DER SPIEGEL Jahrgang 1994 Heft 48
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Werbeseite Werbeseite . MNO DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN Hausmitteilung Betr.: Wüste Gobi, Bosnien a Selbst Sven Hedin, der legendäre Asienforscher, hatte einen Bogen um die Alaschan-Wüste gemacht, sandige Todeszone der großen Gobi. Als in diesem Jahr der Münchner Abenteurer Bruno Baumann durch das kaum berührte, unerforschte Stück Erde zog, war der Pekinger SPIEGEL-Korrespondent Jürgen Kremb mit dabei – eine Tortur samt Sandstürmen und Ei- seskälte, Durst und Angst und an der Grenze menschlicher Möglichkeiten. SPIEGEL-Mann Kremb, der Chinesisch spricht, konnte sich nützlich machen: Wenn die fünf Kameltreiber ein Problem mit den Tieren hatten oder sich sorgten, aus der Wüste nicht mehr herauszukommen, mußte er für den Expe- ditionschef übersetzen. Die Kommunikation nach au- ßen hielt Kremb mit einem winzigen Satelliten-Fax- gerät aufrecht – abends betrieben durch die ge- speicherte Energie aus einem Solarpenal, das tags- über, möglichst zur Sonnenseite, auf einem Kamel- rücken festgeschnallt war (Seite 168). a Mit allen, die in der Tragödie um Bosnien eine Hauptrolle spielen, hat die Belgrader SPIEGEL-Kor- respondentin Renate Flottau inzwischen Interviews geführt: mit dem bosni- schen Serbenführer Kara- dzˇic´ und dem moslemi- schen Bosnien-Präsidenten Izetbegovic´, mit Sinisˇa Vucˇinic´ von der serbi- schen Freischärlertruppe Srpski Sokoli (“SS“) und dem Serben-General Ratko Mladic´, der nach dem of- fiziellen Ende eines Ge- sprächs gar nicht aufhö- ren wollte zu reden und schließlich zum Lammbra- ten einlud. So gemüt- lich, wie sich das aus- nimmt, ging es bei den T. DRAGAN Kontakten natürlich nie Flottau zu, und die Gefahren wa- ren so nahe wie das Kriegsgeschehen nebenan. Letz- te Woche sprach sie mit dem kommandierenden Uno- General Michael Rose über den kritischen Stand der Dinge und das wachsende Risiko für seine Truppen: “Wenn wir abziehen, wird die Zukunft für alle fürchterlich“ (Seite 142). In Sarajevo, wo das Ge- spräch stattfand, hielt sich Renate Flottau im Ho- liday Inn auf – das von der serbischen Artillerie noch geschont worden war. Postskriptum unter einem Flottau-Fax an die Hamburger Redaktion: “Das Hotel wird im Augenblick beschossen.“ DER SPIEGEL 48/1994 3 . TITEL INHALT Forst-Rebellen fordern Wende zum Naturwald ...54 Vor allem die Eichen sterben ..........................58 Abschied vom Atom Seite 18 SPIEGEL-ESSAY Die Politiker streiten Klaus von Dohnanyi: Der Mythos der SPD ........50 noch über die Zu- kunft der Kernener- DEUTSCHLAND gie, doch hinter den Panorama ...................................................16 Kulissen hat der Kernenergie: Langsamer Atomausstieg langsame Abschied der Stromindustrie ........................................18 vom Atom begon- nen. Intern hat sich Ende für den Meiler Würgassen? .....................20 die Atomindustrie Parteien: Noch mehr Geld durch damit abgefunden, neues Gesetz ...............................................21 auf Gorleben zu ver- Abgeordnete: Goldener Abschied ...................22 zichten und ein, zwei Sicherheitspolitik: Blauhelme M. MEYBORG / SIGNUM Kraftwerke abzu- für die KSZE ...............................................23 Atommüll-Zwischenlager in Gorleben schalten. Sachsen-Anhalt: Höppners Personalnot ............26 Berlin: Muß Diepgen für die Olympia-Schlamperei haften? .........................27 CSU: Hinterbänkler wird General ....................30 Die Parteien langen zu Seite 21 Terroristen: Wien läßt den Syrer Sammak laufen ............................................31 Trotz Sparappellen Strafjustiz: Gerhard Mauz im Prozeß und Verfassungsge- über den Lübecker Synagogen-Anschlag ...........32 richtsurteil – die Demoskopie: Die PDS legt noch mal zu ...........36 Parteien greifen im- FDP: SPIEGEL-Gespräch mit Klaus Kinkel mer tiefer in die über die Zukunft seiner Partei .........................41 Staatskasse: 352 CDU: Kohls Enkel rebellieren .........................47 Millionen Mark di- Forum ........................................................72 rekte Zuschüsse Asylrecht: Grenzpolizisten knöpfen kassieren sie 1994. Flüchtlingen Bargeld ab .................................74 Mit dem Geld für die Fraktionen, abgesi- Schulen: Interview mit dem chert durch ein neu- Bildungsexperten Alfons Rissberger über mehr es Gesetz, und für Computer für den Unterricht ..........................79 die Stiftungen ko- Stuttgarter Zeitung Gewaltverbrechen: Bruno Schrep stet das weit über ei- „Jungs, das haben wir mal wieder prima hin- über die Angst in dem ostwestfälischen ne Milliarde Mark. gebogen“ Dorf Eickelborn ...........................................81 WIRTSCHAFT Seite 96 Trends .......................................................89 Manager scheuen Risiken Banken: Discount für die Kunden ...................92 Ideen, die der deut- Unternehmen: VW-Aufsichtsrat rügt Pie¨ch ........94 schen Wirtschaft Wett- Versicherungen: Streit um bewerbsvorteile brin- stille Reserven .............................................94 gen, gibt es genug, sagt Manager: SPIEGEL-Gespräch mit Peter Littmann, Chef der Hugo-Boss-Chef Peter Littmann über Bekleidungsfirma Hugo die Angst vor dem Versagen ...........................96 Boss, in einem SPIEGEL- Telefongebühren: Billiganbieter Gespräch. „Woran es machen der Telekom Konkurrenz ....................99 häufig mangelt, ist der Presse: K.-o.-Runde bei den Fernsehblättern .. 100 Mut, diese Ideen durch- Konzerne: Interview mit US-Professor zusetzen.“ Der Manager Merton Miller über die Fehler der habe Angst zu versagen. Deutschen Bank bei der Metallgesellschaft ...... 102 Er werde „stigmatisiert“, J. H. DARCHINGER wenn er keinen Erfolg GESELLSCHAFT Littmann hat. Medien .................................................... 103 Sexualität: Therapie gegen die zunehmende Lustlosigkeit im Bett ................................... 104 Multimedia: Schrott auf Schillerscheiben ........ 113 Lust ist lernbar Seite 104 Drogen: Streit um Beratung für Ecstasy-Konsumenten ................................. 115 Sie fühlen sich genervt und angeödet. Auch jüngere Paare ha- ben keinen Spaß mehr am Sex. Das Rezept der Psychologen ge- SERIE gen die Lustlosigkeit heißt: weniger Harmonie, mehr Streit. Mandela-Memoiren (III): Im Gefängnis auf Robben Island ................... 118 4 DER SPIEGEL 48/1994 . AUSLAND Panorama Ausland ..................................... 136 Bosnien: Der Kampf um Bihac´ ..................... 140 Interview mit Uno-Kommandeur Sir Michael Rose über die Ohnmacht der Blauhelme .......... 142 Seite 147 „Gefesselter Riese“ Italien: Berlusconis Niedergang ..................... 144 Europas Außenpolitik Frankreich: Neue Hoffnung für die Linke ....... 145 rügt er als Hin-und- Europa: SPIEGEL-Gespräch mit her-Getanze, den Mi- Kommissionspräsident Jacques Delors nisterrat als „gefes- über die EU .............................................. 147 selten Riesen“: Nach Namibia: Furcht der Farmer vor Enteignung .... 152 zehn Jahren an der Interview mit Präsident Sam Nujoma Spitze der Brüsseler über Schwarz und Weiß ............................... 155 Kommission fordert Litauen: Bombendrohung gegen Jacques Delors jetzt Kernkraftwerk ........................................... 160 – wie die CDU – eine Schweiz: Volksbegehren für Armeetauben ...... 162 Föderation jener Japan: Aufrüstung der Gangster .................... 164 Staaten, die zu ge- China: Jürgen Kremb auf einer Expedition meinsamer Wirt- in die Wüste Gobi ...................................... 168 J. H. DARCHINGER schafts- und Außen- Delors politik gewillt sind. KULTUR Szene ...................................................... 180 Kunst: „Maler der modernen Verwirrung“ – Andre´ Derain in Paris ................................. 182 Kulturgeschichte: Ist der mittelalterliche Derains doppelter Sündenfall Seite 182 „Feudalstaat“ eine Legende? ........................ 188 Musical: „Miss Saigon“ im Freizeitpark .......... 194 Einst galt der französi- Pop: Die Melvins, Urväter des Grunge-Rock, sche Maler Andre´ Derain auf Deutschlandtournee ............................... 196 (1880 bis 1954) als der Fernsehen: Die Doktorspiele der ARD .......... 198 Größte, dann brachte er Autoren: Lionel Davidsons „Der Rabe“, sich zweifach in Mißkre- ein Thriller über den Kalten Krieg ................. 202 dit: Er ließ sich nach Na- Bestseller ................................................. 203 Affären: zi-Deutschland einladen Das Finanzdesaster des Schleswig-Holstein Musik Festivals ................ 204 und brüskierte die An- Interview mit Festivalgründer Justus Frantz hänger der Moderne mit über die verschwundenen Millionen ............... 206 wechselnden Altmeister- Unterhaltung: Der Wettstreit der Attitüden. In Paris wird MODERNE DE LA VILLE DE PARIS TV-Musikkanäle Viva und MTV ................... 207 sein Werk gegenwärtig Moral: Interview mit Konstantin Wecker E D¯ART so vollständig wie noch ´ über die Sexfilm-Vergangenheit der niemals aus-, doch da- MUSE CSU-Abgeordneten Dagmar Wöhrl ............... 208 mit auch bloßgestellt. Derain-Gemälde „Blick auf Collioure“ (1905) Fernseh-Vorausschau ................................. 234 DEBATTE Konrad Weiß über die neue Seite 214 Geschmack aus dem Chemielabor Gewalt-Ästhetik aus Hollywood .................... 210 Die Industrie versetzt immer mehr Nahrungsmittel mit synthetischen Aromastoffen, um Müslis, Würstchen oder Suppen genießbar zu ma- WISSENSCHAFT chen. Mediziner warnen vor Gesundheitsschäden. Prisma ..................................................... 213 Ernährung: Gefährliches Kunst-Aroma ........... 214 Medizin: Kritik an