EUROPA beispielhaft

EU-geförderte Projekte in

Mitte

Friedrichshain- Reinickendorf Kreuzberg

Lichtenberg Pankow

Marzahn - Charlottenburg- Hellersdorf Wilmersdorf

Treptow- Köpenick Spandau

Neukölln Steglitz- Zehlendorf Tempelhof- Schöneberg

Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin und des Europäischen Sozialfonds Europa beispielhaft

Europa beispielhaft EU-geförderte Projekte in Berlin

1 Inhaltsverzeichnis

EUROPA beispielhaft

Grußwort der Europabeauftragten des Landes Berlin 03

Institutionen und Akteure

Berlin im „Machtdreieck“ 04 Europäische Kommission 04 Europäischer Rat und Ministerrat 05 Europäisches Parlament 06

Berlins Mitwirkung auf europäischer und innerstaatlicher Ebene 07 Ausschuss der Regionen 07 Bundesrat 07

Europaarbeit in Berlin 09 Die Europabeauftragte des Landes Berlin 09 Büro des Landes Berlin bei der EU 09 Referat für Angelegenheiten der EU 09 EU-Referenten/innen in den Senats- und Bezirksverwaltungen 10 Abgeordnetenhaus von Berlin 10 EU-Institutionen in Berlin 10 Weitere Einrichtungen in Berlin 10

Auf einen Blick: Gute Gründe für Europa 12

Europa vor der Haustür: EU-Förderung für Berlin 16 Hardware und Software gegen die Arbeitslosigkeit: EU-Strukturfonds 16 Europa kommt an im Kiez: Förderprogramme für die lokale Ebene 17 Zusammen wachsen in Europa: grenzübergreifende Förderprogramme 19 EU-Förderinstrumente 20

EU-geförderte Projekte in Berlin 21

Informationen zu Europa im Internet 75

Kontakte und Adressen 76–79

Impressum 80

2 Grußwort der Europabeauftragten des Landes Berlin

Liebe Berlinerinnen und Berliner, sehr geehrte Damen und Herren, liegt es allein an der Politik, wenn Sie, die Bürgerinnen und Bürger, sagen, Sie hätten im Grunde nichts gegen Europa, aber Sie fühlten sich schlecht informiert? Ist Europa wirklich zu abstrakt, zu langweilig, zu komplex? Die unbefriedigende Be- Staatssekretärin teiligung an den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni Monika Helbig, 2009 scheint in diese Richtung zu deuten. Europabeauftragte des Landes Berlin Fest steht aber: Brüssel ist relevant. transparenter und effektiver. Die verbesserten Mitwirkungs- Die europäische Einigung der letzten 50 Jahre hat uns eine his- rechte des Europäischen Parlaments, die verstärkte Beteiligung torisch beispiellose Phase des Friedens gebracht. Und gerade der nationalen Parlamente und nicht zuletzt die Einführung di- eine Stadt wie Berlin weiß nach den Zerstörungen des letzten rektdemokratischer Elemente in Form einer europäischen Bür- Krieges und der jahrzehntelangen Teilung um den Wert einer gerinitiative sind in diesem Sinne zu begrüßen. Eines ist klar: solch langen Friedensperiode. Die Fortschritte in der europä- Die Europäische Union ist heute Teil unseres Lebens, da wir Teil ischen Einigung haben gerade auch nach Inkrafttreten des der EU sind. Deutschland als größter Mitgliedstaat und wir als Lissabon-Vertrags Auswirkungen bis in viele Bereiche unseres Unionsbürgerinnen und -bürger. Es ist daher wichtig, sich über Alltags hinein: Auf Reisen innerhalb der EU brauchen wir keine die Bedeutung der Europäischen Union für unsere Stadt zu in- Visa mehr und lästige Passkontrollen gehören der Vergangen- formieren. heit an. Die EU-Kommissare für Wettbewerb oder für den Bin- Vor diesem Hintergrund soll die vorliegende Broschüre eu- nenmarkt gehören heute zu den einflussreichsten Politikern ropäische Politik in Berlin sichtbar machen. Brüssel ist in in ganz Europa. Sie verantworten grundlegende wirtschafts- Berlin im positiven Sinne präsenter als weithin bekannt. politische Entscheidungen, die die „Europa beispielhaft“ will europäische Existenz vieler Arbeitsplätze in den Politik „kieznah“ auf lokaler Ebene EU-Mitgliedstaaten betreffen. veranschaulichen, indem verschiedene Wichtige Zukunftsthemen wie „Die EU ist heute konkrete Projekte vorgestellt werden, der Klimaschutz, das „CO2-arme die mit Hilfe von Fördermitteln der EU Wirtschaften“ oder auch die Ver- Teil unseres Lebens.“ in allen Berliner Bezirken umgesetzt besserung der Energieeffizienz wurden. Um die Projektförderungen der werden von der EU vorangetrieben. In wirtschaftlich turbulen- Europäischen Union leichter in den politisch-institutionellen ten Zeiten bewährt sich die EU als stabilisierender Akteur der Handlungsrahmen einordnen zu können, finden sich ergän- Wirtschafts- und Finanzpolitik. Ob Sie morgens sauberes Lei- zend Informationen zur Berliner Europapolitik. tungswasser für Ihren Kaffee haben, aus einem Randbezirk mit Bei der Broschüre handelt es sich um einen Nachdruck der öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren, kostengünstig Neuauflage von 2009, die bereits nach wenigen Monaten ver- Kurznachrichten per Handy in Polen versenden oder sich ent- griffen war. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Landes scheiden, den Stromanbieter zu wechseln – all diese vermeint- Berlin, der Kommissionsvertretung in Deutschland und des Eu- lich lokalen und persönlichen Alltagsentscheidungen werden ropäischen Sozialfonds und ist somit selbst ein Beispiel dafür, maßgeblich von europäischer Rechtsetzung beeinflusst. Es wie europäische Mittel in Berlin genutzt werden, um den „eu- lassen sich viele weitere Beispiele nennen, die zeigen, wie die ropäischen Mehrwert“ in der deutschen Hauptstadt bürgernah Europäische Union unseren konkreten Alltag bestimmt – auch zu vermitteln und transparent zu machen. wenn wir uns dessen oftmals gar nicht bewusst sind. Über vieles wird zwischen den Mitgliedstaaten, dem Europäischen Mit freundlichen Grüßen Parlament und der Europäischen Kommission heftig gestritten und gerungen. So wie es sich gehört in einem demokratischen Gemeinwesen. Mit den Neuregelungen des Vertrags von Lissabon wird dieses Monika Helbig europäische Gemeinwesen erneut ein Stück demokratischer, Europabeauftragte des Landes Berlin

3 Institutionen und Akteure

Berlin im „Machtdreieck“ Kommission, Rat und Parlament Europapolitik vollzieht sich nicht im luftleeren Raum. Sowohl durch den Vertrag von Lissabon als auch durch das Bundes- die Entwicklung weitreichender Positionen auf europäischer verfassungsgericht gestärkt worden. Letzteres stellt im Urteil Ebene als auch die Formulierung und Wahrnehmung Berliner vom 30. Juni 2009 fest, dass eine besondere Integrations- Interessen in Brüssel erfolgt innerhalb eines institutionellen verantwortung von Bundestag und Bundesrat besteht, die in und politischen Rahmens. Mit den Neuregelungen des Lissa- den sog. Begleitgesetzen Ende 2009 geregelt wurde. Berlin bonner Vertrags sind eine Reihe von institutionellen Verände- hat somit über den Bundesrat erhöhte Einfluss- und Mitwir- rungen verbunden. Hinweise zu wichtigen Änderungen finden kungsmöglichkeiten in EU-Angelegenheiten. Kommission, sich im Text. Die Europäische Union ist kein Bundesstaat, sie Rat und Parlament bilden das „Machtdreieck“ der Europäi- ist aber auch keine Organisation für die Regierungszusam- schen Union. Der Vertrag von Lissabon stärkt das Europäische menarbeit wie die Vereinten Nationen. Die Mitgliedstaaten Parlament und erkennt erstmals formal auch die Bedeutung haben bestimmte Befugnisse und Hoheitsrechte formal auf der Regionen an. Berlin ist über die Berliner Mitglieder im Eu- Organe der EU übertragen und üben sie gemeinsam aus, um ropäischen Parlament (MdEP) parlamentarisch vertreten. Im so auf internationaler Ebene ein Maß an Stärke und Einfluss Rat und in der Kommission erfolgt eine Beteiligung mittelbar zu erzielen, das keiner von ihnen alleine erreichen könnte. über die Bundesregierung bzw. über sog. Entsendungen Berli- Die Organe der EU beschließen in einem demokratischen ner Fachleute in Kommissionsdienststellen oder Gremien. Prozess unter Mitwirkung der Mitgliedstaaten Gesetze, Ver- ordnungen und Richtlinien von gemeinsamem Interesse. Die Europäische Kommission Mitwirkungsrechte der nationalen Parlamente sind sowohl Die Europäische Kommission ist der „Motor“ der Europä­ ischen Union. Sie allein hat das Initiativrecht für Gesetzes- vorlagen, die von den Regierungen der Mitgliedstaaten im Ministerrat sowie vom Europäischen Parlament beschlossen oder abgelehnt werden. Als „Hüterin der EU-Verträge“ über- wacht sie die ordnungsgemäße Anwendung des EU-Rechts, führt den Haushaltsplan aus, verwaltet die Förderprogram- me und vertritt die Union nach außen. Die Kommission setzt sich aus je einem Vertreter der derzeit 27 Mitgliedstaaten zusammen. Die Kommissare sind zugleich die obersten Dienstherren von rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern. Zum Vergleich: das Land Berlin beschäftigt etwas über 100.000 Bedienstete. Die Beamten der Kommission werden in ihrer Arbeit von na- tionalen Experten unterstützt, die aus den Verwaltungen der Mitgliedsländer abgeordnet werden. Befristete Einsätze nati- onaler Fachleute dienen dem Austausch von Erfahrungen und Kenntnissen zwischen der Kommission und den nationalen Verwaltungen. Während der Abordnungszeit wahren die Na- tionalen Experten den Kontakt zu ihren Heimatverwaltungen und informieren über aktuelle Themen aus ihrem Arbeitsbe- reich. Das erworbene Wissen bringen sie nach ihrer Rückkehr in die tägliche Arbeit ein. Auch das Land Berlin ordnet Exper- tinnen und Experten aus den Senats- und Bezirksverwaltun- Europaflaggen vor dem Berlaymont, zentraler Sitz der EU- gen nach Brüssel ab, die dort in für Berlin wichtigen Arbeits- Kommission in Brüssel. bereichen wirken.

| Internet | Europäische Kommission: Vertretung der Europäischen Kommission Portal der Europäischen Union: ec.europa.eu in Deutschland: europa.eu ec.europa.eu/deutschland 4 Institutionen und Akteure

Europäischer Rat und Ministerrat der repräsentativen Demokratie der Europäischen Union ist Der Rat arbeitet mit einer Doppelspitze: Der Europäische der Rat als Staatenkammer, das Parlament als Bürgerkammer Rat, dem die Staats- und Regierungschefs der Mitglied- zu verstehen. staaten sowie der Kommissionspräsident angehören und der In den Ministerräten und Ratsarbeitsgruppen können die nach den Neuregelungen des Vertrags von Lissabon künf- Länder über das im „Gesetz über die Zusammenarbeit von tig von einem Präsidenten / einer Präsidentin geleitet wird. Bund und Ländern in Angelegenheiten der EU“ (EUZBLG) Davon zu unterscheiden ist der Ministerrat, in dem je nach geregelte Bundesratsverfahren mitwirken, indem Länderbe- Sachgebiet die 27 nationalen Fachminister vertreten sind. amte oder Länderminister direkt als Vertreter auf europä­ Die Staats- und Regierungschefs beraten als Europäischer ischer Ebene benannt werden. So war z. B. der Berliner Se- Rat über die großen Richtlinien und herausragenden eu- nator Dr. Körting bis Ende 2009 Bundesratsbeauftragter für ropäischen Projekte und fassen Beschlüsse in der Regel im den Rat Justiz und Inneres. Ende 2009 wurde der Berliner Konsens, das heißt einstimmig, während der Ministerrat bei Bildungssenator Dr. Zöllner Ländervertreter für den Rat Bil- der Gesetzgebung auch häufig mit Mehrheit entscheidet. In dung, Jugend und Kultur (Bereich Bildung).

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten vereint zum „Familienfoto“ anlässlich des Europäischen Rates.

Der Europäische Rat entscheidet über die Als „Hüterin der Verträge“ überwacht die Europäische Kommission die grundsätzliche Richtung der EU. ordnungsgemäße Anwendung des EU-Rechts durch die Mitgliedstaaten.

| Internet | Rat der Europäischen Union: www.consilium.europa.eu 5 Institutionen und Akteure

Europäisches Parlament sabon weitet sowohl die Wahl- als auch die Kontrollfunktion Das Europäische Parlament mit Sitz in Straßburg und Brüssel des Parlaments aus. Dies zeigt sich insbesondere bei dem kontrolliert die Europäische Kommission. Es ist gemeinsam neu eingeführten Recht zur Wahl des Kommissionspräsiden- mit dem Ministerrat der Gesetzgeber der Europäischen Uni- ten, bei dem Zustimmungserfordernis zum Hohen Vertreter on. Ein europäisches Gesetz kommt im Regelfall zustande, der Union für Außen- und Sicherheitspolitik sowie bei dem wenn sich in beiden Organen eine Mehrheit findet. Durch Anhörungsrecht des Parlaments bei der Einrichtung des den Vertrag von Lissabon unterliegen jetzt über 90 % der Ge- Europäischen Auswärtigen Dienstes. In der laufenden sieb- setzte der direkten Mitbestimmung durch das Parlament. Der ten Wahlperiode des Europäischen Parlaments wird Berlin Vertrag begrenzt gleichzeitig die Zahl der Abgeordneten auf durch fünf Abgeordnete vertreten: Michael Cramer­ (Bünd- künftig 751 (Deutschland dann ab 2014 96 statt 99). nis 90 / Die Grünen), Dagmar Roth-Behrendt, (SPD), Werner Gustav Schulz (Bündnis 90 / Die Grünen), Alexan­dra Thein In der Übergangszeit setzt sich das Parlament gegenwärtig (FDP) und Joachim Zeller (CDU). aus 736 direkt gewählten Abgeordneten aus den 27 Mit- gliedstaaten zusammen und vertritt 490 Millionen Bürgerin- Die Berliner Abgeordneten unterhalten in der Stadt regionale nen und Bürger der Europäischen Union. Die Unionsbürger Europabüros. Von hier aus wird der Dialog mit den Berlinerin- wählen ihre Volksvertreter für eine Periode von fünf Jahren. nen und Berlinern vor Ort gepflegt, um sicherzustellen, dass Die Abgeordneten arbeiten länderübergreifend in parteipoli- ihre Vorstellungen, Wünsche und Nöte von „unten“ einen tisch gebildeten Fraktionen zusammen. Der Vertrag von Lis- Weg nach Brüssel und Straßburg finden.

Dagmar Joachim Werner Schulz Roth-Behrendt Zeller Bündnis 90/Die SPD (S&D: Fraktion der CDU (EVP – Grünen (Grüne/ Progressiven Allianz Fraktion der EFA: Fraktion der der Sozialisten und Europäischen Grünen / Europäi- Demokraten) Volkspartei) sche Freie Allianz)

Michael Cramer Bündnis 90/Die Grünen (Grüne/EFA: Fraktion der Grünen / Europäi- sche Freie Allianz)

Alexandra Thein FDP (ALDE: Fraktion der Allianz der Libera- Hier wird europäische Demokratie lebendig. Abgeordnete aus allen len und Demokraten) Mitgliedstaaten entscheiden über europäische Gesetze.

| Internet | Informationsbüro des EP in Deutschland: Europäisches Parlament: www.europarl.de www.europarl.europa.eu 6 Institutionen und Akteure

Berlins Mitwirkung auf europäischer und innerstaatlicher Ebene

Aufgrund der föderalen Verfasstheit der Bundesrepublik Die EU-Gesetzentwürfe werden den zuständigen Fachaus- Deutschland besitzen die Länder eine Reihe von verfassungs- schüssen zugeleitet; die Koordination übernimmt der Aus- rechtlich und einfachgesetzlich verankerten Möglichkeiten, schuss für Fragen der Europäischen Union im Bundesrat; Ber- an der politischen Entscheidungsfindung auf bundesstaat­ lin ist in diesem Ausschuss durch die Senatskanzlei vertreten. licher und europäischer Ebene mitzuwirken. Zum einen im di- Wenn in Brüssel über Sachfragen entschieden werden soll, rekten Kontakt mit den Institutionen der Europä­ischen Union, die nach deutschem Recht in die ausschließliche Zuständig- zum anderen im innerstaatlichen Politikprozess. keit der Länder auf den Gebieten der schulischen Bildung, der Kultur oder des Rundfunks fallen, übernehmen Vertreter Ausschuss der Regionen der Länder die Leitung der Verhandlungen (aktuell Senator Um die europäischen Regionen und deren Bürgerinnen und Dr. Zöllner im Rat für Bildung) und stehen statt eines Bundes- Bürger stärker in den europäischen Einigungsprozess einzu- binden, wurde 1994 der Ausschuss der Regionen (AdR) als Beratungsgremium der Europäischen Union eingerichtet. Im AdR arbeiten gegenwärtig 344 Vertreter (davon 25 deutsche) der Regionen und Gemeinden aus den Mitgliedstaaten an der europäischen Gesetzgebung mit. Auch nach dem Vertrag von Lissabon hat er kein Mitentscheidungsrecht, muss aber in vielen Fällen vom Rat, Parlament oder von der Kommission angehört werden und erhält ein neues Klagerecht bei Ver- stößen gegen das Subsidiaritätsprinzip. Aus eigener Initiative kann der AdR Stellungnahmen zu Gesetzgebungsvorhaben abgeben und Themen zur Beratung benennen. Als Berliner Vertreterinnen nehmen die Bevollmächtigten des Landes Ber- lin beim Bund und die Europabeauftragte, Staatssekretärin Monika Helbig (SPD) und das Mitglied des Abgeordnetenhau- ses, Martina Michels (Die Linke), die Interessen Berlins wahr.

Bundesrat Durch den Bundesrat wirkt Berlin wie auch die anderen deutschen Länder an der innerstaatlichen Willensbildung zu EU-Themen mit. Im Artikel 23 des Grundgesetzes und im Ge- setz über die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (EUZBLG) sowie im neuen Integrationsverantwortungsgesetz von 2009 ist deren Teilhabe rechtlich verankert. Der Vertrag von Lissabon Durch den Bundesrat wirkt das Land Berlin an der innerstaat- stärkt die Rolle der nationalen Parlamente und des Bundes- lichen Willensbildung von EU-Themen mit. rats, indem die Informationsrechte ausgeweitet, besondere Kontrollrechte eingeräumt werden und ein Frühwarnsystem vertreters an der Spitze der Delegation im Ministerrat. Nicht der nationalen Parlamente zur Subsidiaritätskontrolle ein- zuletzt nutzen die Länder die Möglichkeit, Ländervertreter in geführt wird. Beratungsgremien der EU als Beobachter zu entsenden. Diese Der Bundesrat kann grundsätzlich zu allen EU-Angelegen- Bundesratsbeauftragten berichten dem Bundesrat über den heiten Stellung nehmen. Darüber hinaus hat die Bundesre- Fortgang der Beratungen in den einzelnen EU-Gremien. Das gierung die Pflicht, die Länderkammer zum frühestmöglichen Land Berlin ist gegenwärtig in fast 20 Rats- und Kommissions­ Zeitpunkt über alle Rechtsvorhaben der EU zu unterrichten. gremien vertreten.

| Internet | Bundesrat: Ausschuss der Regionen: www.bundesrat.de cor.europa.eu 7 Institutionen und Akteure Parlament geordnete aus Berlin aus ­ geordnete 785 Mitglieder, davon davon Mitglieder, 785 5 Ab 5

Gesetzesvorschlag Präsident und 26 Kommissare Stellungnahme Kommission nationale Experten Gesetzesbeschluss Kommissionsbedienstete und Kommissionsbedienstete z. B. über ein EU-Förderprogramm z. B. Ausschuss der Regionen aus Berlin: Europabeauftragte 344 Vertreter der EU-Regionen 344 Vertreter

Berlin im EU-Machtdreieck Gesetzesvorschlag Ministerrat Nationale Minister Ratsarbeitsgruppen oder Ländervertreter

8 Institutionen und Akteure

Europaarbeit in Berlin

Da die Politik der Europäischen Union letztlich alle Bereiche Europagedankens in Berlin insbesondere der weitere Ausbau der Berliner Landespolitik betrifft, liegt die Verantwortung der interregionalen Zusammenarbeit mit den wichtigsten Part- für die Europapolitik direkt beim Regierenden Bürgermeis- nern auf den Nord-Süd und Ost-West-Achsen, die sich in der ter Klaus Wowereit. Um der Aufgabenfülle und der ständig Hauptstadtregion kreuzen. Ein Schwerpunkt ist die Zusammen- wachsenden Bedeutung Europas gerecht zu werden, wird er arbeit mit den westlichen Wojewodschaften Polens im Rahmen durch die Europabeauftragte Staatssekretärin Monika Helbig der sog. Oder-Partnerschaft. Langfristiges Ziel ist es, die Region (SPD) unterstützt, die zugleich auch die Bevollmächtigte des diesseits und jenseits der Oder zu einem infrastrukturell eng Landes Berlin beim Bund und Beauftragte für Bürgerschaft- vernetzten, konkurrenzfähigen Wirtschaftsraum mit den urba- liches Engagement ist. Ihr untersteht die Abteilung für Bun- nen Impulsgebern Berlin, Szcecin (Stettin), Poznan (Posen) und des- und Europaangelegenheiten. Die wichtigste Aufgabe der Wroclaw (Breslau) zu entwickeln. Die Positionierung Berlins zu Europabeauftragten besteht darin, die Berliner Europapoli- aktuellen Rechtsetzungsvorhaben der Europäischen Union ist tik mit den Berliner Senatsverwaltungen abzustimmen. Sie eine weitere wichtige Aufgabe des Europareferats. Schließlich nimmt die landespolitischen Interessen Berlins im Bundesrat ist das Europareferat für Maßnahmen zur Verbesserung der Eu- und gegenüber der Bundesregierung sowie den Institutionen ropafähigkeit der Berliner Verwaltung zuständig und steht als der Europäischen Union wahr. Als Europabeauftragte vertritt Ansprechpartner für eine Einstiegsberatung für die Einwerbung sie Berlin in der Europaministerkonferenz. Auf europäischer von EU-Fördermitteln zur Verfügung. Ebene steht sie in Kontakt mit den Berliner Abgeordneten des Europäischen Parlaments und vertritt Berlin im Ausschuss der Regionen. Die Europaarbeit Berlins wird aufgrund der geogra- phischen Nähe und der Wahrnehmung als Hauptstadtregion eng mit Brandenburg abgestimmt.

Büro des Landes Berlin bei der EU Um am wichtigsten Ort europäischer Meinungsbildung und Gesetzgebung ständig präsent zu sein, unterhält Berlin – wie alle anderen deutschen Länder – bereits seit 1989 ein eige- nes Büro in Brüssel. Einerseits informiert es den Berliner Se- nat und andere öffentliche Stellen über aktuelle politische Entwicklungen in der EU, beispielsweise über EU-Gesetzge- bungsvorhaben, und unterstützt private und öffentliche Ber- liner Einrichtungen bei der Kontaktaufnahme mit EU-Stellen oder bei der Beschaffung von Fördermitteln. Andererseits vertritt es die Anliegen Berlins gegenüber den Organen der Europäischen Union, vor allem gegenüber der Europäischen Kommission. Neben der Kontaktpflege zu anderen europäi- schen Regionen gehören auch die Organisation von Veran- staltungen und Ausstellungen sowie die Betreuung von Be- suchergruppen zu den Aufgaben des Büros.

Referat für Angelegenheiten der EU Zur Abteilung Bundes- und Europaangelegenheiten gehört ne- ben dem Brüsseler Büro auch das Referat EU-Angelegenheiten der Senatskanzlei, das die Europabeauftragte bei der Koordi- nierung der Berliner Europapolitik unterstützt. Schwerpunkte Das Büro in Brüssel vertritt die Berliner Interessen vor Ort des Europareferats sind neben der allgemeinen Stärkung des gegenüber den EU-Institutionen.

| Internet | Europaministerkonferenz Europabeauftragte des Landes Berlin: der deutschen Länder: www.berlin.de/eu www.europaminister.de

9 Institutionen und Akteure

EU-Referenten der EU-Institutionen in Berlin Senatsverwaltungen und Bezirke Es gibt eine Vielzahl wichtiger Europaakteure in der Stadt. Das Referat EU-Angelegenheiten und das Büro in Brüssel ar- Wegen der Rolle als Hauptstadt und Sitz von Bundesregie- beiten eng mit den EU-Referentinnen und Referenten in den rung und Bundestag ist sowohl die Europäische Kommission Senatsverwaltungen und den Europabeauftragten der Bezirke mit einer Vertretung als auch das Europäische Parlament mit zusammen. Diese sind zentrale Ansprechpartner für europäi- einem Informationsbüro in Berlin ansässig. Beide haben nicht sche Angelegenheiten in den Senatsverwaltungen und den nur politische Funktionen, sondern sind auch Informations- Bezirksämtern. Sie gewährleisten unter anderem den EU- vermittler zwischen Kommission beziehungsweise Parlament bezogenen Informationsaustausch, entwickeln fachpolitische und der Berliner Öffentlichkeit. Ebenso bieten die Bundes- Positionen zu relevanten EU-Themen und initiieren die Teil- ministerien und das Presse- und Informationsamt der Bun- nahme an europäischen Projekten. Die bezirklichen Europabe- desregierung sowie die Bundeszentrale für politische Bildung auftragten engagieren sich für die Wahrnehmung der lokalen Informationen zu EU-Themen an. Interessen auf Senats-, Bundes- und Europaebene. Im Zusam- menhang mit der europäischen Förderung Berliner Initiativen Weitere Einrichtungen und Projekte kommt der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Wie in kaum einer anderen Stadt Deutschlands konzentrieren Technologie und Frauen besondere Bedeutung zu. Sie ist für sich in Berlin zudem zahlreiche nicht-staatliche Einrichtun- die EU-konforme Verwaltung der Fördermittel, die im Rahmen gen der europapolitischen Informations- und Öffentlichkeits- der Strukturfonds nach Berlin fl ießen, zuständig. Als Ansprech- arbeit. Stellvertretend für eine Vielzahl weiterer Einrichtungen partnerin für die Europäische Kommission koordiniert sie über seien an dieser Stelle die Europäische Akademie Berlin e. V., einen Begleitausschuss den Einsatz der Strukturfondsmittel in das Europäische Informationszentrum, die Europa-Union e. V., Berlin. Einen ausführlichen Überblick über die europapoliti- die Heinz-Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa sowie die schen Aktivitäten der Senatskanzlei, der Senatsverwaltungen Bürger Europas e. V. und die europapolitische Bildungsarbeit und der Bezirke gibt der Berliner Europabericht. des Freizeit- und Erholungszentrums (FEZ) Berlin genannt. Die Berlin Partner GmbH unterstützt Investoren bei der Ansied- Berliner Abgeordnetenhaus lung und Berliner Unternehmen in allen Fragen der Außenwirt- Europapolitik spielt auch auf parlamentarischer Ebene im schaft. Das Enterprise Europe Network Berlin-Brandenburg Land Berlin eine wichtige Rolle. Der Ausschuss des Berliner der Berlin Partner GmbH informiert über wirtschaftrelevante Abgeordnetenhauses für Europa- und Bundesangelegenhei- Entwicklungen, Initiativen und Programme der Europäischen ten, Medien und die Zusammenarbeit Berlin-Brandenburg Union und hilft bei der Suche nach Geschäfts- und Technolo- befasst sich regelmäßig mit aktuellen EU-Themen und nimmt giepartnern. Wichtiger Ansprechpartner für kleine und mittel- Einfl uss auf die Europaarbeit des Senats. In der 16. Wahlperi- ständische Unternehmen ist auch die Investitionsbank Berlin. ode hat Martina Michels (Die Linke) den Vorsitz. Die Spreche- Die Repräsentanz der Berliner Wirtschaft in Brüssel komplet- rinnen und Sprecher der Fraktionen fi nden sich im Anhang. tiert das Angebot für die Unternehmen.

Das Abgeordnetenhaus begleitet und kontrolliert die Europa- Berlins Schaufenster in Europa: Monika Helbig eröffnet eine politik des Senats. der zahlreichen Veranstaltungen in der Brüsseler Vertretung.

| Internet | Berliner Abgeordnetenhaus: Berliner Europabericht: www.parlament-berlin.de www.berlin.de/rbmskzl/europa/bericht

10 Institutionen und Akteure Bezirksämter EU-Beauftragte Bezirksbürgermeister/innen Rat der Bürgermeister/innen Koordinierung Kontrolle Büro des Landes Berlin bei der EU Senatskanzlei Europabeauftragte Abgeordnetenhaus von Berlin Referat Regierender Bürgermeister EU-Angelegenheiten Abteilung für Bundes- und Europaangelegenheiten Ausschuss für Europa- und Bundesangelegenheiten, Medien und die Zusammenarbeit Berlin-Brandenburg Berichterstattung Senat von Berlin Koordinierung Senatoren/innen EU-Referenten/innen Senatsverwaltungen Europa in der Berliner Verwaltung und im Abgeordnetenhaus Europa in der Berliner Verwaltung

11 Gute Gründe für Europa

Auf einen Blick: Gute Gründe für Europa

Wer in Berlin lebt, lebt in der EU Berlin erhält EU-Mittel in Milliardenhöhe und das heißt: in Frieden leben Berlin erhält in den nächsten Jahren rund 1,2 Milliarden Noch nie gab es in Deutschland eine so lange Friedenszeit. Euro aus den Europäischen Strukturfonds, um seine Wettbe- Das liegt nicht etwa daran, dass es keine zwischenstaatli- werbsfähigkeit zu stärken und die regionale Beschäftigung zu chen Interessenkonfl ikte mehr gibt, sondern daran, dass die fördern. Wegen der vorgeschriebenen Kofi nanzierung durch Mitgliedstaaten der EU ihre Probleme heute nicht mehr im öffentliche oder private Mittel aktivieren diese europäischen Schützengraben, sondern im Konferenzraum austragen. Gelder ein weitaus höheres Finanzvolumen. In Berlin zu Hause – EU-weit arbeiten, reisen oder studieren Berlinerinnen und Berliner können heute in jedem anderen EU-Land wohnen, arbeiten, studieren oder ihren Ruhestand verleben. Die Grenzkontrollen sind abgeschafft: bei Reisen in die meisten EU-Länder muss man nicht einmal mehr seinen Pass vorzeigen. Tourismus ist Berlins Jobmaschine – Tendenz steigend Berlin gehört europaweit mit 17,5 Millionen Übernach- tungen jährlich zu den drei beliebtesten Zielen von Städ- tereisen. Der Tourismus hat sich zu einem wichtigen Wirt- Die EU unterstützt die Berliner schaftsfaktor für Berlin entwickelt, von dem mittlerweile Arbeitsmarktpolitik 250.000 Berlinerinnen und Berliner leben. Über 8 Milliarden Allein in den Jahren 2000–2006 haben über 180.000 Ber- Euro jährlich geben die Gäste in der Stadt aus. Reise- und linerinnen und Berliner, vor allem Jugendliche, Frauen und Visafreiheit sowie der gemeinsame Euro tragen wesentlich Langzeitarbeitslose, an knapp 4.800 Beschäftigungs- und zur Belebung des Tourismus bei, denn ein Großteil der Be- Qualifi zierungsprojekten des Europäischen Sozialfonds (ESF) sucherinnen und Besucher stammt aus Ländern der Europä- teilgenommen und sich für den immer noch schwierigen ischen Union. Berliner Arbeitsmarkt fi t gemacht.

12 Gute Gründe für Europa

U-Bahnen, Labore und Dino-Museum Der stabile Euro bringt Vorteile für die – die EU investiert in die Zukunft Berlins Berlinerinnen und Berliner sowie Ob die Wiederherstellung der U-Bahn-Verbindung am Pots- für die Berliner Unternehmen damer Platz, der Ausbau der Wissenschaftsparks Adlershof Wir Deutschen sind Europameister im Reisen. Dank der ge- und Buch oder die Sanierung des Naturkundemuseums – mit meinsamen Währung sparen Sie sich die Umtauschgebüh- den Mitteln des Europäischen Regionalfonds (EFRE) können ren in allen Euro-Ländern und können die Preise europaweit viele wichtige Investitionen in der Stadt umgesetzt werden. vergleichen. Der starke Euro macht auch Reisen in die USA billiger. Für die exportorientierten Berliner Unternehmen ent- Die EU sichert den fairen Wettbewerb zum Vorteil der Berliner Verbraucherinnen und Verbraucher Egal, ob Mobiltelefon oder Festnetz: noch nie war Telefo- nieren so preiswert. Gespräche mit Ihrem Mobiltelefon im Ausland sind aufgrund einer EU-Verordnung um bis zu 70 Prozent billiger geworden. Der liberalisierte Telekom- munikationsmarkt steht nur beispielhaft für viele andere Wirtschaftsbereiche: Monopole, in denen ein Anbieter fallen Wechselkursabsicherungen und der mit den damaligen den Preis diktieren kann, gehören in der Europäischen Union D-Mark-Aufwertungen verbundene Wettbewerbsdruck. zunehmend der Vergangenheit an. Sauberes Wasser und reinere Luft – Der gemeinsame EU-Binnenmarkt die EU schützt die Umwelt in Berlin befördert die Berliner Wirtschaft Dass Sie heute bedenkenlos im Wannsee oder im Müggelsee Auch die kleinen und mittleren Unternehmen produzieren zu- baden können und dass in und Havel wieder gesunde nehmend für das Ausland. Weit über die Hälfte der Berliner Fische leben, hat nicht zuletzt mit den strengen Umwelt- Exporte geht in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, schutzvorgaben in der Europäischen Union zu tun, die seit dem größten einheitlichen Wirtschaftsraum der westlichen der EU-Erweiterung nun auch in den benachbarten Staaten Welt mit fast 500 Millionen Menschen. Der EU-Binnenmarkt Mittel- und Osteuropas gelten. Und auch die beschlossene garantiert den Berliner Unternehmen einheitliche Regeln EU-weite Verringerung des Ausstoßes von Kohlendioxyd wird ohne diskriminierende Handelshemmnisse für den gemein- zu einer weiteren nachhaltigen Verbesserung der Luftqualität schaftsweiten Absatz ihrer Waren und Dienstleistungen. in ganz Europa führen. Die EU erleichtert die europaweite Kriminalitätsbekämpfung Menschenhandel, Drogenschmuggel, Terrorismus: gerade Ber- lin, zwischen Ost- und Westeuropa gelegen, hat ein elemen- tares Interesse daran, die grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen. Die Europäische Union hat die europaweite Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden und der Ge- richte ermöglicht und finanziert entsprechende Kooperati- onsmaßnahmen. Auch die Berliner Polizei arbeitet in zahl- reichen EU-Projekten mit Behörden verschiedener Staaten Mittel- und Osteuropas sowie der Türkei zusammen. Für die Sicherung der neuen Außengrenzen hat die EU in den ver- gangenen Jahren Millionen von Euro bereitgestellt.

13 Gute Gründe für Europa

Die EU schützt die Berliner Berlin profi tiert von der EU-Erweiterung Verbraucherinnen und Verbraucher Vor allem der Beitritt des benachbarten Polen hat viele po- Als Verbraucher können Sie sich darauf verlassen, dass gleich sitive Auswirkungen auf die Berliner Wirtschaft gehabt. Der hohe Standards für Qualität, Sicherheit und Gesundheit gel- Beitritt der jungen und dynamisch wachsenden Marktwirt- ten – und zwar überall in der Europäi- schaften Mittel- und Osteuropas zur EU hat der deutschen schen Union. Das betrifft zum Beispiel Hauptstadtregion insgesamt neue Perspektiven eröffnet. Ent- die Kennzeichnung von gentech- gegen mancher Befürchtungen sind nachteilige Folgen für nisch veränderten Lebensmitteln, den Berliner Arbeitsmarkt weitgehend ausgeblieben. die Sicherheit von Kosmetika und Kinderspielzeug, den Schutz vor irreführender Werbung oder bei Haustür- und Internetgeschäften. Die EU macht Berlins Jugend fi t für die Globalisierung Schulpartnerschaften, Jugendaustausch, Europäischer Frei- willigendienst oder Praktika und Universitäts stipendien: Tausende von Berliner Jugendlichen haben bereits die vielen Möglichkeiten genutzt, die die Europäische Union bietet, um andere Mitgliedsländer kennenzulernen, Auslandserfahrungen zu sammeln und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Lang- fristiges Ziel ist es, einen einheitlichen europäischen Bildungs- raum mit EU-weit anerkannten Abschlüssen zu schaffen.

14 Gute Gründe für Europa

Die EU unterstützt Berliner Kieze Die EU ist in Berlin präsent wie in keiner Vom Nachbarschaftszentrum über Jugend- und Senioren- anderen Stadt Deutschlands einrichtungen bis hin zu Kiezküchen: Viele kleine und große Neben der Europäischen Kommission, dem Europäischen Par- Initia­tiven in benachteiligten Berliner Kiezen erhalten Unter- lament, dem Europäischen Patentamt und dem Europäischen stützung von der EU. Auch Schul- und Kitasanierungen wer- Informationszentrum sind zahlreiche weitere Europa-Orga- den gefördert. So trägt die EU zur Stärkung des sozialen und nisationen wie z. B. die Europäische Akademie, die Europa- kulturellen Zusammenhalts bei und fördert das Engagement Union und die Europäische Bewegung in Berlin ansässig. und die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Auch die Berliner Abgeordneten des Europäischen Parla- ments haben natürlich hier ihre Büros. Auf Bezirksebe- ne arbeiten in allen Bezirks- ämtern EU-Beauftragte. Nirgendwo sonst können Sie sich so einfach und um- fassend über Europa infor- mieren, nirgendwo sonst so häufig hautnah über Europa mitdiskutieren oder sich für die Idee Europa engagieren. Nutzen Sie diese Chance und gestalten Sie Europas Zukunft mit. Es ist Ihre Zu- kunft!

15 Europa vor der Haustür: EU-Förderung für Berlin

Hardware und Software gegen die Arbeitslosigkeit: EU-Strukturfonds

Die Europäische Union unterstützt benachteiligte Regionen Die beiden für Berlin wichtigsten Fonds sind der Europäische in ihren Mitgliedstaaten. Etwa ein Drittel des Haushalts in Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Europäische Höhe von rund 130 Mrd. Euro pro Jahr dient dazu, die wirt- Sozialfonds (ESF), deren herausragendes Ziel die Schaffung schaftlichen und sozialen Unterschiede innerhalb der Euro- und der Erhalt von Arbeitsplätzen ist. päischen Union zu verringern. Die wichtigsten Finanzierungs- instrumente der Regionalförderung sind die Europäischen Dabei fördert der EFRE die „Hardware“, der ESF die „Soft- Strukturfonds. Deren Mittel fl ießen fast immer nur anteilig ware“: Durch den Regionalfonds werden wichtige Infrastruk- in die Projektfi nanzierungen: Voraussetzung ist eine natio- turvorhaben wie der Ausbau neuer Technologiestandorte nale Kofi nanzierung – sei es durch Bundes- oder Landesmit- ebenso unterstützt wie viele Forschungs- und Entwicklungs- tel, sei es durch private Aufwendungen – , so dass vorhaben in Unternehmen und KMU-Existenzgrün- mit europäischen Geldern mitunter ein Vielfaches an dungen sowie Investitionen zur Verbesserung der Projektvolumina aktiviert wird. Auch wenn auf vielen Umweltsituation in Berlin. Dadurch konnten allein Projekten „Bund“ oder „Land“ draufsteht, steckt häu- in den Jahren 2000–2006 über 50.000 Arbeitsplät- fi g „Europa“ drin. Berlin und seine Bezirke profi tieren ze in Berlin geschaffen beziehungsweise gesichert seit Jahren von den Mitteln aus den Strukturfonds. worden. Der Europäische Sozialfonds als zentrales Ohne diese Mittel hätten viele Investitionen in der Strukturfonds arbeitsmarkpolitisches Instrument der Europäischen in Berlin Stadt nicht umgesetzt werden können. Auch in den Union fördert Maßnahmen zur Qualifi zierung von nächsten Jahren bis 2013 unterstützt die Europäische Uni- Arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit Bedrohten in Berlin. on das Land Berlin und stellt insgesamt rund 1,2 Mrd. Euro Darüber hinaus werden Maßnahmen der sozialen Integration bereit. Diese Mittel werden im Rahmen einer abgestimmten in den Arbeitsmarkt gefördert, um so ein hohes Beschäfti- Berliner Gesamtstrategie gezielt in den drei Handlungs- gungsniveau zu erreichen. Allein seit dem Jahr 2000 sind fast feldern Wirtschaft, Wissen und Umwelt/Stadtentwicklung 200.000 Berlinerinnen und Berliner in rund 3.000 Aus- und eingesetzt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Wirt- Weiterbildungsprojekten qualifi ziert worden. Zudem schaft zu stärken und Beschäftigung in Berlin zu fördern. konnten durch Initiativen wie die regionalen Ausbildungsverbünde viele kleine und mitt- lere Unternehmen zur Erstausbildung von Jugendlichen motiviert und durch unterstüt- zende Maßnahmen gestärkt werden.

Außerdem kann Berlin vom EU-Landwirt- schaftsfonds (ELER) und vom Europäischen Fischereifonds (EFF) profi tieren, aus denen aber aufgrund der städtischen Struktur nur geringe Mittel fl ießen. Alle aus den EU- Strukturfonds geförderten Maßnahmen sol- len dazu beitragen, die Querschnittsziele der Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen, einer nachhaltige Entwicklung und Wiedereröffnung des mit EU-Unterstützung sanierten Berliner Naturkunde- der Integration von Menschen mit Migra- museums. tionshintergrund umzusetzen.

| Internet | Portal der Europäischen Kommission Portal des Bundesministeriums Portal der Senatsverwaltung für zur EU-Regionalpolitik: für Wirtschaft und Technologie zur Wirtschaft, Technologie und Frauen http://ec.europa.eu/regional_policy/in- EU-Regionalpolitik: zu den EU-Strukturfonds in Berlin: dex_de.htm www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Europa/ www.berlin.de/strukturfonds eu-strukturpolitik.html Portal der Europäischen Kommission zum Europäischen Sozialfonds http://ec.europa.eu/employment_social/ esf/index_de.htm 16 Europa vor der Haustür: EU-Förderung für Berlin

Europa kommt an im Kiez: Förderprogramme für die lokale Ebene

In der Europäischen Union leben mehr als 60 Prozent der Be- fi nanziell beteiligt. Bisher wurden 58 Mio. Euro EU-Mittel be- völkerung in städtischen Gebieten, insofern ist die Entwick- reitgestellt, um über 1.000 Projekte mit einem Gesamtvolu- lung der Städte zu einem wichtigen Thema der europäischen men von insgesamt 162 Mio. Euro in Berliner Stadtquartieren Regionalpolitik geworden. Bei der Ausgestaltung ihrer För- mit einem besonderen Entwicklungsbedarf zu unterstützen. derpolitik misst die Europäische Union regionalen und lokalen Initiativen großen Wert bei und unterstützt daher gezielt Inf- Besonderen Entwicklungsbedarf in mittlerweile 35 Gebie- rastruktur- und Investitionsprogramme, Weiterbildungs- und ten des Berliner Quartiersmanagements gibt es, da mehrere Beschäftigungsvorhaben zugunsten bedürftiger Stadtgebiete. Faktoren der Stadtentwicklung zusammenfallen und sich die Auch Berlin profi tiert davon. Bis 2013 fl ießen insgesamt 151 Probleme überlagern und verstärken: Defi zite in der Infra- Mio. Euro aus dem EU-Regionalfonds in das Berliner Förder- struktur, bei den Wohnungen und im Wohnumfeld. Die Wirt- programm zur integrierten Stadtentwicklung ZIS („Zukunfts- schaft stagniert auf niedrigem Niveau, bis hin zum Rückgang initiative Stadtteil“). Ein erfolgreiches Teilprogramm im Rah- der wirtschaftlichen Aktivitäten. Damit einher gehen stei- men von ZIS ist „Soziale Stadt“, an dem sich auch der Bund gender Leerstand an Gewerbe- und Wohnräumen. Die Be- völkerungsentwicklung ist unausgewogen, die Arbeitslosigkeit hoch. Es gibt in den betrof- fenen Gebieten einen hohen Grad an Abhän- gigkeit von Transfer- einkommen wie Sozi- alhilfe oder Wohngeld. In den Gebieten leben meist große Anteile von Menschen mit Mi- grationshintergrund. Häufi g ziehen Famili- en, Erwerbstätige und einkommensstärke- re Haushalte weg aus diesen Stadtteilen. Als Konsequenz nimmt die soziale Ungleichheit zu, es gibt Anzeichen von Verwahrlosung und eine zunehmende Gewaltbe- reitschaft innerhalb des Die Brunnenstraße im Bezirk war an dieser Stelle durch die Berliner Mauer in einen östlichen öffentlichen Raums. Das und westlichen Teil zerschnitten. Sie gehört heute zu den Projekten, auf die sich das Geschäftsstra- Image dieser Gebiete ßenmanagement des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit konzentriert. verschlechtert sich.

| Internet | Informationen der Senatsverwaltung Informationen zum für Stadtentwicklung zum Quartiersmanagement in Berlin: Programm Soziale Stadt: www.quartiersmanagement-berlin.de www.stadtentwicklung.berlin.de/sozia- le_stadt Programmservicestelle der „Zukunfts initiative Stadtteil“: Bundestransferstelle „Soziale Stadt“: www.pss-berlin.eu/content/index_ger.html www.sozialestadt.de/programm/ 17 Europa vor der Haustür: EU-Förderung für Berlin

Die vielfältigen Problemlagen konzentrieren sich in diesen Soziales Kapital) und PEB (Partnerschaft – Entwicklung – Be- Stadtteilen und führen zu einer insgesamt negativen Ent- schäftigung) umgesetzt werden. wicklung. Dabei gibt es ungenutzte Chancen und Potenzi- Mit dem Programm Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WDM) ale der Menschen und der Örtlichkeiten in den Stadtteilen. werden zahlreiche Projekte zur Strukturförderung, zum Auf- Diese zu wecken und eine zukunftsorientierte Entwicklung bau bezirklicher Wirtschaftsnetzwerke, zum Standortmarke- anzuschieben und zu unterstützen, ist ein Anliegen des EU- ting und zur Wirtschaftsförderung auf lokaler Ebene in den kofinanzierten Programms. Berliner Bezirken umgesetzt. Damit sich die Stadtteile entfalten können, werden soziale, Das Programm LSK finanziert Mikroprojekte, die den sozia- wirtschaftliche, ökologische und städtebauliche Gegebenhei- len Zusammenhalt in selbst organisierten Gruppen stärken ten und die lokalen Akteure in die Planungen einbezogen. und lokale Beschäftigungschancen für benachteiligte Perso- Der lokale Ansatz der Europäischen Beschäftigungs- nengruppen entwickeln. In Berlin sind zahlreiche strategie wird in Berlin überwiegend im Rahmen der Menschen vom Ausschluss vom Arbeitsmarkt Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit bedroht oder betroffen. Dadurch wird der soziale (BBWA) verwirklicht, die inzwischen in allen Bezir- Zusammenhalt brüchiger. In dieser Situation trägt ken existieren. Zielstellung der BBWA ist es, durch das freiwillige Engagement in lokalen Initiativen die Beteiligung aller Partner vor Ort und deren Vernetzung und Zusammenschlüssen dazu bei, soziale Netze zu knüpfen Handlungsstrategien zu entwickeln, um neue oder zu festigen und für die benachteiligten Personengrup- Beschäftigungs- und Ausbildungsplätze pen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Ziel des zu schaffen sowie die lokale Wirt- Förderprogramms LSK ist es, diese Projekte finanziell zu unter- schaft zu stärken. Die Bezirklichen stützen, um damit Strukturen zu stärken, in denen engagierte Bündnisse für Wirt- schaft und Arbeit Bürgerinnen und Bürger sich füreinander einsetzen. Dabei soll koordinieren die die Förderung vor allem lokale Initiativen ansprechen, die nor- Projekte, die mit Mit- malerweise nicht über die ESF-Förderung oder durch andere teln aus den EU-geför- Programme des Landes und des Bundes erreicht werden. derten Programmen Ähnliche Ziele verfolgt das Programm PEB, das unter ande- WDM (Wirtschafts- rem innovative Ideen und lokale Projekte fördert, die neue dienliche Maßnah- Beschäftigungsfelder unter Berücksichtigung des demogra­ men), LSK (Lokales fischen Wandels im Bezirk entwickeln und erproben.

Qualifizierung lohnt sich! Die LernLäden beraten zu Aus- und Weiterbildung. Sie werden durch den ESF gefördert.

| Internet | Informationen zum Programm „Lokales Soziales Kapital“ www.loskap-berlin.de

18 Europa vor der Haustür: EU-Förderung für Berlin

Zusammen wachsen in Europa: grenzübergreifende Förderprogramme

In der Förderperiode 2007 bis 2013 wurde die EU-Gemein- schaftsinitiative INTERREG im Rahmen der Neuausrichtung der Ziele der Europäischen Strukturfonds in die Zielförde- rung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) übernommen. Mit dem neuen Ziel „Europä- ische territoriale Zusammen- arbeit“ fördert die Europäische Union drei Ausrichtungen: a) die grenzübergreifende Zusam- menarbeit durch gemeinsame lokale und regionale Initiati- ven; b) die transnationale Zu- Auf dem Weg zu einem europäischen Bewusstsein: Mit ihren transnationalen Programmen sammenarbeit mit dem Ziel fördert die EU Begegnungen, Erfahrungsaustausche und gemeinsame Projekte. einer integrierten territorialen Entwicklung c) die interregionale Zusammenarbeit und den terschiedlichsten Bereichen, wie Bildung, Kultur, Soziales, Erfahrungsaustausch. Institutionen aus Berlin waren in der Forschung, Energie, Umwelt und Regionalentwicklung, zu Förderperiode 2000–2006 an zahlreichen INTERREG-Projek- unterstützen. Die Vergabe der Fördermittel orientiert sich an ten mit Partnern aus ganz Europa beteiligt. den jeweiligen politischen Zielen der EU, an neuen Modellen und dem Streben, gemeinsame europäische Lösungen zu fin- Die Themenschwerpunkte lagen dabei in den Bereichen In- den. Durch die geförderten Projekte wird auch ein Beitrag zur novation, Regionalplanung, Unterstützung von kleinen und Entwicklung europäischer Politik geleistet. Im Vordergrund mittleren Unternehmen (KMU), Tourismus und Logistik. Ins- der Förderung steht weniger die finanzielle Unterstützung, gesamt wurden fast 17 Millionen Euro an Fördermitteln be- sondern vor allem der Erfahrungsaustausch, das „Vonein- willigt. ander lernen“ durch transnationale Projektzusammenarbeit. Anträge können je nach Programm Unternehmen, Verbände, Auch in der neuen Förderperiode ist eine umfangreiche Be- Vereine, Universitäten, Forschungseinrichtungen oder regi- teiligung Berlins an Projekten im Rahmen des neuen Ziel 3 onale und lokale Behörden stellen. Im Unterschied zu den (besser bekannt als INTERREG IV) geplant. Die Senatskanzlei, Strukturfonds gibt es aber keine „nationalen Quoten“ oder Referat für Angelegenheiten der EU und das Büro des Landes pauschale Finanzzuweisungen an die Mitgliedstaaten und Berlin bei der EU, leisten dabei die notwendige Unterstüt- die europäischen Regionen, die Antragstellenden müssen sich zung, insbesondere übt sie eine koordinierende Funktion aus. vielmehr auf europaweite Ausschreibungen bewerben.

Neben den Mitteln aus den dezentral in Berlin verwalteten Von Schulpartnerschaften und Bürgerbegegnungen über finanzstarken Strukturfonds stellt die EU jährlich mehr als gemeinsame Umwelt- und Kulturprojekte bis hin zu innova- 10 Mrd. Euro im Rahmen von fast 100 Förderprogrammen tiven Forschungs- und Entwicklungsvorhaben decken diese bereit, um innovative Maßnahmen und Projekte in den un- EU-Programme ein sehr breites Spektrum ab.

| Internet | www.berlin.de/sen/strukturfonds/zusam- Förderdatenbank des Bundes: Informationen der Europäischen menarbeit/ziel3.html www.foerderdatenbank.de Kommission zu Förderprogrammen: http://ec.europa.eu/grants/index_de.htm Förderdatenbank „EU-Pro²fil“ der Internetportal der gemeinsamen Europabeauftragten des Landes Berlin: Landesplanungsabteilung der Länder Informationen der Senatsverwaltung für www.berlin.de/rbmskzl/europa/daten- Berlin und Brandenburg: Wirtschaft, Technologie und Frauen zu bank/foerderprogramme http://gl.berlin-brandenburg.de Interreg: 19 Europa vor der Haustür: EU-Förderung für Berlin

EU-Förderinstrumente

Europäische Kommission

Strukturfonds Förderprogramme

GD Bildung und Kultur Programm SIXTH FRAMEWORK „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ PROGRAMME

Zielsetzung: Zielsetzung: Angleichung der wirtschaftlichen und Erhöhung des EU-Gesamtniveaus ungeachtet sozialen Unterschiede der Regionen bestehender regionaler Unterschiede

Volumen: ca. 30 Mrd. Euro pro Jahr Volumen: ca. 10 Mrd. Euro pro Jahr

Zuweisung Antragstellung

Strukturfonds Berlin Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen Zentrale Handlungsfelder: • Wirtschaft: Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung • Wissen: Forschung und Entwicklung, lebenslanges Lernen • Umwelt und Stadtentwicklung • Querschnittsaufgaben: Nachhaltigkeit, Chancengleichheit, Integration Volumen: ca. 170 Mio. Euro pro Jahr

Bewilligungsstellen Berlin Senatsver- Bezirks- Servicege- Investitions- u. a. waltungen ämter sellschaften bank Berlin

Antragstellung

Projektträger Projektpartner Projektträger Projektpartner Kofi nanzierung u. a. durch Bundes- oder Landesprogramme

Projekte Projekte

20 Inhaltsverzeichnis

EU-geförderte Projekte in Berlin

Die nachfolgende bezirklich zugeordnete Darstellung der einzelnen Projekte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann nur beispielhaft die Bedeutung aufzeigen, die die EU-Förderung für Berlin hat. Ähnliche Projekte und Maßnahmen werden in allen Berliner Bezirken umgesetzt.

Mitte 22 Die Schule ist aus, das Lernen geht weiter! 23 Wir sprechen Deutsch! 24 Urzeitechsen als multimediales Erlebnis im neuen Naturkundemuseum 25 Friedrichshain-Kreuzberg 26 Bauereignis Klassenzimmer 27 Money Care – Pass auf Dein Geld auf! 28 Mobile interaktive Informations­sys­te­me weisen den Weg in die Zukunft 29 Pankow 30 Kulturwirtschaft ist wichtiger Standortfaktor für Pankow 31 Qualifizierung Berliner Wissenschaftler/innen in Buch 32 Nachhaltige Planung und Innovation für den Radverkehr 33 Charlottenburg-Wilmersdorf 34 The Play Is The Thing! 35 Naturschutz und Umweltbildung 36 Gemeinsam durch den Behördendschungel 37 Spandau 38 Gatow ... natürlich! – Konzept für die Standortentwicklung 39 Emissionsfrei durch die Stadt mit Wasserstoff 40 Fit für den Beruf und fit für Europa 41 Steglitz-Zehlendorf 42 EU als „Energiespar-Motor“ bei der Sanierung des Großen Tropenhauses 43 Erste Schritte ins Berufsleben über die Ausbildungsbrücke 44 ERASMUS – Das Europa-Programm für die Hochschuljugend 45 Tempelhof-Schöneberg 46 Willkommen an der °mstreet 47 Chancen für lokale Unternehmen im Netzwerk Großbeerenstraße 48 „Me, You, us“ 49 Neukölln 50 Manege frei für Neuköllner Grundschulen! 51 Campus Rütli-CR² – Ein Quadratkilometer Bildung 52 be Berlin, be Neukölln, be different – sei Berlin, sei Neukölln, sei anders 53 Treptow-Köpenick 54 Vom Kasernen-Grau zum Natur-Grün 55 Leben im Sonnenhaus heißt mit- und füreinander leben! 56 Gemellaggio heißt Städtepartnerschaft 57 Marzahn-Hellersdorf 58 LHASA – Large Housing Areas Stabilisation Action 59 Mit Mode von heute für morgen lernen 60 Marzahn in Bewegung...! 61 Lichtenberg 62 Max-Taut-Aula – Wiederaufbau als kulturelles Zentrum 63 Gemeinsam Ackern und Wurzeln schlagen 64 Politische Häftlinge erzählen 65 Reinickendorf 66 Entwicklung der Gesundheitsregion 67 Jobstarter: Ausbildung tut Not 68 Knowing me – knowing you 69 Überbezirkliche Projekte 70 ConAct – Berliner Bezirke auf dem Weg nach Europa 71 Ein Koffer voll mit Europa für Berliner Schulen! 72 Infostelen erinnern an Teilung Berlins, Deutschlands und Europas 73 Learning Urban Policing in Europe – Berliner Polizei trifft Europa 74

21 EU-geförderte Projekte in Berlin # Mitte

Zahlen und Fakten Hier, im Berliner im Bezirk Mitte, stand an der Spree die Wiege Berlins. | Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 329.564 davon Nichtdeutsche: 92.723 davon EU-Bürger/innen: 23.618 | EU-Städtepartnerschaften | Tourcoing (Frankreich), Terézváros (Ungarn) | Europaschulen | Heinrich-von-Kleist-Schule (deutsch-grie- chisch, deutsch-portugiesisch), Hedwig- Dohm-Oberschule (deutsch-griechisch, deutsch-portugiesisch), Grundschule Neues Tor (deutsch-portugiesisch), Grundschule am Arkonaplatz (deutsch-französisch), Grund- schule am Brandenburger Tor (deutsch- russisch) | EU-Beauftragter | Stephan Winkelhöfer Tel.: 901832961, Fax: 90188832961 E-Mail: [email protected] www.berlin.de/ba-mitte/org/europabeauf- Das Bodemuseum bei Nacht. Der berühmte . 22 tragte/index.html Mitte EU-geförderte Projekte in Berlin

Die Schule ist aus, das Lernen geht weiter!

erfolgt man die Medienberichte, entsteht manchmal Es geht jedoch nicht nur um Wissen. Hier wird der „ganze“ der Eindruck, die Schüler wären lernverdrossen. Das Mensch geformt. So werden auch Rhetorik, Konfl ikttraining, VProjekt Ferienschule der Volkshochschule Mitte tritt Bewerbungstraining und andere wichtige Kompetenzen ver- seit Anfang 2006 den lebendigen Gegenbeweis an. mittelt. Natürlich dürfen auch die modernen Medien nicht Für Schülerinnen und Schüler der Oberschulen im Bezirk Mit- fehlen. Im virtuellen Klassenzimmer kann jeder online lernen. te bietet die City VHS zusätzlichen Unterricht an, in dem auf Kursangebote wie Jazz-Dance, Selbstverteidigung und Video- schulische und außerschulische Prüfungen vorbereitet wird. projekte ergänzen die klassischen Schulfächer. Schwerpunkt der Ferienschule ist der Intensivunterricht in Um die Jugendlichen zum Lernen zu motivieren, genügt eine den Herbst-, Winter-. Oster- und Sommerferien. Unter dem lernförderliche Atmosphäre im Lernhaus der Volkshochschu- Motto Feriencampus fi ndet im Lernhaus der Volkshochschule le und ein pädagogisches Team, das die Lernbereitschaft der immer in den ersten drei Wochen der schulischen Sommerfe- Jugendlichen anerkennt und es versteht, die Lernmotivation rien Ganztagsunterricht statt. Durchschnittlich 60 Schülerin- in gezielte Lernanstrengungen zu überführen. Hier ist Zeit für nen und Schüler mit Migrationshintergrund verzichten auf die zusätzliche Erklärungen und Fragen, bei denen sich niemand wertvolle Ferienzeit und oft auch auf die Reise ins elterliche die Blöße geben muss. Heimatland, um Deutsch, Englisch, Russisch, Informatik und Die durchweg positiven Mathe zu büffeln. Sie können auch externe Prüfungen ablegen „Hier ist es super, zu Erfahrungen der Ferien- (z. B. das internationale Sprachzertifi kat Cambridge Certifi ca- schule aufnehmend, te), mit denen sie ihre Jobaussichten verbessern. Hause todlangweilig.“ plant die City VHS die Yasemin, 15 Jahre Ferienschule 2.0, ein Projekt zur Entwicklung neuer Arbeits- und Lernformen in und außerhalb der Schule. Die City VHS reagiert damit auch auf die neuesten Studien zum Medienverhalten von Ju- gendlichen und stellt die Nutzung des Computers im Unterricht in den Mit- telpunkt der Lernaktivitäten. Dass damit keine Alternative zur Schu- le aufgebaut werden soll und kann, ist allen Beteiligten klar, dennoch können über die Ferienschule andere Lerner- fahrungen und für die Schulpä dagogik interessante Ansätze einer anderen Lehrkonzeption zur Diskussion gestellt Von Verdrossenheit kann keine Rede sein – Lernen in der Ferienschule. werden.

| Projekt | | EU-Programm | Ferienschule Europäischer Sozialfonds (ESF) | Kontakt | | Fördersumme | Dr. Eduard J. Ditschek gesamt: 550.000 Euro Volkshochschule Berlin Mitte/City VHS Mathilde-Jacob-Platz 1, 13341 Berlin | EU-Förderung | Tel.: 200937411 280.000 Euro E-Mail: [email protected] | Internet | www.berlin.de/ba-mitte/city-vhs

23 EU-geförderte Projekte in Berlin

Wir sprechen Deutsch!

„Ich gebe keine Nachhilfe. Ich lasse die Kinder erzählen und spreche mit ihnen.“ Zeynep, 21 Jahre, Sprachpatin

Bundesweite Anerkennung für das Projekt SPRACHSTUBE DEUTSCH®.

ntegration ist keine Einbahnstraße, sagt Esra. „Wir kön- Deutsch, begleitet durch Spiele, Malübungen, Reime, Lieder. nen selbst dabei helfen, den Kindern einen guten Start zu „Es soll ihnen Spaß machen“, sagt Zeynep. Esra und Zeynep Iverschaffen, betont die 18-Jährige. Esra ist „Sprachpatin“ haben gemerkt, dass ihre eigene Sprachfähigkeit etwas wert im Berliner Stadtteil Wedding. Sie und andere Jugendliche ist und setzen sie sinnvoll und selbstbewusst ein. Und sie im Alter von 15–22 Jahren nutzen ihre eigene Migrations- können zu recht stolz auf ihr Projekt sein. 2005 wurde die geschichte und führen Vorschulkinder nichtdeutscher Her- SPRACHSTUBE DEUTSCH® mit dem Integrationspreis des kunftssprache spielerisch an die deutsche Sprache heran. Hier Bezirksamtes Mitte und 2006 berlinweit mit einem Preis wird das Wohnzimmer zur SPRACHSTUBE DEUTSCH®. für Engagement und Zivilcourage durch das „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. 2007 erlangte Seit 2004 gibt es die SPRACHSTUBE DEUTSCH®. Die jugend- das Projekt sogar in einem bundesweiten Wettbewerb den lichen Sprachförderer werden einmal wöchentlich in der „1. Preis des Heinz-Westphal-Preises für ehrenamtliches Durchführung von Sprachtrainings geschult und mit ent- Engagement in der Jugendarbeit“. 2008 erhielt das Projekt sprechenden Materialien versorgt. Sie betreuen jeweils ein den „Bürgerpreis 2008“. bis zwei Familien für ein bis zwei Stunden wöchentlich und arbeiten dort mit den Kindern. Hierdurch wird die deutsche Das aus dem Programm Soziale Stadt im Quartiersmanage- Sprache unmittelbar in die häusliche Umgebung hineinge- ment-Gebiet Soldiner Straße geförderte Projekt hat bereits tragen. Sie bleibt nicht auf einer abstrakten Ebene, sondern erfolgreiche Nachahmer gefunden: seit 2008 ist die SPRACH- wird von einem reellen Sprachvorbild in einer authentischen STUBE DEUTSCH® ebenso in den QM-Gebieten Pankstraße, Situation verwendet. Kommuniziert wird ausschließlich auf Sparrplatz und Brunnenviertel aktiv.

| Projekt | | Internet | SPRACHSTUBE DEUTSCH® www.g-casablanca.de | Kontakt | | EU-Programm | Regina Kahl Europäischer Fonds für regionale casablanca gGmbH Entwicklung (EFRE) Strelitzer Straße 60, 10115 Berlin Tel.: 47869507 | Fördersumme | E-Mail: [email protected] gesamt: 80.000 Euro 24 Mitte EU-geförderte Projekte in Berlin

Urzeitechsen als multimediales Erlebnis im neuen Naturkundemuseum

it EU-Mitteln und einer Förderung durch die weltberühmten Originalskelett eines Archaeopteryx – er- Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin wurden möglicht einen Dialog zwischen Besucherinnen und Besu- Mzentrale Teile des Ausstellungsbereichs des Na- chern und Wissenschaftlern. turkundemuseums grundlegend erneuert und durch die Ein- beziehung multimedialer Medien auf modernsten Standard Eine weitere Neuerung ist das Treppenhaus, das eine faszinie- gebracht. Ausschlaggebend für die Förderung durch EU-Struk- rende mediale Darstellung des Themas „Die Erde als kosmi- turfondsmittel war das überragende touristische Potenzial der scher Körper“ in seiner zeitlichen Dimension ermöglicht. Fort- aus 25 Millionen Exponaten bestehenden, auch im weltweiten gesetzt wird diese Thematik in einem ebenfalls bislang für die Vergleich herausragenden Sammlung des Museums. Öffentlichkeit unzugänglichen Saal, der die Vielfalt der Ent- Seit Juli 2007 kann die Öffentlichkeit dort wieder das welt- wicklung des Lebens auf der Erde, das Entstehen und Vergehen größte ausgestellte Saurierskelett bewundern, das nunmehr von Arten visualisiert und die verschiedenen Ursachen erklärt. sogar via Bildschirm zum Leben erweckt wird. Die Besuche- Außerdem konnte ein bislang für Depotzwecke genutzter Saal rinnen und Besucher können so in die Zeit der Riesenechsen für die Präsentation von Sonderausstellungen ausgestattet eintauchen. werden. Dank der Förderung durch die Europäische Union können nunmehr auch dort die notwendigen Standards ge- währleistet werden, um zukünftig einzigartige Leihobjekte aus aller Welt in Berlin zeigen zu können.

„Berlin kann stolz sein auf das Natur- kundemuseum.“ Bettina Neugebauer, Touristin aus Wien

Vom Urknall bis heute – die Geschichte des Universums als multimediales Erlebnis.

Der sich an den Sauriersaal anschließende Raum behielt durch seine zentrale Lage im Gebäude seine Drehscheiben- funktion und dient vor allem der wissenschaftlichen Kom- munikation. Die Verbindung von multimedialen interaktiven Installationen und attraktiven Einzelexponaten – z. B. dem Der wieder eingerichtete Sauriersaal.

| Projekt | Fax: 20938561 Europäischer Fonds für regionale Sanierung des Naturkundemuseums E-Mail: [email protected] Entwicklung (EFRE) | Kontakt | | Internet | | Fördersumme | Museum für Naturkunde www.naturkundemuseum-berlin.de gesamt: 17,6 Mio. Euro Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung | EU-Förderung | an der Humboldt-Universität zu Berlin 8,8 Mio. Euro Invalidenstraße 43, 10115 Berlin Tel.: 20938591 | EU-Programm | 25 EU-geförderte Projekte in Berlin # Friedrichshain-Kreuzberg

Zahlen und Fakten Berlins schönste Brücke, die Oberbaumbrücke, verbindet Friedrichshain und Kreuzberg. | Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 269.386 davon Nichtdeutsche: 60.114 davon EU-Bürger/innen: 17.575 | EU-Städtepartnerschaften | Stettin (Polen), Sofi a (Bulgarien) | Europaschulen | Aziz-Nesin-Grundschule (deutsch- türkisch), Hausburg-Grundschule (deutsch-spanisch), Carl-von-Ossietzky- Oberschule (deutsch-türkisch) | EU-Beauftragte | Martin Kesting Tel.: 902984768, Fax: 902984182 E-Mail: [email protected] berlin.de Karneval der Kulturen in Kreuzberg; rechts: Ausschnitt aus der „Eastside-Gallery“, Kunst www.europa-in-fk.de auf der ehemaligen Berliner Mauer am Spreeufer. 26 Friedrichshain- EU-geförderte Projekte in Berlin Kreuzberg

Bauereignis Klassenzimmer

eit Sommer 2006 arbeiten die Projekt- leiterinnen Katharina Sütterlin und SSusanne Wagner gemeinsam mit den Schulkindern der Kreuzberger Nürtingen Grundschule, deren Lehrer/innen und Archi- tekturstudent/innen der Technischen Fach- hochschule Berlin an der Ausgestaltung der Lernumgebung in ihren Klassenräumen. Dabei wurde bewusst schrittweise vorgegangen: in jedem Schulhalbjahr fand ein „Bauereignis“ mit wechselnden Schwerpunkten statt. Bisher wurden schon vier Klassenräume neu gestal- tet. So entstanden Räume, die durch Podeste, Nischen und andere Sitzmöbel Gele- genheit zur Bewegung geben, individuelle Räume zum Ar- Mit professioneller Unterstützung planen und bauen die beiten eröffnen und dadurch Kinder ihre neuen Klassenräume. insgesamt eine entspanntere Lernatmosphäre schaffen. groß der Zusammenhang zwischen Bewegung und Lernerfolg Jedes Mal wurde gemeinsam ein kompletter Designprozess ist und dass man besser aufnahmebereit ist, wenn man sich durchlaufen, von der Zielfi ndung über das Prototyping bis zur wohl fühlt.“ „Die bearbeitete Wasserstelle wird nach dem Implementierung. Alle Kinder, Lehrkräfte und Studenten/in- Kunstunterricht sauberer hinterlassen als die anderen.” „Der, nen entwickelten und bauten mit. Die Ergebnisse können sich der immer so unruhig ist, nimmt sich jetzt ein Klemmbrett, sehen lassen. Nachfolgend eine kleine Auswahl der Kommen- klettert auf den Hochstuhl, wickelt sich in den Vorhang ein tare der Projektbeteiligten: und arbeitet.” „Erstaunlich ist, die Kinder streiten sich über- haupt nicht um das Podest.” Kinder: „Ich gehe jetzt noch lieber in die Schule.“ „Am liebsten sitze ich auf dem Wackelstuhl.” Eltern: „Toll – wann kommt unsere Klasse dran?“

Lehrkräfte: „Ich will mein Podest nicht mehr missen. Endlich passiert mal was, nach 30 Jahren.” „Für mich persönlich neh- „Ich begrüße die Veränderung in den me ich folgende Erfahrung mit, dass man in einer Gruppe mit Klassenräumen. Es sind gute Beispiele vielen tollen Ideen sehr kreativ arbeiten kann. Erstaunt hat für Gesundheitsförderung durch mich, dass auch der Altersunterschied zwischen uns und den Kindern keine Beeinträchtigung ergeben hat.“ „Ein Schatz für architektonische Angebote für körperliche uns.“ „Wegweisend!“ „Ich glaube das Projekt ist einzigartig Abwechslung im Schulalltag.“ und richtungsweisend. Wir wissen inzwischen doch alle, wie Vertreterin der Unfallkasse Berlin

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Gestaltete Lernumgebung www.nuertingen-grundschule.de 22.596 Euro | Kontakt | | EU-Programm | Katharina Sütterlin Europäischer Fonds für regionale und Susanne Wagner Entwicklung (EFRE) Netzwerk Gestaltete Lernumgebung Waldemarstraße 68 | Fördersumme | Tel.: 69569251 gesamt: 45.192 Euro E-Mail: gestaltete.lernumgebung@ idea2innovation.net 27 EU-geförderte Projekte in Berlin

Money Care – pass auf Dein Geld auf!

or allem junge Men- schen geraten häu- Vfig ungewollt in die Schuldenfalle: Handyverträge mit nicht kalkulierten Folge- kosten, der schnelle Klick im Internet oder nicht bezahlte Mieten, wenn das Geld knapp ist, sind oft der Auslöser. Zahl- reiche internationale Studien belegen, dass nicht nur das Fi- nanz- und Wirtschaftswissen der Jugendlichen, sondern der Verbraucherinnen und Ver- braucher generell gering ist.

Hier setzt das transnationa- le Projekt „Financial Litera- Auftaktmeeting im Januar 2008 in Athen mit allen Projektpartnern. cy Stimulation“ an, an dem neben deutschen Institutionen Partner aus Griechenland, im Zusammenhang mit Verträgen, zur individuellen Haus- Bulgarien, Zypern und Frankreich beteiligt sind. Durch die haltsplanung und -führung und zu Bankgeschäften und Fi- Entwicklung, pilothafte Erprobung und Verbreitung von in- nanzierungen vermittelt. Gleichzeitig wird Ausbildungs- und novativem Trainingsmaterialien und die Durchführung von Beratungspersonal geschult, um die Module dann in den Trainings-Workshops für Lehrer/innen sollen Menschen in laufenden Qualifizierungskursen von Beschäftigungsträgern die Lage versetzt werden, ihre Kenntnisse auf finanziellem weiter durchzuführen. Gebiet und insbesondere ihr persönliches Finanzmanagement In Berlin beteiligen sich die Hochschule für Wirtschaft und zu verbessern. Finanzprodukte und -konzepte sollen den Recht und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gemein- Teilnehmenden näher gebracht werden, um sich in diesem sam mit der Dilab Schuldnerberatungsstelle und der Schuld- Bereich zurechtzufinden und bei Finanzdienstleistungen in ner- und Insolvenzberatung der AWO Friedrichshain-Kreuz- Kenntnis der Risiken und Chancen die richtigen Entscheidun- berg sowie der Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen gen treffen zu können. e. V. an diesem EU-Projekt.

Die Berliner Partner/innen haben den Schwerpunkt auf die Entwicklung und Erprobung vorbeugender Schulungsan- „Wir möchten, dass alle Menschen aus- gebote gelegt. Nach der Erstellung der Trainingsmaterialien reichend Finanzkompetenz und kritisches werden Teilnehmer/innen an Berufsvorbereitungsmaßnahmen sowie Berufsausbildungen des Bildungszentrums Lasker Höfe Konsumverhalten lernen. Gerade in Zeiten, in denen diese Fähigkeiten häufig nicht mehr am Ostkreuz qualifiziert. Nach einem Sensibilisierungsmo- im Elternhaus oder in der Schule vermittelt werden, ist das Erler- dul, in welchem auf die Themen Konsum und Werbung ein- nen des vernünftigen Umgangs mit Geld besonders wichtig.“ gegangen wird, werden Kenntnisse zu Rechten und Pflichten Susanne Wilkening, Schuldnerberaterin

| Projekt | Martin Kesting | EU-Programm | FINALIST – Financial Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Lebenslanges Lernen, Grundtvig Literacy Stimulation von Berlin Frankfurter Allee 35/37, 10247 Berlin | Fördersumme | | Kontakt | Tel.: 902984768 gesamt: 100.000 Euro Prof. Dr. Erwin Seyfried E-Mail: [email protected] Hochschule für Wirtschaft und Recht berlin.de | EU-Förderung | Berlin 72.917 Euro Alt-Friedrichsfelde 60, 10315 Berlin | Internet | Tel.: 90214402 www.europa-in-fk.de E-Mail: [email protected] www.finalist-project.eu 28 Friedrichshain- EU-geförderte Projekte in Berlin Kreuzberg

Mobile interaktive Informations syste- me weisen den Weg in die Zukunft

m Mittelpunkt des fachübergreifenden Multimedia- durch die Dauerausstellung konzipiert. Interaktiv verwoben projekts EMIKA, einem Kooperationsprojekt der Fach- mit der Ausstellung hilft er allen Bersucher/innen sich zu ori- Ihochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und des entieren, weist auf besonders interessante Aspekte hin und Jüdischen Museums Berlin, steht die Qualifi zierung von Be- durch multimedial aufbereitete Geschichten vertieft und rufsanfängern. ergänzt er die ausgewählten Objekte der Ausstellung. Die Moderne interaktive Informationstechnologien haben inzwi- Wegweiserfunktion wird durch eine automatische Lokalisie- schen auch im kulturellen und musealen Umfeld längst Ein- rung des mobilen Geräts unterstützt und erhöht dadurch die zug gehalten. Audioguides in Museen sind allen Besuchenden Sicherheit im Gefahrenfall. Besucher/innen können einfacher von Ausstellungen vertraut. Medienstationen für den Erwerb den eigenen Standort im Museum bestimmen und fi nden vertiefender Informationen und für den spielerischen Zugang schneller die Ausgänge. Zur inhaltlichen Bereicherung erwar- zu Exponaten und deren Kontext gehören ebenso zum Kon- tet die Besucher/innen auf dem mobilen Gerät eine Samm- zept vieler Museen. lung multimedial aufbereiteter Geschichten – kleine Kostbar- In einem interdisziplinären Team aus Historiker/innen, De- keiten zur Ergänzung der Ausstellung. signer/innen und Informatiker/innen wurde ein mobiles In- Durch die Verbindung von mobilen Geräten, multimedialen formationssystem für die Dauerausstellung entwickelt, das Darstellungen und Positionierungen beinhaltet das EU-Pro- herkömmliche Audioguides durch den Einsatz auch anderer jekt EMIKA ein sehr großes Potenzial an zukünftigen Anwen- multimedialer Techniken dungen und Diensten. erweitert. Das Projekt wird durch Weiterbil- „Dieser tolle Guide macht den Besuch dungskurse begleitet, in denen die Teilnehmer/ zu einem unvergesslichen multimedialen innen Kenntnisse über Erlebnis.“ Besucher die Konzeption und Ent- wicklung multimedialer Museumsins- tallationen, über museumspädagogische Konzepte bis hin zu Bestimmungen des Urheberrechts bei der Verwendung von Medien erwerben. as Jüdische Museum, dessen Ausstel- lung durch 2000 Jahre deutsch-jüdische Geschichte führt, gehört zu den meist- besuchten Museen in Deutschland. Der Libeskind-Bau fällt durch seine unge- wöhnliche Architektur auf, in der Besu- cher/innen oft Schwierigkeiten haben, sich zurecht zu fi nden. Der entwickelte EMIKA Audioguide ist als Wegweiser Das Jüdische Museum beeindruckt auch durch seine unkonventionelle Architektur.

| Projekt | | Internet | EMIKA - Entwicklung eines mobilen, www.juedisches-museum-berlin.de interaktiven Informationssystems | EU-Programm | | Kontakt | Europäischer Sozialfonds (ESF) Jüdisches Museum Berlin Lindenstr. 9–14 10969 Berlin Tel.: 25993300 Fax: 25993409 E-Mail: [email protected] 29 EU-geförderte Projekte in Berlin # Pankow

Zahlen und Fakten Die evangelische Gethsemanekirche ist die bekannteste Kirche des Be- zirks und liegt im beliebten Helmholtzkiez nahe der Schönhauser Allee. | Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 366.239 davon Nichtdeutsche: 27.194 davon EU-Bürger/innen: 14.229 | EU-Städtepartnerschaften | Kolobrzeg (Polen)

| Europaschulen | Kurt-Schwitters-Oberschule (deutsch-portugiesisch), Horner-Grundschule (deutsch-griechisch) | EU-Beauftragte | Andrea Gärtner Tel. 90295-6306 Fax: 90295-6510 E-Mail: [email protected] www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/europa/index.html Die Straßenkreuzung Schönhauser Allee/Danziger Straße mit dem oberirdisch liegenden U-Bahnhof Eberswalder Straße der Linie U2; rechts: der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. 30 Pankow EU-geförderte Projekte in Berlin

Kulturwirtschaft ist wichtiger Standortfaktor für Pankow

ultur und Wirtschaft sind als ein wichtiges Kompe- teursorientierten Ansatz. So ergab die Studie unter anderem, tenzfeld des Bezirks Pankow erkannt worden. In der dass die Einkommensverhältnisse meist prekär sind. Ledig- KPraxis des Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit hat lich ein Drittel der Unternehmer/innen kann von der krea- das in den letzten Jahren zu interessanten Projekten geführt. tiven Tätigkeit tatsächlich leben. Die Handlungsempfehlungen der Studie sind hilfreiche Dennoch, die Frage nach der Entwicklung von Rahmenbedin- Orien tierungen für die Entwicklung der bezirklichen Kultur- gungen und Instrumentarien zur Ermöglichung und Siche- wirtschaftsförderung. Es gilt nunmehr gemeinsam mit den rung der wirtschaftspolitisch- und beschäftigungspolitisch Akteuren der kommunalen und freien Kulturinstitutionen, relevanten Zusammenhänge von Kultur und Wirtschaft wird den Kulturschaffenden und den kreativwirtschaftlichen Un- ohne detaillierte Kenntnisse der Strukturen der Kulturwirt- ternehmungen konkrete Einzelmaßnahmen zu entwickeln. schaft nicht zu beantworten sein. Davon ausgehend und an den Landesbericht „Kulturwirtschaft in Berlin 2005. Ent- „Den höchsten Anteil an der wicklungen und Potenziale“ anknüpfend hat das Bezirksamt Pankow das Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Pankower Wirtschaft hat die Kultur- beauftragt, die Bedeutung der Kulturwirtschaft mit ihren wirtschaft.“ Auszug aus der Studie Teilmärkten Buch- und Pressemarkt, Film & TV- Wirtschaft, Darstellende und Unterhaltungskunst, Kunstmarkt, Musikwirt- schaft, Werbung, Soft- ware/MultiMedia, Ar- chitektur und kulturelles Erbe für den Wirtschafts- standort Pankow zu un- tersuchen.

Die Studie hat wichtige und solide Informations- grundlagen geschaffen, Erfahrungswissen mit validen Daten untersetzt und kulturwirtschaftliche Potenziale erkundet – mit bewusster Schwerpunkt- setzung auf einen ak- Pankower Kreativwirtschaft erfi ndet keine „alten Hüte“.

| Projekt | | Internet | Gutachten zur „Bedeutung der Kultur- www.berlin.de/ba-pankow/ wirtschaft für den Wirtschaftsstandort amtfuerkulturundbildung Pankow“ | EU-Programm | | Kontakt | Europäischer Fonds für regionale Dr. Christa Juretzka Entwicklung (EFRE) BA Pankow, Amt für Kultur und Bildung, Danziger Str. 101 | Fördersumme | Tel.: 90295 3801 gesamt: 86.188 Euro E-Mail: christa.juretzka@ba-pankow. verwalt-berlin.de 31 EU-geförderte Projekte in Berlin

Qualifi zierung Berliner Wissenschaftler/innen in Buch

erlin-Buch war bis 1990 durch das Städtische BKlinikum und die Zen- tralinstitute für Molekularbiolo- gie, Herz-Kreislaufforschung und Krebsforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR als größ- te Arbeitgeber geprägt. Nach der Wiedervereinigung fanden viele technische und wissenschaftliche Mitarbeiter der ehemaligen For- schungseinrichtungen in den neu- en Einrichtungen keine Anstellung.

Aus der Zusammenarbeit mit dem Max-Delbrück-Centrum für Mole- kulare Medizin und der BBB Ma- nagement GmbH begann bereits 1996 die Idee Gestalt anzuneh- men, die beiden EU-Strukturfonds EFRE und ESF zu verknüpfen, um Praktische Weiterbildung im mit EU-Mitteln geförderten Gläsernen Labor. der strukturellen Arbeitslosigkeit in der Region zu begegnen. Vorrangig sollen technische und in bestehenden Arbeitsgruppen der Campuseinrichtungen wissenschaftliche Mitarbeiter/innen für zukunftsrelevante tätig zu werden. Das ermöglichte ihnen eine Qualifi zierung Arbeitsfelder qualifi ziert werden. Das Modellprojekt „Förde- auf neuesten Forschungsgebieten und in den entsprechenden rung der Region Berlin-Buch“ startete 1997. Innerhalb von Methoden. Das erfolgreiche Bucher Projekt hat inzwischen drei Jahren konnten ca. 100 Teilnehmer qualifi ziert werden. Nachahmer in anderen Bundesländern und EU-Mitgliedstaa- Die Vermittlungsrate in den ersten Arbeitsmarkt lag bei ten gefunden. 84 %. Das als ESF-Projekt gestartete „Gläserne Labor“ ist ein Beispiel für die gute und erfolgreiche Vernetzung von EFRE- und ESF-Fonds. Durch diese positiven Ergebnisse konnten bis 2007 Nachfolgeprojekte beantragt werden. Bis zum Sommer „Das Projekt stellte für mich eine ge- 2008 wurden weitere 192 Teilnehmer qualifi ziert. lungene Kombination aus Qualifi zierung

Worin lag die Ursache des Projekterfolges? Es war nicht nur im Beruf und gezieltem Training dar. eine theoretische Weiterbildung, sondern der Schwerpunkt lag Dadurch wurde mir der Wiedereinstieg bei der Qualifi zierung in der praktischen Tätigkeit. Sie mach- te 80 % der Weiterbildungszeit aus. „Learning by doing“ war ins Berufsleben nach Arbeitslosigkeit und hier das Leitbild. Die Projektteilnehmer erhielten die Chance, Erziehungsurlaub ermöglicht.“ Dr. Katrin Hayeß

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Förderung der Region Berlin-Buch www.bbb-berlin.de 7,63 Mio. Euro | Kontakt | | EU-Programm | Christine Gernat Europäischer Sozialfonds (ESF) BBB Management GmbH Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin | Fördersumme | Tel.: 94892914 gesamt: 19,07 Mio. Euro E-Mail: [email protected] 32 Pankow EU-geförderte Projekte in Berlin

Nachhaltige Planung und Innovation für den Radverkehr

as EU-Projekt SPICYCLES (Berlin, Rom, Barcelona, andere Kundengruppen entwickelt und die Kundenakzeptanz Göteborg, Bukarest, Ploiesti) setzt an vier Elementen untersucht. Eine Standortbestimmung des nächst verfügba- Dder „Radverkehrsstrategie für Berlin“ an: ren Rads mit Hilfe des Mobiltelefons erleichtert die Nutzung. • Städtischer Radverkehr fi ndet zum großen Teil im eige- • Wo Rad- und Autofahrer sowie Fußgänger dieselbe Infra- nen Bezirk oder Kiez statt. Das Fahrrad wird hauptsächlich struktur gemeinsam nutzen, entstehen Konfl ikte. Diese wer- für Freizeit, Einkauf und private Erledigungen genutzt, zu- den häufi g auf aggressive und riskante Art ausgetragen. Das nehmend auch für den Arbeitsweg. Kinder und Jugendliche Konzept einer Motivations- und Imagekampagne zielt auf radeln am meisten. Radwegeplanung soll daher die Stadtteil- mehr gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt, auf Dees- und Nahbereichsperspektive berücksichtigen. kalation der häufi g emotionalisierten Konfl iktaustragung so- Für den Bezirk Pankow wurde ein Nahbereichsnetz erarbei- wie auf eine Rückgewinnung eines Rechts- bzw. Unrechtsbe- tet. 12 bezirkliche Fahrradrouten verbinden alle wichtigen wusstseins. Quellen und Ziele des Alltagsverkehrs miteinander. Ein Leit- faden für die wohnumfeldnahe Radverkehrsplanung fasst „Zuhause wird entschieden, ob das Fahr- die Erkenntnisse für die Nachahmung durch andere Bezirke zusammen. rad das Verkehrsmittel des Tages wird. • Jeder Fahrradtag beginnt am Wohnort. Ob, von wem, wie Radverkehrsförderung beginnt daher mit oft und zu welchem Zweck das Rad im Alltag eingesetzt wird, hängt daher nicht zuletzt von sicheren, überdachten und leicht Qualitätsanforderungen an das Fahr- zugänglichen Abstellanlagen sowohl am Wohnhaus als auch radabstellen in der Bauordnung.“ am Ziel der Fahrt ab. Der Leitfaden „Fahrradparken in Berlin“ Burkhard Horn, Leiter des Referats für bündelt die Projektergebnisse. Er wendet sich an öffentliche Grundsatzfragen der Verkehrspolitik und private Bauherren, Investoren und Bauträger, Architekten und Planer, Im- mobilieneigentümer und -verwaltun- gen, Einzelhändler und Arbeitgeber, Institutionen und öffentliche Stellen. Aber auch für Mieter, Nutzer und Be- schäftigte werden Lösungen für das Fahrradparken vorgestellt. • Viele Alltagswege ließen sich mit dem Rad zurücklegen. Das eigene Rad ist aber oft nicht an der richti- gen Stelle und im richtigen Moment verfügbar. Öffentliche Räder schlie- ßen diese Lücke ideal. Um die Markt- potenziale dieses fl exiblen Verkehrs- mittels auszuschöpfen wurden neue Abstellmöglichkeiten zuhause und am Ziel sind entscheidend für die Attraktivität Angebote für Hotelgäste, Firmen und der Fahrradnutzung.

| Projekt | E-Mail: | EU-Programm | SPICYCLES – Sustainable Planning & [email protected] Rahmenprogramm für Wettbewerbs- Innovation for Bicycles www.senstadt.berlin.de fähigkeit und Innovation – Intelligent Energy Europe, STEER | Kontakt | | Internet | Hermann Blümel www.spicycles.de | EU-Förderung | Senatsverwaltung für Stadtentwicklung www.stadtentwicklung.berlin.de/ 231.000 Euro Am Köllnischen Park 3 internationales_eu/verkehr/de/projekte/ Tel.: 90251512 spicycles.shtml 33 EU-geförderte Projekte in Berlin # Charlottenburg-Wilmersdorf

Zahlen und Fakten Eines der Wahrzeichen des Bezirks ist das Schloss Charlotten- burg, zwischen 1695 und 1699 von dem Architekten Johann | Bevölkerung | Arnold Nering im Auftrag von Sophie Charlotte, der Gattin Gesamtbevölkerung: 317.204 des Kurfürsten Friedrich III., im Stil des italienischen Barocks davon Nichtdeutschte: 59.030 errichtet. davon EU-Bürger/innen: 21.935 | EU-Städtepartnerschaften | Apeldoorn (Niederlande), Budapest/V. Bezirk (Ungarn), Gagny/ Paris (Frankreich), Gladsaxe (Dänemark), Lewisham/London (Großbritannien), Sutton/London (Großbritannien), Linz (Öster- reich), Meseritz (Polen), Trient (Italien) | Europaschulen | Katharina-Heinroth-Grundschule (deutsch-polnisch), Joan-Miró- Grundschule (deutsch-spanisch), Charles-Dickens-Grundschule (deutsch-englisch), Judith-Kerr-Grundschule (deutsch-franzö- sisch), Schiller-Oberschule (deutsch-englisch), Peter-Ustinov- Schule (deutsch-englisch), Friedensburg-Oberschule (deutsch- spanisch), Robert-Jungk-Oberschule (deutsch-polnisch) | Europabeauftragte | Alexandra Dettmann Tel.: 9029 12 510, Fax: 9029 12 520 E-Mail: [email protected] Die Waldbühne zieht mit zahllosen Veranstaltungen jedes 34 www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/europa/index.html Jahr hunderttausende Berliner und Touristen an. EU-geförderte Projekte in Berlin

Charlottenburg- Wilmersdorf The Play Is the Thing!

ls Deutsche in Groß- britannien Shakes- Apeare aufzuführen, heißt Eulen nach Athen tra- gen, doch genau das haben sich die Shakespeare Players der Wilmersdorfer Friedrich- Ebert-Oberschule vorgenom- men. An dem Gymnasium existiert seit 2000 eine The- ater AG, die jedes Jahr ein Stück von William Shakes- peare in der Originalsprache aufführt und inzwischen über die Bezirksgrenzen hinaus be- kannt geworden ist.

So wurde auch eine Schu- le in Großbritannien auf die Der Widerspenstigen Zähmung? Die Shakespeare Players am Strand von Swansea. Shakespeare Players auf- merksam, nämlich das Merthyr Tydfi l College in Wales, das Spielfassung arbeiten, inszenieren den Text aber unabhängig selbst auf viele gelungene Produktionen ihres Myfanwy voneinander. Die Vorstellungen sollen dann im Anschluss ge- Theatre zurückschauen kann. Im Mai 2007 haben Schüler/ meinsam kritisch betrachtet und analysiert werden. innen und Lehrkräfte des Merthyr Tydfi l College die Friedrich- Ebert-Oberschule erstmals besucht und ihre Aufführung von Die Besuche werden über die EU-Initiative eTwinning vorbe- Shakespeares Macbeth gezeigt. Die am walisischen College reitet. eTwinning fördert Partnerschaften zwischen Schulen im Fachbereich ‚Performing Arts‘ arbeitenden Lehrkräfte sind in Europa, die über das Internet geknüpft werden. Es setzt professionelle Schauspieler, Bühnendesigner und Lichttech- dabei das Internet als sinnvolle Unterstützung ein, um inter- niker und stellen hohe Ansprüche an die Inszenierungen der kulturelle Lernziele zu erreichen und Grenzen in Europa zu gezeigten Theaterstücke. überbrücken. Durch transnationale Unterrichtsprojekte – wie das der Wilmersdorfer Shakespeare Players – werden nicht Beim Rückbesuch in Merthyr Tydfi l in Wales im März 2008 nur grenzübergreifende Freundschaften geschlossen und die wurden gemeinsame Theater-Workshops abgehalten und Fremdsprachenkenntnisse der Jugendlichen verbessert, auch Aufführungen von Shakespeares Dramen besucht. Inzwi- die gemeinsame europäische Geschichte und Kultur wird er- schen hat sich eine enge, freundschaftliche Zusammenarbeit lebbar. entwickelt: Das erklärte Ziel der Partnerschulen für das Jahr 2009 ist es, sich gegenseitig ihre Versionen von Shakespeares „Don‘t ask how can we do this, „Der Widerspenstigen Zähmung“ in englischer Sprache zu zeigen – zunächst in Berlin, anschließend in Shakespeares Martina – ask when can we start?“ Heimatland. Beide Schulen werden zwar mit der gleichen Andrew Thomas, betreuende Lehrkraft

| Projekt | E-Mail: [email protected] | EU-Programm | Schulaustausch im Fach Darstellendes eTwinning Spiel / Theater | Internet | www.shakespeare-players.de | Kontakt | www.etwinning.org Martina Baasner www.schule.de/schulen/ebert/wales/ Friedrich-Ebert-Oberschule wales-besuch.html Blissestraße 22, 10713 Berlin www.schule.de/schulen/ebert/aus- Tel.: 8974510 tausch/austausch.html 35 EU-geförderte Projekte in Berlin

Naturschutz und Umweltbildung

as Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin am Teufelssee Holzpellets und Holzhackschnitzel sowie eine Solarkollek- ist ein Lern- und Erlebnisort im ältesten Wasserwerk toranlage wurden installiert. Heizwärme und das Warmwas- DBerlins mitten im Grunewald. Das Wasserwerk mit sei- ser für das gesamte Gebäude werden nun aus erneuerbaren nen denkmalgeschützten Gebäuden von 1872 wird seit 1985 Energiequellen erzeugt. Die Deckenbereiche wurden in allen als Naturschutzzentrum genutzt. Die ungeheizten Filterhallen vier Filterhallen isoliert und die vorhandenen Fenster gegen konnten jedoch nur in den warmen Monaten eingeschränkt für Wärmeschutzfenster ausgetauscht. Das vorhandene schüt- den hohen Bedarf an Arbeits- und Ausstellungsfl ächen genutzt zenswerte Grasdach wurde behutsam wärmegedämmt und werden. dabei soweit wie möglich erhalten. Im Frühjahr 2004 konnte das inhaltlich neu gestaltete Öko- werkmuseum mit Themen zur Landschaftsgeschichte des Grunewaldes, mit dem Lehrkabinett zur Artenvielfalt und der Dauerausstellung „Wasserleben“ eröffnet werden. Sie

Lern- und Erlebnisorte im …

Mit Hilfe des Umweltentlastungsprogramms wurden die ehemaligen Filterhallen denkmalgerecht energetisch saniert. Eine ganzjährige Nutzung als Arbeits- und Ausstellungsfl ä- … ältesten Wasserwerk Berlins. che ist seitdem möglich. Eine innovative und umweltfreundliche Kesselanlage für soll durch die inhaltliche Schwerpunktsetzung vor allem für Konfl ikte zwischen Nutzungsinteressen und dem Erhalt des Naturraumes sensibilisieren. „Zahlreiche Maßnahmen konnten nur Durch den Einsatz der erneuerbaren Energien (Biomasse und dank des ehrenamtlichen Engagements Solarthermie) wird die Verwendung fossiler Brennstoffe ver- mieden und eine beträchtliche CO -Einsparung von 70 t pro zahlreicher Vereinsmitglieder und Unter- 2 Jahr erreicht. Mit der jährlich eingesparten Primärenergie stützer durchgeführt werden. Die Kosten könnten rund 36 nach heutigem Mindeststandard erbau- für den Ausbau der Filterhallen wären te Einfamilienhäuser beheizt werden. Das auf erneuerbaren Energien basierende Heizsystem dient gleichzeitig als An- sonst trotz öffentlicher fi nanzieller Un- schauungsobjekt. Über das EU-Projekt wurden sowohl der terstützung nicht zu bewältigen gewesen.“ Fortbestand der Einrichtung als auch die Arbeitsplätze von Dr. Andreas Meißner, Ökowerk fünf hauptamtlichen Beschäftigten gesichert.

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Ausbau der Filterhallen im Gebäude- www.oekowerk.de 238.809 Euro komplex des Ökowerkes Berlin e. V. zum Ökowerkmuseum | EU-Programm | Europäischer Fonds für regionale | Kontakt | Entwicklung (EFRE) Dr. Andreas Meißner Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin e. V. | Fördersumme | Teufelsseechaussee 22–24, 14193 Berlin Tel.: 3000050 gesamt: 477.619 Euro E-Mail: [email protected] 36 EU-geförderte Projekte in Berlin

Charlottenburg- Wilmersdorf Gemeinsam durch Behördendschungel

und Tätigkeitsfelder erschließen. Teilweise hatten sie selbst schwie- rige Erfahrungen bei Gesprächen in Behörden gemacht.

Die Öffentlichkeit wurde durch Zeitungen und den Verteiler des Bildungszentrums informiert. Es meldeten sich 47 Interessentin- nen, 26 nahmen schließlich teil. Durch Schulungen in konstruktiver Gesprächs- und Verhandlungsfüh- rung, interkultureller Kompetenz, gewaltfreier Kommunikation, Kon- fl ikttraining, Sozialrecht, Recher- che zu sozialer Infrastruktur in Berlin, Strukturanalysen von Ins- titutionen sowie Projektentwick- lung und Präsentation wurden die Wir bieten Rückhalt – das Team von Raupe und Schmetterling. zukünftigen Begleiterinnen inten- siv auf ihre zukünftigen Aufgaben iele Frauen leben in prekären Verhältnissen: Gering- vorbereitet. Begleitungen wurden videogestützt erprobt und verdienende, Erwerbslose, Alleinlebende, Alleinerzie- Kontakte zu Kooperationspartnern angeregt. Außerdem wur- Vhende, gering Qualifi zierte, Ältere, chronisch Kranke den Qualitätskriterien und ein Gesprächsleitfaden erarbeitet und Migrantinnen. Aus Scham, Unwissenheit oder Angst vor und getestet. Behörden, Institutionen und Experten vermeiden sie den Kon- takt und nehmen somit Hilfen nicht wahr, auf die sie An- Mit diesem Projekt ist eine hilfreiche Mittlerfunktion zwi- spruch haben. Viele Frauen sind überfordert von der Komple- schen benachteiligten Frauen und Behörden/Institutionen/ xität der Problemlagen. Experten entwickelt worden, mit der sich erwerbslose Frauen qualifi zieren und auf neue berufl iche Perspektiven vorbe- In diesem Projekt wurde ein Netzwerk von vertrauenswürdi- reiten können. Mehrere Teilnehmerinnen begründeten eine gen, professionellen Begleiterinnen qualifi ziert und aufgebaut, Selbstständigkeit mit einem Begleitdienst. Einige bieten Be- die diese Frauen individuell, fl exibel und passgenau bei ihrer gleitung bei anderen Trägern an. Im Bildungszentrum wird Entscheidungsfi ndung und Interessenvertretung unterstützen. der Begleitdienst weiterhin kostenlos angeboten.

Viele erwerblose Frauen suchen Bildungsträger auf, um be- „Die Dankbarkeit ist groß. Wir ha- rufl iche Perspektiven zu entwickeln. Das Angebot der Quali- fi zierung zu Begleiterinnen bei Behördengängen erschien ei- ben viel gelernt und fühlen uns reich be- nigen sehr reizvoll: Sie wollten neue Kompetenzen erwerben schenkt.“ Frau K.

| Projekt | | Kontakt | | EU-Programm | Aufbau eines Netzwerkes von Begleite- Angelika Mundt Europäischer Sozialfonds – Lokales rinnen für sozial benachteiligte Frauen Bildungs- und Beratungszentrum Soziales Kapital (LSK) Raupe und Schmetterling – Frauen in der Lebensmitte e. V. Pariser Straße 3, 10719 Berlin | Fördersumme | Tel.: 8892260 10.000 Euro E-Mail: [email protected]

| Internet | www.raupeundschmetterling.de 37 EU-geförderte Projekte in Berlin # Spandau

Zahlen und Fakten Spandau verfügt über eine schöne und umfassend rekonstruierte Altstadt. | Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 223.569 davon Nichtdeutsche: 22.226 davon EU-Bürger/innen: 5.929 | EU-Städtepartnerschaften | Asnières (Frankreich) Luton (Großbritannien) | EU-Beauftragte | Uta Bohacek Tel.: 90279 2390 Fax: 90279 2920 E-Mail: [email protected] www.berlin.de/ba-spandau/verwal tung/abt/fbe/europa.html

Pittoresker Straßenzug; rechts: die Zitadelle Spandau, eine der bedeutendsten und besterhaltenen Renaissance-Festungen in Europa. 38 EU-geförderte Projekte in Berlin Spandau

Gatow ... natürlich! – Konzept für die Standortentwicklung

it dem Projekt wurde beabsichtigt, die un- • der Aufbau eines Netzwerks Wirtschaftsförderung zur terschiedlichen Interessen und Ansätze zur nachhaltigen Stärkung der Gatower Wirtschaft sowie Mkünftigen Entwicklung des Dorfes Gatow als • ein zukunftsorientiertes Standortmanagement Wirtschafts-, Wohn- und Erholungsstandort zu einem ganz- Für die Umsetzung der beschlossenen Ideen wurden verschie- heitlichen Konzept zusammenzuführen und alle relevanten dene Maßnahmen erarbeitet. Unter anderem wurde zur bes- Akteure zu beteiligen. seren Vermarktung des Ortsteils Gatow die „Marke Gatow“

Naherholung als Standortfaktor – sanfter Tourismus. Bürgerdiskussion über das Standortkonzept.

Schwerpunkt war die Erarbeitung von Leitbildern für die entwickelt – ein wesentliches Element der Förderung der Entwicklung Gatows. An der Entwicklung des Standortkon- Standortbelange in den Projektbereichen Tourismus, Land- zepts beteiligten sich ortsansässige Verbände, Vereinigungen, wirtschaft, Gesundheit und Produktvermarktung. Unternehmen und interessierte Gatower Bürgerinnen und Für Touristen und Ausfl ügler wurden Faltblätter entwickelt, die Bürger. In gut besuchten Versammlungen wurden Leitbilder Wander- und Rundwege zum Beispiel durch das historische auf der Basis des besonderen Potenzials des Raumes Gatow Gatow oder das ländliche Gatow vorschlagen. Und für die in den Bereichen Naherholung, Landwirtschaft, Kultur, Sport sportlich Interessierten bieten die Flyer über Reitwege, Wasser- und Soziales entwickelt und konstruktiv diskutiert. sport und Nordic-Walking spezielle Angebote. Umfassende In- formationen über alle Angebote bietet die Freizeitkarte Gatow. Besondere Ziele der Standortentwicklung waren: • die Entwicklung Gatows als Naherholungsgebiet und der Ausbau des sanften Tourismus; „Das Projekt war der erste Schritt auf • die Flächenbewirtschaftung und Produktvermarktung in der dem Weg einer positiven Entwicklung von Landwirtschaft; • die Schaffung eines Kommunikationsmittelpunktes – Bür- Gatow, dem noch viele weitere folgen ger gestalten ihr Dorf; werden.“ Hr. Reinicke, Projekt Gatow

| Projekt | | Internet | Projekt Gatow www.projektgatow.de Strategisches Konzept für die Standort- entwicklung Gatow | EU-Programm | Europäischer Fonds für regionale | Kontakt | Entwicklung (EFRE) Manfred Wollert Bezirksamt Spandau von Berlin | Fördersumme | Naturschutz-, Grünfl ächen- und gesamt: rund 474.000 Euro Umweltamt Carl-Schurz-Str. 8, 13597 Berlin | EU-Förderung | Tel.: 90279 7024 E-Mail: manfred.wollert@ba-spandau. 159.705 Euro berlin.de 39 EU-geförderte Projekte in Berlin

Emissionsfrei durch die Stadt mit Wasserstoff

Die BVG-Flotte der umweltfreundlichen Wasserstoffbusse.

m Rahmen des HyFLEET:CUTE-Projekts werden seit 2006 in 10 Städten weltweit wasserstoffbetriebene Busse Iim Linienverkehr eingesetzt. Auch Berlin beteiligt sich an dem transnationalen EU-Projekt und startete zur Fuß- ballweltmeisterschaft mit einer Flotte von zunächst 4 Bus- sen, welche bis heute auf 14 Busse aufgestockt wurde. In Spandau, wo die Busse zunächst eingesetzt werden, kann somit jeder inte ressierte Berliner oder Berlin-Besucher durch Wasserstoff-Tankstelle in Spandau. das Lösen eines normalen Fahrscheins ein Stück Zukunft er- fahren: Erkennbar sind die Wasserstoffbusse an den gelben stoff sieht die BVG als Chance, das eigene Profi l auf diesem Höckern auf dem Dach, in denen der Wasserstoff gespeichert Gebiet weiter zu entwickeln und von den Erkenntnissen der wird. Eine Studie der Technischen Universität Berlin, die im weltweiten Forschung direkt zu profi tieren. Rahmen des HyFLEET:CUTE-Projekts erstellt wurde, stellte eine deutliche Akzeptanz dieser umweltfreundlichen und innovativen Technologie in der Bevölkerung fest. Als größ- „Der Schritt zu mit Wasserstoff an- tes deutsches kommunales Nahverkehrsunternehmen sieht getriebenen Nullemissions-Fahrzeugen sich die BVG in der Pfl icht, Technologieführerschaft auf den folgte konsequent aus der Verpfl ichtung unterschiedlichsten Feldern anzustreben. Insofern versteht sich das Unternehmen auch als Plattform für die Erprobung der BVG zu Nachhaltigkeit und dem zukunftsweisender Technologien. Die intensive Mitarbeit in Schutz der Umwelt.“ deutschen wie europäischen Projekten zum Thema Wasser- Burkhard Eberwein, Projektverantwortlicher

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | HyFLEET:CUTE www.global-hydrogen-bus-platform.com 19 Mio. Euro

| Kontakt | | EU-Programm | Burkhard Eberwein 6. Forschungsrahmenprogramm Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Holzmarktstraße 15–17, 10179 Berlin | Fördersumme | Tel.: 25627516 gesamt: 44 Mio. Euro SIXTH FRAMEWORK E-Mail: [email protected] PROGRAMME 40 www.bvg.de EU-geförderte Projekte in Berlin Spandau

Fit für den Beruf und fi t für Europa

ie kiezküchen ausbildungs ggmbh betreibt Restaurants in Dverschiedenen Berliner Stadt- bezirken, in denen Jugendliche mit Ver- mittlungshemmnissen zu Köchen und Köchinnen, Restaurantfachleuten, Fach- kräften im Gastgewerbe oder Hauswirt- schafterinnen und Hauswirtschaftern ausgebildet werden und einen aner- kannten Berufsabschluss erwerben kön- nen. Zu den Kiezküchen gehört auch das Café und Bistro unvernunft in Spandau, das seit mehr als 10 Jahren Jugendliche ausbildet. Für Beschäftigte in der Gastro- nomie sind vielseitige Praxis sowie in- terkulturelle Bildung wichtige Kriterien für den berufl ichen Erfolg. In der Regel verfügen die Auszubildenden über keine eigene Auslandserfahrung oder Fremd- sprachenkenntnisse und wenig Selbst- vertrauen, sich in anderen Umgebungen als dem eigenen sozialen Umfeld zurecht zu fi nden. Trotz drohender Arbeitslosig- keit zeigen sie daher häufi g wenig Mobi- A la carte: bessere Beschäftigungschancen für Jugendliche im Gastronomie- litätsbereitschaft. gewerbe dank Sprachenkenntnissen und Auslandserfahrungen.

Hier setzen die aus dem nach dem italienischen Universal- Möglichkeit geboten, sich zu zertifi zierten Eurogastrono- genie Leonardo da Vinci (1452–1519) benannten EU-Ausbil- men zu qualifi zieren. Bis heute starteten bereits fast 150 dungsprogramm geförderten Projekte an: die Teams der Kiez- Jugendliche so ihre internationale Berufsausbildung. Das küchen haben mit Partnern aus anderen europäischen Ländern Projekt wurde als eines der EU-weit besten Leonardo-Pro- ein interkulturelles Training konzipiert, das in die gastronomi- jekte mit dem Europäischen Qualitätssiegel ausgezeichnet. sche Ausbildung integriert ist und den Jugendlichen Praktika Die Erfahrungen der Kiezküchen zeigen, dass auch über im Ausland ermöglicht. Mit den fachlichen, sprachlichen und die Ausbildung im Rahmen der Benachteiligtenförderung persönlichen Kompetenzen, die im Rahmen solcher Aktivitä- neue Perspektiven im globalen und lokalen Kontext eröff- ten gefördert werden, steigt die Flexibilität der Jugendlichen net werden. bei der zukünftigen Arbeitsplatzsuche erheblich.

In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, der Indus- „Die gezielte Integration in den EU-Ar- trie- und Handelskammer Berlin und dem Oberstufenzent- beitsmarkt ist unsere erklärte Aufgabe.“ rum Gastgewerbe wird den Auszubildenden außerdem die Ausbildungsleiterin

| Projekt | Ausbildungsrestaurant | EU-Programm | Ausbildung zum Eurogastronom Café und Bistro unvernunft Lebenslanges Lernen, Leonardo da Vinci Mauerstraße 6, 13597 Berlin | Kontakt | Tel.: 333300 kiezküchen ausbildungs ggmbh Regina Schmidt-Roßleben | Internet | Heinrich-Mann-Straße 31, 13156 Berlin www.kiezkuechen.de Tel.: 48522367, Fax: 48522350 E-Mail: [email protected] 41 EU-geförderte Projekte in Berlin # Steglitz-Zehlendorf

Zahlen und Fakten Eine der beliebtesten und attraktivisten Einkaufsmeilen ist die Steglitzer Schloßstraße. | Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 290.598 davon Nichtdeutsche: 30.915 davon EU-Bürger/innen: 11.575 | EU-Städtepartnerschaften | 12. Arrondissement/Paris (Frankreich), Bröndby (Dänemark), Cassino (Italien), Kazimierz Dolny, Poniatowa, Naleczow | EU-Beauftragte | (Polen), Ronneby (Schweden), Sochos Christina Wegner (Griechenland), Szilvásvárad (Ungarn) Tel.: 90299 5258 Fax: 90299 3385 | Europaschulen | E-Mail: [email protected] Quentin-Blake-Grundschule (deutsch- www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/ver Eines der schönsten Ausfl ugsziele im englisch), Athene-Grundschule (deutsch- waltung/eu-beauftragter/index.html griechisch) Bezirk ist die Pfaueninsel mit ihrem 42 weißen Schloss. EU-geförderte Projekte in Berlin

Steglitz- Zehlendorf EU als „Energiespar-Motor“ bei der Sanierung des Großen Tropenhauses

as Große Tropenhaus ist nicht nur das Wahrzeichen des Botanischen DGartens Berlin-Dahlem, sondern wegen seiner prägnanten Stahl-Glas-Archi- tektur aus der Zeit der beginnenden Moder- ne auch eines der markantesten Baudenk- mäler der Stadt. Obwohl es bereits 1907 eröffnet wurde, ist es mit 60 Meter Länge, 29 Meter Breite und 26,50 Meter Höhe auch heute noch eines der größten freitragenden Gewächshäuser der Welt. Das Große Tro- penhaus beinhaltet eine unter Botanikern weltweit beachtete Lebendsammlung tro- pischer Pfl anzenarten, die gleichzeitig ein Besuchermagnet für Berliner und Touristen Für die Sanierungsarbeiten am historischen Stahltragwerk mussten ein riesiges darstellt. Hier lässt sich die enorme Pfl an- Gerüst und eine staubdichte Einhausung gebaut werden. zenartenvielfalt unterschiedlicher tropischer Regionen hautnah erleben. Weitere Geldgeber neben der Europäischen Union und dem Land Berlin sind die Hochschulbauförderung (HBFG) des Bun- Seit August 2006 wird das mehr als 100 Jahre alte Große des und der Länder, die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Tropenhaus grundlegend saniert. Wichtigstes Ziel neben der Berlin sowie die Freie Universität Berlin. Wahrung der historischen Bausubstanz ist es, 50 Prozent des bisherigen Energiebedarfs einzusparen um so die Umwelt zu entlasten. Dieses anspruchsvolle Ziel war der Schlüssel zur „Ich freue mich, dass unser Wahrzeichen, Finanzierung des ungewöhnlichen Projektes. Denn mehr als das Große Tropenhaus, jetzt in neuem die Hälfte des benötigten Geldes kommt aus dem Umwel- tenlastungsprogramm (UEP), das vom Land Berlin (Senatsver- Glanz erstrahlt … waltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz) und … und so unsere Besucher aus aller Welt die faszinierende vom Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Vielfalt der tropischen Pfl anzen wieder hautnah bei uns erle- Union kofi nanziert wird. Die Mittel aus dem UEP-Programm ben können. Besonders stolz bin ich darauf, dass es mit Hilfe werden ausschließlich für umweltentlastende Maßnahmen neuer Technologien gelungen ist, zukünftig die Hälfte des eingesetzt. Beispielsweise hat das Große Tropenhaus jetzt bisherigen Energiebedarfs einzusparen. Für uns als Botani- eine hochwertige Wärmeschutzverglasung, ein hoch energie- scher Garten ist dies auch ein wichtiger Meilenstein mit Blick effi zientes Heizungssystem und eine moderne computerge- auf unsere Arbeit für eine nachhaltigere Welt.“ stützte Klimasteuerung erhalten. Aber auch das Bewässern Prof. Dr. Thomas Borsch, Leitender Direktor des Botanischen der tropischen Pfl anzen mit Regenwasser wird ermöglicht. Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem

| Projekt | | Internet | Grundsanierung des Großen Tropen- www.bgbm.org/tropenhaussanierung hauses | EU-Programm | | Kontakt | Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Dr. Michael Krebs, Freie Universität Berlin, | Fördersumme | Technische Abteilung gesamt: 16 Mio. Euro c/o Botanischer Garten Berlin-Dahlem, Königin-Luise-Str. 6–8, 14195 Berlin Tel.: 83850297 oder 0176 18385035 | EU-Förderung | E-Mail: [email protected] 4,8 Mio. Euro 43 EU-geförderte Projekte in Berlin

Erste Schritte ins Berufsleben über die Ausbildungsbrücke

Ausbildungspaten im Gespräch.

n der Ausbildungsbrücke übernehmen ehrenamtliche rufsberatern an der Schule. Auch andere Projekte werden Ausbildungspaten die Verantwortung für einen Schüler eng in die Arbeit der Ausbildungspaten einbezogen. Tina Ioder eine Schülerin ab der achten Klasse einer Haupt- beispielsweise will Bürokauffrau werden. Als sie dies her- oder Realschule. Sie helfen dabei, den Schulabschluss zu ausgefunden hatte, konnte sie in den Herbstferien einen Tag schaffen, ermöglichen eine realistische Berufsorientierung, lang in einer kleinen Firma, die sich der Ausbildungsbrücke fördern frühzeitige Kontakte zu ausbildenden Unternehmen, angeschlossen hat, hospitieren. Die Ausbildungsbrücke legt helfen bei Bewerbungen und fördern die Ausbildungsauf- viel Wert darauf, dass die Ausbildungspatenschaften auf Au- nahme. Während der gesamten Ausbildung bleiben sie als genhöhe stattfinden. Deshalb wählen in der Regel die Schü- Ansprechpartner präsent und verhindern unnötige Ausbil- lerinnen und Schüler ihre Paten selbst aus. Die Paten werden dungsabbrüche. Fachliche Unterstützung bietet ein Netzwerk ihrerseits geschult, nehmen an Supervisionsangeboten teil an ehrenamtlichen Nachhilfelehrern. In der Ausbildungsbrü- und treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. ckenbörse stellen die Betriebe ihre Angebote an die betreuten Jugendlichen ein und können sie dadurch sehr früh kennen Das Projekt will ein Beispiel geben, wie in einem Bezirk Eh- lernen und ihnen ihre spezifischen Anforderungen mitteilen. renamt und Wirtschaft zusammenrücken können, um ge- meinsam für die Zukunft der Jugend, der Betriebe und des Unter der Organisation der Ehrenamtlichen können notwen- Bezirks einzutreten. dige Kenntnisse dann noch rechtzeitig vor Ausbildungsbe- ginn erworben werden. Die Ausbildungsbrücke ist inzwi- schen tief im Schulalltag verankert. Es gibt regelmäßige Sprechstunden für Schüler, Eltern und Paten, sowie eine „Ich freue mich, dass ich die Patin bekom- enge Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und den Be- men habe, die ich wollte.“ Tina, 9. Klasse

| Projekt | | Kontakt | | Internet | Ausbildungsbrücke Dr. Jutta Anna Kleber www.ausbildungsbruecke.patenmodell.de Netzwerkleitung Die Ausbildungsbrücke | EU-Programm | Arbeit durch Management / PATENMO- ESF; PEB – Partnerschaft, Entwicklung DELL, (DWBO) und Beschäftigung Paulsenstr. 55–56, 12163 Berlin Telefon: 68088513, Fax: 68088512 | Fördersumme | 44 E-Mail: [email protected] 302.725 Euro EU-geförderte Projekte in Berlin

Steglitz- Zehlendorf ERASMUS – Das Europa-Programm für die Hochschuljugend eit ihrer Gründung vor 60 Jahren hat sich die Freie Studierende zahlen keine Studiengebühren an der Gasthoch- Universität Berlin immer als internationale Netzwerk- schule, sie erhalten einen monatlichen Zuschuss und werden Suniversität verstanden. Sie beteiligt sich seit über 20 durch die Heimat- und Gasthochschule organisatorisch und Jahren erfolgreich am ERASMUS-Programm. Dieses nach fachlich unterstützt. Die im Ausland erbrachten Studienleis- dem Humanisten Erasmus von Rotterdam (1469–1536) be- tungen werden an der Heimatuniversität anerkannt. Prak- nannte Aktionsprogramm der Europäischen Kommission für tikanten erhalten Beratung zur Praktikumsvorbereitung die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Hochschulen, und Durchführung, Unterstützung bei der Stellensuche, ein ist heute Bestandteil des europäischen Bildungsprogramms monatliches Stipendium und Hilfestellung bei Problemen für Lebenslanges Lernen (LLP). Studierende, die einen Teil vor Ort. ihres Studiums außerhalb Deutschlands verbringen möch- Die Berliner Universitäten zählen bundesweit zu den belieb- ten, können für ein Studium oder ein Praktikum ins Ausland testen Universitäten unter Studierenden aus allen am ERAS- wechseln. Informationen über das ERASMUS-Programm an MUS-Programm teilnehmenden Staaten. der Freien Universität Berlin bieten das ERASMUS-Büro und der CareerService. Die Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln und „Das ERASMUS-Programm bietet die Studienangebote anderer europäischer Staaten in sprach- eine wunderbare Chance, … licher, kultureller und fachlicher Hinsicht zu nutzen oder ein … sich als Student weiterzuentwickeln. Wer kennt schon Praktikum zu absolvieren, das alles bietet das ERASMUS- einen ERASMUS-Studenten, der unzufrieden und nicht Programm interessierten Studierenden in den Ländern der voll neuer Erfahrungen in seine Heimat zurückkehrt? Ganz Europäischen Union sowie in Liechtenstein, Island, Norwegen abgesehen von den unzähligen und wertvollen persönlichen und der Türkei. Ein drei- bis zwölfmonatiges Studium oder Erfahrungen, die ich während dieses Semesters in Berlin Praktikum im Ausland wertet den Lebenslauf auf und erhöht machen durfte und noch machen werde: Die Teilnahme am die Chancen auf dem Arbeitsmarkt im In- und Ausland. ERASMUS-Programm wird auch in meinem Lebenslauf eine ERASMUS-Studierende und Praktikanten genießen eine Viel- wichtige Rolle spielen.“ zahl an Vorteilen: Aliki Spanidis, ERASMUS-Studentin aus Athen

Die Freie Universität Berlin zählt zu den beliebtesten Universitäten bei Gaststudierenden aus ganz Europa.

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | ERASMUS www.fu-berlin.de/student-out/erasmus 1,26 Mio. Euro oder fu-berlin.de/career | Kontakt | Dr. Eva Lack | EU-Programm | Freie Universität Berlin Lebenslanges Lernen, Erasmus Brümmerstr. 52, 14195 Berlin http://eu.daad.de/eu Tel.: 83873401 E-Mail: [email protected] 45 EU-geförderte Projekte in Berlin # Tempelhof-Schöneberg

Zahlen und Fakten Einer von zwei Springbrunnen auf dem Wittenbergplatz, von Richter & | Bevölkerung | Borcherdt entworfen und konstruiert. Gesamtbevölkerung: 332.032 davon Nichtdeutsche: 52.001 davon EU-Bürger/innen: 16.325 | EU-Städtepartnerschaften | Amstelveen (Niederlande), Köslin (Polen) | Europaschulen | Finow-Grundschule (deutsch-italienisch), Sophie-Scholl-Oberschule (deutsch-französisch, deutsch-spanisch) | EU-Beauftragte | Mirka Schuster Tel.: 90277 2781 Fax: 90277 4200 E-Mail: [email protected] www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/beauf- Das Luftbrückendenkmal in Erinnerung an die Versorgung aus der Luft wäh- tragte/europa/index.html 46 rend der Blockade West-Berlins. EU-geförderte Projekte in Berlin

Tempelhof- Schöneberg

Willkommen an der

ie °mstreet, das Medienviertel mit mehr als 400 Medienunternehmen Drings um die Potsdamer Straße, befi ndet sich in den Bezirken Tempelhof- Schöneberg und Mitte. Gemeinsames Ziel ist die Förderung dieses Standortes und sei- ne Etablierung in der Berliner Medienland- schaft. Der Standort mit seiner geballten Medienkompetenz an einem der traditi- onsreichsten Medienstandorte Berlins wur- de bisher öffentlich und teilweise auch in Fachkreisen kaum wahrgenommen. Die °mstreet ist ein Magnet für Kreative, die mit innovativen Ideen …

Charakteristisch für die hiesige Medien- wirtschaft ist eine breit gefächerte Mi- schung aus Großunternehmen, Mittelständ- lern und Kleinbetrieben sowie Freiberufl ern. Ein Großteil der Firmen arbeitet auch im überregionalen und internationalen Rahmen. Artverwandte Universitäten und Hochschu- len sowie berufl iche Ausbildungsstätten be- fi nden sich in der unmittelbaren Umgebung.

Während der 18-monatigen Projektlaufzeit bis zum 31. 10. 2007 wurde die °mstreet … Produkte und Dienstleistungen für die Medienbranche entwickeln. unter der Federführung der Wirtschaftsbe- ratung Tempelhof-Schöneberg erfolgreich vermarktet und keting“ des Bezirksamtes Mitte von Berlin wird die erfolg- etabliert. Konzeptionell stützte sich die Projektarbeit auf reiche Arbeit am Medienstandort Potsdamer Straße fortge- drei Säulen: Standortpolitik/Vernetzung, Flächennutzung und führt. Kernelement des Nachfolgeprojektes ist der Info-Point Know-how für den Standort durch die Bildungsinstitute vor °mstreet in der Potsdamer Straße 98 als Anlauf- und Infor- Ort. Grundlage für die positive Standortentwicklung war die mationsstelle für Medienunternehmen und Interessierte. enge Zusammenarbeit mit dem bereits vorhandenen Netz- werk von Medienunternehmen, das im Verlauf des Projekts mit der Interessengemeinschaft der lokalen gewerblichen Wirtschaft fusionierte. Beide Interessengruppen ziehen nun „Als Filmegeräteverleih haben wir hier an einem Strang im Sinne einer ganzheitlichen Standort- erstens super Räumlichkeiten, zweitens sicherung und -verbesserung. sind wir sehr zentral gelegen und haben Mit dem Projekt „Medienstandort Potsdamer Straße drittens gute öffentliche Verkehrsmittel 2008/2009 – °mstreet / Standortkommunikation und Mar- zur Verfügung.“ Rainer Hercher, Camelot

| Projekt | | Kontakt | | EU-Programm | Medienstandort Potsdamer Straße/ Ute Großmann Europäischer Fonds für regionale Bülowstraße mpr Unternehmensberatung, Entwicklung (EFRE) Mutscheller&Großmann Partnerschaft | Internet | Palais am Festungsgraben | Fördersumme | www.mstreet-berlin.de Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin gesamt: 165.955 Euro Tel.: 20607390 E-Mail: [email protected] | EU-Förderung | 79.773 Euro 47 EU-geförderte Projekte in Berlin

Chancen für lokale Unternehmen im Netzwerk Großbeerenstraße

Bezirksbürgermeister Ekkehard Band und die Gründungsmitglieder des Netzwerks Großbeerenstraße.

ie Gewerbetreibenden in Berlins zweitgrößtem In- wollen sich partnerschaftlich für ihren Standort und für das dustriegebiet mit über 6.000 Arbeitsplätzen in 250 Umfeld engagieren und so zu einer Verbesserung der Stand- DUnternehmen wollen zukünftig enger zusammenar- ortqualität beitragen. Der kontinuierliche betriebs- und beiten, um den Wirtschaftsstandort Großbeerenstraße so gut branchenübergreifende Informationsaustausch soll auch die wie möglich weiterzuentwickeln. einzelnen Unternehmen stärken und Voraussetzungen für zwischenbetriebliche Synergien schaffen. Im Schwerpunkt haben sich hier Unternehmen aus den Branchen Fahrzeugbau, Maschinenbau, Ernährung und den Neben den angestrebten Kooperationen im Bereich Energie, produktionsorientierten Dienstleistungen angesiedelt. Die Leerstand, Personal und der Einrichtung entsprechender Ar- Wirtschaftsberatung des Bezirks Tempelhof-Schöneberg beitsgruppen steht das verstärkte soziale und gesellschaft- unterstützt das Ziel der Entwicklung und Etablierung eines liche Engagement der Unternehmen vor Ort im Mittelpunkt lokalen Netzwerks, da die Erfahrungen aus anderen europä- des Projektes. Ein erster Meilenstein war die Gründung des ischen Städten zeigen, dass solche Unternehmensinitiativen Vereins Netzwerk Großbeerenstraße im November 2008. Da- den gesamten Wirtschaftsstandort nachhaltig stärken. In der bei zeigt die beachtliche Zahl von 18 Gründungsunternehmen Startphase wird die Netzwerkarbeit vom Bezirk sowie von der das große Interesse der Gewerbetreibenden an einer engeren Europäischen Union finanziell gefördert. Zusammenarbeit. Ziele des Zusammenschlusses sind die Profilierung und Wei- terentwicklung des Standortes Großbeerenstraße und die Pflege und Entwicklung des Unternehmensbestandes sowie „Eine gemeinsame Reise ist gestartet“, eine dauerhafte Vernetzung der Akteure im Sinne einer ge- Hinrik Weber, Vorsitzender des Vereins meinsamen Interessenwahrnehmung. Die Unternehmen Unternehmensnetzwerk Großbeerenstraße e. V.

| Projekt | | Kontakt | | EU-Programm | Netzwerk Großbeerenstraße Martina Budszuhn Europäischer Fonds Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, für regionale Wirtschaftsberatung und Europa­ Entwicklung (EFRE) angelegenheiten John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin | Fördersumme | Tel.: 90277 4242 gesamt: 199.120 Euro E-Mail: martina.budszuhn@ba-ts. | Internet | berlin.de | EU-Finanzierung | www.netzwerk-grossbeerenstrasse.de 99.560 Euro

48 EU-geförderte Projekte in Berlin

Tempelhof- Schöneberg „Me, You, us“

eit Oktober 2007 ist die Werbellin-Grundschule Schule terstützt Projekte, die Schulen in verschiedenen europäischen Partner im EU-Comenius-Schulprojekt „Me, You, Us“. Ländern gemeinsam durchführen. Schülerinnen, Schüler und SBeteiligt sind außerdem die Our Lady's und Holy Family Lehrekräfte arbeiten an vereinbarten Themen und tauschen Primary School aus Belfast in Nordirland und die Ecole Pri- ihre Ergebnisse in Form von kleineren Veröffentlichungen, maire Emile Basly aus Bruay-la-Buissière in Frankreich. Websites oder DVDs aus. 2008 waren mehr als 800.000 Schülerinnen und Schüler in derartige Partnerschaften ein- Das Projekt hat zum Ziel, dass Schüler und Lehrkräfte die gebunden. Schulpartnerschaften wirken sich positiv auf alle Partnerländer besser kennenlernen und dabei Gemeinsamkei- Teilnehmenden aus. Sie tragen dazu bei, den Lernerfolg der ten und Unterschiede feststellen. Mit der Holy Family Primary Schüler/innen zu fördern und schaffen in den Schulen eine School hat die Schule schon längere Zeit Kontakte. Die Klasse bessere Lehr- und Lernumgebung. Außerdem motivieren sie 6c hatte ihre Partnerklasse sogar schon in einer Videokonfe- Schüler und Lehrer dazu, Fremdsprachen zu erlernen und sol- renz „getroffen“. len das interkulturelle Verständnis fördern.

Die Kinder berichteten den Kindern in den Partnerländern beispielsweise über das Leben an ihrer Schule und über Bräuche und Feste. Als Erstes wurde die Schule fotografi ert, engli- sche Begleittexte geschrieben und diese an die Partnerschulen geschickt. Einige Klassen ha- ben eine Briefpartnerschaft mit einer Klasse in Nordirland oder Frankreich aufgebaut, Weih- nachtskarten geschrieben und sich einander vorgestellt.

Wichtiger Bestandteil des Projektes ist der gegenseitige Besuch von Lehrerinnen und Leh- rern in den Partnerschulen, um sich auf Ebene des Kollegiums über didaktisch-pädagogische Bei uns umstritten, für die nordirischen Projektpartner selbstverständlich: Fragestellungen und Fragen des Schulmanage- Schuluniformen. ments auszutauschen. Dazu besuchten die am Projekt beteiligten Schöneberger Lehrkräfte die französische „Ich durfte beide Partnerländer besuchen Partnerschule und bereits zweimal die Schulen in Belfast. Die und nahm unvergessliche Eindrücke und Belfaster Schulen beeindruckten durch ihr intensives Schulle- ben, die Schuluniformen und die moderne Ausstattung. Auch neue Ideen mit nach Hause. Die Teilnahme Lehrkräfte der Partnerschulen waren bereits zu Gast an der an dem Comenius-Projekt ist eine große Werbellin-Grundschule. Bereicherung und ein fantastisches Ge- Das EU-Programm ist nach dem tschechischen Reformpäda- schenk für die Verständigung in Europa!“ gogen Johann Amos Comenius (1592–1670) benannt. Es un- Anke Hesse, Lehrerin

| Projekt | | Internet | Multilaterale Schulpartnerschaften www.werbellinsee-grundschule.cidsnet.de | Kontakt | | EU-Programm | Ellen Hansen Lebenslanges Lernen, Comenius Werbellinsee-Grundschule Luitpoldstraße 38, 10781 Berlin | EU-Förderung | Tel.: 75607153 12.800 Euro E-Mail: werbellinsee@schulen-tempel- hof-schoeneberg.de

49 EU-geförderte Projekte in Berlin # Neukölln

Zahlen und Fakten Eingang zur 1926 eröffneten U-Bahn-Station unterhalb der belebten Karl-Marx-Straße. | Bevölkerung | | EU-Beauftragte | Gesamtbevölkerung: 307.965 Franziska Giffey davon Nichtdeutsche: 68.784 Tel.: 6809 2592 davon EU-Bürger/innen: 17.006 Fax: 6809 3273 E-Mail: franziska.giffey@ba-nkn. | EU-Städtepartnerschaften | verwalt-berlin.de Prag – Stadtteil 5 (Tschechien), Ústi www.berlin.de/ba-neukoelln/verwaltung/ nad Orlicí – Horní Cermná (Tschechien), eu-beauftragte/eu.index.html Marino (Italien), Zaanstad (Niederlande), Hammersmith & Fulham (Großbritanni- en), Boulogne-Billancourt (Frankreich), Anderlecht (Belgien) | Europaschulen | Regenbogen-Grundschule (deutsch-fran- zösisch), Herman-Nohl-Schule (deutsch- italienisch), Alfred-Nobel-Oberschule (deutsch-italienisch), Albert-Einstein- Die Gropius Passagen sind das fl ächengrößte Oberschule (deutsch-italienisch) Einkaufszentrum Berlins. 50 EU-geförderte Projekte in Berlin Neukölln

Manege frei für Neuköllner Grundschulen!

Nur gemeinsam Arm in Arm hält die Pyramide. Keine Angst vor großen Tieren.

ür viele Kinder wurde ein Traum wahr: einmal Star in der Manege sein! Im Mitmachzirkus Neukölln wurde „Die Stärksten unten, die Kleinsten oben. FKindern aus sozialen Brennpunkten des Bezirks er- Ich-ganz oben!“ Serdar, 9 Jahre möglicht, aus der Routine des Schulalltags auszubrechen und eine Erlebniswoche in einem echten Zirkuszelt zu verbringen. werden können. Dank des Engagements der beteiligten Lehr- Zwischen 2006 und 2008 haben die Artisten des Erlebnis- kräfte wurden aber bereits Disziplinen aus dem Zirkus in den zirkus e. V. bereits über 11.000 Kindern Akrobatik, Clownerie, Sportunterricht integriert. Der Zirkus ermöglicht außerdem Tierdressur sowie Jonglage und vieles mehr beigebracht. Im die Öffnung der Schulen nach außen, indem ein alternativer Mitmachzirkus sollen die Kinder aus überwiegend sozial be- und praxisorientierter Lernort mit neuen Lern- und Lehrver- nachteiligten und bildungsfernen Familien vor allem in ihrem hältnissen entsteht. Zum Abschluss der Zirkuswoche präsen- Selbstvertrauen gestärkt werden. Die Zirkuswoche selbst hat tieren die Schülerinnen und Schüler das Erlernte voller Stolz das Ziel, das Gemeinschaftsgefühl in der Klasse zu fördern den Eltern: Mit Feuereifer, bebenden Herzen und funkelnden und Ausgrenzungen entgegenzuwirken. Drüber hinaus strebt Augen werden Trapezkünste gezeigt, die Kamele gebändigt das Projekt an, die körperlichen und motorischen Fähigkeiten und mit Tellern jongliert! der Kinder zu stärken und durch Erlebnisse und Erfolge wäh- rend des Projekts dazu anzuregen, sich häufi ger kreativ und Dieses Neuköllner Integrationsprojekt ist in einer solchen sportlich zu betätigen. Den Lehrkräften bietet sich die Ge- Größenordnung bisher einmalig in Berlin. Der Neuköllner legenheit, ihre Schülerinnen und Schüler in einem ganz an- Mitmachzirkus ist ein beispielhaft erfolgreiches Präventions- deren Umfeld zu erleben. Der Mitmachzirkus deckt wichtige projekt, in dem jedes Kind Akzeptanz und Zugehörigkeit er- Bereiche ab, die in der Schule nicht ausreichend ausgebildet fährt, unabhängig von seiner sozialen Situation und Herkunft.

| Projekt | | Kontakt | | Internet | Mitmachzirkus Neukölln Bezirksamt Neukölln von Berlin www.berlin.de/ba-neukoelln/ver Karl-Marx-Str. 83 waltung/qm/mitmachzirkus.html 12040 Berlin Anna Hermanns | EU-Programm | Tel.: 68093932 E-Mail: [email protected] Europäischer Fonds für regionale walt-berlin.de Entwicklung (EFRE)

| EU-Förderung | 89.367 Euro 51 EU-geförderte Projekte in Berlin

CampusRütli-CR² – Ein Quadratkilometer Bildung

as Vorhaben ist der ehrgeizige Versuch, ein Dsegregiertes Gebiet in Neukölln nachhaltig durch die Bündelung aller Sozialisations- und Bildungsangebote im Wohn- gebiet zu verändern. Jenseits tra- ditioneller Strukturen sollen sich die Einrichtungen an der Rütli- straße zu einem Bildungsverbund zusammenschließen.

Rund um die Rütli-Schule wer- den Kita, Grundschule, Oberschu- len, Werkstätten, Jugendclub, Spiel-, Sport- und Freizeitfl ächen ebenso wie Beratungsange- bote für Schüler und Eltern oder auch der Kinder- und Jugend- Im Zentrum des neuen CampusRütli-CR2 steht die Rütlischule. gesundheitsdienst, die Volkshochschule und bringt alle Kräfte und Kompetenzen im Bezirk zusammen die Musikschule un- und formt einen Lebensmittelpunkt für alle in einem Berliner tergebracht. Zukünftig Quartier, in dem kulturelle Vielfalt und Mehrsprachigkeit als sollen die Kinder von Chance begriffen und gelebt werden. ihren ersten Schritten bis zur Berufsausbildung begleitet und unterstützt werden. Mit fi nanzieller Unterstützung durch die EU wird zunächst Dieser innovative ganzheitliche Integrationsansatz aus einer eine „Quartiershalle“ als Sport- und Freizeitstätte gebaut. Kombination von Lernen, Arbeiten und Freizeitgestaltung Weiterhin ist ein Elternzentrum geplant. Fachräume, Arbeits- lehre, Berufsbildende Werkstätten werden folgen. Zur Ver- „Langfristiges Ziel ist es, dass Neukölln wirklichung des Projektes „CampusRütli-CR²“ haben sich das Bezirksamt Neukölln, die Senatsverwaltungen für Bildung, nicht mehr als ein reines Problemgebiet Wissenschaft und Forschung und für Stadtentwicklung, die wahrgenommen wird, sondern sich zu einem Stiftung Zukunft Berlin, die Freudenberg-Stiftung und der Kita-Eigenbetrieb AWO unter Schirmherrschaft von Chris- modernen heterogenen Modellbezirk posi- tina Rau zusammengetan. Die ersten Planungsmaßnahmen tiv entwickelt.“ Heinz Buschkowsky, Bürgermeister begannen 2007.

| Projekt | | Kontakt | | Internet | CampusRütli–CR² Bezirksamt Neukölln von Berlin, www.campusruetli.de CampusRütli-CR2 Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin | EU-Programm | Klaus Lehnert Europäischer Fonds für regionale Tel.: 030 68092242 Entwicklung (EFRE) Ilse Wolter Tel.: 62737952 | EU-Förderung | E-Mail: [email protected] 1,2 Mio. Euro 52 EU-geförderte Projekte in Berlin Neukölln be Berlin, be Neukölln, be different – sei Berlin, sei Neukölln, sei anders

ie europäischen Städ- te werden zunehmend Dviel fältiger. Menschen unterschiedlichster eth nischer, religiöser und kultureller Her- kunft leben hier auf engem Raum zusammen. Wie sollen Städte in Zukunft mit den Her- ausforderungen von Integration, Migration und kultureller Vielfalt umgehen? Das Projekt „Intercul- tural Cities“ will die Bemühun- gen der teilnehmenden Städte um kulturelle Vielfalt und inter- kulturelle Integration durch den Austausch von guten Praktiken Zu Gast in der Adolf-Reichwein-Schule.

bürgerschaftlichen Engagements. Daher wählten die Euro- päische Kommission und der Europarat Berlin-Neukölln als einzige deutsche Stadt aus, gemeinsam mit 10 anderen eu- ropäischen Städten interkulturelle Strategien zu entwickeln. Dies bedeutet vor allem, günstige strukturelle Rahmenbedin- gungen zu schaffen, die die Öffnung der Migrantenfamilien zur Mehrheitsgesellschaft fördern und der Bildung von Pa- rallelgesellschaften entgegenwirken. Die Menschen im Be- zirk sollen durch geeignete Maßnahmen dabei unterstützt werden, eine Form des Zusammenlebens zu fi nden, in der Besuch beim Türkisch-Deutschen Zentrum Berlin. kulturelle Vielfalt, der interkulturelle Dialog und die Mehr- sprachigkeit als Chance und nicht als Problem begriffen und und Lösungsansätzen fördern und unterstützen. Es baut auf gelebt werden. den Erfahrungen und Erfolgen von Kommunen auf, die bereits beachtliche interkulturelle Beiträge vorzuweisen haben. „Neukölln ist der Blick in die Zukunft. Neukölln als multiethnischer Bezirk mit Einwohnern aus über 160 verschiedenen Nationen leistet seit Jahren mit innova- Die Interkulturalität, die hier bereits tiven Modellprojekten einen Beitrag zur gesellschaftlichen Normalität ist, wird in einigen Jahren die Integration von Menschen unterschiedlicher Kulturen sowie zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Förderung des Realität vieler Städte sein.“Phil Wood, Europarat

| Projekt | | Internet | | EU-Programm | Intercultural Cities www.berlin.de/ba-neukoelln/ver Kultur 2007 waltung/eu-beauftragte/intercultural | Kontakt | cities.html | Fördersumme | Bezirksamt Neukölln von Berlin, www.coe.int/interculturalcities gesamt: 800.000 Euro Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin Franziska Giffey Tel.: 68092592 E-Mail: [email protected] 53 EU-geförderte Projekte in Berlin # Treptow-Köpenick

Zahlen und Fakten Die „Treptowers“ in der abendlichen Skyline mit dem mit 125 Metern Höhe höchstem Bürogebäude Berlins. Vor dem Gebäude in der Spree steht | Bevölkerung | die 30 Meter hohe Skulptur „Molecule Man“ von Jonathan Borofsky, deren Gesamtbevölkerung: 238.831 drei Figuren das Zusammentreffen der drei Bezirke Treptow, Kreuzberg davon Nichtdeutsche: 8.056 und Friedrichshain symbolisieren. davon EU-Bürger/innen: 2.970 | EU-Städtepartnerschaften | Albinea (Italien), Izola (Slowenien), Komitat Vez prém (Ungarn), Mürzzuschlag (Österreich), Olomouc (Tschechien), Bezirk Mokotów/Warschau (Polen) | Europaschulen | Friedrichshagener Grundschule (deutsch-russisch) | EU-Beauftragte | Sonja Eichmann Tel.: 90297 2440 Fax: 90297 2401 E-Mail: [email protected] www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/verwaltung/ europabeauftragte.html Einfahrt in den Kleinen Müggelsee. 54 EU-geförderte Projekte in Berlin

Treptow- Köpenick Vom Kasernen-Grau zum Natur-Grün er Volks- und Waldpark Wuhlheide in Karlshorst, Dheute ein Gartendenkmal, entstand zwischen 1919 und 1932 nach Plänen des damaligen Trep- tower Gartendirektors Ernst Har- rich. Ein ca. 27 ha großer Teil des Parks an der Treskowallee wurde nach dem 2. Weltkrieg bis 1994 von den sowjetischen Streitkräften als Kasernengelände genutzt. Von 2002 bis 2006 wurde das gesam- te ehemalige militärische Gelände im Rahmen des Umweltentlas- tungsprogramms in den Volkspark integriert und als innerstädtischer waldgeprägter Land schaftsraum Vor der Renaturierung des Volksparks Wuhlheide mussten zahlreiche Militäranlagen entwickelt. umweltgerecht beseitigt werden.

Die Planung und Umsetzung des Gesamtkonzeptes zielten da- 65.000 m² Rasenfl ächen angesät, 10.000 m² aufgeforstet und rauf ab, die Philosophie des ursprünglichen Landschaftsplaners 150 Bäume neu gepfl anzt. Harrich für den Volkspark mit den aktuellen Anforderungen an Freizeitgestaltung sowie Natur- und Artenschutz zu verbinden. Nach Beendigung der Abriss- und Dekontaminierungsar- Bei der Wiedereingliederung der ehemals militärisch genutz- beiten wurde das gesamte Gelände als Grünfl äche in den ten Flächen waren drei Aufgabenbereiche zu bearbeiten: Die Volkspark Wuhlheide eingegliedert und für die öffentliche Vorbereitung der Fläche (Abriss, Entsiegelung und Rückbau), Nutzung freigegeben. Der südöstliche Teil der Fläche dient die Beseitigung der Kontaminationen und die Entwicklung der vorrangig dem Arten- und Biotopschutz. Hier ist auch das Grünanlagen. Allein 46 Gebäude (Wohnungen, Panzerkasernen, in Berlin wohl einmalige „Eidechsenhotel“ zu fi nden. Die In- Betankungsanlagen und Verwaltungsgebäude) sowie Kellerräu- vestitionen waren zum Teil mit arbeitsmarktpolitischen Be- me und Schächte mussten abgerissen bzw. rückgebaut werden. schäftigungsmaßnahmen gekoppelt, um die Erwerbschancen Gebäudeteile, Abrissmaterialien und kontaminiertes Erdreich Arbeitsloser zu erhöhen. mussten fachgerecht entsorgt werden. Bei der Sanierung waren besondere Anforderungen des Grundwasserschutzes zu beach- ten. Der Bereich des ehemaligen Schießplatzes musste vor der „Bis 1945 war das Gelände Teil des Dekontamination auf Munition hin untersucht werden. In meh- Volksparks. Es ist unser ganzer Stolz, reren Bereichen der Fläche wurden Müllvergrabungen beseitigt. Unter anderem wurden 55.000 m² Betonfl ächen abgerissen dass wir die Fläche zurückbekommen bzw. entsiegelt, ein 8.000 m² großes Eidechsenquartier erstellt, haben.“ Ingrid Lehmann, Bezirksamt Treptow-Köpenick

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Wiedereingliederung ehemals militä- www.stadtentwicklung.berlin.de/ 2,53 Mio. Euro risch genutzter Flächen in den Volks- umwelt/stadtgruen/gruenanlagen/ und Waldpark Wuhlheide de/gruenanlagen_plaetze/koepenick/ volkspark_wuhlheide | Kontakt | Dr. Ingrid Lehmann | EU-Programm | Bezirksamt Treptow-Köpenick von Europäischer Fonds für regionale Berlin, Abt. Umwelt, Grün und Immobi- Entwicklung (EFRE) lienwirtschaft Rinkartstr. 13, 12437 Berlin | Fördersumme | Tel.: 902975853 gesamt: 3,38 Mio. Euro E-Mail: annette.goelling@ba-tk. verwalt-berlin.de 55 EU-geförderte Projekte in Berlin

Leben im Sonnenhaus heißt mit- und füreinander leben!

ie Initiatoren/innen des Projekts waren Frauen und hinderte Seniorin. Der Gemeinschaftsraum mit einer kleinen Männer zwischen 16 und 78 Jahren. Auf der Suche Bibliothek, ein Wäschewaschraum, eine Sonnenterrasse im Dnach neuen Lebens-, Wohn- und Arbeitsformen Dachgeschoss und der große Garten ergänzen die individu- hatten sie die Idee, das Haus in der Flutstraße 1 in Berlin- ellen Wohnbereiche. Das gesamte Haus wurde weitgehend Niederschöneweide gemeinsam mit Gleichgesinnten zu barrierefrei ausgebaut. Ein angebauter Aufzug ermöglicht erwerben, auszubauen und zu modernisieren, um dort sub- auch kranken, alten oder behinderten Menschen die Nutzung sistente Lebens- und Arbeitsweisen zu erproben. In der Mehr- des gesamten Gebäudes. zahl damals schon Niederschöneweider/innen erweckten sie Generationsübergreifend heißt im Sonnenhaus nicht nur, das alte desolate Haus zu neuem Leben, indem sie es in zwei dass Menschen unterschiedlicher Altersgruppen zusammen Jahren mühsamer Arbeit für ihre Zwecke umgestalteten und wohnen, sondern bedeutet vor allem auch gegenseitige Hilfe zu einem Ort des generationsübergreifenden und integrativen und Unterstützung im Alltag, z. B. für die Seniorin beim Um- Wohnens und Arbeitens machten. gang mit den Ämtern oder den täglichen Einkäufen. Bei der Realisierung ihrer Idee vom Generationenhaus erhiel- Das Sonnenhaus ist ein offenes Haus. Cabiola, das Kiezcafé ten die Akteure viel Unterstützung. So wurde das Projekt ne- im Erdgeschoss mit Gartenterrasse und Naturkostladen, bietet ben der Förderung durch das EU-Programm Lokales Soziales gemeinsam mit dem großen Garten Raum für soziale und kul- Kapital (LSK) als Modellvorhaben durch die Senatsverwaltung turelle Aktivitäten auch für die Nachbarschaft. für Stadtentwicklung und die Senatsverwaltung für Gesund- Mit dem Sonnenhaus, das im Herbst 2006 fertiggestellt wur- heit, Soziales und Verbraucherschutz maßgeblich finanziell de, verwirklichen seine Bewohnerinnen und Bewohner ihre unterstützt. Heute leben die Initiatoren/innen in verschie- Vorstellungen von einem selbstbestimmten Leben. denen Wohnformen – Wohngemeinschaften und Einzelwoh- nungen – miteinander unter einem Dach. Insgesamt wurden im Sonnenhaus zwölf Wohnungen, ein Gemeinschaftsraum „Durch diese Initiative ist der Stadtteil Niederschöneweide vielfältiger, bunter und menschlicher geworden.“ Anita Engelmann, Projektkoordinatorin

Aus Alt …

und drei Gewerbeeinheiten geschaffen. Die Erdgeschosswoh- nung ist rollstuhlgerecht ausgebaut. Außerdem entstand eine altersgerechte Wohnung für eine heute 80-jährige gehbe- … mach Neu: das Sonnenhaus.

| Projekt | | Kontakt | | Internet | Das Sonnenhaus – Generationsüber- Sonnenhaus e. V. www.sonnenhaus-berlin.de greifendes und integratives Wohn- und c/o Anita Engelmann Arbeitsprojekt Flutstraße 1 | EU-Programm | 12439 Berlin Europäischer Sozialfonds – Lokales Tel.: 43209599 Soziales Kapital (LSK) Fax: 43209598 E-Mail: [email protected] | EU-Förderung | 56 16.232 Euro EU-geförderte Projekte in Berlin

Treptow- Köpenick Gemellaggio heißt Städtepartnerschaft

m Juni 2008 feierte der Bezirk Trep- tow-Köpenick gemeinsam mit seinen Iitalienischen Freunden das Jubilä- um der Städtepartnerschaft zwischen Treptow-Köpenick und der mittelitalieni- schen Kleinstadt Albinea. Ziel dieser Begegnung war es, dass sich Menschen beider Partnerstädte ken- nen lernen, persönliche Freundschaften vertieft bzw. neu geknüpft werden, sich mittels gemeinsamer Aktivitäten auf sportlichem und künstlerischem Gebiet mit der jeweils anderen Kultur vertraut zu machen und über Erfahrungen im Alltag auszutauschen. Insbesondere Ju- Forza Italia! Auf geht‘s, Köpenick! Auch Sportbegegnungen standen auf dem gendliche sollten die Chance erhalten, Besuchsprogramm. miteinander in Kontakt zu kommen. Ver- eine und zivilgesellschaftliche sowie öffentliche Einrichtun- wurde eine Ausstellung mit Bildern eines italienischen Ma- gen der Partnerstädte wurden eng in die Vorbereitung und lers eröffnet und das anschließende deutsch-italienische Durchführung des Besuchs einbezogen. Hoffest bot genügend Raum für Begegnungen. Gerade im Sport zeigte sich, dass eine Verständigung auch ohne gute Eine 78-köpfi ge italienische Delegation, bestehend aus der Al- Sprachkenntnisse möglich war. Zu den Ergebnissen des Pro- binenser Bürgermeisterin und weiteren Repräsentanten sowie jektes gehören die Stärkung des Verständnisses für die je- jungen Sportler/innen wurden durch die Treptow-Köpenicker weils andere Kultur und die Entstehung bzw. Festigung von herzlich willkommen geheißen. Die Alpen sportlich überwun- bilateralen Kontakten zwischen den Vereinen. Diese aus dem den und damit ein besonderes Zeichen der Freundschaft haben EU-Städtepartnerschaftsprogramm geförderte Begegnung 20 Albinenser gesetzt, die die gut 1.100 km lange Strecke zu hat nicht nur wesentlich dazu beigetragen, die bestehende Fuß bzw. per Fahrrad bewältigt haben. Partnerschaft zwischen Treptow-Köpenick und Albinea zu Zum Programm gehörte ein Empfang im Reichstagsgebäu- festigen und zu vertiefen. Gleichzeitig leistete dieses Projekt de durch ein Mitglied der deutsch-italienischen Parlamen- auch einen kleinen Beitrag für ein engeres Zusammenwach- tariergruppe im Deutschen Bundestag mit anschließendem sen eines bürgernahen und weltoffenen Europas. Bummel durch die Berliner Innenstadt. Feierlicher Höhepunkt des viertägigen Besuches war der Festakt der Bezirksverord- netenversammlung zur Würdigung des 10-jährigen Partner- „Es sind diese persönliche Begegnun- schaftsjubiläums. Der folgende Tag stand dann ganz im Zei- gen zwischen Menschen, die aus einer chen des Sports und der Kunst: Die Jungs vom Fußballverein offi ziellen Städtepartnerschaft echte US Albinea haben gegen die Fußballer vom SSV Köpenick- Oberspree und die Volleyballerinnen aus Albinea gegen die Freundschaften entstehen lassen.“ Mädchen des Köpenicker SC ein Turnier gespielt. Außerdem Sonja Eichmann, Projektkoordinatorin

| Projekt | | Kontakt | | Internet | Bürgerbegegnung mit Albinea Sonja Eichmann www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/ Bezirksamt Treptow-Köpenick verwaltung/europabeauftragte.html | EU-Programm | Postfach: 910240, 12414 Berlin Tel.: 902972440 | Fördersumme | Europa für Bürgerinnen und Bürger, E-Mail: sonja.eichmann@ba-tk. gesamt: 11.100 Euro Aktion Bürgerbegegnungen, Städte- verwalt-berlin.de partnerschaften | EU-Förderung | 5.107 Euro 57 EU-geförderte Projekte in Berlin # Marzahn-Hellersdorf

Zahlen und Fakten Stillleben mit Schwan im Chinesischen Garten im Erholungspark Marzahn.

| Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 248.846 davon Nichtdeutsche: 9.223 davon EU-Bürger/innen: 2.455 | EU-Städtepartnerschaften | Budapest IV. Bezirk (Ungarn), Budapest XV. Bezirk (Ungarn), Halton (Großbritan- nien), Tychy (Polen) | Europabeauftragte | Sandra Brumm Tel.: 90293 4414, Fax: 90293 4305 E-Mail: [email protected] berlin.de www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/ verwaltung/wirtschaft/eu-oeffentlich.html

Europaviertel im Stadtteil Hellersdorf. Hochhaus mit Photovoltaik-Anlage und Städte partnerschaftswegweiser. Tierhof Marzahn mit Bockwindmühle (v. li.nach re.). 58 Marzahn- Hellersdorf EU-geförderte Projekte in Berlin

LHASA – Large Housing Areas Stabilisation Action

roßwohnsiedlungen spielen für die Entwicklung truktion und Umnutzung leer stehender Gebäude sowie von wettbewerbsfähiger Regionalzentren und Metropo- Strategien zur Bekämpfung sozialer Segregation und Verfall Glen nicht nur aus wohnungswirtschaftlicher Sicht des Lebensumfelds, die Durchführung von Pilotprojekten zur eine wichtige Rolle. Die Qualität des Wohnens ist ein bedeu- Verbesserung der sozio-ökonomischen Situation, die Erhö- tender Standortfaktor. Besonders in Mittel- und Südosteuropa hung der Attraktivität der Zentren in den neuen Mitgliedstaa- – dem sog. CADSES-Raum des EU-Programms Interreg – ha- ten sowie der fachliche Erfahrungsaustausch zwischen neu- ben Großwohnanlagen en EU-Mitgliedsländern und eine wichtige Funktion deutschen bzw. italienischen für die zukünftige Qua- Partnern. lität des Lebens in den Im Rahmen des Projektes Städten. LHASA wurden Konzepte und Interreg bietet lokalen Strategien zur Entwicklung der und regionalen Akteu- Großsiedlungen in den mit- ren die Möglichkeit, telosteuropäischen Partnerlän- auf europäischer Ebene dern erstellt. Mit der Erpro- Erfahrungen auszutau- bung eines neuen informellen schen und gemeinsam Planungsinstrumentes konnte mit anderen Staaten des ein wichtiger Beitrag zur struk- Programmraums neue turierten und strategischen Strategien, Produkte Vorbereitung für Investitionen und Dienstleistungen zur „Kunst am Bau“ in Berlin im Rahmen von Lösung transnationaler Marzahn-Hellersdorf. Großsiedlungen Probleme zu entwickeln. geliefert werden. Durch die Überwindung nationaler Grenzen wird die Integrati- Die im Projekt on in Europa gestärkt und ein Beitrag zu einer ausgewogenen beteiligten deut- räumlichen Integration geleistet. schen Partner Marzahn-Hellersdorf konnte als Projektführer die Städte Pilsen, konnten ihre Budapest und Tychy aus den neuen EU-Mitgliedsländern sowie umfangreichen die Städte Leipzig und Venedig für das Projekt gewinnen. Au- Schulungsraum in Venedig – Guidecca. Erfahrungen aus ßerdem beteiligten sich der Deutsche Verband für Wohnungs- der Weiterent- wesen, Städtebau und Raumordnung e. V., die Immobilien- und wicklung von Großsiedlungen und insbesondere dem Stadt- Projektmanagement Gesellschaft mbH, die Wohnungsbauge- umbau Ost einbringen und gleichsam deutschen Unternehmen nossenschaft Praga aus Warschau und das Zentrum für Kom- den Marktzugang in den Kooperationsregionen erleichtern. munalorganisation aus der Slowakei als Partner. Die obersten Projektziele von „LHASA“ waren der Erfahrungs- austausch und die Erarbeitung von Problemlösungen in den „Das gemeinsame Europäische Haus ist Bereichen Städtebau, Sanierung, Partizipation und lokale Öko- zum Teil auch ein Plattenbau, und nicht nomien, die Entwicklung von neuen Initiativen zur Rekons- nur im Ostfl ügel.“ Dr. Heinrich Niemann, ehem. Stadtrat

| Projekt | | Internet | | EU-Programm | LHASA www.berlin.de/ba-marzahn-hellers- Europäischer Fonds für regionale dorf/wirtschaftsfoerderung/aktuell/ Entwicklung – INTERREG III B | Kontakt | lhasa_ergebnisse.html | Fördersumme | Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf Leitstelle für Wirtschaftsförderung – ZAK gesamt: 1,73 Mio. Euro Ansgar Tesch, 12591 Berlin Tel.: 902932612, Fax: 902932615 | EU-Förderung | E-Mail: [email protected] 1,07 Mio. Euro berlin.de 59 EU-geförderte Projekte in Berlin

Mit Mode von heute für morgen lernen

eit etwa drei Jahren setzt die Akademie für Berufsförderung Sund Umschulung ABU gGmbH gemeinsam mit Jugendlichen und Aus- zubildenden das Aus- und Weiterbil- dungsprojekt „Das Lernende Kaufhaus“ um, ein tatsächlich real am Markt existierendes Einzelhandelsunterneh- men mit besonderer pädagogischer Prägung. Selber am Aufbau und der erfolgrei- chen Führung des eigenen Ausbil- dungsplatzes beteiligt zu sein – nur selten können junge Arbeitssuchende diese praktische Erfahrung machen. Mit dem Konzept eines Jugendkauf- hauses wurde genau dieser Ansatz auf- gegriffen. 2006 eröffnete das „Lernen- de Kaufhaus“ ABUrima die erste Filiale in Marzahn-Hellersdorf. Arbeiten und Lernen im eigenen Unternehmen …

Seitdem arbeiteten und Die Jugendlichen gestalten lernten 35 Auszubildende die Geschäftsprozesse in in ihrem eigenen Unter- ihrer eigenen Juniorenfir- nehmen und gestalten die ma in direkter Verbindung Prozesse mit Unterstüt- von Arbeit und Lernen. zung der Ausbilder/innen Diese enge Verknüpfung weitgehend selber. Unter macht Aus- und Weiter- ganz realen Marktbedin- bildung von Jugendlichen gungen realisieren sie die transparenter und eröffnet täglichen Anforderungen erfolgreichere Möglich- an ein sich entwickelndes keiten für die Vermittlung Unternehmen. der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt. Die Jugendlichen erleben so die Höhen und Tiefen … nur wenige Azubis haben diese Chance. eines mittelständischen Einzelhandelsunternehmens unmittelbar und planen aus den Erfordernissen heraus ihre Arbeit. Dazu gehört es unter ande- „ABUrima ist ganz einfach richtig – rem, den Einkauf optimal vorzubereiten, die Marketingarbeit zu planen und umzusetzen sowie ständig die Kundenzufrie- intensiv - mit - ausbildung“. denheit im Auge zu behalten. Erna Kunze, Projektleiterin

| Projekt | | Kontakt | | EU-Programm | Das Lernende Kaufhaus Akademie für Berufsförderung und Europäischer Sozialfonds (ESF) Umschulung ABU gGmbH Erna Kunze | Fördersumme | Glambecker Ring 54 gesamt: 1,09 Mio. Euro 12679 Berlin Tel.: 93020663 | EU-Förderung | Fax: 93020670 707.405 Euro 60 E-Mail: [email protected] Marzahn- Hellersdorf EU-geförderte Projekte in Berlin

Marzahn in Bewegung...!

m Jahr 2008 rief der Berlin - Marzahner Turn- und Sport- Iclub (TSC) e. V. das EU-ge- förderte Projekt „Marzahn, in Bewegung …!” ins Leben. Durch das Projekt entstehen Freizeitan- gebote im Bereich Sport, die zu einer Integration von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft und Lebensbedingungen beitragen sollen, denn der Sport hat sich als nützliches Instrument zur Erziehung und Bildung junger Menschen erwiesen.

Das Angebot beinhaltet u. a. Beach sportgruppen, Sportfeste für Jugend in Aktion! So auch der Name des EU-Programms, das europäische Jugend- Familien und Schulen bis hin zur projekte fördert. Kindertagesbetreuung. Ein weiterer Projektbestandteil ist die Schaffung einer multifunktionalen lein fi nanzielle Förderung reicht nicht, um ein solches Projekt Beachsportfreianlage. Hier entsteht ein Treffpunkt in ent- zu realisieren. Wichtige Begleiterin und Unterstützerin auf spannter Atmosphäre, der den Kontakt zwischen Sporttrei- dem Weg zur Projektrealisierung war die „Arbeitsgruppe Bau- benden, Schulen und Familien fördert. Das neu geschaffene koordination, Immobilienangelegenheiten und Sportförde- Angebot im Bezirk möchte zum längerfristigen Sporttreiben rung“ des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf. So wurde über motivieren, da Sport nicht nur die allgemeine Fitness und Ge- sie der Kontakt zum Viktor-Klemperer-Kolleg hergestellt: auf sundheit fördert, sondern auch der Entwicklung von sozialen dem ehemaligen Sportplatz der Schule wird nunmehr die Be- Fähigkeiten dient und eine integrative Wirkung hat. Für das achsportfreianlage errichtet. Projekt erhielt der Verein vor kurzem den zweiten Platz beim „Jugend in Aktion“ ist das große EU-Förderprogramm für den „Sport-Reha-Förderpreis“, der Projekte zur Gesundheitsprä- Jugendbereich. Es unterstützt Projekte, bei denen junge Men- vention im Kinder- und Jugendbereich auszeichnet. Doch al- schen aktiv und direkt von ihnen selbst entwickelte Aktivitä- ten durchführen. Kreative junge Menschen mit Initiative und Engagement für ihr Umfeld sind eine Zielgruppe, die allzu oft „Mit dem Projekt unterstützen wir im nicht ernst genommen wird und häufi g, da nur wenig oder Bezirk eine Jugendarbeit von Dauer. gar nicht organisiert, von Förderinstitutionen keine Aufmerk- samkeit bekommen. Sich in selbstorganisierten Projekten zu Durch Verknüpfung von ehrenamtlichem engagieren, fordert konkrete Handlungsansätze und Lösungs- Engagement, Politik und Wirtschaft wird strategien, dazu ein hohes Maß an Eigenverantwortung und unser Projekt auch nach Ablauf des Pro- Selbstvertrauen sowie soziale Kompetenz. Bis einschließlich 2013 stellt Brüssel insgesamt 885 Mio. Euro für Jugendgrup- jektzeitraums noch von Bestand sein“. pen, gemeinnützige Vereine und Einrichtungen der Jugendar- Victor Eras, Projektleiter beit zur Verfügung.

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Marzahn in Bewegung …! www.marzahner-tsc.de 7.000 Euro | Ansprechpartner | | EU-Programm | Victor Eras, Berlin-Marzahner Turn- und Jugend in Aktion, Jugendinitiative Sportclub e. V. Leuenbergerstr.12, 13055 Berlin | Fördersumme | Tel.: 015776803744 gesamt: 11.000 Euro E-Mail: [email protected] 61 EU-geförderte Projekte in Berlin # Lichtenberg

Zahlen und Fakten Neuer Wohnraum an der Rummelsburger Bucht. | Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 258.877 davon Nichtdeutsche: 19.241 davon EU-Bürger/innen: 4.781 | EU-Städtepartnerschaften | Warschau-Białołeka (Polen), Kreis Hajnówka (Polen), Kreis Jurbarkas (Litauen) | Europaschulen | Lew-Tolstoi-Grundschule (deutsch-russisch), Mildred-Harnack-Oberschule (deutsch-russisch) | EU-Beauftragter | Andreas Rabe Tel.: 90296 3596 Fax: 90296 3309 E-Mail: [email protected] www.berlin.de/ba-lichtenberg/politik/eu-beauftrag- ter.html Einkaufszentrum am S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee; rechts: das beliebte Wohngebiet Am Fennpfuhl. 62 EU-geförderte Projekte in Berlin

Lichtenberg

Max-Taut-Aula – Wiederaufbau als kulturelles Zentrum

lattenbau, Langeweile, Neonazis – Schlagworte, die häufi g mit Lichtenberg verbunden werden. Kunst, PKultur und internationales Flair werden in dem einst größten Industriestandort im Osten Berlins meist nicht ver- mutet, aber so etwas kann sich ändern. Wichtiger Meilen- stein hierfür ist die Wiedereröffnung der Max-Taut-Aula. Der außen wie innen am historischen Vorbild wiederaufgebaute Saal wird natürlich von den Schülerinnen und Schülern des gleichnamigen Oberstufenzentrums sowie Partnerschulen genutzt, aber daneben proben Tänzer auf dem Parkettboden und Theatergruppen auf der Bühne, fi nden Ausstellungen und Messen statt, sorgen Bürgerversammlungen und Konferenzen Auferstanden aus Ruinen: die historische Max-Taut-Aula. für Aufmerksamkeit. Seit April 2008 nutzt das Neue Sinfonie Orchester Berlin mit 60 Musikern aus 10 Ländern die Aula als Konzert- Theater- und Probensaal. Die Bezirksverordneten tagen hier jeden Monat öffentlich.

Der Gebäudekomplex ist einer der größten Reformschul- bauten der Weimarer Republik und wurde von Max Taut (1884–1967), einem der führenden Wegbereiter und Vertre- ter der Architektur der Reform und des sachlichen Bauens im 20. Jahrhundert konzipiert. Die große Aula am Nöldnerplatz wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und dämmerte fast 60 Jahre als Ruine, zuletzt unter einem gigantischen Schutzdach, dahin. Der Berliner Ar- Lern- zur Lebensschule, soll durch die vielfältigen Nutzungs- chitekt Max Dudler hat den Wiederaufbau der Aula geleitet möglichkeiten verwirklicht werden. Die gesamte von Max und ihr das ursprüngliche denkmalschutzgerechte Aussehen Taut errichtete Schulanlage ist heute ein in die Denkmal- bis ins Detail wiedergegeben. Klinkerfassaden wurden erneu- schutzliste Berlin eingetragenes Baudenkmal. ert, das gläserne Dach und die Stahlfenster des Saales und des Emporenfoyers nachgebaut. Im Innern sorgen moderne Technik, mobile Trennwände, eine neu eingerichtete Küche „Ich wünsche mir sehr viele kulturelle Ver- und ein multifunktional zu nutzendes Foyer für den „State of the Art“. Sitzplätze für bis zu 800 Personen können variabel anstaltungen gemeinsam mit dem Bezirk, angeordnet werden – als Tribüne oder als Saalparkett. Die damit meine Schüler das erfahren können, Empore beherbergt Bücherschränke für die Schulbibliothek, was Max Taut damals geplant hatte, das Foyer eine kleine Cafeteria. Die Fortentwicklung der Taut´schen Reformidee, nämlich ei- nämlich Kultur und Lernen an einem Ort ner Öffnung der Schule zur Stadt und weg von der reinen zusammenzubringen.“ Monika Mayer, Schulleiterin

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Wiederaufbau der Max-Taut-Aula www.max-taut-aula.de ca. 3,6 Mio. Euro www.urban2-berlin.de/pdf/Abschluss- | Kontakt | bericht.pdf Monika Mayer | EU-Programm | Max-Taut-Schule Fischerstr. 36, 10317 Berlin URBAN II Tel.: 52280501 E-Mail: [email protected] | Fördersumme | www.max-taut-aula.de gesamt: 8,7 Mio. Euro 63 EU-geförderte Projekte in Berlin

Gemeinsam Ackern und Wurzeln schlagen

er Interkulturelle Garten Lichtenberg mit seinen 13.000 m2 in der Liebenwalder Straße 12–18 und der DGarten der Kiezspinne in der Schulze-Boysen-Straße 38 bieten eine ideale Grundlage für einen Dialog durch ge- meinsames Schaffen in der Natur, welcher sich hin zur ge- genseitigen Wertschätzung und Anerkennung der fremden Kultur entwickeln kann.

Besonders im Interkulturellen Garten können Menschen nach ihren individuellen Vorstellungen auf 40 m2 anpflanzen, was sie aus der Heimat kennen und haben die Möglichkeit, sich anzusehen und sich auszutauschen, was andere Menschen aus anderen Ländern zum Wachsen bringen möchten. Durch das Prinzip des gemeinsamen Schaffens wird eine breite Kommunikationsbasis gebildet. Säen und Ernten im Interkulturellen Garten in Lichtenberg.

friedliche Miteinander begünstigen. 2008 wurden außerdem Berufsfeldpatenschaften im Garten- und Landschaftsbau für benachteiligte Jugendliche aus Lichtenberg entwickelt.

In diesem Gemeinschaftsprojekt der Kiezspinne, der Arbeiter- wohlfahrt Berlin-Südost und der Sozialdiakonischen Jugendar- beit Lichtenberg e. V. wurden ehrenamtliche Paten gefunden, die ihr Wissen und Können zur Verfügung gestellt haben. Mit den Jugendlichen wurden kleine grüne Oasen konzipiert und angelegt. In öffentlichen Veranstaltungen wurden die Nach- barn über die Entwicklung des Interkulturellen Gartens und des Gartens der Kiezspinne informiert und konnten so aktiv daran Eine grüne multikulturelle Oase für Groß und Klein. teilhaben. Hier kann ein Stück Lichtenberg erlebt werden.

Den Nutzern des Gartens und den Anwohnerinnen und An- wohnern stehen ein Gemeinschaftshaus, ein Lehmofen, ein „Der Interkulturelle Garten ist hat sich Grillplatz und viele Sitz- und Ruheplätze zur Verfügung. Außerdem bestehen vielfältige soziokulturelle Angebote, zu einem Ort der Integration, des Lernens um das Kennenlernen der einzelnen Kulturen zu befördern. und der Mitgestaltung entwickelt.“ Gemeinsame Feiern, Märkte und Ausstellungen sollen das Thomas Ziolko, Projektleiter

| Projekt | Thomas Ziolko, Sozialdiakonische | EU-Programm | Jugendarbeit Lichtenberg Berufsfeldpatenschaft im Garten- und Rudolf-Seiffert-Str. 28, 10369 Berlin Europäischer Sozialfonds – Lokales Landschaftsbau Liebenwalder Str. 12–18 (Garten) Soziales Kapital (LSK) Tel.: 51658406 | Kontakt | E-Mail: [email protected] | Fördersumme | Bernd Mentele gesamt: 77.000 Euro Kiezspinne FAS e. V. | Internet | Schulze-Boysen-Str. 38, 10365 Berlin www.kiezspinne.de Tel.: 55489635 www.sozdia.de E-Mail: [email protected] www.interkulturellergarten.de

64 EU-geförderte Projekte in Berlin

Lichtenberg

Politische Häftlinge erzählen

ine wichtige Rolle bei der Aufarbeitung der kommu- chen Erinnerung. Auf der Homepage der Gedenkstätte wer- nistischen Diktatur in Ostdeutschland spielen persön- den die Ergebnisse jedermann zur freien Verfügung gestellt. Eliche Häftlingserinnerungen. Da sich in den amtlichen Darüber hinaus werden sie in eine geplante Dauerausstellung Unterlagen des DDR-Staatssicherheitsdienstes der men- eingebunden, die ab 2011 ein breites Publikum über Haft und schenunwürdige Umgang mit den Gefangenen nur schwer politische Justiz in der DDR informieren wird. Das Projekt hat rekonstruieren lässt, muss es eine zentrale Aufgabe sein, die jedoch nicht nur die Aufgabe, die Geschichte des Haftortes persönlichen Erfahrungen der Inhaftierten zu dokumentieren. Hohenschönhausen aus Sicht ehemaliger Häftlinge im histo- Die Gedenkstätte unterhält dafür ein Zeitzeugenbüro, das so- rischen Kontext aufzuarbeiten und eine Anerkennung der Op-

Zellenfl ucht im Stasigefängnis Hohenschönhausen. Ehemalige Häftlinge führen Jugendliche durch die Gedenkstätte. wohl amtliche Unterlagen als auch persönliche Haftberichte, fer politischer Verfolgung durch das kommunistische Regime Veröffentlichungen, Fotos, Kassiber oder heimlich gefertigte in der DDR einzufordern. Es soll den Blick dafür schärfen, dass Gegenstände sammelt. Es unterhält Kontakt zu mittlerwei- auch heute in vielen Teilen der Welt rechtsstaatliche Prinzipi- le rund 1.000 ehemaligen Häftlingen, von denen ca. 250 in en nicht selbstverständlich sind, sondern hart erkämpft wer- Videointerviews von ihren persönlichen Erfahrungen in der den müssen. Durch Berührungspunkte mit den Erfahrungen MfS-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen anderer ehemaliger mittel-osteuropäischer Staaten ist das erzählen. Eine inhaltliche Auswertung der Interviews durch Projekt ein Beitrag für eine europäische Erinnerungsarbeit. Historiker und Politologen ermöglicht gesicherte und quan- tifi zierbare Aussagen sowohl über die Lebensbedingungen in der Haftanstalt Berlin-Hohenschönhausen, als auch über das „Viele Besucher begreifen erst an System politischer Haft in der DDR. diesem Ort, … Daneben führen Zeitzeugen – ehemalige politische Häft- … was es bedeutete, mit einer kommunistischen Diktatur in linge – interessierte Besucher durch die Gedenkstätte und Konfl ikt zu geraten. Insbesondere möchten wir Jugendliche vermitteln auf eindringliche Weise ihre Erfahrungen der für diesen Teil deutsch-deutscher Geschichte sensibilisieren Öffentlichkeit. Im Jahr 2008 waren dies mehr als 247.000 und dafür sorgen, dass diese nicht in Vergessenheit gerät. Das Menschen. Die Resultate des Projekts bilden die Grundlage ehemalige Stasi-Gefängnis steht symbolisch für Unfreiheit für eine historisch korrekte Schilderung von Hafterlebnissen und Unterdrückung. Wer könnte besser darüber berichten, als und unterstützen so die emotionale Wirkung der persönli- die früheren Insassen?" Dr. Hubertus Knabe, Leiter

| Projekt | Hohenschönhausen | EU-Programm | Das zentrale Untersuchungsgefäng- Genslerstraße 66, 13055 Berlin Europa für Bürgerinnen und Bürger, nis des kommunistischen Staats- Tel.: 986082401 Aktive europäische Erinnerung sicherheitsdienstes in Deutschland E-Mail: [email protected] im Spiegel von Opferberichten www.stiftung-hsh.de | Fördersumme | gesamt: 66.830 Euro | Kontakt | | Internet | Dr. Hubertus Knabe eacea.ec.europa.eu/citizenship/ | EU-Förderung | Stiftung Gedenkstätte Berlin- index_en.htm 40.098 Euro 65 EU-geförderte Projekte in Berlin # Reinickendorf

Zahlen und Fakten Das historische Eingangstor der Borsigwerke. | Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 241.690 davon Nichtdeutsche: 23.668 davon EU-Bürger/innen: 7.056 | EU-Städtepartnerschaften | Antony (Frankreich), Greenwich (Großbritannien) | Europaschulen | Märkische Grundschule (deutsch-französisch) | EU-Beauftragte | Dr. Dagmar Klein Tel.: 90294 5070 Fax: 90294 5164 E-Mail: [email protected] Der Borsig-Turm im von August Borsig im 19. Jahrhundert gegründeten www.berlin.de/ba-reinickendorf/wirtschafts foerderung/wir-ueber-uns/eu-mittel.html Maschinenbauunternehmen. Die Borsigwerke waren während der Ära der Dampfl okomotiven der größte Lokomotivhersteller Europas. 66 Reinickendorf EU-geförderte Projekte in Berlin

Entwicklung der Gesundheitsregion

ie Folgen des demographischen Wandels, von denen turierten Bezirken über eine gute Gesundheitsversorgung. sowohl die Region Berlin-Brandenburg als auch die Im Bereich der zahnärztlichen Versorgung wurde ein relativ Dgesamte Bundesrepublik betroffen sind, haben den hohes Angebot festgestellt, bei den Kinderärzten eine Unter- Bezirk Reinickendorf bewogen, die bezirkliche Situation der versorgung in einigen Ortsteilen. Erforderlich ist insbeson- Gesundheitswirtschaft mit Hilfe des Projektes genauer zu dere eine gezielte Förderung der Bereiche Prävention und analysieren. Rehabilitation, die neue Arbeitsplätze im Bezirk schaffen können. Der Ausbau einer gezielten Aus- und Weiterbildung, In Anlehnung an den „Masterplan Gesundheitsregion Ber- die Nutzung von Verbundausbildung sowie die Entwicklung lin-Brandenburg“ sollten Stärken und Schwächen, Wachs- neuer Arbeitszeitmodelle wären von Vorteil. Aus dem von tumspotenziale, Trends, zukunftsweisende Grundlagen und den Akteuren häufi g geäußerten Wunsch nach mehr Koope- innovative Strukturen für den Dienstleistungsbereich der ration wurde die Idee zur Veranstaltung von Reinickendorfer Gesundheitswirtschaft in Reinickendorf identifi ziert und in Visitenkartenpartys geboren, gedacht als Kontaktbörse für einer eigens dafür erstellten Datenbank erfasst werden. Der- KMUs. zeit liegen 1867 Datensätze vor, die eine Grundlage für neue Konzepte und die Basis für Folge- projekte bilden. In einer Fragebo- genaktion bei Un- ternehmen wurden unter anderem der quantitative und der qualitative Arbeitskräftebe- darf und die damit verbundenen Zu- kunftsprognosen ermittelt, die im „Visitenkartenparties“ sind Kontaktbörsen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Reinickendorf. Bereich Gesund- heitswirtschaft vorhandenen Ausbildungsplätze und –be- „Gemeinsam planen, abgestimmt handeln triebe erfasst, bestehende Netzwerke und Kooperationen identifi ziert und nach Kooperationswünschen gefragt. Aus und mehr kooperieren ist auch im Bereich den erhobenen Daten sind zehn Schwerpunkte ermittelt wor- der Gesundheitswirtschaft unerlässlich. den, bei denen Handlungsbedarf besteht. Beispielhaft werden Nur so kann die Zukunft des Wirt- nachfolgend einige benannt: Reinickendorf verfügt gemessen an der Bevölkerungszahl, schaftsstandortes Reinickendorf gesichert am Berliner Durchschnitt und im Vergleich zu ähnlich struk- werden.“ Marianne Kamel, Projektmitarbeiterin

| Projekt | | Kontakt | | EU-Programm | Strategisches Konzept zur Entwicklung Christine Münzberg Europäischer Fonds für regionale der Gesundheitsregion Bezirksamt Reinickendorf von Berlin, Entwicklung (EFRE) Stabsstelle Wirtschaftspolitik Eichborndamm 215–239, 13437 Berlin | Fördersumme | Tel.: 902945066 gesamt: 188.894 Euro E-Mail: Christine.Muenzberg@reini- ckendorf.berlin.de | EU-Förderung | 49.292 Euro

67 EU-geförderte Projekte in Berlin

Jobstarter: Ausbildung tut Not

as Projekt „Reinickendorf: Top in Ausbildung“ star- Wichtiger Aspekt der Projektarbeit ist das Angebot der pass- tete im April 2007. Es ist Teil des bundesweiten genauen Vermittlung und der Vorauswahl von Bewerbern für DProjekts JOBSTARTER. Träger ist der gemeinnützige die Unternehmen. Dieses Angebot soll vornehmlich kleine Bildungsträger Grone Schule Berlin in enger Kooperation mit und mittlere Betriebe bei dem Auswahlverfahren entlasten. dem Bezirksamt Reinickendorf von Berlin. Abgesehen von der Schwierigkeit das Zusätzlichkeitskri- Konkretes Ziel des auf zwei Jahre befristeten Projektes ist die terium zu erfüllen, weil die Unternehmen eher zurückhal- Akquise von 80 Ausbildungsplätzen, die von den Kammern tend bei der Einrichtung neuer Ausbildungsplätze sind, ist (IHK, HwK) für den jeweiligen Betrieb als zusätzlich bestätigt das generelle Problem, die angebotenen Plätze überhaupt werden müssen. Das Kriterium der Zusätzlichkeit des Ausbil- zu besetzen. Als einen Grund hierfür nennt die Handwerks- dungsplatzes ist die Messlatte für den Erfolg oder Misserfolg kammer die fehlende Ausbildungsreife vieler Schulabgänger. des Projektes. So kämpft Berlin insbesondere mit dem Problem schlecht qualifizierter Bewerber, die auf dem Ausbildungsmarkt nur Das übergeordnete Projektziel besteht darin, strukturelle geringe Chancen haben. Veränderungen in der Behandlung der Ausbildungsfrage im Bezirk herbeizuführen und möglichst nachhaltig zu sichern. „Gerade in wirtschaftlich angespannten Hierzu ist das Projekt Bestandteil vieler eigenständiger Netz- werke, Diskussionsforen und stadteilbezogener Initiativen, bei Zeiten muss der Blick in die Zukunft denen es um Bildung und Ausbildung junger Menschen geht. gerichtet sein, um wettbewerbsfähig zu Außerdem lobt das Projekt einen Ausbildungspreis („Ausbil- dungsbuddy“) für Firmen aus, die besonders gut ausbilden. bleiben.“ Wolf Mellen, Netzwerkmoderator

Reinickendorf – Top in der Ausbildung. Das Projekt konnte auch einen zukünftigen Schmied in Ausbildung vermitteln.

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Reinickendorf: Top in Ausbildung www.reinickendorf-top-in-ausbildung.de 73.486 Euro

| Kontakt | | EU-Programm | Wolf Mellen Europäischer Sozialfonds (ESF) Grone Schule Berlin Treseburger Str. 2 10589 Berlin | Fördersumme | Tel.: 902942273 gesamt: 440.915 Euro E-Mail: [email protected] 68 Reinickendorf EU-geförderte Projekte in Berlin

Knowing me – knowing you

eit zwei Jahren stehen die Schülerinnen und Schüler Über die eTwinning-Partnerschaften haben die Grundschü- der Gustav-Dreyer-Grundschule über die sogenannten lerinnen und -schüler Einblick in die Lebensumstände von SeTwinning-Partnerschaften in Kontakt mit gleichalt- Kindern in England, Polen und Frankreich erhalten und so rigen Kindern aus anderen EU-Ländern. In Briefen und Tex- Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken können. Sie ten berichten sie über ihre Schule, ihre Familien, Haustiere, erfahren die englische Sprache als tatsächliches Kommunika- Hobbys und auch über kulturelle Traditionen, wenn z. B. die tionsmittel und können das Gelernte aktiv anwenden und er- Geburtstagsfeier zuhause beschrieben wird. proben. Interkulturelle Kompetenz und gegenseitige Toleranz Zunächst tauschten die damaligen Fünftklässler Teddybären werden so lebens- und schülernah praktiziert. mit den Schülern ihrer englischen Partnerschule in Balsall aus. Der Gastteddy wurde mit nach Hause genommen, im ei- genen Zimmer fotografi ert und ein kleiner Text beschrieb die Situation. Groß war die Freude als die Kinder auf einem Foto ihren „Berliner Bären“ mit den englischen Kindern vor dem geschmückten Weihnachtsbaum im Schulgebäude sitzen und „winken“ sahen. Im April 2008 empfi ng die Gustav-Dreyer-Grundschule zwei Lehrer der Balsall Common Primary School, die sehr inte- ressiert waren, eine deutsche Schule kennen zu lernen. Die Schüler hatten eine Menge Fragen vorbereitet und waren be- Besuch aus England an der Gustav-Dreyer-Schule. geistert zu erleben, dass ihre Englischkennt- nisse sie in die Lage versetzten, sich mit den Besuchern zu unterhalten. Ein Umschlag mit Briefen an die Schüler wurde direkt nach Eng- land mitgegeben. Die Partnerschaften mit Grundschulen in Knurów (Polen) und dem Collège Cousteau in Séné (Frankreich) begann zunächst mit ei- nem Austausch kurzer Texte über sich selbst wie Alter, Vorlieben in der Schule („I don’t like homework!“), Haustiere und Hobbys. Die Leh- rerinnen stellten Fotopräsentationen über die Schulgebäude ins Netz und die Schüler staun- ten über die doch teilweise unterschiedliche Lernumgebung und sahen wiederum auch viel Bekanntes. Zur Weihnachtszeit schilderten Die Reinickendorfer Kinder grüßen ihre eTwinning-Freunde aus Polen, die Kinder ausführlich wie bei ihnen zuhause England und Frankreich. gefeiert wird und was ihr größter Wunsch zu Weihnachten ist. Gespannt wurden die Berichte der polni- „Wow – schau mal, die haben ja ein eigenes schen Brieffreunde gelesen und viel Gemeinsames entdeckt. Schwimmbad in der Schule!“ Belana, 10 Jahre

| Projekt | | Internet | eTwinning – Schulpartnerschaft www.gustav-dreyer-schule.de

| Kontakt | | EU-Programm | Claudia Eder eTwinning Gustav-Dreyer-Grundschule Adresse: Freiherr-vom-Stein-Straße 31 13467 Berlin, Tel.: 4050860 E-Mail: gustav-dreyer.schulleitung@ t-online.de 69 EU-geförderte Projekte in Berlin # Überbezirkliche Projekte

Zahlen und Fakten Das Berliner Rathaus – Amtssitz des Regierenden Bürger- meisters und der Berliner Europabeauftragten. | Bevölkerung | Gesamtbevölkerung: 3.424.801 | Die Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund, davon Nichtdeutsche: 473.177 davon EU-Bürger/innen: 145.453 Europabeauftragte und Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement |

Staatssekretärin Monika Helbig | EU-Städtepartnerschaften | Tel.: 9026 3600 Paris (seit 1987), Madrid (1988), Warschau (1991), Fax: 9026 3605 Budapest (1991), Brüssel (1992), Prag (1995), London (2000) E-Mail: [email protected] Internet: www.berlin.de/eu 70 EU-geförderte Projekte in Berlin

Berlin

ConAct – Berliner Bezirke auf dem Weg nach Europa

uropäische Gesetzgebung wirkt sich zunehmend un- mittelbar auf die lokale Ebene aus, die Bevölkerungs- Estruktur in den Berliner Bezirken wird vielfältiger und europäische Förderprogramme sind ein wesentliches Instru- ment lokaler Entwicklungspolitik geworden. Europäische Ent- scheidungen haben praktische Auswirkungen auf das tägliche Verwaltungshandeln nahezu aller Fachgebiete. Besonders in den Bereichen Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, nachhaltige Stadtentwicklung, Bildung und berufl iche Mobi- lität, aber auch Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz beeinfl ussen europäische Rechtssetzung und Politikgestaltung Empfang der „ConActer“ beim Vice Chairman von Preston. die Verwaltungsarbeit auf bezirklicher Ebene. Transnationales Arbeiten in projektbezogenen, grenzüberschreitenden Zusam- densten Arbeitsgebieten der Bezirksverwaltung für die neuen menhängen gewinnt auch in den Berliner Bezirksverwaltungen Aufgaben der europäischen Zusammenarbeit zu motivieren immer mehr an Bedeutung. Es erfordert interdisziplinäres Ar- und zu qualifi zieren. In Kooperation mit Partnern in den beiten und Flexibilität. Städten Belfast (Großbritannien), Preston (Großbritannien), Lyon (Frankreich) und Stettin (Polen) lernten 50 Berliner Für die Berliner Bezirksverwaltungen bedeutet dieser Wandel Bezirksamtsmitarbeiter/innen im Rahmen eines dreimonati- neue Herausforderungen. Der Kontakt zu anderen kommuna- gen Arbeitsaufenthaltes in einer Verwaltung oder bei einer len Verwaltungen in Europa, das Kennenlernen verschiedener Nichtregierungsorganisation des jeweiligen Partnerlandes die Arbeitsweisen und -kulturen sowie der Erwerb von Fremd- dortigen Arbeitsabläufe kennen, sammelten Erfahrungen mit sprachenkenntnissen sind in diesem Zusammenhang von den entsprechenden Institutionen in transnationalen Projek- großer Bedeutung und Voraussetzung für transnationale Zu- ten und erwarben die dafür erforderlichen Sprachkenntnisse. sammenarbeit und interkulturelle Öffnung. Die Verbesserung Aufbauend auf den positiven Ergebnissen und die große Re- der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung ist seit Jahren sonanz der Jahre 2005 bis 2007, wird das Projekt mit nun- ein erklärtes Ziel des Senats, dem sich die Bezirke seit einigen mehr elf Berliner Bezirken fortgeführt. Jahren mit zahlreichen Aktivitäten angeschlossen haben. „Die Wahrnehmung, was Europa für mich Neun Berliner Bezirke haben daher gemeinsam entschie- den, sich diesen Herausforderungen zu stellen und in zwei bedeutet, was verbindet und was die inte- europäischen Bildungs- und Mobilitätsprojekten mit dem ressanten, aufregenden kulturellen Un- Titel „ConAct Europe“ Mitarbeiter/innen aus den verschie- terschiede ausmacht, ist ein unschätzbarer Belfast Preston Lyon Stettin direkter Gewinn.“ Antje Roterberg, Bezirksamt Treptow-Köpenick

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | ConAct Europe II www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/ 79.700 Euro europa/index.html | Kontakt | | EU-Programm | Andrea Gärtner, BA Pankow, Abt. Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung Lebenslanges Lernen, Leonardo da Vinci Fröbelstr. 17, 10405 Berlin Tel.: 902956306 | Fördersumme | E-Mail: andrea.gaertner@ba-pankow. gesamt: 100.000 Euro verwalt-berlin.de

71 EU-geförderte Projekte in Berlin

Ein Koffer voll mit Europa für Berliner Schulen!

it dem Projekt Europakoffer wird den interessier- Koffer ist Ausgangpunkt für weitere Maßnahmen: Fortbil- ten Berliner Lehrkräften im wahrsten Sinne des dungsangebote, Updates per E-Mail, Feedback. MWortes ein Hilfsmittel in die Hand gegeben, das eine schnelle und unkomplizierte Integration europäischer Das Europareferat der Senatskanzlei hat gemeinsam mit den Inhalte in den Unterrichtsalltag ermöglicht. Der Europakoffer Projektpartnern Europäische Akademie Berlin (EAB), Europä- macht die abstrakten Lehrplaninhalte greifbar und erfahrbar ische Kommission, der Bildungsverwaltung und dem Landes- stattet die Lehrkraft mit Materialien und Quellenkunde aus, institut für Schule und Medien (LISUM) das Projekt „Berliner so dass die Einarbeitungs- und Vorbereitungszeit zu den oft- Europakoffer“ im Frühjahr 2008 entwickelt. Das Auswärtige mals sperrigen und abstrakten Europathemen minimiert wird. Amt und die Bundeszentrale für politische Bildung haben das Vorhaben unterstützt. Die ersten 200 Koffer wurden durch Neben zwei Handbüchern (Klassen 9 und 10 bzw. 13) enthält Bildungskommissar Ján Figel und durch die Europabeauf- der Koffer Arbeitsblätter, Dokumente, Abbildungen, Anschau- tragte Staatssekretärin Monika Helbig der Öffentlichkeit ungsobjekte, multimediale Module und einen „Berliner Eu- übergeben und waren innerhalb weniger Wochen vergriffen. ropakompass“, der ergänzend zu den Handbüchern die kon- Inzwischen ist bereits eine aktualisierte Neuaufl age für das kreten und schulorientierten Möglichkeiten aufzeigt, Europa Schuljahr 2009/2010 erschienen. in Berlin zu entdecken (Exkursionen, Referenten, Projekte, Wettbewerbe, Fördergelder etc.). Alle Materialien liegen auch digital als CD bei und sind online in einer aktuali- sierten Fassung jederzeit verfügbar.

Im Kern besteht der Mehr- wert bzw. das Innovative am Berliner Europakoffer im zugrundeliegenden Konzept, das sich an sechs Punkten orientiert: Regionalisierung der Inhalte; Lehrplanorien- tierung: Material, Beispiele etc. werden am Lehrplan ausgerichtet; praxisgerech- te Aufbereitung: die Ar- beitsblätter, Materialien etc. können in der Regel direkt und 1:1 für den Unterricht übernommen werden; Neue Medien: Verwendung von digi- talen Inhalten und Anbindung ans Internet; Visualisierung: „Das ist endlich was Greifbares, An- Verwendung von EU-Objekten (Gurke, Ei, Sonnenmilch), um schauliches und Praktisches zu Europa“ Unterricht greifbarer zu machen; Dynamischer Prozess: Der Lehrerin der Askanischen Oberschule

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Berliner Europakoffer für Schulen www.eab-berlin.eu/europakoffer 5.800 Euro | Kontakt | | EU-Programm | Ilona Rathert Strategische Partnerschaft Europäische Akademie Berlin (EAB) Bismarckallee 46/48, 14193 Berlin | Fördersumme | Tel.: 8959510 gesamt: 27.500 Euro E-Mail: [email protected] 72 EU-geförderte Projekte in Berlin

Berlin

Infostelen erinnern an Teilung Berlins, Deutschlands und Europas

Gedenkorte, Gedenkstät- ten, Dokumentations- zentren, Markierungen und Informationssyste- me zum Thema Berliner Mauer besser auffi nd- bar. Anhand von Karten, Graphiken, Texten und Fotos informieren die von der Europäischen Union kofi nanzierten Infosäulen an zehn mar- kanten Standorten über die Mauerreste in der näheren Umgebung und weisen auf die nächstge- legenen Mauerorte hin. Interessierte werden so zur Thematik „Berliner Orientierungs- und Informationssystem Berliner Mauer an der Ebertstraße. Mauer“ durch die Stadt navigiert. ie Berliner Mauer ist das weltweit bekannteste Mit den Infosäulen wurde ein weiterer Baustein des Gesamt- Symbol für die Teilung Berlins, Deutschlands und konzepts umgesetzt. Im Zentrum dieses Konzepts stehen der DEuropas während des „Kalten Krieges“ und das be- Ausbau der zentralen Gedenkstätte Berliner Mauer an der kannteste Zeichen für die Unfreiheit der DDR-Bevölkerung. Bernauer Straße, das zeithistorische Portal im U-Bahnhof Zugleich ist sie das Symbol für die Aufhebung der deutschen sowie der Erinnerungsort . und europäischen Teilung und die friedliche Überwindung der Diktatur. Auch 20 Jahre nach ihrem Fall interessieren Zur Verbindung und Kommunikation dienen neben den In- sich die in- und ausländischen Gäste der Stadt noch immer fostelen die Informationstafeln der Geschichtsmeile Berliner für die Berliner Mauer. Aber: Wo stand sie eigentlich? Und Mauer, die Markierung des innerstädtischen Mauerverlaufs wie sah sie aus? Tausende von Besucherinnen und Besucher durch die Doppelpfl astersteinreihe im öffentlichen Straßen- laufen täglich mit dieser Frage auf den Lippen durch Berlin. land, das Internetportal sowie der in einer public-private- Und auch Berlinerinnen und Berliner wissen oft nicht mehr, partnership produzierte Multimedia-Guide und der Berliner welche Geschichten sich hinter der Mauer verbergen und wo Mauerweg. genau ihre Stadthälfte zuende war. „Wo war die Mauer?“ Dank des Orientierungssystems „Berliner Mauer“ sind die Das Informations- und Orientierungssystem gibt eine Reste der Grenzanlagen der DDR, Erinnerungszeichen und zuverlässige Antwort auf die häufi gste Frage.

| Projekt | | Internet | | EU-Förderung | Informations- und Orientierungssystem www.berlin.de/mauer 132.218 Euro Berliner Mauer | EU-Programm | Europäischer Fonds für regionale | Kontakt | Entwicklung (EFRE) Monica Geyler-von Bernus Berliner Forum für Geschichte und | Fördersumme | Gegenwart e. V. gesamt: 217.693 Euro www.bfgg.de 73 EU-geförderte Projekte in Berlin

Learning Urban Policing in Europe – Berliner Polizei trifft Europa

ie EU-weite Freizügigkeit von Personen, Waren, (= Wächter des Friedens) sind die uniformierten Polizeibeam- Kapital und Dienstleistungen eröffnet Straftätern ten lediglich mit einem Schlagstock bewaffnet. Schusswaffen Dzusätzliche Tatgelegenheiten. Dieses Problem kann werden nur im Ausnahmefall und von speziellen Einheiten nur durch die Harmonisierung der Rechtsvorschriften und vor mitgeführt. Dies scheint deeskalierend zu wirken, basiert allem durch eine bessere Zusammenarbeit der Strafverfol- aber auch auf einer historisch gewachsenen Respektierung gungsbehörden gelöst werden. der unbewaffneten Polizei, die auch den Schusswaffeneinsatz Nachdem die Berliner Polizei in der Vergangenheit im Rah- durch Rechtsbrecher zur Ausnahme macht. men des EU-Förderprogramms Leonardo da Vinci Beamte Die Warschauer Polizei kämpft auch neunzehn Jahre nach der Polizeien in Warschau und Stettin zu Hospitationen in dem Fall des Eisernen Vorhangs mit den Hinterlassenschaf- Berlin begrüßen konnte, gelang es ihr 2007 erstmals, eigene ten des untergegangenen Regimes. In Gesprächen mit den

Dublin-Teilnehmer vor dem Police College in Templemore. Einsatz der Warschauer Polizei anlässlich eines Fußballspiels.

Fördermittel zu akquirieren und damit die Qualifizierungs- polnischen Kollegen gewannen die Teilnehmer den Eindruck, maßnahme für junge Führungsnachwuchskräfte „Learning dass die Bezahlung unzureichend ist, nach jeder politischen Urban Policing in Europe (LUPE)“ umzusetzen. Im Rahmen Veränderung die Führungskräfte in der Polizei ausgetauscht dieses Projektes wurden im Frühjahr 2008 je fünf Beamte werden und spezialisierte Fachdienststellen für ausgewählte nach Warschau und Dublin für eine neunwöchige Hospitati- Kriminalitätsphänomene fehlen. on entsandt, um sich mit den Strukturen und Arbeitsabläufen Aufgrund des großen Erfolges des Projektes wird es im Früh- anderer Hauptstadtpolizeien vertraut zu machen sowie ihre jahr 2009 mit den Polizeien in Brüssel und Ankara fortgesetzt. Sprachkenntnisse und ihre interkulturelle Kompetenz zu ver- bessern. Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Projekt waren so- „Letztendlich hat uns die Hospitation lide Kenntnisse der Landessprache und die Fähigkeit, die Ber- liner Polizei als Experte der entsendenden Fachdienststelle zu zahlreiche dienstliche Gedankenansätze, repräsentieren. Diese Auswahlkriterien ließen die Maßnahme aber auch persönlich positive Erfahrungen für alle Projektbeteiligten zum Erfolg werden. Den Berliner Beamten gelang ein gründlicher Einblick in die aufnehmen- gebracht … Neben der sprachlichen Verbesserung gewannen wir einen den Organisationen, inklusive ihrer Stärken und Schwächen, Einblick in die Struktur einer „anderen“ Polizeibehörde, wo- was die Zusammenarbeit künftig erleichtern dürfte. durch man sowohl Ideen aufgezeigt bekommt als auch er- Die Teilnehmer in Dublin zeigten sich u.a. beeindruckt von der kennt, dass die eigene Behörde gut organisiert ist.“ Bürgernähe der irischen Polizei. Bei der „An Garda Síochána“ Sascha Raniszewski, Polizeiabschnitt 33

| Projekt | | Kontakt | | Fördersumme | LUPE – Learning Urban Policing in Europe Karen Frauenberger gesamt: 11.800 Euro Landeskriminalamt 743 EU-Zentralstelle | EU-Programm | Tempelhofer Damm 12, 12101 Berlin Lebenslanges Lernen, Leonardo da Vinci [email protected]

74 Europa im Netz

Informationen zur EU im Internet

www.berlin.de/eu http://publications.europa.eu/eu_bookshop/index_de.htm – Berlin in Europa EU-Bookshop – Veröffentlichungen der Organe, Agenturen und anderen Einrichtungen der Europäischen Union, die vom http://europa.eu/abc/index_de.htm Amt für Veröffentlichungen herausgegeben werden Europa – Die EU im Überblick http://europa.eu/scadplus/glossary/index_de.htm http://de.youtube.com/eutubede ScadPlus – Europaglossar EU tube – Europa erleben in Bild und Ton http://europa.eu/languages/de/document/100 http://ec.europa.eu/europedirect IATE – Inter-Aktive Terminologie für Europa – Europe direct – gebührenfreier Informationsdienst der Euro- die Terminologiedatenbank der EU päischen Kommission http://europa.eu/debateeurope/index_de.htm http://ec.europa.eu/youreurope/index_de.html Debate Europe – Diskutieren Sie mit Europa für Sie – Ihre Rechte und Möglichkeiten in der EU http://ec.europa.eu/yourvoice/index_de.htm www.ombudsman.europa.eu Your Voice – Ihre Stimme in Europa – Zugang zu Der Europäische Bürgerbeauftragte Konsultationen, Diskussionen, Foren http://ec.europa.eu/solvit/site/index_de.htm www.rausvonzuhaus.de SOLVIT – Beschwerdestelle für Bürger/innen und RAUSVONZUHAUS – Wege ins Ausland – Unternehmen Portal für junge Leute http://ec.europa.eu/citizensrights/front_end/index_de.htm Citizens Signpost Service - Beratung bei Problemen im Zusammenhang mit der Mobilität in Europa

75 Kontakte und Adressen

Kontakte und Adressen

Der Regierende Bürgermeister von Berlin EU-Referentinnen und Referenten – Senatskanzlei – in den Senatsverwaltungen Berliner Rathaus Jüdenstr. 1 Senatsverwaltung für Bildung, 10178 Berlin Wissenschaft und Forschung Beuthstr. 6-8 Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund 10117 Berlin und Europabeauftragte, Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement Europaangelegenheiten und EU-Strukturfonds Staatssekretärin Monika Helbig Dr. Andrea Rohde Tel.: (030) 9026 3600/3101/3106 Tel.: (030) 9026 5987 Fax: (030) 9026 3605 Fax: (030) 9026 5016 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Abteilung Bundes- und Europaangelegenheiten EU-Strukturfonds (EFRE) Leiterin: Maria-Luise Löper Karl-Heinz Rothe Tel.: (030) 9026 2700/2701 Tel.: (030) 9026 66 38 Fax: (030) 9026 2705 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] EU-Strukturfonds (ESF) in den Bereichen Referat Angelegenheiten der EU Bildung und Jugend Leiter: Mark Rackles Grit Großkurth Tel.: (030) 9026 2245/2259 Tel.: (030) 9026 5541 Fax: (030) 9026 2563 E-Mail : [email protected] E-Mail: [email protected] EU-Strukturfonds (ESF) im Wissenschaftsbereich Büro des Landes Berlin bei der EU Gisa Michaelis Leiter: Dr. Volker Löwe Tel.: (030) 9026 6639 Avenue Michel-Ange 71 E-Mail: [email protected] B-1000 Brüssel Tel.: 00322-738 00 70 Fax: 00322-732 47 46 Senatsverwaltung für Finanzen E-Mail: [email protected] Klosterstr. 59 10179 Berlin Referat Auslandsangelegenheiten (ohne EU), Internationale Städteverbindungen Dr. Ulrich Solte Gerd Kronmüller Tel.: (030) 9020 2271, Fax: (030) 9020 2617 Tel.: (030) 9026 2240 E-Mail: [email protected] Fax: (030) 9026 2260 E-Mail: [email protected] Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Europ. Kulturförderung, Oranienstr. 106 EU-Strukturfondsförderung in der Kultur 10969 Berlin Reiner Schmock-Bathe Tel.: (030) 90228 558, Fax: (030) 90228 456 Stabsbereich Bundes- und EU-Angelegenheiten E-Mail : [email protected] Leitung: Roswitha Steinbrenner

76 Kontakte und Adressen

Tel.: (030) 9028 1509 Tel.: (030) 9027-2529 Fax: (030) 9028 3124 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

EU-Beschäftigungspolitik Senatsverwaltung für Justiz Karin Reichert Salzburger Str. 21–25 Tel.: (030) 9028-1434 10825 Berlin E-Mail: [email protected] Zivilrechtliche Zusammenarbeit Europäische Sozialpolitik Dr. Peter Schwarzburg Dr. Katrin Stoye Tel.: (030) 9013 3983 Tel.: 9028-2493 Fax: (030) 9013 2008 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Büro des Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Potsdamer Straße 65, 10785 Berlin Württembergische Str. 6, 10707 Berlin Zentrale Angelegenheiten; EU; EFF- und ERF-Koordinator EU und Internationales Leitung: Dr. Robin Schneider Leitung: Barbara Berninger Tel.: (030) 9017-23650 Tel.: (030) 9012 4835 Fax: (030) 9017-2320 Fax: (030) 9012 3249 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg Senatsverwaltung für Gesundheit, Lindenstraße 34a, 14467 Potsdam Umwelt und Verbraucherschutz Europäische Raumentwicklung Brückenstraße 6, 10179 Berlin Leitung: Horst Sauer Postanschrift: Oranienstraße 106, 10969 Berlin Tel.: (0331) 866-8720 E-Mail: [email protected] Serviceeinheit Bundes- und EU-Angelegenheiten Leitung: Cornelia Poczka Tel.: (030) 9025 2160 Senatsverwaltung für Wirtschaft, Fax: (030) 9028 3171 Technologie und Frauen E-Mail: [email protected] Martin-Luther-Straße 105 10825 Berlin

Senatsverwaltung für Inneres und Sport Europapolitik, Internationale Kooperation, Klosterstr. 47 Außenwirtschaft 10179 Berlin Leitung: Dr. Jürgen Varnhorn Tel.: (030) 9013 8270 EU-Angelegenheiten, internationale Zusammenarbeit Fax: (030) 9013 7490 Leitung: Norbert Silbereisen E-Mail: [email protected] Tel.: (030) 9027 2154 Fax: (030) 9027-2394 Verwaltungsbehörde für die EU-Strukturfonds E-Mail: [email protected] Leitung: Peter Walch Tel.: (030) 9013-8334 Zentral- und Verbindungsstelle EU-Angelegenheiten Fax: (030) 9013-7520 Silke Straubel E-Mail: [email protected]

77 Kontakte und Adressen

Internet: www.berlin.de/strukturfonds 10119 Berlin Tel.: 4660 7911 Grundsatz- und Rechtsangelegenheiten E-Mail: [email protected] der Gleichstellungspolitik Leitung: Marianne Rühl-Andresen Werner Schulz (Bündnis90 / Die Grünen) Tel.: 9013 8924, Fax: 9013 8902 Europäisches Parlament E-Mail: [email protected] 60, rue Wiertz B-1047 Brüssel EU-Beauftragte in den Tel.: 0032 (0) 228 45399 Bezirksverwaltungen E-Mail: [email protected] Siehe Profilseiten der Bezirke in dieser Broschüre Alexandra Thein Europäisches Parlament Europapolitische Sprecher der Fraktionen ASP 10G115 im Berliner Abgeordnetenhaus 60, rue Wiertz Abgeordnetenhaus von Berlin B-1047 Brüssel Niederkirchner Str. 5 Tel.: 0032-2-284 5576 10117 Berlin E-Mail: [email protected] Internet: www.parlament-berlin.de Joachim Zeller Mirco Dragowski (FDP) Europäisches Parlament Tel.: 2325 2304, Fax: 2325 2329 60, rue Wiertz E-Mail: [email protected] B-1047 Brüssel Tel.: 0032-2-28 45910 Martina Michels (Die Linke) E-Mail: [email protected] Tel.: 2325 2504, Fax: 2325 2505 E-Mail: [email protected] Institutionen

Anja Schillhaneck (Bündnis90/Die Grünen) Europäische Kommission Tel.: 2325 2418, Fax: 2325 2409 Vertretung in Deutschland E-Mail: [email protected] Leiter: Matthias Petschke 78 Oliver Scholz (CDU) 10117 Berlin Tel.: 2325 28-33/-32, Fax: 2325 2716 Tel.: (030) 2280 2000 E-Mail: [email protected] Fax: (030) 2280 2222 E-Mail: [email protected] Berliner Mitglieder des Internet: http://ec.europa.eu/deutschland Europäischen Parlaments Siehe auch unter www.europarl.de Europäische Kommission Rue de la Loi / Wetstraat 200 Michael Cramer (Bündnis90/Die Grünen) B-1049 Brüssel Europabüro Berlin Tel.: (00322) 29 - 9 11 11 Unter den Linden 50, 11011 Berlin Internet: http://europa.eu Tel.: 227 78411 E-Mail: [email protected] Europäisches Parlament Informationsbüro für Deutschland Dagmar Roth-Behrendt (SPD) Leiter: Frank Piplat Europabüro Unter den Linden 78 Brunnenstraße 167 10117 Berlin

78 Kontakte und Adressen

Tel.: (030) 2280 1000 Fax: (030) 303620139 Fax: (030) 2280 1111 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.europa-union-berlin.de Internet: www.europarl.de EU-Service Berlin Partner GmbH Europäisches Parlament Fasanenstraße 85 Plateau du Kirchberg 10623 Berlin 2920 Luxembourg Leiter: Eckhard Behrendt Tel.: (00352) 43001 Tel.: (030) 39980-275 Fax: (030) 39980-239 Rat der Europäischen Union E-Mail: [email protected] Rue de la Loi / Wetstraat, 175 Internet: www.berlin-partner.de/de/leistungen/aussenwirt B-1048 Brüssel schaft/team-eu.html Tel.: (00322) 281 61 11 Fax: (00322) 281 73 97 / 81 Investitionsbank Berlin Kundenberatung Wirtschaft Ausschuss der Regionen Bundesallee 210 Bâtiment Jacques Delors 10719 Berlin Rue Belliard 99–101 Tel.: (030) 21 25 - 0 B - 1040 Brussels Fax : (030) 21 25 - 20 20 Tel.: (00322) 282 2211 E-Mail: [email protected] Fax: (00322) 282 2325 Internet: www.investitionsbank.de

Europäisches Informationszentrum Berlin Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Europe direct – Informationsstelle Dorotheenstraße 84 Direktor: Dr. Andreas H. Apelt 10044 Berlin Voßstr. 22 Tel.: 01888 272 0 10117 Berlin Fax: 01888 102 720 Tel.: (030) 88 412 141 Briefanschrift: Fax: (030) 88 412 223 11044 Berlin E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.eu-infozentrum-berlin.de Internet: www.bundesregierung.de

Europäische Akademie Berlin Bundeszentrale für politische Bildung Leiter: Prof. Dr. Eckart D. Stratenschulte Büro Berlin Europäische Akademie Berlin Stresemannstr. 90 Bismarckallee 46/48 10963 Berlin 14193 Berlin Tel.: (030) 254504-420 Tel.: (030) 89 59 51-0 Fax: (030) 254504-422 Fax: (030) 89 59 51-95 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.bpb.de Internet: www.eab-berlin.eu Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Europa-Union Berlin e. V. An der Urania 4–10 Landesvorsitzende: Dr. Sylvia-Yvonne Kaufmann 10787 Berlin Vizepräsidentin a. D. des Europäischen Parlaments Tel.: (030) 9016 2552 Sophienstraße 28/29 Fax: (030) 9016 2538 10178 Berlin E-Mail: [email protected] Tel. (030) 303620 130 Internet: www.berlin.de/lzpb

79 Impressum

Impressum

| Herausgeber | Der Regierende Bürgermeister von Berlin, – Senatskanzlei, Referat Angelegenheiten der EU – | Texte und Bildredaktion | Christian Keune unter Mitarbeit von Ute Wroblewski | Bildautoren | Allianz Bundesdruckerei GmbH Freie Universität / David Ausserhofer Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin BVG, Donath Ulrich Dahl Europäische Kommission Europäisches Parlament G.A.F.F. / Maeck Monika Heins HELIOS Klinikum Berlin-Buch Birgit Kahl Regina Kahl kiezküchen ausbildungs gGmbH Michelle Kossert Jörg Krauthöfer Julia Mogwitz Münzberg Museum für Naturkunde Presse- und Informationsamt des Landes Berlin regioconsult Christian Reister Christian Schroth Ewald Schürmann Spath&Nagel Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei Pete Shacky SPREE-PR / Maximilian Beyer / Holger Petsch / Johannes Wollschläger Herbert Teichmann | Gesamtgestaltung | SPREE-PR / Johannes Wollschläger www.spree-pr.com | Druck | Oktoberdruck AG, Berlin

Die Herausgeber danken dem Europäischen Sozialfonds für die Kofinanzierung der Publikation.

© 2009 by Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei, Referat für Angelegenheiten der EU

Alle Rechte vorbehalten.

Printed in Germany 2009. Die Publikation darf nicht gegen Entgelt weitergegeben und nicht zur Werbung für Parteien verwendet werden.

80 Die Entscheidungen, die auf europäischer Ebene getroffen werden, beeinfl ussen zunehmend den Alltag der Bürgerinnen und Bürger in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Auch in Berlin ist „Brüssel” sehr viel präsenter als weithin bekannt. Europa fi ndet praktisch vor der Haustür statt.

Europa beispielhaft stellt die wichtigsten Institutionen vor, be- schreibt die Mitwirkungsmöglichkeiten Ber- lins auf innerstaatlicher sowie europäischer Ebene und gibt weiterführende Informatio- nen einschließlich Internetadressen und An- sprechpartnern. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung ausgewählter Projekte aus allen Berliner Bezirken, die mit fi nanzieller Unterstützung aus Brüssel zustande kamen. Europäische Politik wird „kieznah” auf der lo- kalen Ebene veranschaulicht und macht das breite Spektrum europäischer Förderung für Berlin, seine Unternehmen und Menschen deutlich – von den wirtschaftsnahen Inves- titionen in die Berliner Infrastruktur über die Qualifi zierung von Arbeitslosen bis hin zu Ju- gendprojekten und Bürgerbegegnungen.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei

Diese Publikation wurde aus Mitteln des Europäischen ...eine Chance durch Europa! Sozialfonds kofi nanziert