Drucksache 16/04287
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16. Wahlperiode Drucksache 16/4287 HESSISCHER LANDTAG 10. 10. 2005 Kleine Anfrage der Abg. Fuhrmann (SPD) vom 20.07.2005 betreffend Integrationsmaßnahmen in Kindertagesstätten im Hochtaunuskreis und Antwort der Sozialministerin Die Kleine Anfrage beantworte ich im Einvernehmen mit der Kultusministe- rin wie folgt: Frage 1. Welche speziellen Programme und Integrationsmaßnahmen des Landes Hessen gibt es für Zugewanderte in Kindertagesstätten? Das Land Hessen fördert die Integration von Kindern im Kindergartenalter mit Migrationshintergrund durch: 1. die Förderung nach dem Hessischen Kindergartengesetz und den Grundsätzen zur Förderung besonderer Maßnahmen in Kindertagesein- richtungen mit hohem Ausländer- und Aussiedleranteil, 2. das Landesprogramm zur Sprachförderung von Kindern im Kindergar- tenalter ohne ausreichende Deutschkenntnisse, 3. die Deutsch-Frühförderung in Vorlaufkursen. Frage 2. Welche Kindertagesstätten im Hochtaunuskreis führen Integrationsmaßnahmen für Zugewanderte durch und um welche Maßnahmen handelt es sich dabei jeweils? Zu der Förderung nach § 9 (1) des Hessischen Kindergartengesetzes wird auf die Anlagen 1 und 2 verwiesen. Für das Haushaltsjahr 2005 können dazu noch keine Angaben gemacht werden. Folgende Träger im Hochtaunuskreis führen im Rahmen des Landespro- gramms "Sprachförderung im Kindergartenalter" Deutschfördermaßnahmen für Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse durch: Träger Straße PLZ Ort der Maßnahme Stadt Usingen Wilhelmstraße 1 61250 Usingen Kiga Riedborn, Kiga Schlappmühler Pfad Stadt Oberursel Postfach 1280 61402 Oberursel KiTa Regenbogenland (Taunus) DRK Bad Homburg v.d.H. Kaiser-Friedrich- 61348 Bad Spatzennest Promenade 5 Homburg v.d.H. Stadt Bad Homburg Rathausplatz 1 61343 Bad Kiga/Kita Hausmannspark, Engelsgasse, Homburg Leimenkaut, Kreiskrankenhaus, Dornholz- v.d.H. hausen, Hessengärten, Ober-Eschbach, Ober-Erlenbach, Gonzenheim, Gartenfeld Stadt Friedrichsdorf Hugenottenstr. 55 61381 Friedrichs- Kita Hoher Weg 26, Kita Stettiner Ring 1 dorf Ev. Kindergarten Arche Noah H.-Winter Straße 2a 61476 Kron- berg/Ts. Kath. KITA St. Jakobus Kirchenpfad 4 65817 Eppstein Eingegangen am 10. Oktober 2005 · Ausgegeben am 26. Oktober 2005 Druck und Auslieferung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden 2 Hessischer Landtag · 16. Wahlperiode · Drucksache 16/4287 Folgende Träger haben landesgeförderte Fortbildungsmaßnahmen im Rah- men des Landesprogramms "Sprachförderung im Kindergartenalter" aus dem Hochtaunuskreis durchgeführt: Träger Straße PLZ Ort der Maßnahme Stadt Bad Homburg Rathausplatz 1 61343 Bad Homburg v.d.H. Stadt Bad Homburg Rathausplatz 1 61343 Bad Homburg v.d.H. Ev. Kindergarten Arche Noah Heinrich-Winter- 61476 Kronberg/Ts. Straße 2a Frage 3. Wie hoch sind die Zuwendungen des Landes Hessen für diese Integrationsmaß- nahmen im Hochtaunuskreis (aufgeschlüsselt nach Einrichtungen und Maßnah- men)? Die Höhe der Zuwendungen der Förderung nach § 9 (1) des Hessischen Kindergartengesetzes ist aus den Anlagen 1 und 2 zu ersehen. Für das Haus- haltsjahr 2005 können dazu noch keine Angaben gemacht werden. Über die Höhe der Zuwendungen aus dem Landesprogramm "Sprachförde- rung im Kindergartenalter" im Hochtaunuskreis im Haushaltsjahr 2004 und im Haushaltsjahr 2005, aufgeschlüsselt nach Einrichtungen und Maßnahmen, gibt die nachfolgende Tabelle einen Überblick: Träger/Einrichtung 2005 2005 Sprachförderung Fortbildung Stadt Usingen 10.950,00 € 300,00 € Wilhelmstraße 1 61250 Usingen Stadt Oberursel 3.375,00 € 500,00 € Postfach 1280 61402 Oberursel (Ts.) KiTa Regenbogenland Stadt Bad Homburg 5.460,00 € 4.350,00 € Rathausplatz 1 61343 Bad Homburg v.d.H. Stadt Friedrichsdorf 5.906,25€ 300,00 € Hugenottenstraße 55 61381 Friedrichsdorf Kath. KITA St. Jakobus 2.868,75 € k. A.1 Krichenpfad 4 65817 Eppstein DRK Ortsverband Usingen 1.000,00 € k. A. 1 Wilhelm-Dinstbach-Straße 32 61250 Usingen 1 kein Antrag Frage 4. Wie setzt sich die Finanzierung zusammen? Bezogen auf die Integrationsaufgaben nach § 9 (1) Hessisches Kindergarten- gesetz betragen die jährlichen Zuwendungen zu den Personalkosten für Zu- satzkräfte bei einem Anteil von mindestens 20 v.H. von Kindern aus dem nicht deutschen Sprachraum bei - bis zu 40 aufgenommenen Kindern: 5.112,92 €, - bis zu 70 aufgenommenen Kindern: 7.669,38 €, - über 70 aufgenommenen Kindern: 10.225,84 €, jedoch nicht mehr als die tatsächlich entstandenen Kosten. Nach den "Grundsätzen zur Förderung besonderer Maßnahmen in Kinderta- geseinrichtungen mit hohem Ausländer- und Aussiedleranteil" betragen die jährlichen Zuwendungen zu den förderungsfähigen Personalkosten für Krippen und Horte: - bis zu 20 aufgenommenen Kinder in Krippen und bis zu 40 in Horten: 5.112,92 €, - bis zu 35 aufgenommenen Kinder in Krippen und bis zu 70 in Horten: 7.669,38 €, - über 35 aufgenommenen Kinder in Krippen und über 70 in Horten: 10.225,84 €, jedoch nicht mehr als die tatsächlich entstandenen Kosten. Hessischer Landtag · 16. Wahlperiode · Drucksache 16/4287 3 Was die Träger zusätzlich an Mitteln für die Integrationsmaßnahmen über diese Förderung hinausgehend in ihren Einrichtungen aufbringen und wie sich diese Finanzierung insgesamt zusammensetzt, ist der Landesregierung nicht bekannt. Aus dem Landesprogramm "Sprachförderung im Kindergartenalter" beträgt die Höhe der Zuwendungen für Sprachfördermaßnahmen im Wege der Fest- betragsfinanzierung 1,25 € pro Kind und pro Förderstunde (à 45 Minuten). Mit den Zuwendungen werden die Personal-, Sach- und Betriebskosten ge- tragen, die ausschließlich für Sprachfördermaßnahmen anfallen. Hierbei können nur Kosten berücksichtigt werden, soweit sie für Sprachfördermaß- nahmen zusätzlich entstehen (z.B. Raumkosten bei zusätzlicher Anmietung von Räumen). Seit dem 1. Juli 2005 können aufgrund der modifizierten Fach- und Förder- grundsätze zum Landesprogramm "Sprachförderung im Kindergartenalter" (StAnz. 29/2005 S. 2646) zusätzliche Ausgaben bis zu 300 € für die Erst- ausstattung mit pädagogischem Arbeitsmaterial zur Sprachförderung aner- kannt und bezuschusst werden. Die Förderung für eintägige Fortbildungsmaßnahmen der haupt-, neben- und ehrenamtlichen Kräfte beträgt in der Regel bis zu 75 € pro Person/Platz und bei mehrtägiger Dauer in der Regel bis zu 150 € pro Person/Platz. Weiterer Finanzierungsbedarf wird seitens der Träger in der Regel durch Eigenmittel, kommunale Mittel und sonstige Drittmittel sichergestellt. Frage 5. Gibt es Kindertagesstätten, die Zuschüsse für Integrationsmaßnahmen beantragt haben und nicht in die Förderung aufgenommen werden konnten? a) Wenn ja, um welche Einrichtungen handelt es sich? b) Wenn ja, warum konnten diese Einrichtungen nicht aufgenommen werden? Nein. Frage 6. Gibt es Fachkräfte für diese Integrationsmaßnahmen in den Kindertagesstätten des Hochtaunuskreises? a) Wenn ja, wie sind diese Fachkräfte ausgebildet? b) Wenn nein, wer führt die Integrationsmaßnahmen durch? Die Verwaltungsvorschriften nach § 12 des Hessischen Kindergartengesetzes schreiben vor, dass über den erforderlichen Mindestpersonalbestand des Kindergartens hinaus Zusatzkräfte für die besonderen Integrationsaufgaben beschäftigt werden müssen. Dies kann auch durch die Aufstockung der Ar- beitszeit von bereits beschäftigten Kräften erfolgen. Diese Grundsätze gelten auch für das Zusatzpersonal für Integrationsmaßnahmen in Krippen und Horten. Erfahrungsgemäß werden von den Trägern für diesen Zweck über- wiegend Kräfte mit einer Fachausbildung (staatlich anerkannte Erziehe- rin/Erzieher oder andere Berufsgruppen entsprechend der Verordnung über die Mindestvoraussetzungen in Tageseinrichtungen für Kinder) beschäftigt. Im Zusammenhang mit dem Landesprogramm "Sprachförderung im Kinder- gartenalter" führen überwiegend Erzieherinnen und Erzieher die zusätzlichen Angebote zur Förderung der Deutschkenntnisse bei Kindern im Kindergar- tenalter durch. Haupt- und nebenamtliche sowie ehrenamtliche Kräfte sollen an einer Fortbildungsmaßnahme im Bereich Sprachförderung von Kindern im Kindergartenalter ohne ausreichende Deutschkenntnisse teilnehmen. Frage 7. Liegen der Landesregierung bereits Erhebungen über die Wirksamkeit der Förderprogramme vor? Zum Landesprogramm zur Förderung der Deutschkenntnisse bei Kindern im Kindergartenalter wurde erstmals für das Jahr 2003 eine Befragung durchge- führt. Es handelt es sich weitestgehend um eine qualitative Befragung. 87 v.H. der geförderten Projekte haben sich an der Befragung beteiligt und die Daten von 7.536 Kindern bereitgestellt. Mit 35 v.H. stellt danach die Gruppe der Fünfjährigen den größten Anteil der am Sprachförderprogramm teilnehmen- den Kinder. Die größte Gruppe mit rund 35 v.H. sind Kinder türkischer Herkunft. Nach Einschätzung der Fachkräfte in den Einrichtungen haben sich die Sprachkenntnisse durch die Förderung verbessert und die Chancen der Kinder für eine Einschulung gesteigert. Die Erhebung hat weiterhin gezeigt, dass die Sprachkurse in Abstimmung mit den Eltern durchgeführt wurden und die Eltern damit für die Notwendigkeit, die Sprachfähigkeiten ihrer Kinder zu verbessern, sensibilisiert werden konnten. Die Erhebung zeigt auch, dass eine Verbindung zwischen den Sprachkenntnissen der Eltern 4 Hessischer Landtag · 16. Wahlperiode · Drucksache 16/4287 und denen der Kinder hergestellt werden kann. Wurde beispielsweise ein erheblicher Förderbedarf aufseiten der Eltern angegeben, so lässt sich ein Förderbedarf bei den Kindern nachweisen. Auf diesen Zusammenhang hat die Landesregierung reagiert und 2004 das Programm "Sprachkurse für Eltern" aufgelegt. Insgesamt ist festzuhalten, dass