Flächennutzungsplan - Änderung

Blatt 1/3 Vereinfachte Änderung*/ Parallelverfahren**

Daumstraße / Rhenaniastraße Einleitungsbeschluss ...... 02.02.2015 () Beteiligung Öffentlichkeit/ Behrden (§ 3 und 4 BauGB) Lfd. Nr. 08/15 - ffentliche Auslegung ...... 04.11. - 06.12.2019 Senatsbeschluss ...... 15.09.2020 Bekanntmachung im Amtsblatt ...... 02.10.2020

SenStadtWohn I B 3 (Tel.: 90139 - 5890)

Lage im Stadtgebiet Topographische Karte 1:50.000 FNP (Stand März 2020) 1:50.000

Begrndung 1.1 Planungsanlass und gesamt- städtische Einordnung Zwischen der Insel Eiswerder, der Insel Gartenfeld und der Wasserstadt Ober- liegt das rund 20 ha große Areal an Daumstraße und Rhenaniastraße. Die Grundstcke wurden berwiegend durch Lagerfächen oder Kleingewerbe genutzt und lagen z. T. brach. Das Ge- lände war bis zur Beendigung der Ent- wicklungsmaßnahme im Jahr 2007 Teil des städtebaulichen Entwicklungs- bereichs Wasserstadt Spandau. Ur- sprnglich war fr diese Teilfäche des Entwicklungsgebietes eine Mischung von Gewerbe und Wohnen geplant, die- ses Planungsziel konnte jedoch nicht umgesetzt werden. Das großfächige Gelände soll auf Grund der in allen Teilen der Stadt ver- stärkten Wohnungsbaunachfrage und seiner Lagegunst nunmehr zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt werden. Der Standort ist ein Baustein einer großfächigen Transformation des Westraums. Hier entstehen von der ber die Gartenfel- der Insel, den Saatwinkler Damm und die Paulsternstraße bis hin zur Wasser- stadt Oberhavel neue Wohnungsbau- FNP-Änderung (wirksam mit Bekanntmachung im Amtsblatt) 1:25.000 standorte von gesamtstädtischer Be- deutung. Diese Änderung wird bei der nächsten Neubekanntmachung des Flächen- nutzungsplans in die Planzeichnung bernommen. Flächennutzungsplan - Änderung

Blatt 2/3 Luftbild Daumstraße / Rhenaniastraße (Spandau) Lfd. Nr. 08/15

Das Gebiet zeichnet sich durch seine Wasserlage mit hohem Freizeit- und Erho- lungswert, sowie die Nähe zu sozialer Infrastruktur, dem Nahversorgungszentrum Haselhorst und der guten Erreichbarkeit des Hauptzentrums Siemensstadt aus. Der Standort ist ber mehrere Buslinien an den U-Bhf. Haselhorst als nächstliegendem Anschluss an den schienengebundenen ÖPNV angebunden. Mittelfristig wird das Gebiet entsprechend des Nahverkehrsplans (NVP) Berlin 2019-23 durch die Trasse einer mglichen Tram-Neubaustrecke sowie die Trasse einer mglichen Verlänge- rung der Siemensbahn berhrt. Die FNP-Änderung schafft die planerische Grundlage fr eine integrierte Wohnbau- Gebäudestruktur fächenentwicklung und entspricht dem Ziel von Senat und Bezirk, neue Wohnungs- baupotenziale zu aktivieren und so dem steigenden Wohnungsbedarf der wachsen- den Stadt gerecht zu werden. Der vom Senat beschlossene Stadtentwicklungsplan (StEP) Wohnen 2030 weist mehrere kurz- und mittelfristige Wohnungsbaupotenzi- ale innerhalb des Neuen Stadtquartiers Wasserstadt Oberhavel aus. 1.2 Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen Die FNP-Änderung dient dem gesamtstädtischen Planungsziel, einen zentralen Wohnungsbauschwerpunkt zu arrondieren und mehrere Wohnungsbaupotenziale miteinander zu verbinden. Damit soll die Funktion als attraktiver Wohnstand- ort gestärkt werden. Aufgrund der Erschließungsgunst, seiner Lage inmitten funkti- onsfähiger Siedlungsstrukturen sowie im Umfeld naherholungsrelevanter Freiräume stellen sich fr den Änderungsbereich keine Planungsalternativen zum vorgesehe- nen Entwicklungsziel dar. Konkretes planerisches Ziel der Flächennutzungsplanänderung ist die Umnutzung eines Gewerbestandortes in der Lagegunst des Landschaftsraumes zu einem Woh- Denkmalschutz nungsbaustandort mit ergänzender sozialer Infrastruktur. Im Flächennutzungsplan soll nunmehr statt einer gemischten Baufäche M2 eine Wohnbaufäche der Dichtestufe W2 dargestellt werden. Dadurch wird ein Woh- nungsbaustandort mit einer GFZ von 0,8 bis 1,5 ermglicht. Die bestehenden Sporthallen sdlich der Kleinen Eiswerderstraße werden durch ein zusätzliches La- gesymbol „Sport“ gekennzeichnet. Der vorgesehene Gymnasialstandort wird durch ein Lagesymbol „Schule“ innerhalb der neuen W2-Fläche verortet und damit pla- nungsrechtlich gesichert. Die angrenzenden Grnfächen wie auch der Ufergrnzug bleiben erhalten und sind nicht Bestandteil der FNP-Änderung. Aus dem erweiterten Wohnungsangebot wird sich ein zusätzlicher Infrastrukturbe- darf ergeben, der auf den nachfolgenden Planungsebenen ermittelt und ggf. durch erforderliche Maßnahmen bewältigt werden muss. Das Berliner Modell der koope- rativen Baulandentwicklung (Regelungen zu Infrastrukturkosten und Anteil an Woh- nungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen) ist gemäß der Leitlinie anzuwen- den. StEP Wohnen 2030 Durch die angestrebte Änderung werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Herstellung von Geschosswohnungsbau und eines Schulstandortes geschaffen. Ausgehend von diesen Zielen und Zwecken wird durch die Flächennutzungsplan- darstellung mit folgenden wesentlichen Auswirkungen gerechnet: Der Wohnungsbaustandort trägt zu einer Entlastung des Wohnungsmarktes des Bezirks Spandau und der gesamten Stadt bei. Darber hinaus werden die Woh- nungsbaupotenziale Wasserstadt Oberhavel und Gartenfeld durch die neue Wohn- bebauung stadträumlich miteinander verbunden und arrondiert, Eine Wohnungsbauentwicklung ergänzt den Ortsteil Haselhorst um eine attraktive Wohnlage und trägt durch eine Neuordnung dazu bei, ber den Grtzmachergra- ben hinweg eine verbesserte Verbindung zwischen dem Ortsteil und der Havel zu entwickeln. Darber hinaus wird mit der Sicherung des Schulstandortes von bergeordneter Bedeutung dem bestehenden und zuknftigen Bedarf an sozialer Infrastruktur Rechnung getragen. Ergänzende Planungsunterlagen Flächennutzungsplan - Änderung

Blatt 3/3 Daumstraße / Rhenaniastraße (Spandau) Lfd. Nr. 08/15

Mit der Durchfhrung der Planung sind voraussichtlich Aus- Wie eingangs beschrieben, soll zuknftig entsprechend des wirkungen auf die Umwelt verbunden: NVP eine Tram-Neubaustrecke vom U-Bhf. Paulsternstraße Die Grundstcke sind aktuell bereits als Baufächen darge- ber die Insel Gartenfeld zum Bahnhof Spandau fhren. Eine stellt und aufgrund der großmaßstäblichen Gewerbebauten in mgliche Trassenfhrung ber die Rhenaniastraße wrde das grßerem Umfang versiegelt. Im Rahmen der Entwicklung als Gebiet erschließen. Weiterhin wird das Gebiet von der Trasse Wohnungsbaufäche ist mit einer Verringerung der Versiege- fr eine mgliche Verlängerung der Siemensbahn von Gar- lung und dadurch mit einer Verbesserung der Klima- und Bo- tenfeld nach berhrt. In diesem Bereich ist auch denqualität sowie der Entwässerungsfähigkeit zu rechnen. ein S-Bahnhof zur Erschließung der Wasserstadt Oberhavel an der Kreuzung Daumstraße / Rhenaniastraße vorgesehen. Der Änderungsbereich ist vollständig im Bodenbelastungska- Beide Maßnahmen sind nicht Teil der FNP-Änderung. Die taster erfasst. Fr eine von der bisherigen gewerblichen Nut- mglichen Trassen und Bauwerke von Tram und S-Bahn sind zung abweichenden Wohnnutzung werden weitere Untersu- jedoch im Sinne der vorausschauenden Verkehrsplanung auf chungen bzw. Neubewertungen erforderlich. Die Flächen sind den nachfolgenden Planungsebenen zu bercksichtigen. deshalb mit einem Symbol fr einen Altlastenverdacht ge- kennzeichnet. Neben dem Denkmalschutz und den mittelfristigen Verkehrs- projekten sind die aktuelle und die zuknftige Lärmsituation Das Plangebiet liegt berwiegend im Wasserschutzgebiet Te- zu bercksichtigen. Die geplanten Wohnnutzungen liegen an gel. Da mit der Änderung eine sensiblere Nutzung als die bis- der stark frequentierten Daumstraße und bis zur geplanten herigen Gewerbenutzungen beabsichtigt ist, knnen Auswir- Einstellung des Flugverkehrs in der Fluglärmschutzzone des kungen auf den Grundwasserhaushalt verringert werden. In Flughafens Tegel. Perspektivisch sind weitere Lärmemissio- den nachfolgenden Planverfahren sind die Belange des Ge- nen auf Grund der laut NVP geplanten ÖPNV-Trassen mg- wässerschutzes zu bercksichtigen. lich. Die Bewältigung der aktuellen und zuknftigen Lärmpro- Im Landschafts- und Artenschutzprogramm 2016 (LaPro) blematik sind auf den nachfolgenden Planungs- bzw. Geneh- wird der Änderungsbereich in den Teilplänen Biotop- und Ar- migungsebenen sicherzustellen. Geeignete Maßnahmen sind tenschutz bzw. Landschaftsbild als städtischer Übergangs- zu prfen und ggf. festzusetzen. bereich mit Mischnutzungen gefhrt. Ziele sind hier u. a. die Schaffung zusätzlicher Lebensräume fr Flora und Fauna und die Kompensation von Nutzungsintensivierungen durch Entsiegelung. Darber hinaus sollen Landschaftsbildbeein- trächtigungen beseitigt und die Entwicklung von markan- ten Grnstrukturen angestrebt werden. Der Teilplan Erholung und Freiraumnutzung sieht hier eine sonstige Fläche außer- halb von Wohnquartieren. Die Entwicklung von quartiersbezo- genen Erholungs- und Grnfächen ist als Ziel fr diese Flä- chenkategorie defniert. Im Teilplan Naturhaushalt und Um- weltschutz des LaPro wird der Änderungsbereich als Ge- werbe mit Schwerpunkt Anpassung an den Klimawandel ge- fhrt. Der stliche Teilbereich der Fläche liegt zudem im Vor- sorgegebiet Klima. Die Entwicklungsziele dieser Flächenkate- gorien sind u. a. die Frderung fächensparender Bauweise, die Verbesserung der bioklimatischen Situation, der Erhalt und die Pfanzung von Stadtbäumen sowie der Erhalt klima- tisch wirksamer Freiräume. Die Fläche befndet sich nicht im Suchraum der gesamtstädtischen Ausgleichskonzeption. * vereinfachtes Verfahren gem. § 13 BauGB (keine gesonderte Um- weltprfung/ kein Umweltbericht) Nach Prfung der wesentlichen umweltrelevanten Belange ** Die Änderung (§ 13 BauGB) erfolgt gem. § 8 Abs. 3 BauGB im Par- sind infolge der FNP-Änderung keine nachteiligen Auswir- allelverfahren mit den Bebauungsplänen 5-98 und 5-105 VE. kungen auf die Entwicklung des Umweltzustandes zu erwar- ten. Auf der nachfolgenden Planungs- und Genehmigungs- ebene sind ggf. noch weitere Untersuchungen, z. B. zum Ar- tenschutz oder zum Vegetationsbestand, durchzufhren und eventuell erforderliche Maßnahmen festzusetzen. Besonders zu bercksichtigen sind Aspekte des Denkmal- Weitere Informationen schutzes. Das Maschinenhaus und das Siebwerk 2 der ehe- zur Berliner Flächennutzungsplanung: maligen Pulverfabrik im Zentrum sowie die knigliche Pulver- fabrik (CCC-Studios) im Sden des Änderungsbereichs sind in der Denkmalliste Berlin als Baudenkmale gefhrt. Auf den nachfolgenden Planungs- und Genehmigungsebenen sind die Anforderungen an den Denkmalschutz zu beachten. www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp