Siemensbahn Reaktivierung

Die von 1927 bis 1929 erbaute Siemensbahn ist eine S-Bahn-Strecke in und verläuft auf 4,5 Kilometern von bis Gartenfeld. Die Strecke erschließt dabei die auf dem Schienenweg. Seit dem Eisenbahnerstreik im September 1980 ist sie außer Betrieb. Mit der Entscheidung der AG, das Areal auf dem Industriegelände in Berlin- neu zu gestalten, ist auch geplant, die Verbindung bis Ende 2029 zu reaktivieren. Das großflächige Industrieareal wird zu einem innovativen, vielfältigen und urbanen Stadtteil ausgebaut.

Es ist geplant, die Strecke der Siemensbahn bis zum Jahr 2029 zu reaktivieren (Februar 2020) [Quelle: AG/Jonas Holthaus]

Projekt

In den nächsten Jahren entstehen dort circa 10.000 neue Wohnungen. Gleichzeitig werden im Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft Schlüsseltechnologien und Innovationsfelder gestärkt. Dafür möchte die Siemens AG Forschungs-, Fach- und Gründungszentren ansiedeln – ebenso wie außeruniversitäre und wissenschaftliche Einrichtungen sowie deren Partnerunternehmen. Für dieses Entwicklungsgebiet ist eine gute Verkehrsanbindung entscheidend.

Die Planungen hierfür sind jedoch sehr anspruchsvoll. Insbesondere sind dabei Auflagen des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. Der Bahnhof Jungfernheide erhält außerdem zum Anschluss an die Ringbahn eine dritte Bahnsteigkante.

https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/siemensbahn-reaktivierung PDF erzeugt am 18. August 2021 © Deutsche Bahn AG Seite 1 Des Weiteren muss eine rund 70 Meter lange Brücke über die Spree gebaut werden. Die vorhandene Trasse der Siemensbahn wird mit den gegebenen Trassierungsparametern von maximal 60 km/h reaktiviert. Beim notwendigen Neubau der Strecke zwischen dem Bahnhof Jungfernheide und der zweiten Spreequerung wird im gegebenen Linienverlauf eine Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke von 80 km/h angestrebt.

Für die Reaktivierung der Siemensbahn müssen rund zehn Kilometer Gleise verlegt und neue Weichen eingebaut werden. Außerdem ist die Installation neuer Signaltechnik notwendig. Weiterhin ist geplant, die historischen Verkehrsstationen Gartenfeld, Wernerwerk und Siemensstadt wieder in Betrieb zu nehmen.

Neben der Erschließung der neuen Siemensstadt bietet die Reaktivierung dieser S-Bahnlinie auch die schnelle Anbindung zum Berliner Hauptbahnhof und zum Flughafen Berlin (BER). Außerdem finden Machbarkeitsuntersuchungen für eine Streckenverlängerung statt. Diese Untersuchung ist für die s-bahn-seitige Erschließung weiterer neuer Wohngebiete westlich der Insel Gartenfeld durch die S-Bahn notwendig.

Das Projekt gliedert sich in drei Abschnitte

https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/siemensbahn-reaktivierung PDF erzeugt am 18. August 2021 © Deutsche Bahn AG Seite 2 Planungsabschnitt 1.1 Bahnhof Jungfernheide – Querung Altarm Spree

Die Strecke verläuft überwiegend in Dammlage. Durch mehrfache bauliche Veränderungen an der bestehenden Infrastruktur fehlen hier einzelne Streckenabschnitte komplett. Folgende Arbeiten werden durchgeführt:

Bau einer dritten Bahnsteigkante inklusive Bahnsteigüberdachung, Bahnsteigzugängen und barrierefreier Erschließung am Bahnhof Jungfernheide für die S-Bahn Herstellung eines dritten S-Bahn-Gleises im Umkreis des Bahnhofs Jungfernheide sowie eine Ein- und Ausfädelung der Siemensbahn aus der Ringbahn Errichtung erforderlicher Stützbauwerke und Verlängerungen der bestehenden Personenunterführung (Richtung Nordwesten) Anordnung einer Kehranlage zwischen Jungfernheide und der Lisa-Meitner-Straße Anpassung der Eisenbahnüberführung (EÜ) „Lisa-Meitner-Straße“ Rückbau des Gleichrichterunterwerks „Jungfernheide“ und Wiederaufbau am neuen Standort Neubau der EÜ „Tegeler Weg“ und der oberen Spreequerung/Weiterverwendung als historische Pfeiler Wiederaufbau des Oberaus und der bahntechnischen Ausrüstung Neubau der EÜ „Untere Spreebrücke“

Planungsabschnitt 1.2 Altarm Spree – Popitzweg (Historisches Stahlviadukt)

Zwischen September 2020 und März 2021 rollte auf dem Stahlviadukt mit dem Bahnhof Wernerwerkbereits der Bagger, um das Bauwerk von altem Schotter und maroden Schwellen zu befreien. Dabei war dasZiel, den Zustand der genieteten Stahlkonstruktion, die alten Buckelbleche und das Tragewerk zuuntersuchen. Parallel zu den Messungen finden Nachrechnungen anhand alter und neuerPlanungsdokumente statt. Sobald die Ergebnisse der Messung vorliegen, können genauere Angaben zumGrad der Instandsetzung und der erforderlichen Ertüchtigungen gemacht werden.

Planungsabschnitt 1.3 Popitzweg –Bahnhof Gartenfeld (Historischer Bahndamm)

Der seit 1980 unbefahrene Bahndamm ist naturbedingt in großen Teilen zugewachsen. Für eine erste Vermessung des Dammes mussten zunächst Vegetationsarbeiten in Zusammenarbeit mit den zuständigen Naturschutzbehörden durchgeführt werden. Somit konnten insgesamt 14.600 Quadratmeter Vegetation entfernt werden. Um einen geeigneten Ausgleich für die Entfernung der Vegetation zu schaffen, hat sich die Deutsche Bahn verpflichtet, einen monetären Ausgleich für die freizuschneidende Fläche an diezuständigen Umweltbehörden zu zahlen.

Zeitplan Ende Oktober 2020 unterzeichneten die Deutsche Bahn und das Land Berlin die Finanzierungsvereinbarung für die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den Wiederaufbau der Siemensbahn. Das Projekt ist ein Korridor des Programms „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und “. Hier gehen die Deutsche Bahn und die Länder Berlin und Brandenburg seit 2018 eine enge Partnerschaft zum Ausbau der Schieneninfrastruktur in der Region ein.

Das Bauprojekt befindet sich ab Ende Oktober 2021 in der Vorplanung.

Die nächsten Schritte beinhalten die Beendigung der bereits laufenden statischen Nachrechnungen der Bestandsbauwerke (z. B. Viadukt, Eisenbahnüberführung „Straße am Schaltwerk“ etc.) inklusive der Durchführung von Baustoffuntersuchungen. Hierzu müssen für einige Bauwerke zuerst digitale Bestandsmodelle erzeugt werden, damit die daraus fehlenden Bestandsunterlagen erstellt werden können.

https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/siemensbahn-reaktivierung PDF erzeugt am 18. August 2021 © Deutsche Bahn AG Seite 3 Parallel dazu sind weitere Baugrunduntersuchungen geplant.

Für die Durchführung verschiedener im Projekt relevanter Arbeiten (z. B. der Bau einer dritten Bahnsteigkante im Bahnhof Jungfernheide sowie die Arbeiten an der oberen und unteren Spreebrücke) ist ein Planfeststellungsverfahren notwendig. Bei diesem gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren werden Behörden und Bürger:innen beteiligt.

Die Wiedereröffnung der Strecke ist für das Jahr 2029 geplant.

Anwohnerinfo Fahrplanänderungen Während der Arbeiten sind Einschränkungen im Zugverkehr möglich. Weitere Informationen werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Mediagalerie

Seit 1980 ist die Siemensbahn außer Betrieb. Es ist geplant, diese bis zum Jahr 2029 zu reaktivieren Grafik: Möglicher Verlauf und Stationen der (Februar 2020) [Quelle: Deutsche Bahn AG/Jonas reaktivierten Siemensbahn (November 2019) [Quelle: Holthaus] VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH]

Seit 1980 ist die Siemensbahn außer Betrieb. Es ist geplant, diese bis zum Jahr 2029 zu reaktivieren (Februar 2020) [Quelle: Deutsche Bahn AG/Jonas Holthaus]

Es ist geplant, die historischen Verkehrsstationen Gartenfeld, Wernerwerk und Siemensstadt wieder in Betrieb zu nehmen (Februar 2020) [Quelle: Deutsche Bahn AG/Jonas Holthaus]

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Schutt, Wildwuchs und Hinterlassenschaften wurden Vegetationsarbeiten mit Rücksicht auf die Umwelt bereits entfernt (Februar 2020) [Quelle: Deutsche wurden bereits durchgeführt (Februar 2020) [Quelle: Bahn AG/Jonas Holthaus] Deutsche Bahn AG/Jonas Holthaus]

Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags von Planungsleistungen für das Infrastrukturvorhaben „i2030 – Siemensbahn“ am 28. Juni 2019 mit Enak Ferlemann (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur), Michael Müller (Regierender Bürgermeister der Stadt Berlin), Ronald Pofalla (Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn AG) und Kathrin Schneider (Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg) (v. l. n. r.) [Quelle: Deutsche Bahn AG]

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