Stadt Altensteig

Stadtteil Walddorf Ortsentwicklungskonzept

Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH

Stadt Altensteig Stadtteil Walddorf Ortsentwicklungskonzept

Auftraggeber: Stadt Altensteig Rathausplatz 1 72213 Altensteig

Auftragnehmer: Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH Hohenzollernstraße 12 – 14 71638  07141 149-0

Bearbeitung: Simon Gröger (Projektleiter)

Hanna Denecke (Projektleiterin)

Bearbeitungszeitraum November 2015 – Mai 2016

INHALTSVERZEICHNIS

1. VORBEMERKUNGEN 6

1.1 Anlass und Aufgabenstellung 6

1.2 Bedeutung des Ortsentwicklungskonzeptes für Walddorf 7

1.3 Untersuchungsverfahren 8

2. DER STADTTEIL WALDDORF 9

2.1 Lage im Raum 9

2.2 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Altensteig 2025 13

2.3 Klimaschutzkonzept 14

3. BESTANDSAUFNAHME UND -ANALYSE 16

3.1 Bevölkerungsanalyse und Sozialstruktur 16

3.2 Städtebau 18 3.2.1 Ortsgeschichte 18 3.2.2 Ortsbild und Ortsstruktur 19 3.2.3 Denkmalpflege 22 3.2.4 Störende und ortsfremde Gestaltung 25 3.2.5 Öffentliche Grünflächen und Freiflächenpotenzial 27 3.2.6 Infrastruktur 27

3.3 Verkehr 31 3.3.1 Motorisierter Individualverkehr (MIV) 31 3.3.2 Ruhender Verkehr 32 3.3.3 ÖPNV 33 3.3.4 Fuß- und Radwegesystem 34 3.3.5 Ortseingänge 34 3.3.6 Gefahrenstellen im Straßenraum 34

3.4 Naherholung und Freizeitgestaltung 38 3.4.1 Freizeiteinrichtungen 38 3.4.2 Naherholung 38 3.4.3 Vereinsleben 38

3.5 Städtebauliche Potenziale 40 3.5.1 Bauflächenpotenziale 40 3.5.2 Öffentlicher Raum und Verkehr 43 3.5.3 Energetische Potenziale 44

3.6 Verflechtungen zwischen Walddorf und der Stadt Nagold 46

3.7 Zusammenfassung der städtebaulichen Analyse 49

4. ERGEBNISSE DER BÜRGERBETEILIGUNG 51

4.1 Ablauf Beteiligungsverfahren 51

I

4.2 Ortsbegehung Bestandsaufnahme 52

4.3 Teilnahme Sitzung des Ortschaftsrates Walddorf 52

4.4 Durchführung Bürgerwerkstatt Stadtteil Walddorf 53 4.4.1 Stärken, Schwächen, Ziele und Maßnahmen 53 4.4.2 Verortung der Stärken und Schwächen im Raum 60

4.5 Leitbilder der zukünftigen Entwicklung 61

4.6 Zeitplan – Umsetzung der Maßnahmen 64

4.7 Zusammenfassung der Ergebnisse der Bürgerwerkstatt 67

5. ZUSAMMENFASSUNG UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN 68

5.1 Maßnahmenkonzept 68

5.2 Handlungsempfehlungen der WHS 68 5.2.1 Bauliche Entwicklung / Wohnen 68 5.2.2 Verkehr 70 5.2.3 Soziales und Bildung 72 5.2.4 Freizeit, Erholung und Ehrenamt 72

6. WEITERE VORGEHENSWEISE 74

II

VERZEICHNIS – TABELLEN

Tabelle 1: Stärken und Schwächen des Stadtteils Walddorf aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger ...... 53 Tabelle 2: Ziele und Maßnahmen für den Stadtteil Walddorf aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger ...... 56 Tabelle 3: Ziele und Maßnahmen für den Stadtteil Walddorf aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger ...... 61

VERZEICHNIS – PLÄNE

Plan 1: Abgrenzungsplan 11 Plan 2: Nutzungsstruktur / Infrastruktur 30 Plan 3: Verkehr 37 Plan 4: Naherholung und Freizeitgestaltung 39 Plan 5: Städtebaulicher Potenzialplan 45 Plan 6: Verflechtungen zwischen dem Altensteiger Stadtteil Walddorf und der Stadt Nagold 48 Plan 7: Zeitplan – Umsetzung der Maßnahmen Ortsentwicklungskonzept Walddorf 66

VERZEICHNIS – ABBILDUNGEN

Abbildung 1: Lage im Raum ...... 9 Abbildung 2: Regionalplan ...... 12 Abbildung 3: Bevölkerung nach Altersgruppen in Walddorf ...... 16 Abbildung 4: Bevölkerung nach Familienstand in Walddorf ...... 17 Abbildung 5: Anteil ausländische Bevölkerung in Walddorf 2015 ...... 18 Abbildung 6: Beispielhaftes Gebäude in der Freudenstädter Straße ...... 18 Abbildung 7: Beispielhaftes Gebäude in der Freudenstädter Straße ...... 18 Abbildung 8: Ausblick vom Chausseeberg in Richtung Norden ...... 19 Abbildung 9: Rohrdorfer Straße Blick in Richtung Süden ...... 19 Abbildung 10: Gelände Firma Boysen ...... 20 Abbildung 11: Im Biegel ...... 20 Abbildung 12: Kreuzungsbereich Kronengasse ...... 20 Abbildung 13: Freudenstädter Straße ...... 20 Abbildung 14: Danziger Straße ...... 21 Abbildung 15: Dinkelweg ...... 21 Abbildung 16: Im Gässle 10 - Straßenraum ...... 21 Abbildung 17: Vorstadt ...... 21 Abbildung 18: Freiflächen Badstraße ...... 22 Abbildung 19: Gänzäckerweg ...... 22 Abbildung 20: Freudenstädter Straße 3 ...... 22 Abbildung 21: Freudenstädter Straße 7 ...... 22 Abbildung 22: Freudenstädter Straße 16 ...... 23 Abbildung 23: Freudenstädter Straße 22 ...... 23 Abbildung 24: Freudenstädter Straße 32 ...... 23 Abbildung 25: Monhardter Berg 3 ...... 23 Abbildung 26: Rohrdorfer Straße 19 ...... 24 Abbildung 27: Schulstraße 9 ...... 24 Abbildung 28: Schulstraße 10 ...... 24 Abbildung 29: Schulstraße 13 ...... 24

III

Abbildung 30: Schulstraße 15 ...... 25 Abbildung 31: Talstraße 10 ...... 25 Abbildung 32: Beispielgebäude in der Badstraße ...... 25 Abbildung 33: Beispielgebäude in der Freudenstädter Straße ...... 25 Abbildung 34: Mehrzweckgebäude mit Feuerwehrmagazin ...... 26 Abbildung 35: Mehrzweckgebäude ...... 26 Abbildung 36: Punkthochhaus Talstraße ...... 26 Abbildung 37: Talstraße ...... 26 Abbildung 38: Freiflächen Badstraße ...... 27 Abbildung 39: Grünfläche Ortsmitte ...... 27 Abbildung 40: Versorgungszentrum am Johanniterplatz ...... 28 Abbildung 41: Lebensmittelmarkt und Stehcafé ...... 28 Abbildung 42: Rathaus Freudenstädter Straße ...... 28 Abbildung 43: Grundschule ...... 28 Abbildung 44: Kindergarten Walddorf ...... 28 Abbildung 45: Evangelische Kirche ...... 28 Abbildung 46: Hallenbad mit Festwiese ...... 29 Abbildung 47: Mehrzweckhalle Walddorf ...... 29 Abbildung 48: Altensteiger Straße ...... 31 Abbildung 49: Einfahrt Ollwiesenweg ...... 31 Abbildung 50: Talstraße ...... 32 Abbildung 51: Ortseinfahrt Ost ...... 32 Abbildung 52: Freudenstädter Straße ...... 32 Abbildung 53: Ortseinfahrt Süd ...... 32 Abbildung 54: Freudenstädter Straße ...... 33 Abbildung 55: Parkraum am Johanniterplatz ...... 33 Abbildung 56: Gansbuckel ...... 33 Abbildung 57: Im Gässle ...... 33 Abbildung 58: Querung Ortsmitte ...... 34 Abbildung 59: Querungshilfe Grundschule ...... 34 Abbildung 60: Kreuzung Ebhauserstraße ...... 35 Abbildung 61: Ebhauserstraße ...... 35 Abbildung 62: Einfahrt Sommerhalde ...... 35 Abbildung 63: Johanniterplatz ...... 35 Abbildung 64: Querungsmöglichkeit vor dem Schulhof ...... 36 Abbildung 65: Querungsmöglichkeit am Rathaus ...... 36 Abbildung 66: Freudenstädter Straße ...... 40 Abbildung 67: Kronengasse ...... 40 Abbildung 68: Beispielhaft Rohrdorfer Straße ...... 40 Abbildung 69: Beispielhaft Gänsäckerweg ...... 40 Abbildung 70: Gänsäcker / Kapfweg ...... 41 Abbildung 71: Gansbuckel ...... 41 Abbildung 72: Talstraße Potenzialflächen...... 42 Abbildung 73: Badstraße Potenzialflächen ...... 42 Abbildung 74: Johanniterplatz ...... 43 Abbildung 75: Platzbereich Einfahrt Schulstraße ...... 43 Abbildung 76: Stärken und Schwächen ...... 55 Abbildung 77: Stärken und Schwächen ...... 55 Abbildung 78: Vorstellung Moderator WHS ...... 55 Abbildung 79: Ziele und Maßnahmen ...... 55 Abbildung 80: Bürgerwerkstatt ...... 56 Abbildung 81: Bürgerwerkstatt ...... 56 Abbildung 82: Gruppenarbeit ...... 59 Abbildung 83: Gruppenarbeit ...... 59 Abbildung 84: Ergänzung Stärken & Schwächen ...... 59 Abbildung 85: Gruppenarbeit ...... 59

IV

Abbildung 86: Ergebnisse Bestandsaufnahme ...... 59 Abbildung 87: Ergänzung Stärken ...... 59 Abbildung 88: Verortung der Stärken und Schwächen im Raum ...... 60 Abbildung 89: Stärken und Schwächen ...... 60 Abbildung 90: Schwächen ...... 60 Abbildung 91: Vorstellung der Leitbildsätze durch den Moderator der WHS ...... 63 Abbildung 92: Priorisierung der Leitbildsätze durch die Bürgerinnen und Bürger ...... 63 Abbildung 93: Erstellung Zeitplan – Umsetzung der Maßnahmen ...... 64 Abbildung 94: Zeitplan - Detail ...... 64 Abbildung 95: Zeitplan - Detail ...... 64 Abbildung 96: Leitbildsätze der zukünftigen Entwicklung Walddorfs ...... 65

VERZEICHNIS – ANLAGEN

V Ortsentwicklungskonzept Walddorf Vorbemerkungen

1. Vorbemerkungen

1.1 Anlass und Aufgabenstellung

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Flächenverbrauch innerhalb der Bundesre- publik Deutschland stark zugenommen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und basieren u. a. auf unterschiedlichen sozioökonomischen Entwicklungen.

Ein Aspekt auf der kommunalen Ebene ist hierbei die vermehrte Ausweisung neuer Bauflächen in Form von Neubau- sowie Gewerbegebieten in den Außenbereichen der Kommunen. Daraus resultiert ein erhöhter Flächenverbrauch, der unterschiedliche Problematiken mit sich bringt. Diese äußern sich u. a. durch zum Teil hohe Infrastruk- turkosten, zunehmende Strukturdefizite im innerörtlichen Bereich sowie durch ökolo- gische Folgeschäden.

Gerade im Hinblick auf die sich abzeichnende demografische Entwicklung bedarf es daher kommunalen Maßnahmen, die sich verstärkt auf die Innenentwicklung und der damit verbundenen Vorbeugung des weiteren Flächenverbrauchs konzentrieren. So kann eine nachhaltige innerörtliche Struktur entwickelt und eine wichtige Grundlage für zukünftige Herausforderungen geschaffen werden.

Bei der Erstellung eines integrierten Ortsentwicklungskonzeptes werden die wesentli- chen städtebaulichen, sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren aufgezeigt, analysiert und neue Handlungs- und Entwicklungsziele formuliert, um eine nachhalti- ge, gesamtörtliche Planung für den Stadtteil sicher zu stellen.

Hieraus ergeben sich Prioritäten und Schwerpunkte, um die einzelnen Funktionen der Kommune zu stärken. Des Weiteren wird aus dem Ortsentwicklungskonzept deutlich, inwieweit sich Veränderungen aufgrund des demografischen und strukturellen Wan- dels auf den Stadtteil auswirken und mit welchen Maßnahmen der Stadtteil Walddorf zukünftig auf diese reagieren kann.

Die Aufgaben und Herausforderungen im Städtebau, in der Stadtentwicklung und -erneuerung sind vielfältig. Die Stadt Altensteig stellt sich diesen Herausforderungen seit vielen Jahren.

Der Bund und das Land Baden-Württemberg unterstützen die Anstrengungen der Städte und Stadtteile dabei mit vielfältigen Programmen der städtebaulichen Erneue- rung. Die Programme der städtebaulichen Erneuerung wurden in den vergangenen Jahren dabei zunehmend differenziert und im Hinblick auf einzelne Problemlagen ausgestaltet. Als übergeordnete Themenstellungen über alle Programme hinweg wer- den dabei jedoch die Herausforderungen des demografischen Wandels sowie der energetischen Erneuerung der Immobilienbestände gesehen.

6 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Vorbemerkungen

Um einen Leitfaden für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils zu schaffen und um sich somit langfristig auf die sich bereits heute abzeichnenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen einstellen zu können, hat die Stadt Altensteig die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH (WHS), Ludwigsburg, beauftragt, ein Ortsent- wicklungskonzept für den Stadtteil Walddorf zu erarbeiten.

Das Ortsentwicklungskonzept soll zudem der Stadt Altensteig als Entscheidungs- grundlage dienen, die im Zusammenhang mit unterschiedlichen sozioökonomischen und städtebaulichen Fragestellungen verwendet werden kann.

Mit dem vorliegenden Bericht wurden Bestandsaufnahmen und -analysen, Stärken und Schwächen des Stadtteils Walddorf sowie daraus resultierende Handlungsziele und Maßnahmen für die weitere Entwicklung dargestellt.

1.2 Bedeutung des Ortsentwicklungskonzeptes für Walddorf

Die Stadt Altensteig erhält durch das Ortsentwicklungskonzept Walddorf einen Hand- lungsleitfaden und eine Entscheidungshilfe für die Verwaltung und den Ortschaftsrat zur zukünftigen Gestaltung der Kommune. Auf dieser Grundlage werden Handlungs- schwerpunkte gesetzt, um Maßnahmen zielgerichtet anzugehen. Zudem können die vorhandenen finanziellen Mittel der Stadt effektiv und ressourcenoptimiert eingesetzt werden.

Durch die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger Walddorfs im Rahmen des durch- geführten Beteiligungsprozesses wird das Wissen der Bürger für ihr Lebensumfeld, ih- re detaillierte Ortskenntnis sowie ihre Kreativität als Potenzial für die zukunftsfähige Gestaltung des Stadtteils genutzt. Die frühzeitige und fortlaufende Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger dient der Aktivierung, sich in den Stadtteilentwicklungspro- zess einzubringen, der Stärkung der Akzeptanz für die gemeinsam im Prozess entwi- ckelten Maßnahmen sowie einer stärkeren Identifikation der Bürgerschaft mit dem Stadtteil.

Das Ortsentwicklungskonzept hat vor allem fünf grundlegende Funktionen:

 Identifikations-Funktion

Es erhöht und verbessert die Identifikation der Einwohner und der örtlichen gesell- schaftlichen Gruppen (z. B. Vereine) mit „ihrer“ Stadt oder ihrem Stadtteil.

 Motivations-Funktion

Die mit dem Ortsentwicklungskonzept vermittelte Zukunftsvision hat eine sehr stark anregende und aufregend interessante Wirkung, die zum „Mitmachen“ und „Mitgestalten“ animiert.

 Legitimations-Funktion

Ein solches Konzept trägt dazu bei, das Handeln der Kommune nach innen und nach außen zu begründen und zu rechtfertigen.

7 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Vorbemerkungen

 Orientierungs-Funktion

Das Konzept ist zugleich eine wichtige, unverzichtbare „Zielvorgabe“ im Sinne ei- ner Orientierung, das unser Handeln zielbestimmt leitet.

 Transparenz-Funktion

Mit dem Konzept zeigt die Kommune in der Öffentlichkeit ihre Ziele auf, sie wird also ein Stück durchschaubarer und berechenbarer und damit letztendlich auch glaubwürdiger. Vor allem in Zeiten des allgemeinen Misstrauens gegenüber der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik kommt dieser Funktion ein besonderes Gewicht zu.

1.3 Untersuchungsverfahren

Die Stadt Altensteig beauftragte mit Beschluss des Gemeinderates vom 17.03.2015 die WHS im September 2015 mit der Erstellung eines integrierten Ortsentwicklungs- konzeptes, um auf die sich bereits heute abzeichnenden sozioökonomischen Verän- derungen reagieren zu können und die Nachhaltigkeit der Kommune zu sichern.

Ausgangslage dieses Ortsentwicklungskonzeptes ist das im Jahre 2014 fertiggestellte „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Altensteig 2025“ (ISEK), welches die Durchfüh- rung von Ortsentwicklungskonzepten für die einzelnen Stadtteile Altensteigs als wich- tige Maßnahme für die zukünftige Entwicklung der Gesamtstadt definiert.

Das integrierte Entwicklungskonzept wurde auf der Grundlage einer Bestandsauf- nahme durch die WHS sowie unter Zuhilfenahme stadtteilbezogener statistischer Da- ten erarbeitet. Das Konzept stellt insbesondere die innerörtlichen Flächenpotenziale heraus und zeigt Möglichkeiten, diese unter Berücksichtigung der Gesamtsituation Walddorfs zu nutzen. Ein wesentlicher Aspekt ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Im Rahmen des ISEKS wurde im Jahre 2013 bereits eine erste Bürgerwerk- statt in Walddorf durchgeführt, bei welcher erste Stärken, Schwächen, Ziele und Maß- nahmen für die zukünftige Stadtteilentwicklung Walddorfs erarbeitet wurden. Diese dienten als Ausgangsbasis für das vorliegende Ortsentwicklungskonzept und wurden im Rahmen der im April 2016 durchgeführten Bürgerwerkstatt ergänzt, aktualisiert und konkretisiert. Das in der durchgeführten Bürgerwerkstatt gezeigte Bürgerinteresse und -engagement lieferte einen wichtigen Beitrag für die Konzepterstellung.

Das Ortsentwicklungskonzept stellt den jetzigen Stand des Stadtteils Walddorfs im Hinblick auf alle städtebaulichen, sozialen und wirtschaftlichen Belange dar und ana- lysiert sie. Auf dieser Grundlage wurden durch die Bürgerinnen und Bürger Hand- lungsfelder herausgearbeitet, bzw. ergänzt sowie Leitbildsätze und dazugehörende Maßnahmen definiert, um auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren zu können. Anschließend wurden die erarbeiteten Ziele und Maßnahmen priorisiert und anhand eines Zeitplanes die Rangfolge und der Zeitraum der Umsetzung definiert. Ei- ne langfristige und anhaltende Fortschreibung des Ortsentwicklungskonzeptes ist je- doch für den Erfolg der Entwicklung maßgeblich.

8 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Der Stadtteil Walddorf

2. Der Stadtteil Walddorf

2.1 Lage im Raum

Die Stadt Altensteig mit dem dazugehörigen Stadtteil Walddorf befindet sich im Land- kreis Calw, Regierungsbezirk Karlsruhe und liegt in der Region Nordschwarzwald auf einer Höhe von 504 m ü. NHN.

Die Stadt Altensteig mit den neun dazugehörigen Stadtteilen Altensteigdorf, Berneck, Garrweiler, Hornberg, Spielberg, Überberg, Walddorf mit Monhardt und Wart grenzt im Norden an die Gemeinde Neuweiler. Im Osten grenzt die Stadt an die Gemeinde Eb- hausen und im weiteren Verlauf an die Stadt Nagold an. Im Süden grenzt die Stadt an die Gemeinde Egenhausen und im Westen an die Gemeinden Grömbach und Sim- mersfeld. Die Stadtteilverwaltung hat ihren Sitz in Altensteig. Der Stadtteil Walddorf liegt im Westen des Stadtgebietes.

Abbildung 1: Lage im Raum (Quelle: Google Earth, Juni 2016)

Die überörtliche Anbindung erfolgt über die Bundesstraße 28 in Richtung Freuden- stadt und Nagold, bzw. im weiteren Verlauf nach . Von hier aus kann die erreicht werden. Es gibt keine Anbindung an Gleise. Der nächst- gelegene Bahnhof in Nagold liegt ca. 10 km vom Altensteiger Stadtteil Walddorf ent- fernt. Von dort aus gehen weiterführende Bahnverbindungen direkt nach Herrenberg und weiter nach . Die Buslinien 7495 (Altensteig – Nagold – Herrenberg) und die Linie 444 (Altensteig – Monhardt) verkehren im Stadtteil Walddorf mehrmals täg- lich. Der Flughafen Stuttgart ist ca. 60 km entfernt.

9 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Der Stadtteil Walddorf

Die Stadt hat insgesamt 10.236 Einwohner (Statistisches Landesamt BW, Stand: 31.12.2014) auf einer Fläche von 5.322 Hektar, wobei über die Hälfte der Flächen Waldflächen entsprechen (2.996 ha). Im Wesentlichen ist die bebaute Ortslage Ge- genstand der Untersuchung, wie der nachfolgende Lageplan, welcher das Untersu- chungsgebiet des Stadtteils Walddorf aufzeigt, verdeutlicht.

10 3597 3660/2

3627 3687 3653 3660/1 3596 3608 3573 3659 3626 3609/1 3595 3658 3555/1 3556 3654 3574 3625 3609 3555/2 3594 3657 3557 3629 3609/2 3592 3260 3261 3569 3624 3655 3688 3263 3611 3264 3262 3265 3558 3559 3591 3266

3268 3267 3623 3271 3270 3269 3568 3575 3593 3272 3610 3612 3273 3613 3274 3622 3567 3276 3275

Halde 3590 3613/1 3621 3221 3566 3560 3580/1 3613/2 3620 3246/1 3252

3580 3565 3251 3220 3587 3615 3290 3250 3561 3577/1 3580/2 3589 3614 3222 3564 3298 3297 3286 3285 3284 Haldenberg 3287 3249 Stadt Altensteig 3563 3299 3288 3562 3581 3248 3214 3213 3294 3291 3292 3247 3293/1 3588 3301 3295 3293/2 3289 3302 3577 3617 3618 3586 3616 3246 3303

3585 3315 3212 3120 3140/20 3296 3224 3579 3317 3316 3300 3582 3293 3584 3211 3321 3121 3227 3226 3306 3210/1 3232 3228 "Ortsentwicklungskonzept 3578 3236 3230 3304 3223 3231 3583 3320 3307 3318 3314 3210 3308 3122 Bernecker Löchle 3309 3319 3123 3237 3325 3116 3238 3117 3118 3239 3327 3240 3209 3115 3241 3112 3114 3310 3113 Walddorf" 3111 3110 3124 3208

3109 3207 3333 3108 3107 Stephansteile 3206 3326 3106

3105 Hulben 3361/1 3330 3205 3331 3104 3125 3332 3103 3233 3204 3235 3234 Kohlplattenteile 3102 3355/2 3101 3203 3334 3229 3100 3126 3099 3202 3361/2 3098 3097 3201 3127 3096 3092 Monhardter Bergteil e 3128 3145/2

3200 3078 3140/1 3129 3354 3144 3145 3187 3343 3342

3145/1

3085/2 3130 3157

3084 3087 3086 3085/1 3143 3083 3088 3186 3082 3341 3081/2 3081/1 3090 3089 3080 3092/1 3091 3140/2 3340 3092/2 3140/3 3093 3140/4 3094 3159 3355 3339 3095

14 3142 3156 16 3185 3079 3160 Plan 1: Abgrenzungsplan 12 3160/1 Zu den Linden 3190 3077 3140/5 3140/6 3141 3155 30 3140/13 11 3161 9 3154 3140/19 3160/2 7 3146 3074 3076 Zu den Linden 3140/7 3140/12 3140/15 3162 K 4338 3073 3140/8 3184 418 3163 442 3072 3076/2 3140/14 47 392 391 12 3140/9 Oberer Bergweg 3153 3075/1 10 3140/10 3076/1 8 3164/1 3071 3140/16

5 393 390 3140/11 3147/1 3152 3164 3182 393/1 441 419 3002/1 389 3027 3183 Zu den Linden 4 3147 2 3182/1 388 Ebhauser Straße 3070 3151 24/2 11 3140/17 3165 3069/4 9 3140/18 387 3148 3166 7 3167 3150 440/1 380/37 3069/3 5 420 3065/1 3018/13 3149 3168/1 385 28 1 416 380/38 3018/12 Hulben 26 3065 24/1 3018/11 3 3169 3178/2 1 415 380/40 3181 Zu den Linden 395 3069/1 12 421 394 30 24 22 384 380/36 Monhardter B erg 3066 3075/2 3069 3018/10 3171/1 439 380/39 3018/2 3018/9 10 13 3020 3168/2 414 380/5 24 Oberer Bergweg 3172/1 422 33 3168 3178/1 35 3018/3 8 438 37 3028 3171/2 31 3018/4 3170 396 382 29 380/31 22 2/2 3140/21 Untersuchungsgebiet 3019 2955 380/32 11 Monhardter Berg 2956 3171/3 437 423 380/4 380/34 Stettiner Straß e 6 3177 413 380/26 20 3029 2957 25 380/33 3018/8 3002/3 440 380/25 380/35 9 2958 381 3018/5 2961 3068/1 18 14/1 2962 2959 2954 Königsberger S traße 3025 30 3024 4 3176 380/24 28 3068/2 3026 7 2960 3172/2 436 19 21 380/28 424 3063 16 3018/6 2953 380/23 380/29 397 23 3062/2 26 2 3172/3 417 3035 380 23 3031 2952 3059/1 14 5 3018/1 380/27 3062/1 24 3017 3018/7 3175 412 25 380/30 3062 425 15 29 3059/2 3036/1 3030 3722 12

393/2 27 2951 20 27 3068 21 Danzi ger S traße 16 20 3032 3015/1 2 3 3173 380/22 1 25 22 3075/4 3059/5 3036/2 18 10 3174 23 380/21 24 21 3014/1 380/16 3036/3 16 3716 380/41 2/2 3059/3 19 3034 7 3717 13 380/15 3016 3720 380/6 1 380/17 19 3057/4 3059/4 8 3059/6 3036 Königsberger S traße 2960/1 380/20 17 3034/2 14 2950 26 3058/1 3014/2 2866 3715 11 11 380/18 376/14 15 9 3057/3 12 317/1 3034/3 6 3015/2 13 380/3 16 26 3037/1 2968 3723 3057/2 13 3014/3 Weißdornweg 380/19 3037/2 2939 3703 15 24 3037 2938 9 15/1 3012/1 7 2937 2865 3718 380/11 7 17 3034/4 3013/2 538 3724 3702 380/14 9 11 3704 19 3701 376/8 2/4 3056/6 22 3038/1 4 2920 2936 2935 3725 14 3057/1 2868 3721 17 3038/2 Unterer Bergweg 380/12 13/1 3012 3013/1 3714 379 37 9 2864 376 3038 5 5 380/10 5 376/6 20 3012/2 539 3719 380/13 10 2 2965 35 3007 10 7 3002/5 3057/7 3057/5 Danzi ger S traße 2966 2967 2912 18 18 3034/1 8 42 2846/2 376/9 3057/6 3012/3 2847 3 31 3034/5 2934 2863 2846/1 3713 380/9 Distelweg 3005 3008 3 540 3712 12 4 6 380/8 378 2869 402/2 3002/4 2940 16 11 29 14 380/2 3056/5 3057 3041 3034/6 5 2915 16 6 2963 3705 380/7 27 14 Breslauer Straße 376/5 25 Hirtenäckerstraße 2848 Untere Breite 380/42 3056/4 23 3012/4 3710 9 376/13 12 3009 10 2927 3707 376/4 3056/3 2928 2862 3706 402/1 4 3 3006 2929 541 17 376/15 3056/7 10 2930 7 3056/2 4 33 2846 3711 3056/1 21 3003 2 2932 2931 Altensteiger Straß e 19 2933 405/5 Monhardter ergB 3055 376/10 3042 2870 306/5 17 8 3010 2/1 2849 Heckenrosenweg 365/3 6 5 3006/1 3012/5 2970/1 2837 6 405/1 15 K 4338 542 1 3045/1 1 4 2861 3709 10 8 3045 3004 3011 2970/2 377 3054/3 3045/2 13 365/1 3043 3001/1 3006/2 2845 15 6 3045/3 11 3708 373/1 6 3048/1 2970/3 3045/4 3002/6 2970/6 2850 9/1 6 2883 543 3054 3045/5 9 7/67/5 2908 2844 405/6 3/1 14 7/4 365/2 3 3001/2 7/3 3004/1 4 405/2 306/2 12 3045/6 7/2 6 2907 2860 4 2909 2 3044/8 7/1 2970/10 2970/4 2 10 3044/7 7 Liegnitzer S traße 2904 2843 Dinkelweg Hagenweg 4 3048/7 2970/7 2970/5 2903 2851 3044/6 3001/3 2900 2871 13 376/11 3048/11 3044/5 3048/10 29 2889 2887 405/4 3051 8 3044/4 4 405/3 11 3048/2 3044/3 2886 2859 306/1 10 294/8 3048/9 2885 3048/8 3000 544 9 2910 2852 3048/3 300/2 5 Hirtenäckerstraße 2842 7 2970/8 2970/9 2858 2838/1 306/3 300/4 2 6 2 Ebhauser Straße 3048/19 2969 3 346/2 3048/5 3048/26 27 2970/15 2878 2877

3 3050 294/2 300/5 3051/1 Wiesenweg 2970/11 2876 2875 2835/1 2835 2 2872 2853 545 11 355/1 1/1 10 9 3048/4 3000/1 3 2970/14 306/6 2890 300/7 1 3000/2 3002/2 2970/17 2857 13 3048/12 3048/6 2839 546 10 30 2836 9 300/1 346/1 16 25 2854 5 2911 551 6 346/4 3001/4 2884 2882 4 1 346/3 3048/17 1 2873 549 550 300/3 3048/18 5 2723 294/6 294/4 2899 2881 2880 2879 2838 300/6 2898 2855 548 346/5 18 18 3 2998/6 3000/3 3002/7 2970/16 2970/12 2895 2893 294/3 Unterer Bergweg 28 2856 16 6 346/6 2998/5 2982 2834 347 2891 2874 306/4Schlehenweg 355/2 3048/16 2970/18 14 3048/20 1 8 2970/13 2892 294/5 12 15 3048/21 3048/15 292 3048/27 3048/13 2998/4 2897 2896 589 294/7 13 334 13/1 K 4338 15/2 3048/22 3048/23 2757 11 335 302/5 3 15 10 3048/24 2998/2 2998/1 355/3 336 2996 2782 9/1 9 333/2 15/1 12 3048/14 6 2754 591 2970/19 2832/2 299/1 7 2756 21 2984 2753 588 348 Ollwiesenweg 12 8 2738 2755 302/6 8 23/1 6 590 303 4 31/3 302/3 9 2970/23 302/7 343/1 31 Im Gässle3048/25 2998/3 332 333 13 2985 2737 2758 7 7 302/4 Tuchrahme 2832/1 Badstraße 349 2781 2783 361 5 2752 355/4 10 341 9 2986 2739 404 6 587 553 333/1 19 24 7 30 2996/1 2970/22 32 2784 554 350 11 2759 317/3 351 340 2978/1 331/4 17 22 2736/2 2780 39 3700/1 317/2 331/3 24/3 22 13 4/1 7 339/1 6 33 2970/20 2736/1 2750 586 291 331/1 339 Kronengasse 9 2970/21 2740 13 2751 2760 555 Altensteiger Straß e 5 2785 286/15 14 6 330 23 23 3 5 286/14 12 2981

24/2 2788 585 24/1 82 2990 2761 11 328 286/13 338/1 37 571 37 329 337 338/2 2980 584 9 327 3 16 2734 2748 2749 2779 2789 11/1 K 4338 15 289 326 12 2735 2762 20 94 38 2978/4 2786 325/2 8 12/1 2741 286 18 33/1 11/2 325/1 25 2790

1 Kronengasse 583 317/7 Hütte 324/1 2 1 89 87/1 286/12 290/3 284 97/1 6 3002/8 2977 18 2977/4 2763 33 286/10 88/2 2993 2733 6 96/3 K 4338 87 2747 286/8 286/9 309/2 Altensteiger Straß e Haubenäcker 572 13 310 83 2977/3 2778/2 Ebhauser Straße 2732 210/3 2991 2787 2 2764 3 2979 14 283 3 2730 2791/1 286/7 7/1 9 2978 581 13/1 286/11 88 5 88/1 35 290 11 287 312 2731 2746 Obere Sommerhalde 2978/3 3/1 573 2725 2778/1 286/6 10/1 101 K 4338 2742 4 305 2328 7/2 2766 2792 15 283/1 86/1 3002 7/1 2724/1 2765 Badstraße 309/4 311 86 5 Hbad 31 7 3 2791/2 286/5 313/1 81 8 9/1 2726 2727 2745 2811 574 558 15/1 2 2326 47/1 2723/2 2777 580 10 Im Vogelsang 2728

27/1 2 286/4 307/2 1 3 566/1 288 Ollwiesenweg 314/3 316/2 2327 4 17 2744 22 309/1 313/2 2326/1 79 47/2 78 579 26 308 2331/1 51/2 104 51/1 2722 11 47 9 3 6 8 1 314/6 3 10 2723/1 2793 577 362 2330 2335 2336/1 2743 2769 2776 575 288/3 307/1 2720 27 8 52/1 51/3 2717 307 314/1 316/1 4 10/1 40/2 2718 2810 2324 51 2767/1 286/3 10 4 282 314/2 5 8/1 50/1 2795 2794 2332 2336 12 40 20 313 2323/2 52 2767/2 566 40/1 2715 2812/1 6/2 5 2721 2770 16 319 5 2334 77/1 40/5 314/5 6 2 2775 2809 2828 14 12 2 2325/2 53/1 Rohrdorfer S traße Im Vogelsang 756 Kapfweg Badstraße 314/4 105/1 2333 2812/3 308/1 6/1 2325/3 2337 77 7 14 2698 2714 2797 7 2629/1 10 2812/2 53/2 2698/1 2719 2716 2713 2808 280 6 105/2 41 4 3 1 848/1 210 11/1 40/413 6 2796 25 23 19 314 Hütte2319/1 8 2768 2772 847 17 4 2629 40/3 42 14 2774 8 105/3 2630 2 8 41/1 2812/4 7 2340/1 16 2799 21 7 116 2323/1 9 15 42/3 848/2 13 229/1 228/1 Badstraße315 106 11 2773 2807 845 280/1 278 9 2344 54 50 3/3 228/2 2632/2 2701/2 2813 841 17 2696 2711 9/1 2632 846 7/2 2338 20 Gansbuckel 2712 Falkenweg 235/1 3 19 2700 15 2827 280/3 228 107 2710 2800 757 119 75 2631 2702 2806 849 280/2 279 8 2343 20/1 21 2707 852 851 230 229 10 11 2704 2798 2815 276 2345 21/1 2701/1 2801 277 227 120 2632/3 22 2676 237 13 13 24 2678 843 9/1 236 54/1 758 3/2 1/1 108/1 1 2805 2816 2826 850 11 2325/10 10 2325/4 115 2342 55 2695/1 861 862 235 108/2 2341 74 2633 11/1 9 864 275 206/3 2682 2677 854 268 121/1 2319 269 205/1 2317 26 2695/3 2 2706 2804 2814 2825 860 227/1 15 2635 2802 2817 759 755 842 13 109 853 865 19/1 231 122/1 14 15 2703 839 844 14 2346 11 274 224 2824 838 859 866 110 2342/1 267 270 12 56 837 230/1 5 2318/2 73 2636

270/1 5/1 2803 836 15 2637 3 867 111 2684 2823 835 855 2317/2 17 71 2685 2683 210/2 123 2318/1 2686 2681 858 868 266 271 233 128 129 72 2638 2687 Sonnenbergweg 2695 20 2819 265 16 2312 857 869 870 273 232 2317/1 2347 17 Falkenweg 2704/1 2822 234 210/4 2640 264 272 2679/2 2679/1 2818 124/3 57 6 2311 2691/1 856 871 18 131 14 71/1 2821 257/1 207/1 19 8 2680 881 2325/6 10 16 2688 17/1 124/2 Talstraße 872 Freudenstädter Straße 760 4 124/1 2348 2695/2 2688/1 833 882 263 244 17 133 2310 8 208/1 132 2349 Heim 2692 2692/1 873 883 241 19 2628 6 262 257 245 16 16 2820 884 209 2313 2692/2 874 20 124 2309 21 2626 2694/2 Untere Sommerhalde 885 2622 2694/1 41 761 875 242 136 Obere Wiesen 243 239/1 125/1 21 2670 1 246 2315 10 2671 2672 246/1 100/1 2641 2669 19 140 876 886 2316/1 23 70 2668/1 2668/2 Sommerhalde 2673 258 143 138 2624 824 261 239/2 2308 12 31 33 2667 2674 762 887 281 256 23 Sonnenbergweg 831 830 829 828 827 826 878 240 29 22 825 210/1 1 139 2350 2662 Sommerhalde 832 879 888 209/1 18 2657/1 834 880 889 141 2314 2645 2664 2666 2675 246/2 2307 2647/1 18 21 2661 2665 260 137 2316 2623 2647 2660

763 877 255 Löchle 891 2 Rohrdorfer S traße 25 890 239 2306

254 24 2351/1 247 146 142 160 2622/1 24/1 2605/4 259 21 20 764 892 155 2305 2652 3 18/1 2 157 69 2616/1 19 2605/5

12 148 247/2 199/1 29 2675/149 893 894 199/2 154 7/1 27 2620 2605/6 247/1 2605/3 823 26/1 198/4 Schulstraße 145/1 2304 2356 2614/1 23 2357 2657 807 253 158 2675/22675/3 Breite Gärten 4 31 5 38 Sommerhalde 5 145/3 145 2596 Sommerhalde 36 61 61/1 806 895 153 2358 2656/2 152 7/1 2352/1 2604/2 34 40 42 2303 22 2352 2619 198/3 9 161 2613/2 2605/2 2187/7 808 4379K 2302 26 28 46 26 30 32 156/1 2281 2354 33 2579 48 815 248/2 2614 23 2589/2 50 896 897 252 248 151 2301 2613/1 2611 26 2571 Sommerhalde 6 24 28 35 2655/3 2575 25 198/2 5/1 52 25/1 149 2325/5 2620/1 2617 2656/1 Sommerhalde 2580 814 817 163 2354/1 2604 22 2588 56 898 200 2300 2656 2589/1 2585 2583 2576 58 809 2622 54 60 62 7 2359 26 30 17 2600 816 197/2 197/1 150 3 5 2298 2281/1 2325/7 2354/2 37 2594 2556 28 2616 7 9 2597 2573 194 156 11 13 64 805 901 900 899 163/1 32 2615/2 249 199 159 2355/1 2559 2297 2360 2354/3 2595 2570 2558 810 902 181 2282 34 20 66 820 822 2605 Sommerhalde 2604/1 2568 Schule 2 2355/2 2354/4 59 821 2361 2567 2566 10 162 11 36 Rohrdorfer S traße 2564 903 188/1 180/1 2283 30 63/1 41 2603 2563 2554/1 819 59/1 250 2325/8 38 43 2560 4 179 13 63 K 4379 800/2 15 189 Im Biegel 2296 2610 2325/1 251 45 2610/2 805/1 187/1 2553 74 6 Schulstraße 2284 62 51 2608 2605/1 811 178 164 2278 32 61 49 2551 2362 800 13 177 2299 804 818 905 10 78 802 904 180 Talstraße Reute 2295 2325/9 2548 183 2364/1 Rohrdorfer Straße 18 32 Gansäckerweg 19 2386 2547 803 187/2 Kirche 2383/2 2384 2365 48 2369/2 2383/1 2549 812 912/1 911/1 15/1 15 2366 2370 2545 Kiga 2294 2279 36 38 50 K 4339 Sommerhalde 7 2367 2368/3 2378 80 184/1 2369 11 9 2388 19 165 2293 801 2371/1 792 21 19 2277 82 188 184 176 2368/1 15 12 2369/1 2382 2390/1 912 185 2530 34 186 166 2371/3 2543 2540/1 813 927 38/2 2379 800/1 2187/6 2292 2541 908 911 913/1 926 2377 2186/2 2400/1 2538 909/1 909 799 929 171 2395 Biegel 2373 2372/2 2368/2 2372/1 2380

187 173 798 914 2404 2529/1 2400 86 2251 2399 170 2537/1 925

794 Im Biegel20 797 2408/1 Rohrdorfer S traße 964 930 2374 2376/2 Schulstraße 2375 2376/1 2528 915/2 175 13/1 2535 915/1 172 Talstraße Breite Äcker 2228 2279/1 916 Freudenstädter Straße 2408 795 931 44/2 Dürrwiesen 965 2527 963 2249 2263 2241 932 917 2229 915 2416 2533 933

2230 2262 2261 2260 2394 966 174 2264 2420/1 967 962 934 2248 2524 2231 2529/2 969 2259 Ob dem oberen Tal 918 2420/2 935

958/1 924 2202 2206 2226 2232 2257 2258 2247 2203 2205 2195/1 2523 2532 2201 951 2225 919 2207 997 936 2200 2215/5 961 2233 2246 960/1 2522 Lange Äcker 2235 2421 960 950 1004 2199 2224 2245 2208 920 2234 2521 937 2427 949 2238/1 2224/2 Wittumhalde 2244 959 2520 923 K 4339 2224/1 2223 947 48 2423 958 2238 957 938 2238/2 96

2198 956 2243 948 2222 2219 2518 939 2237 955 1307/1 2426 2221 2236 2239 954 941 1302 2424 940 1306 2242 943 2517 2197 2209 2218 953 2240 1308 2516 1006 Brand 1010 946 2210 952 942 2196 2215 2432/1 2425 2217 2220 2442/1 2442 944 1304 2211 2433 1005 945 2432/2 1301 921/1 1289 12991300 2434 1298 1008 1297 2186/1 1007 2438 1296 2216 1295 1309 2182/2 1005/1 1294 2212 2437 1303 2435 1292 1305 K 4379 1288 1293

2188/1 2436 2439 1287 2213 1009 1286

1254 2214 2440

1253 1252 1251 2188/4 2441/1 1250 1249 1285 1248 2187/1 2074/2 2187/3

1244 2188/5 2075/1 1247 Esbachwasen 1220 2075/3 2185/2 2072/2 2183 2185/1 2074/1 1221

1245 2083 2072/3 2184 1378/1 1243 2 2076/1 1222 2075/2 2069 2072 2033

3 2084 58 2076/2

2077 2085 1242 1223 2078 1256 2185/3

2032 2086 1256/1 1378 1227 2072/1 1241 2079

1246

1379 5 2087 1228 2070 5 2034 1240

1226 2182/1 2088 2080 1229 Unterer Schelmenrain 1374 1239 2081 2067 2035 1238 1362/3 1352 1362/1 Kälberhau 2089 2181 2082 2066/3 1230 7 2071 2090 1324 2092 2066/2 1237 1361/7 1362/2 1137 1351 2093 1231 2062 2063 1232 1236 2094 2061

1362/4 Straße Freudenstädter

1136 1377/1 2066/1 1325 1362 9 2180 2031 Chausseeberg 2176/1 1987 1350 1345 2096/1 2037 1140 1162 1361/6 77 2036 2091 2065 1988 1135 1362/8 2038 Unterer Schelmenrai n 10 1161 2059 2060 1989 1159 2179 2097 2064 1362/6 1361/3 2095 2176/2 2058 1990/1

1341/1 2098 10/1 1986 1326 2096/2 2057 2039 1160 1349 1990/2 1141 1125 1134 1158 1362/7 2099 2027 2040 1984 1991 1163 1327 2175 2394/1 2100 12 2042 1983 2002 1353 15 2178 2056 1131 1982 1143 1330 2101 1155 1130 1959 1981 1992 1164 1361 2055 2026 2146 1166 1958 1980 2145 2144 2054 2043 1348 2041 1979 1331 2044/1 1144 1996 1129 1361/5 4339K 2102 1978 1153 1361/8 1997 1154 1142 1332 2044/2 2025 1960 1977 1998 1128 1375 1167 1125/1 Bergäcker 1383/1 2147 1999 14 1976 1333 2177 2046 2045 1961 1152 2174 2143/3 2000 2053 2024 16 2052 1975 2001 1145 1127 1957 1962 1974 2002/1 2002/2 1334 2023 1963 1383 1342 1343 Esbachwasen 2122 1973 2006 1354 1964 1151 1344 2103 2047 1972 2007 1146 2022 2051 2048 16/1 2021 1965 1335 ¹ 2133/2 2133/1 2020 20 2148 2116/1

1126 2118 2115/2 1971 2142 2019 2003 18 2173 2112 1956 2108 1966 1147 2109 1336 2105 2049 2018 2004 1955 2008 2017 2005 1954 1338 2143/2 Brandteile 1148 2143/1 2125 1340 2016 1953 1337 2172/1 1952 1124 2170 2128 2172/2 2050 2015/2 1951 1950/2 1967 1969 1934 1339 2015/1 1340/1 1384 1950/1 1970 2172 1935 1123 1384/1 1119/4 2014 1923 1119/5 2149 1:6.500 1922 2127 2120 2013 1936

2124 2121 1921 K 4339 2119 1937 2138 1938 1946 1912

1443/1 2139 1443 2137 2136 2135

2134

2169 2130 1939 1433 1945 1919/1 1911

87 1431/1 2168 1918/2 1910 1444 1119/6 1434 2167 1894 1940 1933 2166 1899 2165 2164 1941 1445 2150 1942 1909 2162 1431 1388 2163 1943 1920 1915

2141 1932 2140 Januar 2016 1446 1435 1944 1900 1914

1579 1929 1931 1913 1930 2131 1119/2 1929/2 1107/1 1389 1929/11928 1925

1447 2123 1107/2 1436 2117 2114 1895 2126 1927 1924 2116/2 1117 2115/1 9 1108 1442/1 1430 1116 1926 1109 1437 1390 1919/2 1448 Killbergstraße Ortsentwicklungskonzept Walddorf Der Stadtteil Walddorf

Übergeordnete Planungen

Landesentwicklungsplanung und Regionalplanung

Laut Landesentwicklungsplan sollen die Qualitäten und Potenziale des ländlichen Raumes, dem Walddorf zugeordnet wird, gefördert und genutzt werden, so dass sich dieser als eigenständige Kraft im großräumigen Standortwettbewerb behaupten und profilieren kann.

Der Stadt Altensteig ist im Regionalplan des Regionalverbandes Nordschwarzwald von März 2015 die Funktion eines Kleinzentrums zugeordnet. Dem Stadtteil Walddorf ist keine zentralörtliche Funktion zugeordnet. Die Stadt Altensteig befindet sich ent- lang der regionalen Entwicklungsachse Nagold – Ebhausen – Altensteig – Pfalzgra- fenweiler – Dornstetten – Freudenstadt, auf welcher verstärkte Siedlungsentwicklung gefördert werden soll. Ebenso soll entlang der Achsen der Ausbau leistungsfähiger Verkehrs- und Versorgungseinrichtungen weiter vorangetrieben werden.

Altensteig bzw. Walddorf liegt im ländlichen Raum im engeren Sinne und besitzt na- turschutzrechtliche Besonderheiten.

Walddorf

Abbildung 2: Regionalplan (Quelle: Regionalverband Nordschwarzwald, 2004)

12 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Der Stadtteil Walddorf

Flächennutzungsplan

Die Festsetzungen des aktuellen Flächennutzungsplanes (26.05.2006 mit der 1. Än- derung vom 05.09.2008 und der 2. Änderung vom 15.02.2014) sind typisch für Stadt- teile im ländlichen Raum. Der zentrale Siedlungsbereich im Stadtteil Walddorf ist in der zentralen Lage mit ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieben vorwiegend als Mischgebiet ausgewiesen. Die in der historischen Ortserweiterung nach Norden und Osten hin entwickelten Wohngebiete sind als reine Wohngebiete ausgewiesen. Flä- chen für öffentliche Einrichtungen wie Kirche, Rathaus, Kindergarten und Schule sind als Gemeinbedarfsflächen im südlichen Teil des Stadtteiles bestimmt. Die in den Orts- randbereichen verorteten Gewerbegebiete sind als solche ausgewiesen. Westlich und nördlich des Stadtteils Walddorf sind in Randlagen Sondergebiete für Sportanlagen ausgewiesen.

2.2 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Altensteig 2025

Im Mai 2014 wurde das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Altensteig 2025“ veröf- fentlicht. Ziel dieses integrierten Entwicklungskonzeptes ist es, die zukünftige Entwick- lung der Stadt Altensteig aufzuzeigen und anhand von zentralen Handlungsfeldern strategisch sinnvoll in der Region zu positionieren. Die Festlegung von Schwerpunkt- themen der Stadtentwicklung nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. In Form eines Leit- fadens für die kommunale Verwaltung, den Gemeinderat und die Bürger soll das inte- grierte Stadtentwicklungskonzept die zukünftige Entwicklung der Stadt steuern.

Im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes sind folgende Bereiche als Leitprojekte der Stadtentwicklung definiert:

 Familienfreundliches Altensteig – Ausbau der Ganztagsbetreuung / Bil- dungsregion „Oberes Nagoldtal“

 Netzwerk Kultur

 Stärkung des Wirtschaftsstandortes Altensteig

 Stadtmarketing und Tourismus

 Stadt-Bus / City-Bus

 Integriertes Klimaschutzkonzept

 Altstadt Altensteig

 Verkehrs- und Gestaltungskonzept „Untere Stadt“

 Stadterneuerung „Untere Stadt“

 Lebendige Ortsmitten – Schwerpunkte Walddorf, Wart und Spielberg

13 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Der Stadtteil Walddorf

Das Leitprojekt „Lebendige Ortsmitten“, welches den Schwerpunkt auf den Stadtteil Walddorf legt, sieht u. a. eine Bewahrung der Eigenständigkeit der Stadtteile vor. Da- bei soll der individuelle Charakter Walddorfs beispielsweise durch den Erhalt und die Gestaltung historischer Gebäude, Plätze und Straßen erhalten bleiben. Des Weiteren soll die Innenentwicklung durch die Umsetzung von Wohnbau- und Gewerbeflächen in zentralen Lagen erhöht werden. Durch die Erstellung von Neuordnungskonzepten sowie ggf. Flächenkatastern soll dieses Ziel in der zukünftigen Entwicklung des Stadt- teils eine zentrale Rolle einnehmen.

Mit dem Entschluss des Gemeinderates der Stadt Altensteig, für den Stadtteil Wald- dorf ein Ortsentwicklungskonzept zu erarbeiten, ist die Umsetzung des Leitprojekts „Lebendige Ortsmitten“ angegangen worden. Denn zentrales Element des vorliegen- den Ortsentwicklungskonzeptes ist neben der Erfassung von Leerständen, Freiflächen und der Verkehrssituation im Ortskern zudem die ganzheitliche Betrachtung des Stadtteils Walddorf. Die Einbindung der Bürger, als zentrales Element des Leitprojek- tes, ist mit Vorlage des Ortsentwicklungskonzeptes zudem erfüllt.

Durch die Grundlage dieses städtebaulichen Entwicklungskonzeptes kann die Umset- zung der weiteren, im Rahmen der Aufstellung des „Integrierten Stadtentwicklungs- konzeptes Altensteig 2025“ durch die Bürger erarbeiteten Projekte und Maßnahmen zielführend und strategisch sinnvoll vorangetrieben werden. In Kapitel 4 sind die ein- zelnen Projekte und Maßnahmen, welche im Rahmen des „Integrierten Stadtentwick- lungskonzeptes Altensteig 2025“ definiert wurden, nochmals detailliert aufgeführt.

2.3 Klimaschutzkonzept

Als weitere flankierende Planungen, welche die zukünftige städtebauliche Entwicklung des Stadtteils Walddorf maßgeblich beeinflussen werden, ist das im Jahr 2013 erar- beitete „Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Altensteig“ zu sehen. Übergeordne- tes Ziel dieses Konzeptes ist es, durch Energieeinsparungen, Energieeffizienzsteige- rung sowie den vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien, zu einer langfristigen Senkung der CO2-Emissionen beizutragen.

Im Rahmen der Aufstellung des „Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Altensteig“ wurde zunächst die CO2-Bilanz der Stadt ermittelt sowie eine Ist-Analyse durchge- führt, um Potenziale zu erkennen. Darauf aufbauend wurde unter Akteursbeteiligung ein Maßnahmenkatalog erstellt, aus welchem ein Aktionsplan entstanden ist. Darin sind die zentralen Maßnahmen, in einen Zeit- und Finanzplan eingebettet, dargestellt.

Für den Stadtteil Walddorf wurden insbesondere die folgenden spezifischen Ziele de- finiert:

 Wärmeinseln mit Blockheizkraftwerken (BHKW) u. a. in Walddorf

 BHKW im Hallenbad Walddorf

14 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Der Stadtteil Walddorf

Darüber hinaus wurden noch weitere Maßnahmen definiert, welche jedoch nicht im speziellen für den Stadtteil Walddorf gelten, sondern im gesamten Stadtgebiet umge- setzt werden sollen. Dies sind bspw. Maßnahmen wie die Umstellung der kommuna- len Außen- oder Straßenbeleuchtung (LED), Optimierung der Heizanlagen und Regel- kreise in Schulen, Bewusstseinsschaffung in privaten Haushalten oder die Bewerbung und Förderung von Teilsanierungsmaßnahmen.

Ebenso wie das integrierte Stadtentwicklungskonzept, gilt es, das Klimaschutzkonzept als Basis für die Erstellung des vorliegenden Ortsentwicklungskonzeptes für den Stadtteil Walddorf zu betrachten. Folglich wurde bereits bei der Bestandsaufnahme und -analyse vermehrt auf Aspekte des Klimaschutzes geachtet.

15 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3. Bestandsaufnahme und -analyse

3.1 Bevölkerungsanalyse und Sozialstruktur

Das Stadtteilgebiet von Walddorf umfasst eine Fläche von 2.443 ha (Stand 2013). Davon entfällt der Großteil auf Landwirtschaftsflächen, auf Siedlungs- und Verkehrs- flächen entfällt der geringste Anteil. Im Stadtgebiet von Altensteig lebten zum Zeit- punkt Dezember 2014, 10.236 gemeldete Personen (Statistisches Landesamt BW, 2016). Insgesamt leben im Stadtteil Walddorf 1.667 Bürger (Stadt Altensteig, Stand 09.12.2015), was einem Anteil von ca. 16 % an der Gesamtbevölkerung der Stadt Al- tensteig entspricht (Statistisches Landesamt 2016). Die Bevölkerungsvorausrechnung prognostiziert für die Gesamtstadt eine negative Entwicklung. Demnach wird die Be- völkerung bis zum Jahre 2035 voraussichtlich um ca. 1,3 % abnehmen. Für den Stadtteil Walddorf liegen keine vergleichbaren Prognosen vor. Die Betrachtung der Anzahl der Todesfälle innerhalb eines Jahres im Vergleich zur Geburtenrate über ei- nen Zeitraum von knapp 5 Jahren, zeigt jedoch ebenfalls deutlich negative Tenden- zen. Demnach starben im Zeitraum vom 13.12.2014 bis zum 13.12.2015 21 Personen im Stadtteil Walddorf. Im Zeitraum vom 01.10.2010 bis 13.12.2015 wurden dagegen lediglich 59 Personen geboren (Stadt Altensteig 2015, Stand 14.12.2015).

Die nachfolgenden Tabellen verdeutlichen die Einwohnerverteilung im Stadtteil Wald- dorf. Auffällig ist dabei, dass die Altersklasse der 45- bis unter 65-Jährigen dabei am stärksten im Stadtgebiet vertreten ist. Diese Verteilung verdeutlicht den gesamtstädti- schen Trend, wonach die demografische Entwicklung eine schrumpfende und altern- de Bevölkerung prognostiziert.

Abbildung 3: Bevölkerung nach Altersgruppen in Walddorf (Quelle: Eigene Darstellung nach Stadt Altensteig, Stand 16.12.2015)

16 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 4: Bevölkerung nach Familienstand in Walddorf (Quelle: Eigene Darstellung nach Stadt Altensteig, Stand 16.12.2015)

Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht den Anteil der ausländischen Bevölkerung in Walddorf im Vergleich zum Gesamtstadtteil. Zum Zeitpunkt 16.12.2015 lebten in Walddorf 215 ausländische Personen, was einem Anteil von knapp 13 % an der Ge- samtbevölkerung entspricht. Auffallend ist hierbei, dass der im Vergleich größte Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung in Walddorf in der Altersgruppe der 30- bis unter 45-Jährigen zu verzeichnen ist. Der deutschlandweite Trend, dass die ausländische Wohnbevölkerung überwiegend aus Personen im Alter unter 45 bzw. 65 Jahren be- steht, ist auch in Walddorf zu erkennen.

17 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 5: Anteil ausländische Bevölkerung in Walddorf 2015 (Quelle: Eigene Darstellung nach Stadt Altensteig, Stand 16.12.2015)

3.2 Städtebau

3.2.1 Ortsgeschichte

Walddorf fand erstmals um das Jahr 1100 im Rahmen einer Schenkung des Klosters Reichenbach als bäuerliches Dorf Erwähnung. Den wirtschaftlichen Aufschwung er- lebte der heutige Stadtteil zwischen 1960 und 1970 durch die Ansiedlung industrieller Betriebe. Seitdem hat sich die Einwohnerzahl knapp verdoppelt. Mit dem Zuwachs an Arbeitsplätzen und Einwohnern wurde zudem die Infrastruktur ausgebaut und neue Siedlungsflächen erschlossen. Walddorf wurde 1974 als Stadtteil der Stadt Altensteig eingemeindet.

Die historische Entwicklung Walddorfs von einem ehemals stark landwirtschaftlich ge- prägten Siedlungskörper hin zu einem durchmischten, industriell ausgerichteten Stadt- teil Altensteigs ist noch heute anhand historischer Bauten sowie Straßengrundrisse zu erkennen. Beispielhafte Gebäude sind in den nachfolgenden Abbildungen zu sehen.

Abbildung 6: Beispielhaftes Gebäude in der Abbildung 7: Beispielhaftes Gebäude in der Freudenstädter Straße Freudenstädter Straße (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

18 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3.2.2 Ortsbild und Ortsstruktur

Das Gebiet des Stadtteils entspricht der typischen Ortsstruktur, welche Mischnutzun- gen im Zentrum des Stadtteils, im erweiterten Bereich ausgeprägte Wohnnutzung so- wie gewerbliche Flächen in den Randlagen beherbergt. Wie auf Plan 2 zu erkennen ist, erstreckt sich Walddorf in der Ost-West-Ausrichtung entlang der Altensteiger- bzw. Tal- und Rohrdorfer Straße, welche die Hauptortsdurchfahrt darstellt. Im zentralen Be- reich ist die historische Siedlungsentwicklung in Richtung Norden sowie Osten und Westen zu erkennen. Der Siedlungskörper breitet sich weiter in nordöstlicher Richtung aus, wie die Ausweisung von weiteren Wohnbauflächen im Flächennutzungsplan (FNP) erkennen lassen. In jüngster Vergangenheit sind neue Flächen für Wohnzwe- cke im nord-westlichen Randbereich entstanden. Eine Ausweitung des Siedlungskör- pers in der Ost-West-Achse ist daher zu erkennen. Sondergebiete, welche Flächen für Freizeitanlagen und Bildungs- sowie Kultureinrichtungen bieten, befinden sich in histo- rischer Lage am südlichen Stadtteilrand sowie in jüngerer Entstehung am westlichen Ortsrand. Sportflächen befinden sich in nördlicher Randlage. Weitere Flächen für Sportnutzungen sind im FNP an das bestehende Sondergebiet im westlichen Randbe- reich angrenzend vorgesehen.

Abbildung 8: Ausblick vom Chausseeberg in Abbildung 9: Rohrdorfer Straße Blick in Richtung Norden Richtung Süden (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Einzelne gewerbliche Flächen befinden sich im östlichen sowie nördlichen Randbe- reich. Zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme schien es, dass das große gewerblich genutzte Gebäude der „Friedrich Boysen GmbH & Co. KG“ in der Talstraße keiner in- tensiven Nutzung mehr unterliegt. Die neuwertigeren gewerblich genutzten Flächen befinden sich jedoch ausgelagert vom restlichen Stadtteil im südlichen Randbereich. Im Verhältnis zum Siedlungsbereich kann die Größe der gewerblich genutzten Flä- chen als überdurchschnittlich hoch bewertet werden. Weitere Flächen für Gewerbebe- triebe sind im FNP im südlichen Randbereich vorgesehen. Restriktionen, welche die Ausbreitung des Siedlungskörpers beeinflussen, bestehen durch ein vorhandenes Na- turschutzgebiet am westlichen Rand des Stadtteils sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen in den südlichen Randlagen.

19 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 10: Gelände Firma Boysen Abbildung 11: Im Biegel (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 12: Kreuzungsbereich Kronengasse Abbildung 13: Freudenstädter Straße (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Der alte Ortskern ist durch Mischnutzung und relativ dichte, teils ungeordnet wirkende Bebauung gekennzeichnet. Auffällig sind zudem die ungleichmäßigen und teils sehr ungünstigen Grundstückszuschnitte. Die Größe und Asymmetrie der Grundstücke ist voraussichtlich in Folge der Realteilung entstanden. Entsprechend der uneinheitlichen Grundstückszuschnitte existiert keine Einheit bezüglich der Bauvolumen, bzw. der Grundflächen. Die unterschiedlichen Entstehungszeiten der Gebäude sind zudem an der Größe der gebäudezugehörigen Grünflächen zu erkennen. Durch die dichte Be- bauung im Ortskern fallen die Grünflächen im Vergleich zu den Erweiterungsgebieten im nördlichen, östlichen und westlichen Stadtteil geringer aus. Die uneinheitliche Ge- bäudestellung, bzw. Orientierung mit wechselnder giebel- und traufständiger Gebäu- destellung, ist zudem ein Element, welches das Ortsbild beispielsweise in der Freu- denstädter Straße prägt. Die Bebauungsstruktur weist durch die Stellung der Gebäu- de zueinander und die Ausbildung von Hofsituationen auf die ehemalige landwirt- schaftliche Nutzung des Ortsteils hin. Vorrangig besteht der Kern des Stadtteils aus Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Scheunen und Nebengebäuden.

20 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 14: Danziger Straße Abbildung 15: Dinkelweg (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Die historische Entwicklung des Stadtteiles ist zudem anhand der Wegeführung sowie am Straßenverlauf / -querschnitt zu erkennen. Die teils sehr schmalen, eng ge- schwungenen Straßen entsprechen teilweise nicht mehr den heutigen Anforderungen. Vor allem für den Pkw-Verkehr ist der Straßenraum durch den teils unübersichtlichen Straßenraum, welcher durch den ruhenden Verkehr zusätzlich verengt wird, wie bei- spielsweise in der „Kronengasse“, „Im Gässle“ , in der „Vorstadt“, nicht mehr zeitge- mäß.

Abbildung 16: Im Gässle 10 - Straßenraum Abbildung 17: Vorstadt (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Die ehemals landwirtschaftliche Bedeutung Walddorfs ist anhand der heute noch landwirtschaftlich genutzten Freiflächen erkennbar, welche den Siedlungskörper um- geben. Vor allem im südwestlich und südöstlich gelegenen Teil weisen die vorhande- nen kleinen Holzschuppen auf die ehemals intensive Nutzung hin. Zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme war zu erkennen, dass die Flächen überwiegend durch Streu- obstbestand bewirtschaftet werden. In welcher Form die Holzschuppen noch heute landwirtschaftlichen Zwecken dienen, war zum Zeitpunkt der Erhebung nicht zu er- kennen.

21 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 18: Freiflächen Badstraße Abbildung 19: Gänzäckerweg (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

3.2.3 Denkmalpflege

Die ehemals historische Bedeutung Walddorfs spiegelt sich auch an der hohen An- zahl an Gebäuden wieder, welche Denkmalschutzeigenschaften besitzen. Die folgen- de Auflistung der Gebäude mit Denkmalschutzeigenschaften entstammt dem Ver- zeichnis der unbeweglichen Bau- und Kunstdenkmale in Baden-Württemberg, her- ausgegeben vom Regierungspräsidium Karlsruhe im September 2013.

Freudenstädter Straße 3 (Flst.Nr. 0-105/1) Gestelztes Quereinhaus, bezeichnet auf dem Tür- sturz "IK 1857", im Kern 18. Jahrhundert

Abbildung 20: Freudenstädter Straße 3 (Quelle: WHS 2016)

Freudenstädter Straße 7 (Flst.Nr. 0-105/3, 119) Ehemaliges Gasthaus Hirsch, auf dem Türsturz des Kellereingangs bezeichnet "S 1826 W", auf dem Tür- sturz an der Straße bezeichnet "1900", rückwärtiger Zugang in das Obergeschoss über Außentreppe, im Kern 18. Jahrhundert

Abbildung 21: Freudenstädter Straße 7 (Quelle: WHS 2016)

22 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Freudenstädter Straße 16 (Flst.Nr. 0-207/1) Gehöft, Quereinhaus und zurückliegende gesonderte Scheune, barocke Haustür, dreiachsiger Zwerchgie- bel 19. Jahrhundert, im Kern 18. Jahrhundert

Abbildung 22: Freudenstädter Straße 16 (Quelle: WHS 2016)

Freudenstädter Straße 22 (Flst.Nr. 0-209, 0-209/1) Quereinhaus, auf dem Türsturz "18 DB 47", im Kern 18. Jahrhundert

Abbildung 23: Freudenstädter Straße 22 (Quelle: WHS 2016)

Freudenstädter Straße 32 (Flst.Nr. 0-911/1) Rathaus mit Backstube im Erdgeschoss, traufständi- ges zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach, über massivem Erdgeschoss Sichtfachwerk, an der nördli- chen Giebelseite Eingang in die Backstube, 1950er Jahren

Abbildung 24: Freudenstädter Straße 32 (Quelle: WHS 2016)

Monhardter Berg 3 (Flst.Nr. 0-376/11) Einhaus, 18. Jahrhundert

Abbildung 25: Monhardter Berg 3 (Quelle: WHS 2016)

23 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Rohrdorfer Straße 19 (Flst.Nr. 0-57) Gestelztes Quereinhaus, bezeichnet auf dem Tür- sturz "18 IHW 31“

Abbildung 26: Rohrdorfer Straße 19 (Quelle: WHS 2016)

Schulstraße 9 (Flst.Nr. 0-145, 0-145/3) Wohnteil eines Quereinhauses, 17. Jahrhundert

Abbildung 27: Schulstraße 9 (Quelle: WHS 2016)

Schulstraße 10 (Flst.Nr. 0-194) Alte Schule, dreigeschossiger verschindelter Fach- werkbau über Sandsteinsockel mit Krüppelwalmdach, historisierende Fenstereinfassungen, vor dem rund- bogigen Haupteingang Überdachung mit durchbro- chenen Giebelbrettern, um 1895 vom Oberamt er- richtet

Abbildung 28: Schulstraße 10 (Quelle: WHS 2016)

Schulstraße 13 (Flst.Nr. 0-184/1, 0-189) Evangelische Johanneskirche mit ehemaligem um- mauertem Friedhof, der Turm mit geschweiftem Helm von der Vorgängerkirche erhalten, die Saalkirche mit eingestellter Empore durch eine Doppelreihe von rechteckigen Fenstern - unten hochrechteckig, oben in Höhe der Empore quadratisch - belichtet, 1840 vom Königreich Württemberg errichtet, hinter dem Altar Kruzifixus, 18. Jahrhundert Abbildung 29: Schulstraße 13 (Quelle: WHS 2016)

24 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Schulstraße 15 (Flst.Nr. 0-187/1) Evangelisches Pfarrhaus mit Garten, teilweise von einer Mauer oder einem Zaun umgrenzt, eingeschos- siges Gebäude über hohem Sockelgeschoss, ver- putztes Fachwerk, 18. Jahrhundert, in den 1950er Jahren modernisiert (Sachgesamtheit);

Abbildung 30: Schulstraße 15 (Quelle: WHS 2016)

Talstraße 10 (Flst.Nr. 0-2325/10) Umspannhaus, verputzter Betonbau mit Ecklisenen und Walmdach, um 1910

(Quelle Text: Regierungspräsidium Karlsruhe, Refe- rat 26 Denkmalpflege 2013)

Abbildung 31: Talstraße 10 (Quelle: WHS 2016)

3.2.4 Störende und ortsfremde Gestaltung

Gestaltungsdefizite ergeben sich durch die teilweise erhebliche Modernisierungsbe- dürftigkeit der Gebäude. Insbesondere fallen dem Betrachter hier die ehemals land- wirtschaftlichen, teils ungenutzten und leer stehenden Gebäude, überwiegend im zentralen historischen Siedlungsbereich gelegen, ins Auge.

Abbildung 32: Beispielgebäude in der Abbildung 33: Beispielgebäude in der Freu- Badstraße denstädter Straße (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Das Mehrzweckgebäude am Johanniter Platz sticht durch eine unpassende Kubatur sowie einer nicht ortstypischen Architektur negativ aus dem Ortszentrum hervor. Das Gebäude aus den 1970er Jahren wird in Nachbarschaft zu denkmalgeschützten Ge- bäuden, u. a. Freudenstädter Straße 3, als störend und nachteilig für eine hohe Ge- staltungsqualität der Ortsmitte gesehen.

25 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 34: Mehrzweckgebäude mit Feuer- Abbildung 35: Mehrzweckgebäude wehrmagazin (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Im zentralen Bereich an der Talstraße gelegen befindet sich zudem ein Punkthoch- haus, voraussichtlich in den 1970er Jahren entstanden, welches sich nicht in die an- grenzende Bebauung einfügt. Weder die Kubatur, noch die Gebäudehöhe entspre- chen der angrenzenden Einfamilienhausbebauung. Da das Gebäude nahe der geo- grafischen Ortsmitte gelegen ist, stört es das Gesamtensemble.

Abbildung 36: Punkthochhaus Talstraße Abbildung 37: Talstraße (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

26 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3.2.5 Öffentliche Grünflächen und Freiflächenpotenzial

Die Freiflächen des Stadtteils sind durch Wiesen und landwirtschaftliche Flächen ge- prägt. Im zentralen Bereich befindet sich am Johanniterplatz eine neue attraktiv ge- staltete öffentliche Grünanlage mit Sitzgelegenheiten und Wasserfläche. Öffentliche Wege führen durch diese Anlage und laden zum Verweilen ein. Die vielen angrenzen- den Streuobstwiesen bieten zudem attraktive Grünflächen, die durch öffentliche Wege von den Bewohnerinnen und Bewohnern genutzt werden können. Da viele Grundstü- cke über private Freiflächen verfügen, ist die Naherholung für viele Bürgerinnen und Bürger bereits auf dem eigenen Grundstück gegeben. Des Weiteren stellen die Sport- plätze im nördlichen Teil des Stadtteils öffentliche Grünflächen dar. Freiflächenpoten- ziale ergeben sich einerseits durch die Aufwertung der privaten Grünflächen als auch durch die In-Wertsetzung der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen mit Streu- obstwiesenbestand. Straßenbegleitgrün ist teilweise punktuell vorhanden. Vereinzelt ersetzen die Bepflanzungen und Hecken in privaten Vorgärten das Straßenbegleit- grün. In einigen Straßen fehlt eine Grüngestaltung gänzlich.

Abbildung 38: Freiflächen Badstraße Abbildung 39: Grünfläche Ortsmitte (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

3.2.6 Infrastruktur

Ein unverkennbares Merkmal für den Altensteiger Stadtteil ist das Vorhandensein von drei Zentren des öffentlichen Lebens, die unterschiedliche Funktionen einnehmen und sich ergänzen. In der geografischen Ortsmitte befindet sich ein „Versorgungszentrum“ im klassischen Stil, mit unterschiedlichen Einzelhandelsnutzungen, einem Steh-Café sowie einem Mehrzweckgebäude, welches eine Bankfiliale mit Servicefunktion beher- bergt. Dienstleistungsangebote, wie beispielsweise ein Frisörsalon, sind ebenso im Versorgungszentrum vorhanden. Des Weiteren befinden sich ein Gasthaus mit ange- schlossener Metzgerei sowie ein Getränkevertrieb im Bereich der geografischen Ortsmitte. Gesundheitseinrichtungen, wie eine Naturheilpraxis befinden sich im erwei- terten Umfeld des „Versorgungszentrums“. Negativ ist jedoch die Tatsache, dass die medizinische Versorgung in Walddorf stark ausbaufähig ist, da derzeit keine Arztpra- xis mehr vor Ort ansässig ist.

27 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 40: Versorgungszentrum am Jo- Abbildung 41: Lebensmittelmarkt und Steh- hanniterplatz café (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Am südlichen Ortseingang ist das „öffentliche Zentrum / Bildungszentrum“ angesie- delt. Dieses beherbergt mit dem alten Rathaus den Standort für die Gemeindeverwal- tung. Mit der Schule und dem Kindergarten ist zudem das Bildungs- und Kinderbe- treuungsangebot für Walddorf im Bildungszentrum angesiedelt. Im südlichen Bereich ist zudem die evangelische Kirchengemeinde mit angrenzendem Gemeindehaus und Friedhof angesiedelt.

Abbildung 42: Rathaus Freudenstädter Straße Abbildung 43: Grundschule (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 44: Kindergarten Walddorf Abbildung 45: Evangelische Kirche (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

28 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Am westlichen Ortsrand in Richtung Altensteig befindet sich das „Freizeitzentrum“. Mit Hallenbad, Tennishalle, Mehrzweckhalle sowie Festwiese existiert ein breites Frei- zeitangebot für Walddorf.

Abbildung 46: Hallenbad mit Festwiese Abbildung 47: Mehrzweckhalle Walddorf (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Insgesamt ist die Anzahl an öffentlichen Einrichtungen mit dem breiten Angebot an Sporteinrichtungen, dem Schul- und Kinderbetreuungsangebot sowie den öffentlichen Versammlungsstätten für Walddorf im Vergleich zu anderen Orten in der Kategorie überdurchschnittlich hoch.

29 Stadt Altensteig "Ortsentwicklungskonzept Walddorf" Richtung Ebhausen K 4338 3 km Sportplätze Plan 2: Nutzungsstruktur / "Zu den Linden" Infrastruktur

Richtung Altensteig K 4338 4 km Wohnflächen weitere Wohnbau- flächen FNP Walddorf "Tuchrahme II" Mischgebiet Lebensmittel / Gastronomie und Einzelhandel Metzgerei Tennishalle Sondergebiet

Gemeindehalle Feuerwehr Gesundheitsberatung gewerbliche Bauflächen

Mehrzweckgebäude weitere gewerbliche mit Volksbank-Filiale Bauflächen FNP

Walddorf Hallenbad Sportflächen "Oberes Biegele" Ambulanter Pflegedienst Naturheilpraxis geplantes Sondergebiet Schreinerei öffentliche Grünflächen Getränkevertrieb Grundschule Frisör Flächen für die Land- wirtschaft Gartenanlage Richtung Nagold Schutzgebiete i. S. Ev. Kirche Tischlerei K 4339 7 km Bauhof des Naturschutzes Gemeindeverwaltung Friedhof Gewerbefläche (Landschaftsschutzge- Gemeindehaus biet nach § 22 NatSchG) Physiotherapie- Praxis Kindertagesstätte und Gesundheits- Kinderkrippe einrichtungen

öffentliche Einrichtungen Dienstleistung / Einzel- handel / Gastronomie

Kennzahlen zur Anzahl an Wohngebäuden bzw. Wohneinheiten sowie Wohnbedarfs- Gewerbegebiet entwicklung nicht berücksichtigt, da Daten- "Unterer Schelmenrain" grundlage für den Stadtteil Walddorf von Richtung Egenhausen Seiten der Stadt Altensteig nicht vorhanden K 4339 4 km sind. ¹ Richtung Freudenstadt K 4339 26 km 1:6.500 Januar 2016 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3.3 Verkehr

3.3.1 Motorisierter Individualverkehr (MIV)

Der nachfolgende Plan 3 zeigt die wichtigsten Elemente und Merkmale in Bezug auf das Thema Verkehr auf, welche sich für den Stadtteil ergeben. Walddorf ist mit der Verbindung von Altensteig nach Nagold über die Kreisstraße 4338 / 4339 ein typi- scher Durchfahrtsort. Über die nördliche Hauptverkehrsstraße ist die Gemeinde Eb- hausen über die K 4338 in 3 km Entfernung direkt erreichbar. Die Stadt Nagold ist über die K 4339 lediglich 7 km vom Ortszentrum entfernt gelegen. In südlicher Rich- tung ist die Gemeinde Egenhausen in 4 km Entfernung und die Stadt Freudenstadt in 26 km Entfernung gelegen. Über die nördliche Hauptverkehrsstraße ist die Stadt Al- tensteig in einer Entfernung von 4 km zu erreichen. Vor allem zu den Hauptverkehrs- zeiten am Morgen, um die Mittagszeit sowie zu Feierabend durchfahren viele Berufs- pendler den Stadtteil über die Hauptverkehrsstraßen. Neben dem Pkw-Verkehr und den öffentlichen Bussen befahren vor allem LKWs den Stadtteil in Richtung Gewerbe- gebiet. Nebenstraßen ergänzen die Hauptverkehrsstraßen und gewähren die innere Erschließung des Stadtteils. Fast alle Nebenstraßen sind direkt an die Hauptver- kehrsadern angeschlossen. Aussagekräftige Daten, die verwendbare Ergebnisse von Verkehrszählungen im Stadtteil Walddorf enthalten, lagen der Stadt Altensteig zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme nicht vor, weshalb sie im Ortsentwicklungskonzept nicht berücksichtigt werden können.

Die Hauptverkehrsstraßen nehmen in der Wahrnehmung des Betrachters eine Trenn- funktion ein, da der Stadtteil optisch in einen Siedlungsbereich südlich und einen Be- reich nördlich der Altensteiger- / Talstraße unterteilt wird. Die Topografie verstärkt die- sen Effekt zudem, da von der Altensteiger- / Talstraße ausgehend eine starke Stei- gung in Richtung Norden vorhanden ist.

Abbildung 48: Altensteiger Straße Abbildung 49: Einfahrt Ollwiesenweg (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Die Ortseingänge sind in allen vier Himmelsrichtungen gelegen. Im Westen und Nor- den sind sie durch den direkten Übergang von Außenbereich in bebauten Innenbe- reich durch Wohnbebauung geprägt. Im Süden und Osten sind die Ortseingänge da- gegen vorgelagert. Eine Minderung der Fahrtgeschwindigkeit wird so begünstigt, so dass das Verkehrstempo entsprechend der angrenzenden Bebauung, wie beispiels-

31 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

weise im Bildungszentrum am südlichen Ortsrand, entsprechend angepasst ist und das Gefahrenpotenzial reduziert ist.

Abbildung 50: Talstraße Abbildung 51: Ortseinfahrt Ost (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 52: Freudenstädter Straße Abbildung 53: Ortseinfahrt Süd (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

3.3.2 Ruhender Verkehr

Im öffentlichen Raum sind vor allem im Umfeld des „Versorgungszentrums“ und des „Freizeitzentrums“ ausreichend Stellplätze für Pkw vorhanden. Neu gestaltete Park- buchten für Längsparker in der Freudenstädter Straße ergänzen das vorhandene An- gebot in den Hauptverkehrsstraßen. Das „Versorgungszentrum“ bietet vor allem für Kunden und Privatpersonen eine für das Angebot aus Sicht des Betrachters ausrei- chende Anzahl an Kurzzeitparkplätzen. Im direkten Umfeld der Kirche kann bei Got- tesdiensten oder sonstigen Veranstaltungen mit hohem Besucherverkehr evtl. Park- raummangel entstehen.

Das Parken von Pkw im öffentlichen Straßenraum ist im Bereich des nördlichen Stadt- teils, welcher durch Wohnnutzung geprägt ist, teilweise erschwert. Die geschwungene Straßenführung, die teils engen Straßenquerschnitte sowie die Topografie erschweren das Abstellen von Pkw im öffentlichen Straßenraum. Der Straßenraum des nördlichen Stadtteils ist zudem durch ein hohes Aufkommen an ruhenden Fahrzeugen des Moto-

32 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

risierten Individualverkehrs (MIV) geprägt. Vor allem im Winter kann dies problema- tisch für Räumfahrzeuge werden und zu einer Behinderung der Rettungswege für Einsatzfahrzeuge werden.

Abbildung 54: Freudenstädter Straße Abbildung 55: Parkraum am Johanniterplatz (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 56: Gansbuckel Abbildung 57: Im Gässle (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

3.3.3 ÖPNV

Die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist im Stadtteil durch zwei Buslinien gegeben. Diese verkehren in relativ regelmäßigen Abständen entlang der Hauptverkehrsstraßen. Die Haltestellen sind in gleichmäßiger räumlicher Vertei- lung gelegen, so dass der Großteil der Walddorfer Bürgerinnen und Bürger in fußläu- figer Entfernung zu einer Bushaltstelle wohnen. Das ÖPNV-Netz ermöglicht die direk- te Anbindung an das Stadtzentrum von Altensteig und das Mittelzentrum Nagold. Von Nagold aus besteht eine Anbindung an das DB-Liniennetz sowie Anschluss an den Großraum Stuttgart. Das Angebot des ÖPNV wird vor allem von Schulpendlern zu den Hauptverkehrszeiten am frühen Morgen und am Mittag genutzt.

Zum Zeitpunkt der Erhebung im Dezember 2015 wurde das ÖPNV-Angebot noch durch einen sog. „Centro-Rufbus“ ergänzt. Dieser hatte Haltestellen über den gesam- ten Stadtteil verteilt, die nachfragegerecht angefahren werden konnten. Aus wirt- schaftlichen Gründen wurde das Angebot zum Jahresende 2015 jedoch eingestellt.

33 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3.3.4 Fuß- und Radwegesystem

Viele der Straßen im Ortskern verfügen über Gehwege und werden auch von den Anwohnern genutzt. Neben den straßenbegleitenden Fußwegen existieren zudem Verbindungen, für Fußgänger, die eine innere Erschließung der Wohngebiete gewähr- leisten. Die Nutzbarkeit und Gestaltung der Fußwege ist in Bezug auf die Barrierefrei- heit jedoch teilweise mangelhaft. Der neu gestaltete Straßenraum in der Freudenstäd- ter Straße stellt mit breiten Fußwegen und barrierearmen, abgesenkten Bordsteinkan- ten, eine gelungene zeitgemäße Gestaltung dar.

Abbildung 58: Querung Ortsmitte Abbildung 59: Querungshilfe Grundschule (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Ein ausgebautes Radwegenetz und separat eingerichtete Radverkehrswege sind in Walddorf nicht vorhanden. Aufgrund der Topografie des Stadtteils kann davon ausge- gangen werden, dass der Radverkehr kein attraktives Fortbewegungsmittel für die Walddorfer Bürgerinnen und Bürger darstellt.

3.3.5 Ortseingänge

Die Gestaltung der Ortseingänge und der Ortsdurchfahrten ist unter gestalterischen Aspekten mangelhaft. Ortseingänge dienen als eine Art „Aushängeschild“ des Stadt- teils. Die Bestandsaufnahme und auch Reaktionen von Bürgerinnen und Bürgern im Gespräch ergaben, dass das Tempolimit von 50 km/h auf den relativ gerade verlau- fenden Hauptverkehrsstraßen häufig überschritten wird. Vor allem am westlichen und östlichen Ortseingang kann dies zu Gefahren mit kreuzenden Kraftfahrzeugen und querenden Fußgängern führen. Das hohe Verkehrsaufkommen führt durch Geruchs- und Lärmemissionen zu einer Minderung der Wohnqualität. Verengende Elemente im Straßenraum könnten das Gefahrenpotenzial, bzw. die Lärmemissionen für die An- wohner reduzieren, da der Verkehrsfluss erschwert, bzw. die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer erhöht wird.

3.3.6 Gefahrenstellen im Straßenraum

Querungsmöglichkeiten für Fußgänger, vor allem im Bereich der Hauptverkehrsstra- ßen, sind vorhanden. Jedoch sind diese in Bezug auf das hohe Verkehrsaufkommen ggf. bedarfsgerecht anzupassen, da sie gerade zu den Stoßzeiten des Pendlerver- kehrs Gefahrenstellen darstellen können. Der Kreuzungsbereich in der zentralen Ortsmitte stellt ein hohes Gefahrenpotenzial dar. Durch die Vorfahrtsstraße der Freu-

34 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

denstädter- / Talstraße, entsteht aus Richtung der Altensteiger Straße und in die Al- tensteiger Straße einmündend Rückstau des MIV, welcher das Queren von Straßen für Fußgänger erschwert. Die naheliegenden Bushaltestellen verschärfen dieses Ge- fahrenpotenzial zudem, v. a. wenn in den Hauptverkehrszeiten reger Kraftfahrzeug- und Fußgängerverkehr im Kreuzungsbereich herrscht.

Generell stellen die Kreuzungsbereiche im nördlichen zentralen Bereich überwiegend für Fußgänger aber auch für den MIV allgemein potenzielle Gefahrenstellen dar. Die Sicht der Verkehrsteilnehmer ist durch die enge Bebauung und die schmalen ge- schwungenen Verkehrswege eingeschränkt. Im öffentlichen Raum ruhender Verkehr erschwert die Sicht für Fußgänger und Kraftfahrzeugfahrer zudem zusätzlich.

Abbildung 60: Kreuzung Ebhauserstraße Abbildung 61: Ebhauserstraße (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 62: Einfahrt Sommerhalde Abbildung 63: Johanniterplatz (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Ein gelungenes Beispiel für gut gestaltete Querungsmöglichkeiten für Fußgänger stellt der Fußgängerüberweg in der Freudenstädter Straße im Bereich der Schule dar. Ein- deutig erkennbare Hinweisschilder sowie Brüstungen an der Straßenseite vor der Schule, erleichtern das Queren von Fußgängern.

35 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 64: Querungsmöglichkeit vor dem Abbildung 65: Querungsmöglichkeit am Rat- Schulhof haus (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Das hohe Verkehrsaufkommen in der geografischen Ortsmitte birgt jedoch nicht nur Gefahren für die Verkehrsteilnehmer. Der hohe Verkehrsfluss mindert zudem die Auf- enthaltsqualität im öffentlichen Raum, vor allem am Johanniterplatz.

36 Stadt Altensteig "Ortsentwicklungskonzept Walddorf" ￿￿ ￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿ ￿￿ ￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿￿ Plan 3: Verkehr

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3.4 Naherholung und Freizeitgestaltung

3.4.1 Freizeiteinrichtungen

Der Stadtteil Walddorf weist aufgrund der Vielfalt an Freizeiteinrichtungen, überwie- gend Sportangebote, einen hohen Freizeitwert auf, wie der nachfolgende Plan 4 ver- deutlicht. Für die Größe des Stadtteils ist das Angebot an Sporteinrichtungen und -möglichkeiten überdurchschnittlich. Zentral am westlichen Ortseingang gelegen, zentrieren sich Hallenbad, Tennishalle sowie eine Mehrzweckhalle für Breitensport- angebote. Im nördlichen Untersuchungsraum ist zudem ein großer Fußballsportplatz, auf welchem die heimischen Vereine trainieren, gelegen. Zudem bietet die land- schaftliche Lage des Stadtteils zahlreiche Möglichkeiten, um Outdoor-Sportarten wie Wandern, Rad fahren oder Reiten auszuüben.

3.4.2 Naherholung

Der Naherholungsraum Nordschwarzwald bietet für den Stadtteil landschaftlich ein enormes Potenzial. Dieses ist bereits erkannt worden, was durch die Einrichtung des „Streuobstwiesenpfades“, des Grillplatzes „Hagen“ sowie dem Spielplatz am „Mon- hardter Berg“ deutlich wird. Das Angebot an Gastronomie ist ausbaufähig, da zum Zeitpunkt der Erhebung lediglich ein Stehcafé in der Ortsmitte sowie ein Gasthof vor- handen waren. Eine Schließung dieser Einrichtungen sollte verhindert werden, da dies zu einem Attraktivitätsverlust vor allem im Wander- / Radfahrtourismus führen könnte.

Der Johanniterplatz in der geografischen Ortsmitte verliert durch den Straßenverkehr an Attraktivität. Da der nördliche Teil des Johanniterplatzes als öffentlicher Abstell- platz für Pkws dient, lädt er nicht zum Verweilen für Fußgänger ein. Der vorhandene Brunnen ist nicht in das nähere Umfeld integriert und wirkt funktionslos an dieser Stel- le. Die gegenüberliegende Grünflächengestaltung entlang der Talstraße kann dage- gen als gestalterisch gelungen betrachtet werden.

3.4.3 Vereinsleben

Das Angebot an Vereinen ist für den Stadtteil Walddorf vergleichsweise hoch, und reicht von Sportangeboten bis hin zu Musikvereinen und sonstigen Vereinen, wie bei- spielsweise kirchliche Gemeinschaften. Eine Besonderheit in Walddorf, bzw. der Re- gion, sind ausgeprägte Aktivitäten kirchlicher Gemeinden, die Freizeitangebote für al- le Altersgruppen anbieten. So wird beispielsweise der Freiraumbereich der Ev. Kirche für Sportaktivitäten der Kirchengemeinde genutzt.

38 Stadt Altensteig "Ortsentwicklungskonzept Walddorf" Wanderweg "Monhardter Berg" Plan 4: Naherholung und Sportplätze "Zu den Linden" Freizeitgestaltung

Spielplatz Grillplatz "Zu den Linden" "Hagen" Vereinsleben Walddorf:

Sport: - SSV Walddorf - Fußball / Tennis / Breitensport - VfH Walddorf - Hunde- sport

Mehrzweckhalle Tennishalle mit Johanniterplatz Tennisstüble Musik: - Musikverein Walddorf 1960 e. V. - Posaunenchor Walddorf Gastronomie / Gasthof - Liederkranz Walddorf Festwiese - Killberg-Schalmeien

Streuobst- pfad Sonstige: - vhs-Sportkurse Freiwillige Feuerwehr Stehcafé (vhs Oberes Nagoldtal) Altensteig Mehrzweckgebäude Abt. Walddorf - CVJM Altensteig-Walddorf e. V. - Biblische Lebensberatung Hallenbad e. V.

Kleingartenanlage

Walddorfer Bach Ev. Gemeindehaus

Schulhof

Gemeindeverwaltung

VfH Walddorf ¹ Hundesport 1:4.750

Januar 2016 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3.5 Städtebauliche Potenziale

3.5.1 Bauflächenpotenziale

Das größte Potenzial für den Stadtteil Walddorf ist im Bereich der Wohnraumentwick- lung zu erkennen, wie der nachfolgende Plan 5 verdeutlicht. Es existieren Bereiche mit stark modernisierungsbedürftiger Bausubstanz, welche sowohl substanzielle Mängel als auch energetische Mängel aufweisen. Diese sind überwiegend im ur- sprünglichen Ortskern, mit teils historischer Bebauung und vielen ehemals landwirt- schaftlich genutzten Gebäuden vorzufinden. In den neueren Gebieten, welche im Laufe der Siedlungsausweitung entstanden sind, existieren kaum Gebäude, welche einer umfassenden Modernisierung bedürfen. Im südwestlichen Bereich existiert mit dem gewerblich genutzten Areal der Firma Boysen zudem eine große Potenzialflä- che, die in Zukunft für Nachnutzungen interessant werden könnte. Inwieweit die Flä- che Potenziale bietet, ist im weiteren Verlauf unter anderem auch durch Untersu- chungen bezüglich vorhandener Altlasten, genauer zu klären.

Abbildung 66: Freudenstädter Straße Abbildung 67: Kronengasse (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 68: Beispielhaft Rohrdorfer Straße Abbildung 69: Beispielhaft Gänsäckerweg (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

40 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Andererseits existieren Leerstände, die Potenziale für Nachnutzungen bieten. Leer- stände sind überwiegend im zentralen Bereich, vornehmlich in ehemals landwirt- schaftlich genutzten Gebäuden, bzw. Wirtschaftsgebäuden und dazugehörigen Wohnhäusern – teilw. mit Denkmalschutzeigenschaften, vorzufinden. Inwieweit die leerstehenden Objekte für eine Nachnutzung geeignet sind, muss im Einzelfall ge- nauer geprüft werden. Unter Umständen ist ein Abbruch und ggf. Neubau aus wirt- schaftlicher Sicht sinnvoller.

Abbildung 70: Gänsäcker / Kapfweg Abbildung 71: Gansbuckel (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Die große Anzahl der seitens der Stadt Altensteig geplanten Baugebietsentwicklun- gen in Walddorf deutet darauf hin, dass eine hohe Nachfrage nach angemessenem Wohnraum besteht. Das Ziel der „Innen- vor Außenentwicklung“, rechtliche Vorgaben und private Interessen begrenzen die uneingeschränkte Bautätigkeit in Randberei- chen, so dass innerörtliche Flächenpotenziale in den nächsten Jahren eine immer größere Bedeutung für die Siedlungstätigkeit der Stadt einnehmen werden. Die Ver- ringerung der Neuinanspruchnahme von Flächen aus ökologischen und ökonomi- schen Gründen ist oberstes Ziel der zukünftigen Bautätigkeit der Stadt. Flächen im Innenbereich sollen zukünftig verstärkt auf ihre Bebaubarkeit hin überprüft werden, da die Ressource „Boden“ als solche begrenzt ist und nicht unerschöpflich für Sied- lungszwecke vorhanden ist. Des Weiteren führen Leerstände und unbebaute Einzel- grundstücke in zentralen Lagen zu einer Entleerung des Zentrums, was zu einem massiven Attraktivitätsverlust führen kann. Aus finanzieller Sicht sollen die Mittel für die technische und soziale Infrastruktur in Zukunft gebündelt werden, so dass kost- spielige, nicht ausgelastete Infrastruktureinrichtungen verhindert werden können. Darüber hinaus soll der Freiraumschutz bei zukünftigen Bauvorhaben stärker beach- tet werden, so dass die Vielfalt in Flora und Fauna erhalten bleibt.

41 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abbildung 72: Talstraße Potenzialflächen Abbildung 73: Badstraße Potenzialflächen (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Innerörtliche Flächenpotenziale sind über den gesamten Stadtteil verteilt vorzufinden. Als Potenziale können sowohl Baulücken und Brachflächen, mindergenutzte Grund- stücke, Restgrundstücke, als auch innerörtliche (Frei-)Flächenpotenziale v.a. auch durch große Gartenflächen im Innenbereich, die größtenteils nicht mehr intensiv ge- nutzt werden und auch in Zukunft vermutlich nicht mehr in der vorgesehenen Dimen- sion genutzt werden, definiert werden. Darüber hinaus können Leerstände, bzw. Ge- bäude, bei welchen das Risiko besteht, dass sie in naher Zukunft leer stehen werden als Flächenpotenziale betrachtet werden. Ebenfalls können Umnutzungen von Ge- bäuden oder aber absehbare Nutzungsausgaben als Potenziale in Betracht gezogen werden.

Inwieweit diese innerörtlichen Flächenpotenziale der Nachfrage nach angemessenem Wohnraum gerecht werden können, ist ggf. im weiteren Verfahren grundstücksspezi- fisch zu prüfen. Es bedarf daher einer systematischen Identifizierung von Baulandpo- tenzialen im Bestand. Das Ziel, Flächen für Wohnzwecke zu nutzen, ist u. a. von rechtlichen Faktoren abhängig. So bedarf die Abgrenzung zwischen dem rechtlich de- finierten Innen- und Außenbereich anhand des FNP einer Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbedarfsnachweise, sofern der FNP geändert wird. Darüber hinaus existie- ren Nutzungskonflikte, bspw. bei Gewerbegebieten bzw. Mischgebieten. So müssen bspw. in Nachbarschaft zu Wohnbebauung bestimmte vorgegebene Abstandsflächen beachtet werden, um gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu wahren. Ein weite- rer Faktor, der im Zuge der Innenentwicklung im weiteren Verlauf näher geprüft wer- den muss, ist die Thematik der durch landwirtschaftlich genutzte Grundstücke entste- henden Geruchsemissionen. Es existiert eine sog. Geruchemissionsrichtlinie, welche beachtet werden muss. Diese beispielhafte Auflistung an Restriktionen zeigt, dass das Ziel der Innenentwicklung, bzw. Flächenmobilisierung, komplexen Planungs- und Abstimmungsverfahren unterliegt, die einer umfassenden Prüfung bedürfen.

42 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3.5.2 Öffentlicher Raum und Verkehr

In der Gestaltung des öffentlichen Raumes und der Thematik der Verkehrsplanung liegt weiteres Potenzial für den Stadtteil Walddorf. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes sowie eine bedarfsgerechte Verkehrsplanung können als wohnumfeldver- bessernde Maßnahmen betrachtet werden. Neben den vorhandenen Bauflächenpo- tenzialen tragen diese zu einer langfristigen Attraktivitätssteigerung des Stadtteils bei.

Die Straßen- und Platzbereiche im zentralen Bereich besitzen ein hohes Gestaltungs- potenzial, welches es zu nutzen gilt. In Anlehnung an den neu gestalteten südlichen Johanniterplatz besitzt die geografische Ortsmitte Handlungsbedarf, um die Aufent- haltsqualität für Passanten zu erhöhen. Da die Ortsmitte am zentralen Kreuzungsbe- reich der Hauptstraßen ein hoch frequentierter Bereich ist, ist sie ein idealer Ort, um als eine Art Aushängeschild für den Stadtteil zu dienen. In direkter Nachbarschaft zur Freudenstädter Straße, bietet der kleine Platzbereich an der Einfahrt Schulstraße zu- dem Potenzial. Bislang wird der Kreuzungsbereich als öffentlicher Parkraum für Pkw genutzt. Die besondere Lage sowie eine gestalterisch hochwertige Aufwertung, könn- ten in Zusammenhang mit umfassenden Modernisierungsmaßnahmen der umliegen- den Bebauung zu einer gelungenen Wohnumfeldverbesserung beitragen.

Darüber hinaus besteht Potenzial in der an das Verkehrsaufkommen angepassten Gestaltung der Ortsdurchfahrten. Durch eine entsprechende Gestaltung kann die vor- handene Trennfunktion gemindert werden und die Aufenthaltsqualität in der geografi- schen Ortsmitte gesteigert werden. Attraktive öffentliche Räume mit hoher Aufent- haltsqualität bedingen hohe Passantenzahlen, welche wiederum das vorhandene Dienstleistungs- und Einzelhandelsangebot nutzen. Dadurch kann dieses erhalten und ggf. ausgebaut werden und die wohnortnahe Versorgung gesichert werden.

Abbildung 74: Johanniterplatz Abbildung 75: Platzbereich Einfahrt Schul- (Quelle: WHS 2016) straße (Quelle: WHS 2016)

Um die Gestaltung der Ortseingänge zu erhöhen und das Gefahrenpotenzial, welches der Durchgangsverkehr bedingt, zu verringern, könnten straßenverengende Elemente oder sonstige Maßnahmen, die die Verkehrsgeschwindigkeit reduzieren, eingesetzt werden. Somit könnte die Sicherheit für querende Fußgänger im Bereich des „öffentli- chen Zentrums / Bildungszentrums“ sowie des „Freizeitzentrums“ erhöht werden. Das

43 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

flächenhafte ÖPNV-Netzes sollte erhalten bleiben. Durch vermehrte Werbeaktivität könnten ggf. die Fahrgastzahlen erhöht und das Angebot langfristig wirtschaftlich trag- fähig bleiben.

In Anlehnung an die neu gestaltete Freudenstädter Straße existieren in Walddorf wei- tere Straßenbereich, welche durch eine Straßenumgestaltungsmaßnahme zur Attrak- tivitätssteigerung sowie Wohnumfeldverbesserung beitragen könnten. Insbesondere die „Badstraße“, „Kronengasse“, „Im Gässle“, der „Gansbuckel“, „Im Vogelsang“, Teile der „Rohrdorfer Straße“ sowie die westliche „Sommerhalde“ bieten Potenzial für um- fassende Straßenmodernisierungsmaßnahmen. Der Erhalt der Parkplatzanzahl im öf- fentlichen Raum stellt zudem einen wichtigen Baustein der Wohnortattraktivität dar. Eine ansprechende Integration von Stellplätzen, wie bspw. im Straßenraum im Be- reich der Freudenstädter Straße gelungen, zeigt das vorhandene Potenzial auf. Die Parkraumsituation im öffentlichen Straßenraum sollte zudem in den nördlichen Hö- henlagen durch geeignete Maßnahmen entschärft werden.

3.5.3 Energetische Potenziale

Die Thematik der Erneuerbaren Energien bildet in Hinblick auf das Klimaschutzkon- zept der Stadt Altensteig zudem hohes Potenzial. Das Potenzial, Solarenergie, bspw. durch Photovoltaikanlagen auf privaten Dachflächen zu nutzen, ist durch die topogra- fische Ausrichtung und Hanglage nach Süden hin grundsätzlich vorhanden. Da über- wiegend Satteldächer vorherrschen, besitzen derzeit schon einige Haushalte die oben genannten Anlagen. Die Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen ist auf Nachfra- ge bei den Stadtwerken der Stadt Altensteig bislang aber noch im Vergleich zu ande- ren Gemeinden im Nordschwarzwald als durchschnittlich zu bewerten. Weiteres Po- tenzial für Solarenergie wird laut dem Klimaschutzkonzept an der Mülldeponie in Walddorf gesehen, ebenso sind im Bereich der Deponie Gunstflächen für Windener- gieanlagen vorherrschend. Darüber hinaus sieht das Klimaschutzkonzept die Errich- tung eines Blockheizkraftwerkes für die Versorgung des Hallenbades vor. Ebenso sol- len innerorts Wärmeinseln mit Blockheizkraftwerken entstehen.

44 3597 3660/2

3627 3687 3653 3660/1 3596 3608 3573 3659 3626 3609/1 3595 3658 3555/1 3556 3654 3574 3625 3609 3555/2 3594 3657 3557 3629 3609/2 3592 3260 3261 3569 3624 3655 3688 3263 3611 3264 3262 3265 3558 3559 3591 3266

3268 3267 3623 3271 3270 3269 3568 3575 3593 3272 3273 Stadt Altensteig 3610 3612 3613 3274 3622 3567 3276 3275

Halde 3590 3613/1 3621 3221 3566 3560 3580/1 3613/2 3620 3246/1 3252

3580 3565 3251 3220 3587 3615 3290 3250 3561 3577/1 3580/2 3589 3614 3222 3564 3298 3297 3286 3285 3284 Haldenberg 3287 3249 3563 3299 3288 3562 3581 3248 3214 3213 3294 3291 3292 3247 3293/1 3588 3301 3295 3293/2 3289 3302 "Ortsentwicklungskonzept 3577 3617 3618 3586 3616 3246 3303

3585 3315 3212 3120 3140/20 3296 3224 3579 3317 3316 3300 3582 3293 3584 3211 Walddorf" 3321 3121 3227 3226 3306 3210/1 3232 3228 3578 3236 3230 3304 3223 3231 3583 3320 3307 3318 3314 3210 3308 3122 Bernecker Löchle 3309 3319 3123 3237 3325 3116 3238 3117 3118 3239 3327 3240 3209 3115 3241 3112 3114 3310 3113 3111 3110 3124 Plan 5: Städtebaulicher 3208

3109 3207 3333 3108 3107 Stephansteile 3206 3326 3106

3105 Hulben 3361/1 3330 3205 3331 3104 3125 3332 3103 3233 3204 3235 3234 Kohlplattenteile 3102 3355/2 3101 3203 3334 3229 3100 Potenzialplan 3126 3099 3202 3361/2 3098 3097 3201 3127 3096 3092 Monhardter Bergteil e 3128 3145/2

3200 3078 3140/1 3129 3354 3144 3145 3187 3343 3342 3145/1 Bereiche mit stark 3085/2 3130 3157

3084 3087 3086 3085/1 3143 3083 3088 3186 3082 3341 3081/2 3081/1 3090 3089 3080 3092/1 3091 3140/2 3340 3092/2 3140/3 3093 3140/4 3094 3159 3355 3339 3095

14 3142 3156 16 3185 3079 3160 modernisierungs- 12 3160/1 Zu den Linden 3190 3077 3140/5 3140/6 3141 3155 30 3140/13 11 3161 9 3154 3140/19 3160/2 7 3146 3074 3076 Zu den Linden 3140/7 3140/12 3140/15 bedürftiger Bau- 3162 K 4338 3073 3140/8 3184 418 3163 442 3072 3076/2 3140/14 47

391 12 3140/9 Oberer Bergweg 3153 392 ! 3075/1 10 3140/10 3076/1 8 3164/1 3071 3140/16

5 393 390 3140/11 3147/1 3152 3164 3182 393/1 441 419 3002/1 389 3027 3183 substanz / Leerstand Zu den Linden 4 3147 2 3182/1 388 Ebhauser Straße 3070 3151 24/2 11 3140/17 ! 3165 3069/4 9 3140/18 387 3148 3166 7 3167 3150 440/1 380/37 3069/3 5 420 3065/1 3018/13 3149 3168/1 385 28 1 416 380/38 3018/12 Hulben

26 3065 24/1 3018/11 3 ! 3169 3178/2 1 415 380/40 3181 Zu den Linden 395 3069/1 12 421 394 30 24 22 Baugebietsentwicklung 384 380/36 Monhardter B erg 3066 3075/2 3069 3018/10 3171/1 439 380/39 3018/2 3018/9 10 13 3020 3168/2 414 380/5 24 Oberer Bergweg 3172/1 422 33 3168 3178/1 35 3018/3 8 438 37 3028 3171/2 31 3018/4 3170 396 382 29 ! 380/31 22 2/2 3140/21 3019 2955 380/32 11 1 Monhardter Berg 2956 3171/3 437 423 380/4 380/34 Stettiner Straß e 6 3177 413 380/26 20 3029 2957 25 380/33 3018/8 3002/3 440 380/25 380/35 9 2958 3018/5 2961 1. B-Plan "Hirtenäcker" 381 3068/1 18 14/1 2962 2959 2954 Königsberger S traße 3025 30 3024 4 3176 28 3068/2 7 2960 3172/2 436 380/24 21 380/28 3026 19 ! 424 3063 16 3018/6 2953 380/23 380/29 397 23 3062/2 26 2 3172/3 417 3035 380 23 3031 2952 3059/1 14 5 3018/1 380/27 3062/1 24 3017 3018/7 3175 412 25 380/30 3062 425 15 29 3059/2 3036/1 3030 3722 12 2 393/2 27 2951 20 27 3068 21 Danzi ger S traße 16 20 3032 3015/1 2 25 3 3173 380/22 22 1 3174 ! 1. B-Plan "Hecken- 3075/4 3059/5 3036/2 18 10 23 380/21 24 21 3014/1 380/16 3036/3 16 3716 380/41 2/2 3059/3 19 3034 7 3717 13 380/15 3016 3720 380/6 1 380/17 19 3057/4 3059/4 8 3059/6 3036 Königsberger S traße 2960/1 380/20 17 3034/2 14 2950 26 3058/1 3014/2 2866 3715 11 11 380/18 376/14 15 12 9 3057/3 6 3015/2 317/1 13 3037/1 3034/3 3723 380/3 16 26 13 2968 3057/2 3014/3 2939 ! Weißdornweg 3703 380/19 3037/2 15 24 3037 ! 2938 9 15/1 3012/1 7 2937 2865 3718 380/11 7 17 3034/4 3013/2 538 3724 3702 380/14 9 11 3704 19 3701 376/8 2/4 3056/6 22 3038/1 4 2920 2936 2935 3725 14 3057/1 2868 rosenweg" 3721 17 3038/2 Unterer Bergweg 380/12 13/1 3012 3013/1 3714 379 37 9 2864 376 3038 5 5 380/10 5 376/6 20 3012/2 539 3719 380/13 10 2 2965 35 3007 10 7 3002/5 ! 3057/7 3057/5 Danzi ger S traße 2966 2967 2912 18 18 3034/1 8 42 2846/2 376/9 3057/6 3012/3 2847 3 31 3034/5 2934 2863 2846/1 3713 380/9 Distelweg 3005 3008 3 ! 540 3712 12 4 6 380/8 378 2869 402/2 3002/4 2940 16 11 29 14 380/2 3056/5 3057 3041 3034/6 5 2915 16 6 2963 3705 380/7 27 14 Breslauer Straße 3 376/5 25 Hirtenäckerstraße 2848 Untere Breite 380/42 3056/4 23 3012/4 3710 9 376/13 12 3009 10 2927 ! 3707 3706 376/4 3056/3 2928 2929 2862 541 17 402/1 4 3056/7 3 3006 3. B-Plan "Tuchrahme" 376/15 10 2930 7 3056/2 4 33 2846 3711 3056/1 21 3003 2 2932 2931 Altensteiger Straß e 19 2933 405/5 376/10 Monhardter ergB 3055 3042 3010 ! 2870 2849 Heckenrosenweg 306/5 17 8 3012/5 2/1 6 365/3 6 5 15 3006/1 2970/1 2837 542 1 405/1 1 K 4338 4 2 3709 10 8 3045 3045/1 3011 2970/2 2861 3004 377 3054/3 3045/2 13 365/1 3043 3001/1 3006/2 2845 ! 15 6 3045/3 11 3708 373/1 6 3048/1 2970/3 3045/4 3002/6 2970/6 2850 9/1 6 2883 543 3054 3045/5 9 7/67/5 2908 2844 405/6 3/1 14 7/4 365/2 3 3001/2 ! 4 7/3 3004/1 4 405/2 306/2 12 3045/6 7/2 6 2907 2860 4 7/1 2909 2 10 3044/8 7 2970/10 2970/4 2843 2 3044/7 Liegnitzer S traße 2970/7 2904 2903 Dinkelweg Hagenweg 4 3048/7 3001/3 2970/5 2851 4. B-Plan "Falkenweg" 3044/6 2900 2871 13 376/11 3048/11 3044/5 3048/10 29 2889 2887 405/4 3051 8 3044/4 ! 3044/3 4 405/3 11 3048/2 2886 2859 306/1 10 294/8 3048/9 2885 3048/8 3000 544 9 ! 2910 2852 3048/3 300/2 5 Hirtenäckerstraße 2842 7 2970/8 2970/9 2858 2838/1 306/3 300/4 2 6 2 Ebhauser Straße 3048/19 2969 3 346/2 3048/5 3048/26 27 2970/15 2878 2877 294/2 3 3051/1 3050 2876 300/5 Wiesenweg 2970/11 2875 2872 2853 2835/1 2835 545 ! 11 10 2 2970/14 9 306/6 355/1 1/1 3048/4 3000/1 3 1 3000/2 2970/17 2890 300/7 3048/12 3002/2 ! 2857 13 3048/6 2839 546 10 30 2836 9 300/1 346/1 16 25 2854 5 2911 551 6 346/4 3001/4 2884 2882 4 1 346/3 3048/17 1 2873 549 550 300/3 3048/18 5 2723 - in Verhandlung ! 294/6 2838 294/4 2899 2898 2881 2880 2879 2855 300/6 346/5 2998/6 2970/16 2895 2893 548 294/3 18 18 3 3000/3 3002/7 2970/12 16 Unterer Bergweg ! 28 2856 6 346/6 2998/5 2982 2834 Schlehenweg 355/2 347 3048/16 3 2891 2874 306/4 2970/18 14 3048/20 1 8 2970/13 2892 294/5 12 15 3048/21 3048/15 ! 292 3048/27 1 3048/13 2998/4 2897 2896 589 294/7 13 334 13/1 K 4338 15/2 3048/22 3048/23 2757 11 335 302/5 3 15 10 3048/24 2998/2 2998/1 355/3 336 2996 2782 9/1 9 333/2 15/1 12 3048/14 6 ! 2754 591 2970/19 2832/2 299/1 7 2756 ! 21 2753 2984 588 348 Ollwiesenweg 12 8 2738 2755 302/6 8 23/1 6 590 303 4 31/3 302/3 9 2970/23 302/7 343/1 31 Im Gässle3048/25 2998/3 332 333 13 2985 2737 2758 ! 7 7 302/4 Tuchrahme 2832/1 Innerörtliche Flächen- Badstraße 349 2783 361 2752 2781 10 341 5 ! ! 355/4 2986 9 2739 404 6 587 553 333/1 19 24 7 30 2996/1 2970/22 32 2784 554 ! 350 11 2759 317/3 351 340 2978/1 331/4 17 2736/2 39 3700/1 317/2 331/3 24/3 22 22 2780 ! 7 13 4/1 339/1 6 33 2970/20 2736/1 2750 586 291 331/1 339 Kronengasse 9 2970/21 2740 ! 13 2751 2760 555 Altensteiger Straß e 5 2785 286/15! 14 ! 6 330 23 23 3 5 286/14 12 2981 585 ! 24/2 2990 2788 24/1 82 2761 11 328 potenziale, ggf. im 286/13 338/1 37 571 37 ! 329 337 338/2 2980 2749 2779 584 9 K 4338 327 3 16 2734 2748 2789 11/1 15 2735 289 ! 326 38 12 2762 20 94 2978/4 2786 325/2 8 12/1 2741 286 18 33/1 11/2 325/1 25 2790 ! 1 Kronengasse 583 317/7 Hütte 324/1 2 1 89 87/1 286/12 290/3 284 97/1 6 3002/8 2977 33 ! 2993 ! 18 2977/4 2733 2763 286/10 88/2 6 96/3 K 4338 87 2747 286/8 286/9 309/2 ! Altensteiger Straß e Haubenäcker 572 13 310 83 2977/3 2778/2 Ebhauser Straße 2732 210/3 2991 2787 2 2764 ! 3 2979 14 283 3 2730 2791/1 286/7 7/1 9 2978 13/1 286/11 5 88/1 581 35 290 88 weiteren Verfahren 11 287 312 ! 2731 2746 Obere Sommerhalde 2978/3 3/1 573 2725 2778/1 286/6 10/1 101 K 4338 2742 4 305 2328 7/2 2766 2792 15 283/1 86/1 3002 ! 7/1 2724/1 2765 Badstraße 309/4 311 86 5 31 ! Hbad 7 ! 3 2727 2791/2 2811 286/5 313/1 ! 81 9/1 2726 2745 8 ! 574 558 15/1 2 2326 47/1 2723/2 2777 580 10 Im Vogelsang 2728

27/1 2 286/4 307/2 1 3 566/1 288 Ollwiesenweg ! 314/3 4 17 2744 309/1 316/2 ! 2327 79 47/2 22 313/2 2326/1 78 579 26 308 2331/1 51/2 104 51/1 2722 11 47 9 3 6 8 1 314/6 3 10 2723/1 2793 577 362 2330 2335 2336/1 2743 2769 2776 genauer zu prüfen 575 288/3 307/1 2720 27 8 ! 52/1 51/3 2717 ^_ 4 10/1 40/2 2810 307 314/1 316/1 ! 2718 2324 51 2767/1 286/3 10 4 282 314/2 5 8/1 50/1 2795 2794 2332 2336 12 40 20 313 2323/2 52 2767/2 566 40/1 2715 2812/1 6/2 5 2721 2770 16 319 5 ! 2334 77/1 40/5 314/5 6 2 2775 2809 2828 14 12 2 2325/2 53/1 Rohrdorfer S traße Im Vogelsang 756 Kapfweg Badstraße 314/4 105/1 2333 2812/3 308/1 6/1 2325/3 2337 77 7 14 2698 2714 2797 7 2629/1 10 2812/2 53/2 2698/1 2719 2716 2713 2808 280 6 105/2 41 4 3 1 848/1 210 11/1 40/413 6 2796 25 23 19 314 Hütte2319/1 8 2768 2772 ! 14 2774 847 17 4 2629 40/3 42 8 105/3 2630 2 8 41/1 2812/4 7 2340/1 16 2799 21 7 116 2323/1 9 15 42/3 848/2 13 229/1 228/1 Badstraße315 106 11 2773 2807 845 280/1 278 9 2344 54 50 2701/2 weitere Wohnbau- 3/3 228/2 2632/2 2813 841 17 2696 2711 9/1 2632 846 7/2 2338 20 Gansbuckel 2712 Falkenweg 235/1 3 ! 19 2700 15 2827 280/3 228 107 2710 2800 757 119 75 2631 2702 2806 849 280/2 279 8 2343 20/1 21 2707 852 851 230 229 10 11 2704 2798 2815 276 2345 21/1 2701/1 2801 277 227 120 2632/3 22 2676 237 13 13 24 2678 843 9/1 236 54/1 758 108/1 1 2805 2816 2826 850 3/2 1/1 11 10 ! 2325/4 2325/10 115 2342 55 2695/1 861 862 235 108/2 2341 74 2633 11/1 9 864 275 206/3 2682 2677 854 268 121/1 2319 269 205/1 2317 26 2695/3 2 2706 2804 2814 2825 860 227/1 15 2635 flächen FNP 2802 2817 759 755 842 13 109 853 14 4 865 19/1 231 122/1 15 2703 839 844 14 11 224 2346 2824 838 859 274 ! 866 110 2342/1 267 270 12 56 837 230/1 5 2318/2 73 2636

270/1 5/1 2803 836 15 2637 3 867 111 2684 2823 835 855 2317/2 17 71 2685 2683 210/2 123 2318/1 2686 2681 858 868 266 271 233 128 129 72 2638 2687 Sonnenbergweg 2695 20 2819 265 16 2312 857 869 870 273 232 2317/1 2347 17 Falkenweg 2704/1 2822 234 210/4 2640 264 272 ! 2679/2 2679/1 2818 124/3 57 6 2311 2691/1 856 871 18 131 14 71/1 2821 257/1 207/1 19 8 2680 881 2325/6 10 16 2688 17/1 124/2 Talstraße 872 Freudenstädter Straße 760 4 124/1 2348 2695/2 2688/1 833 882 263 244 17 133 2310 8 208/1 132 2349 Heim 2692 2692/1 873 883 241 19 2628 6 262 257 245 16 16 2820 weitere gewerbliche 884 209 2313 2692/2 874 20 124 ! 21 2626 Untere Sommerhalde 2309 2694/2 885 2622 2694/1 41 761 875 242 136 Obere Wiesen 243 239/1 125/1 21 2670 1 246 2315 10 2671 2672 246/1 100/1 2641 2669 19 140 876 886 2316/1 23 70 2668/1 2668/2 Sommerhalde 2673 258 143 138 2624 239/2 2308 762 824 887 261 256 23 12 Sonnenbergweg 31 33 2667 2674 829 828 827 826 878 281 240 ! 29 831 830 22 825 210/1 1 139 2350 2662 Sommerhalde 832 879 888 209/1 18 2657/1 834 880 889 141 2314 2645 2664 2666 2675 246/2 2307 2647/1 18 21 2661 2665 260 137 2316 2623 2647 2660

763 877 255 Löchle 891 2 Rohrdorfer S traße 25 890 239 2306

24 Bauflächen FNP 254 ! 2351/1 247 146 142 160 2622/1 24/1 2605/4 259 21 20 764 892 155 2305 2652 3 18/1 2 157 69 2616/1 19 2605/5

12 148 247/2 199/1 29 2675/149 893 894 199/2 154 7/1 ! 27 2620 2605/6 247/1 2605/3 823 26/1 198/4 Schulstraße 145/1 2304 2356 2614/1 23 2357 2657 807 253 158 2675/22675/3 Breite Gärten 4 31 5 38 Sommerhalde 5 145/3 145 153 2596 Sommerhalde 36 61 61/1 806 895 7/1 2358 2352/1 2656/2 40 152 2619 2604/2 34 42 2303 22 ! 2352 198/3 9 161 2613/2 2605/2 2187/7 808 4379K 2302 26 28 46 26 30 32 156/1 2281 2354 33 2579 48 815 248/2 2614 23 2589/2 50 896 897 252 248 151 2301 2613/1 2611 26 2571 Sommerhalde 6 24 28 35 2655/3 2575 25 198/2 5/1 52 25/1 149 2325/5 2620/1 2617 2656/1 Sommerhalde 2580 814 163 ! 2588 817 2354/1 2604 22 56 898 200 2300 2656 2589/1 2585 2583 2576 58 809 2622 54 60 62 7 2359 26 30 17 2600 816 197/2 197/1 150 3 5 2298 2281/1 2325/7 2354/2 37 2594 2556 28 Straßen-Platzbereiche 194 156 2616 7 9 2597 2573 64 805 900 899 163/1 ! 11 13 901 32 2615/2 249 199 159 2355/1 2559 2297 2360 2354/3 2595 2570 2558 902 181 34 20 66 810 820 2282 2605 Sommerhalde 2568 822 Schule 2 2355/2 ! 2354/4 2604/1 59 821 2361 2567 2566 10 162 11 36 Rohrdorfer S traße 2564 903 188/1 180/1 2283 30 63/1 41 2603 2563 2554/1 819 59/1 250 2325/8 38 43 2560 4 179 13 ! 63 K 4379 800/2 15 189 Im Biegel 2296 2610 2325/1 805/1 251 187/1 45 2610/2 2553 6 2284 62 51 74 Schulstraße 49 2608 2605/1 811 178 164 2278 32 ! 61 2551 2362 800 13 177 2299 804 818 905 10 78 802 904 180 ! Talstraße mit Gestaltungspotenzial Reute 2295 2325/9 2548 183 2364/1 Rohrdorfer Straße 18 32 Gansäckerweg 19 ! 2547 803 ! 2383/2 2384 2386 187/2 Kirche ! 2365 ! 48 ! 2369/2 ! 2383/1 2549 812 912/1 911/1 15/1 15 2366 2370 2545 Kiga 2294 2279 36 38 50 K 4339 Sommerhalde 7 2367 2368/3 2378 80 184/1 2369 11 9 2388 19 165 2293 801 2371/1 792 21 19 2277 82 188 184 176 2368/1 15 12 2369/1 2382 2390/1 912 185 2530 34 186 166 2371/3 2543 2540/1 813 927 38/2 2379 800/1 2187/6 2292 2541 908 911 913/1 926 2377 2186/2 2400/1 2538 909 909/1 171 Straßenbereiche mit 799 929 2395 Biegel 2373 2372/2 2368/2 2372/1 2380

187 173 798 914 2404 2529/1 2400 86 2251 2399 170 2537/1 925

794 Im Biegel20 797 2408/1 Rohrdorfer S traße 964 930 2374 2376/2 Schulstraße 2375 2376/1 2528 915/2 175 Gestaltungspotenzial 13/1 2535 915/1 172 Talstraße Breite Äcker 2228 2279/1 916 Freudenstädter Straße 2408 795 931 44/2 Dürrwiesen 965 2527 963 2249 2263 2241 932 917 2229 915 2416 2533 933

2230 2262 2261 2260 2394 966 174 2264 2420/1 967 962 934 2248 2524 Gestaltung Kreuzungs- 2231 2529/2 969 2259 Ob dem oberen Tal 918 2420/2 935

958/1 924 2202 2206 2226 2232 2257 2258 2247 2203 2205 2195/1 2523 2532 2201 951 2225 919 2207 997 936 2200 2215/5 961 2233 2246 960/1 2522 Lange Äcker 2235 2421 bereich 960 950 1004 2199 2224 2245 2208 920 2234 2521 937 2427 949 2238/1 2224/2 Wittumhalde 2244 959 2520 923 K 4339 2224/1 2223 947 48 2423 958 2238 957 938 2238/2 96

2198 956 2243 Gestaltung Ortsdurch- 948 2222 2219 2518 939 2237 !!! 955 1307/1 2426 2221 2236 2239 954 941 1302 2424 940 1306 2242 943 2517 2197 2209 2218 953 2240 1308 2516 1006 Brand 1010 946 2210 2215 fahrt 952 942 2196 2432/1 2425 2217 2220 2442/1 2442 944 1304 2211 2433 1005 945 2432/2 1301 921/1 1289 12991300 2434 1298 1008 1297 2186/1 1007 2438 1296 2216 1295 2182/2 geplantes Blockheiz- 1309 1005/1 1294 2212 2437 1303 2435 1292 1305 K 4379 1288 1293 2188/1 2436 2439 ^_ 1287 2213 1009 1286

1254 2214 2440 kraftwerk Hallenbad 1253 1252 1251 2188/4 2441/1 1250 1249 1285 1248 2187/1 2074/2 2187/3

1244 2188/5 2075/1 1247 Esbachwasen (sowie Wärmeinseln 1220 2075/3 2185/2 2072/2 2183 2185/1 2074/1 1221

1245 2083 2072/3 2184 1378/1 1243 2 2076/1 1222 2075/2 mit BHKW) 2069 2072 2033

3 2084 58 2076/2

2077 2085 1242 1223 2078 1256 2185/3

2032 2086 1256/1 1378 1227 2072/1 1241 2079

1246

1379 5 2087 Potenzial für Solar- 1228 2070 5 2034 1240

1226 2182/1 2088 2080 jk 1229 Unterer Schelmenrain 1374 1239 2081 2067 2035 1238 1362/3 1352 1362/1 Kälberhau 2089 2181 2082 2066/3 1230 2071 7 energie und Wind- 2090 1324 2092 2066/2 1237 1361/7 1362/2 1137 1351 2093 1231 2062 2063 1232 1236 2094 2061

1362/4 Straße Freudenstädter

1136 1377/1 2066/1 1325 1362 9 2180 2031 Chausseeberg 2176/1 1987 1350 1345 2096/1 2037 1140 1162 1361/6 77 energienutzung an 2036 2091 2065 1988 1135 1362/8 2038 Unterer Schelmenrai n 10 1161 2059 2060 1989 1159 2179 2097 2064 1362/6 1361/3 2095 2176/2 2058 1990/1

1341/1 2098 10/1 1986 1326 2096/2 2057 2039 1160 1349 1990/2 1141 1125 1134 1158 1362/7 2099 2027 2040 1984 Mülldeponie 1991 1163 1327 2175 2394/1 2100 12 2042 1983 2002 1353 15 2178 2056 1131 1982 1143 1330 2101 1155 1130 1959 1981 1992 1164 1361 2055 2026 2146 1166 1958 1980 2145 2144 2054 2043 1348 2041 1979 Kennzahlen zur Stromerzeugung aus Erneuer- 1331 2044/1 1144 1996 1129 1361/5 4339K 2102 1978 1153 1361/8 1997 1154 1142 1332 2044/2 2025 1960 1977 1998 1128 1375 1167 1125/1 Bergäcker 1383/1 2147 1999 14 1976 2177 baren Energien für den Stadtteil Walddorf 1333 2046 2045 1961 1152 2174 2143/3 2000 2053 2024 16 2052 1975 2001 1145 1127 1957 1962 1974 2002/1 2002/2 1334 2023 1963 1383 1342 1343 Esbachwasen 2122 1973 2006 1354 1964 konnten nicht berücksichtigt werden, da 1151 1344 2103 2047 1972 2007 1146 2022 2051 2048 16/1 2021 1965 1335

2133/2 2133/1 2020 20 2148 2116/1

1126 2118 2115/2 1971 2142 2019 2003 18 2173 2112 1956 2108 1966 von Seiten der Stadtwerke Altensteig keine 1147 2109 1336 2105 2049 2018 2004 1955 2008 2017 2005 1954 1338 2143/2 Brandteile 1148 2143/1 2125 1340 2016 1953 Datengrundlagen für den Stadtteil vorliegen. 1337 2172/1 1952 1124 2170 2128 2172/2 2050 2015/2 1951 1950/2 1967 1969 1934 1339 2015/1 1340/1 1384 1950/1 1970 2172 1935 1123 1384/1 ¹ 1119/4 2014 1923 2149 1119/5 1922 2127 2120 2013 1936

2124 2121 1921 K 4339 2119 1937 2138 1938 1946 1912

1443/1 2139 1443 2137 2136 2135

2134

2169 2130 1939 1433 1945 1919/1 1911

87 1431/1 2168 1918/2 1910 1444 1119/6 1434 2167 1894 1940 1933 2166 1:6.500 1899 2165 2164 1941 1445 2150 1942 1909 2162 1431 1388 2163 1943 1920 1915

2141 1932 1446 1435 2140 1944 1900 1914

1579 1929 1931 1913 jk 1930 2131 1119/2 1929/2 1107/1 1389 1929/11928 1925

1447 2123 1107/2 1436 2117 2114 1895 2126 1927 1924 2116/2 1117 2115/1 9 1108 1442/1 1430 1116 1926 Januar 2016 1109 1437 1390 1919/2 1448 Killbergstraße Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3.6 Verflechtungen zwischen Walddorf und der Stadt Nagold

Im Rahmen der Analyse ist aufgefallen, dass der Stadtteil Walddorf u. a. durch seine geografische Lage eine besondere Verbindung zu der ca. 7 km östlich gelegenen Stadt Nagold besitzt. Daher ist eine spezifische Betrachtung dieser Verflechtungen sinnvoll, da sie über die reine Analyse des Stadtteils, wie sie im geforderten Leis- tungsbild vereinbart ist, hinausgeht. Der nachfolgende Plan 6 skizziert die Verflech- tungen zwischen dem Altensteiger Stadtteil Walddorf und der Stadt Nagold.

Entscheidende Elemente, welche die vorhandenen Beziehungen zwischen dem Stadt- teil Walddorf und der Stadt Nagold aufzeigen, sind die Themenfelder Bevölkerungs- entwicklung, Wohnraumentwicklung sowie Pendlerverkehre.

Für Nagold wird laut dem statistischen Landesamt Baden-Württemberg eine leichte Zunahme der Gesamtbevölkerung gesehen. Die stärkste Zunahme wird dabei bei den Personen über 60 Jahre prognostiziert. Die Gesamtbevölkerungszahl wird in der Stadt Altensteig dagegen laut den Prognosen leicht sinken. Analog wird sich dies auch im Stadtteil Walddorf bemerkbar machen. Ebenfalls wird dagegen der Anteil der Perso- nen über 60 Jahre zunehmen.

Im Vergleich dazu, wird es in Nagold in Zukunft einen verstärkten Mangel an privaten Immobilienangeboten geben, was bereits heute schon erkennbar ist. Auf Nachfrage bei der Stadt Nagold wurde erläutert, dass zudem ein Mangel an städtischem Wohn- raum vorhanden sei und die Stadt sehr bemüht sei, weiteren Wohnraum zu schaffen. Die geplanten Neubau- und Nachverdichtungsgebiete zeigen jedoch, dass das neu entstehende Angebot die Nachfrage nach Wohnraum nicht befriedigen wird. Entgegen dem Mangel in Nagold, bietet Walddorf in Bezug auf Wohnraum enormes Potenzial. Innerörtliche Freiflächen im zentralen Bereich, die jedoch noch einer gesonderten Prü- fung bedürfen, flexible Grundstücksgrößen sowie günstige Bestandsimmobilien bieten ein attraktives Wohnraumangebot.

Eine Analyse der Pendlerströme zeigt zudem, welches Potenzial für Walddorf als at- traktiven Wohnstandort besteht. Nach Nagold pendeln überwiegend Berufs- und Aus- bildungspendler, welche das breite Angebot an Arbeitsplätzen sowie Ausbildungsstät- ten nutzen. Des Weiteren besteht die Annahme, dass viele Walddorfer Bürger nach Nagold pendeln, um dort bspw. einzukaufen. Daneben wird es viele Freizeitpendler aus Walddorf geben, die das breite Kultur- und Freizeitangebot in Nagold nutzen wer- den. Der Einpendlerverkehr nach Walddorf wird im Vergleich zu Nagold zwar geringer sein, trotzdem ist zu erwarten, dass Pendler von Nagold nach Walddorf fahren. Einer- seits als Berufspendler, andererseits als Kultur- und Freizeitpendler, die das attraktive Naherholungsangebot nutzen.

Als Handlungsempfehlungen für die zukünftige Entwicklung des Altensteiger Stadtteils Walddorf sollten die Verflechtungen zu der nahe gelegenen Stadt Nagold daher als Potenzial gesehen werden. Die vermehrte Wohnraumnachfrage aus Richtung Nagold sollte frühzeitig als Chance erkannt werden und die nachfragegerechte Wohnraum- entwicklung fördern, auch in Bezug auf seniorengerechtes Wohnen.

46 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Zudem sollte das vorhandene ÖPNV-Angebot erhalten und ausgebaut werden sowie ein verträglicher Ausbau der Straßenwege für den MIV gefördert werden. Dadurch können bestehende Pendlerverflechtungen optimiert und die Attraktivität Walddorfs als Wohn-, Arbeits- und Freizeitstätte langfristig gesteigert werden.

47 Stadt Altensteig

„Ortsentwicklungskonzept Walddorf“ Plan 6: Verflechtungen zwischen dem Altensteiger Stadtteil Walddorf und der Stadt Nagold ¹ Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

3.7 Zusammenfassung der städtebaulichen Analyse

Wie in den meisten ländlichen Regionen in Deutschland, bekommt auch der Stadtteil Walddorf die Folgen des demografischen Wandels zu spüren und wird mit weniger und gleichzeitig älteren Einwohnern in Zukunft rechnen müssen. Dies hat zugleich Auswirkungen auf die Leerstandssituation sowie die ortsansässige Nahversorgung.

Der Stadtteil Walddorf stellt ein breites Spektrum unterschiedlichster Arten an Wohn- flächen bereit, um auch den Anforderungen auf dem Immobilienmarkt gerecht zu werden. Die teilweise vorhandenen, ehemals größtenteils landwirtschaftlichen Gemengelagen bedürfen einer Strukturierung und Auflockerung für eine nachhaltige Entwicklung des Stadtteils. Ungenutzte Gebäude in schlechtem Bauzustand stören nicht nur das Ortsbild, vielmehr hemmen sie eine Weiterentwicklung des Standortes als attraktiven Wohnort. Die zum Großteil erhaltenswerten Gebäude prägen das Ortsbild, entsprechen jedoch nicht den heutigen Standards und Anforderungen an zeitgemäße Wohnverhältnisse. Aufgrund der bereits genannten rückläufigen Nutzung vieler Gebäude für die landwirtschaftliche Nutzung sind Umstrukturierungsmaßnah- men notwendig, um einzelne Gebäude nachhaltig als Wohngebäude nutzbar zu ma- chen.

Innerörtliche Flächenpotenziale bieten ein hohes Potenzial an Entwicklung. Inwieweit diese Flächenpotenziale für Wohnzwecke genutzt werden können, ist von ver- schiedensten Faktoren abhängig und muss ggf. im Einzelfall näher geprüft werden. Betrachtet man die Gesamtsituation, gilt es, die Innenentwicklung vor der Außenent- wicklung voranzutreiben.

Der öffentliche Raum in Walddorf ist von den Bewohnern bislang wenig frequentiert, da beispielsweise ortsbildprägende, öffentliche Plätze wie der Johanniterplatz, trotz der teils sehr attraktiven Platzgestaltung wenig Aufenthaltsqualität besitzen. Hinderlich ist die starke Belastung durch den Durchgangsverkehr, welche die Attraktivität des öf- fentlichen Raumes maßgeblich mindert. Neben Geruchs- und Lärmemissionen trägt das Gefahrenpotenzial des Verkehrs zum Attraktivitätsverlust des öffentlichen Rau- mes im zentralen Bereich bei.

Die Situation der lokalen Nahversorgung ist in Walddorf für einen Stadtteil dieser Grö- ßenordnung noch gut. Bei der medizinischen Betreuung der Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil besteht, vor allem in Hinblick auf die zukünftige demografische Entwick- lung, enormer Ausbaubedarf. Hinsichtlich des demografischen Wandels muss in Zu- kunft zudem die steigende Nachfrage nach betreuten und altersgerechten Wohnanla- gen gedeckt werden.

Auch bezüglich des Themas „Bildung und Soziales“ ist der Stadtteil Walddorf für seine Größe sehr gut aufgestellt, da die wichtigsten Betreuungs- und Bildungseinrichtungen vor Ort vorhanden sind. Weiterführende Schulen sind in Altensteig, bzw. Nagold vor- handen und über den ÖPNV gut zu erreichen. Die Angebote für Jugendliche und Se- nioren sind noch ausbaufähig. Die stark ausgeprägte Vereinslandschaft mit den ver- schiedensten Angeboten steigert den Freizeitwert enorm. Von Besonderheit ist zudem das attraktive Angebot an Sportmöglichkeiten im Stadtteil.

49 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Bestandsaufnahme und -analyse

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass Walddorf, unter Berücksichtigung der Größe und der Einwohnerzahl, in den meisten Analysepunkten bereits gut aufgestellt ist. Jedoch sind die aufgezeigten Defizite nicht außer Acht zu lassen. Aufgrund der Bestandsaufnahme und -analyse sind einige Potenziale für eine Aufbesserung und Umgestaltung im Ort zu erkennen, welche sich der Stadtteil zu Nutzen machen sollte, um insbesondere dem Trend des demografischen und sozialen Wandels begegnen zu können.

50 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

4. Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

4.1 Ablauf Beteiligungsverfahren

Durch die frühzeitige Einbindung des Ortschaftsrates sowie der Bürgerinnen und Bür- ger im Rahmen des Beteiligungsprozesses wurde das Wissen der Bürgerinnen und Bürger für ihr Lebensumfeld, ihre detaillierte Ortskenntnis sowie ihr Wissen als Poten- zial für die zukunftsfähige Gestaltung des Stadtteils Walddorf genutzt.

Um im direkten Austausch wichtige Erkenntnisse und Meinungen der Bevölkerung er- fahren zu können und diese für die Konzepterstellung nutzen zu können, wurde eine Bürgerwerkstatt sowie eine vorgeschaltete Teilnahme an der Ortschaftsratsitzung durchgeführt. Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurde zudem von Seiten der Wüs- tenrot Haus- und Städtebau GmbH eine gemeinsame Ortsbegehung mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Ortschaftsverwaltung durchgeführt.

Ablauf des Beteiligungsverfahrens

 Ortsbegehung Bestandsaufnahme Dezember 2015

o Diskussion Chancen und Risiken der Stadtteilentwicklung

 Teilnahme Ortschaftsrat Walddorf April 2016

o Diskussion der Ergebnisse zur Bestandsaufnahme o Schwerpunktsetzung des Bürgerbeteiligungsprozesses

 Durchführung Bürgerwerkstatt

o Vorstellung der Ergebnisse zur Bestandsaufnahme o Konkretisierung / Ergänzung der vorhandenen Ergebnisse aus dem „Inte- grierten Stadtentwicklungskonzept Altensteig 2025“ für den Stadtteil Walddorf in Bezug auf Stärken, Schwächen, Ziele und Maßnahmen o Verortung der Stärken und Schwächen im Raum o Vorstellung der Ergebnisse o Formulierung von Leitbildsätzen o Priorisierung der Leitbildsätze o Priorisierung der Maßnahmen o Erarbeitung Zeitplan Umsetzung der Maßnahmen

 Einarbeitung der Ergebnisse ins Ortsentwicklungskonzept

 Vorstellung der Ergebnisse in einer der kommenden öffentlichen Gemeinde- ratssitzungen

51 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

4.2 Ortsbegehung Bestandsaufnahme

Im Rahmen der Bestandsaufnahme erfolgte eine gemeinsame Ortsbegehung mit dem Ortsvorsteher des Stadtteils Walddorf, seinem Vertreter sowie der stellvertretenden Bereichsleiterin für Baurecht und Grundstücksverkehr. Dabei wurden gemeinsam die vorhandenen Stärken, Schwächen aber auch Potenziale und Risiken, die der Stadtteil bietet, begutachtet und diskutiert. Auf den Ergebnissen der Ortsbegehung aufbauend, wurden von Seiten des Ortschaftsrates die einzelnen Themenfelder nochmals im Rahmen einer Ortschaftsratklausur Anfang 2016 diskutiert.

4.3 Teilnahme Sitzung des Ortschaftsrates Walddorf

Die durch die WHS erarbeiteten Ergebnisse der Bestandsaufnahme wurden im April 2016 dem Ortschaftsrat Walddorf in einer Ortschaftsratsitzung vorgestellt. Anschlie- ßend wurden die Ergebnisse diskutiert und der Ablauf der Bürgerwerkstatt vorgestellt. Im Vorfeld zur Bürgerwerkstatt wurden neben der allgemeinen Einladung aller Wald- dorfer Bürgerinnen und Bürger über das amtliche Mitteilungsblatt Grundstückseigen- tümer, welche Freiflächen innerhalb des Stadtteils im Eigentum haben, welche ggf. Potenzial zur Innenentwicklung bieten, mit gesondertem Schreiben zur Bürgerwerk- statt eingeladen.

52 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

4.4 Durchführung Bürgerwerkstatt Stadtteil Walddorf

Im Rahmen der Bürgerwerkstatt haben sich die Bürgerinnen und Bürger von Walddorf aktiv an der Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes beteiligt. Zum Einstieg wurden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme der WHS durch die WHS präsentiert. Unter der Moderation der WHS erarbeiteten die Bürgerinnen und Bürger von Walddorf anschließend Leitbildsätze und Maßnahmenvorschläge für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils.

4.4.1 Stärken, Schwächen, Ziele und Maßnahmen

In der am Montag, den 18.04.2016 in Walddorf durchgeführten Bürgerwerkstatt wur- den unter reger Beteiligung von mehr als 100 interessierten Walddorfer Bürgerinnen und Bürgern unter der Leitung der WHS Stärken und Schwächen in Anlehnung an die Ergebnisse aus dem Beteiligungsprozess des „Integrierten Stadtentwicklungskonzep- tes Altensteig 2025“ konkretisiert und ergänzt (Ergänzungen sind kursiv dargestellt). Die Ergebnisse der aktualisierten Auflistung der Stärken, Schwächen, Ziele und Maß- nahmen ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich:

Tabelle 1: Stärken und Schwächen des Stadtteils Walddorf aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger

Stärken Schwächen

Landschaftliche Lage, hohe Wohnqualität, Schwächen im Ortsbild, Gebäudeleerstände ruhige Ortslage bzw. Sanierungsbedarf

Vernachlässigte Unterhaltsmaßnahmen an Aktives Vereinsleben, Vereinsvielfalt öffentlichen Einrichtungen

Beeinträchtigung des Ortsbildes entlang den Aktive Kirche, Kirche, Gemeindehaus, Ju- Ortsdurchgangsstraßen, besonders gendarbeit Talstraße

Überdurchschnittliches Infrastrukturangebot Schlechter Straßenzustand, Sanierung der noch gut Straßen und Gehwege

Angebote von Schule und Kindergarten vor Belastung durch Durchgangsverkehr bzw. Ort, speziell Bildungshaus fehlende Verkehrsberuhigung

Kleine Schulklassen Verkehrssituation vor der Schule

Ortsdurchfahrt von Westen (Geschwindigkeit Bildungsangebot (Kurse) reduzieren; Lautstärke; Gefährdung an Kreuzungen und Bushaltestellen)

Fehlende Ganztagesangebote und Kleinkin- Hallenbad, Tennishalle, Festhalle derbetreuung (2016 keine Schwäche mehr)

Es fehlen Treffmöglichkeiten für Jugend und Sportplätze Ältere

53 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Freizeitangebote, u. a. Reiterhof, Spielplätze Keine Räumlichkeiten für Jugendliche, Jugendtreff etc.

Sehr gutes Vereinsleben Mangel an Räumlichkeiten für Bürger, z. B. Halle für Hochzeiten

Einkaufsmöglichkeiten Fehlender Kameradschaftsraum der Feuer- wehr Ortskern Ärztliche Versorgung, vor allem für ältere gute Verbindung Mitbürger Integrationsaktionen der in der letzten Zeit angekommenden neuen EU-Bürger Gastronomie stirbt aus

Gute, viele Möglichkeiten, sich als Bürger zu Busverbindung (oder Ruftaxi) außerhalb beteiligen Schulzeiten sind schlecht (z. B. Sport oder Musikschule)

Taktzeiten ÖPNV

Herausforderung Energieeinsparmaßnahmen

Es fehlen Gewerbeflächen, Mischgebiete für Handwerk etc.

Zustand Feldwege

Fehlender Spielplatz (Ortsmitte)

Keine durchgängigen Wander-Radwege (fehlende Wegweiser zu touristischen Zielen)

Schlechte Integration von Neubürgern

Mangelndes Bürgerengagement (Einsatz nur noch für eigene Ansprüche)

Zusammenarbeit von allen Vereinen

Es fehlt ein Bürgerbüro im Rathaus

Unterstützung der Vereine durch die Stadt

Schlechtes Internet (junge Leute verlassen Ort)

Quelle: ISEK Altensteig 2025, 2014 inklusive Ergänzungen Bürgerwerkstatt 2016

Aus der Aufstellung ist ersichtlich, dass die Stärken des Stadtteils Walddorf aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger vor allem in der attraktiven landschaftlichen Lage, der hohen Wohnqualität, dem guten Infrastrukturangebot und der Vielfalt an Freizeitmög- lichkeiten liegen. Von Seiten der Teilnehmer der Bürgerwerkstatt wurde zudem ergän- zend hinzugefügt, dass ein sehr gutes Vereinsleben in Walddorf vorhanden sei.

54 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Als negativ werden Schwächen im Ortsbild durch Gebäudeleerstände bzw. erhöhten Sanierungsbedarf auch bei öffentlichen Gebäuden gesehen. Auffallend ist, dass der Durchgangsverkehr als eine der größten Schwächen im Stadtteil wahrgenommen wird. Auch das ÖPNV-Angebot wird kritisiert. Darüber hinaus werden Angebote und Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Senioren vermisst, bzw. das derzeitige An- gebot bemängelt. Ein Punkt, welcher sowohl als Stärke als auch als Schwäche von den Bürgerinnen und Bürgern empfunden wird, ist das Vereinsleben im Ort. Einerseits wird dieses als positiv bewertet, andererseits wird die Kommunikation zwischen ein- zelnen Vereinen kritisiert oder eine fehlende Unterstützung durch die Stadt bemän- gelt.

Abbildung 76: Stärken und Schwächen Abbildung 77: Stärken und Schwächen (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 78: Vorstellung Moderator WHS Abbildung 79: Ziele und Maßnahmen (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

55 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Abbildung 80: Bürgerwerkstatt Abbildung 81: Bürgerwerkstatt (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Ergänzend zu den vorhandenen Zielen und Maßnahmen aus dem Beteiligungspro- zess, welcher im Rahmen des ISEK im Jahr 2013 durchgeführt wurde, wurden die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgefordert, Aktualisierungen bzw. Ergänzungen vor- zunehmen (diese sind kursiv dargestellt). Die nachfolgende Tabelle zeigt die aktuali- sierte Auflistung der Ziele und Maßnahmen, wie sie im Ergebnis der Bürgerwerkstatt am 18.04.2016 entstanden ist. Tabelle 2: Ziele und Maßnahmen für den Stadtteil Walddorf aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger

Ziele Maßnahmen Erhöhen der Attraktivität und der Wohnqua- Städtebauliches Entwicklungskonzept lität im Ortskern; Ortskern Höheres Maß an Verdichtung über ge- (externer Gutachter): mischte Wohnformen im Ortskern; - Aufnahme/Bewertung Zustand Barrierefreier (seniorengerechter) öffentli- - Gebäude, Freiflächen cher Raum - Brachen, Leerstände - Verkehrssituation Erhöhen des Grünanteils im Ortskern - Bürger einbinden

Studie als Grundlage für Abruf Fördermittel Aufwerten von öffentlichen und privaten Mehrzweckgebäude: Gebäuden - neue Wohnformen und altenbetreutes Wohnen, flexible Räume für Arzt, Bank, Laden etc. Umsetzen über eine städtische Wohnbaugesellschaft Bademeisterhaus: - bisherige Nutzungen aus Mehrzweckgebäude (Proberäume, Ortsverwaltung) - multifunktionaler Raum Rathaus: - als Reserve Kindertagesstätte und Grundschule - Feuerwehrhausersatz z. B. auf dem Bauhof Hochhaus: - Parkplätze schaffen, Außenbereich aufwerten und sanieren

56 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

- Fa. Boysen - Überplanung im Zuge der Gestal- tung / Neuordnung Talstraße,

Ansiedeln von Kleingewerbe: - Ausweisen eines Mischgebiets entlang der Talstraße

Baulücken schließen Steigerung der Attraktivität bzw. Rentabilität Jahreskarte des Hallenbades (Erhalt sichern) Erhöhen der Verkehrssicherheit in der Umgestaltung der Freudenstädte Straße als Ortsdurchfahrt; „grüne Allee“ Gestalten der Wohnumfeldqualität und hö- here Verkehrssicherheit Aufwertung Wohnen und verträgliche Nut- zung im Umfeld

Schaffung von Querungsmöglichkeiten, optische Verengung

Beseitigen von Engstellen und Gefahren- stellen auf den Gehwegen, Gestaltung der Gehwege

Parksituation vor der Schule sicher gestal- ten

Lösung für die Doppelbusse im Bereich Bürgerstüble über eine Veränderung des Straßenquerschnitts (Radius)

Neuordnung der Haltestellen

Grünplanung

Maßnahmenschwerpunkt Aufwertung / Umgestaltung der Talstraße (siehe vergleichbare Maßnahmen Freudenstädter Straße)

Entwicklung Fa. Boysen / Mischgebiet Tal- straße einbeziehen Sichern ausreichender baulicher Entwick- 1. Priorität siehe städtebauliches Entwick- lungsmöglichkeiten in Walddorf; lungskonzept Innen- vor Außenentwicklung - Wohnbauflächen 2025 - Biegel - Falkenweg - Ebbauserstraße - Zu den Linden Sichern gewerblicher Gebiet „Eschbachwasen“ entwickeln (FNP) Entwicklungsflächen Entwicklung der Fläche Fa. Boy- sen/Mischgebiet Talstraße als Alternative Barrierefreies Walddorf Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Umbau der Ortsdurchfahrt (Umgestal- tungsmaßnahmen) Gute Betreuungs- und Die Betreuungsangebote in der Kinderta- Ganztagsangebote gesstätte bestehen bereits; die Schule hat ein entsprechendes pädagogisches Kon- zept erarbeitet - erforderlich ist ein Antrag des Schulträgers (die räumlichen Voraus-

57 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

setzungen sind im Großen und Ganzen gegeben) Stärkung des Vereinslebens über eine enge Gemeinsame Jahresplanung aller Gruppen Vernetzung der Vereine und Institutionen Themen: Termine, Angebote, Probleme der Vereine; noch offen ist die Frage, wer die Aktivitäten koordiniert

Mehrzweckhalle wieder für private Veran- staltungen öffnen (Prüfauftrag) Ausbau der Jugendarbeit Die neue „Teeniegruppe“ für 12- bis 16- Jährige in Aktionen mit den Vereinen ein- binden, Klärung eines Raumangebots

„Aktion Jugend“ als Ersatz für den fehlen- den Jugendraum. 6 x im Jahr Aktivitäten in Zusammenarbeit mit CVJM und anderen Vereinen

Klärung eines Raumangebots (Mehrzweck- gebäude, Bademeisterhaus?) Gemeinsame Aktionen Jung und Alt; Nachbarschaftsbörse / Tauschbörse für Brauchtums- und Heimatpflege Hilfsangebote und Aktivitäten

Prüfung einer Vereinslösung für Brauchtum und Heimatpflege – Koordinationsstelle

Gemeinsame Aktionen für Rad- / Wander- / Rundwege

Aktionen in Zusammenhang mit Aktivitäten Ehrenamt, Neubürgerintegration etc. Stärken des Ehrenamtes Einführung einer Ehrenamtskarte (Hallen- / Freibad, Kino etc.)

Dorffest wieder beleben oder beispielhafte Aktionen wie „Bank vor der Tür“ als Ange- bot für gemeinsame Treffs Integration von Neubürgern Besuchsdienste „Begleitung zum Start“

Ehrenamtlicher Sozialarbeiter

Neues Angebot der „Regenbogengruppe“

1 x Jahr Walddorfer Bürgertreff

Kultureller Austausch über Treff bzw. Markt. Themen: Kunst, Kultur, Essen oder Weih- nachtsmarkt

Tag der Begegnung Stärkere Werbung für den Stadtteil Erweitern der Internetpräsentation Wald- Walddorf dorfs (über Streuobstpfad hinaus)

58 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Eindrücke aus der Bürgerwerkstatt

Abbildung 82: Gruppenarbeit Abbildung 83: Gruppenarbeit (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 84: Ergänzung Stärken & Schwä- Abbildung 85: Gruppenarbeit chen (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 86: Ergebnisse Bestandsaufnahme Abbildung 87: Ergänzung Stärken (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

59 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

4.4.2 Verortung der Stärken und Schwächen im Raum

Darauf aufbauend wurden die Stärken und Schwächen von Seiten der Bürger in ei- nem großformatigen Lageplan ergänzt. Auffallend ist, dass vornehmlich Schwächen verortet wurden, die größtenteils die vorhandene Verkehrsproblematik entlang der Hauptverkehrsstraßen thematisieren. Dabei wurden vornehmlich der hohe Durch- gangsverkehr, Gefahrenstellen an unübersichtlichen Kreuzungsbereichen sowie zu schnelles Tempo des MIV aufgegriffen. Ebenso wurde mehrfach die schlechte Infra- struktur bezüglich der vorhandenen Internetanschlüsse bemängelt. Darüber hinaus wurde jedoch auch das vorhandene Freizeit- und Naherholungsangebot sowie die vorherrschende Vereinsarbeit positiv bewertet.

Abbildung 88: Verortung der Stärken und Schwächen im Raum (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 89: Stärken und Schwächen Abbildung 90: Schwächen (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

60 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

4.5 Leitbilder der zukünftigen Entwicklung

Aufbauend auf der aktualisierten Erarbeitung der Stärken, Schwächen, Ziele und Maßnahmen wurden von den Bürgerinnen und Bürgern Leitbildsätze erarbeitet. Je Tischgruppe wurde ein Leitbild je Themenfeld erarbeitete. Abschließend wurden die Vorschläge für Leitbildsätze durch den Moderator der WHS vorgestellt.

Darauffolgend mussten die Bürgerinnen und Bürger aus den erarbeiteten Leitbildsät- zen pro Themenfeld einen Leitbildsatz favorisieren und diesen mit Hilfe von Klebe- punkten priorisieren. Ebenso wurde mit Hilfe von Klebepunkten eine Priorisierung der erarbeiteten Maßnahmen durchgeführt. Maßgeblich für die Wahl war hierbei die Fra- ge, welche Maßnahme die höchste Priorität in der Umsetzung besitzt.

In folgender Darstellung sind die einzelnen Leitbildsätze entsprechend ihrer Priorität absteigend aufgelistet. In Klammern ist jeweils hinter jeden Leitbildsatz die Anzahl der Zustimmungen aufgeführt:

Tabelle 3: Ziele und Maßnahmen für den Stadtteil Walddorf aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger

Themenfeld Vorschlag Leitbildsatz

Freizeit, Erholung und Ehrenamt Internet (18)

(Redaktionelle Ergänzung: Verstärkter Einsatz des Mediums Internet u.a. in der Öffentlichkeitsarbeit des Stadtteils)

Turnhalle wieder für Privatveranstaltungen für Walddorfer Einwohner freigeben (5)

Anerkennung von Bürgereinsatz für das Ge- meinwohl (0)

Verkehr Jeglicher Verkehrsfluss wird zu Gunsten der Sicherheit und der Lärmbelastung auf 30 km/h begrenzt (10)

Stationärer Blitzer in Altensteiger Straße. Mehr Querungshilfen + rechts vor links. (9)

Walddorf ist frei von unnötigem Durchgangs- verkehr (8)

Entschleunigung und sichere Durchfahrt (7)

61 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Geschwindigkeitsbegrenzung durch Blitzer (6)

Walddorf der verkehrsberuhigte Ort (6)

Zone 30 bzw. Schaffung Querungen (4)

Verkehrsberuhigung / für Durchgangsverkehr unattraktiv machen (2)

Straßen + Verkehr – sicheres Teilnehmen am Straßenverkehr (0)

Soziales & Bildung Erhalt und Weiterentwicklung sozialer Einrich- tungen (Schule, Schwimmbad, Halle, …) (4)

Öffentliche Einrichtungen – Erhaltung + Neuer- richtung (2)

Walddorf hier trifft sich die Jugend (1)

Bauliche Entwicklung / Wohnen Ortskern darf nicht aussterben (12)

Dorfplatzgestaltung für gemeinsame Feste, Weihnachtsmarkt, Dorffeste, …(5)

Altbausanierung födern durch Föderprogram- me (3)

Lebensraum schaffen – ressourcensparend und doch attraktiv (1)

Mehr Gewerbeflächen ausweisen (1)

Baulücken schließen (0)

62 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Abbildung 91: Vorstellung der Leitbildsätze durch den Moderator der WHS (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 92: Priorisierung der Leitbildsätze durch die Bürgerinnen und Bürger (Quelle: WHS 2016)

63 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

4.6 Zeitplan – Umsetzung der Maßnahmen

Die von den Walddorfer Bürgerinnen und Bürgern getroffene Priorisierung ermöglicht es, die genannten Maßnahmen im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes Walddorf auf einer Zeitleiste zu verorten. Dadurch wird deutlich, welche Maßnahmen aus der Sicht der Bürgerschaft oberste Priorität haben und in naher Zukunft priorisiert umge- setzt werden sollten. Der Zeitraum reicht dabei vom Jahr 2016 bis 2025.

Abbildung 93: Erstellung Zeitplan – Umsetzung der Maßnahmen (Quelle: WHS 2016)

Abbildung 94: Zeitplan - Detail Abbildung 95: Zeitplan - Detail (Quelle: WHS 2016) (Quelle: WHS 2016)

64 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Die folgenden vier, von den Walddorfer Bürgerinnen und Bürgern priorisierten Leit- bildsätze ermöglichen es, die zukünftige Stadtentwicklung des Stadtteils Walddorf entsprechend der von den Bürgerinnen und Bürgern entwickelten Stadtentwicklungs- konzeption auszurichten.

Abbildung 96: Leitbildsätze der zukünftigen Entwicklung Walddorfs

65 Zeitplan –Umsetzung Maßnahmen Ortsentwicklungskonzept Walddorf

Zeithorizont 2016 2020 2025 (gem. Prioritätensetzung Bürgerwerkstatt) Themen

Mehrzweckgebäude: Ansiedeln von Entwicklung der Fläche Aufwertung Wohnen und Städtebauliches 1. Priorität s. neue Wohnformen und Bessere Pflege des Kleingewerbe – Gebiet „Eschbachwasen“ Fa. Boysen / Mischgebiet Innen‐ vor verträgliche Nutzung im Grünraumplanung *** Entwicklungskonzept städtebauliches altenbetreutes Wohnen, Vorhandenen, z.B. Ausweisen eines entwickeln (FNP) ** Talstraße als Alternative Außenentwicklung *** Umfeld ** Ortskern * Entwicklungskonzept ** flexible Räume für Arzt, Turnhalle * Mischgebietes entlang *** Bauliche Bank, Laden, …** der Talstraße *** Entwicklung Bademeisterhaus: / Wohnen bisherige Nutzungen aus Hochhaus: Parkplätze Mehrzweckgebäude schaffen, Außenbereich Baulücken schließen *** (Proberäume, aufwerten und sanieren Ortsverwaltung), ** multifunktionaler Raum **

Lösung für die Maßnahmen in Beseitigung von Doppelbusse im Bereich Maßnahmenschwerpunkt Zusammenhang mit Engstellen und Schaffung von Neuordnung der Bürgerstüble über Aufwertung / Verlegung Ortseingangs‐ Parksituation vor der Umbau Ortsdurchfahrt Verkehr Gefahrenstellen auf den Querungsmöglichkeiten, Haltestellen ** Veränderung Umgestaltung der beschilderung * Schule sicher gestalten ** (Umgestaltungs‐ Gehwegen Gestaltung optische Verengung ** Straßenquerschnitt Talstraße ** maßnahme) ** Gehwege ** (Radius) **

Zone 30 Ortsdurchfahrt ***

Aktionen in Prüfung einer Erweiterung der Zusammenhang mit Einführung einer Gemeinsame Aktionen Vereinslösung für Internetpräsentation 1 x pro Jahr Walddorfer Soziales & Aktivitäten Ehrenamt, Ehrenamtskarte (Hallen‐ für Rad‐/Wander‐ Brauchtum und Walddorfs (über Bürgertreff * Neubürgerintegration etc. /Freibad, Kino, etc..) ** /Rundwege ** Heimatpflege – Streuobstpfad hinaus) * Bildung ** Koordinationsstelle **

„Info‐Broschüre“ für „Neu‐Walddorfer“ *

Freizeit, „Aktion Jugend“ als Ersatz Kultureller Austausch Klärung eines „Teeniegruppe“ für 12‐ Dorffest wieder beleben / für fehlenden Mehrzweckhalle wieder Nachbarschaftsbörse / über Treff / Markt; Erholung Raumangebotes bis 16‐ Jährige in Aktionen wie „Bank vor Jugendraum, 6x im Jahr für private Tauschbörse für Themen: Kunst, Kultur, Tag der Begegnung * (Mehrzweckgebäude, Aktionen mit Vereinen und der Tür“ als Angebot für Aktivitäten Veranstaltungen öffnen Hilfsangebote und Essen oder Bademeisterhaus) ** einbinden. gemeinsame Treffs ** (Zusammenarbeit CVJM / (Prüfauftrag) * Aktivitäten * Weihnachtsmarkt * Raumangebot? ** Ehrenamt Vereine) **

Zeithorizont Umsetzbarkeit der Maßnahmen (angenommene Projektdauer): *kurzfristig / **mittelfristig/***langfristig Ortsentwicklungskonzept Walddorf Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

4.7 Zusammenfassung der Ergebnisse der Bürgerwerkstatt

Aus der Durchführung der Bürgerwerkstatt, welche vornehmlich die Erarbeitung von umsetzbaren Maßnahmen und deren Verortung in einem zeitlichen Rahmen zum Ziel hatte, wird eindeutig erkennbar, welche Anliegen den Walddorfer Bürgerinnen und Bürgern wichtig sind. Anhand der hohen Anzahl der Werkstattteilnehmer wird ersicht- lich, welche Bedeutung die zukünftige Stadtteilentwicklung für die Bürgerschaft ein- nimmt. Durch die von den Bürgerinnen und Bürgern erfolgte Priorisierung kann die Stadtverwaltung mit hoher Akzeptanz vonseiten der Bürgerschaft bei der ggf. erfol- genden Umsetzung der einzelnen erarbeiteten Maßnahmen rechnen. Eine zügige Realisierung kann somit erzielt werden.

Neben einigen unterschiedlichen Schwerpunktthemen, wie beispielsweise der Ver- kehrsproblematik, werden jedoch auch Überschneidungen einzelner Themen und Handlungsschwerpunkte ersichtlich. Mit der Verbesserung der vorherrschenden Ver- kehrsproblematik, kann eine Steigerung der Aufenthaltsqualität im Ort erreicht werden und der Ort eine ganzheitliche Wertsteigerung erfahren. Im Idealfall wird der Stadtteil als zukunftsfähiger, lebenswerter Wohnort gesehen, der u.a. auch potenzielle Neu- bürger anlockt. Generelles Anliegen der Walddorfer Bürger war es daher in der Bür- gerwerkstatt auch, das Leben in Walddorf für alle Generationen lebenswert zu ma- chen. Die Vorzüge, wie die attraktive Lage und die Nähe zur Natur sollten weiter aus- gebaut werden und insbesondere die für Kinder, Jugendliche und Senioren notwendi- gen Einrichtungen und Freizeitangebote erhalten, bzw. ergänzt und ausgebaut wer- den. Die Aufwertung des Ortsbildes, insbesondere auch durch private Maßnahmen, stellen weitere wichtige Bausteine in der zukünftigen Entwicklung Walddorfs dar. Dadurch kann Walddorf als attraktiver Wohnstandort erhalten bleiben. Bei der Bür- gerwerkstatt hat sich gezeigt, dass der Wille zur Mitgestaltung von Seiten der Bürger- schaft recht hoch ist. Daher sollte im weiteren Verlauf die Mitwirkung der Bürgerschaft weiterhin eine besondere Bedeutung einnehmen.

Daneben ist es für die zukünftige Entwicklung zudem von enormer Wichtigkeit, dass der gewerbliche Sektor in Walddorf weiter ausgebaut wird, um das Ziel, einen attrakti- ven Arbeitsstandort zu erhalten und zu gestalten, erreichen zu können. Im Rahmen dessen sind der Erhalt und die Erweiterung einer guten Anbindung an die Nachbar- gemeinden zielführend.

Insgesamt zeigt sich, dass die Schwerpunkte bei der Bestandsaufnahme und -analyse, bzw. die von der WHS gewählten Schwerpunkte im Potenzialplan ebenso in der Bürgerwerkstatt als Schwerpunkte gesetzt wurden.

Zusammenfassend kann die Bürgerwerkstatt als sehr erfolgreiche Veranstaltung be- wertet werden. Die gewonnenen Resultate sollten im Rahmen weiterführender Ar- beitsschritte, auch im Dialog zwischen Stadtverwaltung und Bürgerschaft, weiter dis- kutiert und auf ihre zügige Umsetzbarkeit hin überprüft werden. Dadurch kann mittel- fristig ein umsetzungsorientierter Handlungsfaden entwickelt werden, der die zukünfti- ge Entwicklung Walddorfs nachhaltig beeinflusst.

67 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

5. Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

5.1 Maßnahmenkonzept

Den Handlungsempfehlungen zu Grunde liegen die Resultate aus der Bestandsauf- nahme und -analyse, in Verbindung mit den Ergebnissen aus der Bürgerwerkstatt. Das Ortsentwicklungskonzept für den Stadtteil Walddorf ist keinesfalls als starre Pla- nung zu verstehen. Vielmehr dient es als Leitlinie für zukünftige mögliche Entwicklun- gen im Stadtteil und sollte kontinuierlich fortgeschrieben werden. Ein abgestimmter Ablauf der Einzelmaßnahmen, unter jeweiliger Abwägung privater und öffentlicher In- teressen, sollte unter Zuhilfenahme des erarbeiteten Zeitplanes vorgenommen wer- den, um Synergien und Ausstrahleffekte effizient nutzen zu können.

Ziel des Maßnahmenkonzeptes ist es, den Stadtteil Walddorf strategisch als attrakti- ven Wohn- und Arbeitsstandort zu erhalten und auszubauen.

5.2 Handlungsempfehlungen der WHS

5.2.1 Bauliche Entwicklung / Wohnen

Erhalt und Stärkung des ortstypischen Charakters des Stadtteils Walddorf

Ein Schwerpunkt der zukünftigen baulichen Entwicklung Walddorfs ist die Erhaltung und Stärkung des ortstypischen Charakters durch Modernisierung und Erneuerung von Gebäuden als sogenannte Schlüsselobjekte bzw. Neuordnung von Schlüssel- grundstücken. Eine Umlegung von Grundstücken ist ggf. erforderlich, um marktgängi- ge Grundstückszuschnitte und -größen zu erhalten, die den heutigen Bedürfnissen an moderne Baugrundstücke entsprechen und zweckmäßig für die jeweilige Nutzung sind.

Das vorhandene Potenzial an Bauflächen im Innenbereich sollte in Zukunft gegenüber Neuausweisungen von Bauflächen im Außenbereich vorrangig ausgeschöpft werden. Die hätte zum Vorteil, dass Kostenersparnisse gegenüber Neuerschließungsmaß- nahmen erzielt werden können. Zudem könnte die Innentwicklung eine Alternative zu geplanten Neubaugebieten darstellen, die durch laufende Verhandlungen in der zügi- gen Umsetzung derzeit teilweise erschwert sind. Die Prüfung der Potenzialflächen im Innenbereich, wie sie im städtebaulichen Potenzialplan gekennzeichnet sind, sollte daher vorrangig angegangen werden. Hierzu ist eine frühzeitige und kontinuierlich weiterzuführende Einbindung der Grundstückseigentümer zu empfehlen.

Die Nutzung von Potenzialflächen bspw. für Wohnzwecke im Innenbereich hätte den Vorteil, dass die kurzen Wege im zentralen Bereich erhalten und gefördert werden könnten. Die Einrichtung von Nahwärmeinseln, welche als Maßnahme im Klima- schutzkonzept für Walddorf aufgeführt ist, ist daher im Innenbereich zu empfehlen.

68 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

Stärkung der örtlichen Identität und Attraktivität – Nutzung Städtebauförderung

Die Beseitigung der städtebaulichen Missstände und Defizite sowie die zeitgemäße und nachhaltige Weiterentwicklung von baulich gewachsenen Strukturen, vor allem im zentralen Bereich Walddorfs, dem „Versorgungszentrum“, kann mit Hilfe der Städte- bauförderung erreicht werden. Da vor allem der Wohnungsbestand im zentralen Be- reich teils starken Modernisierungsbedarf aufweist, ist eine Verbesserung und be- darfsgerechte Anpassung als zielführend für die zukünftige Entwicklung Walddorfs zu betrachten. Förderschwerpunkte des Landessanierungsprogramms sowie der Bund- Länder-Programme sind einerseits die Schaffung von Wohnraum durch Umnutzung und Modernisierung sowie Aktivierung von Flächen und leer stehenden Immobilien. Andererseits sollen u. a. bestehende Zentren gestärkt und die kommunale Individuali- tät profiliert werden. Da gerade im zentralen Bereich von Walddorf viele Gebäude mit Denkmalschutzeigenschaften vorhanden sind, sollte diese denkmalpflegerisch wert- volle Bausubstanz gesichert werden und erhalten bleiben. Die zukünftige Bevölke- rungsentwicklung Walddorfs wird laut den Prognosewerten des Statistischen Landes- amtes von den Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen sein. Maßnah- men zur Anpassung der vorhandenen Strukturen an die sich wandelnden Bedürfnisse, vor allem älterer Bürgerinnen und Bürger, werden notwendig sein. Ggf. ist hierfür zu- dem eine Neustrukturierung oder Umnutzung baulich vorgenutzter Brachflächen not- wendig. Die Ziele des Klimaschutzkonzeptes sollten zudem durch Maßnahmen zur Steigerung der Klimaeffizienz von privaten Gebäuden erreicht werden. Die Reduzie- rung von Lärm und Abgasen sollte zudem zur Steigerung der Wohnumfeldqualität bei- tragen. Zu gegebener Zeit sollte demnach ein Antrag auf Neuaufnahme in das Lan- dessanierungsprogramm, bzw. das Bund-Länder-Programm für kleinere Städte und Gemeinden gestellt werden. Mit Hilfe der Finanzhilfen kann eine zukunftsfähige städ- tebauliche Erneuerung und Entwicklung für das Gebiet des „Versorgungszentrums“ in Walddorf ermöglicht werden.

Gestaltung der Platzbereiche werden an die Nutzergruppen und Bedürfnisse angepasst

Der Johanniterplatz sollte als ortsbildprägender geografischer Mittelpunkt des Stadt- teils aufgewertet werden und eine stärkere Verknüpfung mit dem bereits neu gestalte- ten süd-östlichen Bereich des Platzes mit Wasserlauf und attraktiven öffentlichen Grünflächen erzielt werden.

Ebenso sollte der Platzbereich bei der Einmündung in die Schulstraße in die abge- schlossene Straßenumgestaltungsmaßnahme der Freudenstädter Straße eingeglie- dert werden. Die zentrale Lage, die angrenzenden Dienstleistungsbetriebe sowie der Publikumsverkehr durch die Bushaltestelle sollten aufgegriffen und an dieser Stelle genutzt werden.

69 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

Erhalt, Ausbau und Vernetzung der drei Zentren

Nicht nur aus gestalterischer Sicht sollte eine Vernetzung der drei vorherrschenden Zentren „Versorgungszentrum“, „Freizeitzentrum“ und „öffentliches Zentrum / Bil- dungszentrum“ angestrebt werden. Alle drei Zentren erfüllen bedeutsame Funktionen für den Stadtteil, welche die Attraktivität des Wohnstandortes Walddorf maßgeblich beeinflussen. Die Zentren sollten daher in ihrer jeweiligen Funktion gestärkt werden und dennoch untereinander vernetzt werden, um Synergien zu erzielen.

Verflechtungen zur Stadt Nagold als Potenzial weiterentwickeln

Die vermehrte Wohnraumnachfrage aus der Stadt Nagold sollte frühzeitig als Poten- zial für Walddorf begriffen werden und die zukünftige Wohnraumentwicklung des Stadtteils auf die spezifischen Entwicklungen in Nagold und Altensteig ausgerichtet werden. Dem Stadtteil Walddorf sollte durch die Nähe zu Nagold daher eine Schlüs- selposition für die zukünftige gesamtstädtische Entwicklung Altensteigs zugesprochen werden. Eine nachfragegerechte Wohnraumentwicklung, welche sich auch an den spezifischen Bedürfnissen von potenziell zukünftigen Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils, welche in Nagold keine geeigneten Wohnimmobilien oder Grundstücke vor- finden, sollte angestrebt werden.

Potenziale für erneuerbare Energien nutzen

In Bezug auf erneuerbare Energien sollten die Potenziale sowohl bei Privathaushal- ten, Gewerbebetrieben als auch bei öffentlichen Maßnahmen genutzt werden. Die topgrafische Lage, mit Hangausrichtung gen Süden stellt eine gute Voraussetzung zum Einsatz von Photovoltaikanlagen dar. Die große Anzahl an Freiflächen im Au- ßenbereich sowie die durch das Mittelgebirge bedingte gute Windhöffigkeit sollten zu- dem verstärkt geprüft werden, um die Nutzung von Windenergie für private Haushalte und Betriebe ggf. auszubauen.

5.2.2 Verkehr

Reduzierung der Verkehrsgeschwindigkeit und Begrenzung des Durch- gangsverkehrs

Insgesamt sollte eine an das Verkehrsaufkommen angepasste Gestaltung der Orts- durchfahrten angestrebt werden, so dass die vorhandene Trennfunktion gemindert und die Aufenthaltsqualität u. a. in der geografischen Ortsmitte gesteigert werden kann. Die Ortsdurchfahrten sollten dabei so gestaltet werden, dass sie für den Durch- gangsverkehr, insbesondere LKWs, unattraktiv werden und eine Verlagerung auf die vorhandenen Umgehungsstraßen erfolgt (u. a. K4339). Eine gute Gestaltung, wie sie auch mehrfach von Seiten der Bürgerschaft im Beteiligungsprozess genannt wurde, ist die Ausführung der Freudenstädter Straße.

70 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

Maßgeblich sollte zudem die Gestaltung der Ortseingänge mit straßenverengenden Elementen oder sonstigen Maßnahmen gefördert werden. Eine Reduzierung der Ver- kehrsgeschwindigkeit sollte erzielt werden, um die Sicherheit für querende Fußgänger v. a. im Bereich des „öffentlichen Zentrums / Bildungszentrums“, „Freizeitzentrums“ zu erhöhen. Bei der Straßenmaßnahme sollte zudem auf eine ansprechende Gestaltung geachtet werden, da Ortseingänge als eine Art Visitenkarte für den Stadtteil wahrge- nommen werden.

An das Ortsbild angepasste Gestaltung der Durchgangsstraßen

Die Hauptstraßen, welche als Durchfahrtswege im Ort dienen, sollten im gesamten Straßenraum in dem Maße gestaltet werden, dass sie mit der angrenzenden Bebau- ung und dem öffentlichen Raum harmonieren. Ein gelungenes Beispiel, welches auch von Seiten der Bürgerschaft mehrfach gelobt wurde, ist die Sanierung der Freuden- städter Straße. Eine gegliederte Abgrenzung der Bodenbeläge, attraktives Straßen- begleitgrün, öffentliche Parkmöglichkeiten sowie barrierearme Fußwege stellen hier- bei Gestaltungselemente dar, welche zu einer gelungenen Gestaltung beitragen kön- nen. Maßgeblich ist jedoch die Integration von übersichtlichen, dem jeweiligen Gefah- renpotenzial entsprechend angepassten Querungsmöglichkeiten für Fußgänger.

Erhalt und Ausbau eines nachfragegerechten flächenhaften ÖPNV-Netzes

Um die Vernetzung zwischen dem Stadtteil Walddorf und der Stadt Altensteig, aber auch zu der Stadt Nagold und den umliegenden Gemeinden hin zu erhalten, sollte das vorhandene ÖPNV-Angebot nachfragegerecht ausgebaut und an die Bedürfnisse der Nutzergruppen angepasst werden. Der Trend der Überalterung der Gesellschaft sollte dabei vermehrt berücksichtigt werden, da zukünftig vermutlich Personen über 65 Jahren die anteilig stärkste Nutzergruppe darstellen wird.

Straßenraumangepasste Integration des ruhenden Verkehrs

Da das Straßenmuster der Nebenstraßen ebenfalls ein Zeugnis der historischen Ent- wicklung Walddorfs darstellt und daher als ortsbildprägend beschrieben werden kann, sollte es im Zuge der zukünftigen Stadtentwicklung erhalten, bzw. behutsam und Nut- zergerecht saniert werden. Hierbei ist auf eine gute Integration des ruhenden Ver- kehrs zu achten, so dass auch unter erschwerten Bedingungen wie bspw. im Winter Streufahrzeuge die Straßen ungehindert passieren können und die Rettungswege frei bleiben. Insgesamt sollte die Anzahl an Parkflächen für Pkw im öffentlichen Raum er- halten bleiben.

71 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

5.2.3 Soziales und Bildung

Förderung des Austausches zwischen den Bürgerinnen und Bürgern

Wie auch in der Bürgerwerkstatt von Seiten der teilnehmenden Bürgerschaft gefor- dert, sollten vermehrt Angebote und Möglichkeiten in Walddorf stattfinden, bei wel- chen die Kommunikation unter den Bürgerinnen und Bürgern gefördert wird. Dies reicht sowohl von Angeboten für Kinder und Jugendlich, aber auch hin zu Aktivitäten für Senioren. Die Durchführung eines Dorffestes ist ein geforderter Baustein der Bür- gerschaft, um den Austausch und Zusammenhalt zu stärken. Zudem sollte geprüft werden, welche Raumangebote in Walddorf für Veranstaltungen von Privaten oder Vereinen genutzt werden könnten.

Erhalt und Ausbau des Betreuungsangebotes für Kinder

Für junge Familien ist der Stadtteil attraktiv, da ein vielfältiges Angebot an Kinderbe- treuungsmöglichkeiten in Walddorf vorhanden ist. Daher sollte sowohl das Angebot für Kleinkinder, aber auch für Schulkinder in Zukunft vermehrt gesichert und ausge- baut werden, um den Stadtteil als Wohnstandort weiterhin attraktiv zu halten.

Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten und Aktivitätsangebote für Senioren

Die demografische Entwicklung prognostiziert für die Stadt Altensteig eine enorme Zunahme der Personen über 65 Jahre. Dies bedeutet, dass nicht nur im privaten Be- reich ein Umbau zu barrierearmem Wohnraum erfolgen muss, sondern auch das An- gebot an Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen an die Bedürfnisse der Walddorfer Bürgerinnen und Bürger angepasst werden sollte. Entsprechende Möglichkeiten, wie beispielweise die Umnutzung des derzeitigen Mehrzweckgebäudes im Versorgungs- zentrum, sollten frühzeitig geprüft werden.

5.2.4 Freizeit, Erholung und Ehrenamt

Erhalt der Vielfalt an Sport- und Freizeitaktivitäten

Die vorhandene Vielfalt an Sport- und Freizeitmöglichkeiten im Stadtteil sollte als gro- ßes Potenzial weiter ausgebaut werden und erhalten bleiben. Im Rahmen der Bür- gerwerkstatt wurde deutlich, dass die zahlreichen Sport- und Erholungsmöglichkeiten, aber auch die Vereinsvielfalt in Walddorf für die Bürgerschaft eine hohe Bedeutung haben. In Bezug auf öffentliche Einrichtungen, wie das Hallenbad, könnten die Besu- cherzahlen durch vermehrte Werbeaktivitäten gesteigert werden, um die öffentlichen Ausgaben zu senken. Insgesamt erscheint es sinnvoll, die Internetwerbepräsenz für den Stadtteil auszuweiten und in Zukunft vermehrt aktiv zu nutzen. Auch die Veröf- fentlichung einer Broschüre für Neubürger könnte bspw. zu steigenden Besucherzah- len führen.

72 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

Stärkung der Vereinsstrukturen in Walddorf

Die vorhandene Vielfalt an Vereinen in Walddorf ist nicht zuletzt auch dadurch ge- währleistet, dass Bürgerinnen und Bürger ehrenamtliche Tätigkeiten übernehmen. Die Stadt sollte dieses bürgerschaftliche Engagement, wie unter anderem auch in der Bürgerwerkstatt von den Bürgerinnen und Bürgern gefordert, stärker unterstützen. In welcher Form eine Unterstützung erfolgen kann, sollte in Abstimmung mit den ehren- amtlich Tätigen diskutiert werden. Die vorhandenen Vereinsstrukturen sollten zudem genutzt werden, um gerade auch bei jüngeren Bürgerinnen und Bürgern, die Verbun- denheit mit dem Stadtteil zu erhöhen. Die vorhandene Gemeinschaft im Stadtteil sollte gezielt gefördert werden, da jene Gruppen großes Potenzial besitzen, sich für eine zukunftsweisende Entwicklung des Stadtteils Walddorf einzusetzen. Das vorhandene ehrenamtliche Wirken der Walddorfer Bürgerinnen und Bürger könnte beispielsweise auch in einer Gruppierung münden, welche sich aktiv für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils einsetzt.

Beispielhaft ist hier der Verein „Dorfgemeinschaft Spielberg e. V.“ im Altensteiger Stadtteil Spielberg zu nennen. Die Initiierung einer festen Organisationsebene für Vereine, welche die Zusammenarbeit der Vereine untereinander koordiniert, wäre denkbar.

73 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Weitere Vorgehensweise

6. Weitere Vorgehensweise

Der hier vorliegende Ergebnisbericht dient als Basis für weitere Planungen im Zuge der Stadtteilentwicklung. Der städtebauliche Potenzialplan zeigt unterschiedlichste Ansatzpunkte auf, die es in Maßnahmenüberlegungen zu erörtern gilt. Hilfreich und unterstützend ist der angestoßene Beteiligungsprozess, den es bei der Erarbeitung von definierten Handlungsfeldern mit Zielen und Maßnahmen weiterzuführen und auszubauen gilt. Das hohe Bürgerengagement aus der Bürgerwerkstatt zeigt, dass das Interesse in der Bürgerschaft, gemeinsame Ziel- und Interessensvorstellungen, zusammen mit der Verwaltung und dem Ortschaftsrat, zu erarbeiten, vorhanden ist. Um den bisher durchgeführten partizipativen Prozess fortzuführen, wird empfohlen, die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig über die Entwicklungen des Stadtteils Wald- dorf zu informieren (beispielsweise Infos auf Homepage, Erstellung Presseartikel, etc.).

Wir empfehlen der Stadt Altensteig und dem Ortschaftsrat Walddorf, die hier erarbei- teten Ergebnisse unter weiterer Beteiligung der Bürgerschaft anhand der erarbeiteten Priorisierung zu konkretisieren, so dass die einzelnen Maßnahmen anhand des Zeit- planes umgesetzt werden können. Ziel muss es sein, dass Handlungsfelder mit Zie- len und Maßnahmen als Handlungs- und Leitfaden durch den Ortschaftsrat beschlos- sen werden.

Darüber hinaus empfehlen wir die Durchführung einer jährlichen Klausurtagung des Ortschaftsrates zur Fortführung und Fortschreibung des Ortsentwicklungskonzeptes, damit dieses stets den aktuellen Entwicklungen angepasst wird und auch in späterer Zukunft fortlaufend als Handlungsleitfaden und Entscheidungsgrundlage für die Stadt Altensteig dient. Empfehlenswert wäre hierbei die Klausurtagung durch eine externe Moderation begleiten zu lassen.

74 Ortsentwicklungskonzept Walddorf Anlagen

Anlage 1: Internetquellen

 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (2016): Regional- daten. URL: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de.

 Stadt Altensteig (2016): Stadtteil Walddorf. URL: https://www.altensteig.de.

 Regionalverband Region Nordschwarzwald (2016): Regional- plan. URL: http://www.nordschwarzwald-region.de/regionalplan/.

 VBN – Verkehrsbetriebe Nagoldtal (2016): Fahrplanauskunft. URL: http://www.vbn-bvn.de/linienverkehr/aktuelle- fahrpl%C3%A4ne/.

 Dorfgemeinschaft Spielberg (2016): Der Verein. URL: http://www.dorfgemeinschaft-spielberg.de/.

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