Jahresbericht 2017 Als

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Jahresbericht 2017 Als Titel: Absicherung einer Unfallstelle auf der BAB 81 durch den 2017 neu beschafften Verkehrssicherungsanhänger (VSA). Die hervorragende Wahrnehmbarkeit dieses Sicherungsmittels wird besonders im Vergleich mit den beiden Feuerwehrangehörigen deutlich sichtbar. Die Sicherheit der Einsatzkräfte hat bei Einsätzen auf der Autobahn oberste Priorität. Der VSA trägt dazu einen wichtigen Teil bei. In Bayern Stand der Technik und bei den Feuerwehren schon lange üblich, hinkt das „Musterländle“ Baden-Württemberg hier deutlich hinterher. Bild: Feuerwehr Mundelsheim VORWORT Wie viel darf Sicherheit kosten? Diese Frage ist in letzter Zeit immer öfter zu hören. Ob Personalmangel bei der Polizei, massive Defizite in der Ausrüstung der Bundeswehr oder Diskussionen um nicht eingehaltene Hilfsfristen im Rettungsdienst auf Grund zu geringer Rettungsmittelzahlen. Immer wieder steht am Ende die Frage nach der Finanzierung. Oft wurden funktionierende Strukturen über Jahre „kaputt“ gespart. Sobald der Mangel dann offensichtlich wird, sind große Anstrengungen und viel Kapital nötig um ihn zu beseitigen. Ganz abgesehen von der dafür nötigen Zeit. „Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.“ Dieses Zitat aus einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster (Az. 10 A 363/86) zum Vorbeugenden Brandschutz zeigt die grundsätzliche Problematik klar auf. Natürlich ist es wenig attraktiv, Geld in Strukturen zu investieren, die man Augenscheinlich sowieso nie braucht. Es ist ja in den meisten Fällen schon lange her, dass wirklich etwas passiert ist. Wenn dann aber doch etwas passiert, kann man aber eben nur auf diejenigen Strukturen zurückgreifen, die auch vorhanden sind. In Deutschland haben sich die Freiwilligen Feuerwehren seit über 150 Jahren flächendeckend als die schlagkräftigste Struktur der örtlichen Gefahrenabwehr bewährt. Und das nicht ohne Grund: Neben vorhandener Ortskenntnis und hoher persönlicher Motivation spielt auch hier die Finanzierbarkeit eine nicht unerhebliche Rolle: Für die Angehörigen einer Freiwilligen Feuerwehr fallen nämlich nur dann Personalkosten an, wenn sie zum Einsatz kommen. Eine Vergütung von Bereitschaftszeiten oder Schichtmodelle mit durchgehender Bezahlung – unabhängig vom Einsatzaufkommen – gibt es in der Regel nicht. Selbstverständlich kostet auch eine Freiwillige Feuerwehr Geld. Fahrzeuge, Ausrüstung und Material müssen bereitgestellt werden. Sie sind, neben Motivation und Ausbildungsstand der Feuerwehrangehörigen, maßgeblich für die Schlagkraft der Feuerwehr. Dieses Geld bereitzustellen ist Aufgabe der Kommune, es einzufordern die Aufgabe des Feuerwehrkommandanten. Das ist nicht immer eine angenehme Aufgabe, verbunden mit viel Diskussionspotential und einem hohen Maß an Kompromissbereitschaft – besonders beliebt macht man sich dabei eher selten. Vielleicht gerade deswegen ist sie im §9 des Feuerwehrgesetz Baden-Württemberg auch explizit festgeschrieben: (1) Der Feuerwehrkommandant ist für die Leistungsfähigkeit der Gemeindefeuerwehr verantwortlich. Er hat insbesondere (...) 2. auf die ordnungsgemäße feuerwehrtechnische Ausstattung hinzuwirken, (...). Ich denke, in Mundelsheim sind wir dabei auf einem guten Weg. Das zeigen die problemlose Beschaffung des Verkehrssicherungsanhängers im vergangenen Jahr als wichtige Investition in die Sicherheit der Einsatzkräfte und die vom Gemeinderat angedachten Pauschalierungen im Feuerwehrhaushalt. 3 Trotzdem gibt es, vor allem im Bereich unserer Unterkunft, Probleme die dringend angegangen werden müssen. Dabei geht es aber nicht um persönliche Befindlichkeiten oder besondere Wünsche. Es geht um den Schutz der Feuerwehrangehörigen. Deshalb sind die Vorgaben von Unfallkasse und Gesetzgeber zu erfüllen. Letztlich geht es um den Erhalt der Schlagkräftigkeit der Mundelsheimer Feuerwehr. Und die kommt allen Mundelsheimer Bürgerinnen und Bürgern zugute: Dann nämlich, wenn die Feuerwehr wider Erwarten doch einmal gebraucht wird. Unser Versprechen steht: Wir sind da, wenn Sie uns brauchen – rund um die Uhr, an allen Tagen im Jahr. In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Feuerwehrangehörigen für ihre Motivation und ihre für den Feuerwehrdienst aufgewendete Zeit bedanken. Sie haben es möglich gemacht, dass die Freiwillige Feuerwehr Mundelsheim auch im vergangenen Jahr alle die ihr gestellten Aufgaben erfolgreich bewältigen konnte. Für ihre Unterstützung ausdrücklich bedanken möchte ich mich auch bei den Partnerinnen und Partnern unserer Feuerwehrangehörigen. Sie tragen einen immensen Teil der Belastungen durch den Feuerwehrdienst mit. Danken möchte ich auch allen Verantwortlichen aus Gemeinderat und Verwaltung, allen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren, der Integrierten Leitstelle Ludwigsburg, dem Kreisfeuerwehrverband Ludwigsburg, den Hilfsorganisationen, dem Technischen Hilfswerk, der Polizei, dem Einsatzkräfte-Nachsorge-Team und den Vertretern der Medien für ihre Unterstützung und die stets gute Zusammenarbeit und grüße Sie mit dem Leitspruch der Feuerwehren: Gott zur Ehr´ dem nächsten zur Wehr! Thomas Giepen Kommandant 4 JAHRESBERICHT 2017 INHALT Feuerwehr • Einsatzgebiet 6 • Fahrzeuge 7 • Feuerwehrhaus 9 • Beschaffungen 11 Einsatzabteilung • Personal 12 • Lehrgänge 13 • Übungsbetrieb 14 • Ausbildung 15 • Einsätze 16 • Helfer vor Ort 18 Jugendfeuerwehr • Jahresbericht 19 Altersabteilung • Jahresbericht 21 Kameradschaft • Feuerwehrausschuss 23 • Termine 2018 25 Allgemeines • Kreis und Land 26 • Pressespiegel 27 • Gefährdungsbeurteilung Feuerwehrhaus 30 • Impressum/Quellen 36 5 EINSATZGEBIET Das Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Mundelsheim umfasst nahezu die gesamte Gemarkungsfläche mit einer Größe von 1019 ha, davon 208 ha Waldfläche. Der höchste Punkt liegt auf 334 m über NN, der tiefste bei 182 m über NN. In rund 1200 Wohngebäuden in Mundelsheim, einschließlich dem westlich des Neckars gelegenen Wohngebietes Schreyerhof leben 3.398 Einwohner. Mundelsheim mit den Wohngebieten Schreyerhof (vorne links) und Seelhofen (rechts). Oberhalb der Weinberge liegt das Industriegebiet Ottmarsheimer Höhe. Im Hintergrund ist schwach die Trasse der Bundesautobahn 81 zu erkennen. (Bild Gde. Mundelsheim) Das Industriegebiet Ottmarsheimer Höhe, welches zu einem großen Teil auf Mundelsheimer Gemarkung liegt, wird feuerwehrseitig durch die FF Besigheim-Ottmarsheim betreut. Hier stellen wir im Bedarfsfall die Ergänzungseinheiten. Gemäß Autobahnalarmplan ist die FF Mundelsheim für ein rund 12km langes Teilstück der Bundesautobahn 81 zuständig. In Fahrtrichtung Heilbronn von der Anschlussstelle Mundelsheim bis zur Anschlussstelle Ilsfeld – inklusive der Tank- und Rastanlage Wunnenstein Ost. In Fahrtrichtung Stuttgart von der Anschlussstelle Mundelsheim bis zur Anschlussstelle Pleidelsheim, mit dem Rastplatz Kälbling West. Dazu kommt der Neckar als Bundeswasserstraße im Bereich der Gemarkung Mundelsheim. Im Bereich des Umwelt- und Gewässerschutzes betreuen wir eine Ölsperre der Deutschen Transalpine Oelleitung GmbH. Deren Pipeline mit einem Durchmesser von 66cm und einer Jahreskapazität von 14 Millionen Tonnen Roherdöl, führt von Triest (Italien) über Ingolstadt nach Karlsruhe und unterquert den Neckar zwischen Pleidelsheim und Mundelsheim. 6 JAHRESBERICHT 2017 FAHRZEUGE Derzeit stehen der Freiwilligen Feuerwehr Mundelsheim folgende Fahrzeuge zur Verfügung: Hilfeleistungs- Löschfahrzeug HLF 20/16 Baujahr 2008 Mercedes Benz/Rosenbauer Löschgruppenfahrzeug LF 8 Baujahr 1987 Daimler Benz/Bachert Aufarbeitung 2012 Thoma Mannschaftstransportwagen MTW Baujahr 1996 Mercedes Benz/Barth Mehrzweckanhänger MZA 2 Rettungsboote 7 Mit der Ersatzbeschaffung des Verkehrssicherungsanhängers (VSA) konnte die Sicherheit bei Einsätzen auf der Autobahn deutlich verbessert werden. Gerade in Zeiten mit geringem Verkehrsaufkommen ist die Absicherung von Einsatzstellen lebensnotwendig: Dann, wenn sich kein Stau bildet und die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge nicht wesentlich reduziert ist. Der Tod von zwei 23 und 38-Jährigen Angehörigen der Feuerwehr Kloster Lehnin bei einem Unfall auf der BAB 2 am 05.09.2017 hat auf tragische Weise daran erinnert. Nach dem Unfall wurde schnell der Ruf nach elektronischen Kollisionswarngeräten und Notbremsassistenten für LKW laut. Sinnvoller und schneller umsetzbar ist eine bessere Ausstattung der Feuerwehren mit geeignetem Verkehrssicherungsgerät. Bayern ist hier seit vielen Jahren Vorreiter und rüstet die Feuerwehren mit Zuständigkeiten für Autobahnabschnitte entsprechend aus. Dabei spielt der Wiedererkennungswert des VSA eine entscheidende Rolle. Das Signalbild ist den Verkehrsteilnehmern bekannt, die Handlungsanweisungen durch Blink- und Drehpfeil sind eindeutig. Die Sichtbarkeit des VSA ist allen anderen Sicherungsmitteln weit überlegen. Zum Einsatz kommt der VSA in der Regel mit dem Mannschaftstransportwagen (MTW). Dabei rückt die Verkehrssicherungskomponente als zweite Einheit ab. Wenn der MTW nicht zur Verfügung steht, fungiert das LF8 als Zugfahrzeug. Eingesetzt wird der VSA dabei in Absprache mit der Polizei. 8 JAHRESBERICHT 2017 FEUERWEHRHAUS Mit der Sanierung der Neuweilerstraße hat die Gemeinde im vergangenen Jahr eine weitere große Baumaßnahme im Ort umgesetzt. Auf Vorschlag der Feuerwehr wurde dabei der Hof ebenfalls erneuert. Dadurch konnten zahlreiche Stolperfallen
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