JAHRESBERICHT 2018 Titel Oben
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Freiwillige Feuerwehr Mundelsheim 1974 45 Jahre Feuerwehrhaus 2019 JAHRESBERICHT 2018 Titel oben: 1974 - Das neue Feuerwehrhaus in der Neuweilerstraße 16 wird eingeweiht. Die Angehörigen der Einsatzabteilung sind im Hof angetreten. Bild: Ludwigsburger Kreiszeitung Titel unten: 2019 - Blickfang im Hof des Feuerwehrhauses ist die auffällig gestaltete Mauer. Den Blicken verborgen bleibt der allgegenwärtige Platzmangel im Haus. Bild: Feuerwehr Mundelsheim, Dennis Wägerle VORWORT 45 Jahre ist es her, dass die Freiwillige Feuerwehr Mundelsheim das Feuerwehrhaus am heutigen Standort in der Neuweilerstraße bezogen hat. 45 Jahre, in denen sich die Feuerwehr verändert hat - möchte man meinen. Dabei ist es, zumindest aus meiner Sicht, weniger die Feuerwehr die sich verändert. Viel mehr sind es die Rahmenbedingungen: Etwa das stetig steigende Verkehrsaufkommen, neu hinzugekommene Zuständigkeiten oder auch die stetig sinkende Zahl der direkt im Ort Beschäftigten und damit tagsüber verfügbaren Feuerwehrangehörigen. Die Feuerwehr passt sich an diese geänderten Rahmenbedingungen an. Und das über all die Jahre ihres Bestehens. Lassen Sie mich dieses Anpassen an drei Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit festmachen: • Technisch mit der Beschaffung von Hilfeleistungs-Löschfahrzeug oder Verkehrs- sicherungsanhänger an die Erfordernisse einer Ersteinheit mit Zuständigkeit für 12 km Bundesautobahn. • Taktisch mit der Einführung der Überdruckbelüftung im Brandeinsatz. Eine Reaktion auf sich verändernde Brandverläufe und die damit verbundenen Gefahren, entstanden durch hochdichte und extrem gedämmte Gebäude. • Organisatorisch waren auch immer wieder Anpassungen erforderlich. Als Paradebeispiel sei die nachbarschaftliche Unterstützung der Feuerwehren von Hessigheim und Mundelsheim genannt, mit welcher der sinkenden Tagesverfügbarkeit entgegengewirkt wird. Auch die gemeinsame Alarm- und Ausrückeordnung für den Schreyerhof besitzt sicherlich Vorbildcharakter. Alle diese Prozesse müssen intensiv geplant, beübt und letztlich von den Feuerwehrangehörigen mitgetragen und umgesetzt werden. Dazu braucht es Motivation, Entschlossenheit und Mut. Es braucht die Bereitschaft den Blick nach vorne zu richten. Den Blick nach vorne zu richten gilt es auch im Bezug auf die Räumlichkeiten der Feuerwehr. Als die Freiwillige Feuerwehr Mundelsheim 1974 das Feuerwehrhaus am heutigen Standort in der Neuweilerstraße bezogen hat, war dies ein großer Schritt. Das Gebäude entsprach dem Stand der Zeit. Seitdem wurde mit verschiedenen Maßnahmen versucht, das Feuerwehrhaus auf einem den Erfordernissen einer modernen und schlagkräftigen Feuerwehr entsprechenden Stand zu halten. Beispielhaft seien der Anbau oder die nachträgliche Isolierung der Decke im Obergeschoss genannt, beides in Eigenleistung durch die Feuerwehrangehörigen. Die Sanierung von Elektroinstallation und Hof waren, alleine aus Gründen der Sicherheit, nicht länger aufschiebbar. Trotzdem plagen uns seit vielen Jahren Platzprobleme. Darauf haben wir in der Vergangenheit immer wieder deutlich hingewiesen. Mit der in 2019 geplanten Beauftragung zur Erstellung eines Feuerwehr Bedarfsplans hat die Gemeinde die Chance, den Blick nach vorne zu richten. Sinn und Zweck dieser Maßnahme sind eine umfassende und vorurteilsfreie Bestandsaufnahme und das Aufzeigen erforderlicher 3 Maßnahmen um die Zukunftsfähigkeit der Feuerwehr zu sichern. Damit hat der im Frühjahr neu zu wählende Gemeinderat bereits eine große und verantwortungs- volle Aufgabe auf der Agenda. Auch hier braucht es Motivation, Entschlossenheit und Mut um nicht nur für das Jetzt und Hier, sondern für die Zukunft zu entscheiden und zu planen. Ich hoffe und wünsche, dass Gemeinderat und Verwaltung diese Chance nutzen. Es geht darum, das bewährte System der Freiwilligen Feuerwehren zu erhalten und zu stärken. In einer Zeit, in der ehrenamtliches, gesellschaftliches Engagement längst nicht mehr selbstverständlich ist, sondern teilweise sogar belächelt wird. In einer Zeit, in der sich Einsatzkräfte aller Fachdienste mit Anfeindungen, Beschimpfungen und sogar tätlichen Übergriffen konfrontiert sehen. Es geht um den Erhalt der Leistungsfähigkeit der Mundelsheimer Feuerwehr. Und die kommt allen Mundelsheimer Bürgerinnen und Bürgern zugute: Dann nämlich, wenn die Feuerwehr wider Erwarten doch einmal gebraucht wird. Unser Versprechen steht: Wir sind da, wenn Sie uns brauchen – rund um die Uhr, an allen Tagen im Jahr. In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Feuerwehrangehörigen für ihre Motivation und ihre für den Feuerwehrdienst aufgewendete (Frei-)Zeit bedanken. Sie haben es möglich gemacht, dass die Freiwillige Feuerwehr Mundelsheim auch im vergangenen Jahr alle die ihr gestellten Aufgaben erfolgreich bewältigen konnte. Für ihre Unterstützung ausdrücklich bedanken möchte ich mich auch bei den Partnerinnen und Partnern unserer Feuerwehrangehörigen. Sie tragen einen immensen Teil der Belastungen durch den Feuerwehrdienst mit. Danken möchte ich auch allen Verantwortlichen aus Gemeinderat und Verwaltung, allen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren, der Integrierten Leitstelle Ludwigsburg, dem Kreisfeuerwehrverband Ludwigsburg, den Hilfsorganisationen, dem Technischen Hilfswerk, der Polizei, dem Einsatzkräfte-Nachsorge-Team und den Vertretern der Medien für ihre Unterstützung und die stets gute Zusammenarbeit und grüße Sie mit dem Leitspruch der Feuerwehren: Gott zur Ehr´ dem nächsten zur Wehr! Thomas Giepen Kommandant 4 JAHRESBERICHT 2018 INHALT Feuerwehr • Einsatzgebiet 6 • Fahrzeuge 7 • Feuerwehrhaus 8 • Beschaffungen 9 Einsatzabteilung • Personal 10 • Lehrgänge 11 • Übungsbetrieb 12 • Ausbildung 14 • Einsätze 15 • Helfer vor Ort 18 Jugendfeuerwehr • Jahresbericht 19 Altersabteilung • Jahresbericht 21 Kameradschaft • Feuerwehrausschuss 23 • Termine 2019 25 Allgemeines • Kreis und Land 26 • Impressum/Quellen 28 5 EINSATZGEBIET Das Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Mundelsheim umfasst nahezu die gesamte Gemarkungsfläche mit einer Größe von 1019 ha, davon 208 ha Waldfläche. Der höchste Punkt liegt auf 334 m über NN, der tiefste bei 182 m über NN. In rund 1200 Wohngebäuden in Mundelsheim, einschließlich dem westlich des Neckars gelegenen Wohngebietes Schreyerhof leben 3.359 Einwohner. Mundelsheim mit den Wohngebieten Schreyerhof (vorne links) und Seelhofen (rechts). Oberhalb der Weinberge liegt das Industriegebiet Ottmarsheimer Höhe. Im Hintergrund ist schwach die Trasse der Bundesautobahn 81 zu erkennen. (Bild Gde. Mundelsheim) Das Industriegebiet Ottmarsheimer Höhe, welches zu einem großen Teil auf Mundelsheimer Gemarkung liegt, wird feuerwehrseitig durch die FF Besigheim-Ottmarsheim betreut. Hier stellen wir im Bedarfsfall die Ergänzungseinheiten. Gemäß Autobahnalarmplan ist die FF Mundelsheim für ein rund 12km langes Teilstück der Bundesautobahn 81 zuständig. In Fahrtrichtung Heilbronn von der Anschlussstelle Mundelsheim bis zur Anschlussstelle Ilsfeld – inklusive der Tank- und Rastanlage Wunnenstein Ost. In Fahrtrichtung Stuttgart von der Anschlussstelle Mundelsheim bis zur Anschlussstelle Pleidelsheim, mit dem Rastplatz Kälbling West. Dazu kommt der Neckar als Bundeswasserstraße im Bereich der Gemarkung Mundelsheim. Im Bereich des Umwelt- und Gewässerschutzes betreuen wir eine Ölsperre der Deutschen Transalpine Oelleitung GmbH. Deren Pipeline mit einem Durchmesser von 66cm und einer Jahreskapazität von 14 Millionen Tonnen Roherdöl, führt von Triest (Italien) über Ingolstadt nach Karlsruhe und unterquert den Neckar zwischen Pleidelsheim und Mundelsheim. 6 JAHRESBERICHT 2018 FAHRZEUGE Derzeit stehen der Freiwilligen Feuerwehr Mundelsheim folgende Fahrzeuge zur Verfügung: Hilfeleistungs- Löschfahrzeug HLF 20/16 Baujahr 2008 Mercedes Benz/Rosenbauer Löschgruppenfahrzeug LF 8 Baujahr 1987 Daimler Benz/Bachert Aufarbeitung 2012 Thoma Mannschaftstransportwagen MTW Baujahr 1996 Mercedes Benz/Barth Mehrzweckanhänger MZA 2 Rettungsboote 7 FEUERWEHRHAUS In den zurückliegenden Jahren haben wir immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen, gegen die Platznot im Feuerwehrhaus anzugehen. Es sind daher im wesentlichen Wiederholungen die hier zur Sprache kommen müssen. Nichtsdestotrotz sind sie aktuell und werden immer dringlicher. Spinde in der Fahrzeughalle sind schon lange nicht mehr zeitgemäß. Spätestens seit der Aufnahme weiblicher Feuerwehrangehöriger besteht hier Handlungsbedarf. Aktuell befinden sich die Spinde unserer weiblichen Jugendfeuerwehrangehörigen im Keller – ein unbefriedigender Kompromiss, der bei unseren zwei aktiven Feuerwehrfrauen nicht möglich ist. Sie müssen sich bisher ebenfalls in der Fahrzeughalle umziehen. Ein Zustand der bisher verhindert, gezielt Frauen für den Feuerwehrdienst anzuwerben. Dabei wäre das im Hinblick auf die gesunkene Tagesverfügbarkeit vieler Feuerwehrangehöriger dringend geboten. Eine minimale Verbesserung des Platzproblems haben wir durch den Umzug der Spinde unserer männlichen Jugendfeuerwehrangehörigen erreicht. Diese wurden ins alte Archiv im Arzthaus ausgelagert. Dies war erforderlich, um den Anbau für Einsatzgerät frei zu machen. Diese Lösung sehen wir aber als Provisorium. Durch die Anmietung einer Garage in der Neuweilerstraße wurde es möglich, selten benötigtes Material auszulagern. Da die Garage nicht frostfrei ist, sind der Nutzung aber auch hier Grenzen gesetzt. Im Feuerwehrhaus fehlen Sanitärräume mit Duschmöglichkeit. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn wir bei Einsätzen mit Blut, Ruß oder Öl in Kontakt gekommen sind. Es ist den freiwilligen Feuerwehrangehörigen nicht zuzumuten, diese Kontamination