Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland

2012

Adolf Guyer-Zeller und seine Bahnen Seite 7 Wie eine Dampflokomotive funktioniert Seite 26 Historische Bahnhofshalle Seite 30

www.dvzo.ch Inhalt

Vorstand Die DVZO Vorstandsmitglieder Seite 4 Vorwort Adolf Guyer-Zeller verbindet Seite 5

Impressum Seite 6 Gestern – Heute – Morgen Adolf Guyer-Zeller und seine Bahnen:

Adolf Guyer-Zeller 1839–1899 Textilindustrieller, Finanzgenie, Eisenbahnkönig Seiten 7-9

Bau der Uerikon–Bauma-Bahn (UeBB) Seiten 11-13

Schwierigkeiten beim Betrieb der UeBB Seiten 15-16

Die Jungfraubahn – Königin der Bergbahnen Seiten 17-19

Vision einer Engadin-Orientbahn Seiten 21-23 Bilderbogen Dampflok Ed3/3 401 «Bauma» mit Bierwagen TTB OK151 Seite 24-25 Hintergrund Wie eine Dampflokomotive funktioniert Seiten 26-29 Visionen Historische Bahnhofshalle Bauma Seiten 30-31

Wertvorstellungen Seite 33 Region Adolf Guyer-Zellers Wanderwege Seiten 35-37 Verein Vielseitiges Engagement für ein lebendiges Kulturgut Seite 38-39

Bautage der DVZO Infrastruktur Seite 41 Persönlich Liselotte Novet, Mitarbeiterin im Ressort Buffetwagen Seite 42 Informationen Kennzahlen Bahnlinie Bauma-Bäretswil- und DVZO Seite 43 Kurzmitteilungen Museumsbahnen, Ausstellungen und Bücher Seiten 44-47

3 Vorstand Vorwort

Adolf Guyer-Zeller verbindet

den die Gemeinsamkeiten mit der Jungfraubahn sichtbar: Der Respekt vor der Vergangenheit. Auch die Jungfraubahn schaut – obwohl sie heute zu den modernsten Bergbahnen der Welt gehört – mit Stolz auf ihre einmalige Geschichte zurück. In einer faszinierenden Präsentation lassen wir unsere Gäste eintauchen in die Bauzeit der Bahn, ohne dabei zum Disney- Hugo Wenger Andreas Hurt Monika Bieri Jürg Hauswirth Präsident Finanzen Aktuarin & Sekretariat Leiter Betrieb & Reisedienst land zu werden. An Guyer-Zellers Idee, Menschen auf be- Jahrgang 1956, Dürnten Jahrgang 1957, Horgen Jahrgang 1972, Bauma Jahrgang 1971, Bauma queme und sichere Art in eine Welt aus Schnee und Eis zu führen, hat sich nichts geändert. Dieses Konzept wird auch in Zukunft erfolgreich sein. Immer wird es Menschen geben, die eine andere, unbekannte Welt erleben möchten, handle es sich nun um die grossartige Naturlandschaft der Gletscher oder um den Abwechslungsreichtum des Zürcher Oberlands mit der Erlebniswelt der Bahnromantik. Ich wünsche euch, liebe Freunde des DVZO, eine erfolg- reiche Zukunft mit der lebendigen Vergangenheit unseres gemeinsamen Freundes Adolf Guyer-Zeller.

Peter Fischer Jürgen Rakow Daniel Rutschmann Röby Meier Urs Kessler, Vorsitzender der Geschäftsleitung Leiter Technik Triebfahrzeuge & Leiter Technik Wagen & Leiter Infrastruktur Verwaltung Immobilien Werkplatz Uster Werkplatz Bauma Jahrgang 1967, Dietlikon Jahrgang 1945, Dürnten der Jungfraubahn Jahrgang 1943, Winterthur Jahrgang 1965, Dietikon

Ausführliche Informationen zu den DVZO Vorstandsmitgliedern finden Sie auf unserer Homepage www.dvzo.ch > Verein > Vorstand

Urs Kessler, CEO der Jungfraubahn, in historischer Uniform

Eisenbahnen schaffen Verbindungen. Städte und Land- schaften rücken näher zusammen, Menschen finden ihren Aus Vernunft: 125 km/h innerorts. Weg über Grenzen hinweg. Adolf Guyer-Zeller war ein Rei- sender, unterwegs auf vielen Kontinenten. Er wusste um die Bedeutung sicherer Verkehrswege. Die Eisenbahn war für ihn das Verkehrsmittel der Zukunft. So entstanden Pro- jekte in den Orient mit Ziel Konstantinopel, ins Zürcher Oberland und auf die Jungfrau. Einige Wünsche gingen in Erfüllung, die Bahnstrecken dienten über Jahrzehnte als wirtschaftlicher Lebensnerv ganzer Regionen. Die Jung- fraubahn – wohl sein liebstes Kind – fährt bis heute von Erfolg zu Erfolg. Seit Jahren pflegen die Jungfraubahnen freundschaftliche Beziehungen zur engeren Heimat Guyer-Zellers. In Neuthal ist sein Projekt herangereift, wichtige Entscheide sind hier getroffen worden. Schön, dass im Zürcher Oberland das Erbe vom Unternehmer und Eisenbahnpionier auf ein- drückliche Art gepflegt wird, sei es das Industrie-Ensemble in Neuthal mit dem ehemaligen Fabrikgelände oder die An- lagen der Uerikon–Bauma-Bahn. Ohne den unermüdlichen Einsatz vieler begeisterter Eisenbahnfreunde wäre die in- teressante Strecke wohl nur noch auf alten Landkarten zu finden. Besonders eindrücklich ist die Qualität, mit der die histori- schen Wagen und Lokomotiven restauriert werden. Bei ih- rem authentischen Dampfbetrieb fühlt man sich 100 Jahre zurückversetzt. Ohne Showeffekte erlebt man die Zeit, die 4 Guyer-Zeller begründet und mitgestaltet hat. Und hier wer- Guyer-Zellers Projekt zur Spitze der Jungfrau: «Elevator» und Wendeltreppe 5 Gestern – Heute – Morgen

Adolf Guyer-Zeller 1839–1899 Textilindustrieller, Finanzgenie, Eisenbahnkönig

nach Le Havre, wo er in einer Baumwollhandelsfirma sein Rüstzeug holte. Darauf folgten zwei Jahre Weiterbildung in Grossspinnereien und Maschinenfabriken in England. 1860 weilte Adolf Guyer nur kurze Zeit zu Hause. Getrieben vom Reise- und Entdeckungsfieber reiste er 1862 via Venedig nach Ägypten, besichtigte den Bau des Suezkanals, ging nach Flo- renz, wallfahrtete mit der Prinzessin de La Tour d’Auvergne auf Pferde- und Kamelrücken zum Heiligen Land, wo er die biblischen Stätten besuchte. 1863 kehrte er nach Neuthal zu- rück, trat ins väterliche Geschäft ein, wo er drei Jahre später Teilhaber wurde. Doch schon bald war ihm seine Heimat im Neuthal wieder zu eng, sein Wagemut und seine Risikobe- reitschaft verlangten nach Grösserem. 1869, als Dreissigjäh- riger, heiratete er Anna Wilhelmina Zeller, die Tochter einer angesehenen Stadtzürcher Industriellenfamilie. 1870 ver- legte Adolf Guyer seinen Wohn- und Geschäftssitz nach Zü- rich, wo er näher am internationalen Puls von Handel, Wirt- schaft und Finanz war. Zusätzlich zur Leitung seiner Spinne- rei in Neuthal und der Weberei in Oberkempten betrieb er von Zürich aus einen umfangreichen Textilhandel mit dem vorderen und ferneren Orient. Zunehmend galt seine besondere Aufmerksamkeit dem Porträt Adolf Guyer-Zeller Eisenbahnbau. Bereits 1870 hatte Adolf Guyer-Zeller sich für DVZO Dampfzug auf dem Bölviadukt oberhalb Bauma den Bau der Gotthardbahn begeistert, für die er in schwieri- Walter Sprenger – Adolf Guyer-Zeller entstammte einem al- gen Zeiten eintrat und die er massgeblich unterstützte. Impressum ten Zürcher Oberländer Müllergeschlecht. Seine Grosseltern Er kaufte während des Kurssturzes in den 1870er-Jahren mas-

Herausgeber Liselotte Novet, Christoph Rutschmann, Historische Fotografien und Zeichnungen zogen 1802 von der Mühle Oberkempten nach Bauma, wo senhaft Gotthard- und später auch Nordostbahn-Aktien, wo- Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland Christian Schlatter, Fabian Sollberger, Archiv Jungfraubahnen: Seiten 5 (u), 7 (o), sie die bestehende Mühle am Weissenbach übernahmen. durch er sich eine grosse Machtstellung erwarb. Mit der Walter Sprenger, Paul Stopper, Rico Trümpler, 9 (o), 17, 18 (o), 18 (u), 19 Adolf Guyer-Zellers Onkel, Heinrich Guyer, «der kluge Mül- Geschäftsführung der NOB nicht einverstanden, liess er sich Adresse Hugo Wenger, Peter Wenger Chronikarchiv Bauma: Seiten 11, 12, 15 (u), DVZO, Postfach, CH-8340 Hinwil Ortsmuseum Fischenthal: Seite 15 (o) ler von Bauma», betrieb später die Mühle weiter, während- 1894 an einer von ihm einberufenen Aktionärsversammlung [email protected], www.dvzo.ch Bild- und Quellennachweis Ortsmuseum Hinwil: Seiten 13, 16 dem sein Bruder, der Vater von Adolf Guyer-Zeller, Johann zum Präsidenten wählen. Durch seine kühne und bisweilen Aktuelle Fotografien Privatarchiv Cla Semadeni, Chur: Seite 22 Rudolf Guyer, 1825/27 in Neuthal eine der ersten grossen harte Rücksichtslosigkeit bei der Verfolgung seiner Ziele Konzept, Redaktion und Koordination Damian Amstutz/Verkehrshaus: (Aufnahme der Projektmappe Engadin- Dieter Enz, Fotograf und Kommunikations- Seite 45 (ru) Orientbahn: Dieter Enz/Comet Photoshop- Spinnereien baute. Neben der Fabrik entstand die Fabrikan- schaffte er sich auch Gegner. Aber nur so konnte er Aufga- berater, CH-8344 Bäretswil Dieter Enz/Comet Photoshopping GmbH: ping GmbH) tenvilla, wo Adolf Guyer am 1. Mai 1839 geboren wurde. ben, die andere für unmöglich hielten, aufgleisen und durch- Titelbild, Seiten 4 (alle), 6, 7 (u), 9 (u), 24/25, Die Industrieanlagen wurden laufend erweitert, nebst Was- führen. Gestaltung 29 (o), 31 (or), 38, 41, 42, 44 (lu), 44 (ro), Illustrationen Brigitte Schärer, Grafikerin 44 (ru), 45 (mo), 45 (ro), 46 (mm), 47 (ro) Aus dem Reglement über die Dampflokomo- serkraftanlagen, Ökonomiegebäuden, Baumwoll- und Garn- CH-9100 Herisau Daniel German/TRZO: Seite 35 tiven (R 434.2), Beschreibung und Anleitung magazinen sowie Stallungen wurden auch Arbeiterwohn- EditionLan: Seite 46 (lo) für die Bedienung, SBB ZfW 1955: Seiten 26, häuser gebaut. In dieser Umgebung wuchs Adolf Guyer auf. Bildbeschaffung und Bildbearbeitung Werner Hardmeier: Seite 33 27 Comet Photoshopping GmbH Fredy Landenberger: Seiten 46 (ro), 46 (ru) Seine geistige und körperliche Kraft und Grösse hat er von CH-8484 Weisslingen Ernst Leutwiler: Seite 47 (lo) Visualisierungen den Vorfahren der Müller-Dynastie geerbt. Mit Initiative, Ein- Jürg Lüthard: Seite 44 (mo) Realisation durch Mathys Partner Visuali- sicht und Tatkraft verfolgte er das einmal ins Auge gefasste Lektorat/Korrektorat Matthias Manhart/Sersa: Seite 46 (lu) sierung, CH-8005 Zürich; Hintergrundbilder: Rita Iseli, CH-8484 Weisslingen Thomas Mayer: Seite 44 (lo) Dieter Enz/Comet Photoshopping GmbH; Ziel. Sein Blick ging über die engen Grenzen seiner Heimat Ueli Meier/Comet Photoshopping GmbH: Seiten 30/31, 31 (u) hinaus in überregionale, nationale und internationale Berei- Inserate Seite 23 che. Obschon Neuthal zur Schulgemeinde Bäretswil gehörte, Dieter Enz, CH-8344 Bäretswil Cyrielle Recoura/La Cité du Train: Seite 47 (ru) © Dampfexpress 2012: Dampfbahn-Verein Kurt Reichenbach: Seite 5 (o) Zürcher Oberland DVZO besuchte Adolf die Primar- und Sekundarschule in Bauma. Druck Martin Ruckstuhl/SBBHistoric: Dann studierte er drei Jahre an der Industrieabteilung der Druckerei Sieber AG, CH-8340 Hinwil Seite 47 (mu) Die Weiterverwendung von Texten, auch Kantonsschule Zürich und besuchte gleichzeitig Vorlesungen Walter Ruetsch: Seite 47 (lu) auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe Auflage Brigitte Schärer/Comet Photoshopping gestattet. Die Copyrights der Bilder liegen an der Universität und am Polytechnikum in Zürich. 1857/58 6'000 Expl. GmbH: Seite 39 bei den jeweiligen Fotografen/Archiven/ belegte er Vorlesungen an der Akademie in Genf. 1858/59 Fabian Sollbrger: Seite 29 (u) Agenturen. erwarb er sich praktische Kenntnisse in der väterlichen Spin- Autoren (ohne Kurzmitteilungen) Martin Sturzenegger: Seite 35 (o) Monika Bieri, Heinz Binder, Doris Eggmann, Georg Trüb: 45 (mu), 47 (mo) Titelbild: DVZO Dampfzug auf der Weissen- nerei in Neuthal. Darauf zog ihn sein Wissensdurst hinaus in Dieter Enz, Regula Hug, Urs Kessler, Hugo Wenger: Seiten 45 (lo), 44 (lu) bachbrücke im Neuthal die weite Welt, von seinem Vater begleitet zuerst nach Paris, 6 wo sie dem Einzug Napoleons III. beiwohnten, anschliessend Neuthal, Geburtssort von Adolf Guyer-Zeller 7 Gestern – Heute – Morgen

Teilstrecke Scheidegg–Eigergletscher feiern. Nach vielen Hin- dernissen wurde 1912 das letzte Teilstück bis zur Station Jungfraujoch auf 3454 m ü. M. eröffnet. Doch Adolf Guyer- Zeller weilte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unter den Fei- ernden. Am 3. April 1899 war der Pionier 60-jährig an einem Herzversagen gestorben. Vor seinem Tod hatte er sich mit grossem Elan neuen Werken zugewandt. Wir Zürcher Ober- länder verdanken ihm die Uerikon–Bauma-Bahn. Er liess auch bereits ein Projekt für eine Engadin–Orientbahn aus- arbeiten, die eine von Calais über Zürich–Chur nach Kon- stantinopel führende Verbindung schaffen sollte. Das Volk nannte ihn – zu Recht – den Eisenbahnkönig. Obschon sein Aktionszentrum in Zürich lag, vergass Adolf Guyer seine engere Heimat nie. Das Sommerhalbjahr ver- brachte die Familie immer wieder in seinem Geburtshaus in Neuthal, wo er die Umgebung seiner Villa in eine Parkland- schaft verwandelte. Daneben liess er ein 25 km langes Wan- derwegnetz rund um Bauma erstellen. Die romantischen Wege mit Treppen und Brücken durch schattige Waldtäler, vorbei an stiebenden Wasserfällen bieten gerade in der heu- Guyer-Zeller inspiziert die Arbeiten beim Kraftwerk Lauterbrunnen (1897) tigen Zeit eine wohltuende Erholung vom Alltag, der durch Mit uns setzen Sie auf Hektik und Stress geprägt ist. Sein grösster Plan – von vielen belächelt – war das Projekt Der Industrie- und Wirtschaftspionier Adolf Guyer-Zeller einer Bahn auf die Jungfrau. Mit eisernem Willen und uner- fand auch noch Zeit für die Politik. Während rund 18 Jahren schütterlicher Tatkraft räumte er alle Hindernisse aus dem gehörte er dem Zürcher Kantonsrat an und war General- die richtige Schiene. Weg und beschaffte die notwendigen riesigen Geldmittel. konsul Griechenlands in Zürich. Als grosser Naturfreund und Zur Finanzierung des Baus der Jungfraubahn eröffnete er Bergsteiger war er Mitbegründer der SAC-Sektion seine eigene – heute noch bestehende – Guyer-Zeller Bank. sowie ein grosser Förderer der Schulen. Sein Familiengrab 1895 reichte er das Konzessionsgesuch für den Bau ein, und aus griechischem Pentelli-Marmor befindet sich auf dem Besuchen Sie uns auf www.zkb.ch 1896 wurde mit den Arbeiten begonnen. Bereits 1898 Friedhof in Bauma; dahinter erhebt sich der Bölviadukt sei- konnte er mit 400 Gästen aus aller Welt die Eröffnung der ner Uerikon–Bauma-Bahn als weiteres Denkmal.

Das Familiengrab Guyer-Zeller in Bauma Regula Hug – Nach dem Tod von Adolf Guyer-Zeller 1899 liessen seine Nachkommen auf dem Friedhof in Bauma ein monumentales Familiengrabmal errichten. Die exedraartige Anlage mit giebelbekröntem Mittelteil ist in den Formen der klassisch-griechischen Tempel- architektur gehalten. Über einem Sockel aus Verzasca- Granit erhebt sie sich in griechischem Penteli-Marmor und mit sieben Gedenktafelfeldern in schwarzem Sye- nit. Marmor und Formensprache weisen auf Guyers Verbindungen nach Griechenland hin. In der Mitte steht das tempelartige Grabmal für Guyer mit rundem marmornem Porträtrelief in schwarzer Inschriftplatte. An den Seitenflügeln folgen die Grabplatten der Eltern, Familiengrab von Guyer-Zeller auf dem Friedhof Bauma der Gattin und verschiedener Nachkommen. Als Schöpfer des Denkmals fungieren der Zürcher Bild- den 100. Todestag Guyers restaurierte neoklassizisti- hauer Baptist Hoerbst, der auch Guyers Porträtrelief sche Grabmal ist eines der bedeutendsten Werke die- geschaffen hat, und der Architekt und Semper-Schüler ser Art im Kanton Zürich. Es befindet sich zu Füssen Albert Müller, der verschiedene Familiengrabmäler in des Bölviadukts der von Guyer initiierten Uerikon–

der Schweiz entworfen hat. Das 1999 im Hinblick auf Bauma-Bahn und seiner Spinnerei Neuthal in Bäretswil. 8 9 Gestern – Heute – Morgen

Bau der Uerikon–Bauma-Bahn (UeBB)

Walter Sprenger – Die Bahnkarriere von Adolf Guyer-Zeller Realisierung des Projekts begann 1879 mit seiner Wahl in die Revisionskommission der Am Mittwoch, 23. Januar 1895, versammelten sich auf Ein- Nordostbahn. Von 1883–1890 war er deren Präsident. 1892 ladung eines Initiativkomitees im Gasthof Löwen in Bubi- wurde er Verwaltungsratsmitglied der NOB, 1893 Präsident. kon über 80 Männer aus dem Zürcher Oberland, um über 1894 stürzte er an einer von ihm einberufenen ausseror- das Projekt für die Erstellung einer «Transversalbahn» von dentlichen Generalversammlung Verwaltungsrat und Direk- Uerikon nach Bauma zu beraten. Adolf Guyer-Zeller orien- tion der NOB und liess sich selbst auch als Präsident der tierte darüber, das Versammlungsprotokoll ist erhalten. Der Direktion der NOB wählen. Sein Interesse am und sein Enga- Voranschlag rechnete mit Gesamtkosten von 2,4 Millionen gement für den Eisenbahnbau stiegen ständig. 1894 wurde Franken. Es wurde ein Initiativkomitee mit Gemeindepräsi- Adolf Guyer-Zeller die Konzession für den Bau der Jungfrau- dent Nauer aus Hinwil als Vorsitzenden gewählt. An der bahn erteilt. Versammlung erhitzten sich die Gemüter über den End- Seine Heimatverbundenheit erwies er vor allem dem Eisen- punkt der Bahn am Zürichsee. Die Gemeindeversammlung bahnbau in der Ostschweiz. Bereits 1871 hatte er eine Kon- in Stäfa stellte die Bedingung für einen Beitrag, dass die zession für das Projekt einer Transversale Bodensee–Zürichsee Strecke bis Stäfa geführt werde, was Guyer-Zeller ablehnte. mit Anschluss an die Gotthardbahn erhalten, welche eine Ver- Bei einem Endpunkt der Bahn in Stäfa wäre für die Nord- bindung von Eschlikon über Turbenthal–Bauma–Hinwil an ostbahn eine Konkurrenzierung auf der Linie Uerikon–Stäfa den Zürichsee vorsah, von wo aus die Passagiere mit einem zu befürchten. Auch der Vorschlag, die Bahn über Wetzi- Schiff nach Horgen und von dort mit der Drahtseilbahn nach kon zu führen, lehnte Guyer-Zeller ab, weil ihn Horgen-Oberdorf an die Linie Zürich–Gotthard gebracht wer- bei den Nationalratswahlen nicht unterstützt hatte. Adolf den sollten. Mit der 23 km langen Linie Bauma–Uerikon war Guyer-Zeller vertrat bei der Festlegung der UeBB-Strecke beabsichtigt, der UeBB eine Teilstrecke der Transversale zweifellos auch persönliche Interessen. Er liess die Linien- Bodensee–Gotthard zuzuteilen. Nachdem verschiedene Pro- führung so festlegen, dass einige Spinnereien im Zürcher jekte und Verhandlungen für Bahnlinien im Zürcher Oberland Oberland direkt an die Bahn zu liegen kamen. Er erläuterte gescheitert waren, konzentrierten sich die Bahn-Interessier- die finanziellen Aspekte des Projekts. Die Baukosten wur- ten und Gemeinden auf die Linie einer Uerikon–Bauma-Bahn. den mit 2,4 Mio. Franken veranschlagt, wovon die Ge-

10 Bauma, erste Arbeiten am Trassee der UeBB beim Wolfsberg (links im Bild) 11 Gestern – Heute – Morgen

meinden 800'000 Franken zu leisten hätten. Den gleichen Bau der Bahn Betrag sollte der Kanton übernehmen. Er versprach, dafür 1898 wurde die Bauleitung gegen à forfait-Entschädigung zu sorgen, dass die Nordostbahn das letzte Drittel über- an den ehemaligen Oberingenieur der Nordostbahn, E. Züb- nimmt. Sollte dies gelingen, würde die Nordostbahn auch lin, übergeben. Am 5. Juni 1899 begannen die Bauarbeiten den Betrieb übernehmen und deren langjährige Betriebser- im Abschnitt Bauma–Bäretswil und noch im selben Jahr auf fahrung käme auch der neuen Bahn zugute. Mit einem kräf- der ganzen Bahnstrecke. Sämtliche Erdarbeiten konnten bis tigen Appell, sich mutig ans Werk zu machen, schloss der Ende 1900 fertiggestellt werden. Die Waldrodungen zwi- Referent seinen zweistündigen frei gehaltenen Vortrag. Zur schen Bauma und Hinwil bereiteten einige Probleme, auch Erreichung der genannten Eisenbahnverbindung wurde ein der Baugrund war vielerorts schlecht und wenig tragfähig. Initiativkomitee bestellt, das die Ermächtigung erhielt, sich Am 14. September 1900 rutschten wegen unterirdischer durch einflussreiche Männer aus allen beteiligten Gemein- Wasserquellen im Kemptnertobel 6’000 m3 Erde ab. Auch den zu ergänzen. Die Aufgaben waren mannigfaltig. Zuerst weitere Erdrutsche zwangen zu Streckenverlegungen. Im musste die Konzession erworben werden, wobei die Finan- Januar und Februar 1901 kamen die Arbeiten wegen zierung den Knackpunkt darstellte, verbunden mit vielen schlechten Wetters nur langsam voran. Der Oberbau war bis Vorabklärungen. Am 4. August 1898 fand im Restaurant Hir- Mitte Mai 1901 beendet, die Weissenbachbrücke in Neu- schen in Hinwil die konstituierende Generalversammlung der thal im Februar fertiggestellt, bis im Winter 1900/1901 wa- Aktionäre statt und am 4. September 1898 am gleichen Ort ren die Stationsgebäude gebaut und Mitte März 1901 die die erste Sitzung des Verwaltungsrats. Die Aktionärsver- Hochbauten beendet. Es folgte die Installation der Signal- sammlung bestellte den Verwaltungsrat, zusammengesetzt und Barriereanlagen. Am 20. und 21. Mai 1901 unterzog aus Adolf Guyer-Zeller, Direktoren der NOB, Zürcher Kan- ein Vertreter des Eisenbahndepartements die gesamte tonsräten, Gemeindepräsidenten der betroffenen Gemein- Strecke einer Voruntersuchung. An diesem Anlass nahmen den, Bezirksräten, einem Bezirksratschreiber sowie einem auch Vertreter des Kantons, der Gemeinden und der mitbe- Gerbereibesitzer. troffenen Bahngesellschaften NOB, VSB und TTB teil. Die

Gleisbau im Bussenthal zwischen Bäretswil und Neuthal

amtliche Kollaudation fand am 28. Mai, drei Tage vor der Be- ten Schweizerbahnen und der Tösstalbahn. Mitte Mai 1901 triebseröffnung, statt. Die Belastung der Brücken und die war das Werk so gut wie beendet, was ermöglichte, am Kontrolle des Rollmaterials gaben zu keinen Beanstandun- 28. Mai die Kollaudation durch die staatlichen Organe vor- gen Anlass. Für die Betriebseröffnung wurde folgendes Per- zunehmen. sonal angestellt: 6 Stationsvorstände, 1 Stationsvorstand- Stellvertreter, 1 Bahnmeister, 15 Streckewärter, 8 Barriere- Einweihung wärter. Das Fahrdienstpersonal wie Lokomitivführer, Heizer Am 30. Mai 1901 fand die Einweihung statt, an der eine und Kondukteure wurden von der Tösstalbahn gestellt. Abordnung des Regierungsrates, des Kantonsrates und der Am Ostermontag, 3. April 1899, verstarb in Zürich Adolf Gemeinderäte der beteiligten Gemeinden, Delegierte der Guyer-Zeller. An seiner Bestattung in Bauma nahmen sehr Nordostbahn, der Vereinigten Schweizerbahnen und der viele Personen Abschied von ihm. Guyer-Zellers Tod rief Tösstalbahn sowie eine grosse Anzahl Gönner und Freunde mit Recht Trauer und Bestürzung sowie Befürchtungen in Be- teilnahmen. Die ganze Bevölkerung feierte mit Deko- zug auf das Schicksal der Uerikon–Bauma-Bahn hervor. Un- rationen, Kanonen- und Mörserschüssen. Der festlich ge- ter der tüchtigen Bauleitung schritten die Arbeiten rasch schmückte Eröffnungszug von Uerikon nach Bauma und zu- voran. Rollmaterial wie Lokomotiven, Personen- und Güter- rück mit Musik und Ehrendamen bildete die Hauptattrak- wagen wurden bestellt sowie Schienen und Schwellen an- tion des Tages. Als der Zug den Bölviadukt oberhalb des Fried- gekauft. Ein Gesuch an den Bundesrat betreffend Be- hofs Bauma erreichte, spielte die Festmusik eine Trauer- triebserleichterungen wurde erneuert, Unterhandlungen melodie für den verstorbenen Adolf Guyer-Zeller. Das Ban- über die Anschlussverhältnisse auf den Gemeinschaftssta- kett fand im prachtvoll hergerichteten Saal des Hotels Bach- 12 Auf der gesamten UeBB Strecke waren für die unzähligen Einschnitte und Dämme aufwändige Erdverschiebungen notwendig tionen wurden geführt mit der Nordostbahn, den Vereinig- tel in Hinwil mit Reden, Gesangs- und Musikvorträgen statt. 13 Gestern – Heute – Morgen

Schwierigkeiten beim Betrieb der UeBB

nagra Kostenlose Führungen in unserem • Felslabor für Gruppen ab zehn Personen. Anmeldung: 056 437 11 11 Comet Photoshopping

bewährtbewährt...... Station Ettenhausen-Emetschloo als Holzumladeort für die Sägerei in Wetzikon zuzuverlässig...uvverlrläläässssig... Walter Sprenger – Um die Betriebsaufnahme der Uerikon– die Tösstalbahn geführt worden war, zum Selbstbetrieb über. ppünktlich...ünktltliliich... Bauma-Bahn am 1. Juni 1901 zu ermöglichen, waren für die Auch der Erste Weltkrieg wirkte sich negativ auf den Betrieb Mitbenützung der Gemeinschaftsstationen viele Verhand- aus. Die Anzahl Züge musste von 14 auf 6 reduziert werden, lungen erforderlich. Man war der Ansicht, dass ein Selbstbe- das Personal hatte mehrmals Lohnkürzungen zu akzeptieren, trieb wegen der geringen Bahnlänge teuer zu stehen käme. die später aber rückerstattet wurden. Da an einen defizit- Erste Verhandlungen mit der Nordostbahn verliefen negativ. freien Bahnbetrieb weiterhin nicht zu denken war, wurde die DRUCKEREI SIEBER AG Die angefragte Tösstalbahn stellte zunächst unangenehme UeBB einer Defizitdeckung von 50% durch den Bund, 34% Forderungen, die dann nach intensiven Besprechungen zu- durch den Kanton und 16% durch die Gemeinden unterstellt. 8340 Hinwil rückgezogen wurden. Gegen eine Kautionsleistung der UeBB Nach dem Krieg führte der erhöhte Kohlenpreis zu drasti- Kemptnerstrasse 9 an die TTB verpflichtete sich die Tösstalbahn, den Betrieb mit schen Fahrplaneinschränkungen. So fuhren vom 2. Dezem- Tel. 044 938 39 40 [email protected] eigenen Lokomotiven zu führen. Da sich die Bestellung der ber 1918 bis 6. Juli 1919 an Werktagen nur noch drei Züge Fax 044 938 39 50 www.druckerei-sieber.ch beiden für die UeBB bestimmten Lokomotiven nicht mehr in jede Richtung, an Sonntagen war der Bahnverkehr einge- rückgängig machen liess, wurden diese später gegen einen stellt. Nach 1922 konnte der Betrieb dank Kohlenverbilligung Mietzins an die Nordostbahn abgetreten. und der haushälterischen Betriebsleitung defizitfrei geführt Die Betriebseinnahmen des ersten Jahres entsprachen nicht werden. den Erwartungen, weil sich der erhoffte Verkehr nicht ein- Der Landgasthof «Heimat» stellte. Die Bahnverwaltung war gezwungen, 1903 den Bun- Seewadel 8494 Bauma desrat um Unterstützung zu bitten. Ersparnisse erhoffte man sich durch die Einführung des Selbstbetriebes ab 1. Januar befindet sich im romantischen Tösstal, direkt an der 1905. Der Kauf des Dampftriebwagens CZm 1/2 im Jahr 1907 Bahnstrecke Winterthur–Bauma–Steg–Rapperswil, 2 km von der Station Bauma mit möglichem Dampf Bahn ermöglichte eine gewisse Betriebsrationalisierung, da sich mit Stop. nur einem Fahrzeug Personen, Güter und Post befördern lies- sen. Im gleichen Jahr wurde das Anleihenskapital in Priori- Unser Haus tätsaktien umgewandelt, ohne dass die UeBB jemals Dividen- – der Treffpunkt für Jedermann mit 20 Betten den ausschütten konnte. Der Wechsel auf elektrischen Betrieb – Gourmetstübli bis 55 Personen – Landbeiz 40 Plätze wurde erwogen, aber wegen der hohen Umstellungskosten – grosse sonnige Gartenterasse nicht realisiert. Die Betriebsentwicklung stellte sich weiter nicht ein, nicht zuletzt, weil das Trassee der UeBB nicht dem Inhaber: Nelly und Hans Ziegler natürlichen Lauf des Verkehrs folgte und damit die wichtigs- Eidg. dipl. Küchenchef ten Verkehrspunkte im Oberland nicht verband. Im Volks- Tel. 052 386 11 66 Web www.hotelheimat.ch mund «Überbeibahn» genannt, war die Bahn bereits zu Mail [email protected] Beginn ohne grossen Rückhalt. Aus Spargründen ging die 14 Bahn am 1. Januar 1905, nachdem sie dreieinhalb Jahre durch UeBB Dampfzug auf der Weissenbachbrücke bei Neuthal 15 Gestern – Heute – Morgen

Die Jungfraubahn – Königin der Bergbahnen

Die Betriebszahlen zeigten über Jahrzehnte hinweg ein stän- Peter Wenger – «Jetzt hab ich es gefunden!» In Gedanken Ihm folgte nur ein paar Tage später, am 22. Oktober 1889, diges Auf und Ab. 1902, im ersten vollen Betriebsjahr, konn- versunken, soll Guyer-Zeller bei einer kleinen Rast auf dem das Projekt einer Drahtseilbahn mit Pressluftantrieb vom Aar- ten 137'136 Personen befördert werden. Die Zahl stieg bis 1912 Weg vom Schilthorn nach Mürren diesen Satz zu sich selber gauer Alexander Trautweiler. Nun war der Wettlauf zur Jung- sogar auf 190'538, sank im letzten Kriegsjahr auf 88'891 Passa- gesagt haben, als er auf der gegenüberliegenden Talseite fraubahn in vollem Gange; denn schon ein Jahr später trat giere in den wenigen verkehrenden Zügen. 1931 konnte die einem Dampfzug der Wengernalpbahn auf ihrem Weg zur der Erbauer der Pilatusbahn, Edurad Locher, mit einem wei- Rekordzahl von 219'203 Passagieren erreicht werden, doch Kleinen Scheidegg nachblickte. Die alles entscheidende Berg- teren Projekt auf den Plan. In zwei schnurgeraden Tunnel- dann wirkte sich der aufkommende Autoverkehr negativ auf wanderung, die er zusammen mit seiner Tochter am 27. Au- röhren sollten, einer Rohrpost gleich, zwei zylindrische Wagen die Bahn aus. Erst der Zweite Weltkrieg brachte wieder eine gust 1893 unternommen hatte, brachte den Durchbruch. in 15 Minuten dem Gipfel entgegenjagen. War es Zufall oder Absicht, dass die beiden im Lauterbrun- Guyer-Zellers Entschluss stand an diesem Spätsommertag, nental unterwegs waren? Wir wissen es nicht sicher. Doch dem 27. August 1893, fest: Er war sich sicher: Ich baue die Der Geist von Adolf Guyer-Zeller wer sich nur ein wenig mit Guyer-Zellers Lebensgeschichte Jungfraubahn. Noch in der folgenden Nacht hält er die Lini- Hugo Wenger – Der Geist von Adolf Guyer-Zeller befasst hat, weiss, Zufälle waren nicht sein Ding. Adolf Guyer- enführung auf einem Blatt aus seinem Taschenbuch fest. Die durfte wohl auch Pate gestanden haben, als im Zür- Zeller war ein Mann der Tat. Hatte sich der Zürcher Oberlän- Grundidee war verblüffend klar und einfach: Mit dem Bau cher Oberland 1968 die Idee keimte, eine Museums- der Unternehmer etwas vorgenommen, so wusste er dies mit der Bahn wurde nicht im Tal, sondern auf der Kleinen Scheid- bahn aufzugleisen. Man wollte sie auf den Schienen all seiner Kraft umzusetzen. Als ungekrönter Eisenbahnkönig egg begonnen, und so liessen sich 1’300 Höhenmeter ein- der einstigen Uerikon-Bahn verwirklichen. Beschleu- Legendäre UeBB-Komposition: Dampftriebwagen mit Personenwagen der Schweiz fehlte ihm nur noch eine Bahn: die Bahn auf die sparen. Gleichzeitig konnte das ganze Bergmassiv von Eiger, nigt wurde das Vorhaben durch einen 16-jährigen Jungfrau. Mönch und Jungfrau mit einbezogen werden. Bemerkens- eisenbahnbegeisterten Schüler aus Zürich, der im Erhöhung der Bahnbenützerzahlen – 249'202 im Jahr 1945. Die schwärmerische Idee, eine Bahn auf die Jungfrau zu wert an seinem Entwurf war das geniale alles umfassende Zürcher Oberland ebenfalls eine Museumsbahn Dennoch: Das Betriebsdefizit wuchs ständig an und belief sich bauen, beschäftigte schon 1859 Friedrich Seiler, Hotelier und Konzept. Auf einem kleinen Blatt Papier hatte bis ins kleins- plante. Ausschlaggebend war auch der Umstand, 1948 auf 2,7 Millionen Franken. Nationalrat aus Interlaken. Doch sein aus dem Jahre 1870 te Detail alles seinen Platz – die Streckenführung, die Aus- dass die bis dahin noch von den SBB betriebene Der bereits 1940 stark eingeschränkte Fahrplan musste auch stammende Projekt einer pneumatischen Bergbahn von Lau- sichtsstationen und die Vorstellung, wie die letzten Meter des Strecke Bauma–Hinwil vom Personenverkehr «be- 1941 wegen der Unsicherheit bezüglich der Kohlen- und terbrunnen auf den Gipfel der Jungfrau geriet bald in Ver- Jungfraugipfels zu erreichen wären. Am 21. Dezember 1894 freit» werden und auf dem weiteren Reststück der Schmiermitteleinfuhr beibehalten werden. Erfreulicherweise gessenheit. Knapp 20 Jahre später legte der Zürcher Ingenieur erhält Guyer-Zeller die Konzession für den Bau der Jungfrau- Uerikon–Bauma-Bahn von nach Hombrech- nahm die Passagierfrequenz während des Krieges ständig zu, Maurice Köchlin 1889 der Schweizer Regierung ein Projekt bahn. tikon ab Wolfhausen Schluss sein sollte. Die Eigen- da die Anwohner fast vollständig auf die Bahn angewiesen vor, das eine mit Wasserkraft angetriebene Drahtseilbahn mit Doch kaum liegt die Bewilligung vor, werden gleiche Beden- tümerinnen der Gleise hielten vorerst nicht viel von waren. Ab 1943 war das Unternehmen aber gezwungen, we- fünf Sektionen vorsah. ken wie bei den früheren Projekten geäussert. Die Gesund- den Projekten der neuen Bahn-Pioniere. Eine Gruppe gen Kohlenmangels teilweise auf Holzfeuerung umzustellen, von Interessenten bildete sich, klärte erste Möglich- was mit etlichen Schwierigkeiten verbunden war. Der Ge- keiten einer Museumsbahn ab und hielt bereits nach danke kam wieder auf, die UeBB elektrisch zu betreiben. Eine geeignetem Rollmaterial Umschau. Es dauerte nur Studie von 1943 rechnete mit 3 Millionen Franken für die wenige Wochen, bis schliesslich auf den 25. Januar Elektrifizierung und jährlichen Betriebskosten von 157'000 1969 zur Gründungsversammlung eines Vereins zur Franken. Eine Studienkommission schlug vor, nur die Strecke Errichtung einer Museumsbahn im Zürcher Ober- Bauma–Hinwil zu elektrifizieren und die Strecke Hinwil–Wetzi- land eingeladen wurde. Damit war der DVZO aus kon–Effretikon von den SBB betreiben zu lassen. Die bishe- der Taufe gehoben und der erste Schritt auf dem rige Verbindung Hinwil–Uerikon sollte zusammen mit den langen Weg zum hochgesteckten Ziel vollzogen. ebenfalls aufzuhebenden Strassenbahnen Wetzikon–Meilen Das herausfordernde Projekt begeisterte immer und Uster–Oetwil durch einen gemeinsamen Autobusbetrieb mehr Interessenten. Dampflokomotiven und Wagen ersetzt werden. Nach einem leidenschaftlich geführten Ab- wurden erworben und von den Mitgliedern unter stimmungskampf stimmte das Zürcher Volk am 25./26. Mai einfachsten Verhältnissen restauriert. Rückschläge 1946 zu. Eineinhalb Jahre später, am 11. Oktober 1947, über- drohten immer wieder, das grosse Ziel einer Muse- nahmen die SBB den elektrischen Betrieb auf der 11,3 km umsbahn in weite Ferne entschwinden zu lassen. langen Strecke, während die Loks auf der Strecke Bauma– Richtige Pioniere geben aber nicht so schnell auf. Winterthur noch bis 1951 weiterdampften. Aber auch für die Die SBB lenkten nach etlichen Gesprächen ein und ehemalige UeBB-Strecke schlug einmal die letzte Stunde: Am ermöglichten dem jungen Verein zwischen Bauma 26. Mai 1974 wurde der Personenverkehr auf der Strecke und Hinwil das Verkehren eines Dampfzuges. Mit Bauma–Hinwil definitiv eingestellt, und die Passagiere wur- der Betriebsaufnahme am 6. Mai 1978 war ein er- den im Auftrag der SBB durch VZO-Busse befördert. Auf der ster Meilenstein erreicht. Und heute sind die Züge Reststrecke Uerikon–Hinwil verkehrten die UeBB-Züge nur des Dampfbahn-Vereins Zürcher Oberland eine noch vom 12. Oktober 1947 bis zum 3. Oktober 1948, die wichtige Attraktion im Tourismus-Angebot. Zwar Anschlussgleise Bubikon–Dürnten und Wolfhausen–Hom- nicht dermassen weltweit bekannt wie die Jung- brechtikon wurden abgebrochen. fraubahn, aber immerhin! Guyer-Zellers Bahn- 1969 war das Geburtsjahr des Dampfbahn-Vereins Zürcher Geist lebt auch im Zürcher Oberland erfolgreich Oberland, der in den folgenden Jahren eigenes Rollmaterial weiter. anschaffte und die Strecke Hinwil–Bäretswil–Bauma ab 1978 16 als Museumsbahnstrecke nutzen konnte. Adolf Guyer-Zeller skizzierte im August 1893 «seine» Jungfraubahn 17 Gestern – Heute – Morgen

Botschaftern der Jungfraubahn werden und 1904 zusammen worden – zum Top of Europe. mit ihm auf dem Gipfel stehen. Doch dieses stolze Ziel wurde Guyer-Zellers Traum ging – wenn auch nur zum Teil – in Er- nie Realität. Vier Wochen nach der Eröffnung der provisori- füllung. Ob er sich damit zufrieden gegeben hätte? schen Tunnelstation Rotstock am 7. März 1899 starb Adolf Guyer-Zeller an den Folgen einer Lungenentzündung im Al- ter von kaum 60 Jahren. Mit dem Tod Guyer-Zellers stand das Werk, das er so minuziös geplant hatte, zwar nicht still, je weiter die Arbeiter vorrückten, desto deutlicher erwies sich, dass die Bauzeit wesentlich länger dauern würde und die Bau- kosten sehr viel höher ausfallen würden, als vorgesehen. Drei- zehn weitere Jahre brauchten seine Nachfolger, um den Tunnelbau bis zum Jungfraujoch voranzutreiben. Doch was die Ingenieure und Bauarbeiter in den 16 Jahren Bauzeit geleistet haben, ist kaum zu ermessen. Die harte Ar- beit im Stollen, die primitiven Unterkünfte und einfachen hy- gienischen Bedingungen (Wassermangel und einseitige Ernäh- rung sind nur zwei Beispiele) in der Abgeschiedenheit am Eigergletscher brachten die Menschen an die Grenze ihrer Kräfte. Kleinere und grössere Unfälle waren an der Tages- ordnung, 30 Arbeiter bezahlten ihren Einsatz mit dem Leben. Und doch, der eiserne Wille Guyer-Zellers und seiner Nach- kommen machte es möglich, dass Station um Station eröff- net werden konnte. Am 21. Februar 1912 war die letzte Felsbarriere auf dem Jungfraujoch durchstossen. Noch im gleichen Jahr am 1. August stand die höchste Eisenbahnsta- 100 Jahre Jungfraubahn – Ausstellung im tion Europas bereit für das grosse Einweihungsfest. Das mu- Neuthal tige Werk des unerschrockenen Pioniers ist zum Erfolgszug Rico Trümpler – Als Adolf Guyer-Zeller im Jahr für den Tourismus in der Jungfrauregion, ja der Schweiz ge- 1893 in Mürren seine Ferien verbrachte, muss ihm der Anblick des Jungfraumassivs grossen Eindruck gemacht haben. Dabei entstand die Vision, eine Im Jahr 1897 besuchte Guyer-Zeller mit seiner Familie die Baustelle beim Eigergletscher Bahn hinauf auf die Jungfrau zu bauen. Diese Vi- kenntnissen abklären sollte. Ein Jahr später wurde ein inter- sion fand ihren Niederschlag in einer Skizze, auf nationaler Wettbewerb ausgeschrieben, für welchen Guyer- der ein möglicher Verlauf einer solchen Bahn ge- Zeller 30’000 Schweizerfranken als Belohnung für die beste zeichnet war. Der grösste Teil der Linienführung Lösung in Aussicht stellte. Sein Kalkül ging auf: Am 6. Juli war im Innern des Eigers, also in langen Tunnels, 1896 traf die Genehmigung für den Bau der Strecke Kleine vorgesehen. Scheidegg–Eigergletscher aus Bern ein. Die Ausstellung «100 Jahre Jungfraubahn» im Doch so einfach und schnell, wie er sich seine «Königin der Spinnereigebäude im Neuthal zeigt den Weg der Bergbahnen» vorgestellt hatte, kam die Jungfraubahn nicht Realisierung dieses gewaltigen Projekts – von der in Fahrt. Technische Knacknüsse galt es zu knacken, politi- Idee bis zur erfolgreichen Vollendung. Vier Installa- sche Hindernisse aus dem Weg zu räumen und die nötigen tionen veranschaulichen die wichtigsten Stationen Finanzen aufzutreiben. Am 27. Juli 1896 griffen die ersten beim Bau. Es werden alle Aspekte eines Vorhabens Bauarbeiter zu Pickel, Schaufel und Bohrer. In einem Basisla- dieser Grösse beleuchtet. Originale Gegenstände, ger richteten sich über 300 Ingenieure, Mineure und einfa- wie sie damals Verwendung fanden, bereichern che Arbeiter am Fusse des Eigers ein. Gleichzeitig begannen die Bilder und Texte und tragen zum besseren Ver- in Lauterbrunnen die Arbeiten am Kraftwerk der Jungfrau- ständnis bei. Auch die für die Menschen zum Teil bahn. Schon 1894 hatte sich Guyer-Zeller von der Berner Re- widrigen Gegebenheiten werden dargestellt; hat- Kraftwerk der Jungfraubahn in Lauterbrunnen (1898) gierung die Wasserrechte der Weissen und Schwarzen ten die Ingenieure und Arbeiter doch mit grossen Lütschine gesichert. In der Schweizer Lokomotiv- und Ma- Schwierigkeiten nicht nur technischer Art, sondern heit der Passagiere sollte auf keinen Fall gefährdet werden. schinenfabrik SLM machte man sich an die Konstruktion der auch mit den klimatischen Besonderheiten in die- Dem ständigen Hin und Her der selbsternannten Gutachter ersten beiden Rowanzüge. Am 24. Juli 1898 stand Zug Nr. 1 ser Höhe zu kämpfen. setzte Guyer-Zeller ein rasches Ende. Kurzentschlossen schlug auf der Kleinen Scheidegg zur Probefahrt bereit, gerade recht- Die Ausstellung wird am 12. August 2012 feierlich er dem Bundesrat 1895 eine wissenschaftliche Kommission zeitig für die gigantische Einweihungsfeier der Station Eiger- eröffnet. vor, die sämtliche Fragen der Anlage der Bahn, der Ausfüh- gletscher am 19. September. Über 400 Gäste hatte www. museums-spinnerei.ch 18 rung des Baus und des sicheren Betriebs nach neuesten Er- Guyer-Zeller in die Gletscherwelt eingeladen. Sie sollten zu Mineure beim Tunnelvortrieb in der Eigerwand 19 Gestern – Heute – Morgen

Vision einer Engadin-Orientbahn

Paul Stopper – Als Erster brachte 1895 der Zürcher Bahnpio- vorgehoben, weil sie – auch aus heutiger Sicht – von grundle- nier und Verwaltungsratspräsident der damaligen Nordost- gender Bedeutung waren: «Das derzeitige Chur–Albula–Ofen- bahn (NOB), Adolf Guye r-Zeller, die Idee einer Ofenbergbahn pass-Projekt stamme erst aus dem Frühjahr 1895; es sei als ins Spiel. Diese als Normalspur geplante Engadin-Orientbahn normalspuriges Vollbahnprojekt aufgegriffen worden, um die sollte Chur via Thusis und das Engadin über den Ofenpass schmalspurige Fortsetzung der Chur–Thusis-Bahn zu verhin- mit Triest verbinden. dern. Graubünden, das bisher überhaupt sehr stiefmütterlich Die geplante Strecke führte vom Oberengadin her kommend mit Bahnen bedacht worden sei, dürfe nicht durch die Schmal- an Zernez vorbei Richtung Ofenpass. Nach drei Tunnels wäre spur für immer dem grossen Verkehre entrückt werden; es das Trassee dann in der Nähe der heutigen «Punt la Drossa» sei unbegreiflich, dass man wirklich daran gehen wolle, die in den 10,7 km langen Tunnel gemündet, um bei Tschierv schmalspurige Bahn weiter auszubauen. Es sei daher unbe- («Hirsch») wieder an die Oberfläche zu stossen. Oberhalb von dingt notwendig, das Projekt einer normalspurigen Vollbahn Müstair hätten drei Kehrtunnels den wesentlich steileren Süd- mit aller Energie in Angriff zu nehmen. Die Idee dieser grossen hang überwinden sollen. Nach der Grenze war der Verlauf Normal-Bahn habe übrigens bereits im Jahre 1890 und 1892 der Bahn nach Mals und von dort den Vinschgau weiter hinab Ständerat Gengel aus Chur lanciert. Neuerdings sei dieses Pro- bis Meran geplant. jekt nun wieder vorgenommen und studiert worden, nachdem man das Splügen- und Lukmanierbahn-Projekt fallen gelas- Starte den Ausflug bequem mit Trassee-Besichtigung im September 1895 sen. Man habe eingesehen, dass nach Süden nach Italien der neuen Thurbo App oder den Adolf Guyer-Zeller besichtigte das vorgesehene Trassee genug Bahnen führen, man wolle nun in der Schweiz eine Freizeit-Erlebnissen auf thurbo.ch selbst. Der Nummer 13 vom 9. Mai 1896 der damals wöchen- Ostbahnlinie, die Linie Albula–Ofenpass sei nicht nur die kür- tlich erschienenen Zeitschrift «Die Schweizer-Bahnen» (dem zeste Verbindung nach Osten, sondern habe überdies das führenden Organ für Eisenbahnwesen, speziell für die Sim- Verdienst, das Engadin in der Länge von 125 km zu durch- plon-, Engadin–Orient- und Jungfraubahn) kann entnommen laufen, während die anderen Projekte dasselbe kaum berüh- Klick und los – mit den eReiseführern von Thurbo. werden, dass zwischen dem 27. September und dem 1. Okto- ren. Für Graubünden sei dieses Projekt insbesondere von ber 1895 ausgiebige Feldbeobachtungen vorgenommen grosser Bedeutung indem eine Schmalspurbahn nie eine Fort- worden waren und dass am 1. Oktober in Meran ein von der setzung nach dem Osten nach Tirol und Oesterreich erhalten Stadt Meran offeriertes Diner stattgefunden hatte. Von Schwei- würde und diese Verbindung nach Tirol und Oesterreich un- zer Seite waren neben Adolf Guyer-Zeller als Präsident der bedingt im Interesse Graubündens und der ganzen Schweiz Schweizer Ostbahnkommission der Direktor der Vereinigten hergestellt werden müsse. Diese Ostbahnlinie sei eine Orient- GASTHOF Schweizerbahnen (Otto Sand) sowie der Churer Ingenieur bahn, dieselbe stelle die kürzeste Verbindung der Schweiz mit Rob. Wildberger und der Churer Advokat Dr. Edg. Hilty an- Triest her und führe über Bozen und das Pustertal in kürzes- wesend. Von Seiten der Bündner Kantonsregierung nahmen ter Linie an die Orientanschlüsse und werde mit der Zeit so- HIRSCHEN Regierungsrat Franz Petrelli und Oberingenieur Giovanni Gilli, gar bis Indien über Bagdad nach Bombay ausgedehnt werden, teil. Die Interessen des Oberengadins wurden von Landamann so dass man in 10 Tagen über Konstantinopel nach Bombay Dr. Joh. Romedi aus Madulein und P.R. Badrutt aus St. Moritz fahren werden können. Es handle sich um eine Linie in gros- HINWIL wahrgenommen. sem Style und dieselbe dürfe durch die Schmalspur nicht ver- dorben werden. Die Schwierigkeiten für eine Normalspur- Diner in Meran bahn seien auch nicht viel grösser als jene für die Schmalspur. Der Treffpunkt nach Am Montag, 30. September, passierte die Kommission den (…) Besonders erfreulich sei zu hören, dass die Strecke Meran Ofenpass und erreichte gegen Abend Mals, wo der Vertreter Schluderns, trotzdem sie als Lokalbahn eingeführt werde, dem Dampfbahn- des Lokalbahnamtes im k.k. Handelsministerium zu Wien und dennoch als Vollbahn mit Radien nicht unter 200 m und Stei- erlebnis auch der Oberingenieur der Stadt Bozen eintrafen. Am Abend gungen von nicht über 25:1000 hergestellt werden soll. Die wurde «Spondini» (heute Spondinig) erreicht und die Kom- Schweizer-Mitglieder der Kommission könnten mit Befriedi- mission von den Interessenten des Vintschgaus begrüsst. Am gung konstatieren, dass sie aus der Regelung neuen Mut für Restaurant, Gartenterrasse, Konzertsaal, Sitzungs- folgenden Tag (Dienstag 1. Oktober) fuhr die Kommission längs ihr grosses Projekt gefasst und sich in der Hoffnung bestärkt, zimmer, Bankettsaal, Foyerzone, Gästezimmer, Park- der projektierten Strecke der Meran–Schludernser-Bahn nach mit Hilfe Tirols und Oesterreichs dasselbe durchzuführen. Ob platz, Feinschmecker-Küche, gepflegter Service Meran. Am Abend fand in Meran ein gemeinsames von der die Vinschtgauerbahn schon von vorneherein als Weltbahn zu Stadt Meran offeriertes Diner statt, zu welchem u.a. auch der betonen, sei nicht eine Frage der Gegenwart, sondern würde Täglich geöffnet von 7 bis 24 Uhr Bürgermeister der Stadt Bozen, Dr. Juk. Perathoner, seine Auf- erst später in Betracht gezogen werden können.» (Zitiert aus Durchgehend warme Küche wartung machte. An diesem Essen ergriff Präsident Guyer- «Die Schweizer-Bahnen», Nummer 13 vom 9. Mai 1896) von 11 bis 23 Uhr Zeller das Wort und gab einen Überblick über die Geschichte und Bedeutung der projektierten Schweizer Ostbahn sowie Baukosten: 98'246’000 Franken Gasthof Hirschen 8340 Hinwil über die Realisierbarkeit derselben. Im Projektbeschrieb (Konzessionsgrundlage) von Guyer-Zeller Markus und Irene Schefer-Kunz von Ende Mai 1898 ist der Kostenvoranschlag für die 133,75 Telefon 044 938 90 50 • Fax 044 938 90 51 Schon damals: Kampf Normalspur gegen Schmalspur Kilometer lange Strecke von Chur nach Münster (heute 20 Aus der Rede von Guyer-Zeller seien folgende Passagen her- Müstair) mit 98'246'000 Franken beziffert worden. Die Bahn- 21 Gestern – Heute – Morgen

anlage mit dem Unterbau (inkl. Tunnels) beanspruchte den ters Bahnprojekt und Voranschlag verfasst werden können. grössten Teil der Bausumme, nämlich 81'485'500 Franken. Herr Prof. Dr. Tarnuzzer von Chur ist gleichzeitig unterwegs, Die Gesamtrealisationskosten – Bahnanlage, Rollmaterial, um die erforderlichen geologischen Erhebungen zu machen. Mobiliar und Geräte – ergaben Kosten von 784'500 Franken Die Kunde von diesen Arbeiten hat sich rasch im ganzen pro zu bauenden Bahnkilometer zwischen Chur und Münster. Bündnerland verbreitet und ist mit grosser Freude und Ge- nugtuung begrüsst worden.» Vermessungen wurden bereits ausgeführt Der Ausgabe vom 22. August 1896 der Zeitschrift «Die Bündner warten noch heute auf den grossen Durch- Schweizer-Bahnen» kann unter Engadin-Orientbahn ent- bruch nommen werden: «Die lang ersehnten Ingenieure sind ins Diese Reaktion der Bündner ist verständlich, hat der Kanton Feld gerückt, um Vermessungen für die Engadin-Orientbahn Graubünden doch im Ringen zwischen dem Gotthard und vorzunehmen. Herr Ingenieur Wildberger von Chur und die dem Lukmanier in den Jahren 1872 den Kürzeren gezogen. Ingenieure Müller und Zeerleder von Zürich sind mit zahlrei- 1899 starb Adolf Guyer-Zeller. Er konnte seine Vision leider chen Hilfskräften beschäftigt, die topographischen Aufnah- nicht mehr in die Tat umsetzen. Der erste Weltkrieg begrub men für die ganze Linie Chur–Albula–Ofenberg–Münster so dann vollends alle Hoffnungen für grosse Bahnprojekte im zeitig fertig zu stellen, dass während des kommenden Win- östlichsten Kanton der Schweiz.

Seit 2005 verkehren wieder Regionalzüge im Vinschgauertal (Südtirol/Italien)

Neuauflage der Orient-Bahn? dium des Bündner Grossrates Georg Fallet treibt das Paul Stopper – Die grossen Erfolge der 1999 eröffneten Projekt voran, um die bestehende Bahnlücke zwischen Vereinalinie der RhB und der 2005 wieder eröffneten der Schweiz und dem Südtirol zu schliessen. Die Pro Vinschgauerbahn lassen die Idee einer Schliessung der Engiadina Bassa und das Amt für Mobilität der Auto- Bahnlücke zwischen dem Unterengadin und dem nomen Provinz Bozen haben in den Jahren 2010–2012 Vinschgau wieder aufleben. Der Kanton Graubünden ein neues INTERREG-IV-A-Projekt ausgelöst, in wel- und die Autonome Provinz Bozen haben 2006 ein chem die Linienführungen konkretisiert wurden. Die INTERREG-III-A-Projekt mit dem Titel «Öffentlicher Ver- Ergebnisse liegen seit Februar 2012 vor. Es stehen kehr im Dreiländereck (Rätisches Dreieck)» ausarbeiten noch zwei Lösungen im Vordergrund: Scuol–Mals lassen. Darin werden fünf Varianten der Linienführung direkt oder via Val Müstair. vom Unterengadin nach Mals näher untersucht und Finanziert werden könnte die Bahnverbindung nur, das mögliche Verkehrsaufkommen wird abgeschätzt. wenn die Kosten zwischen der Schweiz und Italien, Ein internationales Aktionskomitee unter dem Präsi- allenfalls der EU, aufgeteilt werden.

Guyer-Zellers Projektmappe für die Engadin-Orientbahn 23 Dampflok Ed3/3 401 «Bauma» mit Bierwagen TTB OK151

Bilderbuch-Komposition am 06.09.2011 bei Ettenhausen-Emmetschloo (Fahrleitung wegretuschiert) 24 25 Hintergrund

Wie eine Dampflokomotive funktioniert

Fabian Sollberger – Die Dampflok ist ein mächtiges Ungetüm, Kohle von unten genügend Sauerstoff für die Verbrennung das wohl viele seit ihrer Kindheit fasziniert. Doch wie funk- erhält. Die Gase und der Rauch, die bei dieser Verbrennung tioniert eigentlich eine solche Dampflok, ein solches Unge- entstehen, strömen in den sogenannten Siederohren durch tüm? den Kessel und durch den Kamin ins Freie. Die Temperatur in Eine Dampflok besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher der Feuerbüchse kann während einer strengen Bergfahrt auf Teile. Doch jede Dampflok funktioniert im Prinzip gleich. Je bis zu 1500 °C ansteigen. Durch das Erhitzen des Wassers nach Loktyp, Baujahr und Herkunft unterscheiden sich baut sich im Kessel ein Druck auf, welcher maximal 12 bar Dampfloks jedoch mehr oder weniger. Gewisse Loks besit- beträgt. Dies entspricht mehr als dem doppelten Druck eines zen Teile, welche es bei anderen nicht gibt. Es ist daher un- voll aufgepumpten Veloreifens. Das Wasser und der Dampf möglich, hier alle Spezialitäten aufzuzählen und zu beschrei- werden dabei auf ca. 190 °C erhitzt. ben. Es geht vor allem darum, die allgemeine Funktionsweise Das Wasser im Kessel muss während der Fahrt immer wieder einer Dampflok (teilweise mit Verweisen zu den DVZO ergänzt werden, weil der Dampf für den Betrieb der Dampf- Dampfloks) zu erklären. maschine benötigt und deshalb aus dem Kessel entnommen Betrachten wir als Erstes den Aufbau einer Dampflok als Gan- wird. Dieses Nachfüllen wird durch Injektoren (Dampfstrahl- zes: Das Grundelement bildet der Rahmen. Darin sind die pumpen) im Führerstand besorgt. Durch sie ist es möglich, in Achsen (= zwei durch eine Welle verbundene Räder) einge- den unter Druck stehenden Kessel Wasser vom Vorratstank baut. Ebenfalls am Rahmen befestigt sind die Zylinder der einzuleiten. Zu welchem Zeitpunkt dies nötig wird, lässt sich Dampfmaschine mit dem Antrieb und der Steuerung. Auf anhand von Wasserstandsanzeigen im Führerstand ermitteln. dem Rahmen befinden sich der Kessel und das Führerhaus Damit der Druck im Kessel nicht zu gross wird, sind auf dem mit dem Führerstand sowie den Armaturen und dem Koh- Kessel Sicherheitsventile angebracht. Diese öffnen, sobald lenkasten. Je nach Loktyp ist der Vorratstank für das Wasser der Druck über den zulässigen Grenzwert von 12 bar ansteigt. im Rahmen, oder er ist darauf neben dem Kessel angebaut. Da die Kessel aber weit über diesen maximalen Druck geprüft Funktionsschema der Dampfmaschine Grössere Dampflokomotiven führen einen eigenen Wagen sind, besteht in einem solchen Fall keine Gefahr; es ist sogar mit, den Tender, worin die Kohle und das Wasser gelagert Vorschrift, vor der ersten Fahrt den Druck leicht über 12 bar ben, eine runde Scheibe, die sich im Zylinder hin- und her- Die Bremsen sind. ansteigen zu lassen, um zu prüfen, ob die Sicherheitsventile bewegen kann. Wird der Kolben durch einströmenden Egal ob Elektro-, Diesel oder Dampfantrieb, jede Lok muss ir- auch im Ernstfall störungsfrei öffnen. Dampf in eine Richtung gedrückt, überträgt sich dessen Be- gendwie gebremst werden. Wie bei den SBB auch, sind beim Der Kessel wegung über Stangen (Kolbenstange, Triebstange) auf eine DVZO Druckluftbremsen in Betrieb. Diese sind untereinander Das wohl grösste Bauteil einer jeden Dampflok ist der Dampf- Die Dampfmaschine Achse, von dieser über weitere Stangen (Kuppelstangen) auf kompatibel, d.h. auch ein DVZO Personenwagen könnte mit kessel. Darin wird der Dampf für die Dampfmaschine erzeugt. Nachdem nun der Dampf produziert ist, muss damit die die anderen Achsen. einer modernen Lok 2000 gebremst werden. Die Bremslei- Damit das Wasser zu Dampf werden kann, muss es zuerst er- Dampflok auch angetrieben werden. Dies geschieht durch Die Dampfzuführung vom Kessel zu den Zylindern wird durch tungen der einzelnen Fahrzeuge werden mit Gummischläu- hitzt werden. Die Energie dazu liefert bei den meisten Dampf- die Dampfmaschine. Der Hauptbestandteil davon ist der Zy- ein Ventil geregelt, den Regulator. Dieser lässt sich durch den chen zwischen den Wagen verbunden. loks Steinkohle, welche in der sogenannten Feuerbüchse linder. Zwei davon sind vorne aussen an der Lok angebracht, Lokführer vom Führerstand aus bedienen. Die Funktionsweise der Bremsen ist bei den Personenwagen verbrannt wird. Darin ist ein Rost eingebaut, auf welchem die je nach Loktyp sogar bis zu vier. Darin befindet sich der Kol- jedoch nicht genau gleich wie bei modernen Wagen, da der Die Steuerung DVZO Bauarten von Bremsen einsetzt, die bei den SBB nir- Wann sich wo Dampf befindet und wann der Abdampf in gends mehr verwendet werden. den Kamin geleitet wird, entscheidet eine der kompliziertes- Die Druckluft für die Bremsen wird auf der Lok durch eine ten Einrichtungen der Lok, die Steuerung. Sie besteht aus Luftpumpe erzeugt und in einem Luftbehälter (Hauptluftbe- einem Schieber, der durch Stangen angetrieben wird und je hälter) gespeichert. Die Luftpumpe ist vorne rechts aussen nach Stellung der Dampfmaschine den Dampf vor oder hin- am Kessel montiert und funktioniert prinzipiell genau gleich ter dem Kolben einströmen lässt. Der Schieber befindet sich wie die Dampflok selbst, nur ist alles etwas kleiner gebaut. oben am Zylinder im Schieberkasten. Von ihm ist von aussen Und anstatt dass eine Achse in Drehung versetzt wird, wird lediglich die dünne Stange, die zu ihm führt (Schieberstange), eben wie bei einer Luftpumpe fürs Velo Luft gepumpt. zu sehen. Durch die Steuerung wird zum einen die Fahrrichtung und Ablauf einer Fahrt Bauma–Hinwil zum anderen der Füllungsgrad des Zylinders festgelegt. Zur Nachdem wir nun die Bauteile der Dampflok kennen, be- Erklärung: Mit «Füllungsgrad» ist der prozentuale Anteil der trachten wir die Funktionsweise und das Zusammenspiel der Füllung des Zylinders mit Frischdampf, d.h. Dampf direkt aus einzelnen Komponenten während der Fahrt. dem Kessel, im Verhältnis zum Gesamtvolumen des Zylinders Alles beginnt – genau genommen – schon sechs Stunden, gemeint. Damit kann die Lok einiges wirtschaftlicher betrie- bevor der Zug den Ausgangsbahnhof Bauma verlässt. Bevor ben werden. Um den Kolben an ein Ende des Zylinders zu der Heizer sich daran macht, die Lok vor dem Depot anzu- schieben, muss dieser ja nicht immer komplett mit Dampf ge- heizen, kontrolliert er unter anderem, ob sich genügend Was- füllt werden. Je nach geforderter Leistung reicht es, diesen ser im Kessel befindet und sich alle Ventile und Hahnen in nur bis zur Hälfte oder weniger mit Dampf zu füllen, die der richtigen Stellung befinden. Nachdem die Asche und die Dampfzufuhr zu unterbrechen, dem Dampf, der sich ja aus- Schlackenrückstände der letzten Fahrt aus der Feuerbüchse 26 Funktionsschema des Kessels einer Dampflokomotive dehnen möchte, die restliche Arbeit zu überlassen. entfernt worden sind, kann der Heizer mit dem Anheizen be- 27 Hintergrund

ginnen. Dafür verwendet er anfänglich Holz, da Kohle eine Sobald der Druck nach ca. fünf Stunden auf sein Maximum zentriert sich der Heizer auf den Wasserstand, den Kessel- sich von den Strapazen der Bergfahrt zu erholen. Ab Neu- gewisse Temperatur benötigt, um mit Brennen anzufangen. gestiegen ist, kann mit der Lok an den Zug gefahren werden. druck und das Feuer. Alle drei Komponenten müssen perfekt thal muss geschaut werden, dass auf dem flachen Abschnitt Während der Anheizphase werden noch Vorräte wie Wasser, Vorher wärmt der unterdessen eingetroffene Lokführer die aufeinander abgestimmt sein. Auf einer Fahrt Bauma–Hinwil Richtung Bäretswil nicht zu viel Dampf produziert wird. Ab Kohle und Schmiermittel ergänzt. Alles, was die Dampflok Zylinder vor, da der Dampf in den noch kalten Leitungen und schaufelt der Heizer rund 150 kg Kohle in die Feuerbüchse. Bäretswil geht es dann definitiv nur noch bergab. Das Feuer während der Fahrt braucht, muss sie mit sich führen. Der im Zylinder zu einem grossen Teil kondensiert, also wieder Die Fahrgeschwindigkeit kann mit dem Regulator oder auch darf jedoch nicht ausgehen; denn auch die Luftpumpe Heizer beginnt auch, die Lok zu schmieren, und zwar je Bau- flüssig werden würde. Anschliessend stellt er die Steuerung mit der Steuerung eingestellt werden. Dabei muss der Lokfüh- braucht Dampf, weil diese nun gebraucht wird, um den Zug teil mit einem anderen Schmiermittel. Alle beweglichen Teile in die gewünschte Fahrrichtung, öffnet den Regulator und rer auf eine möglichst dampfsparende Fahrweise achten, um sicher Richtung Hinwil zu bremsen. In Hinwil angekommen, müssen mit einem dünnen Schmierfilm versehen werden, löst die Bremsen. Am Zug angekommen, wird die Lok dar- dem Heizer das Leben nicht noch zusätzlich zu erschweren. wird auf die andere Seite des Zuges gefahren und Wasser ge- damit keine Reibung entsteht und sie je nachdem sogar heiss- angekuppelt. Danach prüft der Lokführer zusammen mit dem Im Neuthal angekommen, haben Mensch und Maschine Zeit, fasst. Von nun an wiederholt sich das Spiel von Neuem. laufen und somit zerstört werden. Zugpersonal die Bremsen. Der Heizer hat unterdessen alle Hände voll zu tun. Er berei- tet sich auf die bevorstehende Bergfahrt Richtung Neuthal vor, indem er das Kohlenfeuer «aufbaut», d.h. entsprechend der Last der Zeit bis zur Abfahrt und dem schon vorhande- nen Druck Kohle in die Feuerbüchse schaufelt. Natürlich muss auch der Wasserstand im Kessel auf die bevorstehende Fahrt abgestimmt sein. Das Timing des Heizers ist hier eines der wichtigsten Elemente: Steigt der Druck zu schnell, öffnen die Sicherheitsventile, und ein Grossteil der Energie geht somit verloren. Ist zu wenig Druck im Kessel oder der Wasserstand     ! !  zu tief, kommt man unter umständen nicht ohne Zwischen-       halt im Neuthal an.      !   Vor der Abfahrt stellt der Lokführer wiederum die Steuerung " ! in die gewünschte Fahrrichtung und öffnet den Regulator. ! !  """! Der Zug setzt sich in Bewegung. Während der Fahrt kon-

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Mit 900 Mitarbeitenden an drei Standorten verbindet technik sowie der Basisstandort für unsere Services BombardierBombardier den Bodensee mit dem Genfersee. Dienstleistungen.stungen. Winterthurr ist das Kompetenzzent- Dampflok «Schwyz» fährt wieder Esslingen für die Wädenswil–Einsiedeln-Bahn gebaut. Zürich ist der weltweite Hauptsitz für Verkauf,Verkauf, rum für DrDrehgestellentwicklungehgestellentwicklung und in VVilleneuveilleneuve 1HXHVLVWJXW7UDGLWLRQDXFK Marketing, Entwicklung, Einkauf und ProjektleitungProjektleitung werwerdendden Personenverkehrszüge, Niederflurwagen und Hugo Wenger – Der DVZO zählt ein technisches Bijou zu Bis 1940 auf den Schienen der Schweizerischen Südost- der GeschäftsbereicheGeschäftsbereiche Lokomotiven und Antriebs- StrasStrassenbahnenssenbahnen für die Schweiz gefertigt. :DOR%HUWVFKLQJHU,KU seinem Rollmaterialbestand. Die Dampflok Ed3/3 Nr. 4 bahn (SOB) im Einsatz, danach über 20 Jahre als Werk- www.bombardier-transportation.chwwww.bombar.bombarrdierdier-transportation.ch- 3DUWQHUIUDOOH%DXZHUNH «Schwyz» gilt heute als eine der ältesten betriebsfä- lok bei der Chemischen Fabrik in Uetikon tätig, ge- higen Dampflokomotiven der Schweiz. 1887 wurde sie langte sie 1969 als Denkmal-Lok nach Wädenswil. von der Maschinenfabrik Emil Kessler im deutschen Eigentlich zu schade, die weitere Dampflokkarriere nur noch als Rosthaufen zu fristen. Pascal Troller erbarmte sich der alten «Dame» und brachte sie im November 1996 in den Rollmaterialbestand des DVZO. Die Südost- bahn verkaufte sie später dem DVZO für einen symboli- schen Franken. Mit fremden finanziellen Mitteln wurde zwischen 2004 und 2008 die umfassende Revision der Lok ermöglicht. Nach zwei Jahren im Einsatz, zeigten sich leider einige Wehwehchen, und die Lok musste zurück in die DVZO Werkstatt. Es hat sich aber gelohnt:

Die «Schwyz», ein Kulturgut mit hohem Stellenwert, dampft seit diesem Frühjahr wieder erfolgreich über

Dampflok Ed3/3 4 «Schwyz» die Gleise. 28 29 Visionen

Historische Bahnhofshalle Bauma

Die gusseisernen Konstruktions- und Zierelemente sind fast komplett erhalten geblieben

pflege begleitet das ganze Projekt, sodass garantiert keine baugeschichtlichen Fehler passieren. Nach der Fahrsaison 2013, die am 20. Oktober endet, erfolgt das lang ersehnte Ereignis der Aufrichtung des einmaligen Bauwerks. Wenn alles planmässig klappt, können wir am Sonntag, 4. Mai 2014, die prächtige Personenhalle des ehemaligen Basler Central- bahnhofs einweihen. Sie wird weit über die Gemeinde-, Kan- tons- und Landesgrenzen hinausstrahlen und zahlreiche Eisenbahn- und Architekturfans anlocken. Der Architekt der Halle, Ludwig Maring, wäre immer noch stolz auf sein Werk. Und wir sind stolz auf die Umsetzung eines visionären Pro- jekts, zu dessen Einweihung und 154. Geburtstag wir Sie als Fahrgäste des DVZO schon jetzt herzlich einladen!

Visualisierung der Historischen Bahnhofshalle an ihrem zukünftigen Standort in Bauma

Christoph Rutschmann – Das Rollmaterial des DVZO hat je SBB den prachtvollen heutigen Bahnhof Basel bauten und Spenden für die Bahnhofshalle nach Schätzung einen Wert bis zu 17 Millionen Franken. Da- gleichzeitig dringend Dächer für die aufstrebenden Haupt- Das Projekt «Historische Bahnhofshalle» verursacht rüber hinaus ist es auch historisch bedeutungsvoll, da noch werkstätten brauchten. Als Dach für das umfangreiche Holz- Kosten von voraussichtlich deutlich über 3 Millionen viel Originalsubstanz drinsteckt. Keine andere Bahn der lager und die Betriebsschreinerei leistete unsere Halle bis Franken. Es kann nur realisiert werden dank gross- Schweiz – inklusive SBB – besitzt einen derart umfassenden heute gute Dienste. zügiger Unterstützung des Zürcher Lotteriefonds, Fahrzeugpark, mit dem man ein Reiseerlebnis wie vor über Im Sommer 2012 aber fährt in Olten schweres Gerät auf, und des Bundesamtes für Kultur, der Gemeinden der 100 Jahren geniessen kann. Damit auch kommende Gene- Profis werden die ehrwürdige Halle mit grösster Sorgfalt Bal- Region Tösstal und zahlloser weiterer Spenderinnen rationen die Dampfbahn wie anno 1900 live erleben können, ken für Balken demontieren. Es gilt, möglichst viel Original- und Spender aus den Bereichen Wirtschaft, Institu- bauen wir in Bauma ein schützendes Dach über die Dächer substanz zu erhalten. Dazu gehören neben den Balken auch tionen und Private. Wenn Sie einen Beitrag an das der Wagen. Wind und Wetter bleiben künftig draussen, und wertvolle gusseiserne Zierelemente, handgeschmiedete Zug- einmalige Baudenkmal leisten wollen, ist Ihre Spende der nagende Zahn der Zeit wird stumpf. Wir bauen aber nicht stangen, Fundamentblöcke aus weissem Jurakalk und rauch- herzlich willkommen. irgendein Dach, sondern lassen die Personenhalle des ersten geschwärzte Bretter der Dacheindeckung. Am Schluss werden Spendenkonto: Bahnhofs der Stadt Basel – gebaut 1860 – wieder im alten es mehrere Tausend Teile sein, die einzeln zu nummerieren PC-Konto: 80-46668-4, lautend auf Dampfbahn- Glanz aufleben. Wie durch ein Wunder hat das Bauwerk die sind. Sie alle erhalten in spezialisierten Holz- und Metallbe- Verein Zürcher Oberland, 8340 Hinwil letzten 110 Jahre als Lagerhalle in Olten(!) überlebt. Dorthin trieben eine gründliche Auffrischung. Wo nötig, werden stark 30 wurde sie etwa 1902 versetzt, als die soeben gegründeten defekte oder fehlende Bauteile rekonstruiert. Die Denkmal- Visualisierte Innenansicht der Bahnhofshalle 31 Visionen

Wertvorstellungen

Monika Bieri – Wenn sich jemand dafür entscheidet, eine Per- Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland empfindet an den son oder eine Sache zu unterstützen, so geschieht dies, weil zwölf öffentlichen Fahrsonntagen den Bahnbetrieb um 1900 das Unterstützte für den Unterstützenden in der einen oder nach – mit allen «historischen Konsequenzen»: Kartonbillett, anderen Weise sinnvoll ist – Werte und Wertvorstellungen uniformiertes Personal, Dampftraktion, original III-Klass- stimmen überein. Wagen mit Holzbänken, manuell bediente Barriere, histori- sche Signale an der Streck, Stationswärter mit roter Mütze und Abwinkstab.

Wie kann man den DVZO unterstützen? Es gibt definitiv attraktivere und weniger attraktive Objekte: Eine historische Bahnhofshalle ist schon etwas ganz Einmali- ges! Ein Beispiel gefällig? Das Aufarbeiten eines Pfostens zu berappen, hat einen sichtbaren Gegenwert. Oder auch die Revision einer Lok oder eines Wagens ist ganz konkret. Wir haben noch Weiteres zu bieten: «Immobilien» wie beispiels- Kärcherspuren an einer Stützmauer auf der eigenen Strecke weise ein im Wald verstecktes Stützmäuerchen oder gar ein paar Meter Fahrstrasse, Schottersteine, Steinkohle ... Für sol- Welche Werte verkörpert der Dampfbahn-Verein che Dinge ist die treibende Kraft weniger die Einzigartigkeit Zürcher Oberland? des Objektes, sondern der dahinterstehende Idealismus. Da ist die Strecke: Ein Abschnitt der Uerikon–Bauma-Bahn, Ganz aktuell – und wenig spektakulär – ist die notwendige erbaut in der Pionierzeit der Eisenbahn von einem Pionier son- Beteiligung des DVZO am Umbau des Bahnhofes Bauma. Im dergleichen, Adolf Guyer-Zeller. Er selbst hat die Eröffnung Zuge der Automatisierung der Tösstallinie werden die SBB die «seiner» Bahn nicht mehr erlebt, auch nicht diejenige der Gleisanlagen anpassen. Und der DVZO muss sich dort betei- ebenfalls von ihm initiierten Jungfraubahn, welche dieses Jahr ligen, wo er an diese Gleisanlagen anschliesst. Unumgäng- ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Wie kommt jemand auf die lich, da vom Standort der künftigen historischen Bahnhofs- Idee, von Bauma aus mitten durchs Grüne eine Bahn zu bauen halle der Weg über die SBB-Anlage auf die vereinseigene an allen grossen Zentren vorbei? Einverstanden, Anschluss an Strecke führt, ganz zu schweigen vom Anschluss der Gleise den Zürichsee – und weiter? Es handelt sich also um ein Über- rund um das Depot. bleibsel aus einer verrückten Zeit, in welcher man im Technik- Oder noch virtueller: Spenden für die BAV-konformen (Bun- rausch der Industrialisierung, welche ihre Wiege auch im desamt für Verkehr) Ausbildungen, Notwendigkeiten wie Er- Zürcher Oberland hat, nichts für unmöglich hielt. Von dieser neuerung des Wasseranschlusses des Depots in Bauma, grandiosen Zeit sind nur noch wenige nicht umfunktionierte Aufwände für Drucksachen, Kosten rund um die beiden Spuren erlebbar. Adolf Guyer-Zellers Fabrik im Neuthal und Werkstätten in der Lokremise Uster und Bauma ... die hauseigene Eisenbahn gehören dazu. Es ist offensichtlich: Der DVZO kann weiterexistieren, weil Da ist ein Verein: Er hat sich vor 43 Jahren auf die Fahne ge- viele es wertvoll finden, dass dieser Verein das macht, was er schrieben, historische Dampf- und Elektrolokomotiven, Roll- sich zu machen vorgenommen hat. Unterstützung auf man- material sowie die Bahnstrecke Bauma–Hinwil zu erhalten. nigfaltige Weise ist dazu aber eine absolut zentrale Voraus- Dafür betreibt der Verein einen nicht gewinnorientierten setzung: Die einen machen mit und geben so ihre Freizeit und Bahnbetrieb mit den damit verbundenen Nebengeschäften bringen ihr Know-how ein, andere steuern die ebenso not- wie Betrieb eines Speisewagens und Souvenirverkauf. Vor wendigen «flüssigen Mittel» bei. Dankbar sind wir für alles. 40 Jahren waren das noch ein paar Wagen, keine betriebs- fähige Lok und ein Patronat der SBB, welches das Werkeln der paar Freaks gutväterlich unterstützte. Heute ist der DVZO Spenden an den DVZO sind steuerbefreit ein konzessioniertes Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Überzeugt Sie das Ziel des Dampfbahn-Vereins Zür- eigener Infrastruktur (5,6 km), Immobilien und einem unter cher Oberland, dass auch künftige Generationen ein- Kennern stark beachteten Rollmaterialpark, gespickt mit histo- maliges Schweizer Kulturgut erleben können? Wir rischen Rosinen. Werkeln tun unterdessen rund 200 Freaks, sind froh um jegliche finanzielle Unterstützung in die Lohnsumme ist die gleiche geblieben: Ein Schulter- Form von Spenden. Wenn Sie den DVZO mit einer klopfen, ein selbst bezahltes Feierabendbier, persönliche Erbschaft oder einem Legat berücksichtigen möch- Sinnhaftigkeit des Freizeitengagements. ten, beraten wir Sie gerne. DVZO Spendenkonto: Da ist ein Bahnbetrieb: Wo kann man heute noch während PC-Konto 80-46668-4, lautend auf Dampfbahn- der Fahrt das Fenster öffnen und die Nase in den Fahrtwind Verein Zürcher Oberland, Postfach, CH-8340 Hinwil halten? Für Kinder jeder Generation macht eine Lok «tschuff- tschuff» und hat ein Kamin, aus dem eine Dampfwolke aus- Herzlichen Dank für Ihren Beitrag. 32 tritt, auch wenn sie noch nie eine solche erlebt haben. Der 33 Region

Adolf Guyer-Zellers Wanderwege

Die Geschichte der Textilindustrie im Zürcher Oberland, interessant, lehrreich, anschaulich und erlebbar gezeigt

SPINNEN

WEBEN

LEBEN

www.museums-spinnerei.ch www.webmaschinen-sammlung.ch

www.industrie-ensemble.ch Neuthal Industriekultur

Die vielen Treppen und Brücken sind seit eh das Besondere an den Guyer-Zeller-Wanderwegen

Heinz Binder – Geboren 1839 in Neuthal und als Unterneh- punkt seiner Arbeit hauptsächlich im Kanton Zürich, und er mer in der Textilbranche tätig, war Adolf Guyer-Zeller ein ehr- vertrat das Oberland fast 20 Jahre lang im Kantonsrat. geiziger Industrieller. Er war zudem aktiver Förderer der Als echter Liberaler musste Adolf Guyer-Zeller zwar die Ren- Verkehrserschliessung seiner engeren Heimat, initiierte den tabilität seiner Unternehmungen im Auge behalten, gleich- Bau der Uerikon–Bauma-Bahn (UeBB) und war auch Präsi- zeitig lag ihm das Wohl seiner Arbeiterschaft am Herzen. In dent der Schweizerischen Nordostbahn (NOB). Vom Genie- diesem Sinne war er kein abgehobener, unnahbarer Chef, streich der Jungfraubahn einmal abgesehen, lag der Schwer- sondern recht eigentlich ein Patron alter Schule. Weil Guyer-

Wanderparadies Zürcher Oberland Doris Eggmann – Mit vielen Aussichts-Ruhebänken ver- sehen, lädt das Wandernetz im Zürcher Oberland zur ganztägigen Wandertour inkl. Picknick, Grillwurst oder auch einfach zu einem gemütlichen Spaziergang um die Seen ein. Der Aufstieg zum Bachtel, dem wohl schönsten Aus- sichtsberg der Umgebung, wird mit einer Rundsicht von seltener Weite belohnt – Eiger, Mönch und Jungfrau, Pilatus, die Mythen, der Titlis, die Glarner, Bündner und Tiroler Alpen sind zu sehen. Weitere Wandervorschläge im Zürcher Oberland finden René Sunier, CEO Sunier AG Sie auf www.zürioberland.ch. Besuchen Sie uns auch an der Schweizerischen Wander- nacht vom 30. Juni/1. Juli 2012 in der Region Sunne- land Oberland. Rastplatz mit Weitsicht

34 35 Region

Zeller selbst ein eifriger Wanderer, Berggänger und Natur- Chämmerliweg: freund war, erkundete er die nähere Umgebung von Neu- Bauma–Altlandenberg–Chämmerli–Tüelenegg–Schloss- thal, die ihm von Jugend an vertraut war. Kaum ein Weg im berg–Wila. Länge 8,3 km; Wanderzeit 2 Std. 40 Min. Tössbergland, ein Giessen, eine Höhle, eine Anhöhe mit wun- derbarer Fernsicht, die er nicht kannte. So reifte im rund Hoheneggweg: ampf zu Mit VolldVolldampf z 50-jährigen Fabrikanten ein Gedanke: Was ihm in seinen Bauma–Lochbachtobel–Hohenegg–Neuthal. Länge 4,8 km; wegeen kärglichen freien Stunden zur Regeneration diente, das sollte Wanderzeit 1 Std. 35 Min. anderwegenanderwege den W eigentlich auch für seine Arbeiter in deren Freizeit von Nut- zen sein. Siliseggweg: Bauma–Silisegg–Neuthal. Länge 2,3 km; Wegebau ab den 1890er-Jahren Wanderzeit 55 Min. So liess Adolf Guyer-Zeller im Umland von Neuthal, Bauma, Wila und Pfäffikon in rund zwei Jahren, teilweise durch ei- Stoffelweg: gene Arbeiter, ein Wegnetz erstellen und erschloss die Tobel Bauma–Bliggenswil–Stoffel. Länge 2,8 km; und Runsen mit Treppen und Brücken. Er ging dabei wie in Wanderzeit 1 Std. 10 Min. seinem Berufsleben sehr zielstrebig voran, verhandelte kaum mit den Landbesitzern, sondern drückte ihnen jeweils eine Känzeliweg: Abfindung in die Hand. Am 31. Juli 1892 stieg ein grandio- Neuthal–Lättenweid–Känzeli. Länge 1,6 km; ses Einweihungsfest mit Harmoniemusik, einem Waldfest auf Wanderzeit 50 Min.

www.zuercher-wanderwege.ch der Hohenegg und einem abendlichen Feuerwerk mit Tanz. Eine weitere Pionierleistung von Adolf Guyer-Zeller war voll- Chringelbachweg: bracht. Neuthal–Hofschür–Chringelbachtobel–Känzeli–Stoffel. Nach seinem relativ frühen Tod 1899 waren allerdings keine Länge 1,9 km; Wanderzeit 50 Min. ZürcherZürrcher WWanderwegeanderwege ZurZurichrich rando Vorkehren getroffen worden, um den notwendigen Wege- SenSentierintieri zurighesi SenSendasndas turitgaisas unterhalt sicherzustellen, sodass die Kunstbauten im Laufe Luppmentobelweg: der Jahre und Jahrzehnte langsam zerfielen und die Wan- Pfäffikon–Balchenstal–Hittnau–Luppmentobel–Stoffel. derwege immer schwieriger zu passieren waren. Weder die Länge 8,3 km; Wanderzeit 2 Std. 35 Min. Verkehrsvereine noch die politischen Gemeinden oder der Kanton sahen sich jedoch imstande, das Wegnetz zu sanie- ren, weshalb das Werk zu zerfallen drohte. Erst 1948 nahm Die Zürcher Wanderwege – sich die Zürcherische Abeitsgemeinschaft für Wanderwege kompetent in Fragen des Wanderns (ZAW) unter Leitung ihres Wanderwegpioniers Johann Jakob Heinz Binder – Der Verein Zürcher Wanderwege Ess der Sache an. Mit Mitteln der öffentlichen Hand, der wurde 1933 als erste der kantonalen Fachorganisa- liquidierten UeBB und aus dem Erlös des Schoggitalers tionen gegründet, und der seinerzeitige Vorstand kamen rund 10'000 Franken zusammen, was genügte, um war massgeblich an der Schaffung der schweizeri- die Wege und Kunstbauten wieder instandzusetzen. Übri- schen Dachorganisation beteiligt. Heute zählen die gens: Am 11. September 1949 lockte die erste geführte Wan- Zürcher Wanderwege knapp 7’000 Mitglieder. derung der Zürcher Wanderwege 320 Personen auf die Im Auftrag des Kantons signalisieren die Zürcher erneuerten Guyer-Zeller-Wanderwege! Ende der 1970er- Wanderwege rund 2’750 Kilometer Wanderwege Jahre erfolgte eine weitere umfassende Sanierung, und heute im Zürichbiet. «Markenzeichen» sind die bekannten ist aufgrund der bestehenden Gesetzgebung das Kantonale gelben Wegweiser, die kleineren Richtungszeiger Tiefbauamt für den Unterhalt zuständig. In den letzten Jah- und die gelben Rhomben als sog. Zwischenmarkie- ren sind dabei mehrere längere Treppen und Brücken total rung. erneuert worden. Die Signalisation der in den Richtplänen Die Herausgabe von Wanderbüchern über verschie- Weingut Rebhalde festgesetzten Guyer-Zeller-Wege obliegt den Zürcher Wan- dene zürcherische Regionen oder zu besonderen Familie Hohl Stäfa am Zürichsee derwegen. Themen sowie Wanderkarten im Massstab 1:25'000 Hinterer Püntacker 25 ist ein sorgfältig gepflegtes Standbein. CH-8712 Stäfa • Lattenberger Sieben Wege mit unterschiedlichem Und schliesslich die geführten Wanderungen, die Anforderungsprofil seit 1949 angeboten werden: Sie vereinigen jährlich Telefon +41 44 926 43 72 • Stäfner • Meilener Das Wanderbuch «Auf Wanderwegen im Zürcher Oberland mehrere tausend Wanderfreudige auf Wanderun- Telefax +41 44 926 55 78 und Tösstal» sowie die Wanderkarten 1:25'000 Blatt 6 gen in der ganzen Schweiz und erfüllen so eine ge- [email protected] der Zürcher Wanderwege und die Wanderkarte 1:25’000 sellschaftlich-soziale Aufgabe. www.hohl-weine.ch des Verkehrsverbandes Tösstal/Zürcher Oberland informie- ren ausführlicher über die beliebten Guyer-Zeller- www.zuercher-wanderwege.ch 36 Wanderwege. 37 Verein

Vielseitiges Engagement für ein lebendiges Kulturgut

Monika Bieri – Der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland be- für die Abfahrt und managt Krisensituationen. Da kann es Unterhalt Revision Wagen treibt eine Museumsbahn. Aber wer ist der DVZO? Er ist eine schon mal ganz aufregend werden. Bei der Eisenbahn ist nicht nur der Umgang mit Metall ge- Art Dach, unter welchem verschiedene Leute ihre Freizeit zum Bei der Vorbereitung der Züge und beim Manövrieren spielt fragt: Unsere über 100-jährigen Wagen sind aus Holz. Zim- Gelingen eines grossen Vorhabens einsetzen. Zusammen sind der Rangier eine wichtige Rolle. Während seines Einsatzes ar- mermannswissen oder Schreinerfähigkeiten sind heiss be- wir in der Lage, ein Eisenbahnunternehmen mit eigener In- beitet er oder sie eng mit dem Lokpersonal, den Fahrdienst- gehrt. Aber auch wer mit Pinsel und Farbe oder Stecker und frastruktur zu betreiben – und das seit über 40 Jahren! Ab leitern und dem Zugchef zusammen. Kabel umzugehen weiss, wird immer eine Aufgabe finden. 14 Jahren kann man beim DVZO mitmachen. Die Altersgrenze nach oben ist offen. Gerade dieses Miteinander verschiede- Lokpersonal Infrastruktur ner Generationen ist sehr wertvoll. Lokführer sein, ist für einige ein Kindertraum. Wer diesen be- Eine Strecke von 5,6 km gehört dem DVZO. Da muss ge- reits verwirklicht hat und neben den modernen Triebfahr- schaufelt, geputzt, geholzt und gemäht werden. Mal von Lokbetreuer zeugen Lust auf alte Technik hat, ist herzlich willkommen. Im Hand, mal mit grösseren oder kleineren Maschinen. Die Hier ist Anpacken gefragt. Unsere «alten Damen», die Sommer wird gefahren – und im Winter werden die Gefährte Arbeit geht nie aus. Bei jedem Wetter pflegen wir am 1. und Dampfloks, sind nicht zimperlig, aber gefrässig. Kohle schau- wieder auf Vordermann gebracht. 3. Samstag der Monate März bis November unsere Strecke. feln, Wasser nachfüllen, Schlacke wegführen oder zuhinterst Die Ausbildung zum Führergehilfen (Heizer) kann beim DVZO Helfende Hände sind herzlich und jederzeit willkommen. auf der Plattform nach möglichen Bränden Ausschau halten: absolviert werden. Neben dem praktischen Heizen sind tech- Ohne Lokbetreuer läuft gar nichts. Zudem besteht hier die nisches Know-how und fahrdienstliche Kenntnisse gefragt. Administration Möglichkeit, sich so schmutzig zu machen wie selten sonst. Mit Wasser und Feuer produziert der Heizer die Kraft, um ei- Willkommen im rollenden Restaurant beim DVZO Hinter der manuellen Arbeit steckt auch noch etwas Papier- nen vollen Zug über den Berg zu befördern. In den Winter- kram. Dieser hält sich zwar in Grenzen, ist jedoch eher auf Zugpersonal monaten lernt der Heizer bei den Unterhaltsarbeiten die Souvenirverkauf wenige Köpfe verteilt. Auch hier hat der DVZO spannende Das Ressort Zugpersonal umfasst drei Aufgabengebiete: Kon- DVZO Dampfloks Stück für Stück kennen. Hier wird altes Der Souvenirverkauf untersteht keinen Vorschriften höherer Ämtchen und Aufgaben. dukteur, Zugchef und Rangier. Der DVZO bietet für jede Auf- Handwerk gepflegt. Instanzen und lässt viel Gestaltungsraum offen. Liebe zur Ei- gabe eine BAV-konforme (Bundesamt für Verkehr) Aus- senbahn kann auch in dieser Form zum Tragen kommen, ist Der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland ist ein eindrückli- bildung an. Barrierenposten aber keine Bedingung für einen erfolgreichen Souvenirver- ches Beispiel dafür, was Leute zustande bringen können, Der Kondukteur steht im direkten Kontakt mit den Fahrgäs- Im Neuthal steht das einzige Barrierehäuschen der Schweiz, kauf. wenn sie von einer Sache überzeugt sind. Jung und Alt, ten. Er oder sie beantwortet Fragen, hilft Kinderwagen in den welches als solches noch in Betrieb ist. Die Aufgabe des Bar- Männer und Frauen, Jäger und Sammler treffen sich hier und Gepäckwagen verladen und coupiert Kartonbillette. Unsere rierenwärters ist das Bedienen der Signale und der Barriere, Station Bäretswil spenden ihr wertvollstes Gut – ihre Zeit – dem Zweck, einen Kondukteure sind die Visitenkarte des Vereins. um eine sichere Zugfahrt zu gewährleisten. Was bei moder- Der Bahnhof Bäretswil wird noch bedient wie vor 60 Jahren. Teil der ehemaligen Strecke der Uerikon–Bauma-Bahn zu er- Der Zugchef trägt die Verantwortung für einen Zug: Er oder nen Bahnanlagen elektronisch gesteuert wird, ist hier noch Der Fahrdienstleiter stellt die Weichen und gibt die Strecke halten und zu betreiben wie anno dazumal. sie stellt Bremsrechnungen auf, gibt dem Lokführer das OK Handarbeit. frei. Auch diese Aufgabe bedingt eine Ausbildung, welche Möchtest auch du mitmachen? beim DVZO absolviert werden kann. Der Fahrdienstleiter trägt Herzlich willkommen bei uns. eine Uniform, mit rotem Hut und dem Abwinkstab erteilt er dem Zugchef die Abfahrterlaubnis. Bei uns, wo es schon mal zu Verspätungen oder technischen Pannen kommen kann, ist in Bäretswil ab und zu ruhig Blut gefragt. Am Abend kön- Öffentlicher Fahrbetrieb und Extrafahrten nen dann die Geschichten beim Feierabendbier nochmals Jeweils am 1. und 3. Sonntag von Mai bis Oktober zum Besten gegeben und es kann herzhaft gelacht werden. fahren zwei Dampfzüge im Stundentakt zwischen Bauma und Hinwil. Für Einzelreisende und Gruppen Buffetwagen bis 10 Personen ist keine Voranmeldung nötig. Ein Zweierteam kümmert sich im fahrenden Restaurant um Gerne reservieren wir Ihnen für den Apéro oder das Wohl der Gäste. Während der 40 Minuten Fahrt über den Zvieri einen Tisch im Buffetwagen. Kinder bis Berg ist viel Service möglich. Auch Passagiere auf Extrafahr- 16 Jahre fahren in Begleitung gratis mit. ten machen gern vom Buffetwagenteam Gebrauch. Stand- Geben Sie Ihrem Anlass eine besondere Note: festigkeit ist nicht nur wegen des wackligen Untergrunds Ob auf unserer Stammstrecke oder in der Region gefragt; denn an den Wendeorten des Zuges kann es auch Tösstal/Zürcher Oberland, gerne führen wir Sie im mal hektisch werden. eigenen Extrazug zum Pauschalpreis. Dampflok ab CHF 2'800.–, historische Elektrolok ab CHF 1'700.–, Unterhalt und Revision Triebfahrzeuge Buffetwagen für Apéro und/oder komplette Unsere Werkstätten sind gut ausgerüstet: Drehbänke, Fräsen Menüs nach Absprache. und Bohrer – maschinengrün und handgesteuert. Die Be- standteile einer Dampflok sind in Handarbeit gefertigte Ein- Auskünfte und Beratung unter: zelstücke. In Uster – der ältesten Rundremise der Schweiz – Tel. 052 386 17 71, [email protected] werden alte Handwerke wie Schlosser, Mechaniker, Werk- Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland DVZO zeugmacher u.ä. noch ausgeübt. Auch die Faszination für die Postfach, 8340 Hinwil Lösung mechanischer Problemstellungen ist eine optimale [email protected], www.dvzo.ch 38 Montage eines Wasserkrans auf dem neugestalteten Dampfbahnperron in Bauma Motivation zur Mitarbeit. 39

Verein

Bautage der DVZO Infrastruktur

Das einmalige Museum in der Schweiz… Museums-Spinnerei Neuthal 8344 Bäretswil … zeigt unter fachkundiger Führung das Spinnen «Vom Baumwollballen bis zum fertigen Faden» an historischen Spinnmaschinen. Ideal für: Schulen – Vereine – Firmen usw. das ganze Jahr auf Anfrage.

Ferner am 1. und 3. Sonntag im Monat von Mai bis Oktober, 10–16.30 Uhr sowie am darauf      folgenden Dienstag von 9.30–16 Uhr. Anfragen     und Anmeldung www.museums-spinnerei.ch    !      Infotelefon: 052 386 31 03 oder "#        [email protected] $$$% &'%'( &') &'%'( *%++*)$%'( Schweizer Museumspass gültig.

«Stell-Dich-Ein» eines Bautrupps der DVZO Infrastruktur in Neuthal

Ihr Christian Schlatter – Jeden ersten und dritten Samstag in den Art, Ausbessern von Perrons, aber auch das Ausheben und Monaten März bis November finden sich morgens um 8 Uhr Betonieren von Fundamenten für Fahrleitungsmasten und Si- Daampfbahn- zahlreiche freiwillige Helfer im Bahnhof Bauma ein und war- gnale. Die Infrastrukturabteilung des DVZO führt aber auch ten auf die Abfahrt des Bauzugs auf die 6 km lange Strecke grössere Projekte durch: In diesem Jahr sind das in Zusam- Brotlieferant des DVZO nach Bäretswil. Irgendwo unterwegs, zum Beispiel menarbeit mit der Sersa die Stopfung des Gleises Bauma– mitten im Wald oder auf einer Wiese, hält der Zug an, die Ar- Neuthal sowie ein Schienenwechsel mit der Lehrlingsfirma an 36 63 tagen geöfffnetfnet beitsgeräte werden abgeladen, und die Arbeiten können be- login auf 500 Metern Strecke in Bauma. Alle Arbeiten sind ginnen. Jede(r), beispielsweise auch Personen, die sonst im nötig, um den langfristigen Erhalt der Strecke und die Si- baumerfladen.ch Büro arbeiten, kann anpacken und die Arbeitswelt aus einer cherheit der Fahrgäste zu gewährleisten. Falls jemandem das anderen Perspektive wahrnehmen. Dabei erfahren die Teil- Arbeiten unter freiem Himmel gar nicht zusagt, ist es auch

nehmer der Bautage, dass Arbeiten unter freiem Himmel den möglich, nicht an der Front, sondern im Hintergrund mitzu- Kopf auszulüften vermag und nach getaner Arbeit etwas des arbeiten; denn es fallen immer auch verschiedene Koordi- geleisteten Einsatzes physisch sichtbar ist, was das Gefühl ver- nierungs- und Vorbereitungsarbeiten an. Diese werden eben- mittelt, eine sinnvolle Arbeit erledigt zu haben. Kurz vor Mit- falls von Freiwilligen geleistet. Der Mangel an Ingenieuren in tag fährt der Bauzug wieder ab, damit sich die Arbeiter im der Wirtschaft schlägt sich auch im Verein nieder. Umso mehr Restaurant stärken (und je nach Jahreszeit auch aufwärmen) würde sich der DVZO über neue Mitarbeiter mit Ingenieur- können. Am Nachmittag werden die Arbeiten fortgesetzt, Kenntnissen freuen. bevor nach der Rückkehr in Bauma mit einem Feierabendbier In ferner Zukunft wird es dem DVZO mit grosser Wahr- angestossen wird. Auch der gesellige Teil ist sehr wichtig. scheinlichkeit nur noch möglich sein, Dampffahrten auf der Weshalb all dieser Aufwand für einen Bereich, der mehr Geld eigenen Strecke durchzuführen, die Fahrten auf den SBB- kostet, als er einbringt? Er ist die wörtliche zu nehmende Gleisen werden voraussichtlich beschränkt sein, weil die Zug- Grundlage des Fahrbetriebs mit historischen Dampf- und dichte auf dem Netz der SBB immer mehr zunimmt und die Elektrozügen mit den vielen fröhlichen Fahrgästen von Jung Dampflokomotiven nicht oder nur noch schwer mit den al- bis Alt. Dazu kommt aber auch die Verantwortung gegen- lermodernsten Zugbeeinflussungsanlagen ausgerüstet wer- über der Aufsichtsbehörde: Der DVZO besitzt als Eigentümer den können. Gerade deshalb ist der gute, fachkundige und zahlreiche Pflichten bezüglich Unterhalt des gesamten Bahn- langfristige Erhalt der Infrastruktur von hoher Priorität. körpers, und die folgende Aufzählung liesse sich beliebig ver- längern: Lichtraumprofil freihalten von Pflanzen, Waschen Interessierte für die Bautage oder für Arbeiten im Hintergrund von Stützmauern, Freiräumen der Entwässerungsgräben von melden sich unter [email protected]. Daraus entsteht altem Laub, Kleinunterhalt an Sicherungsanlagen und Fahr- keine Verpflichtung. Die Einladungen für die Bautage wer- 40 leitung, Korrosionsschutzanstriche an Stahlbauteilen aller den jeweils per E-Mail zugestellt. 41

Persönlich Informationen

Liselotte Novet, Mitarbeiterin im Ressort Buffetwagen Kennzahlen Bahnlinie Bauma–Bäretswil–Hinwil und DVZO

Geschichte Spurweite Sicherheits- und Verhaltensregeln für die 29.06.1895 Konzession zum Bau der Uerikon–Bauma- Normalspur 1’435 mm DVZO Fahrgäste Bahn. Streckenlänge • Betreten Sie nie Bahnanlagen, und überschreiten 03.04.1899 Der Hauptinitiant der Bahn, Hinwil–Ettenhausen Emmetschloo 3’606 m Sie nie Gleise ausserhalb des öffentlich Adolf Guyer-Zeller, stirbt. Ettenhausen Emmetschloo–Bäretswil 2’114 m zugänglichen und gesicherten Bereichs. Auch 05.06.1899 Beginn der Bauarbeiten. Bäretswil–Neuthal 2’787 m das Tragen einer Warnweste berechtigt nicht 30.05.1901 Offizielle Einweihung Uerikon–Bubikon– Neuthal–Bauma 2’790 m dazu. Hinwil–Bauma. Hinwil–Bauma total 11’297 m • Springen Sie nie auf den oder vom fahrenden 26.05.1946 Das Zürcher Volk stimmt einem Gutachten davon Eigentum DVZO von km 19.265 bis Bauma 5’545 m Zug. Die Aussentüren dürfen erst nach dem der Reorganisation der Nebenbahnen im (Rest ist Eigentum SBB und wird vom DVZO Halt des Zuges im Bahnhof geöffnet werden. Kanton Zürich zu; das Todesurteil für die im Netzzugang befahren) Steigen Sie immer auf der Perronseite aus. Uerikon–Bauma-Bahn ist gefällt. Bei einem Halt auf offener Strecke darf der Zug 11.10.1947 Nach erfolgter Elektrifikation übernehmen Schienenhöhe nicht verlassen werden. die SBB den Streckenteil Hinwil–Bäretswil– Bahnhof Hinwil 565,5 m ü. M. • Lehnen Sie sich nie aus dem offenen Wagen- Bauma. Haltestelle Ettenthausen Emmetschloo 648,5 m ü. M. fenster des fahrenden Zuges. 02.10.1948 Die Uerikon–Bauma-Bahn stellt den Betrieb Bahnhof Bäretswil 696,3 m ü. M. • Lehnen Sie nie an Aussentüren, und bleiben Sie endgültig ein. Die Gleise zwischen Uerikon– Haltestelle Neuthal 696,2 m ü. M. nicht unnötig in Wagenübergängen stehen. Bubikon–Hinwil werden teilweise abgebrochen. Bahnhof Bauma 639,3 m ü. M. • Strecken Sie nie Gegenstände aus dem offenen 25.01.1969 Gründung des Dampfbahn-Vereins Zürcher Kulminationspunkt 714,8 m ü. M. Wagenfester des fahrenden Zuges. Oberland DVZO. Grösste Steigung • Während der Fahrt ist der Aufenthalt auf den 01.06.1969 Betriebseinstellung auf der Linie Hinwil– Ausfahrt Bauma 29,2 o/oo offenen Wagenplattformen verboten. Bäretswil–Bauma durch die SBB. Güterver- • Eltern haben im Zug und auf dem Bahnareal eine kehr zwischen Hinwil und Bäretswil bleibt Anzahl Brücken Aufsichtspflicht. erhalten. Streckenteil DVZO 5 • Befolgen Sie strikt die Anweisungen des Bahn- 06.05.1978 Aufnahme des Dampfbahnbetriebs durch Streckenteil SBB 3 personals. den Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland Brückenlängen • Bei Verstössen gegen die Sicherheits- und Ver- (ab 1979 auf der gesamten Strecke Bauma– Aabachtobelviadukt Neuegg bei Bäretswil (SBB) 64 m haltensregeln oder bei Nichtbefolgen der An- Hinwil). Weissenbachbrücke bei Neuthal (DVZO) weisungen des Bahnpersonals lehnt der DVZO 1987 Sanierung wichtiger Bauten an Dampfbahn- (Zufahrtsviadukt 30 m) 80 m jegliche Haftung ab. strecke. Bölviadukt oberhalb Bauma (DVZO) 45 m Das Zug- und Lokteam dankt und wünscht Ihnen 28.05.1990 Der Bahnhof Bäretswil ist von den SBB nicht eine erlebnisreiche Bahnfahrt. mehr besetzt. Anzahl Bahnübergänge 30.06.2000 Die SBB AG verkauft für einen symbolischen Strassen, Fahrwege, Privat- Franken die Teilstrecke Bahn-Kilometer und Wanderwege (DVZO: 16 / SBB 16) 32 Ich war mir sicher: Das war es, was mir noch fehlte. Eine in- 19.265 bis Bauma an den DVZO. davon mit Barrieren gesichert (DVZO: 3 / SBB: 2) 5 teressante Beschäftigung und zugleich reger Kundenkontakt Die restliche Strecke bis Hinwil verbleibt bei automatische Barrierenanlage (DVZO: 1 / SBB: 4) 5 Liselotte Novet: Alles muss glänzen! als Mitarbeiterin im Buffetwagen. Vor Hektik oder schwie- der SBB AG. Fahrdrahtspannung rigen Situationen hatte ich keine Angst, musste ich doch im 2001 Sanierung weiterer Bauwerke zwischen Einphasen-Wechselstrom 15‘000 V 16 2/3 Hz Liselotte Novet – In Anbetracht der bevorstehenden Pensio- Beruf als Vorgesetzte manche heikle Situation souverän Neuthal und Bauma. nierung als langjährige Sicherheitsbeauftragte der KAPO Zü- lösen. 10.10.2009 Spatenstich Historische Bahnhofshalle in rich mit regem Kontakt zu Flugpassagieren und Angestellten Nur die Tätigkeit als Serviererin bereitete mir etwas Anfangs- Bauma (Gleis- und Perronumbau). am Flughafen Kloten machte ich mir Gedanken über meine sorgen. Alles andere: Organisieren, Einteilen, Übersicht be- Zukunft. halten, Abrechnen usw. war wegen meiner früheren beruf- Ich wollte mich künftig nicht nur dem Müssiggang hingeben, lichen Tätigkeit absolut kein Thema. Doch diese Bedenken Rollmaterial DVZO Grundstücke, Liegenschaften DVZO meinen Hobbys frönen, Reisen und Ausflüge geniessen. Nein, lösten sich nach kurzer Zeit im Nichts auf; denn unsere Gäs- • 7 Dampflokomotiven (3 betriebsfähig, 2 in Revision, • Bahninfrastruktur Bauma–Bäretswil etwas fehlte noch. Nämlich der zeitweise rege Kontakt mit te sind mehrheitlich aufgestellte, dankbare und freundliche 2 ausser Betrieb) mit ca. 81‘000 m² Land Menschen. Eisenbahnfans. Es macht grosse Freude, solche Kunden zu • 2 elektr. Lokomotiven (1 Strecken- und 1 Rangierlok) • Bahnstation Neuthal, Barrierengebäude Neuthal und Mein Sohn ist begeisterter «Mitarbeiter» beim DVZO als Zug- bewirten! • 1 Diesel-/elektr. Traktor Bahnhof Bäretswil (Eigentum) begleiter. Ihm war es ein Leichtes, mir seine Begeisterung für Fazit: Auch nach zwei Jahren habe ich meinen Entschluss • 2 Dieseltraktoren • Remise Bauma (im Baurecht) den DVZO zu übertragen. Für mich war der DVZO kein Un- nicht bereut. Von den DVZO Mitarbeitern wurde ich herzlich • 1 Motordraisine • Mitbenützung Bahnareal Bauma (Gleisanlage, bekannter, waren doch alle in meiner Familie schon seit den aufgenommen und bestens in meine Arbeit eingeführt, so- • 11 Personenwagen, inkl. 2 Buffetwagen historisches Bahndienstgebäude, im Bau befindliche 80er-Jahren regelmässige und begeisterte Bahnkunden des dass ich heute auf eine sinnvolle Tätigkeit, welche mich voll (9 betriebsfähig) historische Bahnhofshalle) DVZO – wie übrigens von allen Eisenbahnen (ob Oldies oder und ganz befriedigt, schauen kann. Dafür bin ich dankbar. • 4 Gepäckwagen (2 betriebsfähig) • Remise Wald (im Baurecht) moderne Bahnen). In grosse Begeisterung versetzte uns auch Von der Modellbau-Eisenbahnerin wandelte ich mich zur rea- • 35 Dienst-/Güterwagen (21 betriebsfähig) • Lok-Remise Uster I und II (in Miete) 42 der Bau der eigenen Modellanlagen HO und LGB. len Eisenbahnerin. Kurzum: Ä gfröiti Sach. 43 Kurzmitteilungen

gewisser Vorgaben das Verkehren von führen- den Fahrzeugen, welche über keine ausrei- chende Zugbeeinflussungseinrichtung verfü- gen, was bei Dampflokomotiven und alten Elektrolokomotiven oft der Fall ist, weiterhin möglich ist. Sicherheitsfragen und Zukunfts- probleme sind genauso wichtig wie die ver- mehrte Zusammenarbeit unter den Mitglieds- bahnen selbst, zu denen normalspurige wie Schmalspur-Museumsbahnen gehören. Auch Blick in den Ausstellungsraum des Dampfzentrums

Dampflok Eb3/5 9 Eisenbahn-Modellbautage Winterthur Dampf-Loki-Club Herisau auf neuen 2012 HECH-Mitglied (Normalspur): Verein Pacific 01 202 «Natürli»-Käse aus dem Zürcher Oberland Wegen Werner Sigg – Schon zum zweiten Mal findet Thomas Mayer – Seit 1965 Jahren besitzt der die Ausstellung vom 29.–30. September 2012 Verband Historischer Eisenbahnen Genuss’12 – Regionalprodukte neu ent- Dampf-Loki-Club Herisau eine Maffai-Lok Eb 3/5 statt. Ausnahmsweise sind wir dieses Jahr an Schweiz HECH decken! aus der Gründungszeit der BT. Es war in den zwei attraktiven historischen Orten, nämlich Hugo Wenger – Die historische Eisenbahn Corina Stäheli – Im Rahmen der Genuss’12 wer- 60-er-Jahren, als die ehemalige BT 9 in Degers- im «Dampfzentrum Winterthur» und im «Lok- kommt immer gut an. Sie vermittelt Nostalgie, den dieses Jahr wieder viele ausgefallene und heim zur Denkmaleinweihung von Lok 6 auf- depot Winterthur-Ost». Wir präsentieren ihnen pflegt kulturelles Erbe, entschleunigt das Rei- interessante Events sowie köstliche Menüs aus fuhr. Sie stand vor der Verschrottung. Eisen- eine vielseitige Modelleisenbahn/Eisenbahn- sen und versetzt den Fahrgast in vergangene Regionalprodukten angeboten. Vom 17. Au- bahnfreunde gründeten über Nacht einen Club Ausstellung. Lassen Sie sich begeistern von Ei- Zeiten. Für die Betreiber von historischen Ei- gust bis 9. September 2012 überraschen die und kauften sie. Seither wird sie in enger Zu- Die neue «Spielanlage» in Uster senbahnmodellen diverser Spuren und genies- senbahnen ist es längst kein Honiglecken mehr. Gastgeber aus den Kantonen Zürich, St. Gal- sammenarbeit mit BT/SOB fahrtüchtig gehal- sen Sie die vielen zusätzlichen Attraktionen Auflagen, Vorschriften, Gesetze müssen erfüllt len und Thurgau ihre Gäste mit speziellen Ge- ten und ist meist vor dem Amor-Express an- Die «kleine Eisenbahn» in der Lokremise zum Thema Eisenbahn. An unserer Erlebnis- werden. Das Personal, mehrheitlich in freiwilli- richten aus Regionalprodukten – Produkten, zutreffen. Uster ausstellung finden Sie auch «Draisinen-Fahren» ger Mission tätig, muss genauso professionell die mit viel Liebe hergestellt und verarbeitet Lange Jahre allein tätig, sucht der DLC heute Martin Schnider – In der Lokremise zeigt die ge- oder «Fest-Beiz im Leichtstahl-Speisewagen» ausgebildet sein, wie es bei der «richtigen Ei- HECH-Mitglied (Schmalspur): werden und durch einen kurzen Anfahrtsweg Kooperationen mit anderen Organisationen. Es meinnützige «Stiftung Eisenbahn-Sammlung und vieles mehr. Die beiden Austragungsorte senbahn» vorgeschrieben ist. Lokomotiven und DFB Furka-Bergstrecke frisch in der Küche der Gastgeber ankommen. bestehen Kontakte zum VHMThB und Trans- Uster» ihre Schätze. Auf knapp 250 m Gleis werden durch einen Dampf-Shuttle-Zug des Wagen müssen derart ausgerüstet sein, dass Geniesser haben die Gelegenheit, Regional- rail. Fahrten werden meist unter dem DVZO verkehren Modelle der «grossen» Spurweiten DVZO verbunden. Unsere Website wird Sie sie im Umfeld der modernen Eisenbahn kein Tram- und Feldbahnen zählen zu den heute 53 produkte neu zu entdecken, sich von ihren durchgeführt. Mittlerweilen hat die SOB den 0, I sowie IIm; vornehmlich SBB, RhB und FO- während der ganzen Vorbereitungszeit auf Hindernis bilden. Daraus ergeben sich schwer HECH-Bahnen. Gemeinsam mit ihrem Dach- Gastgebern inspirieren zu lassen und genuss- Standplatz in Herisau gekündigt. Es laufen kons- Kompositionen. Historische Originalgegen- dem neuesten Stand halten. Aktuelle Infos fin- lösbare Probleme. Die betroffenen Bahnen ha- verband packen die historischen Eisenbahnen volle Stunden auf kulinarischen Entdeckungs- truktive Gespräche mit dem DVZO über eine stände und Präsenzbibliothek. Neu: Spielan- den Sie unter «News». ben die vielen Herausforderungen angenom- in der Schweiz die an sie gestellten Herausfor- reisen zu erleben. Informationen zu den An- noch stärkere Zusammenarbeit. lage für Kinder (bis 99 Jahre) sowie Getränke- www.modellbautage.ch men und 1995 den Verband Historischer Eisen- derungen und fahren damit auf dem richtigen lässen werden im Internet publiziert. www.bt9.ch angebot in unserem «Isebähnli». Öffnungszei- bahnen Schweiz HECH ins Leben gerufen. Seit Gleis in die Zukunft. www.zürioberland.ch ten: 1. Samstag des Monats von 14:00–17:00 der Gründung liegt die Führung des Verbandes www.hech.ch www.regionalprodukte.ch Uhr, individuelle Gruppenbesuche nach Ver- in den Händen des Dampfbahn-Vereins Zürcher einbarung. Lokremise Uster, Industriestrasse Oberland. Der HECH bietet den Mitgliedsbah- 1a, 2. Stock. www.eisenbahnsammlung.ch nen Hilfe beim Einhalten von Vorschriften. Er ermöglicht die verkraftbare Teilnahme an der für den Netzzugang obligatorischen Haft- pflichtversicherung des öffentlichen Verkehrs mit einem Versicherungsschutz von 100 Mil- lionen Franken. Gemeinsam wurde ein ein- heitliches Betriebshandbuch geschaffen, wel- ches als Basiswerk vom Bundesamt für Verkehr anerkannt ist. Auch in technischen Belangen Verlad der DVZO Lok «Bauma» zur ZOM 2011 Auch die DVZO Güterwagen werden präsentiert setzt man sich in Arbeitsgruppen zusammen- und sucht mit den Aufsichtsbehörden vertret- Jeder Spezialtransport ist ein Ernstfall DVZO Fahrzeugtreffen 2012 – Noch ein- Die Gartenbahn als Publikumsmagnet Ernst Autotransport AG – «Wer bewegen will, mal, dann ist Schluss! Dampflok Mikado 141R 1244 Beliebte Gartenbahn dampft wieder im muss sich selber bewegen.» Dieses Motto der DSF mit neuer Internetpräsenz Jürg Hauswirth – Das traditionelle Fahrzeug- Verkehrshaus Inhaberin und Geschäftsleiterin Christina Ernst treffen Bauma wird am Wochenende vom Verein Mikado Blandina Werren – Im letzten Sommer konnte prägt die Unternehmenskultur bei der Ernst Neuer DSF Web-Auftritt 13./14. Oktober 2012 noch einmal durchge- Jürg Hauswirth – Im Frühling 2011 konnte der die Wiederinbetriebnahme der beliebten Gar- Autotransport AG an den drei Standorten in Thomas Hollenstein – Die Draisinen Sammlung führt. Im Frühjahr 2013 beginnen die Umbau- Verein Mikado 1244 nach 13-jähriger Totalre- tendampfbahn mit einer neuen und attrakti- Zürich und Kloten. Ständig in Bewegung sind Fricktal hat sich im Laufe der Jahre von einer arbeiten im Bahnhof Bauma, und danach sind vision seine amerikanisch-französische Dampf- ven Streckenführung gefeiert werden. Seither die Mitarbeitenden. Sie denken mit, sie über- kleinen Interessengemeinschaft in einen akti- mit den radikal dezimierten Gleis- und Perron- lok 141R 1244 wieder in Betrieb nehmen. Mit dreht sie ihre Runden auf dem Areal des Ver- nehmen Verantwortung und beweisen immer ven Museumsbahn-Verein gewandelt. Die vier anlagen nur noch vereinzelte Extrazüge mög- der Zugsicherung ETM-S, der Ölfeuerung und kehrshauses. Die Fahrt startet rund um den idyl- wieder ein ausgeprägtes Serviceverständnis. DSF-Interessensgebiete «Draisinensammlung», lich. der Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h ist lischen Weiher beim Hans Erni Museum, führt Täglich – und nicht selten auch nachts – sind «Lokdepot Koblenz», «Grosstraktion/Extrafahr- Auf das nächste und letzte Mal verzichtet die sie unabhängig von der Witterung auf dem ge- anschliessend an der Halle Schifffahrt und am auch die über 100 Lastwagen und Geräte in ten» sowie «Swiss Container Cars» ergänzen Zürcher Oberländer Museumsbahn bewusst samten Normalspurnetz der Schweiz freizügig Dampfschiff Rigi vorbei in eine Schlaufe beim Bewegung bzw. im Einsatz. Seit sechs Jahr- und unterstützen sich gegenseitig. auf ein spezielles Motto. Alle Betreiber von his- einsetzbar. Im Rahmen von jährlich je zwei bis Picknick-Platz und wieder retour zum Start. Bis zehnten gehört Ernst Autotransport immer zu Nun wurde der Web-Auftritt neu gestaltet und torischen Fahrzeugen sind eingeladen, ihre HECH-Mitglied (Feldbahn): Parc d’attractions du drei öffentlichen und privaten Sonderfahrten im Frühling 2012 erhält die Gartendampfbahn den ersten und den Pionieren, beispielsweise darin diese vier Standbeine unter einer Adresse Schätze in passendem Umfeld zu präsentieren. Châtelard/VS geniessen die Fahrgäste das unvergleichliche neu auch noch einen Bahnhof und eine War- beim kombinierten Verkehr Schiene – Strasse zusammengeführt. Weiter werden auf den Sei- Der DVZO hofft, sich mit einem würdigen An- Seh- und Hörerlebnis. Für das DVZO Fahrzeug- telounge, deren Bau gleichzeitig mit der Er- oder bei den Mulden-, Absetz- und Abrollcon- ten allgemeine Informationen zum Verein, lass von der 1951–2013 bestehenden Baumer bare Lösungen. Viel Zeit wurde in den ver- treffen im Oktober 2012 fährt die Mikado erst- neuerung des Weihers beim Hans Erni Museum tainertransporten. Diese Dienste gehören bis Rückblicke auf frühere Aktivitäten der DSF (z.B. Bahnanlage verabschieden zu können. Bereits gangenen drei Jahren in die Ausarbeitung ei- mals seit 1994 wieder einmal nach Bauma. erfolgt. Und neu wird eine Mitfahrt auch für heute zu den speziellen Kompetenzen der Ernst die Teilnahmen an den DVZO Fahrzeugtreffen) zugesagt sind u.a. der UeBB-Dampftriebwagen ner sogenannten «Generischen Risikoanalyse Weiterhin in Obhut des Vereins Mikado sind die Menschen im Rollstuhl möglich. Ein Wagen Autotransport AG ebenso wie Spezial- und sowie die diversen Angebote wie Extrafahrten CZm1/2 31, die «Mikado» 141R 1244, die zum Fahren ohne Zugsicherung» investiert. Zu- legendären Schweizer Elektrolokomotiven wurde so umgebaut, dass Rollstuhlfahrer über Schwertransporte, Staub- und Schüttguttrans- oder Draisinen-Vermietungen beschrieben. Ec4/5 11 vom Verein Dampfbahn Bern sowie sammen mit der ENOTRAC AG in Thun, dem Ae4/7 11026 und Ae6/6 11407 «Aargau» so- eine Rampe einsteigen können. Zusätzlich bie- porte, Pneukranarbeiten und Industrieumzüge Die DSF freut sich auf Ihren virtuellen und reel- die Ae4/7 10905 und die Re4/4‘ 10044 von SBB Bundesamt für Verkehr und den Infrastruktur- wie drei gepflegte Personenwagen der Ein- tet dieser Wagen Platz für zwei weitere Passa- mit Montagearbeiten. len Besuch. Historic. betreiberinnen SBB AG und BLS AG konnte er- heits-Serien I und II. giere. 44 www.ernstfall.ch www.draisine.ch www.dvzo.ch reicht werden, dass unter Berücksichtigung www.mikado1244.ch www.verkehrshaus.ch 45 Kurzmitteilungen

Die Sersa Technik AG führte Ende Januar 2012 neuen Standortes in Konolfingen, wo wir so- Schweizer Bahngeschichte, die mehr als 150 auf der DVZO Strecke Bauma–Bäretswil mit wohl den Unterhalt des Rollmaterials als auch Jahre zurückreicht. So werden der Öffentlich- Mitarbeitenden aus ihrem Betrieb, welche die den Fahrbetrieb bestreiten. Unsere Werkstätte keit die wertvollen Zeugen aus der Kultur- und Grundprüfung für das «aluminothermische kann am 01. und 2. Juni 2012 öffentlich be- Wirtschaftsgeschichte des Bahnlandes Schweiz Schweissverfahren» oder im «Schienenschlei- sichtigt werden. zugänglich gemacht. Das Angebot umfasst die fen» ablegen mussten, Schulungen durch. Gelegenheiten zum Mitfahren mit dem Dampf- Bereiche Archive, Sammlungen/Bibliothek und Diese Ausbildung konnte dank guter Bezie- zug bieten wir auf der Strecke Solothurn– Rollmaterial. hungen zum Vorteil des DVZO als auch der Büren am 10. Juni und 2. September und an Weitere Informationen über das Angebot, ak- Sersa Group wirtschaftlich und realitätsnah der „Chlousenfahrt“ am 09. Dezember. tuelle Fahrten und Anlässe finden Sie auf der realisiert werden. Zudem wird die Sersa Ma- Im Sinne eines Austauschs unter Freunden sind Website. schineller Gleisbau AG auch im Frühjahr 2012 wir 2012 auch an mehreren Fahrsonntagen im www.sbbhistoric.ch ihre traditionellen Maschinentrainings beim Mai und Oktober beim DVZO mit einer unse- DVZO durchführen. Neue Mitarbeitende sollen rer Loks zu Gast. in der Bedienung der Sersa-Stopfmaschinen Einfahrt in den «Gartenbahn-Bahnhof» www.dbb.ch (Steuerung und Messsysteme) geschult wer- den. Auch Einschottern, Verdichten und Pla- Dampfbahn Katzensee DBK nieren stehen auf dem Trainingsprogramm. Fredy Landenberger – Die Dampfgartenbahn für Dieses Training wird ein Publikumsmagnet sein, Jung und Alt fährt auch in diesem Jahr bei tro- da es teilweise mitten in Bauma, nämlich auf ckenem Wetter jeweils Samstagnachmittag ab den Gleisen am Bahnhof, mitzuverfolgen ist. 14 Uhr und an Sonn- und Feiertagen ab 11 Uhr. Der DVZO profitiert vom Gleisunterhalt und Die Dampfbahn Katzensee nahm am 2. Sep- die Sersa Group ist dankbar für das optimale tember 1961 ihren Betrieb auf mit dem Nach- Ausstellung im Sernftalbahn-Museum Cover des Bahn-Jahrbuchs Schweiz 2012 Trainingsgelände. bau der Spanisch-Brötli-Bahn im Massstab 1:6. www.sersa.ch Seit damals hat die Familie Landenberger zu- Sernftalbahn-Museum Engi-Vorderdorf Der zauberhafte Sternenhimmel im Tw92 Eisenbahnbücher beim Verlag Edition Lan sammen mit vielen freiwilligen Helfern ein Ernst Leutwiler – Im Herbst 2006 wurde der Ronald Gohl – Der Bäretswiler Verlag Edition kleines Eisenbahnparadies geschaffen. Eine Verein «Sernftalbahn-Museum Engi-Vorder- Der Jüngste bei der ZMB: Der Tw92 Party- Lan AG liegt direkt an der DVZO Strecke und schweizweite Besonderheit ist die Massstab- dorf» im Glarnerland gegründet, um die be- Die 100-jährige Ec3/5 3 wagen kann 2012 sein 25-jähriges Bestehen feiern. In streue von Normalspur und Schmalspur in zwei reits im 1969 eingestellte Überlandstrassen- Walter Diem – Mit dem Tw92 der Zürcher Mu- den letzten zweieinhalb Jahrzehnten sind zahl- Spurweiten. Verschiedene Dampflokomotiven bahn vor dem Vergessen zu bewahren. Der ori- VHMThB: Thurgauer «Choli» wird 100 seums-Bahn können Sie Gesellschafts- und Pri- reiche Eisenbahnbücher in Bäretswil entstan- und Wagen aus den Anfängen der Eisenbahn ginale Güterschuppen im ehemaligen Bahn- Jürg Fetzel – Der Verein Historische Mittel-Thur- vatfahrten auf dem Schienennetz der SBB den – mitunter auch die bekannten Lok- Mono- verkehren auf der Normalspur mit 9 1/2 Zoll hof Engi-Vorderdorf wurde in ein schmuckes gau-Bahn bietet auch dieses Jahr wieder die durchführen. Erleben Sie mit Ihren Gästen ein grafien von GeraMond, welche vom Redak- (241mm) und der Schmalspur mit 7 1/4 Zoll Museum verwandelt, in dem wechselnde Aus- beliebten öffentlichen Ufer-Dampffahrten an. himmlisches Vergnügen: Unterhaltung und tionsteam der Edition Lan zusammengestellt (184mm). Wir freuen uns auf Ihren Besuch. stellungen realisiert werden. Die aktuelle Aus- Unter dem Motto «Dampfromantik am Bo- Show-Effekt bietet der Sternenhimmel im wurden. Inzwischen gibt der Schweizer Verlag www.dampfbahn-katzensee.ch stellung 2012 «Vom Stauwehr zur Fahrleitung» densee» verkehrt der «Mostindien-Express» Tw92, der in Zusammenarbeit mit dem Plane- weitere Lokbücher in eigener Regie heraus. ist jedes dritte Wochendende von April bis mit der 100-jährigen Dampflok der ehemaligen tarium Zürich entstanden ist. Der Himmel zeigt Bereits erschienen ist die Monografie über die Oktober geöffnet (Sa/So 10 bis 16 Uhr). Der MThB zwischen Romanshorn und Rorschach die Sternbilder und Sterne auf, exakt im ech- BLS-Universallok Re 4/4 sowie der Bildband Eintritt ist frei. An den Samstagen kann der hin und her. An 5 Sonntagen (27.05./24.06./ ten Lichtstärkenverhältnis. Es sind 24 Sonnen- «Moderne Schweizer Lokomotiven und Trieb- Aufbau des Güterwagens K36 mitverfolgt 29.07./26.08./23.09.) können Sie zu günstigen positionen eingebaut, jeweils am Anfang und wagen». Im Herbst 2012 ist es dann endlich so werden. Sie können auch selber Hand anlegen, Preisen Dampfluft schnuppern. Kinder und Ju- in der Mitte eines jeden Monats. Gern hilft Ih- weit, und neben dem lang ersehnten Buch es werden weitere Mitarbeitende gesucht. gendliche bis 16 Jahren fahren in Begleitung nen die ZMB bei der Organisation einer Fahrt «Triebwagen der 1960er-Jahre» erscheint auch Zwischen Chaulin und Blonay Gruppenbesuche sind auf Voranmeldung auch Erwachsener gratis. von X nach Y oder bei einer erlebnisreichen noch der Band über die Re 6/6. Bereits sind ausserhalb der Öffnungszeiten möglich. Ter- Am 15. August jährt sich die Ablieferung der Rundfahrt. Unterwegs sorgt das ZMB Catering- weitere Bücher dieser Reihe in Planung – an Museumsbahn Blonay-Chamby minabsprache und Glarnerapéro-Bestellung Dampflok Ec 3/5 Nr. 3 (SLM; Baujahr 1912) an Team für das leibliche Wohl, sei es mit Kaffee der Fahrzeuggeschichte der NPZ-Triebwagen Jean-François Andrist – Hoch über dem Gen- unter Telefon 055 640 61 47 oder per E-Mail die damalige MThB zum 100. Mal. Wie das und Kuchen, feinen Getränken oder einem ex- wird bereits fleissig gearbeitet. Natürlich ken- fersee startet die Museumsbahn Blonay- an [email protected]. Jubiläum gefeiert wird, erfahren Sie zu gege- zellenten Apéro riche. nen inzwischen die meisten Bahn-Fans das Chamby am Samstag/Sonntag, 28./29. April www.sernftalbus.ch/sernftalbahnmuseum bener Zeit auf der Homepage. www.museumsbahn.ch Bahn-Jahrbuch, welches ebenfalls schon im 2012 in ihre 44. Saison. In ihrem Museum steht www.sernftalbahn.ch www.mthb.ch 20. Jahrgang erscheint. eine der schönsten historischen Sammlungen www.editionlan.ch von Meterspurfahrzeugen. Mehr als 60 Fahr- Dampftriebwagen CZm1/2 in Wettingen zeuge sind in und vor den beiden Hallen in Chaulin ausgestellt. An jedem Wochenende Verein Dampfgruppe Zürich bis zum 27./28. Oktober 2012 werden die his- Fredy Landenberger – Der Verein Dampfgruppe torischen Dampf- und Elektrokompositionen Zürich wurde anfangs 2005 von der SBB unterwegs sein, zusätzlich werden auch an Dampflokführergruppe des Depots Zürich ge- Auffahrt, 17. Mai 2012, und am Nationalfeier- gründet. Er führt die seit 1975 bestehende Tra- tag, 1. August 2012, Fahrten angeboten. Im- dition des Dampflok-Unterhalts und -Betriebs mer am letzten Sonntag im Monat fährt ein im Depot Zürich fort. Im Depot Zürich wurden Dampfzug um 11.20 Uhr ab Vevey direkt nach zwischen 1975 und 1997 viele der historischen Ausstellungshalle im La Cité du Train Chaulin. Dampflokomotiven der SBB aufgearbeitet. Der In den Sommermonaten Juli und August ver- Verein betreut den einzigen betriebsfähigen Feuerbüchse der A3/5 705 La Cité du Train: Die Welt der Eisenbahn kehren zusätzlich am Freitagnachmittag elek- Dampftriebwagen der Schweiz, den CZm 1/2 DBB unterwegs zwischen Solothurn und Büren Corinne Hirschi – Das Französische Eisenbahn- trische Züge auf der Museumsbahnstrecke. 31 der ehemaligen Uerikon–Bauma-Bahn UeBB. SBB Historic Dampffahrten museum in Mülhausen stellt auf mehr als 1'350 Am Pfingst-Dampf-Festival vom 26.–28. Mai Seit 2005 wird er als Leihgabe von SBB Histo- Verein Dampfbahn Bern Martin Ruckstuhl – Am 17. Juni 2012 verkehrt Metern Gleisen über 100 Fahrzeuge sowie In- 2012 wird die Tramwaylok G2/2 4, Baujahr ric regelmässig an verschiedensten Anlässen Marco Johann – Der Verein Dampfbahn Bern ein SBB Historic Dampfzug mit dem «Elefant» frastrukturelemente aus. In den Ausstellungs- Sersa-Einsatz im April 2012 in Bauma 1900, ex Ferrovie Padane eingeweiht und es wer- eingesetzt. Nach einer umfangreichen Revision führt seit über 40 Jahren Dampfzüge in der Re- ab Biel/Bienne an den Tag der offenen Tore hallen werden durch ein einzigartiges Zusam- den drei weitere Dampfloks in Betrieb stehen. am Dampfkessel und am Fahrzeugkasten, gion Bern und verfügt über insgesamt 7 Dampf- Bahnpark Brugg und zurück. Zudem steht an menwirken von Klang, Licht und Bildern die Sersa – Gute Partnerschaft «unter Dampf» An den Wochenenden 8./9. und 15./16. Sep- welche durch die Vereinsmitglieder in Fronar- lokomotiven, wovon 4 betriebsfähig sind und diesem Nachmittag eine Rundfahrt ab Brugg grossen Themen der Eisenbahn zum Leben er- Helene Rapold – Bekanntlich fusst eine gute tember 2012 wird das Thema «MOB’stalgie» beit im Jahr 2010 durchgeführt wurde, steht abwechselnd eingesetzt werden. Unser Roll- AG mit der A 3/5 705 auf dem Programm. Am weckt. Der Besucher schreitet durch die schön- Partnerschaft auf einem einvernehmlichen sein, als Höhepunkt wird der MOB Triebwagen der Dampftriebwagen auch dieses Jahr wieder material ist in Konolfingen in der ehemaligen Wochenende vom 1./2. September 2012 sten Lokomotiven und die berühmtesten Züge «Geben und Nehmen». Genau das trifft für den BCFe4/4 11 eingeweiht. Weitere historische für Fahrten zur Verfügung. Mehr Informatio- Werkstätte der Burgdorf–Thun-Bahn statio- finden anlässlich des Jubiläums «150 Jahre des 19. Und 20. Jahrhunderts. Das Museum ist Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland DVZO MOB Kompositionen werden im Einsatz ste- nen für Charterfahrten mit dem Dampftrieb- niert. Lausanne–Balliswil» Dampffahrten mit der das ganze Jahr täglich geöffnet (ausser am und die führende Bahntechnikunternehmung hen. wagen finden Sie auf der Homepage. In der ersten Jahreshälfte 2012 konzentrieren A 3/5 705 zwischen Bern und Lausanne statt. 25. Dezember). 46 Sersa Group AG (Schweiz) zu. www.blonay-chamby.ch www.dampfgruppe-zuerich.ch wir uns auf die endgültige Einrichtung unseres SBB Historic bewahrt das kulturelle Erbe der www.citedutrain.com 47 FÜHRERSTANDSFAHRT BERNER OBERLAND-BAHN · WENGERNALPBAHN · JUNGFRAUBAHN

JedenJeden SSamstagamstag bbibiss 229.12.20129.12.2012 FÜHRERSTANDSFAHRTFÜHRERSTANDSFAHRT InterlakenInterlaken OOstst vviaia GGrindelwaldrindelwald bbisis Ju n g fr raa u jo ch – ToTop o f Eu r o p e PPreis:reis: fürfür eieinene PPersonerson CHFCHF 7 700.–00.– fürfür zzweiwei PersonenPersonen CHFCHF 1 1050.–050.– IInterlakennterlaken OstOst abab 9.059.05 UUhrhr JJungfraujochungfraujoch anan 11.2211.22 UhrUhr BBuchenuchen SSieie oonlinenline uunternter jjungfrau.ch/fuehrerstandungfrau.ch/fuehrerstand ((BuchungBuchung zzwingendwingend eerforderlich)rforderlich) AuAuskunftskunft / Info:Info: RRailail Info,Info, Tel.Tel. 033033 828828 7272 3333

jungfrau.chjungfrau.ch