64. Jahrgang Heft 3/4 2020 H 11859

Unser in Geschichte und Gegenwart

• Ostern im Eichsfeld in früheren Jahren • Handschriftenfragmente von • Die Lenteröder Warte Johann Wolf • Ende des Zweiten Weltkriegs in • Zwangsarbeiter in Kalteneber (1939–1945) • 75 Jahre Kriegsende in Struth • Dramatischer Vogelzug März 2013 • Zur Dicken Eiche auf dem Zehnsberg • Eichsfelder Militärseelsorger • Das Werratal auf Stammbuchblättern 1848 bis 1945

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Heimatkunde

Ostern im Eichsfeld in früheren Jahren Von Mathias Degenhardt

Osterbräuche sind im Brauch- tum des Eichsfeldes tief ver- wurzelt und lassen die zentrale Bedeutung des Osterfestes für die Christenheit in besonderer Weise nach außen sichtbar werden.1 Allerdings sind auch sie im Wandel und nehmen in unserer Wahrnehmung stetig ab. Diesen Schwund an Brauchtum und Tradition hatte man bereits in der ers- ten Hälfte des 20. Jahrhun- derts bemerkt, da Medien, wie das Radio, Einzug hiel- ten, als auch die anhaltende Abb. 1: Das Schmücken der Dorfbrunnen zu Ostern, wie hier Verstädterung, Industrialisie- in Breitenholz 2019, ist auf dem Eichsfeld noch heute weit rung, Popkultur, Saisonarbeit, verbreitet. Foto: Mathias Degenhardt. Auswanderung und auch Ideologien ihre und der auflodernde Brand vom Priester Einflüsse das Eichsfeld deutlich spüren lie- gesegnet. Nach der Feuerweihe trägt jeder ßen. Welche Osterbräuche man um 1930 Knabe, der Holz zum Osterfeuer brachte, noch kannte, wie man sie zelebrierte und sein angekohltes Scheitholz, ,Osterbrand‘ wahrnahm, zeigen Pressemitteilungen. genannt, nach Hause, wo es aufbewahrt „Karsamstag und Ostern auf dem Eichs- wird. Steht im Laufe des Jahres ein Ge - felde witter drohend am Himmel, so wird der Die ,Vorfeier der Auferstehung‘ beginnt geweihte Osterbrand teilweise auf dem in der Frühe des Karsamstags mit der Herde verbrannt, um dadurch Haus und Feuerweihe. Zu diesem Zwecke wird auf Hof zu schützen. Früher machte man auf einem freien Platze neben der Kirche ein dem Eichsfelde mit der Kohle vom Oster- Haufen Holzscheite errichtet. Das Feuer brand drei Kreuze oberhalb der Stalltür, um wird aus einem Kieselstein geschlagen das Vieh vor bösen Einflüßen zu schützen.

Titelbild: Die Burg Hanstein erfuhr im Jahr 1070, also vor exakt 950 Jahren, ihre erste urkundliche Erwähnung anlässlich ihrer Zerstörung durch König Heinrich IV., worüber der Benediktiner Lam- pert von Hersfeld in seinen „Annalen“ zuverlässig berichtete. Während von der ursprünglichen Burg und deren Nachfolgerin nichts mehr vorhanden ist, thront die heutige Anlage als drittes Bauwerk noch immer beeindruckend über dem Werratal. Die Familie von Hanstein ließ sie im Auftrag des mainzischen Landesherrn ab 1308 erbauen, bewohnte und verteidigte sie bis in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg. Die imposante spätgotische Ruine übt seit dem Ende des 18. Jahrhunderts eine magische Anziehungskraft auf Geschichtsinteressierte und Wanderer aus und gilt heute als eine der schönsten Burganlagen Mitteldeutschlands. Foto: Josef Keppler. 66 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart oberen Turmgeschoss erforderlichenfalls nen. Nach Rauchzeichen-Weitergabe an ein stark qualmendes Feuer zu entfachen den Türmer der Altstädter Kirche „St. Ma- und mit dessen Hilfe die Wachhabenden rien“ in Heiligenstadt konnte dieser nach des Heiligenstädter Wartensystems in der Vorschrift reagieren, die Schließung der Rengelröder und der Fegebankswarte Stadttore veranlassen oder ggf. notwen- auf Problemsituationen aufmerksam zu dige Gegenmaßnahmen einleiten. machen resp. vor Eindringlingen zu war- Foto und erläuternder Text: Josef Keppler.

Erinnerungen an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren in Birkenfelde Von Werner Grieß

Als der Zweite Weltkrieg im September jedoch noch in guter Erinnerung. Aus der 1939 mit dem Überfall auf den Sender Nachbarfamilie Rehbein war der Sohn Gleiwitz begann, war ich im dritten Le - Martin auf Heimaturlaub. Er war Gefreiter bensjahr. Ich lebte wohlbehütet als Einzel- in einem Panzerregiment und trug eine kind meiner Eltern in meinem Heimatort schwarze Uniform. Es sollte sein letzter Birkenfelde. Heimaturlaub sein, denn er fiel am 27. Mein Vater war wegen einer Sehschwäche September 1942 im Kampf um Stalingrad vom Wehrdienst zurückgestellt und im Ver- als 21-Jähriger. wandtenkreis der einzige Mann, der noch Nachbar Karl Rittmüller war ein sehr sport- nicht eingezogen worden war. Während die licher Typ. Auf einem jungen Pferd seines Frauen die Pflege der Hackfrüchte allein Vaters ritt er ohne Sattel, sich nur an der bewältigen mussten, war er in der Getrei- Mähne des Pferdes festhaltend, im gro- de- und Hackfruchternte immer sehr ge- ßen Tempo an unserem Haus vorbei. Auch fragt. Seine Erfahrungen als Landarbeiter für ihn war es der letzte Aufenthalt in der auf dem Rittergut Steinerhof kamen ihm Heimat. dabei zugute. Ich habe schon recht früh gelernt, wie man aus Getreidehalmen „Sei- Mein Großvater war Poststellenverwalter le“ zum Einbinden des Getreides dreht. In in Birkenfelde. Bevor gegen 9.30 Uhr das der Kartoffelernte bestand die Aufgabe der Postauto kam, nahm er die abgehende Kinder im sogenannten „Abstöpeln“ der am Post an. Briefe, Karten, Päckchen und Pa- Kraut verbliebenen Kartoffeln. kete mussten mit einem Stempel versehen werden, der den Aufgabeort enthielt. Die Die größeren Bauern besaßen da schon Aufgabe fiel mir oft zu, sodass ich, als ich Mähbinder bzw. Kartoffelroder. Der „kleine am 23. August 1943 eingeschult wurde, Mann“, der für die Selbstversorgung der schon recht gut lesen und auch leidlich Familie ein bis zwei Morgen Ackerland be- schreiben konnte. Die ankommende Post saß, musste noch viel Handarbeit verrich- wurde straßenweise sortiert, ehe sie dann ten und war froh, wenn der Bauer das Feld in die einzelnen Haushalte ausgetragen für den Anbau vorbereitete. Die Gegenleis- wurde. Beim Sortieren durfte ich dem tung bestand dann im sog. „Tagelohn“, ei- Opa behilflich sein. Nicht selten warteten ner Tätigkeit auf den Feldern des Bauern. Angehörige auf die Feldpostbriefe schon Bis zu meinem fünften Lebensjahr habe auf unserem Flur. Mein Großvater geriet ich von den Kriegsereignissen wenig be- da mitunter in eine sehr unangenehme Si- wusst erfahren. Zwei Ereignisse sind mir tuation, wenn die Todesnachricht, die ein Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart 71

„Müsst alle sterben!“ 75 Jahre Kriegsende in Struth Ein Augenzeugenbericht von Elfriede Kieler (1926–2005) Mitgeteilt von Bertram Kieler

Am 4. April 1945 vormittags besetzten re für nachfolgende Truppen gebraucht. Es amerikanische Truppen unser Dorf Struth. sei aber nur für eine Nacht, und am nächs- Hier, bei uns im Unterdorf1 verlief zunächst ten Tag würden sie weiterziehen. So wurde alles ruhig. Erst am Nachmittag mussten uns erzählt. Onkel August fragte, ob wir die unsere Häuser geräumt werden, um Quar- Nacht im Stall bleiben könnten, womit sie tiere für die Besetzer bereitzustellen. Auch einverstanden waren. So nahm jeder von wir2 wurden aufgefordert, unser Haus in 15 uns das Nötigste unter den Arm, und wir Minuten zu räumen. Schnell haben wir das zogen in den Stall. Nach einer Weile kam Nötigste auf den Handwagen geladen und der Ami wieder zurück und sagte: „Drüben unser Haus verlassen. das Nachbarhaus ist frei, alles rüber, hier viel Madam auf dem Hof, nicht gut.“ Es wa- Unsere Nachbarin Hedwig Fritsch war ren Tante Rosina, die Töchter Gertrud, Ida schon mit ihren drei Kindern und dem und Magdalena, Mutter und ich. Es wur- Handwagen vor ihrem Haus. Da wir nicht de wieder der Handwagen beladen – und wussten, wo wir hin sollten, sagte sie: ab ins Nachbarhaus zur Familie Venanz „Kommt mit zu meiner Schwester, wir hal- Richardt. ten uns in der Nacht im Sägewerk auf.“ Als wir den Kalten Berg3 hochkamen, stand Am Abend erschien ein amerikanischer Onkel August, Mutters Schwager, auf der Soldat, er war sehr unruhig und sprach gut Straße und holte uns ins Haus. Er hatte Deutsch. Er sagte, er sei deutscher Ab - uns schon gesucht und war froh, uns end- stammung. Die Großeltern von ihm seien lich zu finden. Berliner und nach Amerika ausgewandert. Nach einer kurzen Unterhaltung mit Ven- Die ersten Tage sind ruhig verlaufen, wir anz Richardt und Onkel August verließ er konnten jeden Morgen und jeden Abend wieder das Haus. Man hörte schon bald, zu Hause ohne Zwischenfälle unser Vieh dass geschossen wurde. Nach Mitternacht füttern. Auch hielten die Besatzer Ord - wurden die Schüsse immer heftiger. nung im Haus. Am 2. Tag hatte einer der amerikanischen Soldaten das Buch Es kann so gegen 2 Uhr in der Nacht ge- „Deutsch-Englische Grammatik“ in der wesen sein, da sah man im Rainsweg und Wohnung entdeckt, er fragte höflich, ob auf der Langen Straße deutsche Soldaten. er es behalten dürfte. Natürlich sagten Nun ahnten wir nichts Gutes und sind in wir ja, denn ein wenig Angst hatten wir den Keller gegangen. Die deutschen Sol- doch. Am nächsten Tag hatten sie drei daten sind von Küllstedt gekommen und Hühner geschlachtet und gebraten, aber haben die Amerikaner überrascht. Es kam sonst war alles in Ordnung. Kinder waren zu schweren Kämpfen. Das Haus von Ve- auf der Straße und hatten sich mit den nanz Richardt war das vorletzte am Orts- amerikanischen Soldaten schnell ange- rand in Richtung Küllstedt, so waren wir freundet. direkt in der Kampfzone und erlebten den Krieg ganz nah. Am 6.April aber musste auch das Haus von unserem Onkel August Vogtländer ge- Im Keller hörte man das Zischen und Kra- räumt werden. Es wurden wieder Quartie- chen der Geschosse. Auch waren Pan- 74 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

Anmerkungen 3 So wird die Lange Straße am Ortsausgang in 1 Die Kirche trennt das Ober- und Unterdorf. Das Richtung Küllstedt im Ort genannt. Heute gibt es Unterdorf ist die Seite von Effelder und Küllstedt eine Straße, die den Namen „Am kalten Berg“ kommend. Dort haben sich die Kämpfe abge - hat. spielt. 4 Es handelt sich um die Klosterschranne. 3 Das waren Elfriede Kieler, ihre Mutter Agnes Kie- 5 Fritze, Eduard: Die letzten Kriegstage im Eichs- ler und ihr jüngerer Bruder Albert Kieler. feld. Bad Langensalza 2002.

Zur Dicken Eiche auf dem Zehnsberg Gedanken zum Beitrag von Dr. Günther Wiegand Von Peter Anhalt

Im Heft 1/2 (2020) dieser Heimatzeit - Kind zusammen mit meinen Geschwistern schrift erschien ein gründlich recherchier- versucht, den mächtigen Baum mit den Ar- ter Beitrag von Dr. Günther Wiegand zu men zu umfassen und dabei seine raue der in Wanderführern gerühmten Dicken Rinde zu spüren bekommen. Eiche im Zehnsberger Forst. Sie war für Günther Wiegands Beitrag endet mit Fra- Naturfreunde bis in die 1970er-Jahre ein gen. Auf einige soll eingegangen werden. faszinierter Haltepunkt. Auch ich habe als Wenn der Baum um 1900 auf 800 Jah - re geschätzt wurde und bei einer recht konservativen Schätzung ein Mindestal- ter von 600 Jahren angenommen werden kann, dann wurde die Eiche frühestens um 1100, spätestens um 1300 gepflanzt. Etwa 100 Jahre später wäre sie als besonderer Baum wahrnehmbar gewesen. Mit der in der Literatur erwähnten thüringisch-säch- sischen Grenze kann die Eiche also nicht in Zusammenhang gebracht werden. Im Gegensatz zu geschichtlichen Einord- nungen ändern sich geografische Beson- derheiten nicht. Der Abhang des Roten- bergs und seine Fortsetzung bis zu der von Wiegand genannten Zinkspitze existieren, solange es im Eichsfeld Menschen gibt. Steile Berghänge bilden Grenzen, und so ist es sicher einsichtig und auf Grundla- ge von Urkunden vermutbar, dass die von den Äbtissinnen des Quedlinburger freien Reichsstifts verwaltete Goldene Mark an diesem Berghang endete. Geografisch be- trachtet, stand der Baum an der Grenze von Ober- und Untereichsfeld. Abb. 1: Foto des mächtigen Baumstamms (sechs Meter Umfang) der Dicken Eiche. Foto: Geschichtlich fassbar ist, dass die von Günther Kiel, 1972. Westernhagen die Flächen unterhalb des 78 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

… sich eignend – Dienstag den 18. April de kann während der Werktage von Montag d.J. – Vormittags 9 Uhr öffentlich meistbie- den 24. bis zum Sonnabend den 29. des, tend verkauft werden. Mts. von den berechtigten hiesigen Einwoh- nern Laub gesammelt werden. Die früheren Nr. 30 vom 15. April 1865 Verordnungen v. 15. September 1853, Kreis- Zum Verkauf des Düngers auf dem Hofe Anzeiger Nr. 38. sind dabei zu beobachten. des Gefangenenhauses ist ein Termin auf – Donnerstag den 20. April d. J. – Vormit- Nr. 33 vom 26. April 1865 tags 10 Uhr anberaumt, wozu Kaufliebha- In dem hiesigen katholischen Knaben- ber eingeladen werden. Waisenhause können vier Waisenkna- ben, welche den vormaligen Fürstenthum Nr. 31 vom 19. April 1865 Eichsfeld angehören und in dem Alter von Der Regierungsrath Gerhardy, bisher zu 6–9 Jahren stehen, Aufnahme finden. Stettin, ist zu dem Regierungs-Collegium Die Ortsbehörden, in deren Bezirk dürf- in Erfurt versetzt und in dasselbe einge - tige Waisen vorhanden sind, wollen uns führt worden. Der Gerichts-Assessor Kast- die desfalligen Aufnahme-Gesuche unter ner ist zum Kreisrichter in Heiligenstadt mit Beischluß der Sterbe- und Geburtsatteste der Funktion bei der Gerichts-Commission sowie unter Angabe der Vermögens- und zu Dingelstädt ernannt worden. Zu der er- Familienverhältnisse der Waisen binnen 14 ledigten evangelischen Diakonatstelle zu Tagen einreichen. Heiligenstadt, in der Diöcese gleichen Na- mens, ist der bisherige Predigtamts-Can- Nr. 34 vom 29. April 1865 didat Dr. Heinrich Wilh. Rathmann ernannt Während der Bestellzeit werden die Schlä- und bestätigt worden. ge im Stadtwalde geschlossen, doch wer- den nach vorgängiger Anmeldung beim Nr. 32 vom 22. April 1865 ersten Stadtförster Vocke einzelne Fuh- In dem Hochwald-Distrikt „Altekopf“, zwi- ren zur Deckung eines augenblicklichen schen dem Theuergrunde und Luttergrun- Bedürfnisses gestattet werden.

Das untere Werratal auf Bildern Göttinger Stammbuchkupfer aus dem frühen 19. Jahrhundert * Von Prof. Dr. Albrecht Eckhardt

Vor 20 Jahren hat Karl Kollmann in dieser einem Bild Goethes drei „Miniaturansichten“ Zeitschrift eine Postkarte von 1925 mit ei- abgebildet, nämlich „Hanstein 1800 v. N.“, nem Stammbuchkupfer der Burg Hanstein „Hanstein 1800 v. O.“ sowie „Hanstein u. und einer Widmung Johann Wolfgang von Ludwigstein“. Alle vier Hanstein-Ansichten Goethes aus dem Jahr 1815 abgedruckt. waren seinerzeit von der Firma Wiederhold Bekannt ist, dass der Dichter dabei irrtüm- in Göttingen herausgebracht worden. Der lich glaubte, er sei 1801 auf dem Hanstein Kupferstich mit der späteren Goethewid- gewesen. Tatsächlich hatte er aber die mung stammte von Johann Christian Eber- Burg Plesse bei Göttingen besucht.1 lein und erschien zuerst 1797, Hanstein von Norden mit dem Titel „Der Hanstein bei Auf der vom Verlag H. Lange in Göttingen Göttingen“, von Ernst Ludwig Riepenhau- gedruckten Postkarte sind außerdem neben sen, nach 1815, Hanstein von Osten mit 84 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

aus Neigung. (Schriften des Werratalvereins Wit- Fakultät immatrikuliert (Matrikel Göttingen, Nr. zenhausen) Witzenhausen 1983; derselbe: Wit- 20687). zenhausen auf einer kolorierten Ansichtspostkarte 20 Brednich/Deumling, S. 147, Nr. 288 (1808); Dene- aus dem Jahr 1901. In: Das Werraland 70/1, März ke/Scheidemann, S. 27, Nr. 78. 2018, S. 3-5, hier S. 4. 21 Bleibaum, Friedrich (Schriftleitung): Handbuch 10 NSUB Göttingen, Cod. MS. 2019. 26.1. des Hessischen Heimatbundes IV: Kreis Witzen- 11 Universitätsmatrikel Göttingen 2, Nr. 21047. hausen. Marburg (Lahn) 1971. Darin u. a. Eck- 12 Stammbuch 1, Bl. 1; vgl. Deneke/Scheidemann, hardt, Albrecht: Der Kreis Witzenhausen in sei- S. 29 f. sowie den Titel des Buches von Brednich/ ner territorialen Entwicklung, S. 9-29; Ganßauge, Deumling. Gottfried: Bestandsbeschreibung der Ortschaften 13 des Kreises Witzenhausen; Küther, Waldemar: NSUB Göttingen, Cod. MS. 2019.26.2. Ortsgeschichte zur Bestandsbeschreibung, S. 68- 14 Universitätsmatrikel Göttingen, Nr. 21877. - Das 218; Küther, Waldemar: Historisches Ortslexikon Stammbuch 4 (von Buttlar) hat jetzt in der NSUB des Kreises Witzenhausen (Historisches Ortslexi- Göttingen die Signatur Cod. MS. 2019.26.3. Es kon des Landes Hessen, Regierungsbezirk Kassel enthält insgesamt 40 Einträge aus Göttingen, alle 1), Marburg 1973. aus dem Jahr 1809, aber keine Stammbuchkup - 22 Zum Ludwigstein (mit Oberrieden im Vordergrund) fer. gibt es noch ein Stammbuchkupfer von etwa 1812 15 Vgl. z. B. Deneke/Scheidemann, S. 27, Nr. 87-89; (Brednich/Deumling, S. 153, Nr. 300) Brednich/Deumling, S. 153, Nr. 301. 23 Köhler, aus Bücken bei Hoya, 1814 und 1816 in 16 Brednich/Deumling, S. 145-152, Nr. 285-299, vgl. der theologischen Fakultät immatrikuliert (Matrikel S. XXII; das Zitat S. 150, Nr. 294; bei Deneke/ Göttingen Nr. 24461 und 25792), später Pastor Scheidemann, S. 12, 17, 35, 38, 49, werden sogar in Hassel, dann Vilsen; Heinrich Bornemann aus 16 einzelne Stammbuchkupfer aufgezählt. Verden, 1816 als Student der Mathematik imma- 17 Wohl Carl Georg Friedrich von Hanstein aus Han- trikuliert (Matrikel Göttingen Nr. 25739); zu bei- nover, Sohn des kurhannöverschen Obristleut- den Auskünfte des Stadtarchivs Göttingen vom nants in im Eichsfeld. Er wurde 1803 17.6.2019 in der juristischen Fakultät immatrikuliert (Matrikel 24 Brednich/Deumling, S. 152, Nr. 299; Deneke/ Göttingen, Nr. 20334). Scheidemann, S. 49, Nr. 53; Hellige, Walther: Alt- 18 Brednich/Deumling, S. 146, Nr. 287 (1801); Dene- Göttinger Stammbuchblätter …, Göttingen 1957, ke/Scheidemann, S. 12, Nr. 30. S. 6. 19 Es handelt sich vermutlich um Bernhard Rothe 25 Brednich/Deumling, S. 144, Nr. 283 und 282. aus Arolsen, Sohn eines Faktors (wohl: eines Ge- 26 Ebd., S. 144, Nr. 283; Deneke/Scheidemann, S. schäftsführers). Er wurde 1804 in der juristischen 27, Nr. 84.

Zwei Handschriftenfragmente von Johann Wolf Von Dr. Ulrich Hussong

Im Nachlass von Dr. Karl Josef Hüther Das erste Stück ist ein Doppelblatt und fanden sich zwei Blätter eingelegt in ein trägt die Überschrift „Über die Urkunde Da- Exemplar der „Eichsfeldischen Kirchenge- goberts für das Peters-Kloster zu Erfurt“. schichte“ von Johann Wolf aus dem Jahre Der Text ist gegliedert in zwei Abschnitte, 1816.1 „Monogramma“, der fast den gesamten Umfang einnimmt, und „In diplomate S. Beide Blätter im Quartformat sind von un- Bilhildis deest sigillum“ mit nur wenigen gefähr gleicher Größe, wobei eines der Zeilen. Blätter aus Folioformat gefaltet ist. Sie ha- ben inhaltlich keinen Bezug zu dem Buch, Zwei Drittel der Rückseite des ersten Blat- in dem sie gefunden wurden. Sie sind beide tes wie auch Vorder- und Rückseite des undatiert und offenbar in unterschiedlichen zweiten Blattes sind unbeschrieben. Der Arbeitszusammenhängen entstanden. Die Text besteht aus Auszügen aus der Lite- Handschrift ist die von Johann Wolf.2 ratur zu dem in der Überschrift genannten 86 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

Manuskript von Johann Wolf, ohne Datum, Ausschnitt. Alfons Montag, Dortmund.

2 Vgl. meinen Beitrag über Johann Wolfs Hand - Germaniae Historica, dMGH, Abteilung Diploma- exemplare der Stadtgeschichte von Duderstadt ta, eingesehen werden. und von Heiligenstadt. In: Eichsfeld-Jahrbuch 27 4 Dominikus, M. Jakob: Erfurt und das Erfurtische (2019), S. 80. Gebiet. Teil 1, Gotha 1793, S. 240 mit Anm. **; Jo- 3 Monumenta Germaniae Historica: Die Urkunden hann Wolf: Politische Geschichte des Eichsfeldes. der Merowinger. Band 1, hg. von Theo Kölzer, Teil 1, Göttingen 1792, S. 3-10. Hannover 2001, Nr. 70; der Text der Edition und 5 Hussong, Ulrich; Müller, Thomas T. (Hg.): Johann die sehr aussagekräftige Vorbemerkung können Wolf. Historiker des Eichsfeldes. Duderstadt 2005, zusätzlich auf der Internet-Seite der Monumenta S. 184-189. Zwangsarbeiter in Kalteneber (1939–1945) Von Bernhard Lange Ein bisher dunkles Kapitel in der Zeit um meldet war. Ihr tägliches Leben unterlag den Zweiten Weltkrieg ist die Situation keinen drastischen Einschränkungen. Mit der fremden Arbeitskräfte, hauptsächlich dem „Russlandfeldzug“ waren die Lücken der Zwangsarbeiter, auch in Kalteneber. der Arbeiter in den Fabriken nicht mehr zu Bei der Umstellung der Wirtschaft auf schließen. Lange Fronten und Kriegsver- Kriegsproduktion wurden arbeitsfähige luste führten zur Einberufung von immer Personen, anfangs aus dem Protektorat mehr Arbeitern an die Front. Mit der Ent- Böhmen und Mähren, angeworben. Sie scheidung zum „Russeneinsatz“ im Okto- kamen nach Versprechungen und teilwei- ber 1941 durch Hitler wurde die Erlaubnis se auf freiwilliger Basis, besaßen einen zur Beschäftigung von russischen Arbei- Vertrag und hatten größere Freiheiten. tern ermöglicht. Diesem Startsignal folgte Das änderte sich mit dem Kriegsbeginn daraufhin der Großeinsatz von Arbeits- 1939. Zunächst waren es Franzosen, die kräften aus der Sowjetunion und Polen in in der deutschen Wirtschaft, auch in der Industrie und Landwirtschaft.1 Landwirtschaft, arbeiteten. In den Einsatzorten unterlagen alle frem- Das betraf im Ort einige Männer, wovon den Zwangsarbeiter von Anfang an einem einer bis August 1945 in Kalteneber ge- scharfen Kontrollsystem. Ihr Einsatz wurde Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart 91 den nächsten 14 Tagen die insektenfres- terung trafen im Laufe des Monats weitere senden Arten, wie Schwalben, Laubsän- Zugvögel in ihrer Heimat ein. ger, Pieper und Grasmücken bei uns ein- (Melder: Pfützenreuter, Hartmann, Rudol- treffen. Da bleibt nur zu hoffen, dass der ph, Rückert, Krüger, Wand, Weise, Wilke, Winter bald ein Ende hat und die Vögel Goedecke, Sondermann, Klingebiel, Ge- mit ihrem Brutgeschäft beginnen können. bauer, Trümper).“ In den letzten Tagen des Monats, so Anmerkung schien es, setzten einige Durchzügler ihre Reise fort und wichen wieder Richtung * Unter Verwendung von Beiträgen im Jahresbericht 2013 der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld e. V. Süden aus, sodass sich die Lage leicht von Hans-Bernd Hartmann und Georg Pfützen - entspannte. Trotz dieser winterlichen Wit- reuter.

Eichsfelder Militärseelsorger von 1848 bis 1945 Von Winfried Körner

Im Jahr 2002 erschien ein Lexikon über haben sie begleitet. Als Geistliche ver- die katholische Militärseelsorge Deutsch- suchten sie ihrer Aufgabe gemäß, Got- lands von 1848 bis 1945.* Die Bearbeiter tesdienste anzubieten. Dies war aber nur haben 3.400 Personen erfasst. Davon ha- im geordneten Hinterland gut möglich. Die ben etwa 40 einen Bezug zum Eichsfeld. an der Front eingesetzten Soldaten sahen Sie werden in der nachfolgenden Tabelle einen Seelsorger selten. aufgeführt. Wenn ein Seelsorger kam, bedeutete Von 1933 bis 1939 zog man Geistliche es manchmal nichts Gutes. Ein Soldat nur als Freiwillige zur Militärseelsorge schriebt z. B.: „Immer wenn der Kriegspfar- ein, z. T. auch als Standortpfarrer im Ne- rer kam, wusste ich, es steht ein schwerer benamt. Mit Kriegsbeginn 1939 wurden Angriff bevor, denn der kam nur dann vor, zahlreiche Geistliche als Soldaten in die und hat mit uns gebetet.“ Wehrmacht einberufen. Viele entschlos- Nicht in der Aufstellung enthalten, aber sen sich, Kriegspfarrer zu werden. Nach unbedingt erwähnenswert ist der am einer Grundausbildung – meist im Sani- 18.4.1907 in Dingelstädt geborene Jesui- tätsbereich – wurden sie dann zum Mili- tenbruder Robert Albrecht. Er arbeitete ab tärgeistlichen ernannt. Sie standen damit 1931 als Dolmetscher bei der deutschen im Dienstverhältnis der Wehrmacht und Gesandtschaft in Prag. Dort trat er 1934 in gehörten automatisch zum Offizierskorps. den Jesuitenorden ein. Nach zweijährigem Sie mussten nicht unmittelbar an der Front Noviziat studierte er in Italien Theologie kämpfen. Viele erhielten die Dienstbe - und bereitete sich auf die Priesterweihe zeichnung „Pfarrer auf Kriegszeit“. vor. Doch dazu kam es nicht mehr. Am Die Militärseelsorger hatten durchaus un- 15.3.1939 besetzten deutschen Truppen terschiedliche Erwartungen zu erfüllen. Prag. Schließlich wurde Robert Albrecht Zum einen waren sie natürlich vom NS- zum Militär eingezogen. Er kam als Wehr- Staat dazu aufgerufen, dass „sie die Wehr- machts-Dolmetscher nach Prag und in das kraft aufrechterhalten“. Vor Ort nahmen sie Kriegsgefangenenlager Dabendorf, wo jedoch die eigentlichen Aufgaben eines ehemalige tschechische Soldaten inter- Seelsorgers, den Zuspruch bei schwieri- niert waren. Als Jesuit stellte sich Albrecht gen Situationen wahr. Auch Bestattungen sowohl den deutschen Soldaten als auch Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart 95

Linden Tennie, Fr. 14.08.1866 13.03.1891 05.01.1950 1892 Kpl. 1899 Garni- Edmund Nesselröden/ sonspfr. Duderstadt Duderstadt Wüstefeld, 18.01,1887 19.03.1911 14.01.1949 1914 Lazarett- Alban geistl.

Eichsfelder Kirchenglocken im Internet zu hören Foto: Torsten Rudolph, www.kirche- Rudolph, Torsten Foto: duderstadt.de/glocken Die Glocken der Basilika St. Cyriakus sind Die Seite präsentiert ebenfalls eine Video- seit dem 1. Adventssonntag 2019 auf völlig präsentation des Youtubers „Angelusglocke“, neue Art erlebbar. Sie werden nun mul- die im Juni 2019 in Duderstadt aufgenom- timedial auf der Homepage der Pfarrge- men wurde. Noch weitere Aufmerksamkeit meinde St. Cyriakus vorgestellt. Die Prä- für die Glocken erhoffte sich Wucherpfennig sentation wurde durch den Duderstädter auch von einem Livestream zum Einläuten Kantor Steven Wucherpfennig erstellt. des neuen Kirchenjahres mit Youtuber und Kirchenmusiker Ludwig M. Jetschke, der auf „Unsere wunderbaren Glocken verdie - Youtube den Kanal „Lingualpfeife“ betreibt. nen eine größere Beachtung durch die Jetschke streamte zusammen mit dem Kan- Öffentlichkeit“, erklärt der Kirchenmu - tor live aus dem Südturm der Basilika das siker die Idee. In den vorhergehenden Glockengeläut zum 1. Advent. Wochen hatten er und Küster Torsten Rudolph dafür mehrfach die Türme der Vor und nach dem Läuten der Glocken Basilika St. Cyriakus erklommen, um das tauschten sich Jetschke und Wucherpfen- Geläut multimedial für das Internet auf- nig live über das Eichsfeld, Duderstadt und zunehmen. die Glocken der Basilika aus. Ebenfalls wurden Fragen der Zuschauer beantwor- Auf den neuen Internetseiten unter www. tet. „Der Livestream mit ‚Lingualpfeife‘ war kirche-duderstadt.de/glocken sind Da - eine spontane, aber sehr erfolgreiche Idee, ten, Sound und Bilder zu jeder einzel - deren Durchführung außerdem viel Freude nen Glocke verfügbar. Der theologische gemacht hat“, sagt Wucherpfennig. Aktuell Hintergrund der Glockengestaltung wird habe der Livestream, (https://www.youtube. dabei ebenso angegeben wie regiona - com/watch?v=BWuL1lDBlf8&feature=you le Merkmale der Glocken. Die Glocken tu.be) welcher auch nachträglich noch an- können von den Besuchern einzeln und geschaut werden könne, fast 2000 Aufrufe. in einer Auswahl von verschiedenen mu- Eine Wiederholung einer solchen Aktion sei sikalischen Motiven zum Klingen gebracht nicht ausgeschlossen, betonte der Kantor. werden. Katholische Pressestelle Göttingen 96 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

Das historische Eichsfeldfoto

Als Hüpstedts Post aus kam und Gernrode noch einen Kirchturm hatte Von Reiner Schmalzl

Neben Motiven aus , Kirch- Während seiner Recherchen stieß Edgar worbis, Niederorschel, Breitenholz, Gernro- Rademacher auch auf einen Beleg, als de, Hausen, Kleinbartloff, Deuna und Bern- nämlich der Landbriefträger Klaus aus terode grüßt ganz selbstverständlich auch Niederorschel 1875 bei seiner Verneh - eine „Partie aus Hüpstedt“ auf einer selte- mung im Prozess gegen den Hüpstedter nen Ansichtskarte von 1910. Weil das Dorf Pfarrer Karl Hilsenberg berichtete: „Ich auf dem Plateau des Düns enge historische habe schon seit zwölf Jahren einen Land- Bindungen zu Orten des Eichsfelder Kessel briefstellbezirk zu begehen, in dessen und der Wipperaue hat, bezog der Verlag Bereich auch das Dorf Hüpstedt liegt. In C. Gröbing aus Niederorschel also ein Bild Hüpstedt pflege ich in der Regel auf mei- aus Hüpstedt in seine malerische Karte nen täglichen Gängen um die Mittagsstun- ein. Zu sehen ist der ehemalige „Gasthof de, jedoch selten vor halb zwölf, einzutref- zur Post“. Und dies offenkundig aus gu- fen und halte mich dort bis ungefähr drei tem Grund, woran Hüpstedts langjähriger Uhr nachmittags auf.“ Demnach betreute Ortschronist Edgar Rademacher erinnert. der Landbriefträger aus Niederorschel seit Denn in früheren Zeiten brachte ein aus mindestens 1863 auch Hüpstedt. Dort war Richtung Rüdigershagen kommender Bote dann der Gastwirt Gustav Hinske erster die für Hüpstedt bestimmte Post vom Post- Postverwalter, der seine an der Kreuzung amt Niederorschel mit und verteilte sie hier. Mühlhäuser-/Zaunröder Straße gelege- 98 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

Eichsfelder Persönlichkeiten

Viele Eichsfeldmotive von Richard Ohlmer (1887–1984) entstanden vor 100 Jahren Von Karl Mecke (1909–2006)

Richard Ohlmer sich und seine Kunst leidenschaftlich in wurde am 26. den Dienst der Heimatkunde stellte. Mai 1887 in Fal- Richard Ohlmer, der 1908 seine Ausbil- lersleben gebo- dung als Künstler und Lehrer für Gymna- ren. Zu seinem sien und Lehrerbildungsanstalten beendet 100. Geburtstag hatte, wirkte von 1912–1949 als Zeichen- (1987) legte der lehrer und Kunsterzieher in Duderstadt. In Heimatverein den „Eichsfelder Heimatglocken“ (Verlag Goldene Mark Mecke, 1923) schrieb Theodor Keseling (Untereichsfeld) über Richard Ohlmers Radiernadel im eine Auswahl Dienste der Heimatkunde: von Ohlmer- Arbeiten vor, die „Als seine erste Eichsfelder Radierung er zum größten Teil für den Heimatverlag entstand 1912 der ‚Westerturm‘. Leider Mecke geschaffen hatte. lieferte diese Platte nur eine ganz geringe Anzahl guter Abzüge, so daß nur einige Richard Ohlmer verstand es, Heimatlie- Glückliche in den Besitz dieses schönen be und Verständnis für Pflege und Erhalt Blattes gelangten. Dann trat besonders der Heimat zu wecken. Indem Ohlmer durch den Krieg eine größere Unterbre- dem Betrachter selbst die unscheinbaren chung im Schaffen ein. Erst 1920 schenk- Kostbarkeiten unserer Heimat vorstellte, te Ohlmer uns wieder eine Radierung: ‚Im erzog er zum Sehen und Beobachten und Sack‘ (vor dem großen Brande von 1911) schärfte den Blick für heimatliche Kunst- und machte uns auf die Schönheiten die- und Kulturdenkmäler. Dies war vor 100 ses wenig geachteten Gäßchens aufmerk- Jahren nicht selbstverständlich. Die neu sam. Hier wie bei allen Arbeiten erkennen entstandenen Großstädte beanspruchten wir, dass nicht prunkhafte, theatralische, Modernität und Zukunft. In den Kleinstäd- sondern ganz einfache Motive ihn reizten. ten schämte man sich des mittelalterlich Außerordentlich wirksam weiß er Licht und geprägten Stadtbildes, modernisierte, ver- Schatten zu verteilen, und er hat großes steckte Fachwerk hinter Putz, riss Türme Verständnis für die Schönheit seiner Mit- und Stadtmauern ein. Duderstadt ist im tel. So zeigt eine weitere kleine Radierung 19. und Anfang des letzten Jahrhunderts ‚Am Westertor‘ (1920) den wunderbaren davon nicht verschont geblieben. Reiz der Linie, schlicht und einfach, ohne Der damalige Direktor des Duderstädter Aufdringlichkeit, doch mit viel Delikatesse. Gymnasiums, Geheimrat Prof. Dr. Julius Ein in der Technik verwandtes Blatt ist die Jaeger, der große Heimatforscher, ver- Radierung unseres altehrwürdigen Duder- suchte damals schon, in seinen Werken städter Rathauses (1920). Dann folgte der die Schönheit und Vielzahl unserer Bau- ‚Eutzenberg‘ (1921), der durch die Zartheit denkmäler zu beschreiben. In Richard der Linien besonders reizvoll wirkt. Diese Ohlmer fand Jaeger einen Freund, der Platte erinnert so recht an das Wort des 102 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

Müller hatte auf Wunsch des Magistrates eigens ein Festspiel geschrieben, welches von den Schülern des Gymnasiums mit Eifer gespielt wurde. Zeichenlehrer Ohlmer und Studienrat Dr. Feind hatten die schwierige Arbeit des Einübens übernommen.“ Die Zeit der Federzeichnungen ging in den 1920er-Jahren zu Ende. Lediglich 1930 illustrierte Richard Ohlmer E. Was- mans Dissertation „Die wirtschaftlichen Wirkungen und Folgen des Dreißigjähri- gen Krieges für die Mark Duderstadt“ mit drei Aquarellen nach dem Kupferstich von Merian „Duderstadt von Südost 1640“. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehr- te Richard Ohlmer erst spät aus einem Kriegsgefangenenlager zurück. 1949 ver- ließ er Duderstadt endgültig. Er zog nach Thü dinghausen (Kreis Northeim) und wohnte im Elternhause seiner Frau bis zu seinem Tod 1984. Burg Bodenstein, Aquarell, Datierung unbekannt.

Berichte aus dem Eichsfeld

aus Meldungen der Thüringer/Eichsfelder Allgemeine, Thüringer/Mühlhäuser Allgemei- ne, Thüringische Landeszeitung/Eichsfelder Tageblatt, Eichsfelder Tageblatt (Duderstadt) Zusammengestellt von Werner Stitz (Landkreis Eichsfeld), Hans-Reinhard Fricke (Untereichsfeld) und Reiner Schmalzl (Südeichsfeld)

Asbach. Am 20. Januar hatte Bürgermeister Bilshausen. Das neue Feuerwehrhaus wurde Siegfried Dellemann zu einem Festgottes - am 17. Januar offiziell eingeweiht. dienst und einer Versammlung am Gedenk- Birkungen. Mit einem Gottesdienst in der stein 30 Jahre Grenzöffnung eingeladen zu fei- Pfarrkirche feierte Pfarrer Josef Birkefeld sei- ern. Der Bürgermeister aus Wanfried, Wilhelm nen 80. Geburtstag. 36 Jahre lang war er in Gebhardt, erinnerte bei dieser Gelegenheit an dieser Gemeinde tätig. Pfarrer Gregor Arndt den Gebietsaustausch infolge des Wanfrieder charakterisierte ihn treffend: „Im Eichsfeld ver- Abkommens. wurzelt und offen für die Welt“. Bernterode (HIG). Pierre Sakry legte das Seit vier Jahren produziert die kleine Firma Wehrführeramt nach über 15 Jahren nieder. Als „Klapperspecht“ Holzspielzeug: Klettergerüs- Nachfolger wurde Peter Hausmann gewählt. te, Kletterbögen, Krabbelwürfel, Krabbelkisten Bernterode (Wipper). Anlässlich einer Festver- und Anbaugeräte. Bei wachsender Nachfrage anstaltung zu 100 Jahre Fußball und 120 Jah- gibt es Kunden in ganz Deutschland, Öster- re Turnen wurden zahlreiche Ehrungen vorge- reich, der Schweiz und sogar in Dubai. nommen. Die höchste Ehrung, die GutsMuths- Bodenstein. In der Burg und im Außengelän- Ehren plakette in Gold, erhielt Roswitha Solf. de wird gebaut, saniert und umgestaltet. Die 108 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

ßen Stand in zentraler Lage und konnte damit Eichsfelder und des Eichsfelds repräsentativ die Region im Ausland optimal repräsentieren. zu gestalten. Die historische Festmeile am Das Interesse an den Informationsbroschüren Heimatmuseum, Marktstände und eine Erleb- war äußerst hoch, so dass alle zur Verfügung nismeile im Ortskern, Bühnenprogramme im gestellten Materialien vergriffen sind. Festzelt und ein Open Air wecken schon jetzt Auch auf der Thüringenausstellung, der großes Interesse. größten Verbrauchermesse Thüringens vom Weitere Termine jetzt schon vormerken: 29.2. bis 8.3. 2020 in Erfurt, war der HVE in Die Eichsfeldtage in Obernfeld werden vom diesem Jahr das erste Mal mit Kulinarik und 26.-28. Juni 2020 für die Besucher ein interes- Kultur vertreten. Das vielfältige Programm für santes und vielfältiges Programm bieten. Jung und Alt lockte schon am ersten Wochen- ende 19000 Besucher an. WanderBus-Touren: Eröffnungstour am 13. April 2020 Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Ge- WanderBus-Touren außerdem am 26. April nuss-Bus-Touren. Alle neun Touren sind nach 2020 / 17. Mai 2020 / 24. Mai 2020 / 7. Juni 2020 Erscheinen der Broschüre nahezu voll besetzt. Nur noch wenige Plätze blieben bisher frei, so Wandertage: dass einzelne Touren mit einem zweiten Ter- 07. Juni 2020 in Immingerode / 28. Juni 2020 min ausgestattet wurden. in Ascherode Eine eigens für die Eichsfeldtage in Obern- Der Eichsfelder Wandertag findet am 14. Juni feld entwickelte Tour führt die Teilnehmer 2020 statt und wird in diesem Jahr vom Duder- nach einem Abstecher zur Rhumequelle, zur städter Ortsteil Tiftlingerode ausgerichtet. Start Bücherscheune in Katlenburg und einem herz- und Ziel sind das neue Gemeindezentrum an haften Mittagessen über die Festmeile zum der Kirche. Bühnenprogramm. Märkte: Die Vorbereitungen für die kommenden Der alljährlich in Kallmerode ausgerichtete Eichsfeldtage in Obernfeld vom 26.-28. Juni Bauernmarkt findet vom 22.- 23. August, nicht 2020 laufen auf Hochtouren. Die Gemeinde wie geplant, vom 28. -29. August, statt. Obernfeld und der HVE Eichsfeld Touristik Gerold Wucherpfennig, e.V. arbeiten eng zusammen, um das Fest der HVE- Vorsitzender

Aus den Eichsfelder Vereinen

170 Jahre Männergesangverein 1850 Dingelstädt Von Volker Opfermann

Das „Dingelstädter Wochen-Blatt“ meldete Edles und Schönes sie zur Teilnahme anregt. in der Nr. 1 vom 5. Januar 1850: „Unter dem Die Versammlungen werden alle 14 Tage bis 4 heutigen Tage wurde auf Veranlassung des Wochen stattfinden, die erste ist auf Mittwoch, Eichsfelder Hauptvereins für Männergesang den 23. Januar, mittags 1 Uhr, im hiesigen zu Heiligenstadt hierselbst ein Zweigverein Brauhause festgesetzt. Als Ordner wurde der constituiert unter dem Namen ‚Dingelstädter Unterzeichnete und als Leiter des Gesanges Liedertafel für Männergesang‘. Die ersten Teil- die Herren Lehrer Wolfram zu Silberhausen und nehmer sind die Lehrer der Umgegend; es wird Fischer zu Helmsdorf gewählt. Anmeldungen hiermit aber der Wunsch ausgedrückt, daß zur zur Teilnahme nimmt der Vorstand stets unter Hebung des Gesanges im engeren Vaterlande der Bedingung an, daß die sich Meldenden sich alle Freunde desselben beteiligen möch- nicht ganz ohne die nötigsten Vorkenntnisse ten. Die einzelnen Lehrer werden in ihren Ge - sind ….“ meinden für diesen Zweck tätig sein und die Vereinsgründer war der Knabenlehrer Wilhelm nötigen Kräfte zu gewinnen suchen. Im hiesi- Trinkler. Ein kleiner Kreis idealistisch gesinnter gen Orte sind gewiss viele, deren reger Sinn für Männer hatte sich vereinigt, um Gesang und Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart 111 von Willi Koch. Ausführlich erzählte Helmut Bus- Mit dem Eichsfeldlied „Bist du gewandert durch se, was ihm im Alter Sorgen bereitet. Und Witze die Welt“ endete das zweieinhalbstündige Bei- in Kurzform trugen abschließend Elke Kellner sammensein. und Alfred Fabian vor. Text und Foto: Gerhard Germeshausen

Mundart

Aus der Sammlung von Wolfgang Backhaus (1942–2002),

Dofeer Zuckersteine runger vum Hahnhelzer, es dondert!“, rief sinn Kathrine hotte ‘s Franzchen bin Backer geschi- Bruder Karl besorjet. Doch Christoffel meinte: cket. Wie ha heime kämmet, hotte haa statt „Loß mant zudondern, das kann ich hie oben dam Brot enne Tuten met Zuckersteinen in a geheern.“ dar Taschen. Ganz oltklug kommenteerte haa: Han me schon lange „Das Brot wor alle, un do dachte ich mich, ir- gendwas bruuch me jo zum Laben.“ Katterliese sinn Jingester äs in Helljenstädt mit simm Opa ungerwajes. Do fraat ehn enn Loß mant zudondern Mannskarl: „Wie alt ist denn eigentlich dein Christoffel banset uff‘m Haubonn ‘s Hau Großvater?“ Haa äwwerläht enne Wiele un imme. Es äs machtig schwiile, un bole blitzt saat dann: „Das weiß ich nit, awwer me haan un dondert‘s gefahrlich los. „Christoffel, kumm dan schon ganz lange.“

Buchvorstellungen

Torsten W. Müller; Bernd Beck (Hg.): Heilbad der Heiligenstäd- Heiligenstadt. Von 1989 bis heute. Erfurt ter Gerd Hüther 2019, 121 Seiten, durchgängig Farbabbildun- die meisten der gen, ISBN 978-3-96303-136-6, 19,99 Euro. im Wesentlichen 1991 entstande- Als Begleitband zur jüngsten Sonderausstel- nen Bilddokumen- lung im Eichsfeld-Museum in Heiligenstadt, die te zur Verfügung noch bis Mai 2020 zu sehen ist, gaben des - stellte, stammen sen Leiter, Museumsdirektor der städtischen die neuen Fotos Museen Dr. Torsten W. Müller, und der ehe - von Bernd Beck. malige Heiligenstädter Bürgermeister Bernd Die fundierten Beck eine mit informativen Erläuterungen ver- Texte mit Erläu - sehene Bilddokumentation heraus, welche die terungen zur Ge- Entwicklung des Stadtbildes von Heiligenstadt schichte sowie zwischen 1989 und der Gegenwart punktuell Sachverhalten der beeindruckenden Entwick- dokumentiert. lung in Fakten und Zahlen und die erforderli- Durch Gegenüberstellung historischer Fotos chen Wertungen verfasste Torsten W. Müller mit denen des aktuellen Standes werden in und schuf somit, gemeinsam mit den Fotogra- 55 Bildpaaren Gebäude und Einrichtungen, fen, die Dokumentation eines bedeutenden Ab- Straßen und Plätze in ihrem einstigen Erschei- schnitts der Heiligenstädter Stadtgeschichte, nungsbild gezeigt, wonach dann anhand kon- welche der Aussage einer gelungenen Son - trastierender neuer Fotos die Veränderungen derausstellung zur Dauerhaftigkeit verhilft und und Entwicklungen der zurückliegenden 30 zum Erinnern und Vergleichen animiert. Jahre anschaulich erkennbar werden. Während Josef Keppler 112 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

Gerhard Reinhold: OTTO-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießer- dynastie Otto. Nummerierter und vom Autor handsignierter Bildband, limitierte Auflage: 250 Exem- plare, Großformat 29,7 x 31,5 cm, aufwendiges Buchdesign, roter Halbleinenband, rote Faden- heftung, rotes Kapitalband und rotes Lesebändchen, 600 Seiten Farbdruck, 8.600 Glocken mit Quellenangaben, 640 Fo- tos und Bilder aus Archiven, 120 Tabellen und Grafiken, 52 wertvolle Dokumente und 23 his- torische Postkarten. Verkaufspreis 100,- Euro plus Porto und Verpackung Unter den vielen Glockengießern gibt es nur Otto-Glocken erstellt. Auszüge daraus geben wenige, die durch den Klang ihrer Glocken und einen Einblick in den Beitrag der Glockengie- durch die Anzahl der von ihnen gegossenen ßer Otto zur deutschen Glockengeschichte Glocken herausragen. Hierzu gehören die Glo- des 19. und 20. Jahrhunderts. Carl Otto hat ckengießerbrüder Franz und Carl Otto, gebür- verschiedene Arbeiten zu Glocken z. T. auch tig aus Duderstadt, die von 1874 bis in die 70er- in der Eichsfeldliteratur verfasst. Soweit diese Jahre des 20. Jahrhunderts in ihren Gießereien Artikel noch existieren, sind sie in diesem Buch in Hemelingen/Bremen, Breslau und Saarlouis dokumentiert. Zwei Werkverzeichnisse weisen über 8.600 Glocken produzierten. Sie gehörten über 8.600 Glocken aus den Gießereien in zu den großen deutschen Bronzeglockengie- Hemelingen/Bremen, Breslau und Saarlouis ßern des 19. und 20. Jahrhunderts. nach. Neben den Daten der Glocken/Geläute Reich bebildert wird erstmals die Familien- und sind auch die jeweiligen Quellen vermerkt. Firmengeschichte der Glockengießer Otto zu- In 2019 promovierte der Autor Gerhard Rein- sammengetragen. Am Anfang steht die Frage: hold mit dieser Arbeit unter dem Titel „Kirchen- Von wem erlernte der katholische Pfarrer von glocken – christliches Weltkulturerbe, darge- Desingerode Carl Otto die Kunst des Glocken- stellt am Beispiel der Glockengießer Otto“ zum gießens? Er motivierte seinen als Schuhma- Doktor der Religionswissenschaften an der cher in Duderstadt tätigen Bruder Franz, in renommierten Radboud Universiteit Nijmegen. Hemelingen eine Glockengießerei zu errich- Im Februar 2020 erschien nach acht Jahren ten. 60 ausgewählte Otto-Geläute geben einen Vorbereitungszeit durch Gerhard Reinhold und Eindruck von der Geschichte und der geografi- weiteren drei Jahren aufwändiger Buchgestal- schen Verbreitung der Otto-Glocken. Über 300 tung, diese großformatige Bilddokumentation. Glockeninschriften von OTTO-Glocken werden Über die Aufmachung und den Inhalt des Bu- wiedergegeben, viele davon werden auch kom- ches informiert Sie ein Buchprospekt, den Sie mentiert. Sie zeigen den theologisch spirituellen auf folgenden Links durchblättern können: Hintergrund von Glocken in unseren Kirchen. Mit der Auswertung von Hunderten von OTTO- https://issuu.com/artkonzept/docs/otto_ Glocken wird der äußeren Gestaltung der Ot- glockenbuch to-Glocken, ihren Inschriften und Verzierungen https://www.yumpu.com/de/document/ und den klanglichen Charakteristika der Otto- read/62832460/gerhard-reinhold-otto- Glocken auf den Grund gegangen. Über 500 glocken-familien-und-firmengeschichte-der- Klanganalysen verschiedener Glockenexperten glockengiesserdynastie-otto-hemelingen- aus 100 Jahren sind die Grundlage für eine dif- bremen ferenzierte Sicht auf die Qualität der Glocken mit der sogenannten Otto-Rippe. Bestellungen: Dr. Gerhard Reinhold, Viele Glockensachverständige haben in hun- Über ruhr str. 442, 45277 Essen dert Jahren Tausende von Gutachten über [email protected] Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart 115

Wir vom Werratalverein Witzenhausen wollen um Witzenhausen gut wandern und leben lässt. mit der Neuauflage daran erinnern, dass es Direktbezug über Jacob Maurer, W.-Eisen - sich aufgrund der Vielfalt und der hohen Wer- berg-Weg 9, 37213 Witzenhausen, Tel./Fax tigkeit der Angebote im Werra-Bergland in und 05542/2568, E-Mail: [email protected]

Leserbriefe

„Gott grüß die Kunst!“ Im Heft 11/12-2019 der Eichsfelder Heimatzeit- Betrieb, Beruf, Jahresverdienst, Arztbesuche, schrift haben Sie eine Übersicht der Eichsfel- Krankheiten, Urlaub, Ausfallzeiten, Serumga- der Druckereien und deren Inhaber veröffent- ben, Reihenuntersuchungen, Heil- und Hilfs- licht. Dazu möchte ich für Dingelstädt etwas mittel sowie Spezialbehandlungen eingetragen. ergänzen. Von einem älteren Berufskollegen Am 1.1.1981 wurden wir dem VEB (K) Dienst- weiß ich, dass es vor den Druckereien von Jo- leistungsbetrieb Worbis unterstellt. Wir muss- sef Heinevetter und Schwerdt noch eine Dru - ten ab jetzt parteikontrollierbar sein, denn bei ckerei gab. Sie war in der Silberhäuser Straße uns gab es bis zum Ende keinen Genossen. im späteren Haus von „Samen-Schäfer“. Und das gefiel den „Herrschaften“ nicht. Selbst Josef Heinevetter jun. war 1955 in die BRD ge- ein paar Monate vor der Wende kamen eini- flohen und hat dort zwei Druckereien übernom- ge Genossen von der Kreisleitung zu mir, um men. Er pendelte immer von einer zur anderen, mich für die SED zu werben. Ich würde den bis er (wahrscheinlich wegen Übermüdung) mit Betrieb viel besser leiten können. Meine Ant- dem Auto verunglückte. Die Druckerei in Din- wort war: „Hier steht mein Stuhl, setzt einen gelstädt wurde durch die DDR enteignet und anderen drauf, die meiste Zeit am Tage bin ich verstaatlicht. Sie wurde ein Kreisbetrieb unter nach wie vor in der Produktion tätig.“ Sie ließen der Leitung des Rates des Kreises Worbis und mich in Ruhe! Nur ein Genosse sagte mir: „Halt hieß VEB (K) Druckerei Dingelstädt. Der erste dich zurück und halte deinen Mund, gegen dich Betriebsleiter war Jakob Gunkel aus Hüpstedt. läuft was!“ Habe Glück gehabt. Bevor er in der Druckerei wohnte fuhr er täglich Am 1. Juli 1990 bekam der Betrieb einen neu- mit dem Fahrrad (ca. 12 km) zur Arbeit. en Firmennamen: HERFAG GmbH. HERFAG = 1958 begann ich hier als Schriftsetzer. 1959 Haushalt, Elektro, Rundfunk-Fernsehen-Anten- besuchte ich in Halle (Saale) einen Maschinen- nenbau, Gas. Zum 31.12.1991 wurde uns vom setzer-Lehrgang. Mit einer Linotype in Worbis damaligen Chef gekündigt. 1992 übernahm hat die Druckerei Dingelstädt dort den Kreis- Hans-Peter Pies aus Mönchen-Gladbach die teil der Tageszeitung „Das Volk“ gematert*; Druckerei. Es ist nicht alles Gold, was glänzt … gedruckt wurde sie in Nordhausen. Ein gutes Jahr später wurde auch in Dingelstädt eine Li- *Matern sind Pappeplatten aus Spezialkarton, in die notype aufgestellt. 1970–72 besuchte ich die Druckseiten eingeprägt wurden. Ausgegossen mit Meisterschule in Leipzig. einer Bleilegierung mit Antimon und Zinn geben sie Am 1.12.1976 wurde ich im „Ausweis für Arbeit ganze Seiten wieder, um als Druckstock für Druck- maschinen verwendet werden zu können. und Sozialversicherung“ erstmals als Betriebs- leiter geführt. In diesen Ausweis wurden der Paul Hebenstreit, Beberstedt

Mit dem Heft 7 des Jahrgangs 1993 beginnt ber, den Autoren und der treuen Leserschaft mein Abonnement der Eichsfelder Heimat - besteht. zeitschrift. Mit großem Interesse lese ich die Mit großer Freude habe ich die qualitativen Ver- Beiträge zur Geschichte und Gegenwart un- änderungen in der Ausgabe 1/2 (2020) regist- serer Heimat. Ich fühle mich eingebettet in die riert. Es ist eine gelungene Aufwertung der Zeit- große Familie der traditionsbewussten Eichs- schrift, für die ich den Verantwortlichen herzlich felder, die aus der Redaktion, dem Herausge- danke. Werner Grieß, Birkenfelde 116 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

Fundsache

Eichsfelder Grenzgeschichten Von Peter Anhalt

Eichsfelder Grenzgeschichten lassen sich manchmal völlig unerwartet in der Literatur umliegender Gebiete finden. So erschien viele Jahre in Northeim ein „Südhannoverscher Hei- matkalender“. Im Jahrgang 1964 ist ein Beitrag von Alfons Schmalstieg abgedruckt, der leider in der Eichsfeldbibliographie Günther Wiegands nicht erfasst wurde. Alfons Schmalstieg lebte in Duderstadt und beschrieb, wie sich an jedem Sonntag um 6.45 Uhr der Klang der Duderstädter Glocken mit denen aus dem drei Kilometer entfernten Nachbarort vereinigte. Er be - Abb. 1: Blick auf den Grenzzaun und auf Eck- schrieb die enge Verbindung beider Orte, und lingerode, im Vordergrund Karl Mecke, 1982. dass die Kinder aus Ecklingerode die höheren Foto: Dr. Engelbert Mecke. Schulen in Duderstadt besucht hätten. Ein Drit- tel der Schüler des Duderstädter Gymnasiums war „von drüben“. Es folgt eine Geschichte, wie eine fast 80-jäh- rige Frau aus Duderstadt die Grenzsoldaten mit einem Regenschirm bedrohte und sich so den Weg zu einer Geburtstagsfeier in ihrem Heimatdorf Ecklingerode verschaffte. Doch so lustige Geschichten sind die Ausnahme. Schmalstieg berichtet: „Eine aus Ecklinge - rode stammende in Duderstadt verheiratete Frau erhielt die telefonische Nachricht, dass in ihrem Heimatort ihre Mutter verstorben war. Abb. 2: Bahnhof Zwinge im Jahr 1937. Samm- Es wurde ihr auch der genaue Zeitpunkt der lung Helmut Mecke. Beerdigung mitgeteilt. Eine Möglichkeit, an der Beisetzung persönlich teilnehmen zu können, Weiterhin sei die Geschichte vom „längsten gab es aber für sie nicht. So ging sie einsam Bahnhof der Welt“ erwähnt. In der Nähe von und verlassen mit einem Kranz in der Hand die Brochthausen war durch die Grenzziehung Landstraße von Duderstadt nach Ecklingerode die Bundesbahnstrecke von Herzberg nach entlang, unmittelbar bis an den Stacheldraht- Bleicherode unterbrochen worden. So endete zaun heran. Von einer Anhöhe konnte sie aus sie im Niemandsland und wurde zuletzt fast einer Entfernung von einigen hundert Metern ausschließlich von der Landwirtschaft des miterleben, wie sich der Trauerzug aus dem Rittergutes Rothenberger Haus genutzt. Ganz Dorfe heraus zum Friedhof bewegte, wie man in der Nähe lag jenseits der Grenze das Dorf den Sarg der Mutter in die Gruft senkte und wie Zwinge, das seinen kleinen Bahnhof behielt. sich der Grabhügel wölbte. Vom Grenzzaun aus konnten in Zwinge ein- Ihren Kranz hängte die Tochter am Stachel- und aussteigende Fahrgäste beobachtet wer- drahtzaun auf. In der Abenddämmerung wur- den. Viele waren es allerdings nicht. Größere de er von ihren Geschwistern abgeholt und als Bedeutung hatte der Bahnhof für die dortige letzter Gruß der Tochter am Grabe ihrer Mutter Ziegelei. Sie war ein volkseigener Betrieb ge- niedergelegt.“ worden. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart 117

Auf westdeutscher Seite musste die Bundes- sperren und Minenfelder vor sich liegen und bahn für den neuen Haltepunkt einen Namen blickte auf die Grenzdörfer Ecklingerode und finden. Er wurde Zwinge-West genannt. So ent- . stand der „längste Bahnhof der Welt“. Er war Im Hintergrund erstreckte sich der Sonnenstein etwa 250 Kilometer lang. Dieser Umweg war und das Ohmgebirge, einst lockende Wander- zu fahren, wenn man von Zwinge-West über ziele der Duderstädter. Geradeaus sah man Herzberg, Wulften, Northeim, Göttingen, Be- den Lindenberg, den Stadtwald der Duderstäd- bra, Herleshausen zum eigentlichen Bahnhof ter, der zum Leidwesen der Bewohner, insbe- Zwinge gelangen wollte. sondere aber auch des Stadtkämmerers, infol- Als guten Aussichtspunkt für Grenzbeobach- ge des Tauschs gegen den Ort Bad Sachsa, in tungen nennt der Verfasser eine Waldschnei- der sowjetisch besetzten Zone lag. se beim Forsthaus Rote Warte (heute „Heinz- Am Ende seines Aufsatzes appellierte Alfons Sielmann-Weg“). Er empfiehlt jedoch, sich Schmalstieg an seine Landsleute: „Wir haben durch den Zollgrenzdienst oder dem Bundes- ein gemeinsames Vaterland, das Deutschland grenzschutz absichern zu lassen. An dieser heißt.“ Er wünschte, dass alle Leser die „Stun- Stelle, markiert von einem alten Grenzstein, de der deutschen Wiedervereinigung miterle- der auf die Königreiche Preußen und Hanno- ben“ könnten. Für ihn und viele andere ging ver hinwies, konnte man unmittelbar an den der Wunsch nicht in Erfüllung. Seine Hoffnung Stacheldrahtzaun herantreten. Man sah Draht- wurde jedoch, wie wir wissen, später Realität.

Personalien (ohne Gewähr)

Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben selbst Helga Pfeifenbring; zur goldenen Hochzeit: Willi die Möglichkeit, Gratulationen oder andere und Edeltraud Kraft, Hermann und Gisela Bader; wichtige Personalia in unserer Heimatzeit- Bickenriede. Verstorben: Irmgard Rheinhardt schrift kostenlos zu veröffentlichen. Bitte haben (85), Dorothea Jakobi (88), Marina Hindermann Sie Verständnis, dass nur Zuschriften berück- (62); Wir gratulieren zum Geburtstag: Siegfried sichtigt werden, die in der nächstfolgenden Dickmann (80), Waltraud Hindermann (80), Rosi- Ausgabe publiziert werden sollen. Bitte senden na Staufenbiel (80), Christa Vogt (75), Wolfgang Sie Ihre Daten an Mecke Druck und Verlag · Selke (70), Walter Wolf (90), Maria Böttcher (75), Christian-Blank-Str.3 · 37115 Duderstadt Hermann Josef Klaus (75); Bilshausen. Wir gra- tulieren zum Geburtstag: Erika Rink (91), Anna Ascherode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Eu- Duits (90), Therese Kopp (91), Hermann Kemm- gen Monska (70), Kamilla Spieß (80); Beberstedt. ling (80), Helga Hartmann (80), Reinhard Liebe- Wir gratulieren zum Geburtstag: Erika Döring (80), nau (94); Bischofferode. Wir gratulieren zum Richard Schollmeyer (70), Hans-Joachim Günte- Geburtstag: Reinhard Jäckel (80), Rudolf Rede- rodt (75), Dieter Jachmann (80), Gerhard Geb- mann (75), Erich Hackel (70), Helmut Heise (70), hardt (70), Elisabeth Hebenstreit (90); Berlinge- Hans Böttcher (80), Willi Schauer (80), Erich Gold- rode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Eleonora horn (80), Louise Weiß (75), Otto Helbing (70), Kellner (90), Heinrich Busch (70), Karin Täubig Helmut Senger (70); Bodensee. Wir gratulieren (70), Gerda Riemekasten (75), Heinrich Dietrich zum Geburtstag: Anna Elisabeth Behrend (93); (85), Laurentia Döring (85), Rosa Dornieden (85), Böseckendorf. Wir gratulieren zum Geburtstag: Magdalena Kahlert (85), Günther Kellner (70), Günter Mannstedt (70); Brehme. Wir gratulieren Johannes Drobe (70), Christa Winkel (75); Bern- zum Geburtstag: Heinrich Schotte (75), Rita terode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Ursula Busse (80), Helene Busse (70), Maria Haase (85), Raabe (80),Heribert Winter (85), Gerhard Nolte Elvira Schneeberg (80), Waldemar Busse (85), (75), Gerhard Iseke (70), Barbara Anton (70), Wigbert Grobstieg (80), Robert Wand (85), Maria Rosa-Maria Nürnberg (85), Imelda Sterner (85), Schäftlein (80), Günther Otto (85), Manfred Köll- Christina Höch (70), Anita Findeklee (70), Georg ner (80); Breitenworbis. Wir gratulieren zum Ge- Seeland (80), Adolf Lindner (70), Maria Ludwig burtstag: Margarete Hahn (80), Anita Schindel (80); zur diamantenen Hochzeit: Hermann und (80), Siegfried Löffler (80), Gerhard Hartmann Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart 119

cker (70), Bernd Höch (70); Siedl. Th. Müntzer. thar Günther (70); Wehnde. Wir gratulieren zum Wir gratulieren zum Geburtstag: Erwin Schein Geburtstag: Gerda Gieseler (80), Elvira Otto (80), (75), Ingrid Raffler (80), Maria Hahn (75); Jutta Willenberg (75); . Wir gratulieren . Wir gratulieren zum Geburtstag: Wil- zum Geburtstag: Hans Birke (89); Wollbrands- ma Huch (75); . Wir gratulieren zum hausen. Wir gratulieren zum Geburtstag: Waltraud Geburtstag: Hiltrud Weishaupt (70), Maria Ecker- Windel (91); Zaunröden. Wir gratulieren zum Ge- mann (80), Elisabeth Engelhardt (85), Gisela Hoff- burtstag: Renate Benedix (70), Margit Kaiser (85); meister (80), Luise Garz (85), Volker Pajo (70), Zella. Verstorben: Erhardt Saul (87); Wir gratulie- Karl-Heinz Lauterberg (70), Hannelore Abel (75); ren zum Geburtstag: Werner Thor (70), Heinrich Vollenborn. Wir gratulieren zum Geburtstag: Lo- Wand (85).

Bildband DUDERSTADT Die liebenswerte und lebendige Fachwerkstadt im Herzen Deutschlands

„Mein Duderstadt am Brehmestrand, des Eichsfelds Kron‘ und Zier, es hat sein Herz dir zugewandt, wer je geweilt in dir …“ Mit diesen Versen begann der Duderstädter Gymnasiallehrer Prof. Dr. Nikolaus Bödige seine fünfstrophige „Hymne“, wel- che er 1897 seiner Stadt und ihrer Einbettung in die reizvolle Goldene Mark des Eichsfeldes mitsamt einem feierlichen Bekenntnis zur „Duderstädter Art“ in lyrischer Weise begeistert widmete. Wenngleich das Lied nur noch selten nach der Originalmelodie des berühmten Duderstädter Rektors und Autors Karl Wüstefeld gesungen, in variiertem Satz aber vom Rathaus-Glockenspiel intoniert wird, behält der eindringliche Refrain als Resümee, Aufruf und hoffnungsfroher Ausblick fortdauernde Bedeutung: „Wir halten fest und treu zusammen!“ DuDerstaDt Beständigkeit und Würde, Charme und Stolz prägen die heutigen Duderstädter Bürger, die in ihrer liebenswerten Stadt zu Die liebenswerte und lebendige Fachwerkstadt im Herzen Deutschlands leben und zu gestalten verstehen und deren detailreichen baulichen Schönheiten vergangener Jahrhunderte sowie das durch emsiges Schaffen Hinzugekommene ihren Gästen gern selbstbewusst präsentieren. Für einen unvergesslichen Gesamteindruck, den dieses nahezu 1100-jährige Städtekleinod im Herzen Deutschlands bei Besuchern hinterlässt, sorgen Hunderte faszinierender Fachwerkhäuser aus den Stilepochen eines halben Jahrtausends sowie eines der ältesten und schönsten deutschen Rathäuser an der von der Brehme durchflossenen attraktiven Marktstraße zwischen der katholischen Basilika „St. Cyriakus“ und der evangelischen St.-Servatius-Kirche. Große Teile der trutzigen Stadtmauer sowie der völlig erhaltene Wall als grüner Gürtel umgrenzen das historische Zentrum, ohne im Inneren wie im Umfeld Neues, Fortschrittliches in seiner Entwicklung zu beeinträchtigen, sodass Duderstadt als historische Untereichsfeldmetropole und als wichtiger Wirtschaftsstandort weltweit geschätzt wird. Die liebenswerte und lebendige Fachwerkstadt im Herzen Deutschlands

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ISBN 978-3-86944-170-2

MECKE D ersta

9 783869 441702 Du D

Herausgegeben von Helmut Mecke für die Stadt Duderstadt, den Förderkreis für Denkmal- und Stadtbildpflege e.V. und den Heimatverein Goldene Mark (Untereichsfeld) e.V., Format 24 x 21,5 cm, 106 Seiten, Fest einband, 252 Abb., 3 Grafiken, Duderstadt 2019, ISBN 978-3-86944-170-2, 14,95 €.

Weitere Infos unter: http://www.meckedruck.de/9783869441702 120 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Unser Eichsfeld in Geschichte und Gegenwart

Inhaltsverzeichnis Mathias Degenhardt: Ostern im Eichsfeld Wilhelm Roth: Ungewöhnlicher und dramatischer in früheren Jahren 61 Vogelzug im Eichsfeld im März 2013 88 Johann Freitag; Josef Keppler: Im Schritt der Winfried Körner: Eichsfelder Militärseelsorger Zeit – unsere eichsfeldische Heimat. Die von 1848 bis 1945 91 Lenteröder Warte 65 Katholische Pressestelle GÖ: Eichsfelder Werner Grieß: Erinnerungen an das Ende Kirchenglocken im Internet zu hören 95 des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren in Das historische Eichsfeldfoto Birkenfelde 66 Reiner Schmalzl: Als Hüpstedts Post aus Niederorschel kam und Gernrode noch einen Bertram Kieler: 75 Jahre Kriegsende in Struth 71 Kirchturm hatte 96 Peter Anhalt: Zur Dicken Eiche auf dem Eichsfelder Persönlichkeiten Zehnsberg 74 Karl Mecke: Viele Eichsfeldmotive von Christine Bose: Aus Eichsfelder Amtsstuben Richard Ohlmer (1887–1984) entstanden vor 155 Jahren 76 vor 100 Jahren 98 Prof. Dr. Albrecht Eckhardt: Göttinger Stamm- Berichte aus dem Eichsfeld 102 buchkupfer aus dem frühen 19. Jahrhundert 78 Aus den Eichsfelder Vereinen 108 Dr. Ulrich Hussong: Zwei Handschriften- Mundart 111 fragmente von Johann Wolf 84 Buchvorstellungen 111 Bernhard Lange: Zwangsarbeiter in Kalteneber Leserbriefe 115 (1939–1945) 86 Personalien 117

Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Zeitschrift für alle Eichsfelder Internet: www.meckedruck.de/eichsfeld ISSN 1611-1648 Herausgeber: Einsender einen ausreichend frankierten Rücksendebriefumschlag beilegt. Helmut Mecke, 37115 Duderstadt (Eichsfeld) Eine Stellungnahme erfolgt nicht. Die Redaktion behält sich eine Kürzung der Beiträge vor. Aufsätze und Beiträge geben ausschließlich die Meinung Redaktion: und den Kenntnisstand des Verfassers wieder. Redaktionsschluss ist am Josef Keppler, Helmut Mecke 10. eines ungeraden Monats. Redaktionsadresse: Eichsfelder Heimatzeitschrift Verlag, Herstellung und Anzeigenannahme: Christian-Blank-Str. 3, 37115 Duderstadt (Eichsfeld), Mecke Druck und Verlag, Inh. Nils Mecke e.K., Christian-Blank- Fax (05527) 98 19 39 Str. 3, 37115 Duderstadt (Eichsfeld), RG Göttingen HRA 101158 Telefon Vertrieb: (05527) 981922 E-Mail-Adresse für Beiträge u. redaktionelle Mitteilungen: [email protected] E-Mail: [email protected] für Mitteilungen an die Vertriebsabteilung Die Redaktion wird unterstützt durch: Peter Anhalt, Steinbach; Christine Bose, Heilbad Heiligen- Telefon Anzeigenberatung: (0 55 27) 98 19 20, Fax 98 19 39 stadt; Mathias Degenhardt, Göttingen; Johann Freitag, Anzeigenschluss am 10. eines ungeraden Monats Heiligenstadt; Hans-Reinhard Fricke, Duderstadt; Gerhard Germeshausen, Duderstadt; Paul Lauerwald, Nordhausen; Dr. Adressenänderungen werden vom Verlag nur schriftlich an ge- Gerd Leuckefeld, Leinefelde; Gerhard Müller, Worbis; Herbert nommen. Kündigungen sind nur zum Jahresende möglich. Pfeiffer, Duder stadt; Edgar Rademacher, Hüpstedt; Reiner Zahlungen für die „Eichsfelder Heimatzeitschrift“ Schmalzl, Heyerode; Gerold Wucherpfennig, Seulingen Sparkasse Duderstadt Einsendung von Manuskripten und Fotos bitte ausschließlich an die IBAN: DE75 2605 1260 0000 0003 80, BIC: NOLADE21DUD Redaktion. Eine Ver öffentlichung kann nur honorarfrei erfolgen. Stellen Bitte geben Sie bei Zahlungen oder Adressenänderungen Sie bitte Ihre Text-Datei als Word-Datei, abgespeichert unter Word immer Ihre Kundennummer an. 97-2003 auf Datenträger oder über eine E-Mail mit einem Ausdruck � zur Verfü gung. Für unaufgefordert zugesandte Unterlagen wird keine Abonnement inkl. Postzustellung u. 7 % MwSt. jährlich 27,00 Gewähr über nom men. Eingangsbestätigungen erfolgen nicht. Eine Ausland 40,00 �, Preis 5,40 � /Ausgabe + Porto, inkl. 7 % MwSt. persönliche Abgabe von Manuskripten ist im Verlagsbüro Mecke Druck, Christian-Blank-Str. 3, 37115 Du derstadt (Eichsfeld), zur Weiterleitung Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen an die Redaktion möglich. Die Veröffentlichung von Beiträ gen kann nur höherer Gewalt keine Entschädigung. vorgenommen werden, wenn diese eindeutig mit dem Namen und der Adres se des Autors bezeichnet sind. Ma nuskripte, die von der Re daktion Die Eichsfelder Heimatzeitschrift erscheint alle zwei Monate nicht verwendet werden, können nur zurückgesandt werden, wenn der als Doppelausgabe jeweils zum Ende eines ungeraden Monats. Heimat schafft man gemeinsam.

Gemeinschaft heißt, überall füreinander da zu sein. Deshalb fördern wir gemeinnützige Projekte, Freizeitangebote und das Zusammenleben in der Region. Damit sich jeder zuhause fühlt. Zuverlässig auf den Spuren der Eichsfeldgeschichte: Verein für Eichsfeldische Heimatverein Goldene Mark Heimatkunde e.V. (Untereichsfeld) e.V. www.veh-eichsfeld.de www.hv-goldene-mark.de

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