Geschäftsbericht 2006 Das Abenteuer Menschlichkeit

Wir sind für Sie da: DRK! Das Rote Kreuz im Kreis Göppingen.

Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Göppingen e.V. Eichertstr.1 · 73035 Göppingen · Tel. 0 7161/67 39-0 Fax 0 7161/67 39-50 · eMail: [email protected] www.drk-goeppingen.de

Deutsches Rotes Kreuz Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Göppingen e.V. Kreisverband Göppingen e.V. Geschäftsbericht 2006 Geschäftsbericht 2006

Inhalt

Vorwort 3 Kreisvorstand 4 Kreiskarte 5 Rettungsdienst 6 – 10 Rotkreuzdienste 11 – 14 Bereitschaften 15 – 21 Bergwacht 22 – 23 Jugendrotkreuz 24 – 27 Impressum: Sozialarbeit 28 – 33 Herausgeber und Redaktion: Ehrungen / Gedenken 34 – 35 DRK Kreisverband Göppingen e.V. Wir danken der Firma Leistungsbilanz 36 HEDRICH media- & werbeagentur, Bilder: die uns die durchgängig vierfarbige Jahresabschluss 37 DRK Kreisverband Göppingen e.V. Gestaltung dieses Geschäftsberichts Grundsätze 38 Hochbild-Pressefoto Raimund Wimmer ermöglicht hat. HEDRICH media- & werbeagentur

Konzeption, Gestaltung und Produktion: HEDRICH media- & werbeagentur Göppingen· Tel. 07161/94 9311 HEDRICH e-Mail: [email protected]

Deutsches Rotes Kreuz © DRK Kreisverband Göppingen e.V. Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Göppingen e.V. Juni 2007. Alle Rechte vorbehalten. Kreisverband Göppingen e.V. [ Vorwort ] Geschäftsbericht 2006 Seite 3

Liebe Mitglieder und Förderer, Mitar- Göppingen besonders geeignet und das Ein ganz herzliches Dankeschön beiter und Freunde des Roten Kreuzes, Kursangebot wird gut angenommen. gilt unseren Mitarbeitern. Regelmäßig nehmen jeweils ungefähr Egal, ob Sie als hauptamtlicher > mehr als 1.300 Mal pro Jahr rücken 15 Interessierte an den Schulungen teil. Mitarbeiter oder als ehrenamt- die Rettungsdienstmitarbeiter des DRK von lich Aktiver für das Rote Kreuz der Rettungswache Süßen zu Notfällen im > Im Herbst 2006 haben wir einen tätig sind: Durch Ihr Engagement Mittleren Filstal und dem Lautertal aus. zweiten Standort des Roten Kreuzes im und Ihre Kompetenz tragen Sie Das bedeutet Sicherheit für die gut 40.000 Zentrum von Göppingen eröffnet: in besonderem Maße zum Erfolg Einwohner im Versorgungsbereich der Im Rotkreuzladen „Jacke wie Hose“ in des Roten Kreuzes im Landkreis Rettungswache. Seit Anfang Juli 2006 der Grabenstraße 42 werden seither ge- Göppingen bei. starten unsere Rettungsassistenten und brauchte Kleidung und Spielzeuge zu sehr Bitte lassen Sie in Ihrem Einsatz Rettungssanitäter von der neuen Rettungs- günstigen Preisen angeboten. Das ehren- für die gemeinsame Sache nicht wache im Sommerauweg aus zu ihren amtliche Team des Rotkreuzladens lädt die nach. Einsätzen. Nach mehr als zwei Jahren gesamte Bevölkerung zum Einkauf ein. Planungs- und Bauzeit sowie nach zwei Personen, die mit der Bonus-Karte der Interimsstandorten konnten die Mitarbeiter Stadt Göppingen oder anderen Bescheini- ihre neue Rettungswache in Besitz nehmen. gungen ihre Bedürftigkeit nachweisen Am 15. Juli 2006 haben wir das Gebäude können, erhalten einen Nachlass von 50 im Rahmen eines Festaktes eingeweiht. Prozent auf die ausgezeichneten Preise. Die Bevölkerung konnte sich noch am Auf diese Weise möchten wir sozial selben Nachmittag bei einem Tag der Schwächeren helfen, ihre wirtschaftlich oft offenen Tür ein Bild von der neuen Wache schwierige Situation zu meistern. machen. > Gemeinsam mit dem DRK-Kreisver- > Mehr Sicherheit für die Bevölkerung band Nürtingen-Kirchheim/Teck wollen wir im Landkreis Göppingen soll auch die ge- ein Seniorenzentrum in Hattenhofen ver- plante Einrichtung einer integrierten Leit- wirklichen. Geplant ist eine Einrichtung mit stelle für Rettungsdienst und Feuerwehr 37 stationären Pflegeplätzen und sechs be- mit sich bringen. Die entsprechenden Ver- treuten Wohnungen. Die Kooperation mit träge wurden Ende April 2006 vom Land- der Gemeinde Hattenhofen und unserem kreis, der Stadt Göppingen und dem Roten Nachbarkreisverband verläuft partner- Kreuz unterzeichnet. Die integrierte Leit- schaftlich und erfolgreich. Die Vorbereitun- stelle wird in den Räumen der Feuerwache gen sind weit fortgeschritten. Im Sommer Uwe Bähr Göppingen eingerichtet. 2007 sollen bereits die Bauarbeiten be- Vorsitzender Die Leitung der Alarmzentrale wird ein Mit- ginnen, die Fertigstellung und der Bezug arbeiter des Roten Kreuzes übernehmen. des Seniorenzentrums sind für den Herbst Insgesamt elf Mitarbeiter von DRK und 2008 geplant. Feuerwehr werden ab Anfang Juli 2007 ihren Dienst in der integrierten Leitstelle > Alle genannten Vorhaben konnten wir aufnehmen. Die feierliche Einweihung ist nur mit der finanziellen Unterstützung für den 18. Juli 2007 geplant. unserer Fördermitglieder und Spender verwirklichen. Dafür wollen wir uns ganz Alexander Sparhuber > Die Erste-Hilfe-Ausbildung ist eine herzlich bei Ihnen bedanken. Wir bauen Kreisgeschäftsführer der Kernaufgaben des Roten Kreuzes. darauf, dass wir auch in Zukunft mit Ihrer Wir bieten seit dem Sommer 2006 jeden Unterstützung rechnen dürfen. Samstag einen Kurs „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ in einem Schulungs- raum im Göppinger Bahnhof an. Gerade für Fahrschüler, die diesen Kurs benötigen und auf öffentliche Verkehrs- mittel angewiesen sind, ist der neue Schulungsstandort im Zentrum von Seite 4 Geschäftsbericht 2006 [ Kreisvorstand ]

> Vorsitzender: > Schatzmeister: > Leiter der Bergwacht: Prof. Uwe Bähr, Göppingen Peter-Jürgen Kummer, Geislingen Peter Zennegg, Wiesensteig

> Stv. Vorsitzende: > Stv. Schatzmeister: > Stv. Leiter der Bergwacht: Irmgard Weber, Rechberghausen Wolfgang Straub, Donzdorf Uwe Strofus, Bad Boll

> Stv. Vorsitzender: > Kreisverbandsarzt: > Leiter der Wasserwacht: Prof. Dr. Matthias Fischer, Dr. Rolf Deibele, Süßen Peter Schätz, Göppingen Göppingen > Stv. Kreisverbandsarzt: > Stv. Leiter der Wasserwacht: Dr. Roland Greb, Zell Sven Yves Hoffmann, Göppingen

> Justitiar: > Vertreter der Ortsvereine: Gustav Berger, Neu Ulm Jürgen Knoblauch, Göppingen

> Stv. Justitiar: > Vertreter der Ortsvereine: Andreas Mauritz, Göppingen Anneliese Lenz, Böhmenkirch

> Kreisbereitschaftsleiter: > Vertreter der Ortsvereine: Peter Witzani, Donzdorf Manfred Neumann, Süßen

> Stv. Kreisbereitschaftsleiter: > Vertreter der Ortsvereine: Wolfgang Blickle, Ansbach Thomas Ruckh, Eislingen

> Kreisbereitschaftsleiterin: > Weiteres Mitglied: Ulla Rapp, Eislingen Klaus Boffenmayer, Uhingen

> Stv. Kreisbereitschaftsleiterin: > Weiteres Mitglied: Edeltraud Lew, Heiningen Raimund Matosic, Kuchen

> Kreissozialleiterin: > Rotkreuzbeauftragter: Brigitte Dieterich, Schlierbach Karl-Heinz Böhm, Göppingen

> Stv. Kreissozialleiterin: > Stv. Rotkreuzbeauftragter: Beate Wahl, Rechberghausen Markus Pressmar, Süßen

> Leiter des Jugendrotkreuzes: > Kreisgeschäftsführer: Rainer Kienzle, Göppingen Alexander Sparhuber, Esslingen

> Stv. Leiter des Jugendrotkreuzes: Ulrich Nemec, Heiningen

v.l.n.r.: Peter-Jürgen Kummer, PeterWitzani, Edeltraud Lew, Ulla Rapp, Karl-Heinz Böhm, Anneliese Lenz, Klaus Boffenmayer, Ulrich Nemec, Brigitte Dieterich, Dr. Roland Greb, Rainer Kienzle, Irmgard Weber, Dr. Rolf Deibele, Alexander Sparhuber, Prof. Uwe Bähr es fehlen: Prof. Dr. Matthias Fischer, Wolfgang Straub, Gustav Berger, Andreas Mauritz, Wolfgang Blickle, Beate Wahl, Peter Zennegg,Uwe Strofus, Peter Schätz, Sven Yves Hoffmann, Jürgen Knoblauch, Manfred Neumann, Thomas Ruckh, Raimund Matosic, Markus Pressmar [ Kreiskarte ] Geschäftsbericht 2006 Seite 5

Schnell vor Ort: DRK! Das Rote Kreuz im Kreis Göppingen

DRK Ortsvereine und -Gemeinschaften

DRK Ortsvereine und -Gemeinschaften mit Gebäude Bergrettungswache

Einsatzeinheiten des Rettungsleitstelle Katastrophenschutzes

Rettungswachen Rotkreuzladen Seite 6 Geschäftsbericht 2006 [ Rettungsdienst ]

Neue Notarzteinsatzfahrzeuge Gemeinsame Leitstelle für DRK und für den Rettungsdienst Feuerwehr im Landkreis kommt Sofort Der Fuhrpark des DRK-Rettungsdienstes Die Leitstelle des DRK-Kreisverbandes ist im März 2006 durch zwei neue Not- und der Feuerwehr Göppingen ist künf- arzteinsatzfahrzeuge (NEF) komplettiert tig unter einem Dach vereint: vor Ort: worden. Die alten NEF mussten aus Am 24. April 2006 unterzeichneten Altersgründen ausgemustert werden. Prof. Uwe Bähr, der Vorsitzende des DRK- DRK Kreisverbandes, Landrat Franz Weber > Die neuen Notarzteinsatzfahrzeuge und der Göppinger Oberbürgermeister Das Rote Kreuz im waren dringend notwendig geworden. Guido Till die Verträge für die Zu- Kreis Göppingen Die alten Fahrzeuge waren bereits acht sammenlegung der beiden Leitstellen. Jahre alt, die reguläre Nutzungsdauer im Die neue integrierte Leitstelle soll am Rettungsdienst liegt bei sieben Jahren. 18. Juli 2007 eingeweiht werden – sie 200.000 Kilometer hatte jedes der beiden wird in der Göppinger Feuerwache NEF schon auf dem Buckel. Die Kranken- untergebracht, die Leitung übernimmt kassen haben die 45.000 Euro teuren Fahr- das DRK. zeuge zu einem großen Teil finanziert. Die Firma Strobel in Wasseralfingen über- > Lange war die Zusammenlegung der nahm den Innenausbau. Statt wie zuvor Leitstellen im Landkreis diskutiert worden; BMW fahren die Rettungsassistenten und nach zehnmonatiger Beratung legte eine Notärzte nun Mercedes E-Klasse, die mehr extra eingesetzte Arbeitsgruppe aus Ver- Platz für die Unterbringung des Materials tretern des Landratsamtes, der Göppinger 24. April 2006: bietet. Für die Rettungsdienstmitarbeiter Stadtverwaltung und der Feuerwehr Die Verträge für die Zusammen- Göppingen sowie des DRK-Kreisverban- legung der Leitstellen werden stand als erstes eine Schulung im richtigen unterzeichnet. Umgang mit den NEF an. Denn sie sind des ihren Abschlussbericht vor, in dem als erste Fahrzeuge im DRK-Fuhrpark mit sie zwei Optionen zur Einrichtung der Automatik-Schaltung ausgestattet. integrierten Leitstelle in der Göppinger Das erleichtere das Fahren in der Extrem- Feuerwache beziehungsweise im DRK- situation eines Einsatzes, erklärt Rettungs- Zentrum am Eichert geprüft hatte. dienstleiter Matthias Fink. Die neuen Fahr- zeuge sind ergonomischer gestaltet, im > Bei einer integrierten Leitstelle Kofferraum ist mehr Platz als zuvor für die handelt es sich um die räumliche, tech- Geräte. Immer mit dabei hat die NEF- nische und organisatorische Zusammenle- Besatzung unter anderem Notfallkoffer für gung der Leitstellen des Rettungsdienstes Säuglinge, Kinder und Erwachsene, ein und der Feuerwehr. Das Land hat sich EKG mit Elektroschockgerät für internisti- eindeutig für die Einrichtung solcher sche Notfälle, Gegengifte für Vergiftungen Leitstellen ausgesprochen und diese als und Material für kleinere chirurgische Regelfall im Rettungsdienstgesetz fest- Noteingriffe. Neu ist eine Kühlbox für geschrieben. Die Vertreter der Stadt Infusionen. Göppingen hatten sich aus organisatori- schen, die Vertreter des Landkreises aus Matthias Fink > Gerhard Mahle, Geschäftsführer der finanziellen Gründen für den Standort in Leiter Rettungsdienst AOK Göppingen, überreichte stellvertre- der Feuerwache ausgesprochen. Das Rote tend für alle Krankenkassen als Kosten- Kreuz hatte zwar eine Lösung in den eige- träger die Schlüssel und wünschte den nen Räumen am Eichert favorisiert. Notärzten und Rettungsdienstmitarbeitern Im Vordergrund stand für den Kreisver- viele erfolgreiche Einsätze und allzeit eine band jedoch die dringend notwendige gute Fahrt. doppelte Besetzung der Leitstelle, weshalb er letztendlich dem Standort in der Feuer- wache zustimmte. Wegen des deutlich höheren Einsatzaufkommens im Bereich des Rettungsdienstes übernimmt das Rote [ Rettungsdienst ] Geschäftsbericht 2006 Seite 7

Kreuz die Leitung der integrierten Leit- Neue Süßener Rettungswache stelle. Die Disponenten werden gemein- am 15. Juli 2006 eingeweiht sam alle eingehenden Notrufe bearbeiten Sie war für mehr als zwei Jahre beherr- und koordinieren. In Fortbildungen werden schendes Thema im DRK-Kreisverband sie in die jeweils fachfremden Bereiche Göppingen: Die neue DRK-Rettungs- eingeführt. Landrat Weber sprach dem wache in Süßen. Am 15. Juli 2006 konnte DRK für seine Kooperationsbereitschaft das Gebäude nach zehnmonatiger Bau- seinen Dank aus. phase endlich eingeweiht werden. Die neue Leitstelle biete einen Gewinn an Nach der offiziellen Feierstunde mit ge- Sicherheit, meinte Prof. Uwe Bähr bei der ladenen Gästen aus Lokalpolitik, Wirt- Unterzeichnung. Künftig kann sie, wie vom schaft, des DRK-Landesverbandes und Gesetzgeber gefordert, rund um die Uhr anderer Hilfsorganisationen nutzten mit zwei Mitarbeitern doppelt besetzt und zahlreiche Süßener die Gelegenheit, Notrufe können schneller als bisher be- ihre neue Wache zu besichtigen. arbeitet werden. > Strahlender Sonnenschein begleitete > Die Kosten für die Zusammenlegung die Einweihung der neuen Rettungswache der Leitstellen betragen rund 460.000 in Süßen am 15. Juli. Nach zehnmonatiger Nach dem Spatenstich dauerte die Euro. Etwa 310.000 Euro davon sind für die Bauzeit war das rund eine halbe Million Fertigstellung der Rettungswache ohnehin dringend notwendige Moderni- Euro teure Gebäude im Sommerauweg Süßen noch zehn Monate. sierung der technischen Anlagen veran- fertig. Der DRK-Kreisverband übernahm schlagt. Die Kosten werden zu gleichen rund 260.000 Euro der Baukosten, das Teilen zwischen dem Landkreis und dem Land steuerte einen Zuschuss in Höhe von Roten Kreuz aufgeteilt. Der Landkreis er- rund 300.000 Euro bei. wartet nach den Förderbestimmungen für das Feuerwehrwesen für seinen Finanzie- > Die Fertigstellung der neuen Wache rungsanteil einen Zuschuss vom Land in war nicht nur für die Mitarbeiter vor Ort Höhe von 192.000 Euro. Den Finanzie- ein Grund zum Feiern. Der Süßener rungsanteil des DRK refinanzieren die Bürgermeister Wolfgang Lützner drückte Krankenkassen. seine Freude darüber aus, dass die Rettungswache in seiner Gemeinde realisiert werden konnte. Er hatte sich seit einem Todesfall in der Nähe des Stand- ortes vor einigen Jahren stark für die Ein- richtung gemacht. Seite 8 Geschäftsbericht 2005 [ Rettungsdienst ]

Auch Landrat Franz Weber fand anerken- Zunächst war die Wache nur zwischen nende Worte für den Bau. Die neue 7.00 und 19.30 Uhr besetzt, seit Januar Rettungswache trage einen erheblichen 2007 sind die Rettungsdienstmitarbeiter Anteil zur Verbesserung der medizini- rund um die Uhr in Bereitschaft. schen Versorgung im Landkreis bei, erklär- te Weber. Dem DRK-Kreisverband dankte > Nach der offiziellen Feierstunde er für die Initiative, den Bau übernommen konnten am Nachmittag die Süßener zu haben. Dies verdiene großen Respekt. Bürger ihre neue Wache besichtigen. Dr. Eberhard Schwerdtner, der Vizepräsi- Mit Führungen durch das Gebäude, einer Die DRK-Rettungshunde waren bei der Einweihung der Rettungswache dent des DRK-Landesverbandes Baden- Vorführung der DRK-Rettungshundestaffel Süßen mit verschiedenen Vor- Württemberg, würdigte wie Gerhard sowie einem vielfältigen Kinderprogramm führungen dabei. Mahle, Geschäftsführer der AOK in mit Rallye, Schminken, Saftbar und Hüpf- Göppingen, und Wolf-Dieter Graf von burg hatten sich die Rotkreuzmitglieder Degenfeld-Schonburg, Kreisvorsitzender einiges für ihre Besucher ausgedacht. der Johanniter Unfallhilfe (JUH), das Die Süßener Bereitschaft versorgte die Engagement des Kreisverbandes. Gäste mit ihrer Feldküche.

> Für die Rettungsdienstmitarbeiter > Bei der Finanzierung der Rettungs- ging mit der Fertigstellung der Wache eine wache setzte der DRK-Kreisverband auf lange Odyssee zu Ende: Von 2004 bis 2005 die Unterstützung der Bevölkerung. Haupt- waren sie in einem Provisorium in der und ehrenamtliche Mitarbeiter stellten ein Süßener Jahnstraße untergebracht. Weil umfangreiches Programm auf die Beine, die Stadt das Mietverhältnis 2005 kündigte, das die Menschen im Filstal zum Griff in Viele Süßener Bürger kamen, um die mussten die Mitarbeiter samt Fahrzeug neue Rettungswache zu besichtigen. den Geldbeutel animieren sollte. So fanden und Ausrüstung noch für etwa ein Jahr in im Frühjahr 2006 drei Benefizkonzerte mit die J.-G.-Fischerstraße umziehen. dem Polizeimusikkorps Baden-Württem- Die Unterbringung in einem Garagenge- berg, der Lumberjack Bigband aus dem bäude konnte keine Dauerlösung sein. Landkreis und dem Gebirgsmusikkorps Doch lange Zeit blieb es fraglich, ob der aus Garmisch-Partenkirchen in Göppin- Neubau im Sommerauweg überhaupt gen, Geislingen und Uhingen statt. realisiert werden konnte. Probleme mit Die Süßener DRK-Mitarbeiter organisier- dem Konkursverwalter der Firma „Stahl“, ten passend zur Fußball-WM ein Benefiz- auf deren ehemaligem Gelände die turnier der Hilfsorganisationen im Land- Rettungswache entstanden ist, verzögerten kreis. Zahlreiche Geschäfte und den Baubeginn. Das DRK hatte das Grund- Restaurants im Landkreis stellten zu stück bereits 2003 erworben, 2004 hatte Sammelbehältern umfunktionierte Gurken- der Gemeinderat der Stadt Süßen dem gläser auf. Die Fördermitglieder des DRK Baugesuch zugestimmt. Im gleichen Jahr spendeten 16.000 Euro, die Kreissparkasse nahm auch das Sozialministerium des Göppingen stellte 5.000 Euro zur Verfü- Landes nach großer Unterstützung durch gung; weitere Kleingruppen sammelten die Lokalpolitik das Projekt in seinen ebenfalls Beträge. So kamen dank der tat- Jahresförderplan auf. Die Bauarbeiten kräftigen Unterstützung der Bürger insge- konnten starten. samt etwa 32.000 Euro für die Rettungswa- che zusammen – eine Summe, für die sich > In der Rettungswache in Süßen der Kreisvorsitzende Prof. Uwe Bähr bei sind sechs Rettungsassistenten und vier der Einweihung der Wache herzlich Rettungssanitäter beschäftigt, ihnen stehen bedankte. zwei Rettungswagen zur Verfügung. Von Süßen aus betreuen die zehn Mitarbeiter im Schichtdienst rund 40.000 Menschen in den Gemeinden Süßen, Donzdorf, Gingen, Lauterstein, Ottenbach, Salach und Schlat. [ Rettungsdienst ] Geschäftsbericht 2005 Seite 9

Qualitätsmanagement-System Fuhrpark-Management, Arbeitssicherheit, für weitere drei Jahre zertifiziert Fortbildung und Notfallmedizin. Die erfolgreiche Arbeit des DRK-Kreis- Anhand vom Auditor ausgewählter Wir retten verbandes wurde Ende 2006 honoriert: Beispiele musste nachgewiesen werden, Das Qualitätsmanagement-System dass ein kontinuierlicher Verbesserungs- Ihr Leben: (QM-System) des Rettungsdienstes prozess (KVP) im Rettungsdienst wurde vom TÜV Süd für drei weitere gewährleistet wird. Jahre zertifiziert und erstmals auch das DRK! der Geschäftsführung und der Abteilung > Das QM-System des Rettungs- Das Rote Kreuz im „Rotkreuzdienste“. dienstes wurde bereits 2003 erarbeitet und eingeführt. Nach dem ersten Audit im Kreis Göppingen > Im Rahmen des Wiederholungsaudits November 2003 erhielt der Kreisverband vom 21. November 2006 wurde das QM- im Frühjahr 2004 die entsprechenden System des DRK-Rettungsdienstes erneut Zertifikate. bestätigt. Prüfer des TÜV Süd kontrollier- Er war damit der erste DRK-Kreisverband ten neben der Abteilung „Rettungsdienst“ in Baden-Württemberg, der über ein erstmals auch die Geschäftsführung und zertifiziertes QM-System im Rettungs- die Abteilung „Rotkreuzdienste“, sie dienst verfügte. konnten den Mitarbeitern einen überaus positiven Bescheid geben: Die standardi- sierten Prozesse wurden überall umge- Rettungsdienst über 26.400 Mal Entwicklung der Einsatz- setzt und das QM-System des Kreisver- im Einsatz zahlen in der Notfallrettung bands für weitere drei Jahre zertifiziert. Die Rettungsdienstmitarbeiter haben 9.000

2006 26.477 Einsätze geleistet – 8.000

> Bereits Anfang des Jahres hatte der 756 mehr als im Vorjahr. 7.000 TÜV Management Service München die 6.000 Umsetzung der QM-Abläufe im Rettungs- > 26.477 Mal mussten die Rettungs- dienst bestätigt. Im Mittelpunkt der Über- kräfte der Rettungswachen in Göppingen, 5.000 prüfung stand für den Auditor vor allem Geislingen und Süßen zur medizinischen 4.000 die Einhaltung der standardisierten Ab- Versorgung verletzter und kranker Men- 3.000 läufe rund um die Patientenversorgung. schen ausrücken – 756 Mal mehr als 2005. 2.000 Genau überprüft wurden die Prozesse in Das bedeutete 577.549 gefahrene Kilo- 1.000 den Bereichen Arzneimittelsicherheit, meter (2005: rund 555.000 km). Die Zahl Medizinprodukte-Management, Hygiene/ der Einsätze mit den Rettungswagen lag 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Desinfektion, Beschaffung, Lagerhaltung, bei 8.808 Mal und war damit um 553 Rettungswagen (RTW) Notarzt Seite 10 Geschäftsbericht 2006 [ Rettungsdienst ]

höher als 2005. Im Durchschnitt waren das Neuer Leiter für die täglich 24,13 Einsätze (2005: 22,62). Rettungswache Süßen 4.087 Mal alarmierte die Leitstelle zusätz- In der Süßener Rettungswache hat es lich die Notarzteinsatzfahrzeuge der Klinik im vergangenen Jahr einen personellen am Eichert in Göppingen und der Helfen- Wechsel gegeben: Der bisherige Leiter stein Klinik in Geislingen – täglich etwa elf Markus Etzel verließ im September 2006 Mal. 2005 waren es noch 4.033 Einsätze das Rote Kreuz, um in Künzelsau sein gewesen. Ein Anstieg ließ sich auch bei Studium der Betriebswirtschaft und des den Krankentransporten feststellen: Waren Sportmanagements aufzunehmen. es 2005 noch 13.433 Fahrten, so lag diese Zahl im vergangenen Jahr bei 13.582. > Der 28-Jährige hatte sieben Jahre im Damit ist die Einsatzzahl von 2004 wieder Rettungsdienst gearbeitet und die Statio- erreicht. Die steigenden Einsatzzahlen nen der Rettungswache Süßen von der lassen sich auf die demografische Ent- Interimsunterkunft bis zum Neubau mitge- wicklung der Bevölkerung zurückführen: staltet und geprägt. Für ihn übernahm Es gibt immer mehr ältere Menschen mit Joachim Henn die Leitung. Henn ist seit entsprechenden Vorerkrankungen, die 16 Jahren im Rettungsdienst tätig und war medizinische Hilfe benötigen. als stellvertretender Rettungswachenleiter ebenfalls maßgeblich am Aufbau der > Mit 80 Prozent dominierten die Süßener Wache beteiligt. internistischen Notfälle wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Erkrankungen der Atemwege die Liste der Einsatzarten. Sportlich unterwegs mit Kollegen Die restlichen 20 Prozent entfielen vor Für die Mitarbeiter des DRK-Rettungs- allem auf chirurgische Notfälle, zu denen dienstes stehen auch nach Feierabend Verkehrs-, Arbeits- und Hausunfälle ge- noch gemeinsame Aktivitäten an: 2006 zählt werden. 109 Personen mussten kickte die Mannschaft der Geislinger wegen Vergiftungen behandelt und 55 Rettungswache beim traditionellen Patienten mit Infektionskrankheiten trans- Fußballturnier der Feuerwehr Geislin- portiert werden. Die vom gen mit und erreichte den 2. Platz. Dienst, die bei größeren Einsätzen die Das traditionelle Fußballturnier der Feuerwehr Geislingen lassen sich die Koordinierung der Rettungskräfte über- > Einen besonderen Preis gab es für DRK-Mitarbeiter nicht entgehen. nehmen, waren 71 Mal gefordert: Unter die Spieler: Sie erhielten den „Hubert- anderem bei einer Schießerei, zehn Czichon-Gedächtnispokal“ für ihr faires Unfällen in schwer zugänglichem Gelände Spiel. Im März und September ging es auf und sieben schweren Verkehrsunfällen mit die Indoor-Kartbahn. Auf der Bavaria-Kart- eingeklemmten oder mehreren Verletzten. bahn in Günzburg testeten die Rettungs- dienst-Mitarbeiter und Mitglieder der SEG > Mit 18.956 Einsätzen und 389.371 Geislingen ihr Fahrvermögen auf der Bahn gefahrenen Kilometern waren die Göppin- und hatten gemeinsam viel Spaß. ger Mitarbeiter 2006 am häufigsten ge- fordert; sie verzeichneten 510 Einsätze mehr als 2005. Aber auch in Geislingen stieg die Zahl der Einsätze von 6.219 auf 6.477. Die Süßener Mitarbeiter mussten 1.044 Mal ausrücken, 288 Mal mehr als 2005. Die Notarzteinsätze beliefen sich in Göppingen auf 2.770 und in Geislingen auf 1.317. 2006 arbeiteten 73 Einsatzkräfte für die drei Rettungswachen des Kreisver- bandes und sieben Fachkräfte auf der Leitstelle im Göppinger DRK-Zentrum. [ Rotkreuzdienste] Geschäftsbericht 2006 Seite 11

Ausbildung Schwäbische Woche Seit Juni 2006 ist der DRK-Kreisverband Der DRK-Kreisverband informierte auch mit seinem Ausbildungsangebot auch in 2006 mit einem Stand auf der „Schwäbi- Überall der Göppinger Innenstadt präsent: schen Woche“ in Göppingen über seine Im Bahnhofsgebäude finden Kurse zum Arbeit. für Sie da: Thema „Lebensrettende Sofortmaßnah- men“ (LSM) für Fahrschüler statt – sie > Vom 14. bis 22. Oktober informierten werden gut angenommen. die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter DRK! die Messebesucher über ihre Arbeit beim Roten Kreuz. Weitere DRK-Mitglieder Das Rote Kreuz im > Die LSM-Kurse im Göppinger Bahn- Kreis Göppingen hof bieten sich für Fahrschüler optimal an, waren für die medizinische Versorgung da es für sie meist schwierig ist, das DRK- der Gäste zuständig. Drei DRK-Mitarbeiter Zentrum am Eichert zu erreichen. Da die aus dem haupt- und ehrenamtlichen Be- Ausbildungszahlen im Bereich LSM-Kurse reich betreuten den Stand täglich von in den vergangenen Jahren stark rück- 10 bis 18 Uhr. Stellwände lockten am läufig waren, war der Kreisverband seit professionell aufgemachten Stand die geraumer Zeit auf der Suche nach Räum- Messebesucher herbei und informierten lichkeiten im Zentrum von Göppingen. über die Angebote des Roten Kreuzes in Von der Deutschen Unfallhilfe konnten Rettungsdienst, Ausbildung, Sozialarbeit schließlich die Ausbildungsräume im und den Bereitschaften. Als Souvenirs gab 1. Stock des Bahnhofes übernommen wer- es Pflaster, Luftballons und Fähnchen. den. Der Kreisverband veranstaltet seit DRK-Fans konnten außerdem Sammler- stücke erwerben. Am Abschlusstag gab Auch im Jahr 2006 wurden die dem 10. Juni jeden Samstag zwischen Angebote des DRK gerne 9 und 16 Uhr einen Kurs in „Lebens- es zusätzlich ein Kinderschminken für die angenommen. rettenden Sofortmaßnahmen“. kleinen Besucher. Die Mitarbeiter der Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, es Wohnberatung „AMEISE“ präsentierten gibt keine Mindestteilnehmerzahl. Hilfreiches für den Haushalt für jene Per- Die durchschnittliche Teilnehmerzahl von sonen, die aufgrund ihres Alters oder ca. 15 Personen pro Kurs zeigt, dass einer Behinderung in ihrer Bewegung ein- dieses Angebot sehr gut angenommen geschränkt sind: Unter anderem einen wird. Flaschenöffner, mit dem sich jede Flasche problemlos öffnen lässt. Auch im Jahr 2006 boten die Rotkreuzmitarbeiter zusätzlich kostenlose Blutdruck- und Blutzucker- messungen an – mit großem Zuspruch.

Sonja Seng-Straub Leiterin Rotkreuzdienste Seite 12 Geschäftsbericht 2006 [ Rotkreuzdienste]

Fachausbildungen QM-System der Abteilung Rettungsdienst Wer kompetent medizinische Hilfe eingebunden. Vorausgegangen war die Für Sie leisten will, muss stets auf dem neuesten komplette Überarbeitung der allgemeinen Ausbildungsstand sein. Regelungen im QM-System.

im Einsatz: > 2006 haben deshalb erneut viele Fachausbildungen für die aktiven DRK- DRK! Mitglieder stattgefunden, die großen An- Das Rote Kreuz im klang fanden. Vom Rotkreuz-Einführungs- Kreis Göppingen seminar über das Aufbauseminar bis zur Grundausbildung im Betreuungsdienst waren alle Themen geboten. Wie gewohnt fand im Herbst wieder eine Sanitätsausbil- dung im DRK-Zentrum in Göppingen statt: Vom 14. Oktober bis zum 3. Dezember wurde viel Wissen, Einsatz und Geschick > Am 21. November war es dann soweit: sowohl im praktischen als auch im Zwei Auditoren der TÜV Management theoretischen Teil von den Teilnehmern Service GmbH prüften das Qualitäts- gefordert. Die neu überarbeitete Sanitäts- management-System und seine Einhaltung ausbildung wurde den Teilnehmern im im Rettungsdienst, der Geschäftsführung Unterricht als Power-Point-Präsentation und in der Abteilung „Rotkreuzdienste“. vorgeführt und zu jedem Lehrgangstag auf Die Sanitätsausbildung im DRK- Papier verteilt. Diese neu eingeführte und > In der Abteilung „Rotkreuzdienste“ Zentrum in Göppingen war auch im Jahr 2006 gut besucht. moderne Lernmethode bewerteten die wurden nacheinander die Bereiche Ver- Teilnehmer als sehr positiv. waltung, Lehrgangsabwicklung, Lagerhal- Bei der schriftlichen und praktischen tung, Hygiene und Ausstattungsmaterialien Prüfung am 3. Dezember wurden die Teil- für Erste-Hilfe-Kurse bis ins Detail überprüft nehmer schließlich auf ihr Erlerntes ge- und durchleuchtet. Als Grundlage diente prüft – alle bestanden mit Bravour. das QM-Handbuch, worin alle relevanten Arbeitsprozesse, Grundlagen und Richt- Die ersten drei Plätze belegten: linien fixiert sind. Bis zum späten Nach- Ricardo Solomon (Bereitschaft I) mittag ließen sich die Auditoren Zeit, um Benjamin Dannecker ( Bereitschaft I) bei einer Abschlussbesprechung dann das Sigrun Böhm (Bereitschaft III) positive Ergebnis zu verkünden. Mit einem sehr guten Ergebnis wurde die Abteilung für die Zertifizierung empfohlen. Bis Ende Abteilung Rotkreuzdienste nach 2008 sollen auch die Abteilungen „Sozialar- DIN EN ISO 9001-2000 zertifiziert beit“ und „Verwaltung“ in das QM-System Nach dem Rettungsdienst im Jahr 2003 des Kreisverbandes eingebunden werden. hat 2006 auch die Abteilung Rotkreuz- dienste des DRK-Kreisverbandes ein Qualitätsmanagement-System (QM- „ vor Ort“ ziehen Bilanz System) eingeführt. Ziel ist es, dass alle Die „Helfer vor Ort" des Göppinger hauptamtlichen Mitarbeiter und ehren- DRK-Kreisverbandes werden mehr denn amtlichen Ausbildungskräfte nach ein- je gebraucht: 2006 eilten die Ersthelfer heitlichen Standards arbeiten. 455 Mal Menschen mit ihrem medizini- schen Sachverstand zu Hilfe. > Im Laufe des Jahres 2006 haben die Geschäftsführung und die Abteilung > Die Einsatzzahlen der „Helfer vor Ort“ „Rotkreuzdienste“ eigene QM-Systeme (HvO) des DRK-Kreisverbandes Göppingen erarbeitet und eingeführt. Darüber hinaus steigen von Jahr zu Jahr kontinuierlich an: wurde die Rettungswache Süßen in das 2006 rückten die 87 speziell ausgebildeten, [ Rotkreuzdienste] Geschäftsbericht 2006 Seite 13

ehrenamtlichen Helfer in 66 Gemeinden Schulsanitäter im Landkreis und Teilorten zu 455 Notfällen aus und auf dem Vormarsch leisteten medizinische Hilfe. Drei Schulen im Landkreis haben 2006 2005 waren es 411 Einsätze gewesen, einen Schulsanitätsdienst ins Leben ge- 2004 noch 393. rufen. Von DRK-Mitarbeitern ausgebilde- te Jungen und Mädchen stehen ihren > Die HvO mussten sich vor allem um Schulkameraden seitdem mit Erster internistische Notfälle wie etwa Herzinfark- Hilfe kompetent zur Seite. te kümmern: 2006 wurden sie zu 198 Große Freude bei der Entgegen- solcher Fälle gerufen. Danach folgten die > Die neuen Schulsanitäter an der nahme des Erste-Hilfe-Koffers für neurologischen Notfälle wie Schlaganfälle Schlierbacher Grund- und Hauptschule, die Schulsanitäter. (46) und Verkehrsunfälle (44). Besonders der Süßener Geschwister-Scholl- sowie gefordert waren die Helfer in Süßen: Sie an der Herrmann-Hesse-Realschule im hatten 53 Einsätze zu verzeichnen. Göppinger Bodenfeld können mehr als nur Pflaster kleben und Verbände wechseln: > Die Menschen in den Kreisgemein- In acht Doppelstunden übten sie unter den profitieren nicht nur vom Know-how anderem die stabile Seitenlage, Herz- der DRK-Mitarbeiter. 28 der „Helfer vor Lungen-Massage und das Anlegen von Ort“ vor allem in den entlegeneren Orten Druckverbänden. sind zudem mit einem sogenannten Defibrillator ausgestattet, einem Elektro- > Die Schüler waren mit viel Konzentra- schockgerät, das bei einem Kammerflim- tion bei der Sache und opferten freiwillig mern des Herzens eingesetzt wird. Im ihre Wochenenden für die Ausbildung. vergangenen Jahr konnte zwei Menschen Die Schulsanitäter stehen während der mit einem solchen Gerät das Leben ge- Unterrichtszeit sowie bei Schulveranstal- rettet werden. Mit Hilfe von Spenden aus tungen in wechselnden Teams bereit, um der Bevölkerung sollen künftig weitere Erste Hilfe zu leisten. Zur Verfügung steht Helfer mit Defibrillatoren ausgestattet den Schülern an jeder Schule ein von der werden. Barmer Ersatzkasse gestifteter Erste-Hilfe- Koffer mit allen wichtigen Utensilien für Notfälle. Eine Warnweste sorgt dafür, dass die Sanitäter gleich erkannt werden. Begleitet von einem Lehrer der jeweiligen Schule wird regelmäßig geübt, um das Erlernte nicht zu vergessen. Seite 14 Geschäftsbericht 2006 [ Rotkreuzdienste]

Erste-Hilfe-Kurse im Kindergarten Neuer stellvertretender Die Nachfrage nach Erste-Hilfe-Kursen Kreisausbildungsleiter für Vorschulkinder im Kindergarten ist Christian Wagenfeld ist seit 2006 neuer stark gestiegen. stellvertretender Kreisausbildungsleiter.

> In den Kursen wird versucht, Ängste > Er übernimmt damit das Amt von abzubauen und die Kinder dazu zu ermuti- Dora Hehrer, die aus privaten Gründen gen, im Notfall Hilfe zu holen. Mit Hand- zurücktritt. Christian Wagenfeld hat beim puppen bringen die DRK-Mitarbeiter den DRK bereits seinen Zivildienst absolviert. Damit auch die Kleinsten im Notfall Er ist Ausbildungskraft und Mitglied der Hilfe holen können wird schon im Kindern Erste Hilfe spielerisch näher. Kindergarten Erste Hilfe gelehrt. So erzählt zum Beispiel der Rabe Abraxas Fachgruppe „Rettungsdienst“ sowie des von seinen Missgeschicken. Die Kleinen Rettungsdienst-Pools. Wagenfeld über- können dabei ihre eigenen Erfahrungen nimmt vor allem die Organisation der mit einbringen. Viele Erwachsene dürften Sanitätsausbildung und kümmert sich um womöglich überrascht sein, wenn die Fortbildungen der „Helfer vor Ort“ und Kinder sich Antworten auf Fragen wie des Rettungsdienst-Pools. „Wen informiere ich zuerst? Was können wir tun?“ überlegen. Vom Trösten mit Worten oder dem Lieblings-Kuscheltier bis zu einem Heile-Segen-Spruch und dem Zudecken mit einer Decke lassen sich die Kinder viele einfühlsame Ideen einfallen. Zum Abschluss des Kurses erhält jedes Kind eine Urkunde und wird zum „Helfi“ ernannt.

Lehrgänge für die Öffentlichkeit Anzahl Lehrgänge Teilnehmer Erste Hilfe-Kurse 99 1.432 Erste Hilfe-Training 57 790 Erste Hilfe am Kind 15 200 Erste Hilfe in Schulen ab Klasse 8 25 285 Erste Hilfe in Kindergärten und Grundschulen 15 210 Erste Hilfe für Sportgruppen 118 Erste Hilfe mit Frühdefibrillation 222 Erste Hilfe-Training mit Frühdefibrillation 326 Frühdefibrillation im Betrieb 7 104 Fortbildung für Praxisteams 756 Reanimationstraining 599 Lebensrettende Sofortmaßnahmen 52 536

Lehrgänge für aktive Mitglieder Sanitätsausbildung 123 Rotkreuz-Einführungsseminar 122 Grundausbildung „Betreuungsdienst“ 118 Grundausbildung „Technik und Sicherheit“ 120 Fachdienstausbildung „Soziale Betreuung“ 110 Vorstandsarbeit 118 Rotkreuz-Aufbauseminar 116 [ Bereitschaften] Geschäftsbericht 2006 Seite 15

DRK-Bereitschaft in Schlierbach Bereitschaft Hattenhofen baut gründet Ortsverein Unteres Filstal- Arzttrupp-Wagen zum SEG- Schlierbach Gerätewagen um Die Mitglieder der DRK-Bereitschaft in Die Mitglieder der Bereitschaft Hatten- Schlierbach haben am 26. Januar einen hofen haben ihren Arzttrupp-Wagen des eigenen Ortsverein gegründet und fir- Katastrophenschutzes in einen Geräte- mieren seither unter dem neuen Namen wagen für die Schnelleinsatzgruppe Ortsverein Unteres Filstal-Schlierbach. (SEG) umgebaut.

> Vorsitzender ist der ehemalige > Die Hattenhofener steigerten so den Einblick in den zum Gerätewagen umfunktionierten Arzttruppwagen. Schatzmeister des DRK-Kreisverbandes, Einsatzwert erheblich. Im ursprünglichen Reiner Kurz, sein Stellvertreter ist Schlier- Zustand verfügte das Fahrzeug über eine bachs Bürgermeister Paul Schmid. Halterung für vier Krankentragen, auf denen im Einsatzfall vier verletzte Per- > Die Idee, ihre DRK-Bereitschaft in sonen transportiert werden konnten. Schlierbach in einen eigenen Ortsverein Das Material musste lose verpackt werden, umzuwandeln, beschäftigte die Rotkreuz- wobei unnötig viel Platz verschenkt wurde. mitglieder schon seit einiger Zeit. Die Hattenhofener bauten unter anderem Der neue Ortsverein trägt den Namen ein Regalsystem ein, durch das das Unteres Filstal-Schlierbach. Weil die Mit- Material platzsparend, übersichtlich und glieder ihre Arbeit nicht auf Schlierbach sicher verstaut werden kann. Altes Material allein beschränken wollen, entschieden sie und Geräte wie das Funkgerät oder die sich für den Zusatz „Unteres Filstal“. Sondersignalanlage wurden ausgetauscht Schließlich kommen viele Mitglieder aus oder ergänzt. Der DRK-Kreisverband Uhingen, Ebersbach und Umgebung. unterstützte den Umbau mit 5.160,31 Euro. Reiner Kurz, von 1998 bis 2004 Schatzmei- ster des DRK-Kreisverbandes, wurde ein- stimmig zum Vorsitzenden gewählt. Bereitschaft Heiningen-Eschenbach Seinen Stellvertreterposten nahm Schlier- gegründet bachs Bürgermeister Paul Schmid bereit- Organisatorisch gehörte die Gruppe willig an. Er selbst habe sich für das Rote Heiningen-Eschenbach bislang zur Kreuz bisher nur beim Blutspenden enga- Bereitschaft Göppingen. giert. Doch die Hilfsorganisation leiste so großartige Arbeit, die er einfach unter- > Mit der Gründung des Ortsvereins Ulla Rapp stützen müsse. Besonders fasziniert habe Heiningen-Eschenbach im Jahr 1997 und Kreisbereitschaftsleiterin ihn das Engagement und die gute des Ortsvereins Göppingen im Jahr 2004 Zusammenarbeit der Mitglieder im Ort ergab sich die ungewöhnliche Konstella- beim Bau des neuen Gemeinschaftshauses tion, dass die Bereitschaft I Göppingen 2002. Den Vorstand komplettieren Ilse zwei Ortsvereinen zugeordnet war. Eberle als Kassiererin, Nadine Grömmin- Die Mitglieder der Gruppe Heiningen- ger als Schriftführerin sowie Karlheinz Eschenbach sprachen sich deshalb Anfang Goppel und Ralf Zwölfer als Beisitzer. 2006 bei einem Gruppentreffen für die Peter Witzani Entstanden ist der OV Unteres Filstal- Gründung einer Bereitschaft XI Heiningen- Kreisbereitschaftsleiter Schlierbach aus der seit Anfang der Eschenbach aus. Am 15. März befassten 1970er Jahre bestehenden Bereitschaft sich die Mitglieder der Ortsvereine Ebersbach. Göppingen und Heiningen-Eschenbach sowie Vertreter des Kreisverbands mit der Gründung der neuen Bereitschaft. Alle Beteiligten begrüßten die Initiative der Aktiven aus dem Voralbgebiet. Bei der ersten Bereitschaftsversammlung wurden Ralf Hauber zum und Seite 16 Geschäftsbericht 2006 [ Bereitschaften]

Anatoli Meleli zu seinem Stellvertreter Zusammenarbeit von Kreisvorstand gewählt. Der Kreisvorsitzende, Prof. Uwe und Ortsvereinen Für jeden Bähr, wünschte Ralf Hauber und seinem Um die Arbeit der Ortsvereine mit der Team viel Erfolg und eine stets glückliche des Kreisverbands besser zu verknüp- Hand bei der Arbeit. fen, hat der Kreisvorstand bei seiner im Einsatz: Sitzung vom 24. Mai 2006 beschlossen, > Die Gruppe Heiningen-Eschenbach dass sich die Ortsvereinsvorsitzenden DRK! existiert bereits seit über 50 Jahren. Ihre und die Mitglieder des geschäftsführen- Das Rote Kreuz im aktiven Mitglieder betreuen Veranstaltun- den Kreisvorstands künftig zwei Mal Kreis Göppingen gen in den Gemeinden Heiningen und jährlich treffen sollen. Eschenbach. Darüber hinaus organisieren sie Blutspendetermine, wirken im Katas- > Das erste Treffen fand am 19. Juni trophenschutz mit und sind seit 2001 als im DRK-Zentrum am Eichert statt. „Helfer vor Ort“ aktiv. Alle Ortsvereine waren vertreten, als der Kreisvorsitzende Prof. Uwe Bähr die erste Zusammenkunft eröffnete. In seiner Ein- Frühlingsfest der Rettungshunde- leitung betonte er die Bedeutung einer staffel engen Zusammenarbeit zwischen den Zum mittlerweile traditionellen Ortsvereinen und dem Kreisverband. Frühlingsfest der DRK-Rettungshunde- Eine weitere Zielsetzung des Treffens sei staffel kamen auch 2006 wieder zahl- der Meinungsaustausch zwischen den reiche Gäste – über 250 Menschen Ortsvereinen und eine Intensivierung der Beim Frühlingsfest der Rettungshun- besuchten das Übungsgelände bei der Kooperation zwischen den örtlichen destaffel zeigten die Spürnasen Firma AMF zwischen Ursenwang und Rotkreuz-Gliederungen. Im Laufe des wieder einmal ihr Können. Schlat. Treffens wurden verschiedene Themen aufgegriffen, die zuvor von den Ortsverei- > Bei Sonnenschein und angenehmen nen benannt wurden. Dabei ging es Temperaturen beobachteten sie begeistert beispielsweise um die Einführung einer die Vorführungen der Rettungshundestaf- kreisweiten Abstimmung über Förderan- fel. Die geprüften Rettungshunde zeigten träge anlässlich der Weihnachtsaktionen souverän ihr Können: auf Handzeichen von NWZ und Geislinger Zeitung. reagieren, die Nähe von anderen Hunden Anschließend informierten die Mitglieder ertragen, durch enge Röhren schlüpfen, des Kreisvorstands über aktuelle Projekte über Leitern klettern und ein Wackelbrett des Kreisverbands. Breiten Raum nahm erklimmen. Den Höhepunkt stellte eine dabei die Vorstellung des Strategiepro- fingierte Suchaktion auf dem Firmengelän- zesses ein. Prof. Bähr forderte die Vertreter de dar. Die Tiere gehören den Bereit- der Ortsvereine dazu auf, die gemeinsame schaftsmitgliedern und werden regelmä- Zukunft im Rahmen des Vorhabens aktiv ßig für ihre Einsätze in Waldgebieten und mitzugestalten. Auch die jeweiligen Orts- anderem unwegsamen Gelände trainiert. vereine berichteten, was sich zurzeit bei ihnen tut. Nach zwei Stunden ging ein > Mit Würstchen, Pommes und selbst interessanter Abend zu Ende, der von allen gebackenem Kuchen konnten sich die Teilnehmern positiv beurteilt wurde. Besucher stärken und bei der Tombola ihr Glück versuchen. Die Kinder konnten ihr Wissen über die Rettungshunde in einem Quiz testen. Bis abends feierten die zirka 20 Bereitschaftsmitglieder mit ihren Gästen. [ Bereitschaften] Geschäftsbericht 2006 Seite 17

Einsatz bei der Fußball- ereignis gekommen wäre. Jeweils zwei Weltmeisterschaft Stunden vor den Spielen, während der Zum Weltmeister-Titel für Deutschland Spiele selbst und zwei Stunden danach hat es nicht ganz gereicht. waren die Katastrophenschutz-Helfer aus Trotzdem war die Fußball-Weltmeister- Göppingen, Geislingen, Schlierbach, schaft 2006 ein einzigartiges Ereignis – Süßen, Hattenhofen und Böhmenkirch in auch für die Mitglieder des Deutschen Bereitschaft. Insgesamt 259 Einsatzkräfte Roten Kreuzes. standen an den sechs Spieltagen 1.554 Stunden lang bereit, um bei Bedarf > Über 35.000 vorwiegend ehrenamtli- Bei sommerlichen Temperaturen war schnelle Hilfe erbringen zu können. die Fußball-WM 2006 das Highlight che DRK-Helfer leisteten unter dem Motto Erfreulicherweise verlief die gesamte für die DRK-Mitarbeiter. „Abseits ist, wenn keiner hilft!“ bundesweit Fußball-WM sehr friedlich. in den WM-Stadien und bei unzähligen Fan-Festen Erste Hilfe und waren dafür 890.000 Stunden im Einsatz. Auch die Änderung der Kreisverbandssatzung Rotkreuz-Helfer aus dem Landkreis Die von der Kreisversammlung am 6. Juli Göppingen haben zu dieser Leistungsbi- beschlossene Änderung der Kreisver- lanz beigetragen. Während der sechs bandssatzung wurde am 2. August ins Spieltage in Stuttgart wurde dort der Vereinsregister beim Amtsgericht Rettungsdienst verstärkt. 35 Rettungswa- Göppingen eingetragen. Damit wurde gen aus ganz Baden-Württemberg wurden die Satzungsänderung rechtskräftig. in einer mobilen Rettungswache in Bad Cannstatt zusammengezogen, um im > Notwendig wurde die Satzungsände- Notfall rasch helfen zu können. An allen rung, nachdem die Landesversammlung sechs Spieltagen war ein Rettungswagen bereits im Jahr 2004 eine umfangreiche mit zwei Mitarbeitern aus dem Kreisver- Änderung der Landesverbandssatzung band Göppingen dabei. Bereits im Vorfeld beschlossen hatte. Um innerhalb des Roten der WM hatte die Rettungsdienstleitung Kreuzes einheitliche Satzungsbestimmun- Sondereinsatzpläne mit der Polizei, der gen zu erreichen, waren in der Folge die Feuerwehr und den Einsatzeinheiten des Kreisverbände aufgefordert, ihre Satzun- Katastrophenschutzes im Landkreis gen der des Landesverbandes anzupas- Göppingen erstellt. DRK-Helfer aus den sen. Der Großteil der Satzungsänderung Ortsvereinen Göppingen, Heiningen- resultiert aus verbindlichen Vorgaben Eschenbach und Hattenhofen betreuten an durch den Bundesverband des Roten 26 Diensttagen das Fan-Fest auf dem Kreuzes; darüber hinaus wurden verschie- Kornhausplatz in Göppingen. Insgesamt dene Passagen an die Mustersatzung des haben 128 Rotkreuzler dabei 758 Landesverbandes für Kreisverbände ange- Einsatzstunden absolviert. Die Stimmung passt. Beschlossen wurde auch eine Ver- in der Stadtmitte von Göppingen war kleinerung des Kreisvorstands: Die zuletzt großartig. Das Rote Kreuz war dennoch nicht besetzte Position des Schriftführers gefragt: Die DRK-Einsatzkräfte mussten 117 wurde gestrichen. Anstelle von bis zu vier Mal Erste Hilfe leisten. Vorsitzenden von Ortsvereinen und zwei weiteren Mitgliedern gehören dem Kreis- > Auch die vier Katastrophenschutz- vorstand künftig vier Vertreter von Gliede- Einsatzeinheiten des Kreisverbands waren rungen an. Die neue Zusammensetzung in die Fußball-WM eingebunden. Die DRK- des Kreisvorstands wird erstmals bei den Helfer gehörten zur so genannten Wahlen im Jahr 2008 greifen. Auf Basis der „Interventionswelle 2“. Sie waren darauf geänderten Kreisverbandssatzung wurde vorbereitet, innerhalb von zwei Stunden zwischenzeitlich auch die Mustersatzung einen Behandlungsplatz in Stuttgart des Kreisverbands für Ortsvereine einzurichten, falls es dort während der überarbeitet. Spieltage zu einem größeren Schadens- Seite 18 Geschäftsbericht 2006 [ Bereitschaften]

DRK-Kreisverband richtet Landes- schiedene Landtagsabgeordnete und versammlung aus Landrat Franz Weber. In seinem Bericht Fast 500 Delegierte, Präsidiumsmitglie- zog Dr. Menz eine positive Bilanz der der, Mitarbeiter und Gäste trafen sich Rotkreuz-Arbeit. Dabei ging er unter am 16. September im Uditorium in anderem auf die Spendenaktionen zu Uhingen zur 44. Landesversammlung Gunsten der Tsunami-Opfer in Südasien des Deutschen Roten Kreuzes im und auf den Einsatz der DRK-Helfer Landesverband Baden-Württemberg. während der Fußball-Weltmeisterschaft Der Kreisverband Göppingen war ein. Kritisch äußerte er sich zu der immer Mit Freude überreicht Prof. Uwe Bähr den Märklin-Eisenbahnwagen an erstmals Ausrichter dieser Veranstal- schwieriger werdenden finanziellen Herrn Dr. Seiters. tung. Situation des Verbandes. Prominentester Gast der Landesversammlung war der > Höhepunkt der Landesversammlung Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, war die Neuwahl des Landesverbands- Dr. Rudolf Seiters. Der Kreisvorsitzende, präsidiums. Dr. Lorenz Menz aus Stuttgart Prof. Uwe Bähr, begrüßte Dr. Seiters im wurde einstimmig für weitere vier Jahre Landkreis Göppingen und überreichte zum Präsident des Landesverbands ihm einen Geschäftsbericht sowie einen Baden-Württemberg gewählt. In ihren Märklin-Eisenbahnwagen des Kreisver- Ämtern bestätigt wurden auch die Vize- bands als Andenken. präsidenten Barbara Bosch aus Reutlingen sowie Dr. Eberhard Schwerdtner aus > Bereits im Jahr 2005 hatten die Vorbe- Aalen. Das Trio wird komplettiert vom reitungen für die 44. Landesversammlung Landesverbandspräsident Dr. Menz bisherigen stellvertretenden Landesbereit- begonnen, die ursprünglich bereits am begrüßt Sozialministerin Dr. Stolz. schaftsleiter Wolfgang Haalboom aus 22. Juli 2006 in Salach stattfinden sollte. Pforzheim. Die übrigen Präsidiumsmit- Aus terminlichen Gründen musste die glieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Versammlung dann kurzfristig nach Rainer Kienzle, Kreisjugendleiter im Kreis- Uhingen verlegt werden. Besonderer Dank verband Göppingen, wurde als Vertreter gilt den Organisatoren aus den Ortsverei- des Jugendrotkreuzes in den Landesaus- nen Süßen-Salach und Unteres Filstal- schuss gewählt. Schlierbach sowie der Stadt Uhingen. Sie haben die Landesversammlung im Uditorium geplant, für die Verpflegung der Teilnehmer gesorgt und darüber hinaus eine Vielzahl von organisatorischen Hilfe- leistungen erbracht. In seinem Dankschrei- ben vom 21. September 2006 schreibt Dr. Menz: „Ich habe von vielen Seiten erfahren, dass sich unsere Gäste und Delegierten wohlgefühlt haben. Die moderne Halle in Uhingen war sicher ein hervorragender Rahmen für unsere > Begonnen hatte die Landesversamm- Veranstaltung. Ganz entscheidend war lung mit einem gemeinsamen Mittagessen aber, dass die vielen Helferinnen und der Tagungsteilnehmer. Kreisbereitschafts- Helfer ihre Sache hervorragend gemacht leiterin Ulla Rapp und viele ehrenamtliche haben. Ich möchte allen noch einmal Helfer aus dem Landkreis Göppingen herzlich danken.“ servierten den Gästen Geschnetzeltes, Spätzle und Salat. Musikalisch begleitet wurde das Mittagessen mit Klaviermusik von Stephan Kocheise. Anwesend waren zahlreiche prominente Gäste, darunter Sozialministerin Dr. Monika Stolz, ver- [ Bereitschaften] Geschäftsbericht 2006 Seite 19

Fortbildungstag in Geislingen die freie Trainerin Iris Espenlaub aus Wer wie die Mitglieder des DRK-Kreis- Biberach. Ihr Angebot reichte von Konflikt- verbandes Göppingen tagtäglich im bewältigung über Belastungsreaktionen Einsatz für verletzte oder kranke Men- bei Helfern bis hin zum Umgang mit schen ist, sollte auf jede Situation so gut kleinen Patienten. Dabei konnte die wie möglich vorbereitet sein. Referentin als Kreisbereitschaftsleiterin im Fortbildungen und Kenntnisse über neue Kreisverband Biberach fachliches Know- Rettungstechniken, Materialien oder how mit langjähriger DRK-Erfahrung medizinische Erkenntnisse sind dabei verbinden. Gut besucht war auch der Die Kinderbetreuung beim dringend notwendig. Der DRK-Kreisver- Vortrag von Erich Karp. Er berichtete über Fortbildungstag übernahm das band veranstaltet deshalb seit 2004 ein- die Arbeit der Notfallseelsorger im Land- JRK Geislingen. mal im Jahr einen stets gut besuchten kreis Göppingen. Auch die „Helfer vor Fortbildungstag für alle Mitglieder. Ort“ (HvO) des Kreisverbands betreuen im Rahmen ihrer Einsätze immer wieder > Fortbildung und Begegnung – diese Angehörige in schwierigen Situationen. Begriffe standen im Mittelpunkt des Fort- So wurde noch während des Fortbildungs- bildungstages, der am 23. September tages vereinbart, dass Erich Karp die 2006 im DRK-Gemeinschaftshaus in Geis- ehrenamtlichen Rotkreuz-Helfer bei einer lingen stattfand. Rund 80 Teilnehmer, „HvO“-Fortbildung auf solche Einsatzlagen Referenten und Helfer nahmen an der Ver- vorbereiten wird. anstaltung teil. Die vier jährlichen Pflicht- einweisungen wurden erstmals in zwei > Das JRK Geislingen sorgte mit seiner Unterrichtseinheiten zusammengefasst. Kinderbetreuung dafür, dass in Rotkreuz- So blieb den Teilnehmern mehr Zeit für Familien beide Elternteile am Fortbil- den Besuch anderer Angebote. Die Rot- dungstag teilnehmen konnten. Volker kreuz-Helfer hatten dabei die Qual der Prothiva und sein Team hatten dabei alle Wahl, denn die angebotenen Themen Hände voll zu tun. Gelegenheit zur Be- waren breit gefächert. Dr.Walter Schlitten- gegnung mit Helfern aus anderen Gliede- hardt und Dr.Thomas Holubarsch boten rungen des Kreisverbandes gab es beim Vorträge aus der rettungsdienstlichen gemeinsamen Frühstück, während der Praxis an, Christian Wagenfeld informierte Mittagspause und natürlich auch beim über die neuen Reanimationsrichtlinien Grillfest, zu dem im Anschluss an den und im Bergwachtraum konnten die Teil- Fortbildungstag eingeladen wurde. nehmer ihre Kletterkünste an der Kletter- Die Teilnehmer waren sich einig: wand erproben. Gleich fünf Vorträge hielt Der Fortbildungstag ist richtig und wichtig. Seite 20 Geschäftsbericht 2006 [ Bereitschaften]

DRK bei Demonstration für ein ßend feststellen zu müssen, dass ihr friedliches Miteinander Heimweg blockiert war. Verschiedene Unter dem Motto „Wir Göppinger Telefonate waren nötig, bis der Vater sie mögen das Miteinander viel lieber als schließlich abholte. Bis dahin war für ihren das Ausgrenzen“ demonstrierten am Schutz beim DRK jedoch gesorgt. Die 23. September viele Bürger in Göppin- Mitglieder der Bereitschaft Göppingen gen für ein friedliches Miteinander von hatten insgesamt fünf Fahrzeuge besetzt, Menschen aus verschiedenen Kulturen, um im Ernstfall schnelle Hilfe leisten zu Traditionen und Nationen. können. Die Einsatzkräfte waren bei der Feuerwache Göppingen und an der > Anlass für die Aktion war eine Kund- Hohenstaufenhalle positioniert. gebung der NPD-Jugendorganisation, die Erfreulicherweise kam es im Verlauf der zwar von der Stadt Göppingen verboten, Kundgebung nicht zu Ausschreitungen. später dann aber vom Verwaltungsgericht Stuttgart genehmigt worden war. Etwa 1.000 Menschen waren dem Aufruf Kameradschaftsabend beim des kurzfristig von der Stadt Göppingen Ortsverein Geislingen initiierten Runden Tisches gegen den Der Ortsverein Geislingen hat am Aufmarsch der Jungen Nationalen gefolgt. 21.Oktober seinen jährlichen Kamerad- Unterstützt wurde diese Initiative von schaftsabend mit den Mitgliedern, verschiedenen Trägern, angefangen vom freien Mitarbeitern, Vertretern der Stadt Göppinger Gemeinderat über Kirchen, Geislingen, der befreundeten Organi- Vereine und Organisationen bis zu den sationen und des Kreisverbands ver- verschiedenen Wohlfahrtsverbänden. Das anstaltet. Peter Kosok mixte die leckeren Cocktails beim Kameradschafts- DRK hatte sich der Idee von Caritas und abend des OV Geislingen. Diakonie angeschlossen, am Rande der > Nach dem Essen sorgte die Tanz- Kundgebung mit einem Informationsstand kapelle „Starlights“ für die musikalische auf sachliche Art den Interessenten eine Unterhaltung. Der Ortsvereinsvorsitzende gelingende und damit auch erfolgverspre- Jürgen Knoblauch ehrte am Abend auch chende Integrationsarbeit vorzustellen. die Jubilare: In diesem Jahr kam der Orts- Frieder Kauderer, Jakov Maric und Pedro verein Geislingen auf insgesamt 210 Jahre Diez vertraten hierbei die beiden kirchli- aktive DRK-Arbeit, mit Anna Staudinger, chen Wohlfahrtsverbände. Während der Michael Staudenmaier, Gundula Martinez, gesamten Dauer der Aktion beteiligten Volker Prothiva, Raimund Matosic, Bettina sich Brigitte und Paul Dieterich sowie Schätzle, Dr. Günther Currle, Hanni Reiber- Christian Stock am Stand des DRK. Zu der Epple, Antonino Amato, Josef Weilguni Zeit drohte die Stimmung der polarisierten und Hans Höfelmeier. Bereitschaftsleiter Demonstrantengruppen bereits zu eskalie- Raimund Matosic bedankte sich im Namen ren. Die 200 rechtsnationalen Demonstran- der Bereitschaft und der SEG bei dem ten wurden durch ein ausgeklügeltes Leit- langjährigen stellvertretenden Bereit- system der Polizei soweit von den etwa schaftsleiter Jens Currle, der sein Amt aus 500 Gegendemonstranten ferngehalten, zeitlichen Gründen zum 30. September dass größere Zwischenfälle verhindert niedergelegt hat. Christian Striso hat werden konnten. Immerhin waren hierfür seinen Posten übernommen. Der Renner 1.200 Polizeibeamte unterschiedlicher des Abends war der „hauseigene“ Bar- Einsatzeinheiten vonnöten. Inmitten dieser keeper Peter Kosok mit seinen exotischen aufgeheizten Lage suchten im Verlaufe der Cocktails. Als weiteres Highlight präsen- Demonstration zwei etwa zehn Jahre alte tierte sich die Tanzgruppe des TV Eybach Mädchen völlig aufgelöst den Stand des mit heißen Rhythmen. DRK auf und baten um Hilfe. Sie waren zuvor nichts ahnend in die Fußgängerzone zum Einkaufen gekommen, um anschlie- [ Bereitschaften] Geschäftsbericht 2006 Seite 21

Internet-Seminar im DRK-Zentrum Schulungstag beschäftigten sich die Die Internet-Verantwortlichen von fünf Teilnehmer mit der Gestaltung von DRK- Ortsvereinen kamen am 28. und 29. Webseiten. Kreisgeschäftsführer Alexander Oktober 2006 in Göppingen zusammen, Sparhuber informierte über die Eckpunk- um sich für die Gestaltung ihrer te, die der Kreisverband zur Gestaltung Internet-Auftritte fit zu machen. erarbeitet hat. Die Teilnehmer bewerteten das Seminar als interessant und hilfreich für die Gestaltung ihres Internet-Auftrittes. Bei ausreichender Nachfrage soll das Die Teilnehmer beim Internet- Seminar dieses Jahr wiederholt werden. Seminar waren mit Begeisterung dabei.

Fachtagung Ehrenamt Vom 3. bis 5.November 2006 hat die „Fachtagung Ehrenamt” in Magdeburg stattgefunden.

> Im Mittelpunkt des Seminars stand > Auch Mitglieder des Kreisverbandes die Einrichtung und Gestaltung eines nahmen teil. Ziel dieser Fachtagung ist es, einheitlichen Internet-Auftrittes im aktuelle Ideen und Konzepte aus dem Kreisverband. Das Seminar war in drei Bereich des ehrenamtlichen Engagements Abschnitte gegliedert. Der EDV-Admini- aufzugreifen und unter den gegenwärtigen strator des Kreisverbands, Rainer Kienzle, und zukünftigen Rahmenbedingungen zu informierte über die Struktur des Content- erörtern. Zahlreiche Workshops und Management-Systems „Zeta-Producer". Mit Newsgruppen sowie der Austausch der Hilfe dieser Software können die Internet- Teilnehmer untereinander waren sehr Auftritte der DRK-Gliederungen einfach interessant und informativ. präsentiert werden. Die Frage „Wie schreibt man einen informativen Artikel für das Internet?" stand im Mittelpunkt des Beitrages von DRK-Pressesprecherin Kathrin Schoch. Nach einer theoretischen Einführung forderte sie die Teilnehmer auf, Zeitungsartikel zu bewerten und selbst einen Bericht zu erstellen. Am zweiten Seite 22 Geschäftsbericht 2006 [ Bergwacht]

4.941 Einsatzstunden haben die ehren- mehrere Drachen- und Gleitschirmflieger amtlichen Helfer der beiden Bergwacht- geborgen werden, sechs verletzte Wande- Helfer an Bereitschaften Göppingen und Geislin- rer benötigten medizinische Hilfe und gen-Wiesensteig im DRK-Kreisverband mehrere Kletterer mussten aus dem Fels jedem Ort: Göppingen im Jahr 2006 geleistet. geholt werden. Die Bergrettungsspezia- Bei jedem Wetter und in jedem Gelände listen der beiden Bergwacht-Bereitschaften waren die Frauen und Männer der Berg- leisteten schnelle und qualifizierte Hilfe mit DRK! wacht zur Stelle, wenn es galt, in Not dem jeweils notwendigen Rettungsgerät: Das Rote Kreuz im geratenen Menschen zu helfen. Zum Beispiel mit dem Akija, der Gebirgs- Kreis Göppingen Die Bergwacht-Mitglieder im Landkreis trage, dem Statikseil oder dem Baumstei- haben somit ihre rettungsdienstlichen gegerät und manchmal sogar mit dem Aufgaben voll erfüllt. Hubschrauber. Auch für die anderen Rettungsdienste und die Polizei ist die > Aber nicht nur im Rettungsdienst Bergwacht ein verlässlicher Partner. Die haben sich die Bergwacht-Mitglieder gute und reibungslose Zusammenarbeit engagiert, sondern auch im Naturschutz, lässt sich am besten bei den Suchaktionen eine der Kernaufgaben, die 1938 zur nach vermissten Personen feststellen. Gründung der Bergwacht Göppingen und Damit die Mitglieder der Bergwacht die an 1952 zur Gründung der Bergwacht sie gestellten Anforderungen kompetent Geislingen-Wiesensteig geführt hat. Sei es erfüllen können, wird in den Bereitschaften bei der Standortbewachung geschützter großer Wert auf die Aus- und Weiterbil- Pflanzen oder wenn es darum geht, die dung gelegt. Einhaltung von Kletterverboten während der Vogelbrut zu überwachen, die Frauen und Männer mit dem Roten Kreuz im Edel- weiß versuchten auch 2006 durch Argu- mente zu überzeugen, so dass nur ganz selten eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden musste. Aber auch bei landschaftspflegerischen Maßnahmen war die Bergwacht aktiv: Im Auftrag des Regie- rungspräsidiums Stuttgart schneiden die Göppinger Bergwacht-Mitglieder zum Beispiel regelmäßig Felspartien frei und tragen damit zur Arterhaltung seltener Pflanzen und Tiere bei. Zusammen mit anderen Bergsportverbänden beteiligten sie sich 2006 auch am Wegebau, um Zu- gänge zu den Kletterfelsen naturverträg- lich zu ermöglichen. Regelmäßige Treffen und Besprechungen mit anderen Natur- Peter Zennegg schutzverbänden und Behörden nehmen Leiter Bergwacht die Naturschützer zusätzlich zeitlich in > Ihre jährliche Großübung veranstal- Anspruch. tete die Bergwacht Göppingen 2006 zu- sammen mit der Bergwacht Schwäbisch > Im Rettungsdienst waren die Spezia- Gmünd. Ein Ziel war auch die Stärkung listen der Bergwacht im Winter auf den der Zusammenarbeit verschiedener Loipen und Skipisten sowie das ganze Jahr Bereitschaften. Für die gemeinsame Übung über bei Einsätzen im unwegsamen hatten die Einsatzleiter einen Unfall an der Gelände gefordert. Die ehrenamtlichen „Glasklinge“ bei Degenfeld unweit der Mitglieder erwarteten stets neue Bergwacht-Station „Schafhaus“ bei Situationen: So mussten unter anderem Weißenstein inszeniert: Bei Waldarbeiten [ Bergwacht] Geschäftsbericht 2006 Seite 23

am steilen Albtrauf war ein Traktor abge- > Bei der Abschlussbesprechung in stürzt, dabei waren fünf Personen teilweise der Bergrettungsstation der Göppinger schwer verletzt worden. Zur Unterstützung Bergwacht dankte der Technische Leiter der 14 Göppinger Bergretter forderte Bernd Rein allen Beteiligten und zog eine Einsatzleiter Rainer Abele die Bergwacht positive Bilanz der Übung. Gerade bei aus Schwäbisch Gmünd an. Die medizini- Unfällen mit mehreren Verletzten müsse sche Versorgung in dem extrem steilen die Zuammenarbeit funktionieren, so Rein. und teilweise steinschlaggefährdeten Bereitschaftsleiter Uwe Strofus dankte vor Waldgebiet erforderte höchste Konzentra- allem den „Verletzten“ der DRK-Orts- Leistet Hilfe in jedem Gelände: tion und umsichtiges Handeln, galt es gruppe Degenfeld. Durch die realistische Die DRK-Bergwacht. doch, nicht nur die Verletzten fachmän- Unfalldarstellung und das naturgetreue nisch und sicher zu versorgen, sondern Schminken der Verletzten habe die Übung auch die eigene Sicherheit nicht zu ge- überzeugend durchgeführt werden fährden. Nachdem die beiden Schwerver- können. Strofus: „Wir haben unser letzten mit Schädel-Hirntrauma bezie- Übungsziel erreicht. Die Bevölkerung hungsweise Beckenbruch und Wirbel- kann sich in unseren heimischen Wäldern säulentrauma versorgt und transportfähig am Albtrauf sicher fühlen, da die Berg- gemacht waren, wurden sie in der wacht qualifizierte Hilfe leistet.“ Gebirgstrage etwa 200 Meter durch das steile Waldgelände abgeseilt. Auf einem > Ein weiteres wichtiges Ereignis für Waldweg wurden sie dem Rettungsdienst die Bergwacht Göppingen war die Ver- des DRK übergeben, der den Transport längerung des Erbpachtvertrags für die zu den beiden inzwischen in Degenfeld Bergrettungswache „Schafhaus“ bei gelandeten Rettungshubschraubern über- Weißenstein von der Stadt Lauterstein. nahm. Kurz darauf konnten auch die Die Laufzeit des Vertrags beträgt 30 Jahre beiden anderen Verletzten, die ebenfalls und verlängert sich automatisch um je- in der Gebirgstrage abgeseilt werden weils weitere zehn Jahre, wenn er nicht mussten, dem Rettungsdienst übergeben gekündigt wird. Nicht nur das Gebäude, werden. Während der Bergungsarbeiten sondern auch das gesamte Grundstück im Waldgelände erlitt die fünfte am Unfall wurde der Bergwacht Göppingen mit der beteiligte Person einen „Herzanfall“. Verpflichtung übertragen, dieses naturver- Trotz Konzentration auf das Geschehen im träglich zu pflegen. Gelände bemerkten dies die Bergwacht- Mitglieder sofort und handelten souverän. Seite 24 Geschäftsbericht 2006 [ Jugendrotkreuz]

Vielfältiges Freizeitprogramm bezogen die Radler urige Blockhütten. für die JRK-Mitglieder Würstchen und Fleisch vom Grill stillten Engagierte Die Betreuer der Jugendrotkreuz- den Hunger nach getaner Arbeit. Gruppen (JRK) im Göppinger Kreisver- Mit Fußball spielen oder gucken (WM- Jugend: band hatten auch 2006 ein vielfältiges Viertelfinale) klang der Abend aus. Am Freizeitprogramm für ihre Schützlinge folgenden Tag tauschten die Kinder und auf die Beine gestellt. So ging es in die Jugendlichen ihre Räder gegen Kanus. Fränkische Schweiz, nach Münsingen DRK! Von Gutenstein aus ging es, gut ausgerüs- und ins Donautal. Das Rote Kreuz im tet mit Schwimmwesten, Paddeln und Tonnen für das Gepäck, aufs Wasser. Kreis Göppingen > Vom 3. bis 5. Februar haben sich die Etwa vier Stunden paddelten die JRK- Jugendrotkreuzgruppen des Landkreises Mitglieder auf der Donau – trocken blieb zum alljährlichen Winterwochenende im dabei keiner. Höhepunkt der Kanu-Tour evangelischen Freizeitheim in Münsingen war die Bootsrutsche an einem Wehr, hier getroffen. Nach einem gemütlichen mussten die Boote eine ca. 50 Meter lange Kennenlern- und Spieleabend startete am Rutsche hinunter fahren. Nach einem nächsten Tag das Winterprogramm: stärkenden Mittagessen auf dem Zunächst auf dem Spielplatz des Freizeit- Campingplatz ging es dann wieder nach heims, dann beim Ski- und Schlittenfahren. Hause. Am Abend mussten die Kinder und Jugendlichen dem anstrengenden Tages- > Auf den Spuren der Indianer haben programm Tribut zollen – nach vielen 38 Kinder und neun Betreuer elf abenteu- Stunden an der frischen Luft waren die erliche Tage in Rothmannsthal in der meisten reif fürs Bett. Nach einem ausgie- Fränkischen Schweiz erlebt. Am 14. August bigen Frühstück am nächsten Morgen ging ging es los. Gemäß dem Motto der Freizeit es gut erholt wieder nach Hause. „Wir sind Indianer“ bekam jedes Kind seinen eigenen Indianernamen und jede Hütte ein Stammeslogo. Während der kommenden elf Tage bastelten die Kinder Ketten, Armbänder, Rasseln, einen Schellenkranz und Regenmacher sowie Pfeil und Bogen und waren damit als Indianer optimal ausgestattet. Zwei Tages- ausflüge führten ins „Fränkische Wunder- land“, einen Freizeitpark im Westernstil, und in ein Hallenbad. Mit Feuereifer gin- gen die Kinder daran, im nahe gelegenen > Im Juli starteten 37 Kinder, Jugendli- Wald ein Lager zu bauen, das auf den che und Betreuer der JRK-Gruppen Namen „Dorf stinkender Füße“ getauft Böhmenkirch, Geislingen, Göppingen, wurde. Nach den anstrengenden Tagen Heiningen und Hattenhofen zu einem durften sich die Kinder ihr Abendpro- gemeinsamen Wochenende im Donautal gramm selbst auswählen; es bestand aus Rainer Kienzle bei Sigmaringen. Mit Fahrrädern und Hof-, Ball-, Brett- und Gemeinschaftsspielen Leiter Jugendrotkreuz Gepäck auf Lkw und Kleinbussen ging es und Poker. Großer Höhepunkt der Freizeit über Reutlingen und Sigmaringen zum war eine Indianerolympiade auf einer Kloster Beuron. Bei guter Laune und großen Wiese. Die Tage waren ausgefüllt bestem Wetter begann dort die gut 35 und vergingen für die Teilnehmer wie im Kilometer lange Fahrrad-Tour entlang der Flug. Die Kinder und die Betreuer hatten Donau nach Sigmaringen. Die Gruppe viel Spaß miteinander. Da verlief die nutzte die warmen Temperaturen und legte Heimfahrt nach Hause fast ein bisschen eine Badepause an der Donau ein. wehmütig. Auf dem Campingplatz in Sigmaringen [ Jugendrotkreuz] Geschäftsbericht 2006 Seite 25

Kinder lernen Notfalldarstellung Material möglichst viel darzustellen, da die Blutige Hautabschürfungen, Platzwunden Wunden durch zu viel Farbe unecht wirk- oder auch ein Kreislaufzusammenbruch ten. Nach der theoretischen Einführung – die Mitglieder der Fachgruppe „Not- durften die Kinder selbst an Farben, Pinsel falldarstellung“ (NFD) können Verletzun- und Schwämmchen: Unter Anleitung von gen aller Art täuschend echt schminken, Katja Binder schminkten sie sich zunächst darstellen sowie versorgen. 30 Mitglie- gegenseitig Schnittwunden. Dass wenig der des Jugendrotkreuzes lernten die Mittel nötig sind, um einen „Schock“ Grundlagen dieser Arbeit 2006 bei realistisch darzustellen, stellten die Kurs- einem Lehrgang kennen. teilnehmer anschließend fest. Helle, so genannte „Schockfarbe“ und etwas Blau > Wenn Betrachter angesichts „grau- reichen völlig aus. Die JRK-Mitglieder siger Wunden“ erschreckt zusammen waren hier ebenso mit Feuereifer dabei zucken, haben es die Mitglieder der „Not- wie bei den Themen „Risswunden“ und falldarstellung“ richtig gemacht. Wichtig ist „Brandverletzungen“ am zweiten Tag. ihre Arbeit für die regelmäßig stattfinden- den Übungen des Roten Kreuzes und des Jugendrotkreuzes (JRK). Denn oft geben Erstklässler zu Besuch beim JRK nur äußere Anzeichen Hinweise auf Ver- in Hattenhofen letzungen. Im März 2006 nutzten 30 Mit- 18 Erstklässler kamen am 21. Juni nach glieder des JRK aus Böhmenkirch, Geis- Hattenhofen, um dort das Rote Kreuz und lingen, Heiningen und Hattenhofen die die Mitglieder des Jugendrotkreuzes Chance und besuchten in Geislingen kennenzulernen. einen Lehrgang zum Thema „Notfalldar- stellung“. Im DRK-Gemeinschaftshaus in > Die Jungen und Mädchen erhielten der Heidenheimer Straße lernten sie, wie unter der Leitung von Hans-Jürgen Wölfl man Notfälle zu Übungszwecken richtig und Marc Buchberger einen kleinen Ein- darstellt. Hierzu gehört das Schminken blick in den Bereich „Erste Hilfe” und in von Verletzungen und das dazu passende die Arbeit des Ortsvereins Hattenhofen- Verhalten der Verletzten. Voralb. Die Schüler lernten unter anderem, einen Notruf richtig abzusetzen. Zudem > Katja Binder, DRK-Bereitschaftsleiterin übten sie geschminkte, aber äußerst echt in Böhmenkirch, erklärte nach einem aussehende Schnittwunden zu versorgen. kurzen „Kennenlern-Spiel“ die Grundla- gen der NFD. Ziel sei es stets, mit wenig Seite 26 Geschäftsbericht 2006 [ Jugendrotkreuz]

> Ein Rundgang durch das Gebäude schauten sich auf dem Kinderfest um und und eine Besichtigung der Fahrzeuge nutzten die vielfältigen Spiel- und Aktions- standen ebenfalls auf dem Programm. angebote. Das Jugendrotkreuz will auch Für große Begeisterung sorgte der mäch- 2008, wenn das nächste Fest im Park der tige Betreuungs-Lkw. Richtig spannend Klinik stattfindet, wieder mit dabei sein. wurde es dann noch einmal bei der Vor- stellung des halbautomatischen Defibrilla- tors, einem Elektroschockgerät zur Erste-Hilfe-Wettbewerb für die Behandlung von Herzkammerflimmern. 13- bis 27-Jährigen Große und kleine Besucher warfen Hans-Jürgen Wölfl zeigte, wie der Defi, den Beim Erste-Hilfe-Wettbewerb für das einen neugierigen Blick in die DRK- Jugendrotkreuz in den Altersgruppen II Rettungsfahrzeuge. jeder Laie leicht bedienen kann, funktio- niert und übte mit den Kindern die stabile (13 bis 16 Jahre) und III (17 bis 27 Jahre) Seitenlage. Für die wissbegierigen Kinder in Schwäbisch Gmünd erreichten unter gab es zum Schluss eine persönliche Ur- den teilnehmenden Gruppen des kunde, außerdem wurden sie zu „Helfis“ Göppinger Kreisverbandes die JRK- ernannt. Gruppe aus Böhmenkirch (Stufe II) und die Gruppe aus Geislingen (Stufe III) jeweils den ersten Platz. JRK-Mitglieder beim Kinderfest in der Klinik am Eichert > Teilgenommen haben die JRK- Bereits zum dritten Mal hat das Kinder- Gruppen aus dem Kreisverband Göppin- fest des Sozialpädiatrischen Zentrums gen mit Böhmenkirch, Geislingen, Heinin- (SPZ) an der Klinik am Eichert stattge- gen und Hattenhofen sowie aus dem funden. Kreisverband Schwäbisch Gmünd mit Lorch, Bargau, Mittelbronn und Gschwend. Insgesamt waren 113 Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter bei der Veranstaltung da- bei. Der Wettbewerb fand im DRK-Zentrum in der Josefstraße in Schwäbisch Gmünd statt.

> Die teilnehmenden Gruppen hatten einige knifflige Fälle zu lösen – und zwar nicht nur im medizinischen, sondern auch im kreativen, sportlichen und Wissens- > Die Organisatoren wurden vom Bereich. Ziel ist es dabei, gemeinsam Pro- Jugendrotkreuz bei den Vorbereitungen bleme anzugehen und Aufgaben kreativ und beim Fest am 16. Juli selbst unterstützt. zu lösen. Die Mohrenkopfschleuder der Geislinger JRK-Gruppe fand bei den kleinen Besu- > Die erste Aufgabenstellung forderte chern sehr guten Zuspruch, galt es doch, einen Erste-Hilfe-Einsatz auf einem einen Mohrenkopf mit dem Mund aufzu- Krämermarkt: Dafür mussten zwei JRK-Mit- fangen. Eine weitere Attraktion kam eben- glieder die Rolle der verletzten Personen falls sehr gut an: Die Kleinen wurden mit übernehmen. Sie wurden geschminkt und einer Digitalkamera fotografiert und mit mussten schließlich medizinisch versorgt den Bildern konnten sie sich dann einen werden. Im sozialen Bereich mussten die Ansteck-Button basteln. Im Rettungswagen Wettbewerbsteilnehmer Wörter fremden konnte man den Blutdruck messen lassen Ursprungs in einem Text markieren und sie und mit Hilfe des Puls-Oximeters die eige- ihrem sprachlichen Ursprungsland zu- nen Pulsschläge auf dem Monitor des ordnen. Bei Sport und Spiel war etwas EKG-Gerätes anschauen. Auch ein Kinder- Geschicklichkeit gefragt: Die Kinder und schminken gab es. Rund 2.500 Besucher Jugendlichen mussten Erste-Hilfe-Leis- [ Jugendrotkreuz] Geschäftsbericht 2006 Seite 27

tungen wie das Anlegen eines Verbands Planungswochenende für das mit einem Handicap, zum Beispiel mit Programm 2007 verbunden Augen, vorführen. Zudem Vom 3. bis 5. November 2006 trafen sich mussten Begriffe pantomimisch dargestellt die Jugend- und Gruppenleiter des werden. Jugendrotkreuzes zu einem Arbeits- wochenende im Forsthaus Ebersberg > Auch die Fußball-WM fand ihren bei Welzheim, um das Jahresprogramm Platz: Mit zusammengebundenen Füßen 2007 festzulegen. mussten die Teilnehmer einen Teller mit sechs Tischtennisbällen durch einen Par- > Aus den Vorschlägen und Ideen der cours hindurch befördern. Beim Thema Gruppenleiter wurde nach mehrstündiger Rotkreuz-Wissen kam es schließlich darauf Klausur ein interessantes Jahresprogramm an, wer beim Roten Kreuz die Fakten zusammen gestellt. Teamarbeit und kennt: Was beinhaltet die Genfer Konven- gegenseitiges Vertrauen sind wichtig für tion? Was sind wichtige Stationen in der die Arbeit nicht nur im Roten Kreuz, Geschichte des DRK? Im Bereich Musisch/ sondern auch im JRK. Ihre Teamfähigkeit Kulturell mussten die Wettbewerbsteil- konnten die Tagungsteilnehmer deshalb nehmer schließlich ihre kreative Seite bei der Ersteigung eines Kletterturmes präsentieren: Jede Gruppe hatte ein Foto beweisen. Dabei mussten sich die Teil- zum Thema Kinder- und Jugendarmut in nehmer gegenseitig sichern und abseilen Deutschland mitgebracht. Im Wettbewerb – eine Aufgabe, die sie mit Bravour bewäl- musste sie nun eine dazu passende tigten. Theaterszene vorbereiten, die in der Fuß- gängerzone aufgeführt werden könnte, um Passanten auf das Thema aufmerksam zu Großzügige Geste machen. Keine Geschenke, sondern Gutes tun für Andere: So dachte sich das DRK-Ehren- mitglied Hermann Blessing. Weltkindertag im Eislinger Schlosspark > Bei der Feier zu seinem 80. Geburts- Beim 8. Weltkindertagsfest im Eislinger tag stellte er eine Sammelbüchse für den Schlosspark war traditionell auch das DRK-Ortsverein Süßen auf. Für die Jugend- Jugendrotkreuz mit von der Partie. arbeit kamen so 1.355 Euro zusammen. Der stellvertretende Vorsitzende des DRK- > Der Göppinger Gruppenleiter Jens Ortsvereins, Manfred Neumann, sowie die Heidl und seine Schützlinge stellten sich Jugendleiterinnen Ingrid Witzani und Julia und ihre Aufgaben mit einem Infostand vor. Grupp und die Jugendrotkreuzmitglieder Am Schminktisch wurden zahlreiche bedankten sich herzlich für die großzügi- Kindergesichter in wilde Raubtiere, Piraten ge Spende. oder schöne Prinzessinnen verwandelt.

> Das Jugendrotkreuz unterstützte als eine von 19 Organisationen das Eislinger Kinder- und Jugendbüro bei der Organisa- tion des Festes. Seite 28 Geschäftsbericht 2006 [ Sozialarbeit]

Rotkreuzladen Jacke wie Hose schaffung. Unterstützt wird sie zurzeit von Im Herbst 2006 hat der DRK-Kreisver- zwei Ein-Euro-Kräften und rund 30 ehren- band Göppingen sein Leistungsangebot amtlichen Helfern. Ohne deren Hilfe ließen um den Rotkreuzladen „Jacke wie Hose“ sich die Öffnungszeiten (Mo, Di, Do, Fr von in der Göppinger Grabenstraße erwei- 9-18 Uhr, Mi und Sa von 8-13 Uhr) nicht tert. Damit sollen sozial schwächer ge- einhalten. Der Kreisverband ist für jedes stellte Familien, Alleinerziehende und Engagement, ob dreimal wöchentlich oder Rentner die Möglichkeit bekommen, alle 14 Tage für zwei Stunden, sehr dank- günstig gebrauchte Kleidung zu erwer- bar. Vor ihrer Arbeit erhielten die Helfer ben. Für Kinder gibt es zudem günstiges einen kostenlosen Erste-Hilfe-Kurs und Spielzeug. Personen, die einen Bedürf- eine Einführung in das Angebot des DRK. tigkeitsnachweis vorlegen können, er- halten nochmals 50 Prozent Ermäßigung. > Zur Einweihung am 25. November Mit dem Erlös werden weitere Projekte kamen zahlreiche Gäste, darunter auch der Sozialarbeit finanziert. Göppingens Bürgermeister Lämmle sowie die Bundestagsabgeordneten Walter > Anderthalb Jahre lang hat der DRK- Riester und Klaus Riegert, die ihre Freude Kreisverband Göppingen nach geeigneten über das neue soziale Angebot in Göppin- Räumen für seinen Rotkreuzladen gesucht, gen ausdrückten. Die kleinen Gäste konn- im Sommer 2006 ist es schließlich gelun- ten sich schminken lassen oder Buttons gen. Das Ladenlokal in der Göppinger basteln. Um den Laden in der Öffentlich- Grabenstraße 41 war allerdings in einem keit stärker publik zu machen, beteiligten stark renovierungsbedürftigen Zustand. sich die Mitarbeiter auch am verkaufs- Mit vereinten Kräften wurden innerhalb offenen Sonntag in Göppingen. Großes kürzester Zeit Löcher verputzt, Platten ver- Interesse fand auch der organisierte arbeitet, tapeziert, gestrichen und Regale Kaffeenachmittag. Mit selbst gebackenen angebracht. Lediglich der Boden wurde Kuchen und einem kleinen Blumengruß von einer Firma abgeschliffen und neu bedankte sich der Kreisverband für die versiegelt. Eine Arbeitsgruppe kümmerte tatkräftige Unterstützung der ehrenamt- sich um das Konzept des Geschäfts, lichen Helfer. Mittlerweile hat sich der besichtigte andere Rotkreuzläden und Laden gut etabliert. Weiterhin dringend beschaffte die Einrichtungsgegenstände. angewiesen ist der Rotkreuzladen auf Am 25. November konnte das Geschäft Spenden: Gut erhaltene und gereinigte Brigitte Dieterich „Jacke wie Hose“ dann seine Türen erst- Kleidung sowie funktionstüchtiges Kreissozialleiterin mals öffnen. Seither wird dort gespendete, Spielzeug sind gern gesehen. gebrauchte Kleidung und Spielzeug unter Second-Hand-Preisniveau verkauft. Die Mitarbeiter informieren außerdem Migrationserstberatung und über das Angebot des Roten Kreuzes. Spätaussiedlerberatung Mit dem Laden will der DRK-Kreisverband Mit der Einrichtung ihrer neuen gemein- vor allem junge Familien, Rentner und samen „Zentralen Beratungsstelle für Birgit Dibowski Geringverdiener ansprechen. Bedürftige Zugewanderte“ (Zebra) im Jahr 2006 Leiterin Sozialarbeit erhalten einen Preisnachlass in Höhe von haben DRK und Diakonie in Göppingen 50 Prozent. Überschüsse aus dem Verkauf landesweit eine Vorreiterrolle über- fließen in die Sozialarbeit des Kreisver- nommen. bandes. > Vier Sozialpädagogen beraten seit > Mit der Adelbergerin Sabine Rauch März 2006 Menschen ausländischer Her- hat der Kreisverband eine motivierte und kunft bei beruflichen, sozialen und finan- engagierte Leiterin gefunden. Zu ihren ziellen Problemen. Der Landkreis hat die Aufgaben gehören hauptsächlich die Räume in der Gemeinschaftsunterkunft für Personaleinteilung und die Kleiderbe- Asylbewerber in der Kanalstraße zur [ Sozialarbeit ] Geschäftsbericht 2006 Seite 29

Verfügung gestellt. Bis vor kurzem lag der Für die Kinder des Übergangswohnheims Schwerpunkt der Migrationsberatung auf gab es während der Sommerferien ver- Spätaussiedlern aus Russland und schiedene Tagesaktivitäten, vom Klettern Eines Kasachstan. Das neue Konzept des Bundes, am Wielandstein bis zum Besuch der Dino- entwickelt im Rahmen des Zuwanderungs- saurier-Ausstellung in Eislingen. für alle: gesetzes, sieht jedoch vor, die Beratung auch auf andere Zielgruppen auszuweiten. > Die Migrationserstberatung für „Zebra“ will alle Menschen ausländischer Erwachsene vermittelt bei Ämtern und DRK! Herkunft ansprechen, vor allem aber Neu- Behörden, gibt Hilfestellungen in rechtli- Das Rote Kreuz im zugewanderte, die erst in den vergange- chen und finanziellen Angelegenheiten Kreis Göppingen nen Jahren in den Landkreis gekommen und hilft bei der Suche nach einem sind. In Göppingen handelt es sich vor Sprachkurs, einer Wohnung und Arbeit. allem um Migranten aus den Nachfolge- In den Integrationskursen der verschiede- staaten der UdSSR, dem Nahen Osten, nen Sprachkursträger fanden bereits 2006 dem ehemaligen Jugoslawien und aus regelmäßig Informationsveranstaltungen Afrika. Zur Beratung der dem Übergangs- über die Migrationsarbeit und das wohnheim Uhingen zugewiesenen Spät- Beratungsangebot statt. aussiedler richteten die Mitarbeiter eine einmal wöchentlich stattfindende Sprech- > In Zusammenarbeit mit dem Jugend- stunde ein. Die gemeinsame Beratungs- migrationsdienst und der Schiller-Real- stelle bedeutet für die Mitarbeiter eine schule begleitete „Zebra“ in einer Projekt- vereinfachte Kommunikation untereinander woche zum Thema Migration/Integration und eine verbesserte Wahrnehmung nach ein Projekt, bei dem neben der Informa- außen. tion über die Rahmenbedingungen der Zuwanderung auch eine Befragung ver- > Fördern und integrieren, das sind die schiedener Zuwandererfamilien und ein Ziele von „Zebra“. Der Jugendmigrations- Sport- und Spielenachmittag im Über- dienst bietet für die Zwölf- bis 27-Jährigen gangswohnheim auf dem Programm neben der Beratung auch Computerkurse, standen. Im November 2006 startete in Ausflüge und Freizeiten an. An der traditio- den Räumen des Göppinger Bahnhofs das nellen Kinderfreizeit des Jugendrotkreuzes erste Pilotprojekt „Deutsch im Bahnhof“, vom 14. bis 24. August 2006 nahmen wie ein mit der Diakonie initiiertes Kommuni- in den vergangenen Jahren auch Spätaus- kationstraining, zusätzlich zu den staatlich siedlerkinder teil, die hier die Gelegenheit geförderten Deutschkursen, für bessere erhielten, neue Kontakte zu knüpfen. Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Seite 30 Geschäftsbericht 2006 [ Sozialarbeit ]

Behindertenfahrdienst 2006 > Die drei Gedächtnistrainerinnen im Für viele der gehbehinderten Klienten Kreisverband erhalten bald Unterstützung: des DRK-Kreisverbandes ist der Behin- Derzeit wird eine vierte Trainerin dertenfahrdienst die einzige Möglich- ausgebildet. keit einmal wöchentlich die eigene Wohnung verlassen zu können: Beim Friseurbesuch, Einkaufen oder dem Essen auf Rädern Besuch bei Freunden sind die Zivil- Die Kunden von „Essen auf Rädern“ des dienstleistenden des DRK behilflich. DRK-Kreisverbandes schätzen es sehr, Mit dem Behindertenfahrdienst bleiben Sie mobil. dass sie ihre Mahlzeiten ohne Verpflich- > Die Nutzung des Behindertenfahr- tung und ihren Wünschen entsprechend dienstes konnte 2006 um rund zehn bestellen können. Prozent gesteigert werden. Die Gründe: Andere Anbieter hatten ihren Fahrdienst > Das Essen wird in Wochenkartons eingestellt, zudem wird die Bevölkerung tiefgekühlt geliefert – dadurch sind die immer älter und benötigt immer häufiger Kunden zeitlich unabhängig und können Hilfe, um mobil zu bleiben. Der Zuschuss ihr Essen genießen, wann immer sie für ein drittes, dringend benötigtes Behin- möchten. Bei der großen Auswahl an dertenfahrzeug der „Aktion Mensch“ am verschiedenen Menüs ist für jeden Ge- Jahresende 2006 war daher eine große schmack etwas dabei. Der Lieferant des Hilfe. Mit dem neuen Bus können wahl- DRK-Kreisverbandes, die Firma Apetito, weise bis zu drei Rollstuhlfahrer oder acht wirbt seit 2006 verstärkt in Zeitschriften sitzende Personen befördert werden. Der und im Fernsehen mit ihren Menüs. Behindertenfahrdienst des Kreisverbandes Kunden, die sich für den Mahlzeitendienst ist damit für die Zukunft gut gerüstet. interessieren, können dann direkt an den Kreisverband verwiesen werden.

Gedächtnistraining Die drei ausgebildeten Gedächtnis- ElBa und Spielgruppen trainerinnen im DRK-Kreisverband Mit dem Eltern-Baby-Programm (ElBa) haben auch 2006 ihre Kurse angeboten, und den Spielgruppen bietet der DRK- bei denen in spielerischer Weise die Kreisverband für Eltern mit Babys ab grauen Zellen auf Trab gebracht der dritten Lebenswoche beziehungs- werden. weise mit Kind ab dem ersten Lebens- jahr attraktive Angebote unter der > In der Seniorenwohnanlage Wiesen- Leitung qualifizierter Gruppenleiterin- eck in Jebenhausen und in der Wilhelms- nen im Bereich Familienarbeit in hilfe in Ursenwang fanden je zwei zehn- Göppingen, Geislingen und Schlier- stündige Kurse im Frühjahr und im Herbst bach. statt. Das Gedächtnistraining kommt gut an: Im Durchschnitt nahmen zehn Per- > Auch 2006 waren die Kurse äußerst sonen an den Kursen teil. Im Ortsverein gut besucht. Einige Spielgruppen entstan- Unteres Filstal-Schlierbach stellten die den direkt nach dem einjährigen Besuch Trainerinnern ihr Gedächtnistraining im einer ElBa-Gruppe. Die Teilnehmer Rahmen eines Bereitschaftsabends vor. bleiben so oft bis zum Erreichen des Und auch beim Helfertag in Geislingen Kindergartenalters ihrer Kinder zusam- präsentierten die Frauen Ideen, wie sich men. Während die Eltern in den DRK- die Merkfähigkeit des Gehirns verbessern Gruppen die Gelegenheit erhalten, sich lässt. Vor mehreren Seniorengruppen der mit anderen Teilnehmern auszutauschen, Kirchen und Gemeinden im Landkreis können die Kinder früh Kontakte zu hielten sie Vorträge über das Thema. Gleichaltrigen knüpfen. Erfahrene Fach- kräfte begleiten die Eltern-Kind-Gruppen [ Sozialarbeit ] Geschäftsbericht 2006 Seite 31

und geben wertvolle Tipps und Hilfen zur Zwei weitere Familientreffs im Landkreis, frühkindlichen Entwicklung. Um die be- in Göppingen und Salach, werden inner- stehenden und neuen Gruppen weiterhin halb des Modellprojekts bis 2008 be- mit qualifiziertem Fachpersonal betreuen gleitet. zu können, wurde 2006 eine weitere Spiel- gruppenleiterin über den DRK-Landes- Hausnotruf verband ausgebildet. Zur Freude aller Seit über 25 Jahren bietet der DRK- konnten im Laufe des Jahres einige neue Kreisverband Göppingen das Hausnot- attraktive Spielsachen für die Gruppen rufsystem an. angeschafft werden. > Ende 2006 waren 445 Teilnehmer Familientreff in Ebersbach an dieses System, das direkt mit der Der Familientreff ist eine Kooperation Rettungsleitstelle verbunden ist, beim zwischen den Trägern des Mutter-Kind- DRK angeschlossen. Um die zunehmende Programms, dem DRK, der Arbeiter- Auslastung des Rettungsdienstes zu re- Unter dem Motto „Sicher zu Hause Wohlfahrt (AWO) und der Caritas sowie duzieren, wurde zum 1. August 2006 ein leben“ bietet das DRK das Hausnot- des Landratsamtes Göppingen und der 24-Stunden-Bereitschaftsdienst eingerich- rufsystem an. Stadt Ebersbach. tet. Rund um die Uhr sind Zivildienstleis- tende oder Helfer im Freiwilligen Sozialen > Seit Herbst 2006 gibt es an zwei Jahr (FSJ) im Haus. Sie werden eingesetzt, Vormittagen in der Woche in den Seminar- wenn räumen der VHS Ebersbach Angebote für • ein Teilnehmer über den Notrufknopf Eltern mit Kleinkindern. Mittwochs findet mitteilt, dass er gestürzt, aber unverletzt das offene Café mit Themenangeboten ist und ohne Hilfe nicht mehr aufstehen aus dem pädagogischen, psychologi- kann schen und Alltagsbereich junger Familien • wenn ein Teilnehmer die Tagestaste statt, montags gibt es eine Kinderbetreu- nicht gedrückt hat und er von der Leit- ung zur Entlastung der Mütter. Außerdem stelle ebenso wenig wie seine Bezugs- steht eine Sozialpädagogin mit ihrem person erreicht werden kann ehrenamtlichen Team bei Fragen hilfreich • technische Probleme, zum Beispiel ein zu Verfügung. Ziel dieser Einrichtung ist Netzausfall oder Leitungsstörungen es, einen Platz für junge Familien zu auftreten. schaffen, an dem Kontakte geknüpft und Notfälle und unklare Situationen werden Probleme unbürokratisch und ohne lange nach wie vor vom Rettungsdienst über- Wartezeit besprochen werden können. nommen. Seite 32 Geschäftsbericht 2006 [ Sozialarbeit ]

Kleiderkammer Betreute Seniorenreisen Trotz der Eröffnung des neuen Rotkreuz- 32 Personen haben im Jahr 2006 an den ladens „Jacke wie Hose“ in der Göppin- Betreuten Reisen des DRK-Kreisverban- ger Grabenstraße bleiben die beiden des teilgenommen. Kleiderkammern in Göppingen und Geislingen wie bisher bestehen. > Mit vier ehrenamtlichen Reisebeglei- tern des Kreisverbandes ging es auf die > Beide Kleiderkammern werden von Insel Rhodos sowie nach Mallorca. ehrenamtlichen Mitarbeitern geleitet und Die Betreuten Reisen des DRK finden eine Die Kleiderkammern in Göppingen und Geislingen bieten günstige bei der Ausgabe von einer Ein-Euro-Kraft gute Nachfrage, viele Senioren schätzen Kleidungsstücke für Bedürftige. unterstützt. Jeweils einmal monatlich wer- es, Organisation und Abwicklung ihrer den die Kleidungsstücke gegen einen Urlaubsreise an die kompetenten Reise- geringen Unkostenbeitrag ausgegeben. begleiter abgeben zu können. Mittlerweile Der Sinn der Kleiderkammern besteht gibt es im Göppinger Kreisverband zahl- aber auch darin, dass im Notfall unproble- reiche Stammkunden, die diese Art des matisch und schnell mit Kleidern geholfen Reisens regelmäßig wahrnehmen. werden kann, zum Beispiel wenn Bewoh- ner von einem Brand überrascht werden und plötzlich ohne Kleidung dastehen Wohnberatung und Senioren- oder wenn Patienten unbekleidet ins werkstatt AMEISE in Bad Boll Krankenhaus eingeliefert werden. Seit 2006 sind die AMEISEN des DRK- Kreisverbandes regelmäßig in der Reha-Klinik in Bad Boll präsent. Mobile Soziale Dienste Sie führen dort ihr Rollenspiel „Wohnen Der Mobile Soziale Dienst (MSD) hilft im Alter – am liebsten zu Hause“ im alten, kranken und behinderten Men- Vortragssaal auf. schen auf ambulantem Weg. Ziel des Dienstes ist es, den Betroffenen weiter- > Die Zuhörer erhalten dadurch wich- hin ein selbstständiges und aktives tige Tipps und Hinweise, wie sie mit ein- Leben in der ihnen vertrauten Umge- fachen Mitteln ihre Wohnung altersgerecht bung zu ermöglichen und pflegende gestalten können. Elf Mal waren die ehren- Angehörige zu entlasten. amtlichen Mitarbeiter der Wohnberatung Für den Mobilen Sozialen Dienst und Seniorenwerkstatt in Bad Boll – für sie ist Einkaufen für kranke Menschen nur eine von vielen Leistungen. > Für das Jahr 2006 konnten die Mitar- sind diese Auftritte wichtige Termine, um beiter der Mobilen Sozialen Dienste eine sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. äußerst zufriedenstellende Bilanz ziehen: Mit lustigen Ideen und komödiantischem Die Hol- und Bringdienste und vor allem Talent liefern die AMEISEN nicht nur wich- der Gruppenfahrdienst des Kreisverban- tige Ratschläge, sondern unterhalten ihre des wurden sehr gut von der Bevölke- Gäste auch gut. An den Veranstaltungen rung in Anspruch genommen. Auch die nehmen im Durchschnitt rund 30 Personen Nachfrage nach familienentlastenden teil, die sich für eine stationäre Reha- Diensten war sehr groß – durch intensive Maßnahme in Bad Boll befinden. Betreuungseinsätze der MSD ließ sich Die meisten können nach einer erfolgrei- zum Beispiel die Heimeinweisung einer chen Knie- oder Hüftgelenksoperation mit älteren Frau verhindern. Der Lohn für die Hilfe von Krücken oder Gehwagen wieder Arbeit folgte am Jahresende: Das Kurato- einigermaßen laufen. rium für Deutsche Altershilfe (KDA) unter- stützte die Beschaffung zweier Dienst- fahrzeuge für den Gruppenfahrdienst mit 18.000 Euro. Mit Hilfe der zwei neuen Caddys können nun Gruppenfahrten für bis zu vier Personen angeboten werden. [ Sozialarbeit ] Geschäftsbericht 2006 Seite 33

Seniorenzentrum in Hattenhofen > Geplant sind drei Pflegegruppen mit kommt Platz für 37 Personen. Sie können in Lang- Der DRK-Kreisverband Göppingen hat und Kurzzeitpflege untergebracht werden. 2006 die Weichen für den Bau eines Auf Wunsch des Hattenhofener Gemeinde- Seniorenzentrums in Hattenhofen ge- rates werden außerdem sechs betreute stellt. Es soll in Kooperation mit dem Wohnungen errichtet, die verkauft werden DRK-Kreisverband Nürtingen/Kirch- sollen. Zimmer und Wohnungen werden heim-Teck errichtet und betrieben behindertengerecht und mit Hausnotruf- werden. Die Kollegen aus dem Land- system eingerichtet. Zwei große Parks, kreis Esslingen betreiben fünf Senioren- einer davon auch für die Öffentlichkeit zentren in Kirchheim, Nürtingen-Neckar- zugänglich, umgrenzen das Senioren- hausen, Weilheim und Wendlingen und zentrum und bieten den Bewohnern die bringen langjährige Erfahrung mit. Möglichkeit spazieren zu gehen. Gemeinsame Aktivitäten wie Brot backen, > Das Seniorenzentrum wird auf einem Gymnastikstunden und Kaffeekränzchen 40 Ar großen gemeindeeigenen Grund- sollen regelmäßig stattfinden, auch mit stück hinter der Sillerhalle gebaut. den Hattenhofener Vereinen will das Heim Das DRK erwirbt das Gelände in zentraler zusammen arbeiten. Im Haus wird sich Lage zu einem symbolischen Preis und ein Friseur befinden sowie Räume für übernimmt im Gegenzug die Erschlie- Therapieanwendungen. ßungskosten von rund 212.000 Euro. Die Gesamtkosten in Höhe von zirka 3,14 Millionen Euro tragen die beiden Kreisverbände zu gleichen Teilen. Die gemeisame, neu gegründete DRK- Zukunftsstiftung Neckar-Fils wird die Bau- arbeiten durchführen, noch in diesem Sommer soll es damit losgehen, im Herbst 2008 soll das Pflegeheim bezugsfertig sein. Betrieben wird es von einer ebenfalls neu gegründeten gemeinnützigen Betriebsgesellschaft (gGmbH) beider Kreisverbände. Seite 34 Geschäftsbericht 2006 [ Ehrungen /Gedenken ]

Ehrungen > Den vielen Helfern, die sein Leben gerettet haben, ist er unendlich dankbar. Geehrte Die schnelle Hilfe der Heininger „Helfer „Für mich war es lebenswichtig, dass sie vor Ort“ Ralf Hauber und Dietmar Epple da waren.“ Seine Ärzte haben bestätigt: hat Ende 2004 dem damals 51-jährigen Ohne die schnelle Hilfe, vor allem ohne die Mitglieder: Albrecht Kümmel nach einem Herzin- Elektroschocks, wäre sein Gehirn jetzt farkt das Leben gerettet. Die beiden irreparabel geschädigt. ehrenamtlichen Helfer wurden bei der DRK! > Ebenfalls einen erfolgreichen Einsatz Kreisversammlung 2006 für ihren Einsatz Das Rote Kreuz im mit dem Defi haben Peter und Ingrid ebenso mit der DRK-Leistungsspange Kreis Göppingen Witzani, als „Helfer vor Ort“ für die in Silber geehrt wie Peter und Ingrid Gemeinden Reichenbach und Winzingen Witzani aus Reichenbach u.R. zuständig, im September 2005 erlebt. Sie Das Ehepaar konnte 2005 in Winzingen wurden mitten in der Nacht zu einem 81- einen 81-Jährigen nach einem Herzstill- jährigen Herzpatienten gerufen. Der stand wiederbeleben. war im Wohnzimmer bewusstlos gewor- > Albrecht Kümmel lebt seit dem den, Herzstillstand. Nach nur vier Minuten 7. November 2004 sein zweites Leben. waren Peter und Ingrid Witzani am An diesem Tag wollte er eigentlich nur die Einsatzort – eine enorme Zeitersparnis Heininger AH-Handballmannschaft in der gegenüber dem Rettungsdienst. Mit einem Voralbhalle bei einem Freundschaftsspiel Elektroschock und Reanimation konnten unterstützen. Nach seiner Auswechslung die beiden den Mann ins Leben zurückho- musste er jedoch von den alarmierten len, bis der Rettungsdienst aus Göppingen „Helfern vor Ort“ (HvO) Ralf Hauber und eintraf und die medizinische Versorgung Dietmar Epple mit dem Defibrillator übernahm. Über das Lob des Notarztes für behandelt werden. die hervorragende Arbeit dürften sich die Witzanis genau so gefreut haben, wie über > Das Konzept, das auf kurze Wege und den Besuch des wieder genesenen Hilfsfristen setzt, geht an diesem Tag vor- Patienten etwa zwei Wochen später. bildlich auf: Sieben Minuten nach der > Prof. Uwe Bähr überreichte den vier Alarmierung über seinen Funkmeldeemp- Lebensrettern im Rahmen der Kreisver- fänger schaltet Hauber den Defibrillator, sammlung 2006 die Leistungsspange des ein Elektroschockgerät zur Behandlung Roten Kreuzes in Silber für besondere von Herzkammerflimmern, am Einsatzort Verdienste. ein.

> Der erste Elektroschock bleibt ohne Wirkung. Hauber und Epple reanimieren Ehrennadel des DRK in Gold: zwischendurch. Bevor sie einen zweiten > Wolfgang Lützner Schock auslösen können, trifft der Bürgermeister Süßen Rettungsdienst ein. Kümmels Herz schlägt da schon wieder. Zwei Minuten länger hat der Rettungsdienst gebraucht – doch bei Leistungsspange des DRK in Silber: einem Herzkammerflimmern, durch das > Dietmar Epple das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff Ortsverein Göppingen versorgt wird, zählt jede Minute. > Ralf Hauber Nach der Stabilisierung des Herzrhyth- Ortsverein Heiningen-Eschenbach muss geht es in die Klinik am Eichert, für die HvO ist der Einsatz beendet. Albrecht > Ingrid Witzani Kümmel bekommt in der Tübinger Uni- Ortsverein Süßen-Salach klinik wenig später vier Bypässe einge- > Peter Witzani setzt. Ortsverein Süßen-Salach [ Ehrungen /Gedenken ] Geschäftsbericht 2006 Seite 35

Ehrenmedaille des DRK-Kreisverbandes 25 Jahre aktive Mitgliedschaft: Göppingen e.V. in Silber: > Manfred Burkhardt > Ulla Rapp Ortsverein Böhmenkirch Kreisvorstand > Dr. Edgar Plank > Konrad Wildner Ortsverein Geislingen Ortsverein Süßen-Salach > Hannelore Reiber-Eppler Ortsverein Geislingen Ehrenmedaille des DRK-Kreisverbandes > Petra Schmidt-Schätz Göppingen e.V. in Bronze: Ortsverein Göppingen > Jens Currle > Dr. Martin Stebich Ortsverein Geislingen Bereitschaft VII Eislingen > Constanze Eckstein > Alfred Tschugg Ortsverein Hattenhofen-Voralb Fachgruppe Rettungsdienst > Udo Geiger > Ewald Wiedenmann Rechnungsprüfer Ortsverein Süßen-Salach > Dietmar Merten > Ingrid Witzani Ortsverein Hattenhofen-Voralb Ortsverein Süßen-Salach > Hildegard Reinberger Altersbereitschaft 25-jährige Betriebszugehörigkeit: > Georg Volkmer > Werner Brückel Altersbereitschaft Abteilung Rettungsdienst > Katharina Weber > Franz Hornek Bewegungsprogramm Abteilung Rettungsdienst

45 Jahre aktive Mitgliedschaft: > Karl-Heinz Kleesattel Ortsverein Göppingen Gedenken

40 Jahre aktive Mitgliedschaft: Wir gedenken ... > Hans Höfelmeier Ortsverein Geislingen Ehemalige ehrenamtliche Mitarbeiter > Julie Moll 35 Jahre aktive Mitgliedschaft: † 20.01.2006 > Franz-Josef Weilguni Bewegungsprogramm Ortsverein Gesilingen > Heinz Blessing > Silvia Wittig † 30.08.2006 Bereitschaft VII Eislingen Bergwacht Göppingen

30 Jahre aktive Mitgliedschaft: und den 312 im Jahr 2006 verstorbenen fördernden Mitgliedern. > Antonio Amato Ortsverein Geislingen > Ilse Ehekircher Ortsverein Geislingen Seite 36 Geschäftsbericht 2006 [ Leistungsbilanz ]

Mitglieder und Mitarbeiter 7.529 Blutspenden wurden bei 609 aktive Mitglieder waren in 35 Blutspendeterminen gesammelt Starke 7 Ortsvereinen 87 Helfer vor Ort leisteten 11 Bereitschaften 455 Einsätze Leistung: 2 Bergwachten-Bereitschaften 6 geprüfte Rettungshunde waren an 1 Wasserwacht-Gruppe und 5 Sucheinsätzen beteiligt 7 Arbeitsgemeinschaften Sozialarbeit DRK! Rettungsdienst 190 aktive Mitglieder des JRK waren in 8.728 Einsätze der Rettungswagen Das Rote Kreuz im 11 Jugendrotkreuzgruppen und in der Notfallrettung Kreis Göppingen 10 Schulsanitätsdiensten betreut 4.078 Mal mit einem Notarzt sowie 19.285 Fördermitglieder 13.560 Krankentransporte ergeben insg. 83 hauptamtliche Mitarbeiter 4 Auszubildende 26.366 Einsätze, die mit 22 Zivildienstleistende 9 Rettungswagen 9 Mitarbeiter im 3 Notarzteinsatzfahrzeugen Freiwilligen Sozialen Jahr 9 Krankentransportwagen und 6 Geringfügig Beschäftigte 1 Kommandowagen von 5 Ein-Euro-Kräfte 3 Rettungswachen gefahren wurden 12 Einsatzleiter vom Dienst koordinierten Ausbildung 71 besondere Einsätze 536 Teilnehmer an Sozialarbeit 52 Kursen „Lebensrettende Sofort - 445 Personen nahmen am maßnahmen“ Hausnotruf teil 1.450 Teilnehmer an 33 Personen erhielten 100 Kursen „Erste Hilfe“ Essen auf Rädern 889 Teilnehmer an 246 Personen betreute der Mobile 61 Kursen „Erste Hilfe-Training“ Soziale Dienst, davon 200 Teilnehmer an 48 Personen im Behindertenfahrdienst 15 Kursen „Erste Hilfe am Kind“ 70 Mütter mit Kindern wurden in 152 Teilnehmer an 4 Mutter-und-Kind-Gruppen und 12 Kursen „Frühdefibrillation“ 1 Familientreff betreut 56 Teilnehmer an 32 Personen nahmen an insgesamt 7 Kursen 2 betreuten Seniorenreisen teil „Fortbildung für Praxisteams“ 40 Personen erhielten eine 495 Teilnehmer an Wohnberatung 40 Kursen 510 Personen nahmen an „Erste Hilfe an Schulen und 44 Gruppen des Bewegungs- Kindergärten” ergeben insgesamt programms teil 3.778 Teilnehmer an 30 Personen nahmen an 287 Kursen 4 Gruppen zum Gedächtnistraining teil Rotkreuzdienste 213 Eltern und Kinder nahmen an 18 Bewegungs- und Spielgruppen teil 42.061 geleistete Dienststunden von 3.161 Einsatzkräften bei 6.000 Kleidungsstücke wurden in 1.056 Einsätzen 1 Rotkreuzladen und 2 Kleiderkammern an insgesamt 3.896 Mal wurde„Erste Hilfe“ im 1.000 Personen zu sehr günstigen Sportbereich geleistet Preisen abgegeben [ Jahresabschluss ] Geschäftsbericht 2006 Seite 37

Zusammengefasste Bilanz zum 31.12.2006

Geschäftsjahr Vorjahr Aktiva A. Anlagevermögen 7.399.367,14 7.254.252,18 B. Umlaufvermögen 5.099.463,24 4.399.128,99 C. Rechnungsabgrenzungsposten 6.942,94 1.792,25 Summe Aktiva 12.505.773,32 11.655.173,42

Passiva A. Eigenkapital 8.535.459,17 8.737.044,80 B. Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens 1.261.727,11 1.171.654,06 C. Rückstellungen 76.676,51 80.940,32 D. Verbindlichkeiten 2.628.756,13 1.661.772,27 E. Rechnungsabgrenzungsposten 3.154,40 3.761,97 Summe Passiva 12.505.773,32 11.655.173,42

Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2006 bis 31.12.2006

Geschäftsjahr Vorjahr 1. Erträge 7.569.036,17 7.079.746,59 2. Aufwendungen für bezogene Waren, Materialien und Leistungen 258.427,77 237.917,42 3. Personalaufwand 4.341.439,13 4.321.384,95 4. Abschreibungen 589.509,46 514.253,07 5. Sonstige Aufwendungen 2.230.690,92 1.951.873,76 6. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 148.968,69 54.317,39 7. Außerordentliche Erträge 17.593,11 22.478,84 8. Außerordentliche Aufwendungen 26.851,02 60.950,13 9. Steuern 1.232,44 3.892,17 10. Jahresüberschuss 138.478,54 11.953,93 11. Entnahmen aus satzungsmäßigen Rücklagen 282.399,59 35.211,02 12. Einstellungen in satzungsmäßige Rücklagen 373.832,08 47.164,95 13. Gewinn/Verlust 47.046,05 0,00 Seite 38 Geschäftsbericht 2006 [ Grundsätze ]

Die Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes Verkündet auf der 20. Internationalen Rotkreuz-Konferenz in Wien 1965

> Menschlichkeit Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, entstanden aus dem Willen, den Verwundeten der Schlachtfelder unterschiedslos Hilfe zu leisten, bemüht sich in ihrer internationalen und nationalen Tätigkeit, menschliches Leiden überall und jederzeit zu verhüten und zu lindern. Sie ist bestrebt, Leben und Gesundheit zu schützen und der Würde des Menschen Achtung zu verschaffen. Sie fördert gegenseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden unter allen Völkern.

> Unparteilichkeit Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet nicht nach Nationalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung. Sie ist einzig bemüht, den Menschen nach dem Maß ihrer Not zu helfen und dabei den dringendsten Fällen den Vorrang zu geben.

> Neutralität Um sich das Vertrauen aller zu bewahren, enthält sich die Rotkreuz- und Rothalb- mondbewegung der Teilnahme an Feindseligkeiten wie auch, zu jeder Zeit, an politischen, rassischen, religiösen oder ideologischen Auseinandersetzungen.

> Unabhängigkeit Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist unabhängig. Wenn auch die Nationalen Gesellschaften den Behörden bei ihrer humanitären Tätigkeit als Hilfsgesellschaften zur Seite stehen und den jeweiligen Landesgesetzen unter- worfen sind, müssen sie dennoch eine Eigenständigkeit bewahren, die es ihnen gestattet, jederzeit nach den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmond- bewegung zu handeln.

> Freiwilligkeit Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verkörpert freiwillige und uneigen- nützige Hilfe ohne jedes Gewinnstreben.

> Einheit In jedem Land kann es nur eine einzige Nationale Rotkreuz- und Rothalbmond- gesellschaft geben. Sie muss allen offen stehen und ihre humanitäre Tätigkeit im ganzen Gebiet ausüben.

> Universalität Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist weltumfassend. In ihr haben alle Nationalen Gesellschaften gleiche Rechte und die Pflicht, einander zu helfen. Geschäftsbericht 2006 Geschäftsbericht 2006

Inhalt

Vorwort 3 Kreisvorstand 4 Kreiskarte 5 Rettungsdienst 6 – 10 Rotkreuzdienste 11 – 14 Bereitschaften 15 – 21 Bergwacht 22 – 23 Jugendrotkreuz 24 – 27 Impressum: Sozialarbeit 28 – 33 Herausgeber und Redaktion: Ehrungen / Gedenken 34 – 35 DRK Kreisverband Göppingen e.V. Wir danken der Firma Leistungsbilanz 36 HEDRICH media- & werbeagentur, Bilder: die uns die durchgängig vierfarbige Jahresabschluss 37 DRK Kreisverband Göppingen e.V. Gestaltung dieses Geschäftsberichts Grundsätze 38 Hochbild-Pressefoto Raimund Wimmer ermöglicht hat. HEDRICH media- & werbeagentur

Konzeption, Gestaltung und Produktion: HEDRICH media- & werbeagentur Göppingen· Tel. 07161/94 9311 HEDRICH e-Mail: [email protected]

Deutsches Rotes Kreuz © DRK Kreisverband Göppingen e.V. Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Göppingen e.V. Juni 2007. Alle Rechte vorbehalten. Kreisverband Göppingen e.V. Geschäftsbericht 2006 Das Abenteuer Menschlichkeit

Wir sind für Sie da: DRK! Das Rote Kreuz im Kreis Göppingen.

Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Göppingen e.V. Eichertstr.1 · 73035 Göppingen · Tel. 0 7161/67 39-0 Fax 0 7161/67 39-50 · eMail: [email protected] www.drk-goeppingen.de

Deutsches Rotes Kreuz Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Göppingen e.V. Kreisverband Göppingen e.V.