Ons Stad Nr 11 1982
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Film- und Photowettbewerb „Onse Knuedler" am Wilhelmsplatz von der Gemein- nen" — Schwarz-weiß-Album, deverwaltung ausgeschrieben wor- Dia-Serieoder Film — jeweils 30 000 F, den war. als Zweit- und Drittpreise 20 000 und die Aufgerufen waren alle luxem- bzw. 15 000 Franken, während je- abgeschlossen, mit einem Ein-wohnerund Besucher unserer burgischen Photo- und Filmama- der eingereichte Beitrag haben sich inzwischen teure sowie die betreffenden Clubs Trostpreis von 2 000 Franken be- Hauptstadt lohnt wird. Das mit dem neuen Gesicht des der Hauptstadt, die verschiedenen eingereichte Knued-lerangefreundet. Der beste Beweis Phasen der sich über Jahre Mate-rialwird Eigentum der dafür sind die vielen Spaziergänger hinzie-hendenArbeiten auf Zelluloid zu Stadtver-waltung,die prämierten Fotos und und Einkaufsbummler, die bei bannen: die Fotografen sollten Dias werden in einer Ausstellung gu-temWetter die zahlreichen Ruhe- ent-wederein Album mit wenigstens 50 im Cercle zu sehen sein, während Filme in bänke zu schätzen wissen oder im Schwarzweißaufnahmen im Format die ausgezeichneten der Sommer die Terrassen bevölkern. 18/24 oder etwa 50 Diapositive mit hauptstädtischen Cinémathèque Und auch die Marktbesucher sind textlicher oder musikalischer Be- vorgeführt werden. Der definitive dieses mit der neuen Formel auf ihre gleitung einreichen, während die Einsendeschluß Wettbe-werbsist der 31. Dezember 1982. Ko-stengekommen, das zeigt der rege Filmamateure einen Tonfilm im von Die sind zu richten Andrang an jedem Mittwoch- und Su-per-8oder im 16 mm-Format Einsendungen wenigstens drei und höchstens zehn an den Samstagmorgen. Service Culturel Langsam wird es jetzt auch Minuten Spieldauer zu diesem The- Zeit, einen Wettbewerb abzuschlie- ma drehen sollten. de la Ville de Luxembourg Place Guillaume ßen, der, wie man sich erinnert, mit Als Hauptpreise winken in 28, dem Eintreffen der ersten Bagger den drei vorgenannten „Diszipli- Luxembourg Sommaire page 2 Immer noch ein Hauch von Belle Epoque: Unsere Schueberfouer René Clesse page 9 La ville et son passé récent page 10 Ma ville et ses beautés cachées Blanche Weicherding-Goergen page 13 De schlamme Pier Josy Braun page 14 Les activités du Conseil communal pages intercalées La commune h votre service Die Gemeinde zu Ihren Diensten II comune a vostro servizio A comuna ao vosso serviço page 17 Die Stadt M. Tidick-Ulveling /olcuis des Eaux de la Ville Ons Stad — N° 11 Décembre 1982 page 18 Le Service Mario Hirsch page 22 Satire: Battys Marathonlauf Jacques Drescher Edité par 24 — nouvelles acquisitions l'administration communale page Bibliothèque Municipale de la Ville de Luxembourg page 26 Was bedeuten die Straßennamen der Stadt? Evy Friedrich Tirage: 37 000 exemplaires Distribution à. tous les ménages page 28 Trésors du Musée J.-P. Pescatore de la Ville de Luxembourg Georgette Bisdorff Photos: IMEDIA, Marcel Schroeder page 29 Rétrospective des expositions à la Galerie d'Art Municipale Layout: Dieter Wagner Lucien Kayser Caricatures: Pol Leurs Coordination: René Clesse page 30 Théâtre Municipal: Les Jeunesses Théâtrales Imprimé sur les presses Philippe Noesen de l'Imprimerie St-Paul S.A., Luxembourg page 33 Syndicat d'Initiative: Calendrier culturel Unsere Schueberfouer Spitzbübisch lächelnd fingerte Will Lofy an seiner „Hämmelsmarsch"-Skulptur, und es war wie weiland während der Hochzeit zu Kanaan: aus der Tiefe des neuen Brunnens versammelten Honora- am „Roude Pëtz" ein spritziger Mosel, den sich die sprudelte Plastikbe- tioren an jenem schwülen Augusttag wohl munden ließen, trotz der stillosen cher, in denen der gute Tropfen gereicht wurde. Lofys „Hämmelsmarsch"-Einweihung fiel, wie hätte es anders sein können, mit der offiziellen Eröffnung der 642. Fouer zusammen. Volksfest-Stimmung in der Hauptstadt wie in längst vergangenen Zeiten: Schafer Josy Grettnich trieb wie eh und je seine Hammel die „Neipuerts-Gaass" hinauf zum Glacis, und den Klängen des von der Limpertsberger Harmonie gespielten „Hämmelsmarsch" folgte ein bunter Zug frohge-stimmterBürger, mittendrin die Riege der „Offiziellen" — Schöffen, Stadträte und sonstige Würdenträger — die ihrer jungen Bürgermeisterin das Geleit gaben. Immer noch ein Hauch von Belle Epoque „La mentalité du public a un peu Schlagsahne, und die Zeit bis zum changé, mais la Foire au Luxembourg Beginn der Fouer ist er wieder auf den est toujours une bonne affaire.” — Jean verschiedensten Kirmesplätzen La Gaufre, leutselig, landbekannt, ein haupt-sächlichin der Minettegegend Waffelverkäufer wie aus dem anzu-treffen. Bilder-buch, hat seinen Stammplatz auf der Ein bißchen vom fahrenden Volk Fouer seit nunmehr 21 Jahren. Seinen früherer Zeiten ist immer noch an festen Wohnsitz hat der Belgier — mit ihnen haften geblieben, auch die richtigem Namen heißt er Jean Van der heuti-genForains haben etwas Vaeren — in Laken bei Brüssel, doch Unverwech-selbares,das sie vom biederen Bürger alljährlich ab Ostern verlegt er sein unterscheidet, und dieses gewisse Familienleben in den Wohnwagen, mit Et-was,scheint es, vererbt sich in den dem er dann in Luxemburg von Kirmes allermeisten Fällen auch auf den zu Kirmes zieht. Das beginnt mit der Nach-wuchs.„En quelque sorte, on est une Escher Osterkirmes, anschließend grande famille", sagt Jean La Gaufre, ver-heißtder „Oktavmärtchen" einen nachdem wir neben seinem Stand in sen-sationellenUmsatz an Waffeln mit viel zwei Campingsesseln Platz genommen 3 ce sont les innombrables zwischen den beiden haben. „L'entreprise, ça va toujours de Duché, herzogtum res-taurants,les viennent Krie-genunter dem Titel „La Foire" en fils, et c'est très rare que les où gens manger père le les veröf-fentlicht:aus der Sicht des kleinen enfants quittent le métier. Il y a là une le plat traditionnel, poisson frit, et le vin de Moselle. Vous ne Pierre mußte das Leben in Luxemburg . frites certaine ambiance . ." ein lukullisches Fest Schon sein Großvater war Forain trouverez cela ni en Flandre, ni en damals einziges daß eine solche . sein; gewesen, er hatte 1887 in Flandern mit Wallonie gewesen nur einer Oberschicht vorbehalten einem jener Karusselle angefangen, die Und zum Nachtisch dann der Lebens-art er nicht wissen. noch geschoben werden mußten, die „Eisekuch" bei Jean La Gaufre. war, konnte ja Freiwilligen, die diese Ein Hauch von Belle Epoque jugendlichen unserer Schueberfouer auch Ar-beitübernahmen, hatten anschließend Zwischen haftet Nostalgie heu-tenoch obwohl die moderne Anrecht auf eine Gratisfahrt. und an, Daß Van der Vaeren als Vergnügungsindustrie Ver-gnügungsindustriein den letzten Jean Jah-renalles die Waffelverkäufer so oft im Bezeichnenderweise hat der dransetzt, wenigen sympa-thischender Großher-zogtumanzutreffen ist, hat seinen fran-zösischeSchriftsteller Pierre Vialet, der Überbleibsel Vergangen-heitmit ihrer seelenlosen Elektronik zu gu-tenGrund: „Les Luxembourgeois, einen Großteil seiner Kindheit in einer Familie Doch die traditionsbe- vous savez, ils aiment bouffer. Ce qui bourgeoisen Luxemburger verdrängen. ver-lebte,an das Groß- wußten werden schon est typique pour la Foire au Grand- seine Erinnerungen Luxemburger 4 7.:"..:*.iir", Am 20. Oktober 1340 legte Johann der Blinde mit dieser , jr. r.f. • 404.10.0.7.118 • • . , 4'¦¦¦1 Urkunde den 41,4i . offiziellen te Grundstein der „ Sch ueberfouer. 64, „,.."aox 4r, • , ' 'LYN PPV,T. 1.0.7.0.t.''S,""rf - • ,•• , . .„, Avt..",crt-n...- 114,^1, Trns .1"k¦ r: - 01‘.. ' ftirno 1% -CO Avr.tnke, 11.0,,P,-.1:.ir,"-reratttartf < tAoft. eftoga p_ r, •, „ dafür sorgen, daß aus ihrer Fouer kein riesiger Lunapark wird, dafür hängen sie zu sehr an den bewährten Buden und Manegen der guten alten Zeit, die immer noch ihren Stammplatz auf dem Glacis-Feld haben. Wer wollte schon das herrliche Jugendstil-Pferdekarus- sell mit seiner Dampforgel missen, was wäre die Fouer ohne Riesenrad und Achterbahn, wieviel Atmosphäre ginge verloren ohne die lebendigen Ponys, die nostalgischen Kinderkarusselle, die Nougat-Stände und vor allem die zahl- reichen, größtenteils von Luxembur- gern geführten Restaurants mit ihrem charakteristischen Duft nach „gebaake Fësch"? Der alte Popcorn-Verkäufer, die Dame mit den Plastikenten, die Meerschweinchen-Lotterie, die wäch- serne Wahrsagerin in der Glaszelle oder der Mann mit der karierten Jacke, der seit Menschengedenken seine kana-dischenGesundheitsbonbons anbietet, sie gehören einfach auf die Fouer, sie sind Erinnerung an längst vergangene Kinderzeiten, als „Knuppauto"-Fah-rennoch ein Abenteuer war und die Kunststoff-Schädel der alten Geister-bahnuns noch nachts aus dem Schlaf schreckten. ein Jahrmarkt abgehalten worden, der gann in der zweiten Woche vor Historisches allerdings damals noch nicht lange be- Pfing-stenund sollte höchstens bis Mitte Juni Offiziell wurde dieses Jahr die stand, denn Königin Ermesinde und andauern, wenn Ostern auf ein spätes 642. Fouer eröffnet, gerechnet seit ihr zweiter Mann, Graf Walram von Datum fiel. je-nemberühmten 20. Oktober 1340, als Limburg, gaben den Patres erst in Da der König den Händlern der Er- Johann der Blinde, König von Böhmen jenem Jahr die Erlaubnis, eine freies Geleit versprach, schien und Graf von Luxemburg, ihren Markt-steuerzu erheben. Es dauerte aller- folg dieser auf dem Handelsweg Grundstein legte. Doch vieles spricht dings bis zum Jahre 1295, ehe Ita-lien-Niederlandegelegenen Messe gesi-chert.uns kein Dokument dafür, daß unsere Schobermesse noch Luxem-burgähnlich anderen großen europäi- Zwar ist einige Jährchen mehr auf dem Buckel schen Städten von Kaiser Heinrich VII. über diese Zeit erhalten geblieben, hat. Der Historiker