2015

ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT

Landkreis Abfallwirtschaft

„Zweck des Gesetzes ist es, die Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen zu fördern und den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen sicherzustellen.“

(§ 1 Kreislaufwirtschaftsgesetz vom 24.02.2012)

Inhaltsverzeichnis I

Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung ...... 1

II. Strukturdaten ...... 2

III. Abfallvermeidung ...... 4

1. Grundsätze ...... 4 2. Die Entwicklung der Abfallmenge im Landkreis ...... 4 3. Öffentlichkeitsarbeit...... 4 3.1 Digitale Medien ...... 4 3.2 Printmedien ...... 5 3.3 Persönliche Beratung, Schulungen ...... 5 4. Aktionen zur Abfallvermeidung ...... 6 5. Tausch- und Verschenkbörse ...... 7 6. Ausschreibungen, Beschaffungen ...... 7 7. Lenkung durch Gebühren ...... 7 8. Optimierungspotenzial/Ziele ...... 7

IV. Wertstoffsammlungen: Von der klassischen Abfallwirtschaft zur Wertstoff- oder Kreislaufwirtschaft ...... 8

1. Grundsätze ...... 8 2. Die Wertstofferfassung im Landkreis Heilbronn ...... 10 3. Einzelne Wertstofffraktionen ...... 10 3.1 Papier, Pappe, Kartonagen (PPK) ...... 10 3.2 Metalle ...... 11 3.3 Elektro- und Elektronikaltgeräte ...... 12 3.4 Altholz ...... 13 3.5 Alttextilien und Schuhe ...... 13 3.6 Kommunale Kunststoffe ...... 14 3.7 Sonstige Wertstoffe ...... 14 3.7.1 CDs und DVDs ...... 14 3.7.2 Fette ...... 15 3.7.3 Korken ...... 15 4. Kooperation mit den dualen Systemen ...... 15 5. Bioabfall ...... 17 5.1 Biotonne ...... 17 5.2 Gartenabfälle ...... 18 5.3 Energetische Nutzung der biogenen Rohstoffe ...... 18 6. Optimierungspotenzial/Ziele ...... 19

II Inhaltsverzeichnis

V. Rest- und Sperrmüll ...... 21

1. Grundsätze ...... 21 2. Abfallhierarchie ...... 21 3. Beseitigung/Verwertung des Restmülls ...... 21 4. Beseitigung/Verwertung des Sperrmülls ...... 22 5. Müllabfuhr ...... 23 6. Entwicklung der Müllmengen ...... 23 7. Optimierungspotenzial/Ziele ...... 24

VI. Inertabfälle ...... 25

1. Grundsätze ...... 25 2. Verwertung und Beseitigung ...... 25 3. Abfallmengen ...... 25 4. Rechtsentwicklung ...... 26 5. Entsorgungssicherheit...... 27 6. Kooperation mit der Stadt Heilbronn ...... 27 7. Geschlossene Erddeponien ...... 28 8. Optimierungspotenzial/Ziele ...... 28

VII. Problemstoffe ...... 29

1. Grundsätze ...... 29 2. Wie erkenne ich Problemstoffe? ...... 29 3. Erfassung der Problemstoffe ...... 29 4. Welche Problemstoffe können über die mobile Sammlung entsorgt werden? ...... 30 5. Problemstoffe, die nicht über die mobile Sammlung entsorgt werden ...... 30 6. Medikamente ...... 31 7. Erfasste Problemstoffmengen ...... 31 8. Entsorgungssicherheit...... 31 9. Optimierungspotenzial/Ziele ...... 31

VIII. Klärschlamm ...... 32

1. Verwertung ...... 32 2. Optimierungspotenzial/Ziele ...... 32

IX. Gebühren und Kosten ...... 33

1. Abfallgebühren für Hausmüll ...... 33 2. Gebühren für die Biotonne ...... 35 3. Gebühren für gewerbliche Mülltonnen von 40 l bis 240 l ...... 35 4. Gebühren für Müllcontainer mit 1.100 l ...... 35 5. Gebühren für die Anlieferung bei den Müllannahmestellen Eberstadt und Stetten ...... 36 6. Gebühren bei den Erddeponien ...... 36

Inhaltsverzeichnis III

7. Nachsorge Hausmülldeponien ...... 37 8. Nachsorge Erddeponien ...... 38 9. Kosten / Erlöse ...... 38 10. Optimierungspotenzial/Ziele ...... 38

X. Anlagen und Einrichtungen ...... 40

1. Überblick ...... 40 2. Die Entsorgungszentren ...... 40 3. Erddeponien ...... 41 4. Häckselplätze ...... 41 5. Recyclinghöfe ...... 42 6. Übersicht ...... 43

XI. Anhang ...... 44

1. Abkürzungsverzeichnis ...... 44 2. Begriffsbestimmungen ...... 46 3. Verwertungs-/Entsorgungswege ...... 47 4. Öffnungszeiten Recyclinghöfe und Häckselplätze ...... 48 5. „GoGreen“-Zertifikat ...... 52

Einleitung 1

I. EINLEITUNG

Der Landkreis erstellt als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger (örE) auf der Grundlage des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Landesabfallgesetzes sowie unter Beachtung der Abfallwirt- schaftspläne des Landes das ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2015. Es gilt als internes Pla- nungsinstrument und wird bei wesentlichen Änderungen fortgeschrieben.

In der Konzeption ist der Stand der Abfallwirtschaft dokumentiert. Außerdem werden Optimie- rungspotenziale aufgezeigt und Ziele gesetzt. Auf die in § 6 Kreislaufwirtschaftsgesetz niederge- legte Rangfolge der zu treffenden Maßnahmen (Abfallhierarchie) wird besonderes Augenmerk ge- richtet: 1. Vermeidung 2. Vorbereitung zur Wiederverwendung 3. Recycling 4. Sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung 5. Beseitigung.

Der Landkreis weist die Entsorgungssicherheit nach; bestehende Kooperationen sind dargestellt. Im Kapitel IX. wird ausführlich auf Gebühren und Kosten sowie die Nachsorge für die Deponien eingegangen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die Abfallwirtschaft seit Jahren im Wandel befindet und dabei eine ausgesprochen positive Entwicklung genommen hat. Schon längst steht nicht mehr allein die geordnete Beseitigung von Abfällen im Vordergrund. Vielmehr gestalten wir erfolgreich unsere „Kreislaufwirtschaft“, die nicht „entsorgt“, sondern Abfall als Rohstoffquelle be- handelt. Der Paradigmenwechsel zur Vermeidung von Abfällen, zur Wiederverwendung und zum Recycling trägt dem übergeordneten Ziel Rechnung, Wachstum und Ressourcenverbrauch mehr und mehr zu entkoppeln.

Da bekanntlich nichts so beständig ist, wie der Wechsel, gilt als gesichert, dass die zum Teil ele- mentaren Veränderungen in der Abfallwirtschaft weiter andauern. Beispielhaft erwähnt seien hier die aktuellen Diskussionen um die Verpackungsverordnung und die dualen Systeme sowie das in Rede stehende Wertstoffgesetz. Die Verschärfung der Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Bioabfallverwertung (Novelle der Düngemittelverordnung und der Düngeverordnung sowie geplante „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen – AwSV“) wer- den den Einsatz von Gärresten und Bioabfallkomposten in der Landwirtschaft aller Voraussicht nach deutlich erschweren. Die Novellen des Elektro- und Elektronikgesetzes und der Gewerbeab- fallverordnung sowie die Mantelverordnung Grundwasser/Ersatzbaustoffe/Bodenschutz sind Hür- den, die richtig angegangen werden wollen. Schließlich gilt es, die mit dem demografischen Wan- del einhergehenden Herausforderungen optimal zu meistern.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb ist den vielfältigen Ansprüchen gut gewachsen; seine Erfolge können sich sehen lassen. Einen ganz entscheidenden Anteil an dieser Erfolgsgeschichte haben jedoch die Einwohner des Landkreises Heilbronn. Erst durch ihre vorbildliche Haltung zu unserem System sind die positiven Ergebnisse möglich.

Das ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2015 steht der Öffentlichkeit auf der Homepage www.landkreis-heilbronn.de zur Verfügung.

2 Strukturdaten

II. STRUKTURDATEN Die Kreisfläche umfasst zirka 1.100 km2. Die Flächennutzung gliedert sich in Der Landkreis Heilbronn liegt im Norden Ba- - 57 % Landwirtschaftsfläche den-Württembergs. Er gehört zum Regie- - 26 % Waldfläche rungsbezirk und zur Region Heil- - 16 % Siedlungs- und Verkehrsfläche bronn-Franken. - 1 % Wasserfläche.

Der Landkreis erstreckt sich vom mittleren Siedlungsstrukturell gehört der Landkreis Neckarraum im Süden bis zu den Ausläufern Heilbronn zu den städtischen Kreisen. des Odenwaldes im Norden. Der höchste Punkt ist der Steinberg bei Wüstenrot mit Unter den 46 Städten und Gemeinden im 566 m üNN. Der tiefste Punkt mit 142 m üNN Landkreis befinden sich drei Große Kreis-

liegt in Gundelsheim-Böttingen, am Neckar. städte: , und Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt . Die größte Stadt ist Neckarsulm 41 km, die größte Ost-West-Ausdehnung mit über 27.000 Einwohnern, die kleinste 52 km. Stadt des Landkreises und von ganz Baden- Württemberg ist mit rund 2.000 Ein- Die beiden Autobahnen A6 und A81 durch- wohnern. ziehen den Landkreis in West-Ost- bezie- hungsweise Nord-Süd-Richtung. Beide Ver- Die Stadt Heilbronn, die vom Landkreis Heil- kehrswege treffen am Autobahnkreuz Weins- bronn umschlossen ist, gehört nicht zum berg zusammen, so dass eine sehr gute Landkreis. Straßenverkehrsverbindung gewährleistet ist.

Strukturdaten 3

Am 30.06.2014 betrug die Einwohnerzahl Der Landkreis ist seit 1976 für die Abfallbe- 327.610 Einwohner und die Bevölkerungs- seitigung zuständig. Seit 01.01.1994 wird die dichte ca. 298 Einwohner pro km² (Streuung Abfallwirtschaft des Landkreises Heilbronn von 73 E/km2 in Widdern bis 1.127 E/km2 in als Eigenbetrieb geführt. Die Rechtsverhält- ). nisse sind in der Betriebssatzung vom 13.12.1993, zuletzt geändert am Jahr 2014 2013 2012 2011 21.07.2014, geregelt. Der Eigen- betrieb führt den Namen „Abfall- Einwohnerzahl 327.610 325.409 329.508 328.739 wirtschaftsbetrieb des Landkrei- jeweils zum 30.06. ses Heilbronn“. Organe des Ei- Die Einwohnerzahl 2013 ist „Zensus-bereinigt“ genbetriebs sind der Kreistag, der Betriebs- ausschuss als beschließender Ausschuss In einem Zeitraum von 15 Jahren ist die Ein- und der Landrat. Seit 2008 wird der Abfall- wohnerzahl des Landkreises Heilbronn um wirtschaftsbetrieb von Norbert Raatz geleitet. zirka 60.000 auf rund 330.000 gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesam- tes hatte der Landkreis Heilbronn in den ver- gangenen zehn Jahren außerdem den lan- desweit stärksten Zuwachs an Arbeitsplätzen. Bei der Arbeitsplatzdichte belegt der Land- kreis den vierten Platz im Land; bei der Wirt- schaftsstärke Rang 10 deutschlandweit (Landkreistest von Focus-Money 12/08). Die starke Wirtschaftsleistung verbunden mit ei- ner überdurchschnittlichen Kaufkraft bedingt per se ein hohes Abfallaufkommen.

4 Abfallvermeidung

III. ABFALLVERMEIDUNG sich die Entsorgung des hausmüllähn- lichen Gewerbeabfalls weg von der 1. Grundsätze Beseitigung zunehmend hin zur Ver- Die Vermeidung von Abfällen steht in wertung in die Privatwirtschaft verla- der fünfstufigen Abfallhierarchie (§ 6 gert hat (Minus 78.000 Tonnen). Un- KrWG) auf dem ersten Rang. Sie gilt geachtet dessen nahm das Haus- und als zentrales Instrument zur Ressour- Sperrmüllaufkommen zwischen 1990 censchonung und genießt im Land- und 2014 um zirka 22.000 Tonnen ab. kreis Heilbronn oberste Priorität. Das ist umso beachtlicher, als die Landkreisbevölkerung im gleichen § 3 Absatz 20 KrWG definiert den Be- Zeitraum um 22 Prozent angewach- griff der Vermeidung wie folgt: sen ist (von 267.976 auf 327.610 Ein- wohner). Pro Kopf entspricht dies ei- nem Rückgang des Restmüllaufkom- „Vermeidung im Sinne dieses mens um 69 Prozent! Gesetzes ist jede Maßnahme, die ergriffen wird, bevor ein Bei den getrennt gesammelten Abfall- Stoff, Material oder Erzeugnis fraktionen ist im selben Zeitraum ein zu Abfall geworden ist, und Zuwachs von 38.513 Tonnen (im Jahr dazu dient, die Abfallmenge, 1990) auf 101.639 Tonnen zu ver- die schädlichen Auswirkun- zeichnen (Plus 260 Prozent). gen des Abfalls auf Mensch und Umwelt oder den Gehalt Neben Bevölkerungszahlen beeinflus- an schädlichen Stoffen in Ma- sen weitere Faktoren die Entwicklung terialien und Erzeugnissen zu der Abfallmenge. So sind zum Bei- verringern. Hierzu zählen ins- spiel Altersstruktur, Haushaltsgröße, besondere die anlageninterne Kaufkraft oder Siedlungsdichte von Kreislaufführung von Stoffen, Bedeutung. Die Rolle dieser Einfluss- die abfallarme Produktge- faktoren beziehungsweise deren staltung, die Wiederverwen- Quantifizierung ist noch nicht genü- dung von Erzeugnissen oder gend untersucht, um verlässliche die Verlängerung ihrer Le- bensdauer sowie ein Konsum- Aussagen treffen zu können. Generell verhalten, das auf den Erwerb lässt sich aber resümieren, dass der von abfall- und schadstoffar- Landkreis Heilbronn mit all seinen Ab- men Produkten sowie die Nut- fallbewirtschaftungsmaßnahmen über zung von Mehrwegverpackun- die Jahre äußerst erfolgreich ist. gen gerichtet ist.“ 3. Öffentlichkeitsarbeit Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat in den

letzten Jahren die Informationen und 2. Die Entwicklung der Abfallmenge Sensibilisierungsmaßnahmen für die im Landkreis Heilbronn breite Öffentlichkeit sowie bestimmte Das Restmüllaufkommen (Hausmüll, Verbrauchergruppen deutlich ver- Sperrmüll und hausmüllähnlicher Ge- stärkt. werbeabfall) konnte seit 1990 von

161.156 Tonnen um 62 Prozent auf 3.1 Digitale Medien 61.546 Tonnen im Jahr 2014 reduziert Durch den Internetauftritt werden. Die Hauptursache für den „www.landkreis-heilbronn.de“ werden starken Rückgang liegt darin, dass

Abfallvermeidung 5

die Einwohner umfassend über Ver- Beratung. Die Telefonnummer 07131 meidung / Verwertung / Entsorgung / 994148 können Betriebe aus dem Gebühren und Service informiert. Landkreis für die Abfallberatung nut- zen.

Bei Veranstaltungen einzelner Betrie- be und Gewerbeausstellungen in den Gemeinden ist der Infostand des Ab- fallwirtschaftsbetriebes ein gern gese- hener Gast. Aktive Gespräche mit Messebesuchern unterstützen bei der Abfallvermeidung.

Vorträge und Diskussionen, unter Umständen kombiniert mit Besichti- gungen, sind besonders bei der älte- ren Generation sehr beliebt. Als zusätzliches Medium gibt es seit November 2011 den mehrfach im Jahr Führungen auf den Recyclinghöfen erscheinenden Newsletter (230 Abon- und in den Entsorgungszentren sind nenten). mittlerweile zum festen Bestandteil der Arbeit in Kindergärten und Schu- Seit März 2012 steht die Abfall-App len (Grundschüler bis Abiturienten- für Smartphones mit Android- oder klassen) geworden. An praktischen iOS-Betriebssystem zur Verfügung Beispielen werden der Wertstoff- (erster Landkreis in Süddeutschland kreislauf und die unterschiedlichen mit diesem Angebot überhaupt). 4.900 Entsorgungswege jeglicher Abfallarten Nutzer zeugen von der Attraktivität aufgezeigt. Der Recyclinghofbesuch dieses Informationsangebots. verdeutlicht die Vorteile des etablier- ten Bringsystems gegenüber einer 3.2 Printmedien Sack-Sammlung. Abschlussklassen Neben den digitalen Medien werden nehmen sehr gerne begleitete Füh- Berichte in der lokalen Presse, Bro- rungen bei unseren Entsorgungspart- schüren und Faltblätter angeboten. nern wahr. Aufkleber, Werbeanzeigen und Pla- kataktionen stellen ergänzende Publi- Vornehmlich bei Grundschulen wer- kationen dar. den die Unterrichtsbesuche des Ab- fallberaters fest in den Lehrplan ein- Pünktlich zum Jahreswechsel be- gebunden. Dabei geht es primär um kommen 160.000 Haushalte ihren in- die Entwicklung des Umweltbewusst- dividuellen Abfallkalender mit Sam- seins und die Förderung der Abfall- melterminen, Sperrmüllgutscheinen vermeidung beziehungsweise des und wichtigen Hinweisen. Recyclinggedankens. Anrufe von El- tern, die sich „beschweren“, dass sie 3.3 Persönliche Beratung, Schulungen zu Hause bestimmte Wertstoffe nicht Unter der Telefonnummer 07131 mehr ohne Protest in den Mülleimer 994560 erhalten Kunden aus dem werfen können, zeigen, dass diese häuslichen Bereich eine individuelle

6 Abfallvermeidung

Unterrichtsform Kinder tatsächlich be- Bewusstseinsbildung bei dem inzwi- eindrucken kann. schen allgegenwärtigen Thema Plas- tikmüll beigetragen. Mit Hilfe eines professionellen Pup- pentheaters werden in den Kindergär- Im September 2012 wurde die erste ten landkreisweit über 5.000 Kindern Spielzeug-Sammelaktion „spielend helfen“ gestartet. Schon während der Auftaktveranstaltung haben, innerhalb von sieben Stunden, etwa vierhundert Spender so viel Spielsachen abgege- ben, dass ein Dreitonner-Lieferwagen viermal beladen werden konnte! Ge- spendet wurden Bücher, Spiele (zum Teil noch originalverpackt), Puppen und Stofftiere, Roller, Fahrräder und Bobbycars, Rutschbahn, Stelzen, Puppenmöbel, Lego sowie Playmobil- die Themen Abfall und Wertstoffe so- figuren, fast nagelneue Inlineskates wie Konsequenzen beim achtlosen und vieles mehr. Die Spielsachen Wegwerfen von Müll spielerisch ver- wurden alle gesichtet, sortiert, über- mittelt. prüft und gegebenenfalls repariert (Kooperation mit Jobcenter und Auf- 4. Aktionen zur Abfallvermeidung Jeweils zum Schuljahresbeginn ver- teilt der Abfallwirtschaftsbetrieb an alle Schulanfänger hochwertige Vesper- dosen. Angeregt wird in diesem Zu- sammenhang die abfallarme Verpa- ckung des Vespers.

Bei einer öffentlichkeitswirksamen Ta- schentausch-Aktion in vielen Gemein-

baugilde), bevor sie im November und Dezember an verschiedene Einrich- den wurden 10.000 Plastikbeutel ge- tungen ausgeteilt wurden. Als Pate gen Leinentaschen eingetauscht. Da- der Aktion fungierte Dominik Britsch, mit hat der Abfallwirtschaftsbetrieb be- der fünffache Unterländer Sportler des reits im Jahr 2011 ein deutliches Zei- Jahres. chen gesetzt und entscheidend zur

Abfallvermeidung 7

5. Tausch- und Verschenkbörse Auf der Homepage des Abfallwirt- schaftsbetriebs www.landkreis- heilbronn.de steht der Bevölkerung eine Online-Tausch- und Verschenk- börse für Gebrauchsgegenstände zur Verfügung.

6. Ausschreibungen, Beschaffungen Bei Ausschreibungen und Beschaf- fungen werden Kriterien des Umwelt- schutzes und der Abfallvermeidung einbezogen.

7. Lenkung durch Gebühren Indem das Gebührensystem in Ab- hängigkeit zur individuell erzeugten Abfallmenge steht, werden Anreize zur Abfallvermeidung geschaffen.

8. Optimierungspotenzial/Ziele  Verringerung des Restmüllauf- kommens und weitere Steigerung der Wertstoff-Erfassungsquoten, beispielsweise durch Abschöp- fung aus dem Hausmüll (Beispiel: Elektro- und Elektronikaltgeräte) sowie Verwertung des Sperr- mülls, so dass spätestens ab dem 1. Januar 2020 die Vorbereitung zur Wiederverwendung und das Recycling von Siedlungsabfällen insgesamt mindestens 65 Ge- wichtsprozent betragen (§ 14 Ab- satz 2 KrWG).  Erhöhung der Erfassungsquote beim Bio- und Grünabfall auf mindestens 150 kg/(E*a) bis spä- testens 1. Januar 2020, insbe- sondere durch Abschöpfung der biogenen Materialien aus dem Hausmüll.  Reduzierung des Aufkommens an Lebensmittelabfällen, vor allem durch verstärkte Aufklärung.  Weitere Intensivierung der Öffent- lichkeitsarbeit, Neugestaltung des Internetauftritts.

8 Wertstoffsammlungen

IV. VON DER KLASSISCHEN AB- Metallrohstoffen ist unser traditionell FALLWIRTSCHAFT ZUR WERT- rohstoffarmes Land jedoch fast voll- STOFF- ODER KREISLAUF- kommen importabhängig. Zugleich WIRTSCHAFT sind die weltweiten Reserven und Ressourcen von mineralischen Roh- 1. Grundsätze stoffen nicht erneuerbar und damit Das Ministerium für Umwelt, Klima endlich. und Energiewirtschaft Baden- Württemberg formuliert im aktuellen Nach Prognosen der Vereinten Natio- Entwurf des Abfallwirtschaftsplans nen leben im Jahr 2050 mehr als neun Baden-Württemberg, Teilplan Sied- Milliarden Menschen auf der Erde. lungsabfälle, das Ziel der Kreislauf- Diese wollen neben sauberem Was- wirtschaftspolitik folgendermaßen: ser und ausreichender Nahrung auch Energie, Mobilität und persönlichen Wohlstand. Das größte Bevölke- „Die Abfallwirtschaft soll zur rungswachstum wird in den Entwick- zukunftsfähigen, von Vermei- lungs- und Schwellenländern erwartet. dung und Verwertung gepräg- Weltweites Bevölkerungswachstum ten Ressourcenwirtschaft aus- und Wirtschaftswachstum - zunächst gebaut werden. Wichtiges In- insbesondere in den Schwellenlän- strument hierbei ist eine ver- dern - mit daraus resultierender Stei- besserte Erfassung von Abfäl- gerung des Lebensstandards werden len durch getrennte Samm- ebenso wie der demografische Wan- lung.“

Aus welchen Gründen wird die Abfall- wirtschaft immer dringlicher als Quelle für Rohstoffe wahrgenommen? Wes- halb gilt es, die Abfallbranche von ei- ner bloßen Entsorgungs- zu einer Versorgungswirtschaft zu entwickeln und dabei besonderen Wert auf die getrennte Sammlung von Abfällen zu legen?

Unser Land ist einer der größten Roh- del mit rapider Erhöhung der Lebens- stoffverbraucher weltweit, insbesonde- erwartung zu einer enormen Nachfra- re auch im Hinblick auf mineralische geerhöhung sowie Verknappung und Rohstoffe. Die mineralischen Rohstof- Verteuerung begrenzter Rohstoffe fe (Metalle, Industrieminerale, Steine führen. und Erden) sind essenzielle Grundla- ge für wirtschaftliche Entwicklung und Bereits heute sind nicht nur die Selte- Wohlstand. Ein Teil der nichtmetalli- nen Erden zum Spekulationsobjekt schen Rohstoffe, vor allem Kali- und geworden. Nach OECD-Schätzung Steinsalz sowie der größte Teil der steigt der weltweite Bedarf an Kon- Steine und Erden, stammt aus heimi- sumgütern und der damit verbundene scher Produktion; bei den primären Verbrauch an Rohstoffen von 53 Mrd.

Wertstoffsammlungen 9

Damit wird mindestens jede siebte Tonne der in Deutschland verbrauch- „Die steigenden Rohstoffpreise ten Rohstoffe von der Entsorgungs- werden zu einer Gefahr für die branche zur Verfügung gestellt und baden-württembergische In- mindert so die Abhängigkeit von Roh- dustrie, insbesondere für den stoffimporten. Die Zurückgewinnung Mittelstand. Besonders prob- von Stoffen durch Recycling und die lematisch ist die Lage bei Sel- Zurückführung in den Wirtschafts- tenen Erden, weil auch bei kreislauf bedeuten neben dem gerin- diesen Metallen die Preise geren Bedarf an Primärrohstoffen teilweise stark gestiegen sind gleichzeitig einen geringeren Energie- und die Volksrepublik China verbrauch im Vergleich zur erstmali- praktisch eine Monopolstel- gen Herstellung dieser Stoffe. lung innehat“.

Hans-Eberhard Koch, Präsident des Lan- Recycling schont also die natürlichen desverbandes der Baden-Württembergi- Ressourcen und leistet einen wichti- schen Industrie gen Beitrag zum Klimaschutz. Es er-

möglicht, den CO2-Ausstoß zu senken und die Folgen des Treibhauseffekts Mg Rohstoffe im Jahr 2005 auf zu verringern. 80 Mrd. Mg Rohstoffe im Jahr 2020.

Dies ist eine Steigerung von 50 Pro- Unabdingbar ist außerdem, die illega- zent in nur 15 Jahren! le Ausfuhr werthaltiger Abfälle, zum

Beispiel ausgedienter Elektrogeräte, Abfall ist die bedeu- zu verhindern und die Sammelquoten tendste Rohstoff- zu erhöhen. Dabei müssen die wert- quelle, die uns zur haltigen Abfälle getrennt gesammelt Verfügung steht. werden. In der Konsequenz normiert In einem rohstoff- das KrWG des Jahres 2012 das Ge- armen Land wie trennthalten von Abfällen zur Verwer- Deutschland müs- tung (§ 9 Abs. 1) im Allgemeinen und sen Wertstoffe im Abfall möglichst um- die Getrenntsammlung von Wertstof- fassend zurück gewonnen und in den fen (§ 14 Abs. 1), einschließlich Bio- industriellen Produktionsprozess zu- abfällen (§ 11 Abs. 1), im Besonderen. rückgeführt werden („Urban Mining“).

„Für die erfolgreiche Umset- Schon heute ersetzt das Recycling zung einer zukünftigen Stoff- von Abfällen Rohstoffimporte der stromwirtschaft ist die Quali- deutschen Industrie von jährlich über tät der Sekundärrohstoffe zehn Milliarden Euro. Die Sekundär- entscheidend. Wenn also eine rohstoffwirtschaft liefert rund 14 % al- aktive Sekundärrohstoffwirt- ler in Deutschland eingesetzten Roh- schaft forciert werden soll, stoffe; bis zum Jahr 2015 könnte die dann kann, trotz aller Sor- Summe auf rund 20 Milliarden Euro tiertechnik, nicht auf die ge- ansteigen. 1 trennte Sammlung verzichtet werden.“ Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse 1 http://www.bde-berlin. org/wp- content/pdf/2010/20100909_iw_studie.pdf (08.09.2014)

10 Wertstoffsammlungen

2. Die Wertstofferfassung im Land- Das kombinierte Hol-/Bringsystem des kreis Heilbronn Landkreises Heilbronn ist akzeptiert Der Landkreis Heilbronn sammelt ein- und wird in dieser Form weiter ausge- zelne Wertstoffe direkt ab Haus (Hol- baut. system) und betreibt darüber hinaus mit seinen 51 Wertstoff-/Recyc- Die in der Diskussion befindliche linghöfen, den mehr als 400 Stand- Wertstofftonne, welche pro Einwohner plätzen mit zirka 3.000 Containern für und Jahr etwa sieben Kilogramm an Papier, Glas, Dosen und Alttextilien Rohstoffen dem Recycling zuführen sowie den 40 Häckselplätzen (Bring- soll, lehnt der Landkreis Heilbronn ab. system) ein hervorragendes und äu- Der Landkreis räumt der stofflichen ßerst wirkungsvolles System zur Ge- Verwertung unbedingten Vorrang vor trenntsammlung von Wertstoffen. sonstigen Verwertungsarten, vor allem der thermischen Verwertung ein (kon- sequente Anwendung der fünfstufigen Abfallhierarchie). Der Abfallwirt- schaftsbetrieb setzt sich dafür ein, dass bei den Recyclingquoten künftig nicht der Input, sondern der Output maßgebend ist. Vor diesem Hinter- grund ist auch die Einführung des Gelben Sackes oder der Gelben Ton- ne im Landkreis Heilbronn nicht vor- gesehen.

Über die genannten haushaltsnahen 3. Einzelne Wertstofffraktionen Sammelsysteme erfasst der Abfall- wirtschaftsbetrieb im Landkreis Heil- 3.1 Papier, Pappe, Kartonagen (PPK) bronn Verpackungen, stoffgleiche Auf 368 Standplätzen in den Gemein- Nichtverpackungen und eine Fülle den und in 51 Recyclinghöfen sind weiterer Sekundärrohstoffe und zwar blaue Papiercontainer aufgestellt. Ge- sortenrein! Anders als beim Gelben sammelt wurden 2014 rund 9.700 Sack respektive der Gelben Tonne Tonnen Papier. Die Sammlung erfolgt werden weit über 90 Prozent der im seit 01.07.2012 durch die Firma Re- Landkreis Heilbronn gesammelten mondis Süd GmbH, Niederlassung Wertstofffraktionen stofflich verwertet. Untereisesheim. Der Vertrag läuft bis Dies sind über 26.000 Tonnen Sekun- 30.06.2016. därrohstoffe – mehr als 79 kg je Ein- wohner und Jahr. Zusätzlich sammeln rund 100 Vereine Altpapier. Die Sammelmengen von Die getrennte Erfassung von Wertstof- jährlich 3.700 Tonnen werden seit fen konnte in den letzten Jahrzehnten 01.07.2012 von der Firma Inast Ab- deutlich gesteigert werden. Waren es fallbeseitigungs-GmbH, Mosbach, 1990 nur 38.513 Tonnen Wertstoffe, übernommen und verwertet. Die Fir- so hat sich diese Zahl bis zum Jahr ma stellt den Vereinen am Sammeltag 2014 auf 101.639 Tonnen mehr als Großcontainer zur Verfügung. Der verdoppelt. Vertrag mit der Firma Inast läuft bis 30.06.2016. Für die Sammlung erhal-

Wertstoffsammlungen 11

ten die Vereine vom Landkreis eine Wellpappe) werden zu 100 Prozent Entschädigung von 40 €/t, das sind aus Altpapier hergestellt. Die Papier- ungefähr 150.000 € im Jahr. erlöse vermindern die Abfallgebühr.

Auf den 51 Recyclinghöfen sind be- 3.2 Metalle sondere Container für Kartonagen Größere Altmetallteile werden von der aufgestellt. Die Sammelmenge betrug Firma SITA im Zuge der Sperrmüllab- 2014 zirka 2.900 Tonnen. Die Samm- fuhr ab Haus gesammelt. Hierfür er- lung erfolgt seit 01.07.2012 durch die halten alle Haushalte mit dem Abfall- Firma Inast Abfallbeseitigungs-GmbH, kalender jährlich zwei Sperrmüllgut- Mosbach. Der Vertrag läuft bis scheine. 30.06.2016. Kleine Altmetallteile können auf allen In den Jahren 2007/2008 hat der Ab- 51 Recyclinghöfen abgegeben wer- fallwirtschaftsbetrieb die Blaue Tonne den. 13 Recyclinghöfe nehmen auch eingeführt. Die inzwischen über großvolumige Altmetallteile an. 61.000 Sammelgefäße gehören dem Landkreis. Vertragspartner sind in drei Gebietslosen die Firmen ALBA Heil- bronn-Franken GmbH & Co. KG, Heil- bronn, Kurz Recycling GmbH, und Inast Abfallbeseiti- gungs-GmbH, Mosbach. Die Behälter mit einem Volumen von 240 l werden kostenfrei gestellt und neun Mal im Recyclinghof Jahr ab Haus geleert. 10.800 Tonnen Papier kommen auf diese Weise zu- Insgesamt werden zirka 1.500 Tonnen sammen. Altmetalle gesammelt (Zahlen des Jahres 2014) In Summe erfasst der Landkreis mit  Recyclinghöfe 832 t seinem differenzierten Hol-  Sperrmüllsammlung 167 t /Bringsystem 27.000 Tonnen PPK.  Dosencontainer 505 t. Das Altpapier wird stofflich verwertet;

es geht überwiegend zur Papierfabrik Die Mengen waren in den letzten Jah- Palm, insbesondere nach 73432 Aa- ren (bis 2012) rückläufig. Trotz ver- len, 76744 Wörth in der Pfalz und stärkter Öffentlichkeitsarbeit und in- 97483 Eltmann am Main. Die Produk- tensivierter Zusammenarbeit mit der te der Firma Palm (Zeitungsdruck und Polizeidirektion Heilbronn werden die bei der Sperrmüllsammlung bereit ge- stellten Metalle sowie Elektronik- schrott weiterhin und zunehmend be- raubt. Der Abfallwirtschaftsbetrieb steuert dem Mengenabfluss mit Ve- hemenz entgegen. Seit Mitte 2012 werden auf 13 Recyclinghöfen – wo es die Platzverhältnisse zulassen – auch Waschmaschinen, Geschirrspü- ler, Wäschetrockner, Elektroherde und

12 Wertstoffsammlungen

Backöfen sowie nahezu alle anderen 3.3 Elektro- und Elektronikaltgeräte großen Altmetalle (zum Beispiel elekt- Großvolumiger Elektronikschrott wird, rische Heizkörper und Heizgeräte – wie Altmetall, von der Firma SITA ab keine Nachtspeicheröfen) kontrolliert Haus gesammelt. und sicher angenommen. Alle Contai- ner für kleinvolumiges Altmetall auf sämtlichen Recyclinghöfen wurden mittels zusätzlicher Schlösser vor un- befugter Entnahme außerhalb der Öffnungszeiten geschützt. 2013 sind die Mengen wieder etwas angestie- gen.

Dosen werden als Verpackungsabfälle durch die dualen Systeme verwertet,

z.B. bei der Firma Scholz in 73529 Kleinvolumigen Elektro-/Elektronik- Schwäbisch Gmünd. Metallschrott der schrott können die Einwohner bei Recyclinghöfe geht beispielsweise zur sämtlichen Recyclinghöfen abgeben. Firma Thyssen Sonnenberg Recycling 13 Recyclinghöfe nehmen außerdem TSR, Heilbronn. ALBA Electronics Haushaltsgroßgeräte an. In den Ent- Recycling GmbH in Eppingen verwer- sorgungszentren Eberstadt und tet Material aus der Sperrmüllsamm- Schwaigern-Stetten wird sämtlicher lung. Elektro-/Elektronikschrott gesammelt.

Alle Angebote sind für die Einwohner Aluminium wird über die Recyclinghö- kostenfrei. fe gesondert erfasst (79 Tonnen im

Jahr 2014) und durch die dualen Sys- Erfasst werden insgesamt zirka 2.000 teme verwertet, zum Beispiel im Alu- Tonnen Elektro-/Elektronikaltgeräte im Schmelzwerk Pyral in 09599 Freiberg Jahr. (Sachsen).

Sperrmüllsammlung ca. 700 t ab Haus Entsorgungszentren ca. 600 t Eberstadt und Schwaigern-Stetten Recyclinghöfe ca. 650 t Schadstoffmobil ca. 1 t

Die gesetzlich vorgegebene Sammel-

quote von 4 kg/(E*a) wird damit um Der Sammelaufwand übersteigt beim 50 % überschritten. Ziel ist, auch die Altmetall die aus der Sammlung er- erhöhte Sammelquote von 17 kg/(E*a) zielten Erlöse. bis 2019 zu erfüllen (vgl. hierzu Kapi- tel III. Ziff. 8; Kapitel IV. Ziff. 1 Absatz 10; Kapitel IV Ziff. 3.2 Absatz 4).

Wertstoffsammlungen 13

mit geschätzt 4.800 Tonnen – liegen bei 3.000 Tonnen.

Altholz kann von den Einwohnern in den Entsorgungszentren Eberstadt und Schwaigern-Stetten sowie auf al- len Recyclinghöfen im Landkreis ab- geben werden.

Das Altholz wird stofflich (etwa 25 Prozent) oder thermisch (zirka 75 Prozent) verwertet. Bildschirme, Geräte der Informations- technik und der Unterhaltungselektro- 3.5 Alttextilien und Schuhe nik (1.000 t) werden bei der ABG, Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat zum , zerlegt; die Wertstoffe wie 01.01.2014 flächendeckend über 200 Festplatten, Laufwerke, Platinen, Re- Altkleidercontainer aufgestellt. Die lais, Trafos, Netzteile und Kupferkabel landkreiseigenen Container für Textili- werden anschließend weiter vermark- en inklusive Schuhe befinden sich auf tet. Kühlgeräte (400 t) werden über den öffentlichen Containerstandorten das Rücknahmesystem der Industrie für Altglas, Papier und Dosen sowie EAR verwertet. Haushaltskleingeräte auf Recyclinghöfen. Auf diese Weise (320 t) werden bei ALBA Electronics können jährlich nahezu 1.000 Tonnen Recycling GmbH, Eppingen, ange- Alttextilien und Schuhe erfasst und nommen, in der Niederlassung in der Verwertung zugeführt werden. Lustadt in der Pfalz zerlegt und dann nach Stoffen getrennt verwertet. Haushaltsgroßgeräte, wie z.B. Wasch- und Spülmaschinen, Wäschetrockner oder Elektroherde (240 t), werden überwiegend bei ALBA Electronics Recycling GmbH in Eppingen ge- schreddert und die Einzelteile dann weiter genutzt, beispielsweise in Stahlwerken. Kleinere Mengen der Großgeräte gehen zur Firma Inast in Obrigheim, werden dort vorbehandelt und danach weiter verwertet. Gasent- ladungslampen, z.B. Leuchtstoffröh- ren und Energiesparlampen (10 t), werden über das Rücknahmesystem der Industrie EAR, 90763 Fürth, oder über Lightcycle, 80687 München, Vertragspartner hinsichtlich der Lee- verwertet. rung der Container und der Verwer- tung der Sammelware ist die Bieter- 3.4 Altholz gemeinschaft Striebel Textil GmbH / Die getrennt erfassten Holzmengen – aktion hoffnung Rottenburg - Stuttgart ohne den Altholzanteil im Sperrmüll e.V.. Die Firma Striebel Textil GmbH hat in Langenenslingen (Baden-

14 Wertstoffsammlungen

Württemberg) einen eigenen Sortier- 3.6 Kommunale Kunststoffe betrieb. Das Unternehmen ist zertifi- Seit 2010 sammelt der Landkreis er- zierter Entsorgungsfachbetrieb und folgreich hochwertige Kunststoffe wie seit über zwanzig Jahren in der Bran- z.B. Gießkannen, Klappboxen, Putz- che tätig. In der aktion hoffnung sind eimer und Wäschekörbe. zehn katholische Organisationen und Verbände aus der Diözese Rotten- Durch die Annahme auf den Recyc- burg-Stuttgart (z.B. BDKJ und caritas) linghöfen ist die Qualität sehr gut, so zusammengeschlossen. Der Verein dass Jahr für Jahr über 500 Tonnen engagiert sich in der Not- sowie Kata- Sekundärrohstoffe dieser Fraktion strophenhilfe und bearbeitet entwick- stofflich verwertet werden können. lungspolitische Themen. Hier erfolgte, ganz im Sinne der Ab-

Die verstärkte Aktivität des Abfallwirt- schaftsbetriebes bei dieser Wert- stofffraktion resultiert insbesondere aus der Restabfallanalyse von Ende 2010 (1.044 Tonnen/a Textilien und Schuhe landeten im Restmüll). Aber

auch die Missstände im Zusammen- hang mit einer Vielzahl illegaler Sammlungen haben eine Rolle beim fallhierarchie, eine Verlagerung vom verstärkten Engagement gespielt. Mit Rest- und Sperrmüll zur Wertstoffwirt- dem Ausbau der kommunalen Sam- schaft. Die gesetzliche Vorgabe (§ 14 melstruktur können die wild aufgestell- Absatz 1 KrWG), „Kunststoffabfälle ten, illegalen Textilcontainer nach und zum Zweck des ordnungsgemäßen, nach aus dem Ortsbild verbannt wer- schadlosen und hochwertigen Recyc- den. lings spätestens ab dem 1. Januar 2015 getrennt zu sammeln“, ist früh- Gemeinnützige Sammlungen und zeitig erfüllt. Kleiderkammern der karitativen Orga- nisationen bleiben unberührt und wer- 3.7 Sonstige Wertstoffe den im Rahmen der Abfallberatung 3.7.1 CDs und DVDs weiterhin beworben. Auf den Recyclinghöfen einschließlich Entsorgungszentren werden 4 t/a CDs

Wertstoffsammlungen 15

und DVDs gesammelt. Der Weinsber- nutzung der Landkreis-Einrichtungen ger Hilfsverein ABG mit Sitz in Lein- wird ein angemessenes Entgelt be- garten verwertet diese über eine zahlt. Die dualen Systeme beteiligen Tochterfirma. sich außerdem an den Kosten des 3.7.2 Fette Landkreises für die Abfallberatung 4 Tonnen Speisefette im Jahr erfas- und die Sauberhaltung der Flächen, sen verschiedene Recyclinghöfe und auf denen Sammelgroßbehältnisse die Entsorgungszentren in Eberstadt (Depotcontainer) stehen. sowie Schwaigern-Stetten. Das Altfett wird vorwiegend als Biodiesel verwer- Die dualen Systeme haben die Firma tet. Inast aus Mosbach damit beauftragt 3.7.3 Korken (der Vertrag läuft bis zum Die Recyclinghöfe nehmen jährlich 31.12.2016), die Leichtverpackungen 300 bis 400 kg Korken entgegen, die (Becher, Styropor, Folien, Geträn- hernach zu Korkplatten weiterverar- keverpackungen, Mischkunststoffe) beitet werden. Die Erfassungsmengen und Dosen beim Landkreis (Recyc- sind tendenziell rückläufig, da Natur- linghöfe und Depotcontainer) abzuho- korken zunehmend durch künstliche len. Korken ersetzt werden.

4. Kooperation mit den dualen Syste- Mit der Sammlung von Weiß-, Braun- men und Grünglas (Leerung der entspre- Die Sammlung und Verwertung von chenden Behälter auf den Recycling- gebrauchten, restentleerten Verkaufs- höfen und den Depotcontainer- verpackungen, die typischerweise Standplätzen) haben die dualen Sys- beim privaten Endverbraucher anfal- teme bis zum 31.12.2015 die Firma len, liegt in der Verantwortung der du- Rhenus, Stuttgart, Niederlassung alen Systeme. Vor dem Inkrafttreten Heilbronn, beauftragt. der Verpackungsverordnung vom 12.06.1991 waren ausschließlich die Verkaufsverpackungen aus Papier, Kommunen zuständig. die an der Gesamtpapiermenge einen Anteil von zirka 17 % ausmachen, Der Landkreis hat mit den inzwischen werden zusammen mit dem übrigen zehn Systembetreibern Abstim- Papier im Auftrag des Landkreises mungsvereinbarungen geschlossen. gesammelt. Die Sammlung erfolgt Danach nutzen die dualen Systeme über die Blaue Tonne, Depotcontainer die Einrichtungen des Landkreises für in den Gemeinden, Recyclinghöfe und ihre Sammeltätigkeit. Für die Mitbe- durch Vereine.

16 Wertstoffsammlungen

Duale Systeme (Systeme nach § 6 Landbell AG für Rückhol-Systeme Absatz 3 Verpackungsverordnung) Rheinstraße 4K - 4L in alphabetischer Reihenfolge 55116 Mainz Stand: Januar 20152: Telefon: 06131 235652-0 Telefax: 06131 235652-10 BellandVision GmbH E-Mail: [email protected] Bahnhofstraße 9 Internet: www.landbell.de 91257 Pegnitz Telefon: 09241 4832-0 Reclay Vfw GmbH Telefax: 09241 4832-222 Austraße 34 E-Mail: [email protected] 35745 Herborn Internet: www.bellandvision.de Telefon: 0221 580098-0 Telefax: 0221 580098-777 Der Grüne Punkt – Duales System E-Mail: reclayvfw@reclay- Deutschland GmbH group.com (oder: group@reclay- Frankfurter Straße 720-726 group.com) 51145 Köln-Porz-Eil Internet: www.reclay-group.com Telefon: 02203 937-0 Telefax: 02203 937-190 RKD Recycling Kontor Dual GmbH E-Mail: [email protected] & Co. KG Internet: www.gruener-punkt.de Waltherstraße 49-51 51069 Köln EKO-PUNKT GmbH (bis Ende 2014) Telefon: 0221 474465-0 Brunnenstraße 138 Telefax: 0221 474465-99 44536 Lünen E-Mail: [email protected] Telefon: 02306 106-8921 (oder: [email protected]) Telefax: 02306 106-8923 Internet: www.rkd-online.de E-Mail: [email protected] Internet: www.eko-punkt.de Veolia Umweltservice Dual GmbH Hammerbrookstr. 69 ELS Europäische Lizenzierungs- 20097 Hamburg Systeme GmbH Telefon: 040 78101-647 Margaretenstraße 1 Telefax: 040 78101-569 53175 Bonn E-Mail: info-dual@veolia- Telefon: 0228 94377-3 umweltservice.de Telefax: 0228 94377-55 Internet: www.veolia- E-Mail: [email protected] umweltservice.de/dual Internet: www.els-systeme.de Zentek GmbH & Co. KG INTERSEROH Dienstleistungs Ettore-Bugatti-Str. 6-14 GmbH 51149 Köln Stollwerckstraße 9a Telefon: 02203 8987-0 51149 Köln Telefax: 02203 8987-995 Telefon: 02203 9147-0 E-Mail: [email protected] Telefax: 02203 9147-1394 (oder: [email protected]) E-Mail: [email protected] Internet: www.zentek.de Internet: www.interseroh.de

2 https://www.ihk-ve-register.de/inhalt/duale_systeme/

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5. Bioabfall die Firma Hans Vornkahl, 29410 Biogene Abfälle sind wertvolle Sekun- Salzwedel, zu gütegesichertem därrohstoffe. Sie müssen unter Be- Kompost verwertet. achtung ihrer jeweiligen Eigenschaf- ten getrennt erfasst und stoffstrom- Die Verträge laufen bis 30.06.2017, spezifisch, effizient genutzt werden. mit einer Verlängerungsmöglichkeit Während beim Bioabfall die Herstel- um bis zu zwei Jahren. lung von Komposten oder Pflanz- und Blumenerden, unter Umständen auch die Biogaserzeugung, sinnvoll ist, stellt beim Baum- und Strauchschnitt

die energetische, CO2-neutrale Ver- wendung in Heizkraftwerken das Op- timum dar.

5.1 Biotonne 1995 hat der Landkreis die Biotonne zur Sammlung von organischen Abfäl- len ab Haus eingeführt.

Fa. AKG, Pfaffenhofen

Biotonne? Haben wir! Der hochwertige Kompost wird im Landschafts- und Gartenbau, im Sub- strathandel (als Torfersatz) und in der Landwirtschaft ganz überwiegend re-

gional eingesetzt. Die Sammlung erfolgt durch die Firma SITA und durch die Firma ALBA als Im Land Baden-Württemberg werden Subunternehmer. derzeit etwa 45 kg/(E*a) Bioabfall ge- sammelt. Als Zielwert für die landes- Von Mitte Juni bis Mitte August wird weite Sammlung bis 2020 werden 60 die Biotonne wöchentlich - ansonsten kg/(E*a) angegeben. Der Landkreis zweiwöchentlich - geleert. Heilbronn erfasst etwa 77 kg/(E*a) in hochwertiger Qualität mit lediglich Biotonnen können in den Größen 60 l, rund 2 % Störstoffen. 80 l, 120 l und 240 l im Handel gekauft werden. Außerdem werden 60 l-Säcke für Gartenabfälle angeboten. 77 kg/EW/Jahr! Mehr als der Landeszielwert! Der Bioabfall (25.000 Tonnen im Jahr) wird ortsnah in verschiedenen Kom- postwerken verarbeitet:  Firma AKG, Pfaffenhofen, 10.700 t Um den Anteil der Störstoffe im Bioab-  Firma Hauke-Erden, Öhringen, fall gering zu halten, hat der Landkreis 10.700 t Heilbronn bisher auf intensive Öffent-  3.600 t werden zur Firma Bauer- lichkeitsarbeit und moderate Gebüh- Kompost, Bad Rappenau, gefah- ren gesetzt. So kostet die 60 l-Bio- ren und entweder dort oder durch

18 Wertstoffsammlungen

tonne mit 30 Leerungen im Jahr bei- Insgesamt erfasst der Landkreis somit spielsweise nur 18 €. 97 kg/(E*a) Gartenabfälle.

5.2 Gartenabfälle Die Bevölkerung verfügt über folgende Der Landkreis nimmt Baum-, Strauch- Möglichkeiten zur Entsorgung von und Heckenschnitt aus Hausgärten Gartenabfällen: mit einem Astdurchmesser bis zu 10  Ordnungsgemäße Kompostierung cm auf einem dezentralen Netz von im eigenen Garten insgesamt 40 Häckselplätzen kosten-  Nutzung der Biotonne frei an (vgl. Kapitel X. Ziff. 4.). Erfasst  Spezielle Papiersäcke für Gar- werden 29.375 Tonnen im Jahr 2014. tenabfälle wie Laub und Gras (werden bei Leerung der Biotonne mitgenommen und sind bei den Müllmarkenverkaufsstellen erhält- lich)  Auf insgesamt 40 Häckselplätzen wird Baum- und Heckenschnitt unter Aufsicht eines Platzwarts angenommen. Das Material wird zerkleinert und überwiegend zu Holzhackschnitzeln verarbeitet.  Annahme von Rasenschnitt und Laub auf 39 Häckselplätzen von Das sortenreine gesammelte Material Mitte März bis einschließlich De- wird für die thermische Verwertung zember. (Strom- und Wärmeerzeugung) aufbe- reitet. Auf diese Weise können 4.300 5.3 Energetische Nutzung der bioge- Zwei-Personen-Haushalte vollständig nen Reststoffe mit 12.800.000 kWh Strom versorgt Die Abfallwirtschaft im Landkreis ist werden. Vertragspartner ist bis min- inzwischen zum bedeutenden Ener- destens 31.12.2016 die Firma GWV gielieferanten geworden. Ein Stand- Gesellschaft für Wertstoffverwertung bein dabei sind die Bioabfälle. mbH, Remseck. Die Abgabe von Feinmaterial zur Verwertung im Wein- 29.000 t auf den Häckselplätzen ge- bau bzw. in der Landwirtschaft ist im trennt gesammelter Baum-, Strauch- Frühjahr 2015 eingestellt worden. und Heckenschnitt werden für die thermische Verwertung zur Strom- Seit 2008 werden auf den Häcksel- und Wärmeerzeugung aufbereitet. So plätzen von Mitte März bis Ende De- können 4.300 Haushalte vollständig zember außerdem pro Anlieferung bis mit 12.800.000 kWh Strom versorgt zu 500 Liter Rasenschnitt und Laub in werden. besonderen Behältnissen kostenfrei angenommen (2.400 Tonnen jährlich). Über alle Sparten (Rest- und Sperr- Das Material wird unter Beachtung der müllverwertung, Deponiegasverstro- gesetzlichen Vorgaben, insbesondere mung sowie Baum- und Strauch- der Bioabfallverordnung, kompostiert schnitt) wird im Bereich Wertstoff- und verwertet. /Abfallwirtschaft des Landkreises ne- ben nutzbarer Wärme summa sum-

Wertstoffsammlungen 19

marum der Strom für zirka 26.890 Der Gelbe Sack ist dagegen zwar eine Menschen erzeugt. Dies entspricht für die Einwohner bequeme Variante. 8,2 % der Landkreiseinwohner. Seine Nachteile (Müllanteil im Sack von etwa 40 %, verunreinigte Wert- 6. Optimierungspotenzial/Ziele stoffe, zum Teil noch aufwändige Sor- Das KrWG des Jahres 2012 normiert tierung per Hand, schlechte Qualität, das Getrennthalten von Abfällen zur rund zwei Drittel der Sammelmenge Verwertung (§ 9 Absatz 1) im Allge- werden verbrannt, Säcke verunstalten meinen und die Getrenntsammlung Tage vor der Abfuhr das Ortsbild, auf- von Wertstoffen (§ 14 Absatz 1) ein- gerissene Säcke und Müllverwehun- schließlich Bioabfällen (§ 11 Absatz 1) gen, Wegfall der Entgelte der dualen – spätestens ab 1. Januar 2015 – im Systeme für die Recyclinghöfe) wie- Besonderen. gen aber schwerer als die Vorteile. Weniger denn je geht es darum, Ab- Unter Kapitel IV. Ziff. 2 (Seite 10 ff) fälle zu beseitigen. Im Gegenteil: Wir wurde auf die Wertstofferfassung im müssen Abfälle vermeiden und da, wo Landkreis und das bestehende Bring- sie entstehen, für geschlossene Kreis-

system zur sortenreinen Erfassung läufe sorgen. von Wertstoffen grundsätzlich einge- gangen.

erfasste erfasste erfasste erfasste erfasste Wertstoffart Menge (t) Menge (t) Menge (t) Menge (t) Menge (t) 2014 2013 2012 2011 2010 Papier, Pappe, 27.021 27.163 26.849 27.358 27.084 Kartonagen (PPK) Glas 7.433 7.706 7.582 7.844 7.561 Kunststoffe 2.647 2.651 2.707 2.682 2.695 FE-Metall 1.511 1.519 1.418 1.572 1.782 Aluminium 79 79 75 75 76 Elektro-/Elektronik- 1.941 1.962 1.941 1.910 2.079 altgeräte Holz 2.958 3.089 3.408 3.218 3.483 Sonstige Wertstoffe 856 303 290 -- -- Bioabfall 25.361 25.114 24.949 24.900 25.252 Laub und Gras 2.457 2.237 2.030 1.958 2.206 Baum- und 29.375 20.060 20.125 20.150 16.125 Heckenschnitt Wertstoffe 101.639 91.883 91.374 91.667 88.343 insgesamt Wertstoffauf- kommen in kg 310 282 277 278 268 pro Einwohner

20 Wertstoffsammlungen

Die Abfallwirtschaft im Landkreis Heil- Durch den fortwährenden Ausbau der bronn hat sich vom Entsorger zum Getrenntsammlung (Beispiel Alttextili- Experten für Recycling entwickelt. Sie en und Schuhe) kann die Recycling- leistet einen bedeutenden Beitrag zum quote weiter erhöht werden. Diese Klima- und Ressourcenschutz. Ziel ist liegt nach dem am 1. Juni 2012 in es, dies auch für die Zukunft durch die Kraft getretenen Kreislaufwirtschafts- möglichst effiziente Nutzung von Ab- gesetz bis 2020 bei 65 % aller Sied- fällen als Rohstoff- und Energiequelle lungsabfälle. Der Landkreis wird die sicherzustellen. Quote vor der Zeit erfüllen.

Rest- und Sperrmüll 21

V. REST- UND SPERRMÜLL den Deponien Eberstadt und Schwai- gern-Stetten abgelagert. Seitdem ist 1. Grundsätze die Deponierung unbehandelter biolo- Abfälle aus privaten Haushaltungen gisch abbaubarer Siedlungsabfälle in und Abfälle zur Beseitigung aus ande- Deutschland ohne Einschränkungen ren Herkunftsbereichen (Abfallschlüs- verboten. selnummer 20 03 01) sind den öffent- lich-rechtlichen Entsorgungsträgern Seit 1. Juni 2005 wird der Restmüll, (örE), also den Stadt- und Landkrei- nach europaweiter Ausschreibung, sen, zu überlassen. von der Firma TPLUS GmbH, Ettlin- gen, entsorgt. Zum 1. Januar 2016 er- Die Erfassung bestimmter Wertstoffe folgte eine erneute europaweite Aus- (wie Verpackungsabfälle) und be- schreibung. Danach wird die Firma stimmter Abfälle mit Gefahrenpotenzi- TPLUS auch weiterhin – mindestens al (wie Batterien) ist von der Überlas- bis zum 31.12.2023 – den Restmüll sungspflicht an die örE ausgenom- aus dem Landkreis entsorgen. Der men. Diese werden im Rahmen spe- Vertrag enthält zwei Verlängerungsop- zieller, von Herstellern und Vertreibern tionen bis längstens zum 31.12.2025. organisierter Systeme gesammelt und verwertet, wobei hier der Abfallwirt- Unser Restmüll wird unter Beachtung schaftsbetrieb eingebunden ist. (vgl. der Prinzipien von Autarkie und Nähe insbesondere Kapitel IV.). grundsätzlich in Baden-Württemberg thermisch verwertet. Alle Abfallver- 2. Abfallhierarchie brennungsanlagen für Hausmüll in Die EU-AbfRRL und das KrWG legen Baden-Württemberg erfüllen die Effi- eine neue, fünfstufige Abfallhierarchie zienzkriterien zur Einstufung als Ver- mit klar geregelter Prioritätenfolge wertungsanlagen gemäß der AbfRRL. fest: Durch die thermische Verwertung un- 1. Vermeidung seres Restmülls können 23.207.000 2. Vorbereitung zur Wiederverwen- kWh Strom für 7.735 Haushalte und dung außerdem 57.692.000 kWh Wärme 3. Recycling (z.B. von Altpapier) gewonnen werden. Ab 2016 ist die 4. sonstige Verwertung (z.B. energe- Abfallverbrennungsanlage in Stuttgart- tische Verwertung bei der Verbren- Münster unsere primäre Partneranla- nung oder Verfüllung) ge. 5. Beseitigung (z.B. Deponierung).

An letzter Stelle der Abfallhierarchie steht also die Abfallbeseitigung. Das heißt, sie kommt nur infrage, wenn Abfälle weder vermieden noch wie- derverwendet oder verwertet werden können.

3. Beseitigung/Verwertung des Rest- mülls Bis 31. Mai 2005 wurde der gesamte Haus-, Sperr- und Gewerbemüll auf Abfallverbrennungsanlage in Stuttgart-Münster

22 Rest- und Sperrmüll

(3.000 t) zum einen Teil stofflich und 4. Beseitigung/Verwertung des Sperr- zum anderen Teil thermisch verwertet mülls werden, kann die mit diesen Stoff- Sperrmüll (Abfallschlüsselnummer 20 strömen erzeugte Energiemenge nicht 03 07) sind feste Abfälle, die wegen genau quantifiziert werden. Bei ge- ihrer Größe und Form nicht in die zu- schätzten 50 % thermischer Verwer- gelassenen Restmülltonnen passen tung ergeben sich zusätzliche Strom- und getrennt vom übrigen Hausmüll (2.907.000 kWh) und Wärmeausbeu- gesammelt und transportiert werden. ten (7.227.000 kWh). Die Stromer- zeugung allein entspricht dem Bedarf Den Sperrmüll entsorgt derzeit die von 970 Haushalten. Firma ALBA Heilbronn-Franken GmbH & Co. KG, Heilbronn. Ab Ab 2016 wird der eingesammelte 01.01.2016 wird dieser Auftrag von Sperrmüll sortiert in eine reine Altholz- der Bietergemeinschaft AKG Achauer fraktion, ca. 25 %, und eine gemischte Kompostierungs GmbH & Co.KG, Sperrmüllfraktion mit Holzanteilen, ca. Pfaffenhofen / BEM Umweltservice 75 %. Metalle werden jeweils abge- GmbH, Ludwigsburg, wahrgenom- sondert und separat verwertet. Die men. Der Vertrag läuft bis zum reine Altholzfraktion wird in einem Bio- 31.12.2020 und sieht eine Verlänge- masseheizkraftwerk, die gemischte rungsoption von zweimal einem Jahr Sperrmüllfraktion mit Holzanteilen in bis zum 31.12.2022 vor. einem Heizkraftwerk energetisch ver- wertet. Da der Sperrmüll (10.202 t) sowie die getrennt erfassten Holzmengen

Rest- und Sperrmüll 23

5. Müllabfuhr Menge (t) Menge (t) Menge (t) Menge (t) Menge (t) Abfallart Die Restmüllabfuhr erfolgt durch die 2014 2013 2012 2011 2010 Firma SITA; die Firma ALBA wirkt als Hausmüll *) 49.907 49.232 48.522 48.905 49.028

Subunternehmer im nördlichen Land- Sperrmüll 9.546 10.202 10.364 10.025 10.160 kreis mit. Geleert werden Restmüllbe- Hausmüllähnlicher 2.093 2.069 2.066 2.397 2.533 hälter – mit Rädern – in den Größen Gewerbeabfall 40 l, 60 l, 80 l, 120 l und 240 l. Außer- Summe Restmüll 61.546 61.503 60.952 61.327 61.721

dem werden 50 l-Abfallsäcke einge- Restmüllaufkommen 188 189 185 187 188 sammelt. Größere Wohneinheiten so- in kg je Einwohner Restmüllaufkommen wie Betriebe können ihre Abfälle in in kg je Einwohner 150 151 148 148 148 ohne gewerbl. Anteil Norm-Großbehältern mit 1,1 m³ Füll- Restmüllaufkommen raum bereitstellen. in kg je Einwohner 121 120 116 118 117 ohne gewerbl. Anteil und ohne Sperrmüll Der eingesammelte Restmüll wird bei *) Von der öffentlichen Müllabfuhr ab Haus eingesammelte der Übergabestelle der Firma Kurz in Müllmenge. Darin enthalten sind jeweils auch Gewerbeabfälle (2014 zirka 5.700 t, die in 1,1 m³-Containern und etwa 4.500 t, Heilbronn umgeschlagen und gelangt die in Rädertonnen zur öffentlichen Abfuhr bereitgestellt wer- den sowie ein weiterer nicht abschätzbarer Geschäftsmüllan- von dort zur thermischen Verwertung. teil in gemischt genutzten Behältern).

Das gesamte Restmüllaufkommen ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 0,07 % leicht gestiegen, liegt aber un- ter den Aufkommen der Jahre 2009 und 2010. Die Zahl der Einwohner ist von 2013 auf 2014 um 0,68 % ange- wachsen.

Wesentliche Einflussfaktoren für die Entwicklung der Abfallmenge sind ne- ben der Einwohnerzahl und dem Wirt- schaftswachstum zum Beispiel Alters- struktur, Haushaltsgröße und Kauf- kraft. Die Rolle dieser Einflussfaktoren Sperrmüll wird auf Abruf bis zu zwei- beziehungsweise deren Quantifizie- mal im Jahr, getrennt nach den Frak- rung ist bisher nicht hinreichend un- tionen Sperrmüll, Altmetall und Elekt- tersucht, um verlässliche Aussagen roschrott, durch die Firma SITA ab treffen zu können. Bekannt ist unter Haus eingesammelt. Je Abholung und anderem, dass das verfügbare Haus- Fraktion ist eine Höchstmenge von haltseinkommen 2013 um 2,1 % stieg, 2 m³ zulässig. die Sparquote vor dem Hintergrund niedriger Zinsen sank und der Kon- 6. Entwicklung der Müllmengen sum der wichtigste Wachstumsmotor Die über die Firma TPLUS entsorgten war. Dies alles sind Indizien für eine Abfallmengen (Hausmüll, Sperrmüll, Zunahme des Restmüllaufkommens. hausmüllähnlicher Gewerbeabfall) ha- ben sich wie folgt entwickelt: Trotz der 2014 leicht erhöhten Ab- fallintensität ist in den letzten Jahren eine deutliche Entkoppelung des Ab- fallaufkommens von der wirtschaftli-

24 Rest- und Sperrmüll

chen Entwicklung festzustellen (Wirt-  Vollservice, bei dem die zu ent- schaftswachstum Baden-Württemberg sorgenden Sperrmüllgegenstände 2013: 0,9 %; 2012: 1,2 %: 2011: aus Wohnräumen, von Dachbö- 4,7 %). den oder aus Kellern zur Abfuhr an die Straße transportiert wer- 7. Optimierungspotenzial/Ziele den Die wesentlichen Ziele für die nächs-  Mülltonnenservice (Hinaus- und ten Jahre sind: Hereinstellen der Tonnen)  Verringerung des Restmüllauf-  Verringerung der kostenfreien kommens, u.a. durch Reduktion Sperrmüllentsorgung auf Abruf des biogenen Anteils im Hausmüll von zweimal auf einmal jährlich  Verstärkte Sekundärrohstoffge- (Maßnahme der Gebührenge- winnung aus Sperrmüll (auch zur rechtigkeit und zur Verringerung Verringerung der Abhängigkeit der Sperrmüllmenge). von Rohstoffimporten) ab 2016  Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz (u.a. durch die Ab- fallverwertung und durch emissi- onsarme Müllfahrzeuge mit EU- RO 6-, mindestens aber EURO 5- Norm)  Gewährleistung von Entsor- gungssicherheit, Autarkie und Einhaltung des Näheprinzips (ist durch unsere Verträge optimal garantiert, selbst beim Sperrmüll, bei dem Autarkie und Näheprinzip keine gesetzlichen Vorgaben sind)  Weiterhin Gebührenstabilität (seit zehn Jahren unverändert niedrige Gebühren)  Möglichkeit einer Bestellung der Sperrmüllabfuhr auf Abruf über das Internet (Online-Service).  Erneute Durchführung einer Sor- tieranalyse über die Zusammen- setzung des Restmülls mit dem Ziel der Optimierung des Erfas- sungssystems.

Geprüft werden rechtzeitig vor Ablauf des aktuellen Abfuhrvertrages:  Expressabfuhr beim Sperrmüll (Abholung des Sperrmüll inner- halb von drei Werktagen gegen Bezahlung)

Inertabfälle 25

VI. INERTABFÄLLE 2. Verwertung und Beseitigung Die Erfassung und Behandlung von 1. Grundsätze Inertabfällen erfolgt sowohl über pri- Zu den Inertabfällen gehören insbe- vate Unternehmen als auch durch den sondere Erdaushub und Bauschutt. Abfallwirtschaftsbetrieb als öffentlich- Sofern diese nicht verwertet werden rechtlicher Entsorgungsträger (örE). können, sind sie zu beseitigen und je nach Belastungsgrad auf einer Depo- Soweit technisch möglich und wirt- nie der Klasse 0, Klasse I oder Klasse schaftlich zumutbar müssen Inertab- II abzulagern. Entsprechend dieser fälle vom Abfallbesitzer verwertet Zuordnung zu den Deponieklassen werden. Kann eine Verwertung nicht gemäß Deponieverordnung wird von erfolgen, sind die Abfälle dem örE zu DK 0-, DK I- oder DK II-Abfällen ge- überlassen. Auch für die örE gilt vor- sprochen. rangig die Verwertungspflicht und ist die Beseitigung nachrangig. § 3 Absatz 6 KrWG definiert Inertab- fälle folgendermaßen. 3. Abfallmengen In Baden-Württemberg wurden 2011 „nur“ zirka 19 Prozent (das sind rund 6 „Inertabfälle im Sinne dieses Gesetzes sind mineralische Millionen Tonnen, davon 5 Millionen Abfälle, Tonnen Bodenaushub) der insgesamt 1. die keinen wesentlichen anfallenden Bauabfälle den örE über- physikalischen, chemi- lassen. schen oder biologischen Veränderungen unterlie- Die zu entsorgenden Mengen variie- gen, ren, über die Jahre betrachtet, stark 2. die sich nicht auflösen, und können vom Landkreis kaum be- nicht brennen und nicht einflusst werden. Die großen Men- in anderer Weise physi- genschwankungen sind ein Indiz für kalisch oder chemisch Konjunkturauf- und -abschwung; er- reagieren, heblichen Einfluss auf die Mengen 3. die sich nicht biologisch haben auch Baugroßprojekte. abbauen und 4. die andere Materialien, mit denen sie in Kontakt kommen, nicht in einer Weise beeinträchtigen, die zu nachteiligen Aus- wirkungen auf Mensch und Umwelt führen könnte. Die gesamte Auslaugbarkeit und der Schadstoffgehalt der Abfälle sowie die Ökoto- Biotop Erddeponie xizität des Sickerwassers müssen unerheblich sein und Die dem Landkreis jeweils überlasse- dürfen insbesondere nicht nen Mengen hängen neben der Bau- die Qualität von Oberflä- wirtschaft auch davon ab, wieviel Ma- chen- oder Grundwasser ge- terial den Weg zu privatwirtschaftli- fährden.“

26 Inertabfälle

chen Verwertern nimmt. In Jahren mit Während im Jahr 2012 rund 155.000 t einem ausgesprochen feuchten Win- an Erd- und Abbruchmaterial auf die ter beispielsweise gelangt wenig Deponien des Landkreises gelangten, Erdaushub zur Bodenverbesserung waren es 2013 rund 257.000 t, 2014 oder Bewirtschaftungserleichterung in sogar rund 276.000 t. Über die Jahre die Landwirtschaft; die entsprechen- betrachtet entwickelten sich die Men- den Mengen kommen dann im We- gen wie folgt: sentlichen auf die Deponien. Menge Menge Menge Menge Menge Bezeichnung 2014 2013 2012 2011 2010 (t) (t) (t) (t) (t) Eberstadt und 149.812 142.389 54.782 30.443 58.155 Schwaigern-Stetten andere Erddeponien 126.523 115.023 99.742 92.428 92.402

Inertmaterial ingesamt 276.335 257.412 154.524 122.871 150.557

Inertmaterial in kg 843 791 469 374 458 pro Einwohner

Das Aufkommen wird vermutlich wei- ter leicht ansteigen (geschätzt 0,5 Prozent im Jahr) parallel zur wirt- schaftlichen Entwicklung des Bau- hauptgewerbes.

4. Rechtsentwicklung Seit Juni 2005 werden die ehemaligen Hausmülldeponien Eberstadt und Schwaigern-Stetten als Erddeponien betrieben. Der Landkreis verfügt dar- über hinaus über ein umfangreiches Netz an Erddeponien (vergleiche Ka- Erddeponie Neckarwestheim von oben pitel X.).

Generell bilden Inertabfälle mit Ab- Seit Juli 2009 gelten strengere stand die mengenmäßig größte Abfall- Rechtsvorschriften für die Ablagerung fraktion. Ihr Gewichtsanteil am Auf- von Erdaushub und Bauabbruchmate- kommen aller im Landkreis entsorgten rial. Unter anderem dürfen nur noch beziehungsweise verwerteten Abfälle Kleinmengen von Abbruchmaterial lag 2014 bei 63 Prozent. (bis 2 m³) für den Wegebau ange- nommen werden. Problem- stoffe 350 t 0,1% 2.319 t Abbruchmaterial in Kleinmen- gen bis 2 m³, das nicht zum Wegebau Wertstoffe 101.639 t geeignet ist, wurden 2014 auf den 23,1% Erddeponien einschließlich Entsor- gungszentren Eberstadt und Schwai- Inertabfälle 276.335 t Rest- und gern-Stetten in Bauschuttcontainern 62,8% Sperrmüll 61.546 t angenommen und zur Entsorgung auf 14,0% die höherwertig ausgebaute Deponie Vogelsang der Stadt Heilbronn trans-

Inertabfälle 27

portiert (2013: 2.107 t; 2012: 1.892 t; allein von den überdurchschnittlich 2011: 1.690 t; 2010: 1.527 t). hohen Anliefermengen der Jahre 2013 und 2014 ausgehen, ergäben sich Die Entwicklung der Verwertungspfa- deutlich kürzere Restlaufzeiten von de ist stark von den rechtlichen Rege- ca. 30 Jahren. lungen abhängig. Durch die geplante Ersatzbaustoffverordnung könnte es 6. Kooperation mit der Stadt Heil- zu einer Verschärfung der Anforde- bronn rungen kommen. Die Folge wäre unter Städtetag, Landkreistag und der Ver- Umständen eine geringere Verwer- band Region Stuttgart haben im Jahr tungsmenge mineralischer Abfälle und 2012 gegenüber dem Ministerium für könnte eine intensivere Inanspruch- Umwelt, Klima und Energiewirtschaft nahme der entsprechenden Deponien Baden-Württemberg (UM) eine ge- sein. meinsame Erklärung zur Selbstver- pflichtung der öffentlich-rechtlichen Deponiebetreiber hinsichtlich der lan- desweiten Wahrung der Entsorgungs- sicherheit abgegeben (Markt-, Monito- ring und Erklärungsmodell). Das UM hat diese Erklärung anerkannt. Im Wesentlichen wird damit die zehnjäh- rige Entsorgungssicherheit nicht kreisspezifisch, sondern landesweit nachgewiesen. Ob und wieweit die Umsetzung dieses Modells die Rest- laufzeiten der Deponien im Landkreis Heilbronn beeinflussen wird, muss sich erst noch zeigen.

Bei der Entsorgung mineralischer DK I- und DK II-Abfälle kooperiert der Landkreis Heilbronn bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit der Stadt Heil- bronn. Solche im Landkreis anfallende Abfälle werden an die Deponie Vogel- sang der Stadt verwiesen, die über

entsprechend ausgebaute Deponiebe- Luftbild der Erddeponie reiche verfügt und diese somit wirt-

schaftlicher betreiben kann. Der Ko- 5. Entsorgungssicherheit operationsvertrag ist am 29.07.2015 Bei einem Restvolumen aller Depo- bis zum 31.12.2025 verlängert wor- nien des Landkreises Heilbronn von den. Im Gegenzug nimmt der Land- rund 4,8 Mio. m³ zum 31.12.2014 kreis DK 0-Abfälle aus dem Stadtkreis ergibt sich eine Gesamtrestlaufzeit auf seinen jeweils dafür zugelassenen von 42 Jahren. Dabei handelt es sich Deponien an. um einen mathematisch ermittelten

Wert, der auf der Grundlage von

Durchschnittswerten über mehrere

Jahre berechnet wurde. Würde man

28 Inertabfälle

7. Geschlossene Erddeponien Drei Deponien befinden sich in der Stilllegungs- oder Nachsorgephase und werden regelmäßig überwacht. Es handelt sich um die Deponien  Beilstein   Löwenstein.

Erddeponie Löwenstein

8. Optimierungspotenzial/Ziele Im Landkreis können die Inertabfälle entstehungsnah ohne große Trans- portentfernungen und -kosten entsorgt werden. Neben weitgehender Gebüh- renstabilität sind die Sicherstellung der Entsorgungssicherheit auch durch Kooperationen sowie die Einhaltung des Näheprinzips wichtige Ziele.

Die Erhöhung der Verwertungsquote ist nur eingeschränkt möglich. Der Ab- fallwirtschaftsbetrieb trägt hierzu aktiv bei, zum Beispiel durch den Material- einsatz zu Rekultivierungszwecken stillgelegter Deponien.

Der als Ziel im Abfallwirtschaftsplan des Landes formulierten Reduzierung des Flächeneingriffs wird ebenfalls Rechnung getragen. Die Deponie Eberstadt beispielsweise wird statt in die Breite angemessen in die Höhe erweitert.

Problemstoffe 29

VII. PROBLEMSTOFFE

1. Grundsätze Problemstoffe sind Abfälle, die gefähr- liche Inhaltsstoffe enthalten. Sie müs- sen aufgrund Ihrer gesundheits- oder umweltschädigenden Eigenschaften separat vom Hausmüll gesammelt und in besonderen Anlagen umweltgerecht behandelt, verwertet oder entsorgt werden. Im Landkreis Heilbronn wer- den die haushaltsüblichen Problem- stoffe primär über die mobile Schad- stoffsammlung erfasst und der Ver- wertung/Entsorgung zugeführt.

Synonyme zum Begriff „Problemstof- fe“ sind „gefährliche Abfälle“, „Son- derabfälle“ oder „Schadstoffe“.

2. Wie erkennt man Problemstoffe? Problemstoffe erkennt man im All- gemeinen an den Gefahrensymbolen, die auf den Verpackungen an- gebracht sind. Fehlt die Originalver- Das Schadstoffmobil fährt mindestens packung oder ist diese unvollständig, einmal im Jahr samstags alle über kann die Identifikation schwierig sein; den gesamten Landkreis verteilten 78 in diesen Fällen sollten Fachkräfte Sammelplätze an. Zwölf dieser Sam- (zum Beispiel am Schadstoffmobil) zu melplätze (zentrale, überörtliche Rate gezogen werden. Sammelplätze) werden zwischen zwei- und dreimal jährlich angefahren; Zur weltweiten Vereinheitlichung der der Sammelplatz im Recyclinghof Symbolik ersetzen die GHS-Symbole Neckarsulm wird zehnmal angefahren. (auf die Spitze gestellte Raute mit ro- tem Rand) die alten nationalen Gefah- Die Termine der örtlichen wie auch rensymbole (rechteckige Symbole auf der nächstgelegen überörtlichen roten Grund). Sammlung stehen im Abfallkalender, den jeder Haushalt im Landkreis kos- 3. Erfassung der Problemstoffe tenlos zugestellt bekommt. Alle (Schadstoffsammlung) Schadstofftermine und -sammelstellen Bis Ende 2011 konnten Problemstoffe sind außerdem im Internet unter sowohl bei der stationären Sammel- www.landkreis-heilbronn.de  Unsere stelle in Neckarsulm als auch bei den Dienstleistungen  Abfallentsorgung mobilen Schadstoffsammlungen ab-  Schadstoffsammeltermine einseh- gegeben werden. Seit 2012 werden bar. Die Abfall-App informiert eben- Problemstoffe über das Schadstoff- falls über die nächste mobile Schad- mobil eingesammelt. stoffsammlung.

30 Problemstoffe

An besonderen Sammeltagen, die  Lösemittel (Terpentin, Terpentin- donnerstags in den Entsorgungszen- ersatz, Nitroverdünnung, Aceton, tren Eberstadt und Stetten stattfinden, Farbenverdünner u.a.) können die Bauhöfe der Gemeinden  Ölverschmutzte Gegenstände ihre Schadstoffe aus „wilden Abfallab- (Ölfilter, stark ölverschmutzte lagerungen“ am Schadstoffmobil ab- Lappen u.a.) geben.  Pflanzenschutzmittel  Quecksilber, Quecksilberthermo- Dispersionsfarben und Dispersions- meter kleber auf Wasserbasis können zu-  Säuren sätzlich das ganze Jahr über, zu den  Schmierfette üblichen Öffnungszeiten, in den Ent-  Spraydosen mit gefährlichen sorgungszentren Eberstadt und Stet- Restinhalten (Lackspray, Sprüh- ten sowie im Recyclinghof in kleber u.a.) Neckarsulm entsorgt werden.  Trockenbatterien und Knopfzellen

 Verschmutze Verpackungen mit Trockenbatterien und Energiespar- gefährlichen Produktanhaftungen. lampen werden auf allen Recyclinghö- fen des Landkreises angenommen. Problemstoff 2014 2013 2012 2011 2010 Trockenbatterien 42 t 40 t 38 t 38 t 34 t

4. Welche Problemstoffe können über Dispersionsfarben 149 t 144 t 115 t 144 t 127 t die mobile Schadstoffsammlung Sonstige 159 t 141 t 181 t 101 t 125 t entsorgt werden? Problemstoffe Die mobile Schadstoffsammlung Summe 350 t 325 t 334 t 283 t 286 t nimmt kostenlos von den Haushalten

im Landkreis Heilbronn in haushalts- 5. Problemstoffe, die nicht über die üblichen Mengen folgende Stoffe an: mobile Schadstoffsammlung ent-  Autobatterien (Bleibatterien) sorgt werden können  Chemikalien aus Experimentier-  Problemstoffmengen, die das kästen haushaltsübliche Maß überstei-  Dispersionsfarben, Dispersions- gen (Entsorgung über Privatfir- kleber men)  Energiesparlampen  Problemstoffe aus dem Gewerbe  Farben und Lacke (Entsorgung über Privatfirmen)  Fotochemikalien (Entwickler, Fi-  Altöl (Entsorgung über Privatfir- xierer u.a.) men)  Frostschutzmittel für das Auto  Asbesthaltige Produkte (Anliefe- oder für Solaranlagen rung nach vorheriger Absprache  Gaskartuschen für Löt- und Cam- auf der Deponie in der Stadt Heil- pingzwecke bronn)  Gifte  Alle Arten von Druckgasflaschen  Holzschutzmittel (Entsorgung über Privatfirmen)  Imprägniermittel  Feuerwerkskörper (mehrere Tage  Kraftstoffe (Benzin, Diesel, Heiz- in Wasser einweichen, danach öl) Wasser zum Abwasser und den  Kleber Rest zum Restmüll)  Laugen und Ammoniak  Munition, Sprengkörper (Kampf-  Leuchtstoffröhren mittelbeseitigung)

Problemstoffe 31

 Nachtspeicheröfen (Entsorgung Trockenbatterien (Recyclinghöfe und über Privatfirmen oder kosten- mobile Schadstoffsammlung) werden pflichtige Direktanlieferung in den von GRS (Gemeinsames Rücknah- Entsorgungszentren) mesystem Batterien) einer Verwertung  Reifen (Entsorgung über Privat- zugeführt. firmen oder kostenpflichtige Di- rektanlieferung in den Entsor- 9. Optimierungspotenzial/Ziele gungszentren) Mit der differenzierten Problemstoff-  Tierkadaver (Annahmestelle auf sammlung steht den Einwohnern ein der Deponie in der Stadt Heil- akzeptiertes und funktionierendes Er- bronn). fassungssystem, für die im Vergleich zu den gesamten Siedlungsabfällen 6. Medikamente geringe Abfallmenge, zur Verfügung. Abgelaufene oder nicht mehr benötig- Das hier im Vordergrund stehende te Arzneimittel können samt Verpa- Ziel der sicheren, umweltorientierten ckung in vielen Apotheken abgegeben Entsorgung wird auf hohem Niveau werden. Sie dürfen ferner in die erfüllt. Restmülltonne geworfen werden, da der Hausmüll entsprechend ausge- bauten Müllverbrennungsanlagen zu- geführt wird und mit der thermischen Behandlung die umweltgerechte Ent- sorgung sichergestellt ist.

7. Erfasste Problemstoffmengen Mit einer Erfassungsquote von 1 kg/(E*a) liegt der Landkreis um zirka 35 Prozent über dem Landesdurch- schnitt.

8. Entsorgungssicherheit Der Vertrag über das Einsammeln (Schadstoffmobil) und die Entsorgung der Problemstoffe aus dem Landkreis Heilbronn mit der Firma Remondis In- dustrie Service GmbH & Co. KG läuft bis zum 31.12.2016. Er beinhaltet eine Option zur Vertragsverlängerung.

Die Problemstoffe werden stoffspezi- fisch unterschiedlich behandelt, ver- wertet oder entsorgt.

Die auf den Recyclinghöfen und bei der mobilen Schadstoffsammlung er- fassten Energiesparlampen werden über die EAR (Stiftung Elektro- Altgeräte Register) verwertet.

32 Klärschlamm

VIII. Klärschlamm Der im Großklärwerk (200.000 EGW) anfallende Schlamm wird mit Sieb- 1. Verwertung bandpressen entwässert und dann in Im Landkreis Heilbronn sind im Jahr einer solaren, thermogestützten Klär- 2014 rund 7.000 Tonnen (Trocken- schlammtrocknung mittels Sonnen- substanz) Klärschlamm aus 29 Anla- wärme und im Klärwerk gewonnener gen der kommunalen Abwasserbe- Energie getrocknet. Der getrocknete handlung angefallen. Der Hauptver- Schlamm wird zu 100 Prozent ther- wertungspfad ist die thermische Nut- misch verwertet. zung (86 Prozent), vor allem in indust- riellen Mitverbrennungsanlagen. Die 2. Optimierungspotenzial/Ziele Deponierung von Klärschlamm wurde Das Ministerium für Umwelt, Klima mit dem 01.06.2005 vollständig einge- und Energiewirtschaft Baden- stellt. Lediglich zwei Prozent des Klär- Württemberg hält die bodenbezogene schlamms gehen heute noch in die Klärschlammverwertung für nicht Landwirtschaft. Zwölf Prozent der mehr vertretbar und empfiehlt, Klär- Schlämme werden im Landschaftsbau schlämme thermisch zu behandeln. eingesetzt. Der Anteil der thermischen Verwer- Verwertung des Klärschlamms aus allen tung der Klärschlämme aus dem 29 Anlagen im Jahr 2014 Landkreis wird in den nächsten Jah- ren weiter erhöht. 2% 12% thermische Verwertung Landwirtschaft

Landschaftsbau 86%

Der Landkreis selbst ist Mitglied im „Abwasserzweckverband Unteres Sulmtal“ mit Sitz in Neckarsulm.

Kläranlage in Neckarsulm des Abwasserzweckver- bandes Unteres Sulmtal

Gebühren und Kosten 33

IX. GEBÜHREN UND KOSTEN ren“ Müllmarke zu verhindern; den- noch bleiben über die bereitgestellte 1. Abfallgebühren für Hausmüll Müllmenge Sparpotenziale. Der Landkreis als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger hat bei der Festle- Die Jahresgebühren werden vom gung des Gebührentarifs weitreichen- Grundstückseigentümer per Gebüh- de Gestaltungsmöglichkeiten. renbescheid am Jahresanfang erho- ben (klima- neutraler Ver- sand der Be- scheide mit der Deutschen Post „GoGreen“). Die Gebühren wur- den 2006, im Zuge der Einführung neuer Müllgefäße (zum 01.01.2007), angepasst und seither nicht erhöht. Sie betragen: Bei Tarifen, die sich nach dem Ge- Gebühr 2015 wicht oder nach der Zahl der Leerun- Zahl der Personen (€) gen bemessen, stellen die Einwohner 1 Person 34,00 ihren Müll seltener zur Leerung bereit. 2 Personen 51,00 Dies führt in der Regel zu einer deutli- 3 Personen 62,00 chen Reduzierung der Abfallmenge; 4 Personen 72,00 wilde Müllablagerungen werden durch reine Mengentarife allerdings begüns- 5 Personen 86,00 tigt. 6 Personen 103,00 7 Personen 119,00 Bei ausschließlichen Personentarifen 8 Personen 136,00 gibt es dagegen keine Anreize zur zuzüglich jede weitere Person 17,00 Müllvermeidung, da die bereitgestellte Müllmenge keinen Einfluss auf die Daneben müssen sich die Einwohner Höhe der Abfallgebühren hat. Marken, Banderolen und Abfallsäcke bei einer der rund 120 Verkaufsstellen Um von den Vorteilen beider Systeme im Landkreis kaufen. profitieren zu können, hat der Kreistag die Kombination eines Personentari- fes und eines Mengentarifes gewählt: Die Gebühren setzen sich aus einer Jahresgebühr nach der Zahl der Per- sonen je Grundstück und einem Men- genbetrag nach dem Volumen der be- reit gestellten Gefäße zusammen Marken berechtigen zur 14täglichen (grundstücksbezogener Mengentarif). Leerung der Mülltonne, Banderolen zur einmaligen Entleerung. Seit 2013 werden 55 % der Kosten über die Jahresgebühr und die ande- Seit Einführung der neuen Müllgefäße ren 45 % über die Mengengebühr er- (Rädertonnen) zum 01.01.2007 betra- hoben. Dadurch sind die Gebühren gen die Gebühren unverändert: nicht zu hoch, um den Kauf einer „teu-

34 Gebühren und Kosten

nahme kleiner Haushalte aufgrund der Gebühr 2015 Bezeichnung demografischen Entwicklung. Ferner (€) erfolgt eine Verlagerung von kleineren Gebührenmarke 40 l-Gefäß 20,00 zu größeren Gefäßen, da zugezogene Gebührenmarke 60 l-Gefäß 30,00 Einwohner sich wegen der niedrigen Gebührenmarke 80 l-Gefäß 40,00 Gebühren in der Regel gleich größere Gebührenmarke 120 l-Gefäß 60,00 Tonnen zulegen. Gebührenmarke 240 l-Gefäß 120,00 Banderole für 40 l-Gefäß 1,00 Für einen 4-Personen-Haushalt be- Banderole für 60 l-Gefäß 1,50 trägt 2014 die Jahres- und die Men- Banderole für 80 l-Gefäß 2,00 gengebühr für die Restmüllabfuhr 88 € Banderole für 120 l-Gefäß 3,00 bis 102 € (abhängig von der Grund- Banderole für 240 l-Gefäß 6,00 stücksgröße bei degressiver Gebüh- 50 l-Abfallsäcke 2,80 renstaffelung). Der Durchschnitt in Die Behälterbestände werden, da der Baden-Württemberg liegt 2014 bei Landkreis keine Behälterverwaltung 148,52 €. Die Gebühren im Landkreis hat, anhand der Verkaufszahlen der Heilbronn sind deutlich unter dem Müllmarken und Banderolen, gewich- Landesdurchschnitt. tet nach Verkaufsmonat, ermittelt. Die Behälterzahlen 2014 betragen: Die Gebühren beinhalten neben der eigentlichen Müllentsorgung folgende Behälter Anzahl Zusatzleistungen:  Zweimal im Jahr Abholung von 40 l-Restmüll 8.300 Sperrmüll 60 l-Restmüll 50.200  Zweimal im Jahr Abholung von E- 80 l-Restmüll 36.100 Schrott und Altmetall  Abgabe von E-Schrott und Altme- 120 l-Restmüll 30.600 tall in den Entsorgungszentren 240 l-Restmüll 5.100 und großen Recyclinghöfen  Benutzung der Recyclinghöfe Restmüllbehälter 2014  Abgabe von Baum- und Hecken- 60.000 schnitt auf den Häckselplätzen 50.000  Abgabe von Gras und Laub (März

40.000 bis Dezember) auf den Häcksel-

30.000 plätzen 50.200  Benutzung der Containerstandor- 20.000 36.100 30.600 te (Glas, Papier, Dosen und Alt- 10.000 8.300 kleider) 5.100 0 40 l‐Restmüll 60 l‐Restmüll 80 l‐Restmüll 120 l‐Restmüll 240 l‐Restmüll  Papiertonne  Schadstoffsammlung 136.500 Abfallsäcke wurden 2014 au-  Abgabe von Dispersionsfarben in ßerdem zur Abfuhr bereitgestellt. den Entsorgungszentren und auf

dem Recyclinghof Neckarsulm Die Behälterzahlen steigen seit Jah-  Abfallberatung. ren kontinuierlich leicht an. Dies ist ei-

nerseits auf die wachsende Bevölke-

rung im Landkreis Heilbronn zurück-

zuführen, andererseits auf die Zu-

Gebühren und Kosten 35

2. Gebühren für die Biotonne Bioabfallbehälter 2014 Bei der Biotonne gibt es ausschließ- 35.000 lich Jahresmarken und für besondere 30.000 Fälle zusätzlich 60 l-Säcke. Bandero- 32.600

len für Einmalleerungen werden be- 25.000 wusst nicht angeboten, weil dies we- gen längerer Standzeiten der Bioton- 20.000

nen zu Geruchsproblemen führen 15.000 kann. Marken und Säcke sind in den 17.300 zirka 120 Verkaufsstellen im Land- 10.000

kreis erhältlich. 5.000

3.800 4.100 0 60 l‐Bioabfall 80 l‐Bioabfall 120 l‐Bioabfall 240 l‐Bioabfall

3. Gebühren für gewerbliche Müllton- nen von 40 l bis 240 l Die seit 2006 unveränderten Gebüh- Für Gewerbemüll, der über Restmüll- ren betragen: tonnen zur öffentlichen Müllabfuhr be- reitgestellt wird, werden von den Be- Gebühr 2015 Bezeichnung triebsinhabern Jahresgebühren nach (€) dem Gefäßvolumen erhoben. Sie be- Gebührenmarke 60 l-Gefäß 18,00 laufen sich seit 2006 auf: Gebührenmarke 80 l-Gefäß 24,00 Gebühr 2015 Behältergröße Gebührenmarke 120 l-Gefäß 36,00 (€) Gebührenmarke 240 l-Gefäß 72,00 40 / 60 l 40,00 60 l-Sack für Gartenabfälle 1,80 80 l 53,00 Anhand der gewichteten Verkaufszah- 120 l 80,00 len 2014 ergibt sich folgender Behäl- 240 l 160,00 terbestand: Als Mindestgebühr wird je Betriebs-

stätte die Gebühr für ein 40 / 60 l-

Behälter Anzahl Gefäß erhoben.

60 l-Bioabfall 3.800

80 l-Bioabfall 32.600 Hinzu kommt noch die mengenab-

120 l-Bioabfall 17.300 hängige Gebühr (Marken und

240 l-Bioabfall 4.100 Banderolen), wie beim Hausmüll.

4. Gebühren für Müllcontainer mit Zur Abfuhr wurden darüber hinaus 1.100 l 24.000 Säcke für Gartenabfälle be- Bei größeren Wohnanlagen und Be- reitgestellt. trieben besteht die Möglichkeit,

1,1 m³-Container zu nutzen. Die Jah- Analog zu den Restmüllbehältern er- resgebühr richtet sich nach der Häu- folgt eine stetige leichte Zunahme figkeit der Leerung. Auch diese Jah- aufgrund steigender Einwohnerzahlen resgebühr wurde seit 2006 nicht er- und der demografischen Entwicklung. höht:

36 Gebühren und Kosten

Gebühr 2015 die über den Kofferraum hinausgehen, Leerung (€) kosten eine Pauschale von 28 €. Der wöchentlich 1.800,00 Müll wird in Großcontainern gesam- 14-täglich 900,00 melt und dann zur Umschlagstelle der 4-wöchentlich 450,00 Firma TPLUS nach Heilbronn trans- portiert. Die Container können gekauft oder beim Abfuhrunternehmen gemietet Für die Anlieferung von Holz als wert- werden. vollen Sekundärrohstoff wurde 2010 die Gebühr von 190 €/t auf 20 €/t ge- Die Zahlen der bereitgestellten 1,1 m³- senkt. Eine Steigerung der Altholz- Container sind aufgrund der Konkur- menge war die Folge. renzsituation bei den gewerblichen Containern seit Jahren stagnierend. Sie betrugen 2014:

1,1 m³-Container Anzahl wöchentliche Leerung 790

14-tägliche Leerung 540

4-wöchentliche Leerung 250 Betriebsgebäude im Entsorgungszentrum Eberstadt

1,1 m³‐Container 2014 Anlieferungen über 800 kg müssen di- 900 rekt bei der Umschlagstelle der Firma 800 TPLUS angeliefert werden. Die Ge- 700 bühr beträgt dort ebenfalls 190 €/t. 600 790 500 6. Gebühren bei den Erddeponien 400 540 Seit 16.07.2009 dürfen auf den Erd-

300 deponien nur noch Erde, Abbruchma-

200 terial zum Wegebau und Kleinmengen 250 an übrigem Abbruchmaterial ange- 100 nommen werden. Die Gebühren sind 0 wöchentliche 14‐tägliche Leerung 4‐wöchentliche zum 01.01.2010 unter Berücksichti- Leerung Leerung gung der veränderten Umstände neu festgesetzt worden. Auf den Erddepo- 5. Gebühren für Anlieferungen bei nien mit Waage – dazu gehören auch den Müllannahmestellen Eberstadt die früheren Hausmülldeponien Eber- und Schwaigern-Stetten stadt und Schwaigern-Stetten – betra- Die Gebühren für Hausmüll, Sperrmüll gen die Gebühren für Erde 5,50 €/t, und ähnliche Abfälle, die bei den für Abbruch zum Wegebau 8,00 €/t Müllannahmestellen in Eberstadt und und für Abbruch nicht zum Wegebau Schwaigern-Stetten angeliefert wer- 25,00 €/t. Bei den Erddeponien ohne den, betragen seit 2007 190 €/t. Die Waage werden pauschalierte Gebüh- Mengen sind auf 800 kg je Anlieferung ren nach der Fahrzeugart erhoben, begrenzt. Für Anlieferungen im Pkw- die diesen Gebührensätzen entspre- Kofferraum wird eine Pauschale von chen. 14 € erhoben. Anlieferungen im Pkw,

Gebühren und Kosten 37

rungen auszugleichen. Dabei dürfen Zinsen nur in der Höhe der tatsächlich angefallenen Zinsen zugeführt wer- den. Aufgrund der anhaltend niedrigen Marktzinsen ist die Zuführung deutlich unter 2 Prozent gesunken. Die Rück- stellung für die Deponie Eberstadt be- trug zum 31.12.2014 20.536.000 €, für die Deponie Schwaigern-Stetten 16.237.000 €. Erddeponie Heuchelberg

Bei Erdmaterial wurde bis 2010 nicht unterschieden, ob es sich um unbe- lastete (bis Z 1.1) oder leicht belastete Erde (Z 1.2 bis DK 0) handelt. Ab 2011 wurde für leicht belastete Erde eine separate Gebühr von 9,00 €/t eingeführt.

7. Nachsorge Hausmülldeponien Auch nach Beendigung der Ablage- rung von Haus- und Gewerbemüll Bestehende temporäre Oberflächenabdichtung De- ponie Eberstadt zum 31.05.2005 sind auf den beiden ehemaligen Hausmülldeponien Eber- Derzeit läuft das Genehmigungsver- stadt und Schwaigern-Stetten Nach- fahren für die Deponie Eberstadt und sorgemaßnahmen notwendig. Dazu erfolgt die Entwurfsplanung für die zählt insbesondere das Aufbringen ei- Deponie Schwaigern-Stetten. Wenn ner kostenintensiven, wasserundurch- die Genehmigungsverfahren abge- lässigen Oberflächenabdichtung mit schlossen sind und genauere Zahlen anschließender Rekultivierung. Au- vorliegen, werden die Rückstellungen ßerdem sind die Entgasungseinrich- überprüft. Allerdings sind eventuell an- tungen weiter zu betreiben, das Si- fallende zusätzliche Kosten aus Neu- ckerwasser muss erfasst und den berechnungen nicht gebührenfähig Kläranlagen zugeleitet werden, Lei- und können nicht als ansatzfähige tungen müssen geprüft, gespült und Kosten in die Gebührenkalkulation gereinigt werden, Wasseruntersu- aufgenommen werden (da die Haus- chungen sind fortzuführen und vieles mülldeponien stillgelegt sind). mehr. Der Nachsorgezeitraum ist ak- tuell auf 30 Jahre angelegt.

Die Rückstellungen wurden in Anleh- nung an das Ende des Betriebs als Hausmülldeponie zum 01.01.2006 neu berechnet. Der ermittelte Betrag von 17.655.000 € für Eberstadt und 14.977.000 € für Schwaigern-Stetten ist erwirtschaftet. Die Rückstellungen werden verzinst, um die Preissteige- Pläne Zwischen- / Oberflächenabdichtung Eberstadt

38 Gebühren und Kosten

8. Nachsorge Erddeponien Der Hauptanteil der Erlöse liegt bei Die Rückstellungen der Erddeponien den Benutzungsgebühren. Aus den wurden im Rahmen der Kostenkalku- vertraglichen Beziehungen mit den lation 2010 neu berechnet. Der Nach- dualen Systemen werden ebenfalls sorgezeitraum ist auf zehn Jahre nach Erlöse erwirtschaftet. Zudem können Deponieschließung festgelegt. Als für Wertstoffe wie beispielsweise E- Bedarf wurden 2.001.000 € ermittelt. Schrott, Grüngut und Altkleider Erlöse Analog zu den Hausmülldeponien erzielt werden. Diese Erlöse dienen werden die Rückstellungen als Aus- der Stabilisierung der Abfallgebühren. gleich des Werteverlusts und zur Sub- Das derzeit niedrige Zinsniveau wirkt stanzerhaltung verzinst. Zum sich dagegen negativ aus. 31.12.2014 betrugen die Rückstellun- gen 1.968.000 €. Außerdem stehen 2014 ergab sich folgende Erlössituati- 267.000 € als zweckgebundene on:

Rückstellung für die Monodeponie Ils- 2014 Bezeichnung feld zur Verfügung, die ausschließlich € zur Deponierung von Rückständen Benutzungsgebühren 19.330.000 aus der GKN Kühlturmzusatzwasser- Umsatzerlöse (z. B. Wertstoffe) 5.370.000 aufbereitungsanlage vorgesehen ist. Sonstige betriebliche Erträge 511.200 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 388.300 9. Kosten/Erlöse Summe 25.599.500 Die Dienstleistungen der Abfallwirt- schaft im Landkreis Heilbronn sind in der Regel fremdvergeben. In der Kos- tenstruktur zeigt sich dies am hohen Anteil der Materialaufwendungen bei geringem Personalaufwand. 2014 ergaben sich folgende Zahlen: 2014 Bezeichnung € Materialaufwand 18.977.600 Personalaufwand 2.203.900 Abschreibungen 541.300 Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.155.600 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 300.900 (inkl. sonst. Steuern)

Summe 26.179.300 10. Optimierungspotenzial/Ziele

„Die Gebühren für Bürgerin- nen und Bürger sollen weiter- hin günstig sein.“

Abfallwirtschaftsplan Baden-Württemberg, Teilplan Siedlungsabfälle (Entwurf 2014)

Die Abfallgebühren im Landkreis Heil- bronn sind 2015 (trotz erheblicher

Gebühren und Kosten 39

Preissteigerungsrate und obwohl das es eine deutliche Kostenentlastung Angebot für die Einwohner kontinuier- geben. lich ausgebaut worden ist) im zehnten Jahr unverändert sowie im Landes- Nach all dem sind die Voraussetzun- vergleich auf niedrigstem Niveau. gen hervorragend, auch unvorherseh- baren Entwicklungen sowie Risiken in An dieser Stelle ein weiteres Zitat aus der Abfallwirtschaft entgegenwirken dem Entwurf 2014 des Abfall- und künftige Preissteigerungen auf- wirtschaftsplans Baden-Württemberg, fangen zu können. Es sollte also mög- Teilplan Siedlungsabfälle: lich sein, den Einwohnern weiterhin ein sehr hochwertiges Angebot zu äu- ßerst attraktiven Preisen anzubieten. „Baden-Württemberg hat im Vergleich mit den anderen Die Landkreis-Einwohner selbst schaf- Bundesländern die niedrigs- fen durch ihr aktives Mitwirken die Vo- ten Abfallgebühren, trotz ei- raussetzungen dafür, dass der Abfall- ner Infrastruktur mit ex- wirtschaftsbetrieb die Chancen aus zellenten Umweltstandards der Sekundärrohstoffwirtschaft gezielt und hoher Planungssicher- nutzen kann und somit ein zusätzli- heit.“ ches Reduktionspotenzial bei den Gebühren entsteht.

Die herausragende Situation im Land- kreis Heilbronn wird dadurch unterstri- chen, dass  der Abfallwirtschaftsbetrieb schuldenfrei ist  aus Vorjahren (Stand: 31.12.2014) 10,7 Millionen Euro zur Verfügung stehen, die zur Stabilisierung von Gebühren ver- wendet werden können  weitere 39 Millionen Euro aus den angesammelten Rücklagen für die Nachsorge der Hausmüll- und Erddeponien als zusätzliche Fi- nanzierungsmittel dienen.

Zur Reduzierung der Abfallmenge könnten die Kosten zu je 50 % auf die Jahresgebühr (seither 55 %) und die Mengengebühr (seither 45 %) verteilt werden. Dies würde zugleich eine verursachergerechte Belastung der Einwohner bedeuten.

Durch die Neuvergabe der Restmüll- behandlung zum 1. Januar 2016 wird

40 Anlagen und Einrichtungen

X. ANLAGEN UND EINRICHTUNGEN

1. Überblick

Der Landkreis betreibt unter anderem  zwei Müllannahmestellen,  acht Erddeponien,  40 Häckselplätze,  51 Recyclinghöfe,  zirka 3.000 Papier-, Glas-, Dosen- und Alttextilcontainer,  drei stationäre Sammelstellen mit jeweils mehreren Spezial- Containern für wasserlösliche Dispersionsfarben,

 zwei Anlagen zur umweltfreundli- Luftbild Entsorgungszentrum Schwaigern-Stetten chen Erzeugung von Strom aus Deponiegas. Das in den ehemaligen Hausmüllde- ponien entstehende Gas wird seit Mit- 2. Die Entsorgungszentren te der Achtzigerjahre (Eberstadt) be- Die zwei Entsorgungszentren befin- ziehungsweise Beginn der Neunziger- den sich auf dem Gelände der beiden jahre (Schwaigern-Stetten) über ein ehemaligen Hausmülldeponien in weit verzweigtes Leitungsnetz im De- Eberstadt und Schwaigern-Stetten. poniekörper abgesaugt, aufbereitet sowie an Ort und Stelle zur Stromer- zeugung genutzt.

Deponiegas-Übergabestation in Schwaigern-Stetten

Luftbild Entsorgungszentrum Eberstadt Im Oktober 2013 ist die Deponiegas-

Übergabestation mit Verdichtern, Seit dem 1. Juni 2005 bestehen dort Gasaufbereitung und Fackel im Ent- jeweils sorgungszentrum Schwaigern-Stetten  eine Erddeponie (DK 0) erneuert worden. 2014 konnten auf  eine Annahmestelle für Müll aus diese Weise rund 1.500.000 kWh Haushalten und für Mengen bis Strom erzeugt werden (2013 rund 800 kg aus dem Gewerbe 1.900.000 kWh). Dies entspricht dem  ein Recyclinghof Stromverbrauch von insgesamt 490  ein Häckselplatz. Zwei-Personen-Haushalten.

Anlagen und Einrichtungen 41

Drei Erddeponien sind verfüllt und re- kultiviert beziehungsweise werden derzeit rekultiviert (Beilstein, Kirchardt und Löwenstein). In Kirchardt soll auf dem ehemaligen Deponiekörper in Kürze eine Photovoltaikanlage errich- tet werden.

Müllannahmestelle in Schwaigern-Stetten

Die Entsorgungszentren haben mon- tags bis freitags jeweils von 7:45 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 16:30 Uhr sowie samstags von 9:00 bis 11:30 Uhr geöffnet.

3. Erddeponien Erddeponie Kirchardt Neben den Erddeponien in den Ent- sorgungszentren Eberstadt und 4. Häckselplätze Schwaigern-Stetten betreibt der Seit 1986 betreibt der Landkreis ein Landkreis sechs weitere Erddeponien dichtes Netz an dezentralen Häcksel- für gering belastete mineralische Ab- plätzen. Heute sind alle 40 Plätze be- fälle (Deponie-Klasse „-0,5“) in festigt und eingezäunt. Platzwarte  Bad Rappenau-Babstadt schauen nach dem Rechten und sor-  (Heuchelberg) gen für den ordnungsgemäßen Be-  trieb. Die Standorte und die Öffnungs-  Jagsthausen zeiten der Häckselplätze sind im An-  Neckarwestheim hang (Nr. 4, S. 50 ff) aufgelistet.  . Restlaufzeit Restvolumen Auf den Häckselplätzen Erddeponie Öffnungszeiten (Jahre, m ³ werden Baum-, Strauch- Stand 31.12.14) Mo-Fr 7:45-12:00 Uhr + 13:00-16:30 Uhr, und Heckenschnitt bis Eberstadt 23 1.091.000 Sa 9:00-11:30 Uhr zu einem Astdurchmes- Mo-Fr 7:45-12:00 Uhr + 13:00-16:30 Uhr, Schwaigern-Stetten >50 2.408.000 Sa 9:00-11:30 Uhr ser von zirka 10 cm kos- Bad Rappenau- Mo-Fr 7:45-12:15 Uhr + 13:00-16:30 Uhr, tenlos angenommen. 6 92.000 Babstadt Sa 9:00-12:00 Uhr Von Mitte März bis ein- Neudenau Mo-Fr 7:45-12:15 Uhr + 13:00-16:00 Uhr 2,5 40.000 schließlich Dezember >50; danach stehen zusätzlich Be- Heuchelberg Mo-Fr 7:45-12:00 Uhr + 13:00-16:30 Uhr auf Stadt 574.600 begrenzt hältnisse für bis zu 500 Sa 10:00-14:00 Uhr Jagsthausen >50 462.150 Liter Laub oder Rasen- und nach Vereinbarung schnitt pro Anlieferung 2,5; danach Fr 13:30-17:00 Uhr, Sa 8:30-12:00 Uhr Neckarwestheim auf Gemeinde 75.000 bereit. und nach Vereinbarung begrenzt Di + Do 9:00-12:00 Uhr, 13:00-16:00 Uhr Ellhofen 13,5 60.550 und nach Vereinbarung

42 Anlagen und Einrichtungen

 Haushaltsbatterien  Kartonagen  Aluminium  Papier  Elektronikschrott  Korken  Glas (drei Fraktionen)  Holz (unbehandelt)  Hartkunststoffe (z.B. Klappboxen, Wäschekörbe, Schüsseln, Eimer, Gießkannen)  Altkleider und Schuhe. Häckselplatz in Weinsberg

5. Recyclinghöfe Die Standorte und die Öffnungszeiten der insgesamt 51 über den gesamten Landkreis verteilten Recyclinghöfe sind im Anhang (Nr. 4, S. 48 ff) er- sichtlich.

Blick von der Erddeponie auf den Recyclinghof in Neudenau

Wertstoffanlieferung mit dem Fahrrad

Auf den Recyclinghöfen können unter Aufsicht der Platzwarte folgende Wertstoffe abgegeben werden:  CDs / DVDs  Energiesparlampen  Getränkekartons  Dosen  Becher  Flaschen und Kanister aus Kunststoff  sonstige Kunststoffverpackungen  Folien  Styropor  Altmetall

Anlagen und Einrichtungen 43

6. Übersicht

44 Anhang - Abkürzungsverzeichnis

XI. Anhang

1. Abkürzungsverzeichnis

ABl. Amtsblatt Abs. Absatz AWiKo Abfallwirtschaftskonzept BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BioabfV Bioabfallverordnung BMWi Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. BW Baden-Württemberg bzw. beziehungsweise ca. zirka

CO2 Kohlendioxid DepV Deponieverordnung DK Deponieklasse(n) DSD Duales System Deutschland EAR Stiftung Elektro-Altgeräte Register EGW Einwohnergleichwerte EU-AbfRRL (auch AbfRRL) EU-Abfallrahmenrichtlinie EU-WEEE-Richtlinie (auch WEEE-Richtlinie) EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte ElektroG Elektro- und Elektronikgerätegesetz EU Europäische Union e.V. eingetragener Verein €/t Euro je Tonne FE-Metalle Eisenhaltige Metalle ff fortfolgend GewAbfV Gewerbeabfallverordnung GRS Batterien Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien IVU Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltver- schmutzung Kfz Kraftfahrzeug kg/(E*a) Kilogramm pro Einwohner und Jahr km² Quadratkilometer KrWG Kreislaufwirtschaftsgesetz kW Kilowatt kWh Kilowattstunde LAbfG Landesabfallgesetz LAGA Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz BW LAbfG Landesabfallgesetz LVP Leichtverpackungen Mg Megagramm (1.000 kg) Mio. Millionen Mrd. Milliarden MW Megawatt NE-Metalle Nichteisenmetalle o.ä. oder ähnlich OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Anhang - Abkürzungsverzeichnis 45

örE öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger PPK Papier, Pappe, Kartonagen RC Recycling SG Sammelgruppe t Tonne t/a Tonnen pro Jahr UBA Umweltbundesamt UM Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft BW UVPG Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung VerpackV Verpackungsverordnung üNN über Normalnull (über dem Meeresspiegel) VKU Verband kommunaler Unternehmen e.V. WVM WirtschaftsVereinigung Metalle z.B. zum Beispiel Ziff. Ziffer ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

46 Anhang - Begriffsbestimmungen

2. Begriffsbestimmungen

BDKJ Bund der Deutschen katholischen Jugend

BGR Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ist eine technisch- wissenschaftliche Oberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeri- ums für Wirtschaft und Energie (BMWi)

Bringsystem Beim Bringsystem werden Abfälle von den Haushalten zunächst getrennt gesammelt und anschließend zu Sammelstellen oder Depotcontainern ge- bracht

Duale Systeme Zehn Systembetreiber nach der VerpackV

Eurostat Statistisches Amt der Europäischen Union

Holsystem Beim Holsystem werden Abfälle, die über Sammelbehälter getrennt erfasst wurden, direkt bei den Haushalten abgeholt

örE Öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger (Stadt- und Landkreise)

Anhang - Verwertungs-/Entsorgungswege 47

e

g

swe

g un

g

s-/Entsor

g

3. Verwertun

48 Anhang - Öffnungszeiten

4. Öffnungszeiten Recyclinghöfe und Häckselplätze

Anhang - Öffnungszeiten 49

50 Anhang - Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Häckselplätze (Stand April 2015)

Öffnungszeiten Häckselplatz Tag Uhrzeit freitags 14.00 - 16.30 Uhr nach Ortsausgang Richtung Unterheinriet links samstags 10.00 -16.30 Uhr -Untergriesheim freitags 15.00 - 17.00 Uhr beim Bahnhof samstags 09.00 - 14.00 Uhr montags bis freitags 07.45 - 12.15 Uhr Bad Rappenau 13.00 - 16.30 Uhr Erddeponie Babstadt samstags 09.00 - 12.00 Uhr

Beilstein freitags 13.30 - 17.00 Uhr Gagernberg samstags 08.30 - 12.00 Uhr Brackenheim freitags (ganzjährig) 14.00 - 17.00 Uhr im Gewann Forst, hinter samstags (Juni bis Oktober) 09.00 - 14.00 Uhr Weingärtnergenossenschaft Brackenheim samstags (November bis Mai) 09.00 - 17.00 Uhr samstags 11.00 - 16.00 Uhr Ortsausgang Frauenzimmern links montags bis freitags 07.45 - 12.00 Uhr Eberstadt 13.00 - 16.30 Uhr Müllannahmestelle Eberstadt samstags 09.00 - 11.30 Uhr Ellhofen freitags 15.00 - 18.00 Uhr neben der Kläranlage samstags 09.00 - 13.00 Uhr/15.00 - 17.00 Uhr Eppingen freitags (ganzjährig) 14.00 - 16.30 Uhr ehemaliger Bauschuttplatz, Gemarkung samstags (September bis Mai) 10.00 - 15.00 Uhr Richen an der Berwanger Straße samstags (Juni bis August) 10.00 - 13.00 Uhr

Flein freitags 15.00 - 17.00 Uhr an der verlängerten Buchernstraße (Außenbereich) samstags 11.00 - 16.00 Uhr samstags 10.00 - 15.00 Uhr beim Bahnhof

Güglingen freitags 15.00 - 17.00 Uhr Richtung Eibensbach, vor Aussiedlerhof Vordere Reuth rechts, dann ca. 500 m samstags 11.00 - 16.00 Uhr Gundelsheim freitags 15.00 - 17.00 Uhr bei der Grüngutkompostanlage zwischen Gundelsheim und Tiefenbach samstags 09.00 - 14.00 Uhr

freitags (Oktober bis Mai) 15.00 - 17.00 Uhr Hardthausen-Kochersteinsfeld samstags (Oktober bis Mai) 11.00 - 16.00 Uhr beim Aussiedlerhof Lange Furche samstags (Juni bis September) 13.00 - 16.00 Uhr freitags (September bis Mai) 14.00 - 17.00 Uhr Bahnhofsgelände samstags (ganzjährig) 12.30 - 15.30 Uhr Jagsthausen samstags 10.00 - 14.00 Uhr Erddeponie Jagsthausen Kirchardt samstags 10.00 - 14.00 Uhr Erddeponie Kirchardt freitags (Oktober bis Mai) 15.00 - 17.00 Uhr Brettach, Cleversulzbacher Straße über samstags (Oktober bis Mai) 11.00 - 16.00 Uhr Brettachtalbrücke, Richtung Wald, Schild Kompostplatz nachfahren samstags (Juni bis September) 13.00 - 16.00 Uhr

Lauffen freitags (01.01. - 28.03.+ 25.10. - 31.12.) 15.00 - 17.00 Uhr südlich des Forchenwaldes, neben dem freitags (29.03. - 24.10.) 16.00 - 18.00 Uhr Recyclinghof samstags (ganzjährig) 11.00 - 16.00 Uhr Löwenstein-Hößlinsülz samstags 09.30 - 16.30 Uhr Verlängerung Asangstraße

Anhang - Öffnungszeiten 51

Öffnungszeiten Häckselplatz Tag Uhrzeit

Massenbachhausen freitags 15.00 - 17.00 Uhr in Richtung Gemmingen, Trimm-Dich- Pfad-Parkplatz samstags 10.00 - 16.30 Uhr

Möckmühl freitags 15.00 - 16.30 Uhr Ortsausgang Richtung Bittelbronn, rechts samstags 10.00 - 16.30 Uhr dienstags 15.00 - 17.00 Uhr Neckarsulm freitags 15.00 - 17.00 Uhr hinter Aquatoll, Wilfensee samstags 10.00 - 17.00 Uhr

Neckarsulm-Dahenfeld samstags 09.00 - 17.00 Uhr alter Auffüllplatz, Gemarkung Banholz Neckarwestheim freitags 13.30 - 17.00 Uhr Erddeponie Neckarwestheim samstags 08.30 - 12.00 Uhr montags bis freitags 7.45 - 12.00 Uhr Neudenau-Herbolzheim 13.00 - 16.00 Uhr bei der Erddeponie Neudenau samstags 11.00 - 15.00 Uhr

Neuenstadt freitags 14.00 - 16.30 Uhr zwischen Kochertürn und samstags 10.00 - 16.30 Uhr Brambacher Hof für Cleversulzbach: verlängerte freitags (Oktober bis Mai) 15.00 - 17.00 Uhr Kieshofstraße, Richtung Brettacher samstags (Oktober bis Mai) 11.00 - 16.00 Uhr Hornberg samstags (Juni bis September) 13.00 - 16.00 Uhr Nordheim montags und mittwochs (November bis April) 15.00 - 16.00 Uhr ca. 1 km Richtung Neipperg, rechts samstags 11.00 - 15.00 Uhr freitags (April bis Oktober) 16.00 - 18.00 Uhr -Willsbach freitags (November bis März) 14.30 - 16.30 Uhr von Willsbach Richtung Dimbach samstags (April bis Oktober) 11.00 - 18.00 Uhr samstags (November bis März) 10.30 - 16.30 Uhr

Offenau samstags 10.00 - 16.00 Uhr zwischen Betonwerk Erath und B27

Pfaffenhofen freitags 13.00 - 16.00 Uhr bei Fa. A + S, Stettenklinge 1, Pfaffenhofen samstags 09.00 - 13.00 Uhr Schwaigern freitags 14.00 - 16.30 Uhr östlich Gewerbegebiet "Behaglicher Weg", Industriestraße/ samstags 10.00 - 16.30 Uhr Siemensstraße ca. 500 m montags bis freitags 07.45 - 12.00 Uhr Schwaigern-Stetten 13.00 - 16.30 Uhr Müllannahmestelle Stetten samstags 09.00 - 11.30 Uhr Talheim freitags 15.00 - 17.00 Uhr verlängerte Fleiner Straße, Weinberggebiet 5. Weg rechts samstags 11.00 - 16.00 Uhr

Untereisesheim samstags 11.00 - 16.00 Uhr südlich des Gewerbegebiets freitags 15.00 - 17.00 Uhr oberhalb der Schloßstraße samstags 10.00 - 16.00 Uhr

Weinsberg freitags 15.00 - 17.00 Uhr neben Recyclinghof samstags 10.00 - 17.00 Uhr bei der Hasenmühle Widdern samstags (Oktober bis Mai) 14.00 - 17.00 Uhr ehemalige Deponie, Gewann Fuhrsteige samstags (Juni bis September) 15.00 - 17.00 Uhr Wüstenrot-Finsterrot montags bis samstags 10.00 - 12.00 Uhr bei der Kläranlage samstags (September bis Mai) 11.00 - 15.00 Uhr nördlich des Gewerbegebietes "Hohe Egarten" samstags (Juni bis August) 13.00 - 15.00 Uhr

52 Anhang - GoGreen-Zertifikat

5. GoGreen-Zertifikat

Impressum 53

Impressum Juli 2015

Herausgeber/Copyright: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Heilbronn Lerchenstraße 40 74072 Heilbronn

Tel. 07131 994360 Fax 07131 994196 www.landkreis-heilbronn.de [email protected]

Verantwortlich für den Inhalt: Norbert Raatz

Druck: Landratsamt Heilbronn, Hausdruckerei

Foto Titelseite: Fotografie Dietmar Strauß, Besigheim

ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2015