UID 1975 Nr. 36, Union in Deutschland
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
; Z8398C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands 3§ 75 Bonn, den 4. September 1975 • FINANZKRISE Steuererhöhungen Auf dem Rücken der Arbeit- nehmer will die SPD/FDP- Bundesregierung die Folgen einer völlig verfehlten Finanz- der falsche Weg und Wirtschaftspolitik austragen. Was von den jüngsten Be- Noch vor wenigen Monaten, vor den schlüssen der Bundesregierung zu halten ist, beschreibt eine Landtagswahlen in NRW und an der Saar, Zusammenstellung von hat Bundeskanzler Schmidt erklärt, der Kommentaren, Zitaten und Zustand der Staatsfinanzen mache ihm keine Fakten in der Dokumentation borgen und der wirtschaftspolitische • POLEN Aufschwung stehe vor der Tür. Jetzt hat Bei den jüngsten Abkommen die SPD/FDP-Regierung die erste Rate der Bundesregierung mit der Volksrepublik Polen dürfen die eines Offenbarungseides geleistet. alten Fehler nach Ansicht des Vorsitzenden des außen- und Dies stellte Helmut Kohl nach den Sitzungen deutschpolitischen Arbeitskreises v der CDU/CSU-Bundestags- o.n Präsidium und Bundesvorstand am 1. fraktion, Werner Marx, nicht September in Bonn fest: Die Bundesregie- mit neuen verdeckt werden. rung hat jetzt ein Programm vorgelegt, das Seite 4 sie als Sparprogramm bezeichnet. In Wirk- •ichkeit ist dies jedoch kein Sparprogramm, • BUNDESBAHN sondern ein Programm zur Erhöhung von Radikalkuren können, diese Meinung vertritt der Unions- Steuern und Abgaben. Ich glaube nicht, daß abgeordnete im Bundestag, dies ein vernünftiger Weg ist. Jobst, keinesfalls ein geeignetes Mittel zur Sanierung der Deut- Die Erhöhung der Mehrwertsteuer ist in die- schen Bundesbahn sein. sen konjunkturellen Tagen kein Mittel, Wirt- Seite 7/8 schaft und Finanzen in unserem Land wie- der in Ordnung zu bringen. Wir sagen des- • STAAT halb ein ganz klares Nein dazu, notwendigen Die Angehörigen des öffentlichen Einsparungen im gesamten Feld der Staats- Dienstes dürften nach Fest- stellung des innen- und rechts- ausgaben auszuweichen und stattdessen den politischen Sprechers der bequemeren und falschen Weg der Steuerer- CDU/CSU-Bundestagsfraktion, höhung zu gehen. Friedrich Vogel, nicht zu Prügel- knaben für eine verfehlte (Wortlaut der Erklärung von Helmut Kohl Seiten 5/6) Politik werden. Seife 12 UiD 36/1975 • Seite 2 nen demokratischen Partei, Wahlkampf- INFORMATIONEN arbeit und die Tätigkeit der CDU-Sozial- ausschüsse in der Bundesrepublik ken- nenzulernen. Vorher hatte die JU-Dele- gation Gespräche mit Repräsentanter CDU verlangt gegen demokratischer Parteien Portugals in Grabert Disziplinarmaßnahmen Lissabon. Ein Disziplinarverfahren gegen Bonns Botschafter in Wien, Horst Grabert, hat Neuordnung der Zulassung der Parlamentarische Geschäftsführer zum Medizinstudium der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Red- Für ein berufsbezogeneres Auslesever- demann, von der Bundesregierung fahren bei der Zulassung zum Medizin- verlangt. Diese hatte zugegeben, daß studium hat sich der Vorsitzende des Grabert in seiner früheren Eigenschaft Bundesfachausschusses für Gesundheit als Chef des Bundeskanzleramtes der CDU, Staatssekretär Prof. Dr. Bes- ,,Kontakte" mit der Illustrierten „Stern" ke, ausgesprochen. Die Eignung für den im Zusammenhang mit einer „Stern"- Arztberuf lasse sich nicht allein an gu- Kampagne gegen den „Quick'-Redak- ten Abiturnoten ablesen, meinte er und tionsdirektor Heinz van Nouhuys gehabt empfahl, bei der Auswahl der Bewerber hat. Laut Reddemann haben auch Mit- durch die Hochschulen Eignungstests arbeiter des Bundesnachrichtendien- und eine berufspraktische Tätigkeit vor stes (BND) „mehr als bedenkliche Kon- dem Studium anzuwenden. takte" zum „Stern" gehabt. Es bestehe der dringende Verdacht, daß mit Mate- Das Urteil des Bayerischen Verfas- rial des nur für die Auslandsaufklärung sungsgerichts, mit dem die bisherige zuständigen Dienstes „innenpolitische Bonus-Malus-Regelung bei der Studien- Aktionen durchgespielt worden" seien. vergabe für verfassungswidrig erklärt wurde, zwingt nach Ansicht Prof. Bes- JU bei Spaniens kes die Länder, bis zum Sommer 1976 eine endgültige, bundeseinheitliche Re- Christdemokraten gelung zu finden. Mit Politikern der nicht zugelassenen spanischen christlich-demokratischen Bundesregierung duldet Parteien trafen der Bundesvorsitzende Einmischung der DDR der Jungen Union Wissmann und einige andere JU-Führungsmitglieder in Bar- Wie sich die ständige Unterstützung der celona zusammen. Die Zusammenarbeit Deutschen Kommunistischen Partei mit den von Franco erlaubten politi- (DKP) und der von ihr gesteuerten Ak- schen Assoziationen lehnt Wissmann tionen durch die DDR mit dem Grund- ab. Dagegen setzt er sich für eine Zu- vertrag vereinbaren lasse, der solche sammenarbeit mit den spanischen Einmischungen ausdrücklich verbiete, Christdemokraten ein, da diese nach fragt die CDU/CSU-Fraktion im Bun- seiner Meinung die Chance haben, in destag in einer Kleinen Anfrage. Außer- Zukunft einmal die stärkste Partei zu dem möchte sie wissen, was die Bun' werden. Die Spanier sind daran interes- desregierung gegen „diese Unterstüt- siert, Organisationsfragen einer moder- zung verfassungsfeindlicher Zielsetzun- UiD 36/1975 • Seite 3 gen durch Einmischung in die inneren Angelegenheiten unseres Landes" zu STICHWORTE unternehmen gedenke. Die Bundesre- gierung mache zwar seit Jahren Anga- ben über die „massive finanzielle, poli- Nur Teilzeitarbeit tische und ideologische Unterstützung suchen 139 000 von insgesamt 1 035 235 der DKP und ihrer Gefolgsleute" durch Arbeitslosen. die DDR, tue jedoch nichts dagegen, erklärte Friedrich Vogel, Vorsitzender des innen- und rechtspolitischen Ar- Jeder dritte der 23 000 Zivildienstplätze ist zur Zeit noch beitskreises der Fraktion. vakant. Von diesen 8 000 freien Plätzen entfallen 1 000 auf den diakonischen Bereich, der 25 Prozent aller Zivildienstplätze Koordinierung mit umfaßt. US-Energiepolitik Gegen antiamerikanische Tendenzen, Wieviel Millionen wie sie in der Entwicklungspolitik von eine Milliarde hat, wissen nur 39 Prozent Bundesminister Bahr zum Ausdruck kä- aller Wahlberechtigten, stellte das Wickert- men, wandte sich die CDU/CSU-Bun- Institut fest. destagsfraktion und forderte weitgehen- de Koordinierung in Fragen der Ent- Die Zahl der Konkurse wicklungs- und Rohstoffpolitik mit den Ist im ersten Halbjahr 1975 gegenüber dem USA. Dies sei im Hinblick auf die zur gleichen Zeitraum 1974 um 27,3 Prozent Zeit stattfindende UNO-Sonderkonfe- gestiegen. renz und die Weiterführung der Pariser Energiekonferenz unabdingbar. Berufstätig sind die Mütter von fünf Millionen Kindern unter 15 Jahren. Darunter 1,5 Millionen unter Bonns Ausgaben für die sechs und 590 000 Kinder unter drei Jahren. Gemeinschaft steigen Jedoch: Nur 32,7 Prozent der Mütter mit drei und mehr Kindern sind erwerbstätig. Die Zahlungen der Bundesrepublik an die Europäische Gemeinschaft erhöh- ten sich von 1974 bis 1975 um knapp 15 000 Mark Monatsgehalt hundert Prozent, d. h. von 1,9 auf 3,8 erhalten die parlamentarischen Staats- Milliarden DM. Bis Jahresende wird sekretäre. Ihre Anzahl stieg unter der Bonn für 1975 insgesamt 6,9 Milliarden SPD/FDP von sieben auf zwanzig. nach Brüssel gezahlt haben. Lediglich 3,1 Milliarden werden von der Gemein- Um das Neunfache schaft in die Bundesrepublik fließen. gestiegen ist seit 1960 der Agrarexport aus Ursache für das Ansteigen der deut- der Bundesrepublik. schen Nettoleistungen in die Gemein- schaftskasse sind vor allem die Agrar- ausgaben, die Zahlungen für einen Von allen gemeldeten Arbeitslosen erhalten nur 64,3 Prozent Europäischen Regionaifonds und für Unterstützung. Die anderen haben keinen den Hilfsfonds zugunsten der ärmsten Anspruch darauf, weil sie vorher eine nicht Entwicklungsländer. Versicherungspflichtige Tätigkeit ausübten. UiD 36/1975 • Seite 4 mit ist die Behauptung der Bundesre- POLEN-VERTRÄGE gierung, sie habe durch eine besonde- re Klausel die Aussiedlungsmöglichkeit — jener vielen Zehntausenden, die Alte Fehler nicht von der jetzt vereinbarten Zahl nicht mit neuen von 125 000 erfaßt werden, gewahrt, durch den Vertragspartner sofort und verdecken empfindlich korrigiert. Aus diesen Feststellungen werden sich Der Geist von Helsinki, zum eine Fülle von Fragen an die Bundesre- Abschluß der Konferenz über gierung ergeben, die befriedigend be- Sicherheit und Zusammenarbeit antwortet werden müssen, bevor Gen- in Europa (KSZE) vielstimmig be- scher in Polen einen erneut schlecht schworen, hat offenbar die Volks- ausgehandelten Vertrag unterschreibt. republik Polen noch nicht erreicht. Jedenfalls hat die polnische Seite be- Wer trotz aller sachlicher Be- reits vor dieser Unterschrift in drasti- denken gehofft hatte, daß das scher Deutlichkeit ihr Verständnis von deutsch-polnische Abkommen ein Inhalt und Wirkung der vertraglichen Durchbruch zu einer ernstzuneh- Regelung dargelegt. Die Bundesregie- menden Verständigung sein würde, rung wird daran nicht achselzuckend wird durch die Behandlung des vorbeigehen können. Sie darf nicht er- Abkommens durch die polnische neut dabei mitwirken, daß Vereinbarun- Regierung gegenüber der eigenen Öffentlichkeit eines Besseren gen zu neuen Streitigkeiten Anlaß ge- belehrt. ben. Sie darf nicht erneut horrende Summen für Leistungen ausgeben, die lit Bedauern muß, erklärt der Vor- durch die früheren Verträge bereits hät- sitzende des außen- und deutsch- ten erbracht werden müssen. Sie muß landpolitischen Arbeitskreises der auch eingestehen, daß sie auf dem We- CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Werner ge ist, die groben Fehler des Vertrages Marx, festgehalten werden, daß die vom 7. Dezember 1970 durch neue Feh- Kommunistische