Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands

Nr. 20/69 22. Mai Z 8398 C • 1969 23. Jahrgang

• • Wahlkampf durch die Hintertür HUTE Bundeskanzler Kiesinger und die Union werden ihren ge- kündigen aber meiner Auffassung samten Einfluß aufbieten, um ungeachtet des bevorstehenden nach keine neuen Schritte für das Seite praktische Verhalten der SPD in Wahlkampfes bis zuletzt sachliche Arbeit zu leisten. Deshalb den nächsten Monaten an." wirkt es einigermaßen befremdlich, daß die Spitzenpolitiker Dr. Kohl neuer Auch wenn die SPD es nicht auf Ministerpräsident der SPD, unter ihnen Parteivorsitzender Brandt, plötzlich er- einen Bruch mit der Union ankom- klären, die SPD sei „ein Garant" dafür, daß die Große Koali- men lassen will, hat sie trotzdem Die Frauen sind tion ihr Programm konsequent durchführen werde. Zu gleicher schon seit Monaten gezielt mit dem gleichberechtigt Wahlkampf begonnen. In großfor- Zeit versäumt die SPD keine Gelegenheit, ihren Regierungs- matigen Anzeigen wird die Bevölke- Schmidt contra partner anzugreifen. rung darüber belehrt, daß nicht nur Leber alle Regierungsarbeit, sondern alles Heil der Welt der SPD zu verdan- In einem Zeitungsinterview ver- periode, wie es Brandt auf der ken ist. trat der Generalsekretär der CDU, SPD-Vorstandssitzung in Mainz am Bundesminister a. D. Dr. Heck, an- vergangenen Freitag gefordert hat, Wenn schon ein prominenter gesichts der widersprüchlichen Hal- steht nichts im Wege." Sozialdemokrat sich zur Koalition tung der Sozialdemokraten die Mei- Zu der Erklärung Brandts, die bekennt, klingt das gequält und nung, daß die CDU jede Anstren- SPD werde die Regierungspolitik zeigt die SPD in der Pose eines gung unternehmen werde, um die auch dann vertreten, „wenn sie das Märtyrers, der alles erträgt, um Arbeit der Koalition erfolgreich zu Die Bundesrepublik müsse bis zu den Bundestagswahlen allein dem Gesamtwohl zu dienen. So er- Garantien dafür haben, daß beenden. Auch „einem Koalitions- tun muß", meinte Dr. Heck: „Solche klärte am Wochenende Herbert sie in der friedlichen gespräch über das Regierungspro- Wehner, die Zusammenarbeit mit Worte entspringen dem empfind- Nutzung der Atomenergie gramm für den Rest der Legislatur- samen Prestigebedürfnis der SPD, der CDU/CSU sei manchmal „uner- träglich", ließ allerdings zugleich gegenüber anderen durchblicken, daß die SPD auch Ländern nicht zurück- nach den Bundestagswahlen zu gesetzt wird, erklärte einer Großen Koalition bereit sei. Bundeskanzler Kiesinger Die jüngsten Auseinandersetzun- soeben in Japan. Gomulkas Spekulationen gen um die Frage der Aufwertung wirft ebenfalls ein bezeichnendes Tokio wie Bonn zögern mit Der polnische KP-Chef Gomulka hat von der Bundesregie- Licht auf die Rolle der SPD. Auch ihrer Unterschrift unter die Sozialdemokraten konnten sich den Atomsperrvertrag, da rung erneut die Kapitulation verlangt. Polen fordert von der nicht der Forderung verschließen, immer noch Fragen Bundesregierung einen völkerrechtlich bindenden Verzicht die Stabilität der Währung um je- ungeklärt geblieben sind. auf die Gebiete der Oder-Neiße. Der Vorschlag Gomulkas ist den Preis zu erhalten. Nach der Der Bundeskanzler räumte Entscheidung des Bundeskanzlers zwar ein, daß Moskau der von den CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Gradl, Dr. Czaja und des Bundeskabinetts, die DM und zurückgewiesen worden, weil ein deutscher nicht aufzuwerten, gibt die SPD Unterzeichnung des Ver- trags durch die Bundes- Verzicht eine endgültige deutsch-polnische Versöhnung jetzt fast täglich gezielte Schüsse aus dem Hinterhalt gegen diese republik Bedeutung bei- blockieren würde. Entscheidung ab. Dadurch wird das messe, äußerte jedoch die Koalitionsklima kaum verbessert. Besorgnis, daß die Sowjet- Dr. Gradl erklärte u. a. zu den Die völkerrechtsverbindliche, end- So sagte , wohl union die Angelegenheit Forderungen aus Warschau: gültige Festlegung der Grenze zwi- um den Bundeskanzler zu treffen, zum Vorwand nehmen schen Deutschland und Polen ist „Der Vorschlag des polnischen Kiesinger sei beim Streit um die könne, sich in die inneren Sache eines Friedensvertrages. Das KP-Chefs Gomulka, die Bundesrepu- DM-Aufwertung dem Bundesfinanz- Angelegenheiten der Potsdamer Abkommen sieht dies blik solle in einem direkten Vertrag minister mehr als nötig „zu Willen Bundesrepublik einzu- ausdrücklich vor. Territoriale Rege- mit Polen die Endgültigkeit der Oder- gewesen". Das ist eine böswillige mischen. Neiße-Grenze festlegen und sich da- lungen sind von jeher typischer Be- Unterstellung, sie ist durch nichts zu notfalls die Ermächtigung der standteil eines Friedensvertrages. gerechtfertigt. Der Kanzler hat dar- Der Bundeskanzler wird vier alliierten Siegermächte geben Mit dem Potsdamer Abkommen ha- auf richtig reagiert" er kündigt an, ben die Siegermächte den Deut- auch bei seinem Besuch lassen, ist kein hilfreicher Beitrag zu nach Rückkehr aus Japan mit Weh- in den USA Mitte Juli die schen den Anspruch auf einen Frie- ner „ein deutliches Wort" zu reden. einer stabilen europäischen Frie- densvertrag gegeben, und zwar auf Gelegenheit nutzen, mit der densordnung. Würde die Bundesre- einen Vertrag, der von „der Regie- Die Union und die SPD werden amerikanischen Regierung publik Gomulka folgen, so würde sie rung Deutschlands" zu schließen ist, in wenigen Wochen vor die deut- Fragen des Sperrvertrags damit nicht nur die Oder-Neiße-Linie also von einer Vertretung des deut- schen Wähler hintreten und Rechen- zu besprechen. Neben dem als deutsche Ostgrenze festlegen, schen Volkes insgesamt. schaft ablegen müssen. Bis dahin Problem der Kontrolle sollte die Große Koalition das tun, sondern zugleich die Teilung Es ist wirklich unzumutbar, daß ist vor allem das deutsche Deutschlands an der Elbe-Werra- was ihr vom deutschen Volk aufge- die Bundesrepublik eine kardinale tragen ist, gemeinsam die noch an- Wirtschafts- und Sicher- Linie bestätigen. Daß Gomulka den Aufgabe der Friedensregelung durch stehenden Probleme zu lösen. Dop- heitsinteresse ausreichend einseitige Vorleistung erledigen, so Görlitzer Vertrag von 1950 zwischen pelzüngigkeit und parteipolitisches zu berücksichtigen. den erst nach 1945 aufgezwungenen Ostberlin und Polen als Vorbild hin- Taktieren ist diesem Ziel nicht stellte, ist kennzeichnend. Fortsetzung Seite 2 dienlich. Seite 2 Union in Deutschland Nr. 20/69

Diejenigen Personen, die solche Lastenausgleich Schäden erlitten haben, erhalten nur eine Altersversorgung und Einglie- derungshilfe aus dem Härtefonds des Lastenausgleichs unter der Vor- Entschädigung für aussetzung, daß sie anerkannte So- wjetzonenflüchtlinge sind oder ihnen Kriegsschäden im Sowjetsektor von Flüchtlinge Berlin entstanden sind. Wenn diese Voraussetzungen nicht vorliegen, können vergleichbare Leistungen Die am 14. Mai verabschiedete 21. Novelle zum Lastenaus- nach dem am 15. Juli 1965 verkün- gleichsgesetz sieht eine Entschädigung für die in der Sowjet- deten Flüchtlingshilfegesetz gewährt zone erlittenen Vermögensschäden vor. Aus finanziellen Grün- werden. Trotz der parlamentarischen den war eine volle Gleichstellung der Flüchtlinge mit den Ver- Die entstandenen Zonenschäden Pfingstpause ruhte die Arbeit des können bereits nach dem am 22. Mai Bundestages nicht ganz. Am 20. triebenen nicht möglich. Es ist aber sichergestellt, daß Ent- 1965 verkündeten Beweissicherungs- und 21. Mai trat in Bonn der schädigungsleistungen nach Maßstäben des Lastenausgleichs- und Feststellungsgesetz festgestellt Sozialpolitische Ausschuß zusam- gesetzes den ehemals Selbständigen gewährt werden, deren werden oder Beweise hierüber ge- men, um über die Gesetzentwür- sichert werden. fe der CDU/CSU und der SPD Vermögen in der Sowjetzone existenztragend war. zur Lohnfortzahlung und einer In der Konzeption der Bundes- Die Entschädigung ist allerdings sektor von Berlin (Schadensgebiet) ersten Stufe der sozialen Kran- regierung wurde davon ausgegan- an bestimmte Höchsteinkommen ge- zu treffen. Er bedauert übereinstim- kenversicherungsreform zu bera- bunden (15 000 DM für den Berech- mend, daß eine volle rechtliche gen, daß nur der ehemals Selbstän- ten. dige berücksichtigt werden soll, weil tigten, 3000 DM für die Ehefrau und Gleichstellung der im Schadensge- dieser im Bundesgebiet eine aus- 1500 DM für jedes Kind). Die Ein- biet Geschädigten aufgrund der be- Der Vorschlag der CDU/CSU, reichende Altersversorgung nicht kommensgrenze liegt niedriger für grenzt zur Verfügung stehenden die Pflichtgrenze von 900 auf 990 mehr erreichen konnte, während den Personenkreis, der seine wirt- finanziellen Mittel mit dem Perso- DM heraufzusetzen, wurde von frühere Arbeitnehmer als Unselb- der SPD und der FDP abgelehnt. schaftliche Existenz nicht voll aus nenkreis der Vertriebenen und dem Vermögen bestritten hat. (7200 Kriegssachgeschädigten nicht reali- ständige in der Bundesrepublik Der Vorschlag der SPD-Fraktion, Deutschland in der Regel nach dem DM, 1800 DM, 900 DM). Nicht be- sierbar ist. Insoweit ist er dem Vor- die Pflichtgrenze auf 1200 DM Fremdrentengesetz oder nach dem rücksichtigt durch die 21. LAG-No- behalt der Regierungsvorlage ge- festzusetzen, fand dagegen nicht Gesetz zu Artikel 131 des Grundge- velle werden auch die Personen, folgt. die Zustimmung der CDU/CSU setzes Renten oder Pension erhal- deren Vermögen bestimmte Ober- und der FDP. Vermögensschäden in der so- ten. grenzen übersteigt (50 000 DM). Es besteht allerdings auch die wjetischen Besatzungszone Deutsch- Das Finanzvolumen für die 21. Der federführende Ausschuß hat Möglichkeit, daß die CDU/CSU, lands und im Sowjetsektor von Ber- die Auffassung vertreten, daß Ver- wie sie es schon in einem Koali- LAG-Novelle beläuft sich auf maxi- lin — Schadensgebiet —, die durch mal 2,6 Milliarden DM. Der Kriegs- luste an Wirtschaftsgütern auch dann tionsgespräch am letzten Mitt- den Krieg und die politischen Ver- Berücksichtigung finden sollen, wenn woch getan hat, einen Kompro- folgen-Ausschuß war mit der Bun- desregierung der Auffassung, daß hältnisse der Nachkriegszeit ent sie eine unselbständige Lebens- mißvorschlag macht, der als standen sind, wurden bisher in einer grundlage mitgetragen haben. Pflichtgrenze 1080 DM vorsieht, es erforderlich ist, eine Entschädi- der Hauptentschädigung des Lasten- und zwar mit einer dynamischen gungsregelung für Vermögensschä- Er hat deshalb grundsätzlich vor- ausgleichsgesetzes vergleichbaren Formel. Hierfür könnte es im den in der sowjetischen Besatzungs- geschlagen, alle diejenigen Vermö- Plenum des Bundestages unter zone Deutschlands und im Sowjet- Weise nicht entschädigt. gensschäden zu berücksichtigen, die Umständen eine Mehrheit geben. auch bei Vertreibungsschäden und Kriegssachschäden zur Hauptent- Bei dem Einstieg in die Kran- schädigung führen, damit auch Schä- kenversicherungsreform konnte den an Grundvermögen, an privat- in der Frage der Beteiligung der rechtlichen geldwerten Ansprüchen, Versicherten mit 3 DM täglich an Gomulkas Spekulationen wie Spar- und Bankguthaben sowie den Krankenhauskosten ebenfalls an Anteilsrechten berücksichtigt keine Einigung erzielt werden. Fortsetzung von Seite 1 land, sondern — in diesem Punkt werden können. In allen anderen Fragen waren Teilungsstatus bestätigen und einen einen Friedensvertrag vorwegneh- sich CDU/CSU und SPD einig, so Friedensvertrag überflüssig machen mend und die deutschen Interessen Dabei kann angenommen werden, zum Beispiel bei der Einführung soll. Keine Regierung, die das In- verletzend — sogar die Unverletzlich- daß ein verloren gegangenes Wirt- von Ausgleichskassen für die teresse des eigenen Volkes ernst keit der .Grenzen im Osten' zu ge- schaftsgut „mit - existenztragend" Lohnfortzahlung für Betriebe bis nimmt, würde so handeln. Übrigens währleisten ist. war, wenn der vom Schaden Betrof- zu 20 Arbeitern. Oder bei dem ganz sicher auch keine polnische." Willi Brandt, der dem Druck des fene ein verhältnismäßig geringes Komplex Erstattung von nichtver- linken Flügels seiner Partei nachgibt, Einkommen hatte. Deshalb hat es brauchten Krankenscheinen (Er- Der Vorsitzende der Landsmann- der Ausschuß für notwendig erach- hat leider die Zeit zum Ringen für stattung von drei Krankenschei- schaft der Oberschlesier, der CDU- die Vorbereitung eines tragbaren tet, Personen, deren Einkommen nen pro Jahr mit je 10 DM) und Bundestagsabgeordnete Dr. Czaja Ausgleichs mit Polen und zur über- auch zur Zeit eine bestimmte Grenze in der Frage der Erhöhung der erklärte zu der polnischen Offerte: zeugenden Darlegung dessen, was nicht überschreitet, mit ihren Ver- Rezeptgebühr bis zu 20%, aller- „Die Forderung Gomulkas, die er als Bundesaußenminister mit mögensschäden in die Entschädi- dings mit einem Höchstsatz von Kapitulationserklärung des Zonen- seiner Erklärung über die Grund- gungsregelung einzubeziehen. Aus 2,50 DM. finanziellen Gründen mußte die für regimes von 1960 in Görlitz nunmehr lagen einer europäischen Friedens- diesen neu hinzuziehenden Perso- In einer anderen, in der Koali- auch durch die Bundesrepublik ordnung gemeint hat, zu wenig ge- Deutschland unterzeichnen zu las- nenkreis vorgesehene Einkommens- tion noch strittigen Frage, bei nutzt, verschlechtert aber durch sen, widerspricht nicht nur den deut- grenze niedriger sein als diejenige, der Verjährung von Mord und seine parteipolitisch bestimmten For- schen, sondern auch den wohlver- mulierungen erheblich die deutsche die die Bundesregierung bei ehe- Völkermord, ist durch das Urteil mals Selbständigen als Voraus- des Bundesgerichtshofes vom standenen polnischen Interessen. Position im Vorfeld noch ferner Ver- Sehr viele Menschen in Polen halten setzung für eine Hauptentschädigung 20. Mai eine neue Situation ent- handlungen." solche extremen deutsche Verzichte gefordert hatte. standen. Das Gericht hat festge- Der Präsident des Bundes der für völlig unglaubwürdig; sie dienen Vertriebenen, der CDU-Bundestags- Die vorgeschlagenen Verbesse- stellt, daß Beihilfetäter, die auf daher nur der Vertiefung des Miß- abgeordneter Rehs, meinte, der Vor- rungen erfordern Aufwendungen von Befehl und nicht aus niedrigen trauens und nicht einem tragbaren schlag Gomulkas sei ein Versuch, etwa 210 bis 310 Millionen DM. Nach Motiven gehandelt haben, nicht und gerechten Ausgleich. vor den Wahlen einen Zankapfel Auffassung des Ausschusses liegen mehr verfolgt werden können, Die Forderung Gomulkas zeigt zwischen die Bonner Parteien zu diese Aufwendungen noch innerhalb da nach der Bestimmung des aber auch, wie verhängnisvoll nicht werfen. Rehs fügte hinzu, es han- des von der Bundesregierung ange- § 50 des Strafgesetzbuches, der nur die Nürnberger Formel des SPD- dele sich sichtlich um ein Manöver nommenen Kostenrahmens von 2 erst im vergangenen Jahr vom Vorsitzenden Brandt über „die An- zugunsten der sogenannten Aner- bis 2,6 Milliarden DM. Der Ausschuß Parlament neu gefaßt worden erkennung bzw. Respektierung der kennungspartei und auch zugunsten hat die von der Bundesregierung ist, solche Taten verjährt sind, Oder-Neiße-Linie" bis zu einem Frie- des Planes für eine europäische vorgesehene Art der Finanzierung sofern gegen sie bis zum 8. Mai densvertrag", sondern auch der noch Sicherheitskonferenz, die eine An- gebilligt; er erhält in übereinstim- 1960 keine richterliche Handlung weitergehendere Beschluß des SPD- erkennung der sowjetischen Vor- mender Meinung mit der Bundesre- gerichtet war. Parteitages in Bad Godesberg ist, herrschaft in Osteuropa und die An- gierung eine Beteiligung der Länder daß nicht nur die Unverletzlichkeit nexion der deutschen Ostgebiete be- an den Kosten für gerechtfertigt und der Demarkationslinie in Deutsch- zwecke. zumutbar. Nr. 20/69 Union in Deutschland Seite 3

vor neue Aufgaben, und gerade ein Amtswechsel Regierungswechsel bietet die Gele- genheit, auf die veränderten politi- schen Fragen neue Antworten zu suchen", hieß es in der Regierungs- Dr. Kohl neuer erklärung weiter. „Gegenwärtig Erwin Haussier, MdB, stellver- schlägt dem Staat eine Welle von tretender Landesvorsitzender der Kritik und Protesten aus der jun- CDU Nordwürttemberg, hat seine Ministerpräsident gen Generation entgegen. Die Lan- Fraktion aufgefordert, den Frei- desregierung wird Kritik ernst neh- betrag des Vermögensbildungs- men und sich dem Dialog — wo im- Nach 22jähriger Regierungszeit hat gesetzes von jetzt 312 DM auf gleichen politischen Kräften wie bis- mer er möglich ist — stellen. Die der rheinland-pfälzische Ministerprä- her getragen. Diese Koalition von 624 DM anzuheben, zumindest Wirklichkeit des demokratischen sident Dr. h. c. Peter Altmeier am CDU/FDP hat sich bewährt. Beide für jene Fälle, in denen vom Ar- Staates vermag die Erwartungen an 20. Mai sein Amt niedergelegt. Sein Parteien sind aus dem Grunde über- beitgeber bereits 312 DM ge- die Demokratie sowohl zu enttäu- Nachfolger wurde der bisherige Vor- eingekommen, diese Zusammen- währt werden. Weitere Vor- schen als auch zu bestätigen; dafür sitzende der CDU-Landtagsfraktion, arbeit fortzusetzen." schläge betreffen die „fondsbe- tragen die politischen Repräsentan- Dr. Helmut Kohl, der mit 39 Jahren zogene" Lebensversicherung und der jüngste Regierungschef der Bun- Dr. Kohl würdigte den scheiden- ten in besonderem Maße Verant- die Vermeidung von Renten- oder wortung". desrepublik ist. den Ministerpräsidenten als einen Krankengeldminderung bei ver- Mann, der die Geschichte des Lan- In seinen Abschiedsworten wür- mögenswirksamer Anlage von des entscheidend geprägt hat. „Für Die neue Landesregierung wird digte der zurückgetretene Minister- nach den Worten Dr. Kohls eine Po- Teilen des Lohnes. die große Leistung, für seine per- präsident Altmeier das klare Verhält- sönliche Hingabe und seinen uner- litik der allgemeinen Steigerung der * nis des Landesparlaments zur De- Wirtschaftskraft betreiben und da- müdlichen Einsatz wissen ihm die Zur Vorsitzenden der CDU- mokratie und erklärte: „Immer waren bei der langfristigen Strukturpolitik Bürger dieses Landes persönlichen Frauenvereinigung Rheinland- wir uns in diesem Hohen Hause Dank." besondere Bedeutung beimessen. Pfalz wurde Frau Roswitha Ver- einig, daß über alle politischen Ein- Das Verkehrsnetz müsse ausgebaut, hülsdonk aus Koblenz gewählt. zelfragen hinaus niemals mehr an Auf die in der Vergangenheit zu- das Vorhaben eines Saar-Pfalz-Ka- Als stellvertretende Vorsitzende den demokratischen Prinzipien ge- weilen vernachlässigte Infrastruktur nals vorangetrieben und eine lei- gehören dem Vorstand Frau Dr. rüttelt werden darf." Altmeier legte des Landes eingehend erklärte der stungsfähige Wirtschaft geschaffen Maria Herr-Beck aus Mainz und in seiner Rede ein Bekenntnis zum neue Regierungschef: „Die Progno- werden. Eine „evolutionäre" Anpas- Frau Loni Böhm, MdL, aus Trier Föderalismus ab und erklärte sich sen für die Zukunft sind hoffnungs- sung der Landwirtschaft müsse de- an. über die Tatsache befriedigt, daß voll. Gemessen an der jährlichen Zu- ren Bedeutung als wichtiger Wirt- * schaftsfaktor Rechnung tragen. Von Bundespostminister Dr. Werner besonderer Bedeutung sei auch die Dollinger wurde mit dem Großen Förderung des Fremdenverkehrs goldenen Ehrenzeichen der Re- und die Landschaftspflege. publik Österreich ausgezeichnet. Einer der Schwerpunkte dieser Dollinger wurde damit für seine Wußten Sie das? Legislaturperiode ist nach den Wor- Verdienste um die Verbesserung ten Dr. Kohls die Sozialpolitik, die der Post- und Fernmeldebezie- heute weit über die Maßnahmen der hungen zwischen beiden Län- Die demokratischen Parteien der triebe bedeutet, kein Wort davon, Einkommenssicherung und Versor- dern geehrt. Bundesrepublik haben angekündigt, daß bei dieser Gelegenheit mit der gung im Alter, bei Krankheit oder #• daß der kommende Wahlkampf „po- Reform unseres Krankenversiche- Unfall hinausgehe. Besondere Be- litisch" sein soll. Sie haben das poli- rungswesens begonnen werden soll. In den Beirat für familienpoli- deutung komme der beruflichen Bil- tische Argument beschworen, und Nur Schönfärberei, nur Propaganda, tische Fragen beim Landespräsi- sie wollen die Diskussion. keine Information. dung, der berufstätigen Hausfrau, dium der CDU Nordrhein-West- der Altenbetreuung und dem Woh- falen wurden u.a. berufen: Frau Das sind schöne Vorsätze, und Und außerdem: In dem 1957 vom nungsbau, den körperlich und gei- Minister Brauksiepe sowie die zweifellos wird die CDU sich daran SPD-Parteivorstand vorgelegten „So- stig Behinderten, sowie der Gesund- Bundestagsabgeordneten Christa halten. Was einem aber von der zialplan für Deutschland" dachte die heitsfür- und Vorsorge zu. Schroeder und Maria Stommel. SPD auf den Schreibtisch fliegt, sieht SPD anders als heute. Da heißt es * nicht danach aus. Da gibt es ein zur Kostenbeteiligung bei Kranken- Ausführlich widmete sich Mini- Flugblatt der SPD („Wußten Sie hausaufenthalt: „Bei entsprechender sterpräsident Dr. Kohl den Bildungs- Frau Christa Schroeder, MdB, das?", Nr. 43), in dem von der Lohn- Entwicklung der Arbeitsverdienste fragen der Erziehung und Wissen- wurde wegen ihrer Verdienste fortzahlung die Rede ist. Der Text wird zu prüfen sein, ob nicht der schaft sowie der Situation an den um die Kriegsopferversorgung entspricht genau dem, was sich Versicherte während der Zeit der Hochschulen. Auch für diese Ge- mit der goldenen Ehrennadel des eine argwöhnische Öffentlichkeit un- Lohnfortzahlung an den Verpfle- biete kündigte der größere Anstren- Verbandes der Kriegsbeschädig- ten und Kriegshinterbliebenen ter „Wahlkampf" vorstellt: Die eine gungskosten im Krankenhaus einen gungen des Landes an. Rechts- (VdK) ausgezeichnet. Partei - in diesem Fall die SPD - Beitrag leisten muß, weil sonst Kran- pflege, Strafvollzug und eine Re- will nur das, „was den Menschen am kenhauspflege, besonders für Unver- form des öffentlichen Dienstes seien * meisten hilft", „was den Menschen heiratete, recht vorteilhaft werden weitere große Aufgaben. Bundestagsabgeordneter Mül- am meisten nutzt". Die andere Par- könnte." ler (Remscheid) setzt sich für die tei — in diesem Fall die CDU — hat Seine Regierungserklärung schloß Verwirklichung eines besseren Und zu den Arzneikosten liest man der Ministerpräsident mit den Wor- dagegen nur Belastungen für die Kündigungsschutzes für Arbeit- darin: „Daher wird zu prüfen sein, Arbeiter und Angestellten im Kopf. ten: „Die Weichen für die Zukunft nehmer noch in dieser Legisla- ob man nicht den Verbrauch ver- der Bürger dieses Landes müssen turperiode ein. Seine mit Exper- Kein Wort davon, wer eigentlich meidbarer Arzneimittel mit einer richtig gestellt werden. Dies erfordert ten abgestimmten Vorschläge be- die Lohnfortzahlung bezahlt, kein Kostenbeteiligung belasten, viel- ein hohes Maß an Sachgerechtig- treffen vor allem die Geltung des Wort von den Belastungen, die die leicht sogar von der Kostenübernah- keit, aber auch von Mut und Ent- Kündigungsschutzgesetzes, Än- Lohnfortzahlung durch den Arbeit- me in der sozialen Sicherung über- schlossenheit." derungskündigungen und Abfin- geber für die Klein- und Mittelbe- haupt ausnehmen sollte..." Der 39jährige Ministerpräsident dungen. Dr. Helmut Kohl gehört der CDU # seit 1947 an. 1953 wurde er Mit- Hermann Höcherl, Bundeser- glied des geschäftsführenden Vor- nährungsminister, ist unter die standes der CDU Pfalz, 1954 stell- „Bestseller-Autoren" gegangen. sich in der Bevölkerung von Rhein- wachsrate des Sozialprodukts steht vertretender Landesvorsitzender der Die von seinem Ministerium her- land-Pfalz ein gesundes Selbstver- Rheinland-Pfalz mit an der Spitze Jungen Union und 1955 Mitglied des ausgegebenen Broschüren ständnis und ein Staatsbewußtsein aller Bundesländer. Auch in seiner Landesvorstandes der rheinland- „Agrarprogramm der Bundesre- gebildet habe. sozialen und kulturellen Ausstrah- pfälzischen CDU. gierung", „Modernisierung der lung kann sich unser Land mit an- Landwirtschaft" und „50 Jahre In seiner Regierungserklärung vor 1959 zog Dr. Kohl in den Main- deren Ländern durchaus vergleichen Ernährungsministerium" hatten dem Landtag von Rheinland-Pfalz zer Landtag ein, wurde 1961 stell- legte Ministerpräsident Dr. Kohl ein lassen. Die politische Führung un- sich in der Öffentlichkeit so gro- vertretender Vorsitzender der CDU- Bekenntnis zu der Arbeit der Re- seres Landes hat die Möglichkeit er- ßen Zuspruchs erfreut, daß sie Fraktion und 1963 Fraktionsvorsit- gierungskoalition von CDU/FDP ab kannt, die sich nunmehr aus der im Handumdrehen vergriffen wa- zender. Der neue Ministerpräsident ren. Einschließlich der jetzt er- und führte aus: „Die Bildung der Lage als Kernland des Gemeinsa- folgten Nachdrucke beträgt die neuen Regierung fällt mitten in die men Marktes ergibt." ist seit 1965 CDU-Landesvorsitzen- Wahlperiode und damit mitten in der in Rheinland-Pfalz und gehört Gesamtauflage des Höcherlschen die Arbeit dieses Parlaments. Die „Der rasche Wandel unserer Ge- dem Bundesvorstand seiner Partei Informationsmaterials nun schon über 50 000 Exemplare. neue Landesregierung wird von den sellschaft stellt uns immer wieder an. Seite 4 Union in Deutschland Nr. 20/69

Für verschiedene Zielgruppen Öffentlichkeitsarbeit (Bauern, Lehrer, Arbeitnehmer) gibt die CDU-Bundesgeschäftsstelle Son- derdrucke des Aktionsprogramms heraus, die sich gemeinsam mit den Das neue Mitglied in Anhang I gemachten Vorschlä- gen für die Mitgliederwerbung eige- will umworben sein nen. Drei Werbeaktionen Unerläßliche Voraussetzung scheidenden Wahl wichtig und gün- zum Vorschlag CDU-Generalsekretär Dr. Bruno für jede gute Mitgliederwer- stig. Heck hat im Namen des Präsi- bung ist, sich vorher darüber Die Anregungen und Werbepläne, diums der CDU dem neugewähl- Aber noch einmal: die in diesem Leitfaden gegeben ten DGB-Vorsitzenden Heinz O. Klarheit zu verschaffen, an Das Leben, der Stil, die Arbeit werden, sind natürlich keine ver- Vetter telegrafische Glück- wen man sich wenden, welche der Orts- und Kreispartei sind wich- bindlichen Anweisungen, denen man wünsche übermittelt. Dr. Heck Zielgruppe man ansprechen tiger. Ein gutes Parteileben auf Orts- blindlings zu folgen hätte und deren betonte, daß der Deutsche Ge- will. Unser heutiger Beitrag oder Kreisebene ohne Mitglieder- Erfolg von vornherein feststeht. werbung ginge zur Not. Das Umge- werkschaftsbund in den zwanzig unterstreicht zudem die Wich- Sie sind das Ergebnis vieler Aus- Jahren des Bestehens der Bun- kehrte, Mitgliederwerbung auf dem tigkeit einer persönlichen An- sprachen mit besonders tatkräftigen resrepublik Deutschland einen sprache. Hintergrund einer müden Partei, ist sinnvoll. Vorschläge und Beispiele Parteifreunden auf allen Ebenen und wesentlichen Beitrag zum Aufbau werden in jedem Kreisverband neu Wirksamste Mitgliederwerbung zur attraktiven Parteiarbeit folgen unseres Landes und zur Siche- geprüft werden müssen. Den größ- durch attraktives modernes, trans- später. rung unserer demokratischen ten Erfolg wird immer der tüchtige parentes Parteileben. Verhältnisse geleistet habe. „Ich Am erfolgreichsten ist der persön- Einzelwerber haben, aber nicht je- bin sicher", erklärte Dr. Heck, Ohne solches Parteileben ist je- liche Anstoß, die Überzeugung im der Verband verfügt über solche Ta- „daß er auch unter Ihrer Füh- denfalls jede Mitgliederwerbung Gespräch, der individuelle Weg. lente der Werbung. rung seine Verantwortung für un- eine Farce. Man kann neue Mitglie- Am Anfang steht dabei immer die ser Vaterland in Besonnenheit der vielleicht erfolgreich überredet Vorfrage: Wen will ich gewinnen? Die finanziellen Aufwendungen für und mit Vernunft und Reform- haben einzutreten; dann fragen sie Das ist die Bestimmung der Ziel- Werbekampagnen sollen hier nicht freude weiter wahrnehmen wird." aber sofort: „Was soll ich hier nun gruppe. weggeleugnet werden. Nicht alle Kreisverbände verfügen über einen # eigentlich?" Ohne die Möglichkeit eigener Mitarbeit treten sie sofort Was ist eine Zielgruppe? Etat, der ihnen ohne weiteres die ln Zusammenarbeit mit der wieder aus. Ziellose Werbung ist wenig sinn- Befolgung der Vorschläge ermög- licht; dennoch läßt sich nicht ver- Jungen Union Berlin veranstaltet Trotz laufend guter Parteiarbeit — voll. Man muß wissen, an wen man heimlichen, daß ohne einen gewis- die Union der Vertriebenen und obwohl Mitgliederwerbung ständige sich wenden will. sen Geldbetrag eine wirkungsvolle Flüchtlinge am 28. Mai 1969 eine Aufgabe der Parteiorganisation ist Um Zielpersonen zu gewinnen, Werbekampagne nicht durchzufüh- Kundgebung unter dem Motto — bedarf es von Zeit zu Zeit eines kann man sich der vielfältigen Glie- ren ist. „Deine politische Heimat — aktuellen Anstoßes, einer systemati- derung bedienen, die unsere Be- CDU". Die Veranstaltung wird schen, geplanten Bemühung. Dafür völkerung durch Berufe, Verbände Sicher ist: Mitgliederwerbung kann vom Vorsitzenden der Jungen ist gerade die Zeit vor einer ent- und Vereine besitzt. nicht zentral erfolgen. Die Partei Union Berlin, Jürgen Wohlrabe, wächst durch die Bildung neuer Zel- geleitet. Als Redner der Kund- lung sind vorgesehen Bundes- vertriebenenminister , der Landesvorsitzende Leitfaden soll anregen der CDU Berlin, Peter Lorenz, „Extra 69" der Bundesvorsitzende der Union Häufig haben die Vereinigungen lichen Vorsitzenden der CDU-Ver- einigungen hinzuzuziehen. der Vertriebenen und Flücht- der CDU Beziehungen zu bestimm- Die erste Ausgabe der Wahlzei- ten derartigen Verbänden, ihren Vor- Natürlich eignen sich Gruppen, linge, Präsident , und tung „Extra 69" geht in diesen Ta- Landesvorsitzende der Union sitzenden usw. (Personalunionen!). deren Zielsetzung unseren Zielen der Vertriebenen und Flüchtlinge besonders nahe ist, am besten für gen direkt von der Druckerei an die in Berlin, Walter Priesnitz. Es empfiehlt sich daher, zur Ge- Werbeaktionen, soweit sie zu den Landes- bzw. Kreisverbände. Nach- winnung von Zielpersonen die ört- Zielpersonen gehören. bestellungen sind zu richten an die Vereinigten Verlagsanstalten, 42 Oberhausen, Paul-Reusch-Str. 34, Telefon: 0 21 32/2 36 51. Der Preis je Exemplar beträgt zwei Pfennig. Fernsehen, Funk, Film „Extra 69" ist eine achtseitige Kleinzeitung im Format 245X343 mm. Der Stil ist in etwa der einer Boule- Nachdem es seine Nachrichtensendung „Heute — helfen, sich für ein Studium zu entscheiden oder vard-Zeitung, d. h. kurze Artikel Themen des Tages" erweitert und ein politisches durch ein Studium einen bestimmten Beruf zu be- und zahlreiche Bilder. Wochenmagazin eingeführt hat — beides von den kommen, wobei die Betriebs- und Volkswirtschaft, Zuschauern durch eine höhere bzw. beachtliche Seh- die Soziologie und die politischen Wissenschaften beteiligung honoriert — will das Zweite Deutsche behandelt werden sollen. Zweites Ziel des ZDF ist Fernsehen sein Bemühen fortsetzen, noch mehr poli- es dazu beizutragen, daß nicht mehr so viele Stu- tisches Profil zu gewinnen. ZDF-Intendant Prof. Dr. denten aus Unwissenheit über ihre beruflichen Aus- len und die Ausweitung der be- Holzamer kündigte jetzt in Wiesbaden eine Reihe sichten durch ihr Studium fehlgeleitet werden, ein stehenden Zellen. Das erfordert den neuer Sendevorhaben an, als er einen ersten Er- Vorhaben übrigens, daß der Präsident der Bundes- persönlichen Kontakt auf der Orts- fahrungsbericht über das seit Jahresbeginn einge- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver- ebene. Wenn man ein neues Mit- führte neue Programmschema gab, das sich offen- sicherung, Josef Stingl, unterstützen wird. glied werben will, dann ist es in den sichtlich beim Zuschauer durchgesetzt hat. Da wäre Die Diskussion um das geplante Universitätsfern- wenigsten Fällen erfolgreich, ihm in erster Linie eine eigene Sendung für die Aus- sehen macht Fortschritte, wozu der Intendant fest- einen noch so schönen Prosepkt mit landskorrespondenten zu nennen - als Gegen- stellte, daß eine solche Sendereihe erst begonnen einer Antwortkarte ins Haus zu gewicht zum „Weltspiegel" der ARD. Sie war fällig, werden kann, wenn feststeht, daß dieser Service als schicken. nachdem das ZDF die Zahl seiner Auslandskorres- immatrikuliertes Fernsemester anerkannt werde. In Das neue Mitglied will umworben pondenten vergrößern und dabei vor allem in Räume Reaktionen von Parteien, Gewerkschaften und In- gehen will, „in denen die Fernsehberichterstattung teressenverbänden über das ZDF-Magazin meinte sein, und zwar durch persönliche bisher nicht fest angesiedelt war" (Prof. Holzamer). Chefredakteur Wolf Dietrich: „Bisher hat es keine Ansprache; wenn einem persön- Die Sendereihe soll im Herbst beginnen, Name und politischen Proteste gegeben. Anscheinend ist man lichen Brief des Kreisvorsitzenden oder eines Bekannten, der CDU-Mit- Sendezeit stehen noch nicht fest. mit der politischen Linie einverstanden". Last not least begrüßte Prof. Holzamer, daß alle Parteien im glied ist, eine gutgemachte Werbe- Ein zweites Vorhaben betrifft eine elfteilige stu- Landtag von Rheinland-Pfalz dem Staatsvertrag über broschüre oder das „Berliner Pro- dienorientierte Sendereihe, die ebenfalls im Herbst die Rundfunkgebühren in erster Lesung zugestimmt gramm" beiliegt, dann hat das eine beginnen soll. Das ZDF will dabei jungen Menschen haben. ganz andere Wirkung. Fortsetzung folg' Nr. 20/69 Union in Deutschland Seite 5

Beschädigtenversorgung, Sozialhilfe, Wiedergutmachung, Lastenausgleich und Unterhaltssicherung - die volle Gleichstellung der Frau durchgesetzt ist. Frauen sind politisch Im Aufgabengebiet „Verteidigungs- bereich" zeigt sich, ähnlich wie z. B. in der Justiz, daß die Möglichkeiten gleichberechtigt der Frauen im höheren Dienst un- gewöhnlich gering sind. Rund 40 000 Der Deutsche Bundestag hat den von der Bundesregierung Frauen stellen mit fast 30 Prozent einen erheblichen Anteil der in die- eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkom- sem Bereich Tätigen dar. Allerdings men vom 31. März 1953 über die politischen Rechte der Frau sind in dem überwiegend männlich einstimmig verabschiedet. Dieses von der Vollversammlung orientierten Arbeitsbereich nur ge- Jugendpolitisches Programm: der Vereinten Nationen beschlossene Übereinkommen strebt wisse Arbeitsgebiete und Tätigkeiten Es wurde von der Jungen Union den Frauen vorbehalten, wie z. B. erarbeitet und enthält die Vor- die Schaffung einer völkerrechtlich bindenden Norm für den das Verwaltungs- und Fernmelde- stellungen dieser Jugendorgani- Grundsatz der Gleichberechtigung von Mann und Frau an. wesen, der Sanitätsdienst und der sation der CDU über die poli- Versorgungsdienst. Frauen werden tischen Aufgaben im nächsten Die diesem Übereinkommen bei- nungsäußerung in Wort, Schrift und gemäß Art. 12 a Abs. 4 des Grund- Jahrzehnt, ob es sich nun um tretenden Staaten verpflichten sich, Bild. Das gleiche gilt für Kunst und gesetzes nur mit Aufgaben nichtmili- das Verhältnis der Jugend zum Frauen das aktive und passive Wissenschaft, Forschung und Lehre. tärischer Art betraut. Die Freiwillig- Staat, zur Gesellschaft, zur Wahlrecht einzuräumen und ihnen Es ist deutlich erkennbar, daß sich keit wird immer Vorrang vor jeder im Familie, zur Hochschul- oder den Zugang zu allen öffentlichen auch in diesem Bereich die Frau Interesse der Landesverteidigung Schulreform handelt. Zu den ein- Ämtern und Funktionen unter den gleichberechtigt in steigendem Maße notwendigen Verpflichtung haben. zelnen Punkten des Programms gleichen Bedingungen wie Männern durchsetzt. Sie trägt ebenso Mit- gehören die Herabsetzung der zu öffnen. verantwortung, wie sie auch die Dieser Art. 12 Abs. 4 des Grund- Altersgrenze beim aktiven Wahl- Meinungsbildung im Bereich der gesetzes bedingt einen Vorbehalt recht auf 18 Jahre und beim Das internationale Übereinkom- kirchlichen Organisationen und Ar- der Bundesrepublik über den Dienst passiven Wahlrecht auf 23 Jahre, der Frau bei den Streitkräften hin- men für die politischen Rechte der beitsgemeinschaften, in der staats- ein europäisches Jugendwerk, sichtlich ihres Beitritts zu dem Über- Frau hat bei uns nicht die Bedeu- bürgerlichen Arbeit wie in internatio- der Ausbau der Jugendförde- einkommen. Der Auswärtige Aus- tung wie in Ländern, in denen der nalen Dachorganisationen beeinflußt. rung, die Reform des Jugend- Grundsatz der Gleichberechtigung schuß hat es in Übereinstimmung noch nicht verwirklicht ist. In der mit dem mitberatenden Innenaus- schutzrechtes und steuerliche Bundesrepublik ist er durch Art. 3 schuß und der Bundesregierung für und finanzielle Maßnahmen zur Abs. 3 des Grundgesetzes garantiert. Vorrang vor Zwang nicht vertretbar gehalten, daß die Förderung der jungen Familien. Bundesrepublik eine völkerrechtliche In der Frauenenquete ist ebenso Intelsat: Das ist die Gesell- Ihren sichtbaren Ausdruck findet Verpflichtung dahingehend über- wie in der Sozialenquete nachgewie- schaft zur kommerziellen Nut- die Gleichberechtigung zwischen nimmt, Frauen allgemein oder grund- sen, daß im Bereich der Bildung, zung von Satelliten für den Fern- Mann und Frau in der Vertretung der sätzlich zu Funkstationen bei den Frauen in den Parlamenten des Bun- Ausbildung und Erwerbstätigkeit der meldeverkehr. Es geht zur Zeit Streitkräften zu verpflichten. Der des, der Länder und der Gebiets- Frauen, auf dem weiten Gebiet der um ihre Neuorganisation. Im sozialen Sicherung - Sozialversiche- weibliche Soldat ist hier, im Gegen- körperschaften. Gleiches gilt für die März dieses Jahres wurde eine rung, Versicherungspflicht, Versiche- satz zu anderen Ländern, nicht ge- Beteiligung der Frauen in den Füh- erste Intelsat-Konferenz von vier- rungsberechtigung, Kriegsopferver- wünscht. rungsgremien der Parteien, der Ge- wöchiger Dauer in Washington sorgung und Kriegsopferfürsorge, , MdB werkschaften, der Arbeitgeber- und abgehalten, an der Delegationen Wirtschaftsverbände, in der ehren- aus 68 Ländern, darunter auch amtlichen Tätigkeit der Selbstver- der Bundesrepublik, teilnahmen. waltung aller Sozialversicherungs- träger, der Bundesanstalt für Arbeit, Eine neue Konferenzrunde soll in der Rechtspflege, der ordenlichen im November wieder in Washing- und der Verwaltungs-Gerichtsbarkeit, ton beginnen. Zu klären sind die der Jugend-, Sozial- und Arbeits- Europa 69 - Ordnung, Internationalisierung der bisher gerichtsbarkeit. von den USA allein getragenen Freiheit und Hindernisse Organisationen und die Ablö- Der Bericht der Bundesregierung sung eines provisorischen Ver- über die Situation der Frauen in Be- Für die diesjährige 12. Internatio- fassen. Am Sonntag, dem 1. Juni, trages aus dem Jahre 1964. Für ruf, Familie und Gesellschaft hat nale Bodenseetagung Christlicher findet die Tagung nach den Gottes- die Bundesrepublik sind bei den ausgewiesen, wie weit Frauen im Politiker in Überlingen steht nun diensten ihren Ausklang in dem Verhandlungen das Auswärtige höheren Dienst der Bundesverwal- das Programm fest. Tagungsstätte Hauptreferat von Bundeskanzler tung, als verantwortliche Mitarbeite- ist der Kursaal. Das Treffen beginnt Dr. . Amt, das Bundespost- und das rinnen in den Ministerien des Bun- am 30. Mai um 14.30 Uhr. Die Ta- Bundesforschungsministerium fe- des und der Länder erfolgreich sind, gung steht unter dem gemeinsamen Vor kurzem wurde auch das derführend. und daß ihre Zahl stetig ansteigt. Motto „Europa 69 - Ordnung, Frei- 5. Bodenseetreffen Junger Christ- heit und Hindernisse" und wird von licher Politiker abgesprochen, das Ministerpräsident Dr. H. Filbinger, am 22. und 23. November 1969 in BIZ (Bank für internationalen MdL, geleitet, der auch das Einfüh- Nachweis gleicher Arbeit Vaduz (Fürstentum Liechtenstein) Zahlungsausgleich): Diese Insti- rungsreferat zu diesem Thema hal- stattfindet. Veranstalter sind die tution wurde im Jahre 1930 ge- erbracht ten wird. Junge Union Deutschlands aus schaffen als Bindeglied zwischen Nach den Grußworten der Dele- Baden-Württemberg und Bayern, die Die Angleichung der beamten- den nationalen Notenbanken. Sie gationsführer aus den teilnehmen- Christliche Union des Kantons St. wurde aber erst nach dem zwei- rechtlichen Bestimmungen an das den Parteien von Liechtenstein, Gallen, das Jugendreferat der Bür- geltende Verfassungsrecht ist durch- Österreich und der Schweiz, ist eine gerpartei Liechtensteins und die ten Weltkrieg zu einer Art Ner- Junge Generation in der österrei- geführt worden. Die Frau im öffent- Forumsdiskussion zum Tagungs- venzentrum der internationalen thema angesetzt, die unter der Lei- chischen Volkspartei in Vorarlberg. Währungspolitik. Zu ihren Auf- lichen Dienst ist gegenüber dem tung von Außenminister Dr. Kurt gaben gehört es die Durchfüh- Manne rechtlich nicht mehr benach- Die Tagung wird sich in drei Waldheim, Wien, steht und an der rung überstaatlicher Finanzope- teiligt. Die Frauen wissen wohl, daß Regierungschef Dr. Gerard Batlin- Arbeitskreisen mit den Themen „Wirtschaftsmacht Europa?", der rationen zu erleichtern und Treu- der Gesetzestext noch nicht in allen ger, Vaduz, Nationalrat Dr. Kurt händer zu sein bei internationa- Furgler, St. Gallen, Ministerpräsi- „Stellung des Arbeitnehmers in der Fällen Gesetzeswirklichkeit ist. Den len Finanzabkommen. Am Sitz dent Dr. H. Filbinger, Staatsminister heutigen Gesellschaft" und mit dem Nachweis der gleichberechtigten Dr. Franz Heubl, München, Staats- Problem „Erfüllt unser heutiger der BIZ in Basel trifft sich auch Leistung, auch in verantwortlicher sekretär und Prof. Parlamentarismus seine Aufgabe?" in regelmäßigen Abständen der Dr. Furier, Bonn teilnehmen. beschäftigen. Die Vorsitzenden die- sogenannte Zehnerclub, das sind Stellung, haben die Frauen längst ser Arbeitskreise werden in einer die Notenbankpräsidenten der erbracht. Nach einer anschließenden allge- Plenartagung am Sonntag die meinen Diskussion wird der öster- Ergebnisse ihrer Beratungen zusam- zehn finanzstärksten Industrie- Art. 5 des Grundgesetzes gewähr- reichische Außenminister die Ergeb- menfassen, zu denen erfahrene staaten der Welt. leistet das Recht zur freien Mei- nisse der Aussprache zusammen- Fachreferenten gewonnen wurden. Seite 6 Union in Deutschland Nr. 20/69

äußerst wertvoll seien und daher in Aus den Vereinigungen Zukunft wiederholt werden sollten. BRIEFE Außerdem wurde es für nützlich und notwendig gehalten, zwischen den Ich bin seit 25 Jahren in derselben CDU-Fraktionen der hessischen Fabrik beschäftigt. Alle sprechen Für neue Ideen und städte einen ständigen engeren Kon- hier neuerdings von der Automation, takt zu halten. die viele Arbeitskräfte freistellen Aus diesen Erwägungen gründe- wird. Muß ich befürchten, meinen Methoden ten die anwesenden Mandatsträger Arbeitsplatz zu verlieren? eine Arbeitsgemeinschaft der CDU- Heinz, W., Landstuhl Die Arbeitsgemeinschaft Christ- von Sozialer Marktwirtschaft, Ver- Fraktionsvorsitzenden der hessischen lich Sozialer Arbeitnehmerverbände mögensbildung in Arbeitnehmerhand kreisfreien Städte und wählten zu deren Leiter den Frankfurter Frak- Antwort: Sie wissen, daß zur Zeit (ACA) in Niedersachsen, ein Zusam- und gegen eine totale Kontrolle der menschluß von Evangelischer Arbeit- Wirtschaft durch einzelne Gruppen tionsvorsitzenden Dr. Moog. Es das Arbeitsförderungsgesetz den wurde vereinbart, daß zunächst ver- Deutschen Bundestag beschäftigt. nehmer-Bewegung (KAB), Deutscher gesprochen und politisch gehandelt Kolpingsfamilie und Christlicher Ar- wird". schiedene Arbeitsunterlagen gegen- Gerade durch dieses Gesetz soll von seitig ausgetauscht werden und jähr- beiter-Jugend (CAJ) mit 40 000 Mit- den Arbeitnehmern die Sorge ge- Franke erklärte weiter, die Christ- lich mindestens vier Zusammen- gliedern hat sich auf ihrer Jahres- nommen werden, sie könnten mit lich Sozialen müßten sich neue Ideen künfte der Arbeitsgemeinschaft statt- tagung in Stadthagen für eine bal- der Entwicklung der Technik nicht und Methoden einfallen lassen, um finden sollen. mehr Schritt halten. Was der ein- dige Verwirklichung des Familien- den sozialen Rechtsstaat weiter aus- zelne nicht schafft, soll ihm die Ge- lastenausgleichs, einer Dynamisie- zubauen. Die Arbeitnehmer dürften meinschaft ermöglichen, das ist der rung der Krankenversicherungs- ihre Selbstverwirklichung nicht nur Sinn des von Bundesminister Hans pflichtgrenze im Rahmen der Lohn- in Erringung vom sozialen und wirt- Katzer eingebrachten Gesetzent- fortzahlung und Fortfall des Kran- schaftlichen Fortschritt sehen, son- Mittelstand im wurfs. Der Bundestag hat ihn vor kenhausbeitrages von 3 DM für den dern sich stärker als bisher um die Brennpunkt wenigen Tagen einstimmig verab- erkrankten Arbeiter in den ersten geistige Durchdringung dieses Staa- schiedet. sechs Wochen bei Krankenhausauf- tes Bundesrepublik einsetzen. enthalt ausgesprochen. Einen Mittelstandskongreß veran- Die Delegierten der ACA beschlos- Was Hans Katzer von der Regie- staltet die Mittelstandsvereinigung Vor den Delegierten der der ACA sen, sich in ihren Mitgliedsverbän- rung her leisten konnte, wurde der CDU/CSU am 28. Mai in Dort- angeschlossenen Verbände hielt das den für eine intensive Diskussion um unterstützt von dem Ausschußvor- mund. Bundesminister Schmücker, Hauptreferat der CDU-Bundestags- die Mitbestimmung und ihre perso- sitzenden im Parlament, Adolf Mül- Vorsitzender der Vereinigung, eröff- abgeordnete und Vorsitzende der nalpolitischen Probleme für die net die Tagung, in deren Verlauf ne- ler (Remscheid). Beiden - und mit Katholischen Arbeitnehmerbewegung ihnen den Abgeordneten des Bun- christlichen sozialen Arbeitnehmer ben dem Vorsitzenden des Diskus- in der Diözese Osnabrück, Heinz zu bemühen. Rechts, und linksextre- sionskreises Mittelstand der CDU/ destages — war die Zielsetzung ge- Franke. meinsam: das Gespenst der Arbeits- me Gruppen werden von der ACA CSU-Fraktion, Heinrich Gewandt, losigkeit, das auch die Stabilität un- „Die Christlich Sozialen Arbeitneh- abgelehnt, weil sie nicht dem Aus- Bundesminister Franz Josef Strauß, seres Staates gefährden könnte, muß mer sind heute von der Richtigkeit gleich aller Bürger im Staat dienen, Altbundeskanzler Prof. Dr. Ludwig auf Dauer gebannt werden. ihrer Ideen und ihres Einsatzes in sondern auf Alleinherrschaft, Um- Erhard eine Reihe weiterer Bundes- Vergangenheit und Gegenwart be- sturz und Unterdrückung der sozia- tagsabgeordneter zu Wort kommen Das Arbeitsförderungsgesetz ent- stätigt", betonte Franke, „wenn in len und politischen Freiheiten der werden. hält ein umfassendes Programm zur den Gewerkschaften und in der SPD Arbeitnehmer abzielen. Bundestagsabgeordneter Egon Förderung der beruflichen Ausbil- Lampersbach wird über die Arbeit dung, der Fortbildung und auch der der Vereinigung berichten und mit- Umschulung. Jeder bekommt die telstandspolitische Leitsätze vor- Chance geboten, ohne finanzielle legen. Sorgen sein Wissen und Können zu Nützliche Gespräche erweitern. Ein Unterhaltsgeld sichert Im Rahmen der Kommunalpoliti- Hanau, Kassel, Marburg, Offenbach für die Zeit der Weiterbildung den schen Vereinigung der CDU Hessen und Wiesbaden. Lebensunterhalt; es ist dafür ge- trafen sich in Frankfurt auf Ein- Bei diesem Treffen wurden Fragen sorgt, daß das bisherige Nettoein- ladung des Vorsitzenden der CDU- Güde vor der praktischen Arbeit in den Kom- kommen nur wenig unterschritten Stadtverordnetenfraktion, Dr. Hans- munalparlamenten besprochen, dar- CDU-Juristen wird. Jürgen Moog, die Fraktionsvorsitzen- über hinaus aber auch Sachprobleme den der neun kreisfreien Städte zu Im Endeffekt ist dieses Verfahren verschiedener Art, z. B. aus dem Rund 150 Juristen aus Karlsruhe für die Wirtschaft billiger als jede einem Informationsgespräch und Schulsektor und aus dem Bereich und Umgebung waren einer Einla- Förderungsmaßnahme für ausge- zum Erfahrungsaustausch. Es han- der Familienpolitik beraten. Die dung des Arbeitskreises christlich- schiedene Arbeitnehmer: Wer mehr delt sich dabei um die Städte Darm- Teilnehmer stimmten überein, daß demokratischer Juristen, Landesver- lernt, verdient auch mehr. stadt, Frankfurt, Fulda, Gießen, solche gemeinsamen Beratungen band Nordbaden, zu einer Veranstal- tung in Karlsruhe gefolgt. Unter dem Generalthema „Die Strafrechtsre- form vor ihrem Abschluß" sprach P. Joseph Listl, Bonn, über „Sitten- norm und Strafgesetz" und Gene- ralbundesanwalt a. D. Dr. Max Güde Hinweise und Termine MdB, Karlsruhe, über „Die krimi- nalpolitischen Entscheidungen der Franz Josef Strauß Vorschau Juni 1969 Reform und ihre Ausgestaltung im Bundestagsreden 6. 6. CDU - Bund Wehrpolitische Koblenz neuen Strafrecht". Regionaltagung Dr. Güde, der Vorsitzende des Ar- Leo Wagner, MdB, der parlamen- 6. 6. LV Württemberg- Geschäftsführender Sigmaringen beitskreises christlich-demokrati- tarische Geschäftsführer im Bundes- Hohenzollern Landesvorstand scher Juristen in Nordbaden ist, hat tag, hat das Buch herausgegeben 6. 6. LV Berlin Landesvorstand Berlin die Absicht, weitere Veranstaltungen des Arbeitskreises in Heidelberg, und im AZ-Studio Bonn verlegen Landesparteitag 7. 6. LV Braunschweig Mannheim und Mosbach durchzufüh- lassen. Franz Josef Strauß tritt in 7. 6. LV Württemberg- Landesvorstand Sigmaringen ren. der Wiedergabe seiner Bundestags- Hohenzollem reden dem Leser als geschliffener 7. 6. CDU - Bund Bundesausschuß Bonn Debattierer, als Mann der schlagfer- 7. 6. KPV Hessen Kommunalkongreß Bad Nauheim tigen Erwiderung und als profunder 7. 6. CDU/CSU - Bund Wehrpolitische Aschaffen- „Europa ist die Politiker auf. Regionaltagung burg 11. bis JU - Bund Treffen junger Bad Godes- Zukunft" Was hier zusammengestellt wor- 15. 6. europäischer berg Parlamentarier Unter diesem Motto stand eine den ist, wird nach Ansicht von Bun- Rede des früheren EWG-Präsidenten 12. 6. CDU - Bund deskanzler Kiesinger, der dem Buch Landesgeschäftsführer- Eichholz Prof. Dr. . Er sprach konferenz ein Vorwort widmete, über die auf einer Europa-Tagung, die zum 13. 6. CDU - Bund Wehrpolitische Wilhelms- erstenmal von der KPV Nordrhein- Grenzen der Bundesrepublik hinaus Regionaltagung haven Westfalen in Duisburg veranstaltet ein Echo finden. 13./14. 6. CSU Parteitag München wurde. Nr. 20/69 Union in Deutschland Seite 7 Aus den Landesverbänden Nicht nur 2,2 Millionen DM, •• sondern wahrscheinlich weit über 7 Millionen DM beträgt der Scha- den, der dem Land Nordrhein- IN KURZE CDU will die beste Westfalen durch Betrugsmanöver bei der Wiedergutmachung zu- deutsche Aufgaben und für Ver- gefügt worden ist. Dies wurde triebenen- und Flüchtlingsange- Schulreform nach den ersten Sitzungen des legenhetien" wählte zu seinem zuerst von der CDU nachdrück- Vorsitzenden den Abgeordneten lich geforderten Parlamentari- Ernst Kühnle, Weingarten bei Bei einer Tagung des Kulturpolitischen Ausschusses des schen Untersuchungsausschusses Karlsruhe. Der Arbeitskreis wird CDU-Landesverbandes Nord-Württemberg warnte dessen Vor- bekannt. - Man fragt sich in sich, wie Kühnle erklärte, auf al- len Ebenen des politischen und sitzende, Stefanie Roeger, vor Schlagworten in der Bildungs- Düsseldorf, warum die SPD/FDP- Landesregierung zunächst jede gesellschaftlichen Lebens der politik. „Die CDU setzt sich für die beste Schulreform ein", Klärung des Sachverhalts ab- Verwirklichung der in der Prä- sagte Frau Roeger wörtlich, „gleich, wie sie auch heißen lehnte. ambel des Grundgesetzes gefor- derten nationalen staatlichen mag". Aber die Experimente müßten behutsam und auf dem Einheit widmen. Es komme dar- Boden der Wirklichkeit erfolgen. auf an, im freien Teil Deutsch- Der CDU-Abgeordnete im lands eine freiheitliche Konzep- Landtag Baden-Württemberg, Nach einführenden Referaten über punkt der Chancengleichheit, der so- tion der gesamtdeutschen Ent- Lothar Späth, hat sich jetzt er- das SPD-Modell und die Deideshei- zialen Integration und der Hebung wicklung den Absichten Ulbrichts neut dafür eingesetzt, auch die mer Leitsätze der CDU von Studien- entgegenzusetzen. des Bildungsniveaus sowie unter Frührentner bei der Aktion der professor Dr. Hegele und Rektor gleichen auf das gesamte Schul- Deutschen Bundesbahn „Rosa Kämpf wurde in der Diskussion fest- wesen übertragbare Bedingungen zu Zeiten" zu berücksichtigen. Nach gestellt, daß es nicht zu verantwor- erproben ist. Auffassung des CDU-Abgeordne- Für diejenigen jungen Deut- ten wäre, die Gesamtschule einzu- Zur Beseitigung der Milieusperre ten ist es nicht mehr als recht schen, die körperlich und geistig führen, solange keinerlei Erfahrun- soll die Frage der vorschulischen Er- und billig, daß auch Frührentner, einen persönlichen Beitrag zur gen über deren Erfolge sowohl auf ziehung sorgfältig geprüft werden. die infolge Invalidität vorzeitig Sicherung und Verteidigung des pädagogischem wie auch auf sozial- Geeignete Lösungen müßten erar- aus dem Arbeitsprozeß ausge- Staates leisten können, schlägt und gesellschaftspolitischem Gebiet beitet werden. Der Ausschuß hält schieden sind und in der Regel die CDU Nordbaden eine „allge- vorliegen. Auch die realen Voraus- eine intensive Beratung der Eltern ein besonders geringes Einkom- meine Dienstpflicht" an Stelle der setzungen — genügend Lehrer, aus- und Schüler der vierten Grundschul- men haben, bei den durch die „allgemeinen Wehrpflicht" vor. Um reichenden Schulraum, wesentlich klasse, wie sie in Testkreisen schon Bundesbahn gewährten Begün- die Schwierigkeiten der Wehr- höhere Finanzmittel - sind nach mit Erfolg durchgeführt worden sind, stigungen anderen Rentnern gerechtigkeit zu beseitigen, soll- Auffassung des Ausschusses in ab- für das ganze Land für notwendig. gleichgestellt werden. ten alle wehrpflichtigen jungen sehbarer Zeit nicht zu erfüllen. Hierzu bedürfe es auch einer stär- Männer zu öffentlichen Aufgaben Baden-Württemberg habe mit der keren Kooperation zwischen den herangezogen werden. Damit Schaffung von vergleichenden Mo- Lehrern der einzelnen Schularten. würde die Frage der Wehrsteuer Über 10 000 Exemplare des dellversuchen in unserem Land Die Vorsitzende stellte zusammen- und einer finanziellen Entschädi- Hochschulgesetzentwurfs der schon eine notwendige Forderung, fassend fest, daß die von der CDU gung für den Wehrdienst automa- CDU-Landtagsfraktion sind im die auch der Bildungsrat in seiner ausgearbeiteten Deidesheimer Leit- tisch gelöst. Laufe der letzten Monate an In- letzten Sitzung ausgesprochen hat, sätze für die Verbesserung des teressenten in Nordrhein-West- erfüllt. Der Kulturpolitische Ausschuß Schulwesens auf dem Boden der falen und in der gesamten Bun- der CDU begrüßt diese Initiative des Tatsachen stehen und Planungen desrepublik verschickt worden. Der DGB soll diejenigen seiner Kultusministeriums, fordert aber, daß enthalten, die mit den heute zur Ver- Die Nachfrage nach dem im Mitglieder, die über noch kein zum Vergleich das bisherige mehr- fügung stehenden Lehrkräften, Räu- September 1968 vorgelegten Ent- Eigentum verfügen, an seinem gliederige Schulsystem an einigen men und finanziellen Mitteln in An- wurf hält unvermindert an. Eine Bildungszentren unter dem Gesichts- griff genommen werden können. in die Milliarden gehenden Ver- Bestätigung dafür, wie sehr die mögen beteiligen. Diesen Vor- gründliche und umfassende Kon- schlag wiederholte der CDU-Bun- zeption der CDU-Landtagsfrak- tion in der breiten Öffentlichkeit destagsabgeordnete Dr. Gott- Anerkennung und Zustimmung fried Arnold in Düsseldorf. Auf findet. diese Weise, so meinte der CDU- Selbständigkeit für Poiitiker, könnte der DGB jeder- mann überzeugen, wie sehr er Fachhochschulen Der von der baden-württem- die stärkere Vermögensbildung bergischen CDU-Fraktion neu ge- der unteren und mittleren Ein- Die bremische CDU-Bürgerschafts- • Organe der Fachhochschulen bildete Arbeitskreis für „Gesamt- kommen vorantreiben wolle. fraktion will den künftigen Fachhoch- sind lediglich die Vollkonferenz und schulen weitgehende Selbständigkeit der Direktor; Organe der Abteilun- einräumen. Ein jetzt fertiggestellter gen die Abteilungskonferenz und der entsprechender Gesetzentwurf billigt Abteilungsleiter. den Fachhochschulen den Status einer Körperschaft des öffentlichen • Die Studenten stellen je ein Rechts zu und unterstellt sie ledig- Drittel der Teilnehmer der Voll- Hannemann für objektiven lich der Rechtsaufsicht, nicht aber konferenz und Abteilungskonferenz. Vergleich einer Fachaufsicht des Senators für • Der Direktor wird auf sechs das Bildungswesen. Jahre von der Vollkonferenz gewählt. Im Landesfachausschuß für Kul- Die CDU-Fraktion drängt darauf, Versuchs unvorprogrammiert, ergeb- Er ist Dienstvorgesetzter der in der turpolitik der CDU Schleswig-Hol- nisoffen geschieht, damit ein ob- daß ein Parlamentsbeschluß noch Verwaltung tätigen Beamten, Ange- stein hat sich Kultusminister Kurt jektiver Vergleich zustande kommen vor den Sommerferien einen ge- stellten und Arbeiter. Hannemann gegen Gesamtschulver- meinsamen (SPD-FDP-CDU)-Entwurf kann. Es werden im übrigen die Er- • Die Studentenschaft ist Glied- suche in den Ballungszentren Schles- fahrungen anderer Bundesländer fordert, der die Vorstellungen von wig-Holsteins ausgesprochen. Er körperschaft des öffentlichen Rechts. ausgewertet. Regierung und oppositionellen teilte mit, daß er einem entsprechen- Christlichen Demokraten sinnvoll Als solche kann sie kein besonderes Hannemann sagte weiter, daß er den Antrag der Stadt nicht zu- koordiniert. allgemeinpolitisches Mandat haben. der neu zu ordnenden vorschuli- Politische Willensbildung und Mei- stimmen werde, um eine Wieder- schen Erziehung, der Grundschule - Der CDU-Entwurf sieht unter an- holung kostspieliger Versuche in den derem folgendes vor: nungsäußerung sind gewährleistet. als Bildungsstätte in den entschei- Ballungsgebieten anderer Bundes- denden Entwicklungsjahren des g Studienvoraussetzung ist eine • Die Fachhochschulen haben länder zu vermeiden. Kindes - sowie der Umgestaltung mindestens zwölfjährige Schulaus- für eine sachgerechte Fortbildung Dagegen befürwortete er jedoch der Oberstufe des Gymnasiums bildung. ihrer Absolventen zu sorgen. einen für das Land Schleswig-Hol- seine besondere Aufmerksamkeit | Das Studium dauert sechs Se- Mit diesem fortschrittlichen Ent- stein repräsentativen Gesamtschul- widme. mester und kann für einzelne Fach- wurf hat die bremische CDU-Bürger- versuch. Dabei sollten Praktiker der Ferner ging er auf die Ganztags- hochschulen oder Fachbereiche um schaftsfraktion einen wesentlichen Schule und Wissenschaftler zusam- schule ein, die, wie er sagte, ohne ein oder zwei Semester verlängert Beitrag zur Ordnung des künftigen menwirken, außerdem soll dafür ge- Zweifei große Möglichkeiten biete, werden. Fachhochschulwesens geleistet. Sie sorgt werden, daß die Anlage des eine Fülle von Problemen zu lösen. Seite 8 Union in Deutschland Nr. 20/69

Sieht man sich die einzelnen An- Informationen träge an, wird der Verdruß Bahners verständlich. Eine große Mehrheit ergab sich beispielsweise für An- Stichwort träge, die Notstandsgesetze wieder aufzuheben. Die Münchener forder- Geplatzt ten die Anerkennung der Oder- zum Neiße-Linie und die Erklärung, das Münchener Abkommen sei von An- Der geplatzte Augsburger Partei- politischen Problem die Gegensätze fang an nichtig gewesen. Außerdem Wochen- tag der bayerischen FDP komplet- im bayerischen Landesverband treten sie für eine staatsrechtliche tiert das Bild einer in ihrem inneren offen zutage traten. Die Freien Anerkennung der „DDR" und einen Gefüge wankend gewordenen Par- Demokraten sind einfach nicht mehr Generalvertrag ein. ende tei. Düster resümierte ein süddeut- in der Lage, sich ein klares gesell- sches Blatt die Situation der Freien schaftspolitisches Konzept zu erar- Angesichts der Drohung der Deut- Demokraten, der bayerische Lan- beiten. schen Jungdemokraten (DJD) auf ihrem Bundesjugendtag in Köln, desverband sei kampfunfähig, der In der gegensätzlichen Diskussion niedersächsische stark geschwächt, ihre Bindung zur Mutterpartei auf- hatten sich die Delegierten schließ- zugeben, falls sie in der nächsten heißt es da, und die Bundesführung lich so festgefahren, daß der Par- Legislaturperiode eine Koalition mit Die Bundeswehr verdient vor lauter Taktieren und Lavieren teitag abgebrochen werden mußte. der CDU/CSU eingehe, werden die kaum noch fähig, einen klaren Kurs Die „progressive" Entwicklung unser Vertrauen. Sie zu steuern. innerhalb seiner Landespartei hatte Sorgen derjenigen Freien Demokra- schützt die Bürger unseres ten noch verständlicher, die an den Nachdem die im Norden der Bun- zuvor den enttäuschten Bahner be- Landes — oft unter person wogen, dem Parteivolk mit seinem liberalen Kerngedanken ihrer Par- desrepublik — in Niedersachsen und liehen Opfern. Der Bundes Austritt zu drohen. tei festhalten wollen. Schleswig-Holstein — beheimateten wehr, deren Dienst vorwie Freien Demokraten die Bundespar- gend Friedensdienst ist, ge tei in Bonn fühlen ließen, daß ihr Linkskurs wenig gefragt ist, hat auch bührt unser aller Dank, wei die bayerische FDP unverhohlene sie zusammen mit unseren Kritik an ihrer Zentrale am Rhein westlichen Verbündeten Eu- und der von ihr in der Wahlplatt- ropa in den vergangenen form zusammengefaßten Thesen ge- Schmidt contra Leber fünfzehn Jahren den Frieden übt. erhalten hat. Bemerkenswert an dieser Augs- Es kommt im Leben, auch im vor: Kunststück — burger Kritik ist, daß sie Konser- politischen Leben häufiger vor, daß nach 16 Jahren Seebohm". vative wie Linksliberale vereint, jemand den Mund zu voll nimmt. Nun gab es gottlob! schon viele wenn auch unterschiedliche politi- Wir sollten den Vorbehalten neue Straßen, bevor Minister Leber sche Vorstellungen der beiden Peinlich wird die Sache dann, wenn und Kampagnen gewisser Gruppen damit verbunden sind. zudem der Eindruck entsteht, man in die Verkehrspolitik einstieg. Die Achtung, die sein Vorgänger See- Kreise gegen die Bundeswehr Einig sind sie sich nur darin, daß wolle sich vielleicht gar mit frem- die „Aussagekraft" der Wahlplatt- den Federn schmücken, wofür bohm als Verkehrsexperte selbst im konsequent entgegentreten. form zu dürftig ist. Ausland genoß, war nicht unbe- Sie ist nach Gesinnung und unlängst der SPD-Fraktionsvorsit- trächtlich. Auch in Augsburg wurde deutlich, zende im Deutschen Bundestag, Praxis unzweifelhaft demo- Georg Leber war fair genug, am daß die Jungdemokraten unter Libe- , ein schönes Bei- kratisch. Unsere Soldaten 22. September 1967 vor dem Bun- ralismus etwas völlig anderes ver- sipel lieferte. verdienen das Mißtrauen destag zuzugeben: „In der Zeit, in stehen als etwa die Männer um nicht, weil sie als Demokra- den bayerischen FDP-Chef Bahner. Als Schmidt auf dem Godesber- der mein Herr Vorgänger das Bun- desverkehrsministerium geleitet hat, ten bereit sind, diese Demo- Das zeigte sich bei der Diskussion ger Parteitag die Leistungen seiner hat die Bundesrepublik an der über die Mitbestimmung, die Bah- kratie zu verteidigen. Kollegen in der Regierung besang, Spitze aller straßenbautreibenden ner als „sozialistisches Schreckge- hob er dabei Verkehrsminister Länder der Welt mit Ausnahme der spenst" bezeichnete. Leber ganz hoch auf den Podest USA gestanden. Wir haben ausge- Es kam sicher nicht von unge- seiner Gunst, indem er ausrief: sprochene Hochleistungen voll- Als Bestandteil unserer de- fähr, daß bei diesem gesellschafts- „Einen ziemlichen Wirrwarr fand bracht." mokratischen Gesellschaft ist die Bundeswehr wie jede andere Institution Wandlun- gen unterworfen. Deshalb gilt um eine wirtschaftspolitische Ent- es, das von uns bejahte Kon- scheidung. Entschieden wird aber zept der Inneren Führung den Aufgelesen... Aufgelesen... auch darüber, ob es der Union ge- sich wandelnden politischen, lingt, den Eindruck, daß der SPD die führende Rolle in der Koalition sozialen und technischen Ge- „Wie nervös die deutschen Sozial- SPD gestellten Wirtschaftsminister zukommt, nachhaltig zu zerstören. gebenheiten von Zeit zu Zeit demokraten wegen der bevorstehen- zu lädieren'. Deshalb ist die Stimmung in der anzupassen. Die CDU wird den Bundestagswahl jetzt schon Was sollen also die emotionalen SPD gegenüber dem Koalitionspart- werden, beweisen die Äußerungen sich ganz entschieden für die Seitenhiebe der Führungsspitze der ner noch nie so feindselig gewesen von zwei wirklich prominenten Par- Lösung des Problems der SPD gegen die Union? Sie sind wie jetzt. teiführern am Wochenende. Vor der offenbar weniger für eine breite Mit faszinierendem Geschick Wehrgerechtigkeit und die Bundeskonferenz der sozialistischen Öffentlichkeit bestimmt als vielmehr drängt die Union die Sozialdemo- berechtigten Forderungen der Jugend ,Die Falken' in Dortmund für das eigene, unsicher werdende kraten in die Rolle des Juniorpart- rief den Delegierten Berufssoldaten einsetzen. Parteivolk. Derart überzeugt man ners. Je näher der Wahlkampt rückt, zu, zwanzig Jahre CDU/CSU-Regie- nicht, aber mit solchen Galopp- das ist eine alte Regel der deut- rung seien genug. Der SPD-Vorsit- sprüngen heizt man wieder das schen Innenpolitik, um so selbst- zende meinte zur Arbeit der Großen bewußter wird die Union; keine Das Grundrecht der Wehr- Koalition: ,Was neu ist, das ist nicht Klima jener Zeit auf, als die SPD noch in der Opposition stand." andere Partei hat ein so ausgepräg- dienstverweigerung aus von der CDU, was alt ist, das trägt tes Gespür für Machterhaltung und ihr Markenzeichen. Herbert Wehner „Aachener Volkszeitung", 19. 5. 69 Gewissensgründen soll un- Machtgewinn. Bei manchen Sozial- angetastet bleiben. Die CDU wagte in Hannover die Bemerkung, demokraten verstärkt sich der Ein- bei der Entscheidung gegen die „Aber selbst die Unterstützung druck, fürs Regieren mit der CDU wird aber nicht dulden, daß Aufwertung der D-Mark hätten die der .Frankfurter Allgemeinen' hilft seien einige ihrer Führer entschie- dieses Grundrecht zur Drük- Unionsparteien die Chance wahr- der SPD nicht über den Berg. Es den zu brav. kebergerei oder politischen genommen, ,den ersten von der geht ja in diesen Tagen nicht nur „Die Zeit", 16. Mai 1969 Agitation mißbraucht wird.

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