UID Jg. 23 1969 Nr. 20, Union in Deutschland

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UID Jg. 23 1969 Nr. 20, Union in Deutschland Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Nr. 20/69 22. Mai Z 8398 C • 1969 23. Jahrgang • • Wahlkampf durch die Hintertür HUTE Bundeskanzler Kiesinger und die Union werden ihren ge- kündigen aber meiner Auffassung samten Einfluß aufbieten, um ungeachtet des bevorstehenden nach keine neuen Schritte für das Seite praktische Verhalten der SPD in Wahlkampfes bis zuletzt sachliche Arbeit zu leisten. Deshalb den nächsten Monaten an." wirkt es einigermaßen befremdlich, daß die Spitzenpolitiker Dr. Kohl neuer Auch wenn die SPD es nicht auf Ministerpräsident der SPD, unter ihnen Parteivorsitzender Brandt, plötzlich er- einen Bruch mit der Union ankom- klären, die SPD sei „ein Garant" dafür, daß die Große Koali- men lassen will, hat sie trotzdem Die Frauen sind tion ihr Programm konsequent durchführen werde. Zu gleicher schon seit Monaten gezielt mit dem gleichberechtigt Wahlkampf begonnen. In großfor- Zeit versäumt die SPD keine Gelegenheit, ihren Regierungs- matigen Anzeigen wird die Bevölke- Schmidt contra partner anzugreifen. rung darüber belehrt, daß nicht nur Leber alle Regierungsarbeit, sondern alles Heil der Welt der SPD zu verdan- In einem Zeitungsinterview ver- periode, wie es Brandt auf der ken ist. trat der Generalsekretär der CDU, SPD-Vorstandssitzung in Mainz am Bundesminister a. D. Dr. Heck, an- vergangenen Freitag gefordert hat, Wenn schon ein prominenter gesichts der widersprüchlichen Hal- steht nichts im Wege." Sozialdemokrat sich zur Koalition tung der Sozialdemokraten die Mei- Zu der Erklärung Brandts, die bekennt, klingt das gequält und nung, daß die CDU jede Anstren- SPD werde die Regierungspolitik zeigt die SPD in der Pose eines gung unternehmen werde, um die auch dann vertreten, „wenn sie das Märtyrers, der alles erträgt, um Arbeit der Koalition erfolgreich zu Die Bundesrepublik müsse bis zu den Bundestagswahlen allein dem Gesamtwohl zu dienen. So er- Garantien dafür haben, daß beenden. Auch „einem Koalitions- tun muß", meinte Dr. Heck: „Solche klärte am Wochenende Herbert sie in der friedlichen gespräch über das Regierungspro- Wehner, die Zusammenarbeit mit Worte entspringen dem empfind- Nutzung der Atomenergie gramm für den Rest der Legislatur- samen Prestigebedürfnis der SPD, der CDU/CSU sei manchmal „uner- träglich", ließ allerdings zugleich gegenüber anderen durchblicken, daß die SPD auch Ländern nicht zurück- nach den Bundestagswahlen zu gesetzt wird, erklärte einer Großen Koalition bereit sei. Bundeskanzler Kiesinger Die jüngsten Auseinandersetzun- soeben in Japan. Gomulkas Spekulationen gen um die Frage der Aufwertung wirft ebenfalls ein bezeichnendes Tokio wie Bonn zögern mit Der polnische KP-Chef Gomulka hat von der Bundesregie- Licht auf die Rolle der SPD. Auch ihrer Unterschrift unter die Sozialdemokraten konnten sich den Atomsperrvertrag, da rung erneut die Kapitulation verlangt. Polen fordert von der nicht der Forderung verschließen, immer noch Fragen Bundesregierung einen völkerrechtlich bindenden Verzicht die Stabilität der Währung um je- ungeklärt geblieben sind. auf die Gebiete der Oder-Neiße. Der Vorschlag Gomulkas ist den Preis zu erhalten. Nach der Der Bundeskanzler räumte Entscheidung des Bundeskanzlers zwar ein, daß Moskau der von den CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Gradl, Dr. Czaja und des Bundeskabinetts, die DM und Reinhold Rehs zurückgewiesen worden, weil ein deutscher nicht aufzuwerten, gibt die SPD Unterzeichnung des Ver- trags durch die Bundes- Verzicht eine endgültige deutsch-polnische Versöhnung jetzt fast täglich gezielte Schüsse aus dem Hinterhalt gegen diese republik Bedeutung bei- blockieren würde. Entscheidung ab. Dadurch wird das messe, äußerte jedoch die Koalitionsklima kaum verbessert. Besorgnis, daß die Sowjet- Dr. Gradl erklärte u. a. zu den Die völkerrechtsverbindliche, end- So sagte Herbert Wehner, wohl union die Angelegenheit Forderungen aus Warschau: gültige Festlegung der Grenze zwi- um den Bundeskanzler zu treffen, zum Vorwand nehmen schen Deutschland und Polen ist „Der Vorschlag des polnischen Kiesinger sei beim Streit um die könne, sich in die inneren Sache eines Friedensvertrages. Das KP-Chefs Gomulka, die Bundesrepu- DM-Aufwertung dem Bundesfinanz- Angelegenheiten der Potsdamer Abkommen sieht dies blik solle in einem direkten Vertrag minister mehr als nötig „zu Willen Bundesrepublik einzu- ausdrücklich vor. Territoriale Rege- mit Polen die Endgültigkeit der Oder- gewesen". Das ist eine böswillige mischen. Neiße-Grenze festlegen und sich da- lungen sind von jeher typischer Be- Unterstellung, sie ist durch nichts zu notfalls die Ermächtigung der standteil eines Friedensvertrages. gerechtfertigt. Der Kanzler hat dar- Der Bundeskanzler wird vier alliierten Siegermächte geben Mit dem Potsdamer Abkommen ha- auf richtig reagiert" er kündigt an, ben die Siegermächte den Deut- auch bei seinem Besuch lassen, ist kein hilfreicher Beitrag zu nach Rückkehr aus Japan mit Weh- in den USA Mitte Juli die schen den Anspruch auf einen Frie- ner „ein deutliches Wort" zu reden. einer stabilen europäischen Frie- densvertrag gegeben, und zwar auf Gelegenheit nutzen, mit der densordnung. Würde die Bundesre- einen Vertrag, der von „der Regie- Die Union und die SPD werden amerikanischen Regierung publik Gomulka folgen, so würde sie rung Deutschlands" zu schließen ist, in wenigen Wochen vor die deut- Fragen des Sperrvertrags damit nicht nur die Oder-Neiße-Linie also von einer Vertretung des deut- schen Wähler hintreten und Rechen- zu besprechen. Neben dem als deutsche Ostgrenze festlegen, schen Volkes insgesamt. schaft ablegen müssen. Bis dahin Problem der Kontrolle sollte die Große Koalition das tun, sondern zugleich die Teilung Es ist wirklich unzumutbar, daß ist vor allem das deutsche Deutschlands an der Elbe-Werra- was ihr vom deutschen Volk aufge- die Bundesrepublik eine kardinale tragen ist, gemeinsam die noch an- Wirtschafts- und Sicher- Linie bestätigen. Daß Gomulka den Aufgabe der Friedensregelung durch stehenden Probleme zu lösen. Dop- heitsinteresse ausreichend einseitige Vorleistung erledigen, so Görlitzer Vertrag von 1950 zwischen pelzüngigkeit und parteipolitisches zu berücksichtigen. den erst nach 1945 aufgezwungenen Ostberlin und Polen als Vorbild hin- Taktieren ist diesem Ziel nicht stellte, ist kennzeichnend. Fortsetzung Seite 2 dienlich. Seite 2 Union in Deutschland Nr. 20/69 Diejenigen Personen, die solche Lastenausgleich Schäden erlitten haben, erhalten nur eine Altersversorgung und Einglie- derungshilfe aus dem Härtefonds des Lastenausgleichs unter der Vor- Entschädigung für aussetzung, daß sie anerkannte So- wjetzonenflüchtlinge sind oder ihnen Kriegsschäden im Sowjetsektor von Flüchtlinge Berlin entstanden sind. Wenn diese Voraussetzungen nicht vorliegen, können vergleichbare Leistungen Die am 14. Mai verabschiedete 21. Novelle zum Lastenaus- nach dem am 15. Juli 1965 verkün- gleichsgesetz sieht eine Entschädigung für die in der Sowjet- deten Flüchtlingshilfegesetz gewährt zone erlittenen Vermögensschäden vor. Aus finanziellen Grün- werden. Trotz der parlamentarischen den war eine volle Gleichstellung der Flüchtlinge mit den Ver- Die entstandenen Zonenschäden Pfingstpause ruhte die Arbeit des können bereits nach dem am 22. Mai Bundestages nicht ganz. Am 20. triebenen nicht möglich. Es ist aber sichergestellt, daß Ent- 1965 verkündeten Beweissicherungs- und 21. Mai trat in Bonn der schädigungsleistungen nach Maßstäben des Lastenausgleichs- und Feststellungsgesetz festgestellt Sozialpolitische Ausschuß zusam- gesetzes den ehemals Selbständigen gewährt werden, deren werden oder Beweise hierüber ge- men, um über die Gesetzentwür- sichert werden. fe der CDU/CSU und der SPD Vermögen in der Sowjetzone existenztragend war. zur Lohnfortzahlung und einer In der Konzeption der Bundes- Die Entschädigung ist allerdings sektor von Berlin (Schadensgebiet) ersten Stufe der sozialen Kran- regierung wurde davon ausgegan- an bestimmte Höchsteinkommen ge- zu treffen. Er bedauert übereinstim- kenversicherungsreform zu bera- bunden (15 000 DM für den Berech- mend, daß eine volle rechtliche gen, daß nur der ehemals Selbstän- ten. dige berücksichtigt werden soll, weil tigten, 3000 DM für die Ehefrau und Gleichstellung der im Schadensge- dieser im Bundesgebiet eine aus- 1500 DM für jedes Kind). Die Ein- biet Geschädigten aufgrund der be- Der Vorschlag der CDU/CSU, reichende Altersversorgung nicht kommensgrenze liegt niedriger für grenzt zur Verfügung stehenden die Pflichtgrenze von 900 auf 990 mehr erreichen konnte, während den Personenkreis, der seine wirt- finanziellen Mittel mit dem Perso- DM heraufzusetzen, wurde von frühere Arbeitnehmer als Unselb- der SPD und der FDP abgelehnt. schaftliche Existenz nicht voll aus nenkreis der Vertriebenen und dem Vermögen bestritten hat. (7200 Kriegssachgeschädigten nicht reali- ständige in der Bundesrepublik Der Vorschlag der SPD-Fraktion, Deutschland in der Regel nach dem DM, 1800 DM, 900 DM). Nicht be- sierbar ist. Insoweit ist er dem Vor- die Pflichtgrenze auf 1200 DM Fremdrentengesetz oder nach dem rücksichtigt durch die 21. LAG-No- behalt der Regierungsvorlage ge- festzusetzen, fand dagegen nicht Gesetz zu Artikel 131 des Grundge- velle werden auch die Personen, folgt. die Zustimmung der CDU/CSU setzes Renten oder Pension erhal- deren Vermögen bestimmte Ober- und der FDP. Vermögensschäden in der so- ten. grenzen übersteigt (50 000 DM). Es besteht allerdings auch die wjetischen Besatzungszone Deutsch- Das Finanzvolumen für die 21. Der federführende Ausschuß hat Möglichkeit, daß die CDU/CSU, lands und im Sowjetsektor
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