Reinhold Rehs - Präsident Des Bundes Der Vertriebenen
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Organ der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Jahrgang 18 / Folge 11 Hamburg 13, Parkallee 86 / 18. März 1967 Reinhold Rehs - Präsident des Bundes der Vertriebenen r. Zum neuen Präsidenten des Bundes der Vertriebenen, als Nachfolger des im November 1966 tödlich verunglückten Dr. h. c. Wenzel Jaksch, ist am Sonntag vor einer Bundesversamm• lung des BdV mit großer Mehrheit der Sprecher unserer Landsmannschaft, Bundestagsabge• ordneter Reinhold Rehs, gewählt worden. Er erhielt 85 von 109 Stimmen, nur 5 Dele• gierte stimmten gegen ihn, 18 enthielten sich der Stimme. Zum weiteren Vizepräsidenten des BdV wurde der CDU-Abgeordnete Dr. Hans Edgar Jahn, ein Pommer, gewählt. Neben ihm sind Rudolf Wollner, Helmut Gossing und Erich Schellhaus Vizepräsidenten des Bundes. In einem Interview betonte Präsident Rehs, daß Formen und Stil der Verbandsarbeit der heu• tigen innen- und außenpolitischen Lage angepaßt werden sollten, ohne daß eine Substanzver• änderung in der Vertretung unserer Rechte erfolge. kp. Die Lücke, die der jähe Tod von Wen• persönlich bekannt, als Erster Stadtvertreter zel Jaksch im November 1966 gerissen hat, Königsbergs, der preußischen Residenz- ist wieder geschlossen. Die Wahl von Rein• und Krönungsstadt, ebenso wie aus seinem Wir• hold Rehs zum Präsidenten des Bundes der ken in der deutschen Volksvertretung und vie• Vertriebenen erfüllt wohl alle unsere Lands• len anderen politischen Gremien, als Sprecher leute mit Genugtuung und Stolz. Wir sind uns und als Mitglied des Bundesvorstandes in vie• bewußt, welche Fülle der Verantwortung er als len Jahren. Sein persönlicher Einsatz leitender Mann des Einheitsverbandes und als bei der Vorbereitung der Gesetze und Novellen Sprecher der Landsmannschaft für den Lastenausgleich und im Kampf um das Ostpreußen damit zu tragen hat. In zwei Recht für die Vertriebenen war immer sehr groß. Jahrzehnten hingebender Arbeit und unermüd• Voller Energie und Überzeugungskraft hat die• lichen Einsatzes für die deutschen Heimatver• ser Mann, den man mit gutem Grund auch einen triebenen hat er immer wieder bewiesen, mit „Kronjuristen der Vertriebenen" welchem Ernst und Pflichtbewußtsein er diesen genannt hat, allen Versuchen der Verschlep• großen Aufgaben dient. pung entgegengewirkt. Großartig ist die Lei• stung des von ihm geleiteten Gesamtdeutschen Wir brauchen hier den neuen Präsidenten Ausschusses im BdV. Klare völkerrechtliche •nicht-vorzustellen. Tausenden und Abertausen• Grundlagen für unsere Rechte und Ansprüche den von Ostpreußen ist er aus seiner Tätigkeit zu erarbeiten, wurde eine seiner wichtigsten Aufgaben. Reinhold Rehs gelang es, Rechtsex• perten hohen Ranges und internationalen An• sehens für diese Arbeit heranzuziehen. Und wer Reinhold Rehs hier wie auch als Vorsitzenden Die Berlin-Wohl des Bundestagsausschusses wirken sah, weiß, r. Die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus wieviel seine kluge, geduldige und anspor• hat keine große Überraschung und auch keine nende Leitung zu den Erfolgen beigetragen hat. grundlegende Veränderung der Mehrheitsver• Wieviele Schicksalsgenossen kamen mit ihren hältnisse mit sich gebracht. Die SPD verfügt, wie auch bei den Wahlen von 1958 und 1963, persönlichen Nöten und Anliegen zu ihm! Wie weiter über eine starke Mehrheit im Parlament, vielen hat er selbstlos geholfen, wie viele mit die notfalls auch eine Alleinregierung durchaus sachkundigem Rat auf den rechten Weg gewie• ermöglichen würde. Die Christlichen De• sen. Ein hohes soziales Verantwortungsgefühl mokraten als Oppositionspartei verzeichnen eine beachtliche Zunahme der Stimmen von 28,8 hat sich bei Reinhold Rehs stets mit dem Bewußt• auf 32,9 Prozent. Die Zahl der Mandate stieg sein verbunden, daß Recht und Gerechtigkeit von 41 auf 47. Die FDP verlor ein Mandat (9 die Fundamente des Friedens und des Völker• Remhoid Rehs MdB, Präsident des Bundes der Vertriebenen, statt bisher 10). Für die SPD ziehen statt 89 Ab• lebens sein müssen. geordneten jetzt 81 in die Volksvertretung ein. Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen Die Partei hatte einen Stimmenverlust von etwa 5 Prozent gegenüber 1963 (56,9 statt 61,9 Pro• * zent). Man nimmt an, daß die bisherige Koali• tion von SPD und FDP auch weiter den Senat Wir alle wissen, daß wir in einer Zeit leben, bilden wird, über die politischen Auswirkun• die uns — bevor die gute Sache gesiegt hat — gen der Wahl werden wir in der Berlin-Beilage ren heute und morgen an die Spitze unserer Oberster Befehlshaber aller ameri• der nächsten Folge berichten. noch vor harte Prüfungen stellen wird. Nichts wird uns geschenkt werden, und ohne unse• Organisationen. Wir wünschen von ganzem kanischen Streitkräfte ist nach der Verfassung Herzen Reinhold Rehs Kraft und Gesundheit der Präsident der Vereinigten Staaten, und das ren Opfergeist, ohne unsere Bereitschaft zum ist nicht nur eine leere oder dekorative Floskel. Ganz knappe Mehrheit für de Gaulle höchsten persönlichen Einsatz jedes einzelnen bei der Erfüllung seiner neuen Aufgaben nach Der Staatschef trifft für die Strategie die letzten von uns würden wir verloren sein. Die be• dem alten Preußenwort: Entscheidungen, und der Rat seines politischen r. Die Stichwahl zur französischen National• sten und bewährtesten Kräfte gehö- „Allezeit beständig — kein Unglück ewig." Stabes wiegt dabei mindestens ebenso schwer versammlung endete mit einem nicht unbe• wie der der hochgestellten militärischen Exper• trächtlichen Mandatsverlust für die gaullistische ten. Ob und in welchem Ausmaß er die sach• Partei. In der Nacht nach der Wahl schien es zu• kundigen Vorschläge der soldatischen Führung nächst so, als hätte General de Gaulle die abso• bei seinen Entschlüssen berücksichtigt, liegt bei lute Mehrheit in der französischen Nationalver• dem jeweiligen Präsidenten. Einige Male sind sammlung überhaupt verloren. Eine beträchtli• Rot auf allen Meeren frühere Generale selbst Präsident gewesen: Ge• che Anzahl von Mandaten ging verloren, und orge Washington, der Sieger im blutigen eine knappe absolute Mehrheit wurde dem Ge• EK. General Earle Wheeler, zur Zeit Erprobungszeit erfordern, keine Anlauffristen Bürgerkrieg Ulysses G r a n t und zuletzt Dwight neral erst durch das Votum französischer Wahl• Vorsitzender des Kollegiums der Stabschefs der vertan werden dürfen. Wheeler hat weiter be• Eisenhowe r. Größer ist die Zahl der Herren kreise in Westindien, Mittelamerika und in der amerikanischen Wehrmachtteile im Washing• tont, welche Bedeutung auch für die amerika• im Weißen Haus, die in Kriegszeiten zuvor Südsee gesichert. Im neuen Parlament stellen toner Pentagon, ist der höchste Offizier im akti• nische Verteidigung weiterhin der europä• als Offiziere gedient haben. Dazu gehört Lyndon die Gaullisten 244 Mandate. Die aus sozia• ven Dienst der USA. Man muß das wissen, um ische Schauplatz gegenüber Südostasien Johnson ebenso wie John F. Kenne d y listischen und radikalen linksbürgerlichen die Bedeutung; mancher seiner Äußerungen in behält. Der oberste Stabschef und erste mili• und Harry F. T r u m a n. Daß auch Senat und Gruppen gebildete Linksföderation Mitterrands den letzten Wochen voll ermessen zu können. tärische Ratgeber steht mit seinem kritischen Repräsentantenhaus den Wert fachkundiger erhielt 116 Mandate, die kommunistische Vor den Verteidigungsausschüssen des Kon• Urteil über so manche strategische Planung militärischer Beratung heute — im Zeitalter Gruppe ist auf 73 Abgeordnete angestiegen. gresses hat sich Wheeler einmal von der An• Johnsons und McNamaras nicht allein. Der der so viel komplizierteren Waffenentwick• Das demokratische Zentrum der Mittelparteien sicht seines Vorgesetzten, des (zivilen) Vertei• langjährige und hochbefähigte NATO-Oberbe- lung — erheblich höher als früher einschätzen, unter dem Politiker Lecanuet hat nur 27 Man• digungsministers McNamara scharf distanziert, fehlshaber General Lauris Norstad hat es zeigen die zahlreichen Befragungen aktiver und date erhalten. Hierzu kommen noch 25 Abge• man könne mit dem Aufbau eines höchst nie an Warnungen vor einer militärischen und früherer Generale und Admirale durch diese ordnete einzelner Splittergruppen. Mehrere Mi• kostspieligen Raketen-Abwehr• politischen Schwächung des Atlanischen Bünd• parlamentarischen Gremien. nister de Gaulies, darunter bedeutende Persön• systems für die Vereinigten Staaten warten, nisses in Europa fehlen lassen, und auch sein Ein Thema, das gerade in den letzten Mona• lichkeiten wie Außenminister Couve de Mur- bis die Sowjetunion den Vorschlag Präsident Nachfolger Lyman Lemnitzer hat sich ten Politiker und Militärs der USA immer leb• ville und Verteidigungsminister Messmer sind Johnsons, auf beiden Seiten kurzzutreten und mehrfach im gleichen Sinne geäußert, obwohl hafter bewegt und ihnen viele ernste Sorgen nicht wieder gewählt worden. Der scharf gegen solche Pläne zurückzustellen, endgültig abge• er sehr genau wußte, daß er sich seit Kennedys bereitet, ist die Frage, ob es richtig ist, so de Gaulle eingestellte frühere Ministerpräsident lehnt habe. Wheeler und die Generalität über• Tagen bei mächtigen und unentwegt entspan• ziemlich alle Aufmerksamkeit dem kriege• Mendes-France ist in die Kammer gewählt wor• haupt sind vielmehr der Meinung, daß bei der nungsgläubigen Politikern im Weißen Haus und rischen Geschehen in Indochina zu• den. Weiterentwicklung solcher Pläne, die eine lange im Kapitol keine Freunde damit machen werde. zuwenden und dabei womöglich die nach wie Die Heimat bewahren durch Werbung für das Ostpreußen!»latt 18. März 1967 / Seite 2 Das Ostpreußenblatt Jahrgang 18 / Folge 11 vor bedrohliche Situation in Europa