UID Jg. 23 1969 Nr. 19, Union in Deutschland
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Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Bonn Nr. 19/69 u/Mai14. Mai z 8398 c 1969 ® 23. Jahrgang i • Thema der Woche An der Mark mm wird nicht gerüttelt Seite Eine Handhabe gegen Täuschung 2 Der Bundeskanzler hat entschieden: Die DM wird nicht auf- Kein Wort davon, daß prominente gewertet. Dieser auf sachlichen wirtschaftspolitischen Gründen SPD-Experten den Standpunkt der Kabinettsentscheidung teilten, kein Sicherheit für alle beruhende Entschluß hat die Aufwertungsforderer in der SPD Wort auch davon, daß es Professor Arbeitnehmer 3 zu unqualifizierten Angriffen gegen ihren Koalitionspartner Schiller selbst war, der sich gegen- veranlaßt, so daß der Eindruck entstehen muß, die SPD ver- über Repräsentanten der deutschen Eine Verfassung suche die Währungsdiskussion in den Wahlkampf hineinzu- Bauernschaft als Garant der Nicht- für unsere Zeit 5 ziehen. Recht ungeschickt versucht die SDP die Tatsache ver- aufwertung bezeichnet hat. Was hier gessen zu lassen, daß ihre führenden Wirtschaftsexperten vor gespielt wird, ist der in die Wäh- Vier Jahre und kurzer Zeit sich selbst gegen eine Aufwertung ausgesprochen rungsdiskussion hineingetragene kein Wandel 8 hatten. Wahlkampf, noch dazu mit Aus- sagen, deren Fadenscheinigkeit in L die Augen springt. Die CDU wird An dieser Stelle sollte ein sach- Übung (und Abmachung) Einzel- solchen Stil nicht mitmachen. licher Beitrag zu dem Beschluß des heiten der entscheidenden Kabinett- Bundeskabinetts erscheinen, die sitzung der Öffentlichkeit bekannt Nun zum Sachlichen: Worum ging In den 20 Jahren seines Deutsche Mark nicht aufzuwerten. gemacht, sondern er hat darüber es eigentlich bei der Beratung der hinaus die Meinung des Bundes- Bestehens hat das Nord- Nach der Rundfunkrede, die der Bundesregierung am 9. Mai: Der in- atlantische Bündnis seine SPD-Bundesgeschäftsführer Wisch- wirtschaftsministers in einer Ein- ternationalen Spekulation, die auf seitigkeit vertreten, wie dies nach Funktion voll erfüllt. Es hat newski, MdB, am 11. Mai im Süd- eine Aufwertung der Deutschen Kabinettsentscheidungen noch nie- sich bewährt und den westfunk gehalten hat, muß dieser Mark hoffte — und daran verdienen mals vorgekommen ist. wollte — mußte eine klare Absage Partnerstaaten Frieden und sachlichen Wertung ein politisches Er verbindet dies mit Angriffen erteilt werden. Dazu gab es zwei Freiheit gewährleistet und Wort vorangestellt werden. gegen den Bundesfinanzminister, zu Möglichkeiten: jede Aggression oder In der Sendung „Ein Wort zur denen die Argumente manchmal so 1. entsprechend der Entscheidung politische Erpressung ver- Politik" hat der SPD-Bundes- aussehen, als stammten sie aus dem vom 19. November im Bundeskabi- hindert. Diese Überzeu- geschäftsführer nicht nur gegen alle Arsenal der Rechtsradikalen. nett erneut zu beschließen, die gung vertrat Bundesvertei- Deutsche Mark wird nicht aufge- digungsminister Dr. Schrö- wertet, oder der vor Revervisten der 2. dem Antrag von Bundeswirt- Bundeswehr in Bad schaftsminister Schiller zu folgen, Godesberg. der die Mark um 6,25 Prozent auf- Rehs der CDU beigetreten werten wollte. Das Kabinett ent- Wie Dr. Schröder betonte, schied sich für den ersten Weg. Mit besteht Übereinstimmung Der Präsident des Bundes der Ich bin deshalb, wie mir überdies diesem Beschluß ist die internatio- im Bündnis darüber, an der Vertriebenen, Reinhold Rehs, MdB, laufend bestätigt wird, auch der Zu- nale Spekulation gescheitert. wirksamen Abschreckung ist aus der SPD ausgetreten und in stimmung meiner Landsleute sicher." und an der Vorne-Ver- die CDU/CSU Bundestagsfraktion Um der Legende vorzubeugen, teidigung festzuhalten. Die Dem Vorsitzenden der ostpreußi- muß hier aber festgehalten werden, aufgenommen worden. schen Landsmannschaft, Rehs, wird daß bei der SPD die Unterstützung Partner werden die für die gemeinsame Verteidigung In einer Erklärung, in der Rehs die Trennung von seiner Partei, der für Schillers Forderung nur begrenzt die Aufnahme in die Bundestags- er zwanzig Jahre angehörte, nicht war. So hatte der stellvertretende erforderlichen Streitkräfte fraktion der Union beantragte, hieß leicht gefallen sein. Vorsitzende der SPD-Bundestags- unterhalten. Dazu zählen es u. a.: Schon sein Vorgänger, Wenzel fraktion, Alex Möller, in einem Me- strategische Streitkräfte zur Jaksch, konnte ein Lied davon sin- morandum für den Parteivorstand nuklearen Abschreckung, „Aus jahrelanger im Bundestag gen, daß man den Vertriebenen und das Für und Wider einer Aufwertung beträchtliche nordamerika- gewonnener Kenntnis bin ich gewiß, ihren Zielen in der SPD wenig Ver- dargelegt. Möllers Bedenken ge- nische und europäische daß in der CDU/CSU-Bundestags- ständnis entgegenbrachte, wenn- gen eine Aufwertung überwogen konventionelle Streitkräfte, fraktion die schwere unausweichliche gleich keine Gelegenheit ausgelas- eindeutig. Aufgabe erkannt ist und erfüllt wird, sen wurde, auf die enge personal- sowie zu deren Unter- Im Falle einer Aufwertung hätten dem Gemeinwesen zu dienen und politische Verbundenheit zwischen stützung taktische nukleare Bundesregierung und Parlament die Pflicht zur Selbsterhaltung von SPD und BdV-Spitze hinzuweisen. Streitkräfte in Europa. Dazu Nation und Staat auch im Blick auf zwangsläuftig Ausgleichszahlungen gehören auch ange- eine unbekannte Zukunft wahrzu- Die Rolle eines politischen Aus- zugunsten der Landwirtschaft be- messene Reserven. nehmen. hängeschildes konnte Rehs mit sei- schließen müssen, nach Schillers nem Auftrag als Repräsentant der Vorschlag, Aufwertung um 6,25 Pro- Kein Zweifel besteht nach Diesen Willen hat Jüngst erst nüch- Vertriebenen nicht länger vereinba- zent, wären mehr als 1,2 Milliarden Ansicht Dr. Schröders tern und mit allem Ernst, der einer ren. „Die Art und Weise", so er- DM Ausgleichszahlungen für die darüber, daß unsere realistischen Lagebeurteilung ent- klärte Rehs, wie die SPD „mich deutsche Landwirtschaft fällig ge- Bündnispolitik Außenpolitik spricht, Bundeskanzler Kiesinger vor und damit den Bund der Vertriebe- worden. den Heimatvertriebenen bekundet. nen politisch behandelt hat, trifft und Verteidigungspolitik Vor dieser unvermeidlichen Kon- Er hat das ausgesprochen, was die nicht nur meine Selbstachtung, son- verankern und sequenz — die Agrarpreise in der von mir vertretenen Menschen den- dern auch die des gesamten Ver- verklammern müsse. ken und erwarten. bandes". Fortsetzung Seite 2 Seite 2 Union in Deutschland Nr. 19/69 Bundestag und ähnlichen Ausweisen wird durch die Bestimmung verboten. Es wird darauf ankommen, daß auch in der Rechtsprechung diese Eine Handhabe Auffassung ihren Niederschlag fin- det. Es widerspricht ganz einfach dem bekundeten Willen des Gesetz- gegen Täuschung gebers, wenn man eine Umgehungs- möglichkeit dergestalt zuließe, daß jemand sozusagen am Fließband Ein- Das Parlament hat am 9. Mai das Gesetz gegen den un- kaufsausweise einzeln ausgibt. Ein lauteren Wettbewerb (UWG Jverabschiedet. Dieses auf Initia- Hinweis hierauf ist deshalb so be- tive von CDU-Mittelstandspolitikern entstandene Gesetz gibt, sonders wichtig, weil in der Ver- Der Bundestag hat in dieser wie der Vorsitzende des Diskussionskreises Mittelstand der gangenheit bei anderen Mißständen Woch zwei wichtige Materien zu CDU/CSU-Bundestagsfraktion Gewandt in folgendem Beitrag in der Absatzwirtschaft, in denen erledigen gehabt. erklärt, Wirtschaft und Verbrauchern eine Handhabe, die sich der Gesetzgeber um eine Be- seitigung dieser Mißstände bemüht Die Verabschiedung des Ar- Täuschung im Wettbewerb wirksam zu bekämpfen. hat, alle Möglichkeiten der Umge- beitsförderungsgesetzes. Dieses hung ausgeschöpft wurden und zum Gesetz sichert den bereits im Be- Mit Genugtuung können die Ini- nerhalb des Paragraphen 3 eine Re- Teil sogar mit Erfolg. Das eklatan- ruf Stehenden die Möglichkeit, tiatoren des Gesetzentwurfes auf die gelung erfahren, und diese Rege- teste Beispiel dieser Art aus der sich beruflich weiterzubilden parlamentarische Behandlung dieses lung erscheint keineswegs so wir- letzten Zeit ist der erst im vorigen durch Gewährung von Zuschüs- Entwurfes zurückblicken. Sie waren kungslos, wie manch einer dies gern Jahr vom Bundestag verabschiedete sen aus der Bundesanstalt für sich von Anfang an darüber im kla- darstellen möchte. Der schriftliche Paragraph 56 a der Gewerbeord- Arbeitsvermittlung. ren, daß es sich bei der Änderung Bericht des Rechtsausschusses läßt nung. Hier werden die Umgehungs- des Gesetzes gegen unlauteren eindeutig erkennen, daß der Gesetz- versuche geradezu organisiert. Das zweite wichtige Thema Wettbewerb um eine außerordent- geber hier eine Möglichkeit schaffen war die Erörterung der von lich schwierige Materie handelt. will, unlauteren Praktiken, die zur • Ein weiterer von den Initiato- der Bundesregierung in Aussicht Täuschung des Verbrauchers führen, ren vorgetragener Tatbestand, näm- genommenen Maßnahmen zur Wie zutreffend die Initiatoren die entgegentreten zu können. lich die Ausnutzung fremder Autori- Sicherung der Preisstabilität in Reaktion innerhalb der Öffentlichkeit tät, hat keinen unmittelbaren Nieder- der Bundesrepublik. Die Freien eingeschätzt haben, zeigt sich ins- • Die weiteren Tatbestände, die schlag im Gesetzestext gefunden. Demokraten hatten dazu Dring- besondere daran, daß in manchen sich auf täuschende Angaben über Der Tatbestand wird aber wohl auch lichkeitsfragen für die Frage- Presseberichten die jetzt verabschie- die Funktion des Werbung Treiben- weitgehend an Bedeutung verlie- stunde eingebracht. deten Formulierungen in ihren Aus- den bezogen, z. B. durch die Ver- ren,