Kanton

Gemeinden Bargen, , ,

Täuffelen,

Sanierung Hagneckkanal

Mitwirkungsbericht

Nidau, 22.09.2009

GeoplanTeam Hutzli + Kluser dipl. Ing. ETH/SIA CH-2560

Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern Reiterstrasse11, 3011 Bern

Inhaltsverzeichnis

1 Die Mitwirkung im Überblick...... 2 1.1 Zweck...... 2 1.2 Ausgangslage ...... 2 1.3 Durchführung ...... 2 1.3.1 Publikation...... 2 1.3.2 Mitwirkungsunterlagen / Mitwirkungsfrist ...... 3 1.3.3 Veranstaltungen im Rahmen der Mitwirkung ...... 3 1.3.4 Medienkonferenz...... 3 1.3.5 Mitwirkungsfragebogen...... 3 1.3.6 Flyer Kurzinformation...... 3 1.3.7 Homepage...... 3 2 Eingaben und Mitwirkende im Überblick...... 4 2.1 Mitwirkende...... 4 2.2 Massnahmenliste...... 6 3 Auswertung der Fragebogen ...... 7

4 Beantwortung der schriftlichen Eingaben und der Texteingaben in den Fragebogen ...... 11 4.1 Auswertung der Eingaben nach Massnahme ...... 11 4.1.1 Massnahme Nr. 1.1: Hagneckeinschnitt rechte Seite ...... 11 4.1.2 Massnahme Nr. 1.2: Waldumlegung Hagneckeinschnitt linke Seite...... 12 4.1.3 Massnahme Nr. 2: Dammerhöhung und Wege...... 12 4.1.4 Massnahme Nr. 2.1: Dammerhöhung Planiwald...... 13 4.1.5 Massnahme Nr. 2.2: Oberhalb Walperswilbrücke rechts...... 14 4.1.6 Massnahme Nr. 2.3: Oberhalb Walperswilbrücke links...... 14 4.1.7 Massnahme Nr. 2.5: Dammfussentwässerung und Drainage...... 15 4.1.8 Massnahme Nr. 3: Überlastsektion Weidmoos ...... 15 4.1.9 Massnahme Nr. 4.1: Ökologische Aufwertung Epsemoos...... 17 4.1.10 Massnahme Nr. 4.2: Ökologische Aufwertung Vorländer ...... 18 4.1.11 Massnahme Nr. 4.3: Neuer Damm, Landwirtschaft Epsemoos ...... 19 4.1.12 Massnahme Nr. 5.1: Hochwassersichere Zufahrt zur Rosenzucht Hagneck...... 20 4.1.13 Massnahme Nr. 6.4: Strom und Gasleitung...... 20 4.1.14 Massnahme Nr. 11: Allgemein...... 20 4.1.15 Massnahme Nr. 12: Ökologie allgemein ...... 22 4.1.16 Massnahme Nr. 13: Nutzung ...... 25 5 Zusammenfassende Feststellungen und Folgerungen für die Projektierung...... 28

Impressum Bearbeitung:

Ruth Naef GeoplanTeam Hutzli + Kluser, Nidau Peter Hutzli GeoplanTeam Hutzli + Kluser, Nidau Christoph Iseli Iseli & Bösiger, Biel Bernhard Schudel Amt für Wasser und Abfall, Bern Version Datum Autoren

1.0 24.07.09 RN, Hu, Is 1.1 17.08.09 RN, Hu, Is 1.2 10.09.09 RN, Hu, Is, BS 2.0 22.09.09 RN, Bs, Is

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 1 1 Die Mitwirkung im Überblick

1.1 Zweck Die rechtlichen Grundlagen der öffentlichen Mitwirkung bei Wasserbauprojekten finden sich in Artikel 23 des kantonalen Wasserbaugesetzes sowie in Artikel 58 des kantonalen Baugeset- zes. Zweck der Mitwirkung ist, der Bevölkerung und anderen Interessierten die Möglichkeit zu ge- ben, zum Projekt Stellung zu beziehen, sowie Anregungen, Wünsche und Ideen einzubrin- gen. Damit werden die Betroffenen und die Öffentlichkeit möglichst früh in die Projektplanung einbezogen. Die Eingaben und Anregungen werden geprüft und soweit wie möglich ins Pro- jekt aufgenommen.

1.2 Ausgangslage Der 130 Jahre alte Hagneckkanal muss dringend saniert werden. Immer häufigere und grös- sere Hochwasser haben den Dämmen zugesetzt. Trotz der erfolgten Reparaturen kann heute niemand garantieren, dass der Hagneckkanal einem weiteren Hochwasser wie im August 2005 oder August 2007 gewachsen wäre. Das Sanierungsprojekt will möglichst rasch die Hochwassersicherheit am Hagneckkanal wieder herstellen und gleichzeitig den Schutz vor extremen Hochwassern verbessern. Aufgrund von verschiedenen Vorstössen im Grossen Rat nach dem Hochwasser 2007 hat die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern als Ziel vorgegeben, mit den Bauarbeiten im Jahre 2010 zu beginnen.

Projektphasen:

Jahr Phase 2004-2006 Gefahrenanalyse Strategische Planung: partizipativer Prozess 2007 mit Betroffenen, Schutzorganisationen und Vertretern aus der Politik 2008-2009 Vor- und Bauprojekt

Mai/Juni 2009 Mitwirkung

April/Mai 2010 Öffentliche Auflage Wasserbauplan

Herbst 2010 Genehmigung Wasserbauplan

Dezember 2010 Baubeginn

1.3 Durchführung

1.3.1 Publikation Das Mitwirkungsverfahren wurde publiziert: - im Amtsblatt des Kantons Bern am 29.04.09 - im Nidauer Amtsanzeiger am 30.4.09 - im Erlacher Amtsanzeiger am 01.05.09

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 2 1.3.2 Mitwirkungsunterlagen / Mitwirkungsfrist Die Mitwirkungsunterlagen konnten als Dossier in den Gemeinden Hagneck und Siselen ein- gesehen werden. In den Gemeinden Walperswil, Täuffelen und beim Regierungsstatthalte- ramt Nidau waren sie auch als Plakate ausgestellt.

Die Mitwirkungsfrist dauerte vom 4. Mai bis zum 5. Juni 2009.

1.3.3 Veranstaltungen im Rahmen der Mitwirkung Es fanden Informationsveranstaltungen und Auskunftserteilungen statt, an denen die Planer und ein Vertreter des Amtes für Wasser und Abfall (AWA) über das Projekt informierten und für Fragen zur Verfügung standen.

- Öffentliche Donnerstag, 07. Mai 2009 20.00 Uhr Oberstufenzent- Information rum Täuffelen

- Auskunfts- Montag, 11. Mai 2009 16.00 - 18.00 Uhr Gasthof Brücke erteilung 19.30 - 21.30 Uhr Hagneck

- Öffentliche Donnerstag, 14. Mai 2009 20.00 Uhr Mehrzweckhalle Information Walperswil

- Auskunfts- Mittwoch, 27. Mai 2009 16.00 - 18.00 Uhr Gemeindeschrei- erteilung 19.30 - 21.30 Uhr berei Walperswil

An den öffentlichen Informationsveranstaltungen wurde das Projekt mit Vorträgen vorgestellt. An den Auskunftsterminen standen die Planer und der Vertreter des AWA für die Beantwor- tung von Fragen zur Verfügung. Insgesamt nahmen 250 Personen an den aufgeführten Ver- anstaltungen teil.

1.3.4 Medienkonferenz Am 5. Mai 2009 fand in der Gemeindeschreiberei Walperswil eine Medienkonferenz mit Re- gierungsrätin Frau Barbara Egger-Jenzer, dem Vertreter des Amtes für Wasser und Abfall, Bernhard Schudel, dem Gemeindepräsidenten von Walperswil, Christian Mathys, dem Pro- jektleiter Peter Hutzli und dem Teilprojektleiter Ökologie, Christoph Iseli, statt.

1.3.5 Mitwirkungsfragebogen Den Mitwirkenden wurde ein Fragebogen mit 10 Fragen zur Verfügung gestellt, anhand des- sen die Interessierten aktiv mitwirken konnten. Zu den einzelnen Fragen fanden die Mitwir- kenden im Fragebogen auch vertiefende Projektinformationen vor.

1.3.6 Flyer Kurzinformation Neben den Angaben und Informationen im Mitwirkungsfragebogen konnten sich die Interes- sierten auch anhand eines Flyers über das Mitwirkungsprojekt informieren. Der Flyer lag ebenfalls in den Auflagelokalen und an den diversen Veranstaltungen zur freien Bedienung auf.

1.3.7 Homepage Auf der Projekt-Homepage www.be.ch/hagneckkanal konnten die Mitwirkungsunterlagen (Powerpointpräsentation), der Flyer und der Fragebogen ebenfalls eingesehen und ausge- druckt werden.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 3 2 Eingaben und Mitwirkende im Überblick

Die Eingaben konnten entweder mittels Fragebogen oder schriftlich ans Amt für Wasser und Abfall geschickt oder bei den Auflagelokalen in die Urne geworfen werden. Auf den Fragebo- gen konnten die Mitwirkenden zusätzlich Anregungen, Ideen oder Wünsche zu den vorge- schlagenen Massnahmen oder den einzelnen Fragen anbringen. Schriftliche Eingaben gingen von total 35 Mitwirkenden ein: - 25 Fragebogen - 9 schriftliche Eingaben - 1 Fragebogen/Brief kombiniert

Die Aufteilung nach mitwirkenden Organisationen und Gruppe präsentiert sich wie folgt:

Privatpersonen 18 Eingaben Organisationen (inkl. politische Parteien) 9 Eingaben Gemeinden 1 Eingabe Amtsstellen 2 Eingaben Anonyme Absender 5 Eingaben

Total 35 Eingaben

2.1 Mitwirkende Nr. Art Organisation Ort Privatpersonen 3 F 3272 5 F 2575 Gerolfingen 6 F 3272 Walperswil 7 F 3272 Walperswil 14 F 2575 Gerolfingen 15 F 2575 Hagneck 17 F 2575 Lüscherz 18 F 2575 Hagneck 19 F 2575 Täuffelen 20 F 2577 Siselen 21 F 2577 Siselen 23 F 2577 Siselen 24 F 2575 Hagneck 29 F 3272 Walperswil 30 F 2575 Hagneck 31 F 2575 Täuffelen 32 S 2560 Nidau 33 S 2502 Biel 33 S 2563 Ipsach Organisationen 4 F Verband Seeländischer in der Region Fischereivereine 4 S Verband Seeländischer in der Region Fischereivereine

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 4 Nr. Art Organisation Ort

8 S karch Koordinationsstelle 3005 Bern für Amphibien- und Repti- lienschutz in der Schweiz

9 S Pro Natura 2501 Biel 10 S WWF Bern 3011 Bern 11 S Grüne Seeland 3255 Rapperswil 12 F Wasserverbund Seeland 2504 Biel 13 F Netzwerk Bielersee 3145 Oberscherli 26 S SWG Seeländische Was- 3252 serversorgung Gemein- deverband 27 S Patentjägerverein See- 3054 Schüpfen land Gemeinden 2 F Gemeinde Müntschemier 3225 Müntschemier Amtsstellen 25 S armasuisse 3003 Bern 28 F Kantonales Tiefbauamt 3250 Obering. Kreis III, Stras- seninspektor Anonyme 1 F Anonym 3272 Walperswil 16 F Anonym 2575 Täuffelen 22 F Anonym 2577 Siselen 34 F Anonym 3272 Walperswil 35 F Anonym 3272 Walperswil

F= Fragebogen / S =schriftliche Eingabe

Die Eingaben und Wünsche wurden aufgelistet und nach folgenden Kriterien aussortiert: - Ist das Projekt gemäss Wasserbaugesetz (WBG) dafür zuständig, d.h. betrifft die An- regung den - Gewässerraum - die Aufweitung oder - den Projektperimeter? Gleichzeitig wurde zu jeder Eingabe eine Stellungnahme formuliert.

Insgesamt gingen 152 Einzeleingaben (schriftliche Eingaben und Bemerkungen in den Fra- gebogen) ein. Davon gab es 16 Doppel- und Mehrfachnennungen.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 5 2.2 Massnahmenliste

Die Eingaben wurden so weit möglich den folgenden Massnahmen zugeteilt:

1.1 Hagneckeinschnitt rechte Seite Abtrag der labilen Böschungszone; Entwässerungsbohrungen. 1.2 Waldumlegung Hagneckeinschnitt linke Seite Wald des Kantons an die Böschungskante des Hagneckkanals verlegen. 2. Dammerhöhung und Wege Erhöhung mit einem zweistufigen Dammprofil; neuer Dammfussweg. 2.1 Dammerhöhung Planiwald Terrainerhöhung, Walddurchfahrten durch neuen Flurweg ersetzen. 2.2 Oberhalb Walperswilbrücke rechter Damm Erhöhung des Rasenweges, Dammverbreiterung ins bewaldete Vorland. 2.3 Oberhalb Walperswilbrücke linker Damm Erhöhung des Kiesweges; Dammverbreiterung ins bewaldete Vorland. 2.4 Baugrund und Setzungen unterhalb Walperswilbrücke Wegen des torfigen Untergrundes werden sich die Dämme weiter setzen. 2.5 Dammfussentwässerung und Drainage Entwässerungsgraben am Dammfuss, Ableitung über Drainagehauptleitungen 3. Überlastsektion im Weidmoos Entlastung im Überlastfall im Weidmoos zum Schutz des Bauwerkes 4.1 Ökologische Aufwertung - Schwerpunktgebiet Epsemoos Aufweitung des Kanalbereichs mit Seitenarm und wechselfeuchtem Bereich 4.2 Ökologische Aufwertungen Vorländer Einzelne Bereiche mit Seitengerinne, Flachwasser- und Feuchtzonen 4.3 Neuer Damm und Landwirtschaft Epsemoos Neuer Damm, Flurweg entfernen, Bewirtschaftungsrichtung drehen. 5.1 Hochwassersichere Zufahrt zur Rosenzucht Hagneck Spezialkonstruktion zur Sicherstellung der Gebäudezufahrt. 5.2 Auffahrten auf den Dammweg Einige Auffahrten werden mit dem durchgehenden Dammfussweg ersetzt. 6.1 Abwasserleitung im linken Damm (ARAT) Mögliche Varianten zur Verlegung werden mit dem Ing. der ARAT geprüft. 6.2 Druckwasserleitung (WARE) Die Leitung wird im Bereich Weidmoos in den neuen Dammfussweg verlegt. 6.3 Drainagepumpwerk Weidmoos Kleine Anpassungen am Gebäude wegen der Dammverstärkung. 6.4 Strom- und Gasleitung Anpassung der Leitungsmasten der BKW. Bei der Gasleitung sind keine speziellen Massnahmen notwendig.

Zusätzlich wurden unter folgenden Massnahmenthemen weitere Kommentare aufgelistet: 11 Allgemein 12 Ökologie allgemein 13 Nutzung

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 6 3 Auswertung der Fragebogen

Die Auswertung der 26 eingereichten Fragebogen ergibt das folgende Ergebnis:

Frage 1: Wie gut entsprechen die definierten Ziele Ihren Vorstellungen bezüglich Sanierung des Hagneckkanals?

70% 57.69% 60%

50% 42.31% 40% 30% 20% 10% 0.00% 0.00% 0% sehr gut eher gut weniger gut schlecht

Frage 2: Wie beurteilen Sie den Dimensionierungsabfluss von 1’500 m3/sec mit einem Frei- bord von 1 Meter für die Sanierung des Hagneckkanals?

100% 79.17% 80%

60%

40%

20% 8.33% 12.50% 0% angemessen zu hoch zu tief

Frage 3: Wie bewerten Sie den Grundsatz, dass für ein sehr seltenes Ereignis gezielt Wasser aus dem Kanal abgeleitet und Flächen überflutet werden, um so die Schäden insgesamt zu minimieren? (Überlastfall)

50% 46.15% 45% 40% 35% 30% 23.08% 25% 19.23% 20% 15% 11.54% 10% 5% 0% sehr gut eher gut weniger gut schlecht

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 7 Frage 4: Wie gut erfüllen die geplanten Massnahmen Ihrer Ansicht nach die Anforderungen an einen nachhaltigen Hochwasserschutz? 92 % der eingegangenen Fragebogen beantworteten diese Frage mit ‚sehr gut’ oder ‚eher gut’. Dies bedeutet, dass die Mehrzahl der Mitwirkenden der Meinung ist, die geplanten Massnahmen erfüllen die Anforderungen an einen nachhaltigen Hochwasserschutz.

60% 50.00% 50% 42.31% 40% 30% 20% 7.69% 10% 0.00% 0% sehr gut eher gut weniger gut schlecht

Frage 5: Wie soll Ihrer Ansicht nach der Zustand nach der Sanierung des Hagneckeinschnit- tes im Bezug auf die Stabilität sein?

100% 88.46% 80% 60% 40%

20% 7.69% 3.85% 0% 123 *Antwort

*Antwort 1: stabil, langfristig keine Rutsche mehr möglich, auch wenn es mehrere Millionen SFr. kostet. *Antwort 2: möglichst stabil mit vertretbaren Kosten, Erdbewegungen sind akzeptabel, wenn der Hochwasserschutz gewährleistet ist und grundsätzlich weder Personen noch Infrastruktur- anlagen stark gefährdet sind. Der Schutz soll nicht mehr kosten als der Wert der geschütz- ten Infrastruktur. *Antwort 3: keine Massnahmen notwendig

Frage 6: Wie gut erfüllt das zweistufige Profil (Normalprofil) Ihrer Meinung nach die gesetzten Ziele für die Sanierung des Hagneckkanals?

70% 64.00% 60% 50% 40% 28.00% 30% 20% 8.00% 10% 0.00% 0% sehr gut eher gut weniger gut schlecht

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 8

Frage 7: Wie wichtig ist Ihnen, dass der Schwarzbelag für die nationale Velo- und Skaterrou- te erhalten bleibt? (linker Dammweg zwischen Hagneck- und Walperswilbrücke) Die Streuung der Antworten ist auffällig. Antworten mit weniger wichtig oder unwichtig werden wie folgt begründet: - Genügend Velowege in der Region - Kein Schwarzbelag für Velos notwendig - Trennung von Velo- und Skaterroute, bzw. Verlegung der Skaterroute - Schwarzbelag und ökologische Aufwertung widersprechen sich.

50% 40.00% 40% 28.00% 30%

20% 16.00% 16.00%

10%

0% sehr wichtig eher wichtig weniger wichtig unwichtig

Frage 8: Wie beurteilen Sie die Massnahmen zur ökologischen Aufwertung des Hagneckka- nals? Mit 88 % werden die ökologischen Massnahmen als sehr bis eher sinnvoll eingestuft. Dies widerspiegelt, dass die Aufwertung mit ökologischen Massnahmen von einem grossen Teil der Bevölkerung unterstützt bzw. gefordert wird.

60% 48.00% 50% 40.00% 40% 30%

20% 12.00% 10% 0.00% 0% sehr sinnvoll eher sinnvoll weniger sinnvoll nicht sinnvoll

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 9

Frage 9: Wie wichtig ist für Sie persönlich der Hagneckkanal als Naherholungsgebiet? Als persönliche Freizeitbeschäftigung am Hagneckkanal werden häufig genannt: Fahrrad fahren, spazieren/wandern, Natur beobachten

60% 56.00% 50% 40% 30% 24.00% 20.00% 20% 10% 0.00% 0% sehr wichtig eher wichtig weniger wichtig unwichtig

Frage 10: Sind Sie mit der Stossrichtung des Projektes „Sanierung Hagneckkanal“ grund- sätzlich einverstanden? Alle Mitwirkenden beantworteten diese Frage entweder mit ‚ja’ oder mit ‚eher ja’, was eine erfreuliche Rückmeldung fürs Projekt bedeutet.

80% 73.08% 70% 60% 50% 40% 26.92% 30% 20% 10% 0.00% 0.00% 0% ja eher ja eher nein nein

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 10 4 Beantwortung der schriftlichen Eingaben und der Texteingaben in den Fragebogen

4.1 Auswertung der Eingaben nach Massnahme Eingaben können Wünsche, Anregungen, Kommentare oder Fragen sein. Einfache Bemer- kungen werden zur Kenntnis genommen und nicht beantwortet. Die Eingaben sind im Fol- genden nach Massnahme sortiert aufgeführt. Ist eine Massnahme nicht aufgeführt, wurden dazu auch keine Eingaben eingereicht.

4.1.1 Massnahme Nr. 1.1: Hagneckeinschnitt rechte Seite

4.1.1.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben 1 - Der Erosion soll freien Lauf gelassen werden. Mit Einsparungen sollen die gefährdeten Betriebe entschädigt werden, damit sie an einem geeigneteren Ort eine Existenz aufbauen können. Fraglich ist, ob das geplante Kraftwerk die erodierten Massen an Turbinen vorbeileiten kann. 2 - Eine absolute Sicherheit für die Anwohner, die Hagneckbrücke mit Strasse und für die Bahn ist zu gewährleisten. Die Bevölkerung erträgt keine "Katastrophen" in einem solch teuren Projekt. 3 - Eine 100%-ige Stabilität ist unverhältnismässig teuer. 4 - Wenn durch die geplanten Massnahmen Folgekosten eingespart werden können, ist dies lang- fristig gesehen die beste Lösung. 5 - Die Verflachung des Hagneckeinschnittes ist sinnvoll. 6 - Kanton und Gemeinde haben bestmöglichstes vorgeschlagen und werden dies auch tun. - Eine direkte Gefährdung von Menschen (Rosenzucht, Rest. Brücke, Betriebe Streit + Barbey) muss ausgeschlossen werden.

4.1.1.2 In weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben - Das Bienenhaus der mitwirkenden Person an der oberen Böschungskante muss wegen der Materialabtragungen verlegt werden. Die Mitwirkenden erwarten eine für sie kostenneutrale Verlegung und die Mithilfe bei der Suche nach einem neuen geeigneten Standort.

4.1.1.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben - Der Mitwirkende bedauert, dass die sichtbare geologische Schichtenstruktur nicht erhalten bleiben kann. Er fragt, ob ein genaueres geologisches Profil der Ostseite des Einschnittes im heutigen Zustand vorliege. 2 - Im Uferbereich des rechtseitigen Hagneckeinschnittes sollen Flachwasserzonen im Mittelwas- ser-Bereich, Stillwasserbereiche mit Buhnen sowie Fischunterstände mittels Totholz und Buhnen geschaffen werden. 2 - Der Bereich Wasser / Ufer muss aus fischereilicher Sicht verbessert werden. Es sollen Unter- schlupfstellen für die Fische geschaffen. Eine ökologische Aufwertung ist (wo möglich) anzu- streben, jedoch ohne Touristenattraktionen (Naherholungsgebiet) zu erzeugen. 2 - Eine ökologische Aufwertung im Hagneckeinschnitt ist (wo möglich) anzustreben. 3 - Nach Meinung des Mitwirkenden sind ökologische Massnahmen zwingend notwendig. Im rechtsseitigen Hagneckeinschnitt soll ein zweites ökologisches Schwerpunktgebiet mit Flach- wasserzonen für Fische und Steilwände für Eisvogel entstehen.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 11 4 - Die Abbruchsstelle soll mit einem zusätzlichen Damm gesichert werden. Die Steilwände sollen als potentielle Nistplätze für Uferschwalben erhalten bleiben. Gleichzeitig ist die Abbruchstelle zu den Flächen des Raumbedarfs zu zählen.

Antworten 1 Ein genaues geologisches Profil ist erstellt (aufgrund der Bohrresultate). 2/3 Die Planung der ökologischen Massnahmen im Hagneckeinschnitt ist in Bearbeitung. Eine Aufwer- tung der Ufer und Flachwasserzone ist – soweit möglich - vorgesehen. Die Modellierung des Ge- ländes wird in Funktion der geotechnischen Vorgaben auch nach ökologischen Kriterien gestaltet. Erholungseinrichtungen sind keine vorgesehen. 4 Mit einem Damm am Ufer im Hagneckeinschnitt könnte zwar vermieden werden, dass einzelne abbrechende Felspartien ins Wasser fallen. Im Bereich des Einschnittes findet jedoch eine Rut- schung auf einer Gleitfläche statt, die bis unter die Wasserlinie des Kanals reicht. Ein Damm am Ufer entlang kann diese Bewegung nicht aufhalten und würde mitrutschen. Es müsste langfristig sogar damit gerechnet werden, dass er bei fortschreitenden Bewegungen den Durchflussquer- schnitt zusätzlich behindern könnte. Natürliche Steilwände werden voraussichtlich erhalten bleiben. Langfristig ist weiterhin mit einer gewissen Dynamik und mit dem Nachbrechen von Felspartien zu rechnen. Dabei wird der neu geschaffene Sturzraum verhindern, dass abrutschendes Felsmaterial ins Wasser gelangt.

4.1.2 Massnahme Nr. 1.2: Waldumlegung Hagneckeinschnitt linke Seite

4.1.2.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben 1 Keine Eingaben

4.1.2.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.2.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben - Auf der Seite Lüscherzstation ist der Grundaufschluss durch Bohrungen bis in eine minimale Tiefe unter 45° ab Sohle zu erforschen. Insbesondere sind eventuelle Fortsetzungen der Stö- rungen Nord auf der Südseite zu suchen. Eventuelle Auskolkungen auf der Seite Süd sind durch Messungen zu dokumentieren, da sofort die Stabilität des Steilhanges Süd in Frage gestellt ist.

Antworten Auf beiden Kanalseiten wurden im Sommer 2009 oberhalb des Einschnittes Sondierbohrungen bis unter die Kanalsohle ausgeführt. In diese Bohrungen wurden Messrohre zur langfristigen Beobach- tung der Deformationen versetzt. Die Bohrstellen werden auch geodätisch eingemessen und lang- fristig beobachtet. Grössere Auskolkungen im Uferbereich sind auf der linken Seite nicht bekannt. Jedoch muss weiterhin damit gerechnet werden, dass hier loses Material in geringer Menge von Zeit zu Zeit abrutscht und bei Hochwasser weggeschwemmt wird und darüber liegende Felspartien damit die Abstützung verlieren und lokal nachbrechen können. Diese natürliche Dynamik wird akzeptiert, soweit der Durchfluss der dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt wird.

4.1.3 Massnahme Nr. 2: Dammerhöhung und Wege

4.1.3.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben 1 - Das Normalprofil ist zweckmässig.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 12 2 - Technisch und optisch sieht die geplante Massnahme sehr gut aus. Die Gegend wird damit aufgewertet, sobald der Damm begrünt ist. 3 - Soll fruchtbares Kulturland geopfert werden? Die Ökologie wird nach Meinung des Mitwirkenden zu dominant bewertet.

4.1.3.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.3.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben 1 - Der alte Damm sollte besser integriert werden. Aber in der Schweiz ist ja noch so viel Kulturland vorhanden. 2 - Büsche oder Weiden werden Sandablagerungen provozieren, und das zum Zeitpunkt, wo das freie Fliessprofil die ganze Fläche beansprucht. 3 - Ist die Befestigung des Dammfussweges notwendig? Die angrenzende landwirtschaftliche Nutz- fläche (LN) ist gemäss Bodeneignungskarte der FAL von 1978 als Wiesland und Weide einge- stuft und nicht als intensive Ackerbaufläche, wie es heute genutzt wird.

Antworten 1 Der alte Damm ist neu der wasserseitige Teil des neuen Dammes. 2 Der Einfluss der Büsche und Weiden im Vorland wurde in der Abflussberechnung berücksichtigt. Das Profil wird entsprechend leicht grösser ausgebaut, um die geforderte Durchflusskapazität zu gewährleisten. Die Sandablagerungen sollen periodisch entfernt werden. Die Büsche werden in Zukunft in einem vorgegebenen Unterhaltsturnus abschnittsweise auf den Stock gesetzt. 3 Der Dammfussweg wird für den Notfalleinsatz beim Hagneckkanal entsprechend ausgebaut (Be- fahrbarkeit mit schweren Lastwagen).

4.1.4 Massnahme Nr. 2.1: Dammerhöhung Planiwald

4.1.4.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben Keine Eingaben

4.1.4.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.4.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben - Es sollen keine unnötigen Wege im Plani(wald) realisiert werden. Auf den neuen Flurweg ent- lang des Planiwaldes kann verzichtet werden, da dieser überflüssig ist und genügend Flurwege vorhanden sind.

Antworten Mit der Dammerhöhung im Planiwald werden die bestehenden Anschlüsse der Flurwege im Täuffe- lenmoos unterbrochen. Diese Wege müssen zwingend wieder an den Dammweg angeschlossen werden. Der Dammweg dient als Hauptzubringer für den Bereich Stich/Sackegge (Täuffelenmoos).

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 13 4.1.5 Massnahme Nr. 2.2: Oberhalb Walperswilbrücke rechts

4.1.5.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben Keine Eingaben

4.1.5.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.5.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben - Der Mitwirkende schlägt vor, Buchten und Flachwasserzonen im Vorland zu schaffen. Die ge- planten 3 Buchten im Vorland sind keine entsprechende Ausgleichsmassnahme für die Damm- erhöhung. Die Sandablagerungen auf den Vorländern sollten für die Verbesserung der angren- zenden Landwirtschaftsflächen eingesetzt werden.

Antworten Die Schaffung von Buchten und Flachwasserzonen ist vorgesehen. Es sind jedoch nicht Ersatz- massnahmen nach Natur- und Heimatschutzgesetz für Dammerhöhungen, sondern ökologische Aufwertungen nach Wasserbaugesetz. Anzahl und Ausmass der Buchten und Flachwasserzonen richten sich deshalb auch nach den finanziellen Rahmenbedingungen. Aus ökologischer Sicht haben Buchten und Flachwasserzonen oberhalb der Walperswilbrücke hohe Priorität (bessere Strömungsverhältnisse), dagegen sind sie verhältnismässig teuer (hohe Vorländer). Die Verwen- dung des aus den Vorländern abgetragenen Sandes auf den Landwirtschaftsflächen ist vorgese- hen.

4.1.6 Massnahme Nr. 2.3: Oberhalb Walperswilbrücke links

4.1.6.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben Keine Eingaben

4.1.6.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.6.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben - Der Mitwirkende schlägt vor, Buchten und Flachwasserzonen im Vorland zu schaffen. Die ge- planten 3 Buchten im Vorland sind keine entsprechende Ausgleichsmassnahme für die Damm- erhöhung. Die Sandablagerungen auf den Vorländern sollten für die Verbesserung der angren- zenden Landwirtschaftsflächen eingesetzt werden.

Antworten Die Schaffung von Buchten und Flachwasserzonen ist vorgesehen. Es sind jedoch nicht Ersatz- massnahmen nach Natur- und Heimatschutzgesetz für Dammerhöhungen, sondern ökologische Aufwertungen nach Wasserbaugesetz. Anzahl und Ausmass der Buchten und Flachwasserzonen richten sich deshalb auch nach den finanziellen Rahmenbedingungen. Aus ökologischer Sicht haben Buchten und Flachwasserzonen oberhalb der Walperswilbrücke hohe Priorität (bessere Strömungsverhältnisse), dagegen sind sie verhältnismässig teuer (hohe Vorländer). Die Verwen- dung des aus den Vorländern abgetragenen Sandes auf den Landwirtschaftsflächen ist vorgese- hen.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 14 4.1.7 Massnahme Nr. 2.5: Dammfussentwässerung und Drainage

4.1.7.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben Keine Eingaben

4.1.7.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.7.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben 1 - Der Dammfussgraben soll künstlich mit Wasser gespiesen werden, so dass der Graben bei Normalwasser als Feuchtstandort dienen kann. Der Graben könnte auch zur Bewässerung der Landwirtschaftsflächen dienen. 2 - Die Mitwirkenden stossen sich daran, dass die Entwässerung des Dammfussgrabens in die Drainageleitung erfolgt. Sie fordern die Ableitung in ein offenes Gerinne mit einem grosszügigen ökologischen Uferbereich. Das Hagnimoos bietet sich zudem als Kompensationsfläche für den fehlenden Raumbedarf an. 3 - Die Mitwirkenden fordern die Vernetzung des Dammfussentwässerungsgrabens mit dem Moos- graben, der als Aufzuchtgewässer für Forellen dient. Gleichzeitig mit der Vernetzung würde dieser Lebensraum auch aufgewertet. 4 - Eine Vernetzung des Dammfussentwässerungsgrabens mit dem Länggraben soll in Abstimmung mit dem ÖQV (Ökologische Qualitätsverordnung)-Richtplan erreicht werden. Dabei ist die land- wirtschaftliche Nutzung zu prüfen. Prioritäre Flächen sollen mit Unterhaltsverträgen ökologisch aufgewertet und abgesichert werden.

Antworten 1 Da der Dammfussgraben zum Zweck der Entwässerung gebaut wird (es könnte auch eine Draina- geleitung verlegt werden), darf er nicht künstlich mit Wasser gespiesen werden. Der Dammfuss- graben ist ein technisches Bauwerk, das gleichzeitig einen hohen ökologischen Wert aufweist. Der Dammfussgraben eignet sich nicht zu Bewässerungszwecken. 2 Die ökologischen Aufwertungsmassnahmen im näheren Gewässerraum werden gegenüber Mass- nahmen ausserhalb des Gewässerraums priorisiert. Aus finanziellen Gründen musste auf die Ausgestaltung eines Vernetzungselementes im BKW-Moos mit offenem Graben zum Mooskanal verzichtet werden. Das Anliegen wird nochmals geprüft: Falls zusätzliche Finanzmittel beschafft werden können und eine Einigung mit den Landeigentümern erzielt werden kann, soll das Vernet- zungselement erstellt werden. 3 Eine Vernetzung des Hagneckkanals mit dem Moosgraben durch ein fischgängiges Gewässer ist technisch nicht mit vernünftigem Aufwand realisierbar (Hochwasserschutz beim Auslauf). Der Dammfussgraben ist ein Entwässerungsgraben und nur temporär Wasser führend. 4 Im Bereich des Länggrabens (Seite Täuffelenmoos) ist beim momentanen Projektstand kein Dammfussgraben vorgesehen. Dort wird der Planiwald örtlich erhöht (Dammschüttung). Der Länggraben liegt ausserhalb des Projektperimeters.

4.1.8 Massnahme Nr. 3: Überlastsektion Weidmoos

4.1.8.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben 1 - Es sollte nicht auf Einzelereignisse abgestellt werden. 2 - Die Stossrichtung ist richtig. Ein 100%-iger Schutz ist nicht realisierbar. Das Restrisiko und Schadenpotential sollen im Vergleich zum zusätzlichen Aufwand dargelegt und kommuniziert werden.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 15 3 - Unter der Bedingung, dass der Standort Weidmoos ins Ausführungsprojekt übernommen wird, bewertet der Mitwirkende den Grundsatz einer gezielten Entlastung bei Extremhochwasser als eher gut.

4.1.8.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben - Ein Problem stellt nach Meinung des Mitwirkenden die Kantonsstrasse 237 (Bargen-Ins) im Überlastfall dar, bei dem diese nicht mehr als Einsatzachse-Zubringer verwendet werden kann. Grund: die Kallnachkanalbrückenkote und die Dammkote Brücke bei Schiessstand Siselen erreichen die dimensionierten Höhen bei Hochwasser nicht. Der Mitwirkende hält fest, dass der Überlastfall klar vorzusehen ist, und dass eine dosierte Retention gezielt Richtung Hauptkanal abgelassen werden muss.

4.1.8.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben 1 - Die Mitwirkenden wollen wissen, wie die Landwirte bei einem allfälligen Überlastfall entschädigt werden, ob in diesem Fall die Versicherungsfrage geregelt ist, und ob die betroffenen Landwirte informiert wurden. Ein durch einen allfälligen Überlastfall direkt betroffener Mitwirkender findet es als selbstverständlich, dass der Kanton voll für Schäden an den Kulturen und am Kulturland aufkommt, wenn der Überlastfall eintritt. 2 - Jedes Hochwasser muss nach Meinung des Mitwirkenden in den Bielersee abgeleitet werden können. 3 - Ist das alte Aarebett zwischen und Büren (inkl. Häftli Aareschleifen) für eine Überflutung geeignet? Die Renaturierung im Bereich Aarberg sollte aber durch die vorgeschlagene Überflu- tung der alten Aare nicht gefährdet werden. Könnte unterhalb von Aarberg mittels eines Stollens oder einer Röhre das Wasser ins alte Aarebett geleitet werden? Mündet der Lyssbachstollen auch in die alte Aare? 4 - Das Weidmoos ist nach Meinung des Mitwirkenden ein sehr ungünstiger Standort für den Über- lastfall, da eine Selbstentleerung dieser Geländekammer nicht möglich ist. Das Brüttelenmoos wäre besser zu entwässern.

Antworten 1 Voraussetzung für ein Hochwasser mit einem Abfluss von mehr als 1’600 m3/s und damit für eine Notentlastung im Hagneckkanal ist ein länger dauerndes extremes Unwetter über dem ganzen Einzugsgebiet der Aare bis ins Seeland. Ein solch seltenes Starkniederschlagsereignis liegt weit über den mit dem Hagneckkanal nach den kantonalen Vorgaben angestrebten Schutzzielen und führt bereits ohne Überlastereignis am Hagneckkanals zu verbreiteten Überschwemmungen im Seeland (Beispiel Hochwasser August 2007). Vor dem Eintritt der Notentlastung ist es deshalb nicht möglich zu beurteilen, ob und – wenn ja - wie stark das Land im Entlastungskorridor allenfalls durch die Notentlastung zusätzlich beeinträch- tigt wird. Aus diesem Grund ist der Wasserbaupflichtige gemäss ständiger bundesgerichtlicher Rechtspre- chung davon befreit, für das Extremereignis Notentlastung bereits im Rahmen des Wasserbau- plangenehmigungsverfahrens die Entschädigungsfrage zu regeln. Gemäss Bundesgericht haben aber betroffene Grundeigentümer die Möglichkeit, nach einer tat- sächlichen Notentlastung in einem nachträglichen formellen Enteignungsverfahren eine Entschädi- gung für übermässige Einwirkungen zu fordern (Vgl. BGE Linth 2000 vom 11.12.2008, 1C_148/2008). In einem solchen nach der Notentlastung durchzuführenden Verfahren wäre in Kenntnis der insgesamt aufgetretenen Beeinträchtigungen zu prüfen, ob den betroffenen Grundei- gentümern auf die Notentlastung zurück zu führende Schäden entstanden sind, die nach der gel- tenden Rechtsprechung zu vergüten sind. 2 Die Dimensionierungswassermenge mit einer Jährlichkeit (Wiederkehrperiode) von 100 Jahren und das Anspringen der Überlastsektion bei einem Hochwasser mit einer Wiederkehrperiode von ca. 150 Jahren sind sehr hoch angesetzt, weil es sich um einen wichtigen Kanal im Abflusssystem der Aare handelt. Ein natürlicher Fluss in landwirtschaftlich genutztem Gebiet dürfte mit Bundesgeldern nur auf eine Jährlichkeit von 20 bis maximal 50 (begrenzter Schutz) Jahren ausgebaut werden.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 16 3 Die Frage der Entlastung ins Gewässer der alten Aare betrifft den Projektperimeter nicht. Untersu- chungen der letzten Jahre haben aber gezeigt, dass die alte Aare nur über eine sehr kleine Ab- flusskapazität verfügt. Bereits ab einer Wasserführung von ca. 8 m3/s ergeben sich lokale Über- schwemmungen und Rückstauungen in die Kanalisation. 4 Folgende Gründe sprechen gegen eine Entlastung im Brüttelenmoos: - Standort der Entlastung: Eine Entlastung ins Brüttelenmoos (am unteren Ende der Dammstrecke) erfolgt zu weit unten. D.h. der "Entlastungsabfluss" (Abflussmenge ab welcher die Entlastung beginnt, in der Regel deutlich grösser als der Dimensionierungsabfluss unter Einhaltung des mini- malen "Überlast-Freibords" von 50 cm) muss auf der gesamten Dammstrecke abgeleitet werden und entlastet die Dammstrecke nur minimal von unten her (=ungünstig). - Topographie: Die Geländekammer im Brüttelenmoos fasst ca. 2.4 Mio m³ Wasser, diese Was- sermenge reicht nicht aus, um im Fall eines Hochwasserabflusses die Ganglinie der Hochwasser- spitze ausreichend zu dämpfen. Die Geländekammer kann sich nicht selbstständig entwässern. Ist das Brüttelenmoos gefüllt, korrespondiert der Wasserspiegel mit dem des Hagneckkanals im Bereich der Entlastungsstrecke. Der Stollen des Mooskanals in den Bielersee vermag nur ca. 7 m³/s abzuleiten. Während des Ereignisses ist dies unzureichend und auch nach einem Ereignis kann mit diesem Stollen das Brüttelenmoos nur sehr langsam entwässert werden. Zusätzlich wäre in einem solchen Fall mit Problemen von Verklausungen und Verstopfungen infolge Schwemmholz und Schlamm zu rech- nen. Für das Weidmoos als Entlastungsstrecke sprichtm, dass der Standort zu Beginn der Dammstre- cke liegt (d.h. die Entlastung führt unmittelbar zu einer Reduktion des Abflusses im Hagneckkanal). Die unterliegende Dammstrecke kann so optimal geschützt werden. Die Topogaphie des Weid- mooses gestattet eine Ableitung in Richtung Grosses Moos, d.h. auch im Falle einer deutlich grös- seren oder längeren Überlastung funktioniert die Entlastung stetig weiter.

4.1.9 Massnahme Nr. 4.1: Ökologische Aufwertung Epsemoos

4.1.9.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben - Das Seitengerinne muss einen Zu- und Abfluss beinhalten (Lebensraum für Jungfische, Brut etc.).

4.1.9.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.9.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben 1 - Die Verlandung des Seitenarms ist sehr wahrscheinlich, da dieser am Gleithang geplant ist. Eine Durchströmung des Seitenarms muss deshalb garantiert werden können. Durch Spezialisten soll abgeklärt werden, wie sich die Temperaturen im Seitenarm entwickeln und wie weit ein toter Seitenarm für die Fische dienlich sein kann. Der Seitenarm soll 2 m tief und 15 m breit sein. Zudem sind Flachwasserzonen neben dem Seitenarm zu schaffen. 2 - Der Seitenarm liegt betreffend Durchströmung auf der falschen Seite (Gleithang). Eine Verlänge- rung des Seitenarms auf die gerade Kanalstrecke könnte die Fliessgeschwindigkeit erhöhen. 3 - Die Aufweitung sollte gemäss Erkenntnissen der Forschung möglichst breit und lang sein. Könn- te das Epsemoos vergrössert werden? Da sich die Aufweitung am Gleitufer befindet, besteht das Risiko zur Verschlammung. Es soll geprüft werden, ob die Aufweitung auf die linke Kanalsei- te ausgedehnt oder umgelegt werden kann. Wurden weitere Aufweitungen an anderen Standor- ten geprüft? 4 - Wenn das Epsemoos alljährlich überschwemmt wird, werden Fische eindringen und die sensible Amphibien (Kammolch, Laubfrosch) verdrängen. Das Epsemoos kann deshalb nicht als ökologi- schen Ausgleich für Zielarten Laubfrosch, Gelbbauchunke und Kammmolch betrachtet werden. 5 - Der Auenlebensraum mit dem Seitengerinne sollte für die Fischerei zugänglich sein.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 17

Antworten 1 Die Anordnung der Aufweitung (inkl. Seitenarm) am Gleithang erfolgte aufgrund der idealen topo- grafischen Bedingungen im Epsemoos. Am diesem Standort bestehen zudem ideale Vorausset- zungen für eine Vernetzung der Lebensräume mit dem angrenzenden Waldrand und den trocke- nen Böschungen. Die Strömungsgeschwindigkeiten im Hagneckkanal variieren zwischen Gleit- und Prallhang nur sehr wenig, weshalb die Lage kaum einen Einfluss auf die Fliessgeschwindigkeit im Seitenarm hat. Dafür wird durch die Anordnung des Seitenarms am Gleithang dessen Lauf kürzer. Durch einen kürzeren Lauf entsteht ein grösseres Gefälle was die Fliessgeschwindigkeit grundsätzlich erhöht. Mit Hilfe der 2d-Simulationen konnte festgestellt werden, dass im Seitengerinne auch im Niedrig- wasserabfluss in den Wintermonaten eine minimale Fliessgeschwindigkeit erwartet werden kann. Während grösseren Abflüssen wird eine Sedimentation im Seitengerinne stattfinden und kann nicht verhindert werden. Bei Hochwasserabflüssen werden auch in der Überflutungsfläche geringe Mengen von Schwebstoffen abgelagert. In den Flachwasserzonen des Seitenarms (Uferzonen) wird die Temperatur ansteigen, (Grund: langsame Durchflussleistung an den Ufern, geringe Wassertiefe). Der Einfluss der Erwärmung muss jedoch aufgrund folgender Punkte relativiert werden: - Bei einem sehr tiefen Tagesmittelabfluss von 30m³/s im Kanal beträgt die mittlere Aufenthalts- dauer des Wassers im Seitenarm rund 90 Minuten (das Wasser an den Ufern hat noch eine länge- re Aufenthaltszeit). Solch geringe Abflussmengen sind jedoch nur während den Monaten Oktober bis März zu erwarten. Bei Niedrigwasser während den Wintermonaten kann die Erwärmung aber vernachlässigt werden, da die kühle Umgebungstemperatur und die geringe Sonnenintensität kaum zu einer spürbaren Erwärmung führen. - In den Sommermonaten Mai-August führt der Hagneckkanal näherungsweise das Jahresmittel (ca. 180 m³/s), weshalb in dieser Periode mit einer Aufenthaltsdauer im Seitengerinne von ca. 15 Minuten gerechnet wird. Die kurze Dauer und die mittlere Fliessgeschwindigkeit von ca. 0.5 m/s reduzieren den Einfluss der Erwärmung. - Eine übermässige Erwärmung des Wasserkörpers kann zudem mit Ufergehölzen verringert werden. Bäume an den Ufern bewirken eine Beschattung und damit eine Reduktion der sommerli- chen Erwärmung. - Temperaturmessungen des BAFU (seit 1971) zeigen folgende mittlere Temperaturen für den Hagneckkanal. Jan-Mar ca. 6°C, Apr-Jun Anstieg von 9°C auf 14°C, Jul-Sep 16-17°C, Okt-Dez Abfall von 14°C auf 7°C. -> Während den Sommermonaten Juni und Juli beträgt die durchschnittliche Temperatur der Aare bei Hagneck rund 17°C. Für die Zielart Äsche liegt die mittlere Sommertemperatur bereits heute an der oberen Grenze. Temperaturen grösser als 18°C gelten als kritisch. 2/3 Es wurden verschiedene Standorte im Projektperimeter für die Aufweitung geprüft. Das Epsemoos eignet sich am besten aufgrund der möglichen ökologischen Synergien (Vernetzung, hydromor- phologische Variabilität, etc.) und der Topografie (nur relativ kurzer neuer Damm ist nötig). Die hydraulischen Verhältnisse unterscheiden sich an den verschiedenen Standorten dagegen nur geringfügig (homogene Strömungsverhältnisse, Staubereich Wehr Hagneck). Die Grösse der Aufweitung wurde in Abwägung der ökologischen, politischen und finanziellen Bedingungen evalu- iert und festgelegt. 4 Im Epsemoos sollen in erster Linie zusätzliche aquatische sowie typische Auenlebensräume ge- schaffen werden. Amphibienlaichgebiete sind bewusst ausserhalb des neuen Dammes im Epse- moos vorgesehen. 5 Das Epsemoos soll als ökologischer Schwerpunkt vor Störungen durch Erholungssuchende mög- lichst geschützt werden. Es sind entsprechende Besucherlenkungsmassnahmen vorgesehen jedoch kein explizites Betretungsverbot.

4.1.10 Massnahme Nr. 4.2: Ökologische Aufwertung Vorländer

4.1.10.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben Keine Eingaben

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 18 4.1.10.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.10.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben 1 - Der Mitwirkende regt an, die unnatürliche Uferverbauung mit Blocksteinen möglichst auf der ganzen Länge zu entfernen. 2 - Ein Problem stellt die Sandablagerung auf den bebuschten Dammvorbermen ab Kallnachkanal bis zum Hagneckeinschnitt dar. 3 - Das Material von den Vorlandauflandungen sollte für die Dammschüttungen verwendet werden. Besondere Beachtung ist dabei dem Materialmanagement zu schenken. 4 - Es soll ein durchgehender Übergangsbereich Ufer/Vorland - und nicht nur punktuelle Absenkun- gen/Aufweitungen der Vorländer – geschaffen werden. Der Bereich Wasserlinie - Vorländer muss vernetzt sein. 5 - Die Aufwertung im Übergang zwischen Kanal- und Vorlandbereich ist ungenügend. Eine Absen- kung und Variation der Vorländer auf den Mittelwasserstand ist zu erreichen, um ein strukturrei- ches Ufer zu schaffen. 6 - Die geplanten ökologischen Massnahmen müssten im Bereich anderer Vorländer erweitert werden.

Antworten 1 Im Hauptgerinne des Hagneckkanals sind die Blocksteine als notwendiger Erosionsschutz z.T. auch in Form kleiner Buhnen eingebaut und notwendig. Auf der Kante der Vorländer sollen aber gewisse Blockverbauungen im Bereich der obersten 1 bis 1.5 Meter zurückgebaut werden. 2 Die Vorländer werden auf weiten Strecken reprofiliert (ursprüngliches Profil wieder hergestellt). In Abschnitten mit Seggenrieden, Röhrichten oder Auengehölzen erfolgt eine Reprofilierung nur äusserst zurückhaltend, um diese ökologisch wertvollen Lebensräume zu schonen. 3 Der Sand der Auflandungen auf den Vorländern eignet sich geotechnisch nicht für Dammschüttun- gen. Er wird für die Verbesserung der angrenzenden Landwirtschaftsböden verwendet werden. 4/5 Ufer und Vorländer werden nicht nur punktuell, sondern auf grösseren Abschnitten durch Schaf- fung von strukturreichen Ufern und Flachwasserzonen aufgewertet. Weil nicht die ganze vorhan- dene Uferbestockung entfernt werden soll, werden die Aufwertungen auf Teilbereiche beschränkt. Ausserdem muss infolge der zu erwartenden Sandablagerungen durch Hochwasser mit einer beschränkten Lebensdauer der Massnahmen gerechnet werden, weshalb auch aus Kos- ten/Nutzen-Überlegungen eine gewisse Zurückhaltung angebracht ist. 6 Das Projekt führt nur Aufwertungen innerhalb des Projektperimeters aus.

4.1.11 Massnahme Nr. 4.3: Neuer Damm, Landwirtschaft Epsemoos

4.1.11.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben Keine Eingaben

4.1.11.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.11.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 19 - Bei Setzungen des neuen Dammes im Epsemoos werden die Drainagehauptleitungen ebenfalls abgesenkt und funktionieren unmöglich weiter. Damit gehe das ganze Epsemoos verloren. Die Drainage wird nach den Bauarbeiten nie mehr funktionieren.

Antworten Unter dem neuen Damm wird der Torfboden zum grössten Teil ausgetauscht und die Bifangleitung neu und geschützt verlegt. Die Drainagehauptleitung wird also funktionsfähig bleiben, da sie die einzige natürliche Vorflut für das Epsemoos und das Verboust darstellt.

4.1.12 Massnahme Nr. 5.1: Hochwassersichere Zufahrt zur Rosenzucht Hagneck

4.1.12.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben Keine Eingaben

4.1.12.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.12.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben - Die geplanten Massnahmen im Bereich Rosenzucht (Araflor) in Hagneck sind zu aufwendig.

Antworten Als Folge der knappen Platzverhältnisse und den Infrastrukturbauten gibt es keine andere vernünf- tige Lösung.

4.1.13 Massnahme Nr. 6.4: Strom und Gasleitung

4.1.13.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben - Der Mitwirkende stellt an das zweistufige Profil die Bedingung, dass die Hochspannungsleitun- gen in Rohrblöcke in den Boden verlegt werden. Dies könne mit den eh schon stattfinden Erd- bewegungen erfolgen.

4.1.13.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben Keine Eingaben

4.1.13.3 Beantwortete Eingaben Keine Eingaben

4.1.14 Massnahme Nr. 11: Allgemein

4.1.14.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben 1 - Die Infoveranstaltung in Täuffelen war instruktiv und nachvollziehbar. 2 - Der Mitwirkende glaubt, dass das Richtige getan wird. 3 - Der Mitwirkende ist eher mit der Stossrichung des Projektes einverstanden, wenn die Eingriffe

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 20 sich auf das absolut nötige beschränken. 4 - Eine angemessene Renaturierung mit einem Optimum an Sicherheit sollte erreicht werden. Solange Naturgefahren im Spiel sind, ist eine maximale Sicherheit nicht möglich. 5 - Das Projekt muss unbedingt wie geplant ausgeführt werden, ansonsten ist die Agrarwirtschaft im Moos gefährdet. Bei einer Überflutung kann es zur Bodenzerstörung führen (Verschlammung, Erosion). 6 - Der Mitwirkende ist der Meinung, dass ein Freibord von 1 m gut bemessen ist. Es sollten aber keine überrissenen Sicherheiten geschaffen werden. 7 - Die Koordination mit Pegelständen im Thuner-+ Brienzersee notwendig 8 - Die maximale Abflussspitze gemäss BAFU-Homepage beträgt 1’514m3/s (2005). Mit der Reser- ve des Freibordes von 1m und dem Überlastszenario ‚Flutung Vorland’ ist dies jedoch i.O. Even- tuell kann in Extremsituationen mit einem Management des Schiffenensees die Hochwasser- Spitze bei Hagneck reduziert werden. 9 - Dem Lärmschutz der Anwohner bei der Ausführung der Sanierungsmassnahmen soll höchste Priorität beigemessen werden.

4.1.14.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben - Der Mitwirkende ist der Meinung, dass die n-1 Regel beim Kraftwerk Hagneck bei einem Abfluss von 1'500 m3/s nicht ausreichen wird, da die Wehröffnungen in solch einem Fall mit Holzstäm- men blockiert sind.

4.1.14.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben 1 - Der Hochwasserschutz für intensive Landwirtschaft ist im Kanton Bern mit einem 10-jährlichen und nicht 100-jährlichen Hochwasser festgelegt. 2 - Die Sanierung des Hagneckkanals verursacht nach Meinung von Mitwirkenden eine hohe Kultur- landverschwendung. 3 - Gibt es keine Möglichkeit, die Entleerung des Kallnachkanals anstatt als 'T' als 'Y' zu gestalten, damit bei Hochwasser die Aare das Wasser des Kallnachkanals mitreisst (je mehr Hochwasser, umso besser). Es würde ein harter Verbau der Einmündung bedeuten, damit nicht Dammschä- den entstehen 4 - Gibt es ein Projekt, welches die Fliessgeschwindigkeit von Broye und Zihl verbessert (Schnelle- rer Wasserstandausgleich der Seen)? 5 - Der Mitwirkende möchte aktiv in einer Begleitgruppe sein Wissen und seine Ideen einbringen.

Antworten 1 Beim Hagneckkanal handelt es sich um einen wichtigen Abschnitt der Aare. Funktioniert er nicht, so funktioniert auch die Juragewässerkorrektion (inkl. Seeregulierung) nicht. 2 Die Sanierung mit rein technischen Mitteln (z.B. Spundwände über mehrere Kilometer ohne zu- sätzlichen Landbedarf) ist gemäss den gültigen Gesetzen nicht bewilligungsfähig. 3 Die Einmündung des Kallnachklanals ist nicht Teil des Projektperimeters. Der Einfluss dieser Y- förmigen Einmündung wäre überdies unbedeutend. 4 Die Fliessgeschwindigkeit bzw. die Durchflusskapazität im Broye- und Zihlkanal betreffen nicht den Projektperimeter. 5 Die Bauherrschaft wird mit der mitwirkenden Organisation Kontakt betreffend gewünschter aktiver Projektmitwirkung (Ideen / Wissen einbringen) aufnehmen.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 21 4.1.15 Massnahme Nr. 12: Ökologie allgemein

4.1.15.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben 1 - Dem Mitwirkenden gefallen die geplanten ökologischen Massnahmen. 2 - Der Mitwirkende ist zufrieden, wenn die geplanten ökologischen Massnahmen 1:1 umgesetzt werden. 3 - Die ökologische Erhaltung und Aufwertung des Gebietes ist für den Mitwirkenden sehr wichtig. 4 - Die Berücksichtigung der ökologischen Forderungen ist dem Mitwirkenden wichtig und auch richtig. 5 - Der Hagneckkanal ist ein wichtiges Fischgewässer mit ausserordentlich vielen Arten. Dieses Potential soll erhalten und gefördert werden. 6 - Die ökologische Aufwertung ist dem Mitwirkenden sehr wichtig für die Natur und den Menschen. Das Wild und andere Tiere sind zu pflegen. Die geförderten Nützlinge helfen wiederum der Agrarwirtschaft. 7 - Die ökologische Aufwertung des Hagneckkanals ist abhängig davon, was weiter flussaufwärts in die Aare gelangt. 8 - Der Mitwirkende bedauert, dass kaum eine Erweiterung des Gewässerraumes vorgesehen wird, aber zugleich Verständnis wegen den unverhältnismässig höheren Kosten und wegen des zusätzlichen Landbedarfs. Das Schwerpunktgebiet Epsemoos ist deshalb als Mindestmassnah- me zwingend und unterstützenswert.

4.1.15.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben 1 - Ausstiegsmöglichkeiten für Rehe und andere Säuger aus dem Hagneckkanal sollen aufgezeigt werden. 2 - Ein- und Ausstiegshilfen für Wildtiere (Reh, Wildschwein, Rothirsch) sollen im Bereich Planiwald, Grosswald, Hagniwald (Einschnitt) und Burghölzli (Einschnitt) geschaffen werden. 3 - Das steil abfallende Ufer ist abzuflachen, um Wildtieren die Passage zu erleichtern. 4 - Der Mitwirkende erwartet ein Pflegekonzept, das heutige und potentielle Tier- und Pflanzenarten berücksichtigt. Das Pflege- und Unterhaltskonzept muss Bestandteil der Baubewilligung sein, da der Bau in Etappen erfolgen soll. 5 - Es sollen nur mit Landwirten Unterhaltsverträge abgeschlossen werden, die auch gewillt sind, nicht nur zu kassieren, sondern auch Pflegearbeiten zu leisten. Strenge Bewirtschaftungs- und Pflegeverträge sind notwendig. Der Mitwirkende stellt zudem fest, dass eine wirksame Kontrolle fehlt und Zuwiderhandlungen nicht bestraft werden. Pflegearbeiten erfordern viel Sachkenntnis (nicht vom Traktorsitz aus möglich). 6 - Passiver oder aktiver Einsatz von Totholz stellt eine günstige Aufwertungsmassnahme dar. Der Einsatz soll gezielt geplant und im Unterhaltskonzept festgelegt werden. 7 - Die Interessensabwägungen zwischen den einzelnen gefährdeten Arten sind transparenter zu machen. 8 - Zielarten wie Feldhase, Storch, Kiebitz, Wildschwein sollen im Sanierungsprojekt explizit formu- liert werden. Es besteht ein grosses Potential zur Förderung der Biodiversität im Grossen Moos. 9 - Besondere Schutzmassnahmen für bestehende und neue Biberbauten werden erwartet 10 - Alle Baueingriffe bei Gerinne, Damm und Vorland sollen von Fachspezialisten begleitet werden (Gefährdung/Vernichtung von seltenen Tier- und Pflanzenarten im Damm/Vorland)

4.1.15.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben 1 - Der Raumbedarf für Fliessgewässer gemäss kantonaler Richtlinie ergibt für den Hagneckkanal einen zusätzlichen Flächenbedarf von 14-20 ha (Minimal 140-150 m Raumbedarf x 4km Fluss- Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 22 länge). 2 - Der Raumbedarf beträgt nach Vorgabe der Bundesämter beidseitig je 15 m. 3 - Nach Meinung des Mitwirkenden erfüllt das Gebiet des Hagneckkanals bereits die ökologischen Anforderungen (Wälder, Böschungen, Teiche) an die Landwirtschaft. 4 - Die Ökologie nimmt nach Meinung des Mitwirkenden einen zu hohen Stellenwert ein. Die Land- wirtschaft muss zu viele Opfer bringen. Grosse Überbauungen fressen das Kulturland auf. Der Ökoausgleich muss von der Landwirtschaft ja erbracht werden. 4 - Die Ökologie wird nach Meinung des Mitwirkenden zu hoch gepriesen. Die Berufsgruppe Land- wirtschaft muss sehr viele Opfer bringen, doch wird sie immer wieder angegriffen und an den Rand gedrängt. Der Mitwirkende hat viel Verständnis für die übrige Wirtschaft und schlägt vor, die Ökologie auf kleinere Flächen zu konzentrieren und für den Rest der Strecke auf den Hoch- wasserschutz zu setzen. 4 Der Mitwirkende ist der Meinung, dass die Ökologie zu kurz kommt. Anbetracht dessen, dass der Hochwasserschutz am Hagneckkanal hauptsächlich der Landwirtschaft dient, kann von dieser eine grössere Fläche für die ökologische Aufwertung verlangt werden. 5 - Müssten nicht sogar grössere Flächen für den ökologischen Ausgleich vorgesehen werden? Der Mitwirkende schlägt vor, Informationstafeln an gewissen Stellen einzurichten (z.B. zum Thema Torfabbau, Geologie im Hagneckeinschnitt, Auen, Landwirtschaft). 6 - Für die Fauna muss bei der Sanierung des Hagneckkanals noch mehr getan werden, damit die Nachhaltigkeit der grossen Artenvielfalt gewährt bleibt. 7 - Der Mitwirkende ist der Meinung, dass die Fläche von 5 ha für Auen zuviel sind. Er schlägt vielmehr vor, den Schnittzeitpunkt der Magerwiesen auf den 1. Juli zu verschieben, um seltene Arten wie z.B. die gelbe Lilie zu fördern. 8 - Auch auf der linken Kanalseite, wo sich Standorte von Kammmolch und Gelbbauchunke befin- den, sollen grössere Laichgebiete für Amphibien geschaffen werden. 9 - Der Mitwirkende verlangt die Schaffung von mehreren sinnvoll verteilten Trittsteinen/Gewässer für die Amphibien. 10 - Die ursprünglich geplanten potentiellen Trittsteine (= Amphibienlaichgewässer) sind zwingend notwendig, damit die Zielarten von den ökologischen Massnahmen profitieren können. 11 - Teiche und Trittsteine für Amphibien sind ausserhalb des Dammes einzuplanen, um eine durch- gehende Vernetzung zu ermöglichen. 12 - Der Mitwirkende verlangt eine seitliche Vernetzung der Land- und Wasserlebensräume via Hauptkanal mit dem Broyekanal, und via Binnenkanal mit dem Nidau-Bürenkanal. 13 - Der Mitwirkende stellt eine Ungenügende Vernetzung ins bestehende Umland fest. Er erwartet verbesserte Vernetzung horizontal zum Hagneckkanal. 14 - Der Mitwirkende regt an, die Verbindung Dammfussgraben zum Mooskanal im Hagnimoos als wertvolles Vernetzungselement zu gestalten. Er schlägt vor, sporadisch vernässte Feuchtwiesen für Störche und Watvögel entlang eines Entwässerungsgrabens zu schaffen. Die Realisierung dieser Massnahme wäre durch Landkauf und mittels eines Vernetzungsprojektes umzusetzen. 15 - Als alternative Nahrungsbeschaffungsmöglichkeit für Wildschweine in landwirtschaftlich genutz- ten Flächen sollen im angrenzenden Landwirtschaftsland Wildäcker geschaffen werden. Diese Wildäcker sollen als ökologische Ausgleichsflächen anerkannt und entschädigt werden. 16 - Der Mitwirkende erkennt keine Vernetzung mit dem Umland und schlägt eine Vernetzungspla- nung vor. 17 - Die Vernetzung des Hagneckkanals mit dem Länggraben-Ausgleichsbecken, sowie mit dem Moosgraben sollte nach Meinung des Mitwirkenden bei der Sanierung realisiert werden. 18 - Es soll geprüft werden, in wie weit der Geschiebetransport mittels natürlichen oder künstlichen Kieszugaben sichergestellt werden kann, um einen lebendigen Gewässerboden zu schaffen. In anderen Gewässern wurden Kiesschüttungen als wertvolle Aufwertungsmassnahme eingesetzt. 19 - Strömungsliebende Fischarten (Strömer, Nase, Lachs) sollen als Zielarten definiert werden. Die Aufwertungsmassnahmen sind nach deren Bedürfnissen zu richten.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 23 20 - Der Mitwirkende wäre vorsichtig bei Geländemodellierungen, da ein 100jährliches Hochwasser alles ausplanieren wird. Das gilt für die Bermen wie für die Seitenarmanlage im Epsemoos.

Antworten 1 Die Kantone sind gemäss eidg. Wasserbauverordnung beauftragt, den Raumbedarf für die Ge- wässer festzulegen. Mit der Änderung vom 24.6.2009 hat der Kanton Bern die Grundsätze der Wegleitung Hochwasserschutz des Bundes von 2001 und der kantonalen Empfehlung zur Siche- rung des Raumbedarfs und Uferbereichs von Fliessgewässern von 2004 in die kant. Wasserbau- verordnung übernommen. Die Methode für die Berechnung des minimalen Raumbedarfs wurde ursprünglich als Arbeitshilfe für die Bestimmung des Raumbedarfs der kleinen und mittleren Fliessgewässer entwickelt. Sie kann grundsätzlich auch für den Hagneckkanal angewendet werden. Der geschützte Uferbereich am Hagneckkanal berechnet sich danach wie folgt: Die Sohlenbreite, gemessen an der Mittelwas- serlinie, beträgt 65 – 75 m, im Mittel ca. 70 m. Der Zustand des Fliessgewässers entspricht der Kategorie 3 – 4, womit die massgebende Sohlenbreite für die Berechnung des geschützten Ge- wässerraums das Doppelte beträgt. Da die Schlüsselkurve für kleine und mittlere Gewässer entwi- ckelt wurde, hat dies jedoch keinen Einfluss auf die Breite des geschützten Uferbereichs, welcher das Maximum von je 15 m beträgt. Damit bemisst sich der geschützte Gewässerraum auf je 15 m, welcher von der Mittelwasserlinie aus gemessen wird. Der Gesamte Gewässerraum beträgt somit 70 + 15 + 15 = 100 m. Die Aussengrenze des so berechneten Uferbereichs liegt somit ungefähr bei der Krone des heutigen Dammes, womit die Vorgabe am Hagneckkanal bereits heute erfüllt ist. Die Berechnung des Raumbedarfs gemäss der erwähnten Methode dient am Hagneckkanal des- halb aus ökologischer Sicht lediglich dazu, eine Vergleichsgrösse zu erhalten, um den zusätzli- chen Raumbedarf für ökologische Aufwertungen abschätzen zu können. Im ökologischen Rah- menkonzept (2008) wurde die quantitative Abschätzung des zusätzlichen Flächenbedarfs deshalb nach verschiedenen Methoden durchgeführt. Bei der Umsetzung der Vorgaben in die Projektarbeit wurde die zusätzliche Fläche für ökologische Aufwertungen aufgrund der technischen, ökologi- schen und finanziellen Rahmenbedingungen auf rund 5.5 ha festgelegt. Die Fläche wurde zudem entsprechend der ökologischen Projektziele zur Schaffung eines ökolgischen Schwerpunktes im Epsemoos konzentriert. 3 Die ökologische Zustandsanalyse zeigt, dass die Biodiversität im Projektgebiet eher gering ist und zudem tendenziell abnimmt. Gemäss der ökologischen Zustandsanalyse bestehen die grössten Defizite bei den gewässerspezifischen Lebensräumen, weshalb die Schaffung grosser Auenle- bensräume nicht nur gerechtfertigt sondern nötig ist. Das vorgesehene Unterhalts- und Pflegekon- zept wird auf die ökologischen Kriterien ausgerichtet sein und die Schnittzeitpunkte werden ent- sprechend diesen Kriterien im Rahmen der geltenden Gesetzgebung angepasst. 4 Gemäss Wasserbaugesetzgebung müssen Hochwasserschutzprojekte zwingend auch eine Wie- derherstellung bzw. Aufwertung der ökologischen Funktionen des Gewässers bewirken. Die für die ökologischen Aufwertungen vorgesehene Fläche ist im Vergleich mit ähnlichen Hochwasser- schutzprojekten verhältnismässig. Der mit der Sanierung erzielte Hochwasserschutz dient zudem in hohem Masse auch der Landwirtschaft. 5/6 Bei der Sanierung des Hagneckkanals handelt es sich um die Sanierung eines technischen Bau- werks. Die Realisierung zusätzlicher ökologischer Aufwertungsflächen ist deshalb relativ aufwän- dig und ist nur zulasten intensiver Landwirtschaftsflächen möglich. Die finanziellen Aufwendungen für die geplanten ökologischen Massnahmen sind im Vergleich zu ähnlichen Hochwasserschutz- projekten verhältnismässig. 7 Wichtig für die ökologische Wirkung der Massnahmen ist nicht nur deren Umfang, sondern auch deren Qualität. Mit dem geplanten neuen Pflege- und Unterhaltsregime und der geplanten Erfolgs- kontrolle werden die Voraussetzungen geschaffen, um die nachhaltige Wirkung der ökologischen Massnahmen zu sichern. 9 Die ökologischen Massnahmen im näheren Gewässerraum werden gegenüber Massnahmen 10 ausserhalb des Kanalprofils priorisiert, da es sich um ein Wasserbauprojekt handelt. Vorgesehene 11 Vernetzungselemente sind die grosse Aufweitung im Epsemoos sowie die verschiedenen Längs- vernetzungsachsen wie der Dammfussgraben, Böschungen, Ufer, etc. Amphibienlaichgebiete sind entlang des neuen Dammes (auf der Aussenseite) im Epsemoos geplant. Weitere Trittsteine für Amphibien waren keine geplant, es handelte sich um Ideen für eine Maximalvariante oder spätere Optimierungen. Der Dammfussgraben wird zudem offen geführt und als Vernetzungselement ausgestaltet werden. Für die Schaffung von weiteren Trittsteinen usw. sind die angrenzenden Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 24 Gemeinden und Landwirte mit entsprechenden Vernetzungsprojekten gefordert. Der sanierte Hagneckkanal bietet ihnen eine gute und vielfältige Basis. Eine Vernetzung mit dem Moosgraben wird geprüft. Voraussetzung ist eine gesicherte Zusatzfinanzierung und das Einverständnis der Landeigentümer. 13 Die Frage betreffend Vernetzung mit Broye- bzw. Nidau-Büren Kanal betrifft nicht den Projektperi- meter. 19 Der Aareabfluss wird an mehreren Stellen künstlich gestaut, wodurch der natürliche Geschiebe- transport nicht mehr in natürlicher Weise stattfindet. Oberhalb des Hagneckkanals wird die Aare an den Stauwehren Aarberg, Niederried und im Wohlensee gestaut. - Insbesondere der Wohlensee mit seiner sehr geringen Fliessgeschwindigkeit führt dazu, dass grosse Mengen des Geschiebes aus dem Einzugsgebiet abgelagert werden. - In den Teileinzugsgebieten der Aare wird transportiertes Geschiebe immer wieder in Seen abge- lagert (Bsp. Brienzersee, Thunersee...) - Laufkraftwerke (wie z.B. Staustufe Aarberg) können mit gezielten Spülungen das aufgelandete Geschiebe wieder in den Unterstrom abgeben, Verlandungen in Seen (z.B. Wohlensee) können nicht selbstständig ausgespült werden und müssten daher aufwendig gebaggert werden. Lokale Kiesentnahmen können unterhalb des Hindernisses (Stauhaltungen, Seen) wieder der Aare zugeführt werden. Mit solchen Massnahmen können die morphologischen Verhältnisse (bis zum nächsten Hindernis, Stauwehr...) verbessert werden. Es muss jedoch betont werden, dass entsprechende Massnahmen kontinuerlich stattfinden müs- sen, ansonsten ist nur eine kurzfristige Veränderung spürbar. Zusammenfassend muss darauf hingewiesen werden, dass der technische und besonders der ökonomische Aufwand für die Kiesentnahmen und den Transport übermässig hoch sind. 20 Aufgrund der hydraulischen Verhältnisse des Hagneckkanals ist der Lebensraum im Projektgebiet nicht in erster Linie für strömungsliebende Fischarten geeignet. Die Äsche ist die Leitfischart der Region und weist eine stark abnehmende Tendenz auf. Daher kommt ihrer Förderung mit der Schaffung verschiedener neuer Strukturen und Lebensraumqualitäten zentrale Bedeutung zu. Mit der Schaffung sandiger Flachwasserzonen und Uferbereiche werden auch stark gefährdete Arten wie Bitterling und Bachneunauge gefördert. 21 Die Planer sind sich bewusst, dass Hochwasserereignisse Sand ablagern. Mit dem periodischen Unterhalt sind diese Ablagerungen massvoll zurückzubauen. Für die ökologischen Massnahmen sollte deshalb möglichst kein kostspieliges Fremdmaterial verwendet werden. Geländemodellie- rungen sollen sich möglichst auf Maschineneinsatz ohne zusätzlichen Eintrag von Fremdmaterial beschränken.

4.1.16 Massnahme Nr. 13: Nutzung

4.1.16.1 Zur Kenntnis genommene Eingaben 1 - Das Fahrverbot für Autos soll beibehalten werden. Viele Leute betreiben Sport. 2 - Das Fahrverbot für Motorfahrzeuge auf rechtsufrigem Dammweg entlang Planiwald soll aus ökologischen Gründen beibehalten werden. 3 - Für den Tourismus ist die Human Powered Mobility (HPM) sehr wichtig. 4 - Der Velo- und Skaterweg ist wichtig für den Seelandtourismus. 5 - Der Schwarzbelag ist im Winter für Ausflüge mit Kinderwagen oder Kindervelos geeignet. 6 - Gewässer bilden generell einen Anziehungspunkt für Naherholungssuchende. 7 - Von den Mitwirkenden wurden folgende Aktivitäten und Freitzeitbeschäftigungen genannt: Fi- schen, Radfahren, Spazieren, Joggen, Skaten, Naturbeobachtungen, Naturfotografie, Wandern, Reiten. Sie geniessen dabei die Ruhe, die gute Luftqualität und die Naturnähe im Gebiet des Hagneckkanals. - Der Mitwirkende ist der Ansicht, dass die Installationen der Armee, welche im ökologisch aufge- werteten Gebiet bestehen bleiben, eine Abwertung des Gebietes verursachen. Die Störfaktoren sollen eliminiert oder verlegt werden.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 25 4.1.16.2 In die weitere Projektbearbeitung einzubeziehende Eingaben 1 - Der Mitwirkende betreibt zahlreiche Wasserversorgungsinfrastrukturanlagen in der Gemeinde Hagneck und bittet um rechtzeitigen Einbezug in die Projektierung, falls Anpassungen der Lei- tungen und Anlagen notwendig werden. 2 - Der Mitwirkende wünscht eine Kontaktaufnahme von Seiten der Projektverantwortlichen, um im Gebiet der Übersetzstellen während der Bauphase die Truppeneinsätze zu koordinieren. 4 - Wildruhe: Schutz des Wildes im Planiwald und im Epsemoos durch Besucherlenkung der Nah- erholungssuchenden. Nutzungslenkung ist notwendig

4.1.16.3 Beantwortete Eingaben 1 Eingaben 1 - Der Mitwirkende ist der Meinung, dass sicherlich genügend Velo- und Skaterrouten in der Regi- on bestehen. 2 - Der Mitwirkende fragt, ob es eine alternative Routenführung für den Velo- und Skaterweg gibt. 3 - Der Mitwirkende stellt fest, dass zum Radfahren kein Schwarzbelag nötig ist, aber zum Rol- lerskatern schon. Er fragt sich zudem, ob die Kanalstrasse im HPM-Routenverzeichnis enthalten ist. 4 - Für Velos genügt ein Kiesweg. Die Skaterroute soll umgelegt werden. 5 - Die Skaterroute braucht Asphalt. Für die Veloroute auch vorzusehen? Können die Skater- und Veloroute nicht getrennt werden? 6 - Die Beseitigung des Schwarzbelages ist gleichbedeutend mit einer Abwertung des Naherho- lungsgebietes. 7 - Betonelemente und Schwarzbelag sind bei einer ökologischen Aufwertung eines Gebietes, wo nur der Natur Rechung getragen werden sollte, fehl am Platz. 8 - Als Kompensation für den Landverlust der Landwirte soll der Kanton die Walperswilbrücke verstärken oder ersetzen. Dies wäre gleichzeitig ein Beitrag an den Umweltschutz (kürzere Fahrten). 9 - Die Walperswilbrücke müsste ins Projekt einbezogen werden. 10 - Die Einschnürung durch die Walperswilbrücke stellt ein Problem dar. 11 - Der Mitwirkende regt an, die Linienführung der Südvariante der A5, welche durch den Projektpe- rimeter führt, in der Planung zu berücksichtigen.

Antworten 1 Bei der Velo- und Skaterroute handelt es sich um eine Nationale Velo- und Skaterroute, die im 1. 3 Strassennetzplan gemäss neuem Strassengesetz (1.1.09) aufgenommen ist. Da auf diesen natio- nalen Routen nicht nur Velos mit breiten widerstandsfähigen Pneus fahren, ist grundsätzlich ein feiner schlaglochfreier Belag notwendig. Für die Anforderungen der Skater ist zudem ein Schwarz- belag zwingend. 2 Vor der Expo02 wurden alternative Routen für Skater gesucht. Mit vernünftigem Aufwand ist in 4 diesem Bereich keine alternative Skaterroute möglich. 5 Am 23.02.09 fand eine Besprechung mit der kantonalen Fachstelle für Langsamverkehr, Schweiz- Mobil (Velo- und Skatervertreter) und den Wanderweg-Vertretern statt. Resultat der Sitzung war, dass die Wegbelagsarten so wie jetzt belassen werden. Dem Routennetz (inkl. bauliche Massnah- men) von Schweiz-Mobil hat der Regierungsrat zugestimmt. Der Kanton Bern hat das Projekt finanziell unterstützt. Der Abschnitt auf dem linksufrigen Damm von Hagneck bis zur Walpers- wilbrücke ist Teil einer Nationalen Velo- und Skaterroute. Die Region der 3 Seen ist das zweitwich- tigste Skatergebiet der Schweiz. Wegen dem Belagseinbau wurden seinerzeit ökologische Ersatz- massnahmen ausgeführt, und die Wanderwegroute wurde verlegt. Das Naturschutzinspektorat hatte damals beim Bewilligungsverfahren mitgewirkt. Die Auflagen wurden erfüllt. Der bestehende Schwarzbelag auf der linken Seite des Hagneckkanals zwischen den Brücken

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 26 Hagneck und Walperswil soll deshalb wie heute erhalten bleiben. 7 Der neue Dammfussweg im Hagnimoos wird ein von der Landwirtschaft mit schweren Fahrzeugen stark befahrener Weg, da die beiden mittleren Dammab- und auffahrten zurückgebaut werden. Mit den schweren und breiten Fahrzeugen würde in diesem Abschnitt der Kiesweg sehr schnell in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem Grund sollen die Fahrspuren mit Betonfertigelementen befes- tigt werden. Die Fahrspurenbefestigung ist eine Massnahme, die seit fast 20 Jahren für ökologisch wertvolle Wegbereiche eingesetzt wird. Diese Art des Wegebaus hat sich bewährt und wird von Umwelt- und Naturschutzkreisen unterstützt. Die Walperswilbrücke bildet kein Abflusshindernis für die Aare. Sie ist deshalb nicht Gegenstand des Projektes Sanierung Hagneckkanal. 1 Die Berücksichtigung der A5-Südvariante ist momentan nicht möglich, da die Südvariante politisch 1 nicht zur Realisierung vorgesehen ist.

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 27 5 Zusammenfassende Feststellungen und Folgerungen für die Projektierung

Die Gesamtprojektleitung hat zusammen mit der Bauherrschaft beschlossen, folgende Anlie- gen (bauliche und organisatorische Massnahmen) neu für das Projekt aufzunehmen:

Entscheide Massn. Kapitel Nr. - Verlegung des Bienenhauses auf der Böschungskante im 1.1 4.1.1.2 rechten Hagneckeinschnitt. - Ökologische Aufwertung im Hagneckeinschnitt. 1.1 4.1.1.3 - Prüfung der Schaffung eines offenen Dammentwässerungs- 2.5 / 12 4.1.7.3 / grabens anstatt einer Drainageleitung zum Mooskanal (BKW- 4.1.15.3 Moos). Gleichzeitig dient der Entwässerungsgraben als Ver- netzungselement mit dem Mooskanal. - Abklären der Hochwassersicherheit der Staatsstrasse Siselen 3 4.1.8.2 – Aarberg bei der Brücke über den Kallnachkanal mit dem Oberingenieurkreis III (Besitzer der Staatsstrassenbrücke). - Aufnahme des WWF Bern in die Begleitgruppe. 11 4.1.14.3 - Prüfung der Schaffung von Ein- und Ausstiegshilfen für Wild- 12 4.1.15.2 tiere im Bereich Grosswald / Beichwald. - Interessensabwägungen zwischen einzelnen gefährdeten 12 4.1.15.2 Arten transparenter machen. - Kontakt mit der Seeländischen Wasserversorgung Gemeind- 13 4.1.16.2 verband (SWG) als Netzbetreiber in Hagneck. - Kontakt mit der armasuisse wegen Truppeneinsätzen wäh- 13 4.1.16.2 rend des Baus. - Besucherlenkung im Epsemoos (Wildruhe). 13 4.1.16.2

Sanierung Hagneckkanal: Mitwirkungsbericht 28