Quick viewing(Text Mode)

Erläuterungsbericht Zum Flächennutzungsplan

Erläuterungsbericht Zum Flächennutzungsplan

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde

Verbandsgemeinde Irrel

Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan

Feststellungsbeschluss: 20. April 2006

Verbandsgemeinde Irrel

Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan

Feststellungsbeschluss: 20.April 2006 erstellt von der Arbeitsgemeinschaft:

Am Tower 14 Im Graben 3 planungsgruppe 54634 /Flugplatz 54634 Bitburg Tel. 06561/944901 Tel. 06561/95460

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 1

Inhaltsverzeichnis

Teil A Einleitung ...... 5

1 Aufgabe der Flächennutzungsplanung ...... 5

2 Planungsverfahren ...... 6

Teil B Planungsgrundlagen ...... 7

1 Plangebiet...... 7

2 Raumordnerische Planungsvorgaben...... 9 2.1 Landesentwicklungsprogramm (LEP III)...... 9 2.2 Regionaler Raumordnungsplan (RROP) ...... 11

3 Übergeordnete Planungsziele der Verbandsgemeinde Irrel ...... 13

Teil C Sachbereiche ...... 14

1 Wohnen ...... 14 1.1 Bevölkerungsentwicklung ...... 14 1.2 Wohnbauflächenbedarf...... 16 1.3 Planungen...... 17

2 Gewerbe...... 21 2.1 Bestandserfassung ...... 21 2.2 Planungsziele...... 21 2.3 Planungen...... 22

3 Fremdenverkehr...... 23 3.1 Bestandserfassung ...... 23 3.2 Planungsziele...... 25 3.3 Planungen...... 26

4 Öffentliche Einrichtungen / Gemeinbedarf...... 27 4.1 Bestandserfassung ...... 27 4.2 Planungsziele...... 27 4.3 Planungen...... 28

5 Verkehr...... 28 5.1 Bestandserfassung ...... 28 5.2 Planungsziele...... 29 5.3 Planungen...... 29

6 Energieversorgung ...... 29 6.1 Bestandserfassung ...... 29 6.2 Planungsziele...... 31 6.3 Planungen...... 31

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 2

7 Landwirtschaft...... 34 7.1 Bestandserfassung ...... 34 7.2 Planungsziele...... 35 7.3 Planungen...... 36

8 Forstwirtschaft ...... 38 8.1 Bestandserfassung ...... 38 8.2 Planungsziele...... 39 8.3 Planungen...... 39

9 Naturschutz und Landschaftspflege...... 40 9.1 Integration des Landschaftsplans in den Flächennutzungsplan...... 40 9.2 Schutzgebiete und Schutzobjekte im Sinne des Naturschutzrechts ...... 43 9.3 FFH-Vorprüfungen ...... 44 9.3.1 Aufgabenstellung...... 44 9.3.2 Ergebnisse der FFH-Vorprüfungen ...... 45 9.3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse und Anforderungen an die verbindliche Bauleitplanung...... 51

10 Sonstige Sachbereiche ...... 53 10.1 Wasserwirtschaft...... 53 10.1.1 Abwasserbeseitigung ...... 53 10.1.2 Wasserversorgung ...... 53 10.1.3 Altablagerungen/Altlasten...... 53 10.2 Rohstoffgewinnung ...... 54 10.3 Denkmalpflege ...... 54

Teil D Ortsgemeinden ...... 56

1 Ortsgemeinde Alsdorf ...... 56 1.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 56 1.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 57 1.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 57

2 Ortsgemeinde ...... 65 2.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 65 2.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 67 2.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 68

3 Ortsgemeinde Echternacherbrück...... 84 3.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 84 3.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 85 3.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 85

4 Ortsgemeinde Eisenach ...... 92 4.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 92

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 3

4.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 94 4.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 94

5 Ortsgemeinde Ernzen...... 99 5.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 99 5.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 101 5.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 102

6 Ortsgemeinde ...... 108 6.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 108 6.2 Sonstige geplante Bauflächenausweisungen...... 109 6.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 109

7 Ortsgemeinde ...... 116 7.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 116 7.2 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 117

8 Ortsgemeinde ...... 120 8.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 120 8.2 Sonstige geplante Bauflächenausweisungen...... 121 8.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 123

9 Ortsgemeinde Irrel ...... 129 9.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 129 9.2 Sonstige Bauflächenausweisungen/Friedhofserweiterung...... 130 9.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen/ Friedhofserweiterung ...... 132

10 Ortsgemeinde ...... 143 10.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 143

11 Ortsgemeinde ...... 144 11.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 144 11.2 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 145

12 Ortsgemeinde Minden ...... 149 12.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 149 12.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 150 12.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 150

13 Ortsgemeinde ...... 153 13.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 153 13.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 153

14 Ortsgemeinde ...... 154 14.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 154 14.2 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 155

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 4

15 Ortsgemeinde Prümzurlay ...... 157 15.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 157 15.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 158 15.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 159

16 Ortsgemeinde ...... 167 16.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 167 16.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 168 16.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 168

17 Ortsgemeinde ...... 172 17.1 Wohn- und Mischbauflächen ...... 172 17.2 Sonstige Bauflächenausweisungen...... 173 17.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen ...... 173

Hinweise zur Bebauungsplanung und Vorhabenebene...... 176

Anhang...... 178

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 5

TEIL A EINLEITUNG

1 AUFGABE DER FLÄCHENNUTZUNGSPLANUNG Die Flächennutzungsplanung hat als vorbereitende und damit erste Stufe der örtlichen Bauleit- planung die Aufgabe, die angestrebte städtebauliche Nutzung flächendeckend für das gesamte Verbandsgemeindegebiet darzustellen und zu erläutern. Der Flächennutzungsplan besteht dabei aus zwei Teilen: ƒ der Planzeichnung, d.h. dem eigentlichen Flächennutzungsplan, und ƒ dem vorliegenden Erläuterungsbericht. In der Planzeichnung werden die beabsichtigten Bodennutzungsarten, z.B. Wohnen, Gewerbe, Landwirtschaft sowie Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft, graphisch dargestellt und damit räumlich verortet. Im Erläuterungsbericht werden die zeichnerischen Darstellungen erläutert und dargelegt, welche Belange bzw. Erwägungen zur jeweiligen planerischen Entscheidung geführt haben. Die Flächennutzungsplanung, die sogenannte vorbereitende Bauleitplanung, ist der Bebauungs- planung, der verbindlichen Bauleitplanung, zeitlich vorgeschaltet. Der Flächennutzungsplan stellt die Art der beabsichtigten Bodennutzung im Sinne eines gemeindeweiten Gesamtkonzepts in den Grundzügen dar. Er soll zur Wahrung der städtebaulichen Ordnung und Entwicklung verhindern, dass eine Vielzahl unabgestimmter kleinräumiger Planungen zu unerwünschten Konflikten führt und dem Wohl der Allgemeinheit zuwiderläuft. Die unterschiedlichen Aufgaben der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung spiegeln sich auch in den jeweiligen Rechtsfolgen wider. Während die Bebauungspläne rechtsverbindlich sind und damit Baurecht schaffen, kommt den Flächennutzungsplänen keine unmittelbare Rechtswirkung zu. Der Bürger kann daher aus dem Flächennutzungsplan weder Rechtsansprüche auf die Verwirklichung der dargestellten Entwicklungsabsichten, noch Entschädigungsansprüche ableiten. Im Baugesetzbuch (BauGB) wird bezüglich der Rechtswirkung insbesondere bestimmt, dass Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln sind, d.h. die Regelung der konkreten Bebauung darf der Grundkonzeption des Flächennutzungsplans nicht widersprechen (sog. Entwicklungsgebot nach § 8 Abs. 2 BauGB). Aufgrund der begrenzten Aussageschärfe der vorbereitenden Bauleitplanung besteht dabei aber eine nicht unerhebliche Gestaltungsfreiheit. Die Aufgabe der Flächennutzungsplanung kann zusammenfassend auf folgende Punkte redu- ziert werden:

Steuerung nachfolgender Planungen ƒ Sie steuert die nachfolgende Bebauungsplanung im Sinne einer sozialgerechten, dem Wohl der Allgemeinheit dienenden städtebaulichen Gesamtkonzeption.

Umsetzung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung ƒ Der FNP ist Teil des Systems der räumlichen Planung und insofern auch den überge- ordneten Zielen der Raumordnung und Landesplanung anzupassen. Insbesondere die Grenzen und der Umfang der baulichen Inanspruchnahme des Außenbereichs werden durch die übergeordneten Planungen vorgegeben.

Darstellung und Berücksichtigung von Fachplanungen ƒ Der FNP hat die Aufgabe, die örtlichen und überörtlichen Fachplanungen, soweit sie sich auf die Bodennutzung auswirken, darzustellen und im Rahmen der städtebaulichen Gesamtkon- zeption zu berücksichtigen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 6

2 PLANUNGSVERFAHREN Der bisherige Planungs- und Verfahrensablauf stellt sich wie folgt dar:

Grundsatzbeschluss des Verbandsgemeinderates zur Aufstellung eines 23.07.1974 Flächennutzungsplanes Zustimmung von mehr als der Hälfte der Ortsgemeinden mit mehr als zwei Dritteln der 28.11.1977 bis 11.05.1978 Einwohner gemäß § 67 Abs. 2 GemO Aufstellungsbeschluss gemäß § 2 Abs. 1 BBauG durch den Verbandsgemeinderat 28.11.1979 öffentliche Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses im Mitteilungsblatt der 15.02.1980 Verbandsgemeinde Irrel Nr.7 Bürgerbeteiligung gemäß § 2a BBauG, öffentl. Unterrichtung und Erörterung im Rahmen 15.09.1983 bis 30.09.1983 von Informationsveranstaltungen

Beteiligung der Träger öffentlicher Belange 05.07.1984

Auftragserteilung Landschaftsplan an FÖA 30.07.1991 Auftragserteilung Flächennutzungsplan an HGH 04.11.1992 Beantragung einer Landesplanerischen Stellungnahme (§20 LPlG) 23.06.1994 Abgabe der Landesplanerischen Stellungnahme durch KV 27.09.1996 Fertigstellung Landschaftsplan durch FÖA Dezember 1994 Auftragserteilung Windkraftgutachten an FÖA 21.05.1997 Fertigstellung Windkraftgutachten durch FÖA Juli 1997 Bildung einer Arbeitsgemeinschaft zwischen HGH & ISU 22.10.1998 Beschluss des Verbandsgemeinderates, keine weiteren Windkraftflächen auszuweisen 15.12.1998 Auftragserteilung Integration Landschaftsplan an ISU 17.09.1999 Fertigstellung Integration Landschaftsplan durch ISU 16.05.2002 Beschluss des Verbandsgemeinderates zur Durchführung der Beteiligung der Träger 17.05.2002 öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB sowie der öffentlichen Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB Endgültige Entscheidung des Verbandsgemeinderates über den Vorentwurf des 14.10.2004 Flächennutzungsplanes/Beschluss des Verbandsgemeinderates zur Durchführung der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB sowie Beteiligung der Bürger gemäß § 3 Abs. 1 BauGB Entscheidung über die eingegangenen Stellungnahmen der gemäß § 4 Abs. 1 BauGB 14.07.2005 beteiligten Träger öffentlicher Belange sowie der gemäß § 3 Abs. 1 BauGB beteiligten Bürger und Beschluss der Offenlage gemäß § 3 Abs. 2 BauGB Entscheidung über die eingegangenen Stellungnahmen aus der Offenlage gemäß 02.03.2006 § 3 Abs. 2 BauGB und Beschluss der erneuten Offenlage gemäß § 3 Abs. 3 BauGB Entscheidung über die eingegangenen Stellungnahmen aus der erneuten Offenlage 20.04.2006 gemäß § 3 Abs. 3 BauGB und Feststellungsbeschluss

Tabelle 1: Verfahrensablauf

Das Bauleitplanverfahren wird nach dem Baugesetzbuch (BauGB) vom 27. August 1997 (BGBl. Seite 2141) durchgeführt. Von den Überleitungsvorschriften nach § 233 (1) des neuen BauGB vom 24. Juni 2004 wird Gebrauch gemacht. Hiernach können Flächennutzungspläne nach altem Recht durchgeführt werden, die vor dem 20. Juli 2004 eingeleitet wurden und vor dem 20. Juli 2006 abgeschlossen werden.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 7

TEIL B PLANUNGSGRUNDLAGEN

1 PLANGEBIET Das Plangebiet des Flächennutzungsplanes umfasst die Verbandsgemeinde Irrel, die im südwest- lichsten Bereich des Landkreises Bitburg-Prüm, unmittelbar an der luxemburgischen Grenze liegt. Sie setzt sich aus siebzehn Ortsgemeinden zusammen:

ƒ Alsdorf ƒ Bollendorf ƒ Echternacherbrück ƒ Eisenach ƒ Ernzen ƒ Ferschweiler ƒ Gilzem ƒ Holsthum ƒ Irrel ƒ Kaschenbach ƒ Menningen ƒ Minden ƒ Niederweis ƒ Peffingen ƒ Prümzurlay ƒ Schankweiler ƒ Wallendorf

Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung ist die Ortsgemeinde Irrel.

Abbildung 1: Übersichtskarte Verbandsgemeinde Irrel (Quelle: Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz: TÜK 200.000 [Hrsg: Institut für Angewandte Geodäsie])

Aufgrund ihrer Lage im beiderseits dünn besiedelten Grenzbereich zu Luxemburg ist die Ver- bandsgemeinde als peripherer ländlicher Raum zu bezeichnen, welcher vor allem landwirtschaft- lich und touristisch geprägt ist. Die Fläche des Verbandsgemeindegebietes umfasst insgesamt etwa 114 km² (11.423 ha) bei einer maximalen Ausdehnung von 21,5 km in Ost-West-Richtung und von12,5 km in Nord-Süd-Richtung.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 8

Nach Angabe des Landesinformationssystems ist mit 50,9 % (58 km²) der Großteil der Gesamtfläche landwirtschaftlich und zusätzlich 37,12 % (43 km²) forstwirtschaftlich genutzt. Nach Abzug dieser sowie der Wasserflächen (1,8 km²) und sogenannter 'Flächen anderer Nutzungen' (Friedhöfe, Unland) mit einem Anteil von 0,34 % (0,4 km²) verbleiben für die Siedlungsfläche noch ca. 12,6 km². Dies entspricht einem Wert von 11,05 % an der Gesamtgemarkungsfläche, wobei sämtliche Verkehrs- und Erholungsflächen eingeschlossen sind. Die prozentualen Anteile der verschiedenen Bodennutzungen an der Gesamtfläche zeigt das folgende Diagramm.

Flächen anderer Nutzung 0,35

Wasserflächen 0,87

Waldflächen 38,14

Landwirtschaftsflächen 51,57

Verkehrsflächen 5,13

Erholungsflächen 0,95

Betriebsflächen 0,37

Gebäude- und Freiflächen 2,61

Abbildung 2: Prozentuale Anteile der verschiedenen Nutzungen an der Gesamtfläche (Quelle: Landesinformationssystem (LIS) des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, Bad Ems)

Die Verbandsgemeinde Irrel liegt zu großen Teilen im Bereich der naturräumlichen Haupteinheit Bitburger Gutland und Oeslingvorland, in welcher weite, gewellte Hochflächen im Höhenniveau von ca. 400 m das Landschaftsbild bestimmen. Die Einheit kann als waldarme, offene Acker- baulandschaft charakterisiert werden. Durch die aus nördlicher Richtung kommenden Flüsse , Prüm, und Sauer und durch deren Nebenbäche sind die Hochflächen stark in Nord-Süd- Richtung gegliedert. Im Bereich des Ferschweiler Plateaus greift die Haupteinheit Ferschweiler und Luxemburger Sandsteinhochfläche in das Gutland ein und setzt sich in nördlicher Richtung bis über die Ver- bandsgemeindegrenze hinaus fort. Klimatisch nimmt das Gutland eine Mittelstellung zwischen dem Weinbauklima der Mosel und der unteren Sauer und dem submontanen Mittelgebirgsklima des Isleks ein. Zusammen mit den teils sehr fruchtbaren Böden wirkt sich das Klima günstig auf die landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit aus1. Die Gilzemer Hochfläche und die Bitburger Keuperhochfläche stellen die weniger reliefierten Be- reiche der aus Muschelkalk und Keuper aufgebauten Flächen dar, während das mehrere hundert Meter breite Untere Nimstal und das enge windungsreiche Untere Sauertal bis zu 200 m tiefe Einschnitte umfassen. Die durch ihren geologischen Aufbau andersartige Ferschweiler Sandsteinhochfläche zeigt mor- phologisch jedoch ein vergleichbares Bild. Das Ferschweiler Plateau und der Wolsfelder Heide-

1 Vgl. Werle, Otmar (1974): Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 148/149 Trier-, in: Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (Hrsg.): Geographische Landesaufnahme 1:200.000 - Naturräumliche Gliederung Deutschlands.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 9 rücken stellen von Fluss- und Bachtälern umgrenzte, markant abgesetzte Hochflächen der Liasplatten dar, die mit Steilrändern von 80-100 m Höhe zum Holsthumer Prümtal und zum Bollendorfer Sauertal abfallen. Die Hochflächen und Steilhänge sind größtenteils bewaldet.2 Den Anschluss an das überörtliche Verkehrsnetz erhält die Verbandsgemeinde Irrel durch drei Bundesstraßen. Die B 418 führt von Echternacherbrück bzw. durch das Sauertal entlang der luxemburgischen Grenze zu den Bundesstraßen an der Mosel. In Echternacherbrück setzt zudem die B 257 (E 29) in nördlicher Richtung nach Bitburg/Daun ein, die somit die Verbandsgemeinde mit der A 60 (E 42/E 29) Lüttich – Wittlich verbindet. Auf luxemburger Seite führt die E 29 als N 11 weiter in Richtung Luxemburg-Stadt.

2 RAUMORDNERISCHE PLANUNGSVORGABEN Flächennutzungspläne sind gemäß § 1 Abs. 4 BauGB den Zielen der Raumordnung anzupassen. Diese sind in Rheinland-Pfalz auf Landesebene im Landesentwicklungsprogramm III (LEP III)3 und auf regionaler Ebene im Regionalen Raumordnungsplan (RROP)4 festgelegt. Sie werden dem Planungsträger in Form einer Landesplanerischen Stellungsnahme nach § 20 LPlG bekannt ge- geben. Die Verpflichtung zur Ausfüllung dieser Vorgaben und damit der Verwirklichung raum- ordnerischer Ziele liegt laut § 4 Raumordnungsgesetz (ROG) und § 3 LPlG bei den einzelnen Planungsträgern.

2.1 Landesentwicklungsprogramm (LEP III) Im Landesentwicklungsprogramm (LEP III), welches als Orientierungsrahmen mit Ordnungs- funktion und somit als Grundlage für die langfristige räumliche Weiterentwicklung des Landes und seiner Teilräume fungiert5 ,ist die gesamte Verbandsgemeinde Irrel als dünn besiedelter ländlicher Raum in ungünstiger Lage eingeordnet. Die für die ländlichen Räume in der Bauleitplanung insbesondere zu beachtenden Entwicklungsziele können wie folgt zusammengefasst werden:6 ƒ Erhaltung der ländlichen Räume als eigenständige Lebens- und Wirtschaftsräume. ƒ Bewahrung und Erhöhung der Attraktivität der ländlichen Räume mit ihrer landschaftlichen Qualität sowie ihrer besonderen Eignung als Wohnstandort, für kulturelle Betätigung und soziale Nähe. ƒ Sicherung eines nach Zahl, Vielfalt und Qualifikation angemessenen Angebotes an nicht- landwirtschaftlichen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, das in Wohnortnähe erreichbar ist, insbesondere auch für Frauen. ƒ Sicherung der vielfältigen Funktionen von Landwirtschaft, Weinbau und Forstwirtschaft für die Erhaltung der besiedelten Kulturlandschaft. ƒ Nutzung der spezifischen Eignungen von Teilen der ländlichen Räume für Fremdenverkehr und Naherholung. ƒ Erhaltung des bestehenden Versorgungsniveaus durch Einrichtungen der öffentlichen und privaten Infrastruktur sowie Sicherung der Grundversorgung. ƒ Erhaltung und ggf. Ausbau der für die überörtliche Versorgung der Bevölkerung notwendigen Infrastruktureinrichtungen insbesondere in den zentralen Orten.

2 Vgl. Werle, O., a.a.O. 3 Staatskanzlei Rheinland-Pfalz: Landesentwicklungsprogramm III (LEP III), 1995. 4 Planungsgemeinschaft Trier: Regionaler Raumordnungsplan Region Trier, 1985. 5 Vgl. LEP III, Vorwort. 6 Vgl. ausführlicher: LEP III, Kapitel 2.1.3.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 10

ƒ Bevorzugte Entwicklung und Durchführung von Konversionsprojekten in ländlichen Räumen. Über diese allgemeinen Entwicklungsziele für den ländlichen Raum hinaus wird im LEP III für den dünn besiedelten ländlichen Raum in ungünstiger Lage u.a. Folgendes gefordert: 7 ƒ Funktionale Sicherung und Stärkung zentraler Orte aller Stufen. ƒ Erarbeitung örtlicher und überörtlicher Konzepte zur Erfassung regionaler Eigenkräfte und Entwicklungspotenziale unter Beachtung der Tragfähigkeit dieser Räume. ƒ Aufrechterhaltung bzw. Wiedereinrichtung von Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvor- sorge. ƒ Entwicklung neuer, am örtlichen Bedarf orientierter Versorgungsmodelle im Rahmen der Sicherung der wohnortnahen Grundversorgung. ƒ Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft im Rahmen der Entwicklung der Landwirtschaft. ƒ Erhaltung bzw. Förderung der Handlungsfähigkeit der Gemeinden als Voraussetzung für eine eigenständige Entwicklung. Für die konkrete Siedlungsentwicklung ist zunächst festzuhalten, dass jede Gemeinde grund- sätzlich ein Recht auf Eigenentwicklung besitzt. Das LEP III formuliert dazu folgende Ziele und Grundsätze.: "Jede Gemeinde trägt die Verantwortung für ihre Eigenentwicklung. Dies bedeutet die Wahr- nehmung aller örtlichen Aufgaben als Voraussetzung für eine eigenständige örtliche Entwicklung, insbesondere in den Bereichen Wohnen, Gewerbe, Freizeit, Verkehr und Umwelt." Diese Elemen- te und ihre Flächenansprüche sind sinnvoll einander zuzuordnen und in einem maßstäblichen Verhältnis zueinander zu entwickeln. "Die Art und das Maß der Eigenentwicklung der Gemeinde sind abhängig von Größe, innerer Struktur, kultureller Identität und langfristiger Tragfähigkeit. Die Eigenentwicklung soll sich an begründeten Entwicklungschancen der Gemeinde im Siedlungszusammenhang orientieren. Sie darf nicht zu einer Beeinträchtigung von Funktionen anderer Gemeinden oder der Umwelt führen. Der Ausgleich von Interessen unter den Gemeinden soll im Wege verstärkter interkommunaler Zusammenarbeit erfolgen und sich an gemeinsamen Planungs- und Handlungserfordernissen ausrichten." Zur Eigenentwicklung gehören insbesondere die Ermöglichung zeitgemäßer Wohnverhältnisse für die ortsverbundene Wohnbevölkerung und die Sicherstellung der örtlichen Versorgung mit öffentlichen und privaten Dienstleistungen sowie die angemessene Entwicklung der örtlichen gewerblichen Wirtschaft. Die Erfüllung der voraussehbaren Bedürfnisse der Bevölkerung bestätigt den grundsätzlichen Anspruch der Gemeinden auf Eigenentwicklung. Zur Vermeidung negativer siedlungsstruktureller Entwicklungen wird jedoch auch vorgegeben, dass bei der weiteren Siedlungstätigkeit der Schwerpunkt auf die Innenentwicklung zu legen ist, wobei hier das hauptsächliche Interesse auf die Aktivierung von Reserveflächen innerhalb des Siedlungsgebietes und die sinnvolle Umnutzung von brach gefallenen Gebäuden und Flächen zu richten ist. Für die unbebauten Bereiche der Verbandsgemeinde sind vor allem folgende Aussagen des LEP von Relevanz: Nach der ökologischen Raumgliederung des LEP III liegt die Verbandsgemeinde Irrel innerhalb eines vorwiegenden Entwicklungsraumes (Teilraum mit Sicherungs- und Sanierungscharakter). Daraus ergeben sich als Handlungserfordernisse die dauerhafte Erhaltung der Funktionsfähigkeit

7 Vgl. LEP III, S.13.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 11 bzw. Entwicklung der natürlichen Ressourcen sowie die Orientierung der Raumnutzungen an der Leistungsfähigkeit und Empfindlichkeit des Naturhaushalts und der Landschaft als Erlebnisraum.8 Im Übersichtsplan des Landesentwicklungsprogramms III ist der Großteil der Verbandsgemeinde (ausschließlich des Nordostens) als Erholungsraum definiert. Der mittlere Bereich von Echter- nacherbrück bis Peffingen ist zudem als Kernraum für den Arten- und Biotopschutz dargestellt. Zwischen Ernzen und Echternacherbrück ist ein Raum mit Bedeutung für die Rohstoffgewinnung gekennzeichnet. Der Bereich von Holsthum über Irrel nach Minden ist als Zone mittlerer thermi- scher Belastung ausgewiesen9, die Bodengefährdung wird im gesamten Gebiet der Verbandsge- meinde als gering eingestuft.10 Zur Sicherung der Erwerbsgrundlage wird im LEP III besonders auf den Schutz der für die Landwirtschaft sehr gut bzw. gut geeigneten Böden hingewiesen. "Eine Inanspruchnahme für andere Nutzungen soll unter Beachtung ökologischer Belange nur dann in Betracht kommen, wenn die Verwirklichung solcher Nutzungen zur Verbesserung der Raumstruktur beiträgt und für dieses Vorhaben nach seiner besonderen Zweckbestimmung nicht oder nur teilweise auf andere Flächen ausgewichen werden kann."11

2.2 Regionaler Raumordnungsplan (RROP) Im Regionalen Raumordnungsplan (RROP) werden die Aussagen des Landesentwicklungs- programms für die regionale Ebene konkretisiert und Vorgaben formuliert, an welche sich die Bauleitplanung nach § 1 Abs. 4 BauGB anpassen muss. Der RROP der Region Trier12 einschließlich seiner Teilfortschreibungen beinhaltet für die Verbandsgemeinde Irrel u.a. folgende wichtige Ziele und Grundsätze: ƒ die Einordnung der Verbandsgemeinde Irrel als strukturschwacher Raum.13 ƒ die Ausweisung der Ortsgemeinde Irrel als Unterzentrum. "Die Unter- und Kleinzentren sollen mit ihrer Ausstattung die Grundversorgung der Bevölkerung im Nahbereich gewähr- leisten." Sie dienen darüber hinaus dem Ziel, "in den peripher gelegenen Gebietsteilen der Region ein qualitativ höheres zentralörtliches Versorgungsniveau zu erreichen".14 ƒ die Zuweisung der besonderen Funktionen Wohnen, Gewerbe, Erholung und Landwirtschaft an Gemeinden, "die sich in ihrer Bedeutung für die Raumstruktur erheblich von den übrigen Funktionen der Gemeinden im Rahmen ihrer Eigenentwicklung abheben und überörtlichen Charakter aufweisen."15 Die Tabelle 2 zeigt die besonderen Funktionen, die den einzelnen Ortsgemeinden nach RROP zugeordnet sind. ƒ die Vorranggebiete für die Windenergienutzung: „In den Vorranggebieten ist der Bau- und Betrieb von raumbedeutsamen Windenergieanlagen Ziel der Regionalplanung. Alle raumbe- deutsamen Funktionen oder Nutzungen, die mit der Windenergienutzung nicht zu verein-

8 Vgl. LEP III (1995), S.14 f. 9 Vgl. LEP III, Karte 12. 10 Vgl. LEP III, Karte 11. 11 LEP III (1995), S. 105. 12 Planungsgemeinschaft Trier: Regionaler Raumordnungsplan Region Trier, 1985. 13 Vgl. RROP (1985), S. 8 ff. 14 RROP (1985), S. 13. 15 RROP (1985), S. 10 ff.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 12

baren sind, sind in diesen Gebieten ausgeschlossen. Außerhalb der Vorranggebiete ist die Errichtung von raumbedeutsamen Windenergieanlagen ausgeschlossen.“ 16 ƒ die Vorranggebiete für die Forstwirtschaft: „Vorranggebiete dürfen nur in unabweisbaren Fällen anderweitig in Anspruch genommen werden.“17 ƒ die Vorranggebiete für die Landwirtschaft: „Vorranggebiete dürfen nur in unabweisbaren Fällen anderweitig in Anspruch genommen werden.“18 Es ist darauf hinzuweisen, dass das OVG Koblenz in seinem Urteil vom 17. April 2002 festgestellt hat, dass es sich bei den Vor- ranggebieten für die Landwirtschaft nicht um Ziele der Raumordnung, sondern um Grund- sätze der Raumordnung handelt, welche der Abwägung zugänglich sind.

Gemeinde Landwirtschaft Erholung Wohnen Gewerbe Zentraler Ort

Alsdorf X Bollendorf X X Echternacherbrück X X Eisenach X Ernzen X X Ferschweiler X X Gilzem X Holsthum X X Irrel X X X Unterzentrum Kaschenbach X Menningen Minden X X Niederweis X Peffingen X Prümzurlay X Schankweiler X Wallendorf X X

Tabelle 2: Besondere Funktionen und zentralörtliche Bedeutung der Gemeinden (Quelle: RROP 1985)

Im Rahmen der noch nicht rechtskräftigen Gesamtfortschreibung des RROP sind nach Aus- sagen der Regionalen Planungsgemeinschaft Trier vom Oktober 2005 folgende Änderungen hinsichtlich der Gemeindefunktionen und der zentralörtlichen Gliederung geplant: ƒ Entsprechend der bereits geltenden Regelung im LEP III wird mit der Neufassung des regionalen Raumordnungsplans das bisherige ’Unterzentrum’ Irrel zum ’Grundzentrum’. ƒ Die Ortsgemeinde Ferschweiler verliert die besondere Funktion Landwirtschaft. ƒ Die Ortsgemeinde Echternacherbrück soll nach derzeitigem Stand die besondere Funktion Gewerbe als Beiort verlieren. Gleichzeitig wird der Standort Irrel als Gewerbe- und Industriestandort mit regionaler Bedeutung bezeichnet.

16 RROP, Teilfortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans – Kapitel Energieversorgung /Teilbereich Windenergie –, beschlossen durch die Regionalvertretung am 5. Dezember 2003, genehmigt durch die oberste Landesplanungsbehörde mit Bescheid vom 13. Mai 2004, Az. 14146-66:37, rechtsverbindlich seit dem 7. Juni 2004. 17 RROP, S. 83. 18 RROP, S. 83.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 13

ƒ Zu den Gewerbe- und Industriestandorten mit regionaler Bedeutung wurde seitens der Regionalvertretung der Planungsgemeinschaft Trier u.a. folgendes Ziel beschlossen:

Z Die Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft soll sich neben den landesweit bedeutsamen Standortbereichen vor allem in den vorhandenen und neu bestimmten Gewerbe- und Industriestandorten mit regionaler Bedeutung vollziehen. Neben der vorrangigen Ansiedlung mittelständischer Industrie- und Gewerbebetriebe ist im Einzelfall auch die – ergänzend zu den landesweit bedeutsamen Standorten – Errichtung flächenintensiver Vorhaben nicht ausgeschlossen. An diesen Standorten sind die flächenmäßigen und infrastrukturellen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Funktionen vorrangig zu verbessern. Die Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben ist an diesen Standorten ausgeschlossen.

3 ÜBERGEORDNETE PLANUNGSZIELE DER VERBANDSGEMEINDE IRREL Bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes für die Verbandsgemeinde Irrel wird von einem Zeithorizont ca. bis zum Jahre 2015 ausgegangen. Die Verbandsgemeindeverwaltung verfolgt die nachstehenden übergeordneten Planungsziele: ƒ Aufgrund der Lage der Verbandsgemeinde im dünn besiedelten ländlichen Raum in ungünstiger Lage besteht der Bedarf, die Voraussetzungen des Plangebietes als Lebens- und Wirtschaftsraum zu erhalten und zu erweitern. Daraus folgt, dass die dafür erforderlichen Entwicklungsflächen bereitgestellt werden müssen. ƒ Die Bereitstellung von Bauland zu Wohnzwecken soll vorrangig zugunsten der ein- heimischen bauwilligen Bevölkerung erfolgen. ƒ Das Arbeitsplatzangebot soll sowohl quantitativ als auch qualitativ erhalten bzw. ausgebaut werden. Hierfür ist eine Verbesserung der Standortvoraussetzungen für ansässige sowie für ansiedlungsbereite Betriebe anzustreben. ƒ Die typischen Erscheinungsbilder der verschiedenen Ortsgemeinden sollen erhalten werden. Hierzu dienen neben einer angemessenen Bauflächenausweisung insbesondere die Planung von neuen Grünflächen bzw. die Erhaltung bestehender Grünbereiche. Vernetzte Grünsysteme zwischen den einzelnen Ortsgemeinden mit ortstypischem Vegetationsbestand sollen die Landschaft weiterhin anreichern. ƒ Der Schutz der natürlichen Ressourcen soll, soweit dies unter Berücksichtigung der Belange der Wirtschaft und der Deckung des Wohnbauflächenbedarfs möglich ist, gewährleistet werden. Es ist Ziel, mit Grund und Boden entsprechend der Regelung des § 1a BauGB sparsam und schonend umzugehen und die Bodenversiegelung auf das notwendige Maß zu begrenzen. ƒ Die Eignung des Plangebietes für Fremdenverkehr ist zu Nutzen und weiter auszubauen. Dazu gehört auch die Bereitstellung entsprechender Infrastruktur sowie insbesondere auch der bereits erwähnte Schutz und die Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen. Die attraktiven naturräumlichen Gegebenheiten der Verbandsgemeinde sind das entscheidende Potenzial, auf dem der Fremdenverkehr dieser Region aufbaut.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 14

TEIL C SACHBEREICHE

1 WOHNEN

1.1 Bevölkerungsentwicklung Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die Entwicklung der Einwohnerzahlen der Verbands- gemeinde Irrel von 1981 bis 2002.

9500

9000

8500 Stat. Landesamt 8000 VG Irrel Erstwohnsitz Anzahl VG Irrel insgesamt 7500

7000

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 Jahr

Abbildung 3: Einwohnerentwicklung der Verbandsgemeinde Irrel im Zeitraum von 1981 bis 2002 (Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz und EWOIS)

Ausgehend von den Zahlen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz ist zunächst Folgen- des festzustellen: Während die Einwohnerzahl bis 1985 bei etwas unter 8.000 stagnierte, sank der Wert im darauffolgenden Jahr erst leicht ab, um dann seit 1987 bis 1990 eine Steigerung um über 6 % auf 8.341 Personen zu erfahren. Anschließend fand erst eine weitere geringfügige Abnahme auf 8.322 und dann eine erneute Bevölkerungszunahme auf 8542 Personen im Jahr 1994 statt. Dies stellt den Einwohnerhöchststand der Verbandsgemeinde dar. Seit 1995 befindet sich die Bevölkerungs- entwicklung in einem leichten Abwärtstrend. 1999 wurden 8.379 Einwohner gezählt. Während des gesamten Betrachtungszeitraums stieg die Bevölkerung um 6% an. Die Zahlen gemäß EWOIS liegen aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden zwar etwas über den Zahlen des Statistischen Landesamtes. Der Verlauf der Kurven bzw. die Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung stimmen jedoch überein. Der Anstieg der Einwohnerzahlen seit Mitte der 80er Jahre lässt sich durch mehrere Aspekte erklären: ƒ wirtschaftliche Erholung und damit wachsender Siedlungsdruck, ƒ zunehmende Zahl an Asylbewerbern sowie ƒ wachsende Aus- und Übersiedlerzahlen aufgrund der politischen Entwicklung in den Staaten Ost- und Südosteuropas sowie der ehemaligen DDR. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung in den einzelnen Ortsgemeinden bis 2002.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 15

1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Alsdorf 307 319 338 332 340 339 359 349 355 366 375 381 371 396 390 392 383 385 390 395 391 390

Bollendorf 1453 1446 1457 1435 1461 1448 1457 1456 1517 1574 1541 1590 1615 1637 1659 1676 1701 1628 1641 1618 1578 1599 Echternacher- brück 544 528 535 541 560 550 565 557 633 656 614 629 633 599 612 585 582 572 574579 549 538

Eisenach 346 341 347 351 342 344 339 341 342 333 341 361 340 349 348 345 327 324 320 328 320 318

Ernzen 486 494 484 466 467 464 447 429 429 440 431 423 421 431 412 407 404 400 385 390 404 384

Ferschweiler 920 917 924 916 905 889 888 902 891 921 928 928 918 925 903 882 861 854 865 866 863 863

Gilzem 377 376 374 371 365 364 357 356 361 369 361 364 376 371 377 372 370 368 371 366 390 389

Holsthum 504 502 506 523 527 522 515 516 529 538 535 566 555 562 558 565 562 579 584 560 550 550

Irrel 1162 1135 1139 1147 1143 1157 1210 1201 1203 1223 1242 1262 1305 1324 1318 1335 1375 1367 1390 1376 1385 1389

Kaschenbach 58 58 59 61 57 49 44 44 42 40 53 50 46 43 46 47 46 49 41 42 46 47

Menningen 165 174 171 166 163 166 168 163 158 156 150 159 163 165 157 147 154 149 152 165 174 177

Minden 231 243 247 235 226 222 256 240 228 224 219 210 200 179 193 169 149 169 140 167 162 158

Niederweis 219 215 211 216 214 215 239 238 232 238 231 238 227 230 221 216 218 217 212 211 229 224

Peffingen 210 210 204 205 193 193 203 199 208 206 207 206 208 211 203 206 203 210 219 222 223 214

Prümzurlay 355 361 356 361 376 364 401 441 475 481 494 490 505 525 533 541 535 533 538 556 568 555

Schankweiler 208 213 208 209 201 198 199 192 190 185 194 198 209 201 192 201 200 192 201 205 196 190

Wallendorf 368 384 374 387 376 368 374 380 389 391 406 405 406 394 395 386 396 400 380 388 384 389 VG Irrel 7913 7916 7934 7922 7916 7852 8021 8004 8182 8341 8322 8460 8498 8542 8517 8472 8466 8396 8403 8434 8412 8379 Tabelle 3: Einwohnerzahlen (nur Hauptwohnsitze) der Verbandsgemeinde Irrel im Zeitraum von 1981 bis 2002 (Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz)

Betrachtet man die Entwicklungen in den einzelnen Ortsgemeinden, so lässt sich feststellen, dass diese zum Teil stärker voneinander abweichen. Während die Mehrzahl der Gemeinden über den gesamten Zeitraum Zuwächse verzeichnen, war die Entwicklung z.B. in Ernzen, Ferschweiler und Schankweiler rückläufig. Gründe hierfür können zum einen in der unterschiedlichen Verkehrsan- bindung und den unterschiedlichen Infrastrukturausstattungen. Zum anderen könnte sich die Verfügbarkeit von Wohnbauland auf die Bevölkerungsentwicklung ausgewirkt haben. In jüngerer Zeit lassen sich verstärkt Wanderungsgewinne aus Luxemburg feststellen. Die Zahl der gemeldeten luxemburgischen Bürger hat sich lt. EWOIS vom 31.12.2002 bis 23. Februar 2005 von 285 auf 401 erhöht, d. h. in gut 2 Jahren um 116 Bürger. Dies trifft insbesondere für die Ortsgemeinden Bollendorf + 38, Echternacherbrück + 39, Ernzen + 11, Ferschweiler + 11, Minden + 6, Niederweis + 5, Prümzurlay + 4 und Wallendorf + 4 zu.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 16

1.2 Wohnbauflächenbedarf Der Landesplanerischen Stellungnahme aus dem Jahr 1996, welche u.a. Aussagen zum Wohnbauflächenbedarf traf, lag eine Wohnungsbedarfsprognose der Planungsgemeinschaft Region Trier bis zum Jahr 2010 zu Grunde.19 Der hierbei von der Planungsgemeinschaft errech- nete und somit regionalplanerisch vertretbare Zuwachs an Wohnbauflächen bis zum Jahr 2010 beträgt für die Verbandsgemeinde Irrel 594 Wohneinheiten (WE), was einer Fläche von 47,4 ha entspricht. Das Verhältnis von Fläche zu Wohneinheiten orientiert sich am durchschnittlichen Dichtewert der Wohnbebauung für die ländlichen Bereiche der Region Trier, der bei 12,5 WE/ha liegt.20 Die Bedarfwerte sind laut Planungsgemeinschaft lediglich als Orientierungswerte anzu- sehen. Dies gilt insbesondere aufgrund der Tatsache, dass sie im Jahr 1994 ermittelt worden sind und insofern nur noch sehr eingeschränkten Bezug zur tatsächlichen Situation haben. In der nachfolgenden Grafik ist dargestellt, wie sich die Fläche von 47,4 ha auf die einzelnen Ortsgemeinden verteilt.

Wallendorf 2,0

Schankweiler 1,0

Prümzurlay 2,6 Peffingen 1,0 Niederweis 1,1 Minden 1,0 Menningen 0,8

Kaschenbach 0,2

Irrel 9,0

Holsthum 2,8

Gilzem 1,9

Ferschweiler 4,5

Ernzen 2,1 Eisenach 1,8 Echternacherbrück 3,0 Bollendorf 10,7

Alsdorf 1,9

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 Abbildung 4: Wohnbauflächen-Bedarfswerte der einzelnen Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Irrel bis zum Jahr 2010 (in Hektar) (Quelle: Landesplanerische Stellungnahme 1996, Aktualisierung 1997)

Da grundsätzlich jede Ortsgemeinde Anspruch auf Eigenentwicklung hat, ist für jede Ortsgemeinde zumindest der Wohnbauflächenbedarf, der sich aus Nachhol- und Ersatzbedarf ergibt, gedeckt. Gemäß den dargestellten Vorgaben der Landes- und Regionalplanung soll sich die künftige Siedlungsentwicklung vorrangig in den zentralen Orten und in den W-Gemeinden vollziehen. Aus diesem Grund wurde der prozentuale Anteil des Wohnbauflächenbedarfs in den betroffenen Gemeinden Irrel und Bollendorf um 5 % gegenüber dem reinen Eigenentwicklungsbedarf erhöht. Gleichzeitig reduzierten sich die Flächenanteile der übrigen Ortsgemeinden.

19 vgl. Landesplanerische Stellungnahme 1996, S.27. 20 Wert der Planungsgemeinschaft Region Trier, welcher der Landesplanerischen Stellungnahme zu Grunde liegt.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 17

1.3 Planungen Im Rahmen der Flächennutzungsplanung sind zur Deckung des Wohnbauflächenbedarfs neben Neuausweisungen auch Flächenreserven heranzuziehen. Dementsprechend wurde eine Erhebung sämtlicher freier Bauflächen in der Verbandsgemeinde Irrel durchgeführt und im Jahr 2005 nochmals aktualisiert. Hinsichtlich der prozentualen Anrechenbarkeit der Flächenreserven und Neuausweisungen werden die Werte aus der Landesplanerischen Stellungsnahme, welche den Anteil der tatsächlich verfügbaren Flächen wiedergeben sollen, entnommen.21 Danach werden Neuausweisungen und freie Baustellen in Satzungen gemäß § 34 BauGB zu 100%, freie Baustellen in rechtskräftigen sowie im Verfahren befindlichen Bebauungsplänen zu 80% und Baulücken im sonstigen Innen- bereich gemäß § 34 BauGB zu 50% angerechnet. Die folgenden Tabellen stellen die Flächen- reserven, die Neuausweisungen und die Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen dar.

Flächenreserven

Ortsgemeinde Baulücken § 34 Baustellen Baustellen Baustellen gesamt BauGB verbindliche B-Plan-Entwürfe Satzungen B-Pläne § 34 BauGB Anz. 50% ha Anz. 80% ha Anz. 80% ha 100% ha Alsdorf 10 5 0,59 7 0,60 0 - 0,2 1,3 Bollendorf 8 4 0,49 7 0,60 0 - 1,0 2,0 Echternacherbrück 7 4 0,4 27 22 1,8 0 0 - 0,3 2,5 Eisenach 12 6 0,62 2 0,20 0 - - 0,8 Ernzen 20 10 1,08 6 0,50 0 - - 1,5 Ferschweiler 29 15 1,50 0 - 0 0 - - 1,5 Gilzem 16 8 0,89 7 0,67 6 0,5 - 1,9 Holsthum 4 2 0,25 4 0,30 0 - 0,4 0,9 Irrel 9 5 0,526 21 1,70 0 - - 2,2 Kaschenbach 0 0 - 0 0 - 0 0 - 0,3 0,3 Menningen 2 1 0,11 1 0,10 0 - - 0,2 Minden 4 2 0,213 10 0,80 0 - - 1,0 Niederweis 0 0 - 17 14 1,10 0 - - 1,1 Peffingen 8 4 0,40 0 - 0 0 - 0,4 0,8 Prümzurlay 3 2 0,26 5 0,40 0 - 0,2 0,8 Schankweiler 5 3 0,3 0 0 - 0 0 - - 0,3 Wallendorf 0 0 - 14 11 0,90 0 - - 0,9 gesamt 7,1 9,6 0,5 2,8 20,0

Tabelle 4: Misch- und Wohnbauflächenreserven

21 vgl. Anhang 18 zur Landesplanerischen Stellungnahme (1996)

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 18

Neuausweisungen

Ortsgemeinde Priorität I Priorität II Priorität III gesamt ha ha ha ha Alsdorf 3,1 2,3 - 5,4 Bollendorf 15,6 0,5 - 16,1 Echternacherbrück 3,2 - - 3,2 Eisenach 0,8 3,3 - 4,1 Ernzen 5,4 1,7 - 7,1 Ferschweiler 3,9 2,1 - 6,0 Gilzem 1,7 - - 1,7 Holsthum 4,7 - - 4,7 Irrel 8,3 5,5 - 13,8 Kaschenbach - - - - Menningen 2,1 - - 2,1 Minden 0,1 - - 0,1 Niederweis - - - - Peffingen 0,9 - - 0,9 Prümzurlay 2,4 2,4 1,0 5,8 Schankweiler 2,1 - - 2,1 Wallendorf 1,7 3,4 - 5,1 gesamt 56,0 21,2 1,0 78,2

Tabelle 5: Misch- und Wohnbauflächenneuausweisungen

Die Bauflächenausweisungen wurden, wie in der Tabelle 5 aufgezeigt, in drei Prioritäten aufgeteilt. Danach entfallen auf die Priorität I 56,0 ha, auf die Priorität II 21,2 ha und auf die Priorität III 1,0 ha. Hiermit wird eine nach dem tatsächlichen Bedarf zeitlich gestaffelte Entwicklung der Bauflächen garantiert. Ein Bebauungsplan ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Eine Baufläche niedrigerer Priorität darf erst dann entwickelt werden, wenn die Baugebiete höherer Priorität, welche in derselben Ortsgemeinde liegen, bereits überwiegend bebaut sind. Ist eine Prioritäten- änderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und Beschluss des Verbands- gemeinderates erfolgen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 19

Gesamtbilanz

Ortsgemeinde Flächenreserven Neuausweisungen Gesamt Bedarf gemäß (Flächenreserven + Landesplanerischer Neuausweisungen der Stellungnahme Prioritäten I, II, und III) ha ha ha ha Alsdorf 1,3 5,4 6,7 1,9 Bollendorf 2,0 16,1 18,1 10,7 Echternacherbrück 2,5 3,2 5,7 3,0 Eisenach 0,8 4,1 4,9 1,8 Ernzen 1,5 7,1 8,6 2,1 Ferschweiler 1,5 6,0 7,5 4,5 Gilzem 1,9 1,7 3,6 1,9 Holsthum 0,9 4,7 5,6 2,8 Irrel 2,2 13,8 16,0 9,0 Kaschenbach 0,3 - 0,3 0,2 Menningen 0,2 2,1 2,3 0,8 Minden 1,0 0,1 1,1 1,0 Niederweis 1,1 - 1,1 1,1 Peffingen 0,8 0,9 1,7 1,0 Prümzurlay 0,8 5,8 6,6 2,6 Schankweiler 0,3 2,1 2,4 1,0 Wallendorf 0,9 5,1 6,0 2,0 gesamt 20,0 78,2 98,2 47,4

Tabelle 6: Gesamtflächenbilanz Wohn- und Mischbauflächen

Die Ausweisungen gehen mit insgesamt 98,2 ha deutlich über den im Rahmen der Landes- planerischen Stellungnahme aus dem Jahr 1996 ermittelten Bedarf hinaus. Der Umfang der Neuausweisungen wird dennoch unter Berücksichtigung aktueller Trends als erforderlich und vertretbar angesehen. Als Begründung für den Umfang der Bauflächenausweisungen kann im Einzelnen Folgendes angeführt werden: ƒ Bezüglich der demographischen Entwicklung kann festgestellt werden, dass die Nachfrage nach Wohnungen bis 2020 steigen wird. In der Wohnungsmarktbeobachtung 2003 der Landestreuhandstelle Rheinland-Pfalz geht man von Folgendem aus: "Ab 2020 schlage sich der bundesweit einsetzende Bevölkerungsrückgang in abnehmenden Haushaltszahlen nieder. Im Jahre 2050 werden 7 % weniger Haushalte erwartet als auf dem Höchststand in 2020." ƒ Im weiteren Abschnitt heißt es in der Wohnungsmarktbeobachtung 2003 der Landes- treuhandstelle Rheinland-Pfalz: "Im Westen des Landes (hier ist Rheinland-Pfalz gemeint), dürfte Luxemburg mit einer Verdoppelung seiner Bevölkerung bis 2050 und seiner Wirtschafts- und Kapitalkraft ein weiteres Kräftefeld sein, an dem Rheinland-Pfalz partizi- pieren könnte."

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 20

ƒ Diese vorgenannte Aussage trifft insbesondere für die VG Irrel zu, was auch durch die Zunahme der in der VG gemeldeten luxemburgischen Bürger belegt ist. So hat sich die Zahl der gemeldeten luxemburgischen Bürger lt. EWOI vom 31. Dezember 2002 bis 23. Februar 2005 von 285 auf 401 erhöht, d. h. in gut 2 Jahren um 116 Bürger. Dies trifft insbesondere für die Ortsgemeinden Bollendorf + 38, Echternacherbrück + 39, Ernzen + 11, Ferschweiler + 11, Minden + 6, Niederweis + 5, Prümzurlay + 4 und Wallendorf + 4 zu. ƒ Durch entsprechendes Baulandangebot in den einzelnen Gemeinden wird sich der Ansiedlungsdruck aus Luxemburg noch wesentlich erhöhen. Beste Beispiele hierfür sind Echternacherbrück und Ernzen. Mit Blick auf den europäischen Gedanken will die VG Irrel dem Anliegen der luxemburgischen Bauinteressen entgegenkommen. ƒ Die tatsächliche Verfügbarkeit der Flächenreserven im Innenbereich gemäß § 34 Abs. 1 und 2 BauGB wird den angerechneten Wert von 50 % deutlich unterschreiten. Gründe hierfür liegen vor allem in den Eigentumsverhältnissen und Nutzungsvorstellungen der Eigentümer. Zudem entsprechen die Baulücken oftmals nicht den Wünschen potentiell Bauwilliger (z.B. Lage, Zuschnitt, Nähe zu emitierenden Nutzungen). ƒ Zudem ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei den Neuausweisungen, welche nach den landesplanerischen Vorgaben zu 100 % anzurechnen sind, um Bruttobauland handelt. Die Erschließung, Randeingrünungen, gebietsinternen Ausgleichsmaßnahmen und öffentliche Grünflächen, die zu einer deutlichen Reduzierung des tatsächlichen Nettobaulands führen können, werden nicht berücksichtigt. ƒ 29,9 ha der neu ausgewiesenen Bauflächen entfallen bereits auf die W-Gemeinden Bollendorf und Irrel. ƒ Die Bauflächenausweisungen wurden in drei Prioritäten aufgeteilt. Auf die Priorität I entfallen 56,0 ha, auf die Priorität II 21,2 ha und auf die Priorität III 1,0 ha. Hiermit wird eine nach dem tatsächlichen Bedarf zeitlich gestaffelte Entwicklung der Bauflächen garantiert.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 21

2 GEWERBE

2.1 Bestandserfassung In der Verbandsgemeinde Irrel unterschreiten die Flächenreserven in bestehenden Gewerbebieten eine Größe von 1 ha. Als Konsequenz ergibt sich ein erhöhter Bedarf an Gewerbeflächen- ausweisungen, um ansiedlungswilligen Unternehmen Rechnung zu tragen und der bestehenden gewerblichen Wirtschaft Raum für Erweiterungen und Verlagerungen zu geben. Ein entsprechender hoher Ansiedlungsdruck ist festzustellen. Derzeit ist insbesondere eine verstärkte Nachfrage durch in Luxemburg angesiedelte Firmen zu verzeichnen. Im Zuge der aktuellen Entwicklung des Gewerbegebiets ’Zweikreuz’ wurde von Firmen schriftlich ein Gesamt- flächenbedarf von ca. 12,7 ha Nettofläche angemeldet. Es ist zu erwarten, dass die attraktive Lage der Verbandsgemeinde Irrel für luxemburgische Firmen auch zukünftig zu einem erhöhten Gewerbeflächenbedarf führen wird. Seitens der ortsansässigen Wirtschaft werden insbesondere Erweiterungs- und Verlagerungswünsche geäußert, welche in einzelnen Ortsgemeinden konkreten Planungsbedarf auslösen.

2.2 Planungsziele Die Verbandsgemeinde Irrel verfolgt hinsichtlich der Entwicklung der gewerblichen Bauflächen folgende Ziele:

Zentrales Gewerbegebiet der VG Irrel

ƒ Durch die Darstellung des gemeinsamen Gewerbegebiets im Bereich ’Zweikreuz’ als gewerbliche Baufläche soll den raumordnerischen Vorgaben Rechnung getragen werden. Im Regionalen Raumordnungsplan (RROP) der Region Trier aus dem Jahr 1985 sind die Ortsgemeinden Irrel und Echternacherbrück als Gemeinden mit der besonderen Funktion 'Gewerbe' ausgewiesen. Im Rahmen der noch nicht rechtskräftigen Gesamtfortschreibung des RROP wird der Standort Irrel als Gewerbe- und Industriestandort mit regionaler Bedeutung ausgewiesen. ƒ Mit der Realisierung des Gebiets sollen mehr nichtlandwirtschaftliche Arbeitsplätze in Wohnortnähe geschaffen werden. Darüber hinaus möchte man ein qualitativ und quantitativ hochwertiges Angebot an gewerblichen Bauflächen schaffen, um Betrieben die Möglichkeit zur Auslagerung und Expansion und somit zur Arbeitsplatzsicherung zu geben. ƒ Der Standort soll überwiegend der industriellen und gewerblichen Nutzungen dienen. Nach Möglichkeit sollen darüber hinaus Dienstleistungsunternehmen angesiedelt werden. ƒ Durch die Ausweisung sollen die Voraussetzungen für die Entwicklung des bereits im Verfahren stehenden Bebauungsplan ’Zweikreuz’ aus dem Flächennutzungsplan geschaffen werden (Entwicklungsgebot gemäß § 8 Abs. 1 BauGB). ƒ Im Jahre 2006 ist aufgrund des Ansiedlungsdruckes verschiedener Firmen die Erschließung eines ersten Bauabschnittes mit einer Nettofläche von 16,3 ha (24,9 ha Bruttofläche) geplant.

Sonstige Ziele

ƒ In den einzelnen Gemeinden soll den Erweiterungs- und Verlagerungswünschen einhei- mischer kleinerer Betriebe Rechnung getragen werden. Ziel ist die Stärkung der ortsansässigen Unternehmen und deren langfristige räumliche Bindung an die Ortsgemein- den und die Verbandsgemeinde Irrel (Eigenentwicklung).

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 22

2.3 Planung In der folgenden Tabelle werden die neu ausgewiesenen gewerblichen Bauflächen aufgeführt.

Ortsgemeinde Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha Alsdorf - - - - Bollendorf 2-10 Gewerbegebietserweiterung G 0,8 nördlich des Schlachthofs 2-16 Gewerbegebietserweiterung G 0,4 südlich des Schlachthofs Echternacherbrück - - - - Eisenach - - - - Ernzen 5-5 Erweiterung Gewerbegebiet G 3,1 Ferschweiler - - - - Gilzem - - - - Holsthum - - - - Irrel 9-8 Zweikreuz G 32,0 (Echternacherbrück, Menningen, Minden) Kaschenbach - - - - Menningen Minden 12-3 In der Jünkerwies G 3,7 Niederweis - - - - Peffingen - - - - Prümzurlay - - - - Schankweiler - - - - Wallendorf - - - - insgesamt 40,0

Tabelle 7: Neuausweisungen gewerbliche Bauflächen

Der größte Anteil der neu ausgewiesenen Bauflächen entfällt auf das gemeinsame Gewerbegebiet ’Zweikreuz’, für welches derzeit ein Bebauungsplan aufgestellt wird. Der Geltungsbereich betrifft die Gemarkungen Irrel, Echternacherbrück, Menningen und Minden (im Erläuterungsbericht nachstehend zur Vereinfachung unter „Ortsgemeinde Irrel“ behandelt). Die darüber hinausgehenden neu ausgewiesenen Gewerbebauflächen mit einer Gesamtgröße von lediglich 8,0 ha sollen im Gegensatz zur gewerblichen Baufläche ’Zweikreuz’ alleine der Eigenentwicklung dienen, also den Bedarf decken, der sich auf örtlicher Ebene ergibt. Die gewerblichen Bauflächen nördlich und südlich des bestehenden Schlachthofs (2-10 und 2-16) ermöglichen insbesondere die Erweiterung des genannten Betriebs. Zudem gibt es seitens der Ortsgemeinde Bollendorf den Bedarf einer kommunalen Lagerfläche (Streugut, technische Geräte etc.). Die Planung der Baufläche 12-3 in der Ortsgemeinde Minden steht im Zusammenhang mit dem Flächenbedarf der Firma Neu, Niederweis, welche ihren Geschäftsbereich ausweiten möchte. Geplant sind die Errichtung und der Betrieb einer Brecheranlage, welche dem Recycling von Bauschutt dienen soll. Zudem soll ein Containerdienst mit der Annahme und der Kompostierung von Grünschnitt eingerichtet werden. Allgemein werden seitens des Unternehmens Lagerflächen benötigt. Die Erweiterung des Gewerbegebiets in Ernzen (Baufläche 5-5) dient im Wesentlichen dem bereits ansässigen Abbruch- und Transportunternehmen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 23

3 FREMDENVERKEHR22

3.1 Bestandserfassung Im Entwicklungs- und Strukturkonzept für den Freizeit- und Tourismusraum der Verbandsgemein- de Irrel23 werden die Situation und die Potentiale der Verbandsgemeinde Irrel im Bereich des Fremdenverkehrs wie folgt beschrieben:

Fremdenverkehrsbedeutsame Gegebenheiten der Lage und Gliederung der Verbandsgemeinde Irrel

ƒ Die Verbandsgemeinde besitzt eine günstige europäische Lage für den längerfristigen Urlaubsverkehr. ƒ Besonders für den Kurzurlaub stellen die angrenzenden Länder und Ballungsräume wichtige potentielle Quellgebiete dar. ƒ Naherholungssuchende im engeren Sinne können aufgrund der dünnen Besiedlung der Zone von 50 Kilometern um Irrel herum vor allem in den Städten Trier und Luxemburg sowie den umliegenden Kreisen Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg und den Distrikten Greven- macher und Diekirch in Luxemburg beworben werden. ƒ Die Zone im Radius von 50 bis 100 Kilometern ist, verglichen mit der Zone bis 50 Kilometer, weitaus dichter besiedelt und stellt ein bisher wenig erschlossenes potentielles Quellgebiet für die Naherholung dar. ƒ Für die Gewinnung von Kurzurlaubern befindet sich die Verbandsgemeinde Irrel in einer günstigen Lage, da sich im Umkreis von 100 bis 200 Kilometern mehrere bedeutende europäische Verdichtungsräume befinden, für die die Südeifel als Kompensationsraum für Freizeit und Erholung fungieren kann. ƒ Die Verkehrsanbindung der Verbandsgemeinde ist, was den motorisierten Individualverkehr betrifft, durch die Anbindung an die Europastraße 29, die nahegelegene B 51 und die sich in relativer Nähe befindenden Autobahnen in Richtung Luxemburg, Koblenz und den belgisch/niederländischen Raum als recht gut zu bezeichnen. ƒ Nachteilig wirkt sich die ungünstige ÖPNV-Lage aus, die die Touristen vor Ort zur Benutzung von Personenkraftwagen zwingt. ƒ Die Verbandsgemeinde ist ausgesprochen ländlich strukturiert, wodurch ihre positiven Eigenschaften wie 'idyllisch' und 'ruhig' zugeschrieben werden können.

Fremdenverkehrsbedeutsame Gegebenheiten des Naturraumes

ƒ Die Verbandsgemeinde Irrel hebt sich durch die naturräumlichen Gegebenheiten deutlich von den anderen Regionen der Eifel ab, was ihr eine Sonderstellung verleiht. ƒ Der Naturraum besitzt vor allem im westlichen Teil – aufgrund seiner abwechslungsreichen Gliederung in Täler und Plateaus – einen hohen Attraktivitätsgrad. ƒ Der Luxemburger Sandstein bildet eindrucksvolle Felsformationen aus, die zum Teil als Naturdenkmäler ausgewiesen sind und das Landschaftsbild maßgeblich und akzentsetzend bereichern.

22 Einschließlich der Planung von Wochenendhausgebieten, auch wenn diese streng genommen nicht in den Bereich des Fremdenverkehrs fällt. 23 Entwicklungs- und Strukturkonzept für den Freizeit- und Tourismusraum der Verbandsgemeinde Irrel, Band I 'Potential- und Situationsanalyse', erarbeitet von Univ.-Prof. Dr. Ingo Eberle, Anja Reichert und Gundula Scholz, M.A., Universität Trier.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 24

ƒ Die Sandsteinfelsen bilden insbesondere für Wanderer eine attraktive ’Kulisse’ ƒ Die Naturdenkmäler schaffen wichtige Anreize für den Fremdenverkehr, vor allem für den Wandertourismus, der durch solche Akzente entlang der Wanderrouten deutlich an Attrak- tivität gewinnt. ƒ Die Felsen des Luxemburger Sandsteins eignen sich für den Klettersport. ƒ Die Gewässer der Verbandsgemeinde bieten Möglichkeiten für sportliche Nutzungen wie Angeln und Kanufahren. ƒ Der Wald der ein Drittel der Fläche der Verbandsgemeinde bedeckt, ist ein gliederndes Merkmal für den Raum und stellt ein großes Potential für bewegungsorientierte Aktivitäten dar. ƒ Der Wald mit seinem hohen Laubholzanteil (teilweise alte ökologisch wertvolle Eichen- Buchenbestände) wirkt überwiegend freundlich und heimelig. ƒ Das Klima ist verglichen mit den sich nördlich anschließenden Gebieten der Eifel vergleichs- weise mild und sommerwarm. ƒ Das Klima der Verbandsgemeinde besitzt las Schonklima zahlreiche positive bioklimatische Eigenschaften.

Fremdenverkehrsbedeutsame Gegebenheiten des Kulturraumes

ƒ Die Vielgestaltigkeit der Kulturlandschaft mit ihrem steigen Wechsel und ihrer ländlichen Idylle bietet hervorragende Voraussetzungen für den Spaziergänger- und Wanderverkehr. ƒ Die Verbandsgemeinde Irrel besitzt ein reichhaltiges und vielfältiges kulturelles Erbe, das noch nicht hinreichend für den Tourismus erschlossen worden ist. ƒ Die prähistorischen und römischen Kulturdenkmäler stellen insbesondere für den Wander- und Kulturtourismus ein großes Potential dar. ƒ Mit den beiden römischen Villen in Bollendorf und Holsthum besitzt die Verbandsgemeinde bedeutende antike Kulturdenkmäler. ƒ Die heute romantisch anmutenden Ruinen der Eisenhütte Weilerbach bergen zusammen mit dem Schloss- und Parkbereich große Potentiale für den Fremdenverkehr und könnten im Rahmen eines Freilichtmuseums wieder erlebbar gemacht werden. ƒ Die Glashütte in Holsthum bietet mit ihrer noch vorhandenen Bausubstanz einen historisch wertvollen und erhaltenswerten Standort, der sich für eine industrietouristische Inwertset- zung eignet. ƒ Die historische Bausubstanz der Dörfer verkörpert und demonstriert bis heute den ursprüng- lich-ländlichen Charakter der Verbandsgemeinde. Sie gilt es zu bewahren und zu schützen. ƒ Der Hopfen stellt in der Verbandsgemeinde eine Besonderheit dar, und sollte gezielt in das Tourismusgeschehen einbezogen werden.

Fremdenverkehrsbedeutsame Gegebenheiten der Freizeit- und Erholungseinrichtungen

ƒ Das gute und dichte Wanderwegenetz mit bis zu 2,6 km Wanderwegen pro km² durch eine reizvolle (Wald- und Felsen-) Landschaft übt eine große Anziehung aus. ƒ Die Wanderwege stellen ein großes Potential für die Verbandsgemeinde dar, das es zu pflegen und erhalten gilt.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 25

ƒ Vier Themen- und Lehrpfade bieten dem Wanderer auf anschauliche wenngleich oft nur einsprachige, Weise Informationen zur Natur, Geschichte und Kultur der Verbandsgemein- de. ƒ Die Naturerkundungsstation Teufelsschlucht leistet mit ihrem pädagogischen Angebot und als Anlaufstelle für wissbegierige Besucher einen wertvollen Beitrag ƒ Drei touristisch interessante Radwege (Nims-, Prüm- und Sauertal) sind zwar fertiggestellt, können aber in ihrer begleitenden Ausstattung noch erheblich optimiert werden.

Fremdenverkehrsbedeutsame Gegebenheiten der Versorgungsinfrastruktur

ƒ Es bestehen touristisch nutzbare Potentiale im Bereich der Brennereien als regionale Spezialitäten.

Fremdenverkehrsbedeutsame Gegebenheiten der Freizeitnachfrage durch die Bewohner der VG Irrel

ƒ Über die Hälfte der Bewohner verbringt ihre Freizeit in der Verbandsgemeinde. ƒ Die Freizeiteinrichtungen und -angebote werden nicht nur von Gästen, sondern auch in hohem Maße von den Bewohnern selbst genutzt. ƒ Die Verbesserung der Angebote für Jugendliche steht ganz oben auf der Wunschliste für neue Einrichtungen.

Bestandsdarstellungen im Flächennutzungsplan

Die Bestandsdarstellungen sollen die bestehenden Einrichtungen sichern bzw. gewährleisten, dass im Falle von Überplanungen durch Bebauungspläne dem Entwicklungsgebot des § 8 Abs. 1 BauGB Rechnung getragen werden kann. Überplanungen des Bestands durch Bebauungspläne kommen insbesondere dann in Betracht, wenn Erweiterungen oder Neuerrichtungen nicht vom Bestandsschutz abgedeckt sind und sich Baurecht nicht bereits aus § 34 BauGB ergibt. Zu den wesentlichen Bestandsdarstellungen gehören unter anderem: ƒ Sonderbaufläche ’Geo-Dino-Park Ernzen’ ƒ Sonderbaufläche ’Naturerkundungsstation Teufelsschlucht’ ƒ Schloss Weilerbach ƒ Freibäder in Bollendorf und Echternacherbrück sowie das Hallenbad in Irrel, ƒ Campingplätze in Bollendorf und Irrel ƒ bestehende Jugendlager in Ferschweiler, Ernzen und Irrel ƒ Jugendherberge Bollendorf (Gemeinbedarfsfläche), ƒ Jugendgästehaus Ferschweiler ƒ Sonderbaufläche ’Gastronomie, Ferienwohnungen, Freizeiteinrichtungen’, Weinsfelder Hof ƒ Wochenendhausgebiet in Irrel

3.2 Planungsziele Für die Flächennutzungsplanung ergeben sich hinsichtlich des Fremdenverkehrs folgende Ziele: ƒ Stärkung und Erweiterung der Kapazitäten im Campingwesen, ƒ Förderung der Unterbringungsmöglichkeiten von Jugendlichen (Jugendzeltlager),

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 26

ƒ Schaffung der Ansiedlungsvoraussetzungen für Hotels aus den mittleren bis oberen Komfortkategorien ebenso wie für größere Häuser, die Kapazitäten für Busreisende besit- zen, ƒ Vorbereitung der Erweiterung des Freizeitangebots, ƒ Sicherung des bestehenden Freizeitangebots (Schwimmbäder, Minigolfanlage in Bollendorf, Geopark in Ernzen etc.).

3.3 Planungen In der Planzeichnung dieses Flächennutzungsplans sind folgende Neuausweisungen mit tou- ristischer Bedeutung enthalten.

Ortsgemeinde Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha Alsdorf - - - - Bollendorf 2-15 Wochenendhausgebiet S ’Wochenendhausgebiet’ 0,6 Ritschlay 2-17 Hotel Sonnenberg S ’Hotel’ 0,5

Echternacherbrück - - - - Eisenach - - - - Ernzen 5-6 Dino-Geopark S ’Freizeitpark’ 1,6 Ferschweiler 6-6 Zeltplatz S ‘Zeltplatz’ 3,1 Gilzem - - - - Holsthum - - - - Irrel 9-6 Camping Nimseck S ’Camping’ 1,4 Kaschenbach - - - - Menningen - - - - Minden - - - - Niederweis - - - - Peffingen - - - - Prümzurlay - - - - Schankweiler 16-2 Wohnmobilstellplatz S ’Wohnmobilstellplatz’ 0,8 Wallendorf - - - -

Tabelle 8: Neuausweisungen im Bereich ’Fremdenverkehr’

Die genannten Neuausweisungen fördern insbesondere die Kapazitäten im Bereich ’Cam- ping/Wohnmobilstellplatz’ (Bauflächen 6-6, 9-6 und 16-2). Zur Ausweitung der Übernachtungs- möglichkeiten in der Verbandsgemeinde Irrel ist zudem eine Sonderbaufläche 2-17 ’Hotel’ in Bollendorf geplant. Der bestehende Hotelbetrieb ’Sonnenberg’ beabsichtigt eine Aufstockung von ca. 50 auf 100 Betten. Die Planung trägt damit dem Entwicklungs- und Strukturkonzept für den Freizeit- und Tourismusraum der Verbandsgemeinde Irrel24, in welchem die Errichtung größerer Hotelbetriebe explizit gefordert wird, in besonderem Maße Rechnung. Um den Wirtschaftszweig Tourismus und Fremdenverkehr in der Verbandsgemeinde Irrel zusätz- lich zu stärken, wird in der Ortsgemeinde Holsthum die Anlage eines Campingplatzes und die Errichtung einer Hotelanlage im Bereich der Römischen Villa beabsichtigt. Da bezüglich der Sonderbaufläche 8-2 ’Hotel’ eine Landesplanerische Stellungnahme und hinsichtlich der

24 Entwicklungs- und Strukturkonzept für den Freizeit- und Tourismusraum der Verbandsgemeinde Irrel, Band I 'Potential- und Situationsanalyse', erarbeitet von Univ.-Prof. Dr. Ingo Eberle, Anja Reichert und Gundula Scholz, M.A., Universität Trier.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 27

Sonderbaufläche 8-4 ’Camping’ ein raumordnerisches Verfahren beantragt werden, sind die entsprechenden Flächen vorerst als Bereiche ohne Flächendarstellung (’weiße Flächen’ 8-2 und 8- 4) gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2 BauGB gekennzeichnet. Die Darstellungen sollen, soweit dies unter Berücksichtigung oder Beachtung der Ergebnisse der gesonderten Verfahrensschritte möglich ist, zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden (siehe nähere Ausführungen in Teil D, 8.2). Die Sonderbaufläche 2-15 ’Wochenendhausgebiet Ritschlay’, für welche sich derzeit ein Be- bauungsplan in Aufstellung befindet, wird als geplante Baufläche in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass im Bereich der genannten Bauflächen bislang noch kein Baurecht besteht (siehe städtebauliche und landespflegerische Beurteilung in Teil D, 3.2). Die Ausweisung der Baufläche 5-6 steht im Zusammenhang mit der Planung einer neuen Anbindung und der Anlage eines zusätzlichen Parkplatzes für den bestehenden Dino-Geopark in Ernzen. Ziel der Planung ist es, die Besucherkapazitäten zu erhöhen und die Verkehrsbelastung in der Ortslage Ernzen zu mindern.

4 ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN / GEMEINBEDARF

4.1 Bestandserfassung Im Flächennutzungsplan werden nach dem BauGB insbesondere Schulen, Kindergärten, Kirchen, Krankenhäuser, Altenheime, Dorfgemeinschaftshäuser, Jugendzentren, Festplätze, Hallen- und Freibäder, Verwaltungsgebäude, Feuerwehranlagen als bestehende Anlagen und Einrichtungen des Gemeinbedarfs dargestellt. Die Sport- und Spielanlagen sind i.d.R. als öffentliche Grünflächen oder als Sonderbauflächen eingetragen. Friedhöfe werden als Grünflächen aufgenommen. Die in der Verbandsgemeinde Irrel bestehenden Einrichtungen, Anlagen und Flächen können aus der Planzeichnung entnommen werden. Zu den wichtigsten Einrichtungen gehören: ƒ Grundschule in Bollendorf ƒ Regionale Schule Irrel ƒ 6 Kindergärten (Bollendorf, Eisenach, Ferschweiler, Holsthum, Irrel und Wallendorf) ƒ Verbandsgemeindeverwaltung in Irrel

4.2 Planungsziele Zu den kommunalen Zielen, welche im Rahmen der Flächennutzungsplanung Berücksichtigung finden, gehören insbesondere: ƒ Sicherung und Ausbau der öffentlichen Infrastruktureinrichtungen, ƒ Erweiterung des Freizeitangebots, ƒ Berücksichtigung der Interessen ansässiger Vereine.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 28

4.3 Planungen Im Flächennutzungsplan werden folgende Bauflächen/Friedhofserweiterungen neu ausgewiesen: Ortsgemeinde Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha Echternacherbrück 3-1 Linenbergen S ’Sportplatz’ 2,3 Eisenach 4-5 Modellflugplatz S ’Modellflugplatz’ 1,2 Irrel 9-10 Friedhofserweiterung Öffentliche Grünfläche, 1,2 Zweckbestimmung Friedhof Prümzurlay 15-4 In der Mausebach S ’Sport und Freizeit’ 0,4 (Bogenschießen)

Tabelle 9: Neuausweisungen im Bereich ’Öffentliche Einrichtungen/Gemeinbedarf’

Im Bereich der Sonderbaufläche 3-1 ’Linenbergen’ soll ein Sportplatz angelegt werden. Größere Gebäude sind nicht geplant, weil sich in unmittelbarer Nähe das Gemeindehaus der Ortsgemeinde Echternacherbrück befindet und als Räumlichkeit mitgenutzt werden kann. Erhebliche Konflikte mit dem Hochwasserschutz und der raumordnerischen Ausweisung als ’offenzuhaltendes Wiesental’ sind daher nicht zu erwarten. Mit der Aufnahme der Sonderbaufläche 4-5 ’Modellflugplatz’ in den Flächennutzungsplan sollen die Voraussetzungen für eine Ausweitung des Freizeitangebots in der Verbandsgemeinde Irrel geschaffen werden. Ein Konflikt mit der nahegelegenen Fläche für die Windenergienutzung ist nicht zu erwarten, weil der Flugbetrieb nach Angaben des Antragstellers in die entgegengesetzte Richtung erfolgen soll. Im Vergleich zur Vorentwurffassung wird die Sonderbaufläche 15-4 ’Sport und Freizeit’, welche das Gelände des Bogenschießvereins in Prümzurlay betrifft, in Abstimmung mit dem Verein und der Ortsgemeinde auf die durch die Kreisverwaltung genehmigte Fläche reduziert. Die Darstellung als Baufläche in der reduzierten Form wird beibehalten, um den Vereinsmitgliedern mit hohem Kinderanteil die Möglichkeit zu geben, eine Unterstellmöglichkeit zu errichten. Als größere geplante öffentliche Grünfläche ist die Friedhofserweiterungen in der Ortsgemeinde Irrel (9-10) zu nennen. Wegen der bereits fast kompletten Belegung des vorhandenen Friedhofs Irrel ist die Ortsgemeinde dringend auf eine Friedhofserweiterung angewiesen. Durch die sehr starke Inanspruchnahme der Neubauflächen ist eine starke Zunahme von Neubürgern in der Gemeinde Irrel festzustellen, die noch nicht im Besitz eines Familiengrabes sind.

5 VERKEHR

5.1 Bestandserfassung Die Darstellung von Verkehrsflächen ist ein wesentliches Element des Flächennutzungsplanes. Laut § 5 Abs. 2 Nr. 3 BauGB sind die Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge darzustellen. Neben dem klassifizierten überörtlichen Straßennetz und den innerörtlichen Hauptstraßen sind auch größere Flächen für den ruhenden Verkehr, überörtlich bedeutsame Rad- und Wanderwege sowie Flächen für den Luftverkehr relevant. In der Verbandsgemeinde Irrel besteht die Besonderheit der ausschließlichen Erschließung des Raumes durch Straßen. Aufgrund der typisch ländlichen Struktur ergibt sich daraus eine beson- ders hohe Bedeutung des motorisierten Individualverkehrs in der Region. Den Anschluss an das überörtliche Verkehrsnetz erhält die Verbandsgemeinde Irrel durch die drei Bundesstraßen B 418, B 257 und B 51. Die Autobahn A 60 gewährleistet den Anschluss an die A1 und damit den Zugang zum großräumigen Straßennetz. Obwohl die Verbandsgemeinde nicht

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 29 unmittelbar an die Autobahn angrenzt, ist durch die B 257 (E 29) und zusätzlich über die B 51 eine Anbindung in zumutbarer Entfernung gegeben. Die Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge sowie die anderen Darstellungen im Bereich Verkehr (Radwege, archäologischer Wanderweg etc.) sind der Planzeichnung zu entnehmen.

5.2 Planungsziele Allgemein verfolgt die Verbandsgemeinde Irrel das Ziel eines leistungsfähigen Straßenverkehrs- netzes. Zudem soll das Radwegenetz in der Verbandsgemeinde Irrel insbesondere zur Förderung der Naherholung und des Fremdenverkehrs ausgebaut werden. Da die Planung klassifizierter Straßen nicht der Planungshoheit der Verbandsgemeinde Irrel unterliegt, fällt die Planung dieser Verkehrswege auch nicht in den Aufgabenbereich der Flächen- nutzungsplanung, sondern unterliegt der Fachplanung. Neben den Bestandsdarstellungen sollen die übergeordneten Straßenplanungen in den Flächennutzungsplan als nachrichtliche Übernah- men gemäß § 5 Abs. 4 BauGB eingetragen werden.

5.3 Planungen Die Planung B 51 ’Ausbau von Zusatzfahrstreifen zwischen Helenenberg und Bitburg – Bauab- schnitt Helenenberg/Meilbrück’ ist, soweit dies der Maßstab des Flächennutzungsplans erlaubt, einschließlich der Veränderungen im Bereich der K 95, der angrenzenden Wirtschaftswege und der landespflegerischen Ausgleichsflächen in der Planzeichnung eingetragen. Hinsichtlich des motorisierten Verkehrs wird zudem eine Umgehung der Ortsgemeinde Eisenach als Planung mit dem Ziel einer Entlastung der Ortsdurchfahrt dargestellt. Im Bereich der Verbandsgemeinde Irrel sind gemäß der Stellungnahme des Landesbetriebs Straßen und Verkehr Gerolstein vom 15. März 2005 weitere Ausbau- bzw. Bestandsausbaumaß- nahmen an klassifizierten Straßen vorgesehen. Eine Aufnahme in den Flächennutzungsplan ist nach Mitteilung der genannten Behörde jedoch nicht erforderlich. Als nennenswerte Ergänzungen des örtlichen Straßenverkehrsnetzes sind: ƒ die geplante zusätzliche Anbindung des Dino-Geoparks Ernzen und ƒ die Verlegung des Wirtschaftswegs im Bereich der geplanten Erweiterung des Friedhofs in Eisenach zu nennen. Die neue Anbindung des Geoparks soll Belästigungen durch den steigenden Besu- cherverkehr in der Ortslage Ernzen vermindern. Die Verlegung des Wirtschaftswegs im Bereich des Friedhofs in Eisenach ist erforderlich, um eine Trennung zwischen dem bisherigen Friedhof und den Erweiterungsflächen zu vermeiden. Der Friedhof muss aus funktionalen Gründen zu- sammenhängend angelegt werden. Die Planungen zum Ausbaus des Radwegenetzes sind im Flächennutzungsplan dargestellt. Tragende Elemente sind der Bau eines durchgehenden Radwegs entlang der Sauer (Bollendorf- Minden) und die lückenlose Verbindung zwischen den Ortsgemeinden Minden und Irrel.

6 ENERGIEVERSORGUNG

6.1 Bestandserfassung Im Flächennutzungsplan werden die Flächen für die Versorgungsanlagen und die Hauptver- sorgungsleitungen gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 4 BauGB, soweit dies dem Maßstab und der Aussage- schärfe des Flächennutzungsplans entspricht. Im Folgenden werden die Inhalte der Planzeichnung im Einzelnen aufgeführt.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 30

Elektrizitätsversorgungsnetz

Hinsichtlich des Elektrizitätsversorgungsnetz werden folgende Darstellungen vorgenommen: ƒ 380-kV-Leitung Pkt. Sirzenich – , Bl. 4530 einschließlich der Schutzzone ƒ 110-kV-Leitung Bitburg – Trier, Bl. 0143 einschließlich der Schutzzone ƒ 20 kV-Leitungen (Freileitungen und Mittelspannungskabeltrassen)25, ƒ Transformatorenstationen (Darstellung als Symbol). In der Planzeichnung wird zwischen 20 kV-Freileitungen und Mittelspannungskabeltrassen unter- schieden. Folgende Hinweise sind im Rahmen der Flächennutzungsplanung und insbesondere der nach- folgen Bebauungsplanung und der Vorhabenebene im Besonderen zu beachten: Die bestehenden Hochspannungsfreileitungen sind durch beschränkt persönliche Dienstbar- keiten grundbuchlich gesichert. In den Dienstbarkeiten ist vereinbart, dass die entsprechenden Grundstücke für den Bau, den Betrieb und die Unterhaltung von Hochspannungsfreileitungen mit dazugehörigen Masten und ihrem Zubehör einschließlich Fernmeldeluftkabel in Anspruch ge- nommen und betreten werden dürfen. Im Schutzstreifen ist die Errichtung von Bauwerken unstatthaft. Bäume und Sträucher dürfen die Hochspannungsfreileitungen nicht gefährden, auch Montage- und Unterhaltungsarbeiten sowie Arbeitsfahrzeuge nicht behindern. Entfernung und Kurzhaltung der die Leitungen gefährdenden Bäume und Sträucher ist zulässig, auch soweit sie in die Schutzstreifen hineinragen. Die Ausübung dieses Rechts kann einem Dritten übertragen werden. Leitungsgefährdende Verrichtungen ober- und unterirdisch müssen unterbleiben Für die bestehenden 20-kV-Freileitungen ist eine 15 m breite Schutzzone (7,5 m beiderseits der Leitungsachse) einzuhalten, die in der Regel von jeglicher Bebauung und Bepflanzung mit hohem Aufwuchs freigehalten werden muss. Gleiches gilt für die Transformatorenstationen im Umkreis von 5 m. Im Bereich der Mittelspannungskabeltrassen ist eine Schutzzone von 1 m Breite (0,5 m Breite beiderseits der Leitungsachse) einzuhalten. Eine Bebauung oder Bepflanzung dieser Schutzzone ist nur mit Genehmigung der RWE Rhein-Ruhr AG möglich. Die Zufahrt zu den vorhanden 20-/0,4-kV-Stationen, auch mit einem LKW, sowie der Betrieb, die Instandhaltung und die Erneuerung der 20-/0,4-kV-Stationen müssen gewährleistet bleiben.

Gasversorgungsnetz

Die gesamte Verbandsgemeinde Irrel ist bisher nicht an das überregionale Gasversorgungsnetz angeschlossen.

Sonstige Fernleitungen

Die Kraftstofffernleitung Bitburg – luxemburger Grenze ist in der Planzeichnung ebenfalls mit entsprechenden Schutzabständen dargestellt. Folgende Hinweise sind im Rahmen der Flächen- nutzungsplanung und insbesondere der nachfolgen Bebauungsplanung und der Vorhabenebene zu beachten: ƒ Alle evtl. geplanten Einzelmaßnahmen, die den Schutzbereich der Leitung berühren, sind rechtzeitig unter Vorlagen von Detailplänen, bei unserer Gesellschaft zur Prüfung und Abgabe

25 Nach Angaben der RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, März 2005.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 31

einer Stellungnahme vorzulegen, da gegebenenfalls größere Schutzabstände, bzw. besondere Sicherungsmaßnahmen erforderlich werden. ƒ Der dinglich gesicherte 10,0 m breite Schutzbereich, (5,0 m beiderseits der Rohrachse), muss von jeglicher Bebauung und sonstigen baulichen Maßnahmen, Bepflanzungen mit Bäumen und sonstigem tiefwurzelnden Bewuchs entsprechend der bestehenden vertraglichen Regelungen freigehalten werden. Ebenfalls muss der jederzeitige Zugang zur Rohrleitungstrasse für evtl. Reparaturarbeiten, Messungen, sowie für die behördlich vorgeschriebenen Kontrollen gewähr- leistet sein. ƒ Alle Arbeiten innerhalb des Schutzbereiches dürfen nur unter Beachtung der entsprechenden Schutzanweisung sowie unter Aufsicht eines Beauftragten unserer Gesellschaft durchgeführt werden. Durch unsere vorgenannte Betriebsstelle wird bei örtlichen Einweisungen im Einzelnen entschieden, ob im Bereich der Fernleitung weitere Auflagen und Sicherungsmaßnahmen erforderlich werden. ƒ Eine Inanspruchnahme des Schutzstreifens bedarf in jedem Falle der Zustimmung der Wehr- bereichsverwaltung West, Außenstelle Wiesbaden, und des Abschlusses eines Gestattungs- vertrages, der insbesondere Folgepflichten und Folgekosten regelt. ƒ Es muss sichergestellt sein, dass die Rechte an der o. a. Fernleitung "dingliche Sicherung der Leitung einschließlich Schutzstreifen" gewahrt bleiben. ƒ Durch sämtliche Vorhaben wie z. B. Ausweisung von Naturschutzgebieten, neuen Baugebieten usw. dürfen für den Bestand und Betrieb der Pipeline keine Einschränkungen erfolgen.

Anlagen zur Gewinnung von Wasserkraft

Derzeit befinden sich in der Gemarkung der Verbandsgemeinde Irrel keine Anlagen zur Wasser- kraftanlagen.

Windenergieanlagen

In den Gemarkungen der Ortsgemeinden Eisenach und Gilzem sind bereits einige Windenergie- anlagen entstanden.

6.2 Planungsziele Hinsichtlich der Energieversorgung verfolgt die Verbandsgemeinde Irrel folgende Ziele: ƒ Die Nutzung der regenerativer Energien ist übergreifendes Ziel der Verbandsgemeinde Irrel. Ein Gutachten zum Thema ’Stoffstrommanagement in der VG Irrel’ wird vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), Birkenfeld, erstellt. ƒ Der Privilegierung der Windenergienutzung im Außenbereich gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB soll durch die Ausweisung von Flächen für die Windenergienutzung in Anpassung an die Ziele der Raumordnung Rechnung getragen werden. ƒ Die Nutzung der Wasserkraft soll ausdrücklich gefördert werden. Die Gewässer Prüm, Nims, Gaybach und Sauer sind grundsätzlich für die Gewinnung von Wasserkraft geeignet. ƒ Die Verbandsgemeinde Irrel strebt den Anschluss an das überregionale Gasversorgungs- netz an.

6.3 Planungen Die Planungen zum Gas- und Stromversorgungsnetz unterliegen nicht der gemeindlichen Bauleitplanung. Da seitens der Erschließungsträger im Rahmen der Beteiligung gemäß § 4 Abs. 1

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 32

BauGB keine Planungen benannt worden sind, beschränkt sich der Flächennutzungsplan diesbezüglich auf Bestandsdarstellungen. Geplante Flächen für die Wasserkraftnutzung werden ebenfalls nicht in den Flächennut- zungsplan eingetragen. Anlagen zur Nutzung der Wasserenergie sind gemäß § 35 Abs. 1 Satz 5 BauGB im Außenbereich privilegiert und bedürfen daher keiner Darstellung im Flächennut- zungsplan. Ohnehin ist die genaue Lage möglicher Anlagen aufgrund zahlreicher technischer und vom Einzelfall abhängiger Standortvoraussetzungen erst auf der Vorhabenebene möglich. Die Verbandsgemeinde begrüßt jedoch auch ohne explizite Darstellungen ausdrücklich den Bau von Anlagen zur Gewinnung der Wasserkraft. Die Darstellungen zur Windenergienutzung basieren auf einem Gutachten der Faunistisch- Ökologischen Arbeitsgemeinschaft (FÖA)26, welches eine Einschätzung der Raumempfindlichkeit gegenüber einer Errichtung von Windenergieanlagen im gesamten Verbandsgemeindegebiet beinhaltet. Ausgehend von den baubedingten, anlagenbedingten und betriebsbedingten Wirkun- gen von Windenergieanlagen wurde das Verbandsgemeindegebiet in Ausschlussbereiche, Vorbehaltsbereiche und Eignungsbereiche eingeteilt. Als raumbezogene Kriterien, welche Ausschlussbereiche kennzeichnen, wurden berücksichtigt: ƒ Standorte von Bodendenkmälern, ƒ Abstand unter 500 m zu Siedlungen, ƒ Landschaftsbilder hoher ästhetischer Wertigkeit bzw. hoher Eigenart, ƒ Bereiche mit besonderer Bedeutung für naturbezogene Freizeitaktivitäten, ƒ exponierte Kuppen, Plateauränder, ƒ Brutvorkommen regional bedeutsamer Vogelarten, ƒ Ausprägungen tierökologisch bedeutsamer Funktionsräume.

Als Vorbehaltsbereiche mit geringem bis mittlerem Konfliktpotential wurden bezeichnet: ƒ Bereiche bis in 2000 m zu Landschaftsausschnitten hoher ästhetischer Wertigkeit bzw. hoher Eigenart, ƒ Bereiche bis in 2000 m Entfernung zu stark frequentierten Erholungsbereichen. Als Eignungsbereiche wurden im Gutachten alle konfliktarmen und damit insbesondere aus landespflegerischer Sicht für eine Windenergienutzung geeigneten Flächen gekennzeichnet. Die dargestellten Flächen für die Windenergienutzung decken sich mit den regionalplanerischen Vorranggebieten und beziehen damit nicht alle aus landespflegerischen Sicht konfliktarmen Eignungsbereiche ein. Das Gutachten der FÖA stellte hierzu fest, dass eine Ausweisung, welche über die regionalplanerischen Vorrangflächen hinausgehen, aufgrund einer geringen Eignung (Windhöffigkeit) nicht sinnvoll ist. Zudem sprechen folgende Gründe gegen eine weitergehende Ausweisung: ƒ Der Fremdenverkehr, für dessen Entwicklung der Erhalt und die Schönheit der Landschaft unabdingbare Voraussetzungen sind, soll als Wirtschaftszweig gefördert werden, um zu- rückgehende Erwerbsmöglichkeiten in der Landwirtschaft zu kompensieren. Als konkretes Beispiel kann die Umnutzung des Weinsfelder Hofs in der nördlichen Gemarkung Gilzems genannt werden. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde aufgegeben. Der bislang an die landwirtschaftliche Nutzung gekoppelte Gastronomiebetrieb soll maßvoll erweitert und ausgebaut werden. Zudem sollen ergänzende Erwerbsmöglichkeiten (Ferienwohnungen und

26 Faunistisch-Ökologische Arbeitsgemeinschaft: Standortfindung bzw. Standortbeurteilung zur Ausweisung von Sondergebieten für Windkraftanlagen in der Verbandsgemeinde Irrel, Trier 1997

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 33

ergänzende Freizeiteinrichtungen) eröffnet werden. Ein entsprechender Bebauungsplan wurde bereits zur Rechtskraft geführt. Eine Windenergienutzung in der unmittelbaren Umgebung (im FÖA-Gutachten als Eignungsbereich ausgewiesen) würde die Existenz des Betriebs Weinsfelder Hof gefährden. ƒ Die touristischen Potentiale der Verbandsgemeinde Irrel sollen erhalten werden. Der durch die Besucher empfundene Gesamteindruck der Landschaft, welcher durch Windenergie- anlagen nachhaltig gestört wird, ist hierbei von besonderer Bedeutung. ƒ Die Wohnqualität und die Qualität der wohnortnahen Erholung sollen erhalten werden. Dies gilt auch für die Ortsgemeinden Eisenach, Gilzem, Kaschenbach und Alsdorf, deren Umgebung im FÖA-Gutachten aus landespflegerischer Sicht in weiten Teilen als Eignungs- bereiche ausgewiesen wurde. ƒ Die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten in der Verbandsgemeinde Irrel im Hinblick auf immissionsempfindliche Flächennutzungen (Wohnen, fremdenverkehrsbezogene Sonder- nutzungen wie Campingplätze, Hotelanlagen, Jugendlager etc.) sollen über den Planungs- horizont des Flächennutzungsplans hinaus gesichert werden. Die gilt insbesondere vor dem Hintergrund der großflächig gemeldeten FFH-Gebiete, welche die Entwicklungs- möglichkeiten bereits stark beschneiden. ƒ 29,7 % der Fläche der Verbandsgemeinde Irrel sind gemeldete FFH-Gebiete, welche für die Ausweisung von Flächen für die Windenergienutzung nicht zur Verfügung stehen. ƒ Ein Anteil von 76 % (86,7 km² ha) der Verbandsgemeindefläche gehört zum Naturpark Südeifel (FFH-Gebiete liegen fast vollständig innerhalb des Naturparks). Der Schutzzweck ist gemäß der Landesverordnung über den Naturpark Südeifel vom 23. Dezember 1988 die Erhaltung seiner landschaftlichen Eigenart und Schönheit mit seinen ausgedehnten Waldge- bieten, Bergen, Wiesen- und Bachtälern und seinen Felsregionen, die Erhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich des pflanzlichen und tierischen Artenreichtums als Wesentliche Voraussetzung hierfür und die Sicherung und Entwicklung dieses Raumes für die naturbezogene Erholung größerer Bevölkerungsteile. Da die Errichtung von Windenergieanlagen insbesondere hinsichtlich der Erhaltung des Landschaftsbilds und der Erholungsfunktion mit dem genannten Schutzzweck in Konflikt stehen, sind die Möglichkeiten zur Ausweisung von Flächen für die Windenergienutzung zusätzlich eingeschränkt. ƒ Die Flächen für die Windenergienutzung besitzen eine Fläche von ca. 112 ha. Vor dem Hintergrund, dass die Planungsspielräume durch die gemeldeten FFH-Gebiete, den Natur- park und die naturräumliche Situation (Täler der Sauer, Our, Prüm, Nims) sehr stark eingeschränkt sind, wird der Privilegierung der Windenergienutzung in substanzieller Weise Rechnung getragen. Es handelt sich bei den nunmehr vorgenommenen Darstellungen im Flächennutzungsplan nicht um nachrichtliche Übernahmen aus dem RROP, sondern um Planungen auf örtlicher Ebene unter Berücksichtigung kommunaler Ziele. Um dies klarzustellen, werden die Ausweisungen als „Flächen für die Windenergienutzung“ bezeichnet. Hierdurch soll der Unterschied zu den regionalplanerischen „Vorranggebieten für die Windenergienutzung“ verdeutlicht werden, welche sich lediglich auf raumbedeutsame Anlagen beziehen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 34

Die Darstellung der Flächen für die Windenergienutzung, welche sich mit den raumordnerischen Vorrangflächen der Teilfortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans – Kapitel Energiever- sorgung/Teilbereich Windenergie – decken, wird im Rahmen der Flächennutzungsplanung mit folgenden Inhalten verknüpft: ƒ In den dargestellten Flächen für die Windenergienutzung ist der Bau und Betrieb von Windenergieanlagen Ziel der Verbandsgemeinde Irrel. ƒ Auf allen anderen Flächen des Verbandsgemeindegebietes ist der Bau und Betrieb von Windenergieanlagen unzulässig.

7 LANDWIRTSCHAFT

7.1 Bestandserfassung27 Das Gebiet der Verbandsgemeinde Irrel wird durch die Flussläufe von Sauer, Nims und Prüm gegliedert. Während die Gemeinden an Nims28 und Prüm29 sowie den jeweils anschließenden Hochflächen durch eine ausgeprägte Landwirtschaft gekennzeichnet sind, hat diese sich in den Sauertalgemeinden30 bis auf wenige Ausnahmen zurückgebildet.31 Die Entwicklung der Landwirt- schaft hat in der Region eine erhebliche ökonomische, arbeitsmarktpolitische und landespfle- gerische Bedeutung. Die natürlichen Erzeugungsgrundlagen der Landwirtschaft und der Agrar- struktur in der Region Trier weisen im Vergleich zum Landesdurchschnitt und insbesondere zum Bundesdurchschnitt erhebliche Mängel auf. Aufgrund sehr unterschiedlicher natürlicher Standort- bedingungen ergeben sich bezüglich der Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung innerhalb der Region große Unterschiede. In § 201 BauGB ist der Begriff ’Landwirtschaft’ im Sinne der Bauleitplanung definiert. Entsprechend § 201 BauGB gehören zur Landwirtschaft: ƒ der Ackerbau, ƒ die Wiesen- und Weidewirtschaft einschließlich Pensionstierhaltung auf überwiegend eigener Futtergrundlage, ƒ die gartenbauliche Erzeugung, ƒ der Erwerbsobstbau, ƒ der Weinbau, ƒ die berufsmäßige Imkerei und ƒ die berufsmäßige Binnenfischerei. Im Plangebiet spielen sowohl der Ackerbau als auch die Grünlandwirtschaft mit entsprechender Rindviehhaltung eine entscheidende Rolle. Die zu bevorzugenden Bereiche mit sehr gut bis gut geeigneten Böden befinden sich großflächig auf dem Ferschweiler Plateau (Ernzen, Ferschweiler), im nördlichen Bereich des Unteren Nimstals (Alsdorf, Kaschenbach, Niederweis) und auf der Gilzemer Hochfläche (Eisenach, Gilzem). Kleinere Teilflächen liegen nördlich von Minden am Übergang zwischen Unterem Nimstal und Unterem

27 vgl. Landwirtschaftlicher Fachbeitrag (1997) 28 Alsdorf, Eisenach, Gilzem, Kaschenbach, Niederweis 29 Ernzen, Ferschweiler, Holsthum, Irrel, Menningen, Peffingen, Prümzurlay, Schankweiler 30 Bollendorf, Echternacherbrück, Minden, Wallendorf 31 vgl. Landwirtschaftlicher Fachbeitrag (1997), S. 3

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 35

Sauertal sowie zwischen Peffingen und Schankweiler auf den Hochflächen des nördlichen Holsthumer Prümtals. Die folgende Abbildung 5 veranschaulicht den Anteil der einzelnen Orte an der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Verbandsgemeinde. Eisenach (9%), Ernzen (10%) und Ferschweiler (9%) weisen die größten landwirtschaftlichen Nutzflächen auf.

Schankweiler Bollendorf 6% Wallendorf Alsdorf Prümzurlay 4% 6% 5% Echternacherbrück 3% Peffingen 4% 5% Eisenach Niederweis 9% 8%

Ernzen Minden 10% 4% Menningen 4% Ferschweiler Kaschenbach 9% Irrel Holsthum Gilzem 6% 4% 7% 6%

Abbildung 5: Anteile der Ortsgemeinden an der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Verbandsgemeinde (Quelle: Landesplanerische Stellungnahme, Anlage 8)

Für die gesamte Verbandsgemeinde Irrel beträgt der Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche 51,57 %. Durch den zusätzlichen Waldbereich von durchschnittlich 38,14 % wird die Bedeutungs- dimension dieses Prozentsatzes erst deutlich. Die von 6.074 ha (1982) auf 5.108 ha (1995) zurückgegangene landwirtschaftliche Nutzfläche der Verbandsgemeinde wird zu etwa gleichen Teilen für Ackerbau (50,57%) und Dauergrünland (49,28%) genutzt. Während die Fläche des Dauergrünlands jedoch im Vergleichszeitraum bis 1994 um über 100 ha (6%) zugenommen hat, ist die Ackerfläche um fast 300 ha (7%) zurückgegangen. Auch der Anteil von 14,53% der Ackerfutterpflanzen am Ackerland 1995 deutet auf eine Ent- wicklung zu Standorten mit überwiegendem Futterbau hin. Damit haben die Landwirte auf die natürlichen Voraussetzungen der Verbandsgemeinde reagiert. Der Anteil der landwirtschaftlichen Fläche, der der Viehhaltung zur Verfügung steht, liegt somit inzwischen bei ca. 57%. Diese Ausrichtung ist im gesamten westlichen Teil von Rheinland-Pfalz vorherrschend.32 Nach Aussage des Landwirtschaftlichen Fachbeitrags33 ist die Zahl der landwirtschaftlichen Be- triebe weiter rückläufig, allerdings in einem im Vergleich zu anderen Verbandsgemeinden gerin- gem Umfang.

7.2 Planungsziele Im Rahmen der Flächennutzungsplanung verfolgt die Verbandsgemeinde Irrel folgende Ziele: ƒ Sehr gut bis gut geeignete landwirtschaftliche Nutzflächen sollen nur in unbedingt erforderlichem Maße und nur in Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer Trier in Anspruch genommen werden. ƒ bestehenden landwirtschaftlichen Betrieben im Innenbereich soll durch die Ausweisung von Mischbauflächen Rechnung getragen werden.

32 vgl. Landwirtschaftlicher Fachbeitrag (1997), S. 5 33 Landwirtschaftlicher Fachbeitrag (1997), S. 17

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 36

7.3 Planungen Die Ausweisungen von Flächen für die Landwirtschaft orientieren sich am tatsächlichen Bestand. Bislang nicht landwirtschaftlich genutzte Flächen (z.B. Wald) werden nicht als Flächen für die Landwirtschaft ausgewiesen. Der Flächennutzungsplan enthält also keine geplanten, neu ausge- wiesenen Flächen für die Landwirtschaft. Dessen ungeachtet wurden die Belange der Landwirtschaft im Rahmen der Integration der Landschaftsplanung und der Bauflächenausweisungen in enger Abstimmung mit der Landwirt- schaftskammer Trier beachtet bzw. berücksichtigt. Zur Verdeutlichung der hohen Priorität, die der landwirtschaftlichen Nutzung beigemessen wird, hat der Verbandsgemeinderat beschlossen, dass landespflegerische Ziele wie die Erhaltung und Entwicklung von Streuobstwiesen, die Entwicklung extensiver Strukturen, Aufforstungsflächen, Feuchtwiesen und dergl. im Flächennutzungsplan nur dort dargestellt werden, wo die Interessen der Landwirtschaft nicht tangiert werden. Biotope, die dem Pauschalschutz nach § 24 LPflG (vgl. § 28 LNatSchG-neu) unterstehen, sind hiervon unbenommen. Die Integration des Landschaftsplanes in den Flächennutzungsplan erfolgte in Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer Trier entsprechend dieser Vorgabe. Zur Problematik der Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Vorranggebiete durch neue Bauflä- chenausweisungen im Flächennutzungsplan hat am 25. April 2005 im Hause der Verbands- gemeinde Irrel ein Gespräch mit der Landwirtschaftskammer stattgefunden. Daraufhin hat die genannte Fachbehörde mit Datum vom 17. Mai 2005 ergänzend zur Stellungnahme im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB eine erneute Stellung- nahme zum Flächennutzungsplan abgegeben. Die Landwirtschaftskammer hat hierin zum Ausdruck gebracht, dass gegen die geplanten Bauflächen, welche bereits im Vorentwurf mit Stand vom Januar 2005 enthalten waren, mit Ausnahme der Wohnbaufläche 5-1 in der Ortsgemeinde Ernzen keine Bedenken bestehen. Die nach der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange aufgenommenen geplanten Bauflächen- darstellungen, wurden im Rahmen der Offenlage durch die Landwirtschaftskammer überprüft. In ihrer Stellungnahme vom 20. Dezember 2005 äußerte die Landwirtschaftskammer gegen die im Vergleich zur TöB-Beteiligung vorgenommenen Änderungen keine Bedenken. Die folgende Tabelle zeigt die Ausweisungen, durch welche Vorranggebiete für die Landwirtschaft gemäß RROP 1985 in Anspruch genommen werden, in der Übersicht.

Ortsgemeinde Darstellung Bez. Alsdorf W 1-1 W 1-3 Bollendorf - - Echternacherbrück - - Eisenach W 4-2 W 4-3a und b Ernzen W 5-1 W 5-2 W 5-4 S ’Freizeitpark’ 5-6 Ferschweiler W 6-2 S ’Zeltplatz’ 6-6 W 6-8 Gilzem W 7-1 M 7-2

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 37

Holsthum W 8-8 Irrel - - Kaschenbach - - Menningen - - Minden - - Niederweis - - Peffingen M 14-1 Prümzurlay - - Schankweiler S ’Wohnmobilstellplatz’ 16-2 Wallendorf - -

Tabelle 10: Bauflächenausweisungen, die landwirtschaftliche Vorranggebiete gemäß RROP 1985 betreffen

Hinsichtlich der Wohnbauflächenausweisung 5-1, welcher die Landwirtschaftskammer Trier insbe- sondere aufgrund der Nähe zum östlich gelegenen landwirtschaftlichen Betrieb nicht zustimmen konnte, wurden zur näheren Klärung und Lösung des Konflikts folgende Abstimmungen und Planänderungen vorgenommen: Durch Grundstücksverhandlungen mit dem Eigentümer konnte erreicht werden, dass die Fläche nunmehr unmittelbar an die bestehende Ortslage anschließt und nicht wie bislang eine verinselte Freifläche entsteht. Da der Inhaber des angrenzenden landwirtschaftlichen Betriebs selbst im Besitz der Fläche ist und ein Eigeninteresse besteht, die landwirtschaftlich genutzte Fläche als Wohnbauland zu entwickeln, können Konflikte mit den Erfordernissen des Betriebs ausge- schlossen werden. Die Ausweisung der Fläche 5-1 wird demnach in veränderter Lage beibehalten (hinsichtlich der alternativen Beziehung zur Fläche 5-2 siehe Teil D, 5.1) Es ist darauf hinzuweisen, dass das OVG Koblenz in seinem Urteil vom 17. April 2002 festgestellt hat, dass es sich bei den Vorranggebiete für die Landwirtschaft nicht um Ziele der Raumordnung, sondern um Grundsätze der Raumordnung handelt, welche der Abwägung zugänglich sind.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 38

8 FORSTWIRTSCHAFT

8.1 Bestandserfassung Als Wald im Sinne des Gesetzes zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft (Bundeswaldgesetz) vom 2. Mai 1975 gilt "... jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, ebenso Waldwege, Waldeintei- lungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holz- lagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen." Für die gesamte Verbandsgemeinde Irrel beträgt die Waldfläche 4.323 ha, was einem Anteil an der Gesamtfläche von 38,14 % entspricht. Abbildung 6 veranschaulicht den jeweiligen Anteil der einzelnen Orte an der Waldfläche der Verbandsgemeinde. Die größten Anteile besitzen Bollendorf (21 %), Wallendorf (12 %) und Holsthum (9 %). Hauptgrund hierfür ist v.a. die Größe der einzelnen Gemarkungen. Bollendorf ist flächenmäßig die größte Ortsgemeinde, gefolgt von Ernzen, Holsthum und Wallendorf.

Wallendorf Alsdorf 12% 5% Schankweiler Bollendorf 6% 21%

Prümzulay 4% Peffingen Echternacherbrück 5% Niederweis 3% 4% Eisenach Minden 1% 2% Ernzen Menningen 8% 2% Ferschweiler Irrel Holsthum Gilzem Kaschenbach 3% 7% 9% 3% 2%

Abbildung 6: Anteile der Ortsgemeinden an der Waldfläche der Verbandsgemeinde Irrel (Quelle: Landeplanerische Stellungnahme, Anlage 8)

Wie die nachfolgende Abbildung 7 zeigt, verfügen die Gemeinden Bollendorf und Wallendorf auch über den relativ höchsten Anteil von Waldfläche an der gesamten Bodenfläche der jeweiligen Ortsgemeinde. In Bollendorf liegt dieser mit 68% noch etwas höher als in Wallendorf mit 62%. Der hohe Waldanteil kann als eine Konsequenz der dort vorhandenen topografischen Gegebenheiten gesehen werden.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 39

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Alsdorf 37% Bollendorf 68% Echternacherbrück 31% Eisenach 9% Ernzen 36% Ferschweiler 20% Gilzem 22% Holsthum 43% Irrel 44% Kaschenbach 20% Menningen 29% Minden 24% Niederweis 24% Peffingen 37% Prümzurlay 48% Schankweiler 42% Wallendorf 62%

Abbildung 7: Waldanteile an der jeweiligen Bodenfläche der einzelnen Ortsgemeinden (Landeplanerische Stellungnahme, Anlage 8)

8.2 Planungsziele Die Verbandsgemeinde Irrel verfolgt im Rahmen der Flächennutzungsplanung hinsichtlich der Forstwirtschaft folgende Ziele: ƒ Erhalt der bestehenden Waldflächen, ƒ Förderung der Forstwirtschaft als wesentlicher Wirtschaftszweig in der Verbandsgemeinde Irrel, ƒ Stärkung der Bedeutung des Waldes für die naturnahe Erholung und Freizeit, den Fremdenverkehr sowie insbesondere den Biotop-, Arten- und Klimaschutz.

8.3 Planungen Im Rahmen der Flächennutzungsplanung werden gemäß den oben genannten Zielen keine Nut- zungen dargestellt, die zu einem Verlust von bestehendem Wald führen. Neben der allgemeinen Darstellung von Flächen für Wald wird bei den Bestandsdarstellungen im Speziellen zwischen ƒ Altholzbeständen, ƒ Nieder-/Mittelwaldbeständen, ƒ Orchideen-Buchenwald ƒ sowie Naturwald/Biotopschutzwald (außerhalb von NSG) unterschieden. Zudem werden Planungen in den Flächennutzungsplan aufgenommen, die in nachfolgender Tabelle aufgeführt und begründet werden:

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 40

Bodenschutzwald Erhaltung als Waldfläche und Entwicklung stabiler Bestände in erosionsgefährdeten Bereichen Erholungswald Erhaltung und Entwicklung stufig aufgebauter Wälder als besonders erlebnisreiche Wälder in den Schwerpunkterholungsräumen Klimaschutzwald Erhaltung und Entwicklung der Frischluftzufuhr zu Bedarfsräumen (z.B. dicht bebaute Ortskerne) Wasser-/Grundwasserschutzwald (Anreicherung Anreicherung mit Laubholz mit Laubholz) Berücksichtigung von Objekten mit besonderer Erhaltung und Entwicklung von einzelnen Objekten Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz innerhalb von Waldbeständen mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz (z.B. Schluchtwälder) Freistellen von markanten Felsbereichen Freistellung einzelner Felspartien zur Entwicklung der landschaftlichen Eigenart und Optimierung der Habitatfunktion

Tabelle 11: Darstellungen (Planungen) zum Wald und deren Begründung

Alle den Wald betreffenden Planungen sind als Empfehlungen mit Vorbildcharakter zu verstehen. Ihre Umsetzung muss in Abstimmung mit den zuständigen Forstbehörden und den Waldbesitzern erfolgen. Eine Konkretisierung und Operationalisierung erfahren die im Flächen- nutzungsplan enthaltenen Darstellungen bei der mittelfristigen Betriebsplanung („Forsteinrichtung“) und in jährlichen Wirtschaftsplänen. Beide Planwerke sind nach § 7 LWaldG zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft sowie der Nachhaltigkeit und Umweltvorsorge (hier insbe- sondere landespflegerische Belange) zu erstellen. Die Darstellungen der geplanten Waldfunktionen („Bodenschutzwald“, „Erholungswald“, „Klima- schutzwald“, „Wasser-/Grundwasserschutzwald (Anreicherung mit Laubholz)“, „Berücksichtigung von Objekten mit besonderer Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz“) geben einen Hinweis darauf, welche Funktionen bei der künftigen Bewirtschaftung im Rahmen des LWaldG zu berücksichtigen sind. Zudem tragen sie dazu bei, dass den betreffenden Waldflächen bei künftigen Abwägungsprozessen eine besondere Schutzwürdigkeit beigemessen wird. Es handelt sich jedoch nicht um Wirtschaftvorgaben. Die Planung „Freistellen von markanten Felsbereichen“ steht in Zusammenhang mit der Absicht, Felsen von Bewuchs zu befreien und damit landespflegerisch aufzuwerten. Auch diese Darstellung ist als Hinweis zu verstehen und selbstverständlich bei der Umsetzung mit den Forstbehörden und den Waldbesitzern abzustimmen.

9 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE

9.1 Integration des Landschaftsplans in den Flächennutzungsplan Die örtliche Landschaftsplanung hat nach der rahmenrechtlichen Regelungen des Bundesnatur- schutzgesetzes (BNatSchG) die Aufgabe, zur Verwirklichung der Ziele und Grundsätze des Natur- schutzes und der Landschaftspflege beizutragen. Ihr Anteil an der Flächennutzungsplanung be- steht insbesondere darin, Aussagen zur natur- und landschaftsbezogenen Bedeutung der ge- meindlichen Flächen zu liefern. Hinsichtlich der Integration dieser Aussagen in den Flächennutzungsplan besteht in Rheinland- Pfalz nach Landesrecht das System der 'teilintegrierten' Landschaftsplanung. Dabei werden die Inhalte des landespflegerische Planungsbeitrags bzw. des Landschaftsplans zunächst weitgehend

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 41 selbstständig erarbeitet und erst im Anschluss in Rahmen der Flächennutzungsplanung berück- sichtigt bzw. in die Abwägung mit anderen Belangen (z.B. der Landwirtschaft) eingestellt. Der Landschaftsplan für den Bereich der Verbandsgemeinde Irrel stammt aus dem Jahr 1993 und wurde von der Faunistisch-Ökologischen Arbeitsgemeinschaft (FÖA) erstellt. Er wird als landes- pflegerische Grundlage der Flächennutzungsplanung herangezogen. Nach § 17 des Landespflegegesetzes von Rheinland-Pfalz (LPflG) sind die örtlichen Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Flächennutzungsplan darzustellen (vgl. § 8 Abs. 4 LNatSchG-neu34). Gemäß § 17 Abs. 3 LPflG (vgl. § 8 Abs. 4 LNatSchG-neu) sind die landespflegerischen Zielvorstellungen bei der Aufstellung der Flächennutzungspläne zu berücksichtigen. Im Erläuterungsbericht des Flächennutzungsplans ist darzulegen, aus welchen Gründen von den Zielvorstellungen des Landschaftsplans abgewichen wird und wie die Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vermieden bzw. ausgeglichen werden sollen. Zur Verdeutlichung des Abwägungsvorgangs wird im Folgenden dargestellt, welche Zielvorstellungen aus der Landschaftsplanung übernommen werden bzw. aus welchen Gründen von den Zielen abgewichen wird.

Landwirtschaftliche Nutzflächen

Aus der hohen Zahl von Haupterwerbsbetrieben in der Verbandsgemeinde Irrel resultiert ein hoher Flächenbedarf seitens der Landwirtschaft. Zur Verdeutlichung der hohen Priorität, die der landwirtschaftlichen Nutzung zugewiesen wird, hat der Verbandsgemeinderat beschlossen, dass landespflegerische Ziele wie die Erhaltung und Entwicklung von Streuobstwiesen, die Entwicklung extensiver Strukturen, Aufforstungsflächen, Feuchtwiesen und dergl. im Flächennutzungsplan nur dort darzustellen sind, wo die vitalen Interessen der Landwirtschaft nicht tangiert werden. Biotope, die dem Schutz gemäß § 24 LPflG (vgl. § 28 LNatSchG-neu) unterstehen, sind hiervon unbe- nommen.

Fließgewässer und Stillgewässer

Die Zielvorstellungen aus dem Landschaftsplan zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher Fließ- gewässer werden in den Flächennutzungsplan übernommen. Die landwirtschaftliche Nutzung wird dadurch nach Ansicht des Verbandsgemeinderats nicht unzumutbar eingeschränkt. Bereits naturnahe Abschnitte von Fließgewässern sowie naturnahe Stillgewässer werden als Be- stand in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Für derzeit noch nicht naturnah ausgebildete Fließgewässerabschnitte im Außenbereich wird das Ziel der Entwicklung naturnaher Bachab- schnitte im Flächennutzungsplan dargestellt. Alle Fließ- und Stillgewässer sollen mit Ufer- randstreifen versehen werden, die bei Stillgewässern und kleinen Bachläufen durchschnittlich 5 m an jeder Seite, bei großen Bachläufen durchschnittlich 10 m an jeder Seite breit sein sollen. In diesen Uferrandstreifen sollen standorttypische Ufergehölze angelegt werden oder sie sollen als extensive Grünland- oder Krautstreifen ausgebildet werden. Bedingung ist jedoch, dass die ord- nungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung nach guter fachlicher Praxis durch diese Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden darf. Ebenso dürfen die Belange des Hochwasserschutzes und anderer, schutzwürdiger Interessen bei der Bepflanzung der Uferrandstreifen nicht beeinträchtigt werden. Eventuelle Probleme bei Ausgleichszahlungen bezüglich der ausgewiesenen Uferrand- streifen sind ebenfalls zu berücksichtigen.

34 Landesgesetz zur nachhaltigen Entwicklung von Natur und Landschaft (Landesnaturschutzgesetz – LNatSchG) vom 28. September 2005; in den landespflegerischen Bewertungstabellen, Teil D, wird auf die Angabe der neuen Rechtsgrundlage verzichtet.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 42

Magerrasen, Zwergstrauchheiden, Trockenbiotope

Die o.g. Biotoptypen (hauptsächlich an den Hängen von Sauer, Prüm und Nims sowie auf den Keupermergeln des Bitburger Gutlandes von Bollendorf und Echternacherbrück ausgebildet) sind in ihrem Bestand zu erhalten und durch geeignete Pflegemaßnahmen zu entwickeln. Zum überwiegenden Teil unterliegen diese dem Pauschalschutz des § 24 LPflG (vgl. § 28 LNatSchG- neu).

Wälder

Neben der allgemeinen Darstellung von Flächen für Wald wird im Speziellen zwischen ƒ Altholzbeständen, ƒ Nieder-/Mittelwaldbeständen, ƒ Orchideenbuchenwald ƒ sowie Naturwald/Biotopschutzwald unterschieden. Zudem werden folgende Darstellungen (Planungen) in den Flächennutzungsplan aufgenommen: ’Bodenschutzwald’, ’Erholungswald’, ’Klimaschutzwald’, ’Wasser-/Grundwasserschutzwald (Anrei- cherung mit Laubholz)’, ’Berücksichtigung von Objekten mit besonderer Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz’ sowie ’Freistellen von markanten Felsbereichen’ (zur Begründung siehe auch Abschnitt 8.3).

Feuchtwiesen, extensive Wiesen und Streuobstwiesen

Die Erhaltung und Entwicklung o. g. Strukturen zur Stärkung der Biotopvernetzung werden in den FNP aufgenommen. Aufgrund des Vorrangs der landwirtschaftlichen Nutzung werden Erhalt und Entwicklung der o.g. Biotoptypen nur in den Bereichen dargestellt, in denen keine Konflikte mit der landwirtschaftlichen Nutzung und mit der Siedlungsentwicklung gegeben sind. Biotope, die dem Pauschalschutz nach §24 LPflG(vgl. § 28 LNatSchG-neu) unterstehen, sind hiervon unbenommen.

Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

Als bestehende Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft sind die festgesetzten Kompensationsflächen für vorhandene oder geplante Eingriffe dargestellt (rechtskräftige Bebauungspläne und Bebauungspläne mit Verfahrensstand gemäß § 33 BauGB). Als geplante Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft sind solche Kompensationsflächen dargestellt, welche in Bebauungsplänen enthalten sind, die noch keinen Verfahrensstand gemäß § 33 BauGB erreicht haben.

Suchräume für Kompensationsmaßnahmen

Des Weiteren werden im Flächennutzungsplan Suchräume für landespflegerische Kompensations- maßnahmen/landespflegerischen Ausgleich ausgewiesen. Im Falle der Vorbereitung von Eingriffen in Natur und Landschaft durch Bebauungspläne oder durch andere rechtsverbindliche Planungen sollen die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen, die nicht innerhalb der Geltungsbereiche der Bebauungspläne bzw. anderer eingriffsrelevanter Planungen geleistet werden können, vorwiegend in diesen Räumen stattfinden. Durch die räumliche Konzentration von Kompensationsmaßnahmen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 43 können auf diese Art und Weise landespflegerisch wertvolle Komplexe entstehen, die zur Stärkung der Biotopvernetzung beitragen. Der Umfang der dargestellten Suchräume beträgt ca. 499,0 ha und bietet damit ein ausreichendes Potential, um Eingriffe in Natur und Landschaft zu kompen- sieren.

9.2 Schutzgebiete und Schutzobjekte im Sinne des Naturschutzrechts Die bestehenden und die geplanten Schutzgebiete sind in die Planzeichnung übernommen wor- den. Nachfolgend werden die einzelnen Schutzgebiete nach Kategorien aufgeführt:

Landschaftsschutzgebiete

Landschaftsschutzgebiet Naturpark Südeifel

Naturparks

Naturpark Südeifel

Naturschutzgebiete

Rechtskräftig ausgewiesene Naturschutzgebiete: ƒ Obig den Scharren bei Peffingen ƒ Im Bühnchen bei Peffingen ƒ Kelterdell und Kuckuckslay bei Echternacherbrück ƒ Langenberg und Bocksberg bei Wallendorf

Naturdenkmäler

Ortsgemeinde Name des Naturdenkmals Alsdorf Lindenallee an der ehemaligen B 257 Bollendorf Eiche auf der Niederburg Stieleiche beim Diesburgerhof Linden im Burgbereich Tanzkyllbuchen Heidenlay Nikolauslay Lingelslay Eulenhorst Predigtstuhl Mummenlay Echternacherbrück Trockenrasen Matheswies Ernzen Eiche beim Forsthaus Eiche im Distrikt Heidert Speierling an der Waldlehrhütte Falkenlay Türkenkopf Schweineställe Schlösserlay Felsenweiher Ferschweiler Traueresche im Garten hinter dem Hause Schmitz

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 44

Holthum Rosskastaniengruppe bei der Rochus-Kapelle in Holsthum Schmetteschaf Irrel Teufelsschlucht im Gemeindewald Irrel Irreler Wasserfälle Peffingen Huwelslay Prümzurlay Buche bei der Ruine Prümerburg Eiche bei der Ruine Prümerburg Wallendorf Tränenlay

Tabelle 12: Naturdenkmäler in der VG Irrel (Quelle: Amtliche Liste der Naturdenkmäler, Oktober 2005)

Flächen mit Pauschalschutz nach § 24 LPflG (vgl. § 28 LNatSchG-neu), im Plan nicht vollständig dargestellt

Die Flächen mit Pauschalschutz nach § 24 LPflG (vgl. § 28 LNatSchG-neu) wurden aus dem Landschaftsplan in den Flächennutzungsplan übernommen. Im Gebiet der Verbandsgemeinde Irrel sind dies Ausprägungen naturnaher Bachabschnitte, Quellen und Quellbäche, naturnahe Abschnitte der Sauer, Röhrichtbestände und Großseggenrieder, binsen-, seggen- und hoch- staudenreiche Feuchtwiesen, Magerrasen und Zwergstrauchheiden, Felsgebüsche und Felsfluren, Blockschuttwälder, Schluchtwälder und Nasswälder. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Dar- stellungen der § 24-Flächen (§ 28-Flächen) nicht mehr vollständig sind, da der Landschaftsplan aus dem Jahr 1993 stammt. Im Rahmen der nachfolgenden Planungen sind deshalb ergänzende Untersuchungen anzustellen.

Entwicklung von Naturschutzgebieten

Zum Schutz charakteristischer Halbtrockenrasen – Magerwiesen – Heckenkomplexe mit überre- gionaler Bedeutung für den Artenschutz sowie zur Pflege und zur Entwicklung der Kulturlandschaft sind Vorschläge zur Ausweisung von Naturschutzgebieten in den Flächennutzungsplan übernom- men worden. Die Lage der Flächen ist der Planzeichnung zu entnehmen.

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (gemeldete FFH-Gebiete)

Im Rahmen der Ausweisung von Schutzgebieten zum Aufbau des europaweiten Netzes Natura 2000 wurden auch in der Verbandsgemeinde Irrel zwei Gebietsvorschläge ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um die Gebietsvorschläge 6003-301 'Ourtal', 6004-301 ’Ferschweiler Plateau’ und 6205-301 'Sauertal und Seitentäler'. Die Gebiete sind der Planzeichnung zu entnehmen.

9.3 FFH-Vorprüfungen

9.3.1 Aufgabenstellung

Im Rahmen einer Vorprüfung, die der FFH-Verträglichkeitsprüfung vorgeschaltet ist, wird zunächst untersucht, ob ein Projekt überhaupt geeignet ist, Beeinträchtigungen auszulösen, die sich erheblich auf ein FFH-Schutzgebiet auswirken können. Die Entscheidung, ob eine detailliertere FFH-Verträglichkeitsprüfung überhaupt durchgeführt werden muss, hängt davon ab, ob der Plan oder das Projekt die FFH-Fläche erheblich beeinträchtigen könnte. Die Beeinträchtigung ist dann als erheblich anzusehen, wenn dadurch der mit der Schutzgebietserklärung verfolgte Schutz des Gebietes gefährdet oder erheblich erschwert wird. Hierbei können drei Gruppen von Beein- trächtigungen unterschieden werden: ƒ der dauerhafte Flächenverlust von FFH-Lebensräumen oder Habitaten der FFH-Arten: Wird ein solcher Flächenverlust konstatiert, liegt in jedem Fall ein erheblicher Eingriff vor.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 45

ƒ der zeitweise Flächenverlust von FFH-Arten: In der Regel liegt ein erheblicher Eingriff vor. Mögliche Ausnahme sind kleinflächige Verluste oder kurzfristige Wiederherstellbarkeit des betroffenen FFH-Lebensraums. ƒ Beeinträchtigungen ohne Flächenverlust: Diese können etwa durch Störungen der Arten von außen (Lärm, Immissionen, etc.) geschehen. Hier ist eine Beurteilung des Einzelfalls notwendig, wobei Kriterien wie Art und Intensität der Auswirkungen, Empfindlichkeit der Arten oder Lebensräume, Regenerierbarkeit der Populationen etc. zu beachten sind. Geprüft werden die Flächen, die vollständig oder teilweise innerhalb der FFH-Schutzgebiete liegen oder unmittelbar an diese grenzen. Für Planvorhaben, die eine erhebliche Beeinträchtigung auf ein FFH-Gebiet nach sich ziehen könnten, ist eine Verträglichkeitsprüfung nach § 34 BNatSchG durch- zuführen.

9.3.2 Ergebnisse der FFH-Vorprüfungen

Bollendorf

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung

2-1 Hinter der Burg W FFH Gebiet ’Ourtal’ Kurzbeschreibung Hang mit ca. 20 bis 30% Neigung und geringer geneigte Fläche (ca. 10 bis 20%) am Oberhang, westlich bis südwestlich exponiert; als Rinderweide intensiv genutzt. Ein großer Teil des Obstbaumbestands auf der Rinderweide oberhalb (östlich) der Straße ‚Vor der Heide’ wurde zwischenzeitlich gerodet. Weideland (Pferde), intensiv genutzt, mit mittlerer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz Weideland (Rinder), intensiv genutzt, z. T. mit Obstbäumen mit mittlerer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz Extensive, z. T: magere Wiesen mit Obstbäumen und Trockenmauern (Schaf- Standweiden), hohe Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz Gehölze, Waldrand, hohe Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz Gärten, geringe Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz potenziell betroffener magere Flachland – Mähwiesen Lebensraumtyp potenziell betroffene Art Großes Mausohr: höhlenreiche Obstbäume können von männlichen Einzeltieren als nach Anhang II sommerliche Übergangslebensräume genutzt werden; eventuell auch Nutzung als Jagdraum (Wald- und Gehölzränder, Magerwiesen, Weideland). Wimperfledermaus: Bevorzugt als Jagdraum parkähnliche Landschaftsstrukturen, Streuobstwiesen oder gebüschreiche Wälder und Waldränder, wie im Plangebiet verbreitet. Bechsteinfledermaus: höhlenreiche Obstbäume als potenzielle Sommerquartiere; jagt auch in waldnahen Streuobstwiesen. Große Hufeisennase: Jagdraum: Bewaldete Gebiete, Waldränder, Obstbestände mit beweidetem Grünland, wärmebegünstigte Ebenen und Hanglagen mit lockerem Baum- und Strauchbestand, Viehweiden. Glaucopsyche arion: Der Falter besiedelt sonnige, halbtrockene bis trockene, offene oder buschreiche Kalk- und Silikatmagerrasen (Wachholderrasen, Schafhutungen, Viehweiden) und deren Versaumungsstadien. Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung ⌧ Ja Nein Bemerkungen Der strukturreiche Südteil des Plangebiets liegt innerhalb des FFH – Gebiets. Potenzieller Jagdraum für Fledermäuse durch Hang- und Waldrandlage sowie parkartigen Charakter. Für baumhöhlenbesiedelnde Arten auch potenzielles Sommerquartier.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 46

Magere Flachland – Mähwiesen sind v.a. im Südteil verbreitet (siehe beiliegenden Bestandsplan)

Tabelle 13: FFH-Vorprüfung Baufläche 2-1

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung

2-5 An der L1 W FFH Gebiet ’Ourtal’ Kurzbeschreibung Lage auf einem südexponierten Hang, mittlere bis starke Hangneigung mäßig intensiv bewirtschaftetes Grünland, mit einer Obstbaumreihe sowie Streuobstbestände oberhalb der Altschmiedestraße und oberhalb der Wallendorfer Straße; kleinere Gehölzstrukturen im Gebiet; nördl. angrenzend größerer Gehölzkomplex längs der Wallendorfer Straße, der Teil des Biotops 1041 (schützenswert) ist. mittlerer Wert für das Arten- und Biotoppotenzial, Entwicklungspotenzial für magerere Wiesenflächen. potenziell betroffener magere Flachland-Mähwiesen im Bereich des kartierten Biotops Lebensraumtyp potenziell betroffene Art Großes Mausohr, Große Hufeisennase, Wimper-, Mops- und Bechsteinfledermaus nach Anhang II Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung ⌧ Ja Nein Bemerkungen Fläche liegt komplett im FFH-Schutzgebiet. Im Biotop wurde auch der Steinkauz kartiert. Von daher ist von Baumhöhlenvorkommen auszugehen. Potenzieller Jagdraum für Fledermäuse durch Hang- und Waldrandlage. Für baumhöhlenbesiedelnde Arten auch potenzielles Sommerquartier.

Tabelle 14: FFH-Vorprüfung Baufläche 2-5

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung

2-10 Gewerbegebietserweiterung nördlich des G Schlachthofs FFH Gebiet ’Ourtal’

Kurzbeschreibung Gebiet im Vergleich zur FNP - Fassung zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange verkleinert, Gehölze entlang der L3, Westlich der L3: Stallanlage und standortfremder Fichtenbestand; Intensive Beweidung im Bereich westlich der L3; im Bereich der Hangverflachung östlich der L3 nördlich des bestehenden Lagergebäudes erstrecken sich magere Wiesen, weiter hangaufwärts bis zum Weg, der zum Bollendorfer Sportplatz führt: Feldgehölz, Waldrand unmittelbar westlich des Wegs: Lichtung mit einer Brennessel – Giersch – Flur (siehe beiliegenden Lageplan). Fläche ist Teil des Biotops 1064 (Wertstufe lll). potenziell betroffener magere Flachland – Mähwiesen Lebensraumtyp Feuchte Hochstaudensäume potenziell betroffene Art Großes Mausohr: eventuell Nutzung als Jagdraum (Wald- und Gehölzränder, nach Anhang II Magerwiesen, Weideland). Wimperfledermaus: Bevorzugt als Jagdraum parkähnliche Landschaftsstrukturen, Streuobstwiesen oder gebüschreiche Wälder und Waldränder, wie im Plangebiet verbreitet.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 47

Bechsteinfledermaus: höhlenreiche Obstbäume als potenzielle Sommerquartiere; jagt auch in waldnahen Streuobstwiesen. Große Hufeisennase: Jagdraum: Bewaldete Gebiete, Waldränder, Obstbestände mit beweidetem Grünland, Hecken und Gärten; wärmebegünstigte Ebenen und Hanglagen mit lockerem Baum- und Strauchbestand, Viehweiden, Gewässerufer. Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung ⌧ Ja Nein

Bemerkungen Nutzung als Jagdraum für die geschützten Fledermausarten (insbes. für die große Hufeisennase) wahrscheinlich, da aufgrund der Nähe zum Gewässer, der Viehhaltung im Gebiet, der Vielzahl der Grenzlinien (Gehölzrandstrukturen) und der artenreichen Wiesen von einem hohen Insektenreichtum ausgegangen werden kann. Die höhlenreichen Obstbäume auf den Nachbargrundstücken können als Sommer- und Übergangsquartiere genutzt werden.

Tabelle 15: FFH-Vorprüfung Baufläche 2-10

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung 2-16 Gewerbegebietserweiterung südlich des G Schlachthofs FFH Gebiet ’Ourtal’ Kurzbeschreibung Das Plangebiet liegt auf einem westexponierten, relativ steilen Hang (ca. 32% Neigung) oberhalb (östlich) der Altstraße und grenzt südlich an das bebaute Gelände des Schlachthofs an. Die Fläche ist als eine intensiv genutzte Rinderweide mit Streuobst ausgebildet. Von den Standortverhältnissen her ist die Wiese mager. Einzelne Arten der mageren Flachland – Mähwiesen wie Centaurea jacea, Knautia arvensis, Achillea millefolium waren zum Zeitpunkt der Begehung im Juni zwar noch erkennbar,die Vegetation wurde durch die Überweidung der Fläche jedoch stark verändert bzw. um tritt- und fraßempfindliche Arten dezimiert. Beweidungsresistente und trittunempfindliche Arten wie Gemeine Kratzdistel, kriechender Hahnenfuß oder Weißklee werden gefördert und weisen bereits hohe Deckungsanteile auf. Die Fläche ist Teil des Biotops 1042 (Wertstufe llb). Die Obstbäume im Plangebiet sind überwiegend jung bis mittleren Alters und weisen, bis auf ein Exemplar, noch keine Baumhöhlen auf. potenziell betroffener - Lebensraumtyp potenziell betroffene Art Großes Mausohr: eventuell Nutzung als Jagdraum (Wald- und Gehölzränder, nach Anhang II Magerwiesen, Weideland). Wimperfledermaus: Bevorzugt als Jagdraum parkähnliche Landschaftsstrukturen, Streuobstwiesen oder gebüschreiche Wälder und Waldränder, wie im Plangebiet verbreitet. Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung Ja ⌧ Nein Bemerkungen Im derzeitigen Zustand sind die Wiesenflächen nicht als magere Flachland – Mähwiesen anzusprechen, ihnen der Blütenreichtum fehlt, gesellschaftsfremde Ruderalarten und Beweidungszeiger stark vertreten sind und die Zahl charakteristischer Pflanzenarten relativ gering ist. Die Obstbäume weisen nur wenige besondere Habitatqualitäten auf. Insgesamt werden die Beeinträchtigungen im Fall einer Bebauung als nicht erheblich angesehen, da der mit der Schutzgebietserklärung verfolgte Schutz des Gebietes nicht gefährdet oder erheblich erschwert wird.

Tabelle 16: FFH-Vorprüfung Baufläche 2-16

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 48

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung

2-17 Hotel ’Sonnenberg’ S ’Hotel’

FFH Gebiet Ourtal Kurzbeschreibung südlich des Hotels: befestigter Parkplatz und mit Bodendeckern bepflanzte Böschung: fehlender bis sehr geringer Wert für das Schutzgut Arten- und Biotope, (süd-)westlich des Hotels gelegene, rasenartige und als Kinderspielplatz genutzte Flächen, einzelstehende Nadelbäume sowie naturfernes Wasserbassin. Durch Andeckung des Erdaushubmaterial aus der Baumaßnahme des Hotels sind die Flächen leicht terrassiert: geringer Wert für das Schutzgut Arten- und Biotope, weiter (süd-)westlich liegende Flächen sind mit 20 % Neigung nach Süden exponiert: Weideland (Rinder), intensiv genutzt, geringer bis mittlerer Wert für das Schutzgut Arten- und Biotope, Wald- bzw. Gehölzrand im Bereich des Plangebiets stark durch Nadelholz geprägt, relativ strukturarm. potenziell betroffener - - Lebensraumtyp potenziell betroffene Art Großes Mausohr: eventuell Nutzung als Jagdraum (Gehölzränder, Weideland). nach Anhang II Große Hufeisennase: evtl. Nutzung als Jagdraum: Waldränder, wärmebegünstigte Ebenen und Hanglagen mit lockerem Baum- und Strauchbestand, Viehweiden. Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung Ja ⌧ Nein

Bemerkungen Hoher Insektenreichtum als Bedingung für eine erfolgversprechende Jagdtätigkeit der o .g. Fledermausarten ist weder am Wald – bzw. Gehölzrand, noch in den Viehweiden und rasenartigen Grünlandflächen zu erwarten. Voraussichtlich sind die mit der Planverwirklichung verbundenen Störwirkungen auf die Anhang 2 - Arten temporärer Natur (z. B. während der Bauzeit) Die Beeinträchtigungen sind als nicht erheblich anzusehen. Der günstige Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume und der Arten kann langfristig erhalten oder erreicht werden.

Tabelle 17: FFH-Vorprüfung Baufläche 2-17

Echternacherbrück

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung 3-3 Langenberg W FFH - Gebiet Angrenzend an das FFH – Gebiet ’Sauertal und Seitentäler’

Kurzbeschreibung SSO und S-exponierter Hangbereich mit mittlerer Neigung. Naturschutzgebiet 'Kelterdell und Kuckuckslay' grenzt im Norden an das Plangebiet an. Flächen sind als extensive, mäßig nährstoffreiche Wiesenfläche und magere Wiese mittlerer Standorte ausgebildet, die ehemals von alten, höhlenreichen Obstbäumen bestanden war. Diese wurden komplett gerodet.

potenziell betroffener Magere Flachland – Mähwiesen Lebensraumtyp potenziell betroffene Art Jagdraum der Fledermausarten Großes Mausohr, Große Hufeisennase und nach Anhang II Wimperfledermaus. Spanische Flagge: Raupenfraßpflanzen und Nektarpflanzen kommen im Gebiet vor. Die Lebensraumausstattung ist für die Besiedlung geeignet. Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung Ja ⌧ Nein

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 49

Bemerkungen Das Plangebiet liegt gänzlich außerhalb des FFH – Schutzgebiets. Daher sind im Falle einer Bebauung keine schützenswerten Lebensraumtypen im FFH – Gebiet betroffen. Aufgrund des Verlusts der Obstbäume als potenzielle Sommerquartiere im Plangebiet sind die Plangebietsflächen zwar als Jagdbiotope für die genannten Fledermausarten geeignet, aber selbst ein vollständiger Verlust der Flächen würde nicht zu Beeinträchtigungen führen, die sich erheblich auf das Schutzziel der Arten im FFH – Gebiet auswirken. Sinngemäß gilt dies auch für die Spanische Flagge.

Tabelle 18: FFH-Vorprüfung Baufläche 3-3

Ferschweiler

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung

6-6 Zeltplatz S ’Zeltplatz’

FFH-Gebiet ’Ferschweiler Plateau’ Kurzbeschreibung Grünland mittlerer Standorte, Kuppenlage, von Wald umgeben, intensive Weidenutzung. Südwestlich des Plangebiets liegt der Steilrand des Ferschweiler Plateaus mit schützenswerten Felsformationen und Trockengebüschen. offene, strukturierte und grünlandreiche Landschaft des Ferschweiler Plateaus mit guter Wald-Offenland-Verzahnung in den Randbereichen. potenziell betroffener - Lebensraumtyp potenziell betroffene Art - nach Anhang II Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung Ja ⌧ Nein Bemerkungen Durch die beabsichtigte Nutzung (nur Zeltplatz, ohne die Wege-, Gebäude- und Beleuchtungsinfrastruktur eines Campingplatzes und die temporäre Nutzung) werden keine erheblichen Beeinträchtigungen von zu schützenden Arten oder Lebensräumen erwartet.

Tabelle 19: FFH-Vorprüfung Baufläche 6-6

Irrel

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung

2 - 17 Friedhofserweiterung in Irrel Öffentliche Grünfläche, Zweckbestimmung Friedhof FFH Gebiet Ferschweiler Plateau

Kurzbeschreibung nördlich der bestehenden Gräber: Erweiterungsfläche auf einer Erdanschüttung, innerhalb des Friedhofs: Baumgehölz als Randeingrünung. beabsichtigte Erweiterungsfläche: nordwestlich des Friedhofsbereichs: vermutl. magere Flachland Mähwiese (genauere Untersuchung notwendig), die nördlich von einer Wildhecke begrenzt wird. Im Norden der Erweiterungsfläche: Magerwiese mit alten, höhlenreichen Streuobstbäumen. nordöstlich des bestehenden Friedhofs: Intensiv-Grünland, strukturarm. Bereich ist durch die nahe B257, die nördlich der Ortschaft gelegene Auffahrt zur B257 und den südlich des Friedhofs vorbeiführenden ‚Hardweg’ (Zufahrt zum Westwallbunker) gestört.

potenziell betroffener magere Flachland Mähwiese Lebensraumtyp

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 50

potenziell betroffene Art Großes Mausohr: eventuell Nutzung als Jagdraum (Gehölzränder, Weideland). nach Anhang II Bechstein-Fledermaus: evtl. Nutzung als Jagdraum und Sommerquartier (Baumhöhlen in alten Obstbäumen): jagt hauptsächlich in lichten Wäldern, aber auch in alten Streuobstwiesen, Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung ⌧ Ja Nein

Bemerkungen Vermutlich werden schützenswerte Lebensraumtypen und alte, höhlenreiche Obstbäume als potenzielle Fledermausquartiere in Anspruch genommen. Eine erhebliche Beeinträchtigung durch die geplante Friedhofsnutzung kann nicht ausgeschlossen werden.

Tabelle 20: FFH-Vorprüfung Fläche 9-10

Prümzurlay

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung

15-4 In der Mausebach (Bogenschießen) S ’Sport und Freizeit’

FFH Gebiet Ferschweiler Plateau

Kurzbeschreibung Waldwiese, mäßig nährstoffreich, frisch bis feucht, extensive Pflege (Mahd), vorhandene Lärm-, Tritt- und Fahrbelastung durch Nutzung als Bogenschießplatz, Nutzung des Geländes erfolgt nur von April bis September vorwiegend an Wochenenden, Naturnaher Quellbach verläuft entlang der Nordgrenze der Fläche. Bach ist durch § 28 LNatSchG (ehm. § 24 LPflG) geschützt, schmaler Ufersaum zur Wiese hin, Materiallagerung im Uferbereich; Entlang des erschließenden Wegs: geschotterte Fläche und ruderal geprägte Wiesenfläche

potenziell betroffener magere Flachland – Mähwiesen (frische bis feuchte Ausbildung) Lebensraumtyp potenziell betroffene Art Bechsteinfledermaus: Typische Waldfledermaus, jagt im Wald; günstigste Jagdbiotope in nach Anhang II lichten, strukturreichen, alten Wäldern, entlang von Waldbächen und in der Nähe von Waldgewässern. Großes Mausohr: Während des Sommers typische Dachstuhlfledermaus; Jagdraumüberwiegend in lichten Wälder (einschichtige Bestände wie Buchen- Hallenwälder oder Fichten-Altbestände), Waldränder, vor allem kurzrasiges Grünland (Magerwiesen, Weideland, frisch gemähte Wiesen). Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung Ja ⌧ Nein

Bemerkungen Eine Nutzung als Bogenschießplatz findet schon seit vielen Jahren statt. Der Verein beabsichtigt die Errichtung eines Unterstands bzw. einer Hütte zum Schutz vor ungünstigen Witterungsbedingungen. Voraussichtlich sind die mit der Planverwirklichung verbundenen Störwirkungen auf die Anhang 2 - Arten auf die Bauzeit beschränkt. Schützenswerte Lebensraumtypen werden für die Errichtung der Hütte nicht in Anspruch genommen. Die Beeinträchtigungen sind als nicht erheblich anzusehen. Der günstige Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume und der Arten kann langfristig erhalten oder erreicht werden.

Tabelle 21: FFH-Vorprüfung Baufläche 15-4

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 51

Schankweiler

Baufläche Nr. Name Beabsichtigte Nutzung

16-2 Wohnmobilstellplatz S ‘Wohnmobilstellplatz’

FFH - Gebiet ’Ferschweiler Plateau’ Kurzbeschreibung Extensiv bewirtschaftetes, relativ nährstoffreiches Grünland in der Enzaue. Bachbegleitendes Ufergehölz aus standorttypischen Arten. Die Enz ist in der Gewässerstrukturgütekarte 2001als deutlich bis stark verändertes Fließgewässer dargestellt. Sie ist bereits 2-3 m unter Auenniveau eingeschnitten. Teilweise ist das Bett mit einem Grobschlag befestigt. Der Abschnitt des Plangebiets ist die Enz von der Biotopkartierung erfasst (Wertstufe llb), jedoch nicht als naturnaher Bachlauf einschl. seiner Ufer gem. §24 geschützt. Ein weiterer Gehölzbestand befindet sich auf der Straßenböschung der L2. potenziell betroffener Fließgewässer der planaren bis submontanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion Lebensraumtyp fluitantis: Die Unterwasservegetation ist im Abschnitt des Plangebiets sehr lückig ausgebildet, z. T. nicht vorhanden. Grund hierfür kann die starke Beschattung durch die überhängenden Bäume sein. Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno – Padion, Alnion incanae, Salicion albae): im Kontakt zu Uferstaudensäumen und Kiesbänken. Auenwälder sind ein prioritärer Lebensraumtyp. potenziell betroffene Art Groppe: Vorkommen im Abschnitt des Plangebiets sind aufgrund der nach Anhang II Lebensraumbedingungen (kiesig- sandiges Substrat, Steine bis 20 cm als Unterschlupf, Flachwasser mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten) wahrscheinlich. Lachs: Von den Lebensraumbedingungen her ist der Gewässerabschnitt als Habitat für Junglachse geeignet. Diese dürften jedoch nur dann hier vorkommen, wenn entsprechende Besatzmaßnahmen in der Enz stattgefunden hätten. Spanische Flagge: Falter fliegen auch an Fluß- und Bach- und Wegrändern mit Vorkommen von Wasserdost (Eupatorium), für den eine besondere Vorliebe besteht und wildem Dost (Origanum). Die Spanische Flagge ist eine prioritäre Art. Potenzielles Jagdgebiet der Fledermausart ‚Großes Mausohr’. Erforderlichkeit einer Verträglichkeitsprüfung ⌧ Ja Nein

Bemerkungen Durch die beabsichtigte Nutzung können Störungen der geschützten Arten und Lebensräume im angrenzenden Bereich der Enz nicht ausgeschlossen werden. Ob diese dazu führen, dass schützenswerte Lebensräume oder –arten erheblich beeinträchtigt werden, hängt von Kriterien wie Empfindlichkeit und Regenerierbarkeit der Arten und Lebensräume, Art und Intensität der Auswirkungen etc. ab und ist in einer entsprechenden Verträglichkeitsprüfung zu untersuchen. Nicht zuletzt ist zur Beurteilung der Beeinträchtigungen die Vorlage eines Nutzungskonzepts notwendig, dass Auskunft über Art und Anzahl der Stellplätze, Abstände, Art, Standort und Größe der Serviceeinrichtungen etc. gibt.

Tabelle 22: FFH-Vorprüfung Baufläche 16-2

9.3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse und Anforderungen an die verbindliche Bauleitplanung

Für 4 geplante Bauflächen und die Friedhofserweiterung in der Ortsgemeinde Irrel kommt die FFH- Vorprüfung zum Ergebnis, dass erhebliche Beeinträchtigungen nicht von vornherein ausge- schlossen werden können. Falls die entsprechenden Planungen unverändert bzw. in ihrer Ge- samtheit weiterverfolgt werden, sind spätestens vor Einleitung der nachfolgenden Bebauungs- planverfahren nähere Untersuchungen anzustellen. Auf der Ebene der Flächennutzungsplanung sind abschließende Untersuchungen aus folgenden Gründen nicht möglich:

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 52

ƒ Die im Flächennutzungsplan dargestellten Bauflächen (Bruttobauland) sind nicht mit Ein- griffsflächen gleichzusetzen. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auf randliche Eingrünungen, interne Ausgleichsflächen, Grünzäzuren etc., bei deren Planung der Schutzzweck der FFH-Gebiete berücksichtigt werden kann. ƒ Die Höhe des Eingriffs ist zudem von der im Bebauungsplan festgesetzten Grundflächen- zahl, der Lage der überbaubaren Grundstücksflächen etc. abhängig. ƒ Da der Flächennutzungsplan im Gegensatz zum Bebauungsplan keine Parzellenschärfe besitzt, sind die Bauflächen noch nicht genau abgegrenzt. ƒ Darüber hinaus sind für eine weitergehende Prüfung, ob es durch die Planung zu erheblichen Beeinträchtigungen der jeweiligen FFH-Gebiete in ihren für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen kommen kann, u.a. detailliertere Er- schließungskonzepte notwendig. Um die Frage von erheblichen Beeinträchtigungen bereits auf der Ebene der Flächennutzungsplanung zu klären, müsste demnach ein Planungsstand erreicht sein, der über die vorbereitende Bauleitplanung hinausgeht. Gerade diese Anforderung ist aber durch die Regelung des § 34 Abs. 2 BNatSchG i.V.m. § 35 Satz 2 BNatSchG nicht abgedeckt. Entsprechend der vorgenannten gestuften Vorgehensweise ist hinsichtlich der geplanten Wohnbaufläche 2-5 ’An der L 1’ in Bollendorf bereits im Rahmen der Bebauungsplanung eine vertiefende Verträglichkeitsprüfung durchgeführt worden. Diese kommt im konkreten Fall zum Ergebnis, dass keine erheblichen Beeinträchtigungen des FFH-Gebiets ’Ourtal’ zu erwarten sind. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass die FFH-Gebietsvorschläge in der Verbandsge- meinde Irrel bislang nicht in die Gemeinschaftsliste aufgenommen wurden. Der EuGH hat in der Dragaggi-Entscheidung (EuGH, Rs. C- 117/03, Rn 22 f) den Umfang der Vorwirkung erheblich beschnitten. Dasselbe gilt auch für die Gebiete nach § 34 Abs. 4 BNatSchG. Hinsichtlich der inhaltlichen Abschichtung zwischen der Stufe der Flächennutzungsplanung und der Stufe der Bebauungsplanung ist Folgendes zu berücksichtigen: In Rheinland-Pfalz wurde die Zuständigkeit der vorbereitenden Bauleitplanung (Flächennutzungsplanung) auf die Verbandsge- meinde und die verbindliche Bauleitplanung (Bebauungsplanung) auf die Ortsgemeinden über- tragen. Der Verbandsgemeinde ist es daher nicht möglich, die Planungen bereits auf der Ebene der Flächennutzungsplanung im Hinblick auf die nachfolgende Bebauungsplanung zu konkre- tisieren und dadurch nähere Kenntnis über die zu erwartenden Beeinträchtigungen zu erlangen. In diesem Zusammenhang ist davon auszugehen, dass die Möglichkeiten einer inhaltlichen Ab- schichtung zwischen der Ebene der Flächennutzungsplanung und Ebene der Bebauungsplanung im Hinblick auf die besondere Zuständigkeitsverteilung in Rheinland-Pfalz weit auszulegen ist. Um dennoch sicherzustellen, dass den Anforderungen des FFH-Schutzes im Rahmen der Bebau- ungsplanung Rechnung getragen wird gilt Folgendes: Bauflächen, die in gemeldeten FFH-Gebieten liegen oder von denen aufgrund ihrer Grenz- lage zu FFH-Gebieten erhebliche Beeinträchtigungen ausgehen könnten, gelten im nach- folgenden Bebauungsplanverfahren nur dann als aus dem FNP entwickelt, wenn vor Ein- leitung des Bebauungsplanverfahrens aufbauend auf den Ergebnissen der bereits vorge- nommenen Vorprüfungen abschließende Verträglichkeitsprüfungen durchgeführt wurden und deren Ergebnisse die Verträglichkeit der Planung belegen oder die Voraussetzungen des § 27 Abs. 2 und 3 LNatSchG erfüllt sind. Für die Friedhofserweiterung in Irrel gilt der vorgenannte Satz entsprechend. Unabhängig von der FFH-Prüfpflicht wurden die ausgewiesenen Bauflächen allgemein hinsichtlich ihrer Umweltverträg- lichkeit bewertet (siehe Teil D, einzelne Ortsgemeinden).

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 53

10 SONSTIGE SACHBEREICHE

10.1 Wasserwirtschaft

10.1.1 Abwasserbeseitigung

Als Grundlage der Darstellungen im Flächennutzungsplan wird das Abwasserbeseitigungskonzept 2003-2008 der Verbandsgemeinde Irrel vom Dezember 2002 (geändert August 2004) heran- gezogen. Es wird derzeit von den Verbandsgemeindewerke Irrel überarbeitet. Abschließende Ergebnisse liegen bislang nicht vor. Es ist demnach möglich, dass sich gegenüber den vorge- nommenen Darstellungen im Flächennutzungsplan Änderungen ergeben. In der Planzeichnung sind gemäß jetzigem Stand vorhandene sowie geplante Kläranlagen und Pumpwerke eingetragen. Ziel der Verbandsgemeindewerke Irrel ist es, bis 2016 ca. 98 % der Einwohner der Verbandsgemeinde an mechanisch-biologische Kläranlagen anzuschließen. Hierzu sollen neben der Gruppenkläranlage(GKA) Minden-Menningen-Gilzem-Eisenach bei Menningen, welche bereits fertig gestellt ist, in der Verbandsgemeinde Irrel insbesondere folgende Kläranlagen neu errichtet werden: ƒ GKA Wallendorf ƒ GKA Niederweis-Alsdorf ƒ Kläranlage Schankweiler ƒ Kläranlage Peffingen

10.1.2 Wasserversorgung

Die rechtskräftigen Wasserschutzgebiete sind der Planzeichnung zu entnehmen. Zudem ist ein geplantes Wasserschutzgebiet westlich der Ortslage von Bollendorf in der Planzeichnung einge- tragen.35 Die in der Ortsgemeinde Ferschweiler geplanten Wohnbauflächen 6-7 und 6-8 liegen innerhalb des Wasserschutzgebiets Nr. 182, Rechtsverordnung vom 25.01.1985, Az.: 560-803. Hieraus re- sultierende Auflagen und Verbote sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung zu beachten.

10.1.3 Altablagerungen/Altlasten

Im Bereich der geplanten Bauflächen (Stand Vorentwurf) sind nach Aussagen der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, keine Altablagerungen kartiert.36 Da im Rahmen der Überprüfung durch die vorgenannte Behörde lediglich die im Altlastenkataster erfassten Standorte berücksichtigt wurden, kann das Vorhandensein nicht registrierter Altablage- rungen jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die in der Anlage aufgeführten Altablagerungen37 sind in der Planzeichnung eingetragen.

35 Die Lage der Wasserschutzgebiete wurde dem Abwasserbeseitigungskonzept 2003-2008 der Verbandsgemeinde Irrel vom Dezember 2002 (geändert August 2004) entnommen. 36 Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Stellungnahme vom 08.03.2005. 37 Bezirksregierung Trier 1994, die Lage der Altablagerungen wurde dem Landschaftsplan entnommen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 54

10.2 Rohstoffgewinnung Die genehmigten Rohstoffabbauflächen (Firma Schnorpfeil, Kalkstein) und die im RROP 1985 enthaltenen „Vorrangfläche für die Rohstoffgewinnung“ in Eisenach werden als Flächen für Abgrabungen oder für die Gewinnung von Bodenschätzen dargestellt. Zudem wird die im RROP 1985 festgelegte „bedeutende Lagerstätte“ in Ernzen nachrichtlich und in Überlagerung mit den derzeit bestehenden Flächennutzungen in den Flächennutzungsplan übernommen. Die geplante gewerbliche Baufläche 5-5 und die bestehende gewerbliche Baufläche werden von der Über- lagerung ausgenommen, weil hier bereits in Abwägung mit den Belangen der Rohstoffsicherung eine Entscheidung zugunsten der gewerblichen Nutzung getroffen wurde. Gleichzeitig wird auch die in Ernzen genehmigte Abbaufläche (Firma Knaf, Sand) als Flächen für Abgrabungen oder für die Gewinnung von Bodenschätzen dargestellt. Zur derzeitigen Gesamtfortschreibung des RROP ist folgendes festzuhalten: Seitens des Geo- logischen Landesamtes wurden der Planungsgemeinschaft Trier potentielle Rohstoffsi- cherungsflächen zugesandt. Da das Fortschreibungsverfahren des RROP jedoch noch nicht zum Abschluss gebracht wurde bzw. noch keine abschließende Abwägung aller berührten Belange auf regionaler Ebene erfolgt ist, ist es zur Zeit rechtlich nicht möglich, die Flächen in den Flächen- nutzungsplan aufzunehmen. Für die Reaktivierung des Steinbruches ’Auf Rockelshostert’ und ’Auf den hohen Leien’ in Irrel (Fläche 9-9) ist zusätzlich darauf hinzuweisen, dass im derzeit laufenden Genehmigungsverfahren aufgrund der Lage innerhalb eines FFH-Gebiets eine Abstimmung mit der EU-Kommission erfolgt. Der zum Rohstoffabbau beantragte Bereich wird daher vorläufig als Bereich ohne Flächendarstellung (’weiße Fläche’) gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2 BauGB in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Wenn alle Stellungnahmen im Genehmigungsverfahren zum Rohstoffabbau vorliegen, soll endgültig über die Flächennutzung in diesem Bereich im Rahmen eines Ände- rungsverfahrens entschieden werden. Dies gilt, sofern sich eine Erforderlichkeit ergibt, auch für die anderen im Rahmen der Fortschreibung des RROP diskutierten Rohstoffsicherungsflächen (Eise- nach: Südlich und östlich der vorhandenen Abbauflächen sowie am südöstlichen Rand der Gemarkung; Ernzen: Nördlich, südlich und westlich der vorhandenen Abbauflächen; Irrel/ Niederweis: Nördlichen und östlich der ’weißen Fläche’ fast ausschließlich auf der Gemarkung Niederweis; Minden: Südlich des geplanten Gewerbegebietes Zweikreuz; Wallendorf: an der Einmündung der L 6 in die L 1) Ein Abbau mineralischer Rohstoffe unter Bergaufsicht findet derzeit im Verbandsgemeindegebiet nicht statt. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass Teile der Gemarkungen von Eisenach und Gil- zem von auf Eisenerz verliehenen Bergwerksfeldern überdeckt werden.38

10.3 Denkmalpflege In der Planzeichnung sind alle archäologischen Denkmäler (Bodendenkmäler) eingetragen, welche im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB seitens des Rheinischen Landesmuseum Trier (Stellungnahme vom 28. Februar 2005) bekannt gegeben wurden. Die Bodendenkmäler sind in der Planzeichnung mit Symbolen bzw. Nummern (z.B. B 11) gekennzeichnet. Römerstraßen, Landwehren und ähnliche Kulturdenkmäler werden linienhaft dar- gestellt. Einer tabellarischen Zusammenstellung im Anhang können die Bezeichnungen und die jeweilige zeitliche Einordnung entnommen werden. Durch die im Rahmen der Flächennutzungsplan neu ausgewiesenen Bauflächen werden keine Bodenkmäler berührt. Lediglich der Bereich ohne Flächendarstellung (’weiße Fläche’) östlich des Ortes Holsthum betrifft ein Bodendenkmal (römische Villa). In diesem Bereich wird der Bau einer

38 Angabe des Landesamtes für Geologie und Bergbau vom 10.03.2005.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 55

Hotelanlage beabsichtigt. Aufgrund einer noch ausstehenden Landesplanerische Stellungnahme wird von einer Bauflächendarstellung vorerst abgesehen (siehe auch die Ausführungen in Ab- schnitt 3.3). Wenn die Planung im Rahmen der Bebauungsplanung und einer parallelen Änderung des Flächennutzungsplans weiterverfolgt wird, werden die zuständigen Behörden erneut beteiligt und die Belange des Denkmalschutzes abschließend berücksichtigt bzw. beachtet. Neben den Bodendenkmälern werden weitere Gesamtanlagen und Einzelanlagen, die dem Denk- malschutz unterliegen, in der Planzeichnung gekennzeichnet.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 56

TEIL D ORTSGEMEINDEN

1 ORTSGEMEINDE ALSDORF

1.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,5 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,6 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen 0 freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB 0,2 insgesamt 1,3

Tabelle 23: Flächenreserven in der Ortsgemeinde Alsdorf

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 1-2 Mitte W 1,3 1-3 Süd W 1,6 1-5 West M 0,2 I insgesamt 3,1 II 1-1 Nord W 2,3 II insgesamt 2,3 III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 5,4

Tabelle 24: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Alsdorf

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 1,3 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 5,4 insgesamt 6,7

Tabelle 25: Gesamtbilanz der Ortsgemeinde Alsdorf

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf Folgendes hinzuweisen:

Flächen 1-1: Alsdorf ‘Nord’, 1-2: Alsdorf ’Mitte’ und 1-3: Alsdorf ’Süd’

ƒ In einer Stellungnahme vom 17. Mai 2005 stellt die Landwirtschaftskammer fest, dass durch die Überplanung und Nutzung der Bauflächen 1-1 und 1-3 kein landwirtschaftlicher Betrieb in seiner Existenz gefährdet. Einer Beanspruchung der landwirtschaftlichen Vorrangflächen für Wohnbauzwecke stimmt die Landwirtschaftskammer zu.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 57

ƒ Durch Verhandlung mit dem Grundstückseigentümer der Fläche 1-2 konnte erreicht werden, dass die Fläche verfügbar ist. Er steht bereits mit einem Investor für die Durchführung der verbindlichen Bauleitplanung und der Erschließung in Kontakt. ƒ Den Flächen 1-2, 1-3 und 1-5 wird die Priorität I zugeordnet. Die Fläche 1-1 wird mit der Priorität II im Flächennutzungsplan dargestellt. Ein Bebauungsplan im Bereich der Baufläche 1-1 ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge ein- gehalten wurde. Die Baufläche 1-1 darf erst dann entwickelt werden, wenn die Bauflächen 1-2, 1-3 und 1-5 bereits überwiegend bebaut sind. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und Beschluss des Verbandsgemeinderates erfolgen. ƒ Dass der Siedlungsdruck in Alsdorf sehr hoch ist und ein erhöhter Bedarf zur Neuaus- weisung von Misch- und Wohnbauflächen besteht, beweist das neue Baugebiet ’Hinterm Brühlsgraben’, welches bereits kurz nach der Erschließung überwiegend bebaut ist.

Flächen 1-5: Alsdorf ‘West’

ƒ Aus städtebaulicher Sicht wird die geplante Baufläche 1-5 als vertretbar erachtet, weil diese lediglich zwei Baugrundstücke ermöglicht. Die landespflegerisch empfindlichen Hang- bereiche werden nicht in Anspruch genommen.

1.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Es sind keine weiteren Bauflächenausweisungen geplant. Auf die bisherige Ausweisung Gewerbe- gebiet 1-4 ’Bahnhof Niederweis’ wird insbesondere unter Berücksichtigung der landespflege- rischen Belange verzichtet. Eine überschlägige Ermittlung hat überdies Erschließungskosten von ca. 500.000 € ergeben, so dass die Umsetzung auch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit als nicht vertretbar erscheint.

1.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 1-1: Alsdorf ‘Nord’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 2,3 ha W 1-1 Hangneigung eben Priorität Priorität II Verkehrserschließung neu anzulegen Ver- und Entsorgung Anschluss an die Infrastruktur im Bereich des Bebauungsplans 'Hinterm Brühlsgraben' Städtebauliche Integration Ortsabrundung sonstiges geringer Grundwasserflurabstand: Erfordernis von wasserundurchlässigen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen

Tabelle 26: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 1-1

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 58

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz - gemäß § 24 LPfG Darstellung im L-Plan landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche Entwicklungsziele im L-Plan Entwicklung von extensiven Streuobstwiesen Entwicklung von Komplexen aus extensiven Wiesen und Feuchtwiesen Biotopsystemplanung Prioritäten/biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit

gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Intensiv – Grünland, Acker, strukturarm, BELASTUNGEN: Nährstoffeintrag durch landwirtschaftliche Intensivnutzung ZIELE: Entwicklung von extensiven Wiesen Entwicklung von linear vernetzenden Biotopstrukturen Entwickllung von Feuchtwiesenkomplexen Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: fluviatile Talfüllung, Kolluvium, tiefgründig Bodenart lehmig bis tonig (Abschlämmmassen aus den anstehenden Keuperböden), Bodentypen: Parabraunerden, Gleye, Auenböden

Gefährdungen / Belastungen: anthropogen stark überprägt Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft ZIELE: Verringerung der Nutzungsintensität Erhalt der Bodenfunktionen für den Naturhaushalt Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: aufgrund der Lage in der Talsohle jahreszeitlich bedingt relativ geringer Grundwasserflurabstand, Keuperschichten fungieren jedoch als Grundwasserstauer; geringe bis mittlere Grundwasserführung geringe bis mittlere Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeinträgen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft / Erhalt der Funktionen

II. OBERFLÄCHENWASSER keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 59

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Lage im Nimstal als einer regionalen Kaltlfutabflussbahn, Kaltluftentstehungs- und ableitungsfläche mit geringer Bedeutung für das Ortsklima BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen lockere, durch- und überströmbare Bebauung, Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung durch landwirtschaftliche Intensivnutzung geprägtes Nimstal, BEDEUTUNG: ausgeräumte Agrarfläche strukturarm ZIELE: sorgfältige Eingrünung des Gebiets nach Norden Vermeidungs- und Durchgrünung des Plangebiets Minimierungs- Sorgfältige Randeingrünung nach Norden maßnahmen Ausgleichsmaß- Extensivierung von Grünlandflächen nahmen Umwandlung von Ackerflächen in Dauergrünland im Bereich der Nimsaue Entwicklung von Feuchtwiesen in der Nimsaue besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Bebauung aus landespflegerischer Sicht vertretbar, lung/Planungs- Weitere Streckung des ohnehin schon stark in Nord-Süd-Richtung gestreckten Orts empfehlung

Tabelle 27: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 1-1

Fläche 1-2: Alsdorf ‘Mitte’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,3 ha W 1-2 Hangneigung eben Priorität Priorität I Verkehrserschließung vorhanden Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Infrastruktur grundsätzlich möglich Städtebauliche Integration Innenverdichtung sonstiges geringer Grundwasserflurabstand: Erfordernis von wasserundurchlässigen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen die vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe sind im Rahmen der Bebauungsplanung zu berücksichtigen

Tabelle 28: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 1-2

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 60

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz - gemäß § 24 LPfG Darstellung im L-Plan Siedlungsfläche Entwicklungsziele im L-Plan Durchgrünung der Siedlungsflächen Biotopsystemplanung Prioritäten/biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Intensiv – Grünland, Obstwiese, Gärten BELASTUNGEN: Nährstoffeintrag au der landwirtschaftlichen Nutzung, Störungswirkung durch die Siedlungsnähe ZIELE: Extensivierung der Grünlandnutzung Erhalt der Obstbäume, ANlage von Obstgärten Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: fluviatile Talfüllung, Kolluvium, tiefgründig; daneben Hortisole Bodenart lehmig bis tonig (Abschlämmmassen aus den anstehenden Keuperböden), GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Verdichtung durch Tritt und Befahrung Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft ZIELE: Verringerung der Nutzungsintensität Erhalt der Bodenfunktionen für den Naturhaushalt

Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: aufgrund der Lage in der Talsohle jahreszeitlich bedingt relativ geringer Grundwasserflurabstand, Keuperschichten fungieren jedoch als Grundwasserstauer; geringe bis mittlere Grundwasserführung geringe bis mittlere Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeinträgen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft / Erhalt der Funktionen

II. OBERFLÄCHENWASSER keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: innerörtliche Grünfläche mit temperatur- und feuchteausgleichender Wirkung, BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen lockere, durch- und überströmbare Bebauung,

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 61

Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung durch landwirtschaftliche Intensivnutzung geprägtes Nimstal, BEDEUTUNG: innerörtliche Landwirtschaftsfläche, strukturarm, landschaftstypische Obstgärten mit Gestaltungsfunktion für das Ortsbild ZIELE: weitestmöglicher Erhalt von Obstgehölzen in den Gartenflächen der zukünftigen Grundstücke Vermeidungs- und Durchgrünung des Plangebiets Minimierungsmaß- nahmen Ausgleichsmaß- Extensivierung von Grünlandflächen nahmen Umwandlung von Ackerflächen in Dauergrünland im Bereich der Nimsaue Entwicklung von Feuchtwiesen in der Nimsaue besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Bebauung aus landespflegerischer Sicht vertretbar, lung/Planungs- von der Ortsentwicklung her die bestgeeignete Fläche, Nachverdichtung. empfehlung

Tabelle 29: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 1-2

Fläche 1-3: Alsdorf ‘Süd’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,6 ha W 1-3 Hangneigung eben Priorität Priorität I Verkehrserschließung neu anzulegen Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Infrastruktur zu prüfen Städtebauliche Integration Ortsabrundung sonstiges geringer Grundwasserflurabstand: Erfordernis von wasserundurchlässigen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen die vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe sind im Rahmen der Bebauungsplanung zu berücksichtigen

Tabelle 30: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 1-3

Landespflegerische Beurteilung Schutzgebiete/Pauschalschutz - gemäß § 24 LPfG Darstellung im L-Plan Landwirtschaftlich genutztes Grünland Entwicklungsziele im L-Plan Entwicklung von extensiven Streuobstwiesen Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele Entwicklung von Komplexen aus mageren Wiesen, Wiesen mittlerer Standorte und Feuchtwiesen Biotopkartierung -

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 62

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Intensiv – Grünland, Obstbäume, ein Feldgehölz, Bachlauf im Süden mittlere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: Nährstoffeintrag durch landwirtschaftliche Intensivnutzung ZIELE: Entwicklung von extensiven Wiesen Entwicklung von Uferschutzstreifen Erhalt des naturnahen Gewässerzustands Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: fluviatile Talfüllung, Kolluvium, tiefgründig Bodenart lehmig bis tonig (Abschlämmmassen aus den anstehenden Keuperböden), Bodentypen: Parabraunerden, Gleye, Auenböden GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: anthropogene Überformung Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft ZIELE: Verringerung der Nutzungsintensität Erhalt der Bodenfunktionen für den Naturhaushalt Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: aufgrund der Lage in der Talsohle jahreszeitlich bedingt relativ geringer Grundwasserflurabstand, Keuperschichten fungieren jedoch als Grundwasserstauer; geringe bis mittlere Grundwasserführung geringe bis mittlere Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeinträgen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft / Erhalt der Funktionen

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: am Südrand der Fläche Quellbach, im Oberlauf verrohrt, im betreffenden Abschnitt Gehölzsaum am Nordufer BELASTUNGEN / ZIELE: Begradigung, Verrohrung im Oberlauf, / Erhaltung des Gewässerzustands, Anlage eines Uferrandstreifens nach Süden Einhaltung eines ausreichenden Bachabstands der Bebauung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 63

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Lage im Nimstal als einer regionalen Kaltlfutabflussbahn, Kaltluftentstehungs- und ableitungsfläche ohne Bedeutung für das Ortsklima klimatische Meliorationsfunktion der Gehölze (Filterung, Temperatur- und Feuchteausgleich) BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen lockere, durch- und überströmbare Bebauung, Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung durch landwirtschaftliche Intensivnutzung geprägtes Nimstal, BEDEUTUNG: innerörtliche Fläche mit vereinzelten Gehölzen, strukturarm ZIELE: Ein- und Durchgrünung des Gebiets Vermeidungs- und Durchgrünung des Plangebiets Minimierungs-maß- Sorgfältige Randeingrünung nach Süden nahmen Erhalt des bachbegleitenden Gehölzstreifens Ausgleichsmaß- Extensivierung von Grünlandflächen nahmen Umwandlung von Ackerflächen in Dauergrünland im Bereich der Nimsaue besonders zu Einhaltung eines 10 m Abstands zum Bach. beachten Gesamtbeurtei- Bebauung aus landespflegerischer Sicht vertretbar. lung/Planungs- empfehlung

Tabelle 31 Landespflegerische Beurteilung Baufläche 1-3

Fläche 1-5: Alsdorf ‘West’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,2 ha M 1-5 Hangneigung von West nach Ost abfallend Priorität Priorität I Verkehrserschließung über die Bergstraße Ver- und Entsorgung Abschluss an bestehende Infrastruktur grundsätzlich möglich Städtebauliche Integration direkt an ein bestehendes Mischgebiet angebunden sonstiges -

Tabelle 32: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 1-5

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz gem. Naturpark Südeifel §24 LPflG Landschaftsplanung Oberhalb der Bergstraße: Enzian- und Orchideenrasen Unterhalb der Bergstraße: Entwicklung von Streuobstwiesen auf Flächen für

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 64

Acker oder Grünland Biotopsystemplanung Entwicklung von Magerwiesen / Streuobstwiese Waldrand Biotopkartierung Fläche oberhalb der Bergstraße Biotop 6104 2054 (llb, schützenswert)

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Oberhalb der Bergstraße: Wiese mittlerer Standorte Biotoptypen Auf dem Böschungskopf: Halbtrockenrasen. Gehölzriegel ragt ins Plangebiet hinein. Südlich angrenzend: Wald. Fläche unterhalb der Bergstraße: Gartenfläche / Intensiv – Grünland. benachbart Obstbäume Arten- und Durch die Lage am Waldrand interessantes Gebiet für die Avifauna Biotopschutz Boden/ kolluviale Hangschuttböden des Liassandsteins, teils geringmächtige Bodenauflage; keine Oberflächengewässer betroffen Wasser Lokalklima keine besondere klimatische Funktion

Landschafts- typische Ortsrandgestaltung / Vorhaben unterhalb der Bergstraße bild/Erholung aufgrund der Hanglage vom Ort aus einsehbar. Gesamtbeurtei- Bereits vorhandene Bebauung in der Nachbarschaft soll durch jeweils ein Bauvorhaben je lung/Planungs- Straßenseite ergänzt werden. Bebauung aus landespflegerischer Sicht aufgrund der Klein- empfehlung flächigkeit vertretbar, wenn ausreichende Ausgleichsmaßnahmen in Form von Obstbaumpflan- zungen (Streuobst) durchgeführt werden. Landespflegerisch wertvolle Bereiche werden nicht in Anspruch genommen, wenn das Grundstück oberhalb der Bergstraße nicht auf den Oberhang ausgedehnt wird. Eine weitere Entwicklung sollte in diesem Bereich nicht mehr erfolgen.

Tabelle 33: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 1-5

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 65

2 ORTSGEMEINDE BOLLENDORF

2.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,4 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,6 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen 0 freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB 1,0 insgesamt 2,0

Tabelle 34: Flächenreserven in der Ortsgemeinde Bollendorf

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 2-1 Hinter der Burg W 11,2 2-4 Scheuerngarten M 0,9 2-5 An der L 1 W 2,7 2-13 W-Fläche Weilerbach W 0,8 I insgesamt 15,6 II 2-11 M-Fläche Weilerbach M 0,5 II insgesamt 0,5 III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 16,1

Tabelle 35: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Bollendorf

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 2,0 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 16,1 insgesamt 18,1

Tabelle 36: Gesamtbilanz der Ortsgemeinde Bollendorf

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 2-1: Bollendorf ’Hinter der Burg’

ƒ Die derzeitige Abgrenzung ist erforderlich, um eine bessere Funktionsfähigkeit aus erschließungstechnischer Sicht zu garantieren. Eine Erschließung ist zwar sowohl senkrecht zum Hang (z.B. über die Straße "Vor der Heide" oder parallel dazu, südöstlich des Siedlungsrandes) als auch schräg zu den Höhenlinien möglich, so dass grundsätzlich das Plangebiet auch ohne Inanspruchnahme der im Plan gekennzeichneten FFH-Gebietsflächen mit „erhöhtem Risiko erheblicher Beeinträchtigungen gem. § 27 Abs. 1 LNatSchG“ (s.u.) erschlossen werden könnte.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 66

ƒ Dennoch wird derzeit von der Ortsgemeinde eine weniger steil verlaufende Erschließung favorisiert. Bei Konkretisierung der Planung wird eine abschließende Entscheidung getroffen. Insofern soll an der Abgrenzung der Baufläche im Flächennutzungsplan festgehalten werden und der genaue Zuschnitt des dann festzusetzenden Baugebiets im Rahmen der Bebauungsplanung unter besonderer Berücksichtigung bzw. Beachtung der landespflegerischen Belange geklärt werden. Das bedeutet hier: Der im FFH-Gebiet liegende Teilbereich gilt im nachfolgenden B-Plan-Verfahren nur dann als aus dem F-Plan entwickelt, wenn vor Einleitung des B-Plan-Verfahrens eine abschließende FFH- Verträglichkeitsprüfung durchgeführt wurde und deren Ergebnis die Verträglichkeit der Planung belegt oder die Voraussetzungen des § 27 Abs. 2 und 3 LNatSchG erfüllt sind. In der Planzeichnung ist derjenige Teilbereich der Fläche 2-1 gekennzeichnet, bei dem von einem erhöhten Risiko erheblicher Beeinträchtigungen gemäß § 27 Abs. 1 LNatSchG auszugehen ist. ƒ Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung und der Erschließungsplanung ist zudem zu gewährleisten, dass der jüdische Friedhof nicht beeinträchtigt wird. ƒ Im verbindlichen Regionalen Raumordnungsplan Region Trier ist im südöstlichen Bereich der Ortsgemeinde Bollendorf entlang der Sauer ein „offen zu haltendes Wiesental“ mit Zielcharakter dargestellt. Nach Überprüfung und unter Berücksichtigung der Maßstäblichkeit der Gesamtkarte des regionalen Raumordnungsplanes kommt die untere Landesplanungs- behörde in Abstimmung mit der Planungsgemeinschaft Region Trier zu dem Ergebnis, dass die im Flächennutzungsplan vorgenommene Darstellung in diesem Bereich aufgrund der geringen Größe der Fläche, die entlang der L 1 beansprucht werden soll, mit den Zielen der Raumordnung vereinbar ist. ƒ Bei dieser Feststellung wird auch berücksichtigt, dass der unmittelbar an der L 1 gelegene Bereich laut Entwurf des Freiraumkonzeptes für die Neuaufstellung des Regionalen Raum- ordnungsplanes nicht die Wertigkeit eines künftigen Vorranggebietes Arten-/Biotopschutz besitzt. Dieser Bereich soll jedoch im Regionalen Raumordnungsplan als Vorbehaltsgebiet Arten-/Biotopschutz dargestellt werden, das künftig der kommunalen Abwägung unterliegt. Die Belange des Naturschutzes und des Landschaftsbildes sind daher insbesondere auch in raumordnerischer Hinsicht bei der verbindlichen Bauleitplanung bzw. bei der Realisierung des Planungsvorhabens mit besonderem Gewicht zu berücksichtigen.

Fläche 2-4: Bollendorf ’Scheuerngarten’

ƒ Die Ausweisung steht aufgrund ihrer integrierten Lage mit dem Ziel ’Innenentwicklung vor Außenentwicklung’ im Einklang und ist daher städtebaulich sowie landespflegerisch in besonderem Maße zu befürworten.

Fläche 2-5: Bollendorf ’An der L1’

ƒ Bezüglich der Baufläche 2-5 befindet sich derzeit ein Bebauungsplan in Aufstellung. ƒ Die wesentlichen planerischen Fragen konnten bereits im Rahmen des Bebauungsplan- verfahrens geklärt werden. Unter anderem wurde eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durch- geführt, die zu dem Ergebnis kam, dass keine erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzg- ebiets zu erwarten sind.

Flächen 2-11: Bollendorf ’M-Fläche Weilerbach’ und 2-13: Bollendorf ’W-Fläche Weilerbach’

ƒ Bei der Baufläche 2-11 handelt es sich um einen städtebaulich sinnvollen Lückenschluss. Die Baufläche 2-13 ermöglicht die Ergänzung einer einseitigen, unwirtschaftlichen Erschlie- ßung.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 67

ƒ Beide Ausweisungen besitzen mit 0,5 und 0,8 ha nur eine geringe Größe. Der Baufläche 2- 11 wurde lediglich die Priorität II zugeordnet. Ein Bebauungsplan im Bereich der Baufläche 2-11 ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Die Baufläche 2-11 darf erst dann entwickelt werden, wenn die Bau- flächen 2-1, 2-4, 2-5 und 2-13 bereits überwiegend bebaut sind. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und mit einem Beschluss des Verbands- gemeinderates erfolgen.

Ehemalige Fläche 2-3: Bollendorf ’Am Kahlweg, im Dell’

ƒ Auf die ehemalige Ausweisung 2-3 ’Am Kahlweg, im Dell’ wird unter Berücksichtigung der landespflegerischen Belange im weiteren Verfahren verzichtet.

2.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 2-10 Gewerbegebietserweiterung G 0,8 nördlich des Schlachthofs 2-15 Wochenendhausgebiet S ’Wochenendhausgebiet’ 0,6 Ritschlay 2-16 Gewerbegebietserweiterung G 0,4 südlich des Schlachthofs 2-17 Hotel Sonneberg S ’Hotel’ 0,5

Tabelle 37: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Bollendorf

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 2-10: Bollendorf ‘Gewerbegebietserweiterung nördlich des Schlachthofs’

ƒ Im Vergleich zum Vorentwurf mit Stand vom Januar 2005 wurde die Baufläche 2-10 im nördlichen Bereich beiderseits der Strasse um 1/3 der Gesamtfläche reduziert. Anlass hierzu gab insbesondere die FFH-Problematik. Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung, deren Erforderlichkeit im Rahmen der FFH-Vorprüfung festgestellt wurde, soll im Zuge der Bebauungsplanung durchgeführt werden. Diesbezüglich gilt auch hier folgender Satz: Bauflächen, die in gemeldeten FFH-Gebieten liegen oder von denen aufgrund ihrer Grenz- lage zu FFH-Gebieten erhebliche Beeinträchtigungen ausgehen könnten, gelten im nachfol- genden Bebauungsplanverfahren nur dann als aus dem FNP entwickelt, wenn vor Einleitung des Bebauungsplanverfahrens aufbauend auf den Ergebnissen der bereits vorgenommenen Vorprüfungen abschließende Verträglichkeitsprüfungen durchgeführt wurden und deren Er- gebnisse die Verträglichkeit der Planung belegen oder die Voraussetzungen des § 27 Abs. 2 und 3 LNatSchG erfüllt sind. ƒ Die Ausweisung soll eine Erweiterung des ansässigen Schlachtbetriebs ermöglichen. Zudem gibt es seitens der Ortsgemeinde Bollendorf den Bedarf einer kommunalen Lagerfläche (Streugut, technische Geräte etc.).

Fläche 2-15: Bollendorf ’Wochenendhausgebiet Ritschlay’

ƒ Die Fläche 2-15, welche im Vorentwurf mit Stand vom Januar 2005 als Bestand dargestellt wurde, wird nunmehr als geplante Bauflächen ausgewiesen. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass im Bereich der genannten Bauflächen bislang noch kein Baurecht besteht. Für das Wochenendhausgebiet Ritschlay befindet sich derzeit ein Bebauungsplan in Aufstellung.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 68

Fläche 2-16: Bollendorf ‘Gewerbegebietserweiterung südlich des Schlachthofs’

ƒ Die Baufläche liegt zu großen Teilen innerhalb des FFH-Gebiets ’Ourtal’. Die bereits durch- geführte FFH-Verträglichkeitsvorprüfung kommt zu dem Ergebnis, dass keine erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgebiets zu erwarten sind. Nähere Untersuchungen sind des- halb nicht erforderlich. ƒ Die Ausweisung 2-16 soll in Ergänzung zur reduzierten Fläche 2-10 eine Erweiterung des ansässigen Schlachtbetriebs ermöglichen.

Fläche 2-17: Bollendorf ‘Hotel Sonnenberg’

ƒ Das Hotel Sonneberg beabsichtigt eine Erweiterung auf 100 Betten. Hierzu ist der Bau neuer Gebäude unerlässlich. ƒ Das Vorhaben steht mit Ziel der Verbandsgemeinde Irrel im Einklang, die Beherbergungs- kapazitäten für Busreisende und sonstige größere Reisegruppen zu erhöhen.

Ehemalige Fläche 2-12: Bollendorf ’Sportanlagen’

ƒ Die im Vorentwurf mit Stand vom Januar 2005 geplante Sonderbaufläche 2-12 ’Freizeit und Erholung’ wird auf eine Bestandsdarstellung der bestehenden Tennisanlagen reduziert. Ein entsprechender Bedarf ist derzeit nicht mehr erkennbar.

2.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 2-1: Bollendorf ‘Hinter der Burg’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. Lfd. Nr. 11,2 ha W 2-1 Hangneigung südwestexponierte Hanglage Priorität Priorität I Verkehrserschließung die L 1 verläuft südwestlich des Plangebietes Ver- und Entsorgung eine 20-kV-Leitung verläuft durch das Gebiet, im Süden befindet sich eine Ortsnetz-/Kundenstation entlang der L 1 verläuft eine Abwasserleitung Städtebauliche Integration Integration der vorhandenen Splitterbebauung entlang der L 1 Sonstiges -

Tabelle 38: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 2-1

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gemäß § 24 LPfG Teile der Fläche liegen im FFH – Gebiet 'Ourtal' Darstellung im L-Plan Wiesen mittlerer Standorte mit einzelnen Obstbäumen, Streuobstwiesen, Gehölze Entwicklungsziele im L-Plan Entwicklung von Streuobstbeständen Entwicklung von Extensiv-Grünland

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 69

Erhaltung von Waldflächen mit überwiegendem Laubholzanteil Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: Wiesen und Weiden mittlerer Standorte, magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte, Streuobstbestände Biotopkartierung Im Gebiet: Biotop 3018 'Weiden SO Bollendorf', Komplex aus Quellen, Feuchtweisen, Streuobstbeständen, Hecken; Bewertung Schongebiet

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Streuobst, Gehölze, Weiden mittlerer Standorte, magere Wiesen mittlere bis hohe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: intensive Weidenutzung

ZIELE: Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung Entwicklung von trockenem Magergrünland in südexponierten Bereichen Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: tonige und lehmige Keuperböden (untererer und mittlerer Keuper, hpts. Mergel- und Tonmergelstein) am Unter- und Mittelhang, Sandig- lehmige Böden des Lias und alluviale Hangschuttböden am Oberhang GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: intensive landwirtschaftliche Nutzung, Überdüngung ZIELE: Nutzungsextensivierungen in der Landwirtschaft Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Aufgrund der geologischen Schichtung Ausbildung von Quellhorizonten möglich; Keuperschichten fungieren als Grundwasserstauer Grundwasserführung/Empfindlichkeit mittel BELASTUNGEN / ZIELE: intensive landwirtschaftliche Nutzung (Beweidung) Ziel: Einschränkung der Nährstoffzufuhr, Extensivierung

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet im Westen verläuft die Sauer als Gewässer 1. Ordnung geringe Empfindlichkeit des Einzugsgebietes gegenüber abflussverstärkenden Maßnahmen BELASTUNGEN: intensive Landwirtschaft ZIELE: Entwicklung eines naturnahen Fließgewässers mit intaktem Auenbereich

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 70

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Frischluftbedarfsgebiet BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung Östliche Siedlungsrandlage von Bollendorf mit landschaftstypischer Ausbildung BEDEUTUNG: hohe Struktur- und Flächentypenvielfalt gute Eignung zur ortsnahen Feierabenderholung ZIELE: Erhaltung der erlebniswirksamen Strukturen Gesamtbeurtei- landschaftstypische Ortsrandausbildung, Nahrungs- und Lebensraum für die Avifauna, lung/Planungs- Fledermäuse, blütenbesuchende Insekten; mittlerer bis hoher Wert empfehlung erhöhter Kompensationsflächenbedarf Klärung der FFH-Problematik vor Einleitung des Bebauungsplanverfahrens

Tabelle 39: Landschaftspflegerische Beurteilung Baufläche 2-1

Fläche 2-4: Bollendorf ‘Scheuerngarten’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,9 ha M 2-4 Hangneigung leicht süd-exponiert Priorität Priorität I Verkehrserschließung Erschließung des ’Blockinnenbereichs’ durch Stichstraße Ver- und Entsorgung ein Stromkabel verläuft entlang der nördlichen und östlichen Grenze des Plangebietes, im Osten befindet sich in einer Entfernung von 35 m eine Ortsnetz-/Kundenstation Kanalisation vorhanden Städtebauliche Integration das Plangebiet liegt innerhalb des Siedlungsbereiches und wird von Mischbauflächen umgeben sonstiges Immissionsproblematik hinsichtlich des vorgesehenen Gemeindehauses ist im Rahmen der Bebauungsplanung zu berücksichtigen

Tabelle 40: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 2-4

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gemäß § 24 LPfG Darstellung im L-Plan Siedlungsfläche Entwicklungsziele im L-Plan Grünfläche im Innenbereich Begrenzung einer weiteren Waldentwicklung Landschaftsgerechte Gestaltung; Einbindung anthropogen überprägter Landschaftsteile; Begrenzung einer weiteren Siedlungsentwicklung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 71

Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Grünland, Gartenland, stellenweise höherer Gehölzanteil mittlere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz innerhalb von Siedlungen BELASTUNGEN: Verinselung, umgeben von Bebauung ZIELE: extensive landwirtschaftliche Nutzung Vernetzung zu innerörtlichem Grünzug Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: oberer Muschelkalk (Dolomitstein, dolomitischer Kalkstein, Mergelstein) Bodenart lehmig bis tonig, Bodentypen sind Braunerden, Pseudogleye, Parabraunerden, Pelosole GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: starke anthropogene Überformung Siedlungen (Schadstoffeinträge, Bodenzerstörung) ZIELE: Einschränkung der Nutzung Minimierung der Bebauung Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Wechsel von wasserleitenden mit wasserhemmenden Schichten, Kluftwasserleiter, Karbonathärte Wasserhöffigkeit/Empfindlichkeit mittel bis hoch BELASTUNGEN / ZIELE: Siedlungen (Verringerung der Grundwasserneubildung durch Versiegelung, Versickerung von unbelastetem Niederschlagswasser) Begrenzung/Verringerung der Versiegelung, Oberflächenwasserbehandlung II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet im Süden verläuft die Sauer als Gewässer 1. Ordnung geringe Empfindlichkeit des Einzugsgebietes gegenüber abflussverstärkenden Maßnahmen BELASTUNGEN: Siedlungen (Abflussbeschleunigung durch Versiegelung, verunreinigtes Oberflächenwasser) ZIELE: Entsiegelung, Minimierung neuer Versiegelung, Oberflächenwasserbehandlung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 72

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Frischluftbedarfsgebiet BELASTUNGEN / ZIELE: hohe Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung siedlungsgeprägter Abschnitt des Sauertals zwischen Bollendorf und Echternacherbrück BEDEUTUNG: hohe Struktur- und Flächentypenvielfalt mäßiger Anteil an naturfernen Siedlungstypen innerörtliche Freifläche ZIELE: Erhaltung als innerörtliche Freifläche, naturnahe und erlebnisreiche Gestaltung Extensivierung der Landwirtschaft Vermeidungs- und Versickerung/Rückhaltung des unbelasteten Niederschlagswassers Minimierungs- Minimierung der Versiegelung, weitestgehende Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen maßnahmen Durchgrünung des Plangebiets unter Verwendung heimischer Gehölze Maßnahmen zum Grundwasserschutz Eingrünung des Plangebiets Erhaltung größerer Freiflächen zur Gewährleistung der lokalklimatischen Funktion Ausgleichsmaß- Anlage von Streuobstwiesen auf mageren Grünlandstandorten nahmen Entwicklung von Halbtrockenrasen Anlage von gliedernden Hecken und Strauchbeständen in ackerbaulich genutzten Bereichen Renaturierung des Mühlenbachs besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Teil der Siedlungslandschaft, Nahrungs- und Lebensraum für Ubiquisten, mittlerer Wert, Eingriff lung/Planungs- ausgleichbar empfehlung

Tabelle 41: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 2-4

Fläche 2-5: Bollendorf ‘An der L1’

Städtebauliche Beurteilung Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 2,7 ha W 2-5 Hangneigung Lage auf einem mittel bis stark südexponierten Hang Priorität Priorität I Verkehrserschließung teilweise direkt über die L1 bzw. über eine neu anzulegende Stichstraße Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an Ver- und Entsorgungsnetze wurde im Rahmen der laufenden Bebauungsplanung geprüft Städtebauliche Integration direkter Anschluss an den Siedlungskörper; ragt nicht in die Landschaft hinein sonstiges -

Tabelle 42: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 2-5

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 73

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz FFH-Gebietsvorschlag, Naturpark gemäß § 24 LPfG Darstellung im L-Plan Intensiv genutzte Mähwiese und Weide mittlerer Standorte Streuobstwiese Entwicklungsziele im L-Plan Extensiv – Grünland Streuobstwiese Biotopsystemplanung Erhalt von Wiesen und Weiden mittlerer Standorte Biotopkartierung Der Nordteil des Plangebiets ist Teil eines kartierten Biotops der Wertstufe llb (schützenswertes Gebiet)

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit

gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz mäßig intensiv bewirtschaftetes Grünland, mit einer Obstbaumreihe sowie Streuobstbestände oberhalb der Altschmiedestraße und oberhalb der Wallendorfer Straße; kleinere Gehölzstrukturen im Gebiet nördl. angrenzend größerer Gehölzkomplex längs der Wallendorfer Straße, der Teil des Biotops 1041 (schützenswert) ist mittlerer Wert für das Arten- und Biotoppotenzial, Entwicklungspotenzial für magerere Wiesenflächen BELASTUNGEN: Nährstoffeinträge, Störwirkung durch vorbeiführende L1 ZIELE: extensive Bewirtschaftung, Entwicklung von mageren Wiesenflächen, Erhalt der Obstbäume Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: gewachsener Boden mit mäßiger anthropogener Überprägung GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Nährstoffeintrag durch Düngung ZIELE: bedarfsgerechte Düngung / Erhalt der Bodenfunktionen im Naturhaushalt Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Grundwasserleiter relativ geringer Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen. Im Gebiet ist mit Hangzugwasser zu rechnen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeintrag / standortverträgliche Düngung II. OBERFLÄCHENWASSER nicht vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Aufgrund der günstigen Einstrahlungssituation gute Energiebilanz des Gebiets Mittlere Empfindlichkeit des Gebiets gegenüber einer Bebauung bezügl. des Lokalklimas BELASTUNGEN / ZIELE: keine / Erhalt der geländeklimatischen Funktionen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 74

Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung innerörtliche, teilweise von Obstbäumen bestandene Freiflächen BEDEUTUNG: mittlerer Wert für das Ortsbild, da Teilbereiche von Obstbäumen bestanden sind. In Teilen fungieren die Obstbäume als Ortsrandeingrünung ZIELE: Erhalt des derzeitigen Zustands Vermeidungs- und Erhalt einer möglichst hohen Anzahl von Obstbäumen Minimierungs- Eingrünung des Gebiets nach Westen maßnahmen Ausgleichsmaß- Anlage von Streuobstwiesen und extensiven Wiesen nahmen besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Arrondierung und organische Entwicklung des Ortes, landespflegerisch vertretbar. lung/Planungs- empfehlung

Tabelle 43: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 2-5

Fläche 2-10: Bollendorf ‘Gewerbegebietserweiterung nördlich des Schlachthofs’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,8 ha G 2-10 Hangneigung Talhänge westl. und östl. relativ steil ansteigend Priorität - Verkehrserschließung über die L3 Ver- und Entsorgung Anschluss an gewerbegebietseigene Kläranlage anzustreben, ggf. Erweiterung nötig Städtebauliche Integration direkter Anschluss an bestehende Gewerbegebiet sonstiges geringer Grundwasserflurabstand: Erfordernis von wasserundurchlässigen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen

Tabelle 44: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 2-10

Landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gemäß § 24 LPfG Darstellung im L-Plan Intensive Mähwiesen und Weiden mittlerer Standorte Streuobstwiesen Gehölze Fichtenbestand Entwicklungsziele im L-Plan Bestandserhaltung Entwicklung eines naturnahen Bachlaufs Biotopsystemplanung Wiesen und Weiden mittlerer Standorte Erhalt der Streuobstwiesen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 75

Biotopkartierung Angrenzend an zwei Biotope der Wertstufen llb (schützenswertes Gebiet) und lll (Schongebiet)

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Grünland mittlerer Standorte mit Gehölzen auf den Hangschultern Östlich der L3: Waldrand Westlich der L3: Stallanlage und standortfremder Fichtenbestand BELASTUNGEN: Störwirkung von der vielbefahrenen L3, nicht standortgerechte Nutzung (Fichten), intensive Beweidung ZIELE: Biotoptypenverträgliche Nutzung, Fichten entfernen, Grünlandentwicklung Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: Bachauenböden als schützenswerter Bodentyp mit räumlich begrenzter Verbreitung Östlich der Straße geringe anthropogene Überprägung der Böden durch Weidenutzung Westlich der Straße standörtliche Veränderungen der Bodenverhältnisse durch Überbauung bzw. Fichtenforst GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Gefahr von Hangrutschungen bei Erdarbeiten/ bereits erfolgte Bodenveränderung in Teilbereichen, verkehrsbedingte Immissionen, Bodenverdichtung ZIELE: Erhalt der Bodenfunktionen im Naturhaushalt Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: oberflächennah anstehendes Grundwasser in der Talaue BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeintrag durch Stallanlage und durch starke Beweidung der Flächen westlich der Straße / Erhaltung grundwasserwirksamer Flächen

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Bach wird z. T. im Straßenseitengraben geführt BELASTUNGEN: Wasser ist nährstoffreich, hat geringe Gewässergüte, Trübung ist feststellbar ZIELE: Aufwertung der derzeitigen Situation Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Lage in einer Kaltluftabflussbahn Kaltluftableitungsflächen mittlerer Bedeutung BELASTUNGEN / ZIELE: Fichtenforst und Stallgebäude wirken als Hindernis für den Kaltlufttransport

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 76

Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung Offenlandflächen in der Bachaue und am Hangfuß der Talhänge BEDEUTUNG: Östlich der L3: landschaftstypische Strukturen, jedoch nur mittlere Bedeutung aufgrund der stark befahrenen Straße Westlich der L3: Landschaftsfremde Strukturen mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild und das Erholungspotenzial ZIELE: Stärkung der Leitlinienfunktion des Bachs Entfernung standortfremder Gehölze Renovierung der optisch nicht ansprechenden Stallanlage Vermeidungs- und Verzicht auf die Ansiedlung emittierender Betriebe Minimierungs- Verzicht auf die Unterkellerung von Gebäuden maßnahmen Ausrichtung der Gebäude in der Talrichtung Verzicht auf Erdbewegungen größeren Umfangs Landschaftsgerechte Gebäudekubaturen Durchgrünung des Gebiets Abstandsfläche zum Bach einhalten Ausgleichsmaß- Anlage von Streuobstwiesen nahmen Renaturierung von Fließgewässern besonders zu Aufgrund der nur schmalen Ausdehnung ebener Flächen werden voraussichtlich Erdarbeiten beachten größeren Umfangs notwendig Emissionen aus dem Plangebiet können ggf. im Ort spürbar sein Gesamtbeurtei- Nur für gewerbliche Entwicklung kleineren Umfangs geeignet lung/Planungs- Klärung der FFH-Problematik vor Einleitung des Bebauungsplanverfahrens empfehlung

Tabelle 45: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 2-10

Fläche 2-11: Bollendorf ‘Mischbaufläche Weilerbach'

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,5 ha M 2-11 Hangneigung Hanglage, Lage am Hangfuß, SW-exponiert, mittlere Neigung Priorität Priorität II Verkehrserschließung Erschließungsstich von der L1 oder über die Verlängerung bestehender Erschließungsansätze der Nachbargrundstücke Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Netze Städtebauliche Integration Verbindung zweier bestehender besiedelter Bereiche sonstiges geringer Grundwasserflurabstand möglich: Erfordernis von wasserundurchlässigen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen

Tabelle 46: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 2-11

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 77

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschut Naturpark z gemäß § 24 LPfG Darstellung im L-Plan intensiv genutzte Wiesen und Weiden mittlerer Standorte mit einzelnen Obstbäumen Entwicklungsziele im L-Plan Entwicklung extensiv genutzter Streuobstwiesen Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung von Wiesen mittlerer Standorte Biotopkartierung nicht erfasst

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz mäßig intensiv bewirtschaftete Wiese mit 3 Obstbäumen, Weidenutzung teilweise ist eine Gehölzabschirmung zur L 1 vorhanden. BELASTUNGEN: hohe Störwirkungen durch vorbeiführende Straße, hohes Verkehrsaufkommen, Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaft ZIELE: Extensivierung der Nutzung, Ergänzung von Obstbäumen. Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: anthropogen mäßig überprägter, gewachsener Boden, veränderter Horizontaufbau, regelmäßige Bewirtschaftung und Düngung im Gehölz nordwestlich des Campingplatzes naturnahe Bodenverhältnisse GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: keine/erhöhte Immissionen von der benachbarten L 1, Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft ZIELE: Erhalt des gewachsenen Bodens und seiner Funktionen Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Grundwasserleiter mittlerer Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen durch die Lage am Hangfuß ist mit Hangzugwasser zu rechnen BELASTUNGEN / ZIELE: keine / Sicherung der Grundwasserneubildung

II. OBERFLÄCHENWASSER nicht vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Frischluftableitungsfläche ohne siedlungsklimatische Relevanz BELASTUNGEN / ZIELE: Lärm- und Schadstoffimmissionen durch Verkehr / Lärmschutz

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 78

Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung Fläche am Hangfuß des Ferschweiler Plateaus im Übergangsbereich zur Sauer-Aue, geschützte Lage, geringe Einsehbarkeit der Fläche BEDEUTUNG: Landschaftsbild ist durch angrenzende Bebauung und die Straße bereits stark beeinträchtigt ZIELE: Grünabschirmung zur L1 Vermeidungs- und Erhalt der Obstbäume Minimierungs- Eingrünung des Gebiets zur L 1 maßnahmen Ausgleichsmaß- Anlage von Streuobstwiesen mit extensiver Unternutzung nahmen besonders zu Verkehrslärm beachten Gesamtbeurtei- Bebauung landespflegerisch vertretbar, wenn entsprechende Kompensationsmaßnahmen lung/Planungs- durchgeführt werden. empfehlung

Tabelle 47: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 2-11

Fläche 2-13: Bollendorf ‘Wohnbaufläche Weilerbach’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,8 ha W 2-13 Hangneigung südwest-exponiert, mäßige Hangneigung Priorität Priorität I Verkehrserschließung über die Straße An der Büchelsbach bzw. Keltenweg möglich Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an bestehendes Ver- und Entsorgungsnetz müssen geprüft werden Städtebauliche Integration Ermöglichung einer beidseitigen Erschließung sonstiges geringer Grundwasserflurabstand möglich: Erfordernis von wasserundurchlässi- gen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen

Tabelle 48: Städtebauliche Bewertung Baufläche 2-13

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gemäß § 24 LPfG Lage angrenzend an das FFH-Schutzgebiet 'Ourtal' Darstellung im L-Plan Waldfläche Entwicklungsziele im L-Plan Wald mit überwiegendem Lubholzanteil und ausgeglichener Altersstruktur Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: Entwicklung von Wäldern mittlerer Standorte, sonstige Wälder Biotopkartierung nicht erfasst

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 79

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Nadelforst (überwiegend) und Laub-/Mischforst auf dem SW exponierten Talhang der Sauer. Lage am Rand eines großflächigen Waldbereichs (Staatsforst Irrel), mittlere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: standortfremde Art, Störwirkung durch vorbeiführende L1 und benachbartes Wohngebiet ZIELE: Entwicklung von naturnahem Laubwald Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: tonige und lehmige Keuperböden (mittlerer Keuper, hpts. Mergel- und Tonmergelstein), tiefgründig durchwurzelt GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: keine akut ZIELE: Erhalt und Verbesserung der Bodenfunktionen durch Nutzungsumwandlung von Nadel- in Laubholzbestände Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: geringe bis mittlere Grundwasserführung der Keuperschichten hohe Grundwasserneubildungs- und –speicherfunktion aufgrund des Waldbewuchses BELASTUNGEN / ZIELE: saure Rohhumusdecke im Nadelholzbestand, geringe Bodenfestigung durch flachwurzelnde Baumart Ziel: Bestandsumbau

II. OBERFLÄCHENWASSER keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Frischlufterzeugungsgebiet, luftfilternde Funktion des Walds (Immissionen aus gewerblicher Nutzung und Verkehr) geringe Einstrahlung, da starke Verschattung durch den Gegenhang. BELASTUNGEN / ZIELE: keine akut / Erhalt der klimatischen Funktionen Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung bewaldeter Talhang der Sauer nahe Schloss Weilerbach BEDEUTUNG: relativ geringe Strukturvielfalt und Eigenart im Gebiet Eignung zur Wandererholung ZIELE: Umwandlung der vorhandenen Waldstrukturen, naturnahe Laubwaldentwicklung Vermeidungs- und Einhaltung des Waldabstands der Gebäude Minimierungsmaß- Ausdehnung des Gebiets bis max. zur Grenze des FFH – Gebiets nahmen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 80

Ausgleichs- Umwandlung von Nadelforst in naturnahen Laubwald an anderer Stelle, maßnahmen Ersatz des Waldverlusts durch flächengleiche Aufforstungen. besonders zu Flächen eines FFH – Gebiets liegen angrenzend an das Gebiet beachten Stromleitungstrasse führt durch das Gebiet Gesamtbeurtei- mittlerer Wert des Gebiets lung/Planungs- Verlust kompensierbar durch Aufforstungs- und Waldumwandlungsmaßnahmen empfehlung

Tabelle 49: Landespflegerische Bewertung Baufläche 2-13

Fläche 2-15: Bollendorf ’Wochenendhausgebiet Ritschlay’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,6 ha Sonderbaufläche 2-15 ’Wochenendhausgebiet’ Hangneigung Steigung von West nach Ost, westexponiert Priorität - Verkehrserschließung über Straße ’Auf der Ritschlay’ Ver- und Entsorgung Versorgung über bestehendes Leitungsnetz zu prüfen Städtebauliche Integration Anschluss an den Siedlungskörper besteht

Tabelle 50: Städtebauliche Bewertung Baufläche 2-15

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel, Pauschalschutz gemäß § 24 LPfG: Quellbereich / gemäß § 24 LPfG Erlensumpfwald im Norden Landschaftsplanung Begrenzung der weiteren Siedlungsentwicklung Entwicklung von Extensiv- Grünland Waldumbau (Verringerung des Nadelholzanteils) Biotopsystemplanung Entwicklung von mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte Biotopkartierung Fläche nördlich des bestehenden Häuschens ist Teil des Biotops 6104-1042 (schützenswert, llb)

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 81

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Biotoptypen Magerwiese, stark verbuscht Magere Streuobstwiesenbrache, stark verbuscht Geschlossenes Gebüsch am Waldrand Erlensumpfwald – Quellwald im Norden (§24) Douglasienbestand im Süden Arten- und Biotopschutz Biotopkomplex hoher Strukturgüte. Wertvolles Biotop für Vögel, Insekten und spezialisierte Arten der Quellsümpfe. Weitere Aufwertung durch Freistellung möglich Boden/Wasser Boden aus Keuper - Verwitterungsmaterial Rendzina, Braunerde – Rendzina, basenreich, überwiegend flachgründig. Im Norden ist ein Quellbereich betroffen Keuper als Poren- und Kluftwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung. Klima Kaltluftsammelgebiet mit geringem Kaltluftabfluss. Vorhaben ohne Auswirkungen auf das örtliche Klima Landschaftsbild/ Strukturreicher Landschaftsbildausschnitt am Siedlungsrand Erholung von Bollendorf. Gelände steil nach SW abfallend, daher vom Gegenhang einsehbar. Gesamtbeurtei- Landespflegerisch wertvolles Gebiet, das nicht bebaut werden sollte. Quellbereich lung/Planungsempfehlung (schwierig zu lokalisieren) muss auf jeden Fall erhalten bleiben; ein entsprechender Abstand ist einzuhalten.

Tabelle 51: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 2-15

Fläche 2-16: Bollendorf ’Gewerbegebietserweiterung südlich des Schlachthofs’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,4 ha G 2-16 Hangneigung nach Osten geneigt, zum angrenzenden Wirtschaftsweg höhere Böschung Priorität - Verkehrserschließung über bestehenden Wirtschaftsweg, der ggf. auszubauen ist Ver- und Entsorgung der Anschluss an die bestehende Ver- und Entsorgungsinfrastruktur (Schlachthof) ist zu prüfen Städtebauliche Integration geringfügige Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets

Tabelle 52: Städtebauliche Beurteilung Fläche 2-16

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/ Pauschalschutz Naturpark Südeifel, FFH-Gebiet ’Ourtal’ betroffen gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Durchgrünung von Siedlungsflächen Entwicklung von Extensiv- Grünland mit Streuobst ökologisch oder gestalterisch notwendige Begrenzung von Bauflächen Biotopsystemplanung Entwicklung von Streuobstwiesen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 82

Biotopkartierung als Biotop 6104 1042 kartiert (schützenswert llb)

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Biotoptypen Intensiv bewirtschaftete Streuobstwiese auf magerem Standort Arten- und Biotopschutz Biotopkomplex mittlerer Strukturgüte. Interessantes Biotop für Baumbewohner (Vögel, Käfer, etc.) und an Beweidung angepasste Offenlandarten. Fläche verfügt über Aufwertungspotenzial.

Boden/Wasser Boden aus Keuper - Verwitterungsmaterial Rendzina, Braunerde – Rendzina, basenreich, flachgründig. Kein Fließgewässer betroffen Keuper als Poren- und Kluftwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung.

Klima Lage innerhalb eines Kaltluftsammelgebiets von geringer Bedeutung‚ Emissionen können bei Kaltluftabfluss in den Ort gelangen. Landschaftsbild/ Landschaftsbildausschnitt mit mittlerer bis hoher Eigenart und Erholung Vielfalt; im Bereich des Plangebiets aber bereits stark belastet. Gesamtbeurtei- Fläche ist landespflegerisch von mittlerem Wert. Lage innerhalb eines FFH – Gebiets. lung/Planungsempfehlung

Tabelle 53: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 2-16

Fläche 2-17: Bollendorf ‘Hotel Sonnenberg’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,5 ha S ’Hotel’ 2-17 Hangneigung leicht nach Südosten geneigt Priorität - Verkehrserschließung über bestehende Anbindung Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Ver- und Entsorgungsinfrastruktur Städtebauliche Integration städtebaulich vertretbare Erweiterung des bestehenden Hotels (Aufstockung auf ca. 100 Betten)

Tabelle 54: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 2-17

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz gem. Naturpark Südeifel, FFH – Gebiet 6003-301 ‚Ourtal’ §24 LPflG Landschaftsplanung Siedlungsbereich / biotoptypenverträgliche Nutzung Entwicklung von Komplexen aus mageren Wiesen und Wiesen mittlerer Standorte mit Streuobst Erhalt und Entwicklung von naturnahem Laubwald (benachbart)

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 83

Biotopsystemplanung Siedlungsbereich / biotoptypenverträgliche Nutzung Entwicklung von Komplexen aus mageren Wiesen und Wiesen mittlerer Standorte mit Streuobst Erhalt und Entwicklung von naturnahem Laubwald (benachbart) Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Grünland, Rasen, intensiv gepflegt Biotoptypen einzelne Nadelbäume, Nadelbaumreihe naturfernes Wasserbassin, Kinderspielplatz Gehölz mit hohem Nadelholzanteil entlang der Nordgrenze Arten- und Biotopkomplex geringer bis mittlerer Strukturgüte. Lebensraum und Biotopschutz Teillebensraum für ubiquitäre Arten ohne besondere Standortansprüche, von benachbarten Wäldern und Streuobstwiesen sind Ausstrahlungseffekte in das Plangebiet (z. B. als Nahrungsbiotop für die Avifauna) zu erwarten. Boden/Wasser Aufgeschütteter Boden aus dem Bauvorhaben Hotel sowie Boden aus Keuper – Verwitterungs- und Hangschuttmaterial: Rendzina, Braunerde – Rendzina, basenreich, überwiegend flachgründig. Keuper als Poren- und Kluftwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung. Lokalklima Kaltluftabflussgebiet mit geringem Kaltluftabfluss. Vorhaben ohne Auswirkungen auf das örtliche Klima Landschafts- Exponierter Standort auf einem südlich Hang oberhalb von Bollendorf; bild/Erholung aus dem Sauertal weithin einsehbar. Hoher Wert für das Erholungspotenzial Gesamtbeurtei- Fläche liegt innerhalb eines FFH – Gebiets. Aufgrund der zu erwartenden schwerwiegenden lung/Planungs- Eingriffe in das Landschaftsbild landespflegerisch kritische Fläche. empfehlung

Tabelle 55: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 2-17

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 84

3 ORTSGEMEINDE ECHTERNACHERBRÜCK

3.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,4 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 1,8 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen 0 freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB 0,3 insgesamt 2,5

Tabelle 56: Flächenreserven in der Ortsgemeinde Echternacherbrück

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 3-3 Langenberg W 1,6 3-4 Zwischen Bitburger W 1,6 Straße und B 275 I insgesamt 3,2 II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 3,2

Tabelle 57: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Echternacherbrück

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 2,5 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 3,2 insgesamt 5,7

Tabelle 58: Gesamtbilanz der Ortsgemeinde Echternacherbrück

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 3-3: Echternacherbrück ‘Langenberg’

ƒ Die geplante Fläche 3-3 wird trotz der landespflegerischen Problematik beibehalten. Alter- nativen, den erhöhten Wohnbaulandbedarf in Echternacherbrück zu decken, bestehen nicht. Anhand zahlreicher konkreter Anfragen aus der ortsansässigen Bevölkerung ist ein erheb- licher Eigenbedarf erkennbar, dem die Ortsgemeinde derzeit mangels freier und gleichzeitig verfügbarer Bauflächen und Grundstücke nicht nachkommen kann. Die Baufläche ist gezielt Einwohnern aus Echternacherbrück zur Verfügung zu stellen. ƒ Auf ehemalige Fläche 3-2 ’Fölkenbach’ wird bereits aus erheblichen landespflegerischen Bedenken verzichtet.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 85

Fläche 3-4: Echternacherbrück ‘Zwischen Bitburger Straße und B 275’

ƒ Die Baufläche 3-4 ermöglicht einen Lückenschluss zwischen bestehender Bebauung und B 275. Aufgrund des Bauverbots in einem Abstand von 20 m zur B 275 wird der Umfang der möglichen Wohneinheiten eingeschränkt. Die Baufläche ist ebenfalls gezielt Einwohnern aus Echternacherbrück zur Verfügung zu stellen. ƒ Die Lärmimmissionen durch die B 275 sind im Zuge der Bebauungsplanung näher zu untersuchen.

3.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 3-1 Linenbergen S ’Sportplatz’ 2,3

Tabelle 59: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Echternacherbrück

Zur Erläuterung der Ausweisung 3-1 ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen: ƒ Auf der Sonderbaufläche 3-1 ist nur der Bau eines Sportplatzes geplant, d.h. ohne weitere Aufbauten, weil sich das Gemeindehaus der Ortsgemeinde Echternacherbrück in unmittelbarer Nähe befindet. Um dem raumordnerischen Ziel ’offenzuhaltenden Wiesentals’ Rechnung zu tragen, erhält die Sonderbaufläche die Zweckbestimmung ’Sportplatz’.

3.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 3-1: Echternacherbrück ’Linenbergen’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 2,3 ha S ’Sportplatz’ 3-1 Hangneigung geringe Neigung Priorität - Verkehrserschließung ggf. Anschluss an die L 1 Ver- und Entsorgung Kanalisation vorhanden entlang der L 1 verläuft ein Abwasser- und ein Wasserkanal ebenfalls an der L 1 befinden sich Stromkabel, die im Nordosten des Plangebiets eine Ortsnetz-/Kundenstation versorgen Städtebauliche Integration sinnvoller Anschluss an Gemeinbedarfsfläche (Gemeindehaus) sonstiges in der Ortsgemeinde Echternacherbrück können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden Baufläche außerhalb des festgestellten Überschwemmungsgebiets der Sauer, aber innerhalb des 100-jährigen Hochwasserereignisses (HQ 100)

Tabelle 60: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 3-1

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Ackerland - intensiv genutzt Entwicklungsziele im L-Plan Flächen für Acker oder Grünland

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 86

Extensivgrünland z.T. mit Streuobst Begrenzung einer weiteren Waldentwicklung Landschaftsgerechte Gestaltung; Einbindung anthropogen überprägter Landschaftsteile; Begrenzung einer weiteren Siedlungsentwicklung Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Ackerflächen, geringe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: intensive landwirtschaftliche Nutzung ZIELE: Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung Erhöhung des Anteils biotopfähiger Baumbestände Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: fluviatile Talfüllung südlich, Mittlerer Keuper (Ton- und Mergelstein, oft mit Gips, selten Sandstein) nördlich Bodenart lehmig (südlich), lehmig-tonig bis tonig (nördlich), Bodentypen sind Gleye, Auenböden (nur im Süden), Braunerden, Rendzinen (nur im Norden), Pseudogleye und Parabraunerden GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: intensive landwirtschaftliche Nutzung, starke anthropogene Überformung hohe potenzielle Erosionsgefährdung durch Wasser in Hangbereichen umgeben von Siedlungen (Schadstoffeinträge, Bodenzerstörung durch Überbauung) ZIELE: Nutzungsextensivierungen in der Landwirtschaft Grünlandnutzung Minimierung der Versiegelung Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Böden fungieren südlich als Porenwasserleiter und nördlich überwiegend als Wasserhemmer bzw. Wasserstauer Wasserhöfigkeit/Empfindlichkeit mittel bis gering Bereich mit hoch anstehendem Grundwasser, hoch empfindlich gegenüber Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Verringerung der Grundwasserneubildung durch Versiegelung Versickerung von unbelastetem Niederschlagswasser intensive landwirtschaftliche Nutzung (Dünger, Pestizide) Ziel: Einschränkung der Dünger- und Pestizidanwendung, Extensivierung Begrenzung/Verringerung der Versiegelung, Oberflächenwasserbehandlung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 87

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: an der westlichen Grenze des Plangebietes verläuft der Fölkenbach im Süden verläuft die Sauer als Gewässer 1. Ordnung mittlere Empfindlichkeit des Einzugsgebietes gegenüber abflussverstärkenden Maßnahmen intensive Landwirtschaft Versiegelung im Umfeld BELASTUNGEN: Abflussbeschleunigung durch Versiegelung verunreinigtes Oberflächenwasser ausgebaute Gewässerabschnitte Uferrandstreifen schmaler als 10 m ZIELE: Entsiegelung Minimierung neuer Versiegelung Oberflächenwasserbehandlung extensive Landwirtschaft Renaturierung des Gewässers Schaffung eines mind. 10 m breiten Uferrandstreifens Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Frischluftbedarfsgebiet BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen umgeben von Siedlungen (Emissionen von Hausbrand und Verkehr, thermische Belastungen durch Versiegelung) Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung siedlungsgeprägter Abschnitt des Sauertals zwischen Bollendorf und Echternacherbrück BEDEUTUNG: hohe Struktur- und Flächentypenvielfalt Dominanz von Flächentypen mit hohem bzw. sehr hohen Naturerlebniswert mäßiger Anteil naturferner Siedlungstypen, der dennoch den Raumeindruck prägt Plangebiet wird von bereits bebauten Bereichen umschlossen und weist selbst kaum raumwirksame Strukturen auf ZIELE: Erhaltung aller vorhandenen und ggf. Anreicherung der Landschaft mit weiteren erlebniswirksamen Strukturen Vermeidungs- Versickerung/Rückhaltung des unbelasteten Niederschlagswassers und Minimierung der Versiegelung, weitestgehende Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen Minimierungs- maßnahmen Anlage von extensiv genutzten Streuobstbereichen Renaturierung des Fölkenbachs Durchgrünung des Plangebiets unter Verwendung heimischer Gehölze Erhaltung von Offenlandflächen Maßnahmen zum Grundwasserschutz Ausgleichsmaß- Entwicklung von Streuobstwiesen im Ortsrandbereich nahmen Entwicklung von wertvollen Wald-Offenland-Grenzkomplexen nördlich des Plangebietes Renaturierung des Fölkenbachs nördlich des Plangebietes

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 88

besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Teil der Siedlung, wichtige Übergangs- (Durchgrünungs-) Funktion für die Kulturlandschaft, lung/Planungs- Nahrungs- und Lebensraum für Ubiquisten, mittlerer Wert empfehlung Eingriff minimier- und ausgleichbar

Tabelle 61: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 3-1

Fläche 3-3: Echternacherbrück ‘Langenberg’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,6 ha W 3-3 Hangneigung SSO- und S-exponierter Hangbereich mittlerer Neigung Priorität Priorität I Verkehrserschließung über bestehende Straße ’Langenberg’ Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an bestehendes Ver- und Entsorgungsnetz über Straße ’Langenberg’ Städtebauliche Integration Fortführung der bestehenden Satzungsgebietes gemäß § 34 BauGB sonstiges in der Ortsgemeinde Echternacherbrück können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 62: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 3-3

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel; Fläche angrenzend an NSG Kelterdell u. Kuckuckslay, Fläche gem. §24 LPflG angrenzend an FFH – Gebiet (6205-301 Sauertal und Seitentäler) Landschaftsplanung ökologisch und gestalterisch notwendige Begrenzung von Bauflächen Erhalt der Streuobstwiesen; Entwicklung von Komplexen aus Extensiv – Grünland und Magerwiesen Biotopsystemplanung Entwicklung von Halbtrockenrasen und Trockengebüschen Biotopkartierung Ehem. Streuobstwiese ist Teil des Biotops 6104 4040 (schützenswert llb)

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Strukturreiches Gehölz westlich des Wegs zur Kuckuckslay, Biotoptypen Magerwiesen, extensiv gepflegt (Mahd), blütenreich, ehemaliger Streuobstbestand mit magerer Wiesenbrache Arten- und Gut strukturierter Biotopkomplex mit einer Vielzahl von Klein- und Biotopschutz Übergangslebensräumen, Wertvolles Biotop für Vögel, Fledermäuse, Schmetterlinge, Heuschrecken mit speziellen Standortansprüchen Boden/Wasser Rendzina, Braunerde – Rendzina, basenreich, flachgründig, lehmig grusig. Kein Fließgewässer betroffen, Keuper als Poren- und Kluftwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung. Klima Kaltluftableitungsfläche mit Relevanz für Teile des Ortes.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 89

Landschaftsbild/ Landschaftsbildausschnitt mit hoher Eigenart und Vielfalt durch Erholung angrenzendes NSG bzw. FFH - Gebiet. Gesamtbeurtei- Landespflegerisch wertvolles Gebiet. Wegfall der derzeitigen Pufferfunktion des Gebiets im Fall lung/Planungs- einer Bebauung.; Bebauung aus Sicht des Landschaftsbilds und des Arten- und Biotopschutzes empfehlung kritisch. Hoher Kompensationsbedarf. Möglichst Verzicht auf die Ausweisung des Gesamtgebiets. Falls dies nicht möglich, deutliche Verkleinerung und Verzicht auf die Inanspruchnahme des Gehölzes im Westen Tabelle 63: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 3-3

Fläche 3-4: Echternacherbrück ‘Zwischen Bitburger Straße und B 275’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,6 ha W 3-4 Hangneigung eben Priorität Priorität I Verkehrserschließung Erschließung über B 418 (Bitburger Straße) Ver- und Entsorgung aufgrund der integrierten Lage, Anschluss an bestehendes Ver- und Entsorgungsnetz, vorhandene Kapazitäten sind zu prüfen Städtebauliche Integration Nachverdichtung sonstiges ggf. Beeinträchtigungen durch Straßenlärm, Bauverbotszone zur Bundesstraße einzuhalten in der Ortsgemeinde Echternacherbrück können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden Baufläche außerhalb des festgestellten Überschwemmungsgebiets der Sauer, aber teilweise innerhalb des 200-jährigen Hochwasserereignisses

Tabelle 64: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 3-4

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Ackerland - intensiv genutzt Wiese und Weide mittlerer Standorte Entwicklungsziele im L-Plan Grünflächen im Innenbereich Landschaftsgerechte Gestaltung; Einbindung anthropogen überprägter Landschaftsteile; Begrenzung einer weiteren Siedlungsentwicklung Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: keine Darstellung Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Ackerland, brachliegend Grünland, brachliegend Streuobstwiese geringe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 90

BELASTUNGEN: von stark befahrenen Straßen umgeben, Verinselung, fehlende Vernetzung mit umliegenden Gehölzbeständen ZIELE: Schaffung von linienhaften Strukturen zur Vernetzung mit umliegenden Biotopen Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: fluviatile Talfüllung Bodenart lehmig, Bodentypen sind Pseudogleye, Parabraunerden, Gleye, Auenböden GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: starke anthropogene Überformung Schadstoffeintrag durch verkehrsbedingte Emissionen ZIELE: Erhöhung des Gehölzanteils Erhalt der Bondefunktionen für den Naturhaushalt Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: aufgrund der Lage in der Talsohle jahreszeitlich bedingt relativ geringer Grundwasserflurabstand, Terrassenschotter fungieren als Grundwasserkörper Wasserhöffigkeit/Empfindlichkeit mittel bis hoch BELASTUNGEN / ZIELE: hohe bis mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen extensive Flächennutzung, Ausschluss grundwassergefähr-dender Nutzungen

II. OBERFLÄCHENWASSER keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Frischluftbedarfsgebiet BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen Erhaltung von Teilen der Offenflächen zum klimatischen Ausgleich Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung landwirtschaftlich geprägtes Sauertal unterhalb von Echternacherbrück BEDEUTUNG: Plangebiet liegt innerhalb der geschlossenen Siedlungsfläche und ist dementsprechend nicht für die Erholung geeignet. unbedeutend für das Landschaftsbild ZIELE: aufgrund der Tallage Erhaltung eines Mindestanteils offener Flächen Vermeidungs- und Versickerung/Rückhaltung des unbelasteten Niederschlagswassers Minimierungs- Minimierung der Versiegelung, weitestgehende Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen maßnahmen Durchgrünung des Plangebiets unter Verwendung heimischer Gehölze Erhaltung vorhandener Gehölze Maßnahmen zum Grundwasserschutz Ausgleichsmaß- Entwicklung von Streuobstwiesen im Ortsrandbereich nahmen Entwicklung von extensiv genutzten Grünlandbeständen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 91

besonders zu Verlärmung des Bereichs könnte eine wohnbauliche Nutzung schwierig machen beachten Gesamtbeurtei- siedlungsdominierter Landschaftsteil, Nahrungs- und Lebensraum für Ubiquisten, geringer Wert lung/Planungs- Eingriff minimier- und ausgleichbar empfehlung

Tabelle 65: Landespflegerische Bewertung Baufläche 3-4

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 92

4 ORTSGEMEINDE EISENACH

4.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,6 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen 0 freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB 0 insgesamt 0,6

Tabelle 66: Flächenreserven in der Ortsgemeinde Eisenach

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 4-3a Erweiterung Ober dem W 0,8 Messeweg I insgesamt 0,8 II 4-2 (alternativ zu 4-3b) Schöbenpesch W 3,3 39 4-3b (alternativ zu 4-2) Erweiterung Ober dem W (2,9) Messeweg II insgesamt 3,3 III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 4,1

Tabelle 67: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Eisenach

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 0,8 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 4,1 insgesamt 4,9

Tabelle 68: Gesamtbilanz der Ortsgemeinde Eisenach

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 4-2: Eisenach ‘Schöbenpesch’ und Fläche 4-3a und b: Eisenach ’Erweiterung Ober dem Messeweg’

ƒ Die Landwirtschaftskammer weist in einem Schreiben vom 17. Mai 2005 darauf hin, dass durch die Beanspruchung der Fläche 4-2, welche im Regionalen Raumordnungsplan als Vorrangfläche für die Landwirtschaft festgelegt ist, kein Landwirt in seiner Existenz gefährdet wird.

39 Bei alternativen Bauflächenausweisungen wird jeweils die größere Fläche in die Bilanzierung aufgenommen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 93

ƒ Die bisherige Planung der Ortsgemeinde Eisenach folgt dem Ziel, die beiden Baugebiete ’Ober dem Messeweg’ und ’Auf der Heide’ miteinander zu verbinden. Die Landwirt- schaftskammer Trier, die Bedenken gegen die Baufläche 4-2 ’Schöbenpesch’ vorträgt, schlägt Alternativflächen im Bereich der L 40 und dem Baugebiet ’Ober dem Messeweg’ vor. ƒ Dieser Vorschlag wird aufgegriffen. Die Wohnbauflächen 4-3 a und b ’Erweiterung Ober dem Messeweg’ werden in den Flächenutzungsplan aufgenommen. Da jedoch die DLR- Mosel, Trier, in verschiedenen Ortsgemeinden darauf hinweist, dass Änderungen im Flächennutzungsplan (z.B. neue Erweiterungsflächen), die nicht Gegenstand der Abstimmung gemäß § 188 BauGB waren, Auswirkungen auf die bisherige Landabfindung im Flurbereinigungsverfahren haben können, bitten Sie in diesen Fällen darum, von der Änderung des Flächennutzungsplanes Abstand zu nehmen. Im Rahmen der Offenlage gemäß § 3 Abs. 2 BauGB wurden seitens der Landwirtschaftskammer keine Bedenken gegen die Ausweisungen 4-3 a und b hinsichtlich der Lage im landwirtschaftlichen Vorrang- gebiet geäußert (Stellungnahme vom 20. Dezember 2005). ƒ Diese Bedenken betreffen auch die Herausnahme der Wohnbaufläche 4-2 ’Schöbenpesch’. Deshalb wird nunmehr folgende Lösung verfolgt: Die Fläche 4-2 ’Schöbenpesch’ verbleibt im Flächennutzungsplan, steht allerdings in Konkurrenz zur größeren Fläche 4-3b ’Erwei- terung Ober dem Messeweg’, d.h. die Ortsgemeinde Eisenach kann nur für das eine oder das andere Baugebiet die verbindliche Bauleitplanung einleiten. Wenn die Ortsgemeinde für eine der beiden Wohnbauflächen den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes fasst, entfällt diese Möglichkeit für die andere Wohnbaufläche. Die Wohnbaufläche 4-3a soll ebenfalls in den Plan aufgenommen werden, jedoch nicht als Alternative zur Fläche 4-2. Ihre Ausweisung ist zwingend erforderlich, um die Erschließung des Baugebiets ’Ober dem Messeweg’ zu ermöglichen. Zudem ist ihre Größe deutlich geringer. Deshalb wird der Baufläche 4-3a im Gegensatz zu den Alternativflächen 4-2 und 4-3b, welche die Priorität II besitzen, die Priorität I zugeordnet. Ein Bebauungsplan im Bereich der alternativen Bauflächen 4-2 und 4-3b ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Die Baufläche 4-2 oder alternativ die Baufläche 4-3b dürfen erst dann entwickelt werden, wenn die Baufläche 4-3a bereits überwiegend bebaut ist. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und mit einem Beschluss des Verbandsgemeinderates erfolgen. ƒ Die Bebauung im Bereich der Fläche 4-3b hat einen Abstand von 10 m zum nördlich anschließenden Gewässer dritter Ordnung einzuhalten. Entsprechende Festsetzungen sind im Zuge der Bebauungsplanung vorzunehmen. ƒ In den nachfolgenden Bebauungsplanverfahren muss die Gemeinde Eisenach durch geeignete Festsetzungen sicherstellen, dass der Abstand zwischen den Wohnbaugrund- stücken im Bereich der Bauflächen 4-3a und 4-3b einerseits und dem nächstgelegenen zulässigen Standort für eine Windenergieanlage andererseits 500 m nicht unterschreitet. Damit wird klargestellt, dass eine Wohnbebauung nur möglich ist, wenn gleichzeitig auch eine entsprechende Festsetzung für den Windpark-Bereich erfolgt.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 94

4.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 4-5 Modellflugplatz S ’Modelflugplatz’ 1,2

Tabelle 69: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Eisenach

Zur Erläuterung der sonstigen Bauflächenausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 4-5: Eisenach ‘Modellflugplatz’

ƒ Mit der Aufnahme der Sonderbaufläche 4-4 ’Modellflugplatz’ in den Flächennutzungsplan sollen die Voraussetzungen für eine Ausweitung des Freizeitangebots in der Verbandsge- meinde Irrel geschaffen werden. ƒ Ein Konflikt mit der nahegelegenen Fläche für die Windenergienutzung ist nicht zu erwarten, weil der Flugbetrieb nach Angaben des Antragstellers in die entgegengesetzte Richtung erfolgen soll.

Ehemalige Fläche 4-1: Eisenach ‘Ober dem Menninger Weg, Steinbruch Schnorpfeil’

ƒ Die im Vorentwurf des Flächennutzungsplans dargestellte geplante gewerbliche Baufläche 4-1, welche den Steinbruch der Firma Schnorpfeil betraf, wird nicht weiter im Flächen- nutzungsplan dargestellt. Zum einen wird vor dem Hintergrund der Ausweisung der gewerb- lichen Baufläche 9-7 ’Zweikreuz’ und der anderen gewerblichen Bauflächen kein weiterer Bedarf gesehen. Zum anderen widerspricht eine solche Darstellung dem immissions- schutzrechtlichen und wasserrechtlichen Bescheid zur Rekultivierung des Steinbruchs nach Beendigung des Abbaus.

4.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 4-2: Eisenach 'Schöbenpesch'

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 2,9 ha W 4-2 Hangneigung flachgeneigte Talsenke Priorität Priorität II, alternativ zu 4-3b Verkehrserschließung über die Straße 'Auf der Heide' Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an bestehende Leitungsnetze in den Straßen 'Auf der Heide' und 'Im Messeweg' zu prüfen Städtebauliche Integration Anschluss an den in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan 'Ober dem Messeweg' und an die Bebauung entlang der Straße 'Auf der Heide' sonstiges in der Ortsgemeinde Eisenach können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden die ortsansässigen landwirtschaftlichen Betriebe und deren mögliche Entwicklung sind in immissionsschutzrechtlicher Hinsicht im Rahmen der Bebauungsplanung zu berücksichtigen

Tabelle 70: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 4-2

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 95

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz - gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Intensiv genutzte Mähwiesen und Weiden mittlerer Standorte Ackerflächen Entwicklungsziele im L-Plan Erhalt der natürlichen Bodenfunktionen, Erhaltung des althergebrachten Landschaftsbildes, Durchgrünung des Ortsrands Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung von Wiesen und Weiden mittlerer Standorte Entwicklung eines naturnahen Bachlaufs Biotopkartierung nicht erfasst

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Intensivgrünland und Ackerflächen, diese bachnah, keine Gehölze im Plangebiet. Flächen mit geringem Wert für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: ausgeräumte Agrarflächen, strukturarm Düngereintrag ZIELE: Anreicherung mit Biotopstrukturen in vorwiegend linearen Strukturen zur Stärkung der Vernetzungsfunktion Bachrenaturierung, Anlage von Uferrandstreifen Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: gewachsener Boden, anthropogen mäßig bis stark (in den Ackerflächen) überprägt, hohe Bodenfruchtbarkeit GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Düngereintrag, Bodenverdichtung Erosionsgefährdung – Humusauswaschung in den Bach, Erosionserscheinungen sichtbar ZIELE: Erosionsmindernde Maßnahmen, Anlage von Ackerrandstreifen extensive Nutzung im Bereich der Bachaue, dort auch wiederherstellen naturnaher Boden(wasser)verhältnisse Wasserhaushalt GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Intensive landwirtschaftliche Nutzung, Gefahr des Eintrags von Schadstoffen ins Grundwasser, mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen

BELASTUNGEN / ZIELE: Gefährdung gegenüber Nährstoffeinträgen

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Messebach ist begradigt, nur schmaler Ufersaum (ca. 1m) BELASTUNGEN: Nährstoffeinträge, Strukturarmut, fehlender Uferrandstreifen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 96

ZIELE: Uferrandstreifen, Entwicklung einer Bachaue, Renaturierung, Uferbepflanzung Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Freiflächen mit Bedeutung für das Ortsklima, Kaltlufterzeugung und - ableitung Kaltluft kann randlich in bebaute Bereiche eindringen BELASTUNGEN / ZIELE: keine/Erhalt der Funktionen als Kaltluftableitungsfläche Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung offene, waldarme, vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Hochfläche, hohe Einsehbarkeit der Fläche BEDEUTUNG: Spaziererholung auf der Straße und dem anschließenden Feldweg Landschaftsbild im Raum Eisenach ist durch Windkraftanlagen bereits beeinträchtigt ZIELE: Ortsrandsituation randlich des neuen Baugebietes anlegen (z. B als Streuobstwiese), lineare Strukturen anlegen zum Wald (östlich gelegen) Vermeidungs- Durchgrünung des Gebiets, Randeingrünung durch Gestaltung einer Ortsrandsituation, und Oberflächenwasser bachnah zurückhalten, großzügiges Freilassen der Bachaue aus Minimierungs- Gründen der Durchlüftung und der Biotopvernetzung maßnahmen Ausgleichsmaß Bachrenaturierung, Uferbepflanzung, Anlage von Streuobstwiesen nahmen lineare Vernetzung mit Wald anlegen, Bach aufwerten besonders zu Bachauenbereich beachten Gesamtbeurtei- landespflegerisch vertretbar, wenn Bachaue großzügig durchgrünt und von Bebauung lung/Planungs- freigehalten wird, empfehlung wenig kompakte Ortsentwicklung mit Gefahr der Bildung eines unbebauten Innenbereichs mit eingeschränkter Zugänglichkeit

Tabelle 71: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 4-2

Fläche 4-3a und b: Eisenach ’Erweiterung Ober dem Messeweg’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,8 ha (4-3a) und 3,3 ha (4-3b) W 4-3a und b Hangneigung Leichte Steigung in West-Ost Richtung Priorität 4-3a Priorität I, 4-3b Priorität II und alternativ zu 4-2 Verkehrserschließung Anbindung über L 40 Ver- und Entsorgung Anbindung an das bestehende Leitungsnetz zu überprüfen Städtebauliche Integration Ergänzung des Bebauungsplans ’Ober dem Messeweg’ sonstiges in der Ortsgemeinde Eisenach können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden der südöstlich gelegene Windpark ist zu berücksichtigen

Tabelle 72: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 4-3a und b

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 97

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz nicht betroffen gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Flächen für Acker oder Grünland Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen (Acker, Grünland) Biotoptypen Arten- und Lebensraum bzw. Teillebensraum für nur wenige anspruchslose Biotopschutz Arten Boden/Wasser Tonige, basenreiche Kalkstein – Braunlehme, stark überprägt nördlich der Fläche 4-3b anschließenden Gewässer dritter Ordnung Muschelkalk als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer bis geringer Grundwasserführung Klima Kaltlufterzeugungs- und –ableitungsfläche mit Wirkungsbereich für Teile der Ortschaft. (Wohn)Bebauung ohne nachteilige Auswirkung auf das Lokalklima Landschaftsbild/ Landschaftlicher Defizitbereich, strukturarm. Erholung

Gesamtbeurtei- Landespflegerisch unkritische Flächen. Randeingrünung zur lung/Planungs- Einbindung in die Landschaft erforderlich. empfehlung Die Bebauung im Bereich der Fläche 4-3b hat einen Abstand von 10 m zum nördlich anschließenden Gewässer dritter Ordnung einzuhalten. Entsprechende Festsetzungen sind im Zuge der Bebauungsplanung vorzunehmen. Tabelle 73: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 4-3a und b

Fläche 4-5: Eisenach ‚Modellflugplatz’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,2 ha SO Modellflugplatz 4-5 Hangneigung leicht hängig Priorität - Verkehrserschließung über Wirtschaftswege Ver- und Entsorgung - Städtebauliche Integration im Außenbereich sonstiges in der Ortsgemeinde Eisenach können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 74: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 4-5

Landespflegerische Beurteilung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 98

Schutzgebiete/Pauschalschutz nicht betroffen gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Fläche für Acker oder Grünland Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Intensiv genutztes Wirtschaftsgrünland (kurz gemäht); Biotoptypen Arten- und Biotop- Lebensraum bzw. Teillebensraum für nur wenige anspruchslose schutz Arten Boden/Wasser Tonige, basenreiche Kalkstein – Braunlehme, stark überprägt Oberflächengewässer nicht betroffen Muschelkalk als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer bis geringer Grundwasserführung Klima Kaltlufterzeugungs- und –ableitungsfläche ohne Relevanz für das Ortsklima Landschafts- Landschaftlicher Defizitbereich, strukturarm. Lage inmitten einer bild/Erholung ausgeräumten, überwiegend ackerbaulich genutzten Flur

Gesamtbeurtei- Landespflegerisch unkritische Fläche und -nutzung. lung/Planungs- empfehlung

Tabelle 75: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 4-5

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 99

5 ORTSGEMEINDE ERNZEN

5.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 1,0 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,5 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 1,5

Tabelle 76: Flächenreserven in der Ortsgemeinde Ernzen

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 5-1 (alternativ zu 5-2) Südlich der Ortslage W 5,0 40 5-2 (alternativ zu 5-1) Östlich der Ortslage W (2,8) 5-4 Erweiterung In den W 0,4 Spelzenfeldern I insgesamt 5,4 II 5-3 Nachverdichtung W 1,7 II insgesamt 1,7 III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 7,1

Tabelle 77: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Ernzen

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 1,5 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 7,1 insgesamt 8,6

Tabelle 78: Gesamtbilanz der Ortsgemeinde Ernzen

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 5-1: Ernzen ’Südlich der Ortslage’

ƒ Im Vergleich zum Vorentwurf mit Stand vom Januar 2005 wurde die Ausweisung 5-1 verlegt, um einen stärkeren Anschluss an den bestehenden Siedlungskörper herzustellen und damit befürchteten Zersiedlungstendenzen vorzubeugen. ƒ Im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gemäß § 1 Abs. 4 BauGB wurden unter anderem seitens der Landwirtschaftkammer Bedenken gegen die Ausweisung

40 Bei alternativen Bauflächenausweisungen wird jeweils die größere Fläche in die Bilanzierung aufgenommen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 100

geäußert. Hingewiesen wurde insbesondere auf den benachbarten, landwirtschaftlichen Betrieb und die im Rahmen der derzeitigen Fortschreibung des RROP vorgesehene raumordnerische Ausweisung als Vorbehaltsflächen für die Landwirtschaft. ƒ Nach Gesprächen mit dem benachbarten Landwirtwirt, welcher gleichzeitig Eigentümer der Fläche ist, stellte sich heraus, dass die Ausweisung mit seinen konkreten Bewirtschaftungs- absichten vereinbar ist. Vielmehr äußerte er selbst Interesse an der Errichtung eines Wohnhauses. Ggf. bestehende Immissionskonflikte sind im Rahmen der Bebauungsplanung näher zu begutachten und durch geeignete Festsetzungen zu lösen. ƒ Aufgrund dieser Abstimmungsergebnisse wird auch unter Berücksichtigung der geplanten Ausweisung als Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft an der Ausweisung grundsätzlich festgehalten, um dem Wohnbaulandbedarf in der Ortsgemeinde Ernzen Rechnung zu tragen. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Ausweisung in Konkurrenz zur Baufläche 5-2 steht, d.h. als Alternative zur Fläche 5-2 in den Plan aufgenommen wird (siehe nachfolgende Erläuterungen zur Fläche 5-2).

Fläche 5-2: Ernzen ’Östlich der Ortslage’

ƒ Die Fläche 5-2 wird zusätzlich als Wohnbaufläche aufgenommen. Durch die Entwicklung der Baufläche könnte ein bestehender Konflikt zwischen der Wohnnutzung und dem ansässigen landwirtschaftlichen Betrieb sowie der Grüngutannahmestelle gelöst werden. ƒ Die Fläche 5-2 wird allerdings in Konkurrenz zur Wohnbaufläche 5-1, d.h. alternativ zur Fläche 5-1 ausgewiesen. Sollten nicht innerhalb einer bestimmten Zeit (ca. 1 Jahr) die Voraussetzungen für die verbindliche Bauleitplanung (städtebaulicher Vertrag) geschaffen sein und die Gemeinde den Aufstellungsbeschluss zur Bebauungsplanung im Bereich der Fläche 5-1 fassen, ist die Verwirklichung der Fläche 5-2 ausgeschlossen. ƒ Im Rahmen der Offenlage gemäß § 3 Abs. 2 BauGB wurden seitens der Landwirtschafts- kammer keine Bedenken gegen die Ausweisung hinsichtlich der Lage im landwirtschaft- lichen Vorranggebiet geäußert (Stellungnahme vom 20. Dezember 2005).

Fläche 5-3: Ernzen ’Nachverdichtung’

ƒ Der Fläche 5-3 wird die Priorität II zugeordnet, da erst mittelfristig eine Verfügbarkeit der Flächen zu erwarten ist. Aufgrund der Lage innerhalb des Ortes und der Möglichkeit zur Nachverdichtung soll die Fläche dennoch beibehalten werden. Ein Bebauungsplan im Bereich der Baufläche 5-3 ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Die Baufläche 5-3 darf erst dann entwickelt werden, wenn die Bauflächen 5-1 oder 5-2 sowie 5-4 bereits überwiegend bebaut sind. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und mit einem Be- schluss des Verbandsgemeinderates erfolgen.

Fläche 5-4: Ernzen ’Erweiterung In den Spelzenfeldern’

ƒ Die Fläche 5-4 ermöglicht eine sinnvolle Erweiterung des Bebauungsplans ’In den Spelzen- feldern’ bzw. eine beidseitige Erschließung. ƒ Im Rahmen der Offenlage gemäß § 3 Abs. 2 BauGB wurden seitens der Landwirtschafts- kammer keine Bedenken gegen die Ausweisung hinsichtlich der Lage im landwirtschaftl- ichen Vorranggebiet geäußert (Stellungnahme vom 20. Dezember 2005).

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 101

5.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 5-5 Erweiterung Gewerbegebiet G 3,1 5-6 Erweiterung Dino-Geopark S ‘Freizeitpark’ 1,6

Tabelle 79: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Ernzen

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 5-5:

ƒ Eine Erweiterung des vorhandenen Gewerbegebietes in Richtung der Ortslage Ernzen über den bestehenden Erdwall hinaus ist nicht vorgesehen. Die Erweiterung der gewerblichen Baufläche erfolgt vielmehr in südwestlicher Richtung und entspricht dem Bedarf des ansässigen Betriebs.

Fläche 5-6

ƒ Auf Antrag der VGV wurde von der Kreisverwaltung mit Schreiben vom 14. Juni 2005 wurde eine positive Landesplanerische Stellungnahme für die Erweiterung des ’Erd- und naturgeschichtlichen Lehrpfades Teufelschlucht’ abgegeben. Die Ausweisung 5-6 steht im Zusammenhang mit der geplanten neuen Verkehrsanbindung des Dino-Geoparks und der Anlage eines neuen Besucherparkplatzes. ƒ Im Rahmen der Offenlage gemäß § 3 Abs. 2 BauGB wurden seitens der Landwirtschafts- kammer keine Bedenken gegen die Ausweisung hinsichtlich der Lage im landwirtschaft- lichen Vorranggebiet geäußert (Stellungnahme vom 20. Dezember 2005).

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 102

5.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 5-1: Ernzen 'Südlich der Ortslage'

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 5,0 ha W 5 -1 Hangneigung mäßige Steigung ca. 5 %, nord-exponiert Priorität Priorität I, alternativ zu Fläche 5-2 Verkehrserschließung über die Flurstraße und die Ferschweiler Straße Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an bestehende Leitungsnetze (Flurstraße, Ferschweiler Straße) zu prüfen Städtebauliche Integration Anschluss an Siedlungskörper besteht sonstiges in der Ortsgemeinde Ernzen können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden die ortsansässigen landwirtschaftlichen Betriebe und deren mögliche Entwicklung sind in immissionsschutzrechtlicher Hinsicht im Rahmen der Bebauungsplanung zu berücksichtigen (in Errichtung befindliche Biogasanlage)

Tabelle 80: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 5-1

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv- Grünland mit Streuobst (Streuobstgürtel im Süden der Ortschaft) Biotopsystemplanung Entwicklung von Wiesen und Weiden mittlerer Standorte Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Intensiv – Grünland mit randlicher Obstbaumreihe Biotoptypen Arten- und Lebensraum und Teillebensraum für Ubiquisten ohne besondere Biotopschutz Ansprüche an den Standort. Boden/ Tiefgründig entkalkte, sandige bis sandig lehmige Podsol-Braunerde oder Podsol, basenarm; keine Oberflächengewässer betroffen; Lias- Wasser Sandstein als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer Grundwasserhöffigkeit Klima Plateaufläche mit geringem Kaltluftabfluss; keine besondere klimatische Funktion Landschafts- Landschaftlicher Defizitbereich, intensive Landwirtschaft, relativ bild/Erholung strukturarm; Ortsrand unzureichend eingebunden. Gesamtbeurtei- Landespflegerisch unkritische Fläche. Auf eine Randeingrünung des Gebiets ist zu achten. lung/Planungs- empfehlung

Tabelle 81: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 5-1

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 103

Fläche 5-2: Ernzen ’Östlich der Ortslage’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 2,8 ha W 5-2 Hangneigung geringe Neigung Priorität Priorität I, alternativ zu Fläche 5-1 Verkehrserschließung Verkehrsanbindung Hohlweg und Ferschweiler Straße Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an bestehende Leitungsnetze zu prüfen Städtebauliche Integration Anschluss an Siedlungskörper besteht, sinnvolle Ortsabrundung sonstiges in der Ortsgemeinde Ernzen können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 82: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 5-2

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv- Grünland mit Streuobst Biotopsystemplanung Entwicklung von Komplexen aus Wiesen und Weiden mittlerer Standorte und mageren Wiesen mit Streuobst Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Intensiv – Grünland mit einzelnen Obstbäumen, Schuppen, Biotoptypen landwirtschaftliche Lagerflächen, Fahrsilo am nordöstlichen Ortsrand Arten- und Lebensraum und Teillebensraum für ubiquitäre Arten ohne besondere Biotopschutz Standortansprüche Boden/ Tiefgründig entkalkte, sandige bis sandig lehmige Podsol-Braunerde oder Podsol, basenarm; keine Oberflächengewässer betroffen; Lias- Wasser Sandstein als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer Grundwasserhöffigkeit Klima Plateaufläche mit geringem Kaltluftabfluss; keine besondere klimatische Funktion Landschaftsbild/ Mäßig strukturreiche Ortsrandausbildung, Defizite bezüglich der Erholung Einbindung des Siedlungsrands Gesamtbeurtei- Bebauung aus landespflegerischer Sicht vertretbar, durch eine Entwicklung der Fläche werden lung/Planungs- Bemühungen um ‚Verdichtungsansätze’ erkennbar, jedoch in relativer Ferne vom Ortskern. empfehlung

Tabelle 83: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 5-2

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 104

Fläche 5-3: Ernzen ’Nachverdichtung’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 1,7 W 5-3 Hangneigung geringe Steigung von Südwest nach Nordost Priorität Priorität II Verkehrserschließung Erschließungsmöglichkeiten des ’Blockinnenbereichs’ näher zu untersuchen Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an Bebauungsplangebiet ’In den Spelzenfeldern’ Städtebauliche Integration Nachverdichtung sonstiges -

Tabelle 84: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 5-3

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Siedlungsfläche Biotopsystem-planung Entwicklung von Wiesen und Weiden mittlerer Standorte, Entwicklung von Streuobstwiesen Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Biotoptypen Wirtschaftsgrünland (Weidenutzung) mit Obstbäumen mittleren Alters; strukturreiche Freifläche innerhalb des Siedlungsbereichs Arten- und Biotopkomplex mittlerer Strukturvielfalt, Lebensraum und Biotopschutz Teillebensraum für Baumbewohner (Avifauna) und an Beweidung angepasste Offenlandarten. Eingeschränkte Vernetzung, da allseits von Siedlungsbereichen umschlossen Boden/Wasser Tiefgründig entkalkte, sandige bis sandig lehmige Podsol- Braunerde oder Podsol, basenarm; keine Oberflächengewässer betroffen; Lias-Sandstein als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer Grundwasserhöffigkeit Klima Durch Obstbäume in geringem Maße ausgleichend wirkend Landschaftsbild/Erhol Ortskulturtypisch genutzter (Schaf- Rinderweide, Obstbäume), ung gut begrünter Innenbereich, relativ strukturreich. Gesamtbeurtei- Bebauung aus landespflegerischer Sicht vertretbar, da der Außenbereich geschont wird. lung/Planungs- Von der Ortsentwicklung her sinnvolle Nachverdichtung des Innenbereichs. empfehlung

Tabelle 85: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 5-3

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 105

Fläche 5-4: Ernzen ’Erweiterung In den Spelzenfeldern’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 0,4 W 5-4 Hangneigung Geringe Steigung von Südwest nach Nordost Priorität Priorität I Verkehrserschließung Verkehrserschließung bereits vorhanden Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an bestehende Leitungsnetze zu prüfen Städtebauliche Integration Anschluss an Siedlungskörper besteht, Ermöglichung einer beidseitigen Erschließung sonstiges in der Ortsgemeinde Ernzen können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 86: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 5-4

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv- Grünland mit Streuobst Biotopsystemplanung Entwicklung von Wiesen und Weiden mittlerer Standorte, Entwicklung von Streuobstwiesen Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Intensiv – Grünland am nördlichen Ortsrand; junge Baumreihe entlang Biotoptypen des Messewegs, Baumreihe mittleren Alters entlang des Wegs zum Aussiedlerhof; ein großer Birnbaum im Süden der Fläche Arten- und Lebensraum und Teillebensraum für baumbewohnendeArten und an Biotopschutz Beweidung angepasste Offenlandarten. Boden/Wasser Tiefgründig entkalkte, sandige bis sandig lehmige Podsol-Braunerde oder Podsol, basenarm; keine Oberflächengewässer betroffen; Lias- Sandstein als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer Grundwasserhöffigkeit Klima Keine besondere klimatische Funktion Landschafts- Ortskulturtypisch genutzter (Schaf- Rinderweide, Obstbäume), gut bild/Erholung begrünter Innenbereich, relativ strukturreich. Gesamtbeurtei- Bebauung aus landespflegerischer Sicht vertretbar, da es sich um eine Arrondierung der lung/Planungs- Ortslage handelt und der Außenbereich geschont wird. empfehlung

Tabelle 87: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 5-4

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 106

Fläche 5-5: Ernzen ’Erweiterung Gewerbegebiet’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 3,1 ha G 5-5 Hangneigung weitgehend eben Priorität (Bauabschnitt) - Verkehrserschließung über K 20 Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeiten an bestehende Leitungsnetze zu prüfen Städtebauliche Integration Erweiterung der bestehenden gewerblichen Bauflächen sonstiges in der Ortsgemeinde Ernzen können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 88: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 5-5

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Fläche für Acker oder Grünland Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Ackerfläche, intensiv bewirtschaftet, Ruderalflur, bewachsener Erdwall Biotoptypen Arten- und Ackerfläche mit geringer Lebensraumausstattung, Biotopschutz ruderaler Wiesenstreifen und Ruderalflur auf dem Wall interessanter Lebensraum für (blütenbesuchende) Insekten (Falter, Wildbienen, Hummeln, Spinnen, Wanzen etc.) Boden/Wasser Tiefgründig entkalkte, sandige bis sandig lehmige Podsol-Braunerde oder Podsol, basenarm; in der Ackerfläche stark überprägt, im Ruderal und Wallbereich kein natürlich anstehender Boden. keine Oberflächengewässer betroffen; Lias-Sandstein als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer Grundwasserhöffigkeit Klima Plateaufläche mit geringem Kaltluftabfluss; keine besondere klimatische Funktion Landschafts- Landschaftlicher Defizitbereich, Nutzung als Lager- und Abstellflächen für bild/ Baumaschinen und Lagerfläche für Baustoffe, Landwirtschaftliche Flur Erholung strukturarm; GE ist durch Wall abgeschirmt. Gesamtbeurtei- Landespflegerisch unkritische Fläche. Inanspruchnahme von Ackerflächen. Ruderalfluren sind in lung/Planungs- gleicher Ausprägung wiederherstellbar, Einrahmung der GE – Erweiterung durch Erdwälle (wie empfehlung bisher) wünschenswert.

Tabelle 89: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 5-5

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 107

Fläche 5-6: Ernzen ’Erweiterung Dino-Geopark’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 1,6 ha S ’Freizeitpark’ 5-6 Hangneigung leicht nach Südosten geneigt Priorität (Bauabschnitt) - Verkehrserschließung über K 20 Ver- und Entsorgung Infrastruktur bereits vorhanden Städtebauliche Integration nicht integriert, neue Anbindung an die K 20 und Anlage eines Besucherparkplatzes mit dem Ziel der Entlastung der Ortslage sonstiges in der Ortsgemeinde Ernzen können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 90: Städtebauliche Beurteilung Fläche 5-6

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv – Grünland mit Streuobst, Entwicklung von naturnahem Laubwald Biotopsystemplanung Entwicklung von Mageren Wiesen mittlerer Standorte mit Streuobst Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Grünland, intensiv bewirtschaftet, naturnaher Laubmischwald, schmaler Biotoptypen Waldmantel, einzelstehende Obstbäume Arten- und Intensiv-Grünland als Lebensraum und Teillebensraum für ubiquitäre Arten Biotopschutz ohne besondere Standortansprüche, Waldrand und –saum als Rückzugs- und Migrationsraum für (blütenbesuchende) Insekten (Falter, Wildbienen, Hummeln, Spinnen, Wanzen, Laufkäfer etc.) Obstbäume als Ansitz- Jagd- und Brutbiotop für die Avifauna. Boden/Wasser Tiefgründig entkalkte, sandige bis sandig lehmige Podsol-Braunerde oder Podsol, basenarm; im Grünland mäßig überprägt. keine Oberflächengewässer betroffen; Lias-Sandstein als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer Grundwasserhöffigkeit Klima Plateaufläche mit geringem Kaltluftabfluss; keine besondere klimatische Funktion Landschafts- Bereich (insbes. der Wald) durch angrenzenden Geo – Dino – Park bereits bild/ gestört, mäßig strukturierter Waldrand; Obstbäume wirken Erholung landschaftsbildbereichernd Gesamtbeurtei- Geplante Nutzung aus landespflegerischer Sicht vertretbar, Befestigte Zuwegungen sind bereits lung/Planungs- vorhanden. Gestaltungs/bzw. Kompensationsvorschläge: Wasserdurchlässiger Belag, empfehlung Baumpflanzungen innerhalb des Parkplatzes, Einfassung der Anlage mit Hecke oder Obstbaumreihe, Baumreihe/Allee entlang der Zuwegungen.

Tabelle 91: Landespflegerische Beurteilung Fläche 5-6

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 108

6 ORTSGEMEINDE FERSCHWEILER

6.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 1,5 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen - freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 1,5

Tabelle 92: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Ferschweiler

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 6-2 Bei den Wiesen W 3,1 6-7 Nachverdichtung W 0,6 6-8 Schäferstraße W 0,2 I insgesamt 3,9 II 6-2 Bei den Wiesen W 2,1 II insgesamt 2,1 III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 6,0

Tabelle 93: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Ferschweiler

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 1,5 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 6,0 insgesamt 7,5

Tabelle 94: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Ferschweiler

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 6-2: Ferschweiler ’Bei den Wiesen’

ƒ Die Erschließung der Wohnbaufläche Ferschweiler ’Bei den Wiesen’ soll in zwei Bauabschnitten (Prioritäten I und II) erfolgen, um die Flächeninanspruchnahme an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Ein Bebauungsplan im Bereich der Priorität II ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Der Bereich der Priorität II darf erst dann entwickelt werden, wenn der Bereich der Priorität I bereits überwiegend bebaut ist. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und mit einem Beschluss des Verbandsgemeinderates erfolgen. ƒ Die ca. 10 – 15 m breiten Baum- und Strauchhecken werden als öffentliche Grünfläche dargestellt.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 109

ƒ Der Umfang der Neuausweisungen der Priorität II hat sich im Vergleich zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange erhöht. Gründe hierfür liegen darin, dass der bestehende Gehölzstreifen als Grünfläche in den Plan aufgenommen wurde. Gleichzeitig sind bezüglich der südöstlich des Gehölzstreifens gelegenen Neuausweisung ggf. Widerstände der Grundstücksbesitzer zu erwarten, welche ihre Flächen derzeit als Gärten nutzen. Mit der Ausweitung der Neuausweisung ist demnach lediglich beabsichtigt, den Planungsspielraum auf der nachfolgenden Ebene der Bauleitplanung zu erhöhen. Die Zahl der beabsichtigten Baugrundstücke ändert sich hierdurch nicht. ƒ Bezüglich der Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Vorrangflächen hat die Landwirt- schaftskammer im Rahmen ihrer erneuten Stellungnahme vom 17. Mai 2005 keine Be- denken erhoben. Der Planung wurde zugestimmt.

Fläche 6-7: Ferschweiler ’Nachverdichtung’ und Fläche 6-8 Ferschweiler ’Schäferstraße’

ƒ Bei der Bauflächenausweisungen 6-7 handelt es sich um eine sinnvolle Nachverdichtung des Innenbereichs. Mit der Ausweisung der Wohnbaufläche 6-8 soll eine geringfügige Abrundung des Siedlungskörpers erreicht werden. Konflikte mit den Belangen der Landwirtschaft sind nicht zu erwarten.

6.2 Sonstige geplante Bauflächenausweisungen Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 6-6 Zeltplatz S ‘Zeltplatz’ 3,1

Tabelle 95: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Ferschweiler

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen: ƒ Bezüglich der Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Vorrangflächen hat die Landwirt- schaftskammer im Rahmen ihrer erneuten Stellungnahme vom 17. Mai 2005 keine Bedenken erhoben. Der Planung wurde zugestimmt.

6.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 6-2: Ferschweiler ‘Bei den Wiesen’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 5,2 ha W 6-2 Hangneigung geringe Neigung Priorität Unterteilung in Bauabschnitte/Prioritäten I (3,1 ha) und II (2,1 ha) Verkehrserschließung über die Gartenstraße (im Süden) und die Laeisenhofer Straße (im Norden) mit einer Erschließungsstraße möglich Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeit an die vorhandenen Netze näher zu prüfen Städtebauliche Integration Abrundung und Nachverdichtung des bislang ausschließlich entlang der Straßen gewachsenen Siedlungskörpers sonstiges in der Ortsgemeinde Feschweiler können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 96: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 6-2

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 110

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschut Naturpark z gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Intensiv-Grünland, Gehölzriegel durchläuft Gebiet (Priorität II) Entwicklungsziele im L-Plan Extensiv-Grünland, Streuobstwiesen Biotopsystemplanung Wiesen mittlerer Strandorte Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Intensiv-Grünland, geringe Artenvielfalt, erhaltenswerte Baum- und Strauchhecke BELASTUNGEN: Nährstoffeintrag durch Gülleaufbringung ZIELE: Angepasste Düngung, biotoptypengerechte Bewirtschaftung Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: gewachsener Boden, landwirtschaftliche Intensivnutzung GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Nährstoff- und Schadstoffeintrag ZIELE: Erhalt des gewachsenen Bodens und seiner Funktion Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Grundwasserleiter hoher Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeintrag/angepasste Bewirtschaftung

II. OBERFLÄCHENWASSER nicht vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Windoffene Hochfläche geringer Empfindlichkeit gegenüber thermischen Belastungen Kaltluftentstehungsfläche mit Bedeutung für die Bebauung entlang der Laeisenhofer Straße BELASTUNGEN / ZIELE: Keine / Erhalt der Kaltluftableitungsfunktion Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung Landwirtschaftsflächen (vorwiegend Äcker) Flächen am Ortsrand in flachgewellter Plateaulage BEDEUTUNG: geringe Bedeutung für die Erholung und das Landschaftsbild im derzeitigen Zustand, Vorbelastung durch bestehendes GE-Gebiet in der Nachbarschaft, Mittelspannungsleitungen laufen durch das Gebiet ZIELE: Gliederung der Landwirtschaftsflächen durch einzelne Gehölze, Eingrünung des GE-Gebiets

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 111

Vermeidungs- Randliche Eingrünung des Gebiets nach Osten, Straßenbegrünung und Erhalt der Baum- und Strauchhecke Minimierungs- maßnahmen Ausgleichsmaß Anlage von linearen Gehölzen entlang von Wirtschaftswegen, Strukturierung der nahmen landwirtschaftlichen Flächen besonders zu Baum- und Strauchhecke im Westen unbedingt erhalten beachten Gesamtbeurtei- aus landespflegerischer Sicht unkritische Fläche, wenn Gehölzriegel erhalten bleibt lung/Planungs- empfehlung

Tabelle 97: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 6-2

Fläche 6-6: Ferschweiler ‘Zeltplatz’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengrösse Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 3,1 ha S ’Zeltplatz’ 6-6 Hangneigung Kuppenlage, flach geneigt Priorität (Bauabschnitt) - Verkehrserschließung Anschluss an bestehenden Zeltplatz Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Anlagen / Netze des vorhandenen Zeltplatzes Städtebauliche Integration nicht integriert; gute Lage für Zeltplatz; Erweiterung des bestehenden Zeltplatzes sonstiges in der Ortsgemeinde Feschweiler können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 98: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 6-6

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark, FFH-Gebietsvorschlag angrenzend gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Wiese und Weide mittlerer Standorte Entwicklungsziele im L-Plan Flächen für Acker- oder Grünland Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung von Ackerflächen, Wiesen mittlerer Standorte Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Grünland mittlerer Standorte, Kuppenlage, von Wald umgeben, Weidenutzung BELASTUNGEN: Nährstoffeinträge ZIELE: biotoptypengerechte Bewirtschaftung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 112

Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: gewachsener Boden mit geringer bis mäßiger anthropogener Überprägung GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Nährstoffeintrag durch Düngung ZIELE: bedarfsgerechte Düngung / Erhalt des Zustands Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Grundwasserleiter hoher Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeintrag / standortverträgliche Düngung

II. OBERFLÄCHENWASSER nicht vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Freifläche ohne Bedeutung für das Siedlungsklima von Ferschweiler BELASTUNGEN / ZIELE: keine / Erhalt der geländeklimatischen Funktionen Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung offene, strukturierte und grünlandreiche Landschaft des Ferschweiler Plateaus, Mittelspannungsleitung (20KW) läuft durch das Gebiet BEDEUTUNG: mittlerer Wert für das Landschaftsbild aufgrund der landschaftsraumtypischen Ausbildung und der guten Verzahnung von Wald und Offenland ZIELE: Erhalt der Wald-Offenland-Verteilung Vermeidungs- und Eventuell zu errichtende Versorgungsgebäude soll in landschaftsangepasster Bauweise Minimierungs- erfolgen maßnahmen Eingrünung des Gebäudes Wasserdurchlässige Beläge für Parkplatz und Wege Verzicht auf die übliche Campingplatz-Infrastruktur (Platzbeleuchtung, dezentrale Wasch- und Toiletten-Container, flächendeckende Stromversorgung etc.) Ausgleichs- und Lockere Überstellung des Geländes mit Laubbäumen Ersatzmaßnahmen Extensivierung von Wiesenflächen an anderer Stelle besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- aufgrund der geringen baulichen und gestalterischen Maßnahmen bei einer Zeltplatznutzung lung/Planungs- sind keine gravierenden Eingriffe zu erwarten empfehlung

Tabelle 99: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 6-6

Fläche 6-7: Ferschweiler ‘Nachverdichtung’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 0,6 ha W 6-7 Hangneigung geringe Neigung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 113

Priorität Priorität I Verkehrserschließung äußere Erschließung vorhanden Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Anlagen / Netze Städtebauliche Integration Nachverdichtung sonstiges in der Ortsgemeinde Feschweiler können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden betrifft die Zone III des Wasserschutzgebiets Nr. 182, Rechtsverordnung vom 25.01.1985, Az.: 560-803: Wärmepumpen mit der Nutzung von Grundwasser, von Oberflächenwasser oder von Erdreich sind verboten

Tabelle 100: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 6-7

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Wiese und Weide mittlerer Standorte Entwicklungsziele im L-Plan Entwicklung von extensiven Streuobstwiesen Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: keine Darstellung, da innerörtlich Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Grünland, intensiv genutzt Obstwiese /Obstgarten, mäßig intensiv geringe bis mittlere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: Lage im Innenbereich, Verinselung, fehlende Vernetzung mit umliegenden Biotopen ZIELE: Schaffung von linienhaften Strukturen zur Vernetzung mit umliegenden Biotopen Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: tiefgründige, entkalkte, sandig bis sandig-lehmige Braunerde oder Podsol-Braunerde, GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: landwirtschaftliche Intensivnutzung ZIELE: Verringerung der Nutzungsintensität Erhalt der Bodenfunktionen für den Naturhaushalt

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 114

Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Luxemburger Sandstein als Poren- und Kluftgrundwasserleiter, mittlere Grundwasserführung, hohe Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeintrag/angepasste Bewirtschaftung BELASTUNGEN / ZIELE: hohe bis mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen extensive Flächennutzung, Ausschluss grundwassergefähr-dender Nutzungen

II. OBERFLÄCHENWASSER keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Windoffene Hochfläche geringer Empfindlichkeit gegenüber thermischen Belastungen klimatische Meliorationsfunktion der Gehölze (Filterung, Temperatur- und Feuchteausgleich) BELASTUNGEN / ZIELE: geringe Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen Lockere Bebauung, Erhaltung von Offenflächen zum klimatischen Ausgleich Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung weithin offene, grünlandreiche Landschaft des Ferschweiler Plateaus, BEDEUTUNG: Plangebiet liegt innerhalb der geschlossenen Siedlungsfläche und besitzt entsprechend geringe Erholungseignung. unbedeutend für das Landschaftsbild ZIELE: aufgrund der Tallage Erhaltung eines Mindestanteils offener Flächen Vermeidungs- und Erhaltung eines Teils der Obstbäume in den Gartenflächen der zukünftigen Grundstücke Minimierungs- Durchgrünung des Plangebiets unter Verwendung heimischer Gehölze (vorw. Obstbäume) maßnahmen Ausgleichsmaß Entwicklung von Streuobstwiesen im Ortsrandbereich nahmen besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- geringer bis mittlerer Wert des Gebiets lung/Planungs- landespflegerisch unkritische Fläche, Nachverdichtung der Ortslage empfehlung

Tabelle 101: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 6-7

Fläche 6-8: Ferschweiler ’Schäferstraße’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 0,2 ha W 6-8 Hangneigung geringe Neigung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 115

Priorität Priorität I Verkehrserschließung Erschließung vorhanden Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Anlagen / Netze zu prüfen Städtebauliche Integration sinnvolle Ortsabrundung, Ermöglichung einer beidseitigen Erschließung sonstiges in der Ortsgemeinde Feschweiler können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 102: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 6-8

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel, Wasserschutzgebiet der Zone III, Zone II nicht betroffen gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv – Wiesen, Flächen für Acker oder Grünland Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung nicht betroffen Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv – Wiesen, Flächen für Acker oder Grünland

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Intensiv – Grünland sowie Rasenfläche mit 2 älteren und 3 Biotoptypen nachgepflanzten Obstbäumen, Arten- und Lebensraum und Teillebensraum für ubiquitäre Arten ohne besondere Biotopschutz Standortansprüche Boden/Wasser Tiefgründig entkalkte, sandige bis sandig lehmige Podsol-Braunerde oder Podsol, basenarm; keine Oberflächengewässer betroffen; Lias- Sandstein als Poren- und Kluftgrundwasserleiter mittlerer Grundwasserhöffigkeit, Lage in einem WSG Klima Plateaufläche mit geringem Kaltluftabfluss; keine besondere klimatische Funktion Landschafts- Mäßig strukturreiche Ortsrandausbildung, Defizite bezüglich der bild/Erholung Einbindung des Siedlungsrands

Gesamtbeurtei- Bebauung aus landespflegerischer Sicht unkritisch, benachbarte Flächen sind bereits bebaut - lung/Planungs- Arrondierung der Ortslage. Darüber hinaus soll hier jedoch keine weitere Entwicklung mehr empfehlung erfolgen. Unbedingt Randeingrünung vorsehen. Lage innerhalb der Wasserschutzzone III ist bei nachfolgenden Planungen zu berücksichtigen. Tabelle 103: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 6-8

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 116

7 ORTSGEMEINDE GILZEM

7.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,8 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,6 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen 0,5 freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 1,9

Tabelle 104: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Gilzem

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 7-1 Im Hübel W 1,3 7-2 Nördlich und südlich der M 0,4 K 25 I insgesamt 1,7 II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - - - - I/II/III insgesamt - - - 1,7

Tabelle 105: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Gilzem

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 1,9 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 1,7 insgesamt 3,6

Tabelle 106: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Gilzem

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 7-1: Gilzem ’Im Hübel’

ƒ Bezüglich der Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Vorrangflächen hat die Landwirt- schaftskammer im Rahmen ihrer erneuten Stellungnahme vom 17. Mai 2005 keine Bedenken erhoben. Der Planung wurde zugestimmt. ƒ Die Fläche befindet sich zwischen zwei bestehenden Bauflächen und ist aus Sicht der Landwirtschaftskammer zur Abrundung der Ortslage gut geeignet. Im derzeit in Aufstellung befindlichen Regionalen Raumordnungsplan wird diese Fläche nicht als Vorrang- oder Vorbehaltsbereich für die Landwirtschaft dargestellt.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 117

Fläche 7-2: Gilzem ’Südlich der K 25’

ƒ Bei der geplanten Mischbaufläche handelt es sich um eine geringfügige Abrundung des Siedlungskörpers, der keine erheblichen Auswirkungen auf die Belange der Landwirtschaft haben wird. Die Landwirtschaftkammer hat in Ihren mehrfachen Stellungnahmen keine Bedenken gegen die Baufläche 7-2 geäußert. ƒ Auf Anregung der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm wurde die Fläche 7-2 gegenüber dem Vorentwurfsstand vom Januar 2005 um zwei unbebaute benachbarte Außenbereichs- grundstücke, welche bislang als Bestand dargestellt waren, erweitert.

7.2 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 7-1: Gilzem ‘Im Hübel’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,3 ha W 7-1 Hangneigung Oberhangbereich, gering bis mäßig nordwestexponiert Priorität Priorität I Verkehrserschließung über befestigten Wirtschaftsweg Ver- und Entsorgung im Zuge des Neubaugebietes 'Querheck' Anschluss dieses Bereiches an bestehende Netze möglich Städtebauliche Integration hervorragend, Ausbildung eines allseits abgerundeten, kompakten Siedlungskörpers möglich sonstiges in der Ortsgemeinde Gilzem können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 107: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 7-1

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz - gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Ackerfläche Entwicklungsziele im L-Plan Landwirtschaftliche Nutzflächen Biotopsystemplanung Biotoptypenverträgliche Flächennutzung Biotopkartierung nicht erfasst

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Intensiv genutzte Ackerfläche mit geringem Wert für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: ausgeräumte Agrarfläche, strukturarm ZIELE: extensivere Bewirtschaftung, Entwicklung von Ackerrandstreifen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 118

Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: Ackerboden, gewachsener Boden, anthropogen mäßig überprägt, hohe Bodenfruchtbarkeit GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Mittlere potenzielle Erosionsgefährdung, Dünger- und Pestizideinsatz ZIELE: Erhalt und Verbesserung der natürlichen Bodenfunktionen, Nutzungsextensivierung Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER Intensive landwirtschaftliche Nutzung, mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Gefährdung gegenüber Nährstoffeinträgen

II. OBERFLÄCHENWASSER nicht vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Kaltlufterzeugungsfläche am Ortsrand, Kaltluft entfaltet ihre Wirkung im angrenzenden Siedlungsbereich BELASTUNGEN / ZIELE: Keine/ Erhalt der Funktionen zur Durchlüftung der Ortslage Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung Größtenteils offene Hochfläche, Grünlandnutzung dominiert, vereinzelte Vorkommen von Obstbäumen BEDEUTUNG: Beeinträchtigung durch Windkraftanlage auf dem Gegenhang und Hochspannungstrasse östlich des Plangebiets ZIELE: randliche Eingrünung nach Osten, lockere Bebauung mit hohem Grünanteil Vermeidungs- und randliche Eingrünung nach Osten Minimierungs- innere Durchgrünung maßnahmen Ausgleichsmaß- Extensivierung von landwirtschaftlichen Nutzflächen nahmen Anlage von Ackerrandstreifen oder Streuobstwiesen besonders zu Rückhaltung des Oberflächenwassers erfordert sorgfältige Planung beachten Gesamtbeurtei- Arrondierung der Ortslage; landespflegerisch unkritisch lung/Planungs- empfehlung

Tabelle 108: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 7-1

Fläche 7-2: Gilzem ‘Nördlich und südlich der K 25’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 0,4 ha M 7-2 Hangneigung eben Priorität Priorität I

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 119

Verkehrserschließung von der K 25 aus Ver- und Entsorgung über bestehende Leitungen innerhalb der K 25 Städtebauliche Integration gute Abrundung des Siedlungskörpers sonstiges in der Ortsgemeinde Gilzem können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 109: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 7-2

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz nicht betroffen gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Durchgrünung von Siedlungsflächen, Entwicklung von Extensiv – Wiesen mit Streuobst Biotopsystemplanung Entwicklung von Komplexen aus mageren Wiesen und Wiesen mittlerer Standorte mit Streuobst Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Intensiv – Grünland Biotoptypen Baumreihe entlang der K 25 Benachbart: Gärten mit Obstbäumen Arten- und Lebensraum und Nahrungsbiotop für Arten ohne besondere Biotopschutz Standortansprüche Boden/Wasser Mergelig –toniger Lehm, Kalk – Pelosol, basenreich Kein Oberflächengewässer betroffen Muschelkalk als Poren- und Grundwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung Klima Offenlandfläche am Ortsrand, keine besondere klimatische Funktion Geringe verkehrsbedingte Emissionen (K25) Landschaftsbild/ Bereich mit Defiziten hinsichtlich der Ortsrandgestaltung Erholung Aufwertungspotenzial vorhanden Gesamtbeurtei- Landespflegerisch unkritisch bebaubar, Arrondierung des Ortsrands, lung/Planungs- Randeingrünung des Gebiets ist vorzusehen. empfehlung

Tabelle 110: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 7-2

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 120

8 ORTSGEMEINDE HOLSTHUM

8.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,2 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,3 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen 0 freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB 0,4 insgesamt 0,9

Tabelle 111: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Holsthum

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 8-5 Östlich der Gärtnerei M 0,5 8-7 Ferschweiler Straße M 0,6 8-8 Süd W 3,4 8-9 Nord M 0,2 I insgesamt 4,7 II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 4,7

Tabelle 112: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Holsthum

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 0,9 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 4,7 insgesamt 5,6

Tabelle 113: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Holsthum

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 8-5: Holsthum ’Östlich der Gärtnerei

ƒ Es handelt sich um eine geringfügige, den Außenbereich schonende Nachverdichtung. ƒ Die möglichen Immissionskonflikte mit der benachbarten Gärtnerei sind im nachfolgenden Bebauungsplanverfahren näher zu untersuchen und ggf. durch geeignete Festsetzungen zu lösen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 121

Fläche 8-7: Holsthum ’Feschweiler Straße’

ƒ Im Vorentwurf des Flächennutzungsplans mit Stand vom Januar 2005 war die Fläche 8-7 als Bestand dargestellt. ƒ Da es sich tatsächlich um unbebaute Außenbereichsgrundstücke handelt, wurde die Fläche nunmehr als geplante Baufläche aufgenommen und städtebaulich sowie landespflegerisch bewertet (siehe Abschnitt 8.3).

Fläche 8-8: Holsthum ’Süd’

ƒ Um dem Wohnbauflächenbedarf in der Gemeinde Holsthum zu entsprechen, ist die Aus- weisung einer größeren Wohnbaufläche unabdingbar. ƒ Die Ausweisungen 8-5, 8-7 und 8-9 eröffnen nur geringe Entwicklungsmöglichkeiten, welche lediglich eine Ergänzungsfunktion übernehmen können. ƒ Im Rahmen der Offenlage gemäß § 3 Abs. 2 BauGB wurden seitens der Landwirt- schaftskammer keine Bedenken gegen die Ausweisung hinsichtlich der Lage im landwirt- schaftlichen Vorranggebiet geäußert (Stellungnahme vom 20. Dezember 2005).

Fläche 8-9: Holsthum ’Nord’

ƒ Die Ausweisung der Baufläche 8-9 soll eine geringfügige Arrondierung des Siedlungs- körpers ermöglichen. Darüber hinausgehende Erweiterungen sind seitens der Ortsgemeinde auch über den zeitlichen Planungshorizont des Flächennutzungsplans hinaus nicht geplant.

8.2 Sonstige geplante Bauflächenausweisungen Um den Wirtschaftszweig Tourismus und Fremdenverkehr in der Verbandsgemeinde Irrel zu stärken, wird in der Ortsgemeinde Holsthum die Anlage eines Campingplatzes und die Errichtung einer Hotelanlage im Bereich der Römischen Villa beabsichtigt. Da bezüglich der Sonderbaufläche ’Hotel’ eine Landesplanerische Stellungnahme und hinsichtlich der Sonderbaufläche ’Camping’ ein raumordnerisches Verfahren in Kürze beantragt werden sollen, werden die entsprechenden Flä- chen als Bereiche ohne Flächendarstellung (’weiße Flächen’) gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2 BauGB gekennzeichnet. Die Darstellungen sollen, soweit dies unter Berücksichtigung oder Beachtung der Ergebnisse der gesonderten Verfahrensschritte möglich ist, zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Die Grundzüge der Flächennutzungsplanung Irrel werden hierdurch nicht berührt. Zur Erläuterung der beabsichtigten Planungen ist im Vorgriff auf eine spätere Änderung des Flächennutzungsplans insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen.

Beabsichtigte Sonderbaufläche ’Camping’ (’weiße Fläche’ 8-2)

Im Vorentwurf mit Stand vom Januar 2005 war die Fläche als gewerbliche Baufläche dargestellt. Unter Berücksichtigung der Belange des Landschaftsbilds und des Tourismus wurde von der gewerblichen Nutzung zugunsten der Nutzung als Campingplatz Abschied genommen. Bei der beabsichtigten Planung eines Campingplatzes sind zwei konkurrierende Belange, der landespflegerischer Belang der Freihaltung der Flusstäler und der wirtschaftliche Belang der Entwicklung im touristischen Bereich, zu berücksichtigen: Hinsichtlich der wirtschaftlichen Notwendigkeit ist auf Folgendes hinzuweisen: ƒ Für die wirtschaftliche Entwicklung der Ortsgemeinde Holsthum ist die Entwicklung der touristischen Potentiale die sinnvollste Möglichkeit, da Holsthum anerkannter Erholungsort ist.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 122

ƒ Eine anderweitige gewerbliche Entwicklung in der Ortsgemeinde Holsthum ist einerseits wegen der topographischen Situation andererseits aber auch aufgrund negativer Standortfaktoren nur sehr eingeschränkt möglich. Die Ansiedlung eines Bauunternehmens ist bereits unter diesem Gesichtspunkt (keine geeigneten Grundstücksflächen) gescheitert. ƒ Die vorhandene Infrastruktur ist eindeutig touristisch ausgerichtet. Sie bedarf allerdings einer intensiven Unterstützung durch Einrichtungen, die geeignet sind, eine größere Anzahl von Gästen dauerhafter zu binden. Mehrere gastronomische Betriebe haben nicht unerheblich investiert, um das touristische Angebot attraktiv zu machen z. B.: Gasthaus Oberbillig, Gasthaus Noehl, Hotel Europa, mehrere Ferienwohnungen und Privatzimmervermieter. ƒ Das von der Universität Trier erstellte touristische Entwicklungskonzept sieht in der Er- richtung eines/einer anspruchsvolleren Campingplatzes/Wochenendhaussiedlung/ Ferien- haussiedlung im Bereich des mittleren Prümtals ein notwendiges Angebot zur Ergänzung der in dieser Region vorhandenen touristischen Einrichtungen. ƒ Dabei ist die Entwicklung der Ortsgemeinde Prümzurlay mit zu berücksichtigen. Auch hier wurde in jüngster Zeit erheblich in gastronomische Einrichtungen investiert, die dringend der besseren Auslastung durch Gäste, die einen längeren Aufenthalt vorsehen, bedürfen. Hinsichtlich der landespflegerischen Belange ist auf Folgendes hinzuweisen: ƒ Der geplante Eingriff in den freizuhaltenden Flussbereich kann durch den Wegfall der im Vorentwurf vorgesehenen gewerblichen Baufläche vermindert werden, ƒ die Campingplatzanlage im unmittelbaren Anschluss an die im Zusammenhang bebaute Ortslage errichtet werden soll, ƒ die Anlage dem höheren Hangbereich zugeordnet ist und zwischen Anlage und Fluss eine Pufferzone z. B. durch den dort vorhandene Hopfenanbau und ähnliche Einrichtungen vor- handen ist, und ƒ der vorgesehene Campingplatz im Bereich des Prümtals bis hin zur Mündung die einzige vorgesehene Neuanlage ist. Die Errichtung weiterer Neuanlagen wird ausgeschlossen. ƒ Die Errichtung des Campingplatzes unter Berücksichtigung aller landespflegerischer Belan- ge ist bei einem entsprechenden Ausgleich vertretbar. Die Verbandsgemeinde Irrel kommt in ihrer Abwägung zwischen den genannten Belangen zu dem Ergebnis, dass die Planung als Ziel weiterverfolgt werden soll.

Beabsichtigte Sonderbaufläche ’Römische Villa’ (’weiße Fläche’ 8-4)

ƒ Die Absicht, in der Verbandsgemeinde Irrel eine größere Hotelanlage zu planen, ergibt sich unmittelbar aus dem Entwicklungs- und Strukturkonzept für den Freizeit- und Tourismus- raum der Verbandsgemeinde Irrel.41 ƒ Das Angebot von Camping- und Zeltplätzen sowie Beherbergungsbetrieben mit geringen Kapazitäten soll ergänzt werden, um auch Reisegruppen zu erreichen.

41 Entwicklungs- und Strukturkonzept für den Freizeit- und Tourismusraum der Verbandsgemeinde Irrel, Band I 'Potential- und Situationsanalyse', erarbeitet von Univ.-Prof. Dr. Ingo Eberle, Anja Reichert und Gundula Scholz, M.A., Universität Trier.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 123

8.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 8-5: Holsthum 'Östlich der Gärtnerei’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,5 ha M 8-5 Hangneigung Fläche nach Süden geneigt Priorität Priorität I Verkehrserschließung über den Bornweg Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Infrastruktur zu prüfen Städtebauliche Integration Ortsabrundung, Innenentwicklung sonstiges geringer Grundwasserflurabstand: Erfordernis von wasserundurchlässigen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen

Tabelle 114: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 8-5

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Siedlungsbereich Entwicklungsziele im L-Plan Durchgrünung von Siedlungsflächen Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: keine Darstellung, da innerörtlich Biotopkartierung -

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Innerörtliche Gärten und Obstgärten markante Hangkante im Gebiet geringe bis mittlere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: Von der Prüm durch die L 4 getrennt, mangelnde Vernetzung zu benachbarten Biotopflächen ZIELE: Schaffung von linienhaften Strukturen zur Vernetzung mit umliegenden Biotopen Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: fluviatile Talfüllung lehmiger bis toniger Boden, Parabraunerde, Gley, Vega GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: starke anthropogene Überformung des ursprünglichen Bodens ZIELE: Verringerung der Nutzungsintensität Erhalt der Bodenfunktionen für den Naturhaushalt

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 124

Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: aufgrund der Lage in der Talsohle jahreszeitlich bedingt relativ geringer Grundwasserflurabstand, Terrassenschotter fungieren als lokale Grundwasserkörper Wasserhöffigkeit/Empfindlichkeit mittel bis hoch BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeintrag/angepasste Bewirtschaftung hohe bis mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen extensive Flächennutzung, Ausschluss grundwassergefährdender Nutzungen

II. OBERFLÄCHENWASSER keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Lage im Prümtal als Kaltluftabzugsbahn, klimatische Meliorationsfunktion der Gehölze (Filterung, Temperatur- und Feuchteausgleich) BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen Lockere, überströmbare Bebauung, Ausrichtung der Baukörper möglichst in Talrichtung Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung landschaftlich weitgehend intakter Ausschnitt des Prümtals, BEDEUTUNG: Plangebiet liegt innerhalb der Siedlungsfläche und besitzt entsprechend geringe Erholungseignung. ZIELE: landschaftsangepasste Bauweise, ausreichende Durchgrünung Vermeidungs- und Erhaltung eines Teils der Obstbäume in den Gartenflächen der zukünftigen Grundstücke Minimierungsmaß- Durchgrünung des Plangebiets unter Verwendung heimischer Gehölze (vorw. Obstbäume) nahmen Ausgleichsmaß- Entwicklung von Streuobstwiesen im Ortsrandbereich nahmen besonders zu Hangkante im Gebiet bzw. am Gebietsrand beachten Gesamtbeurtei- mittlerer Wert des Gebiets, landespflegerisch unkritische Fläche, Nachverdichtung der Ortslage lung/Planungs- empfehlung

Tabelle 115: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 8-5

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 125

Fläche 8-7: Holsthum 'Ferschweiler Straße’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,6 ha M 8-7 Hangneigung von Norden nach Süden ansteigend (ca. 10 %) Priorität Priorität I Verkehrserschließung Erschließung vorhanden Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Ver- und Entsorgungsinfrastruktur näher zu prüfen Städtebauliche Integration Anschluss an Siedlungskörper, ermöglicht beidseitige Erschließung sonstiges -

Tabelle 116: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 8-7

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel, FFH-Gebiet nicht betroffen (grenzt jenseits der K 19 an) gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Fläche für Acker oder Grünland, Erhalt von Durchlüftungsbahnen auf bedarfsraumnahen Flächen Biotopsystemplanung Entwicklung von Wiesen und Weiden mittlerer Standorte im Komplex mit Magerwiesen; biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Mäßig intensiv genutztes und Extensiv – Grünland, von Obergräsern Biotoptypen dominiert; südlich des Wirtschaftswegs mit jungen Obstbäumen und Obstbäumen mittleren Alters Arten- und Biotopkomplex mittlerer Strukturvielfalt, interessanter Lebensraum Biotopschutz für Baumbewohner (Avifauna) und Bewohnern der Krautschicht (Grashüpfer, Spinnen, Wanzen, etc.). Boden/Wasser Böden aus dem lehmig-tonigen Verwitterungsmaterial des unteren und mittleren Keupers: Braunerden und Pseudogley – Braunerden Oberflächengewässer nicht betroffen. Keuper als Poren- und Kluftgrundwasserleiter von geringer bis mittlerer Grundwasserführung. Klima Prümtal als Kaltluftabflussbahn von geringer Bedeutung; keine Beeinträchtigung durch die beabsichtigte Nutzung Landschafts- Landschaftlich reizvolles Prümtal, gute Eignung für bild/Erholung landschaftsgebundene Erholung. Im Bereich des Plangebiets landschaftstypische Einbindung des Siedlungsrands vorhanden. Gesamtbeurtei- Bebauung der Fläche landespflegerisch vertretbar. Von der Siedlungsentwicklung her noch lung/Planungs- darstellbar, da die bandartige, lockere Bebauung entlang der K 19 nachverdichtet wird. empfehlung

Tabelle 117: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 8-7

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 126

Fläche 8-8: Holsthum ’Süd’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 3,4 ha W 8-8 Hangneigung südwestexponiert (ca. 15 %) Priorität Priorität I Verkehrserschließung über L 2 Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Ver- und Entsorgungsinfrastruktur näher zu prüfen Städtebauliche Integration vom bestehenden Siedlungskörper durch Graben getrennt, dennoch Ortsabrundung sonstiges -

Tabelle 118: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 8-8

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Biotopsystemplanung In Bachnähe: Entwicklung von Streuobstwiesen, südlich bis zum Wirtschaftsweg: biotoptypenverträgliche Nutzung

Biotopkartierung nicht betroffen Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv – Grünland Flächen für Acker und Grünland

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Intensiv – Grünland einzelnen, alten Obstbäumen Biotoptypen Ackerfläche südlich des Wirtschaftswegs, Grünland, mäßig intensiv, mit (Obst)baumreihen Arten- und Lebensraum bzw. Teillebensraum für ubiquitäre Arten ohne besondere Biotopschutz Standortansprüche, Obstbäume als Ansitz- Jagd- und Brutbiotop für die Avifauna. Boden/Wasser Kolluviale, lehmig-tonige Hangschuttböden, basenreich, tiefgründig, mäßige anthropogene Überprägung; Bach entlang der Nordostgrenze wurde anthropogen stark verändert: Begradigung, im südl. Teil weitgehend fehlende Ufergehölze, im nördl. Teil naturnähere Ausbildung Keuper als Poren- und Kluftgrundwasserleiter von geringer bis mittlerer Grundwasserführung. Klima Prümtal als Kaltluftabflussbahn von geringer Bedeutung; keine Beeinträchtigung durch die beabsichtigte Nutzung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 127

Landschafts-bild/ Landschaftlich reizvolles Prümtal, gute Eignung für landschaftsgebundene Erholung. Erholung Gesamtbeurtei- Bebauung der Fläche als solche landespflegerisch vertretbar. Von der Ortsentwicklung her wird lung/Planungs- der Siedlungskörper jedoch massiv erweitert. Südwestexponierte Lage. Einhaltung eines empfehlung ausreichenden Bachabstands sowie Ein- und Durchgrünung des Gebiets zur Erhaltung des relativ intakten Landschaftsbilds unbedingt erforderlich.

Tabelle 119: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 8-8

Fläche 8-9: Holsthum ’Nord’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,2 ha M 8-9 Hangneigung südexponiert Priorität Priorität I Verkehrserschließung Erschließung vorhanden Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Ver- und Entsorgungsinfrastruktur näher zu prüfen Städtebauliche Integration im derzeitigen Außenbereich, jedoch Anschluss an Siedlungskörper, Ermöglichung einer beidseitigen Erschließung sonstiges -

Tabelle 120: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 8-9

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Fläche für Acker oder Grünland, Erhalt von Durchlüftungsbahnen auf bedarfsraumnahen Flächen Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung nicht betroffen

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Extensiv – Grünland mit einer Reihe aus jungen Obstbäumen, auf dem Biotoptypen nördlichen Böschungskopf durch eine Baum – und Strauchhecke begrenzt. Arten- und Biotopkomplex mittlerer Strukturvielfalt, interessanter Lebensraum für Biotopschutz Baumbewohner (Avifauna) und Bewohnern der Krautschicht (Grashüpfer, Spinnen, Wanzen, etc.) und Saumarten (Falter, Wildbienen) Boden/Wasser Böden aus dem lehmig-tonigen Verwitterungsmaterial des unteren und mittleren Keupers: Braunerden und Pseudogley – Braunerden Oberflächengewässer nicht betroffen, Keuper als Poren- und Kluftgrundwasserleiter von geringer bis mittlerer Grundwasserführung.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 128

Klima Prümtal als Kaltluftabflussbahn von geringer Bedeutung; keine Beeinträchtigung durch die beabsichtigte Nutzung Landschaftsbild/ Landschaftlich reizvolle Lage an einem sich nach Osten öffnenden Erholung Wiesentals, gute Eignung für landschaftsgebundene Erholung. Im Bereich des Plangebiets landschaftstypische Einbindung des Siedlungsrands vorhanden. Gesamtbeurtei- Bebauung der Fläche landespflegerisch vertretbar. Von der Siedlungsentwicklung her noch lung/Planungs- darstellbar, da es sich um eine Arrondierung handelt. Nördliche Baum- und Strauchhecke als empfehlung vorhandene Randeingrünung unbedingt erhalten. Eine darüber hinaus erfolgende Entwicklung in den Außenbereich soll hier nicht mehr stattfinden.

Tabelle 121: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 8-9

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 129

9 ORTSGEMEINDE IRREL

9.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,5 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 1,7 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 2,2

Tabelle 122: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Irrel

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 9-1 Theren/Döllenberg W 7,7 9-2 Bei der breiten Lay W 0,6 I insgesamt 8,3 II 9-4 In der krummen Furche, W/M 5,5 In den Posten II insgesamt 5,5 - - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 13,8

Tabelle 123: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Irrel

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 2,2 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 13,8 insgesamt 16,0

Tabelle 124: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Irrel

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 9-1: Irrel ’Theren/Döllenberg’

ƒ Im Vergleich zum Vorentwurf des Flächennutzungsplans mit Stand vom Januar 2005 werden die in der Biotopkartierung erfassten und mit Gehölzen bestockten nördlichen Steilhänge nicht mehr als Wohnbaufläche ausgewiesen und die Fläche 9-1 deutlich verkleinert. Neben den landespflegerischen Belangen wird hierdurch auch der ungünstigen Nordexposition Rechnung getragen. ƒ Eine weitere Reduzierung der Fläche soll im Rahmen der Flächennutzungsplanung nicht vorgenommen werden. Die möglichen Konflikte mit den südlich anschließenden gewerb- lichen Bauflächen sind im Rahmen der Bebauungsplanung näher zu untersuchen und zu berücksichtigen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 130

Fläche 9-2: Irrel ’Bei der breiten Lay’’

ƒ Die von der B 257 ausgehenden Immissionen auf der nachfolgenden Planungsebene zu berücksichtigen.

Fläche 9-4: Irrel ’In der krummen Furche, In den Posten’

ƒ Der im Vorentwurf als geplante Mischbaufläche dargestellte nördliche Bereich der Fläche 9- 4 wird in Anpassung an den rechtskräftigen Bebauungsplan ’Im Bus’ und die bereits vollzo- gene bauliche Entwicklung nunmehr als Bestand dargestellt. ƒ Die verbleibende Baufläche wird weiterverfolgt, um den Wohnbaulandbedarf der Ortsge- meinde Irrel zu decken. Grund hierfür ist unter anderem die Tatsache, dass nunmehr auf den nördlichen Bereich der Baufläche 9-1 verzichtet wird. Ihr wird jedoch die Priorität II zugeordnet. Ein Bebauungsplan im Bereich der Baufläche 9-4 ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Die Bau- fläche 9-4 darf erst dann entwickelt werden, wenn die Bauflächen 9-1 und 9-2 bereits über- wiegend bebaut sind. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und mit einem Beschluss des Verbandsgemeinderates erfolgen. ƒ Konflikten durch Gewerbelärm wurde bereits im Rahmen der Bebauungsplanung zum Gewerbe- und Industriegebiet ’Zweikreuz’ durch Lärmkontingentierungen vorgebeugt. Aus der schalltechnischen Stellungnahme der Ingenieurgesellschaft für Immissionsschutz, Schalltechnik und Umweltberatung mbH vom März 2003, geht hervor, dass die Orien- tierungswerte im beabsichtigten Allgemeinen Wohngebiet sowohl im Tag- als auch im Nachtzeitraum durch die vorgesehenen Festsetzungen eingehalten werden können. ƒ Die im nördlichen Teilbereich der Baufläche 9-4 gelegene Mischbaufläche soll dem ansässigen Handwerksbetrieb dienen. Konflikte mit der in der Planzeichnung eingetragenen Fläche gemäß § 28 LNatSchG sind aus folgenden Gründen nicht zu erwarten: Die § 28- Fläche ist in ihrer jetzigen Form bereits verinselt. Es handelt sich hier um einen Feuchtbereich, dessen Bewuchs von Mädesüß, Sumpfkratzdistel und Großseggen dominiert wird. Er wird von einem anthropogen angelegten Graben durchzogen und so bereits stark entwässert. Der westlich gelegene Bach, welcher im Bereich der B 257 verrohrt ist, verläuft nach dem Rohraustritt südöstlich der Mischbaufläche in einem naturfernen Betonbett. Insofern besteht kein hydraulischer Bezug des Bachs zum Feuchtbiotop. Da eine Migration von Organismen über den Bach hinweg, außer für flugfähige Arten, bereits derzeit nicht möglich ist, ist das Biotopvernetzungsband in Richtung Norden bereits heute stark gestört. Es ist daher zu erwarten, dass durch die Ausweisung der gemischten Baufläche keine erheblichen Auswirkungen auf den Quellbereich ausgehen.

9.2 Sonstige Bauflächenausweisungen/Friedhofserweiterung Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 9-6 Camping Nimseck S ’Camping’ 1,4 9-8 Gewerbegebiet Zweikreuz G 32,0 9-10 Friedhofserweiterung Öffentliche Grünfläche, 1,2 Zweckbestimmung Friedhof

Tabelle 125: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Irrel

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 131

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 9-6: Irrel ’Camping Nimseck’

ƒ Zur Stärkung des Fremdenverkehrs ist eine Erweiterung des Campingplatzes Nimseck in östlicher Richtung vorgesehen. ƒ Aufgrund der Bedeutung des Fremdenverkehrs für die Ortsgemeinde Irrel wird der Campingnutzung gegenüber den Belangen der Landespflege der Vorrang eingeräumt. Die Lage der gemäß § 24 LPflG (vgl. § 28 LNatSchG-neu) geschützten Flächen ist im Rahmen der nachfolgenden Planungen näher zu bestimmen. Die Einräumung des Vorranges der Belange des Fremdenverkehrs vor den Belangen von Natur und Landschaft gilt nicht soweit wie der gesetzliche Schutz einer Abwägung nicht zugänglich ist. Der nachfolgende Bebauungsplan gilt nur dann als aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn vor Einleitung des B-Plan-Verfahrens die landespflegerische Problematik des Schutzes der vorhandenen sog. 28-er-Flächen abschließend geklärt ist.

Fläche 9-8: Irrel ’Gewerbegebiet Zweikreuz’

ƒ Bezüglich der Baufläche 9-8 befindet sich derzeit ein Bebauungsplan in Aufstellung. Der Geltungsbereich betrifft die Gemarkungen Irrel, Echternacherbrück, Menningen und Minden. ƒ Die wesentlichen planerischen Fragen konnten bereits im Rahmen des Bebauungsplan- verfahrens geklärt werden.

Fläche 9-10: Irrel ’Friedhofserweiterung’

ƒ Wegen der bereits fast kompletten Belegung des vorhandenen Friedhofs ist die Ortsgemeinde Irrel dringend auf eine Friedhofserweiterung angewiesen. Durch die sehr starke Inanspruchnahme der Neubauflächen, ist auch eine starke Zunahme von Neubürgern in der Gemeinde festzustellen, die noch nicht im Besitz eines Familiengrabes sind. ƒ Um der FFH-Problematik Rechnung zu tragen gilt folgender Satz: Der Bereich der Friedhofserweiterung gilt im nachfolgenden B-Plan-Verfahren nur dann als aus dem F-Plan entwickelt, wenn vor Einleitung des B-Plan-Verfahrens eine abschließende FFH-Verträglich- keitsprüfung durchgeführt wurde und deren Ergebnis die Verträglichkeit der Planung belegt oder die Voraussetzungen des § 27 Abs. 2 und 3 LNatSchG erfüllt sind.

Wochenendhausgebiet Wasserhecken

ƒ Es besteht nur ein geringer Bedarf für die Erweiterung des Wochenendhausgebietes Wasserhecken. Aus diesem Grunde wird mit Rücksicht auf die erheblichen Bedenken aus Sicht der Raumordnung und Landesplanung wie auch aus landespflegerischer und städtebaulicher Sicht auf die Erweiterung des Wochenendhausgebietes verzichtet. ƒ Das Wochenendhausgebiet wird nur in der Größe dargestellt, wie es im Rahmen des Flurbereinigungsverfahren gemäß § 188 BauGB im Einvernehmen mit der Kreisverwaltung vereinbart wurde.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 132

9.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen/Friedhofserweiterung

Fläche 9-1: Irrel 'Theren/Döllenberg'

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 7,7 ha W 9-1 Hangneigung Hanglage südwest-exponiert (ca. 15 %) Priorität Priorität I Verkehrserschließung Erschließung über die zwei einmündenden Straßen des bestehenden Baugebietes ‘Theren’, an der südlichen Grenze verläuft ein weiterer Weg Ver- und Entsorgung Kanalisation vorhanden, in einer Entfernung von etwa 50 m verläuft ein Hochspannungskabel, das Plangebiet ‘Theren’ ist mit Leitungen erschlossen, die nächste Ortsnetz-/Kundenstation liegt 50 m entfernt. Städtebauliche Integration das Gelände schließt sich an ein Neubaugebiet an die relativ exponierte Hanglage kann durch Integrationsmaßnahmen (z.B. Eingrünung) und die Erhaltung der vorhandenen Grünelemente gemildert werden sonstiges in der Ortsgemeinde Irrel können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden, es ist im Rahmen der Bebauungsplanung darauf zu achten, dass eine ausreichende Erschließung der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen gewährleistet bleibt. immissionsschutzrechtliche Verträglichkeit mit angrenzendem Gewerbegebiet ist im Rahmen der Bebauungsplanung nachzuweisen

Tabelle 126: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 9-1

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan brachliegendes Ackerland Gehölze und Strauchbestände, mit hohem standortgerechten Laubholzanteil Entwicklungsziele im L-Plan Flächen für Acker oder Grünland Erhalt von Extensivgrünland Entwicklung von Waldflächen mit überwiegendem Laubholzanteil und ausgeglichener Altersstruktur Erhalt von Strauchbeständen Naturschutzgebietsvorschlag Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: biotoptypenverträgliche Nutzung gehölzbestandene Böschung: Entwicklung von Komplexen aus Gehölzen und Halbtrockenrasen Biotopkartierung gehölzbestandene Böschung ist biotopkartiert (Wertstufe llb)

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 133

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Ackerland, brachliegend, eingestreute Gehölze in der Offenland - Fläche: mittlere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz zusammenhängende gut strukturierte Strauchbestände auf der südexponierten Nims - Steilböschung (bis zu 48 % Hangneigung): hohe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: landwirtschaftliche Intensivnutzung in Teilbereichen

ZIELE: Erhalt des bestehenden Zustands Umwandlung von Acker in Grünland in Bereichen mit starker Hangneigung Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: Trochichtenschichten des Muschelkalks (dolomitischer Kalkstein, Dolomitstein und Mergelstein) Bodenart lehmig-tonig bis tonig, Bodentypen sind Pseudogleye, Parabraunerden, Braunerden GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: in Teilen intensive landwirtschaftliche Nutzung, starke anthropogene Überformung hohe potenzielle Erosionsgefährdung durch Wasser in Hangbereichen ZIELE: Nutzungsextensivierungen in der Landwirtschaft Erhöhung des Gehölzanteils Erhalt der Gehölzbestände in den Steilhangbereichen Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Oberer Muschelkalk als Poren- und Kluftwasserleiter vom mittlerer Grundwasserführung, überlagert von quartären Flussschottern Wasserhöfigkeit/Empfindlichkeit mittel BELASTUNGEN / ZIELE: hohe bis mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen Extensivierung der Landwirtschaft

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet hohe Empfindlichkeit des Einzugsgebiets gegenüber abflussverstärkenden Maßnahmen (Erosionsgefahr) westlich grenzen versiegelte Flächen an BELASTUNGEN: Abflussbeschleunigung durch Versiegelung verunreinigtes Oberflächenwasser intensive Landwirtschaft ZIELE: Minimierung neuer Versiegelung Oberflächenwasserbehandlung extensive Landwirtschaft

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 134

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: windoffene Hochfläche, an Siedlungsflächen anschließend BELASTUNGEN / ZIELE: geringe Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung Kuppenlandschaft um Irrel / Irreler Talmulde BEDEUTUNG: landschaftlich exponierte Lage sehr hohe Grenzlinien- und Strukturvielfalt etwa gleich hohe Anteile von Flächen mit sehr geringem bzw. geringem und mit hohem bzw. sehr hohem Naturerlebniswert Nutzungsaufgabe und zunehmende Verbuschung im Bereich Irreler Heide und Döllenberg Veränderung des Charakters von landwirtschaftlich geprägt zu siedlungs-, teilweise brachegeprägt ZIELE: Erhaltung aller vorhandenen und Anreicherung der Landschaft mit weiteren erlebniswirksamen Strukturen Aufnahme einer extensiven Bewirtschaftung Vermeidungs- und Versickerung/Rückhaltung des unbelasteten Niederschlagswassers Minimierungsmaß- Minimierung der Versiegelung, weitestgehende Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen nahmen Erhaltung vorhandener Gehölze, insbes. der Strauchbestände auf den randlichen Steilböschungen der Kuppe Sorgfältige Eingrünung des Plangebiets Ausgleichsmaß- Entwicklung von Streuobstwiesen zur Gestaltung des Übergangs zum Offenland bzw. zu nahmen Waldbereichen Entwicklung von extensiv genutzten Grünlandbeständen östlich des Plangebietes besonders zu landschaftlich exponierte Lage, beachten in Teilen Hangrutschungsgefährdung, Gehölze auf den randlichen Steilböschungen unbedingt erhalten. Gesamtbeurtei- In den offenen Bereichen ist eine Bebauung aus landespflegerischer Sicht vertretbar. lung/Planungs- eine Bebauung der Steilränder ist aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes sowie aus Gründen empfehlung des Landschaftsbilds als äußerst kritisch einzustufen.

Tabelle 127: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 9-1

Fläche 9-2: Irrel 'Bei der breiten Lay’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,6 ha W 9-2 Hangneigung leicht nach Osten geneigt Priorität Priorität I Verkehrserschließung über die Heidstraße möglich Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Netze Städtebauliche Integration gute Abrundung des Siedlungskörpers

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 135

sonstiges Immissionsbelastung durch Bundesstraße, Bauverbotszone zur Bundesstraße einzuhalten in der Ortsgemeinde Irrel können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 128: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 9-2

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan intensiv genutzte Mähwiesen und Mähweide mittlerer Standorte, Streuobstwiese Entwicklungsziele im L-Plan Erhaltung und weitere Entwicklung von Streuobstwiesen

Biotopsystemplanung Wiese mittlerer Standorte Biotopkartierung nicht erfasst

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz mäßig intensiv genutzte Viehweide mit Obstbaumreihe (Altbäume) mäßig intensiv genutzte Viehweide mit 2 Obstbäumen dazwischen brachgefallener Rain BELASTUNGEN: Bundesstraße ca. 50m westlich verlaufend, bestehende Bebauung und Ortseingangsstraße ca. 50m östlich gelegen keine Verbindung zur freien Landschaft; Organismen-austausch stark eingeschränkt ZIELE: Ergänzung mit Obstbäumen, dadurch Steigerung des Biotopwerts Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: gering bis mäßig anthropogen überprägter, gewachsener Boden, regelmäßige Bewirtschaftung und Düngung GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: keine/erhöhte Immissionen von benachbarten Straßen und Häusern ZIELE: Erhalt des gewachsenen Bodens und seiner Funktionen Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Veränderung das Grundwasserhorizonts durch vorbeiführenden Straßeneinschnitt, geringe Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Straßeneinschnitt mit hoher Böschung westlich des Plangebietes/keine

II. OBERFLÄCHENWASSER nicht vorhanden

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 136

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: ortsnahe Freifläche mit geringer klimaökologischer Ausgleichsfunktion, aufgrund der geringen Flächengröße Kaltluft erreicht lediglich angrenzende Häuser BELASTUNGEN / ZIELE: Vorbelastungen hinsichtlich Lärm (Straßenlärm) und Verkehrsimmissionen (in geringerem Maß, da Bundesstraße im Einschnitt verläuft Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung Ortsrandeingrünung: Obstbaumreihe / Streuobstwiesen-Reste BEDEUTUNG: Eingrünung des Orts von Westen her (Straße zum Panzerwerk) ZIELE: Anreicherung mit weiteren Strukturen zur Stärkung der Funktionen Vermeidungs- und bepflanzter Wall zur B257 anlegen unter Erhalt der bestehenden Böschungsbepflanzung, Minimierungs- Obstbäume sollten i. d. zukünftigenGartenbereiche zu liegen kommen, so dass eine Erhaltung maßnahmen möglich ist Ausgleichsmaß- Anlage von Streuobstwiesen auf geeigneten Flächen mit besserer Vernetzungsfunktion nahmen

besonders zu Lärmsituation durch vorbeiführende B257 beachten Gesamtbeurtei- Fläche aufgrund der Arrondierungsfunktion und guter Erschließungsmöglichkeit zur Bebauung lung/Planungs- geeignet; allerdings hohe Belastung durch Verkehrslärm empfehlung

Tabelle 129: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 9-2

Fläche 9-4: Irrel 'In der Krummen Furche, In den Posten’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 5,5 ha W/M 9-4 Hangneigung Hanglage mit kuppenförmigem Hangkopf; nach NW, N und NO geneigt Priorität Priorität II Verkehrserschließung über den Buserweg mit einem Stichweg möglich Ver- und Entsorgung nicht vorhanden; ggf. Anschlussmöglichkeiten an nördlich gelegene Erschließungssysteme Städtebauliche Integration in Teilbereichen sinnvolle Abrundung; andere Teilbereiche ragen relativ stark in die Landschaft hinaus sonstiges Immissionsbelastungen von der Bundesstraße, in der Ortsgemeinde Irrel können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden, es ist im Rahmen der Bebauungsplanung darauf zu achten, dass eine ausreichende Erschließung der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen gewährleistet bleibt.

Tabelle 130: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 9-4

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 137

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Extensiv-Wiese mittlerer Standorte Entwicklungsziele im L-Plan Gewerbegebiet mit ausreichender Durchgrünung Biotopsystemplanung Entwicklung von Wiesen mittlerer Standorte und Magerwiesen Biotopkartierung nicht kartiert, angrenzend liegen die Biotope 6104 4014 (III) und 4015(IIb)

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Bauschuttdeponie, (untergeordnet), magere Wiesenflächen im Kuppenbereich, ansonsten mäßig intensives Wirtschaftsgrünland. Im Westen: Beginn einer Bachverrohrung mit Gehölzbegleitung (vor der Verrohrung) ca. 70m südlich beginnen die wertvollen Streuobstwiesen südlich Irrel die sich beidseits der K 20 erstrecken BELASTUNGEN: Fläche teilweise von Bauschuttdeponie/Lagerfläche eingenommen angrenzend: Gewerbebetrieb (im W) und Kleintierhaltung (im O) ZIELE: extensive Bewirtschaftung zum langfristigen Erhalt und der Ausweitung der mageren Wiesenflächen Beseitigung der Deponie-/Lagerfläche Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: geringmächtige Bodenauflage im Kuppenbereich, Bodentyp mit begrenzter Verbreitung, daher selten und besonders schützenswert GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Gefahr der Ausdehnung der Deponie- bzw. Lagerfläche. ZIELE: Erhalt des bestehenden Zustandes, Rückbau der Lagerfläche, extensive Bewirtschaftung mit geringen Nährstoffeinträgen

Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: grundwasserwirksame Fläche, ungestörte Verhältnisse BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Bach im Westen der Fläche läuft bis zur Prüm in einem Rohr BELASTUNGEN: vollständiger Funktionsverlust des Bachs als Lebensraum ZIELE: Renaturierung (Ziel kaum umsetzbar)

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 138

Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Kaltluftentstehungsfläche und Kaltluftableitungsfläche aufgrund südlich angrenzender, großflächiger Streuobstbestände großflächig hohe Bedeutung als Ableitungsfläche für das Siedlungsklima von Irrel BELASTUNGEN / ZIELE: Lärmbelastung durch B 257 (Verlauf auf Damm) und angrenzenden GE und MI –Flächen Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung Kuppenförmige Erhebung am Ortsrand, landschaftstypische Oberflächenform BEDEUTUNG: Landschaftsbild durch Lagerfläche, benachbarte Betriebe und Kleintierhaltung sowie Damm der B257 bereits geschädigt. Südlich erstrecken sich jedoch landschaftlich sehr schöne Streuobstwiesenbestände ZIELE: Eingrünung des Ortsrands nach Süden durch Anlage von Gehölzriegeln auf der Fläche Vermeidungs- und Mindestens 10 m breiter Gehölzstreifen zur Abgrenzung des Gebiets nach Süden (Schutz der Minimierungs- dortigen Streuobstwiesen) und nach Westen (Schutz des Quellbereichs) maßnahmen Ausgleichsmaß- Entwicklung von Magerwiesen an geeignetem Standort nahmen besonders zu Bei der Planung des Wohngebiets ist auf eine sinnvolle Einbindung des Quellbereichs in das beachten Grün- und Entwässerungskonzept sowie auf einen ausreichend breiten Grünstreifen in Richtung Norden zu achten. Gesamtbeurtei- Fläche aufgrund des bewegten Reliefs nur kleinteilig bebaubar. Wegeerschließung und lung/Planungs- Grundstücksherrichtung aufwendig empfehlung ggf. Verkleinerung des Gebietes im Bebauungsplanverfahren zur Mischbaufläche: Störwirkungen durch die Nachbarschaft zur stark befahrenen B 257. Geplante Nutzung landespflegerisch vertretbar. Der südwestliche Quellbereich ist bereits heute verinselt und stark entwässert; ein hydraulischer Bezug des Bachs zum Feuchtbiotop besteht nicht (naturferner Ausbau). Die Biotopvernetzung in Richtung Norden bereits heute stark gestört, da die Migration von Organismen über den Bach hinweg, außer für flugfähige Arten, nicht möglich ist. Aus der Nutzung des Mischgebiets resultieren somit keine erheblichen Auswirkungen auf den Quellbereich.

Tabelle 131: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 9-4

Fläche 9-6: Irrel ’Camping Nimseck’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,4 ha S ‘Camping’ 9-6 Hangneigung südwestexponiert Priorität - Verkehrserschließung über Erschließung des bestehenden Campingplatzes Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Ver- und Entsorgungsinfrastruktur hinsichtlich der Kapazitäten zu prüfen Städtebauliche Integration im derzeitigen Außenbereich, jedoch Anschluss an Fläche des bestehenden Campingplatzes

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 139

sonstiges in der Ortsgemeinde Irrel können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 132: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 9-6

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel, benachbart: FFH – Gebiet (6205-301 Sauertal und gem. §24 LPflG Seitentäler), Pauschalschutz gem. §24 LPflG: Fläche als Enzian- und Orchideenrasen in Teilen geschützt. Biotopsystemplanung Entwicklung von Bunkern als Höhlenbiotope biotoptypenverträgliche Nutzung Biotopkartierung Magerrasen als Biotop 6104 2074 kartiert (besonders schützenswert lla) Landschaftsplanung Erhaltung des Komplexes aus Wald, Felsfluren und Enzian/Orchideenrasen.

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Mager – Grünland mit aufgelockertem Gehölzbewuchs; Fläche wurde in Biotoptypen jüngerer Vergangenheit freigestellt. Arten- und Gut strukturierter Biotopkomplex mit einer Vielzahl von Klein- und Biotopschutz Übergangslebensräumen, Verschlossener Bunker im Gebiet Wertvolles Biotop für Vögel, Fledermäuse, Schmetterlinge, Heuschrecken Boden/Wasser Rendzina, Braunerde – Rendzina, basenreich, lehmig-grusig, gering überprägter Boden. Kein Fließgewässer betroffen Muschelkalk als Poren- und Kluftwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung. Klima Keine klimatische Meliorationsfunktion der Fläche für die Ortschaft Landschaftsbild/ durch Gehölze bestimmter Ausschnitt des Landschaftsbilds Erholung Angrenzend an vorhandenen Campingplatz und WE – Hausgebiet gelegen, daher bereits beeinträchtigt Gesamtbeurtei- Landespflegerisch wertvolle Fläche. Teile stehen unter Pauschalschutz des § 24 LPflG. Eine lung/Planungs- Nutzung ist nur mittels einer Spezialkartierung möglich, wenn sich Flächen ergeben, die nicht empfehlung vom § 24 LPflG erfasst sind. Ein Befreiungsantrag ist u. E. wenig erfolgversprechend.

Tabelle 133: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 9-6

Fläche 9-8: Irrel ’Gewerbegebiet Zweikreuz’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 32,0 ha G 9-8 Hangneigung nach Südwesten geneigt Priorität - Verkehrserschließung Anbindung an B 257 Ver- und Entsorgung Ver- und Entsorgungsinfrastruktur neu herzustellen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 140

Städtebauliche Integration im Außenbereich

sonstiges auf der Fläche befinden sich Westwallanlagen, die im Rahmen der Bebauungsplanung bereits berücksichtigt wurden Erschließungskonzept wurde bereits im Rahmen der Bebauungsplanung erstellt die Fläche betrifft die Gemarkungen Irrel, Echternacherbrück, Menningen und Minden

Tabelle 134: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 9-8

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Biotopsystemplanung Erhalt / Entwicklung von Magergrünland mittlerer Standorte und Streuobstbeständen Erhalt und Entwicklung von Stollen / Bunkern Erhalt und Entwicklung von Laubwäldern mittlerer Standorte biotoptypenverträgliche Nutzung der Landwirtschaftsflächen Biotopkartierung im Plangebiet: als Biotop 6104 4030 (Schongebiet lll) in der Nachbarschaft zum Plangebiet: 6104 4056 Streuobst NW Minden und weitere kartierte Biotope Landschaftsplanung Erhaltung / Offenhaltung von Ventilations- bzw. Kaltluftabflussbahnen und Kaltluftentstehungsräumen auf bedarfsraumnahen Flächen Erhalt, Entwicklung und Flächenerweiterung von magerem Extensiv-Grünland mit anteiligem Streuobst, v.a. im Bereich des ‘Franken-Kopf’ Erhaltung von Bunkerruinen Erhalt des Strauchbestandes im Osten Erhalt und 'dauerwaldartige' Bewirtschaftung von Waldflächen mit überwiegendem Laubholzanteil und ausgeglichener Altersstruktur Erhaltungspflege des in großen Teilen geschützten Waldkomplexes (Schluchtgebiet 'In den Sangenbergen') am Osthang von Minden Erhalt von Bodendenkmälern Verringerung des Oberflächenabflusses in erosionsgefährdeten Offenlandbereichen z. B. durch Umwandlung von Acker- in Grünlandflächen Strukturanreicherung im Offenland Anlage von Immissionsschutzpflanzungen entlang der B 257 Entwicklung mindestens 25 m breiter, gestufter Laubholzmäntel entlang der Wälder Erhaltung der Laubholzbestockung in Wäldern bei Heraufsetzung des Endnutzungsalters und Entwicklung von Altholzinseln Erhaltung sämtlicher Wälder zur Verringerung des Direktabflusses Erhalt / Entwicklung der Wegeausstattung zur Erholung.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 141

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Acker, teils extensiv genutzt, Biotoptypen Intensiv-Grünland, Gehölze im Bereich der Bunker, Wald/Rain, Krautbestände und Säume entlang der Gehölze und Waldränder, Wiesenbrache, Ruderalflur. Arten- und Wertvolle und weniger wertvolle floristische Bereiche im Gebiet und an Biotopschutz dessen Rändern; Potenzielles Jagdgebiet, Sommerlebensraum und Winterquartier (Bunker) für Fledermausarten; durch wertvolle Strukturen in der Nähe ist mit einstreuenden Rote Liste Arten aus der Avifauna der näheren Umgebung zu rechnen. Säume, Waldränder und Brachen dienen als Lebens- und Teillebensräumen vieler Insektenarten Boden/Wasser Braunerden, Parabraunerden, Pelosole ('schwere Böden') auf tonreichem Ausgangsgestein des Keupers; benachbart Pseudogleye (Staunässeböden), flachgründige 'hagere' Syroseme (Rohböden) und Rendzinen, im Keupergebiet und am Stufensteilhang 'In den Sangenbergen'; Böden teils mäßig stark überprägt, teils naturnah (in Waldflächen) Keine Oberflächengewässer im Plangebiet, Grundwasserneubildung mittel bis gering Klima Lage in einem Kaltluftabflussgebiet von hoher Bedeutung für den siedlungsklimatischen Wirkungsraum Irrel Landschaftsbild/ Agrarisch geprägte, grob strukturierte der Kuppenlandschaft um Irrel mit Erholung mittlerer Vielfalt, mittlerer Ausprägung der Naturnähe und hoher Eigenart; überwiegend ackerbaulich genutzte Plateaufläche mit welligem Relief, durch vorbeiführende B 257 bereits gestört. Gesamtbeurtei- Hohe Empfindlichkeit der Schutzgüter Landschaftsbild, Klima und Arten und Biotope, mittlere lung/Planungs- Empfindlichkeit der Schutzgüter Boden und Grundwasser. Aus Sicht des Natur- und empfehlung Landschaftsschutzes kritische Entwicklung des GE – Gebiets, erhöhter Bedarf an Kompensationsflächen

Tabelle 135: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 9-8

Fläche 9-10: Irrel ’Friedhofserweiterung’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,2 ha Öffentliche Grünfläche, 9-10 Zweckbestimmung Friedhof Hangneigung nach Südosten geneigt Priorität - Verkehrserschließung über Heidstraße Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Infrastruktur Städtebauliche Integration im derzeitigen Außenbereich

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 142

sonstiges in der Ortsgemeinde Irrel können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 136: Städtebauliche Beurteilung Fläche 9-10

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel, FFH – Gebiet (6004-301 Ferschweiler Plateau) gem. §24 LPflG Biotopsystemplanung Entwicklung von mageren Wissen mittlerer Standorte mit Streuobst Biotopkartierung Biotop 6104 2045 wird von der Planung berührt (Besonders schützenswertes Gebiet lla) Landschaftsplanung Erhaltung / Entwicklung von Extensiv – Grünland, Erhaltung / Entwicklung von Streuobstwiesen, Vorschlag zur Ausweisung eines NSG.

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Magerweise, extensiv bewirtschaftet mit altem Streuobstbestand, Biotoptypen Wiesenbrache mit Streuobst, Baumreihe, strukturreich, Gehölze, Wirtschaftsgrünland. Arten- und Biotopkomplex hoher Strukturgüte. Wertvolles Biotop für Vögel, Biotopschutz Insekten, Falter, Fledermäuse und spezialisierte Arten magerer, trockener Biotope und Gehölzbereiche. Boden/Wasser Boden aus Keuper - Verwitterungsmaterial Rendzina, Braunerde – Rendzina, basenreich, überwiegend flachgründig. Keuper als Poren- und Kluftwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung. Klima südostexponierter , geländeklimatisch begünstigter Hangbereich t Landschaftsbild/ strukturreicher Landschaftsbildausschnitt am Siedlungsrand von Irrel. Erholung Hohe Frequentierung durch Spaziergänger. Gesamtbeurtei- Die Erweiterungsfläche enthält landespflegerisch wertvolle Bereiche, die nicht überbaut werden lung/Planungs- sollten. Beschränkung der Friedhofserweiterung auf die gehölzfreien Flächen, evtl. auch durch empfehlung eine Terrassierung des dortigen Geländes. Ggf könnte in der Geländesenke ein Weg mit begleitendem Grünzug verlaufen, Ruhezone, Bänke, Abfallsammlung etc.

Klärung der FFH-Problematik vor Einleitung des Bebauungsplanverfahrens

Tabelle 137: Landespflegerische Beurteilung Fläche 9-10

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 143

10 ORTSGEMEINDE KASCHENBACH

10.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB - freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen - freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB 0,3 insgesamt 0,3

Tabelle 138: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Kaschenbach

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha - - - - I insgesamt - II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt -

Tabelle 139: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Kaschenbach

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 0,3 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen - insgesamt 0,3

Tabelle 140: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Kaschenbach

In der Ortsgemeinde Kaschenbach werden über die geringen Flächenreserven hinaus keine neuen Ausweisungen vorgenommen. Zur Erläuterung ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuwei- sen: ƒ Aufgrund eines geringen Bauflächenbedarfs in Kaschenbach und der geringen Größe der Ortsgemeinde soll auf Neuausweisung im Sinne des Grundsatzes ’Innenentwicklung vor Außenentwicklung’ verzichtet werden. ƒ Innerhalb des Satzungsbereichs gemäß § 34 BauGB können ca. 4 Wohneinheiten ge- schaffen werden.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 144

11 ORTSGEMEINDE MENNINGEN

11.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,1 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,1 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 0,2

Tabelle 141: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Menningen

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 11-2 Hauptstraße W 0,9 11-3 Im Maurenfeld W 1,2 I insgesamt 2,1 II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 2,1

Tabelle 142: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Menningen

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 0,2 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 2,1 insgesamt 2,3

Tabelle 143: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Menningen

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 11-2: Menningen ’Hauptstraße’ und Fläche 11-3: Menningen ’Maurenfeld’’

ƒ Die geplante Baufläche 11-2 besitzt eine sehr hohe Wertigkeit für Natur und Landschaft. Trotz intensiver Bemühungen seitens der Ortsgemeinde und der Verwaltung konnte jedoch keine geeignete Alternativfläche zur Deckung des Wohnbauflächenbedarfs gefunden werden. In einem Fall musste auf eine landwirtschaftliche Aussiedlung (Schafhaltung) Rücksicht genommen werden. Im zweiten Fall war man aus erschließungstechnischen Gründen auf die Zustimmung des Eigentümers angewiesen, die jedoch nicht erreicht werden konnte. Aus diesen Gründen muss im Rahmen der Flächennutzungsplanung an der Fläche 11-2 festgehalten werden. ƒ Um eine wirtschaftliche Erschließung zu erreichen wurde die Fläche 11-3 im Vergleich zum Vorentwurf mit Stand vom Januar 2005 geringfügig erweitert.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 145

ƒ Die Ortsgemeinde Menningen hat aufgrund konkreter Anfragen aus der ortsansässigen Bevölkerung einen erhöhten Bedarf festgestellt, der über die Ausweisung lediglich einer der beiden Bauflächen hinausgeht. Eine flächenmäßige Reduzierung der Ausweisungen ist aus planerischer und erschließungstechnischer Hinsicht jeweils nicht sinnvoll. So ist derzeit zu schätzen, dass im Bereich der Baufläche 11-2 unter Abzug der für die Erschließung notwendigen Verkehrsflächen höchstens 6 Baugrundstücke entstehen können. Im Bereich der Baufläche 11-3 sind es maximal 8 Grundstücke (die topographischen Verhältnisse und die Lage zum Fließgewässer lassen keine größere Ausnutzung zu). Eine weitere Redu- zierung würde zu einer Situation führen, welche eine Entwicklung (insbesondere Planung- und Erschließungskosten) der Bauflächen unwirtschaftlich werden ließe.

11.2 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 11-2: Menningen 'Hauptstraße’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,9 ha W 11-2 Hangneigung flach bzw. leicht SW-exponiert Priorität Priorität I Verkehrserschließung über die Hauptstraße Ver- und Entsorgung Verlängerung der Leitungen in der Hauptstraße müsste geprüft werden Städtebauliche Integration bandartige Erweiterung des Siedlungskörpers sonstiges Höhenunterschied der unterhalb der Straße liegenden Fläche zur Straße ca. 3 bis 3,50 m; in Teilen als Böschung, in Teilen als Stützmauer ausgebildet, in der Ortsgemeinde Menningen können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 144: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 11-2

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz - gemäß § 24 LPflG Darstellung im L-Plan Wiese mittlerer Standorte; Obstwiese Entwicklungsziele im L-Plan Entwicklung von extensiven Streuobstwiesen Biotopsystemplanung Wiesen mittlerer Standorte; nördlich der Hauptstraße Entwicklung von Streuobstbeständen auf Magerweisen Biotopkartierung Fläche nördlich der Hauptstraße Teil des Biotops 6104 4019 (IIb)

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 146

Potential Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Regelmäßig gemähte oder beweidete Wiesen mit mittel-altem und altem Obstbaumbestand (Hochstämme) baum-höhlenreich (Höhlenbrüter), potentielles Fledermausquartier Gehölze im westlichen Teil der Fläche BELASTUNGEN: Durchgangsverkehr (geringe Frequenz) Zerschneidung des Biotops durch die Straße ZIELE: Erhalt, nachhaltige Bewirtschaftung Bodenpotential ZUSTANDSBEWERTUNG: flachgründiger, anthropogen gering überformter Muschelkalkboden (Rendzina) Bodentyp mit räumlich begrenztem Vorkommen, Entwick- lungspotenzial für wertvolle Biotopstrukturen (mager) GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: keine bei Bebauung sind größere Erdbewegungen erforderlich ZIELE: biotoptypengerechte Bewirtschaftung, Verzicht auf Düngung Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Grundwasserwirksame Fläche BELASTUNGEN / ZIELE: keine / extensive Bewirtschaftung des Bodens Verminderung des Nährstoffeintrags II. OBERFLÄCHENWASSER nicht vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: ortsnahe Flächen mit klimatischer Ausgleichsfunktion, Luftfilterung, Temperatur- und Feuchteausgleich BELASTUNGEN / ZIELE: keine / Erhalt der momentanen Funktionen Landschafts- RAUMEINHEITEN: bild/Erholung landschaftstypische Ortsrandausbildung mit Obstbaumwiesen und Gehölzen BEDEUTUNG: prägendes dörfliches Landschaftselement, hoher Wert für das Ortsbild ZIELE: Erhalt der Funktion Vermeidungs- und Weitestmöglicher Erhalt der Obstbäume, Gebäude möglichst nahe zur Straße anordnen, Minimierungs- Verzicht auf Aufschüttungen, damit Obstbäume und Gehölze in den Gartenflächen erhalten maßnahmen werden können Ausgleichsmaß- Ausgleich durch Neuanlage von Streuobstwiesen und Gehölze im Verhältnis von 1:1,5 bis 1:2 nahmen besonders zu Höhenunterschied der unterhalb der Straße liegenden Fläche zur Straße ca. 3-3,5m; in Teilen beachten als Stützmauer ausgebildet

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 147

Gesamtbeurtei- Wertvoll für das Arten- und Biotoppotential und das Landschaftsbild, erhöhter lung/Planungs- Kompensationsaufwand notwendig, erhebliche Konflikte mit dem Wasserschutz sind nicht zu empfehlung erwarten

Tabelle 145: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 11-2

Fläche 11-3: Menningen 'Im Maurenfeld’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,2 ha W 11-3 Hangneigung Hangneigung nach Norden, im Bereich des Anschlusses an bestehende Bebauung starke Geländeneigung Priorität Priorität I Verkehrserschließung über Straße ’Im Maurenfeld’ möglich, Ausbau nötig, erhöhter Aufwand aufgrund Topographie Ver- und Entsorgung bestehende Netze in der Nähe vorhanden; Anschlussmöglichkeiten sind noch zu prüfen Städtebauliche Integration Abrundung des Siedlungskörpers sonstiges in der Ortsgemeinde Menningen können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 146: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 11-3

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz nicht betroffen gemäß § 24 LPflG Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv – Grünland mit Streuobst Biotopsystemplanung Entwicklung von Komplexen aus mageren Wiesen und Wiesen mittlerer Standorte Biotopkartierung nicht betroffen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 148

Potential Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Extensiv – Wiese und Wirtschaftsgrünland, mäßig intensiv bewirtschaftet Biotoptypen Obstbaumwiese mit Altbäumen entlang eines Bachs, Vorkommen von Binsen in der Wiesenfläche (oberer Bereich) Gehölzriegel entlang des erschließenden Wegs, Fläche ist Teil einer Streuobstwiese mit überwiegend jungen Obstbäumen Arten- und Biotopkomplex mittlerer Strukturgüte, reich an Klein- und Biotopschutz Übergangslebensräumen Boden/Wasser Mergelig –toniger Hangschuttlehm aus Umlagerung von Rendzinen und Kalkstein – Braunlehmen, basenreich Kein Oberflächengewässer im Plangebiet; angrenzend stark veränderter Bachlauf. Muschelkalk als Poren- und Grundwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung Klima Kaltlufterzeugungs- und –ableitungsfläche mit Wirkungsbereich für Teile der Ortschaft. (Wohn)Bebauung ohne nachteilige Auswirkung auf das Lokalklima Landschaftsbild/ Typische Ortsrandgestaltung, gute Einbindung des Ortsrands in die Erholung Landschaft. Geschützte Lage durch umgebende Gehölze Gesamtbeurtei- Mittlere bis hohe Empfindlichkeit aus landespflegerischer Sicht. Städtebaulich z. T. ungünstig lung/Planungs- wegen nordexponierten Flächen, relativ schlechte Wegeerschließung. Weitestgehende Erhaltung empfehlung der Randgehölze und der älteren Obstbäume erforderlich. Kompensation in Form der Anlage von Streuobst. Erhöhter Kompensationsbedarf bei Inanspruchnahme alter Obstbäume.

Tabelle 147: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 11-3

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 149

12 ORTSGEMEINDE MINDEN

12.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,2 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,8 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 1,0

Tabelle 148: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Minden

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 12-2 Römerstraße W 0,1 I insgesamt - - - 0,1 II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 0,1

Tabelle 149: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Minden

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 1,0 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 0,1 insgesamt 1,1

Tabelle 150: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Minden

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 12-2: Minden ’Römerstraße’

ƒ Vor dem Hintergrund des tatsächlichen Wohnbauflächenbedarfs soll die geringfügige Ab- rundung des Siedlungskörpers die bestehenden Flächenreserven ergänzen. ƒ Aufgrund der geringen Größe der Fläche 12-2 sind lediglich etwa zwei Baugrundstücke möglich.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 150

12.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 12-3 In der Jünkerwies G 3,7

Tabelle 151: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Minden

Zur Erläuterung der Ausweisung ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen: ƒ Aus dem in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan ’Hinter der Jünkerswies’ kann bislang noch kein Baurecht nach § 33 BauGB abgeleitet werden. ƒ Die Planung steht im Zusammenhang mit dem Flächenbedarf der Firma Neu, Niederweis, welche ihren Geschäftsbereich ausweiten möchte. Geplant sind die Errichtung und der Betrieb einer Brecheranlage, welche dem Recycling von Bauschutt dienen soll. Zudem soll ein Containerdienst mit der Annahme und der Kompostierung von Grünschnitt eingerichtet werden. Allgemein werden seitens des Unternehmens Lagerflächen benötigt. ƒ Daher wird die Baufläche 12-3 nunmehr als geplante Baufläche dargestellt. Eine städtebauliche und landespflegerische Beurteilung ist erfolgt (siehe nachfolgenden Abschnitt 12.3)

12.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 12-2: Minden ’Römerstraße’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,1 ha W 12-2 Hangneigung ostexponiert Priorität Priorität I Verkehrserschließung durch Römerstraße erschlossen Ver- und Entsorgung Verlängerung der Leitungen in der Römerstraße muss geprüft werden Städtebauliche Integration geringfügige Ergänzung des Siedlungskörpers sonstiges -

Tabelle 152: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 12-2

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv – Grünland mit Streuobst Biotopsystemplanung Entwicklung von Komplexen aus mageren Wiesen und Wiesen mittlerer Standorte mir Streuobst Biotopkartierung nicht betroffen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 151

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Extensiv – Wiese mager bis mäßig nährstoffreich, im Bereich der Biotoptypen geplanten Bebauung ohne Obstbäume; Benachbart : Obstbäume, höhlen- und strukturreich Gehölzriegel zum südlich gelegenen Siedlungsbereich Arten- und Biotopkomplex mittlerer bis hoher Strukturgüte, reich an Klein- und Biotopschutz Übergangslebensräumen Boden/Wasser Mergelig –toniger Hangschuttlehm aus Umlagerung von Rendzinen und Kalkstein – Braunlehmen, basenreich, flachgründig Kein Oberflächengewässer im Plangebiet. Muschelkalk als Poren- und Grundwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung Klima Kaltlufterzeugungs- und –ableitungsfläche mit Wirkungsbereich für Teile der Ortschaft. (Wohn)Bebauung ohne nachteilige Auswirkung auf das Lokalklima Landschaftsbild/ Typische Ortsrandgestaltung, gute Einbindung des Ortsrands in die Erholung Landschaft. Geschützte Lage durch umgebende Gehölze Gesamtbeurtei- Mittlere bis hohe Empfindlichkeit aus landespflegerischer Sicht. Weitestgehende Erhaltung der lung/Planungs- Randgehölze und der benachbarten älteren Obstbäume erforderlich. Kompensation in Form der empfehlung Anlage von Streuobst. Landespflegerisch vertretbar, wenn es nicht zur weiteren Ortsausdehnung in diesem Bereich kommt.

Tabelle 153: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 12-2

Fläche 12-3: Minden ’In der Jünkerwies’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 3,7 ha G 12-3 Hangneigung Höhenrücken Priorität - Verkehrserschließung über die B 257 Ver- und Entsorgung Erschließungsplanung in Verbindung mit Gewerbegebiet ’Zweikreuz’ Städtebauliche Integration Anschluss an geplantes Gewerbegebiet ’Zweikreuz’ sonstiges in der Ortsgemeinde Minden können sich Überreste von ehemaligen Westwallanlagen befinden

Tabelle 154: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 12-3

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel gem. §24 LPflG geplantes NSG ‚Mindener Lay’ (SGD Nord) Landschaftsplanung Altablagerung Flächen für Acker und Grünland Entwicklung von extensiven Wiesen mit Streuobst Biotopsystemplanung Entwicklung von Grünland mittlerer Standorte Entwicklung von Feuchtgrünland

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 152

Erhalt und Entwicklung von Stollen / Bunkern Entwicklung von übrigen Wäldern biotoptypenverträgliche Nutzung der Landwirtschaftsflächen Biotopkartierung im Plangebiet: Biotop 6104 4027 (Schongebiet lll) in der Nachbarschaft zum Plangebiet: weitere kartierte Biotope

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Alte Abbau- bzw. Ablagerungsfläche, strukturreich, mit Ruderalfluren, Biotoptypen Gebüschen, vegetationsfreien Bereichen und Steilhängen Acker Mager-Grünland, z. T. feucht Baum- und Strauchhecke, Feldgehölz, Wald, Krautbestände und Säume entlang der Gehölze und Waldränder, Wiesenbrache, Ruderalflur. Arten- und Wertvolle Bereiche im Gebiet und an dessen Rändern, Teile liegen Biotopschutz innerhalb eines geplanten NSG Potenzielles Jagdgebiet, und Sommerlebensraum für Fledermausarten; durch wertvolle Strukturen in der Nähe ist mit einstreuenden Rote Liste Arten aus der Avifauna der näheren Umgebung zu rechnen. Säume, Waldränder und Brachen als Lebens- und Teillebensräumen vieler Insektenarten, Ablagerung / Abbau als Sekundärbiotop Boden/Wasser Pelosole ('schwere Böden') auf tonreichem Ausgangsgestein des Keupers; benachbart Pseudogleye (Staunässeböden), flachgründige Rendzina im Bereich der mageren Wiesenfläche im SW des Plangebiets, Böden teils mäßig stark überprägt (Ablagerung, Acker), teils naturnah (Magerwiese) Keine Oberflächengewässer im Plangebiet, Grundwasserneubildung mittel bis gering Klima Lage in einem Kaltluftabflussgebiet von geringer Bedeutung für den siedlungsklimatischen Wirkungsraum Minden Landschaftsbild/ Kuppig bis wellig reliefierte, strukturreiche Offenlandlandschaft Erholung grob strukturierte der Kuppenlandschaft; hohe Eigenart und Vielfalt; Störungswirkung durch vorbeiführende B 257 Gesamtbeurtei- Hohe Empfindlichkeit der Schutzgüter Landschaftsbild, Klima und Arten und Biotope und Boden, lung/Planungs- mittlere Empfindlichkeit des Schutzguts Boden. Teil der Fläche liegt innerhalb eines geplanten empfehlung NSG und grenzt direkt an schützenswerte Feuchtflächen an. Aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes sehr kritische Entwicklung eines GE – Gebiets, zumal in der Nähe das GE – Gebiet Zweikreuz ausgewiesen wird. Hoher Bedarf an Kompensationsflächen

Tabelle 155: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 12-3

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 153

13 ORTSGEMEINDE NIEDERWEIS

13.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB - freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 1,1 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 1,1

Tabelle 156: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Niederweis

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I - - - - I insgesamt - II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt -

Tabelle 157: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Niederweis

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 1,1 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen - insgesamt 1,1

Tabelle 158: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Niederweis

In der Ortsgemeinde Niederweis werden keine neuen Ausweisungen vorgenommen. Zur Erläu- terung ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen: ƒ Die bestehenden Flächenreserven sind ausreichend, um den zukünftig zu erwartenden Wohnbauflächenbedarf in der Ortsgemeinde Niederweis zu genügen. ƒ Eine Ausweisung weiterer Flächen ist daher nicht erforderlich.

13.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Auf die im Vorentwurf vorgesehene Ausweisung der gewerblichen Baufläche 13-1 ’Bahnhof Niederweis’ wird nunmehr insbesondere unter Berücksichtigung der landespflegerischen Belange verzichtet. Eine überschlägige Ermittlung hat überdies Erschließungskosten von ca. 500.000 € ergeben, so dass auch aus Wirtschaftlichkeitsgründen die Umsetzung der Gewerbefläche nicht vertretbar ist.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 154

14 ORTSGEMEINDE PEFFINGEN

14.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,4 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen - freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB 0,4 insgesamt 0,8

Tabelle 159: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Peffingen

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 14-1 Neustraße M 0,9 I insgesamt 0,9 II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 0,9

Tabelle 160: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Peffingen

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 0,8 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 0,9 insgesamt 1,7

Tabelle 161: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Peffingen

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 14-1: Peffingen ’Neustraße’

ƒ Die Fläche 14-1 ist überwiegend im Eigentum der Ortsgemeinde Peffingen. Die Verfügbarkeit der Fläche ist daher gesichert. ƒ Aufgrund der bereits erfolgten baulichen Entwicklung im betreffenden Bereich mit einem Wohnhaus und mit einem Reitplatz soll nun der Abschluss dieser Entwicklung vorbereitet werden. ƒ Die Landwirtschaftskammer hat konkret bezogen auf die Baufläche 14-1 keine Bedenken aus landwirtschaftlicher Sicht geäußert hat. Der Inanspruchnahme der landwirtschaftlichen Vorrangfläche hat die zuständige Landwirtschaftskammer in ihrer erneuten Stellungnahme vom 17. Mai 2005 zugestimmt. Aus Sicht der Ortsgemeinde liegen zudem keine Kenntnisse vor, dass durch die räumliche Inanspruchnahme der bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche landwirtschaftliche Belange beeinträchtigt werden.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 155

ƒ Genaue Untersuchungen zu den möglichen Immissionskonflikten mit dem benachbarten landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb (Reitplatz) sind erst zum Zeitpunkt der Bebauungsplanung vor dem Hintergrund der dann gegebenen Rahmenbedingungen vorzunehmen (Anzahl der Tiere), zumal sich bis zur Aufstellung eines Bebauungsplanes Änderungen der Situation ergeben könnten (Erweiterung, Verkleinerung des Betriebs). Aufgrund der Ausweisung als Mischbaufläche ist grundsätzlich sowohl die Festsetzungen eines Mischgebiets als auch die Festsetzung eines Dorfgebiets - allerdings jeweils in Abhängigkeit vom Umfang der Nutzung des Reitplatzes sowie der Anzahl der gehaltenen Tiere - möglich, auch dann, wenn im Bereich der ausgewiesenen Baufläche vorwiegend Wohngebäude entstehen. Voraussetzung ist eine erweiterte Abgrenzung des Geltungs- bereichs unter Einbeziehung des landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetriebs und die Erfüllung des Gebotes der Konfliktlösung. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um die Haltung von Pferden handelt, welche deutlich weniger kritisch zu betrachten ist, als die Haltung von Rindern, Schweinen oder Geflügel, kann nach derzeitiger Grobeinschätzung von Möglichkeiten der Konfliktlösung im Rahmen der Bebauungsplanung ausgegangen werden. Diese Auffassung wird von der Verbandsgemeinde Irrel und der SGD Nord, Regionalstelle Gewerbeaufsicht gemeinsam vertreten.

14.2 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 14-1: Peffingen ‘Neustraße'

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,9 ha M 14-1 Hangneigung leicht westexponiert Priorität Priorität I Verkehrserschließung über die Neustraße (befestigter Wirtschaftsweg) möglich Ver- und Entsorgung Verlängerung der Leitungen in der Neustraße zu prüfen Städtebauliche Integration schließt an bestehende Bebauung an, erweitert den Siedlungskörper in Richtung der übrigen bestehenden Bebauung sonstiges der angrenzende landwirtschaftlichen Betrieb und dessen mögliche Entwicklung sind in immissionsschutzrechtlicher Hinsicht im Rahmen der Bebauungsplanung zu berücksichtigen

Tabelle 162: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 14-1

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz - gemäß § 24 LPflG Darstellung im L-Plan Intensiv-Wiese westlich und Magerwiese östlich des Wirtschaftsweges Entwicklungsziele im L-Plan Erhalt der extensiven Wiesenfläche, ansonsten Fläche für Acker und Grünland, Offenhaltung von Ventilationsbahnen Biotopsystemplanung biotoptypenverträgliche Nutzung, Entwicklung von Magerwiesen mit Streuobst zur Eingrünung des Ortsteils Biotopkartierung nicht erfasst

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 156

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Intensiv – Grünland entlang des südlichen Gebietsrands wurde eine Streuobstwiese neu angelegt Baumreihe mittleren Alters entlang des bestehenden Wendehammers BELASTUNGEN: Nährstoffeintrag ZIELE: Erhalt der Baumreihe, Erhalt und Entwicklung der jungen Obstwiese Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: toniger, geringmächtiger Boden, geringe bis mäßige anthropogene Überprägung GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Nährstoffeintrag, Bodenverdichtung durch Befahrung ZIELE: Erhalt der Bodenfunktionen für den Naturhaushalt Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Grundwasserleiter mittlerer Empfindlichkeit gegen Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeintrag / Standortverträgliche Düngung II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: kein Gewässer vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Siedlungsnahe Kaltluftableitungsfläche, Wirkraum: südlich gelegener Siedlungsbereich und Prümtal BELASTUNGEN / ZIELE: keine/Erhalt der Funktion Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung Offene Talweitung der Prüm, flachwellige bis hügelige Landschaft mit guter Fernwirkung; die Fläche selbst ist strukturarm BEDEUTUNG: geringe Bedeutung als ortsnahe Freifläche ZIELE: Anreicherung der Flur mit gliedernden Gehölzstrukturen Vermeidungs- und Randeingrünung: bestehende Obstbäume erhalten und Streifen verbreitern Minimierungs- lockere, durchlüftbare Bebauung des Gebiets maßnahmen Begrenzungen hinsichtlich der Höhenentwicklung notwendig Ausgleichsmaß- Extensivierung von Wiesenflächen, Entbuschung von Keuperscharrenflächen, sofern diese nahmen nicht bereits als NSG geschützt sind Maßnahmen im Kontaktbereich mit den Keuperscharren besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Bebauung der Fläche schließt unmittelbar an bestehende Strukturen an und kann aufgrund der lung/Planungs- geringen Flächengröße als vertretbar angesehen werden empfehlung

Tabelle 163: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 14-1

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 157

15 ORTSGEMEINDE PRÜMZURLAY

15.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,2 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,4 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB 0,2 insgesamt 0,8

Tabelle 164: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Prümzurlay

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 15-1 In der Acht W 1,5 15-2 Zwischen Maarheckstr. M 0,9 und Irreler Str. I insgesamt 2,4 II 15-1 In der Acht W 2,4 II insgesamt 2,4 III 15-5 Ernzener Weg W 1,0 III insgesamt 1,0 I/II/III insgesamt 5,8

Tabelle 165: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Prümzurlay

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 0,8 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 5,8 insgesamt 6,6

Tabelle 166: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Prümzurlay

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 15-1: Prümzurlay ’In der Acht’

ƒ Die Baufläche 15-1 soll in zwei Abschnitten (Prioritäten I und II) erschlossen werden, um eine Anpassung an den tatsächlichen Wohnbauflächenbedarf zu erreichen. Ein Bebau- ungsplan im Bereich der Priorität II ist insofern nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Der Bereich der Priorität II darf erst dann entwickelt werden, wenn der Bereich der Priorität I bereits überwiegend bebaut ist. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und mit einem Beschluss des Verbandsgemeinderates erfolgen. ƒ Insgesamt wird mit der Baufläche 15-1 ein sinnvoller Lückenschluss zwischen der Irreler Straße und dem Baugebiet ’Hinter der Haag – In der Acht’ vorbereitet.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 158

Fläche 15-2: Prümzurlay ’Zwischen Maarheckstr. und Irreler Str.’

ƒ Der Fläche 15-2 wurde aufgrund des übergeordneten Ziels der Nachverdichtung im Innenbereich ebenfalls die Priorität I zugewiesen.

Fläche 15-5: Prümzulay ’Ernzener Weg’

ƒ Es ist davon auszugehen, dass die genannte Baufläche erforderlich ist, um den langfristigen Wohnbauflächenbedarf zu decken. Dementsprechend wird der Baufläche 15-5 die Priorität III zugewiesen. Ein Bebauungsplan im Bereich der Baufläche 15-5 ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Die Bau- fläche 15-5 darf erst dann entwickelt werden, wenn die Bauflächen 15-1 und 15-2 bereits überwiegend bebaut sind. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und mit einem Beschluss des Verbandsgemeinderates erfolgen. ƒ Unter Berücksichtigung der Belange der Landespflege und zum Schutz des angrenzenden FFH-Gebiets wurde die Fläche jedoch im Vergleich zum Vorentwurf mit Stand vom Januar 2005 im Süden um ca. 20 m reduziert. Hierdurch wird zum einen ein größerer Abstand zum FFH-Gebiet eingehalten. Zum anderen kann ein bedeutender Teil der bestehenden Obstbäume erhalten werden.

15.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 15-4 In der Mausebach S ’Sport und Freizeit’ 0,4 (Bogenschießen)

Tabelle 167: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Prümzurlay

Zur Erläuterung der Ausweisung ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 15-4: Prümzulay ’In der Mausebach’

ƒ Im Vergleich zur Vorentwurffassung wird die Sonderbaufläche ’Sport und Freizeit’ (15-4), welche das Gelände des Bogenschießvereins in Prümzurlay betrifft, in Abstimmung mit dem Verein und der Ortsgemeinde auf die durch die Kreisverwaltung genehmigte Fläche reduziert. ƒ Die Darstellung als Baufläche im Bereich der genehmigten Fläche wird beibehalten, um den Vereinsmitgliedern mit hohem Kinderanteil die Möglichkeit zu geben, eine Unterstellmöglich- keit zu errichten

Ehemalige Fläche 15-3: Prümzurlay ’Südlicher Ernzener Weg’

ƒ Auf die Darstellung der Sonderbaufläche ’Freizeit’ wird nunmehr insbesondere unter Berücksichtigung der Belange der Landespflege verzichtet. ƒ Nach nochmaliger Erörterung mit der Ortsgemeinde Prümzurlay sind neben der Nutzung als Bolzplatz keine baulichen Freizeiteinrichtungen geplant.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 159

15.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 15-1: Prümzurlay ‘In der Acht’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 3,9 ha W 15-1 Hangneigung Hanglage, westexponiert (ca. 20 %) Priorität nördlicher Teil (2,4 ha) Priorität (Bauabschnitt) II, südlicher Teil (1,5 ha) Priorität (Bauabschnitt) I Verkehrserschließung das Plangebiet kann im Osten von der Kapellenstraße ausgehend erschlossen werden Ver- und Entsorgung in der Umgebung ist eine Kanalisation geplant am Westrand des Plangebietes verläuft eine 20-kV-Leitung Städtebauliche Integration Ortsabrundung, Verdichtung des bestehenden Siedlungskörpers sonstiges -

Tabelle 168: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 15-1

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gemäß § 24 LPflG Darstellung im L-Plan intensiv genutzte Mähwiese und Weide mittlerer Standorte Wiese und Weide mittlerer Standorte, brachliegend magere Wiese und Weide mittlerer Standorte Entwicklungsziele im L-Plan Extensivgrünland, Streuobst Erhaltung des vorhandenen Landschaftscharakters (Offenhaltung: Sicherung vorhandener, erlebniswirksamer Strukturen) Landschaftsgerechte Gestaltung, Einbindung anthropogen überprägter Landschaftsteile, Begrenzung einer weiteren Siedlungsentwicklung Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: Wiesen und Weiden mittlerer Standorte Biotopkartierung nicht erfasst

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Grünland geringe bis mittlere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: intensive landwirtschaftliche Nutzung Siedlungseinfluss ZIELE: Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung Schaffung von großflächigen Streuobstbeständen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 160

Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: mittlerer Keuper (Ton- und Mergelstein, oft mit Gips, selten Sandstein) Bodenart lehmig-tonig bis tonig, Bodentypen sind Pseudogleye, Parabraunerden, Braunerden, Rendzinen GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: intensive landwirtschaftliche Nutzung, starke anthropogene Überformung hohe potenzielle Erosionsgefährdung durch Wasser in Hangbereichen Siedlungen (Schadstoffeinträge, Bodenzerstörung) ZIELE: Nutzungsextensivierungen in der Landwirtschaft Erhöhung des Gehölzanteils Minimierung der Versiegelung Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: überwiegend Wasserhemmer bis Wasserstauer Wasserhöfigkeit/Empfindlichkeit gering BELASTUNGEN / ZIELE: Versickerung von unbelastetem Niederschlagswasser durch angrenzende Versiegelung, Oberflächenwasserbehandlung intensive landwirtschaftliche Nutzung (Dünger, Pestizide), Einschränkung der Dünger- und Pestizidanwendung, Extensivierung

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: keine Oberflächengewässer im Plangebiet ausgebildet mittlere Empfindlichkeit des Einzugsgebiets gegenüber abflussverstärkenden Maßnahmen angrenzende versiegelte Flächen BELASTUNGEN: Abflussbeschleunigung durch Versiegelung verunreinigtes Oberflächenwasser ZIELE: Minimierung neuer Versiegelung Oberflächenwasserbehandlung extensive Landwirtschaft Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Frischluftbedarfsgebiet BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung tief eingeschnittenes Engtal der Prüm BEDEUTUNG: hohe Reliefenergie, hohe Flächentypen- und Strukturvielfalt, hoher Anteil an Flächen mit hohem bzw. sehr hohem Naturerlebniswert, im Plangebiet nicht der Fall Verringerung der Streuobstbestände, insb. nördlich Prümzurlay in Unterhangbereichen fast vollständige Umwandlung von Acker zu Dauergrünland Ausdehnung der Ortslage Prümzurlay

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 161

ZIELE: Erhaltung aller vorhandenen und Anreicherung der Landschaft mit weiteren erlebniswirksamen Strukturen Förderung der Extensivierung und Nutzungsvielfalt Vermeidungs- und Versickerung/Rückhaltung des unbelasteten Niederschlagswassers Minimierungs- Minimierung der Versiegelung, weittestgehende Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen maßnahmen Durchgrünung des Plangebiets unter Verwendung heimischer Gehölze Erhaltung vorhandener Gehölze Maßnahmen zum Grundwasserschutz Ausgleichsmaß- Entwicklung von Streuobstwiesen zur Gestaltung des neuen Ortsrandbereichs sowie nahmen Erweiterung vorhandener Streuobstflächen Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung Ortsrandeingrünung Entwicklung von Auwald entlang der Prüm besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Teil der Agrarlandschaft, kaum Übergangsfunktion zur dörflichen Kulturlandschaft, Nahrungs- lung/Planungs- und Lebensraum für Ubiquisten, geringer bis mittlerer Wert empfehlung Eingriff ausgleichbar

Tabelle 169: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 15-1

Fläche 15-2: Prümzurlay ‘Zwischen Maarheckstr. und Irreler Str.’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,9 ha M 15-2 Hangneigung mittlere Neigung, Talhang der Prüm, südwestexponiert Priorität Priorität I Verkehrserschließung über Verlängerung eines Wohnwegs (schwierig) oder von oben über eine Stichstraße von der Maarheckstraße möglich (Wegeparzelle vorhanden) Ver- und Entsorgung Anschlussmöglichkeit an bestehende Netze muss noch geprüft werden Städtebauliche Integration innerörtliche Verdichtung sonstiges geringer Grundwasserflurabstand: Erfordernis von wasserundurchlässigen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen

Tabelle 170: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 15-2

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gemäß § 24 LPflG Darstellung im L-Plan Intensiv genutzte Mähwiese und Weide mittlerer Standorte Entwicklungsziele im L-Plan Extensivgrünland, Streuobst Erhaltung des vorhandenen Landschaftscharakters (Offenhaltung: Sicherung vorhandener, erlebniswirksamer Strukturen) Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: Wiesen und Weiden mittlerer Standorte Biotopkartierung nicht erfasst

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 162

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz im Ortsinnern gelegene Streuobstwiese mit mäßig intensiver Unternutzung (regelmäßige Mahd und Düngung). Wertvoller alter Obstbaumbestand, gepflegt und ordnungsgemäß bewirtschaftet, höhlenreich BELASTUNGEN: Verbindung zum Außenbereich eingeschränkt, da von drei Seiten bereits Bebauung angrenzt - erhöhter Migrationswiderstand für nicht flugfähige Organismen. Für die lokale Avifauna von hohem Wert ZIELE: Erhalt und nachhaltige Pflege durch rechtzeitige Nach- und Zwischenpflanzung von Obstbäumen Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: relativ gering überformter, gewachsener Boden, relativ geringmächtige Bodenauflage, hohe biologische Aktivität aufgrund intensiver Durchwurzelung GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Gefahr der Überdüngung bei unsachgemäßer Anwendung ZIELE: Erhalt des derzeitigen Zustands Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: vermutlich starke Interflow - Tätigkeit, gute Wasserwegsamkeit im Boden, mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeinträge sind möglich/extensive Bewirtschaftung (nur Entzugsdüngung), Beweidung mit max. 1,2 RGV/ha

II. OBERFLÄCHENWASSER nicht vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Frischlufterzeugungsfläche und schadstofffilternde Funktion von geringer lokalklimatischer Bedeutung BELASTUNGEN / ZIELE: keine/Erhalt des derzeitigen Zustands Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung alter, gepflegter Streuobstbestand BEDEUTUNG: ortsbildprägendes, bäuerliches Landschaftselement ZIELE: Erhalt und langfristige Sicherung des Bestands durch rechtzeitige Nachpflanzung Vermeidungs- Erhaltung einer möglichst hohen Anzahl von Obstbäumen und Minimierungs- maßnahmen Ausgleichsmaß- Anlage einer Streuobstwiese (erhöhtes Kompensationserfordernis) nahmen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 163

besonders zu schwerwiegender Eingriff in das Ortsbild beachten Gesamtbeurtei- verkehrsmäßige Erschließung problematisch, hohe Eingriffserheblichkeit, erhaltenswürdige lung/Planungs- Streuobstwiese; aber: gute Abrundung / Innenentwicklung empfehlung

Tabelle 171: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 15-2

Fläche 15-4: Prümzurlay ‘In der Mausebach’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbezeichnung, lfd. Nr. 0,4 ha S ’Sport und Freizeit’ 15-4 Hangneigung flach nach Westen fallend Priorität - Verkehrserschließung über die Verlängerung der Kapellenstraße; diese ist derzeit als Wirtschaftsweg mit wassergebundener Decke befestigt Ver- und Entsorgung Stromleitung führt direkt vorbei; Wasser- / Abwasser ggf. neu herzustellen über Kapellenstraße Städtebauliche Integration nicht vorhanden und auch nicht beabsichtigt sonstiges -

Tabelle 172: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 15-4

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz gem. Naturpark Südeifel, FFH – Gebiet 6004-301 Ferschweiler Plateau, §24 LPflG Pauschalschutz gem. §24 LPflG: Quellbach (Mausebach) entlang der Nordgrenze des Plangebiets Landschaftsplanung Entwicklung von Extensiv – Grünland mit Streuobst Erhaltung der Waldflächen Biotopsystemplanung Entwicklung von Komplexen aus mageren Wiesen und Wiesen mittlerer Standorte mit Streuobst Erhaltung von sonstigen Waldflächen Biotopkartierung nördlich angrenzend: Biotop 6104-2019, schützenswerter Waldbereich (llb)

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Bestand Waldwiese, regelmäßig gepflegt, derzeitige Nutzung als Biotoptypen Bogenschießplatz, benachbart Laubwald und Quellbach; vorhandene Tritt- und Fahrbelastung, insbesondere auf den bachnahen Flächen Arten- und Biotopkomplex mittlerer bis hoher Strukturgüte, hoher Wert durch den Biotopschutz vorbeiführenden Quellbach, die nördlich liegende Streuobstwiese und die Übergangslebensräume der Waldränder. Boden/Wasser Mergelig –toniger Hangschuttlehm aus Umlagerung von Keupergesteinen, Parabraunerde, Pseudogley (staunass), basenreich, entlang des Bachs: Gleyböden, kolluvial Naturnaher Quellbach entlang des Plangebiets,. Mittlerer Keuper als Poren- und Grundwasserleiter mit mittlerer bis geringer Grundwasserführung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 164

Lokalklima Kaltlufterzeugungs- und –ableitungsfläche ohne direkten Wirkungsbereich; Nutzung ohne nachteilige Auswirkung auf das Lokalklima Landschafts- schattige Wiese am Waldrand, von Bach und Laubwald umgeben, bild/Erholung aufgrund der Lage am Waldrand und benachbart zu einer Streuobstwiese hohe Bedeutung für die Naherholung Gesamtbeurtei- Fläche liegt innerhalb eines FFH – Gebiets, Nutzung als Bogenschießplatz aus lung/Planungs- landespflegerischer Sicht vertretbar, wenn ein ausreichender Abstand zum Quellbach empfehlung eingehalten wird und die bachnahen, feuchten Bereiche nicht befahren werden. Ein zu errichtendendes Clubgebäude muss sich bezüglich Material und Kubatur in das Landschaftsbild einfügen (z. B. in Form einer Blockhütte).

Tabelle 173: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 15-4

Fläche 15-5: Prümzurlay ‘Ernzener Weg’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 1,0 ha W 15-5 Hangneigung Ostexponierter Hang, mittlere bis starke Hangneigung Priorität Priorität III Verkehrserschließung Ausbau des vorhandenen Wirtschaftswegs Ver- und Entsorgung Anschluss an bestehende Netze zu prüfen Städtebauliche Integration geringfügige Erweiterung des Siedlungskörpers sonstiges geringer Grundwasserflurabstand: Erfordernis von wasserundurchlässigen Kellern (weiße Wanne) bzw. des Verzichts auf Kellergeschosse näher zu prüfen

Tabelle 174: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 15-5

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gemäß § 24 LPflG Darstellung im L-Plan Intensiv genutzte Mähwiesen und Weiden mittlerer Standorte mit Einzelbäumen und Baumgruppen Entwicklungsziele im L-Plan Extensivgrünland mit Streuobst Biotopsystemplanung Wiesen und Weiden mittlerer Standorte, Erhalt der Streuobstwiesen Biotopkartierung nicht erfasst

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 165

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Südlich des Wiesenwegs: Intensivgrünland; Obstbäume am Rand des Plangebiets Nördlich des Wiesenwegs: Extensive Streuobstwiese mit hohem Wert für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: Intensive Grünlandnutzung mit regelmäßiger Flächendüngung ZIELE: Extensivierung der Bewirtschaftung, Entwicklung weiterer Streuobstwiesen, Erhalt der bestehenden Obstbäume Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: Flachgründiger Boden in den Hangbereichen, hohe potenzielle Erosionsgefährdung durch Wasser Mäßig intensive anthropogene Überprägung gewachsenen Bodens GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: keine/hoher Nährstoffeintrag durch Düngung und Gefahr der Abschwemmung der Nährstoffe in den Hangbereichen ZIELE: Erhalt der natürlichen Bodenfunktionen Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Mit Hangzugwasser ist zu rechnen, geringe Gefährdung gegenüber potenzieller Verunreinigung BELASTUNGEN / ZIELE: keine Erhalt des derzeitigen Zustands

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Offener Graben entlang des Wiesenwegs, in der Ortslage verrohrt, Austritt in der Mauer nördlich des Wiesnwegs BELASTUNGEN: Bachverrohrung sowie Führung in Halbschalen oberhalb des Plangebiets ZIELE: Offenlegung, Renaturierung Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Kaltluftabflussfläche mit siedlungsklimatischer Relevanz BELASTUNGEN / ZIELE: keine / Erhalt der Funktionen Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung offener, als Grünland genutzter Hangbereich auf dem unteren Talhang der Prüm BEDEUTUNG: relativ strukturreicher Bestand mit mittlerem bis hohem Wert für das Landschaftsbild ZIELE: Erhalt und Ergänzung der Streuobstwiesen

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 166

Vermeidungs- und Einhaltung eines ausreichenden Uferstreifens entlang des Baches Minimierungs- Errichtung kleiner Baukörper zur besseren Integration in das Landschaftsbild (möglichst aus maßnahmen Holz) Verzicht auf wasserundurchlässig befestigte Flächen Ausgleichsmaß- Pflanzung von Bäumen nahmen Anlage von Gehölzen oder Extensiv-Wiesen besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Eingriff landespflegerisch vertretbar, wenn die o. g. Forderungen umgesetzt werden lung/Planungs- empfehlung

Tabelle 175: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 15-5

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 167

16 ORTSGEMEINDE SCHANKWEILER

16.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB 0,3 freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen - freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 0,3

Tabelle 176: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Schankweiler

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 16-1 Krippes Haus W 2,1 I insgesamt 2,1 II - - - - II insgesamt - III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt -

Tabelle 177: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Schankweiler

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 0,3 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 2,1 insgesamt 2,4

Tabelle 178: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Schankweiler

Zur Erläuterung der Ausweisung 16-1 ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen: ƒ Die Baufläche 16-1 wurde im Vergleich zur Vorentwurfsfassung vom Januar 2005 deutlich reduziert bzw. an die bereits erfolgte bauliche Entwicklung angepasst. Der bislang als geplante Mischbaufläche dargestellte Bereich entlang der Holsthumer Straße ist bereits überwiegend bebaut und wird nunmehr als Bestand dargestellt. ƒ Eine weitere Aufteilung in Bauabschnitte bzw. Prioritäten wird aus erschließungstech- nischen, planerischen und wirtschaftlichen Gründen nicht vorgenommen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 168

16.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha 16-2 Wohnmobilstellplatz S ’Wohnmobilstellplatz’ 0,8

Tabelle 179: Sonstige Neuausweisungen in der Ortsgemeinde Schankweiler

Zur Erläuterung der Ausweisung 16-2 ist auf folgende Aspekte hinzuweisen: ƒ Die Ausweisung wird trotz der Konflikte mit den Belangen der Landespflege beibehalten. Eine Nutzung als Wohnmobilstellplatz ist in der Abwägung zwischen den Belangen der Landespflege und den Belangen der Wirtschaft und des Fremdenverkehrs vertretbar, wenn Gewässer und Ufergehölze in ihrem jetzigen Zustand erhalten bleiben. Die vorhandenen Ufergehölze werden dementsprechend als Gewässerschutzstreifen (Pufferung) dargestellt. ƒ Es besteht ein erhöhter Kompensationsbedarf, dem z.B. durch Maßnahmen an wenig naturnahen Enzabschnitten im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung nachgekommen werden kann. Geschützte Bereiche gemäß § 24 LPflG (vgl. § 28 LNatSchG-neu) werden durch die Planung nicht berührt. ƒ Hinsichtlich der Durchführung einer FFH-Verträglichkeitsprüfung, deren Erforderlichkeit die Vorprüfung ergab, gilt auch hier folgender Satz: Bauflächen, die in gemeldeten FFH-Ge- bieten liegen oder von denen aufgrund ihrer Grenzlage zu FFH-Gebieten erhebliche Beeinträchtigungen ausgehen könnten, gelten im nachfolgenden Bebauungsplanverfahren nur dann als aus dem FNP entwickelt, wenn vor Einleitung des Bebauungsplanverfahrens aufbauend auf den Ergebnissen der bereits vorgenommenen Vorprüfungen abschließende Verträglichkeitsprüfungen durchgeführt wurden und deren Ergebnisse die Verträglichkeit der Planung belegen oder die Voraussetzungen des § 27 Abs. 2 und 3 LNatSchG erfüllt sind. ƒ Die Landwirtschaftskammer hat in ihrer Stellungnahme vom 17. Mai 2005 konkret bezogen auf die Baufläche 16-2 hinsichtlich der Inanspruchnahme der landwirtschaftlichen Vorrang- flächen keine Bedenken aus landwirtschaftlicher Sicht geäußert hat.

16.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 16-1: Schankweiler ’Krippes Haus’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 2,1 ha W 16-1 Hangneigung nordostexponiert ( ca. 15 %) Priorität Priorität I Verkehrserschliessung das Plangebiet wird im Norden von der L 2 tangiert; vorhandene Seitenwege erschließen die Fläche Ver- und Entsorgung Kanalisation geplant im Norden verläuft in 130 m Entfernung eine Hochspannungsleitung mit einer Ortsnetz-/Kundenstation (150 m) Städtebauliche Integration Erweiterung des Siedlungskörpers, Fortführung der bestehenden baulichen Entwicklung südlich der L 2 sonstiges der angrenzende landwirtschaftliche Betrieb Dietrich und dessen mögliche Entwicklung sind in immissionsschutzrechtlicher Hinsicht im Rahmen der Bebauungsplanung zu berücksichtigen

Tabelle 180: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 16-1

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 169

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark gemäß § 24 LPflG Darstellung im L-Plan Siedlungsfläche intensiv genutzte Mähwiese und Weide mittlerer Standorte Einzelbäume Entwicklungsziele im L-Plan Misch- und Wohngebiete Entwicklung von Extensivgrünland Erhaltung des vorhandenen Landschaftscharakters (Offenhaltung: Sicherung vorhandener, erlebniswirksamer Strukturen) Biotopsystemplanung Prioritäten/Ziele: Wiesen und Weiden mittlerer Standorte, Defizitraum mit hohem Entwicklungspotenzial Biotopkartierung nicht erfasst

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Grünland Einzelbäume naturferner Bachlauf/Graben mittlere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz BELASTUNGEN: intensive landwirtschaftliche Nutzung Bebauung Gewässerausbau ZIELE: Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung Beschränkung der Bebauung Strukturverbesserung des Gewässers Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: unterer Keuper (Mergel- und Tonmergelstein, z.T. Sandstein, Dolmitstein) Bodenart lehmig-tonig bis tonig, Bodentypen sind vorwiegend Ranker und Braunerden (Pseudogleye, Parabraunerden) GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: intensive landwirtschaftliche Nutzung, starke anthropogene Überformung hohe potenzielle Erosionsgefährdung durch Wasser in Hangbereichen Siedlungen (Schadstoffeinträge, Bodenzerstörung) ZIELE: Nutzungsextensivierungen in der Landwirtschaft Erhöhung des Gehölzanteils Gewährleistung einer ganzjährig geschlossenen Vegetationsdecke Minimierung der Versiegelung Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: überwiegend Wasserhemmer bis Wasserstauer Wasserhöffigkeit/Empfindlichkeit gering BELASTUNGEN / ZIELE:

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 170

intensive landwirtschaftliche Nutzung (Dünger, Pestizide), Einschränkung der Dünger- und Pestizidanwendung, Extensivierung II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: das Plangebiet wird nördlich von einem überwiegend naturfernen Bach bzw. Graben begrenzt mittlere Empfindlichkeit des Einzugsgebiets gegenüber abflussverstärkenden Maßnahmen angrenzende versiegelte Flächen BELASTUNGEN: Abflussbeschleunigung durch Versiegelung verunreinigtes Oberflächenwasser ausgebauter Gewässerabschnitt fehlender Uferrandstreifen ZIELE: Minimierung neuer Versiegelung Oberflächenwasserbehandlung extensive Landwirtschaft Renaturierung des Gewässers/Grabens Uferrandstreifen Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Kaltluftentstehungs- und ableitungsgebiet BELASTUNGEN / ZIELE: mittlere Empfindlichkeit gegenüber thermischen und lufthygienischen Belastungen Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung agrarisch geprägte, flachwellige Kuppenlandschaft BEDEUTUNG: mittlere bis geringe Struktur- und Flächentypenvielfalt zunehmende Ausbreitung der Siedlungsfläche auf Kosten der Streuobstflächen mittlerer Naturerlebniswert ZIELE: Zunahme des Dauergrünlandanteils Erhaltung aller vorhandenen und Anreicherung der Landschaft mit weiteren erlebniswirksamen Strukturen Förderung der Extensivierung und Nutzungsvielfalt Vermeidungs- und Erhaltung vorhandener Baumgruppen und Einzelbäume Minimierungs- Maßnahmen zum Grundwasserschutz maßnahmen Umgestaltung des Gewässers, ausreichender Abstand zwischen Bebauung und Gewässer Ausgleichs- Entwicklung von Streuobstwiesen zur Gestaltung des neuen Ortsrandbereichs sowie maßnahmen Erweiterung vorhandener Streuobstflächen Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung Ortsrandeingrünung besonders zu - beachten Gesamtbeurtei- Teil der Siedlungs- und Agrarlandschaft mit einzelnen Strukturelementen, Nahrungs- und lung/Planungs- Lebensraum für Ubiquisten, mittlerer Wert empfehlung Eingriff ausgleichbar

Tabelle 181: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 16-1

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 171

Fläche 16-2: Schankweiler ’Wohnmobilstellplatz’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 0,8 ha S ‘Wohnmobilstellplatz’ 16-2 Hangneigung flach, in der Aue der Enz gelegen Priorität - Verkehrserschließung über einen Stichweg von der L 2 erschließbar Ver- und Entsorgung neu anzulegen Städtebauliche Integration direkter Anschluss an bestehende Bebauung; gleichzeitig starker Naturraumbezug sonstiges -

Tabelle 182: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 16-2

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturpark Südeifel, Enz ist FFH – Schutzgebiet (6004-301 Ferschweiler Plateau), gem. §24 LPflG Pauschalschutz gem. §24 LPflG: kein Pauschalschutz für Bachlauf und Bachufergehölz im Bereich des Plangebiets Landschaftsplanung Erhalt/und Entwicklung naturnaher Waldflächen (Auenwald) Biotopsystemplanung Entwicklung von naturnahen Fließgewässern und Ufervegetation, Entwicklung von Wiesen mittlerer Standorte Biotopkartierung Enz als Biotop 6104 1009 kartiert (schützenswert llb)

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffs- erheblichkeit gering mittel hoch Bestand Extensiv – Grünland mit randlichem Gehölzbewuchs in der Enzaue Biotoptypen Gehölzbestand auf der Straßenböschung und Bachufergehölz entlang der Enz Arten- und Gut strukturierter Biotopkomplex mit einer Vielzahl von Klein- und Biotopschutz Übergangslebensräumen, interessantes Biotop für Vögel, Schmetterlinge, Heuschrecken Boden/Wasser Tiefgründige kolluviale Tallehme, basenreich Enz als deutlich bis stark verändertes Fließgewässer gem. Gewässerstrukturgütekarte 2001. Bach ist bereits 2-3 m unter Auenniveau eingeschnitten. Im Bereich der Bachaue ist mit oberflächennahem Grundwasser zu rechnen. Klima Lage in einer Kaltluftabflussbahn. Keine klimatische Meliorationsfunktion der Fläche für die Ortschaft Landschaftsbild/ Reizvolle Lage in der Talaue, durch Gehölze abgeschirmt, Erholung Geschützte Lage, geringe Einsehbarkeit, Landschaftsbild durch benachbartes GE bereits beeinträchtigt. Gesamtbeurtei- Landespflegerisch wertvolle Fläche, Nutzung als Wohnmobilstellplatz jedoch vertretbar, wenn lung/Planungs- Gewässer und Ufergehölz in ihrem jetzigen Zustand erhalten bleiben. Erhöhter empfehlung Kompensationsbedarf; etwa durch Maßnahmen an wenig naturnahen Enzabschnitten. Klärung der FFH-Problematik vor Einleitung des Bebauungsplanverfahrens

Tabelle 183: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 16-2

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 172

17 ORTSGEMEINDE WALLENDORF

17.1 Wohn- und Mischbauflächen Flächenreserven Art der Flächenreserve Größe in ha Baulücken nach § 34 BauGB - freie Baustellen in rechtsverbindlichen B-Plänen 0,9 freie Baustellen in B-Plan-Entwürfen - freie Baustellen in Satzungen nach § 34 BauGB - insgesamt 0,9

Tabelle 184: Wohn- und Mischbauflächenreserven in der Ortsgemeinde Schankweiler

Neuausweisungen Priorität Flächennummer Flächenname geplante Nutzung Größe in ha I 17-1 Beim Wingert W 1,7 I insgesamt 1,7 II 17-1 Beim Wingert W 3,4 II insgesamt 3,4 III - - - - III insgesamt - I/II/III insgesamt 5,1

Tabelle 185: Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Schankweiler

Gesamtbilanz Flächenart Größe in ha Flächenreserven 0,9 Neu ausgewiesene Wohn- und Mischbauflächen 5,1 insgesamt 6,0

Tabelle 186: Gesamtbilanz der Wohn- und Mischbauflächen in der Ortsgemeinde Schankweiler

Zur Erläuterung der Ausweisungen ist insbesondere auf folgende Aspekte hinzuweisen:

Fläche 17-1: Wallendorf ’Beim Wingert’

ƒ Die Baufläche 17-1 soll in zwei Abschnitten (Prioritäten I und II) erschlossen werden, um eine Anpassung an den tatsächlichen Wohnbauflächenbedarf zu erreichen. Ein Bebauungs- plan im Bereich der Priorität II ist nur dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, wenn die Prioritätenabfolge eingehalten wurde. Der Bereich der Priorität II darf erst dann entwickelt werden, wenn der Bereich der Priorität I bereits überwiegend bebaut ist. Ist eine Prioritätenänderung erforderlich, kann dies nur in begründeten Fällen und mit einem Beschluss des Verbandsgemeinderates erfolgen. ƒ Der Gehölzbestand und der Bunker auf der Steilböschung zwischen Friedhof und Schäferei sowie die Belange des genannten landwirtschaftlichen Haupterwerbbetriebs sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung zu berücksichtigen und eventuelle Konflikte zu lösen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 173

Ehemalige Fläche 17-2: Wallendorf ’Mühle’

ƒ Auf die in der Vorentwurfsfassung des Flächennutzungsplans mit Stand vom Januar 2005 enthaltene geplante Mischbaufläche 17-2 ’Mühle’ wird im weiteren Verfahren verzichtet. Gründe hierfür liegen in der FFH-Problematik, den sonstigen entgegenstehenden landespflegerischen Belangen und der Lage innerhalb des Überschwemmungsgebiets der Sauer. ƒ Im Flächennutzungsplan wird nunmehr lediglich der Bestand dargestellt.

17.2 Sonstige Bauflächenausweisungen Auf die noch in der Vorentwurfsfassung des Flächennutzungsplans enthaltene geplante Sonder- baufläche 17-3 ’Wasserkraftwerk’ wird verzichtet. Grund hierfür sind die landespflegerischen Bedenken. Zudem können zahlreiche technische Rahmenbedingungen, welche die genaue Lage der Anlage bestimmen, erst auf der Vorhabenebene geklärt werden. Da die Nutzung der Wasserenergie im Außenbereich gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB privilegiert ist, können entsprechende Anlagen zudem auch ohne eine explizite Ausweisung im Flächennutzungsplan realisiert werden.

17.3 Städtebauliche und landespflegerische Beurteilung der geplanten Bauflächen

Fläche 17-1: Wallendorf ’Beim Wingert’

Städtebauliche Beurteilung

Flächengröße Angestrebte Nutzung Flächenbez. lfd. Nr. 5,1 ha Wohngebiet 17-1 Hangneigung Talhang der Sauer, Mittelhang Priorität östlicher Teil, 1,7 ha (Bauabschnitt/Priorität I), westlicher Teil, 3,4 ha (Bauabschnitt/Priorität II) Verkehrserschließung von der L 6 aus möglich Ver- und Entsorgung muss neu hergestellt werden Städtebauliche Integration schließt unmittelbar an den Siedlungskörper an; aufgrund naturräumlicher Gege- benheiten keine andere Entwicklungsrichtung möglich; Hotelkomplex wird in den Bebauungszusammenhang einbezogen (Abrundung) sonstiges die Belange des ansässigen Haupterwerbbetriebs sind im Rahmen der verbindl- ichen Bauleitplanung zu berücksichtigen es befinden sich Reste der Westwallanlagen auf der Fläche (Bunker)

Tabelle 187: Städtebauliche Beurteilung Baufläche 17-1

Landespflegerische Beurteilung

Schutzgebiete/Pauschalschutz Naturschutzgebiet im Anschluss an das Plangebiet, Naturpark gem. §24 LPflG Darstellung im L-Plan Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte im Komplex mit Gebüschen Entwicklungsziele im L-Plan Erhalt und Entwicklung extensivgenutzten Magergrünlands, Eigenentwicklung der Gebüsche Biotopsystemplanung Entwicklung von Magergrünland Entwicklung eines naturnahen Bachlaufs

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 174

Erhalt von Höhlen und Stollen Biotopkartierung Plangebiet nicht erfasst Angrenzendes Naturschutzgebiet als Biotop (1a) kartiert

Potenzial Wert für den Naturhaushalt Eingriffserheblichkeit gering mittel hoch Arten- und ZUSTANDSBEWERTUNG: Biotopschutz Wiesen- und Weiden mittlerer Standorte mäßig intensiv und extensiv genutzt (Schafbeweidung) mit Obstbäumen Gehölzgruppen und -riegeln, gut gegliedert Westlich des Friedhofs: extensive Wiesen BELASTUNGEN: Verbissschäden an Gehölzen durch Beweidung (geringe Belastung) ZIELE: Erhalt des strukturreichen Weidelands, Ausdehnung der Obstwiesen Bodenpotenzial ZUSTANDSBEWERTUNG: Landwirtschaftlich genutzter Boden mit geringer anthropogener Überprägung, z. T. flachgründig, felsige Partien, Bodenauflage in den Hangbereichen geringmächtig GEFÄHRDUNGEN / BELASTUNGEN: Keine / geringe durch Nährstoffeinträge ZIELE: Erhalt der derzeitigen Bodennutzung Wasserhaushalt I. GRUNDWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: Grundwasserleiter mittlerer Empfindlichkeit gegen Verunreinigungen BELASTUNGEN / ZIELE: Nährstoffeinträge (gering) / Erhalt der Funktionen im Naturhaushalt

II. OBERFLÄCHENWASSER ZUSTANDSBEWERTUNG: kein Gewässer vorhanden Lokalklima ZUSTANDSBEWERTUNG: Ableitungsfläche für die von den bewaldeten Hängen abströmende Frischluft; geringe Bedeutung für das Ortsklima BELASTUNGEN / ZIELE: keine/ Erhalt der geländeklimatischen Funktion Landschaftsbild/ RAUMEINHEITEN: Erholung reich gegliedertes Offenland in Hanglage am nördlichen Ortsrand BEDEUTUNG: landschaftstypische Einbindung des Ortsrands durch das Plangebiet führender Wanderweg führt zum NSG relativ geringe Fernwirkung im Falle einer Bebauung aufgrund der geschützten Lage ZIELE: Erhalt des derzeitigen Zustands Vermeidungs- und Erhalt der wesentlichen Gehölzstrukturen Minimierungs- Verzicht der Bebauung der Nordspitze des Plangebiets sowie der gehölzbestandenen Böschung maßnahmen als Pufferflächen zum benachbarten NSG lockere Bebauung und großzügige Durchgrünung des Gebiets

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 175

Ausgleichsmaß- Anlage von Streuobstwiesen nördlich des Plangebiets zur Einbindung in die Landschaft nahmen besonders zu Sensibles Gebiet in Nachbarschaft eines hochwertigen Naturschutzgebiets beachten Gesamtbeurtei- Die Bebauung des Gebiets ist aus landespflegerischer Sicht als kritisch einzuschätzen. Ein hoher lung/Planungs- Kompensationsbedarf ist absehbar. empfehlung

Tabelle 188: Landespflegerische Beurteilung Baufläche 17-1

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 176

HINWEISE ZUR BEBAUUNGSPLANUNG UND VORHABENEBENE Im Folgenden werden Hinweise aufgeführt, welche von den Trägern öffentlicher Belange im Zuge der Beteiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB genannt wurden und in den obigen Ausführung des Erläuterungsberichts nicht aufgeführt sind. Sie betreffen insbesondere die nachfolgende Bebau- ungsplanung sowie die Vorhabenebene. ƒ Baumaßnahmen in Trinkwasserschutzgebieten stellen nach den einschlägigen Regeln der Technik (z. B. DVGW W 101) Gefährdungen dar. Ohne den Nachweis einer hinreichenden Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung kann Baumaßnahmen in Trinkwassers- chutzgebieten keinesfalls zugestimmt werden. ƒ Bei allen Eingriffen in den Baugrund sind die Vorgaben der DIN 4020 und DIN 1054 zu berücksichtigen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf in Zusammenhang mit Karsterscheinungen auftretende Baugrundproblematik (Suffosion, Erdfälle etc.) in den mesozoischen Karbonat- und Sulfatgesteinen zu richten. ƒ Wegen der Gefahr umstürzender Bäume, z. B. durch Sturmwurf, ist ein zu nahes Heranrücken baulicher Anlagen an den Wald zu unterlassen. Je nach Struktur des Waldbestandes (u. a. Baumartenzusammensetzung, Stabilität des Standortes, zu erwartende Höhenentwicklung) liegt der einzuhaltende Abstand in einer unterschiedlichen Größenordnung zwischen 30 und 50 m. Nach Rechtsprechung des OVB Koblenz (Urteil vom 09.06.1993 – 8 A 10876/92.OVG) ist auf der Grundlage des § 3 Abs. 1 Satz 1 LBauO ein erforderlicher Mindestabstand von einer Baumlänge anzunehmen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 177

Erarbeitet im Auftrag der Verbandsgemeinde Irrel durch

Bitburg, den 18. Mai 2006 (S)

gez. Dipl.-Ing. Klaus Z i m m e r m a n n

Aufgestellt:

Irrel, 30.05.2006 Verbandsgemeindeverwaltung Irrel

(S) gez. Hans Michael B r ö h l ______Bürgermeister

Dieser Erläuterungsbericht hat den Flächennutzungsplanunterlagen für die Prüfung zur Erteilung der Genehmi- gung gemäß § 6 BauGB beigelegen. 54634 Bitburg, den 14.06.2006 Kreisverwaltung Bitburg-Prüm Im Auftrag: gez. Gerhard Annen Siegel

Anhang

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 178

ANHANG

Liste der Bodendenkmäler (Rheinisches Landesmuseum Trier, Angaben gemäß Stellungnahme vom 28. Februar 2005) Nr. Zeit Befund Ortsgemeinde Alsdorf

1 Grabhügel „Jagen 11" 2 R Straße „Ortslage“ 3 M Grab „Friedhof" 5-6 Grabhügel „Zimmerhecke / Distrikt 6-8" 7 StZ Fundstelle 8 StZ Fundstelle 9 StZ Fundstelle 11 StZ Fundstelle 12 R Gräber „Ackergelände Theodor Ziewers" 13 R Siedlung „Unter Mayen“ 14 R Siedlung / Brunnen „Mauernflur, Nähe Wiesental" 15 R Gräber 16 V Fundstelle 17 Fundstelle „Alte Kirche / Heidentempel" 18 Fundstelle Ortsgemeinde Bollendorf

1 M Fundstelle „Oberhalb Pölsenhof" 2 Ltz/R/M Siedlung 3 R Grab „Am Trankborn / Auf Bergen" 4 R Grab „Schmittenkreuz" 5 R Grab (Felsgrab) 6 Hügel „Jagen 9-Brandbüsch" 7 JStZ Fundstelle „Jagen 9-Brandbüsch" 8 M Straße / Pflasterung 9 BZ/R Fundstelle „Jagen 8" 10 Hügel „Jagen 9-Brandbüsch" 11 R Brandgräber „Wolfschluff" 12 Monolith (Eckstein, Druidenstein) 13 V Fundstelle „Am Druidenstein" 14 V Siedlung 15 V Fundstelle 16 StZ Fundstelle „Frankenboor" 17 SpBZ (UK) Grab „Steinbruch - westlich Diesburger Hof" 18 SpBZ (UK) Brandgrab „Diesburger Heide" 19 SpBZ (UK) Brandgräber „Diesburger Heide" 20 SpBZ (UK) Fundstelle „Sandgrube-Diesburger Heide" 21 R Fundstelle „Nördlich von Weg Diesburger Hof nach Ferschweiler" 22 V Fundstelle „Diesburger Hof" 23 SpBZ (UK) Grab „Diesburger Hof" 24 JStZ Grab 25 Fundstelle (Monolith) 26 V Fundstelle „Nähe Diesburger Hof" 27 V Fundstelle „Diesburger Hof" 28 V Fundstelle „Ferschweiler Plateau" 29 V/V Fundstelle „Nähe der dicken Eiche" 30 R Fundstelle (Münzfund) „Lingelslei" 31 V Fundstelle 32 V Fundstelle „Ortslage“ 33 Felsenhöhle „Nähe Bildcheslay" 34 M Wasserleitung 35 V Fundstelle „Nordwestlich Neudiesburger Hof" 36 V Fundstelle „Beim Neudiesburger Hof" 37 R Gräber „Distrikt 7" 38 R Gräber (Kiesgräber) 39 Steinwall 40 Steinwälle 41 Monolith 42 R Fundstelle „Im Gründchen" 43 StZ Fundstelle „Scholtesdell" 44 R Siedlung „Scholtesdell" 45 R Siedlung „Schwimmbad" 46 R Grab „Spießbratenplatz-oberhalb DJH" 47 R Siedlung „In der Kroppicht" 48 V Fundstelle „Niederburg-Vorwall" 49 EZ/R Wallanlage „Niederburg" 50 Fundstelle (Monolith) „Niederburg" 51 R Fundstelle (Inschriftenstein)

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 179

52 R Diana-Denkmal 53 R Felsinschrift (Artioni Biber) 54 R Brücke „Unweit des Schlosses“, Straße „( / Rippgarten / Petershügel / Schankweiler“ 55 Fundstelle (Monolith) „Knigelsheide" 56 Fundstelle (Monolith) „Knigelsheide" 57 R Siedlung 58 V Fundstelle / Monolith „Bei Höhe 376,20 / Wolfsschluff” 59 V Fundstelle 60 V Fundstelle 61 V Fundstelle 62 R Brandgrab / Siedlung „Auf Diesburger Hof" 63 R Siedlung 64 Fundstelle 65 R Siedlung „Roter Hügel-westlich Bollendorf/ Weidberg/Beitberg" 66 Grabhügelgruppe 67 R Fundstelle / Grab „Bei den Kiesgräbern" 68 R Siedlung „Auf Rosch / Burggarten-Hermesdällchen" 69 V Grabhügel „Tiberg / Im Bühel-Wasserbehälter" 70 V Fundstelle „Steinbruch" 71 StZ/SpBZ/R Siedlung 72 V Fundstelle 73 JSt/BZ Fundstelle „Nähe Eckstein" 74 Steinwall „Kahleköpfchen / Anhöhe in Nähe Hammer Hof, gegenüber Bollendorf und Fleisbachtal" 75 Fundstelle (Steinhügel) „Hinter dem Schloss, in den obersten Gärten" 76 StZ Fundstelle „In Nähe Diesburger Hof, sowie südlich davon" 77 StZ Fundstelle „Niederburg" 78 StZ Fundstelle „Weilerbach-Schloßpark" 79 StZ Fundstelle „Unterhalb Bollendorfer Burg" 80 StZ Fundstelle „Bei Kapelle-Südhang“ 81 StZ Fundstelle „Butberge / Alter Weinberg vom Hof Altschmiede“ 82 V Fundstelle „Fahnenstange-Hang" 83 V Fundstelle „Beitberg-an alte Straße nach Cruchten" 84 V Siedlung „Nähe Eckstein" 85 Monolith „Circa 300 m nordwestlich Kapelle-Diesburger Hof / Brandbüsch" 86 R Siedlung „Goldenes Kalb" 87 R Siedlung „Hopfengarten / Acker Thoma" 88 R Gräber „Bei Hüttenwerk Weilerbach" 89 R Gräber „Circa 100m nördlich Diana-Denkmal; Waldrand" 90 R Gräber „1Km aufwärts von Bollendorf auf linker Sauerseite, am Ufer“ 91 R Grab „Nordwestlich vom Dorfausgang" 92 M Fundstelle (Töpferofen) 93 M/N Eisenschmiede „Nahe Alt-Schmiede-linke Sauerseite / 2,2, Km südwestlich von Bollendorf" 94 Fundstelle 95 Fundstelle 96 V Fundstelle „Leyenfeld / Km westlich Weilerbach" 97 Siedlung „Michel´scher Steinbruch" 98 R/M Fundstelle / Ruine „Michaelskirche / Hinter dem Lierchen / Rechts Sauerufer“ 99 Straße 100 StZ Fundstelle „In der Nähe der Niederburg" 101 StZ Fundstelle 102 Fundstelle (Monolith) Ortsgemeinde Echternacherbrück

1 V/R Siedlung „Kalkesbor(n)" 2 R Siedlung „Auf Schimelter Hof" 3 Hügel 4 R Brandgräber „Südlich vom Galgenberg" 5 M/N Wüstung „Bardelingen / Baljen-am alten Irreler Weg 6 R/N Sauerbrücke 7 Fundstelle „Ortslage-Hauptstraße / Postamt“ 8 Alte Straße 9 Fundstelle 10 V Fundstelle „Auf Brimich/ Auf Premig” Ortsgemeinde Eisenach

1 R Siedlung „Auf dem Brombaum" 2 Grabhügel „Jagen 1 Meßbüsch - Am Fuchsenkopf") 3 Wallanlage „Meßbüsch" 4 F Gräber (1937) „Auf Grobbelt" 5 EZ Grabhügel „Distr. 3-Meßbüsch" 6 Wüstung 7 V Fundstelle 8 V Fundstelle 9 V Fundstelle 10 V Fundstelle 11 V Fundstelle 12 V Fundstelle „Hinter der Höhe" 13 R Siedlung

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 180

14 R Fundstelle (Münzfund) 15 V Hügel 16 V Fundstelle 17 StZ Fundstelle „Westlich von der Rahlinger Acht" 18 V Fundstelle „Vorne in den Jeichen" 19 StZ Siedlung 20 V Fundstelle 21 R Straße 22 StZ/V/ R/M Fundstelle / Siedlung 23 StZ Fundstelle /Siedlung „Auf Niersch zu" 24 StZ Fundstelle /Siedlung „Auf Niersch zu" 25 StZ Fundstelle „Brombaum" 26 Mardellen „In Nähe zur alten Frankenburg" 27 StZ/R Fundstelle „Kimmelsberg" 28 V Fundstelle „Jeuchen / Am Felschen / Über Quelle des hinteren Essebaches" 29 V Fundstelle „Höhe zwischen Eisenach und Menningen" 30 StZ Fundstelle „Seidelstein / Settelstein" 31 StZ/ BZ Fundstelle „Höjunk / Höhjunk" 32 V Fundstelle „In der Huf" 33 V Fundstelle „Vogelheidchen, beim Zettelstein" 34 Fundstelle „An der Höhe, rechts vom Weg Irrel-Eisenach" 35 Fundstelle „Knaulhofen" 36 StZ Fundstelle „Meßbüsch - zwischen Eisenach und Helenenberg" 37 StZ/ BZ Fundstelle „Westlich vom Kimmelsberg" 38 StZ Fundstelle „Auf dem Quertberg" 39 StZ Fundstelle 40 R Siedlung „Am Sauborn" 41 R/M/N Siedlung /Fundstelle „Auf Seidelstein" 42 R Siedlung „In der Affels / Auf Zehnmoth" 43 Siedlung „Westlich von Eisenach" 44 R Fundstelle „Bei der Kirche" 45 R Siedlung „Südlich Niersbüsch" 46 M Fundstelle „Westlicher Ortausgang" 47 M Fundstelle „In der Huf" 48 Fundstelle 49 R Siedlung „Küllmichel” 50 R Fundstelle „Vogelheidchen” 51 StZ Fundstelle „Vogelheidchen” Ortsgemeinde Ernzen

1 V Grab 2 R Grab „Schlösserley / Schlösserlay" 3 R Weihealtar „Ortslage“ 4 R Siedlung „Siebenställchen" 5 R Gräber „Siebenställchen" 6 V/R Fundstelle „Schweineställe / Schweigestelle" 7 R Grab (1932) 8 Grabhügel „Distr. 3-Scheidchen" (siehe Fn 32) 9 V Grab/Fundstelle 10 StZ Fundstelle 11 StZ Fundstelle „Scheidchen" 12 V Fundstelle „Südöstlich vom Langenberg" 13 V Fundstelle „Langenberg" 14 V Grab 15 StZ Fundstelle „Langenberg" 16 StZ Fundstelle „Langenberg" 17 Felsengrube „Auf dem Schulhof / Ortslage“ 18 StZ Siedlung 19 StZ Fundstelle „Langenberg" 20 R Siedlung / Gräber „Querbach-nördlich Geißbachtal" 21 R Siedlung 22 Hügel „Kammerwald / Türkenkopf" 23 Wall „Jagen 174-Südspitze Kammerwald" 24 R Brandgräber 25 Wall 26 Siedlung „Querbach" 27 V Siedlung „Schlösserlay / Schlösserley“ 28 R Siedlung „Siebenställchen" 29 Felsbearbeitung 30 Grabhügel „Scheidchen-Distrikt 3" 31 StZ Fundstelle „Nähe Ernzer Hof" 32 StZ Fundstelle „Im Leyenfeld" 33 R Siedlung 34 R Grab (Skelettgrab) „Walddistrikt Fromburg" 35 R Felsinschrift „Artioni Biber“ 36 R Siedlung „Auf Langenberg" 37 StZ Siedlung / Fundstelle 38 BZ Siedlung „Langenberg-Sandgrubenfeld" 39 V Fundstelle „Plateau zwischen Guten- und Freckenbach, nahe Wald / Scheidchen""

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 181

40 StZ Fundstelle „Langenberg-Südrand" 41 R Grab „Steinbruch (Peter Berkes)" 42 NZ Fundstelle (Münzfund) „Waschbrunnen / Ortslage" 43 R Fundstelle „Gutenbachtal" 44 R Inschrift „Hofmauer Pfarrhaus" 45 StZ Fundstelle „Ernzerberg" 46 R Siedlung „Nähe Altar (Fn 5) / Ortslage“ 47 Erdwerke 48-63 Fundstellen 64 V/R Gräberfeld „Langenberg-Betriebsgelände Knaf" 65-90 Fundstellen 91 „Patzebierg, nahe Altar" 92 StZ Fundstelle 93 R Siedlung „Im Patzenberg“ Messeweg 94 Fundstelle (Profil) „Messenweg“ 95 StZ Siedlung Ortsgemeinde Ferschweiler

1 R Straße 2 R Straße „Großbüsch” 3 Straße „Großbüsch” (siehe Fn 2) 4 R Fundstelle 5 Siedlung 6 Straße 7 R Fundstelle 8 V/R Gräber „Im neuen Garten” 9 R Fundstelle 10 V/R Gräber „Schmatzberg - Auf der Grumbischt” 11 R Gräber „Schmatzberg - Auf der Grumbischt” (siehe Fn 10) 12 V/R Grabhügel „Tibarg / Tiberg - Am Büschel/ Büchel” 13 R Gräber „Auf Dauwelsbach - Tridell” 14 R Siedlung 15 R Siedlung „Ob der Meieiche / Op de Mäuerche / Ob dem Mäuerchen 16 R Grab „In der Arensbach” 17 R Fundstelle 18 R Fundstelle (siehe Fn 19) 19 R Gräber „Tomscheid / Tommenscheid / Thomescheid” 20 R Hügel „Meierei” (siehe OA Holsthum) 21 V Fundstelle 22 V Fundstelle „Fuchslöcher” 23 R Straße „Patzebierg, nahe Altar” 24 R Siedlung 25 R Siedlung 26 StZ Fundstelle „Schaub” 27 StZ Fundstelle „Gleich/Jüsch” 28 StZ Fundstelle „Johannisberg” 29 StZ Fundstelle „Kallertwies” 30 StZ Fundstelle „Tommescheid” 31 StZ Fundstelle „Hinter Büschelt”) 32 StZ Fundstelle „Junkerbüsch” 33 StZ Fundstelle „Am Messeweg nach Ernzen” 34 StZ Fundstelle „Zweistraßen” 35 StZ Fundstelle „Junkerbüsch” 36 StZ/R Fundstelle / Siedlungelle „Großbüsch” 37 StZ Fundstelle „Hart” 38 R Siedlung „Rommescheid / Altes Kloster” 39 R Brandgräber „Feld v. Roos, Ferschweiler” 40 R Siedlung „Junkerbüsch” 41 R Fundstelle „Op an den sauern Wies (= Die Sauerwies) 42 M/N Siedlung „Schlösserley / Schlösserlay” 43 Fundstelle 44 Fundstelle (siehe Fn 30) 45 R Gräber „Kreuzchen”/„Beim Bartzenkreuzchen” 46 StZ Fundstelle „Fuchslöcher” 47 R Siedlung „Auf der Grumpricht / Krompebüsch” 48 StZ/R Siedlung „Hinter dem Büsch“ 49 StZ Siedlung „Im großen Büsch“ 50 StZ Fundstelle „Jugendzeltplatz“ Ortsgemeinde Gilzem

1 Grabhügel „Distrikt: 4 Gilzemer Busch / Hardt” 2 V/R Fundstelle (Kalkofen) „Belsheck” 3 F Gräber „Grundstück Lichter/ Limburg” 4 R Kalkofen 5 R Siedlung 6 Befestigung (Heidenmauer) 7 R Siedlung „Wellbüsch Ostseite” 8 V Fundstelle

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 182

9 R Fundstelle „Wellbüsch” 10 V Fundstelle „Wellbüsch” 11 V/R Fundstelle 12 Fundstelle 13 V Fundstelle 14 V Fundstelle „Wellbüsch” 15 R/M Fundstelle „Herzkaul / Auf dem Idesheimer Weg” 16 V Fundstelle „Wellbüsch” 17 V Fundstelle 18 Fundstelle 19 JStZ/N Fundstelle 20 V/M Fundstelle 21 StZ Fundstelle 22 StZ Fundstelle „Ortslage“ 23 EZ/F Fundstelle „Meckler Höhe” 24 R Siedlung „Osterborn” 25 R Siedlung „Auf Birk” 26 V Fundstelle „Meckler Höhe” 27 Fundstelle „Im Wald auf erster Anhöhe zwischen Gilzem und Helenenberg / Wellbüsch” 28 F Gräber „400 m von Straßengabelung nach Trier” 29 V Fundstelle „Geißmaar 1 km südöstlich von der Kapelle” 30 Fundstelle „Am Hang vor Kreuzbach” 31 Fundstelle „Östlich von Wellbüsch / Geismar vorm Knopf” 32 StZ Fundstelle „Belsheck” 33 Fundstelle „Ackergelände, nahe Beckers-Barg / Betters-Bach / Betzen-Bach Ortsgemeinde Holsthum

1a V Fundstelle 1b V Fundstelle „Wonnersberg" 1c V Fundstelle 2 V Fundstelle (Grab /Siedlung ) 3a Hügel „Auf Wonnersberg-westlich vom Holsthumerberg" 3b BZ Brandgräber „Auf Wonnersberg-Sandgrube Hoor" 3c BZ Gräber „Auf Wonnersberg-Holsthumerberg" 4 Hügel „Distrikt 13-Wonnersberg" 5 V Grab (1983) 6 StZ Gräber / Siedlung „Distrikt 11" 7 M/N Siedlung „An der Burg / Ortslage“ 8a V Siedlung 8b R Fundstelle 9 V Siedlung 10 R Siedlung 11 Abschnittswall „Alsdorfer Weg- Katzenköpfchen / Dahlemsleien” 12 R Siedlung „Hufeisen" 13 R Siedlung „Auf den Muern" 14 fraglich: Hügel „Knälert - nahe Höhe 343,70“ 15 R Gräber 16 R Gräber 17 R Grab 18a R Gräber 18b R Gräber 19 Fundstelle (Quelle) 20 Fundstelle (Mailer) 21 Fundstelle (Podium) 22a V/ SpBZ Fundstelle / Gräber „Langenstein" 22b V/ SpBZ Fundstelle / Gräber „Langenstein" 22c V/ SpBZ Fundstelle / Gräber „Langenstein" 23 V Monolith „Langenstein" 24 JStZ Siedlung „Koosten" 25 V Monolith „Gründelhecke" 26 R Siedlung „Odendell" 27 LtZ Brandgrab „Im großen Busch / Benbüsch" 28a R Grabhügel „Meierei" (zu OG Ferschweiler) 28b Grabhügel „Meierei" (zu OG Ferschweiler) 29 fraglich: Hügel „Gründelhecke" 30 R Fundstelle / Wall „Schmetteschaf" 31 V Siedlung „Ferschweiler Plateau" 32 Mergelgrube 33 V Siedlung „Nahe der Gemeindegrenze Holsthum / Ferschweiler“ 34a EZ Siedlung „Hufeisen" 34b1 StZ Fundstelle 34b2 StZ Fundstelle 35 R Gräberfeld 36 R Siedlung 37 SpBZ Grab 38 R Siedlung 39 BZ Siedlung 40 BZ Fundstelle „Höhe 355,20" 41 Siedlung „Unter Odendell"

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 183

42 R Gräber „Auf dem schwarzem Kreuz" 43a R Gräberfeld „Auf Langenstein" 43b R Gräberfeld 44 Fundstelle „Holsthumerberg" 45 R Gräber „Maßholderheck" 46 StZ Fundstelle (Schleifmulden) 47 V Fundstelle „Geriethenberg" 48 StZ Fundstelle „Vorfelder-Langenstein" 49 V Fundstelle „Dahlem / Hufeisen / Petershof" 50 V Fundstelle „Koosten" 51 StZ Fundstelle 52 StZ Fundstelle 53 StZ Fundstelle 54 JStZ Fundstelle „Holsthumerberg-Sandgrube" 55 JStZ Fundstelle „Nördlich von Straße nach Schankweiler" 56 StZ Siedlung „Langenstein-Mitte" 57 StZ/ MStZ Siedlung 58 StZ/ SpBZ Siedlung „Holsthumerberg" 59 BZ/EZ Fundstelle „Onner" 60 StZ Fundstelle „Onner" 61 StZ/ SpBz Siedlung „Onner" 62 StZ Fundstelle „Auf Himerich" 63 StZ Fundstelle „Auf Himerich" 64 JStZ Siedlung „Langenstein, östlich Höhe 401,70" 65 StZ Fundstelle „Langenstein" 66 StZ Fundstelle „Langenstein" 67 MStZ Siedlung „Langenstein" 68 JStZ Siedlung „Wonnersberg" 69 JStZ Siedlung „Holsthumerberg-Westrand Eschbach" 70 StZ Fundstelle „Langenstein" 71 StZ Fundstelle „Holsthumerberg-Sandgrube" 72 StZ Fundstelle „Westlich vom Hotel " 73a StZ/ LtZ/R Siedlung „Auf den Muern" 73b StZ Fundstelle „Auf den Muern" 74 SpBZ/ R Fundstelle / Siedlung „Pfalzbach" 75 R Siedlung „Auf Kiesel" 76 R/N Alter Weg (Straße) „Grundstück Bürger" 77 N Fangwehr „Enzmündung" 78 StZ Fundstelle „Höhe 355,20" 79 StZ Fundstelle „Steinecker" 80 StZ Fundstelle „Auf dem Onner" 81 StZ Fundstelle „Distr. 7 - Am Fielsbach" 82 StZ Fundstelle „Prümbrücke" 83 StZ Fundstelle „Horgart" 84 StZ Fundstelle „Hälemsheck, nördliches Prümufer" 85 StZ Fundstelle „Südlich von Höhe 373,20" 86 StZ Fundstelle „Östlich vom Dediger Berg" 87 StZ Fundstelle „Östlich von Distr. 10" 88 StZ Fundstelle „Östlich von Distr. 11" 89 StZ Fundstelle „Holsthumerberg-Ostrand Eschbach" 90 StZ Fundstelle „Wonnersberg" 91 StZ Fundstelle „Koosten" 92 StZ Fundstelle „Schaaren" 93 StZ Fundstelle „Mühlenflur" 94 StZ Fundstelle „Nördlich der Straße nach Schankweiler, Grundstück Dichter" 95 StZ Fundstelle „Nördlich der Straße nach Schankweiler" 96 R Grab „Nahe Höhe 355,20, dicht an Weg H.-Alsdorf" 97 AStZ Fundstelle „200 m nordwestlich von Höhe 373" 98 Fundstelle 99 Fundstelle 100 R Fundstelle / Siedlung 101 StZ Siedlung „Onner” 102 StZ Siedlung „Beim Langenstein” 103 StZ Siedlung „Holsthumer Berg” 104 StZ Fundstelle Ortsgemeinde Irrel

1 R Fundstelle 2 R Fundstelle 3 M Siedlung / Höhle „Heinzenberg, Ostseite-Distrikt 15" 4 Fundstelle (Felsinschrift) „Hundskaul" 5 V Fundstelle „Irreler Heide" 6 V Fundstelle „Irreler Heide" 7 R Siedlung „Münsterbüsch" 8 V Fundstelle „Katzenkopf" 9 V/R Gräber „Auf der Heid / Südost-Hang Katzenkopf" 10 V Fundstelle 11 R Fundstelle 12 R Fundstelle (Brunnen) „Unten auf der Hard"

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 184

13 F Gräber „Omesen" 14 F Gräber „Büchelstraße / Ortslage“ 15 V Siedlung 16 V/R Gräber „Irreler Mühle" 17 R Siedlung „Fank" 18 V Fundstelle „Langenberg" 19 StZ Fundstelle „Königsberg" 20 V Fundstelle „Maar-Auel" 21 V Fundstelle „Hutberg" 22 V Fundstelle Du côté de Prüm zur Ley" 23 R Gräber „Berghang, kurz vor dem Wald, rechte Prümseite , circa 300 m vom Ort" 24 Fundstelle „Reimichshöfchen / Remichsberg" 25 Gräber „Einigt (Steinbruch)" 26 Alte Kirche (Gräber) „Linkes Prümufer, westlich von der Brücke, nahe Karthaus"" 27 R Höhle 28 Mühlsteinbruch „Heinzenberg / Distrikt 15-Tudorfelsen" 29 R Fundstelle (Weiheinschrift / Merkur) „Grundstück Heck ” 30 R Fundstelle „Irreler Heide” Ortsgemeinde Kaschenbach

1 R Siedlung „Alsdorfer Höh” 2 R Gräberfeld 3 R Siedlung „Alsdorfer Heide” 4 R 5 R Fundstelle „Im Brühl” 6 StZ Fundstelle 7 R Siedlung „Tommesbor / Im Wiesenfeld” 8a R Fundstelle (Münzfund) „Alte Heide” 8b R Fundstelle (Münzfund) „Alte Heide” 8c R Fundstelle (Münzfund) „Alte Heide” 9 BZ/ EZ/ R Grabhügel „Distrikt 1/ 2-Graulsbüsch” 10 StZ Fundstelle 11 R Fundstelle 12 R Siedlung „Am Tribelsbor, 300 m nördlich der Straße von Kaschenbach nach Gilzem” 13 R Siedlung „Alte Heide” 14 R Siedlung „Im Wiesenfeld” 15 M/N Brunnen „Tommesbor” 16 Siedlung / Altes Dorf „In den Höfen” Ortsgemeinde Menningen

1 V Siedlung 2 R Fundstelle (Kalkofen) „Bei Scholtes, nahe Prümbrücke” 3 V Fundstelle 4 V Fundstelle 5 V Fundstelle 6 V Fundstelle „Königsberg” 7 V Gräber „Kleinbüsch” 8 R Siedlung „Acht, nahe der Kirche / Ortslage“ 9 R/F Gräber / Siedlung „Irreler Mühle/Katzenwinkel” 10 V Gräber „Auf dem Balken” 11 V Gräber „Auf dem Balken” 12 V/R Fundstelle „Auf dem Balken” 13 V Fundstelle „Auf dem Balken” 14 R Siedlung „Bröhl” 15 StZ Fundstelle 16 M Fundstelle Ortsgemeinde Minden

1 R Gräber „Jünkerkopf- Nordwesthang” 2 R Fundstelle 3 Fundstelle „Auf Besselt / Bäschelt“ 4 V Fundstelle „Auf Besselt / Bäschelt” 5 F Gräber „Auf Besselt” 6 V Fundstelle „Auf Jünkerkopf” 7 V Fundstelle „Jünkerkopf” 8 Erdfall 9 V/R Siedlung „Jünkerkopf-Osthang” 10 LtZ Fundstelle (Münzfund) „1080m ostnordöstlich der Kirche” 11 Fundstelle „Jünkerkopf” 12 Steinhügel „Speer-nahe westlich P. 309,7 / Östlich vom fränkischen Gräberfeld“ 13 Hügel „Goldenes Kalb / Beselter Mauer” 14 StZ Fundstelle „Auf Brimich” 15 Siedlung (Altes Dorf) „Henschdorf / Hinschdorf, auf linkem Prümufer“

Ortsgemeinde Niederweis

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 185

1 Fundstelle (Wasserleitung) 2 R Siedlung „Brekersgarten / Kaul“ 3 R Siedlung „Bicklichsfeld / Böcklichsfeld” 4 BZ/R Siedlung „Am alten Born (Böcklichsfeld)” 5 R Fundstelle (Wasserleitung) „Böcklichsfeld” 6 R Fundstelle 7 R Gräber 8 R Fundstelle (1934) 9 BZ/ EZ/R Grabhüge l/ Brandgräber „Distrikt 1/2 - Graulsbüsch” 10 R Siedlung (Packlage) 11 JStZ Fundstelle 12 AStZ Fundstelle 13 R Siedlung „Am Muckegrof” 14 R Straße 15 Fundstelle „Auf der Heid” 16 F Gräber „Im Ixenfeld” 17 R Fundstelle (Wasserleitung) „Alter Born, westlich Siedlung” 18 R Brandgräber „Im Altberg” 19 StZ Fundstelle „In der Bletsch” 20 StZ Fundstelle „Mäusefeld / Mäuseflur” 21 StZ Fundstelle „Unten auf der Junk” 22 StZ Fundstelle „Auf den Buchen / Rekelsflos, nahe Gemeindegrenze Kaschenbach“ 23 StZ Fundstelle „Rederchen” 24 StZ Fundstelle „Altenberg - Steinbruch, direkt an Straße” 25 StZ Fundstelle „Im Wald nördlich von Niederweis” 26 V Siedlung „Einicht” (= Einigt) 27 R Siedlung „Im Kiemen” 28 R Siedlung / Gräber „Alte Kirch” 29 R Siedlung „Nahe Höhjunk, TP 327,30” 30 R Siedlung „Auf Falickert / Auf Mauernfeld / Jeichen” 31 R Siedlung „In der Bletsch” 32 R Siedlung „Mauernfeld” 33 R Fundstelle (Wasserleitung) „Hustert” 34 R Gräber „Nonnenfeld - ehemaliges Kloster” 35 R Fundstelle (Münzfund) „In der Pletsch” 36 V Fundstelle „Grünenbaum” 37 V Fundstelle „Fankenberg” 38 V Fundstelle „Alte Heide” 39 JStZ Fundstelle „Unter dem Graulsbüsch” 40 R Fundstelle „Auf dem Lagerberg” 41 StZ Fundstelle „Graulsbüsch-Südhang“ 42 R Fundstelle / Grab „Graulsbüsch / Bei den Keltengräbern" 43 R Fundstelle „Graulsbüsch” Ortsgemeinde Peffingen

1 EZ Grabhügel „Relandsbüsch” 2 V Fundstelle 3 R Siedlung „Hölzchen” 4 StZ Fundstelle „Hartberg - Nordostrand” 5 V Brandgrab 6 V Brandgrab 7 JStZ/ HZ Siedlung „Auf dem Brand” 8 R Fundstelle (Kalkofen) 9 R Straße 10 SpBZ Gräber „Distrikt 6 - Peffinger Berg, am Weg zwischen Holzkreuzchen und Katzenloch” 11 HZ Fundstelle „Hartberg - Ostrand” 12 JStZ Fundstelle „Hartberg - Ostrand” 13 BZ Fundstelle „Nördlich vom Hartberg” 14 JStZ Siedlung „Nordwestlich vom Holsthumerberg” 15 StZ Fundstelle „Auf Längten” 16 R Fundstelle (Münzfund) „Unterhalb Plateaurand“ 17 V Siedlung „Hartberg” 18 Siedlung „Alte Scheuer / Altscheuer” 19 Fundstelle „Neue Straße” 20 StZ Siedlung „Südlich vom Hartberg” 21 JStZ Siedlung „Hartberg - Nordostrand” 22 R Siedlung „Im Flur” 23 R Siedlung „In den Kreuzfeldern, nahe hölzernem Kreuzchen” 24 Fundstelle „Röder, dicht an Straße von Stockem nach Peffingen“ 25 StZ Fundstelle „Ostrand vom Plateau” 26 StZ Fundstelle „Nordwestlich vom Holsthumerberg - Lehmfelder” 27 Fundstelle „Nördlich vom Holsthumerberg” 28 StZ Fundstelle „Sportplatz” 29 StZ Fundstelle „Nördlich vom Holsthumerberg - Hölzernes Kreuzchen” 30 R Fundstelle (Münzfund) „Peffinger Berg, nahe des hölzernen Kreuzchen) 31 R Fundstelle „Altscheuer" 32 StZ Fundstelle „Hartberg“

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 186

Ortsgemeinde Prümzurlay

1 R Siedlung „Mausbach / Mausebach” 2 Befestigung (Wallanlage) 3 R Befestigung (Wallanlage) „Geislay” 4 Befestigung (Wallabschnitte) „Auf Plateau” 5 BZ/ LtZ/R Fundstelle / Siedlung 6 JStZ Fundstelle 7 M Fundstelle „Dorfkirche” 8 StZ Fundstelle 9 StZ Fundstelle 10 StZ Fundstelle (Schleifrillen) 11 StZ Fundstelle 12 V Fundstelle 13 StZ/M Fundstelle 14 V Siedlung 15 R/N Fundstelle 16 V Fundstelle 17 R Siedlung „Laeisenhof” 18 Befestigung „Prümer Burg” 19 M Fundstelle 20 Fundstelle „300m südlich der Burg” 21 Fundstelle 22 Fundstelle 23 Fundstelle 24 Fundstelle 25 Fundstelle 26 Mühlsteinbruch 27 R Fundstelle 28 StZ Fundstelle Ortsgemeinde Schankweiler

1 R Gräber „Auf dem Kreuz” 2 F Gräber „Wichterberg” 3 R/M Siedlung „Östlich von der Rohrbacher Mühle” 4 V Fundstelle 5 JStZ/ EZ Siedlung (Grab) „Hartberg” 6 V Fundstelle 7 JStZ Siedlung „Südhang vom Hartberg” 8 Fraubillenhöhle 9 R Wallanlage 10 JStZ Fundstelle „Nördlich der Straße von Schankweiler nach Stockem” 11 JStZ Fundstelle 12 JStZ Fundstelle „Nördlich der Rohrbacher Mühle” 13 StZ Fundstelle „Am Weg in Nähe der Gemeindegrenze zu Ernzen” 14 JStZ Fundstelle „Hartberg - Südwesthang” 15 R Fundstelle (Münzfund) „Hartberg - Südrand” 16 StZ Fundstelle „Am Weg von der Schankweiler Klause zur ”Wikingerburg”” 17 V Siedlung 18 JStZ Fundstelle „Nördlich von Schankweiler” 19 StZ Fundstelle „Hartberg” 20 Grabhügel „Treischen / Napoleonsgärtchen” 21 Fundstelle „Gebäude, nahe Schankweiler Klause” 22 Fundstelle 23 Fundstelle 24 Fundstelle 25 Fundstelle 26 Fundstelle 27 StZ Fundstelle „Hartberg-Südwestrand” 28 StZ Siedlung „Hartberg“ Ortsgemeinde Wallendorf

1 V Fundstelle „Langenberg / Langen Berg” 2 JStZ Fundstelle „Bocksberg / Berberg” 3 V Fundstelle 4 R Fundstelle „Bocksberg” 5 R Fundstelle 6 M Gräber „Auf dem Boxberg/Bocksberg” 7 V Fundstelle 8 F Gräber „In der Schleif / In der Schuppkaul” 9 R Fundstelle 10 R Fundstelle (Brückenreste) 11 V Fundstelle 12 R Siedlung 13 StZ Siedlung „Kastell-Berg - Südwestrand” 14 R Siedlung 15 AStZ Fundstelle 16 V/R Höhenbefestigung „Kastell-Berg / Kasselt”

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 187

17 StZ Fundstelle „Kastell-Berg” 18 V Fundstelle 19 V Völkerhöhle „Ostseite Distrikt: 9-Hardt” 20 R Gräber 21 V Gräber 22 F Gräber 23 V Fundstelle „Bei der Napoleonseiche” 24 V Höhle „Unterhalb Scheuerflur” 25 V Fundstelle (Monolith) 26 V Fundstelle (Monolith) 27 R Straße 28 Wall „Jagen 4/ 5-Scheuerflur” 29 StZ Fundstelle „Auf Kasselt" 30 StZ Fundstelle „Auf Kasselt” 31 R Fundstelle „Auf Kasselt" 32 StZ Fundstelle „Kastell-Berg / Kasselt-Südrand” 33 M Wüstung 34 StZ Siedlung „Nördlich Langenberg” 35 Höhle „Mortlei” 36 Gräber (Körpergräber) „Circa 100 m nordöstlich der Kirche / Ortslage“ 37 Straße 38 StZ Fundstelle „Abschnittsgraben, bei Kapelle” 39 StZ Fundstelle „Grundstück Gebrüder Hoffmann, nördlich der Kirche” 40 AStZ Fundstelle „Nähe Bahnhof / Wallendorferbrück” 41 V Fundstelle „Rechtes Sauerufer, etwas unterhalb der Brücke” 42 NZ Brunnen „Im Brunnengärtchen” 43 R Gräber „In der Schuppkaul” 44 R Brandgräber „Klick / Auf der Klick” 45 R Siedlungsstelle „Auf Goldknapp” 46 R Fundstelle „Goldenes Kalb” 47 R Fundstelle „Tempelherrn” 48 StZ Fundstelle „Langenberg" 49 StZ Fundstelle „Langenberg" 50 StZ Fundstelle „Bocks-Berg" 51 StZ Fundstelle

Zeit Kürzel Vorgeschichte V Steinzeit StZ Bronzezeit BZ Hunsrück-Eifel-Kultur HEK Junglatènezeit JLT Römerzeit R Mittelalter M Frankenzeit F Neuzeit N

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Irrel 188

Altablagerungen im Verbandsgemeindegebiet Irrel (Quelle: Bezirksregierung Trier 1994)

ARBEITSGEMEINSCHAFT • HGH • ISU planungsgruppe