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Modellvorhaben Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen

Modellregion Eifelkreis -Prüm Ziele – Vorgehen – Ergebnisse

Das Modellvorhaben

Mit dem Modellvorhaben leistet das Bundes­ Zu den Zielgruppen zählen u. a. Jugendliche, ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Familien mit Kindern und Senioren. Durch ihre einen Beitrag dazu, gleichwertige Lebensverhält­ aktive Einbindung können ihre Ideen aufge­ nisse in ländlichen Räumen zu gewährleisten. nommen und die Akzeptanz und Effizienz von Es soll die 18 Modellregionen dabei unterstützen, künftigen Lösungen gefördert werden. Daseinsvorsorge, Nahversorgung und Mobilität besser zu verknüpfen, um die Lebensqualität in Je nach Ausgangsbedingungen variiert der der Region zu verbessern und wirtschaftliche strategische Ansatz des Modellvorhabens in den Entwicklung zu ermöglichen. einzelnen Regionen. Während ein Konzept zur Bündelung von Standorten der Daseinsvorsorge In dem Modellvorhaben wird besonderer Wert in „Kooperationsräumen“ eher nur mittel- bis darauf gelegt, dass neben Politik, Verwaltung, langfristig umgesetzt werden kann, wird sich Zivilgesellschaft sowie Anbietern von Daseins­ ein integriertes Mobilitätskonzept auch schon vorsorgedienstleistungen und Nahversorgung in kürzerer Frist auf die vorhandene Verteilung von Beginn an auch die verschiedenen Ziel- und der Daseinsvorsorgeeinrichtungen ausrichten Nutzergruppen vor Ort aktiv in die Entwicklung können. In Verbindung mit dem Kooperations­ und Umsetzung von Standortkonzepten und raumkonzept muss dieses Mobilitätskonzept so Mobilitätsangeboten eingebunden werden. flexibel gestaltet werden, dass es jederzeit an die Umsetzung des Kooperationsraumkonzeptes angepasst werden kann.

Bestandsaufnahme Beteiligungs- • Standorte Daseinsvorsorge • IST-Mobilitätsangebot konzept • Kleinräumige • Haltestellen georeferenziert Bevölkerungsprognose • Nahverkehrsplan Nutzergruppen • Bedarfsanalyse von Versorgung und Mobilität • Kinder und • Bewertung der Angebote und Standorte Jugendliche • Familien Kooperationsraumkonzept Mobilitätskonzept •  Ältere • Festlegung von Kriterien zur • Hierarchischer Netzaufbau Menschen Abgrenzung • Erreichbarkeitsanalysen und • Bündelungsmöglichkeiten von Netzknoten Politik Aufgaben und Standorten • Mobilitätsangebote (überregional, regional, Öffentlichkeit Investive Binnenerschließung) Projekte • Integration von Kooperationsraum- und Mobilitätskonzept • Handlungsoptionen + Maßnahmenkatalog

Auswahl Piloträume und Umsetzung • Festlegung von Piloträumen • Maßnahmenplan in Piloträumen • Beschluss durch politische Gremien

Abb. 1: Arbeitspakete des Modellvorhabens (Quelle: BMVI) Die Modellregion Eifelkreis Bitburg-Prüm

Die Region im Überblick

Abgrenzung der Region als größte Gemeinde im Kreisgebiet eine Ein­ Die Modellregion Eifelkreis Bitburg-Prüm ist mit wohnerzahl von 14.540 (Stand 31.12.2016). rund 1.626 qkm flächengrößter und mit rund 98.000 Einwohnern der am dünnsten besiedelte Die selbstständigen Ortsgemeinden sind fünf Landkreis in Rheinland-Pfalz. Verbandsgemeinden im Landkreis zugeordnet, die nach der Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz Im Nordosten grenzt er an den Landkreis jeweils eine hauptamtliche Verwaltung für die , im Osten an Bernkastel-Wittlich und Kommunen bereitstellen. Die Kreisstadt Bitburg im Südosten an -Saarburg. Südwestlicher hat den Status einer verbandsfreien Gemeinde Nachbar ist das Großherzogtum Luxemburg, mit eigener Verwaltung. im Nordwesten das Königreich Belgien. Daraus ergibt sich zu beiden Nachbarländern eine Grenzlinie von 136 km Länge.

Eckdaten Fläche 1.626 km² Einwohner ca. 98.000 Bevölkerungsdichte (Einw./km²): 60,3 Gemeinden (selbständig) 234 Verbandsgemeinden / Stadt Bitburg 6

Abb. 3: Eifelkreis, administrative Grenzen

Dabei ist die Struktur innerhalb des Kreisgebietes sehr heterogen. So umfasst die Verbandsgemein­ de Speicher neun Gemeinden mit insgesamt ca. 9.000 Einwohnern, während beispielsweise die Verbandsgemeinde bei ähnlicher Einwoh­ Abb. 2: Lage der Modellregion (Quelle: BBSR) nerzahl 43 Gemeinden einschließt.

Geografische/Siedlungsstrukturelle Aktuelle Prognosen sehen für das Kreisgebiet Besonderheiten, besondere Herausforderungen insgesamt eine weitgehend stabile Bevölke­ Neben der Grenzlage zu Luxemburg und Belgien rungsentwicklung. Der demographische Wandel stellt die kleinteilige Siedlungsstruktur im macht sich jedoch verstärkt in einer deutlichen Eifelkreis eine ganz besondere Herausforderung Alterung der Gesellschaft bemerkbar, die auch dar: Von den insgesamt 234 Ortsgemeinden in Zukunft weiter voranschreiten wird. (gemeindereichster Landkreis in Deutschland) sind 81 % Klein- und Kleinstgemeinden mit Ziele der Modellregion weniger als 500 Einwohnern, 50 % haben sogar Angesichts der besonderen Problemlage im weniger als 200 Einwohner. Über 60 der 100 Eifelkreis, die durch eine geringe Bevölkerungs­ kleinsten Gemeinden in Rheinland-Pfalz liegen dichte, sehr kleinteilige kommunale Strukturen im Eifelkreis. Selbst die Kreisstadt Bitburg zählt und die Lage an mehreren Staatsgrenzen

2 Die Modellregion Eifelkreis Bitburg-Prüm

gekennzeichnet ist, erfordert die Bewältigung Dafür sollen öffentliche, privatwirtschaftliche der Herausforderungen in den Bereichen Versor­ und zivilgesellschaftliche Akteure einge­ gung und Mobilität besondere Anstrengungen. bunden werden. – Die identifizierten Pilot-Kooperationsräume Ziel des Eifelkreises ist es, den Bewohner/innen werden mit Bürger/innen und Akteuren die Versorgungs- und Infrastrukturvoraus­ der Zivilgesellschaft vor Ort diskutiert, ­be setzungen in einer Weise zu erhalten und zu sprochen und bei Bedarf ergänzt, um die entwickeln, die die Menschen dazu bewegt, Praxistauglichkeit sicherzustellen sowie als im Eifelkreis zu leben, zu bleiben oder auch Grundlage für die anschließende Umsetzung dort hinzuziehen. von Projekten zu dienen. – Es werden Umsetzungsprojekte in den Koope­ Untersuchungen zur Bleibeorientierung junger rationsräumen identifiziert, die über eine Menschen im Eifelkreis haben ergeben, dass finanzielle Unterstützung aus dem Projekt diese von einer hohen regionalen Identität ge­ angestoßen oder als Vorbereitung für weitere prägt sind und gerne auch zukünftig im Eifelkreis Projekte zur Verstetigung finanziert werden. bleiben möchten. Neben der Sicherung der Versorgung und dem Angebot an Ausbildungs- Einordnung in den regionsspezifischen und Arbeitsplätzen bildet dabei besonders das Planungs- und Entwicklungskontext Mobilitätsangebot einen wichtigen Faktor. Der Eifelkreis ist aufgrund seiner Struktur in besonderer Weise von den Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen und ist sich dabei gleichzeitig der Herausforderung bewusst, die Versorgung und Mobilität mittels innovativer Konzepte zu sichern. Hier ist der Eifelkreis auf vielen Ebenen und in zahlreichen Initiativen aktiv, in denen die Bedarfssituation und Lö­ sungsansätze für die zukünftige Entwicklung ermittelt werden. Dazu gehören aktuell u. a. die Aufstellung des integrierten Kreisentwicklungs­ Abb. 4: Bürger/innen der Eifelgemeinde konzepts (KEK), das Projekt „Zukunftscheck Dorf“, Zukunftswerkstätten und ein ständiger Die Bausteine des Modellvorhabens stellen Arbeitskreis zur Sicherstellung der ambulanten eine ideale Gelegenheit dar, die Entwicklung im ärztlichen Versorgung, die Umsetzung des Eifelkreis weiter positiv voranzubringen und die ÖPNV-Konzept Nord (Land Rheinland-Pfalz) und wichtigen Planungen sinnvoll zu verknüpfen. die Anerkennung als LEADER-Region für die Mit dem Projekt verfolgt der Eifelkreis die Förderperiode 2014 – 2020. folgenden Ziele: – Für das Kreisgebiet werden flächendeckend Das Modellvorhaben bietet die Chance, Kooperationsräume und tragfähige Versor­ Erkenntnisse aus diesen und anderen Projekten gungszentren definiert. einzuflechten, Planungssynergien zu nutzen und – Die Kooperationsräume bilden dabei sich im Besonderen den zentralen Themen der die Lebens­realität der Bürger/innen des Versorgung und der Mobilität intensiv widmen Eifelkreises ab, sind von Bürger/innen und zu können. Nachhaltigkeit und Kontinuität in den Gemeinden akzeptiert; sie können werden auch durch die Anerkennung des ­ dabei traditionelle Zuständigkeitsgrenzen kreises als LEADER-Region und die Verankerung überschreiten. der Mobilitätsergebnisse in neu aufzustellenden – Aufbauend auf dem vom Land Rheinland-Pfalz Nahverkehrsplänen gewährleistet. im Vorfeld erarbeiteten „ÖPNV-Konzept Nord“ sollen Möglichkeiten erarbeitet und unter­ sucht werden, die sogenannte „dritte Ebene“ der Flächenerschließung sinnvoll zu gestalten.

3 Projektstruktur und Akteure

Projektstruktur

Die Umsetzung des Modellvorhabens wurde Lenkungsgruppe zentral über ein Projektmanagement organisiert, Als Steuerungsgruppe fungierte ein eigens für das bei der Kreisverwaltung des Eifelkreises, Amt Entwicklungsprojekte gegründeter „Ausschuss für 04 - Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung, Kreisentwicklung“ des Kreistages Bitburg-Prüm. Kreisstraßenbau, Denkmalschutz angesiedelt ist. Der Ausschuss setzt sich zusammen aus zwölf Mitgliedern, benannt von den Fraktionen des Dem zentralen Projektmanagement oblag die Kreistages, sowie den sechs hauptamtlichen Implementierung des Prozesses, die Koordinie­ (Verbands-)Bürgermeistern des Eifelkreises. rung von Arbeitsgruppen, ein Schnittstellen­ management, die Netzwerk-Kommunikation, Fachliche Arbeitsgruppen die Zusammenführung der Konzeptinhalte, die Zur fachlichen Unterstützung wurden kreisver­ Initiierung von Schlüsselprojekten und die Be­ waltungsintern weitere Fachressorts bedarfs­ richterstattung. Das zentrale Projektmanagement weise hinzugezogen (z. B. Amt 08 – Straßenver­ war und ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für kehr, öffentlicher Personennahverkehr, Amt 04 alle im Modellvorhaben Beteiligten. Landesplanung, etc.). Auch externe Fachplaner/ innen ergänzten die Arbeit am Projekt mit ihrem Über ein begleitendes interdisziplinäres Projekt­ Knowhow. So wurden beispielsweise die Er­ team aus Mitarbeitern der Verwaltung wurden stellung der ortsgemeinde- und ortsteilscharfen Schnittstellen zu anderen relevanten Fachberei­ Bevölkerungsvorausberechnung, die Erstellung chen und laufenden Projekten hergestellt und des integrierten Mobilitätskonzeptes und die Planungssynergien erreicht. Unterstützungsleistungen zur Öffentlichkeits­ arbeit an externe Unternehmen beauftragt.

Abb. 5: Projektorganisation

4 Vorgehen und Ergebnisse

Erhebung der Infrastruktureinrichtungen und des Mobilitätsangebotes

Basis für die Untersuchungen im Rahmen des Parallel zum vorliegenden Modellvorhaben Projektes war eine detaillierte Aufnahme der laufen im Eifelkreis Bitburg-Prüm die Arbeiten bestehenden Einrichtungen und des Angebotes im Projekt „Zukunftscheck Dorf“. Dabei werden an Versorgung und Mobilität. kreisweit in über 170 Ortsgemeinden (von insge­ samt 235 Gemeinden des Kreises) umfangreiche Datenerhebung Bestandsdaten zu Versorgungseinrichtungen Der dabei erstellte Infrastrukturatlas gibt einen ermittelt und auf dieser Basis Konzepte für die guten und weitgehend vollständigen Überblick zukünftige Dorfentwicklung mit den ­Bürger/ über die Standorte der innen erarbeitet. Auch so konnte die Übersichts­ – Kinderbetreuung (unter 3 Jahren), karte weiter aktualisiert werden. – Kindergarten 3– 6 Jahre, – Grundschulen und weiterführende Schulen, Aus der Infrastrukturkarte ließen sich bereits – bedeutende Sport- und Kulturzentren, erste Vorschläge für Gemeinden ableiten, die – Apotheken, für die Funktion eines Versorgungszentrums in – Allgemeinmediziner, Fachärzte und Frage kommen. Krankenhäuser, – mobile Pflegeanbieter, stationäre Neben dem reinen Bestand an Versorgungsein­ Pflegeeinrichtungen sowie richtungen (über 20 Gemeinden im Eifelkreis – Bäcker, Fleischer, Lebensmitteleinzelhandel erfüllten weitgehend die Kriterien einer ent­ und Banken. sprechenden „Grundausstattung“) war für die weitere Entscheidung, ob eine Gemeinde ein Versorgungszentrum darstellt, notwendig, dass die Versorgungsfunktion auch für Nach­ bargemeinden im lokalen Umfeld erfüllt wird. Ausschlaggebend bei den Untersuchungen war demnach die Bedeutung des möglichen Versor­ gungszentrums für Gemeinden im Einzugsgebiet mit einer Erreichbarkeit von 15 Minuten.

Erreichbarkeitsanalysen Die strukturelle Besonderheit mit vielen kleinen selbstständigen Gemeinden im Eifelkreis, bei gleichzeitig großen Entfernungen zwischen Abb. 6: erfasste Einrichtungen der Daseinsvorsorge den Gemeinden erforderte eine pragmatische Vorgehensweise bei der Erreichbarkeitsanalyse. Gleichzeitig wurde im Rahmen des integrierten Kooperationsräume fassen im Eifelkreis mehrere Kreisentwicklungskonzeptes die Universität Gemeinden zusammen, so dass die innerörtliche Trier mit einer detaillierten Auswertung der Erschließung innerhalb der einzelnen (Kleinst-) Bürgerbefragung beauftragt, die im Rahmen der Gemeinden für die Abgrenzung der Koope­ Erstellung des integrierten Kreisentwicklungs­ rationsräume zunächst nicht der wesentliche konzeptes Anfang des Jahres 2016 im Eifelkreis Faktor war. durchgeführt wurde. Der zum Zeitpunkt der Analysen bestehende Auch die Bevölkerung konnte sich aktiv bei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) war im Kontrolle der Daten beteiligen. Im Rahmen der Eifelkreis weitgehend auf den Schülerverkehr Regionalkonferenzen (siehe unter „Beteiligungs­ ausgerichtet und spielte für den Normalverkehr konzept“) wurde die Infrastrukturkarte öffent­ eine absolut untergeordnete Rolle. Eine Neu­ lich vorgestellt und anhand der Hinweise aus der aufstellung des ÖPNV ist in Planung, vergleiche Bevölkerung weiter verifiziert. hierzu Kapitel „Mobilitätskonzept“.

5 Vorgehen und Ergebnisse

Ausschlaggebend für den Entwurf der Koope­ Überschneidungen zwischen den Erreichbar­ rationsräume war daher die Erreichbarkeit von keitsflächen benachbarter Versorgungszentren maximal 15 Minuten mit dem motorisierten wurden zugunsten der jeweils kürzeren Erreich­ Individualverkehr (MIV), d. h. mit dem Pkw. barkeit bereinigt. Die Berechnung erfolgte programmbasiert. Dabei wurden nicht einfach „Kreise“ um ein Versorgungszentrum gezogen oder starre Geschwindigkeitswerte angesetzt, sondern die Berechnungen basieren auf durchschnitt­ lichen Live-Verkehrsdaten für einen Samstag, 10:00 Uhr, analog der Fahrtzeitangabe in einem Navigationsgerät.

Infrastrukturausstattung Eifelkreis Bitburg-Prüm Stand 27.04.2017 Roth bei Prüm Auw bei Prüm Neuendorf

ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F

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ÖV- ÖV- BELGIEN S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F

Mützenich Buchet

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E = mc²

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ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F Großlangenfeld derzeit nicht in Betrieb

Brandscheid

ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F

ÖV- ÖV- S F Prüm Büdesheim E = mc² Fleringen

ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- S F

ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F

Oberlauch ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F Großkampenberg S F S F Lützkampen ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F

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ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F Schönecken ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F Lünebach S F S F ÖV- ÖV- Üttfeld S F

ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F () S F ÖV- ÖV- Heisdorf S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F

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ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F S F Manderscheid S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F Arzfeld S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F Steinborn

Plütscheid ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F S F S F ÖV- ÖV- S F

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ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- Hüttingen bei Lahr ÖV- ÖV- S F S F Stockem Speicher

Körperich ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- Sülm ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F S F S F Eßlingen ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F Dahlem ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F S F

ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F S F Meckel ÖV- ÖV- S F Alsdorf ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- E = mc² S F S F ÖV- ÖV- ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F ÖV- ÖV- S F S F

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Kaschenbach Prümzurlay

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Eifelkreis Bitburg-Prüm Verwaltungsgrenzen Verkehrsachsen Versorgungsschwerpunkte Infrastruktur Daseinsvorsorge und Mobilität

Gemeindegrenze Modellvorhaben Bundesautobahn E = mc² Mittelzentrum / kooperierende Zentren "Langfristige Sicherung von Versorgung ë und Mobilität in ländlichen Räumen" Bundesstraße Kinderbe- Kinder- Grund- Weiterfüh- Sport- und Verbandsgemeindegrenze treuung U3 garten 3-5 schule rende Schule Kulturzentren Bewerbung Landesstraße Kreisgrenze Grundzentrum (z. T. mit Funktionsteilung) ë Infrastrukturausstattung Bahnstrecke Apotheke Allgemein- Fachärzte / Mobile Stationäre mediziner Krankenhaus Pflege Pflege Landesgrenze Datum Name Kennzeichnung Maßstab: Ortschaft mit Ergänzungsfunktion ë PL 16.09.2015 Ol Projekt-Nr. 0112-15-022 1:50.000 ÖV- ÖV- gez. 16.09.2015 Pu Datei-Name Eifelkreis.mxd Anlage: Bäcker Fleischer Bahn- anschluss S F gepr.16.09.2015 Ol Ploteinstellung pdf, 1200ps Blätter:

Blattgröße: 134 x 90 cm Blatt-Nr. Anzahl Anzahl übrige Ortschaften Rot: 1 - 6 Grontmij GmbH Kilometer ÖV-Fahrten ÖV-Fahrten ë pro Ort Standort Koblenz T +49 261 30439-0 Bank Lebens- Bus- pro Ort 0 1 2 4 6 8 10 (Schultag) (Ferientag) Gelb: 7 - 20 Emil-Schüller-Str. 8 F +49 261 30439-22 mittel verbindung 56068 Koblenz E [email protected] Grün: > 20 Deutschland W www.grontmij.de Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2014 (bearbeitet) Zertifiziert durch die TÜV Rheinland Cert GmbH (www.tuv.com, ID 9108622071) nach ISO 9001:2008, ISO 14001:2004, OHSAS 18001:2007 Abb. 7: Infrastrukturatlas des Eifelkreises

6 Vorgehen und Ergebnisse

Kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung

Eine wichtige Grundlage für die Definition von Nach dem Standardszenario ist im Prognose­ tragfähigen Versorgungszentren und Koopera­ zeitraum bis 2030 insgesamt von einer weit­ tionsräumen ist die genaue Kenntnis über den gehend stabilen bzw. nur leicht abnehmenden aktuellen Stand und die zukünftige Entwicklung Gesamtbevölkerung im Eifelkreis auszugehen, der Bevölkerungszahlen im Kreisgebiet. von 96.507 EW zu Beginn des Jahres 2016 auf 95.451 EW im Jahr 2030 (-1,1 %). Jedoch wird Mit der Durchführung einer kleinräumigen Be­ erwartungsgemäß das Durchschnittsalter der völkerungsvorausberechnung auf Ortsteilebene Bevölkerung zunehmen, von einem Altersdurch­ wurden die Daten zur Bevölkerungsentwicklung schnitt von derzeit 45 Jahren auf 48 Jahre im kreisweit auf Ortsgemeinde- und Ortsteilebene Jahr 2030. analysiert. Die Berechnung erfolgte mit Hilfe des Prognose-Tools „demosim“ durch die statmath Bei einer kleinteiligeren Betrachtung auf GmbH (Gießen). Ebene der Ortsgemeinden fällt auf, dass im Kreisgebiet kaum explizite Zentren mit „Sogfunktion“ auf das Umland erkennbar sind. Anders als in vielen anderen ländlichen Räumen üblich, sind im Eifelkreis keine eindeutigen Konzentrationen von Bevöl­ kerungszu- oder -abnahmen zu erkennen. Gemeinden mit positiver und Gemeinden mit negativer Entwicklungsprog­ nose liegen häufig räumlich in engem Zusammenhang.

Die reine Einwohnerzahl/Größe der einzelnen Gemeinde spielt nach den Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberech­ nung keine wesentliche Rolle für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde. Die Prognose hat die Annahme, dass größere Gemeinden eher bessere Entwicklungsaussichten haben als kleine Gemeinden, explizit NICHT bestätigt. Vielmehr sind bei vielen vergleichsweise großen Gemeinden (innerhalb der kleinteiligen Struktur des Eifelkreises kann man hier von Gemeinden über 1.000 EW sprechen) häufig größere Herausforderungen zu erken­ nen als bei kleinen Gemeinden des Untersuchungsgebietes, deren Entwicklung sich häufig als stabil darstellt. Abb. 8: Veränderungen der Bevölkerung bis 2030 nach Ortsgemeinden

7 Vorgehen und Ergebnisse

Beteiligungskonzept und Öffentlichkeitsarbeit

Am 27.09.2016 fand in der Stadthalle Bitburg mit Im Vordergrund stand dabei der Austausch an dem „Forum I“ die öffentliche Auftaktveranstal­ thematischen Treffpunkt-Stationen. Insgesamt tung zum Modellvorhaben und dem integrierten nutzten fast 1.000 Bürger/innen die Möglichkeit, Kreisentwicklungskonzept statt. Die Teilnahme im direkten Austausch mit Vertretern aus Politik, von über 200 Bürger/innen, Akteuren und Ge­ Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft die zu­ meindevertretern aus dem Kreis zeigte das hohe künftige Entwicklung des Eifelkreises zu diskutie­ Interesse an einer zukunftsfähigen Entwicklung ren und aktiv mitzugestalten. Die Diskussionen zu des Eifelkreises in der Bevölkerung. Versorgungszentren und die direkte Zuordnung der einzelnen Gemeinden durch die Bewohner/ In fünf weiteren Regionalkonferenzen in den innen selbst waren dabei besonders hilfreich. Verbandsgemeinden wurde über die Projekte und zentralen Handlungsfelder der zukünftigen Entwicklung informiert und möglichst vielen Bürger/innen die Möglichkeit gegeben, sich an den wegweisenden und rahmengebenden ­Planungen und Projekten zu beteiligen. Be­ sonders der Aufbau zukünftig tragfähiger Versorgungs- und Mobilitätsstrukturen wurde im Rahmen der Konferenzen erörtert.

Abb 10: Regionalkonferenz der VG Speicher

Innerhalb der bestehenden Internetpräsenz des Eifelkreises wurde eine eigene Seite zur Kreisent­ wicklung und zu dem Modellvorhaben erstellt. Auf der Informationsseite sind alle Informationen rund um das Modellvorhaben des BMVI und weitere Projekte der Kreisentwicklung zu finden. https://tinyurl.com/ybbmmmz9 Abb. 9: Regionalkonferenz der VG

8 Vorgehen und Ergebnisse

Kooperationsraumkonzept

Auf der Basis der Bestandsanalyse, ergänzt Pilot-Kooperationsräume um die Ergebnisse der Erreichbarkeitsanalyse Am 26.10.2017 fand eine Ortsbürgermeister­ (s.o.), wurden die Standorte der Versorgungs­ konferenz statt, bei der über die Ergebnisse zentren und die Abgrenzung der Kooperations­ und insbesondere die Versorgungszentren räume erarbeitet. und Kooperationsräume informiert wurde. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung wurden in Wesentliches Kriterium bei der Festlegung der enger Abstimmung mit und auf Vorschlag der Kooperationsräume war die Lebensrealität Verbandsgemeinden die fünf Pilotkooperations­ der Bürger/innen im Eifelkreis. Im Rahmen räume definiert. Wesentliche Kriterien waren der durchgeführten fünf Regionalkonferenzen die Bereitschaft, aktiv als Kooperationsraum an wurde dem Themenbereich „Versorgungszen­ der Umsetzung von Projekten mitzuarbeiten, tren und Kooperationsräume“ ein besonderer das Vorhandensein erster Projektideen im Schwerpunkt beigemessen. In jeder der Regio­ Kooperationsraum sowie die Übertragbarkeit nalkonferenzen wurden an einem gesonderten auf Kooperationsräume mit vergleichbaren Thementisch die Vorschläge für zukünftige Herausforderungen in der Modellregion und Versorgungszentren und entsprechende Koope­ ggf. darüber hinaus. rationsräume in der jeweiligen Verbands­ gemeinde herausgearbeitet. Insbesondere Die Entscheidung wurde im Steuerungsgremium die räumliche Orientierung der Bevölkerung (Ausschuss für Kreisentwicklung) getroffen. hinsichtlich bestimmter Infrastrukturen (z. B. In einem weiteren Schritt fanden im Rahmen Pendlerverflechtungen, Einzugsbereiche der von Pilotkooperationsraum-Workshops mit den Schulen und Einkaufszentren etc.) wurde mit betroffenen Ortsgemeinden in den fünf Pilot­ den Bürger/innen diskutiert. räumen weitere Termine statt.

Die Vorschläge wurden entsprechend ihrem tatsächlichen Bedarf angepasst und als Basis für die weitere Projektarbeit genutzt.

In fünf engagierten und an Kooperation interes­ sierten Piloträumen sollten dann bis zum Projekt­ abschluss im Juni 2018 erste Projekte angestoßen und in die Umsetzung gebracht werden.

Als Kooperationsräume wurden Arzfeld, Bitburg, Bleialf, , Irrel, Kyllburg, Mettendorf, Neuerburg, Prüm, Schönecken, Speicher, Wax­ weiler, Bettingen, Körperich, Karlshausen und Pronsfeld herausgearbeitet.

9 Vorgehen und Ergebnisse

Eifelkreis Bitburg-Prüm - Kooperationsräume

Bevölkerung (Stand 22St.adtky0ll 6.2018) Juenkerath Industrie- und Gewerbepark W iesbaum Kleenerich

Wiesbaum Auf dem Kruchler Leudersdorf Feriendorf Wirfttal Schueller Krimm

Ormont An der Provinzialstrasse Goennersdorf

Flesten Verschneid

Feriendorf Lissendorf

Wischeid Roth/Puem Schoenfeld Kerpen (Eifel) Auw/Pruem Kobscheid Berndorf Laudesfeld Reuth Loogh

Basberg

Schlausenbach

Neuendorf Auel

Walsdorf Alter Bahnhof Olzheim Zilsdorf Kleinlangenfeld Bolsdorf Radscheid Oberlascheid Niederbettingen Lammersdorf Halenfeld Muetzenich Kalenborn Dohm Scheuern Wascheid Urb Niederlascheid Willwerath Hohenfels-Essingen Schweiler Roth Buchet Bewingen Bleialf Steinebrueck Q

Oos Muellenborn Industriegebiet -Bewingen Gondenbrett Hontheim Berlingen Ihren Sellericherhoehe Gondelsheim Elcherath Sellerich Obermehlen Weinsheim Schwirzheim KR Prüm Grosslangenfeld Herscheid EW 2016: 11284 KR Bleialf EW-Entwicklung 2016-2030: -4,7 % Winterspelt Niedermehlen Tafel Baselt EW 2016: 4005 Dausfeld Auf Scheid Bruehlborn Gerolstein EW-Entwicklung 2016-2030: -4,2 % Buedesheim Lissingen Gees Hillenseifen Eigelscheid Pruem Hinterhausen Heckhalenfeld Steinm ehlen Q Fleringen

Wallersheim

Niederpruem Weinsfeld Rom mersheim Habscheid Buescheich Niedereich Watzerath Heckhuscheid Pittenbach Michelbach Ellwerath Giesdorf

Birresborn Oberhersdorf Schlossheck Kopp Niederhersdorf

Welchenhausen Grosskampenberg ProQnsfeld Niederlauch Schoenecken Jakobsknopp KR Pronsfeld Orlenbach Kesfeld Masthorn Q EW 2016: 3287 Winringen Luetzkam pen EW-Entwicklung 2016-2030: -4,3 % Weissenseifen Matzerath Dingdorf Oberuettfeld Seiwerath Muerlenbach Salm Harspelt Strickscheid Leidenborn Lautzerath Niederuettfeld Luenebach Herzfeld KR Schönecken Manner Euscheid Lierfeld Sevenig (Our) Heisdorf EW 2016: 4595 EW-Entwicklung 2016-2030: -6,8 % Bahnhof Uettfeld Eilscheid Nimsreuland Merlscheid Auf Hasert Roscheid Sengerich Hoelzenkopp Stalbach Huf Weidenbach Kinzenburg Dackscheid Densborn Binscheid Eschfeld Neustrassburg Wawern Lichtenborn Heilhausen Lasel KR Arzfeld Kopscheid EW 2016: 3441 Pintesfeld Lascheid Neuheilenbach EW-Entwicklung 2016-2030: -1 % Burbach Reiff Manderscheid Balesfeld Feuerscheid Usch Nimshuscheid Zendscheid Q Nimshuscheider Muehle

QArzfeld Neidenbach Reipeldingen Lauperath Pluetscheid Irrhausen Bruderholz Auf den Kaulen Dahnen NiedeKrpiRers Wcheaid xweiler Irrhausen F erienh. Daleiden Q Bellscheid EW 2016: 2976 Neurath Mauel Kickeshausen EW-Entwicklung 2016-2030: -1,5 % Windhausen Olm scheid Steinborn Krautscheid Oberpierscheid Ringhuscheid Heilenbach Seffern Sankt Thomas Emm elbaum Heilbach Sefferweich Mohrweiler KR Daleiden Jucken Schleid Dasburg EW 2016: 2218 Malbergweich EW-Entwicklung 2016-2030: -4 % Amm eldingen (Neuerb.) Philippsw eiler Seinsfeld Uppershausen Roellersdorf Kyllburgweiler Grimbach Preischeid Oberweiler Malberg Zweifelscheid Plascheid Ehlenz Q Eisenschmitt Falkenauel Kyllburg Niederweiler Bickendorf Oberkail Leimbach Karlshausen Etteldorf Sevenig (Neuerb.) Q Liessem Fliessem Echtershausen Wilsecker KR Kyllburg Affler Orsfeld Altscheid EW 2016: 5743 Biersdorf Huetten Neuerburg Ham m EW-Entwicklung 2016-2030: -9,3 % Weidingen Hof Hau Scheitenkorb Q Gransdorf Dauwelshausen KR Neuerburg Uebereisenbach KR Karlshausen Gindorf EW 2016: 2516 Wiersdorf EW 2016: 908 Herbstmuehle EW-Entwicklung 2016-2030: -1,6 % Gelsdorf EW-Entwicklung 2016-2030: -4,4 % Fischbach-Oberraden Koosbuesch Koxhausen KR Bitburg Huetterscheid Badem Rodershausen Utscheid Erdorf Gemuend Muxerath Hermesdorf EW 2016: 28165 Rittersdorf Russdorf EW-Entwicklung 2016-2030: 0,6 % Buscht Feilsdorf Wissmannsdorf Matzen

Niederraden Pickliessem Nasingen Spangdahlem Waldhof-Falkenstein Brecht Baustert Metterich Obergeckler Brimingen Q Niedergeckler Sinspelt Bauler Dudeldorf Niederkail Muelbach Stahl Bitburg Gondorf Oberweis Huettingen/Kyll Burg Moetsch KR Mettendorf Huett Geichlingen EW 2016: 3048 Niehl Olsdorf EW-Entwicklung 2016-2030: -4 % Mettendorf Philippsheim Q Masholder Beilingen Arenrath BettQingen Birtlingen Flugplatz Bitburg Herforst KR Bettingen Messerich Obersgegen Niersbach Huettingen/Lahr EW 2016: 2875 Roehl Halsdorf Ingendorf Q EWSto-cEkenmtwickWleuttnlinge n2016-2030: -6,5 % Scharfbillig Speicher KR KoKeoerrpeericrhich Niederstedem Oberstedem Roth/Our Q EW 2016: 3295 Dockendorf Enzen KR Speicher Greverath EW-Entwicklung 2016-2030: -0,1 % EW 2016: 9189 Seimerich Nusbaum Suelm EW-Entwicklung 2016-2030: 6,6 %

Hom merdingen Esslingen Niedersgegen Dahlem Peffingen Stockigt Trimport Gentingen Wolsfeld Heidweiler Preist Kruchten Nusbaumerhoehe Schankweiler Schoenfelderhof Auw/Kyll Idenheim Amm eldinge/Our Dierscheid Holsthum Orenhofen

Biesdorf Meckel Alsdorf Hosten Zemm er

Wallendorf

Schleidweiler Naurath (Eifel) Idesheim Daufenbach

Gilzem Ittel Rodt Pruemzurlay Hofweiler Muehlenfluerchen

KR Irrel Helenenberg Bollendorf EW 2016: 8962 EW-Entwicklung 201Q6-2030: 4,5 % Eisenach Welschbillig Foehren Irrel Träg Kordel Ferienh. Ernzen Weilerbach Menningen Kordel

Moehn Kim mlingen Bleischmelz Am Bahnhof Schw eich Minden Haardthof Quint Schweich Legende E-brueck Auf der H eide Edingen Issel Godendorf Olk Newel Butzweiler Q Versorgungszentrum Ehrang

Ralingen Verbandsgemeindegrenze Longuich Autobahn Bundesstraße Kreisstraße Gemeindegrenze Ortslage Überlappung Karlshausen/Neuerburg

Einwohner 2016 Einwohner 2030 Kilometer ± 0 1,25 2,5 5 7,5 10

Abb. 11: Kooperationsraumkonzept der Modellregion

10 Vorgehen und Ergebnisse

Mobilitätskonzept

Der straßengebundene ÖPNV im Eifelkreis im Die Ziele des Projektes sind insbesondere Status quo ist von eigenwirtschaftlichen Verkehrs­ – die Gestaltung eines zukunftsorientierten leistungserbringungen geprägt, die stark auf den ÖPNV in der Region; Schülerverkehr ausgerichtet sind. Lediglich auf – die Sicherstellung eines ausreichenden den Hauptachsen Bedienangebotes, auch abseits nachfrage­ – Prüm – Bitburg – Trier, starker Verkehrsachsen; – Prüm – Dasburg – Luxemburg und – die Sicherstellung der Daseinsvorsorge der – Bitburg – Irrel – Luxemburg Bevölkerung über den herkömmlichen ÖPNV; finden regelmäßige Taktfahrten statt. – die Neukonzeption eines vertakteten Liniennetzes; Vor allem kleinere Ortsgemeinden im Norden – die Definition einheitlicher des Kreisgebietes haben außerhalb der schul­ Bedienungsstandards. relevanten Zeiten sowie an Wochenenden kein Fahrtangebot im klassischen ÖPNV. Das Die Grundlagen für das integrierte Mobilitäts­ ÖPNV-Angebot ist in den Verkehrsverbund Region konzept im Eifelkreis wurden mit dem Trier (VRT) integriert. Für grenzüberschreitende „ÖPNV-Konzept Rheinland-Pfalz Nord“ erarbeitet. Fahrten nach Luxemburg gibt es verschiedene Tarifangebote seitens des VRT und des Luxembur­ Hierarchischer Netzaufbau im ger Verkehrsverbundes. ÖPNV-Konzept Nord Um klare Anforderungen an Bedienungs­ Die Workshops in den Pilot-Kooperationsräumen zeiträume und -qualität sowie an die zeigten, dass je peripherer und dünn besiedelter Anschluss­sicherung zu definieren, wurde eine ein Gebiet ist, desto geringer der Bekanntheits­ hierarchische Netzstruktur mit entsprechendem grad des ÖPNV-Angebotes und des VRT als Produkt­konzept entwickelt. Verkehrsverbund war. Lediglich die Linien nach Luxemburg sind durch Pendler gut nachgefragt. Die oberste Netzebene (Ebene 1) im Konzept besteht aus den Schienenlinien. Im Eifelkreis Einzelne Ortsgemeinden bieten bereits im Status Bitburg-Prüm ist dies die Eifelstrecke Köln Quo einen Bürgerbus bzw. ein Bürgerauto an. – ­ – Gerolstein – Bitburg-Erdorf – Dabei konzentriert sich das Angebot auf einzelne ­Speicher – Trier mit acht Haltepunkten im Kreis­ Nachfragesegmente mit Haustürbedienung (ins­ gebiet. Als Anknüpfungs- und Umstiegspunkt besondere Seniorenfahrten zu/von Arztpraxen), relevant sind zusätzlich die Bahnhöfe außerhalb die mit dem konventionellen, haltestellengebun­ des Kreisgebietes in Gerolstein und Trier. denen ÖPNV nicht abgedeckt werden können. Die Ebene 2 des Konzeptes bilden die Haupt­ ÖPNV Konzept Rheinland-Pfalz Nord linien des regionalen und städtischen Bus­ Im Jahr 2012 beschlossen das rheinland-pfälzi­ verkehrs, die auf die Fahrpläne der Eifelstrecke sche Ministerium des Innern, für Sport und Infra­ abgestimmt sind. Die Linien der Netzebenen struktur, der Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz 1 und 2 verkehren täglich im Taktverkehr und Nord (ZV SPNV RLP-Nord), der Verkehrsverbund bilden das Grundangebot. Rhein-Mosel GmbH (VRM) und der Zweckver­ band Verkehrsverbund Region Trier (ZV VRT) die Zur Bedienung aufkommensschwacher oder nur Erstellung des ÖPNV-Konzepts Rheinland-Pfalz im Schülerverkehr relevanter Relationen sind Nord zur Sicherung und Neugestaltung des ein Ergänzungsnetz 1. und 2. Ordnung sowie ÖPNV-Angebots in der Region. Ortsverkehre als Netzebene 3 geplant.

11 Vorgehen und Ergebnisse

Bedarfsangebot Netzes zwischen den Verkehrsplanern und Dort, wo die geringere Bevölkerungsdichte und den Bürger/innen diskutiert sowie Änderungs­ die Nachfrage keinen Linienverkehr rechtfertigen, wünsche aufgenommen. Zum anderen wurden soll ein Anrufsystem mit Großraum-Pkw oder die Planungen sowie die sich aus dem Mobili­ Kleinbussen aufgebaut werden. So ist ein flächen­ tätskonzept ergebenen Änderungswünsche haftes Rufangebot vorgesehen, dessen Routen ressortübergreifend zwischen dem Amt 04 nach vorheriger Anmeldung durch die Fahrgäste (Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung, entstehen, sogenannte Anruf-Linien-Taxi (ALT) Kreisstraßenbau und Denkmalpflege) und oder Anruf-Sammel-Taxi (AST). Besonders in dem Amt 08 (Straßenverkehr und Öffentlicher den Gebieten, in denen heute annähernd kein Personennahverkehr) sowie dem ZV VRT als ÖPNV-Angebot besteht, führen diese Möglich­ Aufgabenträger für Kreisgrenzen überschreiten­ keiten zu einer deutlichen Verbesserung. Hierbei de Linien abgestimmt. Dadurch wurde ein hoher wird kein fester Linienweg befahren, sondern die Verknüpfungs­grad zwischen Bürger/innen und Route richtet sich nach den per Telefon, Internet­ Verwaltung, aber auch zwischen den unterschied­ buchung oder mobiler Applikation vorab bestell­ lichen Institutionen innerhalb des Eifelkreises und ten Fahrtwünschen. Das Gebiet, innerhalb dessen über die Kreisgrenzen hinweg erreicht. eine Fahrt erfolgen kann, ist als Bedienungsraum abgegrenzt und auf das jeweilige Versorgungs­ Im Rahmen dieses Vorhabens konnte fachüber­ zentrum ausgerichtet. Dafür wird der Eifelkreis greifend eine Kombination des hierarchischen Bitburg-Prüm in Rufsektoren eingeteilt, innerhalb Produktkonzeptes aus dem ÖPNV-Konzept Rhein­ deren Zuschnitte Fahrten nach Voranmeldung land-Pfalz Nord mit den Vorschlägen für alter­ erfolgen. Rufsektoren/Bediengebiete können native Anbindungen aus dem Mobilitätskonzept dabei auch Ortschaften über die Grenzen der erzielt werden. Das ÖPNV-Netz mit den aufeinan­ Verbandsgemeinden hinaus zusammenfassen. der abgestimmten Haupt und Ergänzungslinien Weitere alternative Mobilitätsangebote können bildet das Grundangebot in der Region. Auf dieses Angebot ergänzen. lokaler Ebene wurde die Anbindung der Koope­ rationsräume deutlich gestärkt, Schwachstellen Im Rahmen des Modellvorhabens konnten bei der Netzabdeckung wurden identifiziert im passgenaue Lösungen zur Entwicklung des Rahmen der Workshops in den Modellregionen lokalen ÖPNV im Eifelkreis entwickelt werden, erörtert. Versorgungsbedürfnisse, die nicht über die den Vorgaben aus dem ÖPNV-Konzept und den ÖPNV abgedeckt werden können, werden dem Mobilitätskonzept im Sinne der Nachfrage durch alternative Angebotsformen (z. B. Bürger­ gerecht werden. auto/ Bürgerbus, Mitfahrerbank u. ä.) ergänzt.

Die Abstimmung erfolgte dabei in einem parallelen Verfahren: Zum einen wurden die Planungen aus dem ÖPNV-Konzept den Bürger/innen im Rahmen regionaler Workshops vorgestellt. In Gruppen­ diskussionen wurden die Aspekte des neuen

12 Vorgehen und Ergebnisse

Umsetzungsmaßnahmen in Piloträumen

Ärztegenossenschaft medicus Eifler Ärzte e. G. Einzelhandelsstandort Pronsfeld Insbesondere im Hinblick auf die ärztliche Einer der fünf Pilotkooperationsräume des Versorgung im ländlichen Raum, bietet das Eifelkreises ist der Kooperationsraum um die Projekt die Möglichkeit, wichtige Erkenntnisse Gemeinde „Pronsfeld“ in der Verbandsgemein­ bzgl. zukünftiger Organisationsstrukturen und de Prüm. Die Gemeinde weist die Besonderheit zentraler tragfähiger Standorte für Medizini­ auf, dass sie kein „Grundzentrum“ im Sinne der sche Versorgungszentren (MVZ), Praxen und landesplanerischen Vorgaben ist, aber dennoch medizinische Einrichtungen zu erarbeiten. über eine gute Grundausstattung an Ein­ richtungen verfügt (u. a. Schule, KiTa, ärztliche Im Rahmen des Modellvorhabens fanden Versorgung). Im Rahmen der Bürgerbeteiligung Sondierungsgespräche mit allen relevanten wurde die Bedeutung des Versorgungs­ Akteuren aus dem Bereich der Gesundheitsver­ zentrums für die umliegenden Gemeinden sorgung statt (Ärzte, Krankenhäuser, Kommu­ eindeutig festgestellt. Trotz der grundsätzlich nalvertreter, weitere Akteure des Gesundheits­ guten Ausstattung der Gemeinde mangelt es sektors). Insbesondere mit den praktizierenden hier jedoch an einer Einrichtung zur lokalen Allgemeinmedizinern wurden Einzel- und Nahversorgung (Markt). Im Rahmen eines Werkstattgespräche geführt, mit dem Ziel, eine Pilotkooperationsraum-Workshops in Pronsfeld zukunftssichere Versorgungsstruktur zu er­ wurde gemeinsam mit den Bürger/innen und arbeiten. Gleichzeitig wurden erste Vorschläge der Verwaltung der Bedarf einer entsprechen­ für den Zuschnitt von tragfähigen Versorgungs­ den Einrichtung herausgearbeitet. Erste Hin­ zentren aus Sicht der medizinischen Grund­ weise auf eine ausreichende Tragfähigkeit einer versorgung erarbeitet. Im Ergebnis konnten entsprechenden Einrichtung am Ort liegen niedergelassene Ärzt/innen gewonnen werden, vor. Den Anstoß zur Einzelhandelsansiedlung sich zusätzlich zu ihrer freiberuflichen Tätig­ soll eine aus dem Modellvorhaben finanzierte keit in einer gemeinsamen Genossenschaft zu Machbarkeits- und Standortstudie geben, engagieren, mit dem Ziel, Ärzt/innen attraktive um auf dieser Basis anschließend in direkten Beschäftigungsmodelle jenseits der freiberuf­ Kontakt mit Unternehmen treten zu können lichen Tätigkeit anzubieten. und auf eine Marktansiedlung hinzuwirken.

Nachdem die Bedenken der Kassenärztlichen Bildung: Gymnasium Speicher Vereinigung Rheinland-Pfalz ausgeräumt Der Pilotkooperationsraum Speicher wurde im werden konnten, dürfte auch einer Zulassung Rahmen des Modellvorhabens eindeutig als der Genossenschaft als Träger eines MVZ nichts Versorgungszentrum identifiziert. Der Raum mehr im Wege stehen. verfügt über annähernd alle Einrichtungen und

Abb. 12: Modell der Ärztegenossenschaft

13 Vorgehen und Ergebnisse

eine gute Grundausstattung der Versorgung (u. a. Voruntersuchung zur gemeinsamen Grundschule, KiTa, ärztliche Versorgung, Sitz der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Verbandsgemeinde, Lebensmitteleinzelhandel). Kooperationsraum Irrel- Im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurde in Auch das Grundzentrum Irrel wurde im Regionalkonferenzen die Bedeutung des Versor­ Rahmen des Modellvorhabens eindeutig als gungszentrums für die umliegenden Gemeinden Versorgungszentrum identifiziert. Das Zentrum (Kooperationsraum) über die Grenze der Ver­ verfügt über annähernd alle Einrichtungen und bandsgemeinde und sogar über die Grenze des eine gute Grundausstattung der Versorgung Eifelkreises hinaus eindeutig bestätigt. (u. a. weiterführende Schule, Grundschule, KiTa, ärztliche Versorgung, Einzelhandel). Eine „Lücke“ im Bereich der Daseinsvorsorge Im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurde besteht seit einigen Jahren im Bereich der in Regionalkonferenzen die Bedeutung des weiterführenden Schulen. Schüler/innen des Versorgungszentrums für die umliegenden Kooperationsraums Speicher sind gezwungen, Gemeinden (Kooperationsraum) über die für den Besuch von weiterführenden Schulen Grenze der Verbandsgemeinde und sogar über einen Weg von mindestens 17 km (nach die Grenze des Eifelkreises hinaus eindeutig Bitburg) oder sogar darüber hinaus nach Trier festgestellt und bestätigt. auf sich zu nehmen. Im Rahmen der Regional­ konferenz in Speicher am 15.03.2017 wurde Die wesentliche Besonderheit des Koopera­ die Thematik gemeinsam mit den Bürger/ tionsraums ist dessen Lage in direkter Nach­ innen des Kooperationsraums und der Ver­ barschaft zu Luxemburg, mit der Grenzstadt waltung diskutiert, der dringende Bedarf einer Echternach auf Luxemburgischer Seite (ca. entsprechenden Einrichtung herausgearbeitet 25.000 Einwohner im „Kanton Echternach). und die Möglichkeit der Bündelung von Versor­ gungseinrichtungen (im Sinne des vorliegenden Modellvorhabens) im Versorgungszentrum Speicher erkannt.

Seit dem Frühjahr 2017 wurde zwischenzeit­ lich die Idee der Gründung eines genossen­ schaftlich getragenen privaten Gymnasiums geboren und weit vorangetrieben. Nach dem Grundsatzbeschluss des Verbandsgemeinde­ rates Speicher, ein entsprechendes Projekt zu unterstützen, wurden eine Machbarkeitsstudie erstellt, eine eigene Genossenschaft als Träger des Gymnasiums gegründet sowie alle forma­ len und inhaltlichen Vorbereitungen getroffen, um im Schuljahr 2018/2019 den Unterrichts­ betrieb aufnehmen zu können. Abb. 13: Pilotkooperationsraum Irrel

Aus den Mitteln des Modellvorhabens ist Im Rahmen einer ersten Zukunftswerkstatt vorgesehen, die Ersteinrichtung des genossen­ „Mobilität und Versorgung“ im Pilotkoopera­ schaftlichen Gymnasiums als Umsetzungsmaß­ tionsraum Irrel am 11. April 2018 wurden die nahme zu fördern. Damit soll die Arbeitsfähig­ durch die grenznahe Lage bedingten Be­ keit des Gymnasiums ermöglicht und so die sonderheiten gemeinsam mit rund 80 Bürger/ Bündelung von Einrichtungen der Daseinsvor­ innen des Kooperationsraums erarbeitet und sorge zur Verringerung des Mobilitätsbedarfs hervorgehoben. Dem grenzüberschreitenden im Kooperationsraum erreicht werden. Charakter des Themas und der Veranstaltung wurde durch die Teilnahme des Bürgermeisters der Stadt Echternach, Herrn Yves Wengler, und

14 Weiteres Vorgehen in der Modellregion

der Vertreterin des Stadtmarketings, Frau Leisen, Während die üblichen räumlichen Planungen Rechnung getragen. Seitens der Stadt Echter­ (Landesplanung, Regionalplanung, Plans de nach wurde dabei der „City-Bus Echternach“ im l’aménagement du territoire) ausschließlich die Impulsvortrag vorgestellt. Regionen im jeweiligen nationalen Hoheitsgebiet berücksichtigen, kann und soll das vorliegende Modellvorhaben genutzt werden, einen gemein­ samen Blick auf die Standortfaktoren der beiden zentralen Orte Echternach und Irrel sowie dem zugehörigen Kooperationsraum zu werfen.

Aufbauend auf bisherigen Arbeiten im Modell­ vorhaben und von Standortuntersuchungen der Stadt Echternach sollen daher im Rahmen einer Machbarkeitsstudie Möglichkeiten einer gemeinsamen Standortentwicklungsplanung erarbeitet und untersucht und anschließend Abb. 14: Workshop Pilotkooperationsraum Irrel verstetigt werden.

Weiteres Vorgehen

Erst durch die Arbeit im Modellvorhaben konn­ Der Ausschuss für Kreisentwicklung, der als te in vielen Bereichen für die Notwendigkeit Steuerungsgruppe fungierte, ist ein auf Dauer einer vernetzten Betrachtung sensibilisiert und angelegtes Gremium, das langfristig eine eine ganzheitliche Lösung über die administra­ positive Entwicklung im Eifelkreis begleitet. tiven Grenzen der Gemeinden und Verbands­ Ergebnisse des integrierten Mobilitätskonzep­ gemeinden hinweg angegangen werden. Ein tes fließen in die Erstellung des lokalen Nahver­ besonderer Mehrwert liegt dabei im Bereich kehrsplanes und in die Umsetzung des neuen der Abstimmung mit der künftigen ÖPNV-Pla­ ÖPNV im Kreis ein. nung (iterative Schleife) und insbesondere im Bereich der Landesplanung. Nicht zuletzt ermöglicht die Begleitung der an­ gestoßenen Umsetzungsprojekte auch weiteren Eine intensive Abstimmung zur Landes- und Gemeinden, als Beispiel für Herausforderungen Regionalplanung fand mit Vertretern der Struk­ in Kooperationsräumen, die bisher nicht als tur- und Genehmigungsdirektion Nord, der Piloträume ausgewählt waren. Entsprechende Regionalen Planungsgemeinschaft der Region Initiativen aus Kooperations­räumen, die bisher Trier und der unteren Landesplanungsbehörde nicht als Pilotraum gefördert wurden, sollen bereits im Laufe des Projektes statt. Die Er­ weiter unterstützt und bei Bedarf mit zielführen­ gebnisse der Besprechung sind in die weitere den Fördermöglichkeiten (z. B. Interreg, LEADER, Bearbeitung des Modellvorhabens eingeflos­ Dorferneuerung, etc.) verknüpft werden. sen. Eine Berücksichtigung der Ergebnisse des Modellvorhabens im Rahmen von zukünftigen landesplanerischen Abwägungsentscheidungen ist durch die personelle Kontinuität gegeben, da das Projektmanagement zukünftig im Bereich der unteren Landesplanungsbehörde des Eifelkreises tätig ist.

15 Informationen und Impressum

Ansprechpartner/innen in der Modellregion

Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm Herr Thomas Hoor Trierer Straße 1 54634 Bitburg E-Mail: [email protected] Link des Eifelkreises zum Modellvorhaben: https://tinyurl.com/ybbmmmz9

Impressum

Herausgeber Redaktion Bundesministerium für Verkehr Eifelkreis Bitburg-Prüm und digitale Infrastruktur (BMVI) Herr Thomas Hoor Invalidenstraße 44, 10115 Berlin Kontakt: Dr. Bernd Rittmeier Forschungsassistenz Hochschule E-Mail: [email protected] Neubrandenburg / InnoZ GmbH

Wissenschaftliche Begleitung Satz und Grafik Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raum­ InnoZ GmbH, Berlin forschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Druck Deichmanns Aue 31 – 37, 53179 Bonn Bundesamt für Bauwesen und Referat I 5 Digitale Stadt, Raumordnung (BBR), Bonn Risikovorsorge und Verkehr Kontakt: Dr. Bernd Buthe Stand E-Mail: [email protected] September 2018

Forschungsassistenz Nachdruck und Vervielfältigung Hochschule Neubrandenburg Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Brodaer Str. 2, 17033 Neubrandenburg genauer Quellenangabe gestattet. Die von Kontakt: Johann Kaether der Redaktion vertretene Auffassung ist nicht E-Mail: [email protected] unbedingt mit der des Herausgebers oder der wissenschaftlichen Begleitung identisch. Das Innovationszentrum für Mobilität und Forschungsvorhaben wurde aus Mitteln des gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH BMVI finanziert. EUREF-Campus 16, 10829 Berlin Kontakt: Dr. Melanie Herget E-Mail: [email protected]

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