Modellregion Eifelkreis Bitburg-Prüm Das Modellvorhaben

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Modellregion Eifelkreis Bitburg-Prüm Das Modellvorhaben Modellvorhaben Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen Modellregion Eifelkreis Bitburg-Prüm Ziele – Vorgehen – Ergebnisse Das Modellvorhaben Mit dem Modellvorhaben leistet das Bundes­ Zu den Zielgruppen zählen u. a. Jugendliche, ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Familien mit Kindern und Senioren. Durch ihre einen Beitrag dazu, gleichwertige Lebensverhält­ aktive Einbindung können ihre Ideen aufge­ nisse in ländlichen Räumen zu gewährleisten. nommen und die Akzeptanz und Effizienz von Es soll die 18 Modellregionen dabei unterstützen, künftigen Lösungen gefördert werden. Daseinsvorsorge, Nahversorgung und Mobilität besser zu verknüpfen, um die Lebensqualität in Je nach Ausgangsbedingungen variiert der der Region zu verbessern und wirtschaftliche strategische Ansatz des Modellvorhabens in den Entwicklung zu ermöglichen. einzelnen Regionen. Während ein Konzept zur Bündelung von Standorten der Daseinsvorsorge In dem Modellvorhaben wird besonderer Wert in „Kooperationsräumen“ eher nur mittel- bis darauf gelegt, dass neben Politik, Verwaltung, langfristig umgesetzt werden kann, wird sich Zivilgesellschaft sowie Anbietern von Daseins­ ein integriertes Mobilitätskonzept auch schon vorsorgedienstleistungen und Nahversorgung in kürzerer Frist auf die vorhandene Verteilung von Beginn an auch die verschiedenen Ziel­ und der Daseinsvorsorgeeinrichtungen ausrichten Nutzergruppen vor Ort aktiv in die Entwicklung können. In Verbindung mit dem Kooperations­ und Umsetzung von Standortkonzepten und raumkonzept muss dieses Mobilitätskonzept so Mobilitätsangeboten eingebunden werden. flexibel gestaltet werden, dass es jederzeit an die Umsetzung des Kooperationsraumkonzeptes angepasst werden kann. Bestandsaufnahme Beteiligungs- • Standorte Daseinsvorsorge • IST-Mobilitätsangebot konzept • Kleinräumige • Haltestellen georeferenziert Bevölkerungsprognose • Nahverkehrsplan Nutzergruppen • Bedarfsanalyse von Versorgung und Mobilität • Kinder und • Bewertung der Angebote und Standorte Jugendliche • Familien Kooperationsraumkonzept Mobilitätskonzept • Ältere • Festlegung von Kriterien zur • Hierarchischer Netzaufbau Menschen Abgrenzung • Erreichbarkeitsanalysen und • Bündelungsmöglichkeiten von Netzknoten Politik Aufgaben und Standorten • Mobilitätsangebote (überregional, regional, Öffentlichkeit Investive Binnenerschließung) Projekte • Integration von Kooperationsraum- und Mobilitätskonzept • Handlungsoptionen + Maßnahmenkatalog Auswahl Piloträume und Umsetzung • Festlegung von Piloträumen • Maßnahmenplan in Piloträumen • Beschluss durch politische Gremien Abb. 1: Arbeitspakete des Modellvorhabens (Quelle: BMVI) Die Modellregion Eifelkreis Bitburg-Prüm Die Region im Überblick Abgrenzung der Region als größte Gemeinde im Kreisgebiet eine Ein­ Die Modellregion Eifelkreis Bitburg­Prüm ist mit wohnerzahl von 14.540 (Stand 31.12.2016). rund 1.626 qkm flächengrößter und mit rund 98.000 Einwohnern der am dünnsten besiedelte Die selbstständigen Ortsgemeinden sind fünf Landkreis in Rheinland-Pfalz. Verbandsgemeinden im Landkreis zugeordnet, die nach der Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz Im Nordosten grenzt er an den Landkreis jeweils eine hauptamtliche Verwaltung für die Vulkaneifel, im Osten an Bernkastel-Wittlich und Kommunen bereitstellen. Die Kreisstadt Bitburg im Südosten an Trier-Saarburg. Südwestlicher hat den Status einer verbandsfreien Gemeinde Nachbar ist das Großherzogtum Luxemburg, mit eigener Verwaltung. im Nordwesten das Königreich Belgien. Daraus ergibt sich zu beiden Nachbarländern eine Grenzlinie von 136 km Länge. Eckdaten Fläche 1.626 km² Einwohner ca. 98.000 Bevölkerungsdichte (Einw./km²): 60,3 Gemeinden (selbständig) 234 Verbandsgemeinden / Stadt Bitburg 6 Abb. 3: Eifelkreis, administrative Grenzen Dabei ist die Struktur innerhalb des Kreisgebietes sehr heterogen. So umfasst die Verbandsgemein­ de Speicher neun Gemeinden mit insgesamt ca. 9.000 Einwohnern, während beispielsweise die Verbandsgemeinde Arzfeld bei ähnlicher Einwoh­ Abb. 2: Lage der Modellregion (Quelle: BBSR) nerzahl 43 Gemeinden einschließt. Geografische/Siedlungsstrukturelle Aktuelle Prognosen sehen für das Kreisgebiet Besonderheiten, besondere Herausforderungen insgesamt eine weitgehend stabile Bevölke­ Neben der Grenzlage zu Luxemburg und Belgien rungsentwicklung. Der demographische Wandel stellt die kleinteilige Siedlungsstruktur im macht sich jedoch verstärkt in einer deutlichen Eifelkreis eine ganz besondere Herausforderung Alterung der Gesellschaft bemerkbar, die auch dar: Von den insgesamt 234 Ortsgemeinden in Zukunft weiter voranschreiten wird. (gemeindereichster Landkreis in Deutschland) sind 81 % Klein­ und Kleinstgemeinden mit Ziele der Modellregion weniger als 500 Einwohnern, 50 % haben sogar Angesichts der besonderen Problemlage im weniger als 200 Einwohner. Über 60 der 100 Eifelkreis, die durch eine geringe Bevölkerungs­ kleinsten Gemeinden in Rheinland-Pfalz liegen dichte, sehr kleinteilige kommunale Strukturen im Eifelkreis. Selbst die Kreisstadt Bitburg zählt und die Lage an mehreren Staatsgrenzen 2 Die Modellregion Eifelkreis Bitburg-Prüm gekennzeichnet ist, erfordert die Bewältigung Dafür sollen öffentliche, privatwirtschaftliche der Herausforderungen in den Bereichen Versor­ und zivilgesellschaftliche Akteure einge- gung und Mobilität besondere Anstrengungen. bunden werden. – Die identifizierten Pilot-Kooperationsräume Ziel des Eifelkreises ist es, den Bewohner/innen werden mit Bürger/innen und Akteuren die Versorgungs­ und Infrastrukturvoraus­ der Zivilgesellschaft vor Ort diskutiert, ­be setzungen in einer Weise zu erhalten und zu sprochen und bei Bedarf ergänzt, um die entwickeln, die die Menschen dazu bewegt, Praxistauglichkeit sicherzustellen sowie als im Eifelkreis zu leben, zu bleiben oder auch Grundlage für die anschließende Umsetzung dort hinzuziehen. von Projekten zu dienen. – Es werden Umsetzungsprojekte in den Koope- Untersuchungen zur Bleibeorientierung junger rationsräumen identifiziert, die über eine Menschen im Eifelkreis haben ergeben, dass finanzielle Unterstützung aus dem Projekt diese von einer hohen regionalen Identität ge­ angestoßen oder als Vorbereitung für weitere prägt sind und gerne auch zukünftig im Eifelkreis Projekte zur Verstetigung finanziert werden. bleiben möchten. Neben der Sicherung der Versorgung und dem Angebot an Ausbildungs- Einordnung in den regionsspezifischen und Arbeitsplätzen bildet dabei besonders das Planungs- und Entwicklungskontext Mobilitätsangebot einen wichtigen Faktor. Der Eifelkreis ist aufgrund seiner Struktur in besonderer Weise von den Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen und ist sich dabei gleichzeitig der Herausforderung bewusst, die Versorgung und Mobilität mittels innovativer Konzepte zu sichern. Hier ist der Eifelkreis auf vielen Ebenen und in zahlreichen Initiativen aktiv, in denen die Bedarfssituation und Lö­ sungsansätze für die zukünftige Entwicklung ermittelt werden. Dazu gehören aktuell u. a. die Aufstellung des integrierten Kreisentwicklungs­ Abb. 4: Bürger/innen der Eifelgemeinde konzepts (KEK), das Projekt „Zukunftscheck Dorf“, Zukunftswerkstätten und ein ständiger Die Bausteine des Modellvorhabens stellen Arbeitskreis zur Sicherstellung der ambulanten eine ideale Gelegenheit dar, die Entwicklung im ärztlichen Versorgung, die Umsetzung des Eifelkreis weiter positiv voranzubringen und die ÖPNV-Konzept Nord (Land Rheinland-Pfalz) und wichtigen Planungen sinnvoll zu verknüpfen. die Anerkennung als LEADER-Region für die Mit dem Projekt verfolgt der Eifelkreis die Förderperiode 2014 – 2020. folgenden Ziele: – Für das Kreisgebiet werden flächendeckend Das Modellvorhaben bietet die Chance, Kooperationsräume und tragfähige Versor­ Erkenntnisse aus diesen und anderen Projekten gungszentren definiert. einzuflechten, Planungssynergien zu nutzen und – Die Kooperationsräume bilden dabei sich im Besonderen den zentralen Themen der die Lebens realität der Bürger/innen des Versorgung und der Mobilität intensiv widmen Eifelkreises ab, sind von Bürger/innen und zu können. Nachhaltigkeit und Kontinuität in den Gemeinden akzeptiert; sie können werden auch durch die Anerkennung des Eifel­ dabei traditionelle Zuständigkeitsgrenzen kreises als LEADER-Region und die Verankerung überschreiten. der Mobilitätsergebnisse in neu aufzustellenden – Aufbauend auf dem vom Land Rheinland-Pfalz Nahverkehrsplänen gewährleistet. im Vorfeld erarbeiteten „ÖPNV-Konzept Nord“ sollen Möglichkeiten erarbeitet und unter­ sucht werden, die sogenannte „dritte Ebene“ der Flächenerschließung sinnvoll zu gestalten. 3 Projektstruktur und Akteure Projektstruktur Die Umsetzung des Modellvorhabens wurde Lenkungsgruppe zentral über ein Projektmanagement organisiert, Als Steuerungsgruppe fungierte ein eigens für das bei der Kreisverwaltung des Eifelkreises, Amt Entwicklungsprojekte gegründeter „Ausschuss für 04 - Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung, Kreisentwicklung“ des Kreistages Bitburg-Prüm. Kreisstraßenbau, Denkmalschutz angesiedelt ist. Der Ausschuss setzt sich zusammen aus zwölf Mitgliedern, benannt von den Fraktionen des Dem zentralen Projektmanagement oblag die Kreistages, sowie den sechs hauptamtlichen Implementierung des Prozesses, die Koordinie­ (Verbands-)Bürgermeistern des Eifelkreises. rung von Arbeitsgruppen, ein Schnittstellen­ management, die Netzwerk-Kommunikation, Fachliche Arbeitsgruppen die Zusammenführung der Konzeptinhalte, die Zur fachlichen Unterstützung wurden kreisver­ Initiierung von Schlüsselprojekten und die Be­ waltungsintern weitere Fachressorts
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