Kurier Darlingeröder
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DARLINGERÖDERKURIER Eine Zeitung für Darlingerode Herausgeber: Kulturwerkstatt Darlingerode e.V. - Redaktionsteam 46. Ausgabe, Redaktionsschluss 16.10.2011 erscheint vierteljährlich seit 07/2000 Bürgermeister-Interview zum Jahreswechsel 2011/2012 Mehr als zwei Jahre nach der Fusion mit Ilsenburg… Bahr: Die gemeinsame Zukunft ist ausbaufähig und Mitte des Jahres waren es zwei Jahre, dass Darlingero- muss weiter gestaltet werden. Das bedarf bei allen Part- de zu Ilsenburg gehört. Unse- nern gleichermaßen Anstren- re Reporterin Uljana Klein hat gung. für den "Darlingeröder Kurier" Loeffke: Mit Sicherheit gibt es bei Denis Loeffke, Bürger- viele kleine Schritte für weitere meister der Stadt Ilsenburg, positive Veränderungen. Die und Dietmar Bahr, Ortsbür- Praxis zeigt, dass zum Beispiel germeister von Darlingerode, die Tätigkeit der Gemeindear- nachgefragt, wie die Annäh- beiter durch die Bündelung der rung von Darlingerode und Kräfte noch effizienter werden Ilsenburg aus kommunalpoliti- kann - auch wenn es zunächst scher Sicht zu bewerten ist. erklärter politischer Wille war, Mehr als zwei Jahre ist die alle Personen in ihrem bisheri- Fusion zwischen Darlingerode und Ilsenburg nun be- gen Arbeitsumfeld zu belassen. reits her. Wie sieht Ihre erste Zwischenbilanz aus? Geben Sie uns einen Ausblick auf Ihre nächsten Vor- Antwort Dietmar Bahr: Ich glaube, der Zeitraum ist haben? noch zu kurz und hoffe, dass in künftigen Jahren eine posi- Bahr: Zwei Vorhaben möchte ich besonders nennen: tive Bilanz gezogen werden kann. Der zweite Bauabschnitt der Dorfstraße soll bald abge- Antwort Denis Loeffke: Aus meiner Sicht fällt das Fazit schlossen werden. Zudem hat Darlingerode in Sachen eindeutig positiv aus. Alle großen Vorhaben sind zu Ende Energieeinsparung die Vorreiterrolle eingenommen und im geführt und neue Projekte nahtlos begonnen worden. Neubaugebiet die Straßenbeleuchtung auf LED umgerü- Gleichwohl gibt es Themen, wie die Pflege des Ortsbildes, stet. Hier gibt es auch im alten Dorfkern weiteres Potential. die noch Zeit benötigen. Loeffke: Als Bürgermeister der gesamten Kommune habe ich vor allem die finanzielle Situation im Blick. Gera- Konkret nachgefragt, was hat sich aus Ihrer Sicht de bei den Steuereinnahmen liegen wir noch hinter den Er- positiv verändert und was ist noch ausbaufähig? wartungen zurück. Trotzdem sind es die sprichwörtlichen 1 Bürgermeister-Interview zum Jahreswechsel 2011/2012 16 Berichte aus der Kita ”Mäuseland” 5 Gemeinsame Spurensuche in der Vergangenheit 17 Kinderredaktion der Grundschule Darlingerode 7 Dä Hochtiet von Schnieder Wupptich und sien Mariechen 18 Musik zum Advent 7 Gemeinsame Erlebnisse 18 Nachruf 8 Fröhliches Miteinander 18 Darlingeröder Kalender 2012 8 Geburtstagsfeier: 925 Jahre Darlingerode 18 Hohe Geburtstage 9 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Darlingerode 18 Diamantene Hochzeit 9 August Kullekulle 18 Goldene Hochzeit 10 ... und seine Dresdentour 19 Termine... 11 ... Geburtstagsfeier 19 ... Sandtalhalle 12 40 Jahre Haltepunkt Darlingerode 19 ..."Goldener Herbst" für 2012 12 Guten Tag, Darlingerode! 19 ..."Volkssolidarität" Nicht vergessen: 13 Ungeahnte Solidarität: ACHTUNG BLITZER 19 ... Blutspende KURIER-ABO 2012 13 Wechselvolle Geschichte und viele Namen 19 ...Gartenhaus 14 Das Gartenhaus erneuern - s. Seite 19 15 Reformationstag 2011 in der Laurentiuskirche 15 10-jähriges Jubiläum DARLINGERODE-KALENDERmehr auf Seite 18 Seite 2 46. Ausgabe Heft 4/2011 Darlingeröder 1000 Dinge - wie die Ausstattung des Hortes oder die An- beigehen, die Sprechzeiten (montags in Darlingerode, schaffung einer Lautsprecheranlage für die Grundschule, dienstags und donnerstags in der gesamten Verwaltung) aber auch die Verbesserung der Straßen. dürften ausreichend sein. Es ist mir kein Fall bekannt, dass Bürger außerhalb der Sprechzeiten abgewiesen wurden. Könnte mit dem Nationalpark vor der Tür nicht noch Kostenfreie Kindergartenplätze bzw. Essenversorgung mehr mit dem Pfund Tourismus gewuchert werden? kann in bestimmten Fällen beim Kreis beantragt werden. Welche zukunftsfähigen und peppigen Ideen gibt es Eine generelle Kostenbefreiung ist gegenwärtig Wunsch- insbesondere für Darlingerode in Sachen Tourismus? denken. Es wäre allen Steuerzahlern gegenüber nicht ge- Bahr: Trotz allem Positiven ist der Nationalpark gegen- recht und käme nicht überall gut an. wärtig bei der Bevölkerung sehr umstritten, weil große Be- Loeffke: Wir haben in Darlingerode ein gut strukturiertes reiche des Waldes nicht oder nur bedingt genutzt werden. Umfeld für die Bürger. Kita, Schule, Hort, Ärzte und Ein- In einem Gespräch mit Mitarbeitern vom Nationalpark kaufsläden - alles ist nah und gut erreichbar. Hauptaugen- wurde mir deutlich gemacht, dass die Bevölkerung bei Be- merk ist es, dies nachhaltig für die Zukunft zu sichern. Hier achtung der Regeln sehr wohl die Wälder betreten darf. hat die Verwaltung mit ihren beiden Fachbereichen alle Loeffke: Ilsenburg wirbt ja mit dem Nationalpark für sich Hände voll zu tun. Mit der neuen Homepage und auch die dazugehörigen Ortsteile wie Darlingerode. www.stadt-ilsenburg.de ist der Service auf elektroni- Ich kann alle Menschen ermutigen, dieses Potential zu schem Wege größer und vieles für die Bürger leichter. nutzen. Für Darlingerode hoffe ich noch immer auf eine Lösung für das Sandtal - wir stehen nach wie vor mit den Die Bauordnung soll geändert werden - perspekti- Planern für das Feriendorf im Gespräch. visch soll es nur noch rote Dacheindeckungen geben. Halten Sie das in einer Zeit der Meinungsfreiheit für Und: Wäre nicht eine Zusammenlegung der beiden sinnvoll? Wird es für erneuerbare Energien Ausnah- noch immer getrennt betriebenen Touristik-Informatio- men geben? nen sinnvoll? Bahr: Dies ist von der so gepriesenen Demokratie weit Bahr: Die Frage kann ich mit JA beantworten. Aber auch entfernt. Dort, wo die geänderte Bauordnung hingehört, z. hier müssen neue Schritte gewagt werden, z. B. die mo- B. in Altstadtbereiche, habe ich keine Bedenken. Die Ein- derne Medienlandschaft noch intensiver zu nutzen sowie haltung der Bauordnung stellt schon genügend Probleme die Voraussetzungen für die Raum- und Personalausstat- für uns dar. Wenn der Bürger sagt, eine Vereinheitlichung tung auf höherem Niveau. der Ortschaften nur mit roten Dächern wäre eine Unifor- Loeffke: Natürlich wäre das sinnvoll. Jedoch muss bei mierung oder Legoland, stimme ich zu; denn das muss allen Überlegungen berücksichtigt werden, dass es für die nicht sein. Touristinformation Darlingerode auch in den nächsten Jah- Loeffke: Ich bin Verfechter der roten Dächer. Mit be- ren um die Einhaltung der Förderbedingungen geht; an- stimmten Landschaften wird auch eine bestimmte Archi- dernfalls müssten Gelder zurückgezahlt werden. tektur verbunden, dazu gehören auch die Bedachungen. Welche neuen Bauvorhaben sind für Darlingerode Traditionell bestimmen seit jeher im Harz die roten Dächer angedacht? Von Saunawelt über Oehrenfelder Straße das Stadtbild. Ausnahme war der Schiefer, der im Harz war einiges im Gespräch. häufig anzutreffen war. Eine tourismusorientierte Kultur- Bahr: Ziel muss die weitere Erschließung des restlichen landschaft sollte sich nicht jeglichem Modediktat unterwer- Neubaugebiets mit 84 Grundstücken sein! fen, denn bereits durch schwarze Dächer würde das harz- Loeffke: Neben dem bereits erwähnten Sandtalprojekt typische Gesamtensemble gestört werden. Mit Sicherheit sehe ich die weitere Erschließung des Wohngebietes hat dies auch langfristige Auswirkungen auf Touristen- und Halberstädter Weg als vordringliche Aufgabe. Das setzt Besucherzahlen. Grundsätzlich sind Anlagen zur Gewin- aber zunächst umfangreiche Straßenbauarbeiten voraus. nung erneuerbarer Energien in Darlingerode zulässig - hier setze ich außerdem auf die Zukunft, schließlich gibt es be- Andernorts gibt es für Berufstätige Samstags- reits erste rote Solarmodule. sprechstunden von Bürgermeistern, kostenfreie Kin- dergartenplätze zur Unterstützung junger Familien Mit welchem Grundsatz gehen Sie persönlich an Ab- oder andere Vorteile für Einheimische. Wie steht es bei stimmungen im Stadtparlament? Wie leicht oder uns um die vielfach propagierte Bürgernähe? Wird es schwer machen Sie sich Ihre Entscheidung ein für`s seitens Politik und Verwaltung neue Dienstleistungen andere Mal? und Services für Alt- und Neu-Ilsenburger geben? Bahr: Wünsche unserer Bürger gibt es viele. Ob diese Bahr: Samstagssprechstunden würden am Bedarf vor- immer nötig und realisierbar sind, ist Aufgabe des Stadtra- - 2 - Kurier 46. Ausgabe Heft 4/2011 Seite 3 tes. Jeder Wunsch, jedes Projekt kostet das Geld der ders positive Beispiele wie die Erreichbarkeit des Bahnhal- Steuerzahler. Ich persönlich sage, wenn die Gesellschaft tepunktes, die Nutzung der Sandtal- oder der Sporthalle. einen hohen Nutzen hat und niemandem Nachteile entste- Auf diesem Gebiet gibt es auch künftig noch viel zu tun. hen, stimme ich zu. Loeffke: Das ist ein großes Thema, welches die Stadt Loeffke: In jedem Einzelfall wäge ich meine Entschei- auch perspektivisch intensiv verfolgen wird. Jedoch wird dung genau ab. Sicherlich gibt es einerseits meine eige- es im Harz aufgrund der Landschaft nie eine komplette nen Ziele, die ich mir gesteckt habe. Andererseits sind Barrierefreiheit geben. auch die Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament nicht Ich habe den Vorsitz der regionalen Arbeitsgruppe hier- aus dem Blick zu lassen. für übernommen und diese arbeitet inzwischen für die ge- samte Stadt. Im Großen und im Kleinen muss sich die Politik viel- Ganz aktuell wird wieder eine Anregung in die Praxis fach den Vorwurf