DEUTSCHLAND I VIERTELJAHRSHEFTE FÜR ZEITGESCHICHTE I ZEITGESCHICHTE DOKUMENTATION FÜR I VIERTELJAHRSHEFTE DEUTSCHLAND OBERSA D Institut für Zeitgeschichte 2015 – JAHRESBERICHT JAHRESBERICHT – 2015 Institut für Zeitgeschichte

JAHRESBERICHT 2015

Institut für Zeitgeschichte 2015 München – Berlin

Leonrodstraße 46b D–80636 München Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-0 Jahresbericht Fax: +49 (0)89 / 126 88-191 [email protected] www.ifz-muenchen.de BIBLIOTHEK I EDITION DER AKTEN ZUR AUSWÄRTIGEN POLITIK DER BUNDESREPUBLIK DER POLITIK AUSWÄRTIGEN ZUR AKTEN DER EDITION I BIBLIOTHEK

Abteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstraße 41 Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur D–83471 Berchtesgaden D–12205 Berlin Auswärtigen Tel.: +49 (0) 86 52 / 94 79-60 Tel.: +49 (0) 30 / 84 37 05-0 Politik der Bundesrepublik Fax: +49 (0) 86 52 / 94 79-69 München – Berlin Fax: +49 (0) 30 / 84 37 05-20 Deutschland [email protected] [email protected] c/o Auswärtiges Amt www.obersalzberg.de Referat 117 an IfZ-AAPD D–11013 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 5000-43 98 Fax: +49 (0) 30 / 5000-3817 [email protected] Institut für Zeitgeschichte LZBERG I FORSCHUNGSINSTITUT

Mitglied der FORSCHUNGSINSTITUT – FORSCHUNGSINSTITUT ARCHIV Jahresbericht 2015 Institut für Zeitgeschichte Inhaltsverzeichnis JAHRESBERICHT – Das Institut für Zeitgeschichte – Organisation und Profil...... 2

Rückblick auf 2015 ...... 4

Forschungs- und Editionsprojekte ...... 6 2015 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert ...... 7

Historische Demokratieforschung ...... 14

Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte ...... 23

Editionen...... 29

Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer ...... 36

Archiv...... 36

Bibliothek ...... 39

Dokumentation Obersalzberg ...... 43

Zentrum für Holocaust-Studien ...... 49

Publikationen ...... 54

Internationale Kooperationen ...... 61

Chancengleichheit ...... 65

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses...... 66

Öffentlichkeitsarbeit ...... 68

Veranstaltungen...... 71

Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler...... 78

Gremien und Personal ...... 119

Innere Organisation und Finanzen ...... 125

■ 1 ■ Das Institut für Zeitgeschichte 2015 Organisation und Profil

– JAHRESBERICHT Ausstellungen Institut für Zeitgeschichte

Der Stammsitz des Instituts für Zeitgeschichte in der Münchner Leonrodstraße.

■ 2 ■ Das Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Organisation und Profil JAHRESBERICHT – as Institut für Zeitgeschichte (IfZ) ist eine außeruni- Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ). versitäre Forschungseinrichtung, die die gesamte Sie sind das führende Fachperiodikum und die aufla- deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegen- genstärkste historische Zeitschrift in Deutschland. wart in ihren europäischen Bezügen erforscht. Gegründet Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine Forschungs- wurde das IfZ 1949, um als erstes Institut überhaupt die abteilung des IfZ in Berlin. Hier lag der Schwerpunkt nationalsozialistische Diktatur wissenschaftlich zu er- zunächst auf der Geschichte der Sowjetischen Besat- 2015 schließen. Auf diesem Gebiet hat das IfZ seither weltweit zungszone (SBZ) und der DDR. Im Feld der Transfor- anerkannte Grundlagenforschung geleistet. mationsforschung widmet sich die Berliner Abteilung darüber hinaus der deutsch-deutschen Dimension der Das Arbeitsspektrum hat sich heute bedeutend erweitert neuesten Zeitgeschichte seit den 1970er Jahren. Eben- und gliedert sich in drei Schwerpunkte: falls im IfZ Berlin ist ein Teil der NS- und der Nachkriegs- • Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert forschung angesiedelt, darunter das große Editionspro- • Historische Demokratieforschung jekt zu Verfolgung und Ermordung der europäischen • Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte Juden (VEJ). Eine weitere Abteilung des IfZ ist direkt im Auswärtigen Amt untergebracht. Deren Aufgabe ist Organisatorisch ist das IfZ seit 1961 eine öffentliche Stif- die Bearbeitung der „Akten zur Auswärtigen Politik der tung des bürgerlichen Rechts. Es ist Mitglied der Leib- Bundesrepublik Deutschland“ (AAPD). niz-Gemeinschaft und wird nach Artikel 91b des Direkten Transfer seiner Forschungsarbeit in die histo- Grundgesetzes vom Bund und den Ländern finanziert. rische und politische Bildung leistet das IfZ in der Do- Die Programmplanung des IfZ erfolgt durch die Insti- kumentation Obersalzberg bei Berchtesgaden. Im Auftrag tutsleitung in regelmäßigem Diskurs mit den wissen- des Freistaats Bayern hat das Institut dort eine Dauer- schaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ausstellung konzipiert, die die Ortsgeschichte von Hitlers dem Wissenschaftlichen Beirat. Diesem gehören interna- zweitem Regierungssitz mit einer Darstellung zentraler tional renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissen- Aspekte der NS-Diktatur verbindet. Die Dokumentation schaftler an. Sie werden vom Stiftungsrat berufen und wird seit ihrer Eröffnung im Jahr 1999 vom Institut für sichern das hohe Niveau der Forschungsarbeit am Insti - Zeitgeschichte wissenschaftlich und museumsfachlich tut. Im Stiftungsrat sind neben dem Bund die Länder betreut. Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen Das IfZ – ein lebendiges Forum vertreten. Der Stiftungsrat stellt die Richtlinien für die Organisation und Verwaltung des Instituts auf, beschließt Das IfZ bietet darüber hinaus mit seiner Bibliothek und das jährliche Programmbudget und besitzt Kompetenzen dem Archiv in München eine hochkarätige wissen- für wichtige Personalentscheidungen. schaftliche Infrastruktur und leistet so eine wichtige Servicefunktion für die deutsche und internationale Forschung und Wissenstransfer Zeitgeschichtsforschung. Als Drehscheiben des Wis- senstransfers sind Bibliothek und Archiv auch öffent- Zum Institut für Zeitgeschichte zählen die Forschungs- lich zugänglich und erfüllen vielfältige Auskunfts- abteilungen in München und Berlin, die Aktenedition und Beratungswünsche. Mit einer Vielzahl von Konfe- im Auswärtigen Amt und die Dokumentation Obersalz- renzen, Vorträgen und Buchpräsentationen an allen berg. Im Jahr 2013 hat das IfZ darüber hinaus in Mün- seinen Standorten belebt das Institut für Zeitgeschich- chen mit dem Aufbau eines internationalen Zentrums te den wissenschaftlichen Diskurs und sorgt für einen für Holocaust-Studien begonnen. Damit schafft das Insti - intensiven Dialog zwischen Forschung und interessier- tut erstmals auch in Deutschland ein Kompetenz- und ter Öffentlichkeit. Das Netzwerk des Instituts reicht da- Kommunikationszentrum für die empirische Erschlie- bei weit in die internationale Wissenschaftswelt hinein ßung des Holocaust. und wird im Austausch mit ausländischen Partnerinsti- Am IfZ-Stammsitz in München erforschen unsere tutionen stetig ausgebaut. Einen besonderen Akzent Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die NS-Dik- legt das IfZ auf die Förderung des wissenschaftlichen tatur und ihre Vorgeschichte sowie den Faschismus in Nachwuchses. Dazu zählen spezielle Doktorandenpro- Italien. Im Mittelpunkt der Demokratieforschung stehen gramme ebenso wie die Lehrtätigkeit von IfZ-Wissen- die Zeit der Weimarer Republik, die deutsche Nachkriegs- schaftlerinnen und Wissenschaftlern an Hochschulen geschichte und die zentralen Entwicklungslinien der im ganzen Bundesgebiet. „alten“ Bundesrepublik im europäischen Kontext. Die Transformationsforschung am IfZ rückt den politischen Das Institut für Zeitgeschichte versteht sich somit und gesellschaftlichen Wandel in Deutschland und Eu- nicht nur als anspruchsvolle Forschungseinrichtung, ropa in seinen globalen Bezügen seit den 1970er Jahren sondern auch als lebendiges Forum für Debatte und ins Blickfeld. Im IfZ München befindet sich auch die Wissenstransfer.

■ 3 ■ Andreas Wirsching 2015 Rückblick auf 2015

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

In der Öffentlichkeit mag ja gele- gentlich sogar der Eindruck ent- standen sein, das Institut für Zeitge- schichte sei dafür da, „Mein Kampf“ zu edieren. Demgegenüber wissen wir natürlich, dass sich unsere gesam- te Einrichtung auch im Jahre 2015 kon- Institut für Zeitgeschichte tinuierlich weiterentwickelte. In allen Ab- teilungen sind unzählige kleinere und größere Fortschritte zu verzeichnen – die ei- Andreas Wirsching, ne oder andere Herausforderung, die es dabei Direktor des Instituts für Zeitgeschichte zu bewältigen gab, inklusive. Entscheidend hierfür ist wie immer der Einsatz der Menschen as Jahr 2015 wird wohl in die Institutsannalen als am IfZ, die mit kreativ-kontinuierlicher und emsig- Jahr des „Kampfes“ eingehen. Wie niemals zuvor ideenreicher Arbeit die Institutsgeschicke vorantreiben. stand unser Institut im Blickpunkt der öffentlichen Zäsuren bildeten im vergangenen Jahr das Ausschei- Aufmerksamkeit. Sie richtete sich auf die Vorbereitung den von Prof. Dr. Horst Möller als Hauptherausgeber der kritischen Edition von Hitlers „Mein Kampf“. Noch der Aktenedition zur Auswärtigen Politik (AAPD), ein bevor die beiden Bände am 8. Januar 2016 der Öffent- Ereignis, das in Berlin anlässlich des 25-jährigen Beste- lichkeit vorgestellt wurden, zog das Projekt ein extrem hens der AAPD gewürdigt wurde, und von Dr. Hans starkes und nachhaltiges internationales Medieninte- Woller als Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeit- resse auf sich. Umso beruhigter waren alle Beteiligten, geschichte. 22 Jahre lang hat er unsere traditionsrei- dass das Werk dann am 29. Dezember 2015 tatsächlich che Hauszeitschrift geprägt und dabei konsequent mo- fertig zwischen zwei Buchdeckeln die Druckerei verlas- dernisiert und weiterentwickelt. Seine Nachfolge tritt sen konnte. Das Team um Christian Hartmann und die Dr. Jürgen Zarusky an, der seit Ende 2012 bereits als vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Hinter- Stellvertretender Chefredakteur tätig war und die Zeit- grund tätig waren, das heißt letztendlich praktisch das schrift in gewohnt gründlicher und effizienter Form gesamte IfZ, aber auch die zahlreichen Mitwirkenden verantworten wird. außerhalb des Instituts, haben eine großartige Leistung Im Verlauf des Jahres konnte das IfZ weitere wichtige vollbracht. Allen Beteiligten sei auch an dieser Stelle Editionen präsentieren, so am 25. August, rechtzeitig ausdrücklich für ihr Engagement gedankt. zum 25. Jahrestag des Zwei-plus-Vier-Vertrags, eine

Medien aus aller Welt begleiteten die öffentliche Präsentation der kritischen Edition von Hitlers „Mein Kampf“ im Lesesaal des IfZ.

■ 4 ■ Andreas Wirsching Institut für Zeitgeschichte Rückblick auf 2015 JAHRESBERICHT – Sonderedition über die Geschichte der „Einheit“. Sie war Auch in der Nachwuchsförderung verzeichnete das in unserer Abteilung im Auswärtigen Amt binnen zwei- Institut im vergangenen Jahr beträchtliche Erfolge. Da- er Jahre in einem veritablen Kraftakt erarbeitet wor- von zeugt nicht nur die Serie eindrucksvoller Disserta- den. Am 28. Oktober konnte auch die digitale Edition tionen, die 2015 veröffentlicht wurden; besonders er- der Tagebücher des Kardinals Michael von Faulhaber, freulich ist, dass sich mit Martina Steber erneut eine herausgegeben gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Mitarbeiterin des Instituts habilitieren konnte. Mit ei- 2015 Neuere und Neueste Kirchengeschichte der Universität ner exzellenten Bilanz endete am 31. Dezember auch Münster, ans Netz gehen; seitdem sind die ersten Ein- die gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universi- träge online für das breite Publikum einsehbar. Und tät München durchgeführte Leibniz Graduate School mit der Edition der neu entdeckten Tagebücher Alfred über „Enttäuschung im 20. Jahrhundert“. Damit sind Rosenbergs gelang in Zusammenarbeit mit dem United nur einige der Leistungen des Jahres 2015 benannt. Ih- nen stehen viele weitere in Forschung, Wissenstransfer und Infrastruktur zur Seite, so etwa die intensive Ar- beit am Drehbuch der neuen Dauerausstellung auf dem Obersalzberg oder die Einführung eines neuen elektro- nischen Ausleihsystems für die Bibliothek. Über die Einzelheiten informieren die folgenden Kapitel.

Politischer Extremismus – nur ein historisches Problem? Nicht unerwähnt sollte abschließend allerdings ein Be- gleitumstand zeithistorischer Forschung bleiben, der im vergangenen Jahr häufig zum Thema wurde und auch die künftige Arbeit des IfZ nicht unbeeinflusst lassen Seit einem Vierteljahrhundert ediert das IfZ die Akten zur Auswärtigen wird. Wir erlebten in Deutschland wie in ganz Europa Politik: Die Herausgeber beim Festakt mit Bundesminister Frank-Walter eine drastische Eintrübung des politischen Klimas, un- Steinmeier. verkennbare Anzeichen einer Spaltung der Gesellschaft States Holocaust Memorial Museum ein international und eine Verschiebung dessen, was im öffentlichen stark beachteter Wurf. Mit dem Werk, das in mehrere Raum sagbar ist. Für jeden, der sich mit dem Extre- Sprachen übersetzt wird, hat unser Zentrum für Holo- mismus in der deutschen Geschichte beschäftigt hat – caust-Studien einmal mehr seine in so kurzer Zeit er- und der dies bislang in der sicheren Erkenntnis tun reichte internationale Sichtbarkeit unterstrichen. Dem konnte, es mit einem definitiv historisch gewordenen Ziel seiner dauerhaften Etatisierung im Institut für Phänomen zu tun zu haben –, liegt hier eine Quelle der Zeitgeschichte hat uns denn auch das Jahr 2015 erneut Irritation. Der teilweise offene Rekurs in das Begriffsar- nähergebracht. senal altbekannter, aber politisch neu abgemischter rechter oder gar völkischer Tendenzen in Deutschland NS-Aufarbeitung als Forschungsschwerpunkt muss besorgt stimmen. Punktuell wird dies möglicher- weise auch für unsere Arbeit die Schnittstellen zwischen Im Forschungsprogramm hat sich das Thema „Aufar- Wissenschaft und Politik neu definieren. beitung“ der Belastung durch den Nationalsozialismus Umso wichtiger ist es, dass das Institut für Zeitge- in der frühen Bundesrepublik weiter als ein Schwer- schichte mit seiner per saldo sehr erfreulichen For- punkt des Instituts etabliert. Das gilt nicht nur für das schungs- und Arbeitsbilanz gestärkt und selbstbewusst gemeinsam mit dem Zentrum für Zeithistorische For- in das neue Jahr eintreten kann. In diesem Sinne danke schung Potsdam durchgeführte Projekt zur Geschichte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie un- der Innenministerien in der Bundesrepublik wie in der seren Gremien und unseren vielen bewährten Koopera- DDR, dessen Vorstudie am 4. November von großem tionspartnern für ihr niemals nachlassendes Engage- öffentlichen Interesse begleitet publiziert und vorge- ment. Sie werden uns auch im Jahre 2016 ein Garant stellt wurde und dessen Hauptstudie seitdem in Bear- des Erfolgs sein. beitung ist. Weitere neue Projekte in diesem Bereich betreffen die Vorgängereinrichtungen des Bundesmini- steriums für Bildung und Forschung (Bundesministe- rium für Atomfragen etc.) und das „Bayern-Projekt“, das die bayerische Behördengeschichte und Verwal- tungspraxis der Nachkriegszeit einer entsprechenden Prof. Dr. Andreas Wirsching Untersuchung unterziehen soll.

■ 5 ■ Institut für Zeitgeschichte – JAHRESBERICHT 2015 Das Editionsprojekt „Hitler, Mein Kampf“: Originalausgaben aus der Sammlung derIfZ-Bibliothek. Das Editionsprojekt „Hitler,MeinKampf“:Originalausgaben ausderSammlung Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert JAHRESBERICHT – as Forschungsprofil des Instituts für Zeitgeschichte schen privaten Lebensentwürfen und öffentlichen Ge- hat sich über Jahrzehnte etabliert und umfasst die waltansprüchen gestaltete. Wann und wie, in welchen deutsche und europäische Zeitgeschichte im 20. Jahr- Bereichen und in welchem Umfang gelang es dem Na- hundert einschließlich ihrer globalen Bezüge. Methoden- tionalsozialismus, seine Leitvorstellungen auch in der vielfalt und eine Pluralisierung von Ansätzen gehören Privatsphäre von Individuen, Familien und sozialen dabei zur Raison d’être des IfZ. Ziel der Forschung im Gruppen durchzusetzen – und wo nicht? Diese Haupt- 2015 IfZ ist es, nationale Engführungen zu überwinden, und fragestellung zielt auf einen Handlungs- und Erfah- deshalb akzentuiert das Institut besonders vergleichen- rungsraum, in dem die Ideologie und Herrschaft des de oder transnational angelegte Themen und Projekte. NS-Regimes auf private Wünsche und Bedürfnisse, Das Forschungsprogramm orientiert sich an drei gro- Hoffnungen und Sehnsüchte trafen. Daraus ergibt sich ßen Themenfeldern: Zum Ersten bleibt die Geschichte für die Forschung die Herausforderung, die soziale Pra- des Nationalsozialismus und des NS-Regimes, aber auch xis dieses Aufeinandertreffens konzeptionell zu fassen, des italienischen Faschismus integraler Bestandteil der thematisch abzugrenzen und empirisch zu durchleuch- Forschungsagenda des IfZ. Gleiches gilt für die Geschich- ten. te der DDR in ihren internationalen und ostmitteleuro- Die traditionellen Modelle von Privatheit trafen in der päischen Bezügen. Beide Bereiche verbinden sich im IfZ NS-Diktatur auf die Strategie des Regimes, je nach po- innerhalb eines Forschungsclusters zur Diktaturgeschich- litisch-ideologischer Kategorisierung einen privaten Be- te. Zum Zweiten beschäftigt sich das IfZ traditionell in- reich einzuräumen, einzuschränken oder zu zerstören, tensiv mit der Geschichte der Demokratien im 20. Jahr- auf jeden Fall Zugriff auf ihn zu haben. Obwohl die so- hundert. In diesem Forschungsfeld setzt das Institut im ziale Praxis des Aufeinandertreffens von „privat“ und Augenblick besondere Impulse beim Umgang mit dem „öffentlich“ für die Herrschafts-, Erfahrungs- und Ge- Nationalsozialismus nach 1945, auch und gerade im Hin- sellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus von fun- blick auf die NS-Belastung deutscher Nachkriegsbehör- damentaler Bedeutung war, ist dieses Thema bisher noch den. Zum Dritten richtet das IfZ seinen Blick verstärkt weitgehend unerforscht. in die neueste Zeitgeschichte. Hier lässt es sich von der Vier erkenntnisleitende, sich im Einzelnen überlap- Erkenntnis leiten, dass die Zeit seit ca. 1970 eine zuneh- pende Perspektiven werden verfolgt. Erstens wird die mend eigenständige Periode bildet, die durch ökonomi- Verheißung des Privaten untersucht. Der Nationalsozia- sche, technologische und soziokulturelle Transforma- lismus versprach den politisch und „rassisch“ konformen tionen in den westlichen Industriegesellschaften, die Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft privates „Glück“, Erosion der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa hielt aber zugleich an seinem Gemeinschafts- und Macht - und den damit einhergehenden Wandel der internatio- anspruch fest. Zweitens ist nach der Verhandlung des nalen Beziehungen gekennzeichnet ist. Neben diesen Privaten zu fragen. Reichweite und Bedeutung der Ka- drei Forschungsfeldern kommt schließlich der Arbeit tegorien „privat“ und „öffentlich“ waren (asymmetri- an wissenschaftlichen Editionen zeitgeschichtlich rele- schen) Aushandlungsprozessen unterworfen. Drittens vanter Quellenbestände zentrale Bedeutung zu. geht es um die Inszenierung des Privaten, die sich etwa in Visualisierungen, Performanz im Alltag und öffent- lichen Kundgebungen zeigte. Viertens steht die Vertei- digung des Privaten im Mittelpunkt der Analyse. Die Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert Zugriffe des Regimes stießen ebenso wie die Folgen von Repression, Vernichtung und Krieg auf individuel- Das IfZ leistet Grundlagenforschung zu Staat und Ge- le Strategien und Bemühungen, selbst unter diesen Be- sellschaft der Diktaturen, vor allem NS-Deutschlands dingungen Privatheit und persönliche Autonomie zu und der SBZ/DDR, aber auch des faschistischen Italien bewahren. und der Sowjetunion. Diese Diktaturen werden in ihren Das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte inter- nationalen Ausgestaltungen, transnationalen Verflech- nationale Kooperationsprojekt läuft seit Juli 2013. Die tungen und internationalen Zusammenhängen unter- wichtigsten Partner des IfZ sind das Deutsche Histori- sucht. Besonderes Interesse gilt den führenden politischen sche Institut (DHI) in Warschau und Prof. Dr. Elizabeth Akteuren, den Herrschaftstechniken, Repressionsorganen, Harvey (University of Nottingham). Außerdem besteht Täter- und Opfergruppen sowie der sozialen Praxis. ein enges Arbeitsverhältnis zum Projekt „Hebammen im biopolitischen Laborraum des ‚Reichsgaus Warthe- land‘“ von Wiebke Lisner (Universität Hannover). Im 1. Das Private im Nationalsozialismus Rahmen der Kooperation mit der University of Notting - ham hielten sich Prof. Dr. Elizabeth Harvey von März Das Projekt (Leitung am IfZ: Johannes Hürter) geht der bis Mai und Prof. Dr. Maiken Umbach im Oktober/No- innovativen Frage nach, wie sich unter den Bedingun- vember als Gastwissenschaftlerinnen am IfZ auf. Die gen der NS-Herrschaft 1933–1945 das Verhältnis zwi- Fellowships wurden u.a. zum intensiven Austausch im

■ 7 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Projekt sowie zur gemeinsamen Vorbereitung der für and the Private under National Socialism“ auf der Jah- Juni 2016 geplanten Abschlusskonferenz des Projekts reskonferenz der German History Society in London. in Nottingham genutzt. Neben den regelmäßigen Projektbesprechungen in 1.2 „Heimaturlaub“ – Soldaten zwischen Front, München wurde am 14. Februar in Verbindung mit dem DHI Warschau und dem Institut für Nationales Ge- Familie und NS-Regime denken (IPN) ein Workshop mit den Kooperationspart- Da die Recherchen für das Dissertationsprojekt von Institut für Zeitgeschichte nern sowie einigen für die Kommentare eingeladenen Christian Packheiser, das den Fronturlaub und damit Gästen in Lodz abgehalten, auf dem die Projektbearbei- private Handlungsräume und familiäre Beziehungen von ter ihre Konzeptionen zur Diskussion stellten. Außer- Soldaten im Zweiten Weltkrieg untersucht, im Wesent- dem wurden das Gesamtprojekt und seine Teilprojekte lichen abgeschlossen waren, konnte das Berichtsjahr zur auf mehreren weiteren Veranstaltungen präsentiert. Be- Ordnung, Durchsicht und Analyse der gesammelten sonders hervorzuheben sind die Beteiligung an der Ab- Überlieferungen von Behörden und militärischen Dienst- schlusskonferenz „Der Ort der ‚Volksgemeinschaft‘ in stellen, Zeitungen, Zeitschriften und Egodokumenten der deutschen Gesellschaftsgeschichte“ des Niedersäch- genutzt werden. Dabei kristallisierte sich die Konzeption sischen Forschungskollegs „Nationalsozialistische ‚Volks - der Arbeit mit einer Reihe von Schwerpunkten weiter gemeinschaft‘“ in Hannover (25.-27. Juni) mit Vorträgen heraus: Ausgehend von den normativen Grundlagen von Annemone Christians und Johannes Hürter sowie wird der Heimaturlaub zunächst als ein Instrument der die Organisation und Durchführung eines eigenen Panels NS-Machtpolitik zur Stabilisierung der Kriegsgesell- („New Perspectives on Privacy and the Private under schaft beleuchtet. Die Performanz von Soldaten im öf- National Socialism“) durch das Projektteam auf der fentlichen Raum der Heimat erlaubt Rückschlüsse auf Jahreskonferenz der German History Society in London ihr Selbstverständnis und die Akzeptanz militärischer am 5. September. Werte. Außerdem werden die Überwachungs- und Zu- griffsversuche des Regimes sowie Mechanismen der propagandistischen Inszenierung des Fronturlaubs 1.1 Das Private vor Gericht deutlich. Der Blick auf den privaten Nahbereich thema- Die Quellenrecherchen für das Postdoc-Projekt von tisiert schließlich, inwieweit das „Fehlen“ der Soldaten Annemone Christians zur nationalsozialistischen Zivil- zu Rollenverschiebungen innerhalb der Kernfamilien und Strafrechtspraxis und deren Umgang mit „Privat- und zu Friktionen mit ihrem Umfeld führte. Mit der heit“ schloss die Bearbeiterin im Laufe des Berichts- Niederschrift des Manuskripts wurde begonnen. jahrs weitgehend ab. Dabei sichtete sie die einschlägigen Der Bearbeiter nahm am 7. Mai an einer Podiumsdis - Bestände im Staatsarchiv München, im Archiv des Land- kussion der Volkshochschule Puchheim anlässlich der gerichts Hamburg, im Landes- und Bundesarchiv Ber- Präsentation des Buches „Bleib übrig. Eine Kriegsju- lin sowie ergänzend im Tagebucharchiv Emmendingen gend in Deutschland“ von Ulrich Frodien teil. Am 5. und im Archiv des IfZ. Mit dem Abschluss der Ar chiv - September präsentierte er sein Projekt im Rahmen des arbeit konturierte sich auch das Konzept der Nieder- vom Projektteam gestalteten Panels „New Perspectives schrift: Die Studie soll in drei Hauptkapiteln zunächst on Privacy and the Private under National Socialism“ die rechtshistorische Entwicklung des „Privaten“ (v.a. auf der Jahreskonferenz der German History Society in Eigentum, Lebensführung, Meinung) als Rechtsobjekt London. nachvollziehen, danach das Gericht als spezifischen Seit Ende Oktober ist Christian Packheiser für vier Kommunikationsraum untersuchen und schließlich Dy- Monate mit einer Machbarkeitsstudie für die Deutsche namiken der Rechtspraxis in den ausgewählten Rechts- Dienststelle (WASt) zur Aufarbeitung ihrer NS-Vergan- gebieten Scheidungsrecht, Eigentumsrecht und Strafrecht genheit auf Initiative der Bundesbeauftragten für Kul- freilegen. Die systematische Auswertung rechtswissen- tur und Medien betraut. Während dieser Zeit ruht seine schaftlicher Zeitschriften wurde fortgeführt und der Be- Projektmitarbeit. ginn der Niederschrift vorbereitet. Annemone Christians stellte das Projekt am 30. Januar im Kolloquium „Geschichte – Recht – Rechtsgeschichte“ 1.3 Das Private im Getto des Instituts für Geschichtswissenschaften der Humboldt- Schwerpunkt des Dissertationsprojekts von Carlos A. Universität zu Berlin sowie am 26. Juni auf der Tagung Haas, in dem es um Transformationen des „privaten“ „Der Ort der ‚Volksgemeinschaft‘ in der deutschen Ge- Lebens der Gettobewohner von Warschau, Litzmann- sellschaftsgeschichte“ des Niedersächsischen Forschungs - stadt, Petrikau und Tomaschow geht, war 2015 die Aus- kollegs „Nationalsozialistische ‚Volksgemeinschaft‘“ in wertung des zusammengetragenen Quellenmaterials. Hannover vor. Gemeinsam mit dem Projektteam prä- Im Zentrum der Analyse standen Egodokumente wie Ta- sentierte die Bearbeiterin ihr Projekt am 5. September gebü cher und persönliche Korrespondenzen. Berück - im Rahmen des Panels „New Perspectives on Privacy sichtigung fanden aber auch Fotografien und Zeich-

■ 8 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert JAHRESBERICHT – nungen sowie Dokumente der jüdischen Selbstverwal- BDM höchst aufschlussreich ist. Die Ansprüche von Sei- tung und der deutschen Besatzer. ten der NS-Jugendorganisation verstand sie nicht als Die Frage nach dem „Privaten“, verstanden als die Übergriffe auf ihre Freizeit als Teil der privaten Sphäre, Praktiken der Gettobewohner, Nähe zuzulassen oder sondern machte die Angebote und Dienste zu einem in- Distanz herzustellen bzw. etwas als sein Eigen zu kenn- tegralen Bestandteil ihrer Lebensgestaltung, in denen sie zeichnen, wird anhand dreier Transformationsfelder Erfüllung und Anerkennung fand. Sie entschied sich, 2015 untersucht: Ausgangspunkt ist der individuelle Körper individuelle Möglichkeiten, die ihr die NS-Organisation der Gettobewohner. Die neuen räumlichen, zeitlichen eröffnete, zu nutzen. So engagierte sie sich begeistert und materiellen Rahmenbedingungen innerhalb der im Gesundheitsdienst des BDM und nahm entsprechen- Gettos erforderten neue Strategien, um den Wunsch de Ausbildungsmöglichkeiten wahr. Davon in spiriert, nach Alleinsein zu verwirklichen bzw. allgemein kör- studierte sie nach dem Krieg Medizin. Anhand eines perliche (Grund-)Bedürfnisse menschenwürdig ausle- durchgehenden Selbstzeugnisses wird konkret nachvoll- ben zu können. ziehbar, was die neuere Forschung als Prozesse tatsäch- In einem nächsten Schritt richtet sich der Blick zu- licher individueller und kollektiver Identitätsbildung nächst auf Paarbeziehungen, dann auf den sozialen innerhalb des BDM identifiziert hat. Nahbereich. Die Aushandlung und Umsetzung neuer Das Tagebuch wurde dem Archiv des Instituts für Normen im Zusammenhang mit Intimität, Sexualität Zeitgeschichte im Sommer 2014 aus Privatbesitz über- und Liebe können hier ebenso beobachtet werden wie geben. Seine Edition ergänzt die geplanten Monografien Verschiebungen von geschlechts- oder generationen- des Projekts in sinnvoller Weise. Sven Keller hat im Be- spezifischen Rollenzuschreibungen innerhalb von Fa- richtsjahr das in Kurrent vorliegende Tagebuch trans- milie und Freundeskreis. kribiert, kommentiert und mit einer Einleitung versehen. Das religiöse Leben in den Gettos bildete schließlich Der Band ist im November 2015 in der Schriftenreihe das dritte Transformationsfeld. Religiöse Praktiken der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte erschienen. Für sind hier als Ausdruck von Identitätskonstruktion und Anfang 2016 ist eine Buchpräsentation mit wissenschaft- Sinnstiftung sowie als Deutungsressourcen zur Erfas- licher Einführung und Lesung aus dem Tagebuch in Ko- sung der Realitäten von Interesse. Aushandlungspro- operation mit dem Stadtarchiv München vorbereitet. zesse innerhalb der Rabbinate, aber auch zwischen Rabbinern und frommen Juden können hier gut nach- vollzogen werden. 2. 100 Jahre Juden in Mecklenburg. Gedenkbuch Ergänzt werden diese Schwerpunkte durch kürzere für die zwischen 1845 und 1945 in Mecklenburg Analysen der unmittelbaren Vorkriegszeit bzw. der er- geborenen und dort lebenden Juden sten Kriegsmonate, in denen neue Grundlagen des „Pri- vaten“ entstanden. Geplant sind weiterhin Ausführun- Im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft gen über Relikte des „Privaten“ nach der Liquidierung und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern, das der beiden kleineren Gettos bzw. nach Beginn der Mas- auch eine Teilfinanzierung dieses Projekts übernimmt, sendeportationen in Warschau und Litzmannstadt. hat Michael Buddrus im Sommer 2015 eine Konzeption Carlos A. Haas präsentierte Teilaspekte seines Pro- für ein Gedenkbuch für die Juden aus und in Mecklen- jekts am 13. Februar auf der Konferenz „Lodz im War- burg erarbeitet. Nach entsprechenden Gedenkbüchern thegau“ in Lodz sowie am 19. Mai auf dem Workshop für Baden-Württemberg (1969) und die Stadtstaaten Ber- „Love, Sex and War: Towards another History of 20th lin und Hamburg (beide 1995) wäre dies das zweite Ge- Century Europe” am Centre d’histoire de Sciences Po in denkbuch für die Juden eines deutschen Flächenlandes. Paris. Außerdem beteiligte er sich am 5. September mit Dennoch soll für das Land Mecklenburg mehr entstehen einem Referat am Panel „New Perspectives on Privacy als ein „typisches“ Gedenkbuch, das sich ausschließlich and the Private under National Socialism“ auf der Jah- auf die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus konzen- reskonferenz der German History Society in London. triert. Seit Mitte Oktober ist der Projektbearbeiter in Elternzeit. In geplantem Gedenkbuch sollen alle zwischen 1845 und 1945 geborenen und möglichst alle der in diesem 1.4 Kriegstagebuch einer jungen Nationalsozialistin Zeitraum in Mecklenburg lebenden Juden erfasst und da- mit 100 Jahre jüdisches Leben in einem deutschen Land Die bei Kriegsausbruch 13-jährige Wolfhilde von König dokumentiert werden. Zu den wichtigsten Kooperations- entstammte einer bürgerlichen, überzeugt nationalsozia- partnern dieses Vorhabens gehören das Bundesarchiv, listischen Münchner Familie und war im Bund Deut- das Landeshauptarchiv Schwerin, die Landesbibliothek scher Mädel aktiv, seit 1941 als Scharführerin. Sie führte Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin, eine Reihe von von August 1939 bis November 1946 ein Tagebuch, das Stadtarchiven des Landes Mecklenburg-Vorpommern, für die private Lebenswelt einer jungen Frau und ihrer auf diesem Gebiet tätige Stiftungen und Vereine sowie Familie, aber auch für die Erlebnisse und Dienste im einige einschlägig ausgewiesene Einzelforscher.

■ 9 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert

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Die Zahl der Juden in Mecklenburg ist schon vor und in Deutschland durch das NS-Regime betrieben den Verfolgungsmaßnahmen des „Dritten Reichs“ aus wurden. Von zentraler Bedeutung für den Vergleich- zahlreichen Gründen erheblich zurückgegangen; leb- sansatz ist der Befund Otto Kirchheimers, dass die poli- ten 1850 noch 3.267 Juden in beiden mecklenburgi- tische Justiz zuvörderst der Herrschaftslegitimation schen Großherzogtümern (0,5 Prozent der Bevölke- dient. Durch den Vergleich von Praktiken politischer rung), so waren es 1933 noch 1.003 Juden (0,13 Justiz unter der Berücksichtigung der Demarkationsli- Prozent). Im NS-Staat ist die Zahl der Juden in Meck- nie zur außerjustiziellen Verfolgung kann Aufschluss Institut für Zeitgeschichte lenburg bis 1939 auf 357 zurückgegangen (0,04 Pro- über Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten der Le- zent), während im Deutschen Reich zu dieser Zeit gitimationsnotwendigkeiten und Dynamiken in der durchschnittlich 0,4 Prozent (also zehnmal mehr) der Verfolgungspolitik beider untersuchter Regime und da- Bevölkerung Juden waren. Neben den 357 Juden leb- mit über deren innere Verfasstheit gewonnen werden. ten 1939 noch 322 sogenannte Halb- und 342 Viertel- Jürgen Zarusky hat die Niederschrift seiner Studie juden in Mecklenburg, von denen die meisten der fortgesetzt, war überdies maßgeblich an der Organisa- evangelischen Landeskirche angehörten; der Anteil der tion der Tagung „Politische Justiz und Transitional Ju- getauften „Judenchristen“ war in Mecklenburg fünf- stice in Deutschland, Polen und der Sowjetunion von mal höher als im Reichsdurchschnitt. Nach den Depor- den 1930er bis 1950er Jahren“ beteiligt. Diese hat das tations- und Mordaktionen der Jahre 1942/43 gab es Institut für Zeitgeschichte, das Institut für Nationales 1944 noch 86 Juden in Mecklenburg, von denen die Gedenken (IPN) in Warschau, die Deutschen Histori- meisten mit „arischen Deutschen“ verheiratet und schen Institute in Warschau und Moskau sowie die durch diese „privilegierten Mischehen“ zumindest par- Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung, tiell und zeitweise vor antijüdischen Maßnahmen ge- Menschenrechte und soziale Fürsorge „Memorial“ (Mos- schützt waren. In einer detaillierten Datenbank mit 41 kau) vom 12. bis 14. März in Warschau abgehalten. Eintragungsmöglichkeiten pro Person wurden bislang Jürgen Zarusky hat dort den Auftaktvortrag „Die Dik- 6.711 Personen namentlich erfasst, die im Untersu- taturen und das Recht: Politische Justiz und Transitional chungszeitraum in Mecklenburg geboren wurden Justice in der Mitte des 20. Jahrhunderts“ gehalten und und/oder dort gelebt haben. Derzeit werden für diese an der abschließenden Podiumsdiskussion mit Andrzej Personen aus allen erreichbaren Archivquellen und der Paczkowski und Arsenij Roginskij teilgenommen. einschlägigen Forschungsliteratur die entsprechenden Daten ermittelt und in diese Datenbank eingegeben. Ziel des Projekts ist es zum einen, die Namen, Ge- 4. Die deutsche Besatzungsverwaltung und das burtsdaten, Geburtsorte, Wohnorte, Ausbildung, Beru- Warschauer Ghetto 1939–1943 fe, Lebenswege (Migration, Emigration, Deportation), Besitzverhältnisse sowie die Todesdaten und Todesorte Das von Giles Bennett betriebene Dissertationsprojekt der Juden in und aus Mecklenburg zu dokumentieren; sucht eine bedeutende Lücke in der Forschung zum darüber hinaus sollen auch die spezifischen Lebensbe- Warschauer Ghetto zu füllen. Warschau war während dingungen der Juden in Mecklenburg und besonders des Zweiten Weltkriegs mit fast einer halben Million Ju- bemerkenswerte Einzelschicksale beschrieben werden. den die größte jüdische Gemeinde im deutschen Macht - Zum anderen werden wichtige Aspekte der Geschichte bereich. Dank der Bemühungen der Mitarbeiter des der mecklenburgischen jüdischen Gemeinden (Grün- sogenannten Ringelblum-Archivs, das Schicksal der dung, Auflösung, Mitgliederzahl, Vorsteher), ihrer Syn- Ghettoinsassen zu dokumentieren, sowie durch das agogen und Friedhöfe behandelt. weit rezipierte Fanal des Warschauer Ghettoaufstands Zugunsten dieses Vorhabens, das im Laufe des Jah- 1943 gibt es zu Warschau eine reiche Historiografie aus res 2016 abgeschlossen werden soll, musste die Fertig- jüdischer Perspektive. stellung des Projekts „Sondergerichte in Mecklenburg Weniger entwickelt ist im Gegensatz zu anderen Ta- 1933–1945“ und die Weiterarbeit an der „Geschichte torten eine Überblicksdarstellung zu den Tätern: Im des Gaues Mecklenburg 1925–1945“ vorerst zurückge- Zentrum des Projekts steht eine Geschichte der sich ab- stellt werden. wechselnden, konkurrierenden Täterinstitutionen, ins- besondere der Organe der deutschen Zivilverwaltung, die mit der Ghettoverwaltung befasst waren, sowie der 3. Politische Justiz unter Lenin, Stalin und Hitler führenden Täter, die diesen Apparaten vorstanden und ihren Charakter mitbestimmten. Untersucht werden zu- Ziel des Projekts ist die vergleichende Untersuchung dem die Entscheidungsfindungsprozesse an den (teils der Normen, Strukturen und Praktiken politischer Ju- scharfen) Wendepunkten in der Ghettopolitik mit den stiz in den großen totalitären Diktaturen Europas und jeweiligen Ein-, Rück- und Wechselwirkungen auf die ihres jeweiligen Stellenwerts im Rahmen der Massen- Mittelbehörden in Krakau sowie die Zentrale in Berlin. verfolgungen, die in der UdSSR unter Lenin und Stalin Dabei werden neben der zerstreuten deutschen Überrest-

■ 10 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert JAHRESBERICHT – Überlieferung deutsche wie polnische Nachkriegser- und andererseits die Handlungsmaximen und die sozia - mittlungen, aber auch geeignete Quellen aus jüdischer len Interaktionen der Täter in Auschwitz-Birkenau. Das wie polnischer Perspektive herangezogen, um die Einsei- Verhältnis zwischen Kommandant und Lagerpersonal be- tigkeit der Täterquellen im Sinne einer modernen mul- schränkte sich nicht auf den alltäglichen KZ-Betrieb, tiperspektivischen Holocaustforschung auszugleichen. sondern erstreckte sich darüber hinaus auf gesellschaft-

Die auswärtigen Archivrecherchen sind abgeschlossen, liche und kulturelle Veranstaltungen nach Dienstschluss 2015 die Niederschrift wurde fortgesetzt. und verhalf die subjektiv erlebte „Normalität“ weitest- gehend aufrechtzuerhalten. Das Interagieren der Täter sowie die Verknüpfung der institutionellen und perso- 5. Rudolf Höß – Handlungspraxis, Beziehungs- nellen Ebenen innerhalb und außerhalb der Lagermauern strukturen und Privatleben eines soll methodisch anhand einer Netzwerkanalyse unter- KZ-Kommandanten sucht werden. Eine wissenschaftliche Auseinanderset- zung mit dem KZ-Kommandanten aus unterschied- Im nationalsozialistischen Konzentrationslager-System lichen Blickwinkeln diverser Personengruppen und die war die Ausgestaltung politischer Macht eng mit Biogra- Einbettung in den gesellschaftlichen Kontext des natio- fien der SS-Funktionselite, deren personellen Netzwer- nalsozialistischen Regimes bilden den Ausgangspunkt. ken und ihrer alltäglichen Handlungspraxis verknüpft. Anna-Raphaela Schmitz hat im Berichtsjahr mit der So war der Aktionsradius des Lagerkommandanten des Sichtung und Auswertung relevanter Literatur sowie von größten Konzentrations- und Vernichtungslagers vor Egodokumenten, Fotografien und Gerichtsakten im Ar- allem durch dessen institutionellen Nahbereich geprägt. chiv des Instituts für Zeitgeschichte und im Bundesar- Aufgrund seiner Handlungspraktiken gilt Rudolf Höß chiv Berlin begonnen. als Synonym für die präzise organisierte und fabrikmä- ßige Umsetzung des Massenmordes in Auschwitz-Bir- kenau. 6. Besatzeralltag in der SBZ. Dokumente und Anna-Raphaela Schmitz untersucht in ihrem Disser- Zeitzeugenberichte 1945–1949 tationsprojekt über den ehemaligen KZ-Kommandanten mittels einer „praxeologischen“ Biografie die Alltags- Das Forschungsprojekt von Elke Scherstjanoi befasst sich und Mikroperspektive von Höß und richtet dabei vor mit sozial- und kulturgeschichtlichen Phänomenen des allem den Fokus auf die Planung und die Durchführung Alltags der sowjetischen Besatzer in Ostdeutschland. des Massenmordes. Analysiert werden einerseits die von Anhand der Überlieferung der Kommandanturverwal- der NS-Führung vorgegebenen Rahmenbedingungen tungen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wird

„Moskaus Spuren in Ostdeutschland“: Bei der Präsentation des von Elke Scherstjanoi mitherausgegebenen Sammelbandes wurde der Forschungsstand zur sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland erörtert.

■ 11 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert

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dieser Alltag erschlossen und strukturgeschichtliche chiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR Interpretationen hinterfragt. Das Bild der Besatzer er- sowie im Bestand der Vorsitzenden bzw. Stellvertreter scheint konkreter, ihre Herrschaftspraxis als soziale des Vorsitzenden der SPK im Bundesarchiv Berlin- Praxis differenzierter. Zugleich bedürfen wichtige An- Lichterfelde statt. Darüber hinaus wurden Unterlagen nahmen der letzten Jahre erneuter Prüfung. So ergab des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staats- sich, dass die Rolle von Gewalt und Kriminalität quel- sicherheitsdienstes (BStU) eingesehen, die umfangreiche lenkritischer als bislang dargestellt werden kann und Informationen und Auskünfte über das Leitungsperso- Institut für Zeitgeschichte muss und dass sich die Karrierewege an lokalen und re- nal der Plankommission enthalten. Im abschließenden gionalen Beispielen am besten verdeutlichen lassen. dritten Jahr der Projektlaufzeit wurde ein Manuskript Die Erstellung des Manuskripts wird fortgesetzt. für den Autorenband verfasst. Für 2016 ist die Veröf- fentlichung des Bandes über die Geschichte der Staat- lichen Plankommission geplant. 7. Die Staatliche Plankommission 1950 bis 1990. Chancen und Grenzen wirtschaftlicher Planung 8. Nationalbibliothek im geteilten Land. und Steuerung im Kontext der Die Geschichte der Deutschen Bücherei SED-Wirtschaftspolitik in der SBZ/DDR Das Forschungsvorhaben wird im Rahmen einer vier Das von Christian Rau seit Mitte August 2014 bearbei- Bände umfassenden Geschichte des Bundeswirtschafts- tete Projekt untersucht die Geschichte der sich seit den ministeriums und seiner Vorgängerinstitutionen von 1920er Jahren selbst als Nationalbibliothek begreifenden 1917 bis 1990 durchgeführt. Es wird vom Bundesmini- Deutschen Bücherei während der Zeit der deutschen sterium für Wirtschaft und Energie gefördert. Im Zen- Teilung und des Kalten Krieges. Angelegt als Institutio- trum des Autorenbandes über die Entwicklung der ost- nengeschichte mit kulturwissenschaftlicher Erweite- deutschen Wirtschaftsverwaltung im Zeitraum von rung (Institutionenkultur, Beziehungen zur politischen 1945 bis 1990 steht die Staatliche Plankommission und gesellschaftlichen Umwelt) stellt das Projekt die (SPK) der DDR und ihre Stellung im ostdeutschen Insti- Deutsche Bücherei als Akteur zwischen SED-Einfluss, tutionengefüge. Hierzu werden von insgesamt sieben gesamtdeutscher Verortung und bibliothekarischem Ei- Autoren einige ausgewählte Konfliktfelder schwer- gen-Sinn ins Zentrum der Untersuchung. Die zentrale punktmäßig beleuchtet, die nicht nur die Handlungs- Frage nach dem Ausmaß der Transformation durch spielräume und Zwangslagen dieses Behördenappara- den Einfluss der SED verbindet sich dabei mit der Fra- tes deutlich werden lassen, sondern die auch Relevanz ge nach dem Umgang der DDR mit dem nationalen Er- für die DDR-Wirtschaftsgeschichte insgesamt besaßen. be. Darüber hinaus leistet die Studie einen Beitrag zur Der von Andreas Malycha in diesem Band erarbeitete deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte und den kul- Beitrag stellt den institutionengeschichtlichen Aspekt turellen Beziehungen beider deutscher Teilstaaten. dieses komplexen Verwaltungsapparates in den Mittel- Für die Darstellung wurden bis Ende 2015 Recher- punkt. chen in 13 Archiven angestellt. Die Niederschrift des Andreas Malycha wirft mit diesem im Februar 2013 Manuskripts ist ab Januar 2016 geplant und soll zum begonnenen und im Dezember 2015 abgeschlossenen 30. Juni 2017 abgeschlossen sein. Projekt einen Blick in das strukturelle Innenleben einer zentralistisch organisierten Wirtschaftsverwaltung so- wjetischen Typs. Dabei wird die Geschichte der SPK 9. SED-Geschichte zwischen Mauerbau und und ihrer Vorläufer vorrangig auf der institutionellen Mauerfall und personellen Ebene beleuchtet. Vor allem werden die enge Verflechtung zwischen SED und Staat und die Das 2013 abgeschlossene Forschungsvorhaben wurde im Abhängigkeit von wirtschaftspolitischen Direktiven Rahmen des Stipendienprogramms „Die SED-Geschich- und Anordnungen der SED-Machtzentrale untersucht te zwischen Mauerbau und Mauerfall“ der Bundesstif- sowie die Chancen und Grenzen wirtschaftlicher Pla- tung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur durchgeführt. nung und Steuerung ausgelotet. Ziel des Projekts war Es war als Verbundprojekt des Instituts für Zeitge- eine problemorientierte Behördengeschichte, in der die schichte mit der Universität Leipzig (Lehrstuhl Neuere Plankommission in den gesellschaftspolitischen Kon- und Zeitgeschichte, Prof. Dr. Günther Heydemann) und text und die jeweils herrschenden Leitlinien der SED- der Technischen Universität Chemnitz (Lehrstuhl Politi- Wirtschaftspolitik eingebettet wird. sche Systeme, Politische Institutionen, Prof. Dr. Eck- In den ersten zwei Jahren der Projektlaufzeit fanden hard Jesse) konzipiert. Die Koordination lag beim Insti- intensive Archivrecherchen vor allem im Bestand der tut für Zeitgeschichte. Das von der DFG geförderte wirtschaftspolitischen ZK-Abteilungen der Stiftung Ar- und von Heike Amos am Institut für Zeitgeschichte be-

■ 12 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert JAHRESBERICHT – arbeitete Projekt war ebenfalls Teil dieses Projektver- 9.3 SED und MfS. Das Verhältnis der SED-Bezirks- bunds. leitung Karl-Marx-Stadt und der MfS-Bezirks- Im Zentrum des Forschungsvorhabens steht das komplexe Bild der diktatorischen Herrschaftsausübung verwaltung von 1961 bis 1989 der SED. Um diese tiefer auszuleuchten, verbindet die Die Promotionsschrift von Gunter Gerick wurde 2013

Analyse die Binnenstruktur und das Innenleben der unter dem Titel „SED und MfS. Das Verhältnis der SED- 2015 Partei mit den zentralen Elementen der Steuerungs- Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt und der Bezirksverwal- und Kontrollmechanismen innerhalb des Staatsappara- tung für Staatssicherheit 1961 bis 1989“ veröffentlicht. tes. Die im Forschungsvorhaben verbundenen Projekte greifen somit in Forschungskontroversen ein, die um die „Grenzen der Diktatur“, die „Durchherrschung“ der 10. Biografie über Benito Mussolini Gesellschaft und den gesellschaftspolitischen Gestal- tungsanspruch der SED kreisen. Hans Wollers Biografie über den italienischen „Duce“ Benito Mussolini ist abgeschlossen und wird im Febru- 9.1 Die SED zwischen Mauerbau und Mauerfall. ar 2016 in der neuen, von Thomas Schlemmer, Andre- as Wirsching und Hans Woller herausgegebenen IfZ- Strukturen, Eliten und Konflikte (1961–1989) Reihe „Diktatoren des 20. Jahrhunderts“ im Verlag C. H. Mit diesem Teilprojekt analysiert Andreas Malycha das Beck erscheinen. Ziel der Studie war eine klassische strukturelle Innenleben und die Auseinandersetzungen Biografie, in der allerdings die Beziehungen zwischen im inneren Machtzirkel der SED. Die Monografie ist dem faschistischen Italien und dem nationalsozialisti- 2014 unter dem Titel „Die SED in der Ära Honecker. schen Deutschland besonders akzentuiert werden. Fer- Machtstrukturen, Entscheidungsmechanismen und ner ging es darum, die nationalistischen, rassistischen Konfliktfelder in der Staatspartei 1971 bis 1989“ als und antisemitischen Dispositionen Mussolinis stärker Band 102 der IfZ-Reihe „Quellen und Darstellungen“ als bisher zu betonen. Außerdem wurde der Versuch erschienen. gemacht, die Spezifika seiner Herrschaft im Vergleich mit anderen Diktaturformen im Europa der Zwischen- 9.2 Der zentrale SED-Apparat und die „Arbeit kriegs- und Kriegszeit herauszuarbeiten, und schließ- nach Westdeutschland bzw. nach der BRD“ lich wurden der Stellenwert und die Mutationen Mus- 1961 bis 1989 solinis in der Erinnerungskultur nach 1945 behandelt. Das Forschungsprojekt von Heike Amos befasst sich aus historischer Perspektive mit den Zielen, Aktivitä- ten, Ergebnissen und Wertungen der Deutschlandpoli- tik der SED-Führung unter Zuhilfenahme ihres zentra- len Parteiapparates im Zeitraum zwischen Mauerbau und Mauerfall. Heike Amos analysiert die politischen Interaktions-, Meinungsbildungs- und Entscheidungs- prozesse zur Deutschlandpolitik in den SED-Spitzen- gremien Politbüro und ZK-Sekretariat und legt das in- stitutionelle, strukturelle und personelle Netzwerk der für die sogenannte Westarbeit zuständigen Gremien im Apparat des Zentralkomitees der SED auf der zentralen Ebene offen. In diese Untersuchung einbezogen wurden staatlich-offizielle Institutionen der SED-Deutschland- politik, insbesondere die Abteilung „BRD/West-Berlin“ des DDR-Außenministeriums und das Staatssekretariat für westdeutsche Fragen (1965–1971). Das Projekt wurde im Oktober 2015 mit der Veröffentlichung der Mono- grafie „Die SED-Deutschlandpolitik 1961 bis 1989. Zie- le, Aktivitäten und Konflikte“ abgeschlossen.

■ 13 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Historische Demokratieforschung

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er Arbeitsschwerpunkt Historische Demokratiefor - Verständnis von Enttäuschung zugrunde. Die Analyse schung fragt nach dem Weg demokratischer Ge- zielt nicht auf „reale“ Gefühle, sondern beschäftigt sellschaften seit dem späten 19. Jahrhundert mit einem sich mit Gefühlsäußerungen. Enttäuschung wird also Schwerpunkt auf den Nachkriegsdemokratien, nach fort - in erster Linie als kommunikativer Code betrachtet, schreitenden internationalen Verflechtungen, nach dem dessen Verwendungsweise jeweils im konkreten Einzel- Verhältnis von Ökonomie, Gesellschaft und Kultur, Me- fall untersucht werden soll. chanismen und Problemen demokratischer Willensbil- Das Projekt konnte um ein halbes Jahr verlängert Institut für Zeitgeschichte dung und staatlichen Handelns, aber auch nach Erfah- werden und ist mit Ablauf des Berichtsjahres abge- rungsperspektiven und Deutungskulturen der Akteure. schlossen. Die Ergebnisse wurden in einer vielbeachte- ten Konferenz über „Enttäuschung als historische Er- fahrung im 20. Jahrhundert“ im September in München 1. Enttäuschung im 20. Jahrhundert. zur Diskussion gestellt; ein Sammelband wird die Bei- Utopieverlust – Verweigerung – Neuverhandlung träge der Konferenz veröffentlichen. Seit Juni 2012 besteht am Institut für Zeitgeschichte eine Leibniz Graduate School. Das Kooperationsprojekt mit 1.1 Erwartungen so hoch wie die Häuser selbst der Ludwig-Maximilians-Universität München wird In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Carla Aß- von den Professoren Andreas Wirsching, Margit Szöl- mann Großsiedlungen des sozialen Wohnungsbaus aus lösi-Janze, Martin Baumeister und Martin Geyer gelei- den 1960er Jahren in vergleichender und emotionshis- tet; Koordinator ist Bernhard Gotto. Bis 2015 sind ins- torischer Perspektive. Standardisierter Massenwoh- gesamt sechs Qualifikationsarbeiten entstanden. Ihr nungsbau galt zur Zeit der Planung solcher Siedlungen gemeinsames Erkenntnisinteresse besteht darin, Ent- nicht nur als Lösung für die immer noch drängende täuschung als Kategorie historischer Erfahrung zu eta- Wohnungsfrage, die neuen, komfortablen staatlich ge- blieren. Alle Arbeiten gehen davon aus, dass auch Ge- förderten Wohnungen für die „breiten Schichten der fühle „Geschichte machen“ können: Sie haben Einfluss Bevölkerung“ wurden zum Inbegriff gesellschaftlicher auf Entscheidungsprozesse, sie stiften sozialen Zu- Fortschritts- und Nivellierungserwartungen stilisiert. sammenhalt und geben kollektivem Verhalten eine Doch bereits kurz nach dem Einzug der ersten Bewoh- Richtung, sie prägen die Erinnerung und strukturieren ner erfuhr das Image einen radikalen Wandel, der Zukunftserwartungen. Mit Enttäuschung nimmt das schlechte Ruf hat bis in die Gegenwart Bestand. Das Projekt eine Alltagserfahrung in den Blick. Das Ziel Projekt zielt darauf, am Beispiel zweier Siedlungen, der Graduate School besteht darin, die historische Re- dem Märkischen Viertel in Berlin und dem Stadtteil levanz dieses Gefühls exemplarisch aufzuzeigen. Alle Toulouse Le Mirail, die im Voraus gehegten Erwartun- Teilprojekte fragen daher auf den unterschiedlichsten gen auf den Ebenen von Planern und Architekten, Ver- Feldern nach den Folgen, die Enttäuschungen nach waltung und Bewohnern und das Zusammentreffen sich ziehen. Dafür gehen sie von einem analytischen mit der erlebten Wirklichkeit zu erfassen. Zu fragen ist Enttäuschungsbegriff aus, der in jedem Einzelprojekt danach, ob und wie die Enttäuschungserfahrung als konkretisiert werden muss. Gemeinsamer Ausgangs- gemeinsamer Hintergrund die Prozesse der Neuver- punkt ist der Zusammenhang zwischen Erwartungen handlung der Akteure vor Ort strukturiert hat. Von und Enttäuschung: Enttäuschung ist demnach eine Interesse sind außerdem die nachträglichen Bewertun- psychologische Reaktion darauf, dass sich eine zuvor gen der Verantwortlichen und die Frage, inwieweit hier gehegte Erwartung nicht erfüllt. Grundsätzlich lassen die enttäuschten Erwartungen Auswirkungen auf spä- sich zwei Strategien unterscheiden, um Enttäuschun- tere Projekte hatten. Die Niederschrift des Manuskripts gen zu begegnen: Entweder die Erwartungen werden ist weit fortgeschritten. gesenkt, oder das enttäuschende Ergebnis eines Handlungsablaufs wird zur Disposition gestellt. Alle 1.2 Enttäuschung in der Demokratie: Bundesrepu- Arbeiten analysieren ihr Quellenmaterial mit Hilfe ei- blik Deutschland in den 1960er bis 1980er nes idealtypischen Rasters von drei Reaktionsformen: Enttäuschungen können Verweigerung hervorrufen, Jahren dann bleiben die Erwartungen konstant. Werden die Welche Rolle spielt kollektive Enttäuschung in einer Erwartungen an eine neue Situation angepasst, lässt pluralistischen Massendemokratie? Schlugen sich die sich dies als rational verarbeiteter Utopieverlust be- Zäsuren von 1968 und 1973, denen die Geschichtswis- zeichnen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sowohl senschaft tiefe soziale und kulturelle Folgen zuschreibt, Erwartungen als auch das Ergebnis, das zu Enttäu- auch in einem emotionalen Wandel nieder? Welche schungen führte, zu verändern, also zur Neuverhand- Unterschiede lassen sich im emotionalen Stil unter- lung sozialer und kultureller Prioritäten. Alle Arbeiten schiedlicher Bevölkerungsgruppen, in den Kommuni- legen überdies ein grundsätzlich konstruktivistisches kationsgewohnheiten etablierter politischer Institutio-

■ 14 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – nen und heterogener sozialer Bewegungen feststellen? 1.4 Zwischen Hoffnung und Enttäuschung: Fand eine „Emotionalisierung“ der Politik statt? Das Deutsch-jüdische Vereine und gesellschaft- sind die Ausgangsfragen, die Bernhard Gottos Habili- tationsprojekt an seinen Gegenstand richtet. Dieser licher Antisemitismus 1914–1938 teilt sich in vier Untersuchungsfelder mit jeweils eige- Nicht erst mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanz- nen Schwerpunkten innerhalb des Analysezeitraums ler am 30. Januar 1933 mussten sich deutsche Juden 2015 auf. Neben zwei Politikfeldern, die Erwartungen an mit antisemitischen Anfeindungen, Zurücksetzungen und Reaktionen auf klassisches Regierungshandeln ab- und Gewalttaten auseinandersetzen. In diesem Zu- bilden, werden Enttäuschungserfahrungen in der Neu- sammenhang rekurriert die Forschung oft auf die „ent- en Frauenbewegung untersucht. Das übergreifende täuschten Hoffnungen“ deutscher Juden, denen durch Ziel besteht darin, neues Licht auf die politische Kultur den Antisemitismus immer wieder die Grenzen der In- der Bundesrepublik in der zweiten Hälfte des 20. Jahr- tegration in die nicht-jüdische deutsche Gesellschaft hunderts zu werfen. Die Arbeit geht von der Hypothese aufgezeigt wurde. Das Ziel des Dissertationsprojekts aus, dass Enttäuschung in demokratisch organisierten von Anna Ullrich ist die Aufschlüsselung dieser ent- politischen Willensbildungsprozessen unausweichlich täuschten Hoffnungen. Im Zentrum der Arbeit steht da- ist, und dass dies den Akteuren auch bewusst ist. Umso bei nicht nur die Frage, wie antisemitische Erfahrungen drängender stellt sich die Frage, wann und zu welchem Hoffnungen, Wünsche und Erwartungen beeinflussten. Zweck Enttäuschung geäußert wird. Neue Erkenntnisse Vielmehr sollen unterschiedliche Strategien herausge- verspricht die sowohl erfahrungsgeschichtliche als arbeitet werden, mit denen sich deutsche Juden gegen auch emotionshistorische Perspektive. Daher erhalten diesen Einfluss wappneten. Der emotionsgeschichtliche Reaktionen und Bewertungen aus der Bevölkerung ei- Ansatz erlaubt es dabei, individuelle Aussagen systema- nen hervorgehobenen Stellenwert; gerade die sich dar- tisch auszuwerten und Regeln, Vorgaben und Empfeh- in spiegelnden kollektiven Gefühle sind bislang nur in lungen für den Umgang mit Antisemitismus in privaten, Ansätzen erforscht. Zu erwarten sind grundlegende teilöffentlichen und öffentlichen Kommunikationsräu- Einsichten in Strategien, gezielt Gefühle zum Zweck men innerhalb des deutschen Judentums nachzuspü- der sozialen Kohäsion zu erzeugen oder zu schwächen ren. Aus dieser Rekonstruktion von Erfahrungsraum (emotional work), wie auch in die Regeln, die in gesell- und Erwartungshorizont historischer Akteure ergeben schaftlichen Segmenten für das Zeigen von Gefühlen sich neue Erklärungsansätze für die Art und Weise, wie gelten (emotional regime). Bernhard Gotto hat, unter- deutsche Juden Antisemitismus im Untersuchungszei- brochen von einer zweimonatigen Elternzeit, die traum einschätzten – und ihn bewältigten. Neben der Niederschrift des Manuskripts fortgesetzt. Vorbereitung und Durchführung der Abschlusskonfe- renz der Leibniz Graduate School setzte Anna Ullrich 1.3 Engagement, Erwartung und Enttäuschung bei im Berichtszeitraum die Niederschrift ihrer Arbeit fort. britischen NGO-Aktivisten Sie wird im März 2016 an der LMU eingereicht. Matthias Kuhnert untersucht in seinem Promotionspro- 1.5 Marinegeschichte als Enttäuschungsgeschichte. jekt am Beispiel von War On Want und Christian Aid Enttäuschung – Planung – Experten und die die zivilgesellschaftliche Tätigkeit britischer Nichtregie- rungsorganisationen in der Entwicklungszusammen- deutsche Marine 1871–1928 arbeit. War On Want, das seine Wurzeln im Umfeld der Das Promotionsprojekt von Sebastian Rojek hat zum britischen Arbeiterbewegung hatte, verstand sich von Ziel, die deutsche Marinegeschichte im Hinblick auf Beginn an als Vorkämpferorganisation für eine Beseiti- Enttäuschung, Expertenwissen und Planung über die gung der politischen und sozialen Ursachen der Armut Epochengrenzen hinweg verknüpfend zu analysieren. in den Entwicklungsländern. Christian Aid, getragen Der Erkenntniswert liegt darin, die enge Korrelation vom British Council of Churches, bewegte sich im sel- von Enttäuschung, Planung und Expertenwissen in der ben Tätigkeitsfeld wie War On Want, bezog seine Legi- deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts aufzuzei- timation jedoch explizit aus der christlichen Nächsten- gen. Der Untersuchungszeitraum umfasst damit die liebe. Sowohl bei War On Want als auch bei Christian Anfänge deutscher Marinepolitik, den erwartungsvol- Aid war die praktische Arbeit in einem emotionalen len Aufstieg des Reichsmarineamtes um 1900, die Ent- Regime mit der öffentlichen Inszenierung verknüpft, täuschungsphase des Ersten Weltkriegs und deren Ver- das die Tätigkeiten der NGOs für bestimmte Unterstüt- arbeitung in der Weimarer Demokratie. Methodisch zerkreise attraktiv machte. Im Zentrum des Promotions- werden Ansätze aus der historischen Semantik, insbe- projekts steht die Frage, wie sich diese emotionalen Re- sondere die Argumentationsgeschichte, herangezogen. gime im Laufe der Jahrzehnte veränderten. Matthias Am Beispiel des maritimen Projekts des wilhelmini- Kuhnert hat das Manuskript beendet und als Dissertation schen Reiches soll herausgearbeitet werden, inwiefern eingereicht. der Faktor Enttäuschung ein Schlüsselmoment planeri-

■ 15 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Historische Demokratieforschung

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schen Handelns und Argumentierens im 20. Jahrhun- „Volk“ im Übergang vom Kaiserreich zur Weima- dert darstellte. Sebastian Rojek hat das Manuskript ab- rer Republik. Pluralistisches und holistisches Den- geschlossen und als Dissertation eingereicht. ken im Spektrum der politischen Mitte 1918–1924 1.6 Osteuropäischer Reformsozialismus und Das am Institut für Zeitgeschichte von Jörn Retterath bearbeitete Teilprojekt hat sich der Frage nach den Be- westdeutsche Linke deutungen und Veränderungen des Volksbegriffes in Institut für Zeitgeschichte Brachte der Umbruch von 1989 bis 1991 einerseits einen der Phase des Übergangs zwischen Juli 1917 und Juni beispiellosen Siegeszug der Freiheit, bedeutete er anderer- 1924 gewidmet. Bislang wurde meist nur der rassi- seits auch das Scheitern des osteuropäischen Reformso- stisch exkludierende Volksbegriff der radikalnationali- zialismus. Als Beitrag zur Enttäuschungsgeschichte be- stischen „völkischen“ Gruppierungen untersucht. Die leuchtet das Dissertationsprojekt von Konrad Sziedat ebenfalls existierende demokratisch-egalitäre Bedeu- einen Erwartungshorizont, der durch diese Entwicklung tung des Wortes „Volk“ wurde hingegen kaum in den unvermittelt abgeschnitten wurde. Gefragt wird nach Blick genommen. Die Studie hat sich daher auf den Ge- den ganz unterschiedlichen Sympathien und Hoffnun- brauch des Volksbegriffs im Spektrum der demokrati- gen, welche westdeutsche Linke in den 1980er Jahren schen Parteien der „Großen Koalition“ (SPD, DDP, DVP, mit der Idee eines demokratisierten und wirtschaftlich Zentrum) konzentriert. Durch eine Analyse von partei- reformierten Staatssozialismus verbanden. Von beson- nahen Zeitungen, parlamentarischen Dokumenten und derem Interesse ist dabei, welche Resonanzböden diese Parteiquellen wurde der Frage nach der Verwendung Sympathien und Hoffnungen zum Schwingen brach- und den eventuellen Mischungsverhältnissen der ideal- ten. Herausgearbeitet werden soll, inwieweit die Bilder, typisch unterschiedenen Bedeutungsvarianten „ethnos“, die Linke sich vom Ostblock machten, von ihren eige- „demos“ und „plebs“ nachgegangen. Dabei standen ne- nen Problemlagen in der Bundesrepublik geprägt wur- ben dem „Volk“ auch Komposita (wie „Volksgemein- den, umgekehrt aber auch auf diese zurückwirkten. schaft“), Derivationen (wie „Volkstum“) sowie Neben- Ferner wird gefragt, inwiefern die Beschäftigung mit und Gegenbegriffe (wie „Nation“, „Bevölkerung“, „Ras- dem Ostblock immer auch als Mittel der – individuel- se“, „Masse“) im Blickfeld der Untersuchung. Metho- len wie kollektiven – Selbstverständigung fungierte. In disch ordnet sich die Studie ins Feld der Historischen den Blick kommen so die ganz unterschiedlichen Zeit- Semantik ein und greift Elemente der Begriffsgeschichte, diagnosen, Zukunftserwartungen und Befindlichkeiten Historischen Diskursanalyse und Neueren Ideengeschich- der Linken in den Jahren der späten Bonner Republik. te auf. Gegenstand der Untersuchung sind dabei Parteien, Or- Die im Sommersemester 2013 an der Ludwig-Maxi- ganisationen und Hauptfiguren der parlamentarischen milians-Universität München als Dissertation ange- ebenso wie der außerparlamentarischen Linken. Die nommene Arbeit von Jörn Retterath wurde nach leichter Niederschrift der Dissertation ist weit vorangeschritten. Überarbeitung Ende 2015 in den Druck gegeben. Das Die Abgabe der Arbeit ist für April 2016 geplant. Buch wird Anfang 2016 unter dem Titel „‚Was ist das Volk?‘ Volks- und Gemeinschaftskonzepte der politi- schen Mitte in Deutschland 1917–1924“ als Band 110 2. Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts in der IfZ-Reihe „Quellen und Darstellungen zur Zeit- als Zäsurgeschichte. Das Beispiel der frühen geschichte“ erscheinen. Weimarer Republik Im Rahmen eines Kooperationsprojekts, das durch Mittel 3. Die Weimarer Republik. Deutschland im des Pakts für Forschung und Innovation finanziert wur- Spannungsfeld von Tradition, Moderne und de, haben sich das Institut für Deutsche Sprache in Nationalsozialismus Mannheim (Prof. Dr. Heidrun Kämper, Gesamtkoordi- nation), das Herder-Institut in Marburg (Prof. Dr. Peter Thomas Raithel wird mit seinem 2015 konzipierten Buch- Haslinger) und das Institut für Zeitgeschichte in Mün- projekt voraussichtlich bis Ende 2017 eine Synthese zur chen (Projektbetreuer: Prof. Dr. Thomas Raithel) von Geschichte der Weimarer Republik erstellen. Angesichts 2010 bis 2013 mit der Umbruchphase zwischen Kaiser- einer vielfach diffus gewordenen Forschungskomplexität reich und Weimarer Republik beschäftigt. Das interdis- auf der einen Seite und einem Trend zur problemredu- ziplinäre Projekt konnte mittels verschiedener sprach- zierten „Normalisierung“ des Weimar-Bildes im Sinne bzw. geschichtswissenschaftlicher Ansätze neue Er- allgemeiner „westlicher“ Entwicklungen auf der anderen kenntnisse zum soziopolitischen Wandel der frühen wird das Buch eine differenzierte und thesenstarke Inter - Weimarer Republik gewinnen. Bereits 2014 ist hierzu pretation der Weimarer Geschichte anstreben. ein von Heidrun Kämper, Peter Haslinger und Thomas Raithel herausgegebener Sammelband erschienen.

■ 16 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – 4. Räume der Obdachlosigkeit. Urbane Erfahrun- jeweils vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (sechs gen und Identitätskonstruktionen von Obdach- Postdocs und zwei Doktorandinnen) durchgeführt. In- losen zwischen Fürsorge und Strafe 1924–1974 haltlich begleitet und beraten wird das Forschungspro- jekt von einer Steuerungsgruppe aus mehreren ein- In ihrem Dissertationsprojekt erforscht Nadine Reckten - schlägig ausgewiesenen Wissenschaftlern sowie einem wald urbane Lebensformen von Obdachlosen in Deutsch- wissenschaftlichen Beirat, der sich im November 2015 2015 land im 20. Jahrhundert. Die Arbeit beginnt mit den konstituiert hat. Fürsorgereformen von 1924, die erstmals einen Fürsor- Auf einer vielbeachteten Fachtagung im Bundesinnen- geanspruch der Obdachlosen neben ihrer jahrzehnte- ministerium am 4. November wurden die Ergebnisse ei- langen strafrechtlichen Verfolgung formulierten. Diese ner Vorstudie präsentiert. Der umfangreiche Abschluss- ambivalente Position zwischen Fürsorge und Strafe blieb bericht der Vorstudie wurde als Online-Publikation bis zur formalen Entkriminalisierung von Obdachlosig- öffentlich zugänglich gemacht. keit 1968 in der DDR und 1974 in der Bundesrepublik Erstmalig unter allen bisher durchgeführten Studien bestehen und war grundlegend für den staatlichen Um- zur NS-Geschichte von Ministerien und Behörden nimmt gang mit und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von das Forschungsprojekt gleichermaßen die Entwicklung Obdachlosen. des westdeutschen und des ostdeutschen Innenministe- Aus einem alltags- und erfahrungsgeschichtlichen riums zwischen 1949 und 1970 in den Blick. Im Mittel- Ansatz arbeitet das Projekt urbane Erfahrungen, die punkt der Vorstudie stand im Berichtszeitraum zunächst der Zustand der Obdachlosigkeit evozierte, heraus und die Frage der möglichen NS-Belastung des Personals fragt, wie sich diese in einer raum- und zeitübergrei- und die sich daraus ergebenden Folgen für den politi- fenden Identität der Betroffenen verdichteten. Auf der schen Neubeginn in Ost- und Westdeutschland. Die Le- Untersuchungsbasis von vier Städten in Ost- und West- bensläufe der entsprechenden Personen wurden anhand deutschland werden analytische Erfahrungs- und Hand- der überlieferten Personalakten aus der Zeit vor und lungsräume der Obdachlosen ermittelt. Neben Fragen nach 1945, der Bestände des Berlin Document Center nach gesellschaftlichen Wahrnehmungsmustern und sowie weiterer Archivquellen und Nachlässe vertiefend Umgangsarten in diesen Räumen, stehen in erster Linie untersucht. Zudem wurde damit begonnen, Sachakten Aushandlungsprozesse zwischen Obdachlosen und Be- auszuwerten, die über die dienstliche Tätigkeit der Mit- hörden, Modi der Selbstrepräsentation sowie Strate- arbeiterinnen und Mitarbeiter vor und nach 1945 Aus- gien und Reaktionen der Betroffenen auf Stigmatisie- kunft geben. rungen und Ausgrenzungen im Fokus. Wie bereits Voruntersuchungen anderer Bundesbe- Das Projekt startete im April 2014. Seit Januar 2015 hörden im Bereich des Innenressorts vermuten lassen, wird die Promotion durch die Studienstiftung des deut- hat sich die formale Belastung im BMI als ausgespro- schen Volkes gefördert. Im Berichtsjahr wurden die chen hoch erwiesen. Hier lag die Zahl der früheren Quellenarbeit fortgesetzt und erste Ergebnisse in Vor- NSDAP-Mitglieder 1950 bei 50 Prozent und stieg da- trägen zur Diskussion gestellt. Seit September befindet nach bis Anfang der 1960er Jahre kontinuierlich an. In sich die Bearbeiterin in Elternzeit. Für 2016 ist die den Jahren 1956 und 1961 erreichte die Entwicklung Schärfung des konzeptionellen Zuschnitts des Disserta- mit einem Anteil von 66 Prozent ihren Höhepunkt und tionsvorhabens sowie weitere Quellenarbeit vorgese- ging bis 1970 wieder auf das Ausgangsniveau zurück. hen. Der Abschluss ist für Sommer 2018 geplant. Das BMI erreichte damit einen Spitzenwert unter den bisher untersuchten bundesdeutschen Ministerien und wurde darin, soweit bislang bekannt, nur durch das dem BMI nachgeordnete Bundeskriminalamt übertrof- 5. NS-Belastung und politischer Neuanfang. fen. Ganz offenkundig war das verwaltungsmäßig ge- Die Geschichte des Bundesinnenministeriums schulte Personal rar, und man wollte auf entsprechen- und des Ministeriums des Innern der DDR de Expertise nicht verzichten. Ein sehr großer Teil der 1949–1970 Mitarbeiter verfügte daher über berufliche Erfahrun- gen im Verwaltungs-, Justiz- und Polizeidienst wäh- Seit Dezember 2014 untersucht das Institut für Zeitge- rend der NS-Diktatur. Stärker als bisher angenommen, schichte gemeinsam mit dem Zentrum für Zeithistorische war auch das MdI der DDR von personellen Kontinu- Forschung Potsdam (ZZF) im Auftrag des Bundemini- itäten gekennzeichnet. Mit einem Anteil von 14 Pro- steriums des Innern die personellen und sachlichen zent ehemaliger NSDAP-Mitglieder im MdI liegt dieser Nachwirkungen der NS-Diktatur und seiner Ministeri- Wert deutlich über den DDR-internen Statistiken und albürokratie auf das Bundesministerium des Innern übersteigt die bisher von der Forschung ermittelten (BMI) und das Ministerium des Innern der DDR (MdI). Werte. Es zeigt sich, dass auch die DDR offenkundig Die Studie wird von den Direktoren beider Institute, nicht auf die Berufserfahrung von Experten aus der Andreas Wirsching und Frank Bösch, geleitet und von Zeit vor 1945 verzichten wollte.

■ 17 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Historische Demokratieforschung

– JAHRESBERICHT Ausstellungen Institut für Zeitgeschichte

Keines der bisher untersuchten Ministerien beschäftigte nach 1945 so viele ehemalige NSDAP-Mitglieder wie das BMI: Präsentation der Vorstudie mit Minister de Maizière.

Die „formale“ Belastung durch Mitgliedschaften in anhand spezifischer Themenfelder vertieft. Zusätzlich NS-Organisationen gibt zwar erste Hinweise auf das wurde von Maren Richter eine wissenschaftlich-ausdif- Gesamtbild, im Einzelfall besitzt sie jedoch nur eine be- ferenzierte Personendatenbank entwickelt und pro- grenzte Aussagekraft. Entscheidend ist letztlich die grammiert, die die Forschungsergebnisse ab Januar „materiale“ Belastung, die sich aus konkreten Handlun- 2016 auch im Sinne der neuen digitalen Forschungs- gen während der NS-Zeit ergab. Hier ließen sich bereits praxis nachhaltig erfasst und aufbereitet. Hierdurch für jeden Bereich mehrere exemplarische Hinweise auf verspricht sich das Forschungsprojekt u.a. wichtige Er- Lebensläufe finden, deren nähere Untersuchung neue kenntnisse im Hinblick auf Netzwerke und Generatio- Erkenntnisse verspricht. Schon jetzt lässt sich zeigen, nen in den beiden untersuchten Ministerien. Ein be- dass im BMI einzelne Personen eingestellt wurden, die gleitendes Public-History-Projekt der Freien Universität nach heutigem Verständnis als NS-Täter bezeichnet Berlin wird mit Unterstützung des Forschungsteams werden müssen. die Ergebnisse der Hauptstudie auch für ein allgemein Kontinuitätslinien deuten sich auch in der konkreten interessiertes Publikum medial aufbereiten. Sachpolitik an. Aus einem im Kaiserreich wurzelnden Im September 2016 sollen die bis dahin vorliegen- traditionellen Selbstverständnis als unpolitischer und den Forschungsergebnisse in einem Workshop vorge- obrigkeitsstaatlich orientierter Verwaltungsexperte er- stellt und gemeinsam mit Fachexperten diskutiert wer- gaben sich Affinitäten vieler Beamter zum NS-Regime, den. Das Forschungsprojekt endet im Juni 2018 und die nach 1945/49 nicht einfach verschwunden waren. soll mit der Veröffentlichung eines zusammenfassenden So gibt es klare Hinweise auf fortbestehende antisemi- Referenzwerks und verschiedener Monografien zu den tische Grundhaltungen im Aufenthalts- und Auslän- Teilstudien abgeschlossen werden. derrechtsreferat des BMI, auf Kontinuitäten bei der Zensurpraxis in der Kulturabteilung und beim sozial- 5.1. Die Personalpolitik des konservativ ausgerichteten Verständnis von staatlicher Wohlfahrt in der Sozialabteilung des BMI. Bundesinnenministeriums Die bislang identifizierten Teilergebnisse und ersten Ausgehend von der Zentralabteilung des Bundesinnen- Trends werden ab Dezember 2015 in einer Hauptstudie mi nisteriums wird sich dieses von Irina Stange bear-

■ 18 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – beitete Teilprojekt insbesondere mit personellen Netz- Arbeit der Archivverwaltung, des Vermessungs- und Kar- werken und spezifischen Einstellungskriterien ausein- tenwesens sowie des Meteorologischen und Hydrolo - andersetzen. Es wird zu prüfen sein, ob und inwiefern die gischen Dienstes, die alle dem MdI unterstanden. Die Einstellungspraxis im BMI bestimmten Wandlungs- bis herigen Ergebnisse zeigen, dass insbesondere im Ar- prozessen unterlag und wodurch diese verursacht wur- chivwesen und im Meteorologischen Dienst markante den. Dabei wird vor allem nach dem Einfluss der Mini- personelle Kontinuitäten von Fachkräften aus der Zeit 2015 ster, aber auch der Staatssekretäre zu fragen sein. vor 1945 auszumachen sind. Die in den Quellen doku- mentierte angeblich unpolitische Gesinnung jener Ex- 5.2 Die Verfassungs- und Verwaltungsrechtsabtei- perten ist ein wichtiges weitergehend zu analysierendes Konstrukt, das sowohl die Bereitschaft, erneut einem lung des Bundesinnenministeriums diktatorischen Regime zu dienen, als auch eine persön- Im Rahmen dieses Teilprojekts widmet sich Frieder Gün- liche Bereinigung der vorangegangenen Karriere im ther der Abteilung „Verfassung, Staatsrecht und Ver- Nationalsozialismus begünstigte. Darüber hinaus gilt es, waltung“, einer der größten und aus Sicht ihrer Mitar- die Ursachen der bis 1960/61 vollzogenen Entmachtung beiterinnen und Mitarbeiter wichtigsten Abteilung des des MdI als Ministerium der zentralen „Kaderpolitik“ Bundesinnenministeriums. Im Rahmen der Recherchen und der „Anleitung der örtlichen Räte“ des SED-Staates stehen fünf Themenfelder im Mittelpunkt, die die Tra- zu ergründen. ditionsverhaftung, aber auch die Wandlungen bei der Arbeit des Ministeriums vor Augen führen: die Ausein- andersetzung mit dem Bundesverfassungsgericht, das 6. Die zentralen deutschen Behörden und der Parteienrecht, das Ausländerrecht, die Verwaltungsor- Nationalsozialismus. Stand und Perspektiven ganisation und Verwaltungsreform sowie die Notstands - der Forschung gesetzgebung. Darüber hinaus fragt das Teilprojekt nach der Verwaltungspraxis und Verwaltungskultur des Minis - Vor etwa einem Jahrzehnt haben rund ein Dutzend Bun- teriums allgemein und nach dem Selbstverständnis seiner desministerien und größere Bundesbehörden, deren Mitarbeiter im Kontrast zur Zeit vor 1945 und zur DDR. Gründungsgeschichte auf die Nachkriegszeit zurückgeht, damit begonnen, Aspekte ihrer Vergangenheit vor und/ 5.3 Die „Spezialisten-Abteilungen“ des Bundesin- oder nach 1945 durch unabhängige Kommissionen und Forschungsprojekte untersuchen zu lassen. Die vom Deut - nenministeriums: Gesundheit und Soziales schen geforderte (BT-Drucksache 17/11001) Im Zentrum der Forschungen von Maren Richter stehen und auf Bitte der Beauftragten der Bundesregierung für die Abteilungen „Gesundheitswesen“ und „Sozialwesen“ Kultur und Medien erstellte Studie bietet erstens eine des BMI, in denen vor allem Spezialisten, also Ärzte verdichtete Bestandsaufnahme der bisherigen Projekte und Juristen, tätig waren. Die Untersuchung der perso- und geht dabei auch auf die Vorgehensweisen, Zugän- nellen Kontinuitäten steht damit vor einer Besonder- ge und aufgetretenen Probleme ein. Zweitens liefert sie heit. Bisherige Ergebnisse deuten nämlich darauf hin, Hinweise, welche weiteren Bundesministerien und dass bei der intensiven Suche nach Experten für diese obersten Bundesbehörden im Hinblick auf ihre NS-Ver- beiden Abteilungen die Tätigkeit der Mitarbeiter wäh- gangenheit bzw. den Umgang mit ihr noch untersucht rend des Nationalsozialismus besonders wenig hinter- werden sollten. Dabei wird auch auf diejenigen Behör- fragt wurde. So konnten bereits einige hohe BMI-Mit- den eingegangen, die heute nicht mehr existieren arbeiter dieser Abteilungen identifiziert werden, die und/oder erst in der Bundesrepublik gebildet wurden, nach heutigem Verständnis als NS-Täter anzusehen aber partiell auf institutionelle Vorläufer in der NS- sind, sodass deren „materiale“ Belastung durch weitere Zeit zurückgreifen. Drittens zeigt die Studie Möglich- Recherchen näher beleuchtet werden muss. Zugleich keiten künftiger Behördenaufarbeitung auf und nimmt steht in der Hauptstudie die Frage nach der Kontinuität Einschätzungen vor, inwieweit eine Erweiterung und der bundesdeutschen Gesundheits- und Sozialpolitik Vereinheitlichung der Forschungsperspektiven sinn- im Zentrum der Forschungsarbeit. voll erscheint. Das Projekt wurde zwischen Mai und Oktober 2015 gemeinsam vom IfZ und dem Zentrum für 5.4 Zivile Verwaltungen und wissenschaftliche Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) unter Leitung der Direktoren Andreas Wirsching (IfZ), Frank Bösch Dienste im Ministerium des Innern der DDR und Martin Sabrow (beide ZZF) von Christian Mentel Lutz Maeke untersucht im Rahmen seines Teilprojektes (ZZF) und Niels Weise (IfZ) bearbeitet. Die Studie ist zum einen die Aufgabe des Ost-Berliner Innenminis - abgeschlossen und wird Anfang 2016 veröffentlicht. teriums als Ressort der zentralen Personalpolitik des DDR-Staatsapparates, zum anderen die Funktion als „Kommunalministerium“ der DDR und schließlich die

■ 19 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Historische Demokratieforschung

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7. Vorgeschichte des Bundesministeriums für Für die Umsetzung des Projekts hat sich eine Histo- Bildung und Forschung bzw. seiner Vorgänger- rikerkommission konstituiert. Sie besteht aus den Pro- institutionen fessor(in)en Sabine Freitag (Bamberg), Helmut Flachen- ecker (Würzburg), Ferdinand Kramer (München), Die von Thomas Raithel bereits 2014 erarbeitete Mach- Bernhard Löffler (Regensburg), Joachim Scholtyseck barkeitsstudie hat die Voraussetzungen und Grundlagen (Bonn), Georg Seiderer (Erlangen) und Margit Szöllösi- einer mehrjährigen wissenschaftlichen Untersuchung zu Janze (München). Institut für Zeitgeschichte den institutionellen, personellen und wissenschaftspoli- tischen Kontinuitäten von der NS-Zeit zu den Vorgän- gerinstitutionen des BMBF im Zeitraum von 1955 bis 9. Deutsch-deutsche Geschichte 1945–1990 1972 überprüft. Insgesamt ist die vom Bundesministe- rium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Obwohl die Bundesrepublik und die DDR als „Polarisie- Machbarkeitsstudie zu einem positiven Ergebnis ge- rungszwillinge“ bezeichnet wurden, fehlt noch immer langt, vor allem auch im Hinblick auf die zentrale Fra- eine die beiden Staaten gleichermaßen integrierende ge, ob die verfügbare Quellenbasis ergiebig genug ist. Darstellung der deutschen Geschichte in den Jahren Im Januar 2015 wurde die Studie dem Ministerium 1945–1990. Angesichts dieses Desiderats setzt sich das übermittelt. Im November wurde beim BMBF ein An- Projekt von Petra Weber zur Aufgabe, die deutsch- trag auf die Durchführung eines größeren, dreijährigen deutsche Geschichte als Parallel-, Kontrast-, Vergleichs-, Projekts gestellt, das im Februar 2016 beginnen soll. Perzeptions- und Beziehungsgeschichte zu erzählen. Die erstrebte Historisierung der deutsch-deutschen Zeitläufte im Spannungsfeld von Teilung und Einheit 8. NS-Belastungen in Bayern 1945–1970 soll zum einen der jeweiligen Bündnisintegration, den Systemunterschieden und der Eigenentwicklung der Am 16. Juli 2013 beschloss der Bayerische Landtag in beiden deutschen Staaten Rechnung tragen, zum ande- einem fraktionsübergreifenden Antrag „die wissen- ren die gemeinsamen Erfahrungsräume ausloten, die schaftliche Aufarbeitung einer etwaigen NS-Belastung bewusst oder unbewusst die Deutschen in Ost und von Mitgliedern der Staatsregierung, Angehörigen der West trotz zunehmender Entfremdung und sich ausbil- Staatskanzlei und der Ministerien sowie der weiteren dender unterschiedlicher Mentalitäten zusammenhiel- obersten Landesbehörden“. Das IfZ wurde gebeten, ei- ten. Die Arbeit wird den Handlungsdruck, der durch nen entsprechenden Forschungsplan zu erarbeiten. Un- wechselseitige Perzeption hervorgerufen wurde und ter dem Arbeitstitel „NS-Belastungen in Bayern (ca. die sich diametral entgegenstehenden Ideologien eben- 1945–1970)“ hat Niels Weise gemeinsam mit weiteren so in den Fokus nehmen wie die vielfältigen innerdeut- IfZ-Wissenschaftlern 2014 einen grundlegenden Pro- schen Transfers und Begegnungen. Gezeigt werden jektplan entwickelt, in dem sich wissenschaftliche Fra- soll, wie die politisch Verantwortlichen in Bonn und gen, die politisch-gesellschaftlichen Interessen des Ost-Berlin auf Prozesse, Krisen, Konjunkturen und Auftraggebers sowie die methodologischen und heuri- Trends reagierten, die für beide deutsche Staaten gleich- stischen Standards der aktuellen Forschungsdiskussion ermaßen zur Herausforderung wurden. Wenn auch der kombiniert finden. Das Unternehmen knüpft an die normative Unterschied zwischen Diktatur und Demo- Tradition der früheren „Bayern-Projekte“ des IfZ an. kratie nicht verwischt werden darf, wird doch eine ge- Neben dem Blick auf personelle Kontinuitäten fragt netisch-strukturelle Vorgehensweise gewählt werden, dieses Projekt nach gesellschaftlichen und lebenswelt- die erst eine Analyse der wechselseitigen Bezogenheit lichen Kontexten sowie der konkreten politischen und erlaubt. administrativen Praxis. Im Berichtszeitraum konnten eine Feingliederung In einer ersten dreijährigen Projektphase sollen nun des Themas erstellt und die Archivrecherchen im ab dem Sommer 2016 die vier Studien „Die Bayerische Bundesarchiv in Berlin und Koblenz sowie im Archiv Staatskanzlei, die Personalpolitik und das 131er Ge- für Christlich-Demokratische Politik in Sankt Augustin setz“, „Das Leitungspersonal im Bayerischen Finanz- beendet werden. Die Sichtung der Literatur wurde na- und im Bayerischen Justizministerium“, „Landeskrimi- hezu abgeschlossen. Mit der Niederschrift des zweiten nalamt und Verfassungsschutz“ und „Gesundheitspolitik Teils des Manuskripts, der den Zeitraum vom Mauer- und Gesundheitsfürsorge“ entstehen. Während der an- bau bis zur Wiedervereinigung umfasst, wird im Früh- schließenden zweiten Projektphase werden die Studien jahr 2016 begonnen. Ein Abschluss des Projekts ist für „Das Finanzministerium und das Erbe des Nationalsozi- Ende 2017 geplant. alismus“, „Bereitschaftspolizei und Polizeiausbildung“, „Polizei und Großstadt“ und „Die Schulabteilung des bayerischen Kultusministeriums und die Direktoren der bayerischen Gymnasien“ durchgeführt.

■ 20 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Historische Demokratieforschung JAHRESBERICHT – 10. Politische Sprachen des Konservativen in dieser Jahre eingeordnet und ergänzt damit die IfZ-Pro- Großbritannien und der Bundesrepublik jekte „Reform und Revolte“ und „Krise der Arbeitsge- sellschaft“. Deutschland 1945–1980 Die Projektmitarbeiter haben auch 2015 Ergebnisse In den 1960er und 1970er Jahren sahen sich Konserva- ihrer Forschungen in Vorträgen und Aufsätzen zur Di- tive in der Bundesrepublik wie in Großbritannien von skussion gestellt. Besonders hervorzuheben ist die Or- 2015 einem tief greifenden kulturellen, sozialen und politi- ganisation und Durchführung des Panels „Putting Libe- schen Wandel herausgefordert, den sie als umfassende ralism to the Test: Counterterrorism and Civil Liberties Krise deuteten – als Krise der Demokratie, als Krise der in the 1970s“ auf der Thirty-Ninth Annual Conference Nation, als Krise von Wirtschaft und öffentlicher Mo- der German Studies Association (GSA) in Washington, ral. Selbst ihre Sprache glaubten die Konservativen D.C. am 4. Oktober mit Vorträgen von Tobias Hof und verloren zu haben. Die Suche nach einem zeitgemäßen Johannes Hürter. Konservatismus war mithin die Suche nach einer tref- fenden Sprache. Ausgehend von den konservativen Neuorientierungen nach 1945 analysiert Martina Ste- 11.1. Staat und Terrorismus in Italien 1969–1982 ber diese Neuformulierung politischer Sprachen des Tobias Hof analysiert in seiner Studie, die im Juli 2009 Konservativen, die in intellektuellen Zirkeln, in der Pu- von der Ludwig-Maximilians-Universität München als blizistik wie in Parteien erfolgte, konsequent verglei- Dissertation angenommen wurde, erstmals umfassend chend und transfergeschichtlich. Methodisch orientiert die italienische Anti-Terrorismus-Politik in den 1970er an der historischen Semantik, versteht das Projekt den und frühen 1980er Jahren. Die Monografie ist 2011 in Konservatismus als relativ flexible semantische Struk- der Reihe „Quellen und Darstellungen zur Zeitge- tur und untersucht dementsprechend Strukturprinzi- schichte“ erschienen. pien konservativen Sprechens und die für die konser- vative Sprache charakteristischen semantischen Netze 11.2 Staat und Terrorismus in der Bundesrepublik in ihrem Wandel. Mit dem britischen und dem bundes- republikanischen Konservatismus werden die beiden Deutschland 1969–1982 prägenden Varianten des europäischen Konserva- Die Auseinandersetzung zwischen Staat und Terro- tismus nach 1945 in ihrer entscheidenden Umbruch- rismus war eines der grundlegenden innenpolitischen phase in den Blick genommen. Besonderes Augenmerk Probleme, mit denen sich die Bundesrepublik in den wird dabei auch auf die Suche nach geteilten Begriffen 1970er Jahren konfrontiert sah. Häufig ist in Wissen- gelegt, welche die intensivierte Parteienkooperation im schaft und Publizistik sogar von „Jahren des Terrors“ Rahmen des europäischen Integrationsprozesses präg- oder einem „Jahrzehnt der Inneren Sicherheit“ die Rede. te. Das Habilitationsprojekt wurde im Jahr 2015 abge- Auch wenn solche Etikettierungen übertrieben sein mö- schlossen. Im Juli wurde Martina Steber mit dieser Ar- gen, steht doch fest, dass es der selbst ernannten „Stadt- beit an der LMU München habilitiert. guerilla“ der RAF und anderer Gruppierungen gelang, im freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat antiterroris- tische Sonderdiskurse, Sondermaßnahmen, Sonderge- 11. Demokratischer Staat und terroristische setze und Sonderprozesse zu provozieren, die das sen- Herausforderung. Die Anti-Terrorismus-Politik sible Verhältnis von Sicherheit und Freiheit tief der 1970er und 1980er Jahre in Westeuropa berührten. Im Mittelpunkt des Projekts von Johannes Hürter steht der Umgang von Regierung und Parla- Das vergleichend angelegte, von Johannes Hürter ge- ment mit terroristischer Gewalt während der soziallibe- leitete Projekt beschäftigt sich erstmals umfassend aus ralen Ära. Das staatliche Handeln war in diesen Jahren geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit dem nach davon geprägt, dass sich eine aktive, eher leitungsbe- wie vor aktuellen Problem, wie der moderne demokra- stimmte und langfristig planende Reformpolitik der In- tische Staat den Terrorismus effizient bekämpfen kann, neren Sicherheit mehr und mehr mit einer reaktiven, ohne rechtsstaatliche Prinzipien zu verletzen und die eher bürokratiebestimmten und kurzfristig situativen freiheitliche Grundordnung aufs Spiel zu setzen. Es Maßnahmenpolitik gegen den Terrorismus mischte. nimmt einen zentralen Bereich staatlichen Handelns in Diese geradezu dialektische Entwicklung wird in der den westlichen Demokratien zwischen der Protestbe- Studie auf der Perzeptions- wie auf der Handlungsebe- wegung von 1968 und der Wende von 1989/90 in den ne analysiert und in den Wandel von „Staatsgewalt“ in Blick, wobei der Schwerpunkt auf den 1970er und frü- einer zunehmend deliberativen Demokratie eingeord- hen 1980er Jahren sowie auf der Bekämpfung des na- net. Der Projektbearbeiter war im Berichtsjahr durch tionalen Linksterrorismus liegt. Die Analyse der staat- seine anderen Dienstpflichten in Anspruch genommen. lichen Reaktion auf die terroristische Herausforderung wird dabei in die grundlegenden Wandlungsprozesse

■ 21 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Historische Demokratieforschung

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11.3 Terrorismus und Terrorismusbekämpfung in Souveränität tangierenden Gebiet der Inneren Sicher- Frankreich in den 1980er Jahren heit war über Jahrzehnte hinweg weitgehend geheim und unterlag nur einer geringen parlamentarischen Die Dissertation von Markus Lammert ergänzt die bei- und öffentlichen Kontrolle. Bis heute ist sie zu einem den Teilprojekte über die Anti-Terrorismus-Politik in der am schnellsten expandierenden Politikfelder der der Bundesrepublik und in Italien um ein drittes natio- EU geworden. Die Untersuchung konzentriert sich auf nalstaatliches Beispiel. Es wurde von 2010 bis 2013 aus die bundesdeutsche Politik während der sozialliberalen Institut für Zeitgeschichte Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation finan- Ära (1969–1982), für die ein erheblicher Teil der Quel- ziert. Der französische Staat war mit einem breiten len relativ gut zugänglich ist. Darüber hinaus werden Spektrum politischer Gewalt konfrontiert: Nach Been- perspektivisch auch der britische und französische digung der Pariser Mai-Unruhen von 1968 musste in Standpunkt mit einbezogen. Gefragt wird zum einen, Korsika, der Bretagne und den baskischen Departments welche Rolle die Bundesrepublik bei der europäischen verstärkt auf separatistisch motivierte Gewalt reagiert Zusammenarbeit im Bereich der Inneren Sicherheit in werden. Mit der „Action Directe“ entstand Ende der den 1970er Jahren spielte. Zum anderen wird nach Er- 1970er Jahre außerdem eine linksterroristische Grup- klärungsfaktoren für das Handeln der bundesdeut- pierung. Die größte Herausforderung stellten aber seit schen Akteure gesucht; hierzu zählen beispielsweise Anfang der 1980er Jahre transnational agierende Dispositionen, die durch die politische Kultur und das Gruppen aus dem Nahen Osten dar. Den Anschlägen politische System bedingt waren. Während des Be- folgten harte exekutive und legislative Maßnahmen, richtsjahrs wurde das 2014 abgeschlossene Manuskript die das sozio-politische Klima des Landes nachhaltig durch den Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für veränderten. Ziel der Arbeit ist es, die französische Zeitgeschichte begutachtet, und es wurde mit der Über- Anti-Terrorismus-Politik der 1980er Jahre in die poli- arbeitung für die Publikation begonnen. Die Projektar- tik- und gesellschaftsgeschichtlichen Entwicklungen beit war 2010/11 und 2013/14 für insgesamt 30 Mona- der Fünften Republik einzuordnen. Die Untersuchung te wegen der Geburt zweier Kinder unterbrochen. nimmt neben den staatlichen Maßnahmen auch die öf- fentlichen Debatten um Terrorismus und Terrorismusbe- 11.5 Demokratischer Staat und transnationaler kämpfung in den Blick. Markus Lammert ist mit seiner Monografie im Juni 2014 im Rahmen eines deutsch- Terrorismus französischen Doppelpromotionsverfahrens an der LMU In enger Verbindung mit dem IfZ-Projekt entstand die München und der Universität Paris Sorbonne (Paris IV) von der Gerda-Henkel-Stiftung und dem DAAD geför- promoviert worden. Die Studie wurde im Berichtsjahr derte Studie von Matthias Dahlke „Demokratischer überarbeitet und dem Wissenschaftlichen Beirat des In- Staat und transnationaler Terrorismus. Drei Wege zur stituts für Zeitgeschichte zur Begutachtung übergeben. Unnachgiebigkeit in Westeuropa 1972–1975“, die Die Publikation ist für 2016 geplant. 2009 von der Humboldt-Universität zu Berlin als Dis- sertation angenommen und 2011 in der Projektreihe in 11.4 Codename TREVI. Terrorismusbekämpfung den „Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte“ und die Anfänge einer europäischen Innen- publiziert wurde. politik in den 1970er Jahren 11.6 Stammheim als Ort der Auseinandersetzung Das im Januar 2009 von Eva Oberloskamp begonnene Postdoc-Projekt, das aus Mitteln des Pakts für For- zwischen Staat und RAF schung und Innovation finanziert wurde, befasst sich Ein weiteres assoziiertes Projekt ist die von der Konrad- mit den grenzüberschreitenden Dimensionen der Terro- Adenauer-Stiftung geförderte Dissertation von Sabine rismusbekämpfung. In diesem Zusammenhang richtet Bergstermann „Terrorismus, Recht und Freiheit. Die Ju- sich die Analyse auf einen besonders folgenreichen stizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim als Ort der Aspekt zwischenstaatlicher Kooperation: auf die in Auseinandersetzung zwischen Staat und RAF“, die den 1970er Jahren einsetzenden Bemühungen der 2013 von der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- neun EG-Staaten, im Bereich der Inneren Sicherheit zu chen angenommen wurde und 2016 ebenfalls in den gemeinsamen Grundsätzen und Maßnahmen zu gelan- „Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte“ er- gen. Hierfür wurde 1975/76 die regelmäßig tagende scheinen wird. TREVI-Konferenz ins Leben gerufen, die wesentlich durch das gemeinsame Ziel der Terrorismusbekämp- fung motiviert war. Doch auch die Bestrebungen zur Abschaffung der EG-Binnengrenzkontrollen bildeten eine wichtige Antriebskraft für TREVI. Die europäische Zusammenarbeit auf dem hochsensiblen, die staatliche

■ 22 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – ie neueste Zeitgeschichte lässt sich als Epoche be- 1.2 Die DDR im KSZE-Prozess 1972–1985. schleunigter globaler Transformationen begreifen. Zwischen Ostabhängigkeit, Westabgrenzung Die seit den 1960er Jahren erkennbaren soziokulturel- und Ausreisebewegung len Brüche gehören hierzu ebenso wie der fortschrei- tende technologische Wandel, das Abflauen des wirt- Das von Anja Hanisch bearbeitete Teilprojekt befasste schaftlichen Nachkriegsbooms in der westlichen Welt sich mit Interdependenzen der ostdeutschen Außen- 2015 und das Ende des Sowjetimperiums. Die Erforschung und Innenpolitik, die aus dem KSZE-Prozess resultier- dieser Umwälzungen – die vielfach für einen Gewinn ten. Die Studie erschien im Frühjahr 2012 in der IfZ- an Freiheit, aber auch für einen Zuwachs an Unsicher- Reihe „Quellen und Darstellungen“ (Bd. 91). heit gesorgt haben – ist die zentrale Aufgabe dieses Forschungsschwerpunkts. 1.3 Österreich im KSZE-Prozess 1969–1983. Neutraler Vermittler in humanitärer Mission 1. Der KSZE-Prozess: Multilaterale Konferenzdi- Benjamin Gilde hat als Beispiel für die Rolle eines neu- plomatie und ihre Folgen 1975–1989/90 tralen und nicht-paktgebundenen Staates im KSZE- Prozess die Politik Österreichs untersucht. Die Arbeit Im Mittelpunkt des von der Leibniz-Gemeinschaft ge- wurde 2013 als Band 98 der Reihe „Quellen und Dar- förderten Kooperationsprojekts steht die Bedeutung, stellungen“ publiziert. die der KSZE-Prozess für die Entstehung des „neuen Europa“ spielte. Deshalb liegt der Schwerpunkt der For- 1.4 Die Schweiz im KSZE-Prozess 1972–1983. schungen auf dem Zeitraum nach Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki am 1. August 1975, in dem Einfluss durch Neutralität die Teilnehmerstaaten daran gingen, die getroffenen Das Teilprojekt von Philip Rosin über die Schweiz wur- Vereinbarungen im Kontext wachsender internationa- de 2014 als Band 99 der „Quellen und Darstellungen“ ler Spannungen zu verwirklichen. Methodisch verfolgt veröffentlicht. das Projekt einen Ansatz, der Außenpolitik und Gesell- schaftsgeschichte verbindet. Es untersucht sowohl die 1.5 KSZE-Prozess und Perestroika in der Sowjet - diplomatiegeschichtlichen Dimensionen des KSZE-Pro- union. Demokratisierung, Werteumbruch zesses als auch dessen Wirkungen auf die Bevölkerung in den kommunistischen Staaten. Dazu entstanden in und Auflösung 1985–1991 Zusammenarbeit mit den Universitäten Paris IV (Lehr- Yuliya von Saal hat die Bedeutung der multilateralen stuhl Prof. Dr. Georges-Henri Soutou) und Erlangen- Diplomatie im Prozess der Auflösung der Sowjetunion Nürnberg (Lehrstuhl Prof. Dr. Helmut Altrichter) meh- in der Zeit der Perestroika (1985–1991) untersucht. Die rere Studien zu ausgewählten Ländern der westlichen Monografie ist 2013 erschienen („Quellen und Darstel- und der östlichen Staatengruppen sowie den Neutralen lungen“, Bd. 100). und Ungebundenen.

1.1 Die Bundesrepublik im KSZE-Prozess 2. Das globale Flüchtlingsregime im Mittleren 1975–1983. Die Umkehrung der Diplomatie Osten seit den späten 1970er Jahren: Konzepte, Akteure, Praktiken Das von Matthias Peter bearbeitete Teilprojekt rückt die erste Phase des KSZE-Prozesses vom Helsinki-Gip- Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan 1979 und fel 1975 bis zum Abschluss des zweiten Folgetreffens der daran anschließende, bis 1989 andauernde Krieg in Madrid 1983 in den Mittelpunkt. Die Arbeit geht der lösten den weltweit größten Massenexodus seit dem Frage nach, wie Bonn die Multilateralisierung seiner Ende des Zweiten Weltkriegs aus. Mit dem iranisch-ira- Ostpolitik durch die KSZE außenpolitisch nutzte. Be- kischen Krieg stieg die Zahl der Flüchtlinge in dieser sonderes Augenmerk wird dabei den verschiedenen für Washington und Moskau sowie ihre jeweiligen Ver- Akteuren der bundesdeutschen KSZE-Politik gewidmet. bündeten geostrategisch, sicherheits- und energiepoli- Einen Schwerpunkt bildet die schwierige Aufgabe, die tisch bedeutenden Region ein weiteres Mal signifikant an. Helsinki-Verpflichtungen zu implementieren, möglichst Hier setzt das Projekt von Agnes Bresselau von Bres- zahlreiche menschliche Erleichterungen durchzusetzen sensdorf an und analysiert unter Rückgriff auf bislang und den Helsinki-Prozess trotz verschärfter Ost-West- überwiegend in der Politikwissenschaft diskutierte An- Spannungen zu erhalten. Die Studie erschien im März sätze der Global Governance die Konzepte, Akteure 2015 als Band 105 der Reihe „Quellen und Darstellun- und Praktiken humanitärer Hilfe, die zur Etablierung gen“. eines globalen „Flüchtlingsregimes“ beitrugen. So wird erstens nach den Normen und Prinzipien gefragt,

■ 23 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte – JAHRESBERICHT

denen die unterschiedlichen Konzepte und Programme hungen in einer sich globalisierenden Welt leisten und der Flüchtlingshilfe zugrunde lagen. Inwieweit spielten die seit den 1970er Jahren entstehende netzwerkartige moralische und philanthropische, religiöse oder ideolo- Struktur des Politikfeldes humanitärer Hilfe herausar- gische Motive eine Rolle, welche Bedeutung hatten beiten. Im Berichtsjahr wurde neben der Sichtung der menschenrechtliche oder entwicklungspolitische Über- Literatur auch die Quellenarbeit weiter vorangetrieben, legungen, welche Interessenkonstellationen formten insbesondere durch Archivrecherchen im Bundesar- den Diskurs? Zweitens werden die zentralen Akteure chiv Koblenz, dem Politischen Archiv des Auswärtigen Institut für Zeitgeschichte des globalen Netzwerks humanitärer Hilfe auf interna- Amts in Berlin und den UNHCR Archives in Genf. tionaler, transnationaler und nationaler Ebene unter- sucht. Dies umfasst multilaterale Organisationen wie die UNO und deren Flüchtlingshilfswerk UNHCR eben- 3. Die Deutschen und Gorbatschow so wie die Europäische Gemeinschaft, nichtstaatliche Akteure wie das Internationale Rote Kreuz und ausge- Das Projekt von Hermann Wentker erforscht die Perzep- wählte NGOs im Bereich der Flüchtlingshilfe. Die na- tion Michail Gorbatschows und der Veränderungen in tionale Ebene wird exemplarisch am Beispiel der der Sowjetunion als deutsch-deutsches Thema. Partei- Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. und Staatschef Gorbatschow erwies sich als ein Motor Drittens werden die konkreten Praktiken humanitärer des politischen Wandels in Europa. Wenngleich es ihm Hilfe vor Ort untersucht. Auf welche Probleme stießen ursprünglich nur um innerstaatliche Reformen inner- die Akteure in den Flüchtlingslagern, wie wurde ihr halb der Sowjetunion und im sowjetischen Herr- Engagement von den Flüchtlingen selbst wahrgenom- schaftsbereich ging, um die östliche Supermacht und men? Welche Rolle spielten Kompetenzstreitigkeiten ihre Satelliten zukunftsfähig zu machen, erzielte er mit und Konkurrenzverhältnisse im Kampf um begrenzte seinen Ankündigungen und Reformmaßnahmen bin-

Ein Workshop des Forschungsclusters „Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte“ im IfZ Berlin befasste sich mit politischer Planung seit den 1960er Jahren. finanzielle Ressourcen und mediale Aufmerksamkeit, wo nen Kurzem erhebliche Wirkungen nicht nur im eige- bestanden Möglichkeiten der Zusammenarbeit? Wie nen Land und im Ostblock, sondern auch im Westen. gingen die Akteure mit der Diskrepanz zwischen ihrem Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Wandlungspro- humanitären Auftrag einerseits und ihrer Abhängigkeit zesse in West- und Ostdeutschland zwischen Mitte der von den machtpolitischen Realitäten andererseits um? 1980er und dem Beginn der 1990er Jahre im Hinblick Auf Basis dieser Fragestellungen will das Projekt ei- auf die Wahrnehmung Gorbatschows und der Sowjetu- nen Beitrag zur Geschichte der internationalen Bezie- nion sowie auf die Beziehungen zwischen beiden deut-

■ 24 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – schen Teilgesellschaften und dem neuen sowjetischen 5. Von Solidarno´s´c zur Schocktherapie. Ökonomi- Führer. Es handelt sich also um eine doppelte, mitein- sches Denken und Systemtransformation in ander verflochtene Perzeptions- und Beziehungsgeschich- Polen 1975–1995 te: Insbesondere die Westdeutschen betrachteten die Vorgänge in der Sowjetunion fast immer auch unter der Der Siegeszug des Marktes als ökonomisches Leitbild

Perspektive, wie sich diese auf die DDR auswirken wür- im Osten Europas begann nicht erst mit den politi- 2015 den. Aber auch den Ostdeutschen war die westdeutsche schen Umbrüchen von 1989. Insbesondere in Polen, Sicht nicht gleichgültig, da es trotz der Teilung noch ei- wo die Krise der staatssozialistischen Planwirtschaft nen gemeinsamen Kommunikationsraum gab. am tiefsten und der Eiserne Vorhang am durchlässig- Um den „Gorbatschow-Diskurs“ in beiden deutschen sten war, eroberten die Ideen der Marktwirtschaft und Staaten und im vereinigten Deutschland bis 1991 ana- des Neoliberalismus schon während der 1980er Jahre lysieren zu können, werden die unterschiedlichsten die Köpfe von Ökonomen, Politikern und gewöhn- Quellen herangezogen: Dazu zählen die Publikationen lichen Bürgern. Nach der militärischen Niederschla- westdeutscher Sowjetexperten und Publizisten ebenso gung der Oppositionsbewegung um die Gewerkschaft wie Presseerzeugnisse, Umfrageergebnisse, regierungs- Solidarność während des Kriegsrechts führte dieser amtliche Akten, Akten der politischen Parteien, Unter- schleichende Paradigmenwechsel einerseits zur Imple- lagen aus ehemaligen DDR-Archiven, insbesondere der mentierung marktwirtschaftlicher Reformen durch die Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des regierenden Kommunisten, andererseits leistete er viel- Staatssicherheitsdienstes (BStU), und Samisdat-Publika- fältigen schattenwirtschaftlichen Praxen Vorschub, die tionen oppositioneller DDR-Gruppen. Im Berichtsjahr einem Proto-Kapitalismus von unten gleichkamen. wurden einige archivalische Nachrecherchen unter- Das von Florian Peters seit September 2014 verfolg- nommen und mit der Niederschrift begonnen. te Forschungsprojekt widmet sich am Beispiel Polens der Gesellschaftsgeschichte der Transformation von der staatssozialistischen Planwirtschaft zur Marktwirt- schaft. Es konzentriert sich auf den Wandel der ökono- 4. Die Krise der Arbeitsgesellschaft 1973 bis 1989. mischen Leitbilder und wirtschaftspolitischen Konzep- Quantitative Entwicklung, politische Initiativen, te, der bereits im Jahrzehnt vor dem politischen Perzeption und Erfahrungsgeschichte im inter- Systemwechsel einsetzte, und setzt diesen ins Verhält- nationalen Vergleich nis zu den tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Umbrüchen in den turbulenten Transformationsjahren Im Mittelpunkt des 2007 begonnenen Projekts, das von bis 1995. Indem es analytisch über die Zäsur von 1989 Hans Woller koordiniert wird, steht die Massenarbeits- hinausgreift und die IfZ-Forschungen zur jüngsten losigkeit als politisches, sozioökonomisches und le- Zeitgeschichte nach 1970 um eine ostmitteleuropäi- bensgeschichtliches Problem. sche Perspektive ergänzt, trägt es dazu bei, den epo- chalen Wandel in Ostmitteleuropa vor und nach 1989 4.1 Langzeitarbeitslosigkeit als Schicksal und poli- als integralen Teil der gesamteuropäischen Transfor- mationsprozesse nach dem Ende des Nachkriegsbooms tisches Problem zu erforschen. Von der Situation in der Bundesrepublik Deutschland Im Berichtsjahr befand sich das Projekt in der Kon- ausgehend, befasst sich Thomas Schlemmer mit dem zeptionalisierungsphase. In diesem Rahmen hat Flori- Problem der Langzeitarbeitslosigkeit und zieht vor al- an Peters Literaturstudien sowie mehrwöchige Sondie- lem Italien zum Vergleich heran. Thomas Schlemmer rungen der Quellenlage in Warschauer Archiven hat die Arbeit an der Studie fortgesetzt. betrieben und das Projekt in mehreren internen Ar- beitszusammenhängen zur Diskussion gestellt. Als Er- 4.2 Jugendarbeitslosigkeit in den 1970er und gebnis dieser Vorarbeiten wurde ein Drittmittelantrag 1980er Jahren vorbereitet und eingereicht. Das von Thomas Raithel bearbeitete Teilprojekt wurde 2012 in der Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für 6. Kulturgeschichte der Nachhaltigkeit Zeitgeschichte unter dem Titel „Jugendarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik. Entwicklung und Auseinander- Das neue, von Elke Seefried geleitete Forschungsprojekt setzung während der 1970er und 1980er Jahre“ veröf- soll die historischen Dimensionen von „Nachhaltigkeit“ fentlicht. erschließen, indem es Diskurse und Praktiken von nachhaltiger Entwicklung und Nachhaltigkeit seit den 1980er Jahren bis in die Gegenwart untersucht. Analy- siert werden Bedeutungsdimensionen, Ordnungsmuster

■ 25 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte

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und Interessen, welche Diskurse um Nachhaltigkeit gische Leitbilder – etwa „ökologische Modernisierung“ prägten, sowie spezifische politische, zivilgesellschaft- oder „Nachhaltigkeit“ – produziert bzw. tradiert wurden liche und unternehmerische Praktiken. Insbesondere und welche Deutungsmuster und Metaerzählungen die- wird es darum gehen, die Produktion und Anwendung se Vorgänge strukturierten. Im Zentrum des Interesses „nachhaltigen“ Wissens im Spannungsfeld von Wissen- steht dabei die Interaktion von sozialen Bewegungen, schaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zu be- Wissenschaft, Wirtschaftsunternehmen und staatlicher leuchten, aber auch die performativen Aspekte der Ver- Politik. Methodisch strebt die Arbeit eine Kombination Institut für Zeitgeschichte wendung des Begriffs Nachhaltigkeit – etwa in der aus Vergleichs- und Transfergeschichte an, indem sie politischen Sprache – herauszuarbeiten. Damit will das einerseits ökologische Diskurse und korrespondieren- Projekt auch den inneren Pluralitäten und Widersprü- des Handeln in den drei Staaten systematisch mitein- chen des modernen Nachhaltigkeitsverständnisses auf ander vergleicht, andererseits aber auch Transferpro- die Spur kommen. Weil der Begriff einerseits ubiquitär zesse von der globalen zur nationalen Diskursebene in wird, seine Bedeutungsdimensionen andererseits für den Blick nimmt. Während des Berichtsjahrs hat die das Verständnis aktueller globaler, nationaler und lo- Bearbeiterin relevante Sekundärliteratur gesichtet, die kaler Umwelt-, Ressourcen- und Entwicklungsdiskus- insbesondere in den Sozial-, Politik- und Wirtschafts- sionen essenziell erscheinen, soll das Thema mit die- wissenschaften sehr umfangreich ist. Des Weiteren sem Projekt historisiert und zeithistorisch wurden einschlägige Quellenbestände identifiziert und kontextualisiert werden. Das Gesamtprojekt umfasst stichprobenartig eingesehen sowie die konzeptionellen im Augenblick zwei Studien und soll im kommenden Grundlagen reflektiert. Der Abschluss des Teilprojekts Jahr erweitert werden. ist für 2019 geplant.

6.1. Eine Begriffsgeschichte der Nachhaltigkeit 7. Europäischer Parlamentarismus und die Elke Seefried arbeitet an einer Begriffsgeschichte der Neoliberalisierung der EU (1990-2010) Nachhaltigkeit, die im Sinne einer Historischen Seman- tik die Bedeutungsdimensionen, Zuschreibungen, Ver- Das von Thomas Raithel 2015 konzipierte Vorhaben wendungen und Instrumentalisierungen der Begriffe hat seine Wurzeln in den Planungen zu dem Projekt „Nachhaltige Entwicklung“ bzw. „Nachhaltigkeit“ her- „‚Der Weg in die Zukunft‘. Europäische Integration, ausarbeitet. Die Studie integriert eine langfristige Blick- Globalisierung und die Entstehung der Lissabon-Stra- richtung seit dem 18. Jahrhundert, stellt aber jene Pha- tegie“, für das eine Einwerbung von Drittmitteln nicht se seit den 1970er Jahren in den Mittelpunkt, in der möglich war. Im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses sich der Begriff Nachhaltigkeit aus dem forstwirt- steht die Frage, welche Rolle die europäischen Parla- schaftlichen Zusammenhang löste, in den Kontext öko- mente bei der Verbreitung neoliberaler Konzeptionen logischer und entwicklungspolitischer Fragen diffun- und Handlungsmuster seit circa 1990 eingenommen dierte und für unterschiedlichste Interessen genutzt haben. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist damit wurde. Nachhaltigkeit avancierte zu einem neuen Leit- gleichzeitig die Frage aufgeworfen, warum diese Rolle bild, das die Ebenen Ökologie, Ökonomie und Soziales so gering war und warum wichtige Weichenstellungen in einer Zukunftsperspektive in eine Balance bringen – wie zum Bespiel die Lissabon-Strategie aus dem Jahr sollte und sich mit der verstärkten Wahrnehmung glo- 2000 – weitgehend an den Parlamenten vorbei erfolg- baler Interdependenz verband. In seiner semantischen ten. Die Untersuchung soll sich zum einen auf das Eu- Offenheit aber wurde der Begriff zunehmend zur Leer- ropäische Parlament konzentrieren und zum anderen formel. Die Studie analysiert die deutschsprachige Ent- auf ausgewählte nationale Parlamente. Eine Koopera- wicklung, ordnet diese aber in transnationale Prozesse tion mit der Kommission für Geschichte des Parlamen- der Sprach- und Wissensaneignung ein. tarismus und der politischen Parteien ist vorgesehen. Das Projekt soll bis 2020 abgeschlossen sein. 6.2 Entstehung und Entwicklung ökologischer Leitbilder im letzten Viertel des 20. Jahrhun- derts: Die Bundesrepublik Deutschland, Nor- 8. Das Ringen um das Selbst. Schizophrenie wegen und Großbritannien im Vergleich in Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur in West- und Ostdeutschland 1950–1980 In ihrem Mitte 2015 begonnenen Postdoc-Projekt be- fasst sich Eva Oberloskamp mit der historischen Gene- In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Sandra Schmitt se und Entwicklung ökologischer Leitbilder und Hand- die psychiatrische Wissenskultur und das Wissen über lungsansätze seit den 1970er Jahren in Deutschland, Schizophrenie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Norwegen und Großbritannien. Untersucht wird, durch Im Zentrum steht die Frage nach unterschiedlichen Denk- welche gesellschaftlichen Akteure und Prozesse ökolo- stilen und Erzählweisen von Schizophrenie. Während die

■ 26 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – medizinisch-naturwissenschaftliche Psychiatrie Schi- erstatter gemeinsam mit einem externen Kooperations- zophrenie als körperlich begründete Krankheit zu er- partner, dem Vorstand der Bundesstiftung Magnus forschen suchte, setzten psychoanalytische und philo- Hirschfeld, wahrgenommene Leitung des Forschungs- sophisch-anthropologische Denkstile andere Akzente. projekts „Verfolgung und Diskriminierung von Homo- Sie versuchten, Schizophrenie als innere Konflikt- und sexualität in Rheinland-Pfalz 1933–1969/73“. Hier

Problemgeschichte zu deuten. Diese Deutung von Schi- wurden im Berichtsjahr häufige Reiseaktivitäten, Be- 2015 zophrenie wurde zwar innerhalb der Psychiatrie nicht sprechungen und insbesondere die Redaktion umfang- leitend, prägte dafür aber den außerpsychiatrischen Dis- reicher Abschlussberichte erforderlich. Des Weiteren kurs von Schizophrenie entscheidend mit. Insbesondere ist die im Auftrag des IfZ wahrgenommene beratende in literarischen und autobiografischen Erzählungen lässt Mitwirkung des Berichterstatters an der Konzeption ei- sich die Wirkung dieser Vorstellungen dort beobachten, nes ähnlich gelagerten, allerdings weit umfangreicher wo Schizophrenie als Selbstwerdungsgeschichte erzählt aufgestellten Forschungsprojekts über Verfolgung und wird. Der Fokus der Arbeit ist auf Westdeutschland ge- Diskriminierung homosexueller Menschen in Baden- richtet; punktuell werden auch ostdeutsche Entwick - Württemberg 1933–1969; diese Konzeption wurde lungen aufgegriffen. vom Berichterstatter zusammen mit dem Projektteam Die Arbeit versteht sich als Beitrag zu wissensge- der Universität Stuttgart (Lehrstuhl Prof. Dr. Pyta/For- schichtlichen Fragestellungen nach der Konstruktion, schungsstelle Ludwigsburg) und dem Vorstand der Weitergabe, Festigung und Zirkulation von Wissen, Bundesstiftung Magnus Hirschfeld im November 2015 aber auch zu kulturgeschichtlichen Ansätzen, die die im Wissenschaftsministerium des Landes Baden-Würt- Bedeutung der „Psy-Disziplinen“ für lebensgeschichtli- temberg erfolgreich vorgestellt. Eine erste Projektstufe che Narrative und Erzählungen des Selbst erforschen. wurde mittlerweile bewilligt. Die Dissertation wurde durch ein Promotionsstipen- dium der Studienstiftung des deutschen Volkes geför- dert. Im vergangenen Jahr wurde die Niederschrift des Manuskripts fortgesetzt. Die Arbeit wird bis April 2016 10. Westdeutsche Gewerkschaften und der „Struk- abgeschlossen. turbruch“. Die Politik des DGB, der IG CPK und der HBV in den 1970er und frühen 1980er Jahren 9. Geschichte der Sexualität in Deutschland 1965–2000 Das Projekt von Sebastian Voigt knüpft an die Debatte über die Wandlungsprozesse der 1970er und frühen Das Projekt von Michael Schwartz untersucht die sich 1980er Jahre an und möchte dazu beitragen, eine emp- wandelnden sexuellen Lebensformen in der deutschen findliche Forschungslücke der Gewerkschaftsgeschich- Gesellschaft bzw. deren öffentliche Repräsentationen, te und Zeitgeschichtsforschung zu schließen. Gegen- die sich im Untersuchungszeitraum wesentlich verän- stand der Arbeit sind der Deutsche Gewerkschaftsbund dert haben. Beginnend mit einem deutsch-deutschen (DGB), die Gewerkschaft Handel, Banken und Versiche- Vergleich dieser langfristigen gesellschaftlichen Ent- rungen (HBV) sowie die Industriegewerkschaft Chemie- wicklungen und deren Anbindung an transnationale Papier-Keramik (IG CPK). Dabei wird die Diskursebene Trends sowohl im „Westen“ als auch im „Ostblock“ soll systematisch mit der gewerkschaftlichen Politik und zusätzlich nach den Wechselwirkungen auf die Entwick - der betrieblichen Praxis verknüpft. Im Einzelnen wer- lung der wiedervereinigten deutschen Gesellschaft im den untersucht: Transformationsprozess der 1990er Jahre gefragt werden. • Die Wahrnehmung der Krisen durch den DGB, die Das Projekt wurde im Berichtsjahr durch umfangrei- HBV und die IG CPK che Auswertung zeitgenössischer Literatur (Strafrechts- • Politik und gewerkschaftliche Praxis der HBV ange- reformen, „Sexwelle“, „Sexuelle Revolution“ und deren sichts der Veränderungen im Finanzsektor am Bei- Kritik) fortgesetzt. In diversen Vorträgen wurden Teil- spiel der Dresdner Bank aspekte des Themas einer interessierten Öffentlichkeit • Politik und gewerkschaftliche Praxis der IG CPK im vorgestellt. Zudem wurde im Berichtsjahr ein umfang- Hinblick auf die Wandlungen in der Chemiebran- reiches Aufsatzmanuskript zum Thema „Homosexualität che am Beispiel des Bayer-Konzerns und Öffentlichkeit in den 1960er und 1970er Jahren“ fertiggestellt, das Mitte 2016 erscheinen wird. Im Berichtsjahr wurden umfangreiche Archivaufenthalte Der Zeitaufwand musste allerdings infolge zahlreicher u.a. im Archiv der Industriegewerkschaft Bergbau – Che- anderweitiger Dienstpflichten begrenzt werden, die je- mie – Energie in Hannover und im Archiv der Sozialen doch teilweise mit dem Projekt thematisch in engem Bewegungen in Bochum absolviert. Das Projekt wird Zusammenhang stehen. Solche projektbezogenen zusätz- bis Ende 2017 von der Hans-Böckler-Stiftung geför- lichen Aktivitäten sind insbesondere die vom Bericht - dert. Projektleiter ist Prof. Dr. Andreas Wirsching.

■ 27 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte

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11. Wirtschaftspolitische Leitbilder in Deutschland Ursachen und Entwicklungsverläufen. Gibt es für das zwischen Krisenerfahrung und Wachstumser- schlechtere Abschneiden Deutschlands im europäi- wartung 1970–2000 schen Vergleich in Sachen Chancengleichheit in der Wissenschaft historische Gründe und Ursachen und Das Projekt von Dierk Hoffmann untersucht die wirt- worin liegen sie? Das Forschungsvorhaben von Heike schaftspolitischen Leitbilder, vor allem das Verständnis Amos soll der Frage nachgehen, wie sich die Situation von Wirtschaftswachstum, am Beispiel des Bundeswirt- von Naturwissenschaftlerinnen in den ostdeutschen Institut für Zeitgeschichte schaftsministeriums und der Staatlichen Plankommis- Bundesländern mit der Systemtransformation verän- sion. Vor dem Hintergrund des Erdölpreisschocks An- dert hat und wie sie diese Umgestaltung erlebten bzw. fang der 1970er Jahre geriet der bis dahin vorherrschende wahrnahmen. Es ist danach zu fragen, warum im Zuge Gedanke vom stetigen Wirtschaftswachstum immer der deutschen Wiedervereinigung und der Angleichung mehr in die Kritik. In der Bundesrepublik entwickelte der Wissenschaftslandschaft in den neuen Bundeslän- sich eine rege Debatte über die „Grenzen des Wachs- dern an die der alten eine verbesserte Chancengleich- tums“, die nahezu zeitgleich auch in anderen westeu- heit von insbesondere Physikerinnen in Forschung und ropäischen Staaten sowie in den USA stattfand. Dabei Lehre im Hochschulbereich nicht oder nur ungenügend wurden beispielsweise alternative Modelle (z.B. quali- herstellt wurde. Zugespitzt formuliert heißt eine zentra- tatives Wachstum, nachhaltiges Wachstum) nicht nur le These: Der Transformations- und Einigungsprozess unter Wirtschaftsexperten, sondern auch in der Öffent- in Deutschland hat trotz des Wissens um die Problema- lichkeit diskutiert. Obwohl die DDR nach dem Macht- tik „Chancengleichheit für Frauen“ im Untersuchungs- wechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker an dem zeitraum eher zur Verschlechterung der Karrieresitua- eingeschlagenen wirtschaftspolitischen Kurs beharr- tion für Naturwissenschaftlerinnen in Wissenschaft lich festhielt, konnte das SED-Regime nicht verhin- und Forschung in Ostdeutschland und schließlich zur dern, dass insbesondere in den 1980er Jahren Umwelt- weiteren Verzögerung der sozialpolitischen Moderni- initiativen die Folgen des extensiven Wachstums in sierung der Bundesrepublik insgesamt geführt. Die For- der DDR thematisierten. schung zum Thema verbindet Wissenschaftsgeschichte, Im Berichtsjahr wurde die Sichtung des einschlägi- Politikgeschichte und Erfahrungsgeschichte. Es werden gen Archivmaterials fortgesetzt. Dabei konnten die Re- wichtige Aspekte der Genderforschung aufgegriffen. cherchen im Archiv Grünes Gedächtnis weitgehend ab- Das Forschungsprojekt startete am 1. August. Zu- geschlossen werden. Im Zusammenhang mit diesem nächst wurde mit Literaturrecherchen und Literatur- Forschungsprojekt steht das Projekt zur Geschichte der auswertungen begonnen. Zur Vervollständigung der Staatlichen Plankommission, das ausgewählte Themen- Literaturrecherchen wurde das Institut für Hochschul- felder der DDR-Planwirtschaft beleuchtet und nach forschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Hal- dem Ort der Staatlichen Plankommission im Institutio- le-Wittenberg besucht. Des Weiteren hat Heike Amos nengefüge der ostdeutschen Zentralverwaltungswirt- die einschlägigen Bestände im Bundesarchiv Berlin so- schaft fragt (siehe S. 12). wie im Archiv des Demokratischen Sozialismus (ADS) gesichtet. Das Projekt soll im Juli 2018 abgeschlossen werden. 12. Ostdeutsche Naturwissenschaftlerinnen im Transformationsprozess 1980-2000. Karriere- chancen von Physikerinnen in Wissenschaft und Forschung Erfolgreiche Karrieren von Wissenschaftlerinnen im Hochschulbetrieb, insbesondere aber von Naturwissen- schaftlerinnen, sind in Deutschland noch immer selten. Dies belegen aktuelle Analysen der Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend, Berichte der Bund-Länder- Kommission für Bildungsplanung und Forschungsfra- gen und Europa-Expertisen: Gegenwärtig liegt der Anteil der Hochschulabsolventinnen bei 51 Prozent, der Frauenanteil bei den Promotionen bei 39 Prozent; bei den Habilitationen liegt er dann nur noch bei 23 Prozent. Aus dieser aktuellen Wahrnehmung der Pro- blemlage ergibt sich die Frage nach den historischen

■ 28 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Editionen JAHRESBERICHT – ditionen schlagen Schneisen in den Dschungel der Die Bearbeitung der „Akten zur Auswärtigen Politik historischen Überlieferung. Sie weisen Wege zu Ar- der Bundesrepublik Deutschland 1986“ durch Matthias chiven, bieten Zugang zu Dokumenten und erleichtern Peter und Daniela Taschler ist weit fortgeschritten. Die die Arbeit an der Quelle, indem sie diese aufbereiten, Dokumentensammlung für das Jahr 1987 wurde von kommentieren und in den historischen Kontext einord- Tim Szatkowski fertiggestellt. In den letzten Wochen nen. In der Unübersichtlichkeit des Informationszeital- des Jahres konnte mit der Bearbeitung der ausgewähl- 2015 ters ist diese Lotsenfunktion wichtiger denn je. Nur ten Dokumente begonnen werden, das Team „1987“ Einrichtungen von der Größe und der Erfahrung des wurde dafür durch Tim Geiger und den neu eingestell- Instituts für Zeitgeschichte sind in der Lage, editori- ten Kollegen Jens Hofmann ergänzt. sche Großprojekte mit langen Laufzeiten zu verwirk- Infolge der Bereitstellung zusätzlicher Mittel durch lichen. Editionen zeitgeschichtlicher Quellen bilden die das Auswärtige Amt konnten im Herbst 2015 die Ar- Grundlage zahlreicher Forschungsprojekte. beiten an den noch ausstehenden AAPD-Jahrgängen 1954 bis 1961 aufgenommen werden. Diese „Lücke“ ist Resultat der Entscheidung des Auswärtigen Amts aus 1. Akten zur Auswärtigen Politik der dem Jahr 1990, die Edition mit dem Jahrgang 1963 Bundesrepublik Deutschland einsetzen zu lassen. Da Mechthild Lindemann bereits erste Vorarbeiten für den Band 1961 geleistet hat, wur- Das Institut für Zeitgeschichte erstellt seit 1990 im de mit der Herausgabe dieses Jahrgangs fortgefahren, Auftrag des Auswärtigen Amts die Edition „Akten zur sie wird dabei durch Christoph Franzen unterstützt. Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland (AAPD)“, die 2015 ihr 25jähriges Bestehen feierte. Auch durch das Ausscheiden des langjährigen Haupt- 2. Die Einheit. Das Auswärtige Amt, das herausgebers Horst Möller stellte das Berichtsjahr eine DDR-Außenministerium und der Zäsur in der Geschichte der AAPD dar. Sein Nachfolger Zwei-plus-Vier-Prozess wurde Andreas Wirsching, für den Hélène Miard-Dela- croix in das Herausgebergremium eintrat. Das im Sommer 2013 initiierte Editionsprojekt zum Wie in jedem Jahr seit 1993, so wurde auch 2015 ein Zwei-plus-Vier-Prozess und zum Beitrag der Außenmi- Jahrgang mit ausgewählten Dokumenten aus dem Poli- nisterien beider deutscher Staaten im Prozess der deut- tischen Archiv des Auswärtigen Amts zur Veröffentli- schen Einigung ist im Juli 2015 fristgerecht beendet chung unmittelbar nach Ablauf der dreißigjährigen worden. Zum 25. Jubiläum des Zwei-plus-Vier-Ver- Aktensperrfrist vorbereitet: Die zwei Teilbände für trags zwischen der Bundesrepublik, der DDR und den 1985 wurden von Michael Ploetz, Mechthild Linde- vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs, mit dem mann und Christoph Franzen bearbeitet. 1985 war ein am 12. September 1990 die äußeren Aspekte der Jahr der Vergangenheitspolitik: Der 40. Jahrestag des Wiedervereinigung geregelt wurden, legten die beiden Kriegsendes war für die deutsche Außenpolitik von Bearbeiter Heike Amos und Tim Geiger sowie die Her- zentraler Bedeutung. Während die Rede von Bundes- ausgeber Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor präsident von Weizsäcker am 8. Mai auf großen Re- Schöllgen, Hermann Wentker und Andreas Wirsching spekt traf, sorgte die Gefallenenehrung durch Bundes- den Editionsband mit 170 bisher meist unveröffentlich- kanzler Kohl und Präsident Reagan auf einem ten Dokumenten des Auswärtigen Amts und des Mini- Soldatenfriedhof bei Bitburg nicht zuletzt in den USA steriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR vor. für Empörung. Gleichzeitig beschuldigte die UdSSR die Die Quellen stammen überwiegend aus dem Politi- Bundesregierung des Revanchismus. Mit dem Regie- schen Archiv des Auswärtigen Amts, aber auch aus an- rungsantritt Gorbatschows am 11. März erlebte die so- deren Archiven (Behörde des Bundesbeauftragten für wjetische Politik eine Dynamisierung, die in einem Ost- die Unterlagen der Staatssicherheit, Bundesarchiv Ber- West-Gipfel im November ihren Ausdruck fand. lin, Stiftung Aufarbeitung, Privatarchiv Bundeskanzler Zahlreiche der 356 hier erstmals veröffentlichten Do- a.D. Dr. Helmut Kohl). kumente belegen, welche Bedeutung diesem ersten Die Akten – Leitungsvorlagen, Fernschreiben, Tage- Gipfeltreffen seit Juni 1979 auch für die deutsche bucheintragungen und Briefe –, zahlreiche Abbildun- Außenpolitik beigemessen wurde. Gorbatschow und gen und eine konzise Einleitung spiegeln auf über 800 Reagan erörterten in Genf Themen weltpolitischer Be- Seiten anschaulich das komplizierte Ringen um die Er- deutung, neben SDI vor allem Fragen der Rüstungs- reichung und Ausgestaltung der Wiedervereinigung, kontrolle. Bei der Zusammenarbeit in Europa waren die wie kein anderes Ereignis das Ende des Kalten Krie- Fortschritte zu verzeichnen, so durch eine verstärkte ges markiert. Die Edition ermöglicht damit einen ver- deutsch-französische Kooperation in der Sicherheitspo- tieften Blick in den „Maschinenraum der Diplomatie“ litik sowie auf dem Gebiet von Forschung und Techno- und lässt die dramatischen Umbrüche lebendig wer- logie mit der Gründung von EUREKA. den: von den Botschaftsflüchtlingen im Sommer 1989

■ 29 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Editionen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

bis zur staatlichen Einheit im Herbst 1990 und dem da- 300 sorgfältig kommentierte Dokumente aus zahlrei- für notwendigen internationalen Regelwerk. Zusätz- chen Archiven weltweit und weitgehend zum ersten lich zu den abgedruckten Dokumenten sind weitere Mal publiziert. Angestrebt wird eine größtmögliche Aktenstücke als Faksimiles auf der IfZ-Homepage onli- Vielfalt der Perspektiven: Neben Zeugnissen der Opfer ne veröffentlicht (www.ifz-muenchen.de/edition/die- werden Quellen der Täterseite, aber auch Dokumente einheit). ausländischer Beobachter und Dritter in den jeweiligen „Die Einheit“ wurde am 25. August im Zuge der Bot- Ländern ediert. Jedem Band ist eine ausführliche Ein- Institut für Zeitgeschichte schafterkonferenz des Auswärtigen Amts von Staatsse- leitung vorangestellt, die Dokumente werden mit meh- kretär Stephan Steinlein, der sich als letzter Botschafter reren Registern und einem Sachindex erschlossen. Im der DDR in Paris 1990 selbst in dem Band wiederfin- Berichtszeitraum wurde der zuletzt erschienene Band 12 den konnte, der interessierten Öffentlichkeit präsen- „West- und Nordeuropa Juni 1942–1945“ an mehreren tiert. Eine Podiumsdiskussion mit zentralen Akteuren Orten in Deutschland, Österreich, Belgien und Frank- aus dem damaligen Auswärtigen Amt ergänzte die Be- reich vorgestellt, in Berlin im Haus der Wannsee-Konfe- funde um spannende persönliche Perspektiven. Dass renz unter Beteiligung von Daniel Cohn-Bendit (Januar die Edition über die engere wissenschaftliche Fachwelt 2015) sowie in Brüssel im CEGESOMA, dem For- hinaus ein breiteres Publikum anspricht, zeigt sich in schungszentrum für die Geschichte der Konflikte des 20. der Parallelveröffentlichung der „Einheit“ in der Schrif- Jahrhunderts mit Lieven Saerens, Rudi Van Doorslaer, tenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung. Veerle Vanden Daelen, Pascale Fallek und Herman Van Goethem (April), in Graz (April) und in Paris mit Nikolas Berg und Florent Brayard (Oktober). Im Dezember ist 3. Die Verfolgung und Ermordung der europäi- Band 8 „Sowjetunion mit annektierten Gebieten II“ er- schen Juden durch das nationalsozialistische schienen und wird am 23. Februar 2016 mit einer Doku- Deutschland 1933–1945 mentenlesung und Podiumsdiskussion im Centrum Ju- daicum in Berlin von Katja Petrowskaja, dem Bearbeiter Die Edition zur Geschichte der Judenverfolgung, die Bert Hoppe und dem Herausgeberkreis vorgestellt. durch das IfZ, das Bundesarchiv und den Lehrstuhl Die Arbeit an den Bänden 6 (Deutsches Reich und von Prof. Dr. Ulrich Herbert an der Universität Frei- Protektorat Böhmen und Mähren Okt. 1941-März 1943), burg herausgegeben wird, befindet sich im elften Pro- 10 (Polen: Eingegliederte Gebiete Aug. 1941–1945), 11 jektjahr. Sie liefert eine umfassende Auswahl zentraler (Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren Quellen und Dokumente zur Geschichte der Judenver- April 1943–1945), 15 (Ungarn 1944–1945) sowie 16 (KZ folgung und des Holocaust. In insgesamt 16 zeitlich Auschwitz 1942–1945 und die Zeit der Todesmärsche und territorial gegliederten Bänden werden jeweils über 1944/45) wurde fortgesetzt; diejenige an den Bänden

Zum Auftakt der 2. Staffel der Höredition „Die Quellen sprechen“ diskutierten die Herausgeber Susanne Heim und Dieter Pohl mit den Zeitzeuginnen Charlotte Knobloch und Eva Umlauf.

■ 30 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Editionen JAHRESBERICHT – 13 (Slowakei, Rumänien, Bulgarien 1939–1945) und die Arbeit an der Hördokumentation „Die Quellen spre- 14 (Süd- und Südosteuropa 1941–1945) ist weitgehend chen“, die auf der Edition VEJ basiert, ebenfalls fortge- abgeschlossen. Für die Bände 6, 10, 15 und 16 wurden setzt. Bisher haben Zeitzeugen und Schauspieler ausge- erste Einleitungsentwürfe vorgelegt und im Herausge- wählte Dokumente aus den Bänden 5, 7, 9 und 12 bergremium diskutiert. Sämtliche sich in Bearbeitung gelesen. Seit 5. Mai sind die u.a. im Radio gesendeten befindlichen Bände werden seit 2014 in einem daten- Interviews und Dokumentenlesungen im Internet frei 2015 bankgestützten Redaktionssystem kommentiert. Durch verfügbar; die erste Staffel (Bände 1-4) ist inzwischen dieses wird eine Vereinfachung der Verwaltung der ge- als Hörbuch erhältlich.

Die Herausgeber der kritischen Edition von „Mein Kampf“: Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Christian Hartmann, Roman Töppel (von links nach rechts). samten Edition und eine effektivere Register- und Satz - 4. Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition erstellung ermöglicht. Mit Band 8 ist erstmals auch ein Band aus dem Redaktionssystem heraus produziert Dieses Projekt war anders. Zunächst war es mehr ein worden. Problem und weniger ein Projekt. Kaum einer wollte sich Parallel zu der Veröffentlichung der Edition in deut- zunächst mit diesem Problem wirklich auseinanderset- scher Sprache werden alle 16 Bände vollständig auf zen, die Politik nicht und auch nicht Öffentlichkeit und Englisch erscheinen, um die größtmögliche Verbrei- Wissenschaft. Das war auch lange so möglich. Mit Hil- tung dieser Dokumente zu ermöglichen. Die Arbeits- fe des Copyrights von „Mein Kampf“, über das die Bay- gruppe der englischen Edition unter der Koordination erische Staatsregierung seit Ende der 1940er Jahre ver- von Dr. Alex Kay (Projektassistentin: Dr. Carla Mac- fügte, war es jahrzehntelang gelungen, eine Publikation Dougall) hat ihre Arbeit im Juli 2014 in Berlin aufge- von Hitlers Buch in Deutschland zu verhindern. Doch nommen. Die ersten drei Bände der englischen Edition läuft auch ein Copyright einmal aus, und zwar genau „The Persecution and Murder of the European Jews by 70 Jahre nach Tod des Autors. Im Falle von „Mein Nazi , 1933–1945“ (PMJ) sollen im Jahr 2017 Kampf“ hätte das bedeutet, dass ab dem Beginn des gleichzeitig erscheinen. Der Bayerische Rundfunk hat Jahres 2016 auch in Deutschland ein politischer oder

■ 31 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Editionen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

ein ökonomischer Missbrauch dieses unseligen Erbes Editoren haben gewöhnlich keine Namen. Charakteris- möglich gewesen wäre. tisch für ihre Arbeit ist die Unterordnung unter die Das Institut für Zeitgeschichte, das seit seinem Beste- Quelle. Anstelle der Monografie, der Thesen und der hen schon viele zentrale Quellen aus der Zeit des Natio - Interpretation steht vor allem die Konzentration auf nalsozialismus ediert hat, hatte schon früh begonnen, das editorisch-philologische Geschäft, auf eine mehr sich auf diese Aufgabe vorzubereiten. Wirklich begin- oder weniger große Zahl von „Verständnishilfen“ und nen aber konnte die Arbeit an der Edition von „Mein mitunter noch eine knapp gefasste Einleitung. Im Falle Institut für Zeitgeschichte Kampf“ erst im August 2012, nachdem sich die Bayeri- dieser Edition war ein solches Vorgehen nicht möglich; sche Staatsregierung nach einer intensiven Beratung hier ging es sowohl um das Prinzip nüchterner Wis- mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen dazu senschaftlichkeit als auch um eine selbstbewusste, ent- entschlossen hatte, ein solches Vorhaben politisch und schiedene und durchweg kritische Stellungnahme, eine finanziell zu fördern. Dass das Institut seine Arbeit an Edition mit Standpunkt, bei der mehr gefragt war als diesem Projekt konsequent fortsetzte, nachdem sich die editorische Zurückhaltung. Deshalb soll hier auch von Bayerische Staatsregierung dann im Dezember 2013 den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Projekts überraschend gegen eine Edition von „Mein Kampf“ und ihrer Arbeit die Rede sein. Die Schwierigkeiten, mit entschied, ist das besondere Verdienst des Institutsdi- denen das Projekt zu kämpfen hatte, hatten keine Aus - rektors Andreas Wirsching. Wie richtig diese Entschei- wirkungen auf den Zeitplan. Alles lief pünktlich, die ver- dung war, dürfte spätestens jetzt deutlich geworden schiedenen Teile der Edition, die zum Teil relativ eigen - sein, nach dem Erscheinen der „Mein-Kampf“-Edition. ständig entstanden waren, wurden im Laufe des Jahres Als sie Anfang Januar 2016 pünktlich vorgestellt wur- Stück für Stück zusammengeführt und schließlich im de, war deren Resonanz insgesamt sehr positiv. Auch November in den Druck gegeben. So konnte die Zahl der viele prominente Vertreter der zeitgeschichtlichen For- Mitarbeiter bereits zu Jahresbeginn deutlich reduziert schung haben diese Edition ausdrücklich gelobt. Und werden. Ein solcher Kraftakt ließ sich nur im Team be- noch etwas ist schließlich gelungen; es ist gelungen, wältigen. Unter der Leitung von Dr. Christian Hartmann auch eine Vielzahl interessierter Leserinnen und Leser gehörten dazu im Berichtsjahr die wissenschaftlichen außerhalb des klassischen Wissenschaftsbereichs für Mitarbeiter Dr. Thomas Vordermayer und Dr. Roman die Edition zu gewinnen und damit ihrem politisch-ge- Töppel, für das Lektorat Angelika Reizle, für die Register- sellschaftlichen Auftrag, der immer auch ein zentrales erstellung Martina Seewald-Mooser sowie die studenti- Anliegen dieses Projekts bildete, gerecht zu werden. schen Hilfskräfte Dorothea Wohlfahrt, Christian Neuhierl Das hatte eine wichtige Konsequenz: Seit Erscheinen und Angelina Czernoch. Natürlich betrifft eine solche der Edition hat es keine Konkurrenz auf dem deut- Feststellung an erster Stelle die Mitarbeiterinnen und schen Markt gegeben; die vom Institut herausgegebene Mitarbeiter des Projekts, sie betrifft aber auch die vielen Edition von „Mein Kampf“ bleibt ganz offensichtlich Helfer von außen und sie betrifft schließlich und nicht unangefochten. Damit hat dieses Projekt, das von An- zuletzt – mehr als das auf den ersten Blick vielleicht er- fang an mehr war als nur eines der vielen wissen- kennbar ist – alle Kolleginnen und Kollegen des Instituts schaftlichen Vorhaben des Instituts, auch seinen politi- für Zeitgeschichte. schen sowie seinen medialen Anspruch erfüllt, der dieses schwierige und langwierige Projekt von Anfang an begleitete. 5. Kritische Online-Edition der Tagebücher von Dieser große, auch internationale Erfolg war auch eine Michael Kardinal von Faulhaber 1911–1952 Bestätigung für das Editions-Konzept: „Mein Kampf“ ist kein Buch wie andere Bücher. Vielmehr war und ist Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) dieses Buch immer auch ein historisches und ein politi- seit dem 1. Oktober 2013 geförderte Langfristvorhaben ist sches Symbol. Durch das Publikationsverbot umgab auf zwölf Jahre angelegt. Es wird als interdisziplinäres dieses Buch, das nun als eine Art „Gral des Bösen“ galt, Kooperationsprojekt vom Seminar für Mittlere und zudem die Aura des Geheimnisvollen, des Verbotenen, Neuere Kirchengeschichte der Universität Münster und dem offenbar nur beizukommen war, indem man es auf dem Institut für Zeitgeschichte durchgeführt. Die Pro- den Index setzte. Die Editoren haben daher den genau jektleitung obliegt den Professoren Hubert Wolf und umgekehrten Weg gewählt: Sie haben Hitler buchstäb- Andreas Wirsching, die Koordination Barbara Schüler. lich „beim Wort genommen“, sie haben Hitlers Schrift Das Erzbischöfliche Archiv München (EAM) unter Lei- und ihre zahllosen Behauptungen ins Zentrum ihrer tung von Peter Pfister ist eng an das Projekt angebun- Kommentierung gestellt, sie haben ihre Anmerkung als den. Als weitere Kooperationspartner wurden Prof. Dr. eine Art permanente Gegenrede zu Hitlers Dauermo- Franz Xaver Bischof (Lehrstuhl für Kirchengeschichte nolog konzipiert und sie haben schließlich all diese Er- des Mittelalters und der Neuzeit an der LMU München) widerungen – über 3.700 Anmerkungen sind es gewor- und Prof. Dr. Ferdinand Kramer (Lehrstuhl für bayeri- den – so formuliert, dass sie jeder verstehen kann. sche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte

■ 32 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Editionen JAHRESBERICHT – mit besonderer Berücksichtigung der Neuzeit an der blätter an. Dieser Bestand, der sich über den gesamten LMU München) gewonnen. Das Editionsteam ist im Nachlass verteilt, ist in zwei Kategorien zu unterteilen: Sommer 2015 innerhalb Münchens von der Kaulbach- Der ersten sind Protokolle zuzuordnen, die Faulhaber straße 22b in die Landwehrstraße 66/IV umgezogen. anfertigte, wenn ihm die Gesprächspartner oder -the- Michael Faulhaber führte seit seiner Ernennung zum men bedeutsam erschienen. Hiervon sind inzwischen

Bischof von Speyer im Jahre 1911 ein Besuchstagebuch, etwa 400 im Nachlass lokalisiert worden. Weitere etwa 2015 dessen knappe und nahezu lückenlose Einträge erst mit 2.400 lokalisierte Beiblätter sind der zweiten Kategorie seinem Tode als Erzbischof von München und Freising zuzuordnen und enthalten u.a. seine Aufzeichnungen im Frühsommer 1952 endeten. In 32 Notizbüchern, die zu Firm- und Visitationsreisen. Sowohl die Tagebuch- seit April 2012 der Forschung zugänglich sind, erfasste einträge als auch die Beiblätter wurden von Faulhaber Faulhaber auf über 4.100 Seiten etwa 52.000 Begeg- überwiegend in der heute nicht mehr gebräuchlichen nungen. Der Kirchenfürst, der über ein einzigartiges Kurzschrift „Gabelsberger“ verfasst. Netzwerk verfügte, das über die Eliten aus Kirche, Adel, Am 4. März 2015 erläuterten Matthias Bornschlegel, Politik, Wirtschaft, Militär und Publizistik im In- und Philipp Gahn und Peer Volkmann die Konzeption der Ausland hinaus alle Gesellschaftsschichten umfasste, Faulhaber-Online-Edition im Rahmen des von der Hi- berichtet in seinen privaten Aufzeichnungen vom Kaiser- storischen Kommission bei der Bayerischen Akademie reich bis zur frühen Bundesrepublik Deutschland und da- der Wissenschaften veranstalteten Workshops „Digita- mit über einen Zeitraum, der geprägt war von wieder- le Editionen“ im Historischen Kolleg in München. holten politischen Umwälzungen, Weltkriegen sowie Am 28. Oktober 2015 erfolgte der Online-Gang der Völ ker- und Massenmorden, mehreren Säkularisierungs- Edition (www.faulhaber-edition.de). Der Öffentlichkeit und Rekonfessionalisierungsschüben sowie grundlegen- wurde die Homepage mit 470 Tagebucheinträgen aus den theologischen Entwicklungen. In Ergänzung zu den Jahren 1918, 1919 und 1933, 42 Beiblättern und seinen Tagebucheinträgen fertigte er sogenannte Bei- etwa 2.500 Kurzbiografien der in diesen genannten

Großes Publikumsinteresse begleitete die Freischaltung der Tagebuchseiten von Kardinal Faulhaber aus den Jahren 1918, 1919 und 1933.

■ 33 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 2015 Editionen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Personen im Rahmen einer Veranstaltung in der Katho- 5.2 „Kinderseele wie ein Diamant, schleifen lischen Akademie in Bayern präsentiert. An der Seite hat- muss ihn die Elternhand?“ te der Informatiker Matthias Bornschlegel seit Herbst Katholische Erziehungsideale, Erziehungskon- 2014 gearbeitet. Ihr Design erhielt sie vom Münstera- zepte und deren praktische Umsetzung in ner Web-Designer Christian Büning. Florian Heigl und Willy Zirm richteten den Server und, gemeinsam mit Bayern von 1918–1945 Andreas Nagel (alle München), das lokale Netzwerk ein. Das Dissertationsprojekt von Franziska Nicolay unter- Institut für Zeitgeschichte Das Medieninteresse anlässlich des Online-Ganges sucht katholische Erziehungskonzepte und Erziehungs- der Edition war hoch und das Echo sehr positiv. Am fol- ideale sowie deren praktische Umsetzung in Bayern genden Tag konstituierte sich der Wissenschaftliche Bei- zwischen 1918 und 1945. Ziel der Arbeit ist die exem- rat des Editionsprojektes, dem Martin Baumeister (Rom), plarische Aufarbeitung der katholisch-bayerischen Er- Wilhelm Damberg (Bochum), Johannes Heil (Heidel- ziehungsgeschichte, welche im Vergleich zur katholi- berg), Rudolf Morsey (Neustadt a.d. Weinstraße), Georg schen Schulpolitik bislang ein Forschungsdesiderat Seiderer (Erlangen-Nürnberg), Margit Szöllösi-Janze, darstellt. Somit soll eine wichtige Lücke in der For- Franz Xaver Bischof, Ferdinand Kramer und Peter Pfis - schung zur Bildungsgeschichte geschlossen werden. ter (alle München) angehören. Analog zur Sozialisationsforschung sollen die katholi- Seit 1. Dezember 2015 gehört Thomas Schütte, der schen Erziehungsideale sowie die Erziehungspraxis auf zuvor vier Jahre im EAM tätig gewesen ist, dem Edi- verschiedenen Ebenen untersucht werden: Auf institu- tionsteam an. Andreas Kloner (Wien) transkribiert auf tioneller Ebene (Bischofskonferenzen, bischöfliche Leit- Werkvertragsbasis für das Projekt. Komplettiert wird sätze, Pastoralanweisungen, staatliche Grundlagen das Faulhaber-Team durch die studentischen Hilfskräf- etc.), persönlicher Ebene (Eltern, Familie und Pfarrseel- te Mirjam Goeth, Markus Bardenheuer, Tilman Deckers, sorge) und die Erziehung durch Laien und in Laienver- Moritz Fischer und die wissenschaftliche Hilfskraft bänden. Dieser Querschnitt durch die verschiedenen Matthias Lebegern. „Ebenen der Erziehung“ soll alltags- und erfahrungsge- schichtlich, aber auch im Kontext der zeitgenössischen 5.1. Transatlantischer Katholizismus – Die USA im Diskurse zu Erziehung, Pädagogik und Katechese erfol- gen. Dabei werden katholische Erziehungs-Paradig- Wirken Kardinals Michael von Faulhaber men herausgearbeitet und deren Validität, Wirksamkeit 1923 und 1926 bereiste Kardinal Michael von Faulha- und Verbindlichkeit für die praktische Erziehungsar- ber, jeweils für mehrere Wochen, die USA. Wichtige beit überprüft. Das Promotionsvorhaben soll etwaige Gesprächspartner auf diesen Reisen waren besonders Spielräume für moderne Erziehungspraktiken, starres amerikanische Geistliche, katholische Laien, die sich Festhalten an der katholischen Sozialethik aber auch im Vereinswesen und der Caritas engagierten, Politiker, potenzielle Konkurrenz etwa zwischen Jugendverbän- Journalisten und Akademiker. Die Verbindung zu eini- den und bischöflichen Leitsätzen herausarbeiten. Darü- gen dieser Personen blieb bis in die Besatzungszeit hin- ber hinaus ermöglicht es der lange Untersuchungszei- ein bestehen. Die Analyse dieses transatlantischen traum, Kontinuitäten und Zäsuren im Hinblick auf Netzwerks ist Gegenstand des Promotionsprojekts von Diskurse, Ideale und Praxis aufzuzeigen. Unter anderem Carina Knorz. Der Untersuchungszeitraum 1920–1952 geht das Projekt der Frage nach, ob die katholischen umfasst den Beginn der Intensivierung von Faulhabers Erziehungsideale sowie Einrichtungen Räume für „pä- Amerikakontakten nach dem Ersten Weltkrieg sowie dagogischen Widerstand“ gegen die nationalsozialisti- die Jahre nach 1945, als die amerikanische Militärregie- schen Erziehungsideale bargen. Als Quellen werden die rung in München stationiert war. Neben der Netzwerk- relevanten Bestände der bayerischen Diözesanarchive analyse stehen drei Analyseebenen im Fokus der Dis- herangezogen sowie die Akten zu verschiedenen katho- sertation: Faulhabers Wahrnehmung Amerikas, seine lischen Erziehungseinrichtungen und Vereinen (Christ- Deutung und Bewertung dieser Wahrnehmung und licher Mütterverein, Fürsorgevereine, Mädchenschutz- schließ lich deren Einfluss auf sein Handeln. Die Archiv- vereine etc.), die sich zum Teil in den immer noch recherchen im Nachlass Faulhaber, der sich im Erzbi- bestehenden Institutionen oder aber in teilweise er- schöflichen Archiv München befindet, sollen 2016 ab- schlossenen Pfarreiarchiven befinden. 2015 wurden geschlossen werden. insbesondere überlieferte und verwertbare Archivbe- stände recherchiert und Archivbesuche in München be- gonnen.

■ 34 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Institut für Zeitgeschichte Editionen JAHRESBERICHT – 5.3 Heimlicher Herrscher Bayerns? Einfluss auf und seine Rolle in der bayerischen Politik Michael Kardinal von Faulhaber in der der Zwischenkriegszeit – als Kultuspolitiker, als Innen- und Außenpolitiker – und besonders als Symbolfigur für bayerischen Politik 1918–1933 verschiedene Bevölkerungsgruppen. Prominent geraten Michael Kardinal von Faulhaber war in der Zwischen- dabei die in seinen Besuchstagebüchern außerordent- kriegszeit sicherlich der bedeutendste Kirchenführer lich detailliert überlieferten Netzwerke des Kardinals in 2015 Bayerns und verfügte über beste Beziehungen zu baye- den Blickpunkt, deren EDV-gestützte Analyse einen Er- rischen Politikern, Beamten und Adeligen; die traditio- klärungsansatz für den außerordentlichen Erfolg bei nell bayernfreundlichen vatikanischen Behörden der Durchsetzung seiner politischen Ziele liefert. Zum schätzten ihn besonders als Ansprechpartner auch für anderen scheint in den Quellen eine starke Diskrepanz vertraulichste strategische Projekte. Mehrfach wurde zwischen Faulhabers Agieren und seiner Wirkung in in der Forschungsliteratur – ohne hierfür eine ausrei- den verschiedenen Bevölkerungsmilieus auf, die sich chende Quellengrundlage nachzuweisen – die These nur über die mit dem Topos „symbolische Herrschaft“ aufgestellt, der Kardinal sei einer der wichtigsten Poli- verknüpften Theorien erklären lässt. tiker Bayerns in dieser Zeit gewesen, habe die Politik der ersten bayerischen Demokratie sogar maßgeblich bestimmt. 6. Briefe und Tagebücher des Generals Gotthard Das Dissertationsprojekt von Thomas Schütte (Betreu- Heinrici 1915–1945 er: Prof. Dr. Ferdinand Kramer) geht dieser Frage nach und befasst sich zum einen mit Michael Faulhabers Gotthard Heinrici (1886–1971) war einer der profilier- testen Vertreter der deutschen Militärelite unter Hitler und von Juni 1941 bis April 1945 durchgehend als ho- her Truppenführer im Krieg gegen die Sowjetunion ein- gesetzt, zuletzt als Oberbefehlshaber der mit der Vertei- digung Berlins beauftragten Heeresgruppe Weichsel. Die reichhaltig überlieferten Egodokumente aus sei- nem Nachlass sind nicht nur eine erstrangige Quelle für Anlage und Verlauf des Vernichtungskriegs an der Ostfront, sondern auch für die Wahrnehmungen und Deutungen eines „ganz normalen“ Wehrmachtsgene- rals in der NS-Diktatur. Johannes Hürter hatte diese Quelle bereits im Rah- men des IfZ-Projekts „Wehrmacht in der NS-Diktatur“ ausgewertet und Dokumente aus dem ersten Jahr des deutsch-sowjetischen Krieges ediert. Für eine Neuaus- gabe hat er den Heinrici-Nachlass und andere Bestände im Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv in Freiburg i.Br., noch einmal durchgesehen. Die neue, auf den doppelten Umfang erweiterte Edition wird den Schwer- punkt wiederum auf 1941/42 legen, außerdem aber zahlreiche weitere Aufzeichnungen Heinricis von 1915 bis 1945 veröffentlichen. Die Einführung wurde voll- ständig neu verfasst. Die Edition wurde bis Ende des Berichtsjahrs im Ma- nuskript abgeschlossen und wird im Frühjahr 2016 als Publikation des Instituts für Zeitgeschichte bei der Wis- senschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt erschei- nen.

Ein Beiblatt aus den Aufzeichnungen Faulhabers aus dem Jahr 1933: Der Kardinal beschreibt eine Unterredung mit Papst Pius XI. , bei der es unter anderem um die Einschätzung Hitlers geht.

■ 35 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Archiv

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

as Archiv des IfZ ist eine zentrale Infrastrukturein- liegt auf der Zeit zwischen 1914 und 1945. Im Zuge der richtung, die Arbeitsgrundlagen für die Forschung Überarbeitung wurden die Verzeichnung vereinheit- im Institut schafft und auch von externen Wissenschaft- licht und das Ortsregister überprüft und erweitert, um lerinnen und Wissenschaftlern, Medien und Interessier- den Zugang für die Benutzerinnen und Benutzer zu er- ten genutzt wird. Es sammelt nichtstaatliche Quellen leichtern. vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart und bereitet sie forschungsorientiert auf. Sein Ziel ist es, die in den Institut für Zeitgeschichte staatlichen Archiven verwahrten Überlieferungen zu Benutzung ergänzen. Der Generationswechsel im Archiv, der mit dem Im Berichtsjahr wurden 1.469 Archivbenutzerinnen Dienst antritt der Stellvertretenden Archivleiterin Esther- und -benutzer gezählt (Vorjahr 1.034). Die Archivaus - Julia Howell bereits im Vorjahr eingeleitet worden war, kunft führte 269 persönliche und 246 telefonische Be- wurde 2015 im Gehobenen und im Technischen Dienst ratungen durch (zusammen 515, Vorjahr 575). Die An- mit jeweils einer Neubesetzung fortgesetzt. Zu den zahl der schriftlichen Anfragen an das Archiv lag bei langfristigen Zielen gehört die Optimierung des immer 1.506 (Vorjahr 1.619). Eine sehr motivierende Entwick- knapper werdenden Magazinraums durch planvolle lung ist, dass die Archivmitarbeiterinnen und -mitar- Neuaufstellung und konsequente Bestandsbereinigung. beiter in mehr als der Hälfte der Fälle positive schriftliche Dabei fließen auch Ergebnisse der eingeleiteten Notfall- Rückmeldungen erhalten. Als Beispiel sei ein Original- planung ein. Mit der gleichzeitigen Umstellung auf säu- zitat aus dem Ausland wiedergegeben: „Ein Vorschlag refreie Umverpackungen werden die Ziele des Bestand - für das IfZ: ‚Wo Google versagt, hat das IfZ die Antwort.‘“ erhaltungsprogramms weiter verfolgt. Im EDV-Bereich Über das Angebot des Archivs allgemein informier- konnten technische und organisatorische Vorberei tun- ten sich 457.784 Internetnutzer. Im Online-Angebot gen zur Optimierung der Online-Archivdatenbank und des Archivs wurden 111.997 Findmittelrecherchen durch- zur Vorbereitung der Übernahme elektronischen Archiv- geführt. Die Möglichkeit, Akten über das Internet in guts weiter vorangetrieben werden. den Lesesaal vorzubestellen, wird inzwischen intensiv Das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte engagierte genutzt. sich aktiv bei der Einrichtung des Gemeinschaftsblogs der Münchner Archive (http://amuc.hypotheses.org/) und des Gemeinschaftsblogs des Arbeitskreises Archi- ve in der Leibniz-Gemeinschaft (http://leibnizarc.hypo- theses.org/). Die Stellvertretende Archivleiterin ist an beiden Redaktionsteams aktiv beteiligt. Über diese le - ben digen Plattformen können schnell wichtige oder interessante Meldungen verbreitet werden. Im Berichtsjahr wurde die Erfassung der Zeitgeschicht- lichen Sammlung in die Verbunddatenbank B3Kat des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) weiter fortgeführt. Somit stehen über 500 Dokumente aus den Provenien- zen Oberste Reichsbehörden, NSDAP sowie angeschlos- sene Gliederungen und Verbände bis 1945 für Recher- chen im Online-Katalog des Instituts zur Verfügung. Der Aufbau des Bildarchivs, das unter anderem zur Unterstützung der Neukonzeption der Dokumentation Obersalzberg dringend notwendig ist, geht langsam aber stetig voran. Zahlreiche Bestände unterschiedlichen Umfangs wur- den erschlossen. Davon seien beispielhaft die Unterla- gen des Werkbundes Bayern mit 453 Bänden (IfZArch ED 92), der Frauenakademie München mit 204 Bänden (IfZArch ED 892) und einer privaten Überlieferung zur Reichsumsiedlungsgesellschaft (Ruges) mit 41 Bänden (IfZArch ED 582) genannt. Für die inzwischen über 1.300 Stücke umfassende Landkartensammlung wurde eine Klassifikation unter geografischen, chronologischen und thematischen Ge- Beim Informationsbesuch des französischen Botschafters präsentierte das sichtspunkten erstellt. Der Schwerpunkt der Sammlung IfZ-Archiv Flugblätter der „Weißen Rose“.

■ 36 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Archiv JAHRESBERICHT – Die Digitalisierungsstation fertigte 58.800 Scans an Hausarchiv (Vorjahr 54.130), was 288 kompletten archivalischen Einheiten entspricht (Vorjahr 237). Die Steigerung Die Sammlung von Pressebeiträgen zu aktuellen Themen konnte durch Umverteilung von Aufgaben im techni- mit Bezug zum Institut für Zeitgeschichte, Artikel über schen Bereich erzielt werden. Kopieraufträge von 86 Mitarbeiter und von ihnen verfasste Artikel in der Tages-

Benutzern aus Deutschland und 8 weiteren Ländern auf presse, Rezensionen und Ähnliches wurde weiter ergänzt. 2015 vier Kontinenten wurden ausgeführt und die Kopien je Mehr als 50 Bände aus der Altregistratur wurden er- nach Wunsch in Papierform oder als Dateien versandt. schlossen und ins Hausarchiv überführt. Die durchschnittliche Anzahl der pro Auftrag bestell- ten Seiten betrug 154, der größte Auftrag umfasste 2.565 Seiten. Damit erzielte das Archiv für das Institut Zentralregistratur Einnahmen im mittleren vierstelligen Bereich. 24 Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Von Dezember 2014 bis November 2015 wurden insge- Ausland nutzten die Datenbank „Die Verfolgung von samt 1.691 eingehende Schreiben (als Briefpost, Fax NS-Verbrechen durch deutsche Justizbehörden seit oder Mail) durch die Zentrale registriert. 86 % des regis- 1945“. Dazu kommen noch einige schriftliche Einzelan- trierten Posteingangs beantwortete das Archiv. Die über fragen, die die Archivmitarbeiterinnen und Archivmit- den zentralen Posteingang erfassten Schriftwechsel sind arbeiter mit Hilfe der Datenbank beantworteten. für alle Mitarbeiter des Hauses zugänglich. 54 Druckschriften wurden in die Fernleihe gegeben beziehungsweise kopiert und als Kopie weitergegeben, 10 Mikrofilme wurden per Fernleihe außer Haus gegeben. Veranstaltungen, Führungen, Fortbildungen Einen Sammlungsschwerpunkt des Archivs bilden seit Benutzerstatistik jeher schriftliche Quellen zu den politischen Bewegun- gen der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Von den 1.469 Benutzerinnen und Benutzern im Lese- In Ergänzung der schon stark vertretenen Bereiche saal 1 blieben: Friedens- und Studentenbewegung werden seit über 1 Tag: 105; 2 Tage: 147; 3 Tage: 185; 4 Tage: 92; 1 Wo - zehn Jahren verstärkt nichtstaatliche Unterlagen zur che: 240; 2 Wochen: 140; 3 Wochen: 120; 1 Monat: 100; Neuen Frauenbewegung akquiriert. Um dieses Jubiläum 2 Monate: 40; 3 Monate: 60; 4 Monate: 240; passend zu begehen, veranstaltete das Archiv am 16. 33,1 % der Besucherinnen und Besucher waren Juli zunächst einen Workshop zur Überlieferung von Studierende und Doktoranden, Frauenbeständen in bundesdeutschen Archiven mit 27,1 % Historikerinnen und Historiker, Vertreterinnen und Vertretern einschlägiger Bewe- 6,5 % Professorinnen und Professoren, gungs- und Spezialarchive, staatlicher und kommuna- 33,3 % sonstige Interessierte wie Privatpersonen, ler Archive sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmern Autoren oder Journalisten. aus Wissenschaft und politischer Frauenbewegung. Er- gänzt wurde dieses Treffen durch eine öffentliche, gut Insgesamt wurden 82 ausländische Benutzerinnen besuchte Podiumsdiskussion zum Thema: „Wie wird aus und Benutzer gezählt. Im Berichtsjahr wurden für Ex- Aktion ‚Geschichte‘? Von der Frauenbewegung ins Ar- terne 2.593 Archivalien bereitgestellt, 1.073 Archiva- chiv und in die Geschichtsbücher“. Zum Abschluss hat- lien wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, sich tern des Hauses entliehen. genauer über verschiedene Initiativen, Forschungspro- jekte und Archive zu informieren. Bei der Planung und Durchführung der Veranstaltung wurde besonders auf Erhaltung familienfreundliche Zeiten geachtet und erstmals im Institut eine zeitgleiche Kinderbetreuung durchgeführt. In der Werkstatt wurden 196 Archivalien gebunden Von Mai bis Juli wurden Bestände zum Kampf um oder restauriert, 74 Bindungen für Archivalien und 76 den Abtreibungsparagrafen 218 und von Oktober bis Bindungen für Zeitungen beziehungsweise Zeitschrif- Dezember eine Materialschau mit Archiv- und Biblio- ten extern vergeben. Mehr als 6.000 säurehaltige Lage- theksgut zu Franz Josef Strauß als schillernder Figur rungsboxen wurden zum Schutz der Archivalien durch der alten Bundesrepublik gezeigt. Das Team betreute säurefreie Spezialboxen ersetzt. 147 Bände beziehungs- im Laufe des Jahres drei Praktikanten, die Einblick in weise Mappen wurden durch einen Dienstleister ent- die Vielfältigkeit der Arbeit der Archivarinnen und Ar- säuert, wodurch der Zerfallsprozess aufgehalten und chivare erhielten. die Lebensdauer dieser Originale um ein Vielfaches Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führten 16 verlängert wurde. Gruppen durch die Magazinräume und erläuterten die

■ 37 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Archiv

– JAHRESBERICHT Ausstellungen Institut für Zeitgeschichte

„Wie wird aus Aktion Geschichte?“: Ein Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern von Archiven, Wissenschaft und Frauenbewegung.

Aufgaben und Arbeitsweise des Archivs, darunter Stu- Treffen des Kompetenzverbundes Historische Wissen- dierende der Universitäten Augsburg, Jena, München, schaften München und nahm am 20. und 21. Juli am Regensburg und der Bundeswehruniversität München IEG-Arbeitsgespräch DARIAH und Leibniz: Perspek - sowie unter anderem Teilnehmer von Volkshochschul- tiven der Zusammenarbeit in Mainz teil. Am 10. und kursen und des Vorbereitungsdienstes der bayerischen 11. Juni besuchte sie das 20. Archivwissenschaftliche Archivschule. Die Anzahl der Teilnehmer schwankte Kolloquium in Marburg zum Thema „Ziele, Zahlen, zwischen 10 und 25 Personen. Im April hatten der Ar- Zeitersparnis. Wie viel Management brauchen Archive?“. chivleiter Klaus Lankheit und seine Stellvertreterin Est- Martina Seewald-Mooser nahm im Oktober an einer her-Julia Howell die Gelegenheit, den Botschafter der dreitägigen RDA-GND-Fortbildung in der Universitäts- Republik Frankreich, Philippe Etienne, und den franzö- bibliothek München teil, außerdem unterstützte sie in sischen Generalkonsul in München, Jean-Claude Bru- den letzten Monaten des Jahres mit ganzer Kraft das net, über die Sammlungsschwerpunkte zu informieren. Editionsteam „Mein Kampf“ bei der Schlussredaktion. Im Oktober orientierte sich der Stellvertretende Leiter Ute Elbracht M.A. nahm im November an einer Fortbil- des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes Dr. Jo- dungsveranstaltung der Stiftung Archiv der deutschen hannes Freiherr von Boeselager über die Digitalisie- Frauenbewegung in Kassel teil. rungs- und Erhaltungsstrategie des Archivs. Archivleiter und Stellvertreterin nahmen am 25. und 26. März am 22. Treffen des Arbeitskreises Archive in Das Archiv in Zahlen der Leibniz-Gemeinschaft in München teil. Auf dem 23. Treffen des Arbeitskreises Archive in Bremerhaven Bestandsbildung: berichtete Klaus Lankheit über seine Erfahrungen aus 818 Zugänge von Nachlässen und Druckschriften drei Evaluierungen und nahm vom 30. September bis Aufbereitung und Erschließung: 3. Oktober am 85. Deutschen Archivtag in Karlsruhe 20.263 überarbeitete Archivalienverzeichnungen teil. Zugänglichmachung: Esther-Julia Howell führte als interne Fortbildungs- 1.057 Neueinträge in die Archivdatenbank maßnahme einen Handschriftenlesekurs durch. Sie ver- Erhaltung: trat das Institut für Zeitgeschichte am 5. und 20. Mai bei 493 bearbeitete Archivalieneinheiten

■ 38 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Bibliothek JAHRESBERICHT – as Sammelprofil der Bibliothek des IfZ umfasst im „‚Wenn das der Führer wüsste …‘ - Hitler im Visier von Kern die deutsche und europäische Geschichte ab Witz, Karikatur und Satire“ organisierte die Bibliothek dem Ersten Weltkrieg in ihren internationalen Bezü- gemeinsam mit dem Archiv zunächst eine Ausstellung gen, mit dem besonderen Schwerpunkt Nationalsozia- zum Paragrafen 218 und initiierte, ebenfalls in Zu- lismus und „Drittes Reich“. Seit den Anfangsjahren des sammenarbeit mit dem Archiv, anlässlich der Podiums-

Instituts bilden die Bestände der Bibliothek eine der diskussion am 27. Oktober eine Ausstellung zum Thema 2015 hauptsächlichen Grundlagen für die im Hause geleiste- „Franz Josef Strauß − eine schillernde Figur der alten te Forschungstätigkeit. Die Bibliothek trägt somit zur Bundesrepublik“. hohen Attraktivität des Forschungsortes IfZ bei. Sie ist zugleich eine wesentliche Schnittstelle des Instituts zur Öffentlichkeit. Über den Kreis der Historikerinnen und Historiker hinaus werden kontinuierlich weitere Benut- zerkreise angesprochen und insbesondere Schülerin- nen, Schüler und Studierende an die Arbeit in wissen- schaftlichen Bibliotheken herangeführt. Neben der Bereitstellung von Fachliteratur und digitalen Angebo- ten stellt die von der IfZ-Bibliothek erbrachte Litera- turerschließung eine weltweit genutzte fachbibliografi- sche Dienstleistung dar.

Bestandsaufbau und Bestandspflege Begleitend zur Podiumsdiskussion über Franz Josef Strauß präsentierte Im Berichtsjahr ist der Bestand um 2.738 Medienein- die Bibliothek ihre Bestände über „FJS“. heiten gewachsen. 2.366 unselbstständige Titel wurden aus Zeitschriften und Sammelwerken katalogisiert. Bei Digitale Informationsvermittlung der Erwerbung deutschsprachiger Literatur stützt sich die Bibliothek überwiegend auf die bewährte Zusammen- Innerhalb des Instituts stehen E-Journals, E-Books und arbeit mit mehreren Münchner Buchhändlern. Fremd- Datenbanken aus den von der DFG finanzierten Natio- sprachige Literatur wird primär über Buchhandlungen nallizenzen sowie aus kostenpflichtigen Allianzlizen- beschafft, die auf den internationalen Markt spezialisiert zen in einer fachlichen Vorauswahl zur Verfügung. Zen- sind; in manche Länder bestehen auch unmittelbare Kon- trale, teils vom IfZ mitgeprägte digitale Angebote des takte. Zu den Bezugsquellen zählen außerdem wissen- Verlags De Gruyter Oldenbourg bilden einen weiteren schaftliche Einrichtungen, mit denen teilweise seit vie- Schwerpunkt. Darüber hinaus werden im Rahmen des len Jahren Tauschbeziehungen bestehen. Die Bibliothek zur Verfügung stehenden Etats weitere herausragende konnte im Berichtsjahr auch wieder von einer großen Datenbanken lizenziert. Für den Zugriff auf die inner- Anzahl an Geschenken und Büchernachlässen profitieren. halb des IfZ-Netzes nutzbaren digitalen Angebote stehen Bei den Kaufentscheidungen muss angesichts des ste- spezifische Sichten der Elektronischen Zeitschriftenbi- tig steigenden Publikationsaufkommens und der Auswei- bliothek (EZB) und des Datenbank-Infosystems (DBIS) tung der Forschungsfelder des Instituts trotz Nutzung zur Verfügung. Über die EZB werden insgesamt 64.631 aller Einsparmöglichkeiten intensiv gefiltert werden. E-Journals, davon 9.317 aus den Fachgebieten Geschich- Entscheidungsparameter sind einerseits, den konkreten te und Politik, zugänglich gemacht. Die IfZ-Sicht von Informationsbedarf zu decken, andererseits in gleichem DBIS bietet mit 1.259 Datenbanken eine gezielte the- Maße prospektiv für künftige Forschungsinteressen matische Auswahl von Ressourcen zur Geschichte und und -projekte eine möglichst große thematische Breite Politik sowie fächerübergreifende Nachschlagewerke an. zu erzielen. Für manche Themengebiete liegt die Präfe- Die Datenbanken eröffnen ihrerseits Zugang zu knapp renz auch auf einer weitestgehenden Vollständigkeit. 43.900 E-Books und einer Vielzahl digitalisierter Voll- Der Ankauf von ergänzenden, teilweise sehr kostenin- texte (Dokumente, Presseartikel, graue Literatur usw.) tensiven digitalen Angeboten muss demgegenüber häu- aus dem Umfeld deutscher und internationaler Politik. fig zurückstehen. Alle zeitgeschichtlich einschlägigen Online-Ressourcen Die Reichhaltigkeit des Bibliotheksbestandes, der so- werden zusätzlich auch sukzessive im Online-Katalog wohl historische Bücher mit Quellencharakter, Sekundär- des IfZ nachgewiesen. Für die Bereitstellung einzeln er- literatur als auch jüngere literarische Reflexionen zur worbener digitaler Publikationen und gescannter Texte Zeitgeschichte umfasst, konnte im Berichtsjahr erneut in bedient sich die Bibliothek der vom Bibliotheksverbund Form von Ausstellungen öffentlichkeitswirksam zur Gel- Bayern bereitgestellten Plattform „DigiTool“; der Zu- tung gebracht werden. Nach Ablauf der Ausstellung griff erfolgt auch hier über den Online-Katalog.

■ 39 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Bibliothek – JAHRESBERICHT

An der Weiterentwicklung der digitalen Gesamtstra- Einträge angewachsen. Die Eintragungen, die auch im tegie des IfZ ist die Bibliothek maßgeblich beteiligt; der Online-Katalog sichtbar sind und recherchiert werden Bibliotheksleiter vertritt das Institut auch in entspre- können, erfolgen in enger Anlehnung an die von der chenden Gremien (s.u.). Bayerischen Staatsbibliothek erarbeiteten Grundsätze. Im laufenden Bibliotheksbetrieb werden somit wesentli- che Grundlagen für eine vertiefte Kenntnis der Entwick- lung des Bibliotheksbestandes geschaffen, die zugleich

Institut für Zeitgeschichte Katalog und Erschließung Rückschlüsse über die Geschichte des IfZ und seine Als Mitglied des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) institutionellen und personellen Verbindungen zulässt. katalogisiert die Bibliothek ihre Bestände in der Verbund- Mehrere der aufgefundenen Spuren früherer Buchbesit- datenbank B3Kat. Die Erfassung der bibliotheksspezifi- zer wurden auch an die Lost-Art-Datenbank des Deut- schen Daten sowie die Bereitstellung des Online-Kata- schen Zentrums für Kulturgutverluste in Magdeburg logs erfolgt über das mittels Sisis Sunrise betriebene weitergemeldet. Bibliotheks-Lokalsystem. Die Umstellung auf das neue Die in den vergangenen Jahren intensiv vorbereitete internationale Katalogisierungsregelwerk „RDA“ bedeu- Umstellung auf ein elektronisches Ausleihsystem ist 2015 tete im Berichtsjahr für die Mitarbeiterinnen und Mitar- nahezu zum Abschluss gekommen. Die Arbeiten wurden beiter wie auch für die technische Implementierung im konzeptionell von einer zehnköpfigen, institutsinternen Bibliothekssystem und Katalog eine besondere fachliche Kommission begleitet. Im März wurde das mit einem und organisatorische Herausforderung. Neben dem Nachweis unselbstständiger Werke bildet die intensive inhaltliche Erschließung ein wesentliches Markenzeichen der IfZ-Bibliothek. Das Rückgrat hierfür liefert die hauseigene Systematik, die einen inhaltlich und formal fein strukturierten Recherchezugriff auf den Bibliotheksbestand erlaubt. Die laufend aktualisierte Sys - tematik wird in einer eigenständigen Online-Datenbank angeboten, in der die für ein Thema relevanten Notatio- nen bequem recherchiert werden können. Für die ergän- zende verbale Sacherschließung bedient sich die Bi- bliothek der kooperativ gepflegten „Gemeinsa men Normdatei“ (GND), zu deren Weiterentwicklung sie zu- gleich auch selbst substanziell beiträgt. Im Berichtsjahr Im Zuge der Umstellung auf das elektronische Ausleihsystem wurde für wurden vom IfZ neben 410 Namensansetzungen ca. 160 besonders empfindliche Stücke in Kapselverpackungen ein eigenes Ver- fahren entwickelt. Schlagwort-Neuansetzungen in die GND eingebracht. Seit 2015 besteht auch die Möglichkeit, von außen An- Dienstleister durchgeführte Projekt zur RFID-Konver- fragen nach GND-Nummern an den Online-Katalog tierung des Magazinbestandes erfolgreich beendet; um- des IfZ zu richten. Dies ermöglicht, zusammen mit der fängliche Nacharbeiten der Bibliothek zur Kontrolle flankierenden Bereitstellung sogenannter Beacon-Da- und Lösung von Problemfällen schlossen sich direkt an. teien zu den von der Bibliothek erschlossenen Personen- Für die Bearbeitung der vom Konvertierungsprojekt aus- namen, die Vernetzung des Katalogs mit externen perso- genommenen, in Kapseln verwahrten Broschüren und nenbezogenen Informationsangeboten. Der IfZ-Katalog Sonderformate (ca. 35.000 Stück) wurde ein eigenes wurde mittels dieser Technik im Berichtsjahr bereits an Verfahren entwickelt, welches durch systematische Do- das DFG-geförderte, kooperativ von der Historischen kumentation des jeweiligen Erhaltungszustands, Schutz- Kommission und der Bayerischen Staatsbibliothek ent- verpackung und ggf. Umlagerung die besonderen kon- wickelte Portal „Deutsche Biographie“ angebunden. servatorischen Belange dieser empfindlichen, teils Weiterhin stellt auch die Übertragung der Erschlie- fragilen Stücke berücksichtigt. Die Arbeiten sind be- ßungsdaten aus dem bis 1995 geführten Geo-Katalog in reits über mehrere Signaturengruppen vorangeschritten, das aktuelle Katalogsystem eine Aufgabe dar, die nur werden aber voraussichtlich noch mehrere Jahre in An- manuell und sukzessive neben den laufenden Tätigkeiten spruch nehmen. Die Ausschreibung zur Beschaffung der erledigt werden kann. Im Berichtsjahr sind die Katalog- Selbstverbuchungsstationen, die für das elektronische arbeiten gut vorangeschritten, sodass ein Katalogblock Verbuchungssystem erforderlich sind, sowie eines Sicher- komplett ins Magazin verlagert werden konnte. heitsgates fand – nach umfassender, der besonderen bau- Die 2014 begonnene retrospektive Verzeichnung der lichen Situation geschuldeten Abstimmung mit Bauamt Pro venienzmerkmale (z.B. Stempel, Exlibris, handschrift- und Geräteanbietern – im Sommer statt. Der Start der liche Besitzeinträge und Widmungen) in den Bibliotheks- elektronischen Ausleihe steht zum Jahresbeginn 2016 beständen ist zum Ende des Berichtsjahrs auf über 4.000 unmittelbar bevor.

■ 40 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Bibliothek JAHRESBERICHT – Die Bibliothek 2015 in Zahlen

Bibliotheksdatenbank Umfang zum 31.12.2015 ca. 430.000 Datensätze * Medienbestand 2015 Gesamt 212.013 ME ** davon Printbände (selbstständige Werke) 169.002 ME ** Zeitschriftenbände 29.624 ME Digitale Datenträger und Mikroformen 679 ME Online-Ressourcen 12.708 ME Titelanzahl Gesamt 284.808 Titel davon Monografien und Sammelwerke 165.395 Titel Periodika 12.904 Titel Unselbstständige Werke *** 106.509 Titel Periodika und Sonderbestände Zeitschriften, zeitschriftenartige Reihen, Zeitungen 12.904 Titel davon Bibliotheksbestand 6.510 Titel Archivbestand 6.394 Titel E-Journals 1.361 Titel Druckschriftensammlung des Archivs 10.107 Titel Zeitgeschichtliche Sammlung des Archivs 579 ME Neuerwerbungen Printwerke und Digitale Medien 2.738 ME davon Kauf 1.782 ME Geschenk 744 ME Tausch 212 ME Online-Ressourcen 98 Titel Abonnierte Zeitschriften und Jahrbücher (Print und online) 300 Titel Neukatalogisierung unselbstständiger Werke *** 2.366 Titel Neuerwerbungen in der Forschungsabteilung Berlin 329 ME * Medieneinheiten und Titel, einschließlich der Einzelbände, unselbstständigen und übergeordneten Werke ** ME = Medieneinheiten: Bücher, digitale Datenträger (CD-ROM, DVD) und Mikroformen *** Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden

Magazin und Lesesaal Bibliografischer Informationsdienst Das Magazin der Bibliothek bietet noch für einige Jahre Der seit 2014 in der Nachfolge der „Bibliographie zur ausreichend Platz. Planungen bezüglich der künftigen Zeitgeschichte“ angebotene „Bibliografische Informa- Unterbringung der Bibliotheksbestände sind jedoch un- tionsdienst der Bibliothek des Instituts für Zeitge- ausweichlich. Die konservatorischen Arbeiten, die in den schichte“ (BID), der kostenfrei im E-Mail-Abonnement letzten Jahren begonnen wurden, sind hinsichtlich des bezogen werden kann, ist in zwölf monatlichen Liefe- Zeitschriftenbestandes zum großen Teil abgeschlossen; rungen erschienen. Insgesamt wurden 3.270 Titel, d.h. hinsichtlich der Kapselbestände wurden die Maßnahmen aktuelle Monografien und Aufsätze zur Zeitgeschichte, erheblich intensiviert (s.o.). Die Renovierung des Lese - nachgewiesen (2014: ca. 3.150 Titel). Parallel zum BID saals 1, der gemeinsam von Bibliothek und Archiv ge- erschien in ebenfalls zwölf Lieferungen der monatliche nutzt wird, ist weiterhin ein Desiderat. Neuerwerbungsdienst der Bibliothek, der die im jeweils

■ 41 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Bibliothek

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

vorangegangenen Monat erworbenen selbstständigen stung verbindet sich mit dem Bemühen, die Publikatio- Werke (einschließlich antiquarischer Neuzugänge und nen der IfZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter so voll- nicht-geschichtswissenschaftlicher Publikationen) in ständig wie möglich in der Bibliothek zu sammeln und alphabetischer Sortierung nachweist. Beide Dienste er- zu dokumentieren. Für 2015 wurden 159 Titel (Veröf- freuen sich kontinuierlich steigender Abonnentenzah- fentlichungen des IfZ einschließlich aller enthaltenen len. Der BID hat im Berichtsjahr eine ISSN erhalten Aufsätze sowie außerhalb des Instituts erschienene und wurde in der EZB und ZDB verzeichnet. Mitarbeiterpublikationen) dokumentiert. Institut für Zeitgeschichte

Institutionelle Vernetzung, Fortbildung und Tagungen Die Bibliothek ist im Berichtsjahr dem Deutschen Bi- bliotheksverband (dbv) beigetreten, der als Dachver- band die Anliegen der Bibliotheken in der Öffentlich- keit sichtbar macht. Mit ihrem Leiter Daniel Schlögl wirkt die Bibliothek im Arbeitskreis Bibliotheken und Informationseinrichtungen sowie im Arbeitskreis Open Access und der AG LeibnizOpen der Leibniz-Gemein- Bibliotheksleiter Daniel Schlögl und IfZ-Archivarin Ute Elbracht (links) bei schaft mit. Im „Forum Spezialbibliotheken in Bayern“, einer Führung für den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg. das der besseren Vernetzung und wechselseitigen In- formation auf regionaler Ebene dient, gehört er der Ko- Benutzerservice und interne Dienstleistungen ordinierungsgruppe an. Im Herbst wurde Daniel Schlögl erneut in den Beirat der Arbeitsgemeinschaft Im Berichtsjahr haben sich 1.499 Benutzerinnen und der Spezialbibliotheken e.V. (ASpB) gewählt. Er vertritt Benutzer von Archiv und Bibliothek in das Anwesen- die Belange der Spezialbibliotheken ferner im Beirat heitsbuch im Lesesaal 1 eingetragen. An Institutsange- des Bayerischen Bibliotheksverbandes (BBV) und ist hörige und für die Benutzung im Lesesaal 1 hat die Bi- Mitglied im Komitee der „AG Digitale Geschichtswis- bliothek insgesamt 6.486 Medieneinheiten ausgegeben. senschaft“ des Verbandes der Historiker und Historike- Für den gebenden Fernleihverkehr wurden seitens der rinnen Deutschlands (VHD) sowie in den Facharbeits- IfZ-Bibliothek 185 Bände versandt. Aus in- und aus- gruppen „Zeitgeschichte“ und „Neuere Geschichte“ in ländischen Bibliotheken wurden 213 Bände für die Pro- CLARIN-D. Die Vertretung der Bibliothek gegenüber jekte sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des der Verbundzentrale des Bibliotheksverbundes Bayern IfZ besorgt. Im Online-Katalog waren 101.488 Suchan- (BVB) nimmt die stellvertretende Bibliotheksleiterin fragen (bereinigt um servergenerierte Anfragen) zu Caroline Lamey-Utku wahr. verzeichnen. Im Berichtsjahr haben Mitarbeiterinnen und Mitar- Die Bibliothek bearbeitete im Berichtsjahr schriftlich beiter der Bibliothek u.a. am Deutschen Bibliothekar- 89 Anfragen und gab vielfach telefonisch bibliografi- tag und der ASpB-Tagung sowie an Fortbildungsver- sche und sonstige benutzungsorientierte Auskünfte. anstaltungen zu den Themen Formalerschließung Neben der individuellen Beratung bietet die Bibliothek (RDA), Gemeinsame Normdatei (GND), Fernleihverkehr, auch Gruppenführungen und Präsentationen an. In NS-Raubgut in Bibliotheken und Archiven, Führung diesem Rahmen wurde die Bibliothek u.a. mehreren sowie digitale Fachinformation teilgenommen. Münchner Studierendengruppen, einer Gruppe der Me- Die gesamte Abteilung stattete im April der Interna- dienakademie, der Volkshochschule SüdOst im Land- tionalen Jugendbibliothek in Schloss Blutenburg einen kreis München sowie Mitgliedern des Bezirksausschus- Informationsbesuch ab, wobei insbesondere praktische ses Neuhausen-Nymphenburg gezeigt. Institutsintern Fragen der Erschließung und Bestandserhaltung/Scha- wurde Informationskompetenz standardmäßig durch densprävention diskutiert wurden. individuelle Einführungen und Beratungsgespräche vermittelt. Für den internen Gebrauch erarbeitet die Bibliothek Forschungsabteilung Berlin zusätzlich zum allgemein zugänglichen Bibliografi- schen Informationsdienst und Neuerwerbungsdienst Die Bibliothek der Forschungsabteilung Berlin hat ne- monatliche Listen über neu erschlossene Aufsätze. ben der fortlaufenden Überarbeitung und Neusignie- Die Bibliothek stellt die Publikationsverzeichnisse rung des Altbestandes im Berichtsjahr weitere 329 Me- der IfZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter für den Jah- dieneinheiten neu erworben und weist jetzt einen resbericht des Instituts zusammen. Diese Dienstlei- Bestand von 12.512 Bänden auf.

■ 42 ■ Fo rschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Dokumentation Obersalzberg JAHRESBERICHT – ie Dokumentation Obersalzberg ist ein Lern- und Besonders positiv zu bewerten ist die hohe Anzahl von Er innerungsort. Sie bietet auf dem historischen Are- Schülerinnen und Schülern, die das Vermittlungsange- al des ehemaligen „Führersperrgebiets“ die Möglich- bot wahrnahmen. Über 25.000 junge Menschen vertief- keit, sich mit der Geschichte des Obersalzbergs und der ten und ergänzten den schulischen Unterrichtsstoff zum Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzuset- Thema Nationalsozialismus am Obersalzberg. Zusammen

zen. Ziel ist es, die Besucherinnen und Besucher wissen- mit Studierenden und Soldatinnen und Soldaten sowie 2015 schaftlich fundiert, aber allgemein verständlich über das Polizistinnen und Polizisten, für die die Ausstellung als historische Geschehen zu informieren. Ergänzend zur Fortbildungsmaßnahme angeboten wird, besuchten über Dauerausstellung geschieht dies mit Wechselausstel- 37.000 Interessierte aus dem Bereich der historisch-po- lungen, Vorträgen, Veranstaltungen sowie einem um- litischen Bildung die Dokumentation. fangreichen Bildungsprogramm. Ungebrochen ist die internationale Aufmerksamkeit: Die fachliche Betreuung und Leitung obliegt dem In- Etwa 30 Prozent der Besucherinnen und Besucher kamen stitut für Zeitgeschichte. Durch die Verbindung von Wis- aus dem Ausland, die Tendenz ist steigend. Neben den senschaftsinstitut und Bildungseinrichtung unter dem europäischen Nachbarländern reisten die Gäste vor al- Dach des IfZ bietet sich die einmalige Gelegenheit, hi- lem aus den USA und aus Russland an. storische Forschungsergebnisse einem breiten und inter- Zum internationalen Publikum zählten auch Vertre- nationalen Publikum zugänglich zu machen und sie in terinnen und Vertreter aus dem Bereich Presse und Me- einem weiten politischen, gesellschaftlichen und kultu- dien, die in ihrer Berichterstattung die globalen Dimen - rellen Umfeld zu diskutieren. sio nen der Massenverbrechen des Nationalsozialismus hervorhoben und auf die zentrale Bedeutung des Tä- terortes Obersalzberg als zweitem Regierungssitz des Bilanz und Perspektiven NS-Regimes aufmerksam machten. Insgesamt besuch- ten über 220 Journalistinnen und Journalisten die Do- Den Erfolg dieser Vermittlungsstrategie belegen die be- kumentation im Jahr 2015 und steigerten einmal mehr achtlichen Besucherzahlen. Mit 171.727 Besucherinnen die nationale und internationale Aufmerksamkeit für und Besuchern verzeichnete die Dokumentation erneut diesen geschichtsträchtigen Ort. einen sehr guten Jahresabschluss. Im Juli, August und September konnte die Dokumentation Rekordzahlen vermelden: Mit zusammen fast 82.000 Besucherinnen Überarbeitung und Erweiterung der und Besuchern lieferten die Sommermonate eines der Dauerausstellung stärksten Quartale seit Eröffnung im Jahr 1999. Insge- samt knapp 2.450.000 Menschen besuchten die Ein- Es ist eine besondere Herausforderung für das wissen- richtung seit ihrem Bestehen. schaftliche und pädagogische Team der Dokumentation, das enorme Interesse aufzugreifen, die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken anzuregen und insbe- Besucherstatistik der Dokumentation Obersalzberg sondere bei jungen Menschen ein kritisch-reflektiertes Geschichtsbewusstsein zu fördern. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, bedarf es eines durchdach- 30.000 ten Konzepts und einer entsprechenden Infrastruktur. 090 5 1. 3

66 Seit mehr als fünf Jahren laufen daher intensive Pla- . 8 29 7 50 nungen für eine bauliche Erweiterung der Dokumenta- 0 25.000 7. 2 6.4

2 tion und eine Neukonzeption der Dauerausstellung. 325 4.647 4. 2

2 Der durch den Besucheransturm ausgelöste Platzman- .411

20.000 30 22 1 gel sowie inhaltliche und technische Modifizierungsbe- 1.1 90 . 2 0 9 2 dürfnisse nach 15 Jahren Ausstellungsbetrieb machten 1 5 4 4 9 5

18.44 diese Schritte zwingend notwendig. Erfreulicherweise 15.000 17. 17. konnte durch eine erste Finanzierungszusage des Frei- staates Bayern im Sommer 2013 der Startschuss fallen. 10.000 5 Es folgten konkrete architektonische und gestalterische .48 0 0 1 .11 Planungen. Im darauf folgenden Jahr konnten im Rah- 9

5.000 1 men von Wettbewerbsverfahren das Architekturbüro 9 8 23 9 . 4 3 5 7 5 3 233 233 Aicher Ziviltechniker GmbH aus Dornbirn in Öster- 09 4.77 6 59 4.4 4. 4. .77 . 4.17 2 4. . 3 3

3 reich, die Landschaftsarchitekten Planstatt Senner aus 0 Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Überlingen und das Gestaltungsbüro ramićsoenario aus Berlin gewonnen werden. Das Jahr 2015 stand schließ- 2014 Gesamt: 170.701 2015 Gesamt: 171.727 lich ganz im Zeichen der Ausarbeitung einer auf den

■ 43 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Dokumentation Obersalzberg

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Architektenentwurf abgestimmten inhaltlichen Fein- Den konzeptionellen Zuschnitt diskutierte das Abtei- planung. lungsteam in verschiedenen Gremien mit ausgewiese- Die neue Ausstellung soll nachdrücklich auf die fast nen Expertinnen und Experten: Am 26. Februar tagte unerträgliche Diskrepanz zwischen der vermeintlichen der Wissenschaftliche Beirat des Instituts für Zeitge- Idylle des historischen Ortes und den von ihm ausge- schichte in der Dokumentation in Berchtesgaden und henden Massenverbrechen aufmerksam machen. Die befürwortete die inhaltlichen Planungen. Direktor An- Gleichzeitigkeit von (inszeniertem) Alltag und Verbre- dreas Wirsching präsentierte das Konzept zusammen Institut für Zeitgeschichte chen während des Nationalsozialismus wird eine wei- mit dem Stellvertretenden Direktor Magnus Brechtken tere Kernaussage der neuen Ausstellung sein. Das Be- und der Abteilungsleitung am 13. Juli dem Kuratorium griffspaar „Täterort und Tatorte“ bringt das prägnant der Dokumentation Obersalzberg.

Über den Dokumentarfilm „Das radikal Böse“ diskutierte der TV-Produzent und Filmwissenschaftler Ulrich Limmer (rechts) mit dem Zeithistoriker Frank Bajohr (Mitte). Axel Drecoll moderierte die Diskussion (links).

auf den Punkt. Die Parallelität von schönem Schein, Die inhaltliche Konzeption ist auf eine Dauerausstel- von Homogenitätsversprechen und gelebter Normalität lungsfläche von 750 qm (netto) zugeschnitten, die der auf der einen, Diskriminierung, Gewalt und Massen- Architektenentwurf einplant. Weitere 200 qm sind für mord auf der anderen Seite lässt sich am Obersalzberg Wechselausstellungen vorgesehen. Die Ausstellungsflä- besonders eindrucksvoll veranschaulichen. Sie ist aller- che erfüllt die Mindestanforderungen an eine Doku- dings nicht nur für den historischen Ort kennzeich- mentation mit einem Schnitt von mehr als 170.000 Be- nend, sondern stellt ein fundamentales Strukturprinzip sucherinnen und Besuchern pro Jahr. Elementarer der Gewaltherrschaft des nationalsozialistischen Regi- Bestandteil der Dauerausstellung bleiben die hochfre- mes dar. Die neue Ausstellung wird daher am Beispiel quentierten Bunkeranlagen, die aufgrund ihrer Wir- des historischen Ortes diese Fundamentalprinzipien kung und Kontextbedürftigkeit ein besonders sensibles des NS-Regimes aufgreifen und den drängenden Fra- Exponat darstellen. Durch die Enge der Räume und gen nach der Gegenwartsrelevanz dieser Themen, vor Durchgänge besteht jedoch die Gefahr, dass sich die allem im Bildungsprogramm, intensiv nachgehen. Besucher stauen. Es ist ein besonderer Vorzug des ins-

■ 44 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Dokumentation Obersalzberg JAHRESBERICHT – gesamt ausgesprochen funktionalen Entwurfes, einer- tarisieren und nach konservatorischen Gesichtspunkten seits die erheblichen Hemmnisse des Besucherflusses optimal zu lagern, sofern die zur Verfügung stehenden durch einen zweiten Ausgang zu entschärfen, und an- Räume das zulassen. Auch rechtliche Aspekte – etwa der dererseits durch eine enge räumliche Verknüpfung die Erwerb von Lizenzen sowie Kauf- und Schenkungsver- Verbindung des Bunkers mit den Themen der Dauer- träge – fallen in den neu zugeschnittenen Aufgabenbe- ausstellung herzustellen. Durch den Ausbau des jetzi- reich. Daneben unterstützte das Sammlungs- und Aus- 2015 gen Dokumentationsgebäudes zu einem Bildungszen- stellungsmanagement die Kuratorinnen und Kuratoren trum wird es der Dokumentation Obersalzberg in bei der Klärung von Datierungs- und Provenienzfragen Zukunft möglich sein, den quantitativ wie qualitativ sowie der Recherche nach Objekten für die geplante hohen Anforderungen an die Vermittlungsarbeit ge- neue Dauerausstellung und für Wechselausstellungen. recht werden zu können. Es ist daher sehr zu hoffen, Die neu eingerichtete Sekretariatsstelle der Doku- dass sich dieser Architektenentwurf für den Neubau mentation Obersalzberg hatte ebenfalls einen positiven und die inhaltlichen Planungen für die neue Daueraus- Effekt: Die ausgesprochen komplexe Organisation von stellung durch eine endgültige Finanzierungszusage re- laufendem Dokumentationsbetrieb, dem Projekt Erwei- alisieren lassen. Eine Entscheidung ist im Jahr 2016 zu terungsbau und der Ausstellungsneukonzeption konnte erwarten. reibungslos in der versierten Hand von Eva-Maria Die Dokumentation Obersalzberg ist ein Lern- und Zembsch zusammengeführt werden. Außerdem wird Erinnerungsort mit internationaler Aufmerksamkeit, die Abteilung seit Herbst letzten Jahres von der stu- versteht sich aber auch als Wissensspeicher der Region. dentischen Hilfskraft Alina Schneider unterstützt. Um diese Funktion mit den Zielsetzungen der neuen Schließlich kann sich das Team seit Oktober 2015 Dauerausstellung verbinden und stärker ausfüllen zu über eine entscheidende Verstärkung freuen. Die Abtei- können, hat das Bildungsreferat, insbesondere Sonja lung konnte den ausgewiesenen NS-Spezialisten Sven Herzl-Förster, das „Zeitzeugen-Projekt“ weitergeführt. Keller hinzugewinnen. Er ist neuer wissenschaftlicher In dessen Rahmen interviewten Teammitglieder Zeitge- Mitarbeiter und Kurator und hat bereits wichtige kon- nossinnen und Zeitgenossen des NS-Regimes und der zeptionelle Impulse geben können. Sein Aufgabenbe- unmittelbaren Nachkriegszeit aus dem Raum Berchtes- reich umfasst vor allem die für die Ausstellung so gaden zu ihrer Lebensgeschichte. Die im Projekt analy- wichtigen Bereiche Krieg und Massenverbrechen. sierten Lebensläufe mit den dazugehörigen Filmauf- nahmen heben die lokale Verankerung der Einrichtung hervor. Zusammen mit weiteren Lebenszeugnissen wie Veranstaltungen und Begleitprogramm Fotografien oder Dokumenten will die Dokumentation die Interviews öffentlich zugänglich machen und sie Die Dokumentation Obersalzberg legt besonderen Wert als „Stimmen aus der Region“ zum Bestandteil der neu- auf die historische Arbeit mit Kindern und Jugend- en Dauerausstellung machen. lichen. Um besonders gute Anschlussmöglichkeiten an Eine ähnliche Ausrichtung hatte das Projekt „Call die Lebenswelt von Besucherinnen und Besuchern die- for Objects“. Mit Annoncen und begleitenden Berichten ser Altersgruppe bieten zu können, lag der Fokus der in verschiedenen lokalen und überregionalen Medien Vortragsveranstaltungen auf der Verfolgung von Min- suchte das Team nach Objekten und Erinnerungsstücken derjährigen durch das NS-Regime. Am 7. Mai referier- mit Bezug zum Obersalzberg. Erfreulicherweise war die te der renommierte Zeithistoriker und Didaktiker Prof. Resonanz in der Bevölkerung sehr hoch. Viele Interes- Alfons Kenkmann zum Thema „Kinder über den Holo- sierte gaben diverse Objekte wie zum Beispiel Fotoal- caust. Frühe Zeugnisse 1944–1948“. Kenkmann, Inha- ben, Briefe, Geschirr und persönliche Dokumente in ber des Lehrstuhls für Geschichtsdidaktik am Histori- der Einrichtung ab. Diese Gegenstände sind wertvolle schen Seminar der Universität Leipzig, bezog sich Quellen für die Arbeit an der neuen Ausstellung und dabei auf einen einzigartigen Quellenbestand aus dem werden teilweise dort zu sehen sein. Jahr 1945: Damals interviewten Pädagoginnen und Pä- Einen erheblichen Professionalisierungsschub brachte dagogen 7.300 Kinder, die den Holocaust überlebt hat- der Abteilung die Neuorganisation von Sekretariat so- ten. Diese eindrucksvollen Zeugnisse sind auch als wie Sammlungs- und Ausstellungsmanagement. Beides Buch veröffentlicht. Die Veranstaltung fand in Koope- war bis September 2015 zusammengefasst. Durch die ration mit dem Zentrum für Lehrerbildung und Schul- Schaffung einer neuen Stelle konnte beides getrennt forschung der Universität Leipzig, dem Jüdischen Hi- und insgesamt effizienter gestaltet werden. Das reorga- storischen Institut in Warschau und dem Verein Gegen nisierte, von Sekretariatsaufgaben entlastete Samm- Vergessen – Für Demokratie e.V. statt. lungs- und Ausstellungsmanagement – vertreten durch Die mittlerweile etablierten „Obersalzberger Filmge- Anja Deutsch und Sora Stöckl – konnte nun damit be- spräche“ thematisierten anhand von Filmproduktionen ginnen, in erheblich erweitertem Umfang die bestehen- die Täter des NS-Massenmordes. Der Film „Das radikal de Sammlung systematisch zu sichten, digital zu inven- Böse“ des preisgekrönten Oscar-Regisseurs Stefan Ru-

■ 45 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Dokumentation Obersalzberg

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

zowitzky setzte sich am 3. März mit der Beteiligung vor allem für den schönen Schein des „Dritten Reichs“ junger Männer an den Morden der Einsatzgruppen in und die gefährliche Attraktivität rassisch-ideologischer Osteuropa auseinander. Die Dokumentation „Der An- Heilsversprechen. Erst auf den zweiten Blick erschließt ständige“ der israelischen Produzentin und Regisseurin sich die unauflösbare Verbindung dieser Orte zur Ver- Vanessa Lapa beschäftigt sich mit einem der Haupttä- folgung und zum Mord an denjenigen, die nicht zur ter der NS-Massenverbrechen: Er analysiert die 2014 vermeintlich homogenen „Volksgemeinschaft“ gehö- veröffentlichten privaten Briefe Heinrich Himmlers ren sollten. Institut für Zeitgeschichte und gibt einen Einblick in die Gedankenwelt und die Vor allem aus zwei Gründen bietet die zehnte Win- gnadenlose Ideologie eines der Architekten des Juden- terausstellung große Schnittmengen zu den Themen mordes. Das Publikum diskutierte intensiv und zum und Funktionen der Dokumentation Obersalzberg – in- Teil ausgesprochen kontrovers. Die geladenen Exper- haltlich durch die Visualisierung der Diskrepanz von ten trugen maßgeblich zu diesen anregenden Debatten herrlicher Bergwelt und den kriminellen Abgründen bei. „Das radikal Böse“ begleiteten Frank Bajohr vom des Regimes, eines der Schwerpunktthemen der Dauer- Zentrum für Holocaust-Studien des IfZ und Ulrich Lim- ausstellung. Durch den Fokus auf den historischen Ort mer, Professor an der Hochschule für Fernsehen und ist sie darüber hinaus der Funktion „Wissensspeicher Film in München. Der Historiker Dieter Pohl von der der Region“ verpflichtet und hilft, die Verankerung im Universität Klagenfurt sowie der Regisseur und TV- Raum Berchtesgaden weiter zu verstärken. Die Wech- Produzent Michael Kloft eröffneten die Diskussion um selausstellung beruht auf der 2013 vom Geschichtsfo- Lapas „Der Anständige“. Axel Drecoll, der Fachliche rum Pullach e.V. und der SPD Pullach mit Unterstüt- Leiter der Dokumentation, moderierte die Diskussionen. zung des Bundesnachrichtendienstes und der Gemeinde

Die Vernissage der Winterausstellung „Trügerische Idylle. Pullach und der Obersalzberg“.

Die jährliche Winterausstellung, die bis zum 1. Mai Pullach erarbeiteten Ausstellung „Pullach, Heilmann- 2016 zu sehen ist, nähert sich der nationalsozialisti- straße“. Zur Präsentation in der Dokumentation Ober- schen Zeit aus einer anderen Perspektive: „Trügerische salzberg überarbeitete und erweiterte das Abteilungsteam Idylle. Pullach und der Obersalzberg“ beschäftigt sich die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Geschichts- mit zwei zentralen Orten des NS-Systems. Sie stehen forum Pullach grundlegend. Durch vier begleitete

■ 46 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Dokumentation Obersalzberg JAHRESBERICHT – Rundgänge durch Kuratorinnen und Kuratoren erhielt sich in Anspruch nehmen. Die Gesamtzahl der verkauf- das Publikum vertieften Einblick in das Thema und In- ten Exemplare stieg im Jahr 2015 auf 84.202 an. formationen zu den konzeptionellen Hintergründen. Ähnlich erfolgreich gestaltete sich der Verkauf der audiovisuellen Produkte. Von der DVD „Gewalt, Ver- nichtung, Tod. Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg“ Bildung und Fortbildung wurden 397 Exemplare veräußert. Der Dokumentarfilm 2015 „Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperr- Das Bildungsreferat der Dokumentation Obersalzberg gebiet“, seit 2012 auch mit englischen Untertiteln ver- übernahm zahlreiche Führungen und Workshops für fügbar, wurde 1.237-mal verkauft. Insgesamt beträgt Schulklassen, Studierende, Multiplikatorinnen und Multi - der Absatz des Dokumentarfilms „Obersalzberg“ seit plikatoren aus der Region sowie Expertenführungen Erscheinen 22.415 Stück. Die 2008 in einer erweiterten über das Gelände. Besonders die neu konzipierten Work- Neuauflage erschienene CD „Täter – Gegner – Opfer. shops fanden großen Anklang und wurden vermehrt Tondokumente zum Dritten Reich“ wurde 219-mal ver- gebucht. Außerdem leitete das Bildungsreferat einen kauft. Der Absatz sämtlicher audiovisueller Produkte Kurs für Rundgangsleiterinnen und Rundgangsleiter. betrug 1.853 CDs und DVDs. Bis Herbst absolvierten drei der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit großem Erfolg die Abschlussprüfung. Absatz der Publikationen 2015 Im Frühjahr organisierte das Referat verschiedene An- gebote im Rahmen des Internationalen Museumstages. 1.740 So fanden zu diesem Datum unter anderem Begleitun- Begleitband „Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente, gen der Schülerguides des Gymnasiums CJD Berchtes- Daten zum Dritten Reich“ – Broschur gaden durch die Winterausstellung 2014/2015 „Eine Geschichte für heute – Anne Frank“ statt. 428 In Zusammenarbeit mit dem Anne Frank Zentrum Begleitband „Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente, Berlin, dem Anne Frank Verein Österreich und dem Daten zum Dritten Reich“ – Hardcover Gymnasium CJD Berchtesgaden hatte das Bildungsre- 1.237 ferat im Jahr 2014 ein pädagogisches Begleitprogramm DVD „Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrgebiet: für Schülerinnen und Schüler entwickelt. Dieses konnte Zeitzeugen berichten“ nun seit Januar 2015 angeboten werden. Die Museums- pädagoginnen bildeten im Rahmen eines P-Seminars 397 des Gymnasiums CJD Berchtesgaden Begleiterinnen DVD „Gewalt, Vernichtung, Tod. und Begleiter durch die Anne-Frank-Ausstellung fach- Szenen aus dem zweiten Weltkrieg“ lich aus und betreuten sie im Rahmen von kleineren 219 Schulungen und Fortbildungen. Am 22. Oktober wurden CD „Täter – Gegner – Opfer. den Guides Zertifikate für ihre außergewöhnlichen Leis- Tondokumente zum Dritten Reich“ tungen und große Motivation überreicht. Beim Besuch von Schülergruppen des Gymnasiums CJD Berchtesga- den erwies sich das Konzept der jugendlichen „Guides“ Beim Audio Guide beschritt die Dokumentation neue als voller Erfolg: Der geringe Altersunterschied ermög- Wege: Als zusätzlicher Service steht seit der Hauptsaison lichte den Gruppen einen leichteren Einstieg in die 2015 der neue, grundlegend überarbeitete Audio Guide Thematik und die Bereitschaft zum Dialog mit den auf der Website www.obersalzberg.de auch zum kosten- „Guides“. losen Download zur Verfügung und bietet damit den Zudem organisierte das Pädagogikteam „Geländebe- Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, das An- gehungen zu den Orten der Erinnerung“. In diesem Rah- gebot als Podcast auf ihren Mobilgeräten zu nutzen. men fanden mehrere betreute Expertenfortbildungen statt, etwa mit Angehörigen der Universität Erfurt, der Hanns-Seidel-Stiftung oder des österreichischen Vereins Institutionelle Vernetzung, Fortbildung, Tagungen „erinnern.at“, die sich nach dem Besuch der Daueraus- stellung auch ein Bild vom Außengelände machten. Im Rahmen der Doppelaufgabe „laufender Betrieb“ und „Neubau“ war die enge Vernetzung mit verwandten Ein- richtungen und der fachliche Austausch mit Kolleginnen Publikationen und Kollegen ein besonderes Anliegen der Team mit- glie der. Mit 2.168 verkauften Exemplaren konnte der vom IfZ Der Fachliche Leiter Axel Drecoll referierte an den herausgegebene Begleitband zur Ausstellung, „Die Universitäten in Schleswig und Salzburg, an der Evan- Tödliche Utopie“, weiterhin einen Bestsellerstatus für gelischen Akademie in Tutzing, bei einer Veranstaltung

■ 47 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Dokumentation Obersalzberg

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

der Bundeszentrale für politische Bildung und der Uni- Vortrag während des Bayerischen Museumstages in versität Jena in Berlin und im Rahmen der Herbstaka- Kulmbach knüpfen. Darüber hinaus wurde Albert Feiber demie der Bayerischen Museumsakademie in Flossen- in den Fachbeirat berufen, der die Abteilung zur NS- bürg. Er präsentierte Themen zu NS-Verbrechen und Geschichte des geplanten Museums der Bayerischen Ge- zum Umgang mit dem „Dritten Reich“ nach 1945 in Ši- schichte in Regensburg berät. lute/Litauen und Washington, D.C./USA. Drecoll stand Die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen von der Sylvia Necker beteiligte sich an verschiedenen Tagungen Institut für Zeitgeschichte Universität Paris-Sorbonne über Hitler und den Ober- und Podiumsdiskussionen mit Themen zur NS-Ge- salzberg. Außerdem trug er bei Tagungen und Veran- schichte sowie zur Architekturgeschichte im 20. Jahr- hundert. Für den Ideenaustausch konnte sie verschie- dene Diskussionsforen, u.a. im Deutschen Museum München, im Historisch-Technischen Museum in Peene - münde, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, im Altonaer Museum Hamburg und im Architekturzentrum Wien, nutzen. Zur Planungs- und Städtebaugeschichte referierte sie in Rom, Kiel, Regensburg und Berlin. Für die Ausstellungskonzeption konnte Sylvia Necker ihre Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen an Museen u.a. in Hamburg und Frankfurt nutzen und mit ihnen vor Ort am Obersalzberg in einen intensiven fachlichen Aus- tausch über Ausstellungsgestaltung und -technik treten. Das Bildungsreferat präsentierte die Dokumentation im Rahmen des internationalen Museumstages und ko- operierte bei einer Lehrerfortbildung mit der Berufs- schule Salzburg. Sonja-Maria Herzl-Förster beteiligte sich mit einem Vortrag an der Diskussion über die Aus- gestaltung des Erinnerungsortes „Olympiaattentat“ in Fürstenfeldbruck und Magdalena Oberpeilsteiner war am Tag der offenen Tür des Fortbildungsinstitutes der Bayerischen Polizei in Ainring vor Ort. Die Dokumentation Obersalzberg ist darüber hinaus Teil des „Netzwerks zur historisch-politischen Bildung an Orten der NS-Geschichte in Bayern“. Enge Koopera- tionsbeziehungen pflegt die Dokumentation Obersalz- berg schließlich mit dem Deutschen Historischen Mu- seum in Berlin, dem Haus der Geschichte in Bonn, dem staltungen in weiteren deutschen Städten zeithistori- Bayerischen Nationalmuseum, dem Dokumentationszen - sche und erinnerungskulturelle Themen vor. Durch die trum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, der KZ-Ge- Publikation über den Kunsthändler und Kunstsammler denkstätte Dachau, der Stiftung Gedenkstätten Buchen- Alfred Flechtheim konnte Axel Drecoll die enge Koope- wald und Mittelbau-Dora, der Ludwig-Maximilians- Uni - rationsbeziehung zu der Bayerischen Staatsgemälde- versität München, der Abteilung Neuere Geschichte sammlung und der Koordinierungsstelle in Magdeburg des Historischen Institutes der Universität Stuttgart, weiter intensivieren. Die gute Zusammenarbeit mit der dem Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik am Historischen Ludwig-Maximilians-Universität München wurde durch Seminar der Universität Leipzig, der Universität Salz- den Lehrauftrag des Abteilungsleiters mit einem beson- burg, dem Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und deren Schwerpunkt auf die Ausbildung von Lehrerin- Regionalgeschichte, mit dem Museumspädagogischen nen und Lehrern ebenfalls fortgesetzt. Zentrum München, der Bayerischen Museumsakademie, Der Stellvertretende Abteilungsleiter Albert Feiber be- der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in teiligte sich mit einem Referat an einer Veranstaltung Bayern, der Abteilung für Geschichte der Neu zeit am des Zentrums für Zeithistorische Forschungen in Pots- Institut für Geschichtswissenschaft der Universität dam. Mit einem Vortrag über „NS-Erbe als Wirtschafts- Bonn und dem Fortbildungsinstitut der Bayerischen faktor“ auf einer Tagung in Peenemünde leistete er einen Polizei in Ainring. Als Abteilung des Instituts für Zeit- entscheidenden Beitrag zu einem virulenten Thema und geschichte kooperiert die Dokumentation Obersalzberg diskutierte gleichzeitig über Möglichkeiten einer engeren darüber hinaus mit zahlreichen nationalen und inter- Vernetzung verschiedener verwandter Einrichtungen. nationalen Institutionen, die wissenschaftlich mit dem Kooperationsbeziehungen konnte er zudem durch seinen IfZ verbunden sind und in stetigem Austausch stehen.

■ 48 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Zentrum für Holocaust-Studien JAHRESBERICHT – as Zentrum für Holocaust-Studien wurde am In- lass von Robert Kempner, dem amerikanischen Anklä- stitut für Zeitgeschichte im Juli/August 2013 ein- ger im Nürnberger Prozess, durch Mitarbeiter des US gerichtet. Mit ihm verfolgt das IfZ das strategische Ziel, Holocaust Memorial Museums entdeckt und vom dorti- eine international sichtbare institutionelle Anlaufstelle gen Mandel Center for Advanced Holocaust Studies für die Holocaust-Forschung dauerhaft zu etablieren. (Jürgen Matthäus) und dem Zentrum für Holocaust-

Nach Ablauf einer erfolgreichen, vom Bundesministe- Studien (Frank Bajohr) gemeinsam herausgegeben. Für 2015 rium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten die Geschichte des Holocaust sind die Tagebücher Ro- Vorlaufphase im Sommer 2015 hat das BMBF deren Fort- senbergs, die um bislang unbekannte Dokumente aus setzung bis zum 31.12.2016 bewilligt. Ab dem 1.1.2017 dem Nachlass Rosenbergs ergänzt wurden, insofern soll das Zentrum als kleine strategische Ausbaumaßnah- von großer Bedeutung, als sie die Frage nach den we- me der Leibniz-Gemeinschaft in eine Bund-Länder-Fi- sentlichen politischen Entscheidungsprozessen und na- nanzierung überführt werden. Bis dahin steht der Auf- mentlich nach Rosenberg als Mitverantwortlichem des bau einer Forschungs-Infrastruktur im Vordergrund: Holocaust aufwerfen und auf der Basis der neu aufge- Durch Fellowships, Workshops und Konferenzen baut fundenen Quellen auch beantworten. Jürgen Matthäus das Zentrum ein internationales Forschungskolleg mit und Frank Bajohr schrieben eine mehr als 120-seitige regelmäßigem Konferenzprogramm auf, um die deut- Einführung, und das Tagebuch selbst wurde unter Be- sche mit der internationalen Forschungslandschaft zu teiligung der wissenschaftlichen Hilfskräfte des Insti- verbinden. Zugleich bereitet das Zentrum ein eigenes tuts mit zahlreichen kommentierenden Anmerkungen Forschungsprogramm vor, trägt so maßgeblich zur lang- erschlossen. Die deutsche Ausgabe der Edition erschien fristigen institutionellen Sicherung der Holocaustfor- im S. Fischer Verlag. Noch im gleichen Jahr kamen eine schung in Deutschland bei und beteiligt sich an der Ver- französische, eine englisch-amerikanische und eine spa- ankerung universitärer Lehre über den Holocaust, u.a. nische Ausgabe auf den Markt, wobei letztere sogar durch Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Univer- Platz 7 der spanischen Bestseller-Liste erreichte. Eine sität München. polnische und eine portugiesische Ausgabe sind in Vor- Im Jahre 2015 zeichnete sich die Arbeit des Zentrums bereitung. vor allem durch folgende Schwerpunkte aus: Im Berichtsjahr edierten das Zentrum für Holocaust- Studien (Andrea Löw) und die Arbeitsstelle Holocaust- literatur der Universität Gießen (Sascha Feuchert) über- Forschung und Publikationen dies eines der eindrucksvollsten subjektiven Zeugnisse, das in einem Getto unter deutscher Besatzungsherr- Die Forschungsaktivitäten am Zentrum für Holocaust- schaft entstanden ist: die auf Jiddisch verfassten und Studien waren im ersten Halbjahr stark durch die Edi- nunmehr ins Deutsche übersetzten Aufzeichnungen tion der politischen Tagebücher des NS-„Chefideolo- von Jósef Zelkowicz („In diesen albtraumhaften Ta- gen“ und Reichsministers für die besetzten Ostgebiete, gen“) aus dem Getto Litzmannstadt (Lodz), die dieser Alfred Rosenberg, bestimmt. Die Tagebücher aus den im September 1942 unter dem Eindruck einer mehrtä- Jahren 1934–1944 wurden 2013 im verstreuten Nach- gigen Massendeportation verfasst hatte. Ein Rezensent der FAZ bezeichnete den edierten Text als „literari- sches Wunder“. Ebenfalls 2015 erschien der Tagungsband des Dach- auer Symposiums 2014, dessen wissenschaftliche Lei- tung Frank Bajohr und Sybille Steinbacher übernom- men hatten. Unter dem Titel „,...Zeugnis ablegen bis zum letzten‘. Tagebücher und persönliche Zeugnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust“ analysiert er ein breites Spektrum subjektiver Zeugnisse, die in der NS-Zeit entstanden sind. Schließlich erschien im S. Fischer Verlag der von Frank Bajohr und Andrea Löw herausgegebene Band „Der Holocaust. Ergebnisse und neue Fragen der For- schung“, der prägnant in neuere Forschungsansätze und Tendenzen der Holocaust-Forschung einführt und sich insbesondere für die Vorbereitung universitärer Lehrveranstaltungen eignet, aber auch den fachlich nicht Gemeinsam mit dem United States Holocaust Memorial Museum hat das vorgebildeten Leser ansprechen soll. Dementsprechend Zentrum für Holocaust-Studien die Tagebücher von Alfred Rosenberg hat auch die Bundeszentrale für politische Bildung den ediert. Im IfZ München wurden sie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Band in ihr Publikationsprogramm aufgenommen.

■ 49 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Zentrum für Holocaust-Studien – JAHRESBERICHT

Darüber hinaus hat das Zentrum für Holocaust-Stu- Universitäten ergab, dass Lehrveranstaltungen in ver- dien ein Forschungsprojekt über „Diplomatic Reports on schiedenen Disziplinen durchaus flächendeckend ange- the Persecution of Jews and the Holocaust in Europe“ boten werden, mancherorts aber nur jeweils von einem konzipiert. Es knüpft an ein 2010/11 durchgeführtes einzelnen Lehrenden pro Universität. Zudem beruht die Projekt über die Berichterstattung ausländischer Diplo- Lehre ausschließlich auf der persönlichen Initiative des maten aus dem „Dritten Reich“ an, das die diplomati- einzelnen Lehrenden, da das Thema Holocaust faktisch schen Berichte von zehn Ländern vergleichend analy- nirgendwo in bestehenden Lehrprogrammen verankert Institut für Zeitgeschichte sierte. Das neu konzipierte Projekt soll demgegenüber ist, z.B. in den Master-Studiengängen. Darauf ist von bislang nicht berücksichtigte Länder in Ost- und Nord- außen kaum Einfluss zu nehmen, doch besteht zweifellos europa (Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulga- ein Bedürfnis nach besserer Vernetzung der Lehrenden rien, Schweden, Finnland etc.) erfassen und thematisch und einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch, dem das auf Berichte über die Judenverfolgung und den Holo- Zentrum nach seinem weiteren Ausbau ab 2017 Rech- caust fokussiert werden. Wie sein Vorläufer kann das Pro- nung tragen will. jekt nur mit einem Netzwerk von Historikerinnen und Im Oktober veranstalteten Zentrum und USHMM Historikern aus den beteiligten Ländern realisiert wer- schließlich eine Tagung, die sich der Forschung an deut- den, die mit der Quellenüberlieferung in ihren Ländern schen Gedenkstätten und NS-Dokumentationszentren besonders vertraut sind. Von daher ist das EHRI-Pro- widmete und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jekt, das die für die Geschichte des Holocaust relevan- zum Erfahrungsaustausch eingeladen hatten. Forschung ten Quellenbestände in Europa erschließt, ein beson - steht in der Regel nicht im Mittelpunkt der zumeist pä- ders geeigneter Rahmen für ein solches internationales dagogisch-didaktischen Arbeit von Gedenkstätten. Oft Forschungsvorhaben, das im Zeitraum bis 2019 reali- ist sie eher lokal ausgerichtet, was bisweilen auch ihre siert werden kann. Wahrnehmung im nationalen und internationalen Rah- Schließlich hat das Zentrum eine Reihe von Einzel- men begrenzt. Dies soll sich ebenfalls auf mittlere Sicht forschungen angeregt und auf den Weg gebracht. Zu ändern, haben doch viele Forschungen ein Potenzial, den wichtigsten Projekten gehört das Promotionsvor- das weit über die jeweilige Gedenkstätte hinausweist. haben der wissenschaftlichen Hilfskraft des Zentrums Der osteuropäische Raum ist für die Holocaust-For- Anna-Raphaela Schmitz über „Rudolf Höß – Hand- schung von besonderer Bedeutung, wenngleich For- lungspraxis, Beziehungsstrukturen und Privatleben ei- schung und Lehre dort nur schwach institutionell ver- nes KZ-Kommandanten“. Es unternimmt den Versuch, ankert sind. Um die wissenschaftlichen Kontakte in eine Biografie des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Richtung Osteuropa zu pflegen, vertiefte das Zentrum Höß vor allem aus „praxeologischer“ Perspektive zu seine Beziehung mit dem Russian Research and Educa- schreiben und sein Handeln nicht primär durch ver- tional Holocaust Center in Moskau. Im Juni nahmen meintliche biografische Prägungen und Kontinuitäten mehrere Referenten von IfZ und Zentrum (u.a. Jürgen zu erklären, sondern vor allem durch eine detaillierte Zarusky, Frank Bajohr und Andrea Löw) an der Konfe- Analyse der Handlungspraxis und ihrer Determinanten renz „Lessons of the Holocaust and Contemporary Rus- im Konzentrationslager Auschwitz, nicht zuletzt der sia“ in Moskau teil und trugen dort u.a. Forschungser- personalen Netzwerke, in die Rudolf Höß eingebunden gebnisse der Rosenberg-Tagebuchedition vor. war. Im Rahmen dieses Projektes wird auch der private Auch die bereits bestehende Kooperation des Zen- Nachlass des Auschwitz-Kommandanten umfassend trums mit dem Deutschland-Institut der Universität ausgewertet. Amsterdam setzte sich 2015 weiter fort. Im September beteiligte sich das Zentrum als Mitveranstalter an einer Konferenz in Amsterdam, die unmittelbar an die Ta- Internationale Konferenzen gung des Zentrums im Oktober 2014 über die europäi- sche Gesellschaftsgeschichte des Holocaust anknüpfte: Zwei Tagungen im Jahre 2015, die das Zentrum für Ho- Unter dem Titel „Probing the Limits of Categorization. locaust-Studien und das Mandel Center for Advanced The ‚Bystander‘ in Holocaust History“ fragte die Tagung Holocaust Studies des US Holocaust Memorial Mu- nach der Genese, dem Erkenntnispotenzial, vor allem seum (USHMM) in Washington gemeinsam organisier- jedoch nach den Problemen, die für eine europäische ten, zeugten von der internationalen Vernetzung des Gesellschaftsgeschichte des Holocaust mit der Zuschrei- Zentrums und zugleich von der besonders intensiven bung „Bystander“ verbunden sind – ein Begriff, der im deutsch-amerikanischen Kooperation in diesem For- Deutschen oft mit „Zuschauer“ übersetzt wird und eine schungsfeld: Im Juli 2015 gab ein „Teaching Summit“ eher passive Distanz zum Mordgeschehen suggeriert. Lehrenden an deutschen Universitäten, die Lehrveran- Damit verfehlt er jedoch jene vielfältige Grauzone so- staltungen über den Holocaust anbieten, erstmals Gele- zialen Verhaltens, in der sich Mitmachen, Hinnehmen, genheit zu einem umfassenden Erfahrungsaustausch. Distanzieren und partielles Widerstehen in sehr kom- Eine ausführliche Analyse der Lehrpraxis an deutschen plexer Weise mischten.

■ 50 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Zentrum für Holocaust-Studien

Ausstellungen JAHRESBERICHT – Fellows und Fellowship-Programme schichte von Nationalsozialismus, Judenverfolgung und Holocaust. Zum anderen fungierte Frank Bajohr als ei- Das Zentrum für Holocaust-Studien möchte Wissen- ner von zwei Sachverständigen im Prozess gegen den schaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt ei- ehemaligen SS-Angehörigen Oskar Gröning vor dem ne attraktive Forschungsinfrastruktur bieten und hatte Landgericht Lüneburg. Vor dem Landgericht erläuterte dazu auch 2015 verschiedene Programme für Gastwis- Bajohr das vom Wirtschafts-Verwaltungs-Hauptamt der 2015 senschaftlerinnen und Gastwissenschaftler ausgeschrie- SS organisierte System der Massenberaubung der Opfer ben. Das Zentrum vergibt ein Fellowship im Rahmen ei- im Konzentrationslager Auschwitz, in das der Ange- nes gemeinsamen Programms mit dem United States klagte intensiv eingebunden war. Bajohrs Ausführun- Holocaust Memorial Museum (USHMM) in Washington, gen erschütterten überdies Behauptungen des Angeklag- das jeweils einem amerikanischen und einem deutschen ten, der angab, mehrfach Versetzungsanträge gestellt zu Forscher einen wechselseitigen Aufenthalt in Deutsch- haben, um sich dem Dienst in Auschwitz zu entziehen. land bzw. den USA ermöglicht, zudem schreibt es allge- Bajohr wies darauf hin, dass der Angeklagte in den vor- meine Fellowships für einen bis zu viermonatigen For- handenen Dokumenten als „kriegsverwendungsfähig“ schungsaufenthalt in München aus. wie als „abkömmlich“ geführt wurde und bei einem tat- 2015 waren es vor allem Forscherinnen und Forscher sächlichen Versetzungsgesuch sofort an die Front ab- aus Mittel- und Osteuropa, die von dieser Möglichkeit kommandiert worden wäre. profitierten, daneben zwei deutsche Nachwuchswissen- schaftler. Elisabeth Pönisch, Doktorandin der Soziolo- gie an der Universität Freiburg, forschte am Zentrum zu ihrem Projekt „,Judenhäuser‘ im Deutschen Reich ab 1939. Eine Lebensweltstudie zu Alltag und Nachbar- schaft“, Felix Mattheis von der Universität Hamburg ar- beitete an seinem Dissertationsprojekt „,Hamburg im Osten‘. Die Besatzung Polens und der Holocaust aus der Perspektive der Hansestadt 1939–1945“. Dr. Diana Dumitru von der Ion Creang State Pedago- gical University of Moldova brachte in ihrem dreimo- natigen Aufenthalt ihre Studie zum Thema „Traumatic Encounters: Jews, Gentiles and the Soviet State in the Aftermath of the Holocaust“ voran, und Dr. Aleksander Kruglov vom Ukrainian Institute for Holocaust Studies in Dnepropetrovsk arbeitete am Zentrum zu „The Holo- caust in the USSR Regions Occupied by Germans. Pro- blem of Regional Features and Periodization“. Jeweils einen Monat in München und einen in der IfZ-Abteilung in Berlin-Lichterfelde nutzte Adam Gel- lert von der Central European University in Budapest für Recherchen zu seiner Studie „Partners in Crime: The German-Hungarian Solution of the Jewish Question in Hungary in 1944“. Die erfolgreiche Bewerberin um ein Fellowship im gemeinsamen Gastwissenschaftlerprogramm mit dem USHMM, Dr. Natalia Aleksiun vom Touro College in New York, hat ihren Aufenthalt auf das Jahr 2016 ver- schoben. Sie wird ihre Forschungen zum Thema „Daily Survival. Social History of Jews Hiding in Eastern Ga- licia“ voranbringen.

Wissenschaftliche Expertise Im Berichtsjahr wurde die wissenschaftliche Expertise des Zentrums in besonderer Weise nachgefragt und be- ansprucht. Davon zeugen zum einen zahlreiche Me- Frank Bajohr und Andrea Löw vom Zentrum für Holocaust-Studien dienanfragen zu unterschiedlichsten Themen der Ge- präsentieren in Berlin das EHRI-Projekt.

■ 51 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer 2015 Zentrum für Holocaust-Studien

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) durch Giles Bennett. Damit waren IfZ und Zentrum v.a. für die Organisation der EHRI-Fellowships (an fünfzehn Im Jahre 2011 startete ein zentrales EU-finanziertes Pro - Standorten), für die Online-Kurse zur Geschichte des jekt, das Strukturen ausbauen und vertiefen soll, um Holocaust sowie für die Methodological Seminars des die europäischen Forschungs- und Archivressourcen EHRI-Programmes zuständig. zur Geschichte des Holocaust dauerhaft zu vernetzen. Überdies hat das Zentrum mit den „Country Reports“ Im Frühjahr 2015 beteiligten sich Frank Bajohr, Andrea eine mehr als zweihundert Seiten umfassende Informa- Institut für Zeitgeschichte Löw und Giles Bennett an der Abschlusspräsentation tionsressource zu europäischen Institutionen, Archiven der ersten Projektphase in Berlin, wo ein Online-Portal und Archivbeständen über den Holocaust in 47 ver- vorgestellt wurde, das die weltweit beste Informations- schiedenen, vor allem europäischen Ländern miterar- ressource über Archivbestände zum Holocaust darstellt beitet (Mitherausgeber: Pascal Trees und Giles Bennett). (https://portal.ehri-project.eu). Im EHRI-Portal finden Für die polnische Archivlandschaft wurde darüber hin- sich gegenwärtig Informationen über 1.800 Archive in aus der wichtigste Archivführer (Alina Skibinska: Gui- 57 Ländern. In über 460 Institutionen (darunter auch de to the Sources on the Holocaust in Occupied Poland) das IfZ-Archiv) sind über 150.000 Holocaust-bezogene zu entsprechenden Archiven, Beständen und Quellenka- archivische Einheiten nachgewiesen. tegorien komplett ins Englische übersetzt und aktuali- Im Rahmen des EHRI-Projekts, das gegenwärtig in siert; er steht im Internet der wissenschaftlichen Öf- 14 Arbeitsschwerpunkte („Work Packages“) aufgeteilt fentlichkeit kostenlos zur Verfügung. ist, haben das Institut für Zeitgeschichte bzw. das Zen- Für die Jahre 2015-2019 hat die Europäische Kom- trum für Holocaust-Studien im Project Management mission mit einer Fördersumme von acht Millionen Eu- Board verantwortlich mitgearbeitet und u.a. zwei Work ro ein Fortsetzungsprojekt bewilligt, das von nun 23 Packages geleitet: WP 4 (Coordinating Transnational Ac- Forschungseinrichtungen aus 15 europäischen Staaten, cess to Research Infrastructures, Leitung: Frank Bajohr) Israel und den USA getragen wird. Auch bei dieser Pro- und WP 5 (Training, Leitung: Andrea Löw). Koordiniert jektfortsetzung sind IfZ und Zentrum für Holocaust- wurden die EHRI-Aktivitäten von IfZ und Zentrum Studien führend vertreten.

Giles Bennett erklärt das neue EHRI-Internet-Portal, das Archivbestände für die Holocaust-Forschung dokumentiert.

■ 52 ■ Forschungsinfrastruktur und Wissenstransfer Institut für Zeitgeschichte Zentrum für Holocaust-Studien JAHRESBERICHT – Pläne und Perspektiven Studien, die den Holocaust genauer in soziale Pro- zesse und Interaktionen unter deut scher Besatzungs- 1. Forschung und Lehre über den Holocaust bedürfen herrschaft in Osteuropa einzuordnen und mit zentralen in Deutschland wichtiger Zentren wissenschaftlicher Leitvorstellungen des NS-Regimes zu verbinden wis- Expertise, die weit über ihren regionalen Rahmen sen. Dies wird in den nächsten Jahren zu den wichtigs-

hinaus nationale wie vor allem internationale Be- ten Forschungsschwerpunkten des Zentrums gehören. 2015 deutung entfalten. Neben Berlin mit seinen Univer- sitäten, Museen, Dokumentationszentren und For- 4. In Zukunft wird München als Konferenzort und Ort schungseinrichtungen sowie Frankfurt am Main (u.a. wissenschaftlicher Diskussion um den Holocaust ei- Fritz-Bauer-Institut, geplanter Lehrstuhl für Holo- ne weiter wachsende Bedeutung gewinnen. Im Fe- caust-Studien an der Goethe-Universität) wird dies bruar 2016 veranstaltet das Zentrum für Holocaust- in besonderer Weise auf München zutreffen, das Studien eine internationale Tagung, die sich mit über zahlreiche Gedenkstätten, Fachbibliotheken, einem für die Vorgeschichte des Holocaust zentralen Dokumentationsorte und Archive, vor allem jedoch Thema befasst: mit dem Aufstieg rechtspopulisti- über eine Dichte einschlägig arbeitender Zeithistori- scher, autoritärer und faschistischer Regime in Euro- ker am Institut für Zeitgeschichte und an der Lud- pa in den 1930er Jahren und der antisemitischen Po- wig-Maximilians-Universität verfügt, die andern- litik und Praxis am Vorabend des Holocaust. Über orts kaum existiert. München kann und soll deshalb einzelne thematische Konferenzen hinaus besteht in zu einem zentralen Standort für Forschung und Leh- Europa ein zusätzlicher Bedarf an institutionalisier- re über den Holocaust werden, der die spezifische ten Konferenz- und Gesprächszusammenhängen, Expertise von IfZ und Zentrum für Holocaust-Studi- wie sie in den USA vor allem durch die zweijährlich en mit der Exzellenz der LMU in der Neueren und stattfindenden „Lessons & Legacies“-Konferenzen her - Neuesten Geschichte, der Osteuropäischen und Jüdi- gestellt werden. Wegen hoher Flugkosten und Kon- schen Geschichte zusammenführt. Mit seinen Aka- ferenzgebühren sind sie vor allem für jüngere, nicht demien und Bildungsträgern bietet sich München zuletzt osteuropäische Forscher kaum erreichbar, so- überdies als zentraler Standort an, um Fortbildun- dass es sinnvoll wäre, im Jahr zwischen den ameri- gen und einen Erfahrungsaustausch für Lehrende kanischen Konferenzen mit einer „Lessons & Legacies durchzuführen, die an deutschen Universitäten über Munich“ einen europäischen Ableger zu etablieren. den Holocaust unterrichten, aber auch für Mitarbei- ter und wichtige Multiplikatoren, die an Gedenkstät- 5. Deutsche Historikerinnen und Historiker sind vor al- ten und Dokumentationszentren tätig sind. lem in den letzten 25 Jahren am weltweiten Auf- schwung der Forschung über den Massenmord an 2. Bei dem geplanten Ausbau des Zentrums wird sich den europäischen Juden beteiligt gewesen und ha- das Angebot für Gastwissenschaftlerinnen und Gast- ben grundlegende Forschungsbeiträge verfasst, die wissenschaftler am Zentrum für Holocaust-Studien freilich nicht überall gleichermaßen rezipiert wur- deutlich erweitern, sodass auch Senior Fellows auf- den. Vor allem im nicht-anglophonen Ausland – genommen werden können. Damit liegen auch alle zum Beispiel in Frankreich – sind die Ergebnisse der Voraussetzungen vor, das Fellowship-Programm u.a. deutschen Forschung oft unbekannt geblieben. Aus durch thematisch fokussierte Workshops zu einem diesem Grunde sollen im Jahre 2017 zwei Sonder- Forschungskolleg auszubauen. Ähnlich wie mit den bände der Révue d’histoire de la Shoah unter dem USA wird auch mit Israel ein institutionalisierter Arbeitstitel „Die deutsche Geschichtsschreibung und Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissen- die Shoah. Entwicklung, Themen und Ergebnisse schaftlern angestrebt, z.B. mit dem Strochlitz Insti- seit 1990“ als Kooperation zwischen dem Memorial tute for Holocaust Research, das an der Universität de la Shoah und dem Zentrum für Holocaust-Studi- Haifa ein internationales MA- und PhD-Programm en veröffentlicht werden. Im Rahmen seiner interna- in Holocaust Studies betreibt. tionalen Vernetzung kommt dem Zentrum die wich- tige Aufgabe zu, die Ergebnisse der deutschen 3. Das Interesse der Forschung hat sich in den letzten Forschung jenseits der Landesgrenzen besser be- Jahren zu Recht vermehrt dem osteuropäischen Raum kannt zu machen. Umgekehrt besteht in der Bundes- zugewandt, ohne dass die vorhandenen Quellenbe- republik ein wachsendes Bedürfnis nach online-ge- stände bislang auch nur annähernd ausgewertet wor- stützten Informationsangeboten, die die verwirrende den sind, z.B. die der zahlreichen Sonderkommissio- Vielfalt internationaler Konferenzankündigungen, nen und Gerichte, die der Roten Armee im Verlauf ausgeschriebener Fellowships und Stipendien mit des Krieges westwärts folgten und vor allem gegen grundlegenden Informationsressourcen für die For- Kollaborateure und Beteiligte des Holocaust vorgin- schung zusammenführt und auch Möglichkeiten des gen. Es mangelt jedoch derzeit noch an empirischen interaktiven Informationsaustauschs bietet.

■ 53 ■ Publikationen 2015 Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vierteljahrshefte publizierten im abgelaufenen Jahr 22 Aufsätze (einschließlich Diskussionen), zwei Dokumen- tationen und fünf Notizen. Auf die „ältere“ Zeitge- schichte vor 1945 bezogen sich elf Beiträge, während die „jüngere“ Zeitgeschichte nach 1945 mit neun Ab- handlungen vertreten war. Vier Aufsätze und Essays waren übergreifenden Themen gewidmet, wobei die Institut für Zeitgeschichte Studien von Michael Epkenhans („Der Erste Weltkrieg – Jahrestagsgedenken, neue Forschungen und Debatten einhundert Jahre nach seinem Beginn“) und Heinrich August Winkler („Von der deutschen zur europäischen Frage. Gedanken zu einem Jahrhundertproblem“) wegen ihrer aktuellen Bezüge besondere Aufmerksamkeit fan- den. Besonders erfreulich ist, dass die von Tim B. Mül- ler und Paul Köppen in den VfZ (und anderswo) ange- stoßene Weimar-Debatte in den Vierteljahrsheften fortgesetzt wurde und ein breites Echo fand: Vier Bei- Herausgeber: träge waren dieser Debatte, zwei weitere anderen Streit- Helmut Altrichter, Horst Möller, Andreas Wirsching fragen gewidmet, sodass die Vierteljahrshefte auch 2015 ihrem Ruf als avancierte Diskussionsplattform ge- Mitherausgeber: recht wurden. Elizabeth Harvey, Hélène Miard-Delacroix, Herfried Die Vierteljahrshefte waren erneut prominent in der Münkler, Alan E. Steinweis, Margit Szöllösi-Janze Tages- und Wochenpresse vertreten. Besonderes Aufse- hen erregte die von Johannes Hürter und Matthias Uhl Redaktion: herausgegebene Dokumentation über „Hitler in Vinni- Hans Woller (Chefredakteur), Jürgen Zarusky (stv. ca. Ein neues Dokument zur Krise im September 1942“, Chefredakteur), Magnus Brechtken, Johannes Hürter, die nicht nur im „Spiegel“ und in der „Welt“ aufgegrif- Thomas Raithel, Thomas Schlemmer, Elke Seefried fen wurde, sondern auch in den Niederlanden, in Groß- britannien und in Israel auf große Resonanz stieß. Auf Assistenz: Renate Bihl, Barbara Schäffler andere VfZ-Artikel nahmen die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (je viermal), Die Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte die „Welt“ (zweimal) und der „Spiegel“ Bezug. stellte 2015 in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter Parallel zur Druckausgabe erscheinen die VfZ online Oldenbourg die letzten Weichen für die Herausgabe ei- unter www.ifz-muenchen.de/vierteljahrshefte/ mit ei- ner englischsprachigen Version, die im Herbst 2016 un- ner „moving wall“ von fünf Jahren. Alle davor erschie- ter dem Titel „German Yearbook of Contemporary Histo- nenen Jahrgänge (aktuell 1953 bis 2010) sind auf der ry“ erstmals erscheinen soll. Der erste Band wird dem Homepage des Instituts im Open Access zugänglich Thema „Holocaust and Memory in Europe“ gewidmet und im Volltext zu recherchieren. Diese vor allem von sein und soll die internationale Visibilität von Institut Andreas Nagel initiierte Maßnahme hat sich als voller und Zeitschrift steigern. Die Vierteljahrshefte für Zeit- Erfolg erwiesen: Im Berichtsjahr wurden ca. 261.900 geschichte nutzten außerdem die neuen Spielräume, Aufsätze heruntergeladen, sodass sich die Zahl der die sich aus der Neugestaltung der Homepage ergeben. Downloads seit 2007 auf 2.790.400 erhöht hat. Konkret hieß das: In der Video-Kolumne „Rückblicke – Der mit 500 Euro dotierte Preis der Vierteljahrshefte unsere Aufsätze neu gelesen“ kommentierte Sebastian hatte 2015 zwei Preisträger. Als beste Aufsätze für das Voigt im Juni den Aufsatz von Lutz Niethammer, „Ak- Jahr 2014 wurden von den Leserinnen und Lesern der tivität und Grenzen der Antifa-Ausschüsse 1945. Das Zeitschrift prämiert „‚Niemals mit der PDS‘? Zum Um- Beispiel Stuttgart“ aus dem Jahr 1975. Im interaktiven gang der SPD mit der SED-Nachfolgepartei zwischen Forum, das jedem offensteht, der einzelne Aufsätze Ausgrenzungs- und Integrationsstrategie (1990–1998)“ kurz und knapp kommentieren möchte, meldeten sich von Thorsten Holzhauser und „‚Schonungsloses Han- Paul Köppen und Susanne Eschenburg zu Wort. Unter deln gegen den bösartigen Feind‘. Italienische Krieg- dem Rubrum „Aktuelles“ wurde Monat für Monat über führung und Besatzungspraxis in Slowenien 1941/42“ die öffentliche Resonanz und interessante Interna der von Amedeo Osti Guerrazzi. VfZ informiert. Zudem organisierte die VfZ-Redaktion in Zusammen- Das Hauptaugenmerk galt der Themensuche, der Re- arbeit mit dem Verlag De Gruyter Oldenbourg zum krutierung neuer Autoren und der Arbeit an den vier neunten Mal das Seminar „Schreib-Praxis“, das vom 7. Heften, die jeweils rechtzeitig erschienen sind. Die bis 11. September im ehemaligen Zisterzienserkloster

■ 54 ■ Publikationen Institut für Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – Aldersbach bei Passau stattfand und von 23 jungen Gei- Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für steswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern Zeitgeschichte besucht wurde. Die Teilnehmer durchliefen ein intensives Übungsprogramm, wobei das Schreiben eigener Texte Herausgeber: Helmut Altrichter, Horst Möller, und deren Besprechung mit Experten im Zentrum stand. Andreas Wirsching

Von der Redaktion waren Hans Woller, Jürgen Zarusky 2015 und Thomas Schlemmer beteiligt; als externe Referen- Redaktion: Johannes Hürter und Thomas Raithel ten wirkten Christian Jostmann (Autor), Rudolf Neu- maier (Süddeutsche Zeitung), Rainer Volk (Südwestrund- funk) und Martin Rethmeier (De Gruyter Oldenbourg) mit. Die nächste „Schreib-Praxis“ wird vom 20. bis 24. März 2016 in Aldersbach stattfinden. Band 110: Andrea Bambi, Axel Drecoll Sehepunkte u. Andrea Baresel-Brand (Hrsg.): Alfred Flechtheim. Die Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Raubkunst und Restitution. führte die Kooperation mit dem Internet-Rezensions- journal „sehepunkte“ im Berichtsjahr fort. Dabei wurde Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg, mit rund 190 von den VfZ betreuten Rezensionen ein 2015. | VIII, 303 S. neuer Rekord erzielt. Die Rubrik „Zeitgeschichte“ in den „sehepunkten“ wurde damit deutlich gestärkt und bildet mit fast 24 Prozent aller Besprechungen die stärkste Abteilung. Seit 2005 schlägt sich die Koopera- tion auch in der Zeitschrift nieder: Jedes Heft enthält eine Notiz (Rezensionen online), aus der zu ersehen ist, Band 111: welche Bücher von welchen Rezensenten in den zurük- Sven Keller (Hrsg.): kliegenden drei Monaten besprochen worden sind. Un- Kriegstagebuch einer jungen ter der Federführung der Chefredaktion (Hans Woller, Nationalsozialistin. Jürgen Zarusky) werden folgende Fachgebiete von Mit- Die Aufzeichnungen Wolfhilde arbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts betreut: von Königs 1939–1946.

Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Nationalsozialismus Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg, und Zweiter Weltkrieg: 2015. | V, 259 S. Frank Bajohr, Annemone Christians, Axel Drecoll, Johannes Hürter, Andrea Löw, Sven Keller, Jürgen Zarusky

Bundesrepublik Deutschland: Agnes Bresselau von Bressensdorf, Thomas Schlemmer, Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Martina Steber (bis 30.9.2015), Sebastian Voigt Redaktionell zuständig: Magnus Brechtken DDR: Dierk Hoffmann, Hermann Wentker

Osteuropa: Andrea Löw, Yuliya von Saal, Jürgen Zarusky Band 88, I: Gerhard Wettig (Hrsg.): Westeuropa: Chruschtschows Westpolitik Tim Geiger, Thomas Raithel, Tim Szatkowski 1955–1964. Außenpolitik vor Ausbruch der Berlin-Krise (Sommer 1955 bis Herbst 1958).

Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg, 2016. | X, 364 S.

■ 55 ■ Publikationen 2015 – JAHRESBERICHT

Band 88, II: Band 108: Gerhard Wettig (Hrsg.): Joachim Tauber: Chruschtschows Westpolitik Arbeit als Hoffnung. 1955 bis 1964. Jüdische Ghettos in Litauen Anfangsjahre der Berlin-Krise 1941–1944. Institut für Zeitgeschichte (Herbst 1958 bis Herbst 1960). Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg, Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg 2015. | X, 442 S. 2015. | X, 570 S.

Band 109: Thomas Vordermayer: Band 105: Bildungsbürgertum und Matthias Peter: völkische Ideologie. Die Bundesrepublik im Konstitution und gesellschaftliche KSZE-Prozess 1975–1983. Tiefenwirkung eines Netzwerks Die Umkehrung der Diplomatie. völkischer Autoren (1919–1959).

Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg, Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg, 2015. | XII, 591 S. 2015. | IX, 470 S.

Studien zur Zeitgeschichte

Redaktionell zuständig: Petra Weber

Band 106: Elke Seefried: Zukünfte. Band 88: Aufstieg und Krise der Agnes Bresselau von Bressensdorf: Zukunftsforschung 1945–1980. Frieden durch Kommunikation. Das System Genscher und die Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg, Entspannungspolitik im Zweiten 2015. | X, 575 S. Kalten Krieg 1979–1982/83.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2015. | VI, 385 S.

Band 107: Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky, Alexander Tschubarjan u. Viktor Ischtschenko (Hrsg.): Band 89: Erinnerung an Diktatur und Karl Christian Führer: Krieg. Die Stadt, das Geld und Brennpunkte des kulturellen der Markt. Gedächtnisses zwischen Russ- Immobilienspekulation in der land und Deutschland seit 1945. Bundesrepublik 1960–1985.

Berlin [u.a.] | De Gruyter Oldenbourg, Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2015. | X, 390 S. 2016. | VI, 412 S.

■ 56 ■ Publikationen Institut für Zeitgeschichte JAHRESBERICHT – Frank Bajohr, Band 90: Jürgen Matthäus (Hrsg.): Esther-Julia Howell: Alfred Rosenberg: The Political Von den Besiegten lernen? Diary of Alfred Rosenberg and Die kriegsgeschichtliche the Onset of the Holocaust.

Kooperation der U.S. Armee und 2015 der ehemaligen Wehrmachtselite Lanham, Maryland | Rowman & 1945–1961. Little field, 2015. | (Documenting Life and Destruction: Holocaust Sources in Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, Context; vol. 10). | XVIII, 509 S. 2016. | XII, 384 S.

Zeitgeschichte im Gespräch Redaktion: Bernhard Gotto, Thomas Schlemmer

Band 22: Frank Bajohr, Detlev Brunner und Jürgen Matthäus (Hrsg.): Elke Scherstjanoi (Hrsg.): Alfred Rosenberg: Moskaus Spuren in Ostdeutschland Journal: 1934–1944. 1945 bis 1949. Aktenerschließung und Paris | Flammarion, DL Forschungspläne. 2015. | 676 S.

Berlin | De Gruyter Oldenbourg, 2015. | 148 S.

Veröffentlichungen des Zentrums für Holocaust-Studien Frank Bajohr, Jürgen Matthäus (Hrsg.): Alfred Rosenberg: Diarios 1934-1944. Frank Bajohr, Andrea Löw (Hrsg.): Der Holocaust. Barcelona | Crítica, Ergebnisse und neue Fragen 2015. | 768 S. der Forschung.

Frankfurt am Main | Fischer, 2015. | (Die Zeit des Nationalsozialismus; Bd. 3279). | 342 S. Frank Bajohr, Sybille Steinbacher (Hrsg.): „…Zeugnis ablegen bis zum letzten“. Frank Bajohr, Tagebücher und persönliche Jürgen Matthäus (Hrsg.): Zeugnisse aus der Zeit des Alfred Rosenberg: Nationalsozialismus und Die Tagebücher von des Holocaust. 1934 bis 1944. Göttingen | Wallstein, Frankfurt am Main | Fischer, 2015. | (Dachauer Symposien zur 2015. | (S. Fischer: Geschichte). | 650 S. Zeitgeschichte; Bd. 15). | 240 S.

■ 57 ■ Publikationen 2015

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Angela Genger, Andrea Löw und Michael Buddrus: Sascha Feuchert (hrsg u. kom- Hennecke von Plessen mentiert): (1894–1968). Josef Zelkowicz: Gutsbesitzer, Gauwirtschaftsberater, In diesen albtraumhaften Tagen. Geheimdienstoffizier, Gefangener, Tagebuchaufzeichnungen aus Grubenholzvertreter, Geschäfts- dem Getto Lodz/Litzmannstadt führungshilfe. Biographie eines Institut für Zeitgeschichte September 1942. - Aus dem mecklenburgischen Adligen. Jiddischen übersetzt von Susan Hiep. Schwerin | Helms, 2015. | 74 S. Göttingen | Wallstein, 2015. | 151 S.

Alina Skibińska, Giles Bennett, Dieter Pohl, Pascal Johannes Gramlich: Trees, Michaul Czajka und Veeerle Vanden Daelen Die Thyssens als Kunstsammler. (Hrsg.): Investition und symbolisches Guide to the Sources on the Holocaust Kapital (1900–1970). in Occupied Poland. Translated, revised and updated edition of the original Paderborn | Schöningh, 2015. | (Familie – Unternehmen Polish „Źródla do badań nad zag/ladąŻydów na oku- – Öffentlichkeit; Bd. 3). | 428 S. powanych ziemiach polskich“ by Alina Skibińska.

Amsterdam | European Holocaust Research Infrastructure (EHRI), Horst Möller, Ilse Dorothee 2014. | 443 S. Pautsch, Gregor Schöllgen, Hermann Wentker und Andreas Wirsching (Hrsg.), bearb. von Weitere Veröffentlichungen Heike Amos und Tim Geiger: Die Einheit. Das Auswärtige Amt, das DDR- Außenministerium und der Zwei-plus-Vier-Prozess.

Göttingen | Vandenhoeck & Ruprecht, Heike Amos: 2015. | 834 S. Die SED-Deutschlandpolitik 1961 bis 1989. Ziele, Aktivitäten und Konflikte. Sylvia Necker (Hrsg.): Cityhof. Göttingen | Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. | 655 S. Hamburg | Schaff-Verlag, Schilling-Afflerbach 2015. | (Hamburger Bauheft Bd. 9). | 43 S.

Martin Löhnig, Mareike Preisner und Thomas Schlemmer (Hrsg.): Anne Barnert (Hrsg): Ordnung und Protest. Filme für die Zukunft. Eine gesamtdeutsche Die Staatliche Filmdokumentation Protestgeschichte von am Filmarchiv der DDR. 1949 bis heute.

Berlin | Neofelis-Verlag, Tübingen | Mohr Siebeck, 2015. | 330 S. 2015. | VIII, 307 S.

■ 58 ■ Publikationen Institut für Zeitgeschichte JAHRESBERICHT –

Anselm Doering-Manteuffel, Lutz Raphael und Andreas Wirsching: Thomas Schlemmer (Hrsg): Demokratie und Globalisierung. Vorgeschichte der Gegenwart: Europa seit 1989.

Dimensionen des Strukturbruchs 2015 nach dem Boom. München | Beck, 2015. | (C. H. Beck Paperback, Göttingen | Vandenhoeck & Ruprecht, Bd. 22) | 1989 S. 2016. | 544 S.

Norman Domeier, Rainer Nicolaysen, Frank Bösch, Andreas Wirsching (Leitung): Maria Borowski, Martin Lücke und Die Nachkriegsgeschichte des Bundesministeriums Michael Schwartz (Hrsg.): des Innern (BMI) und des Ministeriums des Innern Gewinner und Verlierer. der DDR (MdI) hinsichtlich möglicher personeller Beiträge zur Geschichte der Homo - und sachlicher Kontinuitäten zur Zeit des sexualität in Deutschland im 20. Jahr- Nationalsozialismus: hundert. Abschlussbericht der Vorstudie/Institut für Zeitge- schichte München–Berlin u. Zentrum für Zeithistori- Göttingen | Wallstein, sche Forschung Potsdam im Auftrag des Bundes - 2015. | (Hirschfeld-Lectures, Bd. 7). | 109 S. ministeriums des Innern.

Berlin, München, Potsdam, 2015. | 149 S.

Riccardo Bavaj, Martina Steber (Hrsg.): Germany and „The West“: Editionen the History of a Modern Concept. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland. New York [u.a.] | Berghahn Books, 2015. | IX, 317 S. Hrsg. im Auftrag des Auswärtigen Amts vom Institut für Zeitgeschichte.

Hauptherausgeber: Horst Möller

Sebastian Voigt: Mitherausgeber: Hélène Miard-Delacroix, Der jüdische Mai ’68. Gregor Schöllgen und Andreas Wirsching. Pierre Goldmann, Daniel Cohn- Bendit und André Glucksmann im Nachkriegsfrankreich.

Göttingen | Vandenhoeck & Ruprecht, 1985 2015. | (V & R Academic, Bd. 22) | 383 S. 2 Bände. Bearbeitet von Michael Ploetz, Mechthild Lindemann und Christoph Alina Gromova, Felix Heinert, Johannes Franzen. Sebastian Voigt (Hrsg.): Wissenschaftliche Jewish and Non-Jewish Spaces Leiterin: Ilse Dorothee in Urban Context. Pautsch.

Berlin | Neofelis, Berlin [u.a.] | De Gruyter 2015. | (Jüdische Kulturgeschichte Oldenbourg, in der Moderne, Bd. 4) | 302 S. 2016. | XCI, | 2037 S.

■ 59 ■ Publikationen 2015

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Die Verfolgung und Ermordung der europäischen sich auch die Drucklegung des bereits seit Längerem Juden durch das nationalsozialistische Deutschland redaktionell fertiggestellten Bandes VI (Kulturbezie- 1933–1945 hungen) verzögerte. Er erscheint 2016. Die Redaktion war außerdem für die Kommission organisatorisch un - Hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für ter stützend tätig, etwa bei der Organisation der Präsen- Zeitgeschichte und des Lehrstuhls für Neuere und tation des deutsch-russischen Geschichtsbuchs am 10. Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität März in Berlin. Diese Veranstaltung fand im Zusam- Institut für Zeitgeschichte Freiburg von Susanne Heim, Ulrich Herbert, Michael menhang mit der Neukonstituierung des deutschen Hollmann, Horst Möller, Dieter Pohl, Simone Walther Teils der Kommission statt, zu deren Vorsitzendem An- und Andreas Wirsching. dreas Wirsching in der Nachfolge von Horst Möller ge- wählt wurde.

Band 8 Gutachten Bert Hoppe (Bearb.): Sowjetunion mit Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für annektierten Gebieten II, Zeitgeschichte bieten seit dessen Gründung regelmäßig Generalkommissariat historische Expertise durch wissenschaftliche Gutach- Weißruthenien und ten für Behörden, die Justiz und zivilgesellschaftliche Reichskommissariat Organisationen, bisweilen auch für individuelle Anfra- Ukraine. gen. Seit den Gründungsjahren des IfZ ist diese Bera- tungstätigkeit eine Kernkompetenz des Hauses. Insbe- Berlin [u.a.] | De Gruyter sondere in den 1950er und 1960er Jahren trugen Oldenbourg IfZ-Wissenschaftler durch Sachverständigengutachten 2016. | 762 S. dazu bei, Behörden und Gerichte über Funktionsweise, Strukturen oder Personal des NS-Regimes bei der Auf- klärung und Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechen zu unterstützen. In der aktuellen Gutachtertätigkeit des IfZ geht es inzwischen vielfach darum, historischen Sachverstand für den Umgang mit den langen Schat- Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für ten des Nationalsozialismus zu liefern. In diesen Kon- die Erforschung der jüngeren Geschichte der text fallen beispielsweise Gutachten, in denen die Bio- grafien von Stiftern, Namensgebern und öffentlichen deutsch-russischen Beziehungen Personen auf ihre Rolle im Nationalsozialismus und mögliche NS-Täterschaft überprüft werden sollen. Eine Seit 2007 ist die Redaktion der „Mitteilungen/Сообщен- wichtige Rolle nimmt die Expertise des IfZ darüber hin- ия“ der deutsch-russischen Historikerkommission an das aus in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextre- Institut für Zeitgeschichte angebunden. Die Mitteilun- mismus ein. Einzelne Gutachten von besonderem Inter- gen erscheinen als zweisprachige deutsch-russische Aus- esse werden in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte gabe. Die Redaktion pflegt außerdem die Homepage der veröffentlicht und sind in ihrer kompletten Fassung Kommission (http://www.deutsch-russische-geschichts auf der VfZ-Homepage nachzulesen. kommission.de/). Im Berichtsjahr haben die Wissenschaftlerinnen und Von Seiten des IfZ gehören ihr Jürgen Zarusky und Wissenschaftler des IfZ rund dreißig Gutachten erstellt Yuliya von Saal an. Gemeinsam mit Viktor Ischtschen- oder einschlägige Anfragen beantwortet. Zur Jahres- ko (Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen wende 2015/2016 wurde das Gutachten zur histori- Akademie der Wissenschaft) und Aleksandr Boroznjak schen Wesensverwandtschaft von NPD und NSDAP im (Universität Lipezk) bildeten sie einen deutsch-russi- Auftrag des Bundesministeriums des Innern für die Be- schen Redaktionsstab. Ende des Jahres 2015 erlitt die vollmächtigten des Bundesrates auf Basis jüngeren deutsch-russische Redaktion einen schweren Verlust: Materials fortgeschrieben. Am 21. Dezember verstarb Aleksandr Boroznjak (Nach- ruf siehe http://www.deutsch-russische-geschichtskom- mission.de/aktuelles/). Im Berichtsjahr wurde Band VII der Mitteilungen (Der Erste Weltkrieg: Deutschland und Russland im europäischen Kontext) zum Druck vorbe- reitet. Ferner war die Redaktion mit einer erforderlich gewordenen Verlagsausschreibung befasst, durch die

■ 60 ■ Institut für Zeitgeschichte

Internationale Kooperationen JAHRESBERICHT – 2015

Eröffnungskonferenz des Berliner Kollegs Kalter Krieg

■ 61 ■ 2015 Internationale Kooperationen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

as Institut für Zeitgeschichte hat im Jahr 2015 seine sching, Jürgen Zarusky, Alexander Tschubarjan und Kooperationen mit internationalen Partnern fort- Viktor Ischtschenko herausgegeben. gesetzt. Traditionell intensive Beziehungen pflegt das IfZ In Warschau veranstaltete das IfZ im März in Zu- zu ost- und ostmitteleuropäischen Institutionen und sammenarbeit mit dem polnischen Institut für Nationales Forschungseinrichtungen. Der Direktor des IfZ, Andreas Gedenken (IPN) und dem Deutschen Historischen Insti- Wirsching, wurde 2015 zum neuen Co-Vorsitzenden tut Warschau eine dreitägige Konferenz über „Politische der deutsch-russischen Historikerkommission gewählt. Justiz und Transitional Justice in Deutschland, Polen Institut für Zeitgeschichte Bereits seit 2007 ist die Redaktion der „Mitteilungen und der Sowjetunion von den 1930er bis zu den 1950er /Сообщения“ der Kommission an das Institut für Zeit- Jahren“, an der als Kooperationspartner auch das Deut- geschichte angebunden. Von Seiten des IfZ gehören ihr sche Historische Institut Moskau sowie die Internationale Jürgen Zarusky und Yuliya von Saal an. Am 10. März Gesellschaft für historische Aufklärung, Menschenrechte stellte die Kommission unterstützt vom IfZ in Berlin den und soziale Fürsorge „Memorial“ (Moskau) beteiligt ersten Band der dreiteiligen Geschichtsreihe „Deutsch- waren. Die Ergebnisse der Konferenz sollen 2016 ver- land − Russland: Stationen gemeinsamer Geschichte – öffentlicht werden. Die Verbindung zum Deutschen Hi- Orte der Erinnerung. Das 20. Jahrhundert“ vor, eine bis- storischen Institut in Warschau wird auch über das lang einzigartige Koproduktion, die wichtige historische internationale IfZ-Forschungsprojekt „Das Private im Schlaglichter aus deutscher und russischer Perspektive Nationalsozialismus“ gepflegt. Projektpartner ist hier darstellt. Zudem war das IfZ an der Gestaltung der Jah- neben dem DHI Warschau die University of Notting- restagung der Kommission zum Thema „Imperien, Na- ham (Prof. Dr. Liz Harvey). Im Februar fand im Rah- tionen, Regionen: Imperiale Konzeptionen in Russland men des Projekts ein internationaler Workshop in Lodz und Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ am statt, auf dem die vier IfZ-Einzelprojekte präsentiert 9./10. Juli in Moskau mit mehreren Wissenschaftlerin- und weitere übergreifende Beiträge diskutiert wurden. nen und Wissenschaftlern beteiligt. In veröffentlichter Die Zusammenarbeit mit der renommierten Munk Form liegen nun die Ergebnisse einer Moskauer und School of Global Affairs der University of Toronto wurde Münchner Doppelkonferenz des IfZ und des Instituts fortgesetzt. Im Dezember 2014 hatte das IfZ mit der für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Munk School, dem Leibniz-Forschungsverbund „Histo- Wissenschaften zu „Erinnerung an Diktatur und Krieg: rische Authentizität“, dem Zentrum für Zeithistorische Brennpunkte des kulturellen Gedächtnisses zwischen Forschung und dem Georg-Eckert-Institut für interna- Russland und Deutschland seit 1945“ vor. Der Sammel- tionale Schulbuchforschung eine Tagung zu „Authenti- band, erschienen in der IfZ-Reihe „Quellen und Darstel- city and Victimhood in Twentieth Century History and lungen zur Zeitgeschichte“, wurde von Andreas Wir- Commemorative Culture“ in Berlin organisiert, die von

Deutsch-russische Schifffahrt in Moskau: Sergej Slutsch, Tanja Penter und Jürgen Zarusky bei der Tagung der Deutsch-russischen Historikerkommission im Juli 2015.

■ 62 ■ Institut für Zeitgeschichte

Internationale Kooperationen JAHRESBERICHT – 2015

Auftaktveranstaltung für das Berliner Kolleg Kalter Krieg mit Andreas Wirsching, Horst Teltschik und Bernd Greiner (von links nach rechts). der Thyssen-Stiftung gefördert wurde. Die Ergebnisse der die IfZ-Abteilung AAPD durch Ilse Dorothee Pautsch ver- internationalen Tagung wurden 2015 für den Druck vor- treten ist, traf sich im Rahmen der 13. Internationalen bereitet. Sie werden 2016 in zwei Sammelbänden, her- Editorenkonferenz vom 14. bis 17. April in Washington. ausgegeben von Randall Hansen, Achim Saupe, Daqing Besprochen wurde die Satzung des Netzwerks, Aufbau Yang und Andreas Wirsching, bei Toronto University und Struktur der Webseite (www.diplomatic-docu- Press publiziert. ments.org) sowie die Organisation der 14. Internatio- Neben dem östlichen Europa und Nordamerika pflegte nalen Editorenkonferenz 2017 in London, die durch das IfZ seine Verbindungen nach Großbritannien. Aus ei- ein Treffen des ICEDD-Bureaus Ende Mai 2016 vorbe- ner Tagung am Deutschen Historischen Institut London, reitet werden soll. Im August erhielt das ICEDD auf der die Martina Steber und Riccardo Bavaj (University of St. Tagung des Internationalen Historikerverbandes in Jinan Andrews) organisiert hatten, ging der Sammelband den Status einer „Affiliated International Organization“. „Germany and ‚the West‘. The History of a Modern Con- Noch in der Schwebe befindet sich die Finanzierung cept“ hervor. Der Band erschien 2015 bei Berghahn für den Aufbau einer Datenbank mit Dokumenten zur Books. Daran anknüpfend organisierten die beiden Her- Europäischen Integration im Rahmen des Projekts „Euro- ausgeber einen international besetzten Workshop „Na- pean Research Infrastructure on Integration Policy“ tion, Kultur und Zivilisation. Der internationale Diskurs (ERIPO), in dem die AAPD mit Kollegen aus den weite- über ‚den Westen‘ an der Jahrhundertwende (1880– ren fünf Gründungsstaaten der EWG zusammenarbeitet. 1930)“, der im Dezember im IfZ München stattfand. Darüber hinaus gab Elke Seefried ein Themenheft des Das Berliner Kolleg Kalter Krieg „Journal of Modern European History“ heraus, das sich mit „Politics and Time from the 1960s to the 1980s“ Genuin internationalen Zuschnitt hat das „Berliner Kol- beschäftigt und auf einen am Deutschen Historischen leg Kalter Krieg“, welches das IfZ 2015 gemeinsam mit Institut London organisierten Workshop zurückgeht. dem Hamburger Institut für Sozialforschung, der Bundestiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Internationales Editorennetzwerk der Humboldt-Universität zu Berlin (Lehrstuhl Prof. Gabriele Metzler) eingerichtet hat. Das Kolleg, das von Fortgesetzt wurde auch die internationale Zusammen- Prof. Dr. Bernd Greiner geleitet wird, dient als Ort inter- arbeit der Editoren diplomatischer Dokumente. Das mit nationalen Wissenschaftsaustauschs und zur Weiterent- Vertreterinnen und Vertretern von sechs Editionen be- wicklung einschlägiger Forschungen. Am 19./20. März setzte „Bureau“ des Netzwerks „International Committee fand eine große Auftaktveranstaltung in Berlin statt. of Editors of Diplomatic Documents“ (ICEDD), in dem Zunächst präsentierten die Projektpartner die Agenda

■ 63 ■ 2015 Internationale Kooperationen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

des Kollegs, anschließend zog Horst Teltschik in einem Gastwissenschaftlerprogramm des IfZ Vortrag „Der Kalte Krieg und die europäische Gegen- wart“ im überfüllten Senatssaal der Humboldt-Univer- Das IfZ bietet auch unabhängig vom Zentrum für Ho- sität eine Verbindungslinie vom Kalten Krieg zur aktuel- locaust-Studien Gastwissenschaftlerinnen und Gast- len weltpolitischen Lage bis hin zum Ukraine-Konflikt. wissenschaftlern aus dem Ausland die Möglichkeit, Eine internationale Konferenz „Where do we go from die renommierte Infrastruktur des Instituts für einen here?“ diskutierte schließlich Ergebnisse und offene Fra- Forschungsaufenthalt zu nutzen: Institut für Zeitgeschichte gen der Forschung über den Kalten Krieg mit Experten aus den USA, Kanada, Großbritannien, Russland, Polen, Unsere Gäste in München: Ungarn, Italien und Südkorea. Das Berliner Kolleg Kal- ter Krieg begrüßte im akademischen Jahr 2015/16 mit Dr. Oriane Calligaro, Austin Jersild (Old Dominion University, Virginia/USA) European University Institut, Universität zudem den ersten Stipendiaten. Er forscht in Berlin Maastricht/Niederlande über die Geschichte der Blockfreien Staaten aus der Perspektive der sozialistischen Welt („A United Front Ass.-Prof. Dr. Diana Dumitru, of ‚Colored Peoples‘: The Socialist World and the Non - Ion Creang Pedagogical State University of alignment Movement, 1955–1975“). Moldova/Republik Moldau Ádám Gellert M. A., Zentrum für Holocaust-Studien Central European University Budapest/ Ungarn

In hohem Maße international ausgerichtet ist auch das Prof. Dr. Elizabeth Harvey, Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitge- University of Nottingham / England schichte. So vertiefte das Zentrum seine Beziehung mit dem Russian Research and Educational Holocaust Center Dr. Aleksander Kruglov, in Moskau. Im September beteiligte sich das Zentrum Ukrainian Institute for Holocaust Studies, als Mitveranstalter an der Konferenz „Probing the Li- Dnepropetrovsk/Ukraine mits of Categorization. The ‚Bystander‘ in Holocaust History“ des Deutschland-Instituts der Universität in Dr. Ariane Leendertz, Amsterdam. Gemeinsam mit dem Mandel Center for Max Planck Institut für Geschichtsforschung, Köln Advanced Holocaust Studies des United States Holo- Felix Matheis M. A., caust Memorial Museums (USHMM) in Washington Universität Hamburg D.C. richtete das Zentrum zwei Workshops aus. Auch im Bereich der Forschung kooperiert das Zentrum eng Prof. Dr. Kimiko Murakami, mit dem USHMM. Die beiden Institutionen haben 2015 Waseda-Universität Tokyo/Japan gemeinsam eine Edition der politischen Tagebücher des „NS-Chefideologen“ Alfred Rosenberg herausgegeben. Elisabeth Pönisch M. A., Außerdem vergibt das Zentrum im Rahmen eines ge- Universität Freiburg meinsamen Programms mit dem USHMM ein Fellows- hip, das jeweils einem amerikanischen und einem deut- Cécile Poncet M. A., schen Forscher einen wechselseitigen Aufenthalt Universität Paris IV Sorbonne/Frankreich ermöglicht. Ein eigenes Gastwissenschaftler-Programm richtet sich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissen- Sari Siegel M. A., schaftler aus verschiedenen Ländern. 2015 waren es vor University of Southern California, USHM, allem Forscherinnen und Forscher aus Mittel- und Ost- Los Angeles/USA europa, die so am Zentrum arbeiten konnten. Von beson- Prof. Dr. Maiken Umbach, derer Bedeutung im Hinblick auf die internationale University of Nottingham/England Ausrichtung des Zentrums für Holocaust-Studien ist auch dessen Beteiligung am EU-finanzierten EHRI (Euro- Prof. Dr. Daquing Yang, pean Holocaust Research Infra structure)-Projekt (detail- George Washington University, liertere Informationen zum Zentrum für Holocaust- Washington D.C./USA Studien siehe auch S. 49).

Unsere Gäste in Berlin:

Ádám Gellert M. A., Central European University Budapest/Ungarn

■ 64 ■ Institut für Zeitgeschichte

Chancengleichheit JAHRESBERICHT – ie im Grundgesetz verankerte Durchsetzung der gehandhabt und stehen weiblichen und männlichen In- Gleich berechtigung von Männern und Frauen stitutsangehörigen mit Zustimmung der Leitung zur scheint eigentlich nicht der Rede wert zu sein und doch Verfügung. Das IfZ strebt an, in Zukunft das bereits er- ist die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten und ihrer probte Instrument der Organisation einer qualifizierten Stellvertreterin ein wichtiger Motor für die Stärkung Kinderbetreuung bei Veranstaltungen auszubauen. Ein der Gleichstellung im Institut für Zeitgeschichte. Seit 1. weiteres Aktionsfeld ist die noch stärkere Sichtbarma- 2015 Januar 2015 übernahmen diese Aufgabe Sylvia Necker chung von Wissenschaftlerinnen in der Außenwirkung als Gleichstellungsbeauftragte sowie Annemone Christi- des IfZ. So soll bei Veranstaltungen noch stärker als ans als ihre Stellvertreterin. bislang auf eine geschlechtergerechte Besetzung von Eine Kernaufgabe der Gleichstellungsarbeit im Be- Podien u.Ä. geachtet werden. Im dritten Teil des richtszeitraum war die gemeinsame erfolgreiche Fertig- Gleichstellungsplans werden Aufgaben und Rechte der stellung des Gleichstellungsplans mit Institutsleitung Gleichstellungsbeauftragten im IfZ definiert. Durch die und Betriebsrat. Im Gleichstellungsplan sind weitere Zuweisung eines eigenen Budgets konnte der Aktions- Schritte zur Verbesserung und zum Ausbau der Chan- radius der Gleichstellungsbeauftragten in ihrer Arbeit cengleichheit von Kolleginnen und Kollegen im IfZ für das Institut erheblich gestärkt und institutionali- verankert, die es nun in den nächsten Jahren umzuset- siert werden. Der Gleichstellungsplan wird Anfang zen gilt. Der Gleichstellungsplan besteht aus drei Tei- 2016 von der Institutsleitung unterzeichnet, im Mai len: im ersten Teil wird der Status quo der Gleichstel- 2016 soll auf dieser Grundlage ein zweiter Anlauf zum lungsarbeit am IfZ festgehalten, um in einem zweiten Erwerb des „Total E-Quality“-Zertifikats folgen. Teil Aktionsfelder für die künftige Schwerpunktset- zung zu definieren. Unter anderem soll die Vereinbar- Das haben wir gleich: Gleichstellung in der Praxis keit von Familie und Beruf noch weiter verbessert wer- den. Grundsätzlich wurde auf diesem Gebiet bereits Innerhalb des IfZ ist die Gleichstellungsbeauftragte in viel erreicht: Eine Betriebsvereinbarung zur flexiblen alle gleichstellungsrelevanten Fragen eingebunden sowie Arbeitszeitregelung sieht unterschiedliche Arbeitszeit- in stetem Austausch mit Institutsleitung, Verwaltungslei - modelle vor. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tung und Betriebsrat. Zu den regelmäßigen Aufgaben bietet sich die Möglichkeit der Gleitzeit. Wissenschaft- gehört die Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten lerinnen und Wissenschaftler können über das Modell an der Vorauswahl von Bewerberinnen und Bewerbern, der Vertrauensarbeitszeit an bis zu zwei Tagen pro Wo- an Vorstellungsgesprächen sowie den anschließenden che zuhause arbeiten. Die familienbedingte Beurlau- Beratungen über die Stellenbesetzung. Sowohl bei Be- bung (Elternzeit und Pflege von Angehörigen) und Ar- setzungsanliegen als auch anderen relevanten Themen beitszeitreduzierung werden flexibel und individuell kooperierte die Gleichstellungsbeauftragte eng mit dem Betriebsrat und berichtet auf jeder Betriebsversamm- lung über die Gleichstellungsarbeit im IfZ. Im Herbst organisierte die Gleichstellungsbeauftrag- te ein spezielles Angebot für die Kolleginnen im Haus: Der Workshop „Souverän schwierige Gespräche gestal- ten – Kommunikation in besonderen Situationen“, für den die Referentin Susanne Frölich-Steffen gewonnen werden konnte, stieß bei Teilnehmerinnen aus allen Ar- beitsbereichen des IfZ auf großes Interesse. 2016 sollen weitere Veranstaltungen folgen, um das Thema „Gleich- stellung“ im Haus selbst wie auch in der Öffentlichkeit präsent zu halten. Innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft ist die Gleich- stellungsbeauftragte gut vernetzt. Sylvia Necker nimmt an den zweimal im Jahr stattfindenden Vernetzungs- treffen aller Gleichstellungsbeauftragten der Sektion A teil und kann so von den Erfahrungen anderer Leibniz- Institute im Bereich der Gleichstellung profitieren. Seit Juli ist die Gleichstellungsbeauftragte gemeinsam mit Elke Bauer vom Herder-Institut Sprecherin der Sektion A im Arbeitskreis Chancengleichheit der Leibniz-Ge- Frauen als Forschungsthema: Das Archiv des IfZ sammelt seit zehn meinschaft und damit Teil des Sprecherinnenrats, der die Jahren Material aus der Neuen Frauenbewegung. Eine Ausstellung doku- Vertretung aller Gleichstellungsbeauftragten im Leib- mentierte 2015 den Streit um den Abtreibungsparagrafen 218. niz-Verbund bildet.

■ 65 ■ 2015 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

eitziele des Instituts für Zeitgeschichte sind exzellente wichtig, den Nachwuchs bei der Einwerbung von Stipen- Forschung und wissenschaftliche Innovation. Inno- dien, der Erweiterung wissenschaftspraktischer Fertig- vative Forschung bedarf der ständigen Herausforde- keiten in Forschung und Lehre sowie der Karrierepla- rung durch neue Ideen, Konzepte und Methoden, wobei nung zu unterstützen. Anregungen hierfür regelmäßig aus dem kreativen Dis - Über den Kreis der am IfZ angestellten Nachwuchs- kurs zwischen den Wissenschaftsgenerationen entste- kräfte hinaus betreuten und begutachteten Mitarbeiter- hen. Das Institut für Zeitgeschichte widmet sich daher innen und Mitarbeiter des Instituts zahlreiche studenti- Institut für Zeitgeschichte intensiv dem Austausch zwischen etablierten und jün- sche und wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten an geren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Universitäten. Insgesamt waren dies acht Magister- bzw. engagiert sich umfassend bei der Förderung des wis- Diplomarbeiten, sieben Master- und sechs Bachelor ar - senschaftlichen Nachwuchses. bei ten. Doktorandinnen und Doktoranden, die nicht am Charakteristisch für die Nachwuchsförderung am IfZ IfZ angestellt sind, werden über die Betreuung durch ist die forschungszentrierte Qualifikation. Das Spektrum eine IfZ-Wissenschaftlerin bzw. einen IfZ-Wissenschaft- reicht dabei von ersten akademischen Abschlussarbei- ler mit dem Institut assoziiert. Im Berichtszeitraum wur- ten, die im Institut angeregt, begleitet und betreut wer- den fünf im IfZ betreute Promotionen abgeschlos sen. den, über Dissertationen bis hin zu Habilitationsschrif- Instituts-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler ten. Doktorandinnen und Doktoranden erhalten ebenso waren zudem an der Begutachtung von zwei erfolg- wie Post-Doktorandinnen und Post-Doktoranden die reich abgeschlossenen Habilitationen beteiligt. Möglichkeit, unter der Leitung erfahrener Kolleginnen Grundsätzlich hat sich die universitäre Lehre in den und Kollegen, eingebunden in ein Team, finanziell abge- letzten Jahren zu einer Säule der Nachwuchsförderung sichert und unter sehr guten Bedingungen eigenständig des Instituts für Zeitgeschichte entwickelt. Die Profes- zu forschen. Die Verbindung zwischen dem Institut für sorinnen und Professoren, Privatdozentinnen und Privat- Zeitgeschichte und den Universitäten wird vor allem dozenten aus dem Institut lehren an den Universitäten durch die zwölf habilitierten Wissenschaftlerinnen und Augsburg, Chemnitz, Hamburg, Leipzig, Mainz, Mün- Wissenschaftler sichergestellt, die 2015 im Institut für chen, Münster und Potsdam. Aus dieser Lehrtätigkeit Zeitgeschichte tätig waren und die Nachwuchskräfte ist ein Netzwerk entstanden, von dem die Universitäten intensiv beraten und begleiten konnten. Es ist dem IfZ und ihre Studierenden ebenso profitieren wie das Institut.

Die Graduate School „Enttäuschung im 20. Jahrhundert“ fand mit der Konferenz „Hoffen – Scheitern – Weiterleben“ ihren erfolgreichen Abschluss.

■ 66 ■ Institut für Zeitgeschichte

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses JAHRESBERICHT – Die Leibniz Graduate School des IfZ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte im niederbayeri- schen Aldersbach stattfindet. Unter der Anleitung erfah- Ende 2015 fand die Leibniz Graduate School „Enttäu- re ner Autoren haben junge Historikerinnen und His to ri- schung im 20. Jahrhundert. Utopieverlust, Verweigerung, ker – in der Regel Doktorandinnen und Doktoran den – Neuverhandlung“ ihren erfolgreichen Abschluss. Das Ko- die Möglichkeit, die Grundregeln guten wissenschaft- operationsprojekt mit der Ludwig-Maximilians-Univer- lichen Schreibens zu erlernen. Insgesamt haben bisher 2015 sität München wurde von Prof. Dr. Andreas Wirsching, 194 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaft- Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze, Prof. Dr. Martin Bau- ler an der Aldersbacher „Schreib-Praxis“ teilgenommen, meister und Prof. Dr. Martin Geyer geleitet; Koordinator die damit auch zu einem wichtigen Multiplikator für ist Bernhard Gotto. Die Graduate School bot fünf Dok- die Arbeit des Instituts geworden ist. Die 9. Aldersbacher torandinnen und Doktoranden sowie einem Habilitan- „Schreib-Praxis“ fand vom 7. bis 11. September statt. den ein attraktives Qualifizierungsmodell. Die Graduate School integrierte von Beginn an Qualifizierungsmodule, welche die Kooperationspartner IfZ und LMU bereit- Das Doktorandennetzwerk stellen. So haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Seminar „Schreib-Praxis“ der Vierteljahrshefte für Im Jahr 2012 hat das Institut für Zeitgeschichte ein Zeitgeschichte absolviert. Außerdem stand ihnen das überregionales Doktorandennetzwerk etabliert, das die umfangreiche Angebot von ProMoHist offen, das struk- Doktorandinnen und Doktoranden des IfZ noch stärker turierte Doktorandenprogramm der LMU für Historike- in einen Austausch bringt und den Kontakt mit dem rinnen und Historiker. Ebenso konnten die Mitglieder wissenschaftlichen Nachwuchs an anderen Universitä- der Graduiertenschule das internationale Netzwerk an ten fördert. Dieses Netzwerk besteht mit den Lehrstüh- Kontakten und Kooperationen von IfZ und LMU nut- len für Neuere und Neueste Geschichte an den Univer- zen. Im Rahmen der großen Abschlusskonferenz „Hof- sitäten Bonn (Prof. Dr. Joachim Scholtyseck) und Mainz fen – Scheitern – Weiterleben: Enttäuschung als histori- (Prof. Dr. Andreas Rödder). Das Netzwerk mit seinen al- sche Erfahrung in Deutschland im 20. Jahrhundert“ le zwei Jahre stattfindenden Doktorandentagen ist ein wurden Ende September die Ergebnisse der Forschungs- fester Bestandteil in der Nachwuchsförderung des IfZ arbeiten im Zusammenhang zur Diskussion gestellt. Die und ergänzt das Graduiertenprogramm ProMoHist. Der Qualifikationsschriften sind zum Großteil bereits an der Doktorandentag 2015 fand im Juni in Bonn statt. Fünf LMU eingereicht. Eine Publikation ist für das Jahr Doktorandinnen und Doktoranden des IfZ bzw. Assozi- 2016/17 geplant. ierte stellten dort ihre Dissertationsprojekte vor.

Das Graduiertenkolloquium des IfZ Das IfZ-Oberseminar steht allen im Institut tätigen oder von IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaft- lern betreuten Doktorandinnen und Doktoranden so- wie Verfasserinnen und Verfassern von Magister- und Staatsexamensarbeiten offen; auch Gäste können dar- an teilnehmen. Neben der Vorstellung und Diskussion laufender Qualifizierungsarbeiten werden theoretische und methodische Fragen der Geschichtswissenschaft besprochen. Die Veranstaltung wird von Andreas Wir- sching, Thomas Raithel, Thomas Schlemmer oder Elke Seefried geleitet und findet seit dem Wintersemester 2014/15 dreistündig vierzehntägig statt. Da das Oberse- minar seit 2014 als reguläre Lehrveranstaltung an der LMU firmiert, trägt es auch zur engeren Verzahnung von IfZ und LMU bei.

Das Seminar „Schreib-Praxis“

Aus der Nachwuchsförderung des IfZ nicht mehr weg- Beim Doktorandentag 2015, der gemeinsam mit den Universitäten Mainz zudenken ist das Seminar „Schreib-Praxis“, das seit und Bonn veranstaltet wurde, stellten fünf IfZ-Nachwuchswissenschaftle- 2007 jährlich unter der Federführung der Redaktion der rinnen –und -wissenschaftler ihre Projekte vor.

■ 67 ■ 2015 – JAHRESBERICHT Institut für Zeitgeschichte

TV-Übertragungswagen vor dem IfZ Institut für Zeitgeschichte

Öffentlichkeitsarbeit JAHRESBERICHT – it seiner vielfältigen Forschungstätigkeit, seiner tian Hartmann). Auf Einladung des Vereins der auslän- wissenschaftlichen Expertise und seinen zahlrei- dischen Presse in Deutschland stellten Andreas Wir- chen Veranstaltungs- und Serviceangeboten ist das In- sching und Christian Hartmann das Projekt im Dezember stitut für Zeitgeschichte für Öffentlichkeit und Medien vor rund 50 ausländischen Korrespondentinnen und Kor- eine gefragte Adresse. Aufgabe der Stabsstelle Presse- respondenten in Berlin vor – ein Termin, der die Edi- und Öffentlichkeitsarbeit ist es zum einen, aktiv über tion bis in die New York Times trug. Nachdem im März 2015 die Arbeit des Instituts an allen seinen Standorten zu in der ARD die Dokumentation „Countdown zu einem informieren und dazu die unterschiedlichsten Kommu- Tabubruch“ ausgestrahlt worden war, deren Autor nikationskanäle von der Homepage über gedruckte Klaus Martens das Projekt bereits seit 2012 begleitet Präsentationsmedien bis hin zu öffentlichen Veranstal- hatte, folgten 2015 Anfragen weiterer Dokumentar- tungsformaten zu bedienen. Zum anderen ist sie erster filmproduktionen: Im Juni begannen am IfZ Drehar- Anlaufpunkt für Medienanfragen, wenn es um zeithis- beiten für die ZDF/arte-Dokumentation „Mein Kampf. torisches Hintergrundwissen oder die Einordnung ta - Das gefährliche Buch“ (Regisseur: Manfred Oldenburg). ges aktueller Ereignisse durch die Wissenschaftlerinnen Im Dezember stellte der deutsch-französische Sender und Wissenschaftler des IfZ geht. den Beitrag im NS-Dokumentationszentrum München in einer öffentlichen Preview mit Filmgespräch vor „Mein Kampf“ sorgt für internationales Presse-Echo (auf dem Podium: Christian Hartmann). Im Oktober folgten Dreharbeiten für die ARD-alpha-Produktion Dominierendes Thema in der Presse- und Öffentlichkeits- „Mein Kampf. Programm eines Massenmörders“ (Regis- arbeit des IfZ war im Jahr des Endspurts vor der Veröf - seur: Klaus Gietinger). Für das IfZ galt es dabei, einer- fent lichung die Arbeit an der kritischen Edition von seits klare Prioritäten zugunsten des wissenschaft- „Mein Kampf“. Trotz des engen Zeitplans, dem die Be- lichen Arbeitsprozesses zu setzen, andererseits auch, arbeiterinnen und Bearbeiter unterworfen waren, hatte jede Anfrage auf ihre konzeptionelle Seriosität zu prü- sich das IfZ angesichts der enormen Medienaufmerk- fen und damit die kommunikative Grundbotschaft des samkeit entschlossen, das hohe öffentliche Interesse Projekts nicht zu gefährden. Schließlich ging es in der und die kontroversen Fragen an das Projekt von Be- Editionsarbeit ja darum, Hitlers Propaganda und den ginn an mit Transparenz und Dialogbereitschaft zu be- fragwürdigen Mythos um seine Schrift „Mein Kampf“ gleiten. Neben einer Fülle von Medienanfragen aus al- zu dekonstruieren, und damit gerade nicht einem frag- ler Welt vom koreanischen Frühstücksradio bis zu den würdigen Hitler-Hype Vorschub zu leisten. Es ist eine ARD-Tagesthemen zählten dazu im Berichtsjahr öffent- sehr positive Erfahrung dieses Projekts, dass von Sei- liche Vorträge und Diskussionen in der Topographie ten der Medien viel Verständnis für die klare Haltung des Terrors in Berlin (Magnus Brechtken), beim Deut- des IfZ aufgebracht wurde und sich die Dreharbeiten schen Bibliothekartag in Nürnberg (Simone Paulmichl) insbesondere für die großen Dokumentarfilmproduk- und in der Buchhandlung Lehmkuhl in München (Chris- tionen ebenso fair wie problemlos gestalteten.

Auf Einladung des Vereins der ausländischen Presse stellten Andreas Wirsching und Christian Hartmann das Projekt „Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition“ vor internationalen Korrespondenten in Berlin vor.

■ 69 ■ 2015 Öffentlichkeitsarbeit

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Eine weitere zentrale Aufgabe für die Stabsstelle deren historischen Ereignissen erstmals kleine Material- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang sammlungen aus den IfZ-„Schätzen“ angeboten. Ziel- mit dem Editionsprojekt „Mein Kampf“ ergab sich aus setzung war dabei, anlässlich zeitgeschichtlich relevanter dem Umstand, dass das Buch nicht über einen kom- Jahrestage herausragende Forschungsleistungen des IfZ merziellen Verlag publiziert, sondern vom Institut für die Homepage des Instituts aufzubereiten, so bei- selbst veröffentlicht werden sollte. Da sich für einen so spielsweise zum 70. Todestag des Hitler-Attentäters Ge- sensiblen und bewusst als wissenschaftliches Non-Pro- org Elser, zu dem die Online-Datenbank des IfZ-Ar- Institut für Zeitgeschichte fit-Projekt konzipierten Titel klassisches „Marketing“ chivs eine umfangreiche Dokumentensammlung bietet. verbat, musste das Institut neue Wege gehen, um einer- Aus diesem Quellenbestand heraus konnte auch einzel- seits Informationen zum Buch und zum Bezug des Bu- nen Medien Bildmaterial für ihre Berichterstattung über ches bereitzustellen, andererseits die bereits seit dem den Jahrestag vermittelt werden, so beispielsweise ein Frühjahr einsetzenden Nachfragen von interessierten historisches Foto über den von Georg Elser erstellten Leserinnen und Lesern sowie aus dem Buchhandel zu Nachbau der Bombe. Eine ähnliche Materialsammlung bedienen. Als Informationsmedien wurden hierzu in wurde zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Anlehnung an die optische Aufmachung der Edition Beziehungen mit Israel erstellt: Hier konnte das IfZ mit- ein Flyer in Print und als Webversion konzipiert und hilfe seiner eigenen Aktenedition AAPD Einblick in zeit- die Homepage genutzt, die das Projekt auch eigens geschichtliche Quellen bieten, die die schwierige Vorge- zweisprachig in Deutsch und Englisch präsentierte. Be- schichte dieser Annäherung dokumentierten. Nach sonderer Dank gilt in dieser Projektphase Bibliotheks- diesen positiven Anfängen sollen die IfZ-Themenspecials leiter Daniel Schlögl, der die Meldungen an die für im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden. Buchhandel und Bibliotheken relevanten Datenbanken Schließlich sind 2015 auch die Präsentationsmedien übernahm sowie allen Kolleginnen und Kollegen am des Instituts aktualisiert und im Design weiterentwickelt Empfang, in der Bibliothek und im Archiv, die mit ver- worden. So gibt es einen überarbeiteten Selbstdarstel- einten Kräften geholfen haben, die gerade zum Jahres - lungsflyer, der 2016 auch ins Englische übersetzt werden ende massiv wachsende Zahl von Medienanfragen und soll, und einen neuen IfZ-Schreibblock. Weiter be- Bestellungen zu bewältigen. Um das enorme Medienin- währt hat sich darüber hinaus das zweimal jährlich er- teresse zur Veröffentlichung der Edition schließlich zu scheinende gedruckte Veranstaltungsprogramm des kanalisieren, lud das IfZ für den 8. Januar 2016, also un- IfZ, das von der Stabsstelle Presse- und Öffentlich- mittelbar nach Ablauf des Urheberrechts für Hitlers keitsarbeit koordiniert wird und durch seine breite „Mein Kampf“, zu einer großen Pressekonferenz in den Streuung in den Wissenschafts-, Kultur- und Bildungs- Lesesaal des Instituts. Für diesen international beachte- einrichtungen Münchens und Berlins die Arbeit des In- ten Präsentationstermin, der live vom Dokumenta- stituts in einer größeren Öffentlichkeit bekannt macht. tionskanal „Phoenix“ übertragen wurde, konnte auch der renommierte Hitler-Biograf Ian Kershaw gewon- nen werden.

Aufarbeitung als Medienthema

Obwohl die kommunikative Begleitung des Projekts „Mein Kampf“ gerade in der zweiten Jahreshälfte alle weiteren Aktivitäten in der Presse- und Öffentlichkeits- arbeit überlagerte, konnte das IfZ 2015 auch in anderen Bereichen interessante Forschungsthemen für die Medien anbieten. Auf besondere Aufmerksamkeit stießen dabei die ersten Forschungsergebnisse des Aufarbeitungspro- jekts „NS-Belastung und politischer Neuanfang“ zur Ge- schichte der beiden Innenministerien in Bonn und Ost- Berlin, der Startschuss für die Online-Edition der Tagebücher Kardinal von Faulhabers sowie die Edition zu den 2 + 4-Verhandlungen, die pünktlich zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erschien. Alle diese Projekte wurden von der Pressestelle des IfZ mit inten- siver Medienarbeit sowie aktuellen Themenseiten auf der IfZ-Homepage begleitet. Als neues Format, um die Forschungsarbeit des Ins ti - tuts zu präsentieren, wurden im Berichtsjahr zu beson-

■ 70 ■ Institut für Zeitgeschichte

Veranstaltungen JAHRESBERICHT – orschung – Debatte – Wissenstransfer: Unter diesem Leitmotiv stellt das Institut für Zeitgeschichte mit einer Vielzahl von Konferenzen, Vorträgen, Workshops und Buchpräsentationen aktuelle Forschungsergeb- nisse zur Diskussion und sorgt damit für einen intensi- ven Dialog zwischen Wissenschaft und interessierter 2015 Öffentlichkeit. An allen seinen Standorten in München, Berlin und auf dem Obersalzberg, aber auch in vielfäl- tigen Kooperationen mit anderen Institutionen und internationalen Partnern präsentierte sich das IfZ so auch 2015 als Forum für einen lebendigen Wissens- transfer. Hochkarätige Veranstaltungen ballten sich im Be- richtsjahr insbesondere in Berlin: Dort bearbeitet das IfZ insbesondere mit seiner Aktenedition im Auswärti- gen Amt das Forschungsfeld der deutschen Außenpoli- tik in ihren historischen Bezügen. Gleich zweimal war das Außenministerium selbst Veranstaltungsort: So an- lässlich des 25-jährigen Bestehens der AAPD, zu dem der aktuelle Hausherr, Bundesminister Frank-Walter Steinmeier, in einem großen Festakt die erfolgreiche Edition von mittlerweile 60 Bänden mit über 10.000 Dokumenten würdigte. In diesem feierlichen Rahmen wurde auch der bisherige Hauptherausgeber der Akten - edition Horst Möller verabschiedet. Ebenfalls im Aus- wärtigen Amt, nämlich im Rahmen einer Botschafter- Hans-Dietrich Genscher war prominenter Gast bei der Präsentation konferenz, fand die Präsentation der Sonderedition des Buches „Frieden durch Kommunikation“ von Agnes Bresselau von „Die Einheit“ statt, der neu erschienenen Quellensamm- Bressensdorf. lung des IfZ zum „Zwei-plus-Vier-Prozess“. Viel öffent- liches Interesse fand darüber hinaus die Vorstellung dert“, in deren Rahmen die Mitglieder des Projekts der IfZ-Neuerscheinung „Frieden durch Kommunika- auch ihre Arbeitsergebnisse vorstellten, sowie der tion. Das System Genscher und die Entspannungspoli- internationale Workshop „Nation, Kultur und Zivilisa- tik im Zweiten Kalten Krieg 1979–1982/83“ von Agnes tion: Der internationale Diskurs über ‚den Westen‘ an Bresselau von Bressensdorf (IfZ), bei der das Institut der Jahrhundertwende (1880–1930)“, den das IfZ in für Zeitgeschichte den früheren Außenminister Hans- Kooperation mit der University of St. Andrews veran- Dietrich Genscher selbst als Podiumsteilnehmer begrü- staltete. Darüber hinaus lockten wie in den Vorjahren ßen durfte. zahlreiche Buchpräsentationen, Podiumsdiskussionen Doch auch im Bereich der NS-Forschung zeigte das und Abendvorträge ein breitgefächertes geschichtsinte- IfZ am Standort Berlin öffentliche Präsenz: Auf deut- ressiertes Publikum an. Eine Projektpräsentation der lich mehr Publikum als Plätze stieß im November die besonderen Art bot dabei das Editionsteam der Faulha- Präsentation einer Vorstudie, in der die gemeinsame ber-Tagebücher: Zum Startschuss für die Online-Frei- Forschungsgruppe des IfZ und des Zentrums für Zeit- schaltung der ersten Dokumente gaben die beiden Pro- historische Forschung Potsdam erste Ergebnisse über jektleiter Andreas Wirsching und Hubert Wolff in der die Aufarbeitung der frühen Nachkriegsgeschichte in Katholischen Akademie Bayern Einblick in die Arbeits- den beiden Innenministerien der DDR und der Bundes- weise des Projekts, stellten die neue Homepage vor republik vorstellte. Tagungsort der Konferenz war das und diskutierten im Wechsel mit einer Lesung aus Bundesinnenministerium. Ebenfalls in Berlin, nämlich Faulhabers Aufzeichnungen die bisherigen Erkennt- am Kammergericht, fand eine große wissenschaftliche nisse über den Münchner Kardinal im Spiegel seiner Tagung zum 80. Jahrestag der Nürnberger Gesetze statt, Zeit. Eine weitere Premiere für ein alternatives Veran- auf der das IfZ gemeinsam mit zahlreichen Koopera- staltungsformat bot die Kooperation mit dem Münch- tionspartnern, darunter dem Bundesministerium für ner Café „Lost Weekend“, einem trendigen „Büchercafé“ Justiz, Bilanz über Vorgeschichte, Bedeutung und Folgen in Uni-Nähe: Passend zum koffeinhaltigen Forschungs- der NS-Rassengesetze zog. gegenstand präsentierte das IfZ seine Neuerscheinung Wissenschaftliche Akzente am IfZ-Stammsitz in „Genuss als Politikum. Eine Geschichte des Kaffeekon- München setzten die zweitägige Abschlusskonferenz sums in beiden deutschen Staaten“ in Form eines kurz- der Graduate School „Enttäuschung im 20. Jahrhun- weiligen Kaffeeklatsches.

■ 71 ■ 2015 Veranstaltungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Veranstaltungen 2015 danken zu einem Jahrhundertproblem“ im Rahmen der Vorlesungsreihe „Munich History 18.1. Vorführung von Claude Lanzmanns Doku- Lecture“ mit Einführung von Prof. Dr. Andreas mentarfilm „Der letzte der Ungerechten“ und Wirsching (IfZ) im Hauptgebäude der LMU Podiumsdiskussion „Ohnmächtige Instanzen? München Die Rolle der ‚Judenräte‘ im Holocaust“ mit 27.1. Weiße-Rose-Gedächtnis-Vorlesung mit Prof. Dr. Christoph Hesse (Freie Universität Ber- Dr. Andreas Wirsching (IfZ): „Grenze und Institut für Zeitgeschichte lin), Dr. Andrea Löw (IfZ), Dr. Beate Meyer Größe. Zum Problem der Entscheidung im (Institut für die Geschichte der deutschen Ju- Nationalsozialismus“ im Hauptgebäude der den, Hamburg) und Doron Rabinovici (Schrift- LMU München steller und Historiker, Wien); Moderation: 29.1. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Ge- Dr. Philipp Lenhard (LMU München) in Ko- nuss als Politikum. Kaffeekonsum in beiden operation mit dem Lehrstuhl für Neuere und deutschen Staaten“ mit Autorin Monika Sig- Neueste Jüdische Geschichte und Kultur der mund (Publizistin und Historikerin); Modera- LMU München, dem Kulturzentrum der Is- tion: Jürgen Zarusky (IfZ) in Kooperation mit raelitischen Kultusgemeinde München und dem Verlag De Gruyter Oldenbourg in der Oberbayern und der Bayerischen Landeszen- Buchhandlung „Lost Weekend“ in München trale für politische Bildungsarbeit im Hubert- 19.2. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Das Burda-Saal des Jüdischen Gemeindezen- Auswärtige Amt in der NS-Diktatur“ und Po- trums in München diumsdiskussion „Auftragsforschung ‚NS-Be- 18.1. Präsentation von Band 12 (West- und Nordeu- lastung‘. Ein Boom und seine wissenschaft- ropa Juli 1942–1945) der Edition „Die Verfol- lichen Folgen“ mit Prof. Dr. Frank Bösch gung und Ermordung der europäischen Juden (ZZF, Potsdam), Prof. Dr. Constantin Goschler durch das nationalsozialistische Deutschland (Ruhr-Universität Bochum), Dr. Ulrike Jureit 1933–1945“ mit Einführung von Daniel Cohn- (Hamburger Institut für Sozialforschung), Bendit, Dokumentenlesung der Schauspielerin Prof. Dr. Magnus Brechtken und Prof. Dr. An- Anette Daugardt und Podiumsdiskussion mit dreas Wirsching (beide IfZ); Moderation: Prof. den Bearbeitern Dr. Katja Happe, Dr. Barbara Dr. Johannes Hürter (IfZ) in Kooperation mit Lambauer und Dr. Clemens Maier-Wolthausen dem Verlag De Gruyter Oldenbourg im IfZ sowie dem Mitherausgeber Prof. Dr. Ulrich München Herbert (Universität Freiburg); Moderation: Dr. 3.3. Obersalzberger Filmgespräch mit Vorführung Hans-Christian Jasch (Gedenkstätte Haus der des Dokumentarfilms „Das radikal Böse“ mit Wannsee-Konferenz) in Kooperation mit der PD Dr. Frank Bajohr (Zentrum für Holocaust- Universität Freiburg und dem Verlag De Gruy- Studien am IfZ) und Prof. Ulrich Limmer ter Oldenbourg in der Gedenkstätte Haus der (Filmproduzent, Drehbuchautor und Profes- Wannsee-Konferenz in Berlin sor an der HFF München); Moderation: Dr. 22.1. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion Axel Drecoll (IfZ) in der Dokumentation „Hitlers Architekten – Roderich Fick (1886– Obersalzberg 1955)“ mit der Autorin Dr. Lioba Schmitt- 5.3. Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Edition Imkamp, Prof. Dr. Magnus Brechtken (IfZ), „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundes- Dr. Susanne Meinl (Geschichtsverein Pullach), Dr. Timo Nüßlein (Bayerische Schlösserver- waltung München) und Dr. Friederike Hellerer (Gemeindearchivarin Herrsching); Modera- tion: PD Dr. Christian Fuhrmeister (Zentral- institut für Kunstgeschichte München) in Ko- operation mit dem Kulturverein Herrsching und dem Geschichtsverein Pullach im Kurpark - schlösschen in Herrsching am Ammersee 22.1. Vortrag von Prof. Dr. Mario Niemann (Univer- sität Rostock) „‚Es muß gekämpft werden!‘ Die Bezirksleitungen der SED im Herbst 1989“ im IfZ Berlin 26.1. Vortrag von Prof. Dr. Heinrich August Wink- ler (Humboldt-Universität zu Berlin): „Von Hélène Miard-Delacroix, neue Mitherausgeberin der Akten zur Auswärti- der deutschen zur europäischen Frage. Ge- gen Politik, beim Festakt zum 25jährigen Bestehen der AAPD.

■ 72 ■ Institut für Zeitgeschichte

Veranstaltungen JAHRESBERICHT – republik Deutschland“ (AAPD) mit Verabschie- 19.-20.3. Auftaktveranstaltung des Berliner Kollegs dung von Prof. Dr. h.c. mult. Horst Möller als Kalter Krieg mit Vortrag und Podiumsdiskus- AAPD-Hauptherausgeber; Präsentation des sion „Der Kalte Krieg und die europäische AAPD-Bandes 1984 mit Bundesminister Dr. Gegenwart“ mit Prof. Dr. h.c. Horst Teltschik Frank-Walter Steinmeier, Vortrag von Prof. (ehem. Leiter der Münchner Sicherheitskon-

Dr. h.c. mult. Horst Möller „Rückblick auf 25 ferenz), Prof. Dr. Bernd Greiner (Hamburger 2015 Jahre Aktenedition“ und Vortrag der neube- Institut für Sozialforschung/Leiter des Berli- rufenen Mitherausgeberin Prof. Dr. Hélène ner Kollegs Kalter Krieg) und Prof. Dr. An- Miard-Delacroix (Université de Paris-Sor- dreas Wirsching (IfZ) in Kooperation mit bonne/Paris IV) „Reflexionen über die Vorge- dem Hamburger Institut für Sozialforschung, schichte unserer Gegenwart“ im Europa-Saal der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der des Auswärtigen Amts in Berlin SED-Diktatur und der Humboldt-Universität 10.3. Präsentation des Bandes „Deutschland – zu Berlin im Senatssaal der HU Berlin und Russland: Stationen gemeinsamer Geschichte. internationaler Tagung „Where do we go Das 20. Jahrhundert“ (Band 3 des Deutsch- from here? Anregungen zur Historiographie Rus sischen Geschichtsbuches) mit den deut- des Kalten Krieges und seiner internationa- schen Herausgebern Prof. Dr. Helmut Alt- len Konfliktszenarien“ im Collegium Hunga- richter (Emeritus der Friedrich-Alexander- ricum in Berlin Universität Erlangen-Nürnberg), Prof. Dr. h.c. 26.3. Tagung zum Abschluss der ersten Phase des mult. Horst Möller (ehemals IfZ/LMU) und EHRI-Projekts (European Holocaust Rese- den russischen Herausgebern Prof. Dr. Alexan- arch Infrastructure Project) mit Präsentation der Tschubarjan und Dr. Viktor Ischtschenko des EHRI-Internetportals und weiterer Pro- (beide Institut für Universalgeschichte der jektergebnisse mit PD Dr. Frank Bajohr, Dr. Russischen Akademie der Wissenschaften); Andrea Löw und Giles Bennett M.A. (alle Begrüßung: Prof. Dr. Andreas Wirsching (IfZ) Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ) in in Kooperation mit der Deutsch-Russischen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Historikerkommission in der Staatsbiblio- Wissenschaften in Berlin thek zu Berlin 16.4. Präsentation der Neuerscheinung „Alfred 12.3. Vortrag von Nicholas Lang, M.A. (Universität Rosenberg. Die Tagebücher von 1934 bis Münster), „Außenpolitik zu viert? Die Ent- 1944“ mit den Herausgebern Dr. Jürgen Mat- wicklung der Vierer-Konsultationen und ihre thäus (US Holocaust Memorial Museum, Bedeutung für die Bundesrepublik Deutsch- Washington D.C.) und PD Dr. Frank Bajohr land 1974–1982“ im IfZ Berlin (Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ); 12.–14.3. Internationale Konferenz „Political and Moderation: Prof. Dr. Elisabeth Harvey (Uni- Transitional Justice in Germany, Poland and versity of Nottingham) im IfZ München. the USSR from the 1930s–1950s“ unter Mit- Weitere Präsentationstermine am 21.4. in wirkung von Prof. Dr. Magnus Brechtken, Dr. der Topographie des Terrors in Berlin und Ingo Loose und Dr. Jürgen Zarusky (alle IfZ) am 23.4. in der Forschungsstelle für Zeitge- in Kooperation mit dem IPN Warschau, den schichte in Hamburg Deutschen Historischen Instituten Warschau 28.4. Präsentation von Band 12 (West- und Nord- und Moskau sowie Memorial, Moskau im Ja- europa Juli 1942–1945) der Edition „Die Ver- nusz-Kurtyka-Bildungszentrum am IPN und folgung und Ermordung der europäischen im DHI in Warschau Juden durch das nationalsozialistische 17.3. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Diplo- Deutschland 1933–1945“ mit Dr. Katja Happe matie mit Gefühl. Vertrauen, Misstrauen und und Dr. Barbara Lambauer (Bearbeiterinnen), die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutsch- Dr. Pascale Falek-Alhadeff (Musée juif de land“ mit der Herausgeberin Dr. Reinhild Belgique, Brüssel), Prof. Dr. Herman Van Goe- Kreis (Universitäten Mannheim und Wien) them (Dokumentationszentrum Kazerne Dos- und Dr. Thomas Hertfelder (Geschäftsführer sin, Mechelen) sowie Dr. Lieven Saerens, Dr. der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss- Veerle Vanden Daelen, Dr. Rudi Van Doors- Haus, Stuttgart) in Kooperation mit dem In- laer und Dr. Nico Wouters (alle CEGESOMA) stitut für Auslandsbeziehungen, der Stiftung in Kooperation mit CEGESOMA in Brüssel Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und 29.4. Vorführung des Dokumentarfilms „The Last dem Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Univer- Nazi Hunter“ von Nitza Gonen und Podiums- sität Mannheim im Institut für Auslandsbe- gespräch mit Dr. Efraim Zuroff (Simon Wie- ziehungen in Stuttgart senthal Center, Jerusalem) und Prof. Dr.

■ 73 ■ 2015 Veranstaltungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Magnus Brechtken (IfZ) im Rahmen der 5. Zeugnisse 1944–1948“ in Kooperation mit Jüdischen Filmtage der Gesellschaft zur För- dem Zentrum für Lehrerbildung und Schul- derung jüdischer Kultur und Tradition in Ko- forschung der Universität Leipzig, dem Jüdi- operation mit dem Bayernforum der Friedrich- schen Historischen Institut in Warschau und Ebert-Stiftung im Vortragssaal der Münchner dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokra- Stadtbibliothek im Gasteig in München tie e.V. in der Dokumentation Obersalzberg 29.4. Gemeinsames Kolloquium des IfZ und der 12.5. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Die Institut für Zeitgeschichte LMU (Oberseminar am Lehrstuhl für Zeitge- Bundesrepublik im KSZE-Prozess 1975– schichte) mit Vortrag von Prof. Dr. Ute Da- 1983. Die Umkehrung der Diplomatie“ und niel (TU Braunschweig): „Mediengeschichte Podiumsdiskussion „Was bleibt von der und Epochendiskussion: Überlegungen zum KSZE? Von der Schlussakte von Helsinki bis ‚20. Jahrhundert‘“ im IfZ München zur Krise um die Ukraine“ mit Autor Dr. Mat- 5.5. Podiumsdiskussion „Die Quellen sprechen. thias Peter (IfZ), Botschafter Wolfgang Vom Antisemitismus zum Holocaust. Ein Ge- Ischinger (Vorsitzender der Münchner Si- spräch über Erinnerung und neue Forschung“ cherheitskonferenz), Dr. Petri Hakkarainen anlässlich des Starts der 2. Staffel der doku- (Leiter des Planungsstabes im finnischen mentarischen Höredition „Die Quellen spre- Außenministerium) und Prof. Dr. Bernd Grei- chen“ zum Editionsprojekt „Die Verfolgung ner (Leiter des Berliner Kollegs Kalter Krieg) und Ermordung der europäischen Juden in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter durch das nationalsozialistische Deutsch- Oldenbourg im IfZ München land 1933–1945 (VEJ)“ mit PD Dr. Susanne 28.-29.5. Tagung „Der fachdidaktische Gehalt eines Heim, Prof. Dr. Dieter Pohl (beide Mitglieder wissenschaftlichen Analysekonzepts – zum des VEJ-Herausgebergremiums), Dr. h.c. Vermittlungspotenzial der NS-Volksgemein- Charlotte Knobloch (IKG München und Ober- schaft“ mit Referaten von PD Dr. Frank Ba- bayern) und Dr. Eva Umlauf (Zeitzeugin); johr, Dr. Axel Drecoll und Dr. Martina Steber Moderation: Prof. Christoph Lindenmeyer (alle IfZ) in Kooperation mit dem Institut für (Bayerischer Rundfunk) in Kooperation mit Zeit- und Regionalgeschichte und dem Semi- dem Bayerischen Rundfunk im BR-Funk- nar für Geschichte und Geschichtsdidaktik haus in München der Europa-Universität Flensburg im Prin- zenpalais und im Landesarchiv Schleswig- Holstein in Schleswig 9.6. Workshop mit den Autoren und Herausge- bern der IfZ-Buchreihe „Diktatoren des 20. Jahrhunderts“ im IfZ München 10.6. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Al- fred Flechtheim. Raubkunst und Restitution“ und Podiumsdiskussion „Provenienzfor- schung, Kunstwissenschaft und Zeitge- schichte in der Herausforderung“ mit den Herausgebern Dr. Andrea Bambi (Bayerische Staatsgemäldesammlungen) und Dr. Axel Drecoll (IfZ) sowie mit Dr. Andrea Baresel- Brand (Deutsches Zentrum Kulturgutverlu- ste, Magdeburg), Prof. Dr. Magnus Brechtken (IfZ) und Dr. des. Johannes Gramlich (IfZ) in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter Ol- denbourg im IfZ München Helene Habermann, selbst Überlebende des Holocaust, beteiligte sich ne- 11.–12.6. Tagung „Der Krieg ist vorbei. Heimkehr – ben vielen anderen Zeitzeugen an der Höredition „Die Quellen sprechen“. Trau ma – Weiterleben“ in Kooperation mit der Gedenkstätte Seelower Höhen, der Bun - 5.5. IfZ-Archivführung „Gesammelte Geschichte“ desstiftung zur Aufarbeitung der SED-Dik- mit Ute Elbracht (IfZ) in Kooperation mit der tatur, dem Deutsch-Russischen Museum Münchner Volkshochschule im IfZ München Berlin-Karls horst, dem Zentrum für Mili - 7.5. Obersalzberger Gespräch mit Vortrag von tärgeschichte und Sozialwissenschaften der Prof. Dr. Alfons Kenkmann (Universität Leip- Bundeswehr und dem ZZF Potsdam in der zig) „Kinder über den Holocaust: Frühe Gedenkstätte Seelower Höhen in Seelow

■ 74 ■ Institut für Zeitgeschichte

Veranstaltungen JAHRESBERICHT – 18.6. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Frie- Joachim Scholtyseck) und der Universität den durch Kommunikation. Das System Gen- Mainz (Lehrstuhl Prof. Dr. Andreas Rödder) scher und die Entspannungspolitik im Zwei- unter Mitwirkung von Doktoranden von ten Kalten Krieg 1979–1982/83“ mit der Prof. Dr. Andreas Wirsching, Prof. Dr. Her- Autorin Dr. Agnes Bresselau von Bressens- mann Wentker, Prof. Dr. Thomas Raithel und

dorf (IfZ), Bundesminister a.D. Hans-Dietrich PD Dr. Thomas Schlemmer (alle IfZ) im Haus 2015 Genscher und Prof. Dr. Bernd Greiner (Ham- Venusberg in Bonn burger Institut für Sozialforschung/Berliner 20.-24.7. Workshop „Teaching the Holocaust at Ger- Kolleg Kalter Krieg); Moderation: Prof. Dr. man Universities“ in Kooperation mit dem Andreas Wirsching (IfZ) in Kooperation mit Jack, Joseph and Morton Mandel Center for der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Frei- Advanced Holocaust Studies am United Sta- heit, dem Berliner Kolleg Kalter Krieg und tes Holocaust Memorial Museum im dem Verlag De Gruyter Oldenbourg in den USHMM in Washington D.C. Räumen der Deutschen Gesetzlichen Unfall- 29.7. Obersalzberger Filmgespräch mit Vorfüh- versicherung in Berlin rung des Dokumentarfilms „Der Anständige“ 22.-25.6. Konferenz „Lehren aus dem Holocaust und mit Prof. Dr. Dieter Pohl (Universität Klagen- die russische Gegenwart“ unter Mitwirkung furt) und Michael Kloft (Spiegel TV); Mode- von PD Dr. Frank Bajohr, Dr. Andrea Löw ration: Dr. Axel Drecoll (IfZ) in der Doku- und Dr. Jürgen Zarusky (alle IfZ) in Koope- mentation Obersalzberg ration mit dem Russischen Zentrum für Ho- 25.8. Präsentation der IfZ-Sonderedition „Die Ein- locaustforschung, Moskau in der Russischen heit. Das Auswärtige Amt, das DDR-Außen- Geisteswissenschaftlichen Universität in Mo- ministerium und der Zwei-plus-Vier-Pro- skau zess“ im Rahmen der Botschafterkonferenz 25.-26.6. Workshop „Männer mit Makel. Geschlechts- 2015 des Auswärtigen Amts mit Vortrag von identitäten und Gesellschaftsordnung in Prof. Dr. h.c. mult. Horst Möller (ehem. IfZ) Deutschland und Europa nach 1945“ mit im Europasaal des Auswärtigen Amts Berlin Abendvortrag von Prof. Dr. Till van Rahden 3.9. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Mos- (Universität Montreal) „Wie Vati Demokratie kaus Spuren in Ostdeutschland 1945 bis lernte. Familie, Männlichkeit und die Frage 1949. Aktenerschließung und Forschungs- der Autorität in der politischen Kultur der pläne“ mit den Herausgebern PD Dr. Detlev Bundesrepublik“ im IfZ München Brunner (Universität Leipzig) und PD Dr. El- 1.7. Vortrag von Dr. Bettina Tüffers (Kommission ke Scherstjanoi (IfZ) sowie Dr. Viktor Knoll, für Geschichte des Parlamentarismus und Dr. Natalja Jeske und Dr. Andreas Weigelt in der politischen Parteien, Berlin) „Die letzte Kooperation mit dem Bundesarchiv und dem Volkskammer der DDR. Ein Lernprozess in Verlag De Gruyter Oldenbourg im Haus der Sachen Parlamentarismus“ im IfZ Berlin Demokratie und Menschenrechte in Berlin 9.–10.7. Jahreskolloquium und Jahressitzung der 7.–11.9. 9. Schreibseminar „Aldersbacher Schreib-Pra- Deutsch-Russischen Historikerkommission xis“ der Redaktion der Vierteljahrshefte für „Imperien, Nationen, Regionen: Imperiale Zeitgeschichte in Kooperation mit dem Verlag Konzeptionen in Russland und Deutschland De Gruyter Oldenbourg in der Bildungsstätte zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ mit Prof. des ehem. Zisterzienserklosters in Aldersbach Dr. Andreas Wirsching (neu gewählter deut- 10.9. Vortrag von Florian Hannig M.A. (Universität scher Co-Vorsitzender), Prof. Dr. Magnus Halle), „Die Ostpakistan-Krise 1971 und die Brechtken, Dr. Jürgen Zarusky und Dr. Ursprünge des humanitären Engagements der Yuliya von Saal (alle IfZ) in der Russischen Vereinten Nationen“ im IfZ Berlin Akademie der Wissenschaften in Moskau 15.–16.9. Tagung „Die Nürnberger Gesetze. 80 Jahre 16.7. Podiumsdiskussion „Wie wird aus Aktion danach. Vorgeschichte, Bedeutung und Fol- ‚Geschichte‘? Von der Frauenbewegung ins gen der NS-Rassegesetze“ unter Mitwirkung Archiv und in die Geschichtsbücher“ mit Ute von Prof. Dr. Magnus Brechtken, PD Dr. Elbracht (IfZ), Birgit Erbe (Frauenakademie Frank Bajohr, Dr. Annemone Christians, PD München), Verena Espach (LMU München), Dr. Susanne Heim, Dr. Ingo Loose und PD Dr. Christine Ott (Universität Würzburg), Dr. Eli- Thomas Schlemmer unter Schirmherrschaft sabeth Zellmer (TU München); Moderation: des Bundesministeriums der Justiz und für Prof. Dr. Elke Seefried (IfZ) im IfZ München Verbraucherschutz und des Bundesministeri- 17.–18.7. Gemeinsames Doktorandenkolloquium des ums des Innern in Kooperation mit der Ge- IfZ, der Universität Bonn (Lehrstuhl Prof. Dr. denkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, der

■ 75 ■ 2015 Veranstaltungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam, dem Kammergericht Berlin, dem Verein Forum Recht und Kultur im Kammergericht e.V. und dem Verfassungsgericht des Landes Brandenburg im Kammergericht in Berlin 17.9. Vortrag von Prof. Dr. Johannes Hürter (IfZ) „Krieg ist Krieg? Deutsche Besatzungsherr- Institut für Zeitgeschichte schaft in Frankreich und der Sowjetunion 1940–1944“ im Rahmen der Veranstaltungs- reihe „Opfer der deutschen ‚Lebensraum‘-Po- litik in Osteuropa. Eine vergleichende Sicht“ in Kooperation mit der Initiative „Gedenkort für die Opfer der NS-Lebensraumpolitik“ in der Stiftung Denkmal für die ermordeten Ju- den Europas in Berlin 24.-26.9. Konferenz „Probing the Limits of Categoriza- tion: The ‚Bystander‘ in Holocaust History“ Ex-Minister Volker Hauff stellte gemeinsam mit Elke Seefried deren preis- unter Mitwirkung von PD Dr. Frank Bajohr gekröntes Buch „Zukünfte“ vor. und Dr. Andrea Löw (beide IfZ) in Koopera- tion mit dem NIOD, Amsterdam, dem Duits- Autorin Prof. Dr. Elke Seefried (IfZ) und land Instituut, Amsterdam, dem Jena Center Bundesminister a.D. Dr. Volker Hauff; Mode- Geschichte des 20. Jahrhunderts, der ration: Prof. Dr. Andreas Wirsching (IfZ) in Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung, Kooperation mit dem Historischen Kolleg dem DAAD und der Fritz-Thyssen-Stiftung und dem Verlag De Gruyter Oldenbourg im in der Universität Amsterdam Historischen Kolleg in München 28.-30.9. Konferenz „Hoffen – Scheitern – Weiterle- 22.10. IfZ-Archivführung „Gesammelte Geschichte“ ben: Enttäuschung als historische Erfahrung mit Ute Elbracht (IfZ) in Kooperation mit der in Deutschland im 20. Jahrhundert“ zum Ab- Münchner Volkshochschule im IfZ München schluss des Projekts bzw. der Leibniz Graduate 22.10. Vortrag von Prof. Dr. Lorenz Lüthi (McGill School „Enttäuschung im 20. Jahrhundert. University, Montreal) „Rivalisierende Halb- Utopieverlust, Verweigerung, Neuverhand- geschwister: Die Afro-Asiatische Bewegung lung“ in Kooperation mit der LMU München und die Blockfreien“ im Rahmen der Ring- mit Abendvortrag von Prof. Dr. Detlef Sieg- vorlesung des Berliner Kollegs Kalter Krieg fried (Universität Kopenhagen) „Ist die Hoff- in der Humboldt-Universität zu Berlin nung immer jung? Aufbrüche, Erwartungen 22.10. Eröffnung der 10. Winterausstellung der Do- und Enttäuschungen als emotionale Muster kumentation Obersalzberg „Trügerische Idylle. von Lebensphasen im 20. Jahrhundert“ in Pullach und der Obersalzberg“ mit Kuratorin Kooperation mit der LMU München im IfZ Dr. Susanne Meinl (Geschichtsforum Pullach München e.V.) und Prof. Dr. Magnus Brechtken (IfZ) in 8.10. Vortrag von Arvid Schors M.A. (Universität Kooperation mit dem Geschichtsforum Pullach Freiburg), „Nukleare Diplomatie. Die SALT- e.V. in der Dokumentation Obersalzberg Verhandlungen als Verständigungsprozess 26.-30.10.Workshop „Research at German Memorial zwischen den Supermächten des Kalten Krie- Sites and Documentation Centers on the Hi- ges“ im IfZ Berlin story of National Socialism and the Holo- 14.10. Podiumsdiskussion des Berliner Kollegs Kal- caust“ in Kooperation mit dem Jack, Joseph ter Krieg: „25 Jahre nach Ende des Kalten and Morton Mandel Center for Advanced Krieges – Eine Bilanz“ mit Prof. Dr. Ulrich Holocaust Studies am United States Holo- Menzel (TU Braunschweig), Prof. Dr. Her- caust Memorial Museum (USHMM) im fried Münkler (Humboldt-Universität zu Ber- USHMM in Washington D.C. lin) und Prof. Mary Sarotte (University of 27.10. Podiumsdiskussion „Franz Josef Strauß. Eine Southern California Dornsife); Moderation: schillernde Figur der alten Bundesrepublik“ Dr. Andreas Etges (LMU München) in der mit Prof. Dr. h. c. mult. Horst Möller, Dr. Fran- Humboldt-Universität zu Berlin ziska Augstein (Süddeutsche Zeitung) und PD 19.10. Präsentation der IfZ-Neuerscheinung „Zu- Dr. Thomas Schlemmer (IfZ); Moderation: künfte. Eine Geschichte der Zukunftsfor- Prof. Dr. Andreas Wirsching (IfZ) in Koopera- schung in den 1960er und 1970er Jahren“ mit tion mit dem Piper Verlag im IfZ München

■ 76 ■ Institut für Zeitgeschichte

Veranstaltungen JAHRESBERICHT – 28.10. Präsentation des Projekts „Kritische Online- 5.11. Vortrag von Prof. Robert Hutchings (Univer- Edition der Tagebücher von Michael Kardi- sity of Texas, Austin) „American Diplomacy nal von Faulhaber (1911–1952)“ durch die and the End of the Cold War“ im Rahmen Projektleiter Prof. Dr. Andreas Wirsching der Ringvorlesung des Berliner Kollegs Kal- (IfZ) und Prof. Dr. Hubert Wolf (Universität ter Krieg in der Humboldt-Universität zu

Münster) mit Grußwort von Friedrich Kardi- Berlin 2015 nal Wetter (emeritierter Erzbischof von Mün- 10.11. Podiumsdiskussion „Gerhard Schröder – eine chen und Freising) in Kooperation mit der zeitgeschichtliche Annäherung“ mit Prof. Dr. Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Gregor Schöllgen (Friedrich-Alexander-Uni- und der Katholischen Akademie in Bayern in versität Erlangen-Nürnberg), Bundesminister der Katholischen Akademie in München a.D. Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen) 3.11. Vortrag von Dr. Beate Meyer (Institut für die und Kurt Kister (Süddeutsche Zeitung); Mo- Geschichte der deutschen Juden, Hamburg) deration: Prof. Dr. Andreas Wirsching (IfZ) „‚In allen bekannten Theatern gespielt, in al- in Kooperation mit der Deutschen Verlags- len großen KZs gesessen.‘ Fritz Benscher – Anstalt im IfZ München ein Überlebenskünstler (1904–1970)“ in Ko- 12.–13.11.Tagung „Politische Planung in Deutschland operation mit dem Kulturzentrum der IKG seit den 1960er Jahren“ des IfZ-Forschungs- München im Jüdischen Gemeindezentrum in clusters „Transformationen in der neuesten München Zeitgeschichte“ im IfZ Berlin mit Abendver- 4.11. Tagung „NS-Belastung und politischer Neu- anstaltung „Neoliberales Europa? Politische anfang. Die Innenministerien in Bonn und Steuerungsmöglichkeiten in Europa seit Ost-Berlin“ zum Abschluss der Vorstudie 1989/90“ mit Prof. Dr. Edgar Grande (LMU „Die Nachkriegsgeschichte des Bundesmini- München), Prof. Dr. Oskar Kowalewski (Polni- steriums des Innern (BMI) und des Ministeri- sche Akademie der Wissenschaften), Prof. Dr. ums des Innern der DDR (MdI) hinsichtlich André Steiner (ZZF Potsdam) und Prof. Dr. personeller und sachlicher Kontinuitäten zur Andreas Wirsching (IfZ); Moderation: Prof. Zeit des Nationalsozialismus“ u.a. mit Podi- Dr. Thomas Raithel (IfZ) in Kooperation mit umsdiskussion mit Bundesinnenminister Dr. der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED- Thomas de Maizière, Prof. Dr. Patrick Wag- Diktatur in der Bundesstiftung Aufarbeitung ner (Martin-Luther-Universität Halle-Wit- in Berlin tenberg) sowie den Projektleitern Prof. Dr. 19.11. Vortrag von Dr. Agnes Bresselau von Bres- Frank Bösch (ZZF Potsdam) und Prof. Dr. sensdorf (IfZ) „Vertrauen, Krise und Konflikt: Andreas Wirsching (IfZ) im Bundesministe- Der KSZE-Prozess und das Kriegsrecht in Po- rium des Innern in Berlin len 1981“; Moderation Prof. Dr. Hermann

Besuch des französischen Botschafters Philippe Etienne im IfZ.

■ 77 ■ 2015 Veranstaltungen / Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Wentker (IfZ) im Rahmen der Ringvorlesung Veröffentlichungen des Berliner Kollegs Kalter Krieg in der Hum- boldt-Universität zu Berlin Heike Amos: 26.11. Vortrag von Martin Deuerlein M.A. (Universi- Die SED-Deutschlandpolitik 1961 bis 1989 : Ziele, Ak- tät Tübingen), „Interdependenz und Kalter tivitäten und Konflikte. – 1. Aufl. – Göttingen : Van- Krieg: Deutungen globalen Wandels und denhoeck & Ruprecht, 2015. – 655 S. amerikanisch-sowjetische Beziehungen 1968 Institut für Zeitgeschichte –1983“ im IfZ Berlin Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- 30.11. Workshop „Kooperation und Konkurrenz als nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im analytische Kategorien“ des LMUexcellent- Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Projekts bzw. Forschungsverbundes „Koopera- Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor tion und Konkurrenz in den Wissenschaften“ Schöllgen, Hermann Wentker und Andreas Wirsching. der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Göttingen : chen, des Deutschen Museums und des IfZ in Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. – 834 S. der Graduiertenschule für Ost- und Südoste- uropastudien der LMU in München Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- 3.12. Vortrag von Prof. Robert J. McMahon (Ohio nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im State University, Columbus) „The Vulnerable Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Titan: Fear, Threats, and the Making of Ame- Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor rican Foreign Policy during the Cold War“; Schöllgen, Hermann Wentker und Andreas Wirsching. Moderation: Prof. Dr. Andreas Wirsching Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Bonn : bpb, (IfZ) im Rahmen der Ringvorlesung des Ber- Bundeszentrale für politische Bildung, 2015. – (Schrif- liner Kollegs Kalter Krieg in der Humboldt- tenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung ; Bd. Universität zu Berlin 1639). – 834 S. 7.-8.12. Workshop „Nation, Kultur und Zivilisation: Der internationale Diskurs über ‚den Westen‘ Frank Bajohr: an der Jahrhundertwende (1880–1930)“ in Ko- „… Zeugnis ablegen bis zum letzten“ : Tagebücher und operation mit der University of St. Andrews persönliche Zeugnisse aus der Zeit des Nationalsozialis- mit Abendvortrag von Prof. Dr. Andreas Wir- mus und des Holocaust / hrsg. von Frank Bajohr u. Sybil- sching (IfZ) „Der deutsche Weg in die Moder- le Steinbacher. – Göttingen : Wallstein, 2015. – (Dach- ne – Abweichung vom Westen?“ im IfZ Mün- auer Symposien zur Zeitgeschichte ; Bd. 15). – 240 S. chen 9.12. Gemeinsames Kolloquium des IfZ und der Das „Zeitalter des Tagebuchs“? : subjektive Zeugnisse LMU (Oberseminar am Lehrstuhl für Zeitge- aus der NS-Zeit ; Einführung. – In: „… Zeugnis ablegen schichte) mit Vortrag von Prof. Dr. Corinna bis zum letzten“ : Tagebücher und persönliche Zeug- Unger (Jacobs University/Bremen) „Entwick - nisse aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Ho- lungspolitik und internationale Geschichte: locaust / hrsg. von Frank Bajohr u. Sybille Steinbacher. Das Beispiel Indiens nach 1947“ im IfZ Mün- – Göttingen: Wallstein Verlag, 2015. – (Dachauer Sym- chen posien zur Zeitgeschichte ; Bd. 15). – S. 7-21.

Der Holocaust : Ergebnisse und neue Fragen der For- schung / hrsg. von Frank Bajohr u. Andrea Löw. – Frank- Besuche im IfZ 2015 furt am Main : Fischer, 2015. – (Die Zeit des National- sozialismus ; Bd. 3279). – 342 S. 25.3. Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg Tendenzen und Probleme der neueren Holocaust-For- 30.4. Philippe Etienne, Botschafter der Republik schung : eine Einführung. – In: Der Holocaust : Ergeb- Frankreich, Generalkonsul Jean-Claude Bru- nisse und neue Fragen der Forschung / hrsg. von Frank net und Raoul Mille, Attaché für Wissen- Bajohr u. Andrea Löw. – Frankfurt am Main: Fischer, schafts- und Hochschulkooperation für Bay- 2015. – (Die Zeit des Nationalsozialismus ; Bd. 3279). – ern S. 9-30.

Alfred Rosenberg : Die Tagebücher von 1934 bis 1944 / hrsg. von Jürgen Matthäus u. Frank Bajohr. – Frank- furt am Main : Fischer, 2015. – (S. Fischer : Geschich- te). – 650 S.

■ 78 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Alfred Rosenberg : Diarios 1934–1944 / Frank Bajohr Anne Barnert: y Jürgen Matthäus (eds.). – 1ª ed. – Barcelona : Crítica, Filme für die Zukunft : Die Staatliche Filmdokumenta- 2015. – 768 S. tion am Filmarchiv der DDR / hrsg. von Anne Barnert. – Berlin : Neofelis-Verl., 2015. – 330 S. Alfred Rosenberg : Journal : 1934–1944 / ed. par

Frank Bajohr et Jürgen Matthäus. – 1 vol. – Paris : Giles Bennett: 2015 Flammarion, DL 2015. – 676 S. Guide to the Sources on the Holocaust in Occupied Po- land / Translated, revised and updated edition of the Alfred Rosenberg : The Political Diary of Alfred Rosen- original Polish „Źródła do badań nad zagładąŻydów berg and the Onset of the Holocaust / hrsg. von Frank na okupowanych ziemiach polskich“ by Alina Skibiń- Bajohr and Jürgen Matthäus. – Lanham, Maryland : ska. Co-authors: Giles Bennett ... – [Amsterdam] : Eu- Rowman & Littlefield, 2015. – XVIII, 509 S. – (Docu- ropean Holocaust Research Infrastructure (EHRI), 2014. menting life and destruction: Holocaust sources in – 443 S. = http://training.ehri-project.eu/sites/default context ; Bd. 10). /files/portal_assets/skibinska_guide.pdf

Alfred Rosenberg, the Holocaust, and the War of De- Sources for Research into the Extermination of the struction in the East : Recent Findings from the Rosen- Jews in Poland in German Archives. – In: Guide to the berg Diaries. – In: Cholokost: 70 let spustja : materialy Sources on the Holocaust in Occupied Poland / transla- Meždunaronogo Foruma i 9-j Meždunarodnoj konfe- ted, revised and updated edition of the original Polish rencii „Uroki Cholokosta i sovremennaja Rossija“ / „Źródła do badań nad zagładąŻydów na okupowanych hrsg. von Ilya Altman, Igor Kotler u. Jürgen Zarusky. – ziemiach polskich“ by Alina Skibińska. Co-authors: Gi- Moskva : Centr „Cholokost“, 2015. – (Rossijskaja bi- les Bennett ... – [Amsterdam]: European Holocaust Re- blioteka Cholokosta), – S. 118–125. search Infrastructure (EHRI), 2014, – S. 177–188. = http://training.ehri-project.eu/sites/default/files/por- „Arisierung“ und wirtschaftliche Existenzvernichtung tal_assets/skibinska_guide.pdf im Nationalsozialismus. – In: Alfred Flechtheim : Raubkunst und Restitution / hrsg. von Andrea Bambi Magnus Brechtken: u. Axel Drecoll. – Berlin [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, Mehr als Historikergeplänkel : die Debatte um „Das 2015. – (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitge- Amt und die Vergangenheit“. – In: Vierteljahrshefte für schichte ; Bd. 110), – S. 29-36. Zeitgeschichte. – 63 (2015), S. 59-91.

Der Nationalsozialismus als „Krankengeschichte der Agnes Bresselau von Bressensdorf: Moderne“ : ein kritischer Blick zurück. – In: Detlev Frieden durch Kommunikation : das System Genscher Peukert und die NS-Forschung / hrsg. von Rüdiger und die Entspannungspolitik im Zweiten Kalten Krieg Hachtmann u. Sven Reichardt. – Göttingen: Wallstein, 1979 – 1982/83. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Olden- 2015. – (Beiträge zur Geschichte des Nationalsozia- bourg, 2015. – VI, 385 S. – (Studien zur Zeitgeschichte ; lismus ; Bd. 31), – S. 146–158. Bd. 88).

Die Profiteursgesellschaft des „Dritten Reiches“. – In: Michael Buddrus: München und der Nationalsozialismus : Katalog des Die „ersten Nazis“ in Mecklenburg : Unterstützer, Kan- NS-Dokumentationszentrums München / hrsg. von didaten und Wähler der NSDAP in den Wahlkämpfen Winfried Nerdinger, Hans Günter Hockerts u. Marita der Jahre 1926–1929. – In: Mecklenburgische Jahrbü- Krauss. – München: Beck, 2015, – S. 450-456. cher. – 130 (2015), S. 265-342.

The Profiteer Society of the „Third Reich“. – In: Munich Hennecke von Plessen (1894–1968) : Gutsbesitzer, and National Socialism : catalogue of the Munich Docu- Gauwirtschaftsberater, Geheimdienstoffizier, Gefange- mentation Centre for the History of National Socialism / ner, Grubenholzvertreter, Geschäftsführungsgehilfe : ed. by Winfried Nerdinger, Hans Günter Hockerts and Biographie eines mecklenburgischen Adligen. – Schwe- Marita Krauss. – München: Beck, 2015, – S. 446-452. rin : Thomas Helms Verlag, 2015. – 74 S.

Täterforschung : Ertrag, Probleme und Perspektiven ei- Hennecke von Plessen. – In: Maueranker und Stier : nes Forschungsansatzes. – In: Der Holocaust : Ergeb- Plesse, Plessen ; Tausend Jahre eines norddeutschen nisse und neue Fragen der Forschung / hrsg. von Frank Adelsgeschlechts / hrsg. von Christian von Plessen. – Bajohr u. Andrea Löw. – Frankfurt am Main: Fischer, Schwerin: Thomas Helms Verlag, 2015. – (Band 1), – S. 2015. – (Die Zeit des Nationalsozialismus ; Bd. 3279), – 489-497 S. 167–185.

■ 79 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Hans Balduin von Plessen. – In: Maueranker und Stier Tim Geiger: : Plesse, Plessen ; Tausend Jahre eines norddeutschen Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- Adelsgeschlechts / hrsg. von Christian von Plessen. – nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im Schwerin: Thomas Helms Verlag, 2015. – (Band 1), – S. Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – 498-507. Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor Schöllgen, Hermann Wentker u. Andreas Wirsching. Jüdische Studenten und Professoren an der Universität Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Göttingen : Institut für Zeitgeschichte Rostock 1843–1939 : Zahlen und Schicksale / Michael Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. – 834 S. Buddrus und Christoph Wegner. – In: Zeitgeschichte re- gional : Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern. – Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- 19 (2015) 2, – S. 5-21. nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Axel Drecoll: Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor Alfred Flechtheim : Raubkunst und Restitution / hrsg. Schöllgen, Hermann Wentker u. Andreas Wirsching. von Andrea Bambi u. Axel Drecoll. – Berlin [u.a.] : De Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Bonn : bpb, Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Schriftenreihe der Vier- Bundeszentrale für politische Bildung, 2015. – (Schrif- teljahrshefte für Zeitgeschichte ; Bd. 110). – XVIII, 303 S. tenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung ; Bd. 1639). – 834 S. Bambi, Andrea ; Drecoll, Axel: Einleitung: Zur Debatte um Provenienzforschung und Restitution. – In: Alfred Bernhard Gotto: Flechtheim : Raubkunst und Restitution / hrsg. von Kommentar. – In: Diplomatie mit Gefühl : Vertrauen, Andrea Bambi u. Axel Drecoll. – Berlin [u.a.]: De Gruy- Misstrauen und die Außenpolitik der Bundesrepublik ter Oldenbourg, 2015. – (Schriftenreihe der Viertel- Deutschland / hrsg. von Reinhild Kreis. – München jahrshefte für Zeitgeschichte ; Bd. 110), – S. 1–15. [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Bd. 21), – S. 97–105. Fragen, Probleme, Perspektiven : zur „Arisierung“ der Kunsthandlung Alfred Flechtheim. – In: Alfred Flech- Johannes Gramlich: theim : Raubkunst und Restitution / hrsg. von Andrea Die Thyssens als Kunstsammler : Investition und sym- Bambi, Axel Drecoll u. Andrea Baresel-Brand. – Berlin bolisches Kapital (1900–1970). – Paderborn : Schö- [u.a.]: De Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Schriftenreihe ningh, 2015. – 428 S. – (Familie – Unternehmen – Öf- der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ; Bd. 110), – S. fentlichkeit ; Bd. 3). 83–100. Frieder Günther: Staatsverwaltung und Verfolgung : die Finanzbürokra- „Mein Bundespräsident“ : Theodor Heuss in der Erinne- tie im NS-Regime und die Verfolgung der Juden in rung der Deutschen. – In: Jahrbuch zur Liberalismus- Nürnberg. – In: Geschichte und Kultur der Juden in Forschung. – 27 (2015), S. 261-283. Nürnberg / hrsg. von Andrea M. Kluxen u. Julia Krie- ger. – Würzburg: Ergon-Verl, 2014. – (Franconia Ju- Ein Fest mit starrem Rahmen : der Staatsbesuch von daica ; Bd. 8), – S. 347-365. Theodor Heuss in Italien im November 1957. – In: Zi- baldone : Zeitschrift für italienische Kultur der Gegen- Albert A. Feiber: wart. – 59 (2015), S. 59-66. Unerwünschter Besucher? : Anmerkungen zu einer schwierigen Klientel. – In: Sehenswert! – Museen als Vom „Rising Star“ zum Sündenbock : Ernst Rudolf Hu- touristisches Angebot : 18. Bayerischer Museumstag, ber und die deutsche Staatsrechtslehre. – In: Ernst Ru- 8.–10.07.2015 in Kulmbach / hrsg. von Christine dolf Huber : Staat – Verfassung – Geschichte / hrsg. Schmid-Egger. – München, November 2015, – S. 70-74. von Ewald Grothe. – Baden-Baden : Nomos, 2015. – (Staatsverständnisse ; Bd. 80), – S. 101–118. Christoph Johannes Franzen: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Christian Hartmann: Deutschland 1985 / bearb. von Michael Ploetz, Mech- Encyclopédie de la Seconde Guerre mondiale / sous la thild Lindemann und Christoph Johannes Franzen. direction de Jean-François Muracciole et Guillaume Pi- Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. von Horst ketty. – Paris : Éditions Robert Laffont, 2015. – 1504 S. Möller, Hélène Miard-Delacroix, Andreas Wirsching u. Gregor Schöllgen. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Olden- bourg, 2 Bde., 2016. – XCI, 2037 S. – (Akten zur Aus- wärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland).

■ 80 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Hitler in Vinnica : ein neues Dokument zur Krise im September 1942 / Hürter, Johannes ; Uhl, Matthias. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 63 (2015), S. 581-639.

Sven Keller: 2015 Das Jahr 1944 in Deutschland : Geschichte und Erin- nerung 70 Jahre danach. – In: Umbrüche : Festival- band zum 6. Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte / hrsg. von Andreas Braune, Michael Dreyer, Susanne Rau, Franka Günther u. Elke Deparade. – Bad Berka: Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanent- wicklung und Medien, 2015. – (Forum ; Bd. 16) ), – S. 114–118. = http://www.schulportal-thueringen.de/me- dia/detail?tspi=941 Christian Hartmann in der Buchhandlung Lehmkuhl. Das Risiko der „Weißen Fahne“ : Gewalt gegen Verwei- Verbrechen der Wehrmacht : Bilanz einer Debatte / gerer des „Volkskriegs“ im Frühjahr 1945. – In: Ein- hrsg. von Christian Hartmann, Johannes Hürter u. Ulri- sicht. – 7 (2015), S. 16-23. ke Jureit. – Orig.-Ausg., 2. Aufl. – München : Beck, 2015. – (Beck‘sche Reihe ; 1632 : C.-H.-Beck-Paper- Kriegstagebuch einer jungen Nationalsozialistin : die back), – 230 S. Aufzeichnungen Wolfhilde von Königs 1939–1946 / Hrsg. von Sven Keller. – Berlin : De Gruyter Olden- Dierk Hoffmann: bourg, 2015. – (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Der 17. Juni 1953 : Ursachen, Verlauf und Folgen des Zeitgeschichte ; Bd. 111). – V, 259 S. Volksaufstandes in der DDR. – In: Ordnung und Pro- test : eine gesamtdeutsche Protestgeschichte von 1949 Matthias Krebs: bis heute / hrsg. von Martin Löhnig, Mareike Preisner Bibliografischer Informationsdienst der Bibliothek des u. Thomas Schlemmer. – Tübingen: Mohr Siebeck, Instituts für Zeitgeschichte / Red.: Matthias Krebs u. 2015, – S. 99–114. Daniel Schlögl. – Ausg. 01–12, 2015 = http://www.ifz- muenchen.de/bibliothek/literatursuche/bibliografi- Esther-Julia Howell: scher-informationsdienst/pdf-archiv/pdf-archiv-2014- Von den Besiegten lernen? : die kriegsgeschichtliche 2015/ Kooperation der U.S. Armee und der ehemaligen Wehr- machtselite 1945–1961. – Berlin, Boston : De Gruyter Mechthild Lindemann: Oldenbourg, 2016 . – XII, 384 S. – (Studien zur Zeitge- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik schichte ; Bd. 90). Deutschland 1985 / bearb. von Michael Ploetz, Mech- thild Lindemann und Christoph Johannes Franzen. Johannes Hürter: Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. von Horst „Moskau 1941“ als westdeutscher Erinnerungsort : die Möller, Hélène Miard-Delacroix, Andreas Wirsching u. Erinnerung an den Ostkrieg. – In: Erinnerung an Dik- Gregor Schöllgen. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Olden- tatur und Krieg : Brennpunkte des kulturellen Gedächt- bourg, 2 Bde., 2016. – XCI, 2037 S. – (Akten zur Aus- nisses zwischen Russland und Deutschland seit 1945 / wärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland). hrsg. von Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky u. Ale- xander Tschubarjan. – Berlin [u.a.]: De Gruyter Olden- Ingo Loose: bourg, 2015. – (Quellen und Darstellungen zur Zeitge- Massenraubmord? : materielle Aspekte des Holocaust. schichte ; Bd. 107), – S. 51-61. – In: Der Holocaust : Ergebnisse und neue Fragen der Forschung / hrsg. von Frank Bajohr u. Andrea Löw. – Die Geschichtserzählung des Cornelius Ryan. – In: Der Frankfurt am Main: Fischer, 2015. – (Die Zeit des Na- letzte Kampf / Cornelius Ryan. – Darmstadt: Theiss, tionalsozialismus ; Bd. 3279), – S. 141–164. 2015, – S. I-XIII.

Front de l’Est. – In: Encyclopédie de la Seconde Guerre Mondiale / sous la direction de Jean-Francois Murac- ciole et Guillaume Piketty. – Paris: Laffont, 2015, – S. 476-484.

■ 81 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

The Decline and Destruction of Jewish Entrepreneurs- Fleischhacker und die Lebenswirklichkeiten im Getto hip in Breslau and Silesia : 1925–1943. – In: National Litzmannstadt. – In: In Fleischhackers Händen : Wis- Economies : Volks-Wirtschaft, Racism and Economy in senschaft, Politik und das 20. Jahrhundert / hrsg. von Europe between the Wars (1918–1939/45) / ed. by Chri- Jens Kolata. – Tübingen: Museum der Universität Tü- stoph Kreutzmüller, Michael Wildt and Moshe Zimmer- bingen - MUT, 2015. – (Schriften des Museums der mann. – Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Universität Tübingen MUT ; Bd. 8), – S. 165–183. Publishing, 2015, – S. 80-96. Institut für Zeitgeschichte Tagebücher aus dem Ghetto Litzmannstadt : Autoren, Wartheland. – In: The Greater German Reich and the Themen, Funktion. – In: „… Zeugnis ablegen bis zum Jews : Nazi Persecution Policies in the Annexed Terri- letzten“ : Tagebücher und persönliche Zeugnisse aus tories, 1935–1945 / ed. by Wolf Gruner and Jörg Oster- der Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust / loh. – New York ; Oxford: Berghahn, 2015 [Studies on hrsg. von Frank Bajohr u. Sybille Steinbacher. – Göt- War and Genocide ; Bd. 20], – S. 189-218. tingen: Wallstein, 2015. – (Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte ; Bd. 15), – S. 142–163. Andrea Löw: Der Holocaust : Ergebnisse und neue Fragen der For- Sylvia Necker: schung / hrsg. von Frank Bajohr u. Andrea Löw. – Cityhof / hrsg. von Sylvia Necker. – 1 Aufl. – Hamburg Frankfurt am Main : Fischer, 2015. – (Die Zeit des Na- : Schaff-Verl., Schilling-Afflerbach, 2015. – (Hambur- tionalsozialismus ; Bd. 3279). – 342 S. ger Bauheft ; Bd. 9). – 43 S.

Tendenzen und Probleme der neueren Holocaust-For- Wenn ich mir was wünschen dürfte : Wunsch(t)raum schung : eine Einführung. – In: Der Holocaust : Ergeb- Archiv für NutzerInnen im digitalen Zeitalter. – In: Di- nisse und neue Fragen der Forschung / hrsg. von Frank gitalisierung im Archiv – Neue Wege der Bereitstellung Bajohr u. Andrea Löw. – Frankfurt am Main: Fischer, des Archivguts : Beiträge zum 18. Archivwissenschaft- 2015. – (Die Zeit des Nationalsozialismus ; Bd. 3279), – lichen Kolloquium der Archivschule Marburg / hrsg. S. 9-30. von Irmgard Christa Becker. – Marburg: Archivschule Marburg, 2015. – (Veröffentlichungen der Archivschu- Handlungsspielräume und Reaktionen der jüdischen le Marburg, Hochschule für Archivwissenschaft ; Bd. Bevölkerung in Ostmitteleuropa. – In: Der Holocaust : 60), – S. 117–134. Ergebnisse und neue Fragen der Forschung / hrsg. von Frank Bajohr u. Andrea Löw. – Frankfurt am Main: Fi- „Fußläufig“ : ein Fußgängerzonen-Heft für das Online- scher, 2015. – (Die Zeit des Nationalsozialismus ; Bd. Magazin „moderneREGIONAL“ / hrsg. von Sylvia Nek- 3279), – S. 237-254. ker und Daniel Bartetzko, 2015 = http://www.moderne- regional.de/fusslaeufig–15-2/ Jósef Zelkowicz : in diesen albtraumhaften Tagen : Ta- gebuchaufzeichnungen aus dem Getto Lodz/Litzmann- Fachbeitrag: Chemnitz, Brühl. – In: moderneREGIO- stadt, September 1942 / hrsg. und kommentiert von NAL : Online-Magazin für Kulturlandschaften der Angela Genger, Andrea Löw u. Sascha Feuchert. Aus Nachkriegsmoderne ; (2015, 2) ; Fußgängerzonen-Heft dem Jiddischen übers. von Susan Hiep. – Göttingen : „Fußläufig“ / hrsg. von Sylvia Necker und Daniel Bar- Wallstein, 2015. – 151 S. tetzko = http://www.moderne-regional.de/fachbeitrag- chemnitz-die-bruehl/ Das Getto Litzmannstadt (Lodz), Józef Zelkowicz und die „Allgemeine Gehsperre“ im September 1942. – In: Schöner Schwan oder hässliches Entlein? : der Ham- Jósef Zelkowicz : in diesen albtraumhaften Tagen : Ta- burger Cityhof wird wahrscheinlich abgebrochen. – In: gebuchaufzeichnungen aus dem Getto Lodz/ Litzmann- db-Metamorphose ; 10.2015. – (2015), S. 144–145. = stadt, September 1942 / hrsg. und kommentiert von http://www.db-bauzeitung.de/db-metamorphose/mel- Angela Genger, Andrea Löw und Sascha Feuchert. – dungen/schoener-schwan-oder-haessliches-entlein/ Göttingen: Wallstein, 2015, – S. 129–139.

Documenting as a „Passion and Obsession“ : Photo- graphs from the Lodz (Litzmannstadt) Ghetto. – In: Central European History. – 48 (2015), S. 387-404.

■ 82 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Eva Oberloskamp: Mehr als Menschenrechte : die Bundesrepublik Deutsch- Auf dem Weg in den Überwachungsstaat? : elektronische land und die Konferenz über Sicherheit und Zu- Datenverarbeitung, Terrorismusbekämpfung und die sammenarbeit in Europa (KSZE). – In: Geschichte in Anfänge des bundesdeutschen Datenschutzes in den Wissenschaft und Unterricht. – 66 (2015), S. 78-95. 1970er Jahren. – In: Ausnahmezustände : Entgrenzungen und Regulierungen in Europa während des Kalten Krieges Florian Peters: 2015 / hrsg. von Cornelia Rauh-Kühne. – Göttingen: Wallstein, Peters, Florian ; Urbanek, Joanna: Traditionen des 2015. – (Veröffentlichungen des zeitgeschichtlichen Widerstands und des Warschauer Aufstands in der Op- Arbeitskreises Niedersachsen ; Bd. 28), – S. 158–176. positionsbewegung im spätsozialistischen Polen. – In: Gegengeschichte : Zweiter Weltkrieg und Holocaust im Simone de Beauvoir und der Fall Djamila Boupacha : ostmitteleuropäischen Dissens / hrsg. von Peter Hallama die Emanzipation der klassischen Intellektuellenrolle. – u. Stephan Stach. – Leipzig: Leipziger Univ.-Verl., In: Eingreifende Denkerinnen : weibliche Intellektuelle 2015. – (Schriftenreihe der Societas Jablonoviana ; Bd. im 20. und 21. Jahrhundert / hrsg. von Ingrid Gilcher- 3), – S. 79–108. Holtey. – Tübingen: Mohr Siebeck, 2015, – S. 65-78. Michael Ploetz: Simone Paulmichl: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Die kritische Edition von Hitlers „Mein Kampf“ : eine Deutschland 1985 / bearb. von Michael Ploetz, Mech- Analyse : Informationen zur wissenschaftlich kom- thild Lindemann und Christoph Johannes Franzen. mentierten Neuauflage des Instituts für Zeitgeschichte. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. von Horst – In: BuB : Forum Bibliothek und Information. – 67 Möller, Hélène Miard-Delacroix, Andreas Wirsching u. (2015) 12, S. 750-754. Gregor Schöllgen. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Olden- bourg, 2 Bde., 2016. – XCI, 2037 S. – (Akten zur Aus- Ilse Dorothee Pautsch: wärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland). Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1985 / bearb. von Michael Ploetz, Mech- Thomas Raithel: thild Lindemann und Christoph Johannes Franzen. Wandlungen des nationalgeschichtlichen Paradigmas Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. von Horst in der deutsch-französischen Geschichtsschreibung des Möller, Hélène Miard-Delacroix, Andreas Wirsching u. 20. Jahrhunderts. – In: Vergleich und Verflechtung : Gregor Schöllgen. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Olden- Deutschland und Frankreich im 20. Jahrhundert / hrsg. bourg, 2 Bde., 2016. – XCI, 2037 S. – (Akten zur Aus- von Jörn Leonhard u. Corine Defrance. – Berlin: wärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland). Schmidt, 2015. – (Studien des Frankreich-Zentrums der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ; Bd. 22), – S. Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- 279-298. nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Christian Rau: Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor Nationalbibliothek im geteilten Land : eine Projekts- Schöllgen, Hermann Wentker u. Andreas Wirsching. kizze zur Erforschung der Geschichte der Deutschen Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Göttingen : Bücherei in der SBZ/DDR (1945–1989/90) : die Deut- Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. – 834 S. sche Bücherei und die SED: Selbstbehauptung oder Verflechtung?. – In: Dialog mit Bibliotheken. – 27 Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- (2015) 2, S. 38-43. nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Der Catalogus Professorum Lipsiensium als kollaborative Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor Wissensbasis : Bilanz und Perspektiven / Christian Au- Schöllgen, Hermann Wentker und Andreas Wirsching. gustin u. Christian Rau. – In: Jahrbuch für Universi- Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Bonn : bpb, tätsgeschichte. – 16 (2013)/2015), S. 181-200. Bundeszentrale für politische Bildung, 2015. – (Schrif- tenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung ; Bd. Clara, Max. – In: Sächsische Biografie / hrsg. vom In- 1639). – 834 S. stitut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. Bearb. von Martina Schattkowsky, – Online-Ausgabe. Matthias Peter: = http://saebi.isgv.de/biografie/Max_Clara_(1899–1966) Die Bundesrepublik im KSZE-Prozess : 1975 - 1983 ; die Umkehrung der Diplomatie. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2015. – XII, 591 S. – (Quellen und Dar- stellungen zur Zeitgeschichte ; Bd. 105).

■ 83 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Fröhlich, Paul Albert. – In: Sächsische Biografie / hrsg. Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Zeitgeschichte vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskun- im Gespräch ; Bd. 22), – S. 99–108. de e.V. Bearb. von Martina Schattkowsky, – Online- Ausgabe. = http://saebi.isgv.de/biografie/Paul_Froeh- Erinnerungen sowjetischer Besatzungssoldaten an den lich_(1913–1970) ostdeutschen Nachkriegsalltag 1945 bis 1949. – In: Er- innerung an Diktatur und Krieg : Brennpunkte des kul- Schumann, Horst. – In: Sächsische Biografie / hrsg. turellen Gedächtnisses zwischen Russland und Deutsch- Institut für Zeitgeschichte vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskun- land seit 1945 / hrsg. von Andreas Wirsching, Jürgen de e.V. Bearb. von Martina Schattkowsky, – Online- Zarusky u. Alexander Tschubarjan. – Berlin [u.a.]: De Ausgabe. = http://saebi.isgv.de/biografie/Horst_Schu- Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Quellen und Darstellun- mann_(1924–1993) gen zur Zeitgeschichte ; Bd. 107), – S. 363-375.

Nadine Recktenwald: Thomas Schlemmer: Vom Kunden zum Vagabund : der Versuch der Adres- Ordnung und Protest : eine gesamtdeutsche Protestge- sierung der Landstraße durch die Bruderschaft der Va- schichte von 1949 bis heute / hrsg. von Martin Löhnig, gabunden. – In: Jahrbuch : Freunde der Monacensia Mareike Preisner u. Thomas Schlemmer. – Tübingen : e.V. – (2015), S. 247-263. Mohr Siebeck, 2015. – VIII, 307 S.

Yuliya von Saal: Zweierlei Zukunft : Betriebsschließungen in der „Anonyma – eine Frau in Berlin“ : Deutsche Diskussio- Bundesrepublik als Chance und Bedrohung. – In: Ord- nen und russische Reaktionen. – In: Erinnerung an nung und Protest : eine gesamtdeutsche Protestge- Diktatur und Krieg : Brennpunkte des kulturellen Ge- schichte von 1949 bis heute / hrsg. von Martin Löhnig, dächtnisses zwischen Russland und Deutschland seit Mareike Preisner u. Thomas Schlemmer. – Tübingen: 1945 / hrsg. von Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky u. Mohr Siebeck, 2015, – S. 175–192. Alexander Tschubarjan. – Berlin [u.a.]: De Gruyter Ol- denbourg, 2015. – (Quellen und Darstellungen zur Zeit- Die „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte“ : Qualitätssi- geschichte ; Bd. 107), – S. 329-344. cherung und redaktionelle Arbeit vor der Herausforde- rung des digitalen Zeitalters. – In: Bibliometrie ; Chel’sinkskij process i raspad Sovetskogo Sojuza. – In: 4.2015. – (2015), S. 20/1-20/4 = http://www.bibliome- Istoričeskij žurnal : naučnye issledovanija. – 24 (2014) trie-pf.de/article/viewFile/214/289 6, S. 635-659. Radicalizzazione e guerra totale : il Reich tedesco nell’- Prijem Aleksandra Solženicyna u Genricha Bellja – anno decisivo del 1943. – In: 1943: Strategie militari, god 1974. – In: Rossija – Germanija : vechi sovmestnoj collaborazionismi, Resistenze / a cura di Monica Fiora- istorii v kollektivnoj pamjati / hrsg. von A. Čubarjan u. vanzo e Carlo Fumian. – Roma: Viella, 2015, – S. 77-97. H. Möller. – Moskva : Gaugn Press, 2015. – S. 305-316.

Elke Scherstjanoi: Moskaus Spuren in Ostdeutschland : 1945 bis 1949 ; Aktenerschließung und Forschungspläne / hrsg. von Detlev Brunner u. Elke Scherstjanoi. – Berlin : De Gruy- ter Oldenbourg, 2015. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Bd. 22). – 148 S.

Brunner, Detlev ; Scherstjanoi, Elke: 20 Jahre SMAD- Forschung in Deutschland. – In: Moskaus Spuren in Ostdeutschland : 1945 bis 1949 ; Aktenerschließung und Forschungspläne / hrsg. von Detlev Brunner u. Elke Scherstjanoi. – Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Bd. 22), – S. 7–16.

Besatzungsherrschaft als soziale Praxis : Quellen für sozial- und kulturgeschichtliche Zugänge im SMAD- Bestand. – In: Moskaus Spuren in Ostdeutschland : 1945 bis 1949 ; Aktenerschließung und Forschungs- Zeitzeuge Hans-Jochen Vogel meldet sich bei der Podiumsdiskussion pläne / hrsg. von Detlev Brunner u. Elke Scherstjanoi. – über Franz-Josef Strauß zu Wort.

■ 84 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Daniel Schlögl: Politics and Time from the 1960s to the 1980s. – Mün- Bibliografischer Informationsdienst der Bibliothek des chen : Beck, 2015. – S. 290-422 – (Journal of Modern Instituts für Zeitgeschichte / Red.: Matthias Krebs u. European History ; Bd. 13,3). Daniel Schlögl. – Ausg. 01–12, 2015 = http://www.ifz- muenchen.de/bibliothek/literatursuche/bibliografi- Reconfiguring the Future? : Politics and Time from the scher-informationsdienst/pdf-archiv/pdf-archiv-2014- 1960s to the 1980s – introduction. – In: Journal of Mo- 2015 2015/ dern European History. – 13 (2015), S. 306-316.

„Wenn das der Führer wüsste …“ : Hitler im Visier von Rethinking Progress : on the Origin of the Modern Su- Witz, Karikatur und Satire / Konzeption der Ausstel- stainability Discourse, 1970 - 2000. – In: Journal of lung: Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte. Ver- Modern European History. – 13 (2015), S. 377-400. antwortlich: Daniel Schlögl. – München : Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, Bibliothek, 2014. – 6 S. Martina Steber: Germany and „The West“ : the History of a Modern Michael Schwartz: Concept / hrsg. von Riccardo Bavaj u. Martina Steber. – Gewinner und Verlierer : Beiträge zur Geschichte der New York [u.a.] : Berghahn Books, 2015. – IX, 317 S. Homosexualität in Deutschland im 20. Jahrhundert / hrsg. von Norman Domeier, Rainer Nicolaysen, Maria Germany and „The West“. The Vagaries of a Modern Borowski, Martin Lücke u. Michael Schwartz. – Göttin- Relationship. – In: Germany and „The West“ : the Hi- gen : Wallstein, 2015. – (Hirschfeld-Lectures ; Bd. 7). – story of a Modern Concept / hrsg. von Riccardo Bavaj 109 S. u. Martina Steber. – New York [u.a.]: Berghahn Books, 2015, – Oxford 2015, S. 1-37. Entkriminalisierung und Öffentlichkeit : mediale Reak- tionen zur Reform des Homosexuellen-Strafrechts in „The West“, Tocqueville and West German conserva- der Bundesrepublik Deutschland 1969–1980. – In: Ge- tism from the 1950s to the 1970s. – In: Germany and winner und Verlierer : Beiträge zur Geschichte der Ho- „The West“ : the History of a Modern Concept / hrsg. mosexualität in Deutschland im 20. Jahrhundert / hrsg. von Riccardo Bavaj u. Martina Steber. – New York von Norman Domeier, Rainer Nicolaysen u. Maria Bo- [u.a.]: Berghahn Books, 2015, – S. 230-245. rowski. – Göttingen: Wallstein, 2015. – (Hirschfeld- Lectures ; Bd. 7 ), – S. 79-93. A better tomorrow : making sense of time in the Con- servative Party and the CDU/CSU in the 1960s and Flucht und Vertreibung als Folge des Zweiten Welt- 1970s. – In: Journal of Modern European History. – 13 kriegs. – In: 1945 - Niederlage und Neubeginn / hrsg. (2015), S. 317-337. von Ernst Piper. – Köln: Ed. Lingenstiftung, 2015. – (Edition Lingen Stiftung), – S. 70-83. Sebastian Voigt: Der jüdische Mai ‘68 : Pierre Goldman, Daniel Cohn- Homosexuelle im Nationalsozialismus : neue For- Bendit und André Glucksmann im Nachkriegsfrank- schungsperspektiven zu Lebenssituationen von lesbi- reich. – Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. – schen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Men- 383 S. – (V&R Academic ; Bd. 22). schen 1933 bis 1945 / hrsg. von Michael Schwartz. – Bonn : Bundeszentrale für Politische Bildung, 2015. – Jewish and Non-Jewish Spaces in Urban Context / (Schriftenreihe / Bundeszentrale für Politische Bildung hrsg. von Alina Gromova, Felix Heinert u. Sebastian ; Bd. 1572). – 144 S. Voigt. – Berlin : Neofelis, 2015. – (Jüdische Kulturge- schichte in der Moderne ; Bd. 4). – 302 S. Elke Seefried: Zukünfte : Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung ; „Es war mir nicht möglich, zu schweigen über das Er- 1945 - 1980. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, lebte.“ : über die Bedeutung des Kravčenko-Prozesses 2015. – X, 575 S. – (Quellen und Darstellungen zur 1949 in Paris für die politische Entwicklung Margarete Zeitgeschichte ; Bd. 106). Buber-Neumanns. – In: Jahrbuch für historische Kom- munismusforschung – (2015), S. 161–180. Die Gestaltbarkeit der Zukunft und ihre Grenzen : zur Geschichte der Zukunftsforschung. – In: Zeitschrift für Das bewegte Leben eines jüdischen Gewerkschafters : Zukunftsforschung. – (2015, 1). = http://www.zeit- eine biografische Skizze zu Jakob Moneta. – In: Sozial- schrift-zukunftsforschung.de/ausgaben/2015/ausgabe– wissenschaftliche Literatur-Rundschau. – 70 (2015), S. 1/4264 84–100.

■ 85 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Veröffentlichungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Kampf für Menschenrechte, Kampf gegen Totalita- Gorbatschow in Bonn 1989 : ein historischer Staatsbe- rismus : über politische Entwicklung André Glucks- such aus westdeutscher und aus ostdeutscher Sicht. – In: manns, seine jüdische Herkunft und seine Beziehung Vergleich als Herausforderung : Festschrift zum 65. Ge- zu Raymond Aron. – In: Jahrbuch zur Liberalismus- burtstag von Günther Heydemann / hrsg. von Andreas Forschung. – 27 (2015 ), S. 239-259. Kötzing u. Uwe Backes. – Göttingen [u.a.] : Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. – (Schriften des Hannah-Arendt-Insti- Kein Zionist, aber pro-zionistisch : über Eduard Bern- tuts für Totalitarismusforschung ; Bd. 57), – S. 277-299. Institut für Zeitgeschichte steins Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus und dem Zionismus. – In: Zionismus : Theorien des jüdischen Vom Gegner zum Partner : Gorbatschow und seine Po- Staates / hrsg. von Samuel Salzborn. – Baden-Baden : litik im Urteil Helmut Kohls. – In: Historisch-politische Nomos, 2015. – (Staatsverständnisse ; Bd. 76), – S. 53-74. Mitteilungen. – 22 (2015), S. 1–34.

„Treblinka“. – In: Enzyklopädie jüdischer Geschichte Vom Zweiten Kalten Krieg zum Ende des Ost-West- und Kultur / im Auftrag der Sächsischen Akademie der Konflikts : Wandel der Weltpolitik und Revolution der Wissenschaften zu Leipzig hrsg. von Dan Diner. – Staatenwelt (1979–1991). – In: Historische Mitteilun- Stuttgart [u.a.] : Metzler, 2015. – (Ta - Z ; Bd. 6), – S. gen. – 27 (2015), S. 244–272. 159–164. Andreas Wirsching: Thomas Vordermayer: Demokratie und Globalisierung : Europa seit 1989. – Bildungsbürgertum und völkische Ideologie : Konstitu- München : Beck, 2015. – 248 S. – (C. H. Beck Paperback; tion und gesellschaftliche Tiefenwirkung eines Netz- Bd. 1989). werks völkischer Autoren : (1919–1959). – Berlin [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2016. – IX, 470 S. – (Quellen Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik und Darstellungen zur Zeitgeschichte ; Bd. 109). Deutschland 1985 / bearb. von Michael Ploetz, Mech- thild Lindemann und Christoph Johannes Franzen. Petra Weber: Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. von Horst Carlo Schmid : einer der wirkungsmächtigsten Väter Möller, Hélène Miard-Delacroix, Andreas Wirsching u. des Grundgesetzes. – In: … Jahre Geschichtsverein Gregor Schöllgen. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Olden- Leinfelden-Echterdingen / hrsg. vom Geschichtsverein bourg, 2 Bde., 2016. – XCI, 2037 S. – (Akten zur Aus- Leinfelden-Echterdingen e.V. – Stuttgart: Scheufele, wärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland). 2015. – (30 Jahre Geschichtsverein Leinfelden-Echter- dingen : Beiträge 2006 – 2015 ; Bd. 3), – S. 295-313. Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im Hermann Wentker: Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Der Mauerfall und die deutsche Einheit. – In: Die Berli- Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor ner Mauer : Ausstellungskatalog der Gedenkstätte Ber- Schöllgen, Hermann Wentker und Andreas Wirsching. liner Mauer / hrsg. von Axel Klausmeier. – Berlin : Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Göttingen : Links, 2015, – S. 299-301. Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. – 834 S.

Die Einheit : Das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor Schöllgen, Hermann Wentker u. Andreas Wirsching. Schöllgen, Hermann Wentker und Andreas Wirsching. Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Göttingen : Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Bonn : bpb, Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. – 834 S. Bundeszentrale für politische Bildung, 2015. – (Schrif- tenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung ; Bd. Die Einheit : das Auswärtige Amt, das DDR-Außenmi- 1639). – 834 S. nisterium und der Zwei-plus-Vier-Prozess / hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Erinnerung an Diktatur und Krieg : Brennpunkte des kul- Berlin von Horst Möller, Ilse Dorothee Pautsch, Gregor turellen Gedächtnisses zwischen Russland und Deutsch- Schöllgen, Hermann Wentker u. Andreas Wirsching. land seit 1945 / hrsg. von Andreas Wirsching, Jürgen Za- Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger. – Bonn : bpb, rusky, Alexander Tschubarjan u. Viktor Ischtschenko. – Bundeszentrale für politische Bildung, 2015. – (Schrif- Berlin [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 2015. – (Quellen tenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung ; Bd. und Darstellungen zur Zeitgeschichte ; Bd. 107). – X, 1639). – 834 S. 390 S.

■ 86 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Veröffentlichungen JAHRESBERICHT – Fortschritt Europa? : die Katastrophen des 20. Jahr- Jürgen Zarusky: hunderts und unsere Gegenwart. – In: Ein soziales Eu- Cholokost: 70 let spustja : materialy Meždunaronogo ropa ist das Ziel : die Katastrophen des 20. Jahrhun- Foruma i 9-j Meždunarodnoj konferencii „Uroki Cholo- derts und die Entwicklung der sozialen Demokratie / kosta i sovremennaja Rossija“ / hrsg. von Ilya Altman, hrsg. von Stefan Berger u. Wolfgang Jäger. – Bochum: Igor Kotler u. Jürgen Zarusky. – Moskva : Centr „Cho-

Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets, 2015. – (SBR- lokost“, 2015. – (Rossijskaja biblioteka Cholokosta). – 2015 Schriften ; Bd. 38), – S. 31-42. 350 S.

Gehören Markt und Moral zusammen? : über ein histo- Dachau kak mesto raznych pamjatei : memorializacija risches Dilemma des Liberalismus. – In: Liberalismus Cholokosta i drugich nacistkich prestuplenij v odnom im 20. Jahrhundert / hrsg. von Anselm Doering-Man- konclagere. – In: Cholokost: 70 let spustja : materialy teuffel. – Stuttgart: Steiner, 2015. – (Wissenschaftliche Meždunaronogo Foruma i 9-j Meždunarodnoj konfe- Reihe / Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus rencii „Uroki Cholokosta i sovremennaja Rossija“ / ; Bd. 12), – S. 35-53. hrsg. von Ilya Altman, Igor Kotler u. Jürgen Zarusky. – Moskva : Centr „Cholokost“, 2015. – (Rossijskaja bi- Bismarck und das Problem eines deutschen „Sonder- blioteka Cholokosta), – S. 146–155. wegs“. – In: Bismarck [APuZ = Aus Politik und Zeitge- schichte. – 65 (2015) 13], S. 9–15. Erinnerung an Diktatur und Krieg : Brennpunkte des kulturellen Gedächtnisses zwischen Russland und Hitler, Mein Kampf : eine kritische Edition des Instituts Deutschland seit 1945 / hrsg. von Andreas Wirsching, für Zeitgeschichte. – In: Hitlers „Mein Kampf“ [APuZ = Jürgen Zarusky, Alexander Tschubarjan u. Viktor Aus Politik und Zeitgeschichte. – 65 (2015) 43-45], S. Ischtschenko. – Berlin [u.a.] : De Gruyter Oldenbourg, 9–16. 2015. – (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte ; Bd. 107). – X, 390 S. Privatheit. – In: München und der Nationalsozialismus : Katalog des NS-Dokumentationszentrums München / Sowjetische Opfer von Krieg und nationalsozialisti- hrsg. von Winfried Nerdinger, Hans Günter Hockerts u. scher Verfolgung in der bundesdeutschen Erinnerungs- Marita Krauss. – München: Beck, 2015, – S. 443-449. kultur. – In: Erinnerung an Diktatur und Krieg : Brenn- punkte des kulturellen Gedächtnisses zwischen Privacy. – In: Munich and National Socialism : Catalo- Russland und Deutschland seit 1945 / hrsg. von An- gue of the Munich Documentation Centre for the Hi- dreas Wirsching, Jürgen Zarusky, Alexander Tschubar- story of National Socialism / ed. by Winfried Nerdin- jan u. Viktor Ischtschenko. – Berlin [u.a.]: De Gruyter ger, Hans Günter Hockerts and Marita Krauss. – Oldenbourg, 2015. – (Quellen und Darstellungen zur München: Beck, 2015, – S. 439-445. Zeitgeschichte ; Bd. 107), – S. 227-245.

Theaterstück: „Der Kaufmann von Venedig“ : Kurzbei- Der „Fall Theodor Eschenburg“ und das Institut für trag im Programmheft. – München: Münchner Kam- Zeitgeschichte : offene Fragen und neue Perspektiven / merspiele, 2015, – S. 38-39. Hans Woller u. Jürgen Zarusky. – In: Mitgemacht : Theodor Eschenburgs Beteiligung an „Arisierungen“ Toward a New Europe? : Knowledge as a Transformatio- im Nationalsozialismus / hrsg. von Rainer Eisfeld. – nal Resource since the 1970s : 28th Annual Lecture of Wiesbaden : Springer VS, 2016, – S. 334-350. the GHI, Washington DC, November 13, 2014. – In: Bul- letin of the German Historical Institute. – (2015), S. 7-22. Germanskaja revoljucija 1918–1919 gg. v novejšich issledovanijach i obščestvennom soznanii. – In: Istori- Weltpolitik in Akten : zum Abschied von Horst Möller českij žurnal : naučnye issledovanija. – 5 (2015) 3, S. als Hauptherausgeber der Akten zur Auswärtigen Poli- 280–287. tik der Bundesrepublik Deutschland. – In: Vierteljahrs- hefte für Zeitgeschichte. – 63 (2015), S. 453-455. Die Beziehungen der deutschen Sozialdemokratie zu Russland bzw. der UdSSR während der Weimarer Re- Hans Woller: publik. – In: Sozialreformismus und radikale gesell- Der „Fall Theodor Eschenburg“ und das Institut für schaftliche Transformation : historische Debatten in Zeitgeschichte : offene Fragen und neue Perspektiven / der Sozialdemokratie in Deutschland und Russland / Hans Woller u. Jürgen Zarusky. – In: Mitgemacht : hrsg. von Rudolf Traub-Merz. – Moskva: ROSSPEN, Theodor Eschenburgs Beteiligung an „Arisierungen“ 2015, – S. 110–115. = http://library.fes.de/pdf-files/bue- im Nationalsozialismus / hrsg. von Rainer Eisfeld. – ros/moskau/11338.pdf Wiesbaden : Springer VS, 2016, – S. 334-350.

■ 87 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Lehrtätigkeit

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Widerstand als „Hochverrat“ : politische Justiz, Geg- Übung „Grundprobleme der Zeitgeschichte nach 1945“ nerspektrum und Widerstandsbegriff. – In: Widerstand im Wintersemester 2015/16 an der Ludwig-Maximili- im „Dritten Reich“ : Kolloquium an der Staatsbiblio- ans-Universität München. thek zu Berlin im Mai 2014 / hrsg. von Klaus G. Saur. – Frankfurt am Main : Klostermann, 2015. – (Kloster- Christian Hartmann: mann Rote Reihe ; Bd. 78), – S. 45-60. Exkursion zum Thema „Die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866“ nach Dresden, Jičín und Hradec Krá- Institut für Zeitgeschichte Widerstand und Regimeloyalität. – In: München und lové (Tschechien) im Rahmen des Lehrgangs General- der Nationalsozialismus : Katalog des NS-Dokumenta- stabs- und Admiralsstabsdienst an der Führungsakade- tionszentrums München / hrsg. von Winfried Nerdin- mie der Bundeswehr in Hamburg vom 17. bis 21. ger, Hans Günter Hockerts u. Marita Krauss. – Mün- August. chen: Beck, 2015, – S. 508-517. Jens Hofmann: Zametki k vosstaniju v Dachau 28 aprelja 1945 g. – In: Proseminar „Die deutsch-amerikanischen Beziehungen Germanija: gosudarstvo, obščestvo, čelovek : sbornik in den 1960er und 1970er Jahren“ im Sommersemester naučnych statej / hrsg. von L. N. Korneva. – Kemerovo 2015 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. : Rossijskaja biblioteka cholokosta, 2015, S. 118–124. Dierk Hoffmann: Oberseminar „Geheimdienste im Kalten Krieg. Deutsch- land und die internationalen Mächte 1941–1968“ mit Lektürekurs im Wintersemester 2014/15 an der Univer- Lehrtätigkeit sität Potsdam.

Frank Bajohr: Oberseminar „Nachkriegszeit. Deutschland unter alli- Übung „Holocaust und Täterforschung. Entwicklung, ierter Besatzung 1945–1949“ mit Lektürekurs im Som- Ertrag und Perspektiven eines Forschungsansatzes“ im mersemester 2015 an der Universität Potsdam. Wintersemester 2014/15 am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München. Johannes Hürter: Hauptseminar „Auftragsforschung zur NS-Belastung Vertiefungskurs „Jenseits von Täter, Opfer, Bystander: von Bundesbehörden. Ein geschichtspolitischer Boom Gesellschaftsgeschichte des Holocaust“ mit Andreas und seine wissenschaftlichen Erträge“ im Sommerse- Wirsching im Sommersemester 2015 am Historischen mester 2015 an der Johannes Gutenberg-Universität Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Mainz. chen. Andrea Löw: Übung „Verdrängung, Existenzvernichtung, ‚Arisie- Leitung der Masterclass „The Bystander in Holocaust rung‘ und Restitution. Zu den materiellen Dimensio- History“ gemeinsam mit Jan Grabowski am 24. Sep- nen von Judenverfolgung“ im Wintersemester 2015/16 tember im Duitsland Instituut Amsterdam. am Historischen Seminar der Ludwigs-Maximilians- Universität München. Sylvia Necker: Seminar „Erinnern an wen und was? Geschichtspolitik Magnus Brechtken: und Erinnerungskulturen im Stadtraum Hamburgs“ im Vorlesung „Von Bismarck zu Merkel. Deutsche Außen- Frühjahrstrimester 2015 an der Bucerius Law School in politik von der Reichsgründung zur Gegenwart“ im Hamburg. Sommersemester 2015 an der Ludwig-Maximilians- Universität München. Seminar „Es grünt in Hamburg. Hamburgs Grünpla- nung in historischer und gegenwärtiger Perspektive“ Axel Drecoll: im Frühjahrstrimester 2015 an der Helmut-Schmidt- Übung „Zeitalter der Weltkriege“ im Wintersemester 2014 Universität in Hamburg. /15 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Schlüsselkompetenzen-Seminar „Professionelle Poster- Bernhard Gotto: gestaltung für Historiker/innen“ im Wintersemester Basiskurs „Frankreich nach Charles de Gaulle – Um- 2015/2016 an der Leibniz-Universität in Hannover. brüche und Wandel der Fünften Republik (1965–1985)“ im Wintersemester 2014/15 an der Ludwig-Maximili- ans-Universität München.

■ 88 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Lehrtätigkeit JAHRESBERICHT – Eva Oberloskamp: Hauptseminar „‚Nach dem Boom‘. Wirtschaft, Gesell- Übung „Intellektuellengeschichte. Methodische Ansät- schaft, Politik der 1970er und 1980er Jahre in der ze und Fallbeispiele (19. und 20. Jahrhundert)“ im Bundesrepublik und den westlichen Industriestaaten“ Sommersemester 2015 an der Ludwig-Maximilians- im Sommersemester 2015 an der Universität Augsburg. Universität München. 2015 Thomas Raithel: Vertiefungs- und Aufbaukurs „‚Weimar‘ in Geschichts- schreibung und kollektiver Erinnerung von 1945 bis zur Gegenwart“ im Sommersemester 2015 an der Lud- wigs-Maximilians-Universität München.

Oberseminar (gemeinsam mit Thomas Schlemmer und Andreas Wirsching) im Wintersemester 2014/15, im Sommersemester 2015 und im Wintersemester 2015/16 an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Elke Scherstjanoi: Hauptseminar „Der 17. Juni 1953 in der DDR – volks- wirtschaftliche und sozialgeschichtliche Betrachtungen“ im Wintersemester 2014/2015 an der TU Chemnitz.

Übung „Rotkäppchen und das Bein der Großmutter. Ei- ne Märchenrezeptionsanalyse“ im Wintersemester Elke Seefried beim Workshop des Forschungsclusters „Transformationen“. 2015/2016 an der TU Chemnitz. Hauptseminar „Die ‚zweite Geschichte‘ des Nationalso- Übung „Zitieren und Belegen“ im Wintersemester zialismus: Der Umgang mit der NS-Vergangenheit 2015/2016 an der TU Chemnitz. nach 1945“ im Wintersemester 2015/16 an der Univer- sität Augsburg. Thomas Schlemmer: Vorlesung „Die ‚Bonner Republik‘. Die Geschichte der Michael Schwartz: Bundesrepublik Deutschland 1949–1990“ im Winterse- Hauptseminar „Der Erste Weltkrieg im Spielfilm. The- mester 2014/2015 an der Ludwig-Maximilians-Univer- men, Deutungen, Ausblendungen“ im Wintersemester sität München. 2014/15 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Oberseminar (gemeinsam mit Thomas Raithel und An- dreas Wirsching) im Wintersemester 2014/15, im Som- Hauptseminar „Das Jahr 1915 – Dammbruch für ethni- mersemester 2015 und im Wintersemester 2015/16 an sche ‚Säuberungen‘ im Ersten Weltkrieg“ im Sommer- der Ludwig-Maximilians-Universität München. semester 2015 an der Westfälischen Wilhelms-Univer- sität Münster. Hauptseminar/Vertiefungskurs „Das Bayerische Parla- ment und das Erbe des Nationalsozialismus“ im Som- Hauptseminar „Normalisierung oder Skandalisierung? mersemester 2015 an der Ludwig-Maximilians-Univer- Homosexualität und Öffentlichkeit im deutschen Kai- sität München. serreich 1871–1914“ im Wintersemester 2015/16 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Vorlesung „Der italienische Faschismus im europäi- schen Kontext 1919–1945“ im Wintersemester Martina Steber: 2015/16 an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Seminar „Grundprobleme der Zeitgeschichte nach chen. 1945“ (Lehramt Sozialkunde) im Sommersemester 2015 an der LMU München. Elke Seefried: Vorlesung „Die ‚alte‘ Bundesrepublik 1949–1989/90“ Sebastian Voigt: im Wintersemester 2014/15 an der Universität Augs- Bachelorseminar „Die Geschichte der deutschen Arbei- burg. terbewegung von den Anfängen bis zum Zweiten Welt- krieg“ im Sommersemester 2015 an der Universität Leipzig.

■ 89 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Bachelorseminar „Antisemitismus und ‚Judenfrage‘ im Frank Bajohr: 19. Jahrhundert“ im Wintersemester 2015/16 an der Einführungsvortrag „Innenansichten aus Deutschland Universität Leipzig. 1945” im Rahmen der Tagung „Innenansichten Deutschland 1945” in der Evangelischen Akademie Andreas Wirsching: Tutzing am 9. Januar. Vertiefungskurs/Hauptseminar „Westdeutschland 1945–1965: Besatzung – Wiederaufbau – Politik und Filmgespräch Obersalzberg über die Dokumentation Institut für Zeitgeschichte Gesellschaft“ im Wintersemester 2014/15 an der Lud- „Das radikal Böse“ in der Dokumentation Obersalzberg wig-Maximilians-Universität München. am 3. März.

Vertiefungskurs/Hauptseminar (zusammen mit Frank Interview und öffentliches Statement auf der Abschlus- Bajohr) „Jenseits von Täter, Opfer, Bystander: Gesell- spräsentation des EHRI-Projekts in Berlin am 26. März. schaftsgeschichte des Holocaust “ im Sommersemester 2015 an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Vortrag „Lost in Details? Neuere Tendenzen der Holo- chen. caust-Forschung“ im Hamburger Institut für Sozialfor- schung am 31. März. Vorlesung „Der Nationalsozialismus und das Problem der Kontinuität der deutschen Geschichte von ca. 1880 Vortrag und Buchvorstellung „Alfred Rosenberg. Die bis 1950“ im Wintersemester 2015/16 an der Ludwig- Tagebücher 1934–1944“ im IfZ München am 16. April, Maximilians-Universität München. im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin am 21. April, in der Forschungsstelle für Zeit- Oberseminar (gemeinsam mit Thomas Raithel und Tho- geschichte in Hamburg am 23. April und im Dokumen- mas Schlemmer) im Wintersemester 2014/15, im Som- tationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg mersemester 2015 und im Wintersemester 2015/16 an am 25. September. der Ludwig-Maximilians-Universität München. Vortrag „Neuere Tendenzen der Holocaust-Forschung“ in der Villa ten Hompel in Münster am 13. Mai.

Vortrag „German Past, Morality and Realpolitik. Erik Vorträge und Diskussionsleitungen Blumenfeld and the Beginning of Diplomatic Relations with Israel“ im Rahmen der Tagung „Beyond Diploma- Heike Amos: cy. 50 Years of German Israeli Relations“ der Fritz Vortrag „Die Vertriebenen und das Ministerium für Thyssen Stiftung in Köln am 21. Mai. Staatssicherheit 1949–1989“ im Rahmen des BJO- Frühjahrsseminars „Deutschland und (die) Ostpreußen Vortrag „Vom Herrschaftssystem zur Volksgemein- im 20. Jahrhundert“ in Bad Pyrmont am 21. Februar. schaft. Der lange Weg zu einer Gesellschaftsgeschichte der NS-Zeit“ im Rahmen der Tagung „Vermittlungspo- Vortrag „Das Auswärtige Amt und die Wiedervereini- tenzial der ‚NS-Volksgemeinschaft‘. Der fachdidakti- gung“ mit Tim Geiger im Rahmen der Konferenz „Eu- sche Gehalt eines wissenschaftlichen Analysekonzep- ropa und die deutsche Einheit. Perzeptionen – Reaktio- tes“ des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- und nen – Entscheidungen“ des Instituts für Neuzeit- und Regionalgeschichte in Schleswig am 28. Mai. Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akade- mie der Wissenschaften, des Österreichischen Staatsar- Vortrag „Alfred Rosenberg, the Holocaust, and the War chivs, des Institut für Zeitgeschichte der Universität of Destruction in the East. Recent Findings from the Wien und der Universität Hildesheim in Wien am 1. Rosenberg Diaries“ im Rahmen der Tagung „The Holo- und 2. Oktober. caust. 70 Years Later. Ninth International Conference ‚Holocaust Lessons and Contemporary Russia’“ in Mos - Buchvorstellungen „SED-Deutschlandpolitik 1961– kau am 22. Juni. 1989“ und „Die Einheit. Das Auswärtige Amt, das DDR- Außenministerium und der Zwei-plus-Vier-Prozess“ Moderation und Diskussionsleitung des Panels „Gesell- im Grenzlandmuseum und in der Bildungsstätte Eichs- schaftliche Akteure zwischen Selbstmobilisierung, Be- feld in Duderstadt/Teistungen am 3. Dezember. harrung und Eigensinn“ im Rahmen der Tagung „Der Ort der Volksgemeinschaft in der deutschen Gesell- schaftsgeschichte“ in Hannover am 25. Juni.

■ 90 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Präsentation des Work Packages 4 („Promoting Trans- Magnus Brechtken: National Access to Research Infrastructures“) im Rah- Vortrag „Albert Speer und die Legenden vom unpoliti- men des General Partner Meetings des EHRI-Projekts schen Techniker“ im Rahmen des Montagskolloquiums in Brüssel am 30. Juni. des Münchner Zentrums für Wissenschafts- und Tech- nikgeschichte im Deutschen Museum in München am

Einführungsvortrag „Teaching the Holocaust. Pro- 26. Januar. 2015 blems and Perspectives“ im Rahmen des „Summit on Teaching the Holocaust at German Universities“ des Podiumsgespräch „‚Mein Kampf‘ – eine kritische Edi- Mandel Centers for Advanced Holocaust Studies und tion“ mit Michael Wildt in der Topographie des Terrors des Zentrums für Holocaust-Studien in Washington in Berlin am 17. Februar. D.C. am 20. Juli.

Vortrag „Verdrängung ohne Rechtsgrundlage. Juden in Bädern und Kurorten vor und nach 1933“ auf der Ta- gung „Die Nürnberger Gesetze. 80 Jahre danach“ im Kammergericht Berlin am 15. September.

Einführung und Präsentation des Zentrums für Holo- caust-Studien im Rahmen des „Workshop on Research at German Memorial Sites and Documentation Cen- ters“ des Mandel Centers for Advanced Holocaust Stu- dies und des Zentrums für Holocaust-Studien in Was- hington D.C. am 26. und 29. Oktober.

Online-Lecture „German Documents and the Holo- caust“ für Yad Vashem/EHRI Work Package 4 in Mün- chen am 18. November. Magnus Brechtken in der Topographie des Terrors. Vortrag „Trends of Holocaust Research“ auf dem „Itali- an Teacher Seminar“ in der Topographie des Terrors in Vortrag „Auftragsforschung und Zeitgeschichtswissen- Berlin am 2. Dezember. schaft“ und Teilnahme an der Podiumsdiskussion an- lässlich der Buchpräsentation „Das Auswärtige Amt in Buchvorstellung „Der Holocaust. Ergebnisse und neue der NS-Diktatur“ in München am 19. Februar. Fragen der Forschung“ mit Andrea Löw am Jena Cen- ter Geschichte des 20. Jahrhunderts in Jena am 3. De- Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsrei- zember. he zum 50. Geburtstag deutsch-israelischer Beziehun- gen in München am 28. April. Giles Bennett: Vortrag „Über mehrsprachige Metadaten zu den ver- Podiumsgespräch mit Efraim Zuroff im Rahmen der steckten Quellen: Das Beispiel deutschsprachiger Täter- Filmvorführung „The Last Nazi Hunter“ in München quellen in der European Holocaust Research Infrastruc- am 29. April. ture“ mit Veerle Vanden Daelen auf der Jahrestagung des Verbandes der Digital Humanities im deutschspra- Vortrag zur Programmatik und Wirkung von „Mein chigen Raum „Von Daten zu Erkenntnissen: Digitale Kampf“ auf der Fachtagung „‚Opa war in Ordnung!‘ Er- Geisteswissenschaften als Mittler zwischen Informa- innerungspolitik der extremen Rechten“ in Köln am tion und Interpretation“ in Graz am 26. Februar. 8. Mai.

Vortrag „The Holocaust“ auf einer Gedenkveranstal- Einführungsvortrag anlässlich der Buchpräsentation tung der US Army Base in Hohenfels am 2. April. „Alfred Flechtheim“ in München am 10. Juni.

Vortrag „Research Possibilities of the EHRI Portal“ auf Moderation des Vortrags von Jeffrey Herf zu seinem der Datenbanktagung der Gedenkstättenarchivare in Buchprojekt „At War with Israel …“ im Rahmen einer Osthofen am 2. Oktober. Wissenschaftlerbesprechung des Instituts für Zeitge- schichte in München am 16. Juni.

■ 91 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Podiumsdiskussion im Rahmen des Begleitprogramms Buchpräsentation und Diskussion der Dissertation zu der Ausstellung „GegenKunst“ in der Pinakothek „Frieden durch Kommunikation. Das ‚System Gen- der Moderne in München am 2. Juli. scher‘ und die Entspannungspolitik im Zweiten Kalten Krieg 1979–1982/83“ mit Hans-Dietrich Genscher in Podiumsdiskussion „Die Erinnerung an 1945 in den Berlin am 18. Juni. Medien 2015 oder was bleibt?“ im Rahmen der Vor- tragsreihe „1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein Vortrag „Wachstum, Ökologie, Frieden. Leitbilder und Institut für Zeitgeschichte Epochenwechsel“ der Forschungsstelle für Zeitge- Planungskonzepte bundesdeutscher Entwicklungspoli- schichte in Hamburg am 8. Juli. tik seit den 1960er Jahren“ im Rahmen der Tagung „Politische Planung in Deutschland seit den 1960er Teilnahme an der Abschlussdiskussion des Kollo- Jahren“ im IfZ Berlin am 13. November. quiums „Imperien, Nationen, Regionen: Imperiale Kon- zeptionen in Russland und Deutschland zu Beginn des Vortrag „Vertrauen, Krise und Konflikt: Der KSZE-Pro- 20. Jahrhunderts“ in Moskau am 10. Juli. zess und das Kriegsrecht in Polen 1981“ im Rahmen der Ringvorlesung des Berliner Kollegs Kalter Krieg an Vortrag „Vergangenheitsaufarbeitung als Demokratie- der Humboldt-Universität zu Berlin am 19. November. schule“ im Rahmen der Internationalen Tagung des Fortbildungsinstituts der Bayerischen Polizei „Erfolg- Michael Buddrus: reiche polizeiliche Fortbildung im demokratischen Ver- Vortrag „Mecklenburgische Landesgeschichtsdarstel- fassungsstaat“ in Ainring am 23. Juli. lungen in der NS-Zeit“ im Rahmen der Tagung „Köpfe, Institutionen, Bereiche. Mecklenburgische Landes- und Moderation des Panels „Europäische Dimension“ und Regionalgeschichte seit dem 19. Jahrhundert“ der Hi- Vortrag „Nürnberger Gesetze, Nachgeschichte und Hi- storischen Kommission für Mecklenburg und des Hi- storiographie: Der Fall Globke“ im Rahmen der Konfe- storischen Instituts der Universität Rostock in Rostock renz „Die Nürnberger Gesetze. 80 Jahre danach“ in am 21. November. Berlin am 16. September. Annemone Christians: Podiumsdiskussion anlässlich der Buchvorstellung von Vortrag „Das Private vor Gericht. Zivil- und Strafrecht- „‚Mein Kampf‘. Die Karriere eines deutschen Buches“ spraxis im Nationalsozialismus“ im Rahmen des Kollo- mit Sven-Felix Kellerhoff in Berlin am 5. Oktober. quiums des Arbeitskreises Geschichte – Recht – Rechts- geschichte des Instituts für Geschichtswissenschaften Vortrag „Internationale Perspektive bei der Rezeption der Humboldt-Universität zu Berlin am 30. Januar. der nationalsozialistischen Herrschaft seit 1945“ im Rahmen einer Lehrerfortbildung der Weiße Rose Stif- Projektvorstellung „Das Private vor Gericht“ im Rah- tung e.V. in München am 20. Oktober. men des Projekt-Workshops zum Cluster „Das Private im Nationalsozialismus“ in Lodz, Polen am 14. Februar. Begrüßung anlässlich der Eröffnung der Winterausstel- lung „Trügerische Idylle. Pullach und der Obersalz- Vortrag „Die Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße. berg“ in Berchtesgaden am 22. Oktober. Wissensvermittlung und Ausstellungskonzeption am historischen Haft- und Gerichtsort“ beim Retreat des Moderation einer Sektion im Rahmen des Workshops Promotionsprogramms ProMoHist der Ludwig-Maxi- „Nation, Kultur und Zivilisation. Der internationale Di- milians-Universität München in Schwangau am 11. Ju- skurs über den ‚Westen‘ an der Jahrhundertwende li. (1880–1930)“ der University of St Andrews und des IfZ in München am 7. Dezember. Vortrag „Das Private vor Gericht. Die Eigensphäre in der nationalsozialistischen Rechtspraxis“ im Rahmen Agnes Bresselau von Bressensdorf: der Tagung „Der Ort der ‚Volksgemeinschaft‘ in der Vortrag „Personalisierung von Außenpolitik und ‚Me- deutschen Gesellschaftsgeschichte“ in Hannover am dia Diplomacy‘. Hans-Dietrich Genscher und der sowje- 26. Juni. tische Einmarsch in Afghanistan 1979“ im Rahmen der Tagung „Medien und Außenbeziehungen von der Anti- Vortrag „The Private on Trial“ im Panel „New Perspec- ke bis zur Gegenwart“ an der Universität Würzburg am tives on Privacy and the Private under National Socia- 19. März. lism“ auf der Annual Conference der German History Society 2015 an der Queen Mary University in London am 5. September.

■ 92 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „‚Erbgesund und rasserein‘ – die NS-Sterilisa- Podiumsdiskussion „Präsenz und Virulenz der NS-Ver- tionsgesetzgebung als erste Phase legitimierter Radika- gangenheit. Historisches Wissen und Begreifen in der lexklusion” auf der Tagung „Die Nürnberger Gesetze. Gedenkstättenpädagogik – ein Blick zurück nach vorn“ 80 Jahre danach“ in Berlin am 15. September. im Rahmen der Konferenz „70 Jahre danach. Histori- sches Begreifen und politisch-ethische Orientierung in

Vortrag „Gesundheit und Krankheit in Krieg und Frie- der Gedenkstättenarbeit des 21. Jahrhunderts“ der Frie- 2015 den“ im Rahmen des Fortbildungsseminars „Das Zeital- drich-Schiller-Universität Jena und der Bundeszentra- ter der Weltkriege 1914–1945“ für Lehrkräfte an Real- le für politische Bildung in Berlin vom 10. bis 12. Sep- schulen, Gymnasien und FOS/BOS an der Akademie tember. für politische Bildung in Tutzing am 29. Oktober. Vortrag „Die Raubkunstdebatte vor dem Hintergrund Vortrag „Stadt und Verfolgung“ und Teilnahme an der der bundesdeutschen Wiedergutmachungspolitik“ im Podiumsdiskussion im Rahmen der Vorstellung des Rahmen der Konferenz „Raubkunst – Kunstwerke im LMU-Projekts „Die Münchner Stadtverwaltung im Na- langen Schatten der Vergangenheit“ der Evangelischen tionalsozialismus“ im NS-Dokumentationszentrum in Akademie Tutzing in Kooperation mit dem Zentralin- München am 20. November. stitut für Kunstgeschichte in Tutzing vom 25. bis 27. September. Axel Drecoll: Vortrag „Konzeptionelle Überlegungen für die neue Vortrag „Wie erzählt man ‚Volksgemeinschaft‘?“ im Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg“ im Rahmen der Herbstakademie der Bayerischen Mu- Rahmen der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats seumsakademie in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg des Instituts für Zeitgeschichte in der Dokumentation vom 8. bis 9. Oktober. Obersalzberg am 26. Februar. Vortrag „Heritage Tourism at German Memorial Sites. Vortrag „Armaments Industry, Prisoners of War and Problems and Perspectives“ im Rahmen des „Workshop Slave Labour. The Second World War and its After- on Research at German Memorial Sites and Documen- math“ im Rahmen der Konferenz „World War II Priso- tation Centers on the History of National Socialism ners in the Nazi and Soviet Camps in 1939–1948“ in and the Holocaust“ im US-Holocaust Memorial in Was- Šilute (Litauen) vom 14. bis 15. Mai. hington D.C. vom 26. bis 30. Oktober.

Podiumsdiskussion „Wie weiter mit der Zeppelintribü- Ringvorlesung „Obersalzberg – Hitlers former Second ne?“ von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Seat of Government“ im Rahmen der Veranstaltungs- Landtag in Nürnberg am 22. Mai. reihe „Politics, History and Culture – Austria in the 20th and 21st Century“ an der Universität Salzburg am Vortrag „‚Volksgemeinschaft‘ ausstellen. Möglichkei- 12. November. ten und Grenzen der Reinszenierung eines ideologi- schen Konstrukts“ im Rahmen der Konferenz „Der Vortrag (paper) „The Travelling Dictator. Hitler’s Jour- fachdidaktische Gehalt eines wissenschaftlichen Ana- neys and Political Communication during the Third lysekonzepts. Zum Vermittlungspotenzial der NS Reich“ im Rahmen der Konferenz „Le Gouvernement ‚Volksgemeinschaft‘“ der Europa-Universität Flensburg en Déplacement“ des Institut Universitaire de France in Schleswig vom 28. bis 29. Mai. der Université Paris Ouest, der Université Paris und der École Nationale des Chartres in Paris am 4. Dezember. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion „Alfred Flechtheim. Raubkunst und Restitution“ im IfZ Mün- Ute Elbracht: chen am 10. Juni. Leitung des Gesprächs mit Expertinnen und Experten zur Historisierung der modernen Frauenbewegung mit Vortrag „Alfred Flechtheim. Raubkunst und Restitu- Vertreterinnen und Vertretern von Frauenarchiven, Ge- tion“ im Rahmen des Autorenfests des Verlags De schichtsvereinen, Wissenschaftlerinnen und Wissen- Gruyter Oldenbourg in München am 23. Juni. schaftlern sowie Fraueninitiativen im Rahmen des Ta- gesworkshops „Wie wird aus Aktion ‚Geschichte‘? Von Moderation der Filmvorführung und Podiumsdiskus- der Frauenbewegung ins Archiv und in die Geschichts- sion zu „Der Anständige“ in der Dokumentation Ober- bücher“ im IfZ München am 16. Juli. salzberg am 29. Juli.

■ 93 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Albert A. Feiber: Sektionskommentar beim Workshop „Die bürokrati- Vortrag „Zwischen Vermarktung und Verdrängung. sche Dimension der NS-Herrschaft: Die Reichsverwal- Der Obersalzberg im Schatten Adolf Hitlers“ im Rah- tung im Zweiten Weltkrieg“ im Historischen Kolleg in men der Tagung „Schattenorte. Stadtimage und Ver- München am 13. Oktober. gangenheitslast“ des Zentrums für Zeithistorische For- schung im Potsdam Museum am 13. Februar. Organisation und Vortrag „Du willst es doch auch! Ge- meinschaftlichkeit und Enttäuschung in der westdeut- Institut für Zeitgeschichte Impulsvortrag „NS-Erbe als Wirtschaftsfaktor: Das Bei- schen Demokratie“ im Rahmen der Konferenz „Hoffen spiel Obersalzberg“ im Rahmen der Fachtagung „NS- – Scheitern – Weiterleben: Enttäuschung als histori- Großanlagen und Tourismus – Chancen und Grenzen sche Erfahrung in Deutschland im 20. Jahrhundert“ im der touristischen Vermarktung und Nutzung von Orten IfZ München am 30. September. des Nationalsozialismus“ in Peenemünde am 18. und 19. Mai. Vortrag „Enttäuschung in der Demokratie – eine emo- tions- und erfahrungsgeschichtliche Perspektive auf Referat „Unerwünschte Besucher? Anmerkungen zu ei- die Bundesrepublik der 1970er und 1980er Jahre“ an ner schwierigen Klientel“ im Rahmen des Bayerischen der Humboldt-Universität zu Berlin am 2. Dezember. Museumstags in Kulmbach am 9. Juli. Frieder Günther: Tim Geiger: Präsentation und Diskussion des Forschungsprojekts Vortrag „Das Auswärtige Amt und die Wiedervereini- „Der Rechtsstaat als Lebensprinzip. Das Rechtsdenken gung“ mit Heike Amos im Rahmen der Konferenz „Eu- von Otto Schily seit den 1960er Jahren“ im Rahmen ropa und die deutsche Einheit. Perzeptionen – Reaktio- des Kolloquiums des Rule of Law Centers am Wissen- nen – Entscheidungen“ des Instituts für Neuzeit- und schaftszentrum Berlin für Sozialforschung am 23. Fe- Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akade- bruar. mie der Wissenschaften, des Österreichischen Staatsar- chivs, des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Vortrag „Der Rechtsstaat als Lebensprinzip? Das Wien und der Universität Hildesheim in Wien am 1. Rechtsdenken von Otto Schily seit den 1960er Jahren“ und 2. Oktober. beim Arbeitskreis „Geschichte, Recht und Rechtsge- schichte“ an der Humboldt-Universität zu Berlin am 5. Vortrag „Die Deutsche Frage und die Zwei-plus-Vier- Juni. Verhandlungen. Zur Rolle des Auswärtigen Amts im Prozess der deutschen Einheit 1989/90“ im Rahmen Vortrag „Unpolitische Verwaltungsexperten unter dem des Europagesprächs der Universität Hildesheim am 9. Grundgesetz? Die Abteilung Verfassung, Staatsrecht November. und Verwaltung“ im Rahmen der Konferenz „NS-Bela- stung und politischer Neuanfang. Die Innenministerien Vortrag „Die Polenpolitik der Bundestagsparteien und in Bonn und Ost-Berlin“ im Bundesministerium des In- die kirchlichen Versöhnungsinitiativen“ im Rahmen nern in Berlin am 4. November. der Konferenz „Ein halbes Jahrhundert später. Der Hir- tenbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Vortrag „Recht und Geschichtswissenschaft“ im Rah- Amtsbrüder vom 18. November 1965“ des Instituts für men der Ringvorlesung „Recht & …“ des Law & Society Nationales Gedenken, der Stefan-Kardinal-Wyszynski- Institute Berlin an der Humboldt-Universität zu Berlin Universität in Warschau und der Konrad-Adenauer- am 17. November. Stiftung am 17. November. Carlos A. Haas: Bernhard Gotto: Vortrag „‚Privatleben‘ im Litzmannstädter Getto? – Organisation und Einführungsvortrag beim Workshop Neue Perspektiven der Alltagsgeschichte“ im Panel „Männer mit Makel. Geschlechtsidentitäten und Gesell- „Getto“ bei der Konferenz „Litzmannstadt im ‚Warthe- schaftsordnung in Deutschland und Europa nach gau‘ (1939–1945). Neue Forschungsperspektiven“ in 1945“ im IfZ München am 25. und 26. Juni. Lodz am 13. Februar.

Vortrag „Enttäuschung in der westdeutschen Frauenbe- Vortrag „Allein und in Gesellschaft: Räume des Priva- wegung“ an der Universität Göttingen am 9. Juli. ten in den Gettos Warschau und Tomaschow“ im Rah- men des Projektworkshops „Das Private im Nationalso- zialismus“ in Lodz am 14. Februar.

■ 94 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Sex and Love in the Ghettos in Occupied Po- Vortrag „Die innenpolitische Entwicklung der DDR land during World War II“ im Panel „Sexual Econo- 1949–1990“ an der Akademie des Auswärtigen Amtes mies in Confinement“ im Rahmen des Workshops „Hi- in Berlin am 18. Juni. story of Love, Sex and War. Towards another History of 20th Century Europe“ am Centre d’histoire de Scien- Vortrag „Inside Perspective of the German Unification“ ces Po in Paris am 19. Mai. im Rahmen der Summer Academy (Re-)Unification in 2015 Rostock am 3. Juli. Vortrag „Transformation of Jewish ‚Private‘ Lives in the Ghettos in Occupied Poland during World War II“ Kurzvortrag „Wirtschaftspolitische Vorstellungen der im Panel „New Perspectives on Privacy and the Private Grünen (1979–1998)“ im Archiv Grünes Gedächtnis under National Socialism“ auf der Annual Conference am 14. Juli. der German History Society 2015 an der Queen Mary University in London am 5. September. Vortrag „Die sozioökonomische Lage der Rentner in der DDR und die Folgen der Einheit“ an der Deutschen Christian Hartmann: Richterakademie Wu strau-Altfriesack am 26. Septem- Vortrag „Vom Nutzen der Militärgeschichte für die mi- ber. litärische Ausbildung“ an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg am 4. Februar. Vortrag „Planung des Lebensstandards. Verwissen- schaftlichung und Professionalisierung in der DDR der Vortrag „Kriegsgericht oder Ritterkreuz? Der Fall des 1960er und 1970er Jahre“ sowie Moderation der Sek- Oberstleutnant B. oder: Grenzen und Möglichkeiten tion „Stadtplanung und Zivilgesellschaft“ auf der Ta- des Prinzips Auftragstaktik“ an der Führungsakademie gung „Politische Planung in Deutschland seit den der Bundeswehr in Hamburg am 21. August. 1960er Jahren“ in Berlin am 12. und 13. November.

Podiumsdiskussion „Mein Kampf – Die Karriere eines Johannes Hürter: deutschen Buches“ mit Sven Felix Kellerhoff in der Organisation und Moderation des Workshops „Das Pri- Buchhandlung Lehmkuhl in München am 11. Novem- vate im Nationalsozialismus“ in Lodz (gemeinsam mit ber. dem Deutschen Historischen Institut Warschau) am 14. Februar. Podiumsdiskussion aus Anlass der Premiere des Films „‚Mein Kampf‘ – Das gefährliche Buch“ mit Matthias Li- Organisation und Moderation der Podiumsdiskussion lienthal und Manfred Oldenburg im NS-Dokumenta- „Auftragsforschung NS-Belastung. Ein Boom und seine tionszentrum in München am 3. Dezember. wissenschaftlichen Folgen“ am IfZ München am 19. Februar. Sonja-Maria Herzl-Förster: Lehrerfortbildung „Das didaktische Angebot der Doku- Vortrag „Das Ende der Leningrader Blockade“ auf der mentation Obersalzberg“ in der Berufsschule Salzburg Konferenz „Die deutsche Niederlage im Osten: Neue am 20. März. Dokumente und Forschungen“ des Deutschen Histori- schen Instituts in Moskau am 22. April. Expertengespräch und Ortsbegehung „Der historische Ort“ mit Vertretern der Universität Erfurt und der Diskutant auf dem Workshop zur Geschichte der Hanns-Seidel-Stiftung am 26. August. Bundeszentrale für Politische Bildung in Berlin am 12. Mai. Vortrag „Wie halte ich den Erinnerungsort lebendig? Bildungsarbeit, pädagogische Angebote, Aufbau von Vortrag „Das Private im Nationalsozialismus“ auf der Netzwerken“ im Rahmen des Symposiums „Erinne- Internationalen Abschlusskonferenz „Der Ort der rungsort Olympiaattentat“ in Fürstenfeldbruck am 25. ‚Volksgemeinschaft‘ in der deutschen Geschichte“ des September. Niedersächsischen Forschungskollegs „Nationalsoziali- stische ‚Volksgemeinschaft‘?“ in Hannover am 25. Ju- Expertengespräch und Ortsbegehung „Der historische ni. Ort“ mit „Erinnern.at“ am 19. November. Vortrag „Krieg ist Krieg? Deutsche Besatzungsherr- Dierk Hoffmann: schaft in Frankreich und der Sowjetunion 1940–1944“ Vortrag „Auf dem Weg zur doppelten Staatsgründung“ im Denkmal für die ermordeten Juden Europas/Ort der an der Volkshochschule Darmstadt am 28. April. Information in Berlin am 17. September.

■ 95 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vortrag „Auf dem Weg zum Präventionsstaat. West- Vortrag „‚Plünderer werden erschossen!‘ Gemeinschaft deutsche Anti-Terrorismus-Gesetzgebung in den und Gewalt im letzten Kriegsjahr“ im Rahmen der Kon- 1970er Jahren“ auf der Thirty-Ninth Annual Conferen- ferenz „Der Ort der ‚Volksgemeinschaft‘ in der deutschen ce der German Studies Association (GSA) in Washing- Gesellschaftsgeschichte“ in Hannover am 25. Juni. ton D.C. am 4. Oktober. Chair und Präsentation des Forschungsprojekts „Das Statement auf dem Öffentlichen Hearing der Kommis- Private im Nationalsozialismus“ im Panel „New Per- Institut für Zeitgeschichte sion zur Bewertung von Straßennamen in Celle am 16. spectives on Privacy and the Private under National November. Socialism“ auf der Annual Conference der German Hi- story Society 2015 an der Queen Mary University in Alex Kay: London am 5. September. Vortrag „The Making of an SS Killer: Case Study of a Perpetrator“ im Rahmen des „4. Internationalen Works- Podiumsgespräch „Als der Tag zur Nacht wurde – der hop für Berufsoffiziere zum Umgang mit der gewaltbe- 19. Juli 1944“ in Pullach im Isartal am 13. November. lasteten Vergangenheit von Auschwitz“ (Organisato- ren: Maximilian-Kolbe-Stiftung und Zentrum für Klaus Lankheit: ethische Bildung in den Streitkräften) am Zentrum für Vortrag „‚Das nächste Spiel ist immer das Schwerste.‘ Dialog und Gebet in O wi cim, Polen am 28. Oktober. Erfahrungen aus drei Evaluierungen durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft“ im Rahmen des 23. Treffens Vortrag „Bericht über die englische Ausgabe der Quel- des Arbeitskreises Archive in der Leibniz-Gemein- lenedition ‚Die Verfolgung und Ermordung der europä- schaft im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerha- ischen Juden durch das nationalsozialistische Deutsch- ven am 14. September. land 1933–1945‘“ am IfZ Berlin am 7. Dezember. Ingo Loose: Sven Keller: Vortrag „Jüdische Photographen und ihre Aufnahmen Vortrag „Charakteristika und Funktionen nationalsozi- im Ghetto Litzmannstadt 1940–1944“ anlässlich der alistischer Gewalt in der Endphase des Zweiten Welt- Eröffnung der Ausstellung „Das Gesicht des Gettos. Bil- kriegs“ im Rahmen der Tagung „Innenansichten der jüdischer Photographen aus dem Getto Litzmann- Deutschland 1945“ an der Evangelischen Akademie stadt 1940–1944“ im Dokumentationszentrum Reichs- Tutzing am 10. Januar. parteitagsgelände in Nürnberg am 22. Januar.

Vortrag „Normalität im Privaten – im Schatten der Bio- Vortrag „Między dokumentacją zbrodni a panoramą politik? Schwangerschaft und Mutterschaft im Natio- życia – fotografowie żydowscy w getcie Litzmannstadt nalsozialismus“ im Rahmen des Projektworkshops 1940–1944“ anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Das Private im Nationalsozialismus“ in Lodz, Polen, „Twarz getta. Zdjęcia żydowskich fotografów z Getta am 14. Februar. Litzmannstadt 1940–1944/The Face of the Ghetto. Pic- tures taken by Jewish Photographers in the Litzmann- Zeitzeugengespräch und Podiumsdiskussion „Das Ende stadt Ghetto 1940–1944“ im Muzeum Historii Zydow der Zwangsarbeit“ des Dokumentationszentrums NS- Polskich in Warschau am 26. Januar. Zwangsarbeit Berlin in Kooperation mit der Stiftung Erinnerung – Verantwortung – Zukunft in Berlin am Vortrag „Holocaust w Kraju Warty – rys historycz- 26. März. ny/Der Holocaust im Reichsgau Wartheland. Eine hi- storische Skizze“ im Rahmen der internationalen Kon- Vortrag „Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und ferenz „Łódź w Kraju Warty (1939–1945). Nowe Gewalt 1944/45“ am Fritz Bauer Institut der Goethe- perspektywy badawcze/Łódź im Warthegau (1939– Universität Frankfurt am Main am 20. April. 1945). Neue Forschungsperspektiven“ in Lodz vom 12. bis 13. Februar. Vortrag „Kriegsende(n) 1945“ im Zeughaus Donau- wörth am 27. April. Vortrag „Sondergerichte im besetzten Westpolen (1939–1945) als Mittel des Terrors und als Quelle für Vortrag „Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und eine Sozialgeschichte der Besatzung“ im Rahmen der Gewalt 1944/45“ in der Gedenkstätte Steinwache in internationalen Konferenz „Politische Justiz und Tran- Dortmund am 24. Juni. sitional Justice in Deutschland, Polen und der UdSSR von den 1930er bis zu den 1950er Jahren“ des Instituts für Zeitgeschichte, Memorial und dem Institut für Na- tionales Gedenken in Warschau vom 12. bis 14. März.

■ 96 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Die Wahrnehmung der ‚Nürnberger Gesetze‘ Vortrag „Die ‚Endlösung‘ – Prozesse und Probleme“ in Polen und Ostmitteleuropa“ im Rahmen der interna- auf der Veranstaltung „The Holocaust, Memory, and tionalen Konferenz „Die Nürnberger Gesetze. 80 Jahre the Balkans“ im Historischen Museum von Bosnien danach. Vorgeschichte, Bedeutung und Folgen der NS- und Herzegovina in Sarajevo am 17. April. Rassengesetze“ im Kammergericht Berlin am 15. und

16. September. Moderation eines Publikumsgesprächs mit Claude 2015 Lanzmann im Anschluss an die Vorführung des Films Vortrag „Polen in Hitlers Ostraumstrategie, die deut- „Der letzte der Ungerechten“ in München am 4. Mai. sche Besatzungspolitik und die Instrumentalisierung der Morde von Katyń” im Rahmen der Konferenz „Kat- Festvortrag „Der Holocaust in den Erinnerungskultu- astrophe, Katyń, Katharsis. Polen zwischen Deutsch- ren und historischen Narrativen Europas“ anlässlich land und Russland 1939–1941“ der Bundeszentrale für der Präsentation der Buchreihe „Schnittstellen. Studien politische Bildung mit Unterstützung des Willy- zum östlichen und südöstlichen Europa“ in München Brandt-Zentrums der Universität Wrocław/Breslau in am 5. Mai. Berlin am 17. und 18. September. Vortrag „Das Getto Litzmannstadt/Lodz. Geschichte, Vortrag „Jakub Poznański’s Diary from the Lodz Ghet- Menschen, Quellen“ im Rahmen der Studium-Genera- to“ im Rahmen des Workshops „L’histoire de la Shoah le-Vorlesungsreihe der Universität Tübingen am 18. Ju- par le document. Le recueil de documents comme for- ni. me d’écriture historique“ am Centre de recherches hi- storiques/L’école des hautes études en sciences sociales Moderation des Panels „Memorialization of the Holo- (CRH/EHESS) in Paris vom 20. bis 21. Oktober. caust in Cinema and Music“ im Rahmen der Konferenz „Lessons of the Holocaust and Contemporary Russia“ Leitung des Panels „Polish and Jewish Labour in Occu- in Moskau am 23. Juni. pied Poland“ im Rahmen der Internationalen Konfe- renz der Unabhängigen Historikerkommission zur Ge- Moderation eines Panels beim „Summit on Teaching schichte des Reichsarbeitsministeriums 1933–1945 the Holocaust at German Universities“ am United Sta- „Regimenting Unfree Labour in Europe during the Se- tes Holocaust Memorial Museum in Washington am cond World War“ in der Humboldt-Universität zu Ber- 20. Juli. lin vom 3. bis 5. Dezember. Kommentar zum Panel „Depictions: Visual Evidence of Andrea Löw: and by Bystanders“ im Rahmen der Konferenz „Pro- Podiumsdiskussion „Ohnmächtige Instanzen? Claude bing the Limits of Categorization: The ‚Bystander‘ in Lanzmanns Film ‚Der letzte der Ungerechten‘ und die Holocaust History“ in Amsterdam am 25. September. Rolle der ‚Judenräte‘ im Holocaust“ im Jüdischen Ge- meindezentrum München am 18. Januar. Moderation eines Panels im Rahmen des „Workshop on Research at German Memorial Sites and Documen- Moderation der Veranstaltung „Ich habe den Todesen- tation Centers on the History of National Socialism gel überlebt & Der Fotograf von Auschwitz“ zum 70. and the Holocaust“ am United States Holocaust Memo- Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im Amerika- rial Museum in Washington am 26. Oktober. haus München am 23. Januar. Präsentation des Buches „Der Holocaust. Ergebnisse Kommentar zum Panel „Getto“ bei der Konferenz „Litz- und neue Fragen der Forschung“ mit Frank Bajohr im mannstadt im ‚Warthegau‘ (1939–1945). Neue For- Zeitgeschichtlichen Kolloquium der Universität Jena schungsperspektiven“ in Lodz am 13. Februar. am 2. Dezember.

Podiumsdiskussion „Das Getto Litzmannstadt – Quel- Lutz Maeke: len, Forschung und Berichte“ im Dokumentationszen- Vortrag „‚Euthanasie‘ im ‚Führerstaat‘. Zur Bedeutung trum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg am 23. Fe- von Machtkämpfen und Ämterrivalitäten innerhalb bruar. der NS-Bürokratie für die Vernichtung des ‚lebensun- werten Lebens‘“ in der Universität Leipzig am 8. Mai. Podiumsdiskussion „EHRI at Work“ im Rahmen der Präsentation des Projekts „European Holocaust Rese- arch Infrastructure“ in Berlin am 26. März.

■ 97 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vortrag „Zur Ambivalenz des antifaschistischen Neu- Vortrag „Cityhof – Ein Streitfall um die Moderne“ im beginns. Das leitende Personal der zivilen Verwaltun- Rahmen der Präsentation des gleichnamigen Hambur- gen und der wissenschaftlichen Dienste des MdI“ auf ger Bauhefts im Ladenlokal in der City-Hof-Passage in der Tagung „NS-Belastung und politischer Neuanfang. Hamburg am 17. Februar. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin“ im Bundesministerium des Innern in Berlin am 4. Novem- Vortrag „Eingeschrieben in die Stadt. Die (städtebauli- ber. che) Verflechtung von Marineinfrastruktur und der Institut für Zeitgeschichte Stadt Kiel“ im Rahmen der Tagung „Kiel und die Mari- Vortrag „DDR und PLO. Die Palästinapolitik des SED- ne: 150 Jahre gemeinsame Geschichte“ in Kiel vom 24. Staates“ im Berliner Kolleg Kalter Krieg in Berlin am 8. bis 27. März. Dezember. Vortrag „Der Umgang mit der Geschichte des National- Andreas Malycha: sozialismus am Obersalzberg“ im Rahmen der AG 1 Vortrag „Die SED in der Ära Honecker: Machtstruktu- „NS-Erbe als Public History“ auf der Fachtagung „NS- ren, Entscheidungsmechanismen und Konfliktfelder in Großanlagen und Tourismus – Chancen und Grenzen der Staatspartei 1971 bis 1989“ am Hannah-Arendt-In- der touristischen Vermarktung und Nutzung von Orten stitut für Totalitarismusforschung in Dresden am 22. des Nationalsozialismus“ in Peenemünde am 18. und Januar. 19. Mai.

Vortrag „Medizinische Forschung im Spannungsfeld Vortrag „From planning euphoria to urban renewal. von politischen Erwartungen und wissenschaftlichen Protest culture and urban planning in Hamburg-Otten- Herausforderungen. Versuche zur Gründung einer Sek- sen in the 1970s“ im Rahmen der Tagung „Cities and tion Biowissenschaften an den ostdeutschen Univer- Societies in Transition? The 1970s in Germany and Ita- sitäten in den späten 1960er Jahren“ am Institut für ly“ am Deutschen Historischen Institut in Rom am 21. Geschichte der Medizin der Charité in Berlin am 22. Ju- und 22. Mai. ni. Vortrag „Cäsar Pinnau und Konstanty Gutschow. Von Vortrag „Dezentralisierungstendenzen in der staat- der NS-Architektur in die Nachkriegsmoderne“ im Rah- lichen Wirtschaftsverwaltung in den 1960er Jahren“ men des Symposiums „Annäherungen an Cäsar Pin- im Rahmen der Tagung „Macht-Räume in der DDR“ nau (1906–1988). Person und Werk in kritischer Ana- des Leibniz-Instituts für Regionalentwicklung und lyse“ im Altonaer Museum in Hamburg vom 28. bis 30. Strukturplanung (IRS) in Erkner bei Berlin am 24. und Mai. 25. September. Vortrag „Der Obersalzberg: Visuelle Modellierung ei- Vortrag „Zukunftswissen und Fortschrittsdenken. For- ner nationalsozialistischen Idylle“ im Rahmen des Kol- schungsplanung und wissenschaftliche Expertise in loquiums von Gisela Mettele an der Friedrich Schiller der DDR in den 1960er und 1970er Jahren“ im Rahmen Universität in Jena am 4. Juni. der Tagung „Politische Planung in Deutschland seit den 1960er Jahren“ im IfZ Berlin am 12./13. November. Vortrag „Große Bergstraße im Visier. Zur Geschichte und Gegenwart einer Altonaer Straße“ im Rahmen des Sylvia Necker: Begleitprogramms zur Ausstellung „Fokus: Altona. Fo- Vortrag „Eingebettete Mobilität. Konzepte zu Straße, tografie aus dem Stadtteil“ im Altonaer Museum in Landschaft und Heimat des ‚Reichslandschaftsanwalts‘ Hamburg am 25. Juni. Alwin Seifert“ im Rahmen der Tagung „Mobilität und Umwelt“ des Arbeitskreises Verkehr in der Gesellschaft Vortrag „‚Volksgemeinschaft‘ bauen. NS-Siedlungspoli- für Technikgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Ra- tik in Wien“ im Rahmen der gleichnamigen Buchprä- chel Carson Center for Environment and Society im sentation und Podiumsdiskussion im Architekturzen- Deutschen Museum in München am 13. und 14. Februar. trum Wien am 1. Juli.

Input „Zum Umgang mit dem materiellen und immate- Vortrag „Kein gewöhnlicher Ort. Zum Umgang mit riellen Erbe des Nationalsozialismus“ im Rahmen der dem Obersalzberg in Ausstellungspraxis und zeithisto- Podiumsdiskussion im Anschluss an die Inszenierung rischer Forschung“ im Rahmen des Monatstreffens von „Situation mit ausgestrecktem Arm“ von Oliver Zahn ZONTA Hamburg-Alster in Hamburg am 21. Juli. (Bayerische Theaterakademie August Everding und Hochschule für Musik und Theater) im Gasteig in Mün- chen am 15. Februar.

■ 98 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Kommentar zur Sektion „Städtebauliche Ordnungskon- Ilse Dorothee Pautsch: zepte im franquistischen Spanien und beim Umbau des Impulsreferat zu thematischen Schwerpunkten der For- Warthelandes in den 1940er Jahren“ im Rahmen der schung über den Kalten Krieg auf der internationalen GSU-Nachwuchstagung „Die Un-Ordnung der Stadt im Konferenz „Where Do We Go From Here? Anregungen 19. und 20. Jahrhundert“ an der Universität Regens- zur Historiographie des Kalten Krieges und seiner inter- burg am 28. und 29. September. nationalen Konfliktszenarien“ (Auftakttagung des Ber- 2015 liner Kollegs Kalter Krieg) in Berlin am 20. März. Vortrag „Stadt(t)räume im 20. Jahrhundert“ im Rah- men der Leibniz-Lektionen in der Urania in Berlin am Vortrag „Project Management“ auf der International 19. Oktober. Conference of Editors of Diplomatic Documents in Washington D.C. am 15. April. Vortrag „Schöner Schwan oder hässliches Entlein? Zur Architekturgeschichte des Hamburger Cityhofs“ im Wi- Leitung des Panels „Der deutsche Einigungsprozess“ kipedia:Kontor in Hamburg am 26. November. auf der Tagung „Europa und die deutsche Einheit“ in Wien am 1. Oktober. Eva Oberloskamp: Vortrag „Terrorismusbekämpfung als europäisches Pro- Vortrag über die „Akten zur Auswärtigen Politik der blem. Die Bundesrepublik Deutschland und die Anfän- Bundesrepublik Deutschland“ als Modell einer zeitge- ge einer europäischen Politik der Inneren Sicherheit in schichtlichen Edition an der Archivschule Marburg am den 1970er Jahren“ im Forschungskolloquium zur Eu- 23. November. ropäischen Geschichte (Prof. Dr. Jörn Leonhard) an der Universität Freiburg am 13. Januar. Matthias Peter: Vortrag „Die Bundesrepublik im KSZE-Prozess 1975– Magdalena Oberpeilsteiner: 1983. Die Umkehrung der Diplomatie“ und Teilnahme Lehrerfortbildung „Das didaktische Angebot der Doku- an der Podiumsdiskussion „Was bleibt von der KSZE?“ mentation Obersalzberg“ in der Berufsschule Salzburg im IfZ München am 12. Mai. am 20. März. Vortrag „Geplante Außenpolitik? Der Planungsstab des Expertengespräch und Ortsbegehung „Der historische Auswärtigen Amts“ im Rahmen der Tagung „Politische Ort“ mit Vertretern der Universität Erfurt und der Planung in Deutschland seit den 1960er Jahren“ im IfZ Hanns-Seidel-Stiftung am 26. August. Berlin am 13. November.

Expertengespräch und Ortsbegehung „Der historische Vortrag „Saving Détente. The Federal Republic of Ger- Ort“ mit „Erinnern.at“ am 19. November. many and the CSCE in the 1980s“ im Rahmen der Ta- gung „Helsinki 40 Years After: International Reorde- Christian Packheiser: ring and Societal Change 1975–1990“ an der Podiumsdiskussion zur Präsentation des Buches „Bleib Université Sorbonne Paris Cité in Paris am 12. Dezem- übrig. Eine Kriegsjugend in Deutschland“ von Ulrich ber. Frodien in Puchheim am 7. Mai. Florian Peters: Präsentation im Panel „New Perspectives on Privacy Vortrag „70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg: Die and the Private under National Socialism“ auf der An- Ukraine auf der Suche nach einer neuen Geschichts- nual Conference der German History Society 2015 an kultur“ im Rahmen des Kolloquiums „Aktuelle Fragen der Queen Mary University in London am 5. Septem- der Osteuropaforschung“ (Prof. Dr. Jan Kusber) an der ber. Universität Mainz am 10. November.

Simone Paulmichl: Leitung eines Workshops mit russischen und ukraini- Vortrag „Nur ein Buch? Der schwierige Umgang mit schen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissen- Hitlers ‚Mein Kampf‘“ im Panel „Ethik in der bibliothe- schaftlern im Rahmen des Symposiums „Historische karischen Praxis“ auf dem Deutschen Bibliothekartag und kulturelle Narrative. Konkurrenzen und Verflech- in Nürnberg am 28. Mai. tungen im östlichen Europa (Russland, Ukraine und Be- larus)“ an der Universität Tübingen vom 12. bis 14. No- Vortrag „Das Editionsprojekt ‚Mein Kampf‘ als kommu- vember. nikative Herausforderung“ beim Jahrestreffen des AK Presse der Leibniz-Gemeinschaft in Göttingen am 18. Juni.

■ 99 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen – JAHRESBERICHT

Thomas Raithel: Präsentation der Dissertation im Rahmen des gemein- Kommentar zum Panel „Parlamente und Europäisierung: samen Doktorandenkolloquiums von Prof. Dr. Joachim Die (trans-)nationale Ebene“ im Rahmen der Tagung Scholtyseck (Universität Bonn), Prof. Dr. Andreas Röd- „Herausforderungen des Parlamentarismus im 19. und 21. der (Universität Mainz) und Prof. Dr. Andreas Wir- Jahrhundert“ im Center for Advanced Studies der Lud- sching (IfZ) in Bonn am 17. und 18. Juli. wig-Maximilians-Universität in München am 12. Juni. Vortrag „Das verhandelte Subjekt. Obdachlose vor Ge- Institut für Zeitgeschichte Moderation der öffentlichen Podiumsdiskussion „‚Neo- richt“ im Rahmen des Workshops „Das arme Subjekt. liberales Europa‘? Politische Steuerungsmöglichkeiten Subjektivierung und sozialer Raum“ an der Universität in Europa seit 1989/90“ im Rahmen der Tagung „Poli- Trier vom 3. bis 5. September. tische Planung in Deutschland seit den 1960er Jahren“ in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Dikta- Maren Richter: tur in Berlin am 12. November. Vortrag „Die ‚Spezialisten-Abteilungen‘: Gesundheit und Soziales“ auf der Tagung „NS-Belastung und poli- Christian Rau: tischer Neuanfang. Die Innenministerien in Bonn und Präsentation des Post-Doc Projekts „Geschichte der Ost-Berlin“ im Bundesministerium des Innern in Berlin Deutschen Bücherei in der SBZ/DDR“ im IfZ München am 4. November. am 11. Februar, in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main am 18. März, im IfZ Berlin am 1. Yuliya von Saal: Juni und in der Deutschen Nationalbibliothek in Leip- Vortrag „Perestroika von ‚unten‘: Gesellschaftlicher zig am 25. Juni. Aufbruch und Implosion der UdSSR“ im Rahmen des Workshops „Neue Forschungen zur Geschichte der Pe- Vortrag „National Library in Divided Germany: The restrojka“ am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschich- Deutsche Bücherei 1945–1989“ im Rahmen der Post- te/Imre Kertész Kolleg in Jena am 16. Oktober. Graduate-Conference „The GDR today II“ an der Uni- versity of Bristol am 10. September. Vortrag „‚Bandenkinder‘ im besetzten Weißrussland 1943/1944: Kinder und Kinderdörfer im Spiegel der Vortrag „Eigenverantwortung im Demokratischen Zen- Quellen und Erinnerungen der Überlebenden“ im Rah- tralismus? Kommunalpolitische Kontroversen in der men der Tagung „Kindheit im Zweiten Weltkrieg. Eine Ära Honecker“ im Rahmen der Tagung „Macht-Räume vergleichende Perspektive“ des Hannah-Arendt-Insti- in der DDR: Abschlusskonferenz des DFG-Projekts tuts für Totalitarismusforschung an der Technischen DDR-Bezirke – Akteure zwischen Macht und Ohn- Universität Dresden und der Professur für Geschichts- macht“ am Institut für Regionalentwicklung und didaktik am Historischen Seminar der Universität Leip- Strukturplanung in Erkner am 24. September. zig am 12. bis 14. November.

Vortrag „National Library in Divided Germany: Ger- Vortrag „Der KSZE-Prozess in der Sowjetunion: Die man-German and Transnational Aspects of the History Moskauer Helsinki-Gruppen“ und Teilnahme an der of an Institution” im Rahmen des Seminars „GDR-Hi- Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsrei- storiography: What’s next?“ (Konrad H. Jarausch, Mar- he „Opposition und Menschenrechte nach der Schlus- tin Sabrow, Jens Schöne) im Rahmen der German Stu- sakte von Helsinki 1975. Wirkungen des KSZE-Prozes- dies Association, 13th Annual Conference in ses im östlichen Europa und in der DDR“ am Thüringer Washington D.C. am 3. Oktober. Archiv für Zeitgeschichte in Jena am 24. November.

Nadine Recktenwald: Elke Scherstjanoi: Vortrag „Der Makel als Protestform. Männliche Gamm- Vortrag „Oral History und Medialisierung von Ge- ler in München“ im Rahmen des Workshops „Männer schichte in der heutigen Erinnerungskultur“ im Rah- mit Makel. Geschlechtsidentitäten und Gesellschafts- men der deutsch-russischen Tagung „Zwangsarbeit ordnung in Deutschland und Europa nach 1945“ im 1939–1945 in den osteuropäischen und deutschen Er- IfZ München am 25. und 26. Juni. innerungskulturen: Vergangenheit, Gegenwart, Zu- kunft“ des Instituts für Hochtechnologie – Regional- Vortrag „,Kein Platz für Penner.‘ Obdachlose im öffent- zentrum für Oral History Woronesh, der Stiftung lichen Raum der 1960er und 1970er Jahre“ im Rahmen Erinnerung – Verantwortung – Zukunft, dem Institut des interdisziplinären Symposiums „Machträume. Ge- für allgemeine Geschichte der Russischen Akademie schichts- und Literaturwissenschaften im Dialog“ von der Wissenschaften Moskau, dem Deutschen Histori- ProAmHist, ProLit und ProMoHist der Ludwig-Maxi- schen Institut Moskau und der FU Berlin in Woronesh, milians-Universität München am 2. und 3. Juli. Russland am 28. bis 30. Mai.

■ 100 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Das Bild der Deutschen und Deutschlands bei Vortrag „Das Institut für Zeitgeschichte als Institution den Siegern. Zur Frage der individuellen Wahrneh- der Geschichtswissenschaft“ an der Universität Würz- mungen der Deutschen durch die Rotarmisten in burg am 27. Mai. Deutschland vor und nach dem 9. Mai 1945“ im Rah- men der internationalen Tagung „Europa 1945, Befrei- Vortrag „Hypotheken der Vergangenheit“ im Rahmen ung, Besetzung, Vertreibung“ der Nationalen For- des Themenabends „Tutto bene fra di noi? Die IMI und 2015 schungsuniversität (Hochschule für Ökonomie) die Kriegsverbrechen in Italien“ in Gräfelfing am 18. Moskau und der Friedrich-Ebert-Stiftung in Moskau Juni. vom 2. bis 4. Juni. Leitung der Sektion „Männer ohne Arbeit“ im Rahmen Vortrag „Heimkehrerintegration in der SBZ/DDR“ im des Workshops „Männer mit Makel“ im IfZ München Rahmen der Tagung „Der Krieg ist vorbei. Heimkehr – am 25. Juni. Trauma – Weiterleben“ der Bundesstiftung zur Aufar- beitung der SED-Diktatur, dem Zentrum für Zeithisto- Vortrag „Der wissenschaftliche Aufsatz. Genre, Tricks rische Forschung, dem IfZ, dem Zentrum für Militärge- und Fallen“ im Rahmen des Seminars „Schreib-Praxis“ schichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, in Aldersbach am 10. September. dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst und der Gedenkstätte Seelower Höhen am 11. und 12. Vortrag „Brandbeschleuniger. Die Nürnberger Gesetze Juni. und die Judenpolitik im faschistischen Italien 1935 bis 1938“ im Rahmen der Konferenz „Die Nürnberger Ge- Vortrag „Die LPG in der DDR“ vor Studierenden der setze. 80 Jahre danach“ in Berlin am 16. September. Fachschule für Landwirtschaft Haldensleben am 8. Okt- ober. Podiumsdiskussion „Franz Josef Strauß – Eine schil- lernde Figur der alten Bundesrepublik“ im IfZ Mün- Thomas Schlemmer: chen am 27. Oktober. Moderation der Vorstellung des Buches von Michael Göring „Vor der Wand“ im Italienischen Kulturinstitut Vortrag „Der Zweite Weltkrieg in Italien – Geschichts- München am 5. Februar. politik und kollektives Gedächtnis“ im Rahmen des Symposiums der Konrad-Adenauer-Stiftung „Das Ende Moderation und Lesung aus dem Buch „Zeugnisse der des Zweiten Weltkriegs und die Spaltung Europas. Gefangenschaft“ im Italienischen Kulturinstitut Mün- Aspekte einer europäischen Erinnerungskultur“ in Ber- chen am 11. Februar. lin am 3. November.

Vortrag „Rom – die Ewige Stadt zwischen faschisti- Daniel Schlögl: scher Herrschaft und deutscher Besatzung“ im Rahmen Vortrag „Website Relaunch am Institut für Zeitge- der Tagung „Europa und der Nationalsozialismus: Ge- schichte – Ein Werkstattbericht“ im Rahmen des schichte und Gedächtnis der Städte“ in München am Workshops des Arbeitskreises Digitale Geistes- und So- 21. März. zialwissenschaften in München (dhmuc) am 26. Januar.

Vortrag „Der deutsche Krieg in Italien – Kriegsverbre- Michael Schwartz: chen und Strafverfolgung“ im Rahmen der Vorstellung Vortrag „Funktionäre mit Vergangenheit. Das Grün- des Buches von Alessadro Eugeni „Il falgname di Otto- dungspräsidium des Bundes der Vertriebenen und das brunn“ in der Volkshochschule Haar am 21. März. ‚Dritte Reich‘“ im Rahmen der „Kulturellen Wintertage“ des Bundes der Vertriebenen, Landesverband Hessen, Vortrag „Von der Landwirtschaft zur Industrie. Der in Weilburg am 29. Januar. wirtschaftliche Wandel in Bayern im 19. Jahrhun dert“ im Rahmen des Seniorenstudiums in Freising am 21. Vortrag „Dammbruch in Europa. Bevölkerungsver- April. schiebungen und Ethno-Gewalt im Kontext des Ersten Weltkrieges“ am Institut für Diaspora- und Genozidfor- Vortrag „Le forze armate tedesche in Italia 1943–1945“ schung der Ruhr-Universität Bochum am 19. Januar. im Rahmen der internationalen Konferenz „Quando Caserta era uno dei centri decisionali. La Reggia e la fi- Vortrag „Ethnische ‚Säuberungen‘ im Europa des 20. ne della seconda guerra mondiale in Italia“ in Caserta Jahrhunderts: Ursachen und Folgen“ in der Topogra- am 29. April. phie des Terrors Berlin am 3. Februar.

■ 101 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vortrag „Genocide and war crimes in Polish-German- Sektionsleitung auf dem Workshop „Rundfunkge- Ukrainian interrelations since 1945. Part 2: Polish-Ger- schichten von ‚Flucht und Vertreibung‘“ des Deutschen man interrelations“ im Rahmen des Workshops „Geno- Historischen Instituts Warschau, des Instituts für Ge- cide and war crimes in international relations“ des schichte der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg Instituts für Geschichte der Polnischen Akademie der und der Forschungsstelle Geschichte des Rundfunks in Wissenschaften (IH PAN) und des Herder-Instituts für Norddeutschland am Hans-Bredow-Institut für Me- Historische Ostmitteleuropaforschung Marburg in War- dienforschung und am Institut für Medien und Kom- Institut für Zeitgeschichte schau am 25. Februar. munikation der Universität Hamburg im Deutschen Rundfunkarchiv in Frankfurt a.M. am 19. Juni. Vortrag „Eingliederung oder Assimilation? Zur Integra- tionspolitik der beiden deutschen Nachkriegsstaaten Vortrag „Homosexuelle im geteilten Berlin der langen gegenüber den Vertriebenen“ im Institut für Kultur 1950er Jahre“ auf dem Workshop „Männer mit Makel. und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa Geschlechtsidentitäten und Gesellschaftsordnung in (IKGN) in Lüneburg am 31. März. Deutschland und Europa nach 1945“ im IfZ München am 26. Juni. Vortrag „Ethnic ‚Cleansing’ in Modern Times: From a Politics of Violence to Social Engineering?“ auf der Vortrag „‚Ethnische Säuberung‘ im zerfallenden Osma- Internationalen Konferenz „Guerre et Deplacements nischen Reich 1912–1925: Muslime – Griechen – Ar- des Populations. Regards croisés sur l’Europe aux XIXe menier“ in der Vortragsreihe Geschichte der Arbeitsge- et XXe siècles“ im Deutschen Historischen Institut in meinschaft Geschichte Bad Nauheim e.V. und des Paris am 9. April. Kulturreferats der Stadt Bad Nauheim in Bad Nauheim am 14. September. Vortrag „Deutsche Vertriebene im doppelten Nach- kriegs-Deutschland“ auf einer Veranstaltung der Kon- Sachverständigengespräch zum Thema einer Flücht- rad-Adenauer-Stiftung und des Politischen Bildungsfo- lings-Gedenkstätte in Unna-Massen im Hauptaus- rums Brandenburg in Potsdam am 16. April. schuss und Kulturausschuss des Landtags von Nordr- hein-Westfalen in Düsseldorf am 24. September. Vortrag „Die dunkle Seite der Nationalismen – Ethni- sche ‚Säuberungen‘ im 20. Jahrhundert“ in einer Vor- Vortrag „Die dunkle Seite der Nationalismen – Ethni- tragsreihe der Münchner Volkshochschule in München sche ‚Säuberungen‘ im 20. Jahrhundert“ in der Volks- am 4. Mai. hochschule Augsburg in Augsburg am 21. Oktober.

Vortrag „Der BdV und das ‚braune Erbe‘“auf dem Vortrag „Krieg und Vertreibung. Teil I: Ethnische ‚Säu- deutsch-polnischen Seminar „Flucht und Vertreibung berungen‘ als moderne Gewaltpolitik im Ersten Welt- im und nach dem Zweiten Weltkrieg“ in der Europäi- krieg“ und „Krieg und Vertreibung. Teil II: Krieg und schen Akademie Waren/Müritz am 16. Mai. Vertreibung im Zweiten Weltkrieg“ auf dem Seminar „Das Zeitalter der Weltkriege 1914 bis 1945“ der Aka- Vortrag „Ursachen ethnischer ‚Säuberungen‘: Histori- demie für Politische Bildung Tutzing und der Akade- sche Entwicklungen und unsere Gegenwart“ auf dem mie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillin- 66. Sudetendeutschen Tag in Augsburg am 23. Mai. gen in Tutzing am 27. Oktober.

Vortrag „Homosexualität(en) in der DDR – Von der Keynote „Impacts of Forced Migrations – The German Ausgrenzung zur Gleichberechtigung?“ auf dem Semi- Case. History, Historical Research, and Policies of Re- nar „Homosexualität in der DDR – Gleichberechtigung membrance“ auf dem Internationalen Workshop „Hi- im Einheitsstaat“ der Point Alpha Akademie und der story and Memory in Refugee Research“ des Refugee Hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Studies Centre, Department of International Develop- Geisa am 6. Juni. ment der University of Oxford in Oxford am 30. Okt- ober. Vortrag „Unaussprechliches aussprechen: Homosexua- lität, Strafrecht und westdeutsche Medien zwischen Sektionsleitung auf der Tagung „BRDDR – Arenen des 1969 und 1980“ im Rahmen der Vortragsreihe „Queer Übergangs in der Vereinigungsgesellschaft“ des Histo- Lectures“ der Initiative Queer Nations e.V. in Berlin am rischen Seminars der Westfälischen Wilhelms-Univer- 11. Juni. sität Münster und der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft e.V. auf Gut Siggen/Holstein am 6. November.

■ 102 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Ethnische ‚Säuberungen‘: Nationalistische Begrüßung im Rahmen des Workshops „Männer mit und rassistische Gewaltpolitik in der Moderne“ auf der Makel. Geschlechtsidentitäten und Gesellschaftsord- Internationalen Konferenz „Aghet und Shoa. Das Jahr- nung in Deutschland und Europa nach 1945“ im IfZ hundert der Genozide“ des Lepsiushauses Potsdam, des München am 25. Juni. Moses Mendelssohn Zentrums Potsdam und der Topo- graphie des Terrors in Berlin am 9. November. Vortrag „Zukunftsvorstellungen in der Sozialdemokra- 2015 tie nach 1945“ auf der Tagung „Zukunft 1945: Erfah- Sektionsleitung auf der Konferenz „Politische Planung rungsräume und Erwartungshorizonte im deutschen in Deutschland seit den 1960er Jahren“ des Instituts Nachkrieg“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin am 3. für Zeitgeschichte und der Bundesstiftung zur Aufar- Juli. beitung der SED-Diktatur im IfZ Berlin am 13. Novem- ber. Vortrag „Geschichte der Zukunftsforschung in den 1960er und 1970er Jahren“ im Kolloquium des Georg- Vortrag „Ethnische ‚Säuberungen‘: Vom Genozid an Eckert-Instituts für Internationale Schulbuchforschung den Armeniern zum Holocaust an den europäischen in Braunschweig am 8. Juli. Juden“ auf dem Studientag „Die vollständige Ausrot- tung ist das Ziel (Johannes Lepsius 1915) – Der Völker- Workshop „Friedens- und Konfliktforschung in der mord an den Armeniern im Osmanischen Reich und Bundesrepublik Deutschland – Historische Perspekti- die Mitverantwortung Deutschlands“ der Evangeli- ven“ an der Universität Frankfurt a.M. am 10. Juli. schen Akademie Meißen und der Deutsch-Armeni- schen Gesellschaft (DAG) e.V. in Dresden am 21. No- Moderation der Wissenschaftlerbesprechung mit Vor- vember. trag von Friederike Sattler „Alfred Herrhausen. Mana- ger und Symbolfigur des Rheinischen Kapitalismus“ Vortrag „Ethnozide und Vertreibungen im 20. Jahrhun- im IfZ München am 15. Juli. dert“ auf dem Polnisch-Ungarisch-Rumänischen Stu- denten-Workshop „Das Leid der Anderen – Erinne- Moderation der Podiumsdiskussion „Wie wird aus Ak- rungskulturen in Europa“ der Akademie Mitteleuropa tion ‚Geschichte‘? Von der Frauenbewegung ins Archiv e.V. in Bad Kissingen am 23. November. und in die Geschichtsbücher“ am IfZ München am 16. Juli. Vortrag „Transnationale Erinnerung? Konstitutives und Umstrittenes am Beispiel des ‚Museums für die Ge- Keynote „Towards a Global and Human-Centred Futu- schichte des Zweiten Weltkrieges‘ in Gdansk und der re: Transformations in 1970s Futures Studies“ im Rah- Berliner ‚Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘“ men des Workshops „1970s: Turn of an Era in the Histo- auf der Internationalen Konferenz „Mapping Memories ry of Science?“ an der Universität Aarhus (Dänemark) of Post–1989 Europe“ der Bundeszentrale für politi- am 15. September. sche Bildung und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien am 30. November. Vortrag „Im Zeichen der Steuerungseuphorie? Zeithi- storische Überlegungen zur Zukunftsforschung der Elke Seefried: 1950er bis 1970er Jahre“ im Rahmen des interdiszipli- Vortrag „Kontingenzbewältigung in der Zukunftsfor- nären Workshops „Geregelte Verhältnisse. Architektur schung“ an der Universität Essen-Duisburg in Essen und Planung zwischen Sputnik und Ölkrise“ am Zen- am 21. Januar. tralinstitut für Kunstgeschichte in München am 23. September. Vortrag „Politische Verständnisse von Nachhaltigkeit zwischen Steuerungsdenken und Marktphilosophie“ Vortrag und Podiumsdiskussion „Zukünfte. Aufstieg im Rahmen der Tagung „Das Gespenst der Unregier- und Krise der Zukunftsforschung 1945–1980“ im Rah- barkeit und der Traum vom guten Regieren: Konzepte men der Buchpräsentation im Historischen Kolleg in politischer Steuerung seit den 1970er Jahren“ am Max- München am 19. Oktober. Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln am 23. April. Vortrag „‚Ein neuer turn?‘ Zukunft als Herausforde- rung für die Geschichtsschreibung des 19. und 20. Kommentar im Rahmen des Workshops „Gesellschafts- Jahrhunderts“ im Rahmen des Workshops „Zukunft – geschichte der Sozialen Demokratie und ihrer Bewe- Fortschritt – Utopie. Arbeiterbewegung im 20. Jahr- gungen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn am 11. hundert“ in Düsseldorf am 30. Oktober. Juni.

■ 103 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Einführung und Vortrag „Vom Wiederaufbau zur Pla- Vortrag „Die Eigenkraft des Regionalen. Die unge- nungsbegeisterung? Zukünfte und Planung in der schöpften Potenziale einer Geschichte des Nationalso- bundesdeutschen Politik der 1950er und 1960er Jahre“ zialismus im kleinen Raum“ im Rahmen der Tagung im Rahmen der Tagung „Politische Planung in „Der Ort der ‚Volksgemeinschaft‘ in der deutschen Ge- Deutschland seit den 1960er Jahren“ des Instituts für sellschaftsgeschichte“ als Internationale Abschlusskon- Zeitgeschichte und der Stiftung Aufarbeitung im IfZ ferenz des Niedersächsischen Forschungskollegs „Na- Berlin am 11. und 12. November. tionalsozialistische ‚Volksgemeinschaft‘?“ in Hannover Institut für Zeitgeschichte vom 25. bis 27. Juni. Vortrag „Die Zukunft der ‚einen Welt‘: Globales Inter- dependenzbewusstsein in der Zukunftsforschung der Vortrag „Ausgeliefert. Arthur Piechler und die natio- 1970er Jahre“ im Rahmen der Tagung „Making Global nalsozialistische Herrschaft in Augsburg“ in der Staats- Minds – Globale Interdependenz zwischen Wissen- und Stadtbibliothek Augsburg am 14. Juli. schaft und Medialisierung, Westeuropa und Nordame- rika, 1940er bis 1990er Jahre“ an der Universität Gie- Moderation der Podiumsdiskussion „‚Die Zukunft ge- ßen am 4. Dezember. hört der Freiheit, dem Recht und dem Frieden.‘ Das au- ßen- und sicherheitspolitische Denken und Handeln Moderation im Rahmen des Workshops „Beratung un- von Franz Josef Strauß“ in der Hanns Seidel Stiftung ter Stress: Experten in und für Wirtschafts-, Politik- in München am 5. August. und Umweltkrisen“ des Leibniz-Forschungsverbundes „Krisen in einer globalisierten Welt“ in Berlin am 4. De- Vortrag „Germany and ‚the West‘ – an Introduction“ zember. sowie (mit Riccardo Bavaj) Organisation des Panels „Germany and ‚the West‘. Historiographical Challenges Moderation im Rahmen des Workshops „Nation, Kultur and Political Implications“ auf der Annual Conference und Zivilisation. Der internationale Diskurs über ‚den der German History Society 2015 an der Queen Mary Westen‘ an der Jahrhundertwende (1880–1930)“ im IfZ University in London vom 3. bis 5. September. München am 7. Dezember. Vortrag „Das ‚1968‘ der Konservativen oder die Schei- Moderation im Rahmen des Kolloquiums von IfZ und dung der Geister. Liberaler Konservatismus und neue dem Lehrstuhl für Zeitgeschichte der LMU mit Vortrag Rechte“ im Rahmen der deutsch-russischen Tagung von Corinna Unger „Entwicklungspolitik und interna- „Konservative Strömungen in der deutschen Geschich- tionale Geschichte: Das Beispiel Indiens nach 1947“ in te. Gestaltungskraft und Grenzen ihrer politischen München am 9. Dezember. Möglichkeiten“ an der Staatlichen Universität Ivanovo vom 22. bis 25. September. Irina Stange: Vortrag „Verwaltung ohne Demokraten? Die Personal- Vortrag „Der ‚Westen‘ im 19. und 20. Jahrhundert – ei- politik des Bundesministeriums des Innern“ im Rah- ne Einführung“ sowie (mit Riccardo Bavaj) Organisa- men der Konferenz „NS-Belastung und politischer Neu- tion des Workshops „Nation, Kultur und Zivilisation. anfang. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin“ Der internationale Diskurs über den ‚Westen‘ an der im Bundesministerium des Innern in Berlin am 4. No- Jahrhundertwende (1880–1930)“ im IfZ München am vember. 7. und 8. Dezember.

Martina Steber: Roman Töppel: Vortrag „Gustav von Kahr, Christian Frank und die Ab- Vortrag über das Projekt „Hitler, Mein Kampf. Eine kri- gründe des Heimatschutzes“ im Stadtmuseum Kauf- tische Edition“ mit Stipendiaten der Konrad-Adenauer- beuren am 18. März. Stiftung in München am 20. Januar.

Vortrag „‚Volksgemeinschaft‘ – ein analytischer Schlüs- Anna Ullrich: sel zur Gesellschaftsgeschichte des NS-Regimes“ im Vortrag „Antisemitismus und Juden im Film – Stereo- Rahmen der Tagung „Der fachdidaktische Gehalt eines type, Inszenierung und Rezeption jüdischen Lebens wissenschaftlichen Analysekonzepts. Zum Vermitt- 1914–1933“ im Rahmen der Tutzinger Sommerakade- lungsgehalt der ‚NS-Volksgemeinschaft‘“ der Europa- mie „Realität und Fiktion: Verfilmte Zeitgeschichte(n)“ Universität Flensburg, des Instituts für schleswig-hol- in der Politischen Akademie Tutzing am 2. August. steinische Zeit- und Regionalgeschichte und des Seminars für Geschichte und Geschichtsdidaktik in Schleswig am 28. und 29. Mai.

■ 104 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Alles eine Frage der ‚Erwartungsdämpfung‘? Hermann Wentker: Innerjüdisches Erwartungsmanagement und alltäg- Vortrag „Massenmedien und Öffentlichkeit als Fakto- licher Antisemitismus 1918–1933“ sowie Schlusskom- ren der Politik: Der Gorbatschow-Effekt, die westdeut- mentar im Rahmen der Leibniz Graduate School „Hof- sche Meinungsbildung und die Politik der Regierung fen – Scheitern – Weiterleben: Enttäuschung als Kohl-Genscher (1985–1989)“ im Rahmen der Tagung historische Erfahrung in Deutschland im 20. Jahrhun- „Medien und Außenbeziehungen von der Antike bis 2015 dert“ am IfZ München vom 28. bis 30. September. zur Gegenwart“ der AG Internationale Geschichte in Würzburg am 20. März. Sebastian Voigt: Projektpräsentation „Westdeutsche Gewerkschaften Moderation des Expertengesprächs „2+ 4. Der Weg zur und der Strukturbruch“ im Cluster „Transformationen Einheit“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Lan- der jüngsten Zeitgeschichte“ des Instituts für Zeitge- desbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Berlin am schichte im IfZ Berlin am 29. Januar. 25. März.

Vortrag „Anmerkungen zur aktuellen Debatte über den Stellungnahme zur Nutzung von Archivunterlagen des Ersten Weltkrieg und ihren geschichtspolitischen Fol- Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssi- gen“ im Rahmen der Jahrestagung des Villigster For- cherheit (BStU) für Forschungszwecke und zur Rolle schungsforums zu Nationalsozialismus, Antisemi- der Forschung über die Staatssicherheit innerhalb der tismus und Rassismus im Haus Villigst in Schwerte Forschung über die SED-Diktatur für die Expertenkom- (Ruhr) vom 6. bis 8. Februar. mission zur Zukunft der BStU in Berlin am 16. April.

Vortrag „Das ‚andere Deutschland‘. Die DDR und Israel“ Vorstellung von „Der Kalte Krieg in Forschung und Er- mit Jonas Jung im Rahmen einer Veranstaltung des innerungskultur: Die Eröffnung des Berliner Kollegs Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Kalter Krieg“ im Rahmen des Programms „Leibniz im an der Universität Leipzig am 5. Juni. Bundestag“ bei , MdB, in Berlin am 21. April. Vortrag „‚Demokratie macht nicht vor dem Werkstor Halt!‘ Wirtschaftsdemokratische Vorstellungen in der Vortrag „Der Umgang mit der NS-Diktatur in West- deutschen Gewerkschaftsbewegung“ im Rahmen der und Ostdeutschland nach 1945“ im Rahmen des Exper- Thirty-Ninth Annual Conference 2015 in Washington tengesprächs „Deutsche und russische Sichtweisen auf D.C. vom 1. bis 4. Oktober. die 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges“ der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Jelzin-Zen- Vortrag „Der jüdische Mai ‘68. Pierre Goldman, Daniel trums in Berlin am 24. April. Cohn-Bendit und André Glucksmann im Nachkriegs- frankreich“ im Rahmen des Kolloquiums des Lehr- Vortrag „Der KSZE-Prozess und die oppositionellen Be- stuhls für Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld wegungen in Osteuropa und der DDR“ im Rahmen der (Lehrstuhl Prof. Dr. Ingrid Gilcher-Holtey) am 26. Okt- Veranstaltungsreihe „Opposition und Menschenrechte ober. nach der Schlussakte von Helsinki 1975: Wirkungen des KSZE-Prozesses im östlichen Europa und der DDR“ Buchvorstellung „Der jüdische Mai ‘68. Pierre Gold- des Thüringer Archivs für Zeitgeschichte „Matthias Do- man, Daniel Cohn-Bendit und André Glucksmann im maschk“ in Jena am 28. April. Nachkriegsfrankreich“ in der Alten Synagoge in Essen am 5. November und im Ariowitsch Haus in Leipzig Einführungsvortrag zum Film „Verräter vor dem Volks- am 5. Dezember. gericht“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „70 Jahre Frieden“ in Bayreuth am 9. Juni und in Hof am 10. Juni. Vortrag „Krisenreaktionen? Die Politik des DGB, der IG CPK und der HBV in den 1970er und frühen 1980er Vortrag „Die Revolution der Staatenwelt und die Jahren“ bei der Johannes-Sassenbach-Gesellschaft im Wiedervereinigung. Die Wiederherstellung der deut- Bundesarchiv in Berlin am 10. Dezember. schen Einheit als Problem der internationalen Politik“ im Rahmen des Seminars der Point-Alpha-Akademie „Der Weg zur Deutschen Einheit. Der außenpolitische Kontext der Wiedervereinigung“ in Geisa am 25. Juni.

■ 105 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Vortrag „Die Außenpolitik der DDR im Prozess der Vortrag „Hitlers Biographie in ‚Mein Kampf‘“ im Rah- deutschen Wiedervereinigung“ im Rahmen der Konfe- men des interdisziplinären Workshops „Konzepte des renz „Europa und die deutsche Einheit. Perzeptionen – Authentischen – Prozesse des Authentisierens“ des Reaktionen – Entscheidungen“, veranstaltet vom Insti- Leibniz-Forschungsverbunds „Historische Authenti- tut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Öster- zität“ im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim reichischen Akademie der Wissenschaften in Wien am am 20. März. 1. Oktober. Institut für Zeitgeschichte Vortrag „Eine Transformation der internationalen Ord- Vortrag „Planung in der Außenpolitik der DDR“ im nung?“ in der Sektion III „Die Sozialdemokratie und Rahmen der Tagung „Politische Planung in Deutsch- das Problem einer neuen Weltordnung nach 1990“ im land seit den 1960er Jahren“ des Instituts für Zeitge- Rahmen des Berliner Forums 2015 der Historischen schichte und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der Kommission beim SPD-Vorstand zum Thema „Außen- SED-Diktatur im IfZ Berlin am 13. November. politik zur Eindämmung entgrenzter Gewalt. Histori- sche Erfahrungen und gegenwärtige Herausforderun- Andreas Wirsching: gen“ im Willy-Brandt-Haus in Berlin am 25. März. Einführung zum Vortrag „Von der deutschen zur euro- päischen Frage. Gedanken zu einem Jahrhundertpro- Vortrag „Richard von Weizsäcker und die Erinnerung blem“ von Heinrich August Winkler im Rahmen der an den Nationalsozialismus in den 1980er Jahren“ im Reihe „Munich History Lecture“ an der Ludwig-Maxi- Rahmen der Fachtagung „Richard von Weizsäcker. Ein milians-Universität München am 26. Januar. protestantisches Leben in Deutschland“ im Tagungs- haus der Evangelischen Akademie in Berlin am 10. Vortrag „Grenze und Größe. Zum Problem der Ent- April. scheidung im Nationalsozialismus“ (Weiße-Rose-Ge- dächtnisvorlesung 2015) an der Ludwig-Maximilians- Vortrag „Befreite Erinnerung. Der 8. Mai 1945 in der Universität München am 27. Januar. deutschen Geschichte“ im Rahmen einer Gedenkveran- staltung der Landesregierung und des Landtags von Vortrag „Der Erste Weltkrieg und die Gewaltgeschichte Rheinland-Pfalz zum 70. Jahrestag des Endes des Zwei- des 20. Jahrhunderts“ zum Abschluss der Ringvorle- ten Weltkriegs in der Christuskirche in Mainz am 8. Mai. sung „1914/15. Weltkrieg, Massenmord, Völkermord – ‚Gewaltdynamiken‘ im Blick der Forschung“ des Insti- Moderation der Podiumsdiskussion „Was bleibt von tuts für Diaspora- und Genozidforschung an der Ruhr- der KSZE?“ zur Präsentation des Buches „Die Bundes- Universität Bochum am 2. Februar. republik im KSZE-Prozess 1975–1983. Die Umkehrung der Diplomatie“ im IfZ München am 12. Mai. Vortrag „Herr meiner Selbst? Zur Geschichte des mo- dernen Lebenslaufs“ in der Abtei Mariendonk in Gre- Vortrag „Die Transformation der internationalen Ord- frath b. Düsseldorf am 9. Februar. nung seit 1989/90“ im Rahmen des Oberseminars des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte der Al- Moderation im Rahmen des Workshops „Das Private bert-Ludwigs-Universität Freiburg am 13. Mai. im Nationalsozialismus“ des IfZ in Verbindung mit dem Deutschen Historischen Institut Warschau und Vortrag „Transformation de l’ordre international depu- dem Institut für Nationales Gedenken (IPN) in Lodz am is 1989/90?“ und Podiumsdiskussion anlässlich des Er- 14. Februar. scheinens des Buches „Demokratie und Globalisierung. Europa seit 1989“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe Podiumsdiskussion „Auftragsforschung ‚NS-Belastung‘. „Le divan historique“ des Deutschen Historischen Insti- Ein Boom und seine wissenschaftlichen Folgen“ im IfZ tuts Paris und des Goethe-Instituts Paris im Deutschen München am 19. Februar. Historischen Institut Paris am 2. Juni.

Podiumsdiskussion „Der Kalte Krieg und die europäi- Leitung des Panels V „Familienpolitik und wissen- sche Gegenwart“ im Rahmen der öffentlichen Auftakt- schaftliche Expertise“ im Rahmen der Jahrestagung veranstaltung des Berliner Kollegs Kalter Krieg an der des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft und Zeitge- Humboldt-Universität zu Berlin am 19. und 20. März. schichte zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in der Akademie der Wissenschaften und der Li- teratur Mainz am 12. Juni.

■ 106 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Vortrag „Die Transformation Europas“ im Rahmen ei- Impulsvortrag „Totalitarismustheorie und europäische ner Veranstaltung des Kuhnke-Kreises im Industrie- Erinnerungspolitik“ und Diskussion im Rahmen der Club Düsseldorf am 12. Juni. Konferenz „70 Jahre danach. Historisches Begreifen und politisch-ethische Orientierung in der Gedenkstät- Moderation der Buchpräsentation „Frieden durch Kom- tenarbeit des 21. Jahrhunderts“ der Friedrich-Schiller- munikation. Das System Genscher und die Entspan- Universität Jena und der Bundeszentrale für politische 2015 nungspolitik im Zweiten Kalten Krieg 1979–1982/83“ Bildung in Berlin am 11. September. mit Hans-Dietrich Genscher am 18. Juni. Moderation des Vortrags „Ist die Hoffnung immer Vortrag „Transformation Europas seit 1989?“ im Rah- jung? Aufbrüche, Erwartungen und Enttäuschungen men des Forschungskolloquiums des Hamburger Insti- als emotionale Muster von Lebensphasen im 20. Jahr- tuts für Sozialforschung am 22. Juni. hundert“ von Detlef Siegfried im Rahmen der Konfe- renz „Hoffen – Scheitern – Weiterleben“: Enttäu- Moderation des Vortrags „Wie Vati die Demokratie schung als historische Erfahrung in Deutschland im 20. lernte. Familie, Männlichkeit und die Frage der Auto- Jahrhundert“ im IfZ München am 28. September. rität in der politischen Kultur der Bundesrepublik“ von Till van Rahden im Rahmen des Workshops „Männer Moderation der Buchpräsentation „Zukünfte – Auf- mit Makel“ im IfZ München am 25. Juni. stieg und Krise der Zukunftsforschung 1945–1980“ von Elke Seefried im Historischen Kolleg in München Vortrag „Kohls Israelbild – Historisches Erbe, politische am 19. Oktober. Verpflichtung“ im Rahmen des Kolloquiums „Helmut Kohl und die deutsch-israelischen Beziehungen“ der Moderation der Podiumsdiskussion „Franz Josef Konrad-Adenauer-Stiftung in Königswinter am 26. Juni. Strauß. Eine schillernde Figur der alten Bundesrepu- blik“ im IfZ München am 27. Oktober. Round Table-Gespräch zum Thema „Impulse für die Gesellschaftsgeschichte der NS-Zeit“ (Panel 14) im Öffentliche Präsentation des Projekts „Kritische Online- Rahmen des internationalen Kongresses „Der Ort der Edition der Tagebücher von Michael Kardinal von ‚Volksgemeinschaft‘ in der deutschen Gesellschaftsge- Faulhaber“ mit Hubert Wolf in der Katholischen Aka- schichte“ zum Abschluss des Niedersächsischen For- demie in München am 28. Oktober. schungskollegs „Nationalsozialistische ‚Volksgemein- schaft‘? Konstruktion, gesellschaftliche Wirkungsmacht Einführung zur Tagung „NS-Belastung und politischer und Erinnerung vor Ort“ im Haus der Region Hannover Neuanfang. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Ber- am 27. Juni. lin“, Vortrag „Das Personal des BMI und MdI: Eine Zwischenbilanz“ und Podiumsdiskussion im Bundesmi- Moderation im Rahmen des gemeinsamen Doktoran- nisterium des Innern in Berlin am 4. November. denkolloquiums des IfZ, der Universität Bonn (Prof. Dr. Joachim Scholtyseck) und der Universität Mainz (Prof. Moderation der Podiumsdiskussion „Gerhard Schröder. Dr. Andreas Rödder) in Bonn am 17./18. Juli. Eine zeitgeschichtliche Annäherung“ im IfZ München am 10. November. Festvortrag „Vom Nutzen der Geschichte“ im Rahmen eines Festakts zum 65. Geburtstag von Wolfgang E. J. Gregor Schöllgen stellte im IfZ seine Biografie über Gerhard Schröder vor. Weber an der Universität Augsburg am 31. Juli. Als politische Zeitzeugen und Kommentatoren dabei: Jürgen Trittin und SZ-Chefredakteur Kurt Kister.

■ 107 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Vorträge und Diskussionsleitungen – JAHRESBERICHT

Podiumsdiskussion „Neoliberales Europa? Politische Einführung und Moderation zum Vortrag von Maria Steuerungsmöglichkeiten in Europa seit 1989/90“ im Falcone „Empirische Modelle der Erziehung zur Lega- Rahmen der Tagung „Politische Planung in Deutsch- lität“ im Italienischen Kulturinstitut in München am land seit den 1960er Jahren“ von Institut für Zeitge- 30. Juni. schichte und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin am 12. November. Organisation und Leitung (gemeinsam mit Thomas Schlemmer) des Seminars „Schreib-Praxis“ der VfZ in Institut für Zeitgeschichte Vortrag und Podiumsdiskussion zur Disziplin „Ge- Aldersbach vom 7. bis 11. September. schichte“ im Rahmen des deutsch-französischen inter- disziplinären Seminars „Das Extreme denken – Penser Vortrag „Italien und Deutschland 1945-2015“ beim l’extrême“ im NS-Dokumentationszentrum München Verein für Zeitgeschichte Inn-Salzach in Simbach am am 13. November. 16. Oktober.

Moderation des Vortrags „The Vulnerable Titan: Fear, Diskussion anlässlich der Präsentation des Werks Threats, and the Making of American Foreign Policy „Franco. General, Diktator, Mythos“ von Carlos Colla- During the Cold War“ von Robert J. McMahon (Ohio do Seidel mit dem Autor in München am 10. Novem- State University) im Rahmen der Ringvorlesung „Neue ber. Forschungen zum Kalten Krieg“ des Berliner Kollegs Kalter Krieg an der Humboldt-Universität zu Berlin am Jürgen Zarusky: 3. Dezember. Vortrag „Europa vor einer neuen Spaltung? Zeitge- schichtliche Hintergründe der Ukraine-Krise“ bei der Vortrag „Der deutsche Weg in die Moderne. Abwei- Volkshochschule Grafing am 15. Januar, bei der Volks- chung vom Westen?“ im Rahmen des Workshops „Na- hochschule Kolbermoor am 26. März und bei der tion, Kultur und Zivilisation: Der internationale Di- Volkshochschule Tegernsee am 14. April. skurs über ‚den Westen‘ an der Jahrhundertwende (1880–1930)“ des IfZ in Kooperation mit der Universi- Vortrag „Die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte und ty of St. Andrews im IfZ München am 7. Dezember. ihr offenes Heftarchiv“ im Rahmen des Leibniz-Works- hops „Erfolgreiches Journal Management: Sichtbarkeit Moderation des Podiumsgesprächs „Beziehungskrisen – und Strategie“ in Berlin am 22. Januar. wie belastbar sind die deutsch-russischen Beziehun- gen?“ im Rahmen der Finissage zur Sonderausstellung Moderation der Buchpräsentation „Genuss als Politi- „Russland und Deutschland. Von der Konfrontation zur kum“ mit der Autorin Monika Sigmund in der Café- Zusammenarbeit“ des Deutsch-Russischen Museums Buchhandlung „Lost Weekend“ in München am 29. Ja- Berlin-Karlshorst im Martin-Gropius-Bau in Berlin am nuar. 13. Dezember. Podiumsgespräch mit dem Regisseur Costa Fam über Vortrag „Transformation Europas seit 1989/90?“ im seinen Film „Tufelki/Shoes“ im Rahmen der Jüdischen Rahmen des Kolloquiums zur Neuesten und Zeitge- Filmtage in der Israelitischen Kultusgemeinde Mün- schichte im Institut für Geschichte der Martin-Luther- chen am 8. Februar. Universität Halle-Wittenberg in Halle am 17. Dezem- ber. Vortrag „Auf Leben und Tod – Der verlustreiche Kampf der KPD gegen das ‚Dritte Reich‘“, im Rahmen der Moderationen und Einführungen zu weiteren Veran- XXVIII. Königswinterer Tagung der Forschungsge- staltungen des IfZ (Wissenschaftlerbesprechungen, meinschaft 20. Juli e.V. „‚Seid einig, einig gegen Hit- IfZ-Oberseminare u.a.). ler!‘ – Formen, Ziele und Motive des Widerstands von links“ am 21. Februar. Hans Woller: Teilnahme und gutachterliche Stellungnahme beim Vortrag „Jaltinskaja Konferencija v svete meždunarod- Promotionsverfahren Soňa Mikulová an der Univer- noj diskussii“ [„Die Konferenz von Jalta im Lichte der sität Prag am 22. Mai. internationalen Diskussion“] im Rahmen der Konfe- renz „Der 70. Jahrestag der Jalta-Konferenz der Häup- Vortrag „Mussolini – Aus der Werkstatt eines Biogra- ter der Anti-Hitler-Koalition“ des Staatlichen Moskau- fen“ an der Volkshochschule im Norden des Landkrei- er Instituts für Internationale Beziehungen und des ses München in Ismaning am 18. Juni. Instituts für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau am 25. Fe- bruar.

■ 108 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Vorträge und Diskussionsleitungen JAHRESBERICHT – Organisation der Tagung „Politische Justiz und Transi- Vortrag „Auf Leben und Tod – Der verlustreiche Kampf tional Justice in Deutschland, Polen und der UdSSR der KPD gegen das ‚Dritte Reich‘“ in der VHS Ismaning von den 1930er bis 1950er Jahren“ des Instituts für am 20. Oktober. Zeitgeschichte, des Instituts für Nationales Gedenken – Kommission zur Verfolgung der Verbrechen gegen das Vortrag „Nationalsozialistische Justiz in München“ im

Polnische Volk (Warschau), des Deutschen Historischen NS-Dokumentationszentrum München am 11. Novem- 2015 Instituts Warschau, des Deutschen Historischen Insti- ber. tuts Moskau und der Internationalen Gesellschaft für historische Aufklärung, Menschenrechte und soziale Moderation einer Sektion des Workshops „Nation, Kul- Fürsorge Memorial (Moskau) mit Vortrag „Die Diktatu- tur und Zivilisation. Der internationale Diskurs über ren und das Recht: Politische Justiz und Transitional ‚den Westen‘ an der Jahrhundertwende (1880–1930)“ Justice in der Mitte des 20. Jahrhunderts“ sowie Teil- der University of St Andrews und des Instituts für Zeit- nahme an der abschließenden Podiumsdiskussion in geschichte im IfZ München am 8. Dezember. Warschau vom 12. bis 14. März.

Teilnahme am Expertengespräch „Deutsche und russi- sche Sichtweisen auf die 70 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges“ der Konrad-Adenauer-Stiftung Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen in Berlin am 24. April. und Beiräten Eröffnungsrede zur Ausstellung über den Dachauer Frank Bajohr: Aufstand vom 28. April 1945 in Dachau am 28. April. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Insti- tuts für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalge- Vortrag „Der Zweite Weltkrieg in der russischen Er- schichte (IZRG) innerungskultur“ in der Reihe „1945: Flucht, Vertrei- bung, Erinnerung“ des Instituts für Kultur und Ge- Mitglied des Scholarly Advisory Boards des Internatio- schichte in Nordosteuropa in Lüneburg am 5. Mai. nal Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen

Vortrag in der Sektion „Geteilte und getrennte Verant- Mitglied im Fachbeirat „NS-verfolgungsbedingt entzo- wortung. Der Zweite Weltkrieg und sein Ergebnis in hi- genes Kulturgut“ der Klassik Stiftung Weimar e.V. storischen Interpretationen“ der polnisch-deutsch-rus- sischen Konferenz „The Legacy of World War II Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Prora-Zen- Reconsidered after 70 Years“ in Danzig am 7. Mai. trums e.V.

Vortrag „Der Zweite Weltkrieg in der russischen Er- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Erinne- innerungskultur“ im Rahmen der Ringvorlesung „Euro- rungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V. pa und der Zweite Weltkrieg“ des Lehrstuhls für Neue- re und Neueste Geschichte der Universität Augsburg Assoziierter Hochschullehrer des Niedersächsischen am 12. Mai. Forschungskollegs „Nationalsozialistische Volksge- meinschaft?“ Grußwort zur Eröffnung der 9. Internationalen Konfe- renz „Der Holocaust und das heutige Russland“ in Mo- Mitglied des International Advisory Boards der Publi- skau am 22. Juni. cation Series des NIOD (Institute for War, Holocaust and Genocide Studies, Amsterdam) Vortrag „Dachau kak mesto raznych pamjatej [Dachau als Ort unterschiedlicher Erinnerungen]“ im Rahmen Mitglied des Gründungsbeirates des Dokumentations- der 9. Internationalen Konferenz „Der Holocaust und zentrums Neulandhalle das heutige Russland“ in Moskau am 24. Juni. Magnus Brechtken: Referent beim Seminar „Schreib-Praxis“ der VfZ in Al- Mitglied des Beirats der Prinz-Albert-Gesellschaft dersbach vom 7. bis 11. September. Peer Review College Member des Arts and Humanities Vortrag „Der NS-Staat und das System der Konzentra- Research Council UK tionslager“ im Rahmen des Ausbildungskurses für Re- ferenten der KZ-Gedenkstätte Dachau im Max-Mann- Mitglied des Beirats Stiftung Bayerische Gedenkstätten heimer-Studienzentrum in Dachau am 14. Oktober.

■ 109 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Mitglied des Expertengremiums Gedenkstättenförde- Andrea Löw: rung des Bundes Mitglied in der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen e.V. Mitglied der Task Force Schwabinger Kunstfund Sylvia Necker: Michael Buddrus: Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Stadtge- Mitglied der Historischen Kommission für Mecklenburg schichte und Urbanisierungsforschung (GSU) Institut für Zeitgeschichte Axel Drecoll: Mitglied im Fachbeirat der Wissenschaftlichen Samm- Mitglied des Gründungsbeirats des Dokumentations- lungen zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR im zentrums Neulandhalle Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Struktur- planung (IRS) in Erkner Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der „Denkstät- te“ Weiße Rose der Universität Weingarten Berufenes Mitglied des Denkmalrats der Freien und Hansestadt Hamburg Gutachter der DFG Mitglied im Sprecherinnenrat des Arbeitskreises Chan- Albert A. Feiber: cengleichheit in der Leibniz-Gemeinschaft Mitglied des erweiterten Beraterkreises des Museums für bayerische Geschichte Simone Paulmichl: Mitglied im Arbeitskreis Presse der Leibniz-Gemein- Vertreter der Dokumentation Obersalzberg im Verbund schaft „NS-Großanlagen“ Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeitsarbeit Tim Geiger: des Kompetenzverbundes „Historische Wissenschaften Mitglied des Advisory Board „The Nuclear Crisis. München“ Transatlantic Peace Politics, Rearmament and the Se- cond World War“ des DHI Washington D.C., des Hei- Ilse Dorothee Pautsch: delberg Center for American Studies und der Univer- Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs Kalter sitäten Mannheim und Abu Dhabi Krieg

Frieder Günther: Mitglied des International Committee of Editors of Di- Mitglied des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft und plomatic Documents Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Elke Scherstjanoi: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für die Neu- Dierk Hoffmann: konzipierung und Neugestaltung der Gedenkstätte See- Mitglied der Kommission zur Erforschung der Ge- lower Höhen schichte des Bundeswirtschaftsministeriums und seiner Vorgängerinstitutionen Daniel Schlögl: Mitglied im Arbeitskreis Bibliotheken und Informa- Esther-Julia Howell: tionseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft Mitglied des Arbeitskreises Archive der Leibniz-Ge- meinschaft Mitglied im Arbeitskreis Open Access der Leibniz-Ge- meinschaft Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Digitale Geschichts- wissenschaft des Kompetenzverbundes „Historische Mitglied der AG LeibnizOpen der Leibniz-Gemein- Wissenschaften München“ schaft

Johannes Hürter: Mitglied im Beirat der Arbeitsgemeinschaft der Spezi- Mitglied der Deutschen Kommission für Militärge- albibliotheken e.V. (ASpB) schichte (Deutsche Sektion der Commission Internatio- nale d’Histoire Militaire) Mitglied im Beirat des Bayerischen Bibliotheksverban- des (BBV) im Deutschen Bibliotheksverband e.V. Mitglied der Kommission zur Bewertung von Straßen- namen in Celle

■ 110 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten JAHRESBERICHT – Mitglied der Koordinierungsgruppe des Forums Spezi- Mitglied des Beirats des Projekts „Die Mitbestimmungs- albibliotheken in Bayern praxis der Betriebsräte im Aufsichtsrat in der Weima- rer Republik“ der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf Mitglied im Komitee der AG Digitale Geschichtswissen- schaft des Verbandes der Historiker und Historikerin- Hermann Wentker: nen Deutschlands e. V. (VHD) Ordentliches Mitglied der Historischen Kommission zu 2015 Berlin Mitglied in den Facharbeitsgruppen „Neuere Geschich- te“ und „Zeitgeschichte“ in CLARIN-D Mitglied des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stif- tung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Michael Schwartz: Mitglied des Wissenschaftlichen Beraterkreises der Stif- Mitglied des Beirats der Gedenkstätte Berlin-Hohen- tung Flucht, Vertreibung, Versöhnung (Rücktritt 1. Juli schönhausen 2015) Mitglied des Beirats der Stiftung Berliner Mauer Vorsitzender des Fachbeirats der Bundesstiftung Mag- nus Hirschfeld Mitglied des Beirats des Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth Mitglied des Fachbeirats für das Ausstellungsprojekt „Homosexualität_en“ des Deutschen Historischen Mu- Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Ernst-Reuter-Ar- seums Berlin und des Schwulen Museums Berlin chiv

Elke Seefried: Mitglied der Unabhängigen Historischen Kommission Mitglied des Stiftungsrats der Max-Weber-Stiftung zur Geschichte der CDU in Thüringen von 1945 bis 1990 Mitglied des Beirats des Projekts „Westdeutsche Gewerk- schaften und der Strukturbruch“ der Hans-Böckler- Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs Kalter Stiftung Krieg

Mitglied des Beirats „Geschichte der sozialen Demokra- Mitherausgeber der Sonderedition aus den Akten des tie“ der Friedrich-Ebert-Stiftung Auswärtigen Amts „Der Zwei-plus-Vier-Prozess und die Deutsche Einheit“ Expertin im Rahmen des Programms „Leibniz im Bun - des tag“ zum Thema „Voraussagen durch Big Data? Ein- Experte im Rahmen des Programms „Leibniz im sichten in die Geschichte der Zukunftsforschung“ im Bundestag“ zum Thema „Der Kalte Krieg in Forschung Deutschen Bundestag am 22. April (Gespräche mit den und Erinnerungskultur: Die Eröffnung des Berliner Abgeordneten , , Kollegs Kalter Krieg“ im Deutschen Bundestag am 21. , Hiltrud Lotze und Nadine Schön) April (Gespräch mit der Abgeordneten Hiltrud Lotze)

Martina Steber: Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Expertin im Rahmen des Programms „Leibniz im Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst am 16. Bundestag“ zum Thema „Was bedeutet es, konservativ November (in Vertretung von Andreas Wirsching) zu sein? Zeithistorische Einsichten zu einem umstritte- nen Begriff“ im Deutschen Bundestag am 21. April (Ge- Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Alli- spräche mit den Abgeordneten Thomas Dörflinger, Dr. iertenMuseums am 3. Dezember (in Vertretung von An- und Heinrich Frank) dreas Wirsching)

Roman Töppel: Andreas Wirsching: Mitglied im Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaf- ten, München Mitglied des Deutschen Komitees für die Geschichte des Zweiten Weltkrieges Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften, München Petra Weber: Mitglied des Beirats der Stiftung Reichspräsident Frie- drich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg

■ 111 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten

– JAHRESBERICHT Ausstellungen Institut für Zeitgeschichte

Andreas Wirsching spricht auf Einladung des Landtags Rheinland-Pfalz zum Jahrestag des Kriegsendes.

Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Ge- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der schichte des Parlamentarismus und der politischen Par- Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn teien, Berlin Mitglied des Kuratoriums des Collegium Carolinum, Mitglied der Gemeinsamen Kommission zur Erfor- München schung der jüngeren deutsch-russischen Geschichte (deutscher Co-Vorsitzender seit März 2015) Mitglied des Fachbeirats Wissenschaft in der Bundes- stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs, München Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats im Bayeri- schen Wirtschaftsarchiv, München Mitglied des Deutsch-Französischen Komitees für die Erforschung der deutschen und französischen Ge- Mitglied des Beirats der Stiftung Bundeskanzler-Ade- schichte des 19. und 20. Jahrhunderts nauer-Haus, Rhöndorf (bis März 2015)

Mitglied des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften Reichspräsident Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidel- und der Literatur Mainz berg (bis März 2015)

Mitglied des Stiftungsrates der Max Weber Stiftung- Mitglied des Beirats der Edition „Fraktionen im Deut- DGIA, Bonn schen Bundestag“ der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Berlin Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Weltgeschichte der Russischen Akademie der Wis- Vorsitzender des Universitätsrates der Universität Augs- senschaften, Moskau burg

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Hauptherausgeber der „Akten zur Auswärtigen Politik Deutsches Historisches Museum, Berlin der Bundesrepublik Deutschland“

■ 112 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten JAHRESBERICHT – Mitherausgeber der „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte“ Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Mitherausgeber der Edition „Die Verfolgung und Er- Medien mordung der europäischen Juden durch das national- sozialistische Deutschland 1933–1945“ und seit 2015 Heike Amos: der englischen Ausgabe „The Persecution and Murder Interview mit dem Deutschlandfunk (Hintergrund Poli- 2015 of the European Jews by Nazi Germany, 1933–1945“ tik) zum Thema „25 Jahre Deutsche Einheit“ am 3. Okto - ber. Mitherausgeber der Buchreihe „Historische Grundla- gen der Moderne“ Frank Bajohr: Interview mit dem Deutschlandradio zum Thema „Ten- Mitherausgeber der Buchreihe „Moderne Geschichte denzen der Holocaust-Forschung“ am 16. April. und Politik“ Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) Mitherausgeber des „Journal of Modern European Hi- zum Thema „Die Tagebücher des Alfred Rosenberg“ am story“ 16. April.

Mitglied des Herausgeber-Beirats der Zeitschrift für Interview mit dem Deutschlandfunk zum Thema „Alfred Staats- und Europawissenschaften Rosenberg. Tagebuch eines Machtmenschen“ am 16. April. Korrespondierendes Mitglied des Redaktionskomitees der Online-Zeitschrift „Histoire@Politique“ Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) zum Thema „Mythos ‚Stunde Null‘“ am 7. Mai. Stellvertretender Vorsitzender der Leibniz-Kommission im Neuaufnahmeverfahren des Zentrums Moderner Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) Orient (ZMO), Berlin (Begehung am 6. Juli) zum Thema „Glückauf im Kohlenpott. Bayerische Bau- ernburschen als Bergleute im Ruhrgebiet“ am 21. Juni. Mitglied der von BMBF/DLR eingesetzten Evaluie- rungskommission für das Imre Kertész Kolleg Jena (Be- Interview mit ZDF info für die TV-Dokumentation „Der gehung am 26./27. November) Buchhalter von Auschwitz. Oskar Gröning und seine Ankläger“ im Juli 2015. Experte im Rahmen des Programms „Leibniz im Bundestag“ zum Thema „‚Europäische Außenpolitik‘ in Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) der Globalisierung“ im Deutschen Bundestag am 21. zum Thema „Die Namens-Änderungs-Verordnung April (Gespräch mit dem Abgeordneten Michael Vietz) 1938“ am 24. Juli.

Gutachtertätigkeit für die DFG Interview mit dem Deutschlandfunk zum Thema „For- schungsgegenstand Lästern“ am 28. August. Hans Woller: Vertreter des IfZ im Beirat des Rezensionsjournals „se- Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) hepunkte“ zum Thema „Der NS-Propagandafilm ‚Jud Süß‘“ am 7. September. Gutachtertätigkeit für die DFG Interview mit dem Südwestrundfunk (SWR2) zum The- Jürgen Zarusky: ma „Der Mufti von Jerusalem und der Holocaust“ am Mitglied des Kuratoriums und des Fachbeirats Politi- 22. Oktober. sche Bildung der Münchner Volkshochschule

Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung

■ 113 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Magnus Brechtken: Axel Drecoll: Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf. Eine kri- Interview mit dem Daily Telegraph zum Thema „Nazy tische Edition“: Legacy in Germany“ am 12. April.

Westdeutscher Rundfunk/WDR 5 (28. Januar), Radio Interview mit Bloomberg/Newsroom über die aktuellen Berlin Brandenburg/radioeins (15. Februar), Washington Ausprägungen der Erinnerungspolitik am 16. April. Post (23. Februar), eFM Radio (Korea, 3. März), NPR (3. Institut für Zeitgeschichte März), La Presse (Kanada, 24. März), Nachrichtenagen- Interview mit der Süddeutschen Zeitung zum Thema tur EFE (Spanien, 28. Juli), Rivista Studio (Italien, 28. „NS-Geschichte ausstellen“ am 20. April. Juli), Hessischer Rundfunk (5. August), Redaktions-Netz - werk Deutschland (31. August), Mitteldeutscher Rund- Interview mit der Süddeutschen Zeitung zum Thema funk (1. September), Deutsche Welle TV (1. September), „Umgang mit dem historischen Ort Obersalzberg“ am 6. The Economist (2. September), Ouest-France (29. Okto - Mai. ber), Deutschlandradio Kultur (14. November), WDR 3 (4. Dezember) und andere. Interview mit der japanischen Tageszeitung Yomiuri Shimbun über den Obersalzberg und die Erinnerungs- Sonstige Interviews: politik in Deutschland am 10. Juni.

Interview für die Filmproduktion „Die Kinder von Au- Interview mit dem US-amerikanischen Filmemacher schwitz“ des Instituts für Film und Bild in Wissen- Ted Rouse über die Erinnerungsarbeit in der Dokumen- schaft und Unterricht (FWU) am 14. April. tation am 3. Juli.

Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (B 5 aktuell) Interview mit dem Regional Fernsehen Oberbayern zum Prozess gegen Oskar Gröning am 21. April. über den Umgang mit Relikten der NS-Vergangenheit am 21. August. Interview mit dem Wall Street Journal zur Erinne- rungskultur in Deutschland am 21. April. Interview mit dem Deutschlandfunk zum Thema „Die rechtliche Dimension der Raubkunstdebatte“ am 25. Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (B 5 aktuell) September. zur Filmvorführung „The Last Nazi Hunter“ mit Efraim Zuroff am 23. April Interview mit dem Berchtesgadener Anzeiger zur Neu- konzeption der Dauerausstellung am 2. Oktober. Interview mit der New York Times zur Buchveröffentli- chung „Er ist wieder da“ von Timur Vermes am 30. April. Interview mit der „Zeit“ zum Film „Er ist wieder da“ zusammen mit dem Autor Timur Vermes am 8. Okt- Kurzinterview mit dem Deutschlandradio zur Veran- ober. staltung „Wie Vati die Demokratie lernte“ am 3. Juli. Interview mit dem Bayerischen Rundfunk zum Thema Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) „Call for Objects/Erweiterungsbau“ am 15. Oktober. zum 90. Jahrestag der Veröffentlichung von „Mein Kampf“ am 16. Juli. Interview mit der Neuen Luzerner Zeitung zum Film „Er ist wieder da“ am 16. Oktober. Interview mit The Christian Science Monitor zur deut- schen Vergangenheitsaufarbeitung und zur aktuellen Albert A. Feiber: Entwicklung Deutschlands angesichts der Flüchtlings- Interviews zur 10. Winterausstellung der Dokumenta- frage in Europa am 11. September. tion Obersalzberg:

Gespräch mit Timur Vermes im Rahmen einer Sendung Bayerischer Rundfunk/B5 aktuell (23. Oktober), Deutsch- zu Hitler und Humor von rbb kulturradio anlässlich landfunk/Kultur heute (25. Oktober), Süddeutsche Zei- des Filmstarts von „Er ist wieder da“ am 7. Oktober. tung (14. November).

Teilnahme am Tagesgespräch des Bayerischen Rund- Sonstige Interviews: funks (Bayern 2) zum Thema „Er ist wieder da: Dürfen wir über Hitler lachen?“ am 8. Oktober. Interview mit Deutschlandradio Kultur zum Thema „Geschichtstourismus“ am 3. Juni.

■ 114 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien JAHRESBERICHT – Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 1 Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf. Eine kri- und B5 aktuell) zum Kriegsende in Berchtesgaden am tische Edition“: 27. April. The New York Times (29. Januar), Aftenposten Innsikt Gastbeitrag „Kampflose Übergabe durch Landrat Karl (Norwegen, 23. Februar), The Washington Post (25. Fe-

Theodor Jacob“ im Berchtesgadener Anzeiger und im bruar), Campus Magazin (27. Februar), Münchner Mer- 2015 Traunsteiner Tagblatt vom 2. Mai. kur (4.März), couragiert (16. März), Bloomberg Busi- nessweek (USA, 24. März), Asahi Shimbun (25. März), Interview mit dem Berchtesgadener Anzeiger über die SZ-Magazin (1. April), Yomiuri Shimbun (Japan, 12. neue Dauerausstellung der Dokumentation Obersalz- Juni), Passauer Neueste Presse (20. Juni), ZDF/arte-Do- berg am 2. Oktober. kumentation „‚Mein Kampf‘. Das gefährliche Buch“ (24. Juni), rbb-Kulturradio (25. Juni), BR-Puls (6. Juli), Beratung der Sendereihe „WW2 Megastructures“ der Leipziger Volkszeitung (18. Juli), proceso (Mexiko, 19. Film-Produktionsfirma dsp (London) für National Geo- Juli), The Atlantic (USA, 23. Juli), Der Tagespiegel (24. graphic zum Thema Obersalzberg/Berchtesgaden im Juli), STERN (30. Juli), profil (Österreich, 25. August), Oktober. SWR–1 „Leute“ (28. August), Mitteldeutscher Rund- funk (3. September), Le Figaro (9. September), ARD Al- Interview mit Regionalfernsehen Oberbayern (rfo) über pha (7. Oktober), Tidningen Vi (Schweden, 12. Okt- die neue Dauerausstellung und einen „Call for objects“ ober), Oberösterreichische Nachrichten (15. Oktober), am 14. Dezember. Norddeutscher Rundfunk (20. Oktober), ARD alpha/„al- pha-Forum“ (28. Oktober), France 2 (28. Oktober), Tim Geiger: SWR 2 (11. November) RTL4 Nederland (12. Novem- Interview (mit Heike Amos) mit dem Deutschlandfunk ber), Spiegel (16. November), The New York Times (17. (Hintergrund Politik) zum Thema 25 Jahre Deutsche November), Bayerischer Rundfunk/BR 2 (18. Novem- Einheit am 3. Oktober. ber), Der Standard (30. November), dpa internacional – Weltnachrichten in Spanisch (1. Dezember), Syssvens- Interview mit Radio Tonkuhle (Hildesheim) zum Thema kan (Schweden, 1. Dezember), Der Tagesspiegel (1. De- „Die Deutsche Einheit 1989/90 und der Beitrag des zember), Neue Zürcher Zeitung (4. Dezember), Jüdische Auswärtigen Amts“ am 9. November. Allgemeine Zeitung (4. Dezember), Bayerisches Fernse- hen/„kontrovers“ (8. Dezember), Australian Broadca- Frieder Günther: sting Corporation (Fernsehen 8. Dezember), La Stampa Interview mit i24News (Israel) zum Thema „NS-Bela- (9. Dezember), Haaretz (Israel, 9. Dezember), Berliner stung und politischer Neuanfang im Bundesinnenmini- Zeitung (10. Dezember), Deutsche Presseagentur (11. sterium“ am 19. November. Dezember), WDR 5 „Tischgespräch“ (14. Dezember), Danish Broadcasting Corporation (15. Dezember), Frank- Christian Hartmann: furter Allgemeine Zeitung (17. Dezember), ZDF/„heute Interview mit dem Magazin Chrismon zum „Unterneh- journal“ (17. Dezember), ARD-Tagesthemen (22. De- men Barbarossa“ am 24. März. zember), Los Angeles Times (31. Dezember).

Interview mit der Leipziger Volkszeitung zum Ende des Sonja-Maria Herzl-Förster: Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren am 27. März. Interview mit dem Regionalfernsehen Oberbayern (rfo) zum Thema „Jugendliche führen durch Anne-Frank- Interview mit dem Schweizer Radio (SRF 2) zum Ende Ausstellung“ am 4. März. des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren am 6. Mai. Interview mit der Bild am Sonntag zum Zeitzeugen- Interview mit der polnischen Tageszeitung Rzeczpos- projekt am 22. Mai. polita zur Behauptung des israelischen Premiermini- sters Benjamin Netanjahu, der palästinensische Groß- Interview mit der Bayernwelle Südost zur Dokumenta- mufti habe Hitler zum Holocaust angestiftet, am 24. tion Obersalzberg am 26. Mai. Oktober. Dierk Hoffmann: Interview mit Potsdam TV über Walter Ulbricht und Erich Honecker am 12. Februar.

■ 115 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Esther-Julia Howell: Thomas Schlemmer: Interview mit rtv Vojvodine für einen Dokumentarfilm Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, über Rudolf Höß am 24. April. Sendung „Orange“) zum Thema Neofaschismus in Ita- lien am 3. Januar. Johannes Hürter: Interview mit dem Spiegel zur Internetedition deut- Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) scher militärischer Beuteakten in Russland am 2. Mai. zum Thema Kriegsende und Neubeginn in Bayern Institut für Zeitgeschichte 1945 bis 1949 am 15. Januar. Interview mit der Deutschen Welle zum Kriegsende 1945 am 4. Mai. Interview mit dem Fürstenfeldbrucker Tagblatt zum Fund von italienischem Militärgut aus dem Zweiten Sven Keller: Weltkrieg in der Nähe von Dachau am 27. Januar. Interview und Hintergrundgespräche mit der Augsbur- ger Allgemeinen zur Belastung des Liechtensteiner Interview mit dem Bayerischen Fernsehen („Abend- Unternehmers und Nationalsozialisten Martin Hilti im schau“) zum Fund von italienischem Militärgut aus Januar 2015. dem Zweiten Weltkrieg in der Nähe von Dachau am 3. Februar. Fachberatung für die ARD-Fernsehdokumentation „Mörderisches Finale – Deutschland 1945“ am 14. Interview mit dpa zum Ende des Zweiten Weltkriegs in April. Bayern am 15. April.

Interview mit der Süddeutschen Zeitung zum Kriegsen- Interview mit Focus online zu Kriegsende und Neube- de 1945 und Endphasenverbrechen am 28. April. ginn 1945 am 7. Mai.

Lutz Maeke: Interview (gemeinsam mit Hans Woller) mit Artoldo Interview mit dem Deutschlandfunk (Sendung „Aus zur Arbeit der deutsch-italienischen Historikerkommis- Kultur- und Sozialwissenschaften“) zum Thema „NS- sion und zum Krieg in Italien zwischen 1943 und 1945 Belastung und politischer Neuanfang im Bundesinnen- am 14. Juli. ministerium und Ministerium des Innern der DDR“ am 5. November. Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) zum Thema Franz Josef Strauß und die Spiegel-Affäre Magdalena Oberpeilsteiner: am 16. Juli. Interview mit dem Niederländischen Fernsehen zur Winterausstellung am 18. März. Interview mit dem Spiegel zum Thema „Bayern und die CSU“ am 20. Juli. Pressebetreuung im Rahmen eines Interviews mit El Mundo am 8. September. Interview mit dem Hessischen Rundfunk (Radiosen- dung „Der Tag“) zu den Erfolgen, Misserfolgen und Matthias Peter: Perspektiven der CSU am 24. Juli. Hintergrundgespräch mit dem Evangelischen Presse- dienst zum 40. Jahrestag der Unterzeichnung der Interview mit dem Mitteldeutschen Rundfunk über die KSZE-Schlussakte für die Evangelische Sonntags-Zei- Situation von Flüchtlingen und Vertriebenen in Deutsch- tung am 26. Juli. land nach dem Zweiten Weltkrieg am 24. September.

Interview mit dem Österreichischen Rundfunk (ORF, Interview mit dpa über die Situation von Flüchtlingen Radio Ö1) für die Sendung „Von der KSZE zur OSZE“ und Vertriebenen in Bayern nach dem Zweiten Welt- am 24. September. krieg am 7. Oktober.

Maren Richter: Interview mit dem Handelsblatt über die Situation von Interview mit dem Deutschlandfunk (Sendung „Aus Flüchtlingen und Vertriebenen in Deutschland nach Kultur- und Sozialwissenschaften“) zum Thema „NS- dem Zweiten Weltkrieg am 7. Oktober. Belastung und politischer Neuanfang im Bundesinnen- ministerium“ am 5. November. Interview mit L’Espresso/Repubblica TV zum Thema Deutschland und die Flüchtlinge im 20. Jahrhundert am 19. Oktober.

■ 116 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Institut für Zeitgeschichte Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien JAHRESBERICHT – Interview mit Focus online über die Spannungen zwi- Thomas Vordermayer: schen CDU und CSU am 28. Oktober. Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf. Eine kri- tische Edition“: Interview mit der Deutschen Welle über die Spannun- gen zwischen CDU und CSU am 29. Oktober. SZ Magazin (1. April), ARD Alpha (Dokumentation von

Klaus Gietinger, 7. Oktober), Bundeszentrale für politi- 2015 Interview mit der tz über die Situation von Flüchtlin- sche Bildung (6. November), Südwest Presse (6. Novem- gen und Vertriebenen in Deutschland nach dem Zwei- ber), P.M. History (9. November), Spiegel (16. Novem- ten Weltkrieg am 12. November. ber), Augsburger Allgemeine Zeitung (18. November), zeitgeschichte-online.de (9. Dezember), Nordbayerischer Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur Kurier (14. Dezember), RT1 Augsburg (16. Dezember). zur Gründung und Entwicklung der CSU als inter - konfessionelle Partei am 29. Dezember. Niels Weise: Interview mit dem englischen Dienst der Deutschen Michael Schwartz: Welle über das Verhältnis von Nationalsozialismus und Informationsgespräch mit dem Wall Street Journal zum freier Presse am 5. Februar. Thema Bund deutscher Vertriebener und Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung am 9. Januar. Interview mit Wunderwelt Wissen über kontrafakti- sche Szenarien zu einem frühen Tod Hitlers im Mai. Fernseh-Interview mit dem Bayerischen Rundfunk/ARD zum Thema Sudetendeutsche Vertriebene in Bayern Hermann Wentker: und der Bundesrepublik nach 1945 am 17. Juli. Gastbeitrag „Was soll mit Europa passieren? Wie die Alliierten lange vor dem Kriegsende 1945 die politi- Elke Seefried: sche Neuordnung des Kontinents in Angriff nahmen“ Interview mit ZDF Info für die Fernsehreihe „Alltag im in der Neuen Zürcher Zeitung am 20. Juni. geteilten Deutschland“ am 26. Januar. Fernsehinterview mit dem Mitteldeutschen Rundfunk Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, (Sendung „Geschichte Mitteldeutschlands. Das Maga- Radio Wissen Magazin) zur Zukunftsforschung am 5. zin“) für den Beitrag „Verliebt, verlobt, verheiratet. Der Februar. deutsche Einigungsvertrag 1990“ am 7. Juni.

Interview mit dem VHD-Journal für ein Sonderheft Andreas Wirsching: zum Deutschen Historikertag 2014 zum „Carl-Erd- Interview mit ARD alpha („alpha-Campus Diskurs“, mann-Preis 2014“ im April. Sendung „Wann wird Vergangenheit zu Zeitgeschichte, Herr Wirsching?“) am 15. Januar. Irina Stange: Interview mit dem Deutschlandfunk (Sendung „Aus Interview mit Deutschlandradio Kultur („Fazit“) zum Kultur- und Sozialwissenschaften“) zum Thema „NS- Thema „Auftragsforschung zur NS-Belastung von staat- Belastung und politischer Neuanfang im Bundesinnen- lichen Behörden und Institutionen“ am 19. Februar. ministerium“ am 5. November. Interview mit dem Bayerischen Rundfunk für die TV- Roman Töppel: Dokumentation „Schatten über München. Der Aufstieg Interview mit dem SZ Magazin zur Edition „Hitler, Adolf Hitlers“ am 17. März. Mein Kampf“ am 1. April. Interview mit dem Deutschlandfunk („Kultur heute“ ) Sebastian Voigt: über die Perspektiven deutsch-russischer Geschichtsar- Kommentar zu Lutz Niethammers Aufsatz „Aktivität beit anlässlich der Wahl zum neuen deutschen Co-Vor- und Grenzen der Antifa-Ausschüsse 1945“ (VfZ sitzenden der Deutsch-Russischen Historikerkommis- 3/1975) in der Videokolumne der Vierteljahrshefte für sion am 24. März. Zeitgeschichte, online unter: http://www.ifz-muen- chen.de/vierteljahrshefte/videokolumne-rueckblicke/ Interview mit der chinesischen Tageszeitung „People’s Daily“ über die Auschwitzprozesse am 9. April. Interview mit dem Deutschlandfunk zum Tod André Gluckmanns am 11. November. Interview mit der New York Times anlässlich der Eröff- nung des NS-Dokumentationszentrums München am 29. April.

■ 117 ■ Dokumentation der Tätigkeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2015 Medienauskünfte, Diskussionsbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Interview mit der Wirtschaftswoche zur aktuellen Krise Interviews zum Projekt „Hitler, Mein Kampf. Eine kri- der Europäischen Union am 30. April. tische Edition“:

Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, Deutschlandradio Kultur/„Fazit“ ( 5. Januar), Deutsch- „RadioWissen“) für das Radiofeature „Ziel der Ge- landradio Kultur/„Kultur heute“ (18. Januar), Deutsch- schichte. Wie sieht’s aus im letzten Akt?“ zum Thema landradio Kultur/„Kultur heute“ (20. Januar), Svenska „Utopien und Endzeitvorstellungen im Zusammenhang Dagbladet (25. Februar), Münchner Merkur (4. März), Institut für Zeitgeschichte mit gesellschaftlichen Umbrüchen seit dem 18. Jahr- ZDF/arte-Dokumentation „‚Mein Kampf‘. Das gefährli- hundert“ am 11. Mai. che Buch“ (24. Juni), Deutschlandfunk/„Hintergrund“ (13. August), L’Espresso (14. August), Cicero (2. Ok- Interview mit der Deutschen Welle über die Bedeutung tober), Bundeszentrale für politische Bildung/Online- Helmut Kohls für Russland bzw. die Sowjetunion am 9. Dossier „Rechtsextremismus“ (27. Oktober), Le Monde Juni. (30. Oktober), Südwestrundfunk/„SWR2 Kontext“ (10. November), Spiegel (16. November), Augsburger Allge- Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, meine (18. November), Bayerischer Rundfunk/„radio- „RadioWissen“) für das Radiofeature „Die ‚deutsche Thema“ (18. November), Tagesspiegel (1. Dezember), Frage‘. Was ist deutsch? Wer sind die Deutschen?“ am Canal+ (1. Dezember), arte (1. Dezember), The Jewish 13. August. Chronicle (1. Dezember), RadioTelevisione Svizzera di lingua Italiana (2. Dezember), Deutsche Welle TV (2. De- Interview mit dem Schweizer Radiosender Radio Télé- zember), Südwestrundfunk/„SWR2 Forum“ (7. Dezem- vision Suisse (Sendung „Tout un monde“) zum Thema ber), Bayerischer Rundfunk/„Bayern2 kulturWelt“ (11. „Historische Einordnung der aktuellen Flüchtlingswelle Dezember), Spiegel online (16. Dezember), Deutsch- nach Deutschland“ am 8. September. landradio Kultur/„Studio 9“ (28. Dezember), Süddeut- sche Zeitung (30. Dezember). Interview mit dem Deutschlandfunk anlässlich der öf- fentlichen Präsentation der Ergebnisse der Vorstudie Gastbeitrag „Darum ist es nötig, Hitlers Machwerk ‚Mein „Die Nachkriegsgeschichte des Bundesministeriums des Kampf‘ neu zu publizieren“ im Focus Magazin am 25. Innern (BMI) und des Ministeriums des Innern der DDR Dezember. (MdI) hinsichtlich möglicher personeller und sach- licher Kontinuitäten zur Zeit des Nationalsozialismus“ Hans Woller: am 3. November. Interview mit der RAI Südtirol über „Mein Kampf“ am 18. Dezember. Statement für die Frankfurter Allgemeine Zeitung zum Tod von Hans Mommsen am 6. November. Jürgen Zarusky: Interview mit dem Hessischen Rundfunk (hr2 „Der Interview mit sueddeutsche.de zum Thema „Histori- Tag“) zum Thema Hitler und München am 9. April. sche Bezüge in der Selbstdarstellung der Pegida-Bewe- gung und der AfD“ am 12. November. Interview mit Focus online zum Thema Widerstand in Konzentrationslagern am 31. März. Interviews zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges (8. Mai 2015): Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) zum Thema Abschaffung der Todesstrafe am 3. August. Abteilung Kommunikation der Ludwig-Maximilians- Universität München (20. April), Deutsche Presseagen- Interview mit dem russischen Fernsehen Rossija 1 zum tur (23. April), Financial Times Weekend (23. April). Nürnberger Prozess 1945/46 am 22. November.

Interviews anlässlich der Freischaltung der Datenbank Interview mit der Global Post zum Umgang mit der NS- zum Projekt „Kritische Online-Edition der Tagebücher Vergangenheit in Deutschland am 26. November. von Michael Kardinal von Faulhaber“ am 28. Oktober:

Frankfurter Allgemeine Zeitung (29. September), Bay- erischer Rundfunk/Bayern 2, „radioWelt“ (26. Oktober), Katholische Nachrichtenagentur (27. Oktober), Deutschlandradio Kultur/„Fazit“ (28. Oktober).

■ 118 ■ Gremien und Personal Institut für Zeitgeschichte Stiftungsrat/Wissenschaftlicher Beirat JAHRESBERICHT – Stiftungsrat Ehrenmitglieder: Prof. Dr. Helmut Altrichter, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Karl • Bund: Ministerialrätin Dr. Angelika Willms-Herget, Dietrich Bracher, Prof. Dr. Klaus Hildebrand, Prof. Dr. Dr. Stellv.: Dr. Martin Schulte (BMBF); Ministerialdirek- h. c. mult. Hans Maier, Prof. Dr. Dr. h. c. Rudolf Morsey, tor Dr. Jörg Bentmann, Stellv.: Ministerialrätin Pia Prof. Dr. Dr. h. c. Konrad Repgen, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.

Kager (BMI); Vortragende Legationsrätin Prof. Dr. El- Gerhard A. Ritter (bis Juni; verstorben am 20. Juni 2015 ke Freifrau von Boeselager, Stellv.: Vortragender Lega - 2015), Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Peter Schwarz, Prof. Dr. tionsrat Dr. Johannes Freiherr von Boeselager (AA) Georges-Henri Soutou • Bayern: Ministerialdirektor Dr. Adalbert Weiß (bis Februar), Ministerialdirigent Dr. Michael Mihatsch Vorsitzender: (März bis November), Ministerialdirektor Dr. Peter Prof. Dr. Joachim Scholtyseck Müller (seit Dezember), Stellv.: Ministerialrat Dr. Georg Brun Stellvertretende Vorsitzende: • Baden-Württemberg: Ministerialrat Dr. Helmut Mes- Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix ser, Stellv.: Martina Ritter • Brandenburg: Ministerialrat Harald Topel, Beiratsausschuss: Stellv.: vakant Prof. Dr. Joachim Scholtyseck (Vorsitzender) • Hessen: Ministerialrätin Dr. Ulrike Mattig, Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix (Stellvertretende Stellv.: vakant Vorsitzende) • Nordrhein-Westfalen: Ministerialdirigentin Dr. Beate Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll Wieland, Stellv.: Referatsleiterin Anette Baron Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze • Sachsen: Ministerialrat Christoph Meier, Stellv.: Dr. Caroline Wagner Die Jahressitzung des Beirats fand am 26. Februar (in • Schleswig-Holstein: Ministerialdirigentin Dr. Heide der Dokumentation Obersalzberg in Berchtesgaden) Ahrens, Stellv.: vakant und 27. Februar (im IfZ in München) statt. • Wissenschaftlicher Beirat des IfZ: Der Beiratsausschuss tagte am 25. Februar und am Prof. Dr. Joachim Scholtyseck, 14. Oktober im IfZ in München. Stellv.: Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix

Vorsitzender: Ministerialdirektor Dr. Adalbert Weiß (bis Februar) Engagement in der Leibniz-Gemeinschaft

Stellvertretende Vorsitzende: Das Institut für Zeitgeschichte engagiert sich seit vielen Ministerialrätin Dr. Angelika Willms-Herget Jahren auf wissenschaftlicher und infrastruktureller Ebene in der Leibniz-Gemeinschaft. Im September war Der Stiftungsrat tagte am 20. Februar und am 6. Novem - das IfZ Gastgeber einer Sitzung der Sektion A. Dazu ber im IfZ in München. begrüßte es nicht nur 15 Direktoren anderer geistes- wissenschaftlicher Leibniz-Institute bzw. von Leibniz- Forschungsmuseen, sondern auch den Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft Matthias Kleiner und die Gene- Wissenschaftlicher Beirat ralsekretärin Christiane Neumann in München. Ferner nahm die Institutsleitung am Satzungskonvent der • Prof. Dr. Elizabeth Harvey Leibniz-Gemeinschaft (im März in Berlin), an einer • Prof. Dr. Günther Heydemann weiteren Sitzung der Sektion A (im Mai im Leibniz- • Dr. Michael Hollmann haus im Hannover) und an der Jahresversammlung (im • Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll November in Berlin) teil. • Dr. Margit Ksoll-Marcon Darüber hinaus ist das Institut aktiv an einer Reihe • Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix von Initiativen beteiligt, unter anderem an den Leibniz- • Prof. Dr. Dietmar Neutatz Forschungsverbünden „Historische Authentizität“ und • Prof. Dr. Werner Plumpe „Krisen einer globalisierten Welt“ sowie am Gesprächs- • Prof. Dr. Cornelia Rauh kreis „Osteuropaforschung in der Leibniz-Gemeinschaft“. • Prof. Dr. Andreas Rödder Erfolgreich gestaltete sich im Mai die Teilnahme mehre- • Prof. Dr. Alan E. Steinweis rer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfZ • Prof. Dr. Joachim Scholtyseck am Programm „Leibniz im Bundestag“. Die vom IfZ an- • Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze gebotenen Themen gehörten zu den von Bundestags- • Prof. Dr. Michael Wildt abgeordneten am meisten nachgefragten Gesprächen.

■ 119 ■ Gremien und Personal 2015 Engagement in der Leibniz-Gemeinschaft

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Ebenso stellten sich Wissenschaftlerinnen und Wissen- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts schaftler wiederholt für den Expertenservice der Leib- niz-Pressestelle zur Verfügung. Institutsleitung Neben diesem forschungsorientierten Engagement sind zahlreiche Aktivitäten auf dem Gebiet der For- Direktor: Prof. Dr. Andreas Wirsching schungsinfrastruktur zu nennen. IfZ-Bibliotheksleiter Stellv. Direktor: Prof. Dr. Magnus Brechtken Daniel Schlögl arbeitet mit im Leibniz-Arbeitskreis Bi- Zweite Stellv. Direktorin: Prof. Dr. Elke Seefried, Dipl. Institut für Zeitgeschichte bliotheken und Informationseinrichtungen sowie im Betriebswirtin (FH) Arbeitskreis Open Access. Dasselbe gilt für den Archiv- Referentin des Direktors: leiter Klaus Lankheit, der im Arbeitskreis der Archive Dr. Agnes Bresselau von Bressensdorf der Leibniz-Gemeinschaft aktiv ist, sowie der Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Simone Paulmichl, Sekretariat: Annette Wöhrmann (Prof. Dr. Wirsching), die sich im Arbeitskreis Presse engagiert und dort auch Petra Bamberg (Prof. Dr. Brechtken), Renate Naeve- im 2015 neu einberufenen „Kleinen AK-Presse“, einem Hoffmann (Prof. Dr. Seefried/Öffentlichkeitsarbeit), Beratungsgremium zwischen den Gesamtsitzungen des Kerstin Ackermann M. A. Arbeitskreises, mitwirkt. Ferner ist Elke Seefried in die Projektgruppe „Leibniz- Gleichstellungsstandards“ des Präsidenten berufen wor- Verwaltung den, die im November in Berlin tagte. Vernetzt innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft ist auch die Gleichstellungs- Leiterin: Christine Ginzkey, Dipl. Kfm. beauftragte des IfZ Sylvia Necker, die in den Spreche- rinnenrat des Arbeitskreises Chancengleichheit (für die Hildegard Maisinger, Ursula Puri, Elke Schindler, Sektion A) gewählt wurde. Schließlich stehen die Mit- Karin Walraven, Regina Wieringer, Karl Zacher, glieder des IfZ-Betriebsrats regelmäßig mit ihren Kolle- Therese Zwickl ginnen und Kollegen an anderen Leibniz-Instituten in Verbindung. Im März organisierte der IfZ-Betriebsrat ein EDV: Andreas Nagel M. A., Willy Zirm Dipl.-Inf. Arbeitstreffen der betrieblichen Interessenvertretungen und der Gleichstellungsbeauftragten der Münchner Leib- Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: niz-Institute im IfZ. Dieses Treffen diente dem Austausch Petra Arlt, Eva Stempfhuber über Fragen des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leiterin: Simone Paulmichl M. A.

Wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Vitalij Fastovskij M. A., Kristina Milz M. A.

Forschungsabteilung München Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Matthias Bornschlegel M. A., M. Sc., Dr. Annemone Christians, Dr. Philipp Gahn, Dr. Bernhard Gotto, Carlos A. Haas M. A., Dr. Christian Hartmann, Prof. Dr. Johannes Hürter (Abteilungsleiter Zeitgeschichte vor 1945), Dr. Sven Keller, Carina Knorz M. A., Clemens Martin Mayer Dipl.-Theol. Univ., Franziska Nicolay M. A., Dr. Eva Oberloskamp, Christian Packheiser M. A., Prof. Dr. Thomas Raithel, Dr. Maren Richter, PD Dr. Thomas Schlemmer, Prof. Dr. Martina Steber, Dr. Roman Töppel, Die „Sektion A“ der Leibniz-Gemeinschaft tagte 2015 im IfZ: Elke Seefried und Klaus Lankheit im Gespräch mit Peter Haslinger, Direktor des Anna Ullrich M. A., Dr. Sebastian Voigt, Herder-Instituts. Dr. Peer Oliver Volkmann, Dr. Yuliya von Saal, Dr. Thomas Vordermayer, Dr. Petra Weber,

■ 120 ■ Gremien und Personal Institut für Zeitgeschichte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts JAHRESBERICHT – Dr. Niels Weise, Dr. Hans Woller (Chefredakteur der Sekretariat: Alexandra Marohn Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte), Dr. Jürgen Zarusky Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaft- liche und studentische Hilfskräfte: Redaktionsassistenzen: Leonhard Birnbacher M. A., Christopher Buchheit M. A.,

Cathleen Beck (beurlaubt), Renate Bihl, Stefanie Schwanzer, Björn Walden 2015 Angelika Reizle M. A., Barbara Schäffler M. A.

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaft- Dokumentation Obersalzberg liche und studentische Hilfskräfte: Jana Augustin, Sybille Benker, Mario Boccia, Leiter: Dr. Axel Drecoll Sebastian Czerniejewski B. A., Angelina Czernoch, Stellv. Leiter und Kurator: Lisa Füchte B. A., Konstantin Götschel B. A., Albert A. Feiber M. A., Dipl.-Verw. (FH) Dr. h. c. Hermann Graml, Anna Greithanner B. A., Erik Häußler, Elisabeth Heistinger, Kuratoren: Dr. Sylvia Necker, Dr. Sven Keller (seit 1.10.) Anne-Kristin Hübner M. A., Jakob Illner, Dominik Krötz, Luisa Lehnen B. A., Bildungsreferat: Mag. Sonja-Maria Herzl-Förster, Kathrin Liakov M. A., Eva Lütkemeyer B. A., Marie-Luise Kreilinger M.M.A., Susanne Maslanka B. A., Ingrid Morgen, MMag. Magdalena Oberpeilsteiner, Angela Müller, Malte Müller B. A., Mag. Nina Riess Christian Neuhierl B. A., Isabella Radmann B. A., Linus Rapp B. A., Nadine Recktenwald M. A., Büroleitung: Anja Deutsch M. A., Sora Young Stöckl Maximilian Alexander Riegel, Stefanie Römer, Dipl.-Museologin (FH) Sandra Schmitt M. A., Lara Theobalt, Dorothea Wohlfarth Sekretariat: Eva-Maria Zembsch

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaft- Archiv liche und studentische Hilfskräfte: Korbinian Engelmann, Caroline Rieger B. A., Leiter: Dr. Klaus A. Lankheit Alina Marie Schneider Stellv. Leiterin: Dr. Esther-Julia Howell

Ute Elbracht M. A., Marion Renate Großmann, Zentrum für Holocaust-Studien Michaela Hartwig, Alexander Markus Klotz M. A., Petra Mörtl M. A., Heike Musculus, Mechthild Leiter: PD Dr. Frank Bajohr Neumüller, Dr. Isabel Pantenburg-Lankheit, Martina Stellv. Leiterin: Dr. Andrea Löw Seewald-Mooser Dipl.-Bibl., Christian Simon B. A., Jeannette Strixner, Idriss Talebi Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Giles Wesley Bennett M. A. Sekretariat: Manuela Ostermeier Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaft- Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaft- liche und studentische Hilfskräfte: liche und studentische Hilfskräfte: Kerstin Baur M. A., Dominique Hipp M. A., Michael Andreas Bertram B. A., Christian Fries B. A., Konrad Meinl, Regina Sandler, Anna-Raphaela Nina Opfer, Franziska Steinbacher Schmitz M. A., Franziska Walter M. A.

Bibliothek Forschungsabteilung Berlin Leiter: Dr. Daniel Schlögl Leiter: Prof. Dr. Hermann Wentker Stellv. Leiterin: Caroline Lamey-Utku Dipl.-Bibl. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Matthias Krebs, Bibl. B.A., Ilse Schreiner, Dr. Heike Amos (ab 01.08.), Dr. Michael Buddrus, Martina Schürmann, Hedwig Straub Dipl.-Bibl., Dr. Frieder Günther, Prof. Dr. Dierk Hoffmann, Michael G. Volk Dipl.-Bibl. Dr. Alex J. Kay, Dr. Ingo Loose, Dr. des. Lutz Maeke, Dr. Andreas Malycha, Florian Peters M. A.,

■ 121 ■ Gremien und Personal 2015 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Dr. des. Christian Rau, Dr. Dominik Rigoll, Markenamt München (1); Bundeswehruniversität Mün- PD Dr. Elke Scherstjanoi, Prof. Dr. Michael Schwartz, chen Neubiberg (1); Fachhochschule Potsdam (1); Uni- Irina Stange M. A. versität Potsdam (1); Universität Regensburg (2); Eber- hard-Karls Universität Tübingen (1); sowie vier Sekretariat: Ute Eichhorn Schülerpraktikanten vom Gymnasium Gröbenzell (1), Manuela Starosta, Gabriele Tschacher Hellenstein-Gymnasium Heidenheim (1), Pater-Rupert- Mayer-Gymnasium Pullach (1) und vom Chiemgau- Institut für Zeitgeschichte Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaft- Gymnasium Traunstein. liche und studentische Hilfskräfte: Markus Bierkoch B. A., Jan Bogula B. A., Marthe Burfeind B. A., Felicitas Claus B. A., Marco Demkiw, Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Judith Gasch B. A., Anna Kim M. A, Wilma Schütze B. A., Eugenia Selkind, Larisa Strese-Gassiev M. A., Zum 1. August begann Marion Paulina Szoltysik B. A. Großmann ihrer Tätigkeit im Ar- chiv. Ihre Hauptaufgaben liegen in der Betreuung des Lesesaals 2 Abteilung Auswärtiges Amt und der Werkstatt. Sie kümmert sich um die Erhaltung der Bestän- Leiterin: Dr. Ilse Dorothee Pautsch de und hebt die Akten zur Nut- zung aus. Ihre Ausbildung zur Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Fachangestellten für Medien und Dr. Heike Amos (bis 31.07.), Dr. Christoph Johannes Informationsdienste in der Fach- Franzen, Dr. Tim Geiger, Jens J. Hofmann M. A. (seit Marion Großmann richtung Information und Doku- 1.11.), Dr. Mechthild Lindemann, Dr. Matthias Peter, mentation absolvierte sie beim Dr. Michael Ploetz, Dr. Tim Szatkowski, Bayerischen Rundfunk, im Anschluss begann sie am Dr. Daniela Taschler Institut zu arbeiten.

Sekretariat: Jutta Bernlöhr Jens Hofmann ist seit November wissenschaftlicher Mitarbeiter der Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaft- Edition „Akten zur Auswärtigen liche und studentische Hilfskräfte: Politik der Bundesrepublik Deutsch- Markus Hengelhaupt B. A., Sophie Lange M. A., land“. Er wurde am 15. Juli 2015 Anna May B. A., Kathrin Meißner B. A., an der Universität Heidelberg mit Sara Stammnitz einer Arbeit zur währungspoliti- schen Kooperation zwischen der Bun des republik Deutschland und Praktikantinnen und Praktikanten den USA in der Bretton Woods- Jens Hofmann Ära bei Prof. Dr. Manfred Berg Im Berichtsjahr haben 44 Studentinnen und Studenten promoviert. Zuvor studierte Jens ein Praktikum im IfZ (in München, Berchtesgaden oder Hofmann an den Universitäten Heidelberg und Edin- Berlin) absolviert. burgh Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissen- Die Praktikantinnen und Praktikanten kamen von schaft und Anglistik. Seine Forschungsinteressen liegen der Universität Augsburg (6); Universität Bamberg (2); im Bereich der Wirtschafts- und Währungsbeziehungen Freien Universität Berlin (3); Humboldt-Universität westlicher Staaten nach 1945, der deutsch-amerikani- Berlin (4); Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität schen Beziehungen im 20. Jahrhundert sowie der Kon- Bonn (1); Universität Bremen (1); University of Edin- fliktforschung. burgh (1); Katholischen Universität Eichstätt-Ingol- stadt (1); Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Seit 1. April ist Maren Richter wissenschaftliche Mitar- Breisgau (1); Fernuniversität Hagen (1); Rupprecht- beiterin im Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der frü- Karls-Universität Heidelberg (1); Universität Konstanz hen Nachkriegsgeschichte des Bundesinnenministeri- (1); Universität Mainz (1); Philips-Universität Marburg ums und des Innenministeriums der DDR. Hier forscht (1); Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und sie vor allem zur Gesundheits- und Sozialpolitik des Rechtspflege in Bayern, München (1); Hochschule für BMI. Maren Richter promovierte an der Ludwig-Maxi- Politik München (1); Ludwig-Maximilians-Universität milians-Universität München über Terrorismus und Per- München (8); Universität Panthéon-Sorbonne Paris (1); sonenschutz in der Bundesrepublik Deutschland in den Universität Passau (1); vom Deutschen Patent- und 1970/80er Jahren, wofür sie zahlreiche Politiker inter-

■ 122 ■ Gremien und Personal Institut für Zeitgeschichte Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter JAHRESBERICHT – viewte. Anschließend arbeitete sie Habilitationen und Promotionen als wissenschaftliche Beraterin für historische Dokumentarfilme und Martina Steber hat sich am 6. Juli an der Ludwig-Ma- im Ausstellungswesen. 2008 bis ximilians-Universität München mit der Studie „Die Hü- 2009 war sie im Rahmen der deut- ter der Begriffe. Politische Sprachen des Konservativen schen Entwicklungszusammenar- in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutsch- 2015 beit als Beraterin für Presse- und land, 1945–1980“ habilitiert. Öffentlichkeitsarbeit in Kundus/Af - ghanistan tätig. Lutz Maeke wurde am 8. Mai mit seinem Werk „DDR und PLO. Die Palästinapolitik des SED-Staates“ an der Maren Richter Universität Leipzig promoviert.

Christian Simon ist seit 1. April Jens Hofmann wurde am 15. Juli mit seinem Werk neuer Mitarbeiter des Archivs. Sei- „Subventionierte Hegemonie: Die Offset-Abkommen ne Hauptaufgabe umfasst die Ar- als bilaterales Instrument währungspolitischer Koope- chivauskunft und -beratung, so- ration zwischen der Bundesrepublik Deutschland und wohl für Archivnutzer als auch den USA (1960–1976)“ an der Ruprecht-Karls-Univer- für die Mitarbeiterinnen und Mit- sität Heidelberg promoviert. arbeiter des Instituts. Von 2010 bis 2014 studierte er Archiv B.A. an der Fachhochschule Potsdam. Das Studium schloss er im März Auszeichnungen 2014 ab. Das Thema seiner Bache- Christian Simon lorarbeit war „Das Stadtarchiv Leip- Thomas Vordermayer erhielt für seine Dissertation „Bil- zig im Nationalsozialismus“. dungsbürgertum und völkische Ideologie. Konstitution und gesellschaftliche Tiefenwirkung eines Netzwerks völkischer Autoren zwischen dem Ersten Weltkrieg und der frühen Bundesrepublik“ den Universitätspreis Regina Wieringer ist seit 1. Juli der Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg. in der Verwaltung des IfZ in den Bereichen Buchhaltung und Per- Florian Peters wurde für seine Dissertationsschrift „Re- sonalverwaltung tätig. Sie hat ei- volution der Erinnerung. Der Zweite Weltkrieg in der ne Ausbildung zur Kauffrau für Geschichtskultur des spätsozialistischen Polens 1976– Bürokommunikation und verfügt 1989“ mit dem Otto-Hintze-Nachwuchspreis der Mi- über eine 15-jährige Berufserfah- chael-und-Claudia-Borgolte-Stiftung ausgezeichnet. rung im Assistenz- und Verwal- Ebenso erhielt er den Wissenschaftlichen Förderpreis tungsbereich in diversen Banken des Botschafters der Republik Polen. und in der Immobilienverwaltung. Regina Wieringer Für ihre Habilitationsschrift „Zukünfte. Zukunftsfor- schung und Expertise in den 1960er und 1970er Jahren“ hat Elke Seefried den Max-Weber-Preis der Bayerischen Eva-Maria Zembsch arbeitet seit Akademie der Wissenschaften erhalten. Die Studie wur- 1. September im Sekretariat der de bereits 2014 mit dem Carl-Erdmann-Preis des Deut- Abteilung Dokumentation Ober- schen Historikerverbandes ausgezeichnet. salzberg in München. Sie küm- mert sich um alle anfallenden Se- kretariatsaufgaben, die vor allem die laufende Ausstellung betreffen und die die stetig zunehmende Or- ganisation des Erweiterungsbaus mit sich bringen. Sie ist staatlich geprüfte Hotelbetriebswirtin und Eva-Maria Zembsch war etwa 15 Jahre lang in den Be- reichen Service, Personal und Umsatzkontrolle in ver- schiedenen Hotels in Deutschland, der Schweiz und Ita- lien tätig.

■ 123 ■ Gremien und Personal 2015 Ausgeschieden

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

Marie-Luise Kreilinger schied zum 1945–1980“ wurde sie 2015 an der LMU München ha- 30. November als Mitarbeiterin in bilitiert. Im Wintersemester 2015/16 vertrat sie den der Abteilung Dokumentation Ober- Lehrstuhl für Geschichte des europäisch-transatlanti- salzberg aus. Sie arbeitete seit dem schen Kulturraums an der Universität Augsburg. 15. August 2014, zunächst als wis- senschaftliche Hilfskraft, im Team Idriss Talebi arbeitete von 1989 bis des Bildungsreferates der Dokumen- zu seinem Ruhestand Mitte 2015 Institut für Zeitgeschichte tation. Seit dem 25. Dezember 2014 als Archivkraft im Technischen war sie dort als Mitarbeiterin tätig. Dienst. Seine Hauptaufgabe war Ihre Schwerpunkte lagen zum einen Marie-Luise Kreillinger der Magazindienst. Darüber hinaus in der konzeptionellen Arbeit für erledigte er alle in der Werkstatt die neue Dauerausstellung. In diesem Zusammenhang anfallenden Aufgaben wie Bin- verantwortete sie die Themen „Barrierefreiheit“ und dungen und Restaurierungen, ein- „kindgerechte Darstellungen“ im Museum. Zum ande- schließlich einschlägiger Tätigkei- ren engagierte sie sich in der Vermittlungsarbeit. Sie ten auch für die Direktion und die Idriss Talebi konzipierte Workshops, war in der Peer-Education tätig Verwaltung. Darüber hinaus warte- und bahnte Kooperationen mit Multiplikatorinnen und te er die Mikrofilmlesegeräte im Lesesaal 2 und unterwies Multiplikatoren an. die Benutzerinnen und Benutzer in deren Gebrauch.

Petra Mörtl war seit 1996 Sachbe- Roman Töppel, vom 1. August 2012 arbeiterin im Institut für Zeitge- bis zum 30. September 2015 Mitar- schichte. Sie führte mit der Gut- beiter im Projekt „Hitler, Mein achtenregistratur ein zentrales Kampf. Eine kritische Edition“, Nach weisinstrument des Hauses brachte als Experte des 19. Jahr- und arbeitete unter anderem für hunderts eine zentrale Kenner- die Redaktionen der „Studien zur schaft für jene Epoche mit, in der Zeitgeschichte“ und der „Schrif- Hitlers Buch und Ideologie tief tenreihe der Vierteljahrshefte“. Da - wurzeln. Was sich bei der Kom- rü ber hinaus entlastete sie als Ver- Petra Mörtl mentierung alles erreichen lässt, Roman Töppel tretung verlässlich die Kolleginnen hat Töppel beispielhaft im Kapitel des Direktionssekretariats. Im Jahre 2005 ergriff sie die „Volk und Rasse“ vorgeführt, dem vermutlich wichtig- Gelegenheit, ins Archiv zu wechseln, um als Historike- sten Kapitel in „Mein Kampf“. Darüber hinaus enga- rin den Quellen nahe zu sein. Als das freundliche und gierte er sich bei der Organisation der vielen Praktik- kompetente Gesicht des Archivs in der Auskunft gab antinnen und Praktikanten des Projekts. Töppel wird sie im Laufe der Jahre über 2.000 schriftliche Auskünf- seine zeitgeschichtlichen Forschungen mit einem eige- te an Forscherinnen und Forscher sowie an zeithisto- nen Projekt über die Panzerschlacht von Kursk fortsetzen. risch Interessierte. Darüber hinaus verzeichnete sie über 3.000 Archivalien. Mehrere Jahre lang vertrat sie Thomas Vordermayer arbeitete als Betriebsrätin die Interessen aller Mitarbeiterinnen vom 1. August 2012 bis zum 30. und Mitarbeiter. Mit Erreichen der Altersgrenze schied September im Projekt „Hitler, Mein Petra Mörtl Anfang 2015 aus. Kampf. Eine kritische Edition“. Als ausgewiesener Fachmann trug er Martina Steber war von Oktober mit unermüdlicher Schaffenskraft, 2013 bis September 2015 wissen- Präzision und Disziplin in hohem schaftliche Mitarbeiterin. 2007 wur- Maße zum intellektuellen und de sie an der Universität Augsburg strukturellen Gelingen des Unter- promoviert und war zunächst an nehmens bei. Stets aufs Wesentli- Thomas Vordermayer der Universität Eichstätt-Ingol- che konzentriert, hat er sich dabei stadt tätig. Von dort aus wechselte als ausgesprochener Teamplayer erwiesen. Mit dem Ende sie für fünf Jahre an das Deutsche der Editionsarbeit wechselte Vordermayer im Oktober Historische Institut London. 2012 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutsdi- war sie Stipendiatin der Max-We- Martina Steber rektors Andreas Wirsching an die LMU München. ber-Stiftung an der LMU München, dann Förderstipen- diatin am Historischen Kolleg. Mit ihrer Arbeit „Die Hüter der Begriffe. Politische Sprachen des Konservativen in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland,

■ 124 ■ Innere Organisation und Finanzen Institut für Zeitgeschichte Verwaltung JAHRESBERICHT – ie Verwaltung des Instituts für Zeitgeschichte hat werden. Diese Arbeiten sind weit fortgeschritten, eine Vielzahl von Aufgaben zu erfüllen. Dazu ge- konnten jedoch noch nicht abgeschlossen werden. hören im Rahmen der Haushaltsbewirtschaftung die Darüber hinaus war die Verwaltung federführend in Aufgaben Haushalts- und Rechnungswesen, Kosten- die Ausschreibungsverfahren und in die techni- und Leistungsrechnung, Anlagenbuchhaltung, Perso- schen Vorarbeiten im Gebäude für das neue Aus- nal und Drittmittelbewirtschaftung (inklusive einem leihsystem der Bibliothek eingebunden. 2015 EU-Projekt im Programm Horizont 2020). Das Gebäu- demanagement umfasst neben den klassischen Haus- • Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt lag in 2015 auf meistertätigkeiten auch die Betreuung komplexer Anla- dem Abschluss sehr unterschiedlicher Verträge, die gen der Veranstaltungs- und Medien- sowie Kälte- und vor allem mit der neuen Dauerausstellung der Do- Wärmetechnik. Der EDV-Bereich gehört organisatorisch kumentation Obersalzberg in Zusammenhang ste- ebenfalls zur Verwaltung und ist sowohl für die Funk- hen oder für die kritische Edition von Hitlers „Mein tionsfähigkeit von Hard- und Software im Institut zu- Kampf“ erforderlich waren. ständig als auch für die Sicherheit unserer Netzwerke und der internetbasierten Anwendungsprogramme ver- • Die sich ständig ändernden Bestimmungen im Tarif- antwortlich. (vgl. Bericht der EDV) und Arbeitsrecht, im Urheberrecht, im Bereich der Das Institutsgebäude in München mit einer Grund- Sicherheitsvorschriften und des Arbeitsschutzes fläche von 5.628 m² zuzüglich Grün- und Gartenanlagen führen zu permanenten Anpassungsprozessen, um stammt aus dem Jahre 1972 und wurde 1989 durch einen die Arbeitsabläufe zu strukturieren und die Umset- Anbau erweitert. Die Verwaltung betreut neben den zung der für das IfZ notwendigen Regelungen im Abteilungen in München zwei weitere Abteilungen mit Institutsalltag zu organisieren. Sitz in Berlin und die Dokumentation Obersalzberg auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden. Insgesamt arbei- Eine besondere Herausforderung für die Verwaltung teten im Berichtsjahr 115 Wissenschaftler/innen, Dok- stellt die zunehmende Raumknappheit im Institut dar, toranden/innen und nichtwissenschaftliche Beschäftig- die auch ein Spiegel des dynamischen Wachstums des te sowie ca. 70 wissenschaftliche, studentische und Instituts ist und sich nicht nur auf München be- sonstige Hilfskräfte am Institut. schränkt. Gerade im Berichtszeitraum wurden mehrere Der Haushalt des IfZ setzt sich aus Zuschüssen des hausinterne Umzüge notwendig, die auch immer wie- Bundes, der Länder sowie aus Eigeneinnahmen und der dazu führen, dass sich mehrere Wissenschaftlerin- Drittmitteln zusammen. Die Bewirtschaftung erfolgt nen und Wissenschaftler ein Büro teilen müssen. Im- auf der Grundlage eines Programmbudgets. Das Haus- mer wieder steht auch die Frage nach Anmietung von haltsvolumen betrug im Berichtsjahr gerundet insge- weiteren Räumen auf der Tagesordnung. Für die Mitar- samt 11.920.000 Euro. In diesem Betrag sind u.a. Dritt- beiterinnen und Mitarbeiter der Faulhaber-Edition muss- mittel in Höhe von rund 4.235.000 Euro enthalten. ten im abgelaufenen Berichtsjahr andere Räumlichkei- Im Berichtsjahr waren die Anforderungen im Be- ten gefunden werden. Mitte des Jahres fand der Umzug reich der Verwaltung vielfältig: in die Landwehrstraße 66 statt. Mit jedem zusätzlichen Projekt stellt sich die Frage, ob und wo die notwendi- • Es gab eine Vielzahl von Neueinstellungen, sowohl gen Arbeitsplätze eingerichtet werden können aufs aufgrund zusätzlicher Projekte als auch bedingt Neue. Eine weitere Anmietung externer Räume ist durch Fluktuation und befristete Arbeitsverträge. 2016 sehr wahrscheinlich unumgänglich. Hinzu kam ein konstant hohes Buchungs- und Ab- Als moderne Verwaltung sehen wir unsere Aufgaben rechnungsaufkommen durch eine große Zahl zu- insbesondere darin, mit hoher Planungs- und Umset- sätzlicher und teilweise auch kleinteiliger Projektfi- zungskompetenz, wirtschaftlich und effizient die Arbeit nanzierungen durch Dritte. der Forschungs- und Infrastrukturabteilungen durch Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen zu unter- • Es wurde eine Vollzeitstelle geschaffen, die seit Juli stützen. Dies geschieht in enger Abstimmung mit der 2015 besetzt ist. Dafür konnte eine Mitarbeiterin Institutsleitung und unter möglichst frühzeitiger Ein- gewonnen werden, die sowohl im Personalwesen beziehung des Betriebsrats, der Betriebsobleute in Ber- als auch in der Buchhaltung als Sachbearbeiterin lin, der Gleichstellungsbeauftragten und der Vertrau- Aufgaben übernimmt und damit das Team ver- ensfrauen in Berlin. stärkt.

• Auch im Berichtsjahr gab es Investitionen in die Gebäudesubstanz in München. Die Flachdächer des Hauptgebäudes und des Bücherturms wie auch das Dach der Cafeteria mussten grundlegend saniert

■ 125 ■ Innere Organisation und Finanzen 2015 Verwaltung

– JAHRESBERICHT Ausstellungen

EDV • Den ersten Kernbereich bilden die Bereitstellung, Wartung und der Ausbau einer modernen IT-Infra- struktur, die die Anforderungen der verschiedenen Abteilungen und der Mitarbeiterinnen und Mitar- 1. Netzwerk beiter des Instituts erfüllen kann. Hierzu gehören die Bereiche der Hardwarepflege (Reparaturen, Ab- Das Netzwerk des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) um- wicklung von Garantiefällen, Austausch), der Ser- Institut für Zeitgeschichte fasst gegenwärtig fünf Standorte mit insgesamt 204 verbetreuung (Wartung, Updates, Sicherheit), der Clients und 21 Servern (Stand: Dezember 2015). Im Re- Datenbankpflege (Faust, MySQL, MS-SQL), der zen- chenzentrum in München befinden sich die zentralen tralen Datensicherung/Langzeitarchivierung und Server, deren Dienste auch von allen Standorten aus der Softwareentwicklung bzw. Programmierung. nutzbar sind. Die Server werden unter den Betriebssy- • Der zweite Kernbereich besteht aus der Betreuung stemen Linux und Windows betrieben. Zunehmend der verschiedenen Onlineaktivitäten des IfZ. In die- werden virtualisierte Server (VM-Ware) im Netz einge- sen Bereich fallen die Digitalisierungsprojekte von setzt. Archiv, Bibliothek und der Redaktion der Viertel- jahrshefte, die Homepage (redaktionelle Aufgaben) und Onlinedatenbanken (Programmierung, Pflege). 2. EDV-Kommission, Systemadministration • Der dritte Kernbereich ist die Anwenderbetreuung (Problembewältigung, Hilfestellung, Softwarebera- Grundlegende Planungen werden in der EDV-Kommis- tung und -aktualisierung sowie die Mitarbeiterschu- sion beraten. Diese besteht aus Vertretern des Archivs lung) an den Standorten. (Klaus A. Lankheit), der Bibliothek (Daniel Schlögl), der • Der vierte Kernbereich umfasst die strategische IT- Forschungsabteilung (Jürgen Zarusky), der Verwaltung Planung des IfZ. Hierzu gehören die Budgetverwal- (Christine Ginzkey), der Institutsleitung (Magnus Brecht- tung, Bestellung und Einkauf von Hard- und Soft- ken) und einem Vertreter des Betriebsrats (Thomas ware, Lizenzverwaltung, Prüfung neuer Programme Schlemmer). sowie die Außenvertretung des Instituts in IT-Ange- Die allgemeinen Aufgaben der Systemadministration legenheiten. gliedern sich in mehrere Kernbereiche:

300

250

200

150

Drucker 100 Server 50 Clients

Gesamt 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Entwicklung der Hardwareausstattung 2006-2015 (München, Forschungsabteilung Berlin, Zentrum für Holocaust-Studien, Dokumentation Obersalzberg, Edition Faulhaber)

■ 126 ■ Innere Organisation und Finanzen Institut für Zeitgeschichte Betriebsrat JAHRESBERICHT – Betriebsrat Institutionengeschichte unter besonderer Berücksichti- gung der Beziehungen zur Deutschen Bibliothek Frank- Der Betriebsrat des Instituts für Zeitgeschichte in Mün- furt am Main: Personen und Institutionen“ durch Christi- chen bestand während des Berichtsjahrs aus folgenden an Rau und „Von den Westkrediten zur Schocktherapie. Mitgliedern: Ute Elbracht (Vorsitzende), Karl Zacher und Der polnische Weg in die Marktdemokratie (1975–

Thomas Schlemmer (Stellvertretende Vorsitzende), Mi- 1995)“ durch Florian Peters 2015 chaela Hartwig, Alexandra Marohn, Barbara Schäffler und Sebastian Voigt; die verbliebenen Ersatzmitglieder Dienstag, 16. Juni: Vortrag von Prof. Jeffrey Herf (Uni- Anna Ullrich und Sven Keller waren aktiv in die Be- versity of Maryland) über sein Projekt „At War with Is- triebsratsarbeit eingebunden. Betriebs versammlungen rael: East German and West German Leftist Partisans- fanden in regelmäßigen Abständen statt. Ebenso regel- hip for the Arab States and the PLO, 1967–1989“ mäßig kam es zu Gesprächen des Betriebsrats mit der Institutsleitung, häufiger noch mit der Verwaltungslei- Mittwoch, 15. Juli: Vortrag von Dr. Friederike Sattler tung. Der Betriebsrat ist in Bewerbungsverfahren nach (Historische Kommission bei der Bayerischen Akade- den Bestimmungen des Betriebsverfassungsgesetzes mie der Wissenschaften/Goethe-Universität Frankfurt eingebunden. Ein Schwerpunkt der Betriebsratsarbeit a.M.) über ihr Projekt „Alfred Herrhausen. Manager war das betriebliche Gesundheitswesen, hierzu organi- und Symbolfigur des Rheinischen Kapitalismus“ sierte der BR etwa die Teilnahme an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, deren Gewinner in drei Monaten Mittwoch, 29. Juli: Vortrag der Gastwissenschaftlerin über 900 Radkilometer auf dem Arbeitsweg zusammen- Dr. Ariane Leendertz (Max-Planck-Institut für Gesell- brachte. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden schaftsforschung/Köln) über die Max-Planck-Gesell- während der Weihnachtsfeier für ihren Einsatz prämiert. schaft und Wissenschaftlerbesprechung über mögliche Im März lud der Betriebsrat zu einer Informationsver- Sektionsvorschläge für den Historikertag 2016 anstaltung der VBL-Rentenkasse ein und im Septem- ber zu einem Betriebsausflug „Wandern am Tegernsee“. Donnerstag, 15. Oktober: Vortrag der Gastwissenschaft- Am Entstehungsprozess für einen Gleichstellungsplan lerin Prof. Dr. Maiken Umbach (University of Notting- des IfZ beteiligte sich der BR konstruktiv und nachhal- ham) über ihr Projekt „Private Fotografie zwischen Ide- tig. Nach längeren Vorarbeiten konnte auch das vom ologie und Subjektivität, 1933–1945“ Betriebsrat initiierte Intranet freigeschaltet werden, wodurch das Haus ein weiteres, leicht zu handhaben- des, informatives Instrument erhielt. Ute Elbracht nahm im September an der dreitägigen Abteilungsleiterbesprechungen Schulung der Betriebs- und Personalräte der Leibniz- Gemeinschaft in Leipzig teil. Die Institutsleitung und die Leiterinnen und Leiter der Als Betriebsobmann in der Abteilung des Instituts IfZ-Abteilungen trafen sich am 11. Februar, 12. Mai und für Zeitgeschichte im Auswärtigen Amt in Berlin fun- 24. September zu ihren regelmäßigen Besprechungen. giert Tim Geiger mit Mechthild Lindemann als seine Stellvertreterin. In der Forschungsabteilung Berlin hat Michael Buddrus dieses Amt inne. Seine Stellvertrete- rin ist Ute Eichhorn. Besondere Aufgaben Dem Gesamtbetriebsrat (GBR) gehören folgende Mit- glieder an: Ute Elbracht (Vorsitzende), Thomas Schlem- Gleichstellungsbeauftragte: mer (Stellvertretender Vorsitzender), Michael Buddrus Sylvia Necker (Vertretung Annemone Christians) und Tim Geiger. Die Gesamtbetriebsratsmitglieder stan- den in regelmäßigem Kontakt; der GBR tagte am 17. Sicherheitsbeauftragter: September. Standortübergreifende Anliegen themati- Michael Volk sierte der Gesamtbetriebsrat in mehreren Gesprächen mit der Institutsleitung. Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis: Hans Woller

Datenschutzbeauftragte: Wissenschaftlerbesprechungen und interne Esther-Julia Howell Vorträge in München Mittwoch, 11. Februar: Präsentation der Postdoc-Pro- jekte „Die Deutsche Bücherei Leipzig 1945 – 1990. Eine

■ 127 ■ 2015 – JAHRESBERICHT Institut für Zeitgeschichte

Impressum:

Herausgeber: Institut für Zeitgeschichte München – Berlin Prof. Dr. Andreas Wirsching Leonrodstraße 46b 80636 München

Redaktion: Simone Paulmichl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Bildnachweis: Michael G. Volk (S. 4, 39, 40, 49, 66, 68, 70, 84, 107, 120) Alexander Markus Klotz (S. 2, 6, 31, 36, 38, 42, 65, 77) Eckehard Apfel (S. 48, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60) Simone Paulmichl (S. 33, 69, 76, 81) Ute Eichhorn (S. 11, 24, 89) Emanuel Förster (S. 44, 46, Titel) Ulrich Mählert (S. 61, 63) Rudolf Paulus Gorbach (S. 4, Titel) Auswärtiges Amt (S. 5, 72) Philipp Kimmelzwinger/BR (S. 30, 74) Marko Priske (S. 51, 52) Bundesministerium des Innern (S. 18) Erzbischöfliches Archiv München (S. 35) Kristina Milz (S. 67) Bettina Greiner (S. 71) Topographie des Terrors (S. 91) Staatskanzlei Rheinland-Pfalz/von Erichsen (S. 112)

Gestaltung: paper-back GmbH, Münsing

Druck: AZ-Druck und Datentechnik, Kempten

ISSN: 2196-0313 München, Mai 2016 DEUTSCHLAND I VIERTELJAHRSHEFTE FÜR ZEITGESCHICHTE I ZEITGESCHICHTE DOKUMENTATION FÜR I VIERTELJAHRSHEFTE DEUTSCHLAND OBERSA D Institut für Zeitgeschichte 2015 – JAHRESBERICHT JAHRESBERICHT – 2015 Institut für Zeitgeschichte

JAHRESBERICHT 2015

Institut für Zeitgeschichte 2015 München – Berlin

Leonrodstraße 46b D–80636 München Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-0 Jahresbericht Fax: +49 (0)89 / 126 88-191 [email protected] www.ifz-muenchen.de BIBLIOTHEK I EDITION DER AKTEN ZUR AUSWÄRTIGEN POLITIK DER BUNDESREPUBLIK DER POLITIK AUSWÄRTIGEN ZUR AKTEN DER EDITION I BIBLIOTHEK

Abteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstraße 41 Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur D–83471 Berchtesgaden D–12205 Berlin Auswärtigen Tel.: +49 (0) 86 52 / 94 79-60 Tel.: +49 (0) 30 / 84 37 05-0 Politik der Bundesrepublik Fax: +49 (0) 86 52 / 94 79-69 München – Berlin Fax: +49 (0) 30 / 84 37 05-20 Deutschland [email protected] [email protected] c/o Auswärtiges Amt www.obersalzberg.de Referat 117 an IfZ-AAPD D–11013 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 5000-43 98 Fax: +49 (0) 30 / 5000-3817 [email protected] Institut für Zeitgeschichte LZBERG I FORSCHUNGSINSTITUT

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