Dieses Projekt wurde von der europäischen Kommission und dem Land Baden-Württemberg kofinanziert

LANDKREIS LANDKREIS RASTA T T

Hüttenkonzeption für den Bereich Nordschwarzwald

01.06. 2004

REPPEL + PARTNER Beratungsgesellschaft mbH KARLSBURGSTRASSE 2 76227 KARLSRUHE - DURLACH INSTITUT FÜR TOURISMUS- UND TEL: 0 721 / 7 90 80 -60, FAX: 7 90 80 -77 KURORTEBERATUNG, INTERNET: www.Reppel.de FREIZEIT UND KULTURMANAGEMENT E-MAIL: [email protected]

INHALTSVERZEICHNIS

1. ALLGEMEINES UND VORGEHENSWEISE...... 2

2. SITUATIONSANALYSE...... 5 2.1 PROJEKTGEBIET ...... 5 2.2 BESTANDSANALYSE...... 8 2.2.1 Verteilung der Hütten...... 9 2.2.2 Anbindung an Wanderwege...... 9 2.2.3 Öffnungszeiten...... 10 2.2.4 Zustand...... 10 2.2.5 Übernachtungsmöglichkeiten...... 11 2.2.6 Gastronomisches Angebot...... 12 2.2.7 Regionale Produkte...... 13 2.2.8 Außenanlagen...... 13 2.2.9 Beschilderung / Informationsmaterial...... 14 2.2.10 Allgemeine touristische Angebote...... 15

3. KRITERIEN FÜR DIE VERTEILUNG DER WANDER-EINRICHTUNGEN ..... 16

4. BEWERTUNG DER AKTUELLEN VERTEILUNG...... 17 4.1 ERREICHBARKEIT ...... 17 4.1.1 Straßenanbindung mit Parkplatz...... 17 4.1.2 ÖPNV-Anschluss...... 17 4.1.3 Standorte nahe stark frequentierten Wanderwegen und Wegkreuzungen. 19 4.1.4Öffnungszeiten der Betriebe am Wochenende ...... 21 4.1.5Nordic Walking Parcours an Betrieben...... 22

4.2 WINTERANGEBOT...... 23 4.2.1 Hütten mit Übernachtung...... 23 4.2.2 Hütten mit Gastronomie / Selbstversorgung / Regionale Produkte...... 29

4.3 SOMMERANGEBOT...... 35 4.3.1 Hütten mit Übernachtung...... 35 4.3.2 Hütten mit Gastronomie / Selbstversorgung / regionale Produkte...... 42

5. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE VERTEILUNG DER WANDER- EINRICHTUNGEN ...... 54 5.1 REGIONALE VERTEILUNG...... 54 5.2 THEMATISCHE ANGEBOTE SOWIE ART DER BEWIRTSCHAFTUNG ...... 58 5.3 ERREICHBARKEIT ...... 61 5.4 PRAKTISCHE STANDORTEMPFEHLUNGEN ...... 62 5.5 ALLGEMEINE EMPFEHLUNGEN ...... 66 5.6 ENTWICKLUNG VON BESUCHER-INFORMATIONSSYSTEMEN ...... 67

6. WEITERE VORGEHENSWEISE...... 73

Reppel + Partner 1

1. Allgemeines und Vorgehensweise

Die im Rahmen des europäischen „LEADER+“-Programmes gebildete Aktionsgruppe Nordschwarzwald plant mit ihrer Unterarbeitsgruppe Hüttenkonzept für die LEADER+ -Kulisse Nordschwarzwald die Erstellung einer Bestandsaufnahme und Konzeption für die Einrichtung eines Netzwerks und einer koordinierten Vermarktung von Hüttenangeboten unterschiedlicher Standards.

Dabei sollen verschiedene touristische Nutzungen unter anderem mit gastronomischer Bewirtschaftung und dem Angebot regionaler Produkte aus Land- und Fortwirtschaft und Gastronomie verbunden werden. Darüber hinaus sollen Empfehlungen für den Aufbau eines wirkungsvollen Informationssystems zur Besucherlenkung und für die Vermarktung von leistungsfähigen Wanderinformationszentren gegeben werden.

Das Hüttenkonzept versteht sich als Leitprojekt der lokalen Aktionsgemeinschaft zur Förderung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und steht in netzartiger Verbindung mit mehreren anderen Schlüsselprojekten.

Wanderhimmel Baiersbronn

Zukunfts- Wanderinfor- offensive mationszentren Wald (WIZ)

Hütten- konzeption

Naturpark Vermarktungs- Nord- studie Schwarzwald regionaler Produkte

Mountainbike Wegekonzeption

Auf Basis eines Angebotes vom 05.02.2003 wurde Reppel + Partner im August 2003 beauftragt, nach zur Verfügungstellung von ausführlichen Erhebungs- und Bewertungsunterlagen durch die Unterarbeitsgruppe Hüttenkonzept, die Konzeption zu erarbeiten. In die Konzeption flossen folgende Informationen ein: 1. Bestandserfassung für die LEADER+ Kulisse Nordschwarzwald 2. Zuarbeit der Unterarbeitsgruppe Hüttenkonzept mit Erfassung aller für die Konzeption in Frage kommenden Hüttenangebote 3. Kartenmaterial 4. Internetrecherchen 5. Informationen der Gemeinden des Projektgebietes

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Für die Bestandserfassung wurde in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und den beteiligten Gemeinden der LEADER+-Kulisse ein Fragebogen zur Erfassung der für die Hüttenkonzeption in Frage kommenden Standorte und Hütten erarbeitet. Mit Schreiben vom 23. und 27.01.04 wurden von den Gemeinden Hütten, Gastronomiebetriebe und Übernachtungsstätten für die Konzeption benannt. Auf Grundlage dieser Bestandserfassung wurde anschließend ein Raster mit Kriterien erarbeitet, an denen die Lage und das Angebot der Hütten sinnvoll bewertet werden kann. Dieses Raster wurde mit der Bestandsanalyse abgeglichen um darauf Rückschlüsse über besondere Konzentrationen oder Lücken im Hüttenangebot nach verschiedenen Nutzungsarten zu erhalten.

Das im vorliegenden Bericht verwendete Kartenblatt wurde zur etwas besseren Übersicht in sieben Ausschnittkarten unterteilt, die zur Orientierung jeweils mit den Bezeichnungen Nord 1 und 2, Nordost, Mitte 1 und 2 sowie Süd 1 und 2 erkenntlich gemacht sind.

Nord 1 Nord 2

Nordost

Mitte 2 Mitte 1

Süd 2

Süd1

Süd1

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Im Nachgang dieser Analyse wurden jedoch von den Gemeinden wiederum einige Nominierungen von Hüttenbetrieben für die Konzeption zurückgezogen bzw. verändert, wodurch die gesamten Analyseergebnisse in Mitleidenschaft gezogen und überarbeitet werden mussten. Dies hatte eine Ausdehnung des Bearbeitungszeitraumes für die Hüttenkonzeption zur Folge. Aus dem Ist-Soll Abgleich der Bestandserfassung und der erarbeiteten Kriterien gewonnen Ergebnissen resultieren die im Folgenden gemachten Empfehlungen zur Vervollständigung und Qualifizierung des Hüttenangebotes im Nordschwarzwald.

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2. Situationsanalyse

2.1 Projektgebiet

Die LEADER+ Kulisse Nordschwarzwald umfasst eine Kooperation der Gemeinden · Loffenau · Gernsbach · Weisenbach · Forbach · Bad Herrenalb (Herrenalb, Rotensol) · Dobel · Schömberg (Oberlengenhardt, Schömberg) · Bad Wildbad Oberreichenbach · (Beinsberg, Liebenzell, Maisenbach, Unterlengenhardt) · (Altburg, Hirsau) · Enzklösterle · Neuweiler · Bad Teinach-Zavelstein (Emberg, Rötenbach, Schmieh, Teinach, Zavelstein) · Neubulach (Liebelsberg, Martinsmoos, Neubulach, Oberhaugstett) · Simmersfeld · (Altensteig z.T., Garrweiler, Homberg) · Baiersbronn · Seewald · Grömbach · Wörnersbach · Pfalzgrafenweiler (Edelweiler, Kälberbronn) · Freudenstadt (Teil des Stadtgebiets) · Bad Rippoldsau-Schapbach · (nur Reinerzau) in den Landkreisen Rastatt, Calw und Freudenstadt.

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Die Gesamtfläche des LEADER+ Gebietes umfasst 1.061 km2. Das Projektgebiet ist weitgehend ländlich strukturiert. In der Region leben circa 100.000 Menschen. Die Bevölkerungsdichte von 93,9 Personen je km2 liegt damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 298 Personen je km2.

Das Untersuchungsgebiet liegt in dem bergigen Nordschwarzwald mit Erhebungen von etwas 300 m über NN bis fast 1.000 m über NN. Charaktergebend ist in dem waldreichen Mittelgebirge die Tanne, die neben Fichten und Buchen den Hauptbestandteil der natürlichen Bewaldung darstellt. Außerdem sind einige zum Rhein abfließende Gewässer, insbesondere die Murg, sowie moorig-sumpfige Gebiete, auf die Geländenamen wie „Grinde“ hinweisen, kennzeichnend. In den ausgedehnten Naturräumen sind mehrere Naturschutzgebiete und Naturschutzzentren wie z.B. das Naturschutzzentrum auf dem Ruhestein ausgewiesen. Die Region gehört zum Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord e.V..

Kulturhistorisch finden sich im Untersuchungsgebiet Zeugnisse von mittelalterlichem Kulturgut wie etwa die Klöster Hirsau und Alpirsbach oder die Burg in Burgliebenzell. Weiterhin gibt es die älteste Eisenbahn im Nordschwarzwald, die „Enztalbahn“. Auch Museen und für Besucher geöffnete Bergwerke stellen wichtige Kulturgüter der Region dar.

Somit verfügt das LEADER+ Gebiet über landschaftlich und kulturell hervorragende Vorraussetzungen, für die touristische Nutzung. Touristisch prägend sind in dem Projektgebiet die zahlreichen Bäder und Luftkurorte. Bedeutsam sind die Sportarten Radfahren, Wandern und der Wintersport. Es sind gespurte Loipen und Skiwege sowie Abfahrten vorhanden. In den letzten Jahren hat sich die Schneesicherheit im Zuge des allgemeinen Klimawandels allerdings verschlechtert.

Von besonderer Bedeutung für den Aktivtourismus in der Region sind Fern- und überregionale Wanderwege, die das gesamte Untersuchungsgebiet durchziehen. Sie sind in den entsprechenden Wanderkarten gut kartiert und mit Beschilderungen im Gelände in der Regel gut ausgestattet:

· Der verläuft im Untersuchungsgebiet zunächst am südwestlichen Rand und durchquert es dann in nordöstlicher Richtung. Der Westweg ist ein Teil des „Europäischen Wanderweges“, zwischen und Basel, der als erster Fernwanderweg Deutschlands im Jahre 1902 ausgewiesen wurde.

· Der führt im Untersuchungsgebiet von Freudenstadt ausgehend nach Norden bis etwa , dann in nordöstlicher Richtung über Bad Wildbad und Calmbach und weiter. Er wurde als erster gemeinschaftlicher Wanderweg von Baden und Württemberg 1902 gegründet.

· Der führt im LEADER+ Gebiet von Freudenstadt ausgehend in nordöstlicher Richtung über Altenstein, Berneck nach Calw und dann weiter nach Norden.

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Neben den Fernwanderwegen führen drei überregional wichtige Wanderwege – auch Touristenstrassen genannt - durch das Projektgebiet:

· Die Schwarzwald-Täler-Straße verbindet Alpirsbach, Freudenstadt, Baiersbronn und Raststatt sowie attraktive Sehenswürdigkeiten entlang dieser Strecke. Sie dient als Nord-Süd-Verbindung und führt auf rund 100 km entlang der Murg den Wanderer in das Herz des Schwarzwaldes. Die Wurzeln des Wegverlaufes gehen auf Flößerpfade aus dem 18. Jahrhundert zurück.

· Die Schwarzwald-Hochstraße erschließt den Schwarzwald von Freudenstadt aus in Richtung Baden-Baden.

· Die Schwarzwald-Bäderstraße verläuft als Rundweg fast komplett durch das Untersuchungsgebiet und verbindet bekannte Heilbäder u.a. wie Baden-Baden, Bad Herrenalb und Bad Liebenzell miteinander.

· Die Freundschaftsstraße verläuft von Weil der Stadt über Hirsau, Bad Wildbad, Enzklösterle in Richtung Oppenau durch das Gebiet

Zur Ergänzung dieser Fernwanderwege und Touristenstraßen liegt in dem gesamten Projektgebiet ein sehr dichtes Netz an Feinwanderwegen vor, die das Gebiet für den Wanderer bestens zugänglich machen. Deren Beschilderung und Kennzeichnung in Karten ist von unterschiedlicher Qualität.

Im Projektgebiet gibt es spezielle, touristisch vermarktete Wanderangebote, die sich entweder auf bestimmte Themen, Regionen oder Ereignisse im Kalenderjahr beziehen. Ansprechpartner sind dafür meist die Touristeninformationen einzelner Gemeinden.

Beispiele touristischer Wanderangebote: Angebot Information Wanderwoche „Wandern auf Teinachtal-Touristik Neubulach dem Osterweg“ Alpirsbacher Wanderwochen Tourist-Information Alpirsbach Wanderwoche: „Auf den Tourist-Information Altensteig Spuren des Holländermichels durch den Schwarzwald“ Wanderwoche „Typisch Tourismusbüro Bad Herrenalb Schwarzwald“ „Wandern – Wellness in Bad Reise- und Verkehrsbüro Bad Wildbad Wildbad“ Baiersbronner Wanderwochen Baiersbronn Touristik Aktiv-Wanderwoche für Kurverwaltung Enzklösterle Naturfans und Alleinreisende Sagenhaftes Gernsbach Kultur- und Verkehrsamt Gernsbach Murgtalwanderweg Kultur- und Verkehrsamt Gernsbach Wanderwoche Rippoldsau- Tourist-Info Bad Rippoldsau-Schapbach Schapbacher Meilenstiefel Hansjakobweg Tourist-Info Bad Rippoldsau-Schapbach

Quelle: www.noerdlicher-schwarzwald.de

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2.2 Bestandsanalyse

Das Hüttenangebot im LEADER+ Gebiet Nordschwarzwald ist vielfältig. Generell assoziiert man unter dem Begriff „Hütte“ ein eher kleines, im Außenbereich von Gemeinden bzw. im Wald gelegenes Gebäude als Unterstand vor Natur- und Wetterwidernissen, als Raststation für Wanderungen mit einem provisorischen oder zu mindest einfachen Bewirtungs- und oder Übernachtungsangebot. Die vom Auftraggeber und seinen Gemeinden für die Hüttenkonzeption nominierten „Hütten“ sind jedoch vielfältiger und umfassen z.B.

· Jugendherbergen

· Vereinsheime

· Waldschulheime

· Naturfreundehäuser

· Wirtshäuser

· Restaurants

· Skihütten und Wanderhütten Dabei kann man nicht mehr von einem einheitlichen System und Erscheinungsbild ausgehen; insbesondere entsprechen diese Einrichtungen weitgehend nicht mit dem Klischeebild einer „Hütte“. Insofern darf der Begriff „Hütte“ der aus dem Arbeitstitel dieser Konzeption weiter getragen wird, nicht zu wörtlich genommen werden, die „Hüttenkonzeption“ für das LEADER+- Gebiet Nordschwarzwald stellt eher einen Angebots- und Marketingverbund von verschiedenen Gastronomie- und Übernachtungseinrichtungen für die Entwicklung von touristischen Angeboten für Wanderer und Radwanderer dar. Sie ist kein Zusammenschluss charakteristischer idealtypischer „Hütten“ nach den skizzierten landläufigen Assoziationen. Dennoch ist es für diesen Marketingverbund von großer Bedeutung, sich an Kriterien hinsichtlich Wiedererkennbarkeit, Qualität und charakteristischer Nordschwarzwälder Angebote zu orientieren. Diese Überlegung wird insbesondere bei der Entwicklung einer Corporate Identity, eines gemeinsamen Leitsystems und der Koordination gemeinsamer Marketingaktivitäten von Bedeutung sein. Im Folgenden werden alle, von der Arbeitsgruppe Hüttenkonzeption und den Gemeinden nominierten Einrichtungen unter dem einheitlichen Begriff „Hütte“ weiter geführt.

Insgesamt wurden dabei 61 Hütten unterschiedlicher Standards für die Analyse benannt. Wanderkarten weisen darüber hinaus eine wesentlich höhere Dichte auf, wobei diese vermutlich größtenteils als Unterstände einzustufen sein dürften.

Zunächst wurde der Bestand an Hütten und deren Ausstattung analysiert. Dafür wurden 42 Merkmale anhand eines Fragebogens und mit Hilfe der Unterarbeitsgruppe erhoben und ausgewertet. Die Grundgesamtheit der befragten Hütten ist 61, davon liegen für die folgende Auswertung jedoch lediglich zu 56 detailliertere Angaben neben dem Standort vor:

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2.2.1 Verteilung der Hütten

· Im Landkreis Rastatt befinden sich mit 29 Betrieben die meisten der untersuchten Hütten. Sie sind verhältnismäßig gleichmäßig verteilt.

· Im Landkreis Calw ist mit 15 Einrichtungen die Verteilung ungleichmäßiger, hier sind kleinere Ballungen der Hütten beispielsweise um Altenstein oder Gaistal erkennbar.

· Im Landkreis Freudenstadt befinden sich 12 der analysierten Betriebe, wobei hier keine Konzentration auf bestimmte Standorte augenscheinlich ist.

2.2.2 Anbindung an Wanderwege

Entscheidend für die Nutzung und Attraktivität der Einrichtungen ist ihre Anbindung an Wanderwege und dabei besonders an die überregionalen Wanderwege bzw. das Hauptwanderwegenetz.

· Am Europäischen Fernwanderweg (im Projektgebiet der Westweg) liegen 8 der befragten Hütten direkt, 8 weitere haben eine kurze Anbindung zu diesen.

· An den Ostweg sind 6 Betriebe angebunden.

· An den Mittelweg haben 3 Einrichtungen eine direkte Anbindung bzw. sind in dessen Nähe.

· Insgesamt sind von den 61 Hütten entsprechend der Erhebung 15 an lokalen Rundwanderwegen lokalisiert.

· 5 Betriebe liegen an dem neu konzipierten Wanderwegenetz Murg-Oos. Dieses Modellkonzept soll seit dem Sturm Lothar im Jahr 1999 als Beispiel für die Integration verschiedener Landnutzungs- und Tourismusplanungen dienen und Chancen gemeinde-übergreifender Wanderwegekonzepte aufzeigen. Schwerpunkte der Maßnahmen liegen in der Konflikt- vermeidung zwischen Nutzergruppen, Naturschutz und Tourismus, Verbesserung bestehender Wanderwegenetze und Entwicklung der Wegeinfrastruktur.

· Zu den restlichen Betrieben wurden keine Angaben bezüglich ihrer Lage zu Wanderwegen gemacht.

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2.2.3 Öffnungszeiten

Von den 61 gemeldeten Betrieben sind derzeit 56 grundsätzlich geöffnet, vier befinden sich in Planung und eine ist geschlossen. Die Öffnungszeiten sind variabel:

· Saisonal betrachtet gaben 7 Betreiber an, in der Wintersaison (November bis Mai) gar nicht oder nicht mit dem vollem Leistungsumfang geöffnet zu haben.

· zwei sind den Sommer über geschlossen.

· Ganzjährig und täglich haben regelmäßig 8 Einrichtungen, mit Einschränkungen 16 Hütten und nach Bedarf weitere 11 geöffnet.

Die saisonalen Öffnungszeiten werden aus den Karten im Kapitel 4 ersichtlich.

An allen Wochenenden öffnen regelmäßig 2 Besitzer ihre Hütte für Gäste, nur nach Bedarf und an den Wochenenden stehen 4 Hütten zur Verfügung und lediglich an Sonn- und Feiertagen 4.

Öffnungszeiten (n= 62): Tägl. / ganz- Nach Sonn- Täglich / Nach jährig Bedarf und Wochen- Keine ganz- Bedarf mit Ein- (Wochen Feier- ende Angabe jährig (tägl.) schrän- ende) tage kungen 7 16 11 4 3 2 19

2.2.4 Zustand

Von 61 Einrichtungen wurden in den letzten Jahren 29 neu renoviert (bei 5 sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen, 2 werden sukzessive weiter renoviert).

9 Betriebe sind in einem sehr guten bis guten Zustand und nur 1 wird als renovierungsbedürftig eingeschätzt. 4 Hütten befinden sich noch in Planung und 18 Betreiber machten keine Angaben über den Zustand der Hütte.

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2.2.5 Übernachtungsmöglichkeiten

Für dieses Merkmal liegen lediglich die Daten von 56 Betrieben vor.

Beim Übernachtungsangebot sind zwischen den einzelnen Hütten große Unterschiede vorhanden: 42 Einrichtungen haben Schlafplätze, wobei diese allerdings in ihren Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich ausfallen. In 8 Betrieben ist eine Übernachtung überhaupt nicht möglich, die restlichen Besitzer machten keine Angaben.

Durchschnittlich haben die Betriebe mit Übernachtungsmöglichkeiten im Projektgebiet 5,5 Zimmer. Es handelt sich hier beispielsweise nicht nur um Zweibettzimmer, sondern häufig auch um Schlafräume, die auf eine größere Zahl an Übernachtungsgästen angelegt sind. Die genaue Verteilung sieht folgendermaßen aus:

Anzahl der Zimmer in Betrieben mit Übernachtungsmöglichkeit (n=56) Anzahl der Zimmer / Schlafräume Anzahl der Hütten Bis 5 Zimmer 17 Bis 10 Zimmer 12 Bis 15 Zimmer 4 Bis 20 Zimmer 2 Bis 30 Zimmer 2 Mehr als 31 Zimmer 1

Auch in der Größe unterscheiden sich die untersuchten Einrichtungen mit Übernachtungsmöglichkeit. Allerdings ist festzustellen, dass der Großteil weniger als 150 m2 Fläche aufweist. Da nicht zu allen Hütten eine Flächenangabe vorliegt, können nur die Zahlen von 17 Einrichtungen in diese Aufstellung einbezogen werden.

Größe der Betriebe mit Übernachtungsmöglichkeit (n=17) m² Anzahl der Hütten bis 50m² 2 - 100m² 4 - 150m² 6 - 200m² 3 250-300m² 2

Die Gesamtfläche verteilt sich in einem Fall auf zwei Gebäude. 35 der Betriebe mit Übernachtungsmöglichkeiten bieten ihren Gästen einen separaten Aufenthaltsraum.

Die hier aufgeführten Hütten mit Übernachtung haben zum Teil Nutzungseinschränkungen: Bei 6 Betrieben ist eine Mitgliedschaft notwendig, die sich entweder auf lokale Wandervereine, Skiverbände, Alpenverein, Jugendherbergen o.ä. bezieht. Bei Einzelgästen ist zum Teil ein Ausweis der deutschen Jugendherbergen notwendig. Mitglieder der entsprechenden Vereine erhalten häufig einen ermäßigten Preis für eine Übernachtung.

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Bei immerhin 31 Betrieben ist keine Mitgliedschaft nötig, so dass diese allen Wanderern zur Verfügung stehen. In 31 Hütten gaben die Besitzer an, dass eine Reservierung aus Kapazitätsgründen notwendig bzw. empfohlen wird, was vor allem für größere Gruppen gilt. Je zwei Hütten sind nur ab einer bestimmten Gruppengröße geöffnet, oder stehen nur für Jugendliche zur Verfügung.

2.2.6 Gastronomisches Angebot

Von 56 Betrieben liegen Daten über ihr gastronomisches Angebot bzw. über die Möglichkeit der Selbstversorgung vor: Die Einrichtungen mit Übernachtungsmöglichkeit (46) bieten in den meisten Fällen ein umfassendes Angebot an: · 28 Betriebe mit Übernachtungsmöglichkeit erwarten von ihren Gästen Selbstversorgung, wovon 5 eine Kochmöglichkeit in Form einer Küche oder eines Kochmünzautomaten bereithalten. · 18 Hütten können Speisen und Getränke offerieren, das heißt sie sind bewirtschaftet. · Regionale Produkte stehen bei 10 Hütten mit Übernachtungs- möglichkeit zur Verfügung.

Zu den in der Liste nicht vorhandenen 5 Betrieben liegen keine Daten vor.

Gastronomisches Angebot (n = 56) Gastro- Regionale Selbst- nomisches Produkte versorgung Angebot* angeboten Hütten mit Übernachtungs- 18 28 10 möglichkeit Hütten ohne Übernachtungs- 8 5 möglichkeit *Gastronomisches Angebot (Speisen und Getränke) Imbiss, Vesper, (2 nur Getränke) n=56

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2.2.7 Regionale Produkte

15 Besitzer bieten regionale Produkte an. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei der Schwarzwälder Schinken ein, den sechs Betriebe im Sortiment haben. Ebenfalls sehr häufig stehen regionale Getränke (Säfte, Mineralwasser, Bier, Schnaps) und regionale Küche auf der Angebotsliste.

Angebotene regionale Produkte (n = 15)

Wurst- und Käse Getränke Fleisch / Fisch

Getränke Schwarz- Geräuchertes (alkohol- Küche wälder / Wurst / Schnaps Wild Fisch Regionale frei, Bier, Schinken Käse

Wein) Gemüse Obst Backwaren

4 5 2 5 3 2 2 3 2 2

Von den 16 Anbietern regionaler Produkte gaben 14 an, ihre Produkte auch in der Region einzukaufen. Dabei werden am häufigsten Getränke sowie Fleisch, Fisch und Schinken genannt.

Einkauf regionaler Produkte in der Region (n = 14) Fleisch / Fisch Alles Getränke Obst Gemüse / Schinken 2 9 8 2 4

2.2.8 Außenanlagen

Neben Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie und Verkauf sind auch die Außenanlagen der Betriebe sehr wichtig. Aufgeschlüsselt ergibt sich für 56 Einrichtungen mit genauen Daten folgendes Angebot:

Angebot im unmittelbaren Außenbereich (n = 56) (Mehrfachnennungen waren möglich) Angebot Anzahl der Hütten Grillplatz 24 Spielplatz 19 Sitzmöglichkeiten 36 Brunnen 8

Zum weiteren Angebot im unmittelbaren Außenbereich werden angegeben:

Angebot Anzahl der Hütten Tischtennisplatten 9 Sportplätze bzw. -felder 6 Volleyballfelder 5 Liegewiesen 2 Minigolfanlagen 1

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Berücksichtigt man einen Radius von bis zu einem Kilometer um die Betriebe mit ein, ergeben sich weitere Attraktionen. Die in der folgenden Tabelle aufgeführten Angebote sind die am häufigsten in den Fragebogen aufgeführten.

Angebote in der Umgebung (bis 1 km Entfernung) (n = 56) Angebot Anzahl der Hütten Brunnen 17 Rastplatz 20 Quelle 8 Grillplatz 23 Fluss 7 Spielplatz 22 Kulturdenkmal 7

Neben den genannten Angeboten und Ausstattungen im näheren bzw. weiteren Umfeld werden in zahlreichen Betrieben Hinweise auf weitere touristische Angebote der Region gegeben. Am häufigsten wird auf natürliche Sehenswürdigkeiten und sportliche Angebote verwiesen.

Nennungen sind zum Beispiel: (n = 56) Angebot Anzahl der Hütten Freizeit- und Hallenbäder 5 Loipen 5 Skihang 7 Bob und Rodelbahnen 8 Kneippanlagen 2 Lehrpfade 5 Sportanlagen 3 Paragliding, Drachenflugplatz, Bikepark, 6 Kanu, Inliner Strecke Natürliche Sehenswürdigkeiten 10 Kulturtouristische Angebote 4

2.2.9 Beschilderung / Informationsmaterial

Bei 30 der 56 befragten Betriebe, zu denen genauere Angaben vorliegen, sind Wegweiser vorhanden. Bei 15 fehlt eine Ausschilderung und 12 Besitzer machten keine Angabe zur Beschilderung.

Die meisten Betriebe nutzen die Möglichkeit, Informationsmaterial über das eigene Angebot, die Umgebung und die Region auszulegen.

Ausliegendes Informationsmaterial (n = 56) Informations- Informationsmaterial Informationsmaterial material zur Hütte über die Umgebung über die Region Vorhanden 30 26 20 Nicht vorhanden 12 15 20 Keine Angabe 14 15 16

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2.2.10 Allgemeine touristische Angebote

Weiterhin geben zahlreiche Betriebe an, dass sie über das Angebot ihrer Infrastrukturausstattung hinaus weitere touristische Angebote erarbeiteten.

Am häufigsten werden Wanderangebote genannt, die zum Teil auch mit thematischen Führungen oder Ausflügen kombinierbar sind. Dabei handelt es sich meist um Hinweise auf Freizeitmöglichkeiten in der näheren Umgebung, die in den Hütten an die Besucher in Form von Broschüren, Aushängen oder schlichtweg auf Nachfrage mündlich weitergegeben werden.

Touristische Angebote (n = 56) Wanderangebote 16 Veranstaltungen 2 Mineraltherme, Thermalwasser 2 Wälder 1 Angeln 1 Bikepark 1 Führungen 2 (Imkerführungen, Busausflüge etc.) Naturschutzzentrum 1 Quellenerlebnispfad, Erlebnispfad 2 Sesselbahnen 2

Betrachtet man dieses touristische Angebot in Bezug auf einzelne Zielgruppen, so liegen am häufigsten Wanderangebote vor. Mountainbike-Touren gibt es bislang nur in 13 Betrieben, allerdings werden für diese Zielgruppe neue Angebote ausgearbeitet. Hinweise auf Radwandertouren bzw. deren direktes Angebot weisen derzeit 14 Hütten auf.

Touristische Angebote für verschiedenen Zielgruppen (n = 61) Nicht Keine Vorhanden Bemerkungen vorhanden Angabe Wanderangebot 26 15 20 Mountainbike-Touren 12 22 3 in Arbeit 24 Radwandertouren 13 23 25

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3. Kriterien für die Verteilung der Wander-Einrichtungen

Das Angebot touristisch genutzter Wander-Einrichtungen muss sich, um erfolgreich wirtschaften zu können, an bestimmten Kriterien zur Beurteilung der Nachfrage richten. Für eine sinnvolle Verteilung und wirtschaftlich Erfolg versprechende Standorte der Betriebe in der LEADER+ Region Nordschwarzwald sind folgende Kriterien anzuwenden:

1. Regionale Verteilung 1.1 Standorte nahe bekannten und stark frequentierten Wanderwegen sowie an Wegkreuzungen 1.2 Standorte nahe gut nachgefragten Sport- und Freizeitanlagen und touristischen Angeboten (z.B. Loipen, Radwegen, Nordic Walking Parcours, Mountainbike-Strecken) 1.3 Dichte des Angebotes 1.4 Standorte mit zahlreichen Rundwanderwegen (für eine bessere Vernetzung der Einrichtungen im Gebiet und zahlreiche unterschiedliche Wandermöglichkeiten von und zum Betrieb)

2. Thematische / Saisonale Angebote 2.1 Betriebe mit Sommerangebot (insbesondere mit Anbindung an das Wander- und Radwegenetz inkl. Mountainbike-Strecken) 2.2 Betriebe mit Winterangebot (insbesondere Verteilung entlang von Loipen und an Skiliften / Abfahrten)

3. Art der Bewirtschaftung a. Betriebe mit Gastronomie (und regionalen Produkten) b. Betriebe mit Übernachtungsangebot c. Betriebe mit Selbstversorgung (und / oder Übernachtung) d. Verkauf / Verwendung von regionalen Produkten

4. Erreichbarkeit 4.1 Straßenanbindung mit Parkplatz 4.2 ÖPNV-Anschluss (Fahrpläne / Frequenz am Wochenende und abends) 4.3 Öffnungszeiten der Hütten 4.4 Fahrradabstellplätze (geschlossene Abstellplätze bei Übernachtungsmöglichkeit)

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4. Bewertung der aktuellen Verteilung

Ein Abgleich der 4 in Kapitel 3 aufgestellten Kriterien mit dem aktuellen Bestand an Hütten im LEADER+ Gebiet Nordschwarzwald ergibt folgende Auffälligkeiten:

4.1 Erreichbarkeit

4.1.1 Straßenanbindung mit Parkplatz (Kriterium 4.1)

Das gesamte Untersuchungsgebiet ist für die touristische Erreichbarkeit der Wandergebiete mit einem gut ausgebauten Straßennetz erschlossen. Auch die Hütten sind dabei in der Regel gut angeschlossen.

Die Anbindung der Hütten an Parkplätze kann ebenfalls als positiv gewertet werden. Hierbei liegen Konzentrationen von Parkplätzen um die größeren Gemeinden vor. Besonders viele Parkplätze befinden sich im Murgtal und im Enztal, eher wenige liegen in Bad Rippoldsau- Schapbach.

è Das Angebot an Parkplätzen könnte moderat erweitert werden, zum Beispiel in Bad Rippoldsau-Schapbach.

4.1.2 ÖPNV-Anschluss (Kriterium 4.2)

2 Im ÖPNV gibt es zwei Hauptverkehrslinien durch S-Bahn und Anlage 1 regionalen Bahnverkehr:

1. Gernsbach, Baiersbronn und Freudenstadt 2. Neuenbürg, Bad Wildbad und Enzklösterle

Für Gäste erschließt sich das Gebiet darüber hinaus auf allen Straßenverbindungen durch ein gut ausgebautes Busliniennetz.

Jedoch gibt es teilweise keine hohe Taktfrequenz im Fahrplan:

· die meisten Linien verkehren täglich nur bis etwa 18.00 Uhr

· Defizite am Wochenende: KVV: - 4 Linien, die eingeschränkt von 10 bis 17 Uhr fahren - 1 Linie, die nur bis 15 Uhr fährt - 2 Linien, die nur durch Anruf-Linien-Taxis ersetzt werden und nicht die vollständige Strecke fahren - 2 Linien, die nur bis zu 4 Verbindungen pro Tag aufweisen - positiv sind 2 Linien, die bis 20 Uhr alle 2 Stunden verkehren

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VGF: - 5 Linien, die alle 2 Stunden verkehren, allerdings mit teilweise starken Einschränkungen - 4 Linien, die nur in einem eingeschränkten Zeitraum verkehren - positiv sind 5 Linien, die nachts zwischen den Städten wie etwa Freudenstadt, Alpirsbach oder Baierbronn verkehren; allerdings sind 3 davon Anruf-Linien- Sammeltaxen VGC: - 2 Linien, die Sonntags nicht und am Samstag nur vormittags verkehren - 3 Linien, die am Wochenende nur bis zu 4 Verbindungen aufweisen bis 18.30h - 4 Linien, die alle 2 Stunden bis 19.00h auf Teilstrecken fahren

· bei einigen Linien gibt es nur 2 bis 3 Verbindungen pro Tag

· bei zahlreichen Linien liegen ein unübersichtlicher Streckenverlauf und Unregelmäßigkeiten im Taktverkehr vor

· Linien mit den größten Lücken im Fahrplan sind: - Bus 245, 248,249, 263 (KVV), was zum Beispiel die Bergwaldhütte in Bühl-Sand betrifft - Bus F12, F14, F18 (VGF), was zum Beispiel die Jugendherberge in Alpirsbach betrifft - Bus 360, 365, 420, 540, 719, 777 (VGC), was zum Beispiel das Wanderheim Zavelstein betrifft, denn hier fährt der Bus nur Samstag vormittags!

è Die Region ist insgesamt auf allen wichtigen Straßen an das ÖPNV-Netz angebunden. è Insbesondere an den für den Freizeitverkehr wichtigen Wochenenden ist der Fahrplantakt sehr lückenhaft. Vor allem ab Nachmittag und am Abend gibt es kaum noch Angebote. Das ÖPNV-Angebot ist damit für nur unzureichend für den Freizeitverkehr zu den Hütten nutzbar. è Die Fahrpläne sind teilweise unübersichtlich gestaltet und schwer verständlich.

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4.1.3 Standorte nahe stark frequentierten Wanderwegen und Wegkreuzungen (Kriterium 1.1)

Schwerpunkte im Wanderwegenetz und in der Dichte der Einrichtungen sind um Bad Wildbad, Gernsbach und Freudenstadt.

· Im Bereich zwischen Mittel- und Ostweg ist sowohl die Dichte der Betriebe als auch der Wanderwege geringer. Eine Ausnahme bildet die geplante Hütte bei Enzklösterle, die diesen Bereich dann zum Teil abdecken kann.

· Defizite bestehen um Baiersbronn, das aber ein engmaschiges Wanderwegenetz ausweist.

· Defizite liegen auch im Südosten des Projektgebietes vor, wo weniger Einrichtungen und ein weniger dichtes Netz an Wanderwegen vorhanden sind. Dies resultiert zum Teil aus den natürlichen Rahmenbedingungen, da hier der Schwarzwald in ebenes Gelände übergeht oder Siedlungsflächen vorhanden sind.

· An Wegkreuzungen von Hauptwanderwegen (in Freudenstadt. Ost- und Mittelweg, bei Gausbach: Mittel- und Westweg) sind nach der vorliegenden Erhebung keine Betriebe vorhanden.

· In der Wanderwegekonzeption Murg-Oos sind an einigen wichtigen Wegkreuzungen im Projektgebiet Defizite erkennbar. Keine Hütten befinden sich nach der vorliegenden Erhebung: 1. an den Wegkreuzungen von Hauptrundwanderwegen in Hinterlangenbach. 2. in Unterstmatt, wobei der Bereich am Rande des Projektgebietes liegt. 3. an der Kreuzung von Haupt- und Rundwegen in Hundseck. 4. an den Wegkreuzungen in Raumünzach, Schönmünzach, westlich der Langenhard und am Toten Mann. 5. an der Roten Lacke, an der Haltestelle Müllenbild südwestlich von Gernsbach, an dem Ausgangspunkt Brandeck südwestlich von Gernsbach und an Kreuzung nördlich von Kaltenbronn. An einigen wichtigen Kreuzungen existieren nach der Wanderwegekonzeption Murg-Oos Hütten im Projektgebiet: 1. In Sand, an den Wegkreuzungen westlich der Schwarzenbach-Talsperre 1 Hütte 2. bei Forbach liegen jeweils eine bzw. sogar mehrere Hütten. 3. an der Kreuzung von Haupt- und Rundwanderwegen in Hundsbach liegen 4 Hütten vor. 4. an Wegkreuzung Heidenell bei Weisenbach gibt es direkt keine Hütte, aber 3 bei Weisenbach in der Nähe.

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5. es existieren in Gernsbach 1 Hütte, an den zahlreichen Kreuzungen bei Weisenbach 4 Hütten, in Reichental 1 Hütte, in Loffenau 1 Hütte und an der Teufelsmühle östlich von Gernsbach 1 Hütte.

è Entlang des europäischen Fernwanderweges (Westweg) sind ausreichend Betriebe vorhanden, was bei Besucherzahlen im höheren fünfstelligen Bereich auch als dringend notwendig erachtet wird. è Auch wenn der Mittel- und Ostweg weniger frequentiert werden, ist das Hüttenangebot an diesen Verbindungen teilweise zu lückenhaft (beispielsweise Mittelweg: zwischen Kaltenbronn und Klosterreichenbach) è Nach dem Wanderwegekonzept Murg-Oos und im gesamten Projektgebiet gibt es an wichtigen Wegkreuzungen Defizite, die aber nicht lokal konzentriert, sondern verteilt sind beispielsweise in der Umgebung von Gernsbach.

Reppel + Partner 20

4.1.4 Öffnungszeiten der Betriebe am Wochenende (Kriterium 4.3)

Ein besonders wichtiger Faktor für die Besucher, v.a. die Tagestouristen, im Projektgebiet sind die Öffnungszeiten an den Wochenenden. Die folgenden Betriebe haben explizit angegeben, an den Wochenenden geöffnet zu haben. Daneben gibt es Einrichtungen, die die ganze Woche geöffnet haben, hier aber nicht aufgeführt sind.

Betriebe mit Öffnungszeiten am Wochenende (n=11) Sommer ganzjährig nur am · Vereinsheim TV Forbach- · Naturfreundehaus Gaistal WoE Bermersbach · Rodelhütte bei Bad Wildbad (Sa) · Vereinsheim TV Gausbach (So) · Naturfreundehaus Schönblick am Sennel, Weisenbach · Naturfreundehaus Weise Stein (Sa, So, Feiertag) nach · Naturfreundehaus Bonora Bedarf (meist Sa/So) am WoE · Naturfreundehaus Seewald in Eisenbach · Baiermühle in Altensteig (So/ Feiertage) sonstiges · Kolpinghaus in Weisenbach (So) · Ottmarhütte Bad Rippoldsau- Schapbach (So/Feiertage)

Demnach gibt es nur 11 Einrichtungen im Projektgebiet, die speziell an den Wochenenden geöffnet haben. Davon bieten 7 Übernachtungen an, 9 ein gastronomisches Angebot (1 davon allerdings nur Getränke) und davon wiederum 6 regionale Produkte. Daneben haben nach Kapitel 2.2.3 nur 8 Betriebe täglich und ganzjährig geöffnet, so dass sie das eben genannte Angebot ergänzen.

è 11 Betriebe mit regelmäßigen Wochenendöffnungszeiten sind im gesamten Projektgebiet zu wenig. è Von diesen wenigen Einrichtungen ist jedoch der Anteil mit gastronomischem Angebot gut.

Reppel + Partner 21

4.1.5 Nordic Walking Parcours an Betrieben (Kriterium 1.2)

In den Kapiteln 4.2 und 4.3 werden je nach Jahreszeit Wander-, Radwege oder Loipen einbezogen. Im Projektgebiet existiert in 10 Orten ein Nordic Walking-Angebot, und zwar in: · Seewald · Schömberg · Pfalzgrafen-Weiler · Neubulach · Freudenstadt · Dornstetten · Calw · Baiersbronn · Bad Rippoldsau-Schapbach · Altensteig (Quelle: www.noerdlicher-schwarzwald.de (Februar 2004))

Die Start- bzw. Endpunkte befinden sich in den oben genannten Gemeinden. Ein Beschilderungssystem für die NordicWalking Strecken wird derzeit in der Region erarbeitet. Das Angebot an Nordic Walking in den Kommunen beinhaltet beispielsweise Treffen für gemeinsames Nordic Walking, Ausleihmöglichkeiten von Stöcken und professionelle Anleitung. Auffällig an der Verteilung dieses Angebotes ist, dass sich der Großteil im Osten des Projektgebietes befindet. Dies ist v.a. natürlich bedingt, da das für diese Sportart günstigere ebeneres Gelände vorhanden ist. In der Nähe dieser Angebote befinden sich insgesamt 11 Einrichtungen, in Seewald, Calw, Baiersbronn, Bad Rippoldsau-Schapbach (nur im Sommer geöffnet) und Altensteig. Von diesen Betrieben bieten 6 gastronomisches Angebot, 2 Selbstversorgung und 5 Übernachtungen an. Bei Schömberg ist eine neue Hütte geplant. In den übrigen Orten mit Nordic Walking befinden sich keine Hütten in der Nähe.

è Es liegt eine auffällige Konzentration an Angeboten von Nordic Walking im Osten des Projektgebietes vor. è Positiv ist, dass in der Nähe von 6 Nordic Walking-Strecken (bei Seewald, Calw, Baiersbronn, Bad Rippoldsau- Schapbach, Altensteig) nach den vorliegenden Daten Betriebe in der Nähe sind, bei Schömberg ist 1 Hütte in Planung. Diese Hütten weisen ein ausreichendes Angebot an Gastronomie und Übernachtungen auf. è Allerdings fehlen Hütten bei Pfalzgrafen-Weiler, Neubulach, Freudenstadt und Dornstetten.

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4.2 Winterangebot (Kriterium 2.2)

4.2.1 Hütten mit Übernachtung (Kriterien 1.2, 2.2, 3.2, 3.3)

· Im Süden des Projektgebietes:

- relativ dichtes Loipennetz zwischen Alpirsbach und Freudenstadt; von Freudenstadt ausgehend in Richtung Bad Peterstal-Griesbach, in Richtung Igelsberg; um Baiersbronn.

- Übernachtungsmöglichkeiten sind entsprechend der Datengrundlage relativ wenige vorhanden:

- 1 Hütte mit Selbstversorgung in Reinerzau

- 1 bewirtschaftete Übernachtungshütten in Kniebis und östlich von Kohlwald. Letztere kann jedoch nur bis zu 10 Besuchern eine Übernachtung anbieten und ist somit nicht für größere Gruppen geeignet. Außerdem ist keine dieser Hütten direkt an einer Loipe gelegen ist.

Kartenausschnitt Süd 2 Quelle: eigene Darstellung

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Kartenausschnitt: Süd 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner

· Ein Loipensystem liegt westlich der Schwarzenbach Talsperre.

- In direkter Nähe zur Loipe sind sowohl Unterkünfte mit gastronomischen Angebot als auch zur Selbstversorgung vorhanden.

- Allerdings ist davon der Großteil zur Selbstversorgung und nur die westlich der Schwarzenbach Talsperre sind tatsächlich an der Loipe gelegen.

- Weitere Unterkünfte zur Selbstversorgung und abseits der Loipen sind in Bermersbach, bei Schöner Felsen und in Hundsbach lokalisiert.

Kartenausschnitt: Mitte 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 24

· Es gibt ein großes zusammenhängendes Loipensystem um Enzklösterle in Richtung Aichelbe rg und Aichhalden.

- Um Enzklösterle in Richtung Aichelberg und Aichhalden sind keine Unterkünfte vorhanden.

- In Enzklösterle ist 1 Hütte in Planung.

- Für dieses Gebiet kommen noch 2 Hütten mit Übernachtung bei Besenfeld in Frage, die allerdings weiter von den Loipen entfernt sind.

Kartenausschnitt: Mitte 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 25

· Das eben erwähnte Loipensystem bei Enzklösterle hat Anschluss an ein weiteres in Richtung Reichental, Bad Herrenalb und Dobel.

- An den Loipen zwischen Bad Reichental und Bad Herrenalb sind insgesamt 5, zum Teil bewirtschaftete Hütten lokalisiert, so dass hier ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten gegeben sind.

Kartenausschnitt: Nord 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 26

· Im Osten: an das Loipensystem um Enzklösterle schließt sich ein weiteres nach Nordosten bis nach Schömberg an.

- In diesem ganzen Bereich befindet sich keine Hütte.

- Allerdings ist die Hütte in Zavelstein nahe gelegen, die auch Verpflegung bereithält.

Kartenausschnitt: Nord 2 Quelle: eigene Darstellung

Kartenausschnitt: Mitte 2 Quelle: eigene Darstellung

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Kartenausschnitt: Nord Ost Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner

· Im Nordwesten: In der näheren Umgebung von Baden-Baden sind keine Loipen entsprechend der Erhebungsdaten vorhanden.

è Die Betriebe sind insgesamt nicht gleichmäßig entlang der Loipen verteilt, sondern konzentrieren sich lokal und sind an einigen Loipensystemen in zu geringem Maße vorhanden. è Außerdem gibt es im gesamten Projektgebiet nur zwei Einrichtungen, die speziell im Winter geöffnet haben (Skiliftgebäude Hundsbach, Langlauf Center Herrenwies); die meisten ganzjährig geöffneten Hütten öffnen im Winter nur mit teilweise starken Einschränkungen. è Weiterhin haben insgesamt lediglich 6 Übernachtungs- hütten im Winter ein gastronomisches Angebot, was im Verhältnis zu den Loipen wenig ist. è Defizite gibt es bei Übernachtung und gastronomischen Angebot § zwischen Bad Wildbad und Zavelstein § bei Enzklösterle, wobei hier 1 Hütte in Planung ist § östlich von Klosterreichenbach und Freudenstadt

Reppel + Partner 28

4.2.2 Hütten mit Gastronomie / Selbstversorgung / Regionale Produkte (Kriterien 1.2, 2.2, 3.1, 3.3, 3.4)

· In den südlichen Loipennetzen um Freudenstadt sowie um Baiersbronn bietet nur 1 Hütte (Kniebis) Speisen und Getränke an.

- Weitere 2 Hütten liegen weiter von den Loipen entfernt.

- Allerdings offerieren von diesen insgesamt 3 Hütten 2 regionale Produkte.

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Kartenausschnitt: Süd 2 Quelle: eigene Darstellung

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· Das gastronomische Angebot im Loipensystem westlich der Schwarzenbach Talsperre ist durch 3 Hütten ausreichend gedeckt. Nur eine der 3 Hütten bietet regionale Produkte an.

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Kartenausschnitt: Mitte 1 Quelle: eigene Darstellung

· In dem Loipensystem um Enzklösterle in Richtung Aichelberg und Aichhalden existiert keinerlei gastronomisches Angebot.

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Reppel + Partner 30

· In dem anschließenden Loipensystem in Richtung Reichental, Bad Herrenalb und Dobel sind 4 bewirtschaftete Hütten, und zwar südlich von Bad Herrenalb, die Grünhütte und in Bad Wildbad.

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Kartenausschnitt: Nord 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 31

· Im Loipensystem zwischen Hofstett und Schömberg befindet sich keine Hütte mit Bewirtschaftung. Allerdings können die Hütten in Zavelstein, Bad Wildbad, Baiermühle, Garrweiler, Gausbach, Gernsbach und Weisenbach abseits der Loipen im Winter genutzt werden, um dort Speisen und Getränke zu bekommen.

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Kartenausschnitt: Nord 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 32

Kartenausschnitt: Süd 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 33

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Kartenausschnitt: Nord Ost Quelle: eigene Darstellung

è Die Betriebe mit gastronomischem Angebot bieten sehr häufig auch regionale Produkte an.

è Zu wenige Einrichtungen haben im Winter geöffnet und die wenigen liegen nicht direkt an den Loipen.

Reppel + Partner 34

4.3 Sommerangebot (Kriterium 2.1)

4.3.1 Hütten mit Übernachtung (Kriterien 1.2, 2.1, 3.2, 3.3)

· Im südlichen Teil des Untersuchungsgebietes bieten 3 Hütten im Sommer Übernachtungen an, wovon 2 gleichzeitig gastronomisches Angebot bereithalten. Von diesen 3 Hütten liegt keine direkt an den Fernwanderwegen (West-, Mittel und Ostweg), 2 von ihnen haben aber einen Verbindungsweg zu diesen.

Kartenausschnitt: Süd 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 35

· Um Baiersbronn und Freudenstadt ist das Wanderwegenetz besonders dicht. In diesem Bereich gibt es nur 1 bewirtschaftete Hütte, und zwar bei Kniebis. Entlang der 3 Fernwanderwege bestehen in dieser Region nach der vorliegenden Datengrundlage ebenfalls keine Übernachtungsmöglichkeiten.

Kartenausschnitt: Süd 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 36

· Entlang des Westweges zwischen Korhaus und Forbach sind mehrere Übernachtungsgelegenheiten, die sich vor allem westlich der Schwarzenbach Talsperre konzentrieren. Diese Unterkünfte sind von der Größe her auch für Gruppen geeignet. Allerdings hat nur 1 von diesen eine direkte Anbindung an den Westweg. In Bermersbach liegen 2 Hütten.

Kartenausschnitt: Mitte 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 37

· Im Bereich von Altensteig und Enzklösterle sind die Wanderwege in geringerer Dichte vorhanden. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es lediglich bei Besenfeld, die sich in der Nähe zum Mittelweg befinden.

Kartenausschnitt: Mitte 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 38

· Entlang des Ostweges existiert nur 1 Hütte in Zavelstein, in der Wanderer übernachten können. Das lokale Wanderwegenetz ist jedoch in diesem Bereich auch verhältnismäßig dünn.

Kartenausschnitt: Nord Ost Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 39

· Lokale Schwerpunkte an Sommerunterkünften sind im Norden des Projektgebietes in der Nähe von Weisenbach und Reichental. Die Hütten bei Weisenbach sind an lokalen Wanderwegen lokalisiert, die 2 Hütten zur Selbstversorgung bei Reichental liegen in der Nähe des Westweges und haben eine direkte Anbindung an diesen.

Q u e l l e :

e i g e n e

D a r s t e l l Kartenausschnitt: Nord 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 40

· Südlich von Bad Herrenalb liegen 3 Hütten in der Nähe zum Westweg, allerdings ohne eine Anbindung an diesen. 2 von ihnen offerieren zur Übernachtung auch Speisen und Getränke an. Bei Calmbach befindet sich 1 Hütte zur Selbstversorgung in der Nähe des Mittelweges. In der Nähe des Mittelweges, aber unmittelbar am lokalen Wanderwegenetz sind 2 weitere Hütten südlich von Bad Wildbad gelegen. Somit ist der Mittelweg in diesem Bereich gut mit Übernachtungsmöglichkeiten ausgestattet. Um Schwarzenberg liegen zahlreiche Feinwanderwege, allerdings keine Hütten, die Übernachtungen anbieten.

Kartenausschnitt: Nord 2 Quelle: eigene Darstellung

è Innerhalb des lokalen Wanderwegenetzes ergeben sich eindeutige Konzentrationen an Hütten, beispielsweise westlich der Schwarzenbach Talsperre. In anderen Regionen sind die Abstände zwischen den Hütten eher groß. è Am Westweg sind nur wenige Hütten mit Übernachtung vorhanden, die auch nicht direkt am Westweg liegen, sondern nur über Anbindungswege erreichbar sind. è Wanderer auf dem Mittelweg haben ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten. è Entlang des Ostweges befinden sich nur wenige Hütten zur Übernachtung.

Reppel + Partner 41

4.3.2 Hütten mit Gastronomie / Selbstversorgung / regionale Produkte (Kriterien 1.2, 2.2, 3.1, 3.3, 3.4)

· Im südlichsten Teil des Projektgebietes existieren nur 2 Hütten, in denen Speisen und Getränke erhältlich sind. Diese befinden sich nicht an Fernwanderwegen und bieten auch keine regionalen Produkte an.

Kartenausschnitt: Süd 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 42

· In dem dichten Wanderwegenetz um Baiersbronn liegen 3 Hütten mit gastronomischem Angebot und regionalen Produkten. Allerdings sind alle abseits der Fernwanderwege, die dieses Gebiet durchqueren bzw. am Rande berühren.

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Kartenausschnitt: Süd 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 43

· Entlang des Westweges westlich von Forbach befinden sich 4 bewirtschaftete Hütten, von denen 2 regionale Produkte auf der Speisekarte haben. Allerdings liegen nur 2 der Hütten direkt am Westweg. Die beiden anderen haben jedoch eine relativ kurze Anbindung. Eine auffällige Konzentration im gastronomischem Angebot besteht in Weisenbach, wobei dieses auf die Nutzer der lokalen Wanderwege bezogen ist. Entlang des Westweges östlich von Reichental sind nach den vorliegenden Daten keine Hütten mit Bewirtschaftung vorhanden. Erst in der Nähe von Bad Herrenalb existieren 2 Hütten in der Nähe des Westweges, aber ohne direkte Anbindung, die genutzt werden können.

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Kartenausschnitt: Mitte 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 44

· Am Mittelweg liegen zwei Hütten, die Verpflegung anbieten, und zwar bei Bad Wildbad sowie die Grünhütte. Innerhalb des lokalen, dichten Wanderwegenetzes zwischen Dobel und Bad Wildbad gibt es nur eine Hütte.

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Kartenausschnitt: Nord 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 45

· Am Ostweg im nordöstlichen Teil des Projektgebietes liegt nur 1 Hütte mit gastronomischem Angebot. Allerdings ist hier das lokale Wanderwegenetz weniger dicht.

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Kartenausschnitt: Nord Ost Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 46

· In dem relativ dünnen Netz an Wanderwegen westlich und nordwestlich von Altensteig gibt es insgesamt 3 Hütten, von denen nur 1 keine regionalen Produkte anbietet. Diese Hütten sind auf das lokale Wanderwegenetz ausgerichtet, da die Entfernung zu Mittel- und Ostweg relativ groß ist.

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Kartenausschnitt: Mitte 2 Quelle: eigene Darstellung

è Insgesamt sieht die Verteilung der Hütten mit gastronomischem Angebot im Sommer ähnlich aus wie die der Hütten zur Übernachtung: Es liegen zum Beispiel um die Schwarzenbach Talsperre Konzentrationen an Hütten vor, wohingegen vor allem am Westweg nur wenige Hütten vorhanden sind, insbesondere südlich von Forbach.

è Entlang des Ostwegs befinden sich nur wenige Hütten.

è Am Mittelweg sind Lücken zwischen Bad Wildbad und Freudenstadt

Reppel + Partner 47

4.3.2 Radwege, Hütten mit Übernachtung und Gastronomie / Selbstversorgung / regionale Produkte (Kriterien 1.2, 2.1, 3.1, 3.2, 3.3, 3.4)

Im gesamten Projektgebiet orientieren sich die Radwege stark am Verlauf der Wanderwege bzw. sind mit diesen identisch. Somit sind auch große Übereinstimmungen mit den oben aufgeführten Abgleichen bezüglich der Wanderwege vorhanden:

· Im südlichen Teil existieren nur drei Hütten, von denen zwei auch Übernachtung anbieten und speziell nur im Sommer geöffnet haben. Allerdings ist die Hütte bei Schapbach abseits des Radweges.

Kartenausschnitt: Süd 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 48

· Um Baiersbronn ist wie bei den Wanderwegen auch das Radwegenetz sehr dicht. Es liegen in dem Bereich aber nur drei bewirtschaftete Hütten, von denen 2 auch Übernachtung anbieten.

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Kartenausschnitt: Süd 2 Quelle: eigene Darstellung

· Westlich von Forbach sind zwar entlang des Westweges 4 Hütten mit gastronomischem Angebot und noch mehr zur Übernachtung, allerdings liegen 2 abseits der Radwege.

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Kartenausschnitt: Mitte 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 49

· Südlich von Enzklösterle ist das Radwegenetz ebenfalls besser ausgebaut. Hier befinden sich aber nur 2 Hütten zur Übernachtung, von denen eine auch Speisen und Getränke anbietet. Die 3 Hütten um Altensteig, die zwar nicht zur Übernachtung geeignet sind aber im gastronomischen Angebot auch regionale Produkte haben, jedoch keine Anbindung an das Radwegenetz bieten.

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Kartenausschnitt: Mitte 2 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 50

· Im Nordosten sind die Radwege weniger dicht beieinander, ähnlich wie bei den Wanderwegen. Es bietet sich für Radfahrer nur 1 Möglichkeit zur Unterkunft und zum Essen, die allerdings direkt am Ostweg günstig lokalisiert ist.

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Kartenausschnitt: Nord Ost Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 51

· Östlich von Baden-Baden sind nur wenige Radwege vorhanden. Es herrscht eine Konzentration an Unterkünften und Hütten mit gastronomischem Angebot bei Weisenbach, die auch für die Wanderer relevant sind.

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Kartenausschnitt: Nord 1 Quelle: eigene Darstellung

Reppel + Partner 52

· Zwischen Bad Herrenalb und Bad Wildbad ist das Radwegenetz bis auf wenige Stellen nicht sehr dicht. Es existieren jedoch verhältnismäßig viele Hütten mit Übernachtungsmöglichkeit mit direktem Anschluss an das Radwegenetz sowie 4 Hütten, die in ihrem gastronomischen Angebot auch regionale Produkte haben.

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Kartenausschnitt: Nord 2 Quelle: eigene Darstellung

è Die Radwege sind weniger gut an Hütten angebunden, sie liegen zwar häufig in deren Nähe, direkt Anbindungen bestehen meist aber nicht. è Außerdem sind Konzentrationen an Hütten (z.B. Forbach- Herrenwies) in Bereichen erkennbar, in denen das Radwegenetz keine besondere Bedeutung hat bzw. nicht gut aufgebaut ist. An anderen Stellen hingegen sind weite Strecken ohne eine Hütte zu bewältigen (im Enztal, zwischen Bad Wildbad und Enzklösterle). è Die Radwege sind insgesamt schwächer mit Hütten ausgestattet als die Wanderwege, dies ist wegen der größeren Distanzen, die Radfahrer bewältigen können, aber teilwe ise auch nicht unbedingt notwendig.

Reppel + Partner 53

5. Empfehlungen für die Verteilung der Wander-Einrichtungen

Die Empfehlungen sind Vorschläge zur Diskussion. Sie beruhen auf den Erkenntnissen der vorgenommenen Analyse der Standorte und Nutzungsformen sowie auf einem Abgleich des vorhandenen Angebotes mit den in Kapitel 3 aufgestellten Kriterien für die optimale Verteilung der Hütten.

Dabei ist zu beachten, dass die Kriterien in der Regel nicht für sich alleine betrachtet werden können, sondern nur in Kombination miteinander zu tragfähigen Standortempfehlungen führen.

5.1 Regionale Verteilung

1. Standorte nahe stark frequentierten Wanderwegen und Wegkreuzungen

Im Korridor zwischen Bad Wildbad und Gernsbach bzw. zwischen Mittel- und Ostweg liegen weniger Wanderhütten und ein weniger dichtes Wanderwegenetz vor. Hier sollten Lückenschlüsse erwogen werden. Neben der bereits geplanten Einrichtung in Enzklösterle könnten diese in folgenden Bereichen vorgenommen werden: · Birken (Radwegekreuz, Kreuzung mit Mittelweg) · „Auf dem Berg“ (nördlich von Schönmünzach) (Kreuzung alte Weinstraße, Verbindungswege zu Mittelweg)

Erschwerend wirkt, dass hier das Gelände starke Höhenunterschiede aufweist und somit die durchschnittlichen Wanderstrecken zwangsläufig kürzer werden.

Grundsätzlich gilt, dass Hütten, die mehr als 250m abseits der Wanderwege sind, für die Besucher schnell unattraktiv werden und damit weniger genutzt werden. Es sollte deshalb darauf geachtet werden, dass sich Hütten möglichst direkt an den Wegen befinden.

Nach den vorliegenden Karten und Konzepten sollten dabei insbesondere an Wegkreuzungen der Hauptwanderwege Hütten gebaut werden, da hier deutliche Defizite bestehen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Ausweisung von Premiumwanderwegen (Topwanderwege innerhalb Deutschlands und Europas) bei der Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes und des Deutschen Tourismusverbandes erfüllt werden müssen, wie z.B. mind. 2 Rastplätze alle 4 km Bänke / Hütten, sind folgende Empfehlungen für die Einrichtung von Hütten bzw. Umwidmung nicht bewirtschafteter Anlagen zu diskutieren: · Stierkopf (Westweg / nahe Dobel) · Pfaffenstuhl (Kreuzung alte Weinstraße, Westweg, Mittelweg) · Hundsrücken (Westweg / Kreuz von Radwegen und Verbindungsweg) · Rossbühl (Westweg Kreuz Rad- und Verbindungswege) · Graseck (Westweg Kreuz Verbindungswege)

Reppel + Partner 54

· Glaswaldsee (Naturschutzgebiet) (Westweg Kreuz Verbindungswege) · Schmiedeberger Platz (Mittelweg / Verbindungswege) · Salzecke (westliche von Kaltenbrunn, Kreuz Mittelweg und Anbindungswege) · Ödenwald (Ostweg Kreuz mit Radwegen und Verbindungswegen) · Freudenstadt (Kreuz von Mittel- und Ostweg) · Neubulach (Ostweg Kreuz mit Radwegen) · Calw (Ostweg und Verbindungswege)

2. Standorte nahe gut nachgefragten Sport- und Freizeitanlagen

· Loipen Für die Verteilung der Hütten an den Loipen im Winter ergibt sich, dass insgesamt zu wenige Hütten geöffnet haben und zu wenige ein gastronomische Angebot vorhalten.

Weiterhin sind zahlreiche Loipen nicht ausreichend an vorhandene Hütten angebunden. In Zukunft ist eine weitere Konzentration von Hütten, wie zum Beispiel an der Schwarzenbach Talsperre, zu vermeiden. Stattdessen sollte man auf eine bessere Verteilung, beispielsweise zwischen Bad Wildbad und Zavelstein, achten, z.B. mit der Einrichtung einer Hütte bei Oberreichenbach-Würzbach.

Die geplanten Hütten in Baiersbronn (Stöckerkopfhütte) sowie in Schömberg sollten den reinen Sommerbetrieb ausdehnen und ein Winterangebot offerieren.

Darüber hinaus sollten Loipen sofern möglich direkt im Umfeld der Hütten und zwischen Hütten gespurt werden.

Zudem empfiehlt es sich, neue Angebote für Skifahrer zu entwickeln, wie beispielsweise geführte oder spezielle Skiwanderungen.

· Nordic Walking-Strecken Es sollten Hütten bei den Nordic Walking-Strecken bei · Pfalzgrafen-Weiler, · Neubulach, · Freudenstadt und · Dornstetten in Erwägung gezogen werden, die sich in ihrem gastronomischen Angebot an gesunde und leichte Ernährung orientieren sollten.

Ein Ausbau der Strecken im westlichen Teil des Projektgebietes empfiehlt sich aufgrund der Topographie nicht. Vielmehr kann das vorhandene Angebot im östlichen Bereich sowohl regional als auch inhaltlich ergänzt werden.

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· Radwege Die Radwege sind weniger gut an Hütten mit Übernachtungen und Bewirtschaftung im Sommer angebunden.

Gerade wenn die Hütten in der Nähe von Radwegen liegen, sollte man direkte Anbindungen bzw. praktische Beschilderungen ausbauen.

Auch hier sind Konzentrationen erkennbar, wo dies gerade für Radfahrer nicht notwendig wäre, zum Beispiel an der Schwarzenbach- Talsperre.

Auf der anderen Seite sollte man sich bemühen, zu große Strecken ohne Hütten zu vermeiden, wie dies beispielsweise in dem Korridor zwischen Mittel- und Ostweg vorliegt. Die geplante Hütte in Enzklösterle kann den Bedarf für die Radfahrer hier voraussichtlich zum Teil abdecken. · Kälberbronn · „Auf dem Berg“ (nördlich von Schönmünzach) · Aichelberg · Oberreichenbach –Würzach

Sinnvolle Ergänzungen wären auch an Kreuzungspunkten von Radwegen wären z.B.: · Überzwercher Berg (nördlich Kohlwald) · Rossbühl · Öderwald Die beiden geplanten Hütten in Baiersbronn (Sattelei-Hütte und Stöckerkopf-Hütte) decken den Bereich um Baiersbronn ausreichend ab.

· Mountain-Bike Strecken Der aktuelle Planungsstand (Februar 2004) des Mountain-Bike Routennetzes von Bikemanagement weist rund 600 km Wegstrecke im Projektgebiet aus. Dabei konzentrieren sich diese im Murg- und Enztal und im Bereich zwischen den Tälern. In den Tälern dieses Bereichs konzentrieren sich auch die Hütten im Projektgebiet, wie etwa um Weisenbach, Forbach und Gausbach.

- Empfehlenswert ist eine bewirtschaftete Hütte im Bereich Kaltenbronn, weil bis hierhin die Mountainbiker eine große Höhendifferenz überwinden müssen.

- Die geplante und dann bewirtschaftete Hütte in Enzklösterle wird die Lücke zwischen den Tälern ebenfalls schließen.

Reppel + Partner 56

3. Dichte des Angebotes

· Es sollte eine zu starke Konkurrenz verhindert werden und ein ausreichender Einzugsbereich für jede Hütte gesichert werden.

· Für eine flächendeckende Versorgung mit Hütten sollten diese höchstens in ca. 10km Abstand voneinander entfernt liegen. (vgl. Kapitel 3.2 und 3.3)

4. Standorte mit zahlreichen Rundwanderwegen

· Um Baiersbronn und Freudenstadt ist die Zahl der Wanderwege am größten. Eine Ausweisung der Rundwanderwege bietet sich an. Allerdings liegen hier nur wenige Hütten vor, um dies als attraktive Verbindung zu konzipieren.

· Besonders für ältere Besucher eignet sich der mit Wanderwegen gut ausgebaute Bereich um Baiersbronn. Hier sind auch kleine Rundwanderwege vorhanden, die ÖPNV-Anbindung ist außerdem sehr gut. Zusätzliche Hütten wären zwischen Baiersbronn und Freudenstadt allerdings erforderlich.

· Für das Gebiet um Bad Wildbad und Agenbach sind zwar ausreichend Wege, aber zu wenige Hütten vorhanden.

· Um Forbach befinden sich zahlreiche Hütten, aber ein weniger dichtes Wanderwegenetz und damit weniger Möglichkeiten für Rundwanderwege unterschiedlicher Längen und Schwierigkeitsgrade. Dies müsste zunächst ausgebaut werden.

· Um Schapbach sind die Wanderwege schon als Rundwanderwege begehbar. Hier gibt es jedoch zu wenige Hütten und die Touren in diesem Gebiet sind wegen der großen Höhenunterschiede relativ anspruchsvoll.

· Insgesamt ist für den Ausbau von Rundwanderwegen mit der entsprechenden Nutzung der Hütten im Einzelfall eine jeweilige Bedarfsanalyse erforderlich.

Reppel + Partner 57

5.2 Thematische Angebote sowie Art der Bewirtschaftung

Die Empfehlungen zu diesem Kapitel sind nur in Kombination mit dem entsprechenden Sport- und Freizeitanlagen zu sehen. Deshalb finden sich Informationen hierzu im Kapitel 5.3.

1. Hütten mit Übernachtungsangebot Entlang von West- und Ostweg sind in direkter Anbindung zu wenige Hütten vorhanden. So ist eine Hütte mit Übernachtungsangebot am Kreuzungspunkt Mittel- und Westweg am Pfaffenstuhl zu empfehlen. Weitere Standorte wären: · Hundsrücken (Westweg) · Rossbühl (Westweg) · Glaswaldsee (Westweg)

Zu überlegen ist die Einrichtung eines Betriebs südlich von Freudenstadt bei Ödenwald (am Ostweg) mit Übernachtungsmöglichkeit einzurichten. Ein weiterer Lückenschluss wäre in Freudenstadt zwischen Freudenstadt, Altensteig und Zavelstein vorzunehmen, z.B. bei Kälberbronn bzw. Neubulach.

Innerhalb des lokalen Wanderwegenetzes sollten zukünftig weitere lokale Konzentrationen an Hütten, wie beispielsweise an der Schwarzenbach Talsperre, vermieden werden.

Dagegen sollte man auf eine regelmäßigere, beispielsweise zwischen Bad Wildbad und Zavelstein, Verteilung achten, z.B. mit der Einrichtung einer Hütte bei Oberreichenbach – Würzbach.

2. Hütten mit Selbstversorgung (und / oder Übernachtung) Im gesamten Projektgebiet existiert ein Überangebot an Selbstversorgungshütten im Vergleich zu den bewirtschafteten Hütten.

Es wird empfohlen einige Hütten zur Selbstversorgung in bewirtschaftete Hütten umzuwandeln. Das ist besonders für Tagestouristen und Fernwanderer, die nicht so viel zur Selbstversorgung transportieren, relevant.

Bewirtschaftet werden sollten die Selbstversorgungshütten zum Beispiel:

· westlich von Forbach, z.B. Naturfreundhaus Holderbronn

· bei Calmbach und Bad Wildbad, die geplante Hütte bei Schömberg sollte mit einem gastronomischen Angebot ausgestattet werden

· eine der Hütten bei Reichental (z.B. Orgelfelsenhaus),

· eine der Hütten südlich von Forbach und zwischen Schönmünzach (z.B. Naturfreundehaus „Adolf Blessing“)

Reppel + Partner 58

3. Hütten mit Gastronomie Grundsätzlich sollte auf ein schwarzwaldtypisches Erscheinungsbild und Angebot geachtet werden.

Im Sommer ist die Verteilung der Hütten mit Gastronomie etwas besser als das Angebot im Winter. In Bereichen wie westlich von Forbach, bei Reichental oder bei Schönmünzach könnte das Angebot an Hütten ausgebaut werden, z.B. „Auf dem Berg“, am Überzwercher Berg.

Die Hütten sollten als Absatzmöglichkeit regionaler Produkte genutzt werden, was gleichzeitig die Imagebildung und Wettbewerbsfähigkeit der Hütten steigert (ggf. können konkrete Abnahmebedingungen und Angebotsauflagen über Pachtverträge geregelt werden.).

Allerdings wäre eine freiwillige und informellere Basis empfehlenswerter, zum Beispiel in dem Anreize für die Hüttenpächter in Form von Werbeveröffentlichungen gegeben werden (z.B. „Gastronomieführer der Region“, „Wandern und Einkehren“, „Essen wie Gott im Nordschwarzwald“, „Regionale Produkte frisch auf den Tisch“ usw.).

4. Verkauf / Verwendung von regionalen Produkte In den Hütten wird bereits an regionalen Produkten angeboten: · regionale Küche

· Schwarzwälder Schinken

· Geräuchertes, Wurst, Käse

· Getränke (alkoholfrei, Bier, Wein)

· Schnaps

· Gemüse

· Obst

· Backwaren

· Wild und Fisch

Nach einer Studie zur Regional-Vermarktung, die für die Region durchgeführt wurde und sich in einigen Punkten auf die Hüttenkonzeption bezieht, sollte man das vorhandene Angebot um folgende Produkte ergänzen:

· Rind-, Lammfleisch, Ziegenfleisch, Wildbret

· Streuobstprodukte

· Honig

· Brände

· Milchverarbeitungsprodukte

· Nudeln

· Eier

· Eingemachtes

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· Getreideprodukte, Brot

· Säfte

Hütten mit regionalen Produkten im Angebot sollten Einkaufsgemeinschaften bilden, um die Produkte preisgünstig anbieten zu können. Hierbei sollte auf eine enge Vernetzung mit anderen Anbietern regionaler Produkte geachtet werden.

Praktische Hinweise zur praktischen Angebotsgestaltung („Schritt für Schritt zum regionaltypischen Angebot“) und Bildung von Kooperationen sind im „Leitfaden regionaltypische Verpflegung im naturnahen Tourismus am Beispiel der Naturfreundehäuser (2004)“ ausführlich beschrieben (kostenlos zu bestellen unter www.verbraucherministerium.de bzw. beim Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft).

Für Hütten, die eine direkte Straßenanbindung haben, empfiehlt es sich, auch Merchandising-Produkte (schwarzwaldtypische Holzschnitzereien, Kunsthandwerk, Schwarzwalduhren, etc.) neben Getränken, Lebensmitteln ins Sortiment zu nehmen. Hierfür wäre das „Regionale Regal“ eine geeignete Möglichkeit, die Produkte einheitlich mit Wiedererkennungseffekt zu vermarkten.

Eine praktische Hilfestellung für die Hüttenpächter wäre die Erarbeitung eines Einkaufsführers für regionale Produkte. Gleichzeitig können darin die Hütten selbst mit ihren Bezugsquellen genannt werden.

Besonders in bewirtschafteten Hütten bietet sich an, regionale Produkte beispielsweise in Sonderaktionen in die Speisekarte einzubinden. Dies ist durch gezielte Marketingaktionen zu unterstützen.

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5.3 Erreichbarkeit

1. Straßenanbindung mit Parkplatz Bei der Verkehrsinfrastruktur (Straßenanbindung, Parkplätze) sind keine erheblichen Verbesserungsmaßnahmen für die Erreichbarkeit der analysierten Hütten notwendig.

2. ÖPNV-Anschluss (Fahrpläne) Für den ÖPNV empfiehlt es sich, die Fahrpläne übersichtlicher und leichter verständlich zu gestalten. Dies könnte z.B. mit Hilfe einer Kartenübersicht geschehen. Generelle Informationen zum ÖPNV-Anschluss sollten sämtliche Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe kommunizieren bzw. mit Informationstafeln oder Flyern.

Weiterhin sollten insbesondere an Wochenenden die großen Lücken im Taktverkehr verbessert werden. Zum Beispiel bei dem Bus 245, der nur von 8 bis 15 Uhr in Richtung Seebach und in Richtung Baden-Baden bis 18 Uhr verkehrt und die die Bergwaldhütte Sand, die Jugendherberge Herrenwies, die Hütte des Schwarzwaldvereins Forbach, das Ski- und Wanderheim Herrenwies, die Skihütte Herrenwies und das Naturfreundehaus Badener Höhe anbindet.

Für den Freizeitverkehr am Wochenende reicht der Taktverkehr nicht aus. Generell ist dabei aber fraglich, ob ein besseres Angebot von Wandertouristen entsprechend aufgenommen würde. Erfahrungsgemäß machen eher ältere Menschen von einem ÖPNV-Angebot zur Anfahrt von Ausflugslokalen im Freien Gebrauch.

3. Öffnungszeiten der Hütten Es empfiehlt sich, insgesamt mehr Hütten ausdrücklich an den Wochenenden (und ggf. in der Nebensaison auch nur dann) zu öffnen, da dann die höchste Besucherfrequenz besteht und für die Besucher damit ein verlässliches Angebot vorhanden ist. Dies gilt für Sommer wie Winter.

4. Fahrradabstellplätze und Sonstiges Sinnvolle Ergänzungen sollten in der Angebots- und Informationserweiterung für spezielle Zielgruppen bzw. eine zielgruppengerechte Wegführung vorgesehen werden:

· abschließbare Fahrradabstellplätze und Service für Reparaturen (Flickzeug, Werkzeug, Ersatzteile, usw.) bei Übernachtungsmöglichkeiten für Radfahrer

· Kinderwagengerechte Wege für Familien, das heißt, es sollten Steigung und Unebenheiten („Wurzelfrei“) im Umkreis von gut erreichbaren straßennahen Hütten vorgesehen und entsprechend ausgewiesen werden

· Behindertengerechte Wege (bzw. behindertengerechte Einrichtung der Hütten) Hier ist eine Vernetzung z.B. mit dem Modellprojekt „Barrierefreie Erholung im Naturpark“ denkbar.

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5.4 Praktische Standortempfehlungen

Generell ist zu beachten: wenn für bestimmte Wanderwege eine Klassifizierung angestrebt wird, bedeutet dies, dass nach den Kriterien des DTV alle 4 Kilometer Hütten bzw. Bewirtschaftungsangebote vorhanden sein müssen. Entlang der für eine Klassifizierung vorgesehenen Wege ist dann grundsätzlich die Festlegung noch zu planender Standorte entsprechend dem Abstandskriterium leicht vorzunehmen.

Unabhängig von dieser speziellen Maßnahme ergeben sich bei einer Gesamtbetrachtung des Raumes der Leader+ Kulisse bei Zusammenlegung und Abgleich der im vorherigen Kapitel dargestellten Kriterien und Standortanalysen einige „Überschneidungen“ sowie Lücken im vorhandenen Hüttennetz, die mit adäquaten Angeboten geschlossen werden sollten.

Bei den folgenden Vorschlägen wurde auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung von bewirtschafteten Hütten geachtet und gleichzeitig die für die Region in Diskussion / Planung befindlichen Wanderinformationszentren (Kurzbeschreibung siehe Kapitel 5.6) berücksichtigt.

Empfehlungen werden demnach für folgende Standorte ausgesprochen:

Neue bewirtschaftete Hütten:

N - Wegkreuzung Glaswaldsee bzw. N Parkplatz Klarkstein - Ödenwald westlich

N von Loßburg - Wegkreuzung Schmiedsberger Platz westlich von Schapbach N - Wegkreuzung

WIZ Salzlecke

Wanderinformations- zentrum in : - Alpirsbach

Kartenausschnitt: Süd 1 Quelle: eigene Darstellung

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Neue bewirtschaftete Hütten: Wanderinformationszentrum in: - Christiophstal bei Freudenstadt - Baiersbronn - Wegkreuzung Ueberzwercher Berg - Freudenstadt Zentrum - Kälberbronn - Nikolashütte bei Bad Griesbach

N

N

N WIZ

N

N WIZ

Kartenausschnitt: Süd 2 Quelle: eigene Darstellung

Neue bewirtschaftete Hütten: Wanderinformationszentrum in:

- Prinzenhütte - Forbach - Wegkreuzung „Auf dem Berg“ - B500 bei Kurhaus Bärenstein bei Schönmünzach bzw. Kurhaus Hundseck - Tullahütte Hundsrücken - Ausbau des geplanten Wanderinformationszentrums Kaltenbronn

N WIZ

WIZ

WIZ

N N

Kartenausschnitt: Nord 1 Quelle: eigene Darstellung

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Neue bewirtschaftete Hütten: Wanderinformationszentrum in:

- siehe andere Karte - Berneck / Altensteig Prinzenhütte bei Kaltenbronn - siehe andere Karte „Auf dem Berg“ bei Schönmünzach - Enzklösterle - nördlich Aichelberg

N

N N

N

WIZ

Kartenausschnitt: Mitte 2 Quelle: eigene Darstellung

Neue bewirtschaftete Hütten: Wanderinformationszentrum in: - Schömberg - Bad Herrenalb - Stierhütte - Bad Wildbad

WIZ N N

WIZ

Kartenausschnitt: Nord 2 Quelle: eigene Darstellung

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Neue bewirtschaftete N Hütten: - südlich von Oberreichenbach / Würzbach

N - bei Martinsmoos / Neubulach - an der B 296 bei WIZ Kuchenbrückle

Wanderinformations- zentrum in : N - Bad Teinach - Zavelstein

Kartenabschnitt: Nord Ost Quelle: eigene Darstellung

Für sämtliche Standorte ist auf eine direkte und gute Verkehrsanbindung zu achten. Die genaue Platzierung (Festlegung von partiellen Bauplätzen) ist mit den zuständigen Gemeinden und Verwaltungen im Detail abzustimmen. Eine Detailplanung ist im Rahmen der vorliegenden Konzeption nicht vorgesehen.

Meist ist es nicht sinnvoll, die Hütten direkt an Straßenverbindungen zu planen sondern an wichtigen Wanderwegkreuzungen. In diesem Fall sind ggf. der Ausbau von befahrbaren Zufahrtswegen zu den Hütten und geeignete Parkplätze zu berücksichtigen.

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5.5 Allgemeine Empfehlungen

1. Attraktionssteigerungen

· Um die Attraktivität des Angebotes insgesamt zu steigern, wird empfohlen, zusätzlichen Service anzubieten. Denkbar wären beispielsweise Gepäcktransport oder Wäscheservice, was besonders für Fernwanderer interessant wäre.

· Bei Selbstversorgerhütten würde es sich anbieten, einen Übergabeort für Schlüssel (Kästchen am Weg ggf. mit Codefreischaltung, Abholung in den Wanderinformationszentren) zu organisieren, damit beispielsweise Fernwanderer nicht zu weite Umwege in Kauf nehmen müssen, um den Schlüssel zu erhalten.

2. Bewirtschaftete Hütten und Hütten zur Selbstversorgung Da in den letzten Jahren Hütten für Selbstversorger sich großer Nachfrage erfreuen (z.B. für Incentives), empfiehlt es sich gerade nahe den Hauptwanderwegen, aber möglichst etwas abseits gelegenen einige dieser Hütten beizubehalten. Diese sind besonders für Gruppen attraktiv, die z.B. Teambuilding Wochenenden im Gebirge verbringen wollen. Nachteilig könnte allerdings sein, dass diese Hütten z.B. durch Individualreisende insgesamt weniger frequentiert werden.

3. Verteilung der Nutzungsarten Um Nutzungskonflikte zu vermeiden bzw. Überschneidungen von beispielsweise Rad- und Wanderwegen zu reduzieren, wäre eine Aufteilung des Projektgebietes denkbar, z.B.:

· Westlich des Murgtals, für Wanderer und Mountainbiker attraktiver, sollte dieses Angebot zur Herausbildung eines Alleinstellungsmerkmals gestärkt werden;

· Östlich des Murgtals bietet sich aufgrund der Topographie eine intensivere Entwicklung z.B. von Nordic Walking Strecken an.

Auch ohne Aufteilung des Gebietes nach schwerpunktmäßigen Nutzungsarten, empfiehlt es sich, die unnötigen Dopplungen möglichst gering zu halten. (vgl. Wanderwegekonzeption Murg-Oos)

Damit beispielsweise Rundwanderwege reibungslos genutzt werden können, ist eine Kooperation verschiedener Partner unumgänglich. Das heißt, es sollten auch angrenzende Gemeinden oder tourismusrelevante Institutionen mit dem erforderlichen Informationsmaterial versorgt und eine enge Abstimmung in der Planung gesucht werden: Sämtliche Akteure im Projektgebiet sollten ihre einzelnen Aktionen in Kooperation ergänzen.

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5.6 Entwicklung von Besucher-Informationssystemen Grundlegend für eine einheitliche Darstellung nach außen ist ein gemeinsames Erscheinungsbild des gesamten Wanderangebotes im Nordschwarzwald, einschließlich der Hütten. Die traditionelle, schwarzwaldtypische Bauart der Hütten sowie die Entwicklung einer gemeinsamen Werbe- und Hinweislinie als Marktauftritt und Wiedererkennungszeichen trägt hier wesentlich zur Imagebildung und erfolgreichen Vermarktung bei. Dabei ist die Festlegung und Umsetzung einer gemeinsamen Corporate Design-Linie (CD) für die Wiedererkennbarkeit für den Besucher wie auch für die Darstellung der Zusammengehörigkeit der Region von großer Bedeutung. Wichtig ist die einheitliche Anordnung, die Vollständigkeit der Informationen, die Pflege und die Aktualität. Die CD-Linie sollte sich auf allen Ebenen äußern, zum Beispiel durch · sympathische, wieder erkennbare Symbole · einheitliche Logoverwendung · einheitliche Schriftart, · einheitliche Materialnutzung (Holz, Metall etc.) · usw. Die Entwicklung bzw. Festlegung einer einheitlichen Linie sollte sofort realisiert werden. Die Umsetzung ist danach schrittweise zu vollziehen, z.B.: · Angleichung der vorhandenen Übersichtstafeln nach Renovierungsbedarf · geplante Neuausschilderungsmaßnahmen

· Physische Besucher-Informationssysteme Hierzu zählen Print- und Kartenmaterial sowie Hinweisschilder vor Ort (Übersichtstafeln, Wegweiser, Informationszentren). 1. Print- und Kartenmaterial: Bei der Entwicklung von Karten ist zu beachten: - Aktualität des Materials und der Informationen - Eintragung aller Wege und wichtigen Informationen (Gastronomie, Übernachtungsmöglichkeiten, Freizeitangebote, Sehenswürdigkeiten usw.) - Hüttenpositionen - Information über die Region - Zielgruppenspezifische Informationen - Schwierigkeitsgrade der Wanderungen / Radwanderungen (Höhendifferenzen, Wegezustand, Länge, Rundwege usw.) - Verwendung der CD-Linie (gleiches Grundkartenmaterial, damit sich der Leser schnell auskennt, einheitliche Symbolverwendung, Logoplatzierung etc.) Für die Erstellung des Kartenmaterials sollte mit Kartenverlagen zusammengearbeitet werden. Auf eine breite Verteilung der Karte z.B. durch Tourist-informationen, Auslagen / Verkauf in Hütten / Geschäften, Buchhandlungen, Bestellung im Internet etc. sollte geachtet werden.

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Bei der Erstellung von Prospekten, Flyern und Broschüren ist ähnlich wie bei den Karten zu achten auf: - Einhaltung der CD-Linie (evtl. auch einheitliche Formate der Prospekte, Flyer etc) Schrifttypen, Symbolverwendung usw. Die Aufnahme und Beschreibung von Sehenswürdigkeiten, touristischer Angebote ist im weitesten Sinne bereits durch die Tourist-Informationen bereits abgedeckt. Wichtig ist die einheitliche Linie, damit die Zusammengehörigkeit und eine gemeinsame konzeptionelle Abstimmung erkennbar ist.

2. Hinweisschilder vor Ort Übersichtstafeln zum Wanderangebot in der Region sollten an wichtigen Wegkreuzungen, vor den Hütten, an Parkplätzen, Bahnhöfen und bei den Wanderinformationszentren breit verstreut im Projektgebiet aufgestellt werden. Auf ein einheitliches Rahmenlayout für Übersichtstafeln ist zu achten, z.B.:

· Legende (Maßstab, Wegkennzeichnung, Parkplätze, Straßen, Sehenswürdigkeiten, usw.) rechts unten

· Logos (Region, Gemeinde, usw.) rechts oben

· Die Karte soll die LEADER+-Kulisse und die angrenzenden Gebiete darstellen.

· Die Hütten sollen in diesem Bereich nach den Nutzungs- Kriterien aus Kapitel 3 aufgenommen werden. Weitere Informationen

· Öffnungszeiten der Hütten

· gastronomisches Angebot,

· Entfernungsangaben,

· Höhenunterschiede (Querschnittsprofil ist „leichter“ lesbar als topographische Karten) bzw. Steigungsgrad,

· Angaben für spezielle Zielgruppen

· Rundweg-Markierungen usw.

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Da die Wegweisung / Beschilderung einzelner Hütten und auch der Sehenswürdigkeiten für Wanderer zum Teil nicht vorhanden oder mangelhaft sind, sollten diese ergänzt werden. Wichtige Kriterien dazu sind:

· Vollständigkeit / Durchgängigkeit

· Verständlichkeit / Eindeutigkeit

· Aktualität / Pflegezustand Diese Punkte sind auch Qualitätskriterien für die Ausweisung von Premiumwanderwegen.

Folgende Informationen sollten möglichst dargestellt werden:

· Entfernungen zur nächsten Hütte bzw. zum Wanderziel in km und mit Zeitangabe,

· zum nächsten Parkplatz,

· Öffnungszeiten der Hütte

· ein Symbol / eine Farbe für die Wander- / Radwege Auch hier ist die einheitliche Verwendung der CD-Linie wichtig, damit die Wegweisung mit z.B. dem Kartenmaterial (gleiche Farbe für ausgewiesenen Weg / Symbol etc.) konsistent ist und wieder erkannt wird.

An zentralen Stellen im Projektgebiet werden Wanderinformationszentren entwickelt. Vorgeschlagen sind hierzu konkret folgende Standorte (vgl. Kap. 5.4):

Ort Kurze Begründung · Freudenstadt Zentrum Mittel- und Ostweg kreuzen hier Bisher kein Betrieb „Lückenschluss“ · B500 bei Kurhaus Lückenschluss der von Westen in das Bärenstein bzw. Kurhaus Projektgebiet kommenden Touristen Hundseck · Hohe Frequentation der B500 · Baiersbronn Bahnstrecke Bekannte Destination · Forbach Bahnstrecke hohe Dichte an Betrieben · Bad Herrenalb Bahnstation Europäischer Fernwanderweg (nord östliche Grenze des Projektgebietes)

· Bad Wildbad Abdecken des Mittelwegs · Bad Teinach - Zavelstein Verlauf des Ostwegs · Berneck / Altensteig Dichte der vorhandenen Betriebe · Alpirsbach Abdeckung des südlichen Bereichs des Projektgebietes

Weiterhin sollte das geplant Informationszentrum im Kaltenbronn neben den bereits bestehenden Informationen und Erlebnisstationen auch als Wanderinformationszentrum gestaltet werden.

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An diesen Knotenpunkten sollen Gästen gezielt ein umfassenderes Serviceangebot zum Thema Wandern, Aktiv-Urlaub im Nordschwarzwald erhalten. Die Wanderinformationszentren sind Servicezentren für den Besucher, in den er umfassend über das Angebot der Region informiert wird, Buchungen vornehmen lassen kann und sich mit Informationsmaterial eindecken kann.

Die Wanderinformationszentren werden an zentralen Punkten in der Region aufgebaut. Um das Serviceangebot darüber hinaus in die Fläche zu bekommen, sollte über die Installation von elektronischen Servicepoints nachgedacht werden. Hierüber könnte der Gast an verschiedenen Punkten der Region z.B. in den Hütten, an Parkplätzen, Bahnhöfen usw. auf die Informationen der Wanderinformationszentren zurückgreifen und mit diesen korrespondieren. Dabei wäre einerseits an eine elektronische Vernetzung der Hütten über ein Intranet untereinander und mit den Wanderinformationszentren zu denken sowie ggf. an festinstallierte Servicepoints mit Daten und Telefonleitung zu den Wanderinformationszentren an einzelnen Punkten eingerichtet werden.

· Virtuelle Besucher-Informationssysteme 1. Internet: Der Internetauftritt dient zur tagesaktuellen Information und Vorbereitung für den Gast. Die Seiten sollte z.B. Informationen der Region, Ansprechpartner etc. beinhalten.:

· genaue Daten zu Hütten (Öffnungszeiten, Angebote, Buchbarkeit)

· ÖPNV-Anbindungen und Fahrpläne per Datenabruf über Eingabe der Reisezeit

· Schwierigkeitsgrade und Längen der Wege (Höhendifferenzen, Rundweg- und Routenvorschläge)

· Besonderheiten (z.B. Kinderwagentauglichkeit, Spielplätze, Sehenswürdigkeiten, Übernachtungen, Gastronomie-Angebot etc.)

· zielgruppenorientierte Informationen nach verschiedenen Suchprofilen geordnet z.B. für Sportler, Familien, ältere Ausflugswanderer, etc.

· Kommunikationsmodule mit den Wanderinformationszentren und direkt mit den Hütten z.B. über ein Kontaktformular Diese Informationen könnten so hinterlegt sein, dass dem Gast nach seinen Interessen und Fähigkeiten persönliche Routen und touristische Angebote vorgeschlagen werden.

Neben der Visualisierung durch Bildmaterial ist auch hier die die Einhaltung der CD-Linie (Logo, Symbole, Schrifttyp etc.) wichtig.

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2. GPS Ein weiteres Angebot wären GPS gestützte Wanderguides. Dies wird sicher stark durch trendorientierte jüngere Zielgruppen nachgefragt werden, ist jedoch bei einfacher Bedienbarkeit auch für ältere Menschen von großem Interesse und praktischem Nutzwert. Im Rahmen des LEADER+-Projektes „Mountainbike im Nordschwarzwald“ werden GPS gestützte Mountainbike Touren erhoben werden und diese den Nutzern im Internet kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Mobile Guides bieten eine Art interaktiver Vermittlung und Erlebbarmachung der Region. Dieses neue technische Angebot stellt eine Erweiterung der bisher z.B. in Museen benutzten Audioguides dar. So können sich Besucher auch ohne Karte und Informationsmaterial in der Projektregion bewegen, da sie Informationen zu Standorten (Sehenswürdigkeiten, Hütten etc.) selektiv durch die Digitaltechnik, die den Standort wiederum durch GPS orten kann, abrufen können.

Die Mobile Guides sollten:

· leicht bedienbar (z.B. mit automatischer Ortserkennung)

· übersichtlich angelegt (wenige Tasten und / oder ein Touchscreen haben)

· und leicht sein.

Beispiel:

Der Nordschwarzwald…

Die Informationen können themenbezogen (Geographie, Geologie, Umwelt, Geschichte, Kultur etc.) unter verschiedenen Aspekten nachgeschlagen und individuell vertieft werden. Zusätzlich ist es möglich, z.B. einen Veranstaltungskalender, der nach verschiedenen Kriterien durchsucht werden kann und einen Gastronomieführer (wo werden welche regionale Produkte angeboten) einzubinden.

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Mit diesen Geräten kann sich der Gast mobil und voll informiert wandernd / radelnd in der Region aufhalten und tagesaktuell Informationen abrufen. Durch das GPS ist die Position des Gastes erkennbar; dies kann z.B. in Notfällen einen Sicherheitsfaktor darstellen.

Die Ausgabe der Geräte sollte zentral z.B. in den Wanderinformationszentren erfolgen. Die Geräte werden nach Hinterlegung einer Kaution von den Gästen gemietet. In der Ausgabestelle werden die Geräte gewartet (Akkus laden, Aktualisierung der Informationen). Die einzelnen Mobile Guides brauchen von den Wanderinformationszentren nicht gekauft zu werden, sondern können im Rahmen eines Leasingvertrages erworben werden. Dies hält die Investitionskosten in einem verträglichen Umfang und bietet die Möglichkeit, das System zukünftigen Änderungen der Technik ohne große Investitionen anzupassen.

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6. Weitere Vorgehensweise

Zur weiteren Vorgehensweise schlagen wir folgende Schritte vor:

· Kommunikation und Präsentation der Ergebnisse und der Standortempfehlungen für einen Hüttenausbau sowie für den Ausbau der Wanderinformationszentren an:

- die verschiedenen Arbeitsgruppen,

- LAG Nordschwarzwald

- Verbände / Vereine und Interessensgruppen

- Hüttenbetreiber / DEHOGA

- usw.

· Abstimmung auf sämtliche mit der Hüttenkonzeption vernetzten regionalen Entwicklungskonzeptionen z.B.

- Wanderhimmel Baiersbronn

- Wanderinformationszentren (WIZ)

- Vermarktungsstudie regionaler Produkte

- Mountainbike-Wegekonzeption

- Naturpark Nordschwarzwald

- Zukunftsoffensive Wald

- weitere

· Politische Einbindung zur Unterstützung von konkreten Projekt- und Standortenwicklungsvorschlägen

· Suche nach geeigneten Bauflächen und Klärung der Eigentumsverhältnisse

· Ansprache von potenziellen bzw. vorhandenen Betrieben und Beratung zu aus Sicht der LAG Nordschwarzwald wünschenswerten Nutzungsarten von vorhandenen Hütten bzw. neuen Standorten

Für eine konkrete Evaluierung von einzelnen Maßnahmen bieten Reppel+Partner gerne ihre Unterstützung z.B. durch Umsetzungs-Coaching der entsprechenden Akteure an.

Karlsruhe, 01.06.04 gez. Dr. Wolfram Schottler

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