Der Schwarzwaldverein Zu Gast Im Hegau Der Heimatbegriff Auf Dem Prüfstand 147
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E 6246 3/2016 Schwarzwaldbahn- Erlebnispfad 2016 Mit dem Baden-Württemberg-Ticket zum Schwarzwaldbahn-Erlebnispfad. Entdecken Sie Deutschlands einzigartigen Eisenbahn-Erlebnispfad rund um Triberg! 5 5 5 5 Das erwartet Sie: 2 faszinierende Panoramatouren, 16 interaktive Erlebnisstationen und als Höhepunkt die spektakuläre Aussichts- plattform mit dem grandiosen Vierbahnenblick Mehr unter www.schwarzwaldbahn-erlebnispfad.de Heimat, oh Heimat Mehr erleben mit dem Baden-Württemberg-Ticket für nur 23 Euro Aktives Aneignen macht die Welt zur Heimat und 5 Euro je Mitfahrer. Mit persönlicher Beratung für 2 Euro mehr Weitere Informationen: www.bahn.de/bwt Eine gemeinsame Zukunftsvision entwickeln Einmalige Chance zum Mitgestalten beim Zukunftsprozess „Schwarzwaldverein 2030“ Eschentriebsterben – eine tödliche Gefahr für den Weltenbaum? Differenziertes Vorgehen ist notwendig Wir fahren für: DB-BW_SB-Anz-SWB-EP-2016-213x303mm-RZ.indd 1 29.02.16 15:12 INHALT Aktives Aneignen macht die 147. Hauptversammlung und Welt zur Heimat Jubiläum in Engen Seite 5 Seite 26 HEIMAT AUS DEM VEREIN 5_ Heimat, oh Heimat 24_ Eine gemeinsame Zukunftsvision entwickeln Aktives Aneignen macht die Welt zur Heimat Einmalige Chance zum Mitgestalten beim Zukunftsprozess „Schwarzwaldverein 2030“ 8_ Wie Heimatgefühle entstehen Für die Amerikanerin Judith Runte ist der 25_ Unsere Zukunft im Schwarzwaldverein mitgestalten Südschwarzwald zur Heimat geworden Einladung zu den Regionalkonferenzen 9_ Was zum Kuckuck ist Heimat? 26_ Der Schwarzwaldverein zu Gast im Hegau Der Heimatbegriff auf dem Prüfstand 147. Hauptversammlung und Jubiläum in Engen 11_ „Die Schwarzwälder haben auf moderne 29_ Schwarzwaldverein und Mountainbiker arbeiten Hand in Hand Schwarzwald-Mode gewartet“ Pfad zum Hohen Horn instandgesetzt Jochen Scherzinger bringt seine Identität übers Textil zum Ausdruck 30_ Zweitälerland ist Qualitätsregion Zertifi zierungsfeier und Wanderopening auf dem Hörnleberg Wer hat Steinkreise und Mauern am Schluchsee gebaut? Seite 12 Eschentriebsterben – eine tödliche HEIMATPFLEGE Gefahr für den Weltenbaum? Seite 32 12_ Steinerne Rätsel im Hochschwarzwald Wer hat Steinkreise und Mauern am Schluchsee gebaut? NATURSCHUTZ 32_ Eschentriebsterben – eine tödliche Gefahr für den Weltenbaum? Über die Alpen auf dem E5 von Differenziertes Vorgehen ist notwendig Oberstdorf nach Meran Seite 14 34_ Pumpspeicherwerk Atdorf stößt auf Ablehnung Schwarzwaldverein wendet sich gegen Landschaftszerstörung WANDERN in einer belasteten Region 36_ Neue Spitze für die Stiftung 14_ Kinder voraus Stiftung beschließt Projektförderung Über die Alpen auf dem E 5 von Oberstdorf nach Meran 16_ Achtung Weiderinder! Unterwegs mit dem Wutach-Ranger Wenn Wanderer die Weide queren Seite 42 17_ Aufeinander zuwandern Wanderung des Schwarzwaldvereins Straubenhardt mit Flüchtlingen JUGEND & FAMILIE 18_ Vom Kandel ins Glottertal 39_ Fühlt mal! 19_ Holunder-Knabenkraut am Rohrhardsberg 40_ Wo sich Wolf und Bär gute Nacht sagen Wanderung im Naturschutzgebiet Kostgefäll Teninger Familien werden zu Naturforschern 20_ Wandern und Yoga 42_ Unterwegs mit dem Ein neues Angebot des Schwarzwaldvereins Gärtringen Wutach-Ranger Acht neue Junior-Ranger im 20_ Trendig, hip und höchstspannend Schwarzwald ausgebildet Rätselwanderung in Gutach fi ndet positive Resonanz 43_ Trekking für echte 21_ Wandern in der Monbachschlucht jetzt sicherer Schwarzwaldmädels Schwarzwaldverein Bad Liebenzell und Feuerwehr installieren Rettungspunkt Eine Abenteuertour nur für Mädchen 21_ Wie sie´s machen… 22_ Termine der Heimat- und Wanderakademie SERVICE 23_ Japanknöterich – wo er wächst, wächst nichts anderes Fortbildung der Heimat- und Wanderakademie 44_ Bücherschau HEIMAT EDITORIAL im Seminarkurs der gymnasialen Oberstu- Heimat, oh Heimat fe zum Thema „Heimat – Sprache – Welt“ Gegenstände mitbringen, so defi nieren sie Heimat als „Ort, wo man sich nieder- Liebe Leserinnen und Leser, lässt“ mit Fotos von eigenem Bett, Zimmer, liebe Schwarzwaldvereinsmitglieder, Aktives Aneignen macht die Welt zur Heimat Wohnhaus, Heimatort oder -landstrich, mit Hausschlüssel oder Kopfkissen, ganz kon- unser Schwarzwaldverein ist seit mehr als 150 Jahren eine Von Markus Manfred Jung presse als Heimatdichter belobigt wird? kret lokal. Mit Fotos der Familie samt Haus- feste Größe im Schwarzwald und den angrenzenden Gebie- Vorsicht ist nötig, und Rück-Sicht. Denn tier oder der besten Freundin, mit Namens- ten. In dieser langen Zeit hat er die Infrastruktur für das Wan- Egal welche Zeitung oder Zeitschrift der Heimatbegriff hatte immer mal wieder schild am Schlüsselbund oder vom Freund dern geschaffen und sich für den Erhalt der Kulturlandschaft man im Moment aufschlägt, überall Konjunktur und meist hat es ihm mehr ge- geschenktem Kuscheltier tendieren sie eher eingesetzt. Als staatlich anerkannte Naturschutzvereinigung schadet als genutzt. zur gefühlsmäßigen Geborgenheitsvariante positionieren wir uns zu fachlichen Fragen des Natur- und begegnet einem nach kurzer Zeit von „zur Hausgemeinschaft gehörig, ver- Landschaftsschutzes, wir beziehen aber auch zu anderen das Schlagwort Heimat. Der Begriff Heimat traut“. Wobei bei einer geschützten, noch gesellschaftlichen Entwicklungen Stellung. Wir kümmern Als „Ort, wo man sich niederlässt, Lager, ungebrochenen Biografi e der jungen Men- uns um die Jugend und die Familien und haben uns die Erstaunlich ist sie schon, die Renaissance zur Hausgemeinschaft gehörig, vertraut.“ – schen beide Bereiche sich ideal überlagern. Heimat mit all ihren Facetten auf die Fahne geschrieben. dieses lange verpönten Begriffs. Und müss- so defi niert das Herkunftswörterbuch des Ort und Geborgenheit sind noch eins. Eini- Schwerpunkt dieses Heftes ist daher das Thema Heimat. Wir te sich einer wie ich, der in alemannischer Duden-Verlags die Geschichte des deut- ge wenige deuten beispielsweise mit Fan- beleuchten von verschiedenen Seiten, was Heimat für ganz Mund-Art Gedichte schreibt, nicht darüber schen Wortes Heimat. Kein Wunder, dass schal des SC Freiburg, Badenfl agge oder unterschiedliche Menschen bedeutet, wie sich Heimatgefühl freuen, dass er ab und zu in der Lokal- die Menschen mit diesem mehrdeutigen, einem alemannischen Gedichtband auch entwickelt und wie es sich ausdrückt. schillernden Begriff unterschiedlichste pri- eine weitergehende Defi nition an, die Kul- Dieses Heft beschäftigt sich auch mit der Zukunft un- vate Defi nitionen verbinden. Lässt man turgeschichtliches und Gesellschaftspoliti- seres Schwarzwaldvereins. Vielen Ortsgruppen geht es zum Beispiel Schülerinnen und Schüler sches mit beinhaltet. zunehmend schlechter. Abnehmende Mitgliederzahlen bedrohen den Fortbestand unseres Vereins. Wegen der Überalterung ist es für manche Ortsgruppen und Bezirke schwierig, neue Führungskräfte zu fi nden. Für uns in der Vereinsleitung sind dies Alarmzeichen und deshalb müssen wir jetzt gegensteuern. Mit dem Zukunftsprozess Schwarz- waldverein 2030 wollen wir unseren Schwarzwaldverein zukunftsfähig machen. Diesen Prozess können wir nicht von oben herab verordnen. Die Basis, also Sie, liebe Ver- einsmitglieder, sollen und müssen ihn mitgestalten. Wir wollen Ihr breites Wissen um die Vereinsstrukturen, ihre Vorstellungen für die künftigen Aufgaben und Ausrichtung erfahren, wir wollen wissen, wo Sie die Zukunft unseres Vereines sehen. Auf der Delegiertenversammlung in Engen nahm die Diskussion um den Zukunftsprozess breiten Raum ein. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Ich lade Sie, liebe Mitglieder, herzlich ein, sich an dem Zukunftspro- zess zu beteiligen. Es geht um die Zukunft Ihres Vereins, es geht um die Zukunft unseres Schwarzwaldvereins. Ich freue mich darauf, Sie persönlich bei einer unserer Regio- nalkonferenzen zu begrüßen. Bis dahin wünsche ich Ihnen einen sonnigen Sommer und viele frohe Wanderbegegnungen Ihr Georg Keller Titelbild: Blick vom Westweg beim Schliffkopf gen Westen Foto: Gabriele Hennicke 4 2/2016 5 HEIMAT die Neue-Mundart- und die Anti-AKW- de, kitschige Heimatbewegung jener Zeit: verlassen. Studium, Ausbildung, erster Ar- sie ist, und sich dafür einzusetzen, dass Bewegung gegen ökologische und ökono- Die klischeehaften Heimatfi lme vor dörf- beitsplatz, zweiter… Die Welt als Global das Gute davon, das, was die Heimat als mische Ausbeutung der Menschen durch licher Naturkulisse, die verlogenen Kling- Village zwingt sie dazu, sich neue Heimaten speziellen Geborgenheitsraum charakte- anonymisierte Machtstrukturen ankämpften. glöckchen-Heimatlieder und -schlager, die aufzubauen. Oft bleibt das Ur-Village fürs risiert, erhalten bleibt und weitergeführt Es wurde wieder in kleineren Räumen ge- Kommerzialisierung des Fremdenverkehrs ganze Leben verloren. Heimat wird zur ein- wird. Das kann Engagement bedeuten in HEIMAT dacht, in gewachsenen Strukturen, sprach- – welch entlarvender Begriff –, die Ausbeu- gekapselten, sehnsuchtsvollen Erinnerung: der Kirche, im Sport- oder Gesangsverein, lich, landschaftlich, allerdings politisch aktiv. tung der Refugien eines Lebens, das noch Heim-Weh zwischen Sehnsucht und Reali- im Geschichts- oder Museumsverein, in Eine andere, höchst fragwürdige Tradition den Begriff Heimat verdient gehabt hätte. tät. Und um wieviel mehr gilt dies für all der Stadtmusik oder der Trachtengruppe, im Umgang mit dem Heimatbegriff nahm Für diesen verlogenen Heimatbegriff prägte die Vertriebenen dieser Welt! im Jugend- oder Seniorenclub. Heimat lebt ebenfalls im 19. Jahrhundert ihren Ausgang, Martin Walser schon 1968 seinen provokan- von sinnvollen Traditionen. die Politisierung des Begriffs durch die ver-