Das Dorfmagazin
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Umschlag_4_14:umschlag 4f 18.05.15 12:02 Seite 1 M O C . O D A R . W W W pieterlepno2/ 2015st RADO DIAMASTER AUTOMATIC CHRONOGRAPH PLASMA HIGH-TECH CERAMIC 100% CERAMIC WITH A METALLIC LOOK MODERN ALCHEMY Das Dorfmagazin Schwerpunkt in dieser Nummer: Die Ziegelei in Pieterlen PG0243_Rado_Ad_DiaMasterAutChroPla_Prestige_210x297mm.inddPPG0243G002243_RRadoaddo_Ad_DDiaMasterAutiaMassteerrAuttChroPlaChrooPla_PPrestigereesttige_2210x297mm.10xx297mm.inndddd 1 30/06/14300/06/14/066/1414 12:09 pieterlepnost 32. Jahrgang, Nr. 2 / Mai 2015 Auflage 2‘300 Exemplare In dieser Nummer Editorial 3 SCHWERPUNKT Die Ziegelei in Pieterlen 4 ALLGEMEINE VERWALTUNG Gemeindewahlen 2015 8 Aktive Mitarbeit in der Politik – Erfahrungsberichte 11 Unsere Dorfparteien 15 Feuerbrand 16 Invasive Neophyten 17 «Die Kosten der Kultur gerechter verteilen» 18 Wir gratulieren 21 BAU Renaturierung Leugene – eine Erfolgsgeschichte 23 Littering 27 HERAUSGEBERIN Einwohnergemeinde Pieterlen Schuttmulde Werkhof 29 Altglas richtig sammeln 29 REDAKTIONSTEAM Hans Peter Flückiger (flü) BILDUNG David Löffel, Leiter Präsidiales (dl) Neue Lehrpersonen an der Schule Pieterlen 31 Mike Sutter (ms) Neu in Pieterlen – der Pedibus! 33 ERSCHEINUNGSDATEN 2015 GEWERBE 5. März 2015, 28. Mai 2015, Pieterlen ist wirtschaftsfreundlich und ein Ort 35 13. August 2015 mit hoher Lebensqualität (Spezialausgabe Dorffest), JUGEND UND KULTUR 26. November 2015 Frühlingsapéro 2015 36 REDAKTIONSSCHLUSS Erlebnispfad zum Thema Wasser 37 5. Februar 2015, 28. April 2015, Mai 2015 Bienentag 39 (Spezialausgabe Dorffest), 26. Oktober 2015 Zu Tisch, es ist angerichtet 40 Jubiläum 20 Jahre «offener Mittagstisch» 42 Die Redaktion behält sich ausdrücklich vor, Wildbienenhotel 43 Artikel aus Platzgründen zu kürzen, auf eine nächste Ausgabe zu verschieben oder Mobiler Kinder- und Jugendtreff 44 ganz zu streichen. Vereinsanlässe Juni bis September 2015 45 Beiträge mit ehrverletzendem Inhalt Reformierte Kirchgemeinde Pieterlen-Meinisberg 47 werden zurückgewiesen. Dorffest 2015 – sichern Sie sich Ihren Pin frühzeitig! 48 PRODUKTION SOZIALES Schnelldruck Grenchen AG Ein kleiner Einblick in die Pädagogik der 49 2540 Grenchen/Biel Kindertagesstätte LUNA EDITORIAL Sehr geehrte Damen und Herren, werte Einwohnerinnen und Einwohner von Pieterlen Das Bevölkerungswachstum bringt braucht es engagierte Bürgerin- aber auch Herausforderungen mit nen und Bürger die bereit sind, sich. So gilt es, die Zuzüger gut in sich für ein öffentliches Amt zur die Gemeinde zu integrieren und Verfügung zu stellen. Im Herbst die Infrastruktur den neuen Be- sind Gemeindewahlen. Packen Sie dürfnissen anzupassen. In dieser Ihre Chance und werden Sie Kom- hektischen Wachstumsphase ist missionsmitglied oder Gemeinde- es wichtig, die langfristigen Ziele rat / Gemeinderätin in Pieterlen – nicht aus den Augen zu verlieren. unserer Perle am Jurasüdfuss. Wir halten uns daher konsequent an unser Leitbild und denken und Mit freundlichen Grüssen handeln nachhaltig. Wir setzen die Prioritäten bei gesunden Fi- Martin Scholl nanzen, guter Infrastruktur und Vizegemeindepräsident Unsere Gemeinde ist in den letz- optimalen Rahmenbedingungen Departementsvorsteher Bau, ten fünf Jahren rasant gewach- für Schulen, Ausbildung und In- Betrieb und Planung sen. Die Anzahl Einwohner ist auf tegration aber auch für die Wirt- über 4‘000 gestiegen, was einer schaft, mit konkurrenzfähigen Zunahme von mehr als 500 Perso- Steuern, Gebühren und Abgaben. nen entspricht. Wir gehen davon Zu einer guten Infrastruktur ge- aus, dass sich diese Entwicklung hört auch ein Verkehrskonzept mit in den nächsten Jahren fortset- verkehrsberuhigten Wohnquartie- zen wird. Aktuell sind in Pieterlen ren und sicheren Schulwegen. über 100 Wohnungen im Bau und weitere mehr als 100 Wohnungen Die ortsansässigen Industrie- und sind baubewilligt. Gewerbebetriebe scheinen sich wohl zu fühlen und investieren Das rasante Wachstum bringt daher in zusätzliche Infrastruktur. viele Chancen mit sich. Die Be- Es entstehen neue Arbeitsplätze völkerung verjüngt und durch- und unser Dorf gewinnt an At- mischt sich und die lokalen Indus- traktivität! trie- und Gewerbebetriebe finden Angestellte für ihre Betriebe. Die Pieterlen ist in den letzten Jah- Befürchtung, dass das starke Be- ren quantitativ, aber zum Glück völkerungswachstum zu einer auch qualitativ gewachsen. Es ist überproportionalen Zunahme der gelungen, die Infrastruktur gut Sozialkosten führen könnte, hat zu unterhalten, punktuell sogar sich zum Glück nicht bestätigt. auszubauen und die Finanzen Die Netto-Sozialkosten sind in den gut im Griff zu behalten. Es gibt letzten zwei Jahren sogar gesun- aber keinen Grund zum Übermut, ken. es bleibt noch viel zu tun. Dazu 3 SCHWERPUNKT Die Ziegelei in Pieterlen – eine lange und ereignisreiche Geschichte Südlich der Bahnlinie, gleich hinter dem Bahnhof, steht die Ziegelei Pieterlen. Ob von der Autobahn her einfahrend oder vom Pavillon in der Felsenheide aus das Dorf betrachtend: die Ziegelei ist nicht zu über- sehen. Hinter den Wänden und hohen Stapeln aus fertig produzierten Backsteinen verbirgt sich eine lange und ereignisreiche Geschichte. Das Brennen von Ziegeln und weiter den Hang hinauf in einer die Kippwägelchen von der Gru- Backsteinen hat in Pieterlen eine privaten Ziegelhütte. be zur Ziegelei. Nach einem wei- lange Tradition. Die Geologie des Die Produktion von Ziegeln er- teren Besitzerwechsel übernahm Büttenbergs, die Leugene und die folgte damals in mühsamer Hand- Fritz Lauper sen. 1906 die Ziegelei Wälder rund um das Dorf boten arbeit. Zuerst musste der Lehm Pieterlen und machte sie in kurzer die für die Produktion notwendi- gestochen, grob gesäubert und Zeit zu einem Aushängeschild der gen Rohstoffe: Lehm, Wasser und gelagert werden. Danach wurde Branche. Er erkannte die günstige Brennholz. Allerdings mussten ge- dieser Rohstoff in der Tretgrube - Lage bezüglich der Materialge- mäss den alten Schriften Anfang meist von Kindern - mit nackten winnung und des Bahnanschlus- des 18. Jahrhunderts die Dachzie- Füssen gestampft, auf dem Tisch ses sowie den hohen technischen gel für die Renovation des Pfarr- geknetet und zu Klumpen für Zie- Standard der Firma. Er liess die hauses in Büren beschafft wer- gel, Backsteine oder Drainageröh- Anlagen elektrifizieren, baute den, weil es in Pieterlen zu dieser ren geformt. Der Ziegler schlug 1908 eine Luftseilbahn von der Zeit keine eigene Ziegelhütte gab. dann die Klumpen in die entspre- Lehmgrube zur Ziegelei und be- Am 30. August 1726 äscher- chende Form und bereitete sie schaffte für den Transport der te eine Feuersbrunst in wenigen vor für das Trocknen. Gebrannt Fertigprodukte einen Lastwagen. Stunden 28 Häuser und etli- wurde 3-4 Mal pro Jahr während Lauper fusionierte sein Unterneh- che Speicher und Scheunen ein. mehrerer Tage in einem Kammer- men 1913 mit anderen Ziegeleien Darauf gaben die Behörden des ofen, der auf 800-1000 Grad er- zu den «Seeländischen Ziegel- Fürstbistums Basel den Pieterlern hitzt wurde. werken». Diese machten jedoch den Auftrag, wieder eine Ziege- während des ersten Weltkrieges lei zu errichten, damit die Häuser Die Ära Lauper Konkurs und Lauper kaufte sei- nicht mehr mit leicht brennbarem In den 1890er-Jahren verkaufte ne Ziegelei zurück. Nach einem Stroh gedeckt werden mussten. die Burgergemeinde die Ziegel- erneuten Aufschwung erstellte Aus unbekannten Gründen dauer- hütte an zwei Elsässer, die den er eine zweite Produktionsanlage te es jedoch noch einmal mehr als bisherigen Handbetrieb mecha- und eines der ersten Klinker-Wer- 100 Jahre – und es bedurfte den nisierten. Ein moderner Dampf- ke der Schweiz. Übergang Pieterlens vom Fürst- motor lieferte nun die Energie bistum Basel zum Kanton Bern – zur Erledigung gewisser Arbeits- Die Arbeitszeit betrug 48 Stunden bis im Dorf wieder Ziegel gebrannt schritte. Sie errichteten zudem pro Woche, 8 ½ Stunden pro Tag wurden. Ab 1834 in der südlich einen der neuesten Technologie von Montag bis Freitag und 4 ¼ der Leugenen gelegenen burger- entsprechenden Brennofen, einen Stunden am Samstag. Hunderte lichen Handziegelei (wo auch die Hochkamin und diverse Anbau- von italienischen Saisonniers fan- heutige Ziegelei steht) und etwas ten. Esel und Maultiere zogen nun den in diesen Jahren bei Lauper 4 SCHWERPUNKT Arbeit, aber auch viele Einheimi- ten jedoch auch den Ziegelwerken Stürzen und Decken zum zweiten sche verdienten in der Ziegelei ihr Lauper zu schaffen. Die folgende Standbein der Firma. Während die Brot. Teilweise waren es gegen Hochkonjunktur erlaubte es den Betriebsfläche ständig wuchs (bis 150 Beschäftigte, welche harte beiden Unternehmern – trotz ei- auf 45‘000 m2) nahm die Zahl der Arbeit in der Grube, in der Fab- nem Grossbrand im Jahr 1957, Beschäftigten wegen der zuneh- rikation oder an den Öfen ver- dem die drei Hauptgebäude zum menden Automatisierung wieder richteten. Für diejenigen Arbeiter, Opfer fielen - eine betriebseigene ab auf noch rund 100 Mitarbei- die sich in Pieterlen niederlassen Pensionskasse einzurichten und tende Anfang der 80er-Jahre. wollten, baute Lauper günstigen die Firma in eine Aktiengesell- Wohnraum in der Siedlung «Son- schaft zu überführen, wobei die Nach dem Tod des letzten Lau- nenhof», ein heute denkmalge- «Lauper & Cie.» als Immobilien- per-Sohnes im Jahr 1971 über- schütztes und unverändert belieb- gesellschaft bestehen blieb. nahmen Schwiegersohn Martin tes Quartier südlich der Bahnlinie. Hutzli-Lauper und Rico Wolff, Um 1960 arbeiteten fast 200 Per- Sohn aus erster Ehe von Ruth 1929 übernahmen die beiden sonen im Betrieb, davon immer Lauper-Krüger,