Gemeinde Neukirch / Lausitz

1. Änderung Bebauungsplan Nr. 01 „Gewerbepark Neukirch“

wesentliche umweltbezogene Stellungnahmen

Planungsstand: Entwurf

Planfassung: 29.03.2018

Gemeinde: Gemeindeverwaltung Neukirch / Lausitz Hauptstraße 20 01904 Neukirch / Lausitz

Gemarkung: Niederneukirch / Oberneukirch

1. Änderung Bebauungsplan Nr. 01 „Gewerbepark Neukirch“

wesentliche umweltbezogene Stellungnahmen

Art der Abstimmung / zuständige Behörde Themen der Stellungnahmen Regionaler Planungsverband Oberlausitz-  Lage im Vorranggebiet Trinkwasser Wt 37 Neukirch- Niederschlesien Georgenbad und Vorbehaltsgebiet Landschaftsbild/Landschaftserleben des Regionalplanes Oberlausitz-Niederschlesien Landratsamt  Hydrologie/Hydrogeologie: Lage in Schutzzone III Untere Wasserbehörde des Trinkwasserschutzgebietes „Georgenbadstraße“,  geordnete Regenwasserableitung Landratsamt Bautzen  Immissionsschutz (Lärm) Untere Immissionsschutzbehörde Landratsamt Bautzen  Bodenschutz, Erforderlichkeit von Untere Abfall- und Bodenschutzbehörde Entsiegelungsmaßnahmen Landratsamt Bautzen  Landschaftsschutzgebiet „Oberlausitzer Bergland“ Untere Naturschutzbehörde  Anforderungen an den Artenschutz LAG (Landesarbeitsgemeinschaft der  Hinweise zu festgesetzten naturschutzfachlichen anerkannten Naturschutzvereinigungen Kompensationsmaßnahmen und deren Vollzug Sachsens: GRÜNE LIGA Sachsen e.V., Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V., Schutzgemeinschaft Deutscher Wald LV Sachsen e.V.) Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und  Radonschutz, Geologie, Untergrundbeschaffenheit Geologie

Regionaler Regionalny Planungsverband zwjazk planowanja Oberlausitz - Hornja Łužica - Niederschlesien Delnja Šleska

Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien Bautzen, den 10.11.2016 Löbauer Straße 63 · 02625 Bautzen Aktenzeichen: 61.2448.32-15 Landschaftsarchitektur Panse GbR Ansprechpartner: Frau H. Lehmann Martin-Hoop-Straße 12 Telefon: 03591 / 67966 - 152 Fax: 03591 / 67966 - 69 02625 Bautzen E-Mail: [email protected] Ihr Schreiben vom: 19.10.2016 Ihr Aktenzeichen: Anlage:

1. Änderung des Bebauungsplanes „Gewerbepark Neukirch“, Gemeinde Neukirch/L., Landkreis Bautzen Frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger gemäß § 4 Abs. 1 BauGB Aus regionalplanerischer Sicht wird zum Vorentwurf der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Gewerbepark Neukirch“ wie folgt Stellung genommen: Ziel der angestrebten Planung ist die Verbesserung der baulichen Ausnutzung des bestehenden Gewerbegebietes sowie die Schaffung der bauleitplanungsrechtlichen Voraus- setzungen für zwei Wohnbauflächen für Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhausbebauung, die als Erweiterungsflächen nördlich bzw. östlich an das Gewerbegebiet angrenzen sollen. Gemäß Ziel 2.2.1.6 des Landesentwicklungsplanes 2013 (LEP) ist eine Siedlungsentwicklung, die über den aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung, aus den Ansprüchen der örtlichen Bevölkerung an zeitgemäße Wohnverhältnisse sowie den Ansprüchen ortsan- gemessener Gewerbebetriebe und Dienstleistungseinrichtungen entstehenden Bedarf (Eigenentwicklung) hinausgeht, nur in den Zentralen Orten gemäß ihrer Einstufung und in den Gemeinden mit besonderer Gemeindefunktion zulässig. Als Konkretisierung dieses Zieles des LEP wird auf das Ziel 2.1.8 der ersten Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Oberlausitz-Niederschlesien verwiesen, wonach die Gemeinde Neukirch/Lausitz gemeinsam mit den Städten Schirgiswalde-Kirschau und sowie der Gemeinde Sohland an der Spree den Städte- und Gemeindeverbund „Oberland“ bildet und somit anteilig eine grundzentrale Funktion in dieser Region übernimmt. Grundsätzlich steht der Gemeinde Neukirch/Lausitz bis zu einem gewissen Maß eine Siedlungsentwicklung über den Rahmen der Eigenentwicklung hinaus zu. Jedoch ist diesbezüglich zwingend die Stellungnahme der Verbundkommunen einzuholen und zu beachten. Darüber hinaus ist das Ziel 2.2.1.4 des LEP zu beachten, wonach die Festsetzung neuer Baugebiete außerhalb der im Zusammenhang bebauter Ortsteile nur in Ausnahmefällen zulässig ist, wenn innerhalb dieser Ortsteile nicht ausreichend Flächen in geeigneter Form zur Verfügung stehen.

HAUSANSCHRIFT KOMMUNIKATION INTERNET BANKVERBINDUNG Löbauer Straße 63 Telefon 03591 / 67966 0 E-Mail [email protected] IBAN DE35855500001000017504 02625 Bautzen Telefax 03591 / 67966 69 Homepage www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de BIC SOLADES1BAT (Kreissparkasse Bautzen)

Besucherparkplätze befinden sich Kein Zugang für elektronisch signierte Seite 1 von 3 direkt vor dem Gebäude. und verschlüsselte elektronische Dokumente. Neukirch_Lausitz-1.Änderung Gewerbepark Neukirch

Seite 2

In der Begründung heißt es dazu, dass mit dem Ziel das Prinzip des Vorrangs der Innen- vor Außenentwicklung verankert wird. Angesichts der bestehenden Überhänge an bebaubaren Flächen im Freistaat Sachsen ist die erforderliche neue Inanspruchnahme von Flächen im Außenbereich unter Beachtung ungenutzter genehmigter Bauflächen […] zu begründen und nachzuweisen. In diesem Zusammenhang weisen wir auf das noch vorhandene Baulandpotenzial im bereits seit 1999 rechtskräftigen Bebauungsplangebiet „An der Feuerwache“ sowie den weiteren Flächenpotenzialen nach § 34 BauGB, wie zum Beispiel am Weberweg, an der Lessingstraße sowie Bergstraße hin. Die Gemeinde Neukirch/Lausitz verfügt über keinen rechtskräftigen Flächennutzungsplan. Der letzte Entwurf stammt aus dem Jahr 2009. Bereits in diesem Entwurf wurde aus regionalplanerischer Sicht mit Schreiben vom 05.08.2009 die großzügige Bauflächen- bedarfsermittlung in Frage gestellt. Darin sind die nun geplanten Wohnbauflächen WA 1 und WA 2 noch gar nicht enthalten, sondern als Fläche für Landwirtschaft bzw. als gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Weiterhin befindet sich der Geltungsbereich des Bebauungsplanes zum großen Teil inner- halb des in der Raumnutzungskarte der ersten Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Oberlausitz-Niederschlesien ausgewiesenen Vorranggebietes Trinkwasser Wt 37 Neukirch- Georgenbad. Unter Bezug auf den aus dieser Ausweisung resultierenden und zu beachtenden Belang des Trinkwasserschutzes sind Nutzungen auszuschließen, die eine qualitative und quantitative Beeinträchtigung der Trinkwasserressource hervorrufen können. Der östliche Teil der Erweiterungsfläche WA 2, der sich außerhalb des Vorranggebietes Trinkwasser befindet, liegt wiederum (auf Grund seiner Lage im Landschaftsschutzgebiet „Oberlausitzer Bergland“) innerhalb eines Vorbehaltsgebietes Landschaftsbild/Landschafts- erleben. Gemäß der Begründung zu Kapitel 4.2 des Regionalplanes schränkt die Ausweisung eines Vorbehaltsgebietes Landschaftsbild/Landschaftserleben die Siedlungsentwicklung nicht ein. Um diese Belange ausreichend zu berücksichtigen, verweisen wir auf die Begründung der regionalplanerischen Ausweisung (vgl. Regionalplan, Begründung zu Kapitel 4.2, Seite 44). Auf Grund des kontinuierlichen Bevölkerungsrückganges (seit 2000 um 13,4 %) und des fehlenden Nachweises zusätzlich notwendiger Wohnbauflächen in dieser Größenordnung bestehen aus regionalplanerischer Sicht erhebliche Bedenken zu den Erweiterungsflächen WA 1 und WA2. Diese Bedenken können nur zurückgestellt werden, wenn zur besseren Nachvollziehbarkeit des jetzigen Wohnflächenbedarfs in der Gemeinde entweder parallel das Flächen- nutzungsplanverfahren fortgeführt wird oder zumindest dem weiteren Bebauungsplan- verfahren eine aktualisierte Bevölkerungsprognose zu Grunde gelegt und der daraus resultierende aktuelle Wohnflächenbedarf nachgewiesen wird. Zu den geplanten Änderungen innerhalb der gewerblichen Flächen GE, GEe und GIe bestehen keine grundsätzlichen Bedenken, wenn die regionalplanerische Ausweisung (Vorranggebiet Trinkwasser) und der daraus resultierende und zu beachtende Belang beachtet werden. Hinweise: Auf Grund der immissionsschutzrechtlichen Konflikte durch die direkte Nachbarschaft von Wohngebäuden und gewerblichen Nutzungen kommt der Stellungnahme der zuständigen Immissionsschutzbehörde eine besondere Bedeutung zu.

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Der Vorentwurf der zweiten Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Oberlausitz-Nieder- schlesien ist am 16. Juni 2015 durch die Verbandsversammlung des Regionalen Planungs- verbandes für die Beteiligung an der Ausarbeitung nach § 6 Abs. 1 SächsLPlG freigegeben worden und lag der Gemeinde Neukirch/Lausitz zur Stellungnahme vor. In diesem Vorentwurf wurde das ehemalige Vorranggebiet Trinkwasser Wt 37 konkretisiert. Nunmehr befindet sich der gesamte Geltungsbereich des Bebauungsplanes innerhalb des neuen Vorranggebietes Wasserversorgung Wt 14 Neukirch/Lausitz. Die Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Oberlausitz-Niederschlesien ist am 04. Februar 2010 gemäß § 7 Abs. 4 SächsLPlG in Kraft getreten (Amtlicher Anzeiger des SächsABl., Jg. 2010, Bl.-Nr. 5, S. A 49). Die darin und im o.g. Sanierungsrahmenplan enthaltenen Ziele und Grundsätze der Raumordnung sind gemäß § 4 des Raumordnungs- gesetzes vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986) zu beachten bzw. zu berücksichtigen.  Rechtsgrundlage für die Abgabe dieser Stellungnahme bildet der Beschluss 620 der Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Oberlausitz - Niederschlesien vom 16. Dezember 2010 i. V. m. § 1 Abs. 2 der Verbandssatzung. Die Stellungnahme bezieht sich auf die vorgelegten geprüften Unterlagen. Sie verliert bei wesentlichen Änderungen der Bezugsgrundlage ihre Gültigkeit. Stellungnahmen anderer Träger öffentlicher Belange wird nicht vorgegriffen.

i.A. Dr. Peter Heinrich Leiter der Verbandsverwaltung

LANDRATSAMT BAUTZEN Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück BAUAUFSICHTSAMT Landratsamt Bautzen, Macherstr. 55, 01917 Bearbeiterin: Frau Krupka Dienstsitz: 01917 Kamenz, Macherstr. 57 Landschaftsarchitektur Panse Telefon: 03591 5251-63115 Frau Menzel Telefax: 03591 5250-63115 E-Mail: [email protected] Ihre Zeichen: per Mail Datum: 10.11.2016 Aktenzeichen: 621.P0509

Abgabe einer Stellungnahme

Änderung zum Bebauungsplan der Gemeinde Neukirch „Gewerbepark Neukirch“ Vorentwurf

Sehr geehrte Frau Menzel, der oben genannte Planentwurf wurde von den Behörden des Landkreises Bautzen, deren Belange durch die Planung berührt werden, geprüft. Folgende Hinweise und Anregungen erhalten Sie zur Erstellung eines Planentwurfes:

1. Untere Immissionsschutzbehörde

Die Festsetzung von sog. Zaunwerten zur Regelung der Lärmimmissionen ist in der Bauleitplanung unzulässig. Auf Grundlage einer Schallimmissionsprognose sind Flächenbezogene Schallleistungspegel, die ein verträgliches Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe garantieren, für den Teil der gewerblichen Bauflächen festzusetzen. Der Berechnung sind die Orientierungswerte aus DIN 18005 Beiblatt 1 zugrunde zu legen.

2. Untere Wasserbehörde

Die Planfläche befindet sich in der Schutzzone III des Trinkwasserschutzgebietes „Georgenbadstra- ße“. Die daraus abzuleitenden Verbote und Nutzungs-beschränkungen entsprechend der geltenden Schutzgebietsverordnung sind zu beachten.

Die Einleitung von Regenwasser in die Wesenitz (auch über die bestehende Regenwasserkanalisati- on) ist nur im Rahmen der bisherigen Einleitmengen möglich. Darüber hinaus anfallende Regenwas- sermengen sind im Plangebiet zurück zu halten. Die schadlose Rückhaltung und Ableitung (bezüg- lich Rückhaltemaßnahmen; Kanalisation und Wesenitz) ist der Wasserbehörde nachvollziehbar mit- tels Berechnungen nachzuweisen.

LANDRATSAMT BAUTZEN • Macherstraße 55 • 01917 Kamenz • Telefon: 03591 5251-0 • Bauaufsicht: www.landkreis-bautzen.de/1653.html Kreissparkasse Bautzen • IBAN: DE84 8555 0000 1000 0033 33 • BIC: SOLADES1BAT Ostsächsische Sparkasse Dresden • IBAN: DE68 8505 0300 3000 0335 04 • BIC: OSDDDE81XXX Sprechzeiten Bauaufsichtsamt (Terminabsprache wird empfohlen): Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis 18.00 Uhr • außerhalb nach Vereinbarung www.landkreis-bautzen.de • Die Zugangsvoraussetzungen für elektronische Dokumente finden Sie unter www.landkreis-bautzen.de/ekommunikation. Az. 621.P0509 - Seite 2 von 4

Die Schmutzwasserentsorgung ist mit dem Abwasserentsorgungspflichtigen rechtzeitig abzustim- men.

3. Untere Abfall- und Bodenschutzbehörde

Durch die geplante Änderung werden Flächen voll- und teilversiegelt. Bei den in Anspruch genom- menen Boden handelt es sich um bislang unversiegelte landwirtschaftliche Fläche. Die Versiegelung führt zu einem Verlust der natürlichen Bodenfunktion i.S. von § 2 Abs. 2 BBodSchG (Bundesboden- schutzgesetz). Nach § 1 BBodSchG ist die Funktion des Bodens zu sichern und wiederherzustellen. Durch die Versiegelung geht die Funktion des Bodens dauerhaft verloren und kann an dieser Stelle nicht wiederhergestellt werden.

Das bedeutet, dass neben den naturschutzrechtlichen Eingriffs- und Ausgleichsmaßnahmen boden- schutzwirksame Kompensationsmaßnahmen (Entsiegelungsmaßnahmen und Rückbau von Gebäu- den) in die Planung eingestellt werden müssen.

4. Ordnungsamt

Für dieses Bebauungsgebiet sowie jedes einzelne Gebäude muss ausreichend Löschwasser für wirksame Löscharbeiten zur Verfügung stehen (siehe auch DVGW Regelwerk Arbeitsblatt W 405 (Ausgabe Februar 2008) Nr. 1 (Anwendungsbereich für Bebauungsgebiete). Die notwendige Lösch- wassermenge ist in diesem Fall nach dem DVGW Regelwerk Arbeitsblatt W 405 zu ermitteln. Für die Sicherstellung einer ausreichenden Löschwasserversorgung nach dem SächsBRKG § 6 Abs. 1 Nr. 4 ist die Gemeinde Neukirch / Lausitz zuständig (siehe dazu auch die VwVSächsBO Nr. 14 und das DVGW Regelwerk Arbeitsblatt W 405, diesbezüglich insbesondere Nr. 3.1, 4, 5, 7 und 8).

Für die geplante Bebauung ist die notwendige Löschwassermenge anzugeben und bei der Erschlie- ßung zu realisieren bzw. der vorhandene Teich nördlich der Teilffläche 1 GEe entsprechend zu er- tüchtigen. Die für die Ermittlung des Löschwasserbedarfs erforderliche Angabe zur Gefahr der Brandausbrei- tung bezüglich der geplanten Bauvorhaben konnte aus den vorliegenden Unterlagen nicht schlüssig erkannt werden.

Nach unserer Auffassung ist deshalb der Löschwasserbedarf nach dem DVGW Regelwerk Arbeits- blatt W 405 Tabelle 1 bei geringer Gefahr der Brandausbreitung mit 48 m³/h (Geschossflächenzahl < 0,7) und bei mittlerer Brandgefahr oder einer Geschossflächenzahl 0,7 bis 1,2 mit 96 m³/h anzuset- zen. Der ermittelte Löschwasserbedarf ist für 2 Stunden sicher zu stellen.

Die ermittelte Löschwassermenge muss im Löschbereich von 300 m (Fahrbarer Weg vom zu schützenden Objekt bist zur Löschwasserentnahmestelle) zur Verfügung stehen (DVGW Regel- werk Arbeitsblatt W 405 Nr. 7). Entsprechend den Wasserressourcen ist an der Wasserentnahmestelle eine Bewegungsfläche für die Feuerwehr nach DIN 14090 bzw. der Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr und der Erläute- rungen dazu zu planen.

Soll die Löschwasserversorgung über Hydranten gesichert werden, dann ist der Nachweis der Löschwassermenge und des Fliessdruckes durch den Wasserversorger zu erbringen. Verantwortlich dafür zeichnet die Gemeinde (VwVSächsBO Nr. 14 sowie DVGW Regelwerk Arbeitsblatt W 405 Nr. 7).

Damit bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten mög- lich sind, müssen Zufahrtsstraßen vorhanden und die erforderliche Bewegungsfreiheit und Sicherheit für den Einsatz der Feuerlösch- und Rettungsgeräte gewährleistet sein. Die Kriterien für die Planung und Ausführung dieser Voraussetzungen sind in der SächsBO § 5, der VwVSächsBO Nr. 5, der DIN 14090 sowie der Muster Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr und der Erläuterungen dazu fest- gelegt.

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Stichwege sollten bezüglich dem schnellen Verlassen eines möglichen Gefahrenbereiches durch Fahrzeuge der Feuerwehr vermieden werden. Stichwege dürfen generell nur so lang sein, dass sie einschließlich dem Zugang bis zur hinteren Bebauung auf den Grundstücken, 50 m nicht überschrei- ten. Ist dies nicht realisierbar, dann müssen mindestens Wendeanlagen entsprechend der Bilder 58 / 59 der Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) sowie Bewegungsflächen für die Feuer- wehr vorgesehen werden.

Zur unfallschutzgerechten Entfaltung der Kräfte der Feuerwehr und der Entnahme der Geräte von den Fahrzeugen sind ohnehin ausreichend Flächen (Bewegungsflächen – 7 m x 12 m) vorzuhalten. Die Entfernung des Zugangs von einer Bewegungsfläche bis zu hinteren Gebäudeteilen darf 50 m ebenfalls nicht überschreiten.

5. Untere Naturschutzbehörde

Die Ortsbesichtigung erfolgte am 09.11.2016. Den Aussagen der textlichen Festsetzungen BII Grünordnerische Festsetzungen, Punkt 8.4 kann von Seiten der UNB nicht vollinhaltlich gefolgt und ist zu überarbeiten.

Teilfläche 1 Es ist festzusetzen, dass der vorhandene Grünstreifen an der südlichen Grenze des räumli- chen Geltungsbereiches in seiner Ausdehnung und mit seinem Bewuchs erhalten bleibt.

Die unter der Teilfläche 1 beschriebene Kompensationsmaßnahme ist schwer nachvollzieh- bar. Wir gehen davon aus, dass vor dem vorhandenen Gehölzbestand gewerbeparkseitig ein neuer Gehölzstreifen mit 15 Wildobstbäumen und Sträuchern angelegt wird. Des Weite- ren soll Belange des Artenschutzes durch das Anlegen von Steinhaufen gedient werden. Um diese Belange zu erfüllen müssen die Steinhaufen frei liegen oder so hoch aufgeschichtet werden, dass die Strauchstruktur überragt wird. Dafür wäre eine Höhe von ca. 1,50 m erfor- derlich.

Aus der Gehölzliste ist der Liguster (Ligustrum vulgare), als nicht einheimische standortge- rechte Art zu streichen.

Teilfläche 2 Hier ist es wiederum so, dass der vorhanden Gehölzstreifen nördlich des Gewerbegebietes zu erhalten ist. Zur Wohnbebauung hin sollte aus unserer Sicht eine zweireihige freiwach- sende Heckenstruktur aus einheimischen standortgerechten Gehölzen angelegt werden.

Die Ausführungen in den Festsetzungen verstehen wir so, dass zwei Heckenreihen angelegt werden und dazwischen eine Wildblumenwiese entwickelt werden soll. Wir erachten diese Maßnahme als nicht realistisch, da sich im Zwischenraum auf Grund seiner Kleingliedrigkeit eine schattige Fläche mit feuchtkühlem Kleinklima entsteht. Diese Gegebenheiten sind für die Entwicklung einer Wildblumenwiese (wärmeliebende Arten) un- geeignet. Die geplante Naturausstattung hinter dem Begriff Ödland ist näher zu erklären. Auch bedürfen diese klein gegliederten Flächen mit verschiedenen Strukturelementen eines erhöhten Pflegeaufwands, der in der Regel nicht eingehalten wird.

Im Teil B II, Festsetzung 8.5 ist der Kriechspindel (Euonymus vegetus) als nicht heimische Art zu streichen.

Im Teil B II ist die Festsetzung im Punkt 8.7 nachvollziehbar zu benennen, da aus dem Plan keine Zuordnung zu einzelnen Bauvorhaben ablesbar ist. Die Grünordnung ist mit Beginn der Bautätigkeit in der entsprechenden Erweiterungsfläche umzusetzen.

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Der Bebauungsplan hat die naturschutzrechtlichen Belange der Eingriffsreglung gemäß §§ 14 ff. Bundesnaturschutzgesetz i. V. m. § 9 ff. Sächsisches Naturschutzgesetz i. V. m. § 18 BNatSchG zu berücksichtigen. Die Konkretisierung der Maßnahme ist erforderlich, um die gemäß § 17 Abs. 7 BNatSchG geforderte sachgerechte Durchführung der festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen zu prüfen.

Zum Bebauungsplan ist ein Artenschutzfachbeitrag zu erarbeiten. Insbesondere sind Boden- und Heckenbrüter sowie Reptilien und Fledermäuse auf Grund der vorhandenen Naturausstattung zu untersuchen. Mit dem Artenschutzfachbeitrag ist den Festsetzungen gemäß §§ 39 und 44 BNatSchG Rechnung zu tragen.

Die Erweiterungsfläche WA 2 des o. g. Bebauungsplanes liegt im Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Oberlausitzer Bergland“ und stehen gemäß der Verordnung des Landkreises Baut- zen zur Festsetzung des Landschaftsschutzgebietes „Oberlausitzer Bergland“ - VOLSGOB - vom 25.01.1999, veröffentlicht in den „Amtlichen Bekanntmachungen des Landkreises Baut- zen“ vom 30.01.1999 unter Schutz. Die Maßnahmen der Erweiterungsfläche WA 2 des Bebauungsplanes stehen im Wider- spruch zum Schutzzweck gemäß § 3 VOLSGOB. Somit ist das Gebiet des Planes aus dem LSG „Oberlausitzer Bergland“ entsprechend dem Verfahren nach § 20 SächsNatSchG aus- zugliedern. Zum Ausgang des Ausgliederungsverfahrens kann vor ab keine Aussage getrof- fen werden.

Der Antrag auf Ausgliederung ist in 8-facher Ausführung bei der unteren Naturschutzbehör- de zu stellen. Ansprechpartner zum Umfang der Unterlagen sowie zum Ablauf des Verfah- rens ist Herr Gesk, Telefon: 03591 / 5251 68207.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag elektronisch erstellt, ohne Unterschrift gültig Heike Krupka Bauaufsichtsamt L A N D E S A R B E I T S G E M E I N S C H A F T der anerkannten Naturschutzvereinigungen Sachsens LAGLAG

GRÜNE LIGA Sachsen e.V., Schützenplatz 14, 01067 Dresden

Bearbeiter/-in: Frau Krumnow Herr Lischke

Landschaftsarchitekturbüro Panse Telefon: 0351 - 21923401 Martin-Hoop-Straße 12 Email: [email protected] 02625 Bautzen

Datum: 14.11.2016

1.Änderung B-Plan „Gewerbepark Neukirch“, Gemeinde Ihr Zeichen: Neukirch/Lausitz Ihr Schreiben vom 07.10.2016 Unser Zeichen:GL -LAG-STN-2016- 326

Absender: GRÜNE LIGA Sachsen e.V. Landesbüro Schützenplatz 14 Sehr geehrte Damen und Herren, 01067 Dresden wir bedanken uns für die Möglichkeit zur Abgabe einer Stellungnahme. Als Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (LAG) gemäß § 36 Abs. 3 SächsNatSchG der anerkannten Naturschutzvereinigungen und in Vertretung für: Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) − die GRÜNE LIGA Sachsen e.V. der anerkannten − den Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. Naturschutzvereinigungen − den Schutzgemeinschaft Deutscher Wald LV Sachsen e.V. Sachsens:

BUND für Umwelt- und Naturschutz nehmen wir nach Prüfung der Unterlagen auf Grundlage des § 36 Abs. Landesverband Sachsen e.V. 1 Satz 2 SächsNatSchG wie folgt zu Ihrem Schreiben Stellung: Landesjagdverband Sachsen Von den in der LAG vertretenen Naturschutzvereinigungen äußern (LJVSN) e.V. sich die GRÜNE LIGA Sachsen e.V., der Landesverein Sächsischer Landesverband Sächsischer Angler (LVSA) e.V. Heimatschutz e.V. und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald LV Landesverein Sächsischer Sachsen e.V. zu den Planungen. Heimatschutz (LSH) e.V. Naturschutzbund Deutschland (NABU),Landesverband Sachsen e.V.

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Landesverband Sachsen e.V. STELLUNGNAHME im Wortlaut seitens der GRÜNE LIGA Sachsen e.V. Wir bedanken uns für die Einbeziehung gemäß § 33 SächsNatSchG i.V.m. § 63 BNatSchG und äußern uns mit folgender Stellungnahme: Gegen die vorgestellte 1. Änderung Bebauungsplan „Gewerbepark Neukirch“ bestehen kei- ne Einwände.

STELLUNGNAHME im Wortlaut seitens des Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. Mit dem Bebauungsplan soll ein bestehendes Gewerbe- und Industriegebiet mit Wohnbauflächen erweitert werden. Für diesen Wohnungsbau kann ein Bedarf nachgewiesen werden. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. bestätigt Anlass, Ziel und Zweck der Planänderung. Das Plangebiet befindet sich im Außenbereich, Teile in einem LSG. Die Erweiterungsfläche WA 2 nimmt Ackerfläche in Anspruch.

Die Bauordnungsrechtlichen Festsetzungen sind mit den Grundsätzen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. zur Gestaltung von Wohngebieten voll inhaltlich vereinbar. Dies betrifft die Festlegungen zur einheitlich gestalteten Dachlandschaft und zur Farbgebung der Fassaden. Wir gehen davon aus, dass die Dachformen mit Satteldächern einheitlich gestaltet werden. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. bestätigt die Eingriffs- Ausgleichsbilanz, es sollte aber geprüft werden, ob Entsiegelungsmaßnahmen auch als Ersatzmaßnahmen außerhalb des Plangebietes möglich sind. Der Vollzug der grünordnerischen Maßnahmen und der Kompensationsmaßnahmen ist zu kontrollieren. Nach § 17 (7) BNatSchG prüft die zuständige Behörde die frist- und sachgerechte Durchführung der Vermeidungs- sowie der festgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einschließlich der erforderlichen Unterhaltungsmaßnahmen. Hierzu kann sie vom Verursacher der Eingriffe die Vorlage eines Berichtes verlangen. Weiterhin fordern wir Maßnahmen festzulegen, die die Erhaltung und Pflege des angelegten Grünbestandes sichern. Gemäß § 4c BauGB überwachen die Gemeinden die erheblichen Umweltauswirkungen (Monitoring), die aufgrund der Durchführung einer Planung eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Somit wird kontrolliert, ob die im Umweltbericht aufgestellten Prognosen tatsächlich eingetreten sind und die Festsetzungen und vorgesehenen Maßnahmen realisiert wurden und ausreichend waren.

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. stimmt mit Auflagen o.g. Planung zu.

STELLUNGNAHME im Wortlaut seitens des Schutzgemeinschaft Deutscher Wald LV Sachen e.V. Vielen Dank für die Beteiligung an o. g. Verfahren.

Mit der Änderung des o. g. Bebauungsplanes soll ein bestehendes Gewerbegebiet um eine Fläche erweitert werden, welche ausschließlich Wohnbauzwecken dient. Die betreffende Erweiterungsfläche WA 2 wird derzeit landwirtschaftlich als Ackerland genutzt. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), LV Sachsen äußert sich hierzu mit folgen- der Stellungnahme:

Als anerkannte Naturschutzvereinigung stimmen wir dem Vorentwurf zur 1. Änderung des B-Planes zu.

Das Grünordnungskonzept zielt auf eine bestandsanaloge Durchgrünung des Gebietes ab. Alle vorhandenen Flächen für die Anpflanzung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Be- pflanzungen bleiben annähernd vollständig erhalten. Die Art und Weise der Ausführung not- wendiger Pflanzmaßnahmen sowie die getroffenen Auswahl von standortgerechten Baum- und Straucharten werden seitens der SDW befürwortet. Eine 3-jährige Anwuchs- und Ent- wicklungspflege ist sicherzustellen.

Ausgewiesene Flächen mit bestehenden Bepflanzungen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25b BauGB sind zu erhalten und vorhabenbedingte Beschädigungen zu vermeiden. Ist ein Ausfall von Gehölzen zu verzeichnen, sind diese im Verhältnis 1 : 2 (Ausfall : Ersatz) bis zur nächst fol- genden Pflanzperiode zu ersetzen.

–------Seitens der übrigen Mitglieder der LAG:

− Landesverband Sächsischer Angler e.V. − BUND LV Sachsen e.V. − Landesjagdverband Sachsen e.V. − NABU LV Sachsen e.V. wird keine LAG-Stellungnahme abgegeben.

Mit freundlichen Grüßen

GRÜNE LIGA Sachsen e.V. Geschäftsführender Verband der LAG LANDESAMT FÜ R UMW ELT, Freistaat LANDWIRTSCHAFT SACHSEN UND GEOLOGIE

SÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT. LANDWIRTSCHAFT UND GEOLOGIE Ihr Ansprechpartner/-in Postfach 54 01 37 101311 Dresden Angelika Drohm Durchwahl Landschaftsarchitektur Panse Telefon +49 351 2612-2101 Telefax +49 351 2612-2099 Martin-Hoop-Str. 12 02625 Bautzen angelika.drohm@ smul.sachsen.de*

Ihr Zeichen

Ihre Nachricht vom 07.10.2016

1. Änderung Bebauungsplan "Gewerbepark Neukirch", Gemeinde Aktenzeichen Neu kireh/Lausitz (bitte bei Antwort angeben) 21-301 6.30/12/1

Dresden, 11.11.2016 Sehr geehrte Damen und Herren, mit diesem Schreiben erhalten Sie die Stellungnahme des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) als Träger öffentlicher Belange.

Wir weisen darauf hin, dass im LfULG nur die Belange

Fluglärm Anlagensicherheit I Störfallvorsorge natürliche Radioaktivität Fischartenschutz I Fischerei I Fisch- und Teichwirtschaft und Geologie

Gegenstand der Prüfung sind. Die Prüfung weiterer Belange ist auf Grund fehlender Zuständigkeit nicht möglich.

Wir haben die Prüfung und Einschätzung auf der Grundlage des Inhalts der eingereichten Unterlagen und der zu den einzelnen Fachbereichen ange­ gebenen Unterlagen vorgenommen. Hausanschrift: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie 1 Prüfungsergebnis Abteilung 2 August-Böckstiegei-Str. 1 01326 Dresden Nach Prüfung der zu vertretenden öffentlichen Belange bestehen aus Sicht der Geologie zu hydrogeologischen Sachverhalten Bedenken. Diese kön• nen durch Beachtung der unter Punkt 4.4 gegebenen Hinweise ausge­ www.sachsen.de/lfulg räumt werden.

Keine Bedenken zu [2] bestehen hinsichtlich ingenieur- und rohstoffgeolo­ Verkehrsverbindung: gischer Sachverhalte sowie bzgl. der Belange der Rohstoffsicherung und Zu erreichen mit der Buslinie 63 Haltestelle Pillnitzer Platz des Geotopschutzes.

• Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektroni sche Dokumente Seite 1 von 6 LANDESAMT FÜR UMWELT, LANDWlRTSCHAFT UND GEOLOGlE

Aus Sicht der Anlagensicherheit/Störfallvorsorge bestehen keine Bedenken und aus strahlenschutzfachlicher Sicht keine rechtlichen Bedenken zur 1. Änderung des Be­ bauungsplanes.

Im weiteren Planverfahren sollten die Hinweise zu den Belangen der Geologie und der Anlagensicherheit/Störfallvorsorge sowie die Hinweise zum vorsorgenden Radonschutz beachtet werden. Auf die Ausführungen zu den einzelnen Fachbelangen wird aus­ drücklich verwiesen.

Die Belange der Vorsorge vor Fluglärm und des Fischartenschutzes einschließlich Fisch- und Teichwirtschaft werden vom geplanten Vorhaben nicht berührt.

Seitens des LfULG sind keine Untersuchungen, Planungen und sonstigen Maßnahmen beabsichtigt oder bereits eingeleitet, die bezüglich des o.g. Vorhabens von Bedeutung sind.

2 Anlagensicherheit I Störfallvorsorge

2.1 Unterlagen

[1] Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigun- gen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge Bundes- Immissionsschutzgesetz (BimschG) in der jeweils aktuellen Fassung [2] KAS-18, Empfehlungen für Abstände zwischen Betriebsbereichen nach der Stör• fall-Verordnung und schutzbedürftigen Gebieten im Rahmen der Bauleitplanung - Umsetzung § 50 BlmSchG, 2. überarbeitete Fassung (Nov. 201 0) (www.kas­ bmu.de/publikationen/kas pub.htm) [3] Gutachten im Auftrag der KAS zu Festsetzungsmöglichkeiten für die Umsetzung von Abstandsempfehlungen (www.kas-bmu.de/publikationen/andere_pub.htm)

2.2 Prüfergebnis

Aus Sicht der Anlagensicherheit I Störfallvorsorge stehen der Planung keine Bedenken entgegen. Wir empfehlen, die nachfolgenden Hinweise im Rahmen der weiteren Plan­ bearbeitung zu berücksichtigen.

2.3 Hinweise

ln der vorliegenden Planfassung vom 26.09.2016 des Bebauungsplanes .Gewerbepark Neukirch" werden unter Punkt B I a) 1.1 Einschränkungen für das ausgewiesene In­ dustriegebiet (Gie) vorgenommen. Der dazu verwendete Abstandserlass des Landes Nordrhein-Westfalen ist nicht mehr aktuell. Der Erlass wurde 2007 geändert. Ob dieser Erlass allerdings für das Land Sachsen Gültigkeit besitzt, entzieht sich unserer Kennt­ nis.

Wir empfehlen daher für die planerische Feinsteuerung des Industriegebietes das Gut­ achten von Redeker/Sellner/Dahs [3] zu verwenden. Dieses wurde im Auftrag der Kommission für Anlagensicherheit erstellt und enthält Festsetzungsvorschläge für die Umsetzung der Abstandsempfehlungen für Anlagen, die einen Betriebsbereich i.S.v.

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§ 3 Abs. 5a BlmSchG [1] bilden.

Das Gutachten wurde auf der Grundlage des Leitfadens KAS-18 der Kommission für Anlagensicherheit [2] erarbeitet.

3 Natürliche Radioaktivität

3.1 Unterlagen

[1] Richtlinie 2013/59/EURATOM des Rates, vom 05.12.2013

3.2 Prüfergebnis

Gegenwärtig liegen uns keine Anhaltspunkte über radiologisch relevante Hinterlassen­ schaften für dieses Plangebiet vor. Zum vorliegenden Vorhaben bestehen daher nach derzeitigem Kenntnisstand keine rechtlichen Bedenken. Im Rahmen weiterer Planun­ gen zur Bebauung empfehlen wir aber, die fachlichen Hinweise zum vorsorgenden Ra­ donschutz zu beachten.

3.3 Hinweise

Das Plangebiet liegt nach den uns bisher vorliegenden Kenntnissen zum Großteil in einem Gebiet, für das uns keine Prognosewerte zu Radonkonzentrationen in der Bo­ denluft vorliegen. Es ist nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass auf Grund lokaler Gegebenheiten und der Eigenschaften des Gebäudes hinsichtlich eines Radonzutrittes erhöhte Werte der Radonkonzentration in der Raumluft auftreten können. ln Deutschland existieren bisher keine gesetzlichen Regelungen mit einem verbindli­ chen Grenzwert zu Radon in Gebäuden. Aus Gründen der Vorsorge werden dement­ sprechend Empfehlungen für Schutzmaßnahmen ausgesprochen. Die Richtlinie der EU 3 [1] nennt als maximalen Referenzwert 300 Bq/m , oberhalb dem Radonkonzentrationen in Innenräumen als unangemessen betrachtet werden.

Zum vorsorgenden Schutz vor erhöhter Strahlenbelastung durch Zutritt von Radon in Aufenthaltsräume empfehlen wir, bei geplanten Neubauten generell einen Radonschutz vorzusehen oder von einem kompetenten Ingenieurbüro die radiologische Situation auf dem Grundstück und den Bedarf an Schutzmaßnahmen abklären zu lassen. Bei ge­ planten Sanierungsarbeiten an bestehenden Gebäuden empfehlen wir, die Radonsitua­ tion durch einen kompetenten Gutachter ermitteln zu lassen und ggf. Radonschutz­ maßnahmen bei den Bauvorhaben vorzusehen.

Bei Fragen zu Radonvorkommen, Radonwirkung und Radonschutz wenden Sie sich bitte an die Radonberatungsstelle des Freistaates Sachsen:

Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Radonberatungsstelle • Besucheradresse:

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Prof.-Dr.-Rajewsky-Str. 4 08301 Bad Schlema • Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 10.00-12.00 Uhr und 13.30-16.00 Uhr sowie nach Vereinbarung • Telefon/ Fax: (03772) 2 42 14 E-Mail: [email protected], Internet: www.strahlenschutz.sachsen.de.

4 Geologie

4.1 Unterlagen

[1] Schreiben des Büros Panse aus Bautzen vom 07.10.2016, Frau Elisa Menzel mit Planungsunterlagen [2] [2] Gemeinde Neukirch/Lausitz: 1. Änderung Bebauungsplan "Gewerbepark Neukirch" mit Zeichnerischen und Textlichen Festsetzungen, Begründung und Umweltbericht, Vorentwurf, Planfassung vom 26.09.2016, [3] DVGW Regelwerk Arbeitsblatt W 101 - Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete; Teil 1: Schutzgebiete für Grundwasser; Juni 2006 [4] Geodatenarchiv des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) - Landesdatenbank geologischer Aufschlüsse sowie Geologi­ sche Karte der eiszeitlich bedeckten Gebiete von Sachsen M 1: 50 000 (digitale Version) [5] Sächs. Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetz § 11, i.d .F.d. Bek. vom 31.05.1999, SächsGVBI. Jg. 1999 BI.-Nr. 9 S. 261 Fsn-Nr. : 662-1, Fassung gültig ab: 22.07.2013 [6] Lagerstättengesetz §§ 4, 5 mit Sächsischem Amtsblatt Nr. 48 vom 29.11.2001 (Be­ kanntmachungen des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie zu Hinweisen zur Vorbereitung und Durchführung von Bohrarbeiten vom 22.10.2001) und Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 10 vom 18. Juli 2008: Verord­ nung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft und des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit zur Änderung der Ver­ ordnung über die Zuständigkeit nach dem Lagerstättengesetz vom 23. Mai 2008

4.2 Prüfergebnis

Nach Prüfung der zu vertretenden öffentlichen Belange bestehen aus geologischer Sicht Bedenken gegenüber hydrogeologischen Sachverhalten in der Planunterlage [2], die bei Beachtung der Hinweise des Fachbereiches Hydrogeologie (Punkt 4.4) ausge­ räumt werden können.

Keine Bedenken zu [2] bestehen hinsichtlich ingenieur- und rohstoffgeologischer Sach­ verhalte sowie bzgl. der Belange der Rohstoffsicherung und des Geotopschutzes. Wir empfehlen im Rahmen des weiteren Verfahrens die Hinweise unter Punkt 5 zu berück• sichtigen.

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4.3 Begründung der Bedenken des Fachbereiches Hydrogeologie

Die Planfläche befindet sich vollständig innerhalb des unterirdischen Einzugsgebietes der Wasserfassungen und innerhalb der rechtlich festgesetzten Schutzzone 111 des Trinkwasserschutzgebietes Neukirch-Georgenbadstraße. Bereits das bestehende Ge­ werbegebiet stellt nach [3] eine potenzielle Gefährdung mit Prüfbedarf für das Trink­ wasserschutzgebiet dar.

Mit den vorgesehenen Erweiterungsflächen, die sich ebenfalls vollständig innerhalb dieses Trinkwasserschutzgebietes (TWSG) befinden, nimmt das bereits hohe Gefähr• dungspotenzial zu und ist deshalb aus hydrogeologischer Sicht unzulässig. Durch die vorgesehene Nutzung nimmt die Versiegelung zu , wodurch es zunehmend zu punktuel­ len Einträgen von Oberflächenwasser, das mit Schadstoffen angereichert sein kann, über Versickerungseinrichtungen kommt. Diese Schadstoffe gelangen über den Si­ ckerwasserpfad in das Grundwasser, das in Richtung Trinkwasserfassungen fließt. Es kann deshalb nicht zuverlässig ausgeschlossen werden, dass mit den Trinkwasser­ brunnen schadstoffbelastetes bzw. chemisch verändertes Grundwasser gefördert wird.

4.4 Hinweise des Fachbereiches Hydrogeologie

Die in [2] enthaltenen Aussagen bezüglich der Lage der Planfläche in Beziehung zum bestehenden Trinkwasserschutzgebiet sind ungenau und teilweise falsch (vgl. Begrün­ dung, S. 5). Die Aussage, dass eine weitere Beeinträchtigung des TWSG durch die Planänderung unwahrscheinlich sei, kann nicht nachvollzogen werden. Mit der Auswei­ tung des Gewerbegebietes nimmt das Gefährdungspotenzial für das TWSG zu. So beeinflusst die weitere Versiegelung die Neubildungsverhältnisse negativ. Mit der Aus­ weitung der Nutzung des Areals als Gewerbeflächen steigt das Risiko des Eintrages von Schadstoffen in den Untergrund und damit in den genutzten Grundwasserleiter. Aufgrund der geologischen und hydrogeologischen Situation im Einzugsgebiet der Fassungsanlage können in den Untergrund eintretende Schadstoffe die Fassungen erreichen.

Der Planer hat in geeigneter Weise nachzuweisen, dass von der Ausweitung des Ge­ werbegebietes keine negativen Auswirkungen hinsichtlich Menge und Beschaffenheit des zu Trinkwasserzwecken genutzten Grundwassers verbunden sind. Dieser Nach­ weis ist mit den mit [2] vorgelegten Unterlagen aus geologisch-hydrogeologischer Sicht derzeit nicht erbracht.

Die in Tabelle 1 in [3] genannten "potenziellen Gefährdungen mit Prüfbedarf in Trink­ wasserschutzgebieten" sind zu beachten.

Die Belange des Trinkwasserschutzes sind in [2] unterrepräsentiert. So fehlt im Punkt 4 "Schutzgebiete und -bestimmungen" der Unterpunkt "Trinkwasserschutz"; lediglich bei "Natur- und Landschaftsschutz" wird das Trinkwasserschutzgebiet erwähnt. Die beste­ hende Rechtsverordnung zum Schutze des Grundwassers für Trinkwasserzwecke ist zwingend einzuhalten.

Die im Umweltbericht in [2] angeführten "Auswirkungen auf die Umwelt" (vgl. hier S. 9 f.) lassen mögliche Auswirkungen der Planung auf das bestehende TWSG unerwähnt. Die Belange des Grundwasserschutzes werden nicht angemessen berücksichtigt, le-

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diglich zum Wasserhaushalt erfolgt eine unerhebliche Aussage (vgl. S. 14 im Umwelt­ bericht).

4.5 Hinweise des Fachbereiches Ingenieurgeologie

Baugrunduntersuchungen

Um grundsätzlich Planungs- und Kostensicherheit für die angestrebten Bauvorhaben (Straße, Gebäude [2]) zu erlangen, wird unsererseits dazu geraten projektbezogene und standortkonkrete Baugrunduntersuchungen nach DIN 4020 und DIN EN 1997-2 durchführen zu lassen, um den Kenntnisstand zum geologischen Schichtenaufbau, zu den hydrogeologischen Verhältnissen (Grundwasserverhältnisse, Grundwasserflurab­ stand) und zur Beurteilung der Bebaubarkeil des Standortes aus Sicht der Tragfähig• keit des Untergrundes zu erhöhen. Damit wird sichergestellt, dass die Planungen an bestehende Untergrundverhältnisse angepasst werden können.

Bohranzeige-. Bohrergebnismitteilungspflicht, Übergabe von Ergebnisberichten

Werden im Rahmen der Planungen Erkundungen mit geologischem Belang (Bohrun­ gen, Baugrundgutachten, hydrogeologische Untersuchungen) durchgeführt, bitten wir um Zusendung der Ergebnisse und verweisen hierbei auf § 11 (Geow. Landesaufnah­ me) des Sächsischen Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetzes [5]. Des Weiteren weisen wir auf die Bohranzeige- und Bohrergebnismitteilungspflicht gemäß [6] hin.

Mit freundlichen Grüßen tAf. ß~,.r - AngelikaD~~ Sachbearbeiterin

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