e. V.

Geschäftsbericht 2017/18

Sächsischer Städte- und Gemeindetag e. V. Glacisstraße 3 | 01099 Dresden Telefon (03 51) 81 92–0 | Telefax (03 51) 8 19 22 22 E-Mail: [email protected] | Internet: www.ssg-sachsen.de Vorwort Vorwort 3

Liebe Leserin, Die Vielfalt der kommunalen Familie und die örtlichen Unterschiede haben lieber Leser, in den letzten beiden Jahren einen intensiveren Austausch erfordert, um die gemeinsamen Interessen in kommunaler Einigkeit zu vertreten. Die mit dem vorliegenden Geschäftsbericht soll die Arbeit unseres Verbandes in erzielten Ergebnisse sind ein gutes Zeugnis für den intensiven Austausch, den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren seit unserer letzten Mitglie- den alle Beteiligten in den letzten Monaten geführt haben. derversammlung im Jahre 2016 dokumentiert werden. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Mitgliedern Ein ereignisreicher Zeitraum liegt hinter uns. Nachdem die Kommunen des unserer Gremien – hier vor allem dem Präsidium, dem Landesvorstand, den Freistaates Sachsen in den Jahren zuvor mit der Aufnahme und Unterbrin- Kreisverbandsvorsitzenden, den Mitgliedern der Ausschüsse und Arbeits- gung von geflüchteten Menschen eine große Herausforderung zu bewältigen kreise – sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle hatten, rückten nun neben der Integration dieser Menschen wieder weitere herzlich für die gute Zusammenarbeit und das große Engagement zu Themen in den Mittelpunkt. bedanken.

Schwerpunkte der Verbandsarbeit waren u. a. der kommunale Finanzaus- Ein besonderer Dank gilt unserem Präsidenten, Herrn Oberbürgermeister gleich, die Fortentwicklung des Kommunalrechts, die Schulgesetznovelle, die Stefan Skora aus der Stadt und im gleichen Maße unserer Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes, der Breitbandausbau, die Kita-Pau- Vizepräsidentin, Frau Oberbürgermeisterin Babara Ludwig aus der Stadt schale und die Umsetzung der Ergebnisse der ÖPNV-­Strategiekommission. Chemnitz, unserem Vizepräsidenten, Herrn Oberbürgermeister Burkhard Jung aus der Stadt Leipzig sowie unserem Vizepräsidenten, Herrn Ober­ In den Berichtszeitraum fällt auch eine politische Zäsur, so wurde in der bürger­meister Bert Wendsche aus der Stadt Radebeul, die die Verbands- laufenden Legislaturperiode ein neuer Ministerpräsident gewählt und ein interessen mit großem Einsatz und erheblichem Zeitaufwand vertreten neues Kabinett gebildet. Die neuen Ansprechpartner haben unmittelbar den haben. Weg zum direkten Austausch mit der kommunalen Ebene eingeschlagen und es war ein besonderes Zeichen, dass der Ministerpräsident das direkte Der Sächsische Städte- und Gemeindetag wird auch in Zukunft den Anspruch Gespräch mit den kommunalen Verantwortungsträgern führte und als eine haben, die Vereinigung einer großen kommunalen Familie zu bleiben, in seiner ersten Amtshandlungen unseren Landesvorstand besucht hat sowie in der sich alle unterschiedlichsten Gemeinden und Städte aus dem Freistaat allen Kreisverbänden für einen Dialog zur Verfügung stand. Sachsen gut vertreten fühlen.

Allen ist bewusst, dass die sächsischen Städte und Gemeinden erster In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude und interessante Erkenntnisse Ansprechpartner für Ihre Bürgerinnen und Bürger vor Ort in den Rathäusern beim Lesen des Geschäftsberichts. sind. Dort werden die Weichen gestellt, bürgernah die gestellten Aufgaben zu bewältigen. Kommunale Verantwortungsträger wissen am besten, wie die Bei der envia Mitteldeutsche Energie AG sowie bei der ENSO Energie Anliegen unkompliziert und unbürokratisch aufgenommen werden können. Sachsen Ost AG bedanken wir uns für die finanzielle Unterstützung bei der Deshalb ist es wichtig, dass die Städte und Gemeinden des Freistaates Herstellung dieses Geschäftsberichts und der Durchführung unserer Mitglie- Sachsen für die zu leistende Arbeit über eine auskömmliche Finanzausstat- derversammlung 2018. tung verfügen und die notwendigen Rahmenbedingungen zur Erfüllung ihrer Aufgaben unbürokratisch gestaltet sind. Daran muss sich die Bundes- und Mischa Woitscheck Landespolitik messen lassen. Wir sollten nicht müde werden, auch zukünftig Geschäftsführer eine flexible und finanzierbare kommunale Selbstverwaltung einzufordern. Dresden, im Juli 2018 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 5

7 Aus dem Sächsischen Städte- 49 Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung und Gemeindetag 50 tourismusstrategie Sachsen 2025 – Wohin soll die Reise gehen? 8 Innere Organisation 51 Modernisierung des Abgabenrechts im Tourismusbereich geglückt – 15 Positionspapier des Sächsischen Städte- und Gemeindetages zur Neues Satzungsmuster für eine Gästetaxesatzung veröffentlicht Bevölkerungsentwicklung – Mehr als ein Zwischenschritt 52 Soziales 17 Europa 53 Schulgesetznovelle 18 Das Europabüro der sächsischen Kommunen: Informationspunkt 57 Digitalisierung und Medienbildung in Schulen und Interessensvertretung in Brüssel 59 Schulsozialarbeit 19 Die Zukunft der EU-Kohäsionspolitik: viel Einsatz für den Erhalt der 61 Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) stellt Strukturförderung für sächsische Kommunen Aufgabenträger und Kommunale Landesverbände vor größte Herausforderung 21 Allgemeine Verwaltung 63 Bund verkalkuliert sich beim Ausbau Unterhaltsvorschuss 22 Umgang mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern – Bürger Absurdistans beschäftigen auch den SSG 65 Finanzen 24 Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung – Bürokratiemonster 66 Finanzausgleich 2019/2020 – SSG erreicht deutliche Anhebung der oder Fortentwicklung bestehenden Datenschutzrechts? Landeszuweisungen 70 KInvFG II – Umsetzung des Schulhausbauprogramms des Bundes in 26 Kommunal- und Wahlrecht/ Sachsen trägt SSG-Handschrift Gemeindewirtschaft, Energie 72 Neuordnung der föderalen Finanzbeziehungen – Auswirkungen auf 27 Zweites Gesetz zur Fortentwicklung des Kommunalrechts – die sächsischen Kommunen ab 2020 Landesvorstand des SSG beschließt ein »nein, so nicht« zum 75 Neuregelung des kommunalen Haushaltsausgleichs Anhörungsentwurf 77 Erleichterungen bei der Doppikumsetzung – Anpassungen in der 30 Kommunale Wasserwirtschaft – das »Gespenst« Beihilferecht SächsGemO und in der SächsKomHVO wurde weitgehend gebannt – Beihilferelevanz von Maßnahmen im 79 Kommunaler Gesamtabschluss – Quo vadis? Wasser-/Abwasserbereich 80 Bau, Umwelt und Verkehr 31 E-Government 81 Freie Fahrt für die Arbeit der ÖPNV-Strategiekommission? 32 Sächsisches Verwaltungsnetz 2.0/Kommunales Datennetz III 83 richtlinie KStB – neue Förderinstrumente und neue Chancen 34 Evaluation und Novellierung Sächsisches E-Governmentgesetz 84 Breitbandausbau – Mit Schrittgeschwindigkeit zum Gigabitnetz 36 Elektronisches Kommunalarchiv (elKA) 87 Novelle der Städtebauförderrichtlinien – »Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung« 38 Öffentliches Dienstrecht 89 Axt im Walde – Schafft die Staatsregierung staatliche 39 Gesetz zur Weiterentwicklung des Sächsischen Dienstrechts Forstdienstleistungen faktisch ab? 41 Personalentwicklung

43 Öffentliche Sicherheit und Ordnung 44 Evaluierung der Empfehlungen der Arbeitsgruppe »Freiwillige Feuerwehren Sachsen 2020« – Eine Hilfe für die Helfer in Not? 45 weitere Herausforderungen bei der Flüchtlingsunterbringung in Sachsen 6 Inhaltsverzeichnis

91 Anlagen 92 Anlage 1 Mitgliederverzeichnis (Stand: 01.06.2018) 126 Anlage 11 Ehrungsrichtlinie des Sächsischen Städte- und 98 Anlage 2 Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften usw., Gemeindetages vom 26.11.1999 in der Fassung zu denen der SSG Stellung genommen hat (120) Stand: vom 12.12.2014 31.05.2018 (Zeitraum: August 2016 (31. KW) bis Mai 127 Anlage 12 richtlinien zur Arbeit der Kreisverbände des 2018 (22. KW)) Sächsischen Städte- und Gemeindetages in der Fassung 101 Anlage 3 Satzungsmuster vom bzw. in Abstimmung mit dem SSG vom 6. März 2009 herausgegeben 129 Anlage 13 Mitglieder des Landesvorstandes und deren 104 Anlage 4 Muster für Vereinbarungen, Verträge, Bescheide, Stellvertreter Dienstanweisungen etc. Stand: 01.06.2018 107 Anlage 5 Satzung des Sächsischen Städte- und 133 Anlage 14 Mitglieder des Präsidiums und deren Stellvertreter Gemeindetages e. V. vom 3. Mai 1996 in der Fassung Stand: 01.06.2018 vom 6. November 2014 134 Anlage 15 Ausschüsse des Sächsischen Städte- und 112 Anlage 6 wahlordnung für die Wahl des Präsidiums des Gemeindetages Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der 136 Anlage 16 Kreisverbandsvorsitzende und deren Stellvertreter Fassung vom 7. Oktober 2015 137 Anlage 17 organisationsstruktur der Geschäftsstelle des 115 Anlage 7 Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der 138 Anlage 18 Sachsens Vertreter im Präsidium und im Fassung vom 26. Februar 2016 Hauptausschuss des Deutschen Städtetages 118 Anlage 8 Geschäftsordnung für den Landesvorstand, das 139 Anlage 19 Sachsens Vertreter im Präsidium und im Präsidium und die Ausschüsse des Sächsischen Hauptausschuss des Deutschen Städte- und Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung Gemeindebundes vom 7. Oktober 2015 140 Anlage 20 Sachsens Vertreter in den Fachausschüssen des 124 Anlage 9 richtlinie für die Ausschüsse des Landesvorstandes des Deutschen Städtetages Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der 142 Anlage 21 Sachsens Vertreter in den Fachausschüssen des Fassung vom 7. November 2008 Deutschen Städte- und Gemeindebundes 125 Anlage 10 richtlinie für die Arbeitsgemeinschaften des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und Gemeindetages Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag 8 Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag

Innere Organisation

Mitglieder Der SSG ist parteipolitisch neutral. Er verfolgt ausschließlich und unmittel- Der Sächsische Städte- und Gemeindetag e. V. (SSG) wurde am 1. April bar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff. Abgabenordnung. Der 1990 – also vor etwa 28 Jahren – gegründet. Er ist der Verband der Städte Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche und Gemeinden im Freistaat Sachsen. Zum Stichtag 1. Januar 2018 gab es Zwecke. Etwaige Überschüsse dürfen nur für die satzungsgemäßen Zwecke in Sachsen 421 Städte und Gemeinden. Davon sind nur fünf Gemeinden verwendet werden. kein Mitglied unseres Verbandes. Das Verzeichnis der Mitgliedsstädte und -gemeinden ist als Anlage beigefügt. Beteiligung an der Vorbereitung von kommunalrelevanten Gesetzen, Verordnungen Aufgaben und Verwaltungsvorschriften Wir vertreten die in unserem Verband zusammengeschlossenen KOMMUNEN. Der SSG vertritt bei der Vorbereitung von Landesgesetzen, beim Erlass von Rechtsverordnungen sowie Verwaltungsvorschriften die Interessen seiner ommunale Selbstverwaltung in den Mitgliedsstädten und -gemeinden Mitglieder. Unser Verband ist im Berichtszeitraum zu vielen Gesetzen, K wahrnehmen, d. h., den Selbstverwaltungsgedanken pflegen und für die Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften angehört worden, die Verwirklichung und Wahrung des Rechts auf kommunale Selbstverwal- in der Anlage zusammengestellt sind. tung eintreten riginale Förderung und Vertretung der gemeinsamen Rechte und Inte- Unserer Forderung, so früh wie möglich in Gesetzgebungsverfahren ein- O ressen der Städte und Gemeinden gegenüber Bund, Land, anderen gebunden zu werden und damit schon im Stadium der Referentenent- Verbänden, sonstigen Stellen und in der Öffentlichkeit würfe die Möglichkeit der Anhörung zu erhalten, wird leider nicht immer itgliederberatung über alle kommunal wesentlichen Vorgänge und Rechnung getragen. Besonders schwierig gestaltet sich die Arbeit der M Entwicklungen, Vermittlung von Informationen und Pflege des Erfah- Geschäftsstelle bei kurzen Anhörungsfristen, da es dann aus zeitlichen rungsaustausches zwischen den Mitgliedern Gründen nicht möglich ist, die Kreisverbände, Kreisfreien Städte und unsere Gremien hinreichend einzubinden und eine abgestimmte Beschluss- itwirkung bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Bediensteten lage unseres Verbandes zu kommunizieren. M unserer Mitglieder m Verständnis für kommunale Fragen in der Öffentlichkeit werben, Trotz dieser Schwierigkeiten ist der SSG als kompetenter Ansprechpartner, U bei der Regelung der die Kommunen berührenden allgemeinen Fragen als Sprachrohr der Städte und Gemeinden vom Parlament, den Fraktionen mitwirken und das Recht auf Anhörung geltend machen und den Staatsministerien anerkannt. otwendiger Einsatz von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die kom- N munalen Interessen Satzung rarbeitung und Sammlung von kommunalpolitischen Schriften, Heraus- Die Satzung des SSG vom 3. Mai 1996 in der Fassung vom 6. November E gabe von Mitgliederrundschreiben und einer Verbandszeitschrift »Sach- 2014 bildet die Grundlage für unsere Verbandsarbeit und ist als Anlage senlandkurier« beigefügt. achhaltiges Engagement für die kommunale Finanzausstattung Die Satzung des SSG wurde zuletzt in der Mitgliederversammlung am N 6. November 2014 geändert. Hintergrund dafür war, dass die Wahlzeit unserer Gremien verlängert werden sollte und Anpassungen, die durch das im Jahr 2013 verabschiedete Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes erfor- derlich geworden sind, nachvollzogen werden sollten. Darüber hinaus ist die Satzung mit Blick auf das Gemeinnützigkeitsrecht überarbeitet worden. Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag 9

Anfang des Jahres 2018 wurde in den Gremien unseres Verbandes disku- und den Vertretern der Kreisfreien Städte sowie dem Geschäftsführer. Der tiert, ob das in der Satzung festgelegte Wahlverfahren für den Landes- Landesvorstand kann weitere Mitglieder zuwählen. vorstand und für das Präsidium des SSG geändert werden sollte. In der Diskussion wurde deutlich, dass die in der Satzung verankerten Prinzipien Von jedem Kreisverband ist pro angefangene 300.000 Einwohner der zur Berücksichtigung unterschiedlicher Gemeindegrößenklassen und der jeweiligen verbandsangehörigen Gemeinden ein weiteres Mitglied ein- Regionalität auch zukünftig beibehalten werden sollten. Dadurch können schließlich Stellvertreter zu benennen. Die zu benennenden Mitglieder sich sowohl kleinere Gemeinden als auch größere Städte aus den unter- sowie deren Stellvertreter sind vom jeweiligen Kreisverband zu wählen. schiedlichen Kreisverbänden in der Verbandsarbeit des SSG engagieren. Die Kreisverbände haben so viele Stimmen, wie sie Mitglieder im Landes- vorstand haben. Der Vertreter einer Kreisfreien Stadt hat pro angefangene Im Zeitraum Januar 2013 bis Januar 2018 hat sich die Anzahl der Kommu- 150.000 Einwohner eine Stimme; die Stimmen einer Kreisfreien Stadt nen im Freistaat Sachsen durch freiwillige Gemeindefusionen von 438 auf können nur einheitlich abgegeben werden. 421 reduziert. Damit hat sich auch die Mitgliederzahl der Mitgliedskommu- nen des SSG von 433 auf 416 verringert. Die letzten Verbandswahlen fanden am 7. Oktober 2015 statt. Als außer- ordentliches Mitglied wurde in der Sitzung des Landesvorstandes am Die Optimierung der bestehenden Verwaltungsstrukturen wird angesichts 11. Dezember 2015 noch der Vorsitzende des Vereins sächsischer Bürger- sinkender Einwohnerzahlen und begrenzt verfügbarer finanzieller Mittel meister, Herr Oberbürgermeister Franz-Heinrich Kohl aus Aue, zugewählt. auch auf kommunaler Ebene weiterhin ein zentrales Thema der Zukunfts- gestaltung bleiben. Die einzelnen Mitglieder des Landesvorstandes und deren Stellvertreter sind in der Anlage dargestellt. Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des SSG und tritt in der Präsidium Regel alle zwei Jahre zusammen. Die letzte Mitgliederversammlung fand Das Präsidium ist für alle Angelegenheiten zuständig, soweit sie nicht in die am 26. Oktober 2016 in Neustadt in Sachsen statt. Zuständigkeit der Mitgliederversammlung, des Landesvorstandes oder des Geschäftsführers fallen. Das Nähere wird durch den Landesvorstand in der Die Mitgliederversammlung besteht aus den ordentlichen Mitgliedern, Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des SSG festgelegt, die zuletzt am die stimmberechtigt sind und den außerordentlichen Mitgliedern, die kein 26. Februar 2016 geändert worden und in der Anlage abgedruckt ist. Stimmrecht haben. Die einzelnen Zuständigkeiten der Mitgliederversamm- lung sind in der Satzung des SSG festgelegt. Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten und drei Vizepräsidenten sowie sieben weiteren Mitgliedern und dem Geschäftsführer. Der Präsident oder Landesvorstand ein Vizepräsident muss gesetzlicher Vertreter einer Kreisfreien Stadt sein. Die Der Landesvorstand legt die Grundsätze der Verbandspolitik fest, drei Vizepräsidenten sollen je aus einem Direktionsbezirk stammen. bestimmt die Richtlinien der Kommunalpolitik, die vom Verband vertreten werden sollen und beschließt über Angelegenheiten von grundsätzlicher Die sich in Abweichung zu unserer Satzung ergebende Zahl der Mitglie- Bedeutung. Außerdem nimmt er zu wichtigen Gesetzesvorhaben Stellung. der des Präsidiums resultiert daraus, dass zwei Vizepräsidenten gewählt Die einzelnen Aufgaben des Landesvorstandes sind in der Satzung des wurden, die dem Bereich der Kreisfreien Städte zuzuordnen sind. Damit ist SSG definiert. Zudem hat sich der Landesvorstand eine Geschäftsordnung die Gruppe 3 der Kreisfreien Städte nicht vollständig besetzt. gegeben, die zuletzt am 7. Oktober 2015 geändert worden und als Anlage beigefügt ist. Das Präsidium setzt sich aufgrund der unterschiedlichen Gemeindegrößen derzeit wie folgt zusammen: Der Landesvorstand besteht aus den Kreisverbandsvorsitzenden, den zuge- wählten Mitgliedern, den von den Kreisverbänden benannten Mitgliedern 10 Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag

Gruppe 1: Arbeitsgemeinschaften/Arbeitskreise – Gemeinden Erfahrungsaustausch und Information bis 10.000 Einwohner: 3 Präsidiumsmitglieder Um den Erfahrungsaustausch unter den sächsischen Kommunen zu fördern, bestehen seit einiger Zeit auf bestimmten Fachgebieten Arbeitsgemein- Gruppe 2: schaften (AG) und Arbeitskreise (AK): Gemeinden und Große Kreisstädte mit mehr als 10.000 Einwohnern: 3 Präsidiumsmitglieder AG Archive AG Aktenplan Gruppe 3: AG Brandschutz-Strategie Kreisfreie Städte: 1 Präsidiumsmitglied AG Forst AG Gesamtabschluss Innerhalb der Gruppen 1 und 2 sollen die Präsidiumsmitglieder je aus einem AG Jugendamtsleiter Kreisfreie Städte Direktionsbezirk stammen. Jedes Präsidiumsmitglied hat eine Stimme. Der AG Kämmereiamtsleiter Städte > 20.000 Einwohner Präsident, die Vizepräsidenten, die weiteren Mitglieder sowie die Stellvertre- AG Kassenamtsleiter und Vollstreckungsamtsleiter Kreisfreie Städte und ter der Mitglieder der Gruppen 1 und 2 werden entsprechend den Grundsät- ehemals Kreisfreie Städte zen der in der Anlage dargestellten Wahlordnung für die Wahl des Präsidi- AG Geoinformation und Vermessung ums – zuletzt geändert am 7. Oktober 2015 – auf die Dauer von vier Jahren AG Personalentwicklung vom Landesvorstand aus seiner Mitte gewählt. AG Pressesprecher AG Rechnungsprüfungsamtsleiter Ausschüsse AG Rechtsamtsleiter Zur Beratung fachspezifischer Fragestellungen sowie zur Vorbereitung von AG Schulverwaltungsamtsleiter Sitzungen des Präsidiums und des Landesvorstandes eröffnet die Satzung AG Sozialamtsleiter Kreisfreie Städte des SSG die Möglichkeit, Ausschüsse zu bilden. Derzeit arbeiten folgende AG Statistik und Wahlen Ausschüsse: AG Steueramtsleiter AG Tourismus rechts-, Verfassungs- und Europaausschuss, AK Digital Finanz- und Organisationsausschuss, AK Europa Ausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr und AK Ländlicher Raum Ausschuss für Soziales, Bildung und Kultur. Die Arbeitsgemeinschaften arbeiten selbstständig und werden durch den Vor- Jeder Ausschuss besteht in der Regel aus 13 Mitgliedern und 13 namentlich sitzenden, der aus der Mitte der Arbeitsgemeinschaft gewählt wird, geleitet. benannten Stellvertretern (Anlage). Sie werden vom Landesvorstand berufen. Für die Arbeit der Arbeitsgemeinschaften wurde vom Landesvorstand eine Die Ausschussmitglieder wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden und einen Richtlinie erlassen, die diesem Geschäftsbericht als Anlage beigefügt ist. Stellvertreter. Die Sitzungen finden in der Regel dreimal jährlich statt. Der AK »Ländlicher Raum«, der den Interessen der kreisangehörigen Einzelheiten zur Arbeit unserer Ausschüsse können der Richtlinie für die Gemeinden besonders Rechnung tragen soll, hat eine Größe von 20 ordent- Ausschüsse des Landesvorstandes des SSG entnommen werden, die am lichen Mitgliedern. Um eine gerechte regionale Verteilung zu ermöglichen, 7. November 2008 verabschiedet und als Anlage beigefügt worden ist. sind in dem Arbeitskreis je Kreisverband zwei ordentliche Mitglieder vertre- ten. Verbandswahlen Gemäß den Bestimmungen unserer Satzung werden die Gremienmitglieder auf die Dauer von vier Jahren gewählt. Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag 11

Geschäftsstelle zu erlassen. Von dieser Ermächtigung wurde durch den Landesvorstand des Die Geschäftsstelle ist zweigliedrig organisiert. Der Geschäftsführer und SSG Gebrauch gemacht. sein Stellvertreter gewährleisten gemeinsam mit dem Präsidenten und den beiden Vizepräsidenten die Vertretung des SSG nach außen. Die beiden Die Richtlinie zur Arbeit der Kreisverbände des SSG enthält Aussagen zu Geschäftsführer leiten die Geschäftsstelle; dabei wird der stellvertretende folgenden wesentlichen Gesichtspunkten: Geschäftsführer nur im Falle der Verhinderung des Geschäftsführers tätig. Aufgaben der Kreisverbände, Beim Geschäftsführer ist das Grundsatzreferat angesiedelt, dessen primäre Durchführung von Kreisverbandsversammlungen, Aufgabe, neben weiteren Fachaufgaben, die Verantwortlichkeit für die Durchführung von Anhörungsverfahren und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes ist. Beim stellvertretenden Buch- und Kassenführung. Geschäftsführer ist das Hauptreferat angekoppelt, dessen primäre Aufgabe, neben weiteren Fachaufgaben, in der internen Organisation und Personal- Die Richtlinie zur Arbeit der Kreisverbände ist als Anlage beigefügt. führung für die Geschäftsstelle besteht. Seminare und Foren Neben Grund- und Hauptreferat bestehen sieben Fachreferate, wobei drei Der SSG hat im Berichtszeitraum verschiedene Seminare, Foren und Work- dem Geschäftsführer und die anderen vier dem stellvertretenden Geschäfts- shops angeboten, die sich mit folgenden kommunalpolitischen Themen aus- führer zugeordnet sind. einandergesetzt haben:

Die derzeitige Organisationsstruktur der Geschäftsstelle kann dem Organi- Doppik-Workshops mit verschiedenen Schwerpunktthemen gramm der Geschäftsstelle in der Anlage entnommen werden. Umsatzsteuerpflicht der öffentlichen Hand Einführung in das Nebentätigkeitsrecht und das Recht der öffentlichen Verbandszeitschrift »Sachsenlandkurier« Ehrenämter Die Verbandszeitschrift des SSG – der »Sachsenlandkurier« – ist ein wich- reichsbürger und Selbstverwalter – Reaktionen in meinem persönlichen tiges verbandspolitisches Medium, welches Raum für die Aufarbeitung von Arbeitsalltag aktuellen Fachthemen bietet. Der »Sachsenlandkurier« wird von unseren Bauvergaben rechtssicher gestalten – Rückforderung von Fördermitteln Mitgliedern zur Information und Aufarbeitung von Fachthemen sehr vermeiden geschätzt. Der »Sachsenlandkurier« wird neben der Papierform zusätzlich Aktuelle Fragen zur Straßenentwässerung – Ortsdurchfahrtenrichtli- auch elektronisch als PDF-Datei zur Verfügung gestellt und erscheint derzeit nien, Kostenbeteiligungsansprüche, aktuelle Rechtsprechung, Novellie- aller zwei Monate. rung des Sächsischen Straßengesetzes Umgang mit verwahrlosten Immobilien und Brachen SSG-Mitteilungen Informationsveranstaltung zum LKW-Kartell Den Mitgliedern des SSG werden aller 14 Tage elektronisch Mitgliederrund- schreiben zur Verfügung gestellt. Mit diesen werden sie kurz und prägnant Einzelberatungen, Teilnahme an über aktuelle kommunalpolitische und fachspezifische Themen informiert. Kreisverbandsversammlungen Heute erhalten neben den Verbandsmitgliedern auch die Landkreise, Land- Einen wesentlichen Teil der Arbeit der Geschäftsstelle nehmen auch die tagsabgeordnete und zahlreiche weitere Empfänger die SSG-Mitteilungen. Einzelberatungen unserer Mitglieder ein. Es erreichen den SSG täglich viele schriftliche und telefonische Anfragen aus Städten und Gemeinden. Durch Erfahrungsaustausch der Kreisverbandsvorsitzenden die Teilnahme an Kreisverbandssitzungen versucht die Geschäftsstelle Um den Informationsaustausch zwischen den Kreisverbandsvorsitzenden zu darüber hinaus, den direkten Kontakt zu ihren Mitgliedern zu halten und vor fördern, organisiert die Geschäftsstelle in regelmäßigen Abständen einen Ort aktuelle Probleme zu erörtern und zu diskutieren. Erfahrungsaustausch der Kreisverbandsvorsitzenden. Die Satzung des SSG ermächtigt den Landesvorstand, Richtlinien für die Arbeit der Kreisverbände 12 Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mitwirkung in den Gremien der Bundesverbände Zur Durchsetzung kommunaler Anliegen ist es wichtig, die Öffentlichkeit und sonstigen Institutionen und die Medien für aktuelle kommunalpolitische Themen und Probleme zu Auch mit den Bundesverbänden Deutscher Städte- und Gemeindebund sensibilisieren. (DStGB) und Deutscher Städtetag (DST) pflegt die Geschäftsstelle einen engen Kontakt. Die Mitglieder des SSG sind in den Gremien der Bundes- Die Geschäftsstelle veröffentlicht aus diesem Grund zu den wichtigsten verbände vertreten und können so Einfluss auf die Bundespolitik nehmen. Themen regelmäßig Pressemitteilungen, die meist gut in den Medien aufge- nommen werden. Darüber hinaus suchen die Vertreter von Funk, Fernsehen Die wichtigsten Gremien auf Bundesebene sind das Präsidium und der und Presse auch selbst das Gespräch mit der Geschäftsstelle oder werden in Hauptausschuss beim DST und beim DStGB. Die Vertreter/innen aus Sachsen Pressekonferenzen über aktuelle Probleme informiert. in den Fachausschüssen im DST und im DStGB sind in den Anlagen darge- stellt. Zusammenarbeit mit der Sächsischen Staatsregierung, den Ministerien und Gemeinsame Reise von Mitgliedern des dem Sächsischen Landtag Präsidiums und der Landrätekonferenz sowie des In Artikel 84 Abs. 2 der Sächsischen Verfassung ist festgeschrieben, dass der Lenkungsgremiums Europabüro nach Brüssel SSG als Interessensvertretung bei kommunalrelevanten Gesetzentwürfen Am 17. und 18. Oktober 2017 reisten Mitglieder des Präsidiums des SSG, und bei Entwürfen von Rechtsverordnungen zu hören ist. Es ist bedauerlich, der Landrätekonferenz des SLKT sowie des Lenkungsgremiums Europabüro dass unsere Forderung nach Abschluss einer Konsultationsvereinbarung, in gemeinsam nach Brüssel, um Gespräche mit Vertretern verschiedener EU- der geregelt ist, welche Schritte die Landesregierung einhalten muss, um Institutionen zu aktuellen politischen Fragestellungen zu führen. das Konnexitätsprinzip nach Art. 85 Abs. 2 der Sächsischen Verfassung zu wahren, bislang nicht aufgegriffen worden ist. Das erste Gespräch der kommunalen Vertreter fand im Kommissionsgebäude mit Herrn Direktor Matthias Oel zum Thema »Herausforderungen der EU- Seit der Neubildung der Sächsischen Staatsregierung im Herbst 2017 gibt Migrationspolitik« statt. Herr Oel ist Direktor für Migration, Mobilität und es verschiedene Ansätze, die Kommunen stärker in politische Prozesse und Innovation in der Generaldirektion Migration und Innere Angelegenheiten kommunalrelevante Entscheidungen einzubinden. Positiv hervorzuheben der EU-Kommission. sind beispielsweise die Umsetzung des Pauschalengesetzes und des Schul- hausbauprogramms des Bundes. In beiden Verfahren wurden die Vorschläge Am Abend des ersten Tages fand ein gesetztes Abendessen mit den säch- des SSG weitestgehend aufgegriffen und im Verfahren umgesetzt. sischen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Herrn Kommissar Oettinger, Herrn Staatsminister a. D. Dr. Jaeckel und Herrn Staatsminister Auch die intensive Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsstelle und den Schmidt statt. Sächsischen Staatsministerien und dem Sächsischen Landtag konnte im Berichtszeitraum fortgeführt werden. Insbesondere bei kommunalrelevanten Der Präsident des SSG, Herr Oberbürgermeister Stefan Skora, eröffnete mit Gesetz- und Verordnungsentwürfen wird der SSG meist frühzeitig in die Ver- einem Grußwort den Abend und drückte sein Bedauern darüber aus, dass fahren einbezogen. Dadurch kann die Akzeptanz von Neuregelungen vor Ort sich so viele Menschen von der EU abwenden, da ihnen Europa zu abstrakt erheblich erhöht werden. Darüber hinaus bestehen verschiedene Kontakte erscheint. Er betonte, dass genau dort angesetzt werden muss, um nach zu sächsischen Landtagsabgeordneten, in die Ausschüsse und Fraktionen Lösungen für die europäische Krise zu suchen. hinein, die dazu beitragen, dass die kommunalen Interessen sachgerecht vertreten werden. Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag 13

europäischen Handelspartner und Nachbarn. Ein starker Rückgang der Fonds könnte in Sachsen bereits Erreichtes gefährden.

Herr Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal, stellte seine Vorstellungen zur Aufstellung des neuen EU-Haushaltes vor. Durch den Wegfall des Nettozahlers Großbritannien und das Aufkommen neuer EU-Aufgaben (beispielsweise im Bereich von Sicherheit, Terrorbe- kämpfung und Migration) würde der bestehende Finanzrahmen nicht mehr ausreichen. Einsparungen und die Konzentration der Mittel auf besondere EU-Aufgaben seien daher notwendig. Zu diesen neuen Aufgaben zählt aus seiner Sicht auch die engere Zusammenarbeit beim Thema Verteidigung.

Grußwort des Präsidenten, Oberbürgermeister Skora

Rede von Kommissar Oettinger

Bei der EU-Förderung sollen Maßnahmen mit hohem europäischen Mehr- wert stark unterstützt werden und jene mit geringem Mehrwert keine EU-Fördermittel mehr erhalten. EU-Förderung soll zukünftig nur noch zusätzlich und ergänzend für jene Maßnahmen erfolgen, die national nicht leistbar sind oder Größenvorteile haben oder eine Breitenwirkung Statement der Vizepräsidentin, Oberbürgermeisterin Ludwig entfalten können. Dabei geht es etwa um grenzübergreifende Programme, länder­­übergreifende Infrastrukturprojekte, Investitionen zur makro- Die Vizepräsidentin des SSG, Frau Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, ökonomischen Stabilität oder zur Kontrolle der südlichen und östlichen sprach die Erwartung aus, dass in der neuen Förderperiode die Förder- ­Außengrenzen. verfahren deutlich vereinfacht und vom Beihilferecht entkoppelt werden. Am zweiten Tag der Brüsselreise fand neben einer Sitzung des Präsidiums Herr Dr. Fritz Jaeckel, Staatsminister a. D., betonte, dass die künftige EU- des SSG noch ein Gespräch in der Ständigen Vertretung der Bundesrepub- Förderung nach den regionalen Bedürfnissen ausdifferenziert werden lik Deutschland mit Herrn Ralph Müller, Leiter der Abteilung Finanzen bei muss. Diese müsse ein Förderangebot auch für die stärker entwickelten der Ständigen Vertretung, statt. In dem Gespräch stellte Herr Müller die Regionen einschließen und die dort weiterhin bestehenden Herausfor- Position des Bundes zur zukünftigen Ausrichtung der EU-Förderung dar. derungen ebenso berücksichtigen, wie ihre Lokomotivfunktion für ihre Die Bundesregierung sieht Kürzungspotential sowohl bei den Struktur- und 14 Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag

Investitionsfonds als auch bei der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), da nicht alle Mitgliedstaaten in der Lage sind, alle ihnen zugewiesenen För- dergelder effizient einzusetzen. Die kommunalen Vertreter wiesen auf die Bedeutung der EU-Förderung für die sächsischen Kommunen hin. Insbe- sondere der ländliche Raum brauche weiterhin eine Stabilisierung. Die Kommunen könnten einen Abbruch der Förderung nur schwer verkraften. Vielmehr benötigten sie zum Fortsetzen positiver Entwicklungen einen »Gleitflug« hin zu weniger Fördermitteln.

Auf der Brüsselreise der sächsischen kommunalen Verbände konnten ver- schiedene Gespräche zu aktuellen europapolitischen Themen mit unter- schiedlichen Akteuren in Brüssel geführt und gezielt die Interessen und Positionen der sächsischen Städte, Gemeinden und Landkreise eingebracht werden. Vertreter der kommunalen Verbände in der Ständigen Vertretung in Brüssel Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag 15

Positionspapier des Sächsischen Städte- und Gemeindetages zur Bevölkerungsentwicklung – Mehr als ein Zwischenschritt

Im Jahr 2016 machten mehrere Studien zur Bevölkerungsentwicklung und energieautarke Städte und Gemeinden und Ausbau der Energieinfra- deren Auswirkungen auch auf die Kommunen auf sich aufmerksam. Dazu struktur zählte zunächst die 6. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung des wohnungs- und Städtebau Statistischen Landesamtes. Ferner sorgte die Empirica-Studie »Schwarm- ländliche Entwicklung verhalten in Sachsen« für Aufsehen, da sie einen durchaus profunden Breitbandausbau Analyseteil mit ebenso bemerkenswert subjektiven Schlussfolgerungen Soziales koppelte. Dort hieß es beispielsweise, den »ausblutenden« ländlichen Entgelte für Wasser und Abwasser im ländlichen Raum Raum im Freistaat Sachsen einer »palliativ-medizinischen Behandlung« Schulnetzplanung zuzuführen und z. B. Straßen nicht mehr zu teeren, sondern nur noch zu kulturelle Angebote schottern. Beiden Untersuchungen waren indessen mehrere Trends zu ent- die sichere Kommune – freiwillige Feuerwehren nehmen. Die sächsische Bevölkerung schrumpft insgesamt langsamer als bisher prognostiziert, der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbe- Das »Thema Stadt-Umland-Beziehungen« fand auch Interesse, wurde völkerung steigt weiter und die Bevölkerung insbesondere der Kreisfreien jedoch wegen seiner Interdisziplinarität zurückgestellt. Städte Dresden und Leipzig wächst stärker, als in bisherigen Prognosen vorausberechnet. Zugleich wurde deutlich, dass es auch im ländlichen Nach der Befassung eines ersten Entwurfes durch den Arbeitskreis ländli- Raum Wachstumsstädte mit einem positiven Wanderungssaldo sowie cher Raum am 25. April 2017 beschäftigten sich im Mai und Juni 2017 alle Städte gibt, die auf die Bevölkerung des umliegenden ländlichen Raums vier Ausschüsse des SSG mit den Positionen, die jeweils in ihren Zustän- Anziehungskraft ausüben. digkeitsbereich fallen. Mit diesen Ergebnissen beschäftigte sich das Prä- sidium am 23. August 2017 und gab eine Beschlussempfehlung an den Diese verschiedenen Studien nahm der Landesvorstand zum Anlass, am Landesvorstand ab, der dieser im Wesentlichen mit der Beschlussfassung 23. September 2016 und am 31. März 2017 eine bereichsspezifische Fort- des Positionspapiers am 29. September 2017 folgte. schreibung des im Herbst 2012 beschlossenen umfassenden Zukunfts- papiers »Kommune 2020« zu beschließen. Mit Beschluss vom 31. März Das Positionspapier schrieb nach Diskussion in den Gremien einige wich- 2017 legte der Landesvorstand auch die Themen fest, wozu Positionen tige Leitlinien für den Sächsischen Städte- und Gemeindetag (SSG) fort. zu entwickeln, in den Gremien zu behandeln und ihm abschließend zur So entwickelte der Verband unter dem Punkt »Gemeindeverwaltung im Beschlussfassung vorzulegen waren. Dabei handelte es sich um die fol- ländlichen Raum« seine Position fort, indem er ausdrücklich dafür warb, genden Punkte: den Druck von kleinen Gemeinden zu nehmen, sich zu größeren Ein- heitsgemeinden zusammenzuschließen. Hintergrund waren die neueren Gemeindeverwaltungen im ländlichen Raum wissenschaftlichen Befunde, wonach kein unmittelbarer Zusammenhang Fachkräftegewinnung und Personalentwicklung der Kommunalverwal- zwischen einem Gemeindezusammenschluss zu einer größeren Einheits- tungen gemeinde und einer Stärkung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Auf- ehrenamtlich Tätige gabenerledigung besteht. Vielmehr kommen zunehmend auch negative Bündelung der kommunalen IT Folgen von Gemeindezusammenschlüssen zum Tragen, so die anfangs Finanzbedarf im Finanzausgleich recht geringe Identifikation der Einwohner mit dem neuen Gemeinwesen, zukunftsfähiger ÖPNV messbar z. B. an geringen Wahlbeteiligungen, oder die geringere Bereit- Fachkräftezuwanderung und Integration von Flüchtlingen in den schaft, eine ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben. Arbeitsmarkt 16 Aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag

Verbunden wurde diese Kurskorrektur für die Zukunft jedoch auch mit dem Ausstattung von Zentren« und »Kinderbetreuung (U6)« untergliederten Aufruf, über kommunale Zusammenarbeit eine Stärkung der Verwaltungs- Fassung wieder aufgenommen wurde. Auch zu anderen Punkten gab es im kraft zu bewirken, um den Menschen im ländlichen Raum eine ähnliche Laufe der verbandsinternen Beratungen diverse Änderungen. Die abschlie- Qualität an Verwaltungsdienstleistungen und Leistungen der öffentlichen ßend vom Landesvorstand am 29. September 2017 beschlossene Fassung Daseinsvorsorge zu bieten, wie in den städtischen Zentren. Diese Sicht- kann auf der Internetseite des SSG (www.ssg-sachsen.de) unter »Positi- weise, den Fokus weg von Gemeindezusammenschlüssen und hin auf eine onspapiere« aufgerufen werden. stärkere interkommunale Zusammenarbeit zu legen, übernahm im Übrigen auch der vom Landtag neu gewählte Ministerpräsident in seiner Regie- Bei dem Positionspapier handelt es sich nicht nur um eine recht moderne rungserklärung am 31. Januar 2018. Fortschreibung der Verbandspositionen des SSG, sondern auch um wich- tiges Ausgangsmaterial für die weiteren strategischen Überlegungen des In den Diskussionen zu anderen Punkten wurden durchaus auch die Verbandes. Am 23. März 2018 beschloss der Landesvorstand, die Arbeiten unterschiedlichen Positionen der Verbandsmitglieder des SSG sichtbar. So an einer »Kommunalen Agenda 2030«, so der Arbeitstitel, aufzunehmen. sprach sich der Finanz- und Organisationsausschuss des SSG dafür aus, das Dabei sollen die Herausforderungen kommunaler Selbstverwaltung, die Thema Finanzbedarf im Finanzausgleich komplett aus dem Positionspapier die Kommunen auch im kommenden Jahrzehnt beschäftigen werden, her- herauszunehmen. Das Präsidium trug diesen Schritt indessen nicht mit, ausgearbeitet und Lösungsvorschläge entworfen werden. Die Arbeiten an sondern trug dafür Sorge, dass der Abschnitt Kommunalfinanzen in einer dieser kommunalen Agenda werden voraussichtlich im Jahr 2019, noch vor fortentwickelten, nämlich in zwei Absätze mit den Themen »finanzielle den Kommunalwahlen Ende Mai, abgeschlossen. Europa 18 Europa

Das Europabüro der sächsischen Kommunen: Informationspunkt und Interessensvertretung in Brüssel

Einerseits sind es die Städte und Gemeinden, die einen Großteil der Wichtigste Stellungnahmen des europäischen Gesetzgebung, der Standards und Normen vor Ort umset- Europabüros in 2017/2018 zen müssen. Anderseits sind es auch die Städte und Gemeinden, die von Die Zukunft der Kohäsionspolitik dominierte 2017 die Diskussionen in europäischen Förderprogrammen profitieren und ihre Stadt- und Regio- Brüssel. Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) brachte sich mit nalentwicklung damit voranbringen. Daher sollten es auch die Kommunen einem sächsischen Positionspapier gemeinsam mit dem Sächsischen Land- sein, die sich bei der Erarbeitung der technischen und sozialen Standards kreistag (SLKT) darin ein, u. a. mit Forderungen nach Berücksichtigung und bei der Ausgestaltung der europäischen Förderinstrumente direkt in demographischer Herausforderungen, Stärkung von Grenzregionen oder Brüssel einbringen. Unterstützung für den Wandel in der Lausitz. Sorge bereitete Ende 2017 der Vorschlag der EU-Kommission zur Überarbeitung der Richtlinie über Das Europabüro und sein Netzwerk die Energieeffizienz von Gebäuden. Vorgesehen war eine Ausweitung der Das Europabüro der sächsischen Kommunen ist seit 2001 in Brüssel aktiv jährlichen Sanierungspflicht von 3 % des Gebäudebestandes auch auf und dies in intensiver Kooperation mit den Europabüros der bayerischen kommunale Gebäude. Dies konnte durch intensive Lobbyarbeit verhindert und der baden-württembergischen Kommunen. Als Bürogemeinschaft mit werden. Zu den Vorschlägen zur Novellierung der Trinkwasserrichtlinie im fünf Referentinnen und Referenten gelingt es so, die Fülle der kommunal- Frühjahr 2018 positionierte sich das Europabüro auch. Insbesondere die relevanten Themen in Brüssel im Auge zu behalten, darüber die Trägerver- weiteren Berichtspflichten für Wasserversorger wurden in der Stellung- bände und die Mitgliedskommunen zu informieren und insbesondere auf nahme abgelehnt. laufende Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen. Interessenvertretung durch Fachveranstaltungen Das Netzwerk des Europabüros spannt sich in Brüssel zuallererst zu den Die Bürogemeinschaft der Europabüros der bayerischen, baden-württem- kommunalen Spitzenverbänden des Bundes und zum Sachsen-Verbin- bergischen und sächsischen Kommunen nutzt zielgerichtete Fachveran- dungsbüro. Durch die Mitarbeit in thematischen Arbeitsgruppen sowohl staltungen, um auf kommunale Positionen aufmerksam zu machen. Ende des kommunalen Dachverbands Rat der Gemeinden und Regionen Europas 2016 wurde mit Kommissionsvertretern und EU-Abgeordneten über die (RGRE) als auch der deutschen Landesvertretungen können viele Infor- neuesten Entwicklungen im EU-Beihilferecht diskutiert. Das zweite Mobili- mationen gesammelt und kommunale Positionen gestreut werden. Strate- tätspaket der EU-Kommission war im Mai 2018 Anlass für eine Fachveran- gisch wichtig für die Beeinflussung von EU-Entscheidungen sind vor allem staltung, u. a. zum Thema Beschaffung sauberer Fahrzeuge. die Zusammenarbeit mit den Büros der deutschen EU-Parlamentarier und die Kontaktpflege zu Mitarbeitern der EU-Kommission. Eine besonders praxisnahe Interessensvertretung wurde im Mai 2018 durch eine Brüssel-Fachreise von insgesamt 48 LEADER-Regionalmanagern aus Wichtige Informationsquelle für sächsische Anliegen sind für das Europabüro Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen erreicht. Kern der Reise war ein die EU-Koordinatoren der Städte, Gemeinden und Landkreise. Vor diesem Hin- Workshop mit der Arbeitsebene der Generaldirektion Landwirtschaft und tergrund arbeitet auch der von den beiden kommunalen sächsischen Landes- Regionalentwicklung sowie zahlreichen Assistenten von EU-Abgeordne- verbänden gegründete »Arbeitskreis Europa«. In den zweimal jährlich statt- ten. Darin konnten die Erfahrungen und Forderungen der Praktiker direkt findenden Sitzungen werden aktuelle europapolitische Themen diskutiert und an die Entscheidungsträger für die nächste LEADER-Förderperiode heran- beraten. Der Austausch untereinander und die Themenbreite wurden in den getragen werden. letzten zwei Jahren ausgebaut. Darüber hinaus frischte das Europabüro die Kontakte zu sächsischen Partnern, wie den Europe Direct Informationszent- ren, den Euroregionen und insbesondere den Landesministerien, auf. Europa 19

Die Zukunft der EU-Kohäsionspolitik: viel Einsatz für den Erhalt der Strukturförderung für sächsische Kommunen

Das Positionspapier von SSG und Veranstaltung zum Mehrjährigen SLKT zur Kohäsionspolitik Finanzrahmen in Brüssel Im Frühjahr 2017 wurde das Positionspapier der sächsischen Kommunen Im Mai 2018 legte die EU-Kommission einen Vorschlag für den Mehrjäh- zur Zukunft der Kohäsionspolitik nach 2020 von den Verbandsgremien rigen Finanzrahmen (MFR) für den Zeitraum 2021 bis 2027 vor. Dieser verabschiedet. Hauptforderung der sächsischen Kommunen war die Fort- zukünftige Haushaltsrahmen muss sowohl die finanziellen Auswirkungen setzung der Struktur- und Investitionsförderung in allen Regionen Europas. des EU-Austritts Großbritanniens bewältigen als auch neue Aufgaben im Sächsische Besonderheiten wie die Grenzlage, der Strukturwandel in den Bereich Migration und Sicherheit finanzieren helfen. Die EU-Kommission Bergbaugebieten und demographische Herausforderungen sollten zukünf- sah sich daher gezwungen, von den Mitgliedstaaten höhere Beitragszah- tig in der Förderung berücksichtigt werden. Insgesamt wurden folgende lungen zu fordern, neue Eigenmittelquellen vorzuschlagen und auch Kür- acht Forderungen – hier verkürzt auf wenige Schlagworte – von den zungen in den beiden größten Haushaltsposten – der Agrarpolitik und der beiden sächsischen Kommunalverbänden zur Kohäsionspolitik vertreten: Kohäsionspolitik – anzukündigen.

1. alle Regionen fördern Der Vorschlag sieht eine Reduzierung und Zusammenlegung von EU-För- 2. demographische Herausforderungen berücksichtigen derprogrammen und eine neue Verordnung mit gemeinsamen Bestimmun- 3. Strukturbrüche gestalten gen für Programme der geteilten Mittelverantwortung, u. a. dem Euro- 4. grenzüberschreitende Zusammenarbeit ausbauen päischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Europäischen 5. Integration von Flüchtlingen zusätzlich fördern Sozialfonds Plus (ESF+), vor. Die Hauptforderung der Kommunen, weiterhin 6. Förderverfahren einfacher und sicherer gestalten alle europäischen Regionen zu fördern, wurde vonseiten der Kommission 7. Zuschussförderung beibehalten erfüllt. Für die beiden Fonds EFRE und ESF+ schlug die EU-Kommission 8. Gestaltungsspielräume der Kommunen erweitern jedoch ein neues System der Mittelverteilung auf die Regionen vor. Die drei Kategorien von Regionen – weniger entwickelte, Übergangs- und stärker Der Austausch zu diesen Positionen erfolgte v. a. während der Brüssel- entwickelte Region – sollen beibehalten, jedoch deren Kategoriegrenzen Reise der Spitzen des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) und leicht verschoben werden. Damit sollen zukünftig als Übergangsregionen des Sächsischen Landkreistages (SLKT) im Herbst 2017. Dabei wurde mit nun auch jene Regionen gezählt werden, die bis zu 100 % des EU-Durch- den sächsischen EU-Parlamentariern, der Sächsischen Staatskanzlei und schnitts des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaften. Damit könnten EU-Haushaltskommissar Günther H. Oettinger über die kommunalen zumindest die sächsischen Regionen Chemnitz und Dresden, je nach Bedarfe europäischer Förderung diskutiert. Basisjahr und statistischer Auswirkung des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU, in der kommenden Förderperiode weiterhin in dieser Kategorie Zudem schloss sich das Europabüro der sächsischen Kommunen im Namen bleiben. Bei der Mittelzuteilung sollen neben dem BIP zukünftig auch Fak- seiner beiden Trägerverbände der sogenannten Kohäsionsallianz an. Durch toren wie Arbeitslosigkeit, Bildungsabschlüsse und die Nettozuwanderung den Beitritt zu dieser Allianz, die vom Europäischen Ausschuss der Regi- aus Drittstaaten seit 2013 gezählt und gewichtet werden. onen (AdR) ins Leben gerufen wurde, zeigten die sächsischen Kommunal- verbände ihr Zusammenstehen mit vielen anderen Kommunen und Regio- Am 28. Juni 2018 veranstaltete die Bürogemeinschaft der bayerischen, nen in ganz Europa. baden-württembergischen und sächsischen Kommunen eine Diskussion zur Zukunft des MFR. Ein Vertreter der Generaldirektion Budget der EU- Kommission stellte dabei den Haushaltsentwurf vor. Zahlreiche weitere Kommissionsvertreter skizzierten das neue System der zukünftigen the- matischen EU-Förderprogramme, die kommunale Relevanz haben. In drei 20 Europa

thematischen Diskussionsrunden reagierten die Vertreter der kommunalen Positionen zum neuen EU-Fördersystem Verbände darauf. Unter den Gästen waren auch Vertreter der relevanten Im Nachgang zur Veranstaltung verfasste das sächsische Europabüro ein Bundes- und Landesministerien. Herr Landrat Lange brachte stellvertre- Positionspapier mit kommunalen Forderungen zu den Programmvorschlä- tend für den SSG und SLKT die sächsische Sichtweise in die Diskussion ein. gen, um diese in die Haushaltsverhandlungen zwischen EU-Kommission, Insgesamt konnten während der Veranstaltung die Positionen der südost- EU-Parlament und Europäischem Rat einbringen zu können. Die kommu- deutschen Kommunen bei der Strukturförderung wirksam vermittelt und nalen Forderungen richten sich insbesondere auf die Beibehaltung der Argumente für die weitere Interessenvertretung gesammelt werden. bisherigen Höhe der EU-Kofinanzierungssätze, auf die Vereinfachung der Fördermittelverwaltung und die Stärkung der Einbindung der kommunalen Ebene bei der Programmgestaltung. Allgemeine Verwaltung 22 Allgemeine Verwaltung

Umgang mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern – Bürger Absurdistans beschäftigen auch den SSG

Lange vor den tödlichen Schüssen auf einen Polizeibeamten, die immerhin Reichsbürgerargumentationen vorgeführt werden und Reichsbürger dies in für eine bundesweit verstärkte Aufmerksamkeit für das Auftreten von Reichs- ihren Kreisen als Erfolg feiern. Reichsbürgern ist gemeinsam, dass sie mit bürgern sorgten, hatten die Städte und Gemeinden mit dieser besonderen einer historisch-fiktionalen Gegenerzählung behaupten, dass das Deutsche Gruppe von Mitbürgern zu tun. Dies führte dazu, dass das Thema »Reichs- Reich fortbestehe, nicht handlungsfähig sei, nach der Kapitulation des Deut- bürger und Selbstverwalter« auch einen festen Platz in der Beratungspraxis schen Reichs am 7./8. Mai 1945 kein Friedensvertrag mit den damaligen des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) bekam und der Verband Alliierten abgeschlossen worden und damit Deutschland nach wie vor als im Jahr 2017 ergänzende Fortbildungen für kommunale Bedienstete anbot. besetztes Land anzusehen sei. Die Bundesrepublik hingegen wird als ent- Ergänzend deswegen, da das »Forum starke Demokratie«, eine Arbeitsge- weder unwirksam entstanden oder spätestens als im Zuge der Wiederverei- meinschaft des Sächsischen Innenministeriums, des Landesamtes für Ver- nigung 1990 untergegangen angesehen. Nach diesen »Maßgaben« trennt fassungsschutz, der Landeszentrale für politische Bildung und der beiden sich indessen auch bei Reichsbürgern die Spreu von der Spreu. Die einen kommunalen Landesverbände, eine Fortbildungsreihe zu diesem Thema ab sehen sich als autonome Wesen, die nach freiem Willen entscheiden wollen, dem 19. Januar 2017 anbot. Dabei wurden die Teilnehmer aus den Bereichen ob sie Behörden oder Bescheide anerkennen oder nicht. Ganz praktisch aus Justiz, Staatsanwaltschaften und Kommunen umfassend über das Auftreten Sicht eines solchen »Selbstverwalters«, ob er nun einerseits – natürlich – von Reichsbürgern im Freistaat Sachsen, über psychologische, haftungs- SGB II-Leistungen bezieht, aber andererseits belastende Verwaltungsakte rechtliche und strafrechtliche Aspekte informiert. nicht akzeptiert. Sogenannte »Germaniten« wiederum reklamieren für sich und ihr privates Grundstück Eigenstaatlichkeit und Exterritorialität und Etwas zu kurz kam indessen die kommunale Bedienstete ebenfalls interes- stellen einander gern Diplomatenausweise aus. Eine dritte Gruppe von sierende Fragestellung, wie mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern im kon- Reichsbürgern, gewissermaßen die »Besetzten«, sieht Deutschland mangels kreten Verwaltungsverfahren umzugehen ist. In diese Lücke stieß der SSG Friedensvertrag im Kriegszustand und gibt sich insbesondere dadurch den mit zunächst zwei eintägigen Fortbildungsveranstaltungen im Mai 2017, die Behörden zu erkennen, dass sie die Haager Landkriegsordnung auch auf das in Kooperation mit dem Dresdener Institut B3, Institut für Beratung, Beglei- Verhältnis zwischen Bürger und Behörde anwenden will. So werden behörd- tung und Bildung e. V. durchgeführt wurden. Dabei wurden ganz spezifische liche Bescheide über z. B. Gebühren oder Anschlussbeiträge gern einmal als Fragestellungen z. B. vom Verwaltungskostenrecht, über das Melde- und Plünderung bezeichnet, worauf – natürlich – die Haager Landkriegsordnung Passwesen bis zur sog. »Malta-Masche« von Reichsbürgern ebenso behan- die Todesstrafe vorsehe. Die »Zivilrechtler« wiederum halten die Bundesre- delt, wie präventive verwaltungsorganisatorische Maßnahmen. Darüber publik mangels öffentlichen Rechts für eine GmbH und sehen wahlweise in hinaus wurden Vorträge in SSG-Kreisverbänden gehalten sowie spezielle der Bundeskanzlerin oder im Bundespräsidenten den Geschäftsführer der Fortbildungen anboten, so z. B. für den Fachverband der Kommunalkas- »BRD-GmbH«. In der Logik dieses Denkens stellt dann selbstverständlich der senverwalter, dessen Mitglieder sich am 2. November 2017 beim SSG zum Bürgermeister den Geschäftsführer der »Gemeinde-GmbH« dar. Thema »Reichsbürger und Selbstverwalter« schulen ließen. So absurd diese Behauptungen anmuten, so renitent und die Verfahren Bei Durchführung der Fortbildungsveranstaltungen wie auch in der Ein- teils blockierend können Reichsbürger im Verwaltungsverfahren auftreten. zelberatung wurde deutlich, dass gute Kenntnisse und Informationen der Hierbei fruchtet insbesondere Konsequenz, das Nichteinlassen auf Reichs- Bürgermeister und Verwaltungsbediensteten entscheidend für den richtigen bürger-Argumentationen, Gelassenheit sowie unaufgeregte Gleichbehand- Umgang mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern sind. lung mit anderen Einwohnern, auch wenn dies schwerfällt. Bedienstete mit Außenkontakten, z. B. in der Vollstreckung, in Bürgerämtern oder auf Mel- So ist es wichtig, einen Reichsbürger oder Selbstverwalter als solchen zu destellen bedürfen der besonderen Schulung, jedoch auch der unbedingten erkennen. Auch von sächsischen Gemeindebediensteten sind bereits Tele- Rückendeckung ihrer Vorgesetzten. fonmitschnitte im Internet gelandet, worin nichtsahnende Bedienstete mit Allgemeine Verwaltung 23

Eine Sprache, die Reichsbürger fast immer verstehen, ist die des Bußgel- Vergleich z. B. zu ihren bayerischen Kollegen besonders häufig dazu neigen, des. Beispielsweise muss es sich keine Gemeindeverwaltung bieten lassen, Strafverfahren gegen Reichsbürger einzustellen. Auch an dieser Stelle gilt wenn Reichsbürger ihren Personalausweis mit der Begründung, sie seien es noch manches zu tun, wenn es der Freistaat damit ernst meint, gegen- »kein Personal der Bundesrepublik Deutschland GmbH«, bei der Gemein- über Reichsbürgern keine Toleranz zu zeigen. Denn so absurd oder drollig deverwaltung abgeben und dann nur noch im Besitz ihres »Reichsbürger- manches Reichsbürger-Argument auch wirken mag, zumindest ein Teil dieser Personenausweises« sind. Eines Phantasiedokumentes nebenbei bemerkt, Personen sind nicht bloß Papierterroristen, sondern können auch gefähr- das sich Reichsbürger einander verkaufen und dessen »Gebühren« sogar lich sein. Nicht von ungefähr bemüht sich der Freistaat zusammen mit den höher liegen können als die des amtlichen Personalausweises. Kann sich der unteren Waffenbehörden seit geraumer Zeit, diesen erteilte waffenrechtliche Reichsbürger mangels Personalausweises oder Reisepasses nicht ausweisen, Erlaubnisse wieder zu entziehen. Darüber hinaus bleibt zu hoffen, dass Bund wird ein Bußgeldtatbestand aus dem Personalausweisgesetz verwirklicht und Länder diesem Spuk bald und nachhaltig ein Ende setzen. mit der Folge, dass ein Bußgeld zu erheben ist. Die konsequente Verfol- gung von Bußgeldtatbeständen und das ebenso konsequente Anzeigen von Bis dahin wird der Umgang mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern die Straftaten, insbesondere bei den Staatsanwaltschaften, kann Reichsbürgern Städte und Gemeinden und damit den SSG leider weiter beschäftigen. Die wirksam begegnen. Obschon hinzuzufügen ist, dass die sächsischen Kom- Geschäftsstelle wird auch in Zukunft bei Bedarf Einzelberatungen sowie ent- munen hier eine hohe Frustrationstoleranz aufbringen müssen, da gerade sprechende Fortbildungsveranstaltungen anbieten. die sächsischen Staatsanwaltschaften aus Sicht vieler Praktiker leider und im 24 Allgemeine Verwaltung

Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung – Bürokratiemonster oder Fortentwicklung bestehenden Datenschutzrechts?

Als im Jahr 2011 die Pläne der EU-Kommission zur Überleitung der seiner- ergeben sich etliche Öffnungsklauseln, die auszufüllen die nationalen zeit bestehenden Datenschutzrichtlinie in eine Datenschutz-Grundverord- Gesetzgeber befugt sind. nung mit umfassendem Geltungsanspruch bekannt wurden, war es in der Bundesrepublik insbesondere der Bundesrat, der hiergegen Widerstand Nach Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfes kam das SMI auf die leistete. Er äußerte wiederholt seine Zweifel, ob eine verbindliche Vollrege- Anregung des SSG zurück und erarbeitete in Abstimmung mit dem Säch- lung des Datenschutzes durch Verordnung im öffentlichen und im nichtöf- sischen Datenschutzbeauftragten und den beiden kommunalen Landes- fentlichen Bereich auf europäischer Ebene überhaupt erforderlich ist. Diese verbänden ein Informationsportal, das letztlich im Dezember 2017 unter Bedenken führten zu einer vom Bundesrat im Jahr 2012 beschlossenen der Internetadresse www.datenschutzrecht.sachsen.de ans Netz ging. Die Subsidiaritätsrüge, einem Instrument auf europäischer Ebene, wenn nati- Geschäftsstelle informierte umgehend über dieses Informationsportal und onale Parlamente vom Regelungsbedürfnis auf europäischer Ebene nicht wies in diesem Zusammenhang nochmals auf die verbindliche Umsetzung überzeugt sind. Den Einwänden des Bundesrates schloss sich auch der des neuen Datenschutzrechtes auch durch die sächsischen Kommunen als Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) in einer Stellungnahme an den öffentliche Stellen ab dem 25. Mai 2018 hin. Mit dem Informationsportal die kommunalen Meinungen bündelnden Deutschen Städte- und Gemein- ist dem SMI dankenswerterweise ein Angebot gelungen, das im bundes- debund an. Allein die Bedenken aus der Bundesrepublik und wenigen weiten Vergleich seinesgleichen suchte. Denn hier ist der Handlungsbedarf anderen Mitgliedstaaten der EU konnten die Kommission und das Euro- in klar formulierten Schritten dargestellt; waren Checklisten und wichtige päische Parlament nicht zum Einlenken bewegen. Von der Öffentlichkeit Muster von Anfang an eingestellt. Das Informationsportal ist zudem darauf weitgehend unbemerkt wurde eine Grundverordnung vom Europäischen angelegt, Zug um Zug um weitere Informationen und Muster ergänzt zu Parlament und vom Rat der Europäischen Union beschlossen und am werden. Hinzu kamen im Laufe der Zeit auch Informationen auf der Inter- 4. Mai 2016 im Amtsblatt der Europäischen Union verkündet. netseite des Sächsischen Datenschutzbeauftragten (www.saechsdsb.de), die ebenfalls teils sehr genau den Handlungsbedarf zur Umsetzung der Der beschlossenen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) ist eine DS-GVO für öffentliche Stellen darstellten. deutsche Handschrift und Anlehnung an das bisher in Bund und Ländern geltende Datenschutzrecht zu entnehmen. Dennoch bestehen diverse Im Anhörungsverfahren zum Sächsischen Datenschutzdurchführungsge- Unterschiede, die die Geschäftsführung im Januar 2017 bewogen, auf den setz, einem handwerklich vom SMI ebenfalls gut gemachten Gesetz und damaligen Amtschef und Staatssekretär im Staatsministerium des Innern zu dem – wohl auch aus diesem Grund – der Geschäftsstelle kaum Hin- (SMI) zuzugehen und Unterstützung einzufordern. Denn es war klar, dass weise aus dem Mitgliederbereich zugingen, wies der SSG nochmals darauf auch die sächsischen Kommunen bei der Umsetzung des neuen Daten- hin, dass die Städte und Gemeinden eine gewisse Umstellungszeit auf das schutzrechts Hilfestellung benötigen würden und es weitgehend vermie- neue Datenschutzrecht brauchen werden und hierbei auch weiterer Unter- den werden sollte, dass zumindest bei grundständigen Fragen in den ein- stützungsbedarf im Hinblick auf Muster, Erläuterungen oder Checklisten zelnen Kommunen das sprichwörtliche Rad jeweils neu erfunden wird. Das besteht. Die Beschlussfassung des Sächsischen Datenschutzdurchfüh- nach Abgrenzung der Geschäftsbereiche der sächsischen Staatsministerien rungsgesetzes zog sich indessen hin, weshalb dieses für den öffentlichen für das Datenschutzrecht zuständige SMI zeigte sich für die Anregung des Bereich wichtige Gesetz erst am 24. Mai 2018 im Sächsischen Gesetz- und SSG offen, stellte jedoch die Erarbeitung von Hinweisen und Handlungs- Verordnungsblatt veröffentlicht wurde und damit am letztmöglichen Tag, anleitungen zunächst zurück, da die datenschutzrechtlichen Kapazitäten um am 25. Mai 2018 mit dem Wirksamwerden der DS-GVO in Kraft treten des Hauses mit der Erarbeitung eines Entwurfes eines Sächsischen Daten- zu können. schutzdurchführungsgesetzes gebunden waren. Denn aus der DS-GVO Allgemeine Verwaltung 25

Damit wurde für alle sichtbar, dass nicht nur viele Kommunen sich in usw. aufzuhalten, bringen dann schnell das Fass zum Überlaufen. Auch ihrer Anpassung an die DS-GVO »Spitz auf Knopf« bewegten, sondern die Tatsache, dass »kleine Datenverarbeiter« die nahezu gleichen Pflich- auch der Gesetzgeber die Anpassungsfrist des Landesrechts in Bezug auf ten haben, wie weltweit agierende Unternehmen, sorgt für Unverständnis. die öffentlichen Stellen bis zum letzten Tag ausgereizt hatte. Neben der Da wirkt es nur als schwacher Trost, dass der Anpassungsbedarf in der internen Anpassung an die DS-GVO nahm die SSG-Geschäftsstelle in den Bundesrepublik noch vergleichsweise gering sein wird, da das deutsche Monaten rund um den 25. Mai 2018 ihre Aufgabe verstärkt war, in Kreis- Datenschutzrecht für die DS-GVO Pate stand. Die spannende wenngleich verbandsversammlungen, im Rechts-, Verfassungs- und Europaausschuss, wenig tröstende Frage ist, wie die französische, italienische oder polnische in Arbeitskreisen des SSG sowie in Einzelberatungen über die Grundzüge Partnergemeinde wohl mit den Segnungen des europäischen Datenschutz- des neuen Datenschutzrechts zu informieren und auf die bestehenden rechts umgehen wird. Informationsangebote hinzuweisen. Denn ob es nun um die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten, die Aufstellung oder Fortentwicklung von Mit den Problemen um das Wirksamwerden der DS-GVO wurde schnell Verzeichnissen der Verarbeitungstätigkeiten personenbezogener Daten, klar, dass nicht alle Kommunen zum 25. Mai 2018 ausreichend auf das die Anwendung des neuen Instruments der Datenschutzfolgeabschätzung neue Datenschutzrecht eingestellt sein werden. Zwar gab es einige Kom- die Anpassung der Auftragsverarbeitungsverhältnisse oder die Erfüllung munen, die sich frühzeitig durch interne Arbeitsgruppen und Organisa- der deutlich umfassenderen Betroffenenrechte geht, alle öffentlichen tionsentscheidungen für das neue Datenschutzrecht fitgemacht hatten. Stellen, einschließlich der Kommunen, haben hierbei Handlungsbedarf. Andere jedoch schienen erst rund um den 25. Mai 2018 darauf aufmerk- Dieser Handlungsbedarf erzeugte auch vielerorts großen Unmut, vom sam zu werden, dass sich im Datenschutzrecht etwas ändern wird. Schließ- »Bürokratiemonster« war schnell die Rede. Dieser Unmut ist zumindest lich sind manche Regelungen der DS-GVO nicht so klar und eindeutig, dass aus Sicht einer kleinen Gemeindeverwaltung nachvollziehbar. Gerade viele damit unproblematisch umgegangen werden kann. Dem Vernehmen nach kleine Kommunen mit ihrer sehr begrenzten Sach- und Personalausstat- gehen auch die Datenschutzbeauftragten der Länder davon aus, dass im tung haben alle Hände voll damit zu tun, das öffentliche Leben, Schulen, Hinblick auf die DS-GVO mit einer mehrjährigen Anpassungsphase gerech- Kitas, Straßen und öffentliche Verwaltungsdienstleistungen am Laufen net werden muss. Der SSG wird daher seinen Mitgliedern auch in diesem zu halten. Neue und als unverständlich wahrgenommene Pflichten, sich Bereich weiter als Vermittler von Informationen zur Verfügung stehen. z. B. mit internen datenschutzrechtlichen Verzeichnissen, Belehrungen Kommunal- und Wahlrecht/ Gemeindewirtschaft, Energie Kommunal- und Wahlrecht/Gemeindewirtschaft, Energie 27

Zweites Gesetz zur Fortentwicklung des Kommunalrechts – Landesvorstand des SSG beschließt ein »nein, so nicht« zum Anhörungsentwurf

Im Frühsommer 2017 ging dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag und Landkreise zu Integrationsbeauftragten, die Einsetzung von kommunalen (SSG) ein Gesetzentwurf mit der Bezeichnung »Gesetz zur praxisnahen Naturschutzbeiräten, die Neufassung der Stadtbezirksverfassung und die Stär- Fortentwicklung des Kommunalverfassungsrechts und anderer Gesetze« zur kung der Mitwirkungsmöglichkeiten der Gemeinde‐ und Kreisräte sowie der Anhörung zu, der in vielen Rathäusern für Ironie bis Enttäuschung sorgte. Einwohner an lokalen Entscheidungen verständigt. Denn es ergab sich aus dem Gesetzentwurf recht wenig, was das Selbstlob der »Praxisnähe« gerechtfertigt hätte. Neben – mangels Gesetzesbegrün- Die »Vorgaben« des Koalitionsvertrages sollten den SSG nicht daran hindern, dung – wenig nachvollziehbaren Änderungen der Ortschaftsverfassung und das teils paternalistische und wenig auf eine Stärkung der kommunalen Selbst- der Stadtbezirksverfassung wollte der Gesetzentwurf zahlreiche Probleme verwaltung beruhende Selbstverständnis des Gesetzentwurfes zu rügen. Auch lösen, die in der kommunalen Praxis weitgehend unbekannt waren. Leider auf den ersten Blick gut gemeinte Änderungsvorschläge des Regierungsent- hatten es die Entwurfsverfasser zuvor versäumt, den Handlungsbedarf und wurfs wurden von uns kritisch hinterfragt und gemeinsam mit den federfüh- die Lösungsansätze mit den davon betroffenen Kommunen zu konsultieren. renden Landtagsabgeordneten fortentwickelt. So wurde ein neuer § 47a in die Sächsische Gemeindeordnung (SächsGemO) eingefügt, wonach die Gemeinde Das Zustandekommen des Entwurfes und die Abwägung der mit dem bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendli- Gesetzentwurf verbundenen Vor- und Nachteile bewogen unseren Landes- chen berühren, diese in angemessener Weise beteiligen soll. Hierzu soll die vorstand, den Entwurf am 19. Juli 2017 in Gänze abzulehnen. Die ableh- Gemeinde geeignete Verfahren entwickeln und durchführen. Die noch im nende Stellungnahme des SSG, die dennoch eine Vielzahl von konstrukti- Regierungsentwurf enthaltenen Wörter, dass die von der Gemeinde zu ent- ven Änderungsvorschlägen enthielt, wurde bei der Beschlussfassung des wickelnden Verfahren über die in der SächsGem­ O vorgesehene Beteiligung Regierungsentwurfs Anfang August 2017 durch die Sächsische Staatsregie- der Einwohner hinausgehen sollen, wurden auf unsere Kritik hin dankens- rung praktisch nicht berücksichtigt. Dem Vernehmen nach hatten es sich werterweise im parlamentarischen Verfahren gestrichen. Denn es wäre keiner die beiden Regierungsfraktionen im Landtag vorbehalten, Änderungen am Kommune zu erklären gewesen, dass der Gesetzestext etwas verlangt, das Gesetzentwurf vorzunehmen. über den Gesetzestext hinausgehen soll. Im Hinblick auf die beschlossene Fassung bleibt zu hoffen, dass Rechtsaufsichtsbehörden und Verwaltungs- Während der parlamentarischen Beratungen zum Regierungsentwurf gab gerichte das weite Verständnis des Landtages teilen, wonach die Kommu- es neben der öffentlichen Sachverständigenanhörung des Innenausschusses nen frei in der Entscheidung sein sollen, in welchen konkreten, Kinder und am 29. September 2017 zahlreiche Gespräche zwischen Abgeordneten und Jugendliche betreffenden Projekten sie diese mit welcher Partizipationsform Vertretern der Städte und Gemeinden. Besonders diese Gespräche waren einbeziehen. Denn ob es nun z. B. ein Jugendparlament, eine Perspektiven- von Bedeutung, da sie an vielen Stellen erst für Verständnis der Belange werkstatt mit Kindern und Jugendlichen oder die Befragung im Wohnviertel auf beiden Seiten sorgten. Allein diese Kontakte kamen spät und hätten ist, wie der zu sanierende Spielplatz künftig aussehen soll, steht im Ermessen viel früher stattfinden müssen. Sie sorgten immerhin dafür, dass noch einige der Kommune. Wobei auch hier der fade Beigeschmack bleibt, ob es wirklich Vorschläge unseres Verbandes in den gemeinsamen Änderungsantrag der richtig ist, eine bestimmte Einwohnergruppe mit einer Beteiligungsvorschrift beiden Regierungsfraktionen aufgenommen wurden. in der ­SächsGemO und im Übrigen auch in der Sächsischen Landkreisord- nung zu bedenken. Denn was die einen als Fortschritt empfinden, werden In etlichen Punkten waren die Regierungsfraktionen freilich an den Koalitions- andere Einwohnergruppen, die ein derartiges Privileg noch nicht haben, als vertrag zwischen CDU und SPD für die sechste Legislaturperiode des Säch- demokratisches Defizit wahrnehmen. Auf der Strecke könnten die eigentlich sischen Landtages gebunden. So hatten sich die Regierungspartner bereits demokratisch legitimierten Gemeinderäte bleiben, die für das Treffen der durch Koalitionsvertrag auf eine Sollvorschrift zur Kinder- und Jugendbeteili- gemeindlichen Entscheidungen gewählt worden sind, jedoch zunehmend gung, auf die Umbenennung der Ausländerbeauftragten der Kreisfreien Städte von Minderheiteninteressen vertretenden Beiräten, Beauftragten und nun 28 Kommunal- und Wahlrecht/Gemeindewirtschaft, Energie

vielleicht auch Kinder- oder Jugendlichengremien eingehegt werden. Von dem Sachsen künftig gehen soll. Danach kehrt die ­SächsGemO zum Ursprungsge- mitschwingenden Misstrauensbeweis solcher Vorschriften gegen die Gemein- danken der Ortschaftsverfassung zurück, indem sie wieder an Gebietsänderun- deräte und Bürgermeister ganz abgesehen. gen angeknüpft. Die Kreisfreien Städte können auf die Stadtbezirksverfassung zurückgreifen, wenn sie eine zusätzliche Binnengliederung und Partizipations- Ein weiterer im Anhörungsverfahren umstrittener Punkt stellte die Vorschrift ebene einführen möchten. Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden erhal- zu den Qualifikationsanforderungen für den Fachbediensteten für das Finanz- ten eine längere Übergangsfrist bis längstens Ende 2024. Dort kann weiter wesen (§ 62 Abs. 2 Nr. 1 ­SächsGemO) dar. An der Vorschrift manifestieren die Ortschaftsverfassung für Ortsteile auch ohne Eingemeindungshintergrund sich die zunehmend gravierenden Probleme der Kommunen bei der Personal- eingeführt werden, wenn die erstmalige Wahl des Ortschaftsrates vor dem gewinnung. Bis zum Jahr 2030 wird Berechnungen zufolge rund die Hälfte 31. Dezember 2024 stattfindet. Der Landesvorstand des SSG hat die Ein- der kommunalen Bediensteten altersbedingt ausscheiden. Vielen Kommunen schränkungen zur Einführung der Ortschaftsverfassung mehrheitlich mitgetra- insbesondere im ländlichen Raum fällt es schon heute schwer, ausreichend gen. Der Landesvorstand hätte sich sogar vorstellen können, die Möglichkeit Nachwuchskräfte zu gewinnen. Dabei ist eine Vorschrift wie der bundesweit zur Einführung der Ortschaftsverfassung auch im kreisangehörigen Bereich für einzigartige § 62 Abs. 2 Nr. 1 SächsGem­ O eine zusätzliche Hürde. Aus Sicht Kerngemeindegebiete mit dem Inkrafttreten der Kommunalrechtsnovelle und unseres Verbandes ist es höchst fraglich, ob es wirklich in jeder noch so kleinen nicht erst Ende 2024 abzuschaffen. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass Gemeinde mit eigener Gemeindeverwaltung notwendig ist, einen Wirtschafts- Ortschaften immer nur Übergangslösungen darstellen, bis sich auch die Ein- oder Finanzwissenschaftler, Juristen oder Diplom-Verwaltungswirt als Käm- wohner »eingemeindeter« Ortsteile vom Gemeinderat und vom Bürgermeister merer zu haben. Zumal die derzeitige – von den Rechtsaufsichtsbehörden der Einheitsgemeinde so gut vertreten fühlen, dass der kommunalpolitische geduldete – Praxis beweist, dass Fachbedienstete für das Finanzwesen auch Bedarf an einer zusätzlichen eigenen Vertretung, die zu Entscheidungshemm- ohne förmlichen Abschluss, dafür aber mit Fortbildung, Praxisbezug und kom- nissen und zu bürokratischem Mehraufwand führen kann, entfällt. munalpolitischem Gespür sehr gute Arbeit leisten können. Leider beließ es das Gesetz bei einer kleinen Lösung, wonach nur die Erfahrungszeit nach § 62 Aus diesen Erwägungen haben wir auch die weiteren Änderungen der Vor- Abs. 2 Nr. 2 SächsGem­ O von drei Jahren auf ein Jahr abgesenkt wird. Dies schriften zur Ortschaftsverfassung, etwa zur Beteiligung des Ortschaftsrates wird einzelnen Kommunen die Stellennachbesetzung erleichtern, das grund- an Personalentscheidungen (§ 67 Abs. 2 ­SächsGemO) oder neue Anhörungs- legende demografische und personalwirtschaftliche Problem wird dadurch pflichten des Ortschaftsrates (§ 67 Abs. 6 SächsGem­ O) kritisch gesehen. Denn keineswegs gelöst und weiter eine offene Baustelle bleiben. der Kommunalrechtsnovelle ist die politisch paradoxe Folge zu attestieren, dass sie die Möglichkeiten zur Einführung der Ortschaftsverfassung eindämmt, Einen Schwerpunkt des Zweiten Gesetzes zur Fortentwicklung des Kommu- die Rechte der bestehenden Ortschaften aber ausbaut. Ähnlich widersprüchli- nalrechts bilden zweifellos die Neuregelungen in den Abschnitten zur Ort- che Folgen ergeben sich aus den Änderungen der Stadtbezirksverfassung. So schaftsverfassung und zur Stadtbezirksverfassung. Es ist durchaus ein Ver- besteht nun die Möglichkeit, die Mitglieder der Stadtbezirksbeiräte direkt zu dienst des Zweiten Gesetzes zur Fortentwicklung des Kommunalrechts, dass wählen, falls dies die Hauptsatzung vorsieht (§ 71 Abs. 1 ­SächsGemO). Ferner es sich der grundlegenden rechtspolitischen Frage stellt, welchem Zweck das können den Stadtbezirksbeiräten durch Hauptsatzung bestimmte, bisher aus- Institut der Ortschaftsverfassung dient. Denn vom ursprünglichen Zweck der schließlich Ortschaftsräten vorbehaltene Aufgaben übertragen werden. Zur Ortschaftsverfassung, nach Gemeindegebietsänderungen einen Ausgleich für Erfüllung der ihnen zugewiesenen Aufgaben sind den Stadtbezirksbeiräten den Verlust an Eigenständigkeit zu schaffen und den Einwohnern der Ortschaft nun auch angemessene Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen (§ 71 Abs. 3 die Möglichkeit zu bieten, die örtliche Identität für eine bestimmte Zeit weiter ­SächsGemO). Diese Änderungen führen zu einer systematischen Unordnung. zu pflegen, hatte sich dieO rtschaftsverfassung im Laufe der letzten Jahre Entscheidet sich die Kreisfreie Stadt beispielsweise für die Direktwahl der entfernt. Die Ortschaftsverfassung wurde mancherorts in einem weit verstan- Stadtbezirksbeiräte, ohne diesen weitere Aufgaben zu übertragen, werden die denen Sinn als Instrument der Binnengliederung der Stadt oder Gemeinde direkt Gewählten auf einen Zuständigkeitskatalog treffen, der den Aufwand verstanden, das zusätzliche Möglichkeiten zur Einwohnerbeteiligung schafft einer Direktwahl in Frage stellt. Werden die Mitglieder der Stadtbezirksbei- und die Ortschaftsräte und Ortsvorsteher als Interessenvertreter und Gegen- räte indessen weiter bestellt, diesen Gremien jedoch zusätzliche Aufgabenbe- gewichte gegenüber der Einheitsgemeinde ansieht. Der Gesetzgeber hat nun fugnisse übertragen, kann die zumindest für die kommunale Ebene fragliche die Frage beantwortet, welchen Weg die Ortschaftsverfassung im Freistaat Situation eintreten, dass öffentliche und haushaltswirksame Entscheidungen Kommunal- und Wahlrecht/Gemeindewirtschaft, Energie 29

durch ein Kollegialorgan getroffen werden, das nicht direkt demokratisch legi- Entgegen unserer Forderung, die Geltung der gemeindewirtschaftsrechtli- timiert ist. Es spricht für sich, dass sich zumindest zum Zeitpunkt des Redak- chen Vorschriften und die Prüfrechte des Sächsischen Rechnungshofes auf tionsschlusses dieses Geschäftsberichtes andeutete, dass auch die Stadträte die erste und zweite Beteiligungsebene zu beschränken, wurde nun in der der Kreisfreien Städte diese neuen Möglichkeiten zurückhaltend bewerten. Vorschrift zu den Inhalten des Gesellschaftsvertrages eine Regelung getrof- Jedenfalls war bis dato von keinem Stadtrat einer Kreisfreien Stadt bekannt, fen, die bei Beteiligungen ab der dritten Beteiligungsstufe der Gemeinde dass sich eine Mehrheit für die Direktwahl der Stadtbezirksbeiräte ausspricht. die Möglichkeit eröffnen soll, die Befugnisse der örtlichen Prüfungseinrich- tungen zu beschränken. Damit wird unsere Forderung nach einer alleinigen Unsere Unterstützung fanden hingegen einige schlüssige Änderungen im Beschränkung des gemeindewirtschaftlichen Durchgriffsrechts auf die erste Gemeindehaushaltsrecht. Diesen Änderungen ist das Vorhaben zu entneh- und zweite Beteiligungsebene (entsprechend dem bis Ende 2013 bestehen- men, den Kommunen insbesondere den Vollzug des doppischen Haushalts- den Rechtsstand) leider nicht berücksichtigt. wesens zu erleichtern. Ferner wurde die Spendenvorschrift nach § 73 Abs. 5 ­SächsGemO, der wohl mit Abstand größte Zankapfel nach Inkrafttreten Zudem wurde mit dem Gesetz zur Fortentwicklung des Kommunalrechts des (ersten) Kommunalrechtsfortentwicklungsgesetzes am 1. Januar 2014, auch die Kostentragung der Gemeinde für Fortbildungsveranstaltungen ent- weiter gelockert. In § 77 Abs. 3 SächsGem­ O wird eine Anregung des SSG sandter Personen gemäß § 98 Abs. 5 SächsGem­ O neu geregelt. Der SSG aufgegriffen, indem eine zusätzliche Ausnahme von der Pflicht zum Erlass hatte sich im Anhörungsverfahren entschieden gegen diese Neuregelung einer Nachtragssatzung bei bestimmten bisher nicht im Haushalt veran- ausgesprochen, da sowohl die entsandten Vertreter einer Kommune in die schlagten Investitionen oder Investitionsförderungsmaßnahmen geschaffen Gesellschafterversammlung als auch in den Aufsichtsrat eines Unterneh- wird. Ein weiteres gutes Beispiel ist § 88 Abs. 5 ­SächsGemO, der das Nach- mens über die für diese Aufgabe erforderliche Erfahrung und Sachkunde holen der doppischen Jahresabschlüsse erleichtern will. verfügen müssen. Die Regelung ist daher aus kommunaler Sicht weder not- wendig noch verhältnismäßig. Die Anpassung gemeindewirtschaftlicher Vorschriften fiel hingegen enttäu- schend aus. Schon im letzten Geschäftsbericht (dort Seite 30 f.) hatten wir Wir haben deshalb in den ersten Monaten des Jahres 2018 mit dem Sächsi- über die Verabschiedung eines Positionspapiers des SSG und des Verbandes schen Staatsministerium des Innern (SMI) darüber Gespräche geführt, wie die kommunaler Unternehmen zur Novellierung des Gemeindewirtschaftsrechts geänderte Regelung für die Kommunen praktikabel ausgestaltet werden kann. berichtet. Zu den wichtigsten kommunalen Positionen bei einer Novelle des In einem Erlass des SMI vom 3. April 2018 wird nun klargestellt, dass zur Ver- Gemeindewirtschaftsrechts zählen die Streichung der Anhörungspflicht der meidung von etwaigen Anwendungsproblemen in der Praxis die Kostentragung wirtschafts- und berufsständischen Kammern, die Lockerung des Örtlich- der Gemeinde nur in Betracht kommt, wenn die Fortbildungsveranstaltung keitsgrundsatzes im Einvernehmen mit anderen Kommunen bzw. Unter- dem gesetzlich festgelegten Zweck des § 98 Abs. 1 Satz 4 und Abs. 2 Satz 4 nehmen bei der wirtschaftlichen Betätigung insgesamt, die Aufnahme ­SächsGemO genügt und soweit diese im Einzelfall tatsächlich notwendig ist. Die eines Negativkataloges für bestimmte Bereiche der wirtschaftlichen Betä- Notwendigkeit ist dann nicht gegeben, wenn eine Fortbildung auf Veranlassung tigung, Erleichterungen für die energiewirtschaftliche Betätigung sowie die des Unternehmens bereits stattgefunden hat oder absehbar stattfinden wird. Beschränkung der gemeindewirtschaftlichen Vorschriften auf die erste und zweite Beteiligungsebene. Leider wurden bei der Novelle der Sächsischen Insgesamt hinterlässt das Zweite Gesetz zur Fortentwicklung des Kommunal- Gemeindeordnung unsere Forderungen zum Großteil nicht aufgegriffen, rechts einen zwiespältigen Eindruck. Etliche praktische Probleme und entspre- obwohl die Regierungsfraktionen im Koalitionsvertrag eine umfangreiche chende Lösungsvorschläge des SSG hat das Gesetz nicht aufgegriffen, wie z. B. Änderung des kommunalen Wirtschaftsrechts in Aussicht gestellt hatten. im Bereich des Gemeindewirtschaftsrechtes. Andererseits bewies zumindest die Spätphase der parlamentarischen Beratungen, dass die Regierungsfrak- Neben einigen redaktionellen Anpassungen wurde in § 94a ­SächsGemO ein tionen durchaus einen aufgeschlossenen und ergebnisorientierten Dialog mit Negativkatalog für die wirtschaftliche Betätigung aufgenommen. Dies ist aus den kommunalen Landesverbänden führen können. Daran gilt es in Zukunft kommunaler Sicht grundsätzlich zu befürworten, allerdings haben wir im Anhö- anzuknüpfen. Denn auch künftig wird es zum Kommunalverfassungsrecht rungsverfahren eine Erweiterung des Katalogs auf »öffentliche Einrichtungen Reparaturbedarf, rechtspolitische Vorstellungen der Regierungsfraktionen und ähnlicher Art« gefordert. Diese Anpassung wurde aber nicht vorgenommen. Änderungsvorschläge aus der kommunalen Praxis geben. 30 Kommunal- und Wahlrecht/Gemeindewirtschaft, Energie

Kommunale Wasserwirtschaft – das »Gespenst« Beihilferecht wurde weitgehend gebannt – Beihilferelevanz von Maßnahmen im Wasser-/Abwasserbereich

Im Jahr 2016 wurden von der Europäischen Kommission (KOM) Neuerungen Nach langen Verhandlungen und Gesprächen unseres Hauses mit verschie- im Beihilferecht bekanntgegeben, die sie in ihrer Mitteilung zum Beihilfebe- denen Ministerien und unter Einbeziehung unseres Europabüros und des griff (NoA) veröffentlicht hat. Für die Wasserversorgungs- und Abwasserent- Europabüros des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) steht sorgungsnetze betrachtet die KOM die Errichtung von Infrastrukturen, deren nach einer Anfrage bei der KOM nunmehr fest, dass von der Mitteilung der Duplizierung unökonomisch wäre (sog. »natürliche Monopole«), nicht als KOM zum Beihilfebegriff das Fehlen der Beihilferelevanz umfassend auch für beihilferelevant, weil diese keine Auswirkungen auf den Handel zwischen Anlagen aller Art der kommunalen Wasserversorgung und der kommunalen den Mitgliedstaaten haben. Abwasserbeseitigung gilt. Damit kann beim Bau (einschließlich Erweiterung und Sanierung) insgesamt vom Fehlen einer Beihilferelevanz ausgegangen Unklar blieb in diesem Zusammenhang zunächst, ob die Ausführungen der werden. Die Feststellungen gelten für Beihilfen aller Art einschließlich damit KOM umfassend auch für Anlagen aller Art der kommunalen Wasserver- zusammenhängender Bürgschaften oder anderer Sicherheiten. sorgung und der kommunalen Abwasserbeseitigung gelten und damit beim Bau (einschließlich Erweiterung und Sanierung) insgesamt vom Fehlen einer Das »Gespenst« Beihilferecht wurde damit für den Wasser-/Abwasserbereich Beihilferelevanz ausgegangen werden kann oder nur die dafür verwende- weitgehend gebannt. Es ist aber nach wie vor in vielen anderen Fachgebieten ten Leitungen und Rohre umfasst. In zahlreichen Fällen wurden daraufhin Prüfungsgegenstand. Deshalb bedarf es dringend einer Vereinfachung der bei- laufende Förderverfahren und rechtsaufsichtliche Genehmigungsverfahren hilferechtlichen Bestimmungen auf EU-Ebene. Vorstellbar wäre beispielsweise, bis auf weiteres eingestellt, die andere Anlagen als Kanäle und Leitungen das Beihilferecht nur bei bestimmten Großverfahren oder für Gemeinden ab betrafen. einer bestimmten Gemeindegrößenklasse zur Anwendung zu bringen. E-Government 32 E-Government

Sächsisches Verwaltungsnetz 2.0/Kommunales Datennetz III

Das Sächsische Verwaltungsnetz (SVN), das exklusive und sichere Datennetz Die Arbeit des Projektkernteams gipfelte schließlich nach durchgeführter zur elektronischen Kommunikation, steht dem Freistaat und den Kommunen Ausschreibung in der Vertragsunterzeichnung zum gemeinsamen neuen seit 2008 zur Verfügung. Über das Kommunale DatenNetz II (KDN II) – als Datennetz durch den SID und die KDN GmbH zusammen mit dem Auftrag- Teil des gemeinsamen Netzes – sind alle sächsischen Landratsämter, die nehmer T-Systems. Das SVN 2.0/KDN III startete im April 2017. Damit steht Stadtverwaltungen der Kreisfreien Städte sowie viele weitere Stadt- und dem Freistaat Sachsen und seinen Gemeinden, Städten und Landkreisen Gemeindeverwaltungen Sachsens an das SVN angeschlossen und nutzten auch weiterhin ein sicheres, modernes und für die nächsten Jahre leistungs- dessen Infrastruktur und Dienste. Die Verträge für das SVN/KDN II endeten fähiges Kommunikationsnetz zur Verfügung. im März 2017. Mit der Migration zum neuen SVN 2.0/KDN III wurde im April 2017 begonnen. Die Migration wurde Mitte 2018 abgeschlossen. Die Zusammenarbeit zwischen Land und kommunaler Seite wurde mit dem SVN 2.0/KDN III fortgeführt und soll intensiviert werden. Das SVN 2.0/ Der letztlich erfolgreichen Fortführung des gemeinsamen Netzes ging ein KDN III besteht aus folgenden Teilen: langer Abstimmungs- und Vorbereitungsprozess voraus, an dem sich der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) beteiligte und dabei die Interes- VN-integrierte Netzwerkinfrastruktur (SINI), sen seiner Mitglieder einbringen konnte. So wurden insbesondere die Kern- SVN-integrierte Dienste-Infrastruktur (SIDI) ehemals Plattform zentrale forderungen nach dem Erhalt der hohen Verfügbarkeit des Netzes und einer Dienste, deutlichen Erhöhung der verfügbaren Bandbreiten vertreten. Darüber hinaus SVN-integrierte Telefonanbindung (SITA) und sollte nach wie vor die Möglichkeit des Anschlusses aller Kommunen an das SVN-integrierte redundante Internetanbindung (SIRIA). Sächsische Verwaltungsnetz 2.0/Kommunale Datennetz III gegeben sein. Daten können einfach, sicher und medienbruchfrei zwischen den Landesbe- Nachdem sich der Landesvorstand des SSG bereits frühzeitig für eine Fort- hörden und den kommunalen Verwaltungen ausgetauscht werden, da die führung der Zusammenarbeit ausgesprochen hatte und dabei an einer zen- gleiche technische Basis zu Grunde liegt. Das neue Datennetz ist damit eine tralen Finanzierung der Basisanschlüsse über das FAG festhielt, wurde in wichtige Basis für die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung. der Folgezeit ein kommunales Mengengerüst entwickelt. Dieses bildete die Grundlage für den Aufbau des KDN III innerhalb des SVN 2.0. Auch wenn viele Verwaltungen ressourcenschonend über Terminalserver verschiedene Anwendungen in den Rechenzentren nutzen, ist ein progres- Die Federführung für das Gesamtprojekt lag bei einem eigens hierfür ein- siv steigender Datenverkehr zu verzeichnen. Besonders genannt seien hier gerichteten Projektkernteam unter Leitung des Staatsbetriebes Sächsische gemeinsame Lösungen der interkommunalen Zusammenarbeit wie GIS-Sys- Informatikdienste (SID), in welchem neben dem SSG auch die Sächsische teme oder mandantenfähige Dokumenten-Management-Systeme. Mit dem Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD) und selbstverständlich die KDN III werden auch Möglichkeiten geschaffen, die Sprachkommunikation KDN GmbH mitwirkten. Dem Projektkernteam arbeiteten Teilprojektgruppen auf Voice-over-IP umzustellen. Das nunmehr seit sechs Jahren bestehende für spezielle Themen unter Zuhilfenahme externer Berater zu. Hauptaufgabe kostenfreie Beratungsangebot der SAKD 1 im Blick auf IT-Technologie, Infra- des Projektkernteams war es, die Vorbereitung und Durchführung der Aus- struktur sowie Dienste im KDN wird weiter bestehen und insbesondere auf schreibung für das neue Datennetz zu begleiten. die neuen Möglichkeiten und Anforderungen im KDN III abzielen.

Zusätzlich zur Steigerung der Übertragungskapazitäten und Funktionalitäten stand beim Aufbau und Betrieb des SVN 2.0/KDN III natürlich auch eine

1 siehe dazu: Mitgliederrundschreiben Nr. 224/11, Nr. 665/11, Nr. 095/12, Nr. 255/12, Nr. 186/13, Nr. 205/15, Nr. XXX/18 (Veröffentlichung in einer der nächsten Ausgaben) E-Government 33

Erhöhung der Sicherheit um der verstärkten Bedrohungslage für öffentli- höhere Sicherheit eines für jede Kommune finanzierten KDN-Anschlusses.2 che IT-Infrastrukturen im Fokus. Nach wie vor besteht ein entscheidender Dies unterstreicht die Aussage des Landeswahlleiters zur Durchführung der Sicherheitsvorteil des KDN darin, dass es ein Intranet mit privater Adressie- Bundestagswahl 2017: »Sofern Sie bereits die Möglichkeiten des Kommuna- rung bildet und eine eigene Transportverschlüsselung mitbringt, da gemäß len Datennetzes (KDN) nutzen, wird die Gewährleistung einer leistungsfähi- SächsEGovG eine verschlüsselte Übertragung vorgeschrieben ist. Verbindun- gen und sicheren Infrastruktur für den Bereich der Datenübertragungen auf gen zum Internet sind entsprechend zu konfigurieren und können nur über diesem Wege sichergestellt.«3 Mit dem KDN III schaffen immer mehr Kom- Firewalls mit entsprechenden, sehr leistungsfähigen Sicherheitsfunktionen munen die infrastrukturellen Voraussetzungen, um die Herausforderungen des SVN/KDN realisiert werden. Gegenüber einem herkömmlichen direkten der nächsten Jahre, auch im Blick auf die IT-Sicherheit, meistern zu können. Internetanschluss gewährleisten z. B. eine KDN-interne Sicherheitskonzep- tion und die Garantie von Verfügbarkeiten (Servicelevels) die prinzipiell

2 siehe dazu: Sachsenlandkurier 4/2013, S. 228 ff. 3 Mitgliederrundschreiben 325/17 34 E-Government

Evaluation und Novellierung Sächsisches E-Governmentgesetz

Am 18. Juni 2014 hat der Sächsische Landtag das Gesetz zur Förderung der Grundlagen werden jedoch auf Landes- und Bundesebene gelegt. Zur elektronischen Verwaltung im Freistaat Sachsen (SächsEGovG) beschlos- Verbesserung der Situation braucht es nicht nur Interoperabilität und sen. Es hatte zum Ziel, eine Rechtsgrundlage für moderne Verwaltungs- einheitliche Standards, wie sie der Bund aktuell mit der Umsetzung des dienstleistungen zu legen und damit die verschiedenen Bestrebungen Gesetzes zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen zur Etablierung von E-Government-Dienstleistungen qualitativ weiterzu- (Onlinezugangsgesetz – OZG) auf den Weg bringt. Für die Qualität und entwickeln. Mit dem SächsEGovG wurden notwendige rechtliche Voraus- die Akzeptanz des E-Government benötigen die Kommunen Freiräume, setzungen für den Einsatz von Informationstechnik durch Landes- und Handlungsmöglichkeiten, Innovationskraft und vor allem die notwendi- Kommunalverwaltungen geschaffen. Die besonderen landesspezifischen gen personellen und finanziellen Ressourcen. Es liegt auf der Hand, dass Schwerpunkte sind in den Bereichen Datenschutz, Informationssicherheit, eine digitalisierte Verwaltung auch kommunale Herausforderungen lösen Barrierefreiheit sowie Ebenen übergreifende Zusammenarbeit verankert. helfen könnte. Es würden deutlich weniger Fachkräfte und Ressourcen Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) bewertet das SächsEGovG benötigt, wenn nicht jede Kommune für ein und dieselbe Aufgabe eigenes und dessen Ziele insgesamt nach wie vor positiv. Personal und eigene IT-Fachverfahren vorhalten müsste. Auf kommunaler Ebene wurden bereits zahlreiche Modelle geprüft. Einige mussten ver- Der § 21 SächsEGovG sieht eine regelmäßige Evaluierung vor. Dabei soll worfen werden, andere sind zum Tragen gekommen. Wir als Landesver- darauf eingegangen werden, welche Auswirkungen das Gesetz insbeson- band legen große Hoffnungen auf den »Masterplan Digitale Verwaltung«, dere auf die Entwicklung des E-Governments im Freistaat Sachsen hat, welcher in den ersten Monaten des Jahres 2018 mit dem Sächsischen welche Projekte auf Basis der Experimentierklausel nach § 20 durchge- Staatsministerium des Innern diskutiert wurde und das sich darin nieder- führt wurden, wie sich Datenschutz, Informationssicherheit und Barriere- schlagende »Digitalisierungsprogramm Kommune 2025«5, welches Ende freiheit in den informationstechnischen Systemen des Freistaates Sachsen 2017 die Grundlagen für eine digitale Kommunalverwaltung aufzeigt. Ziel entwickelt haben, welche Kosten und welcher Nutzen bei der Umsetzung aller Bestrebungen ist es, ein übergreifendes, strategisches Programm für dieses Gesetzes entstanden sind und ob eine Weiterentwicklung der Vor- die nächsten Jahre zu entwickeln, Zusammenarbeit zu stärken und neben schriften dieses Gesetzes erforderlich ist. Der Bericht über die Evaluierung der »Außensicht« (Umsetzung des OZG) auch die »Innensicht« (Arbeit in des SächsEGovG wurde dem SSG zur Stellungnahme übergeben. 4 Die der Kommunalverwaltung) und die »Flankierenden Maßnahmen« (Ebenen Anhörung fand am 30. November 2017 statt. übergreifende Zusammenarbeit) so auszugestalten, dass Landkreise, klei- nere Kommunen und Kreisfreie Städte gleichermaßen den Paradigmen- Der Bericht basiert auf einer Informationserhebung bei den betroffenen wechsel zur Digitalen Verwaltung vollziehen können. Dabei halten wir Behörden im Jahr 2016. Daraus war zu schlussfolgern, dass E-Government fest: Je kleiner die Kommune, desto weniger wird sie in der Lage sein, in den sächsischen Kommunen (noch) nicht den Stellenwert hat, den Verpflichtungen allein umzusetzen. Wir werden daher für eine Novellie- diejenigen, die an diesem Thema arbeiten, sich wünschen würden. Die rung mit Augenmaß eintreten und gleichzeitig versuchen, Wege für ein Ergebnisse der Evaluierung zeigen, dass während einerseits das Thema sich auf den Kunden und die Organisation der Verwaltung gerichtetes »Digitalisierung« und die damit einhergehende digitale Transformation E-Government zu ebnen. aller Bereiche des täglichen Lebens allgegenwärtig ist, andererseits das E-Government hinter den gesteckten Ansprüchen zurückbleibt. Die Anhörung zur Fortschreibung zum SächsEGovG hat die Geschäftsstelle Mitte Mai erreicht. Die Kommunen wurden über die Kreisverbände aufge- Eindeutig ist, dass das von Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommene fordert, Stellung zu nehmen. Der »Arbeitskreis Digital«, welcher im April E-Government vornehmlich auf der kommunalen Ebene stattfindet. Die 2018 bereits intensiv am Masterplan Digitale Verwaltung mitgearbeitet

4 Abrufbar unter www.ssg-sachsen.de Fachbereich IT und Organisation, ­SächsEGovG 5 Abrufbar unter www.ssg-sachsen.de Fachbereich IT und Organisation, Digitalisierung E-Government 35

hat, hat auch zum Gesetz zur Weiterentwicklung des E-Governments im Freistaat Sachsen beraten und wertvolle Impulse für die Stellungnahme gegeben. 36 E-Government

Elektronisches Kommunalarchiv (elKA)

Nach dem Sächsischen Archivgesetz (SächsArchivG) sind die sächsischen kommunales elektronisches Archiv Kommunen verpflichtet, ihr Archivgut zur allgemeinen Nutzung in eigener Zuständigkeit zu archivieren. Dies gilt unabhängig von der Speicherungs- form der Unterlagen, wobei hiervon sowohl Unterlagen in Papierform als auch elektronisch vorliegende Unterlagen eingeschlossen sind. Vor dem kommunale Leitstelle IT-Dienstleister Hintergrund der weiter fortschreitenden und forcierten Digitalisierung der Archive vor Ort Verwaltung entstehen eine Vielzahl elektronischer Dokumente und Daten, die nach Ablauf gesetzlicher Aufbewahrungsfristen und den Bewertungs- entscheidungen des zuständigen Archivs dauerhaft zu archivieren sind. zentral zu organisieren Insbesondere für Daten aus diversen Fachverfahren, in denen Verwal- tungsverfahren bereits seit längerem rein elektronisch bearbeitet werden, Abb. 1: Aufgabenbereiche elektronische Archivierung besteht die Notwendigkeit, eine Möglichkeit für die dauerhafte elektroni- sche Archivierung (Erschließung, Speicherung und Nutzbarmachung) zu Die wesentlichen archivfachlichen Aufgaben, insbesondere die Auswahl und finden. Exemplarisch sei an dieser Stelle auf die Daten der Personenstands- Bewertung der archivwürdigen Daten, obliegen weiterhin dem kommuna- register, Einwohnermelderegister oder Gewerbeverfahren verwiesen, die len Archiv vor Ort. Gleiches gilt auch für die Benutzung der archivierten bereits seit einigen Jahren nur noch elektronisch vorliegen. elektronischen Daten. Archivwürdige elektronische Unterlagen werden von hier an die Leitstelle gesendet. Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) sowie der Sächsische Landkreistag (SLKT) befassen sich bereits seit geraumer Zeit mit dieser Die zentrale Leitstelle wandelt die von den Kommunalarchiven für archiv- Herausforderung und stehen hierzu in engem Austausch mit der Sächsi- würdig befundenen Daten in ein für die elektronische Speicherung geeig- schen Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD), dem Sächsischen netes Format um und trägt im Sinne einer Bestandserhaltung dafür Sorge, Staatsministerium des Innern (SMI) sowie dem Sächsischen Staatsarchiv. dass die Daten dauerhaft lesbar bleiben. Dafür erarbeitet sie einheitliche Aufgrund der hohen fachlichen, technischen und letztlich auch finanziellen Übernahmevorgaben und erstellt u. a. das Betriebskonzept. Die Komplexität Anforderungen an ein elektronisches Kommunalarchiv ist aus Sicht aller dieser Aufgabe resultiert insbesondere daraus, dass die Daten in vielfältigen bislang am Prozess Beteiligten eine gemeinsame Lösung zur elektro- Fachverfahren für unterschiedlichste kommunale Aufgabenbereiche in ver- nischen Archivierung in den sächsischen Kommunalverwaltungen der schiedenen Formaten und Strukturen vorliegen. Neben den archivwürdigen effektivste Weg, um die Kommunen in die Lage zu versetzen, die eingangs Daten selbst sind auch die sogenannten Metadaten, z. B. Informationen zum beschriebene Pflichtaufgabe erfüllen zu können. Inhalt, zum Zeitpunkt der Datenerstellung, zum ursprünglichen Dateiformat oder zur Software, mit der die Daten erstellt wurden, zu archivieren, um eine Grundlage der Überlegungen auf kommunaler Seite sind die Fachkonzepte spätere Recherche und Nutzung der Daten zu erleichtern. Diese Aufgabe für das elektronische Staatsarchiv des Freistaates Sachsen, welches bereits erfordert neben technischen und archivarischen Fachkenntnissen auch eine produktiv ist. Danach kann die elektronische Archivierung – übertragen entsprechende Ausstattung. auf die Kommunen und stark vereinfacht – in drei Aufgabenbereiche ein- geteilt werden. Nach Abschluss des Übernahmeprozesses (Analyse, Validierung, For- matmigration) der ursprünglichen Daten aus den Fachverfahren wird das elektronische Archivgut an einen IT-Dienstleister (Rechenzentrum) weitergeleitet, der die sichere Speicherung organisiert und verantwortet. Für diese Aufgaben ist vor allem eine spezifische technische Infrastruktur erforderlich. E-Government 37

Aufbau und Betrieb von Leitstelle und Rechenzentrum erfordern daher Die Gremien von SSG und SLKT haben vor diesem Hintergrund die Geschäfts- nicht nur Fachkompetenz in den Bereichen IT und Archivwesen, sondern vor stellen der Landesverbände damit beauftragt, die Voraussetzungen für den allem auch erhebliche Investitionen in die technische Ausstattung sowohl Aufbau eines elektronischen Kommunalarchivs für die sächsi- hinsichtlich der Hard- wie auch der Software. Für kleinere Kommunen mit schen Kommunen zu schaffen. Unter der Federführung des SSG wurden nur geringen Mengen an elektronischem Archivgut wäre dieser Aufwand dazu die folgenden Umsetzungsschritte veranlasst: allein nicht leistbar. Auch für größere Kommunalarchive wird der Aufbau eines einzelnen elektronischen Archivs überwiegend als unwirtschaftlich Zur Finanzierung des Aufbauprojektes wurde ein Antrag auf Bedarfszu- eingeschätzt. Allein vor dem Hintergrund, dass viele Fachverfahren in weisungen gemäß § 22 Abs. 2 Ziff. 9 SächsFAG gestellt, welcher durch mehreren Kommunen eingesetzt werden und entsprechende Verfahren zur die Landesdirektion Sachsen bewilligt worden ist. Grundlage hierfür war Aussonderung der dort entstehenden Daten nicht von allen Kommunen ein auf Initiative des SSG im FAG 2017/2018 neu geschaffener Bedarfs- neu entwickelt werden sollten, erscheint ein gemeinsames Vorgehen bei zuweisungstatbestand. Aufbau und Betrieb von Leitstelle und IT-Dienstleister für die elektronische Zur Planung, Vorbereitung und Umsetzung einer gemeinsamen elek- Archivierung dringend notwendig. tronischen Archivlösung für die sächsischen Kommunen wurde eine »Projektgruppe elKA« gegründet. Diese ist räumlich und organisato- Um dieser Situation Rechnung zu tragen, wurde durch die Landesver- risch beim SSG angesiedelt und hat ihre Arbeit im Oktober 2017 auf- bände zunächst eine Kooperation kommunaler Archive mit dem Sächsi- genommen. schen Staatsarchiv (hinsichtlich Leitstelle und IT-Dienstleistungen) ange- Darüber hinaus wurde zur fachlichen Begleitung und Anleitung der strebt und in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit staatlichen Vertretern Projektgruppe eine gemeinsame »Lenkungsgruppe elKA« von SSG umfassend erörtert. Rechtlich wäre ein solches Vorhaben zulässig und und SLKT eingerichtet. Diese besteht aus Vertretern der Gemeinden, ließe aus kommunaler Sicht die höchsten Synergieeffekte erwarten. Hin- Städte und Landkreise. Eingebunden sind ebenfalls die SAKD, das SMI, sichtlich der Leitstelle kam eine institutionelle Zusammenarbeit jedoch das Sächsische Staatsarchiv sowie der Landesverband Sachsen im VdA von Seiten des Freistaates Sachsen nicht zustande, da die Instrumente (Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V.). Den Vorsitz der kommunalen Zusammenarbeit auf der Grundlage des SächsKomZG haben die kommunalen Landesverbände. für eine staatliche Beteiligung an der kommunalen Pflichtaufgabe nicht geeignet erschienen. SMI und Sächsisches Staatsarchiv empfahlen den Nach derzeitiger Planung ist vorgesehen, das Projekt bis Ende September Aufbau einer kommunalen Leitstelle und bieten eine Mitnutzung der 2021 mit der Produktivsetzung des elektronischen Kommunalarchivs abzu- staatlichen IT-Infrastruktur an. schließen. Nach erfolgreichem Aufbau des elKA ist vorgesehen, dieses in der Folgezeit in einen nutzerfinanzierten Wirkbetrieb zu überführen. Öffentliches Dienstrecht Öffentliches Dienstrecht 39

Gesetz zur Weiterentwicklung des Sächsischen Dienstrechts

Ziel des Gesetzes waren ursprünglich vor allem Anpassungen im Beamten- gerade nicht in einem Über- und Unterordnungsverhältnis zueinander. Viel- und Besoldungsrecht zur Umsetzung aktueller Rechtsprechung, von Vollzugs- mehr grenzen sich Gemeinderat und Bürgermeister allein in ihren Aufgaben erfahrungen, Änderungen im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung voneinander ab. Der Gemeinderat ist das Hauptorgan, der Bürgermeister sowie nicht zuletzt die Überarbeitung der Regelungen zur Aufwandsent- dessen Vorsitzender. Als solcher ist er z. B. auch verpflichtet oder berechtigt, schädigung der ehrenamtlichen Bürgermeister und Ortsvorsteher. Schließlich Gemeinderatsbeschlüssen zu widersprechen, wenn er diese für rechtswidrig wurde der Gesetzentwurf jedoch erweitert, vor allem um Beschlüsse des oder nachteilig für seine Gemeinde hält. Mit dem Regelungsvorschlag der Bundesverfassungsgerichts vom 23. Mai 2017 zu verzögerten Besoldungs- Staatsregierung stand die Befürchtung im Raum, dass Gemeinderäte sich anpassungen für höhere Besoldungsgruppen in den Jahren 2008 und 2009 bei ihren Entscheidungen zur Aufwandsentschädigung des ehrenamtlichen umzusetzen. Bürgermeisters nicht von objektiven Kriterien, sondern ausschließlich vom politischen »Wohlverhalten« des Bürgermeisters leiten lassen könnten. Notfallsanitäterzulage Im Rahmen der Erweiterung wurde aber mit der Schaffung einer Verord- Glücklicherweise griff der Sächsische Landtag etliche unserer Hinweise und nungsermächtigung für eine Notfallsanitäterzulage auch eine wichtige For- Anregungen auf. Noch vor der parlamentarischen Sommerpause wurde ein derung aus der Stellungnahme des Sächsischen Städte- und Gemeindeta- Gesetz zur Weiterentwicklung des Sächsischen Dienstrechts beschlossen, ges (SSG) zur ersten Entwurfsfassung umgesetzt. Die konkrete Verordnung das für ehrenamtliche Bürgermeister feste und deutlich erhöhte Aufwands- hierfür ist nunmehr mit dem Sächsischen Staatsministerium der Finanzen entschädigungssätze vorsieht. Die deutliche und merkliche Anhebung der (SMF) abzustimmen. Aufwandsentschädigung ist ein wichtiges Signal des Landesgesetzgebers an die immerhin 125 ehrenamtlichen Bürgermeister im Freistaat Sachsen, Aufwandsentschädigung der dass deren überaus hohes Engagement, das in vielen Punkten dem eines ehrenamtlichen Bürgermeister hauptamtlichen Bürgermeisters kaum nachsteht, anerkannt und der damit Einen Schwerpunkt des Gesetzentwurfs stellten für uns die Neuregelungen verbundene Aufwand ausgeglichen wird. zur Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Bürgermeister und Ortsvor- steher (§ 155a SächsBG) dar. Mit dem Regelungsvorschlag hatte sich die Neben der Erhöhung der Aufwandsentschädigung war es auch in den ver- Staatsregierung der langjährigen Forderung des Vereins sächsischer Bür- gangenen Jahren genauso eine wichtige Forderung des SSG, dass in die germeister, des SSG und vieler ehrenamtlicher Bürgermeister angenommen, Regelungen zur Aufwandsentschädigung eine Dynamisierungsklausel ein- endlich eine merkliche Erhöhung der Aufwandsentschädigung für ehrenamt- gebaut wird. Denn diese könnte es verhindern helfen, dass ehrenamtliche liche Bürgermeister vorzunehmen. Allerdings war in sehr frühen Fassungen Bürgermeister, der Verein sächsischer Bürgermeister oder auch der SSG alle des Gesetzentwurfs deutlich geworden, dass in die Vorschrift eine politi- Jahre wieder als Bittsteller beim Sächsischen Landtag oder bei der Säch- sche Fallgrube eingebaut worden war. Denn während die bisher geltende sischen Staatsregierung vorstellig werden müssen, um eine Erhöhung der Aufwandsentschädigungsverordnung die Höhe der Aufwandsentschädi- Aufwandsentschädigung anzuregen. In § 155a Abs. 2 Satz 2 SächsBG ist gungen der ehrenamtlichen Bürgermeister in sechs Gemeindegrößenklas- nun immerhin eine Regelung enthalten, die eine Dynamisierung anhand des sen verbindlich regelt, sahen die Entwürfe des Innenministeriums bis zum Verbraucherpreisindexes bewirkt. Regierungsentwurf nur noch für drei Einwohnergrößenklassen Rahmensätze vor. Innerhalb dieser Rahmensätze sollte der Gemeinderat nach Anhörung Im Windschatten der Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Bürger- des Bürgermeisters die konkrete Aufwandsentschädigung als Pauschale meister hatte die Staatsregierung indessen in den § 155a SächsBG-E auch festsetzen. Die Gesetzesbegründung sprach hier stets von einer Stärkung einen Regelungsvorschlag zur Aufwandsentschädigung der ehrenamtlichen kommunaler Selbstverwaltung. Aus kommunalpolitischer Sicht handelt Ortsvorsteher untergebracht, der negativ überraschte. Diese Regelung sollte es sich hier indessen um ein »vergiftetes Geschenk«, das auch gefährlich den umgekehrten Weg zur Aufwandsentschädigung der ehrenamtlichen für das Zusammenwirken der beiden kommunalen Organe werden kann. Bürgermeister gehen. Während die bisher geltende Aufwandsentschädi- Gemeinderat und Bürgermeister stehen kommunalverfassungsrechtlich eben gungsverordnung bei den Aufwandsentschädigungen der ehrenamtlichen 40 Öffentliches Dienstrecht

Ortsvorsteher den Gemeinderäten ein Ermessen bei der Festsetzung ehrenamtlichen Bürgermeister auftretenden kommunalverfassungsrecht- der konkreten Höhe der Aufwandsentschädigung einräumte, wollte der lichen Abgrenzungsprobleme können beim Ortsvorsteher nicht entstehen. Gesetzentwurf hieraus eine Festbetragsregelung machen. Wir haben von Anfang an kritisiert, dass diese Regelung die Aufwandsentschädigung der Leider hielt der Sächsische Landtag an der Festbetragsregelung für Ortsvor- ehrenamtlichen Ortsvorsteher noch überproportional zu den Erhöhungs- steher fest. Erste Rückmeldungen aus den Städten und Gemeinden bestäti- schritten der ehrenamtlichen Bürgermeister steigen lassen kann. Da die gen, dass hierdurch die Aufwendungen für die Aufwandsentschädigung der Gesetzesbegründung zu diesem Systemwechsel kein Wort verlor, konnte Ortsvorsteher teils deutlich steigen, zumal diese Änderungen rückwirkend auch nicht nachvollzogen werden, was sich die Entwurfsverfasser hierbei zum 1. Januar 2018 in Kraft getreten sind. gedacht hatten. Dabei sprachen gute Gründe dafür, dass der Gemeinde- rat im Gegensatz zum ehrenamtlichen Bürgermeister über die konkrete Abgesehen vom Wermutstropfen der Aufwandsentschädigungsregelungen Höhe der Aufwandsentschädigung der Ortsvorsteher entscheidet. Anders für Ortsvorsteher kann das erzielte Ergebnis für die Aufwandsentschädigung als beim Bürgermeister handelt es sich beim Ortsvorsteher um kein Organ der ehrenamtlichen Bürgermeister als Erfolg gelten. Dies ist das Verdienst der Gemeinde. Der Bürgermeister trägt die Verantwortung für so ziemlich des kollegialen Zusammenwirkens zwischen dem Verein sächsischer Bürger- alles in der Gemeinde, der Ortsvorsteher wirkt mal mehr und mal weniger meister, dem SSG und nicht zuletzt der vielen engagierten ehrenamtlichen intensiv als Mittler zwischen Ortschaft und Gemeindeverwaltung. Die beim Bürgermeister, wofür wir uns herzlich bedanken. Öffentliches Dienstrecht 41

Personalentwicklung

Fachkräftemangel absehbar 4. Zu geringe Ausbildung verringert Statistiken belegen, dass der Personalabbau in den Kommunen seit einigen Anzahl qualifizierter Bewerber Jahren beendet ist. Um auch in Zukunft Verwaltungsdienstleistungen flä- Obwohl auch der Sächsische Rechnungshof seit Jahren stärkere Ausbil- chendeckend in hoher Qualität und im bisherigen Umfang anbieten zu dungsaktivitäten anmahnt, hat die Zahl der Auszubildenden in den Kommu- können, wird die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte stärkere Bedeutung nen sogar noch deutlich abgenommen. Die Nachbesetzung freier Stellen mit gewinnen. Dabei gibt vor allem die Gleichzeitigkeit von vier Entwicklungen qualifiziertem Personal wird daher in Zukunft immer schwieriger. besonderen Anlass zur Sorge und erhöht den Handlungsdruck. Kooperation mit Freistaat Sachsen 1. Weniger potenzielle Arbeitskräfte Auf staatlicher Seite wurde daher bereits im Jahr 2015 eine Personalkom- Die Sechste Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung verdeutlichte mission eingesetzt, die 2016 ihren Abschlussbericht vorgestellt hat, der 2016 nochmals, dass das Arbeitskräftepotenzial im Freistaat Sachsen bis detaillierte Daten zu den Altersabgängen in einzelnen Laufbahngruppen, 2030 deutlich sinkt und die Zahl der Personen im arbeitsfähigen Alter lan- Fachrichtungen und Behörden enthält. Der überwiegende Teil der staat- desweit um mehr als 15 Prozent (360.000 Personen) abnimmt. Im Jahr 2030 lichen Beschäftigten ist danach in Sicherheit, Bildung und Wissenschaft stehen nur noch ca. 2 Mio. potenzielle Arbeitskräfte zur Verfügung. Damit beschäftigt. In diesen Bereichen bestehen keine Berührungspunkte zu den wird es allein rein rechnerisch nicht mehr gelingen, alle frei werdenden Kommunen. Insgesamt 12 Prozent der Staatsbediensteten sind jedoch im Arbeitsplätze in Sachsen zu besetzen. allgemeinen Verwaltungsdienst tätig. In diesem Bereich rekrutieren auch die Städte und Gemeinden den Großteil ihres Personals, sodass staatliche 2. Verlust von 50 Prozent der Beschäftigten und kommunale Arbeitgeber in Konkurrenz zueinanderstehen. In der Sach- durch Renteneintritt verständigenanhörung im Sächsischen Landtag am 18. Januar 2017 hat Diese Entwicklung betrifft den öffentlichen Dienst in besonderem Maße, da daher die Geschäftsstelle des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) der Personalabbau in den vergangenen Jahren im Wesentlichen durch Ver- darauf hingewiesen, dass in diesem Bereich eine enge Abstimmung zwi- zicht auf Wiederbesetzungen erfolgte. Der Altersdurchschnitt des Personals schen Kommunen und Freistaat erfolgen muss. erhöhte sich damit massiv, so dass in den kommenden Jahren mehr als die Hälfte der Beschäftigten im öffentlichen Dienst aus Altersgründen ausschei- Dem ist die Sächsische Staatskanzlei (SK) gefolgt und hat die Geschäftsstelle den wird. des SSG gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI) ab 3. Februar 2017 zu Gesprächen eingeladen. Dabei wurde der Fokus des 3. Ländlicher Raum am stärksten betroffen gemeinsamen Vorgehens vor allem auf die Ausbildung an der Hochschule für Beide Entwicklungen vollziehen sich regional unterschiedlich, verstärkt Recht und Verwaltung Meißen mit ihrem Fortbildungszentrum (HSF) gelegt, jedoch im ländlichen Raum. Während nach der Vorausberechnung das da die Personalkommission eine Ausbildungsoffensive empfiehlt, bei der vor Arbeitskräftepotenzial in Dresden und Leipzig mit etwa drei Prozent sogar allem die HSF ausgebaut werden soll. leicht steigen wird, sinkt die Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter in allen Landkreisen um mehr als 15 Prozent, in fünf Landkreisen sogar um Bislang werden am Fachbereich Allgemeine Verwaltung (AV) jährlich etwa mehr als ein Viertel. Gleichzeitig ist der Altersdurchschnitt der Beschäftig- 90 kommunale und nur 30 staatliche Studenten ausgebildet. Da die perso- ten in kreisangehörigen Kommunen deutlich höher als in den Kreisfreien nellen und räumlichen Kapazitäten der HSF damit ausgelastet sind, würde Städten, die zudem seit einigen Jahren stärker ausbilden. Eine ähnliche eine deutliche Steigerung der staatlichen Einstellungszahlen die Ausbil- Tendenz zeichnet sich bei den staatlichen Behörden ab. dungsmöglichkeiten für kommunale Studenten einschränken. Die Geschäfts- stelle des SSG hat sich daher von Anfang an für die Erweiterung der Kapazi- täten an der HSF eingesetzt. 42 Öffentliches Dienstrecht

Trotz der Schwierigkeiten, den Ausbildungsbedarf der Kommunen in den Stellen abgebaut werden sollen. Der SRH nahm sich darauf der Aufgabe an, nächsten Jahren ganz konkret zu beziffern, ist es in den Gesprächen letztlich seine beratende Äußerung eines Organisationsmodells für Gemeinden mit gelungen, die staatliche Seite von der Notwendigkeit einer höheren Aus- 5.000 bis 10.000 Einwohnern, die aus dem Jahr 1997 stammt und 2005 bildung in den Kommunen und dem Ausbau der Kapazitäten an der HSF zu fortgeschrieben wurde, erneut fortzuentwickeln. überzeugen. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen sollte sich das neue Organisati- Um die Ausbildungsbeteiligung vor allem kleinerer kreisangehöriger Städte onsmodell mit seinen Personalempfehlungen nicht an Vollzeitäquivalenten und Gemeinden zu erhöhen, werden nach intensiven Verhandlungen des pro 1.000 Einwohner, sondern an den von den Kommunen tatsächlich wahr- SSG mit der Staatsregierung vor allem kreisangehörige Städte und Gemein- genommenen Aufgaben orientieren. Ein schlüssiger Ansatz, der individuell den von den Ausbildungsgebühren befreit und die Ausbildungsentgelte nachvollziehbare Ergebnisse ermöglichen kann. weitestgehend aus FAG-Bedarfszuweisungen finanziert. Für die stärkere Bindung der Studenten an den späteren Arbeitgeber wird das Auswahl- Der Entwicklung des neuen Organisationsmodelles wurden überörtliche verfahren angepasst. Geprüft wird schließlich auch der Vorschlag des SSG, Prüfungen (§ 104 der Sächsischen Gemeindeordnung) bei insgesamt sechs einen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang zu entwickeln. Städten und Gemeinden vorgeschaltet. Dabei handelte es sich um Jahnsdorf, Rochlitz, , Kirchberg, Penig und Niesky. Maßgebliches AG Personalentwicklung Auswahlkriterium war neben der Einwohnerzahl und einer ausgewogenen Parallel dazu müssen die strategische Personalentwicklung und die Aus- regionalen Verteilung ein möglichst aktueller Stand der Jahresabschlüsse, um bildung in den Kommunen stärker in den Fokus rücken. Dazu wurde mit Verzerrungen zu vermeiden. Die örtlichen Prüfungen führte der SRH gemein- Beschluss des Landesvorstandes die AG Personalentwicklung gegründet, sam mit Beratern der Fa. WIBERA durch. Die Prüfungen verursachten bei den die seit 18. August 2017 sechs Mal getagt hat. Eines der ersten Themen untersuchten Städten und Gemeinden einen teils erheblichen Mehraufwand, war auch hier die Erhöhung der Ausbildungszahlen. Die Ergebnisse des da große Mengen an Verwaltungsanalysebögen auszufüllen, Interviews zu Gesprächs mit dem Rektor der HSF dazu wurden bereits durch Beschluss des führen und Stellungnahmen zu schreiben waren. Für diese Mitwirkung bedan- Landesvorstandes vom 8. Dezember 2017 bestätigt und sind in die Gesprä- ken wir uns bei den Verwaltungen dieser Städte und Gemeinden ausdrücklich. che mit dem Freistaat Sachsen eingeflossen. Ebenso wie die Bürgermeister der untersuchten Städte und Gemeinden war Auch für die mittlere Qualifikationsebene suchen die Mitglieder der AG der SSG in einer begleitenden Projektgruppe vertreten. Dort zeichnete sich gemeinsam mit der Landesdirektion Sachsen als zuständige Stelle nach anhand erster Ergebnisse aus den Organisationsuntersuchungen bis zum Lösungen für eine stetige Ausbildung auch in kleineren Kommunen, etwa Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichts ab, dass die Sichtweise der durch Ausbildungsverbünde. Bis Ende 2018 sollen weitere Themen, wie Rechtsaufsichtsbehörden, wonach weiter ein Konsolidierungsbedarf beim etwa Demografiebrücken oder die Potenziale der Digitalisierung beraten und Personal besteht, als widerlegt gelten kann. Vielmehr besteht in den meisten in Empfehlungen zusammengefasst werden. untersuchten Kommunen ein Personalmehrbedarf. Wie dies in die bestehen- den Personalrichtwerte Eingang finden wird, bleibt abzuwarten. Wenn den Stellenbedarf in den Städten und Gemeinden Kommunen im Schnitt ein gewisser Personalmehrbedarf attestiert wird, Im Jahr 2017 zeichneten sich Differenzen zwischen dem SSG und den bleibt allerdings fraglich, wie dieses Personal angesichts der Situation am Rechtsaufsichtsbehörden über den anerkannten Personalbedarf in den Arbeitsmarkt zu vertretbaren Bedingungen eingeworben werden kann. Die Städten und Gemeinden ab. Während der SSG argumentierte, dass durch Angelegenheit wird den SSG weiter beschäftigen. Aufgaben- und Standardveränderungen (z. B. neues doppisches Haushalts- wesen, Umsatzsteuerpflicht usw.) die Personalrichtwerte des Sächsischen Fachkräfteallianz Rechnungshofes (SRH) aus seinen beratenden Äußerungen für die Kernver- Parallel dazu arbeitet die Geschäftsstelle des SSG in verschiedenen Arbeits- waltung sowie die des SMI nach der VwV Kommunale Haushaltswirtschaft gruppen der beim Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit Doppik für die Kernhaushalte nach oben korrigiert werden müssten, hieß es (SMWA) angesiedelten Fachkräfteallianz mit, um auch hier die Interessen von den Rechtsaufsichtsbehörden, dass im kreisangehörigen Bereich weiter der Städte und Gemeinden als Arbeitgeber einzubringen. Öffentliche Sicherheit und Ordnung 44 Öffentliche Sicherheit und Ordnung

Evaluierung der Empfehlungen der Arbeitsgruppe »Freiwillige Feuerwehren Sachsen 2020« – Eine Hilfe für die Helfer in Not?

Im Juni 2014 hat die Arbeitsgruppe »Freiwillige Feuerwehren Sachsen 2020« 233 (55 %) der Feuerwehren und 214 (51 %) der Gemeinden beteiligten sich ihren Abschlussbericht vorgelegt (vgl. Geschäftsbericht 2013/2014, S. 54 ff.). an der Befragung.

Empfehlungen an Die Evaluierung der Empfehlungen der Arbeitsgruppe »Freiwillige Feuerweh- ren Sachsen 2020« wird derzeit vom SMI erarbeitet. Feuerwehren Gemeinden Landkreise Freistaat Investitionspaket für die Feuerwehr angemessene Würdigung des Ehrenamtes Zu einer Stärkung der Freiwilligen Feuerwehren führte im Berichtszeitraum auch das Investitionspaket für die Feuerwehr, das Teil des vom Kabinett in Abb. 2: Empfehlungen des Abschlussberichtes; Quelle: SMI, Ref. 38 seiner Sitzung am 8. Februar 2018 beschlossenen »Zukunftspakt Sachsen« ist.

Da die Veröffentlichung des Abschlussberichtes nun vier Jahre zurückliegt, Damit werden die Feuerwehrinvestitionen erhöht (für die kommenden hat die Arbeitsgruppe dies zum Anlass genommen, in dem Jahr 2017 und 5 Jahre auf insgesamt 200 Mio. Euro) und Sammelbeschaffungen sollen 2018 den Stand der Entwicklung der gegebenen Handlungsempfehlungen ermöglicht werden. Zudem wird der Erwerb des Führerscheins der Klasse C zu evaluieren und den Bericht weiter fortzuschreiben. und CE zukünftig gefördert und eine Feuerwehrpauschale für Gemeinden in Höhe von 50 Euro jährlich als Zuwendung pro Angehörigen der Freiwilli- Das Sächsische Staatsministerium des Innern (SMI) bat daher alle Gemein- gen Feuerwehr mittels Änderung der Richtlinie Feuerwehrförderung – RLFw den und Freiwilligen Feuerwehren Sachsens, bis zum 24. Mai 2017 an einer eingeführt. Auch wird die Ausreichung einer Jubiläumszuwendung von Online-Befragung teilzunehmen. 500 Euro nach 50-jährigem aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr durch Änderung der Sächsischen BRK-Jubiläumszuwendungsverordnung Für die Gemeinden und die Freiwilligen Feuerwehren wurden zwei verschie- geregelt. Diese ist im Juli 2018 in Kraft getreten, sodass erste Ehrungen im dene, auf die jeweilige Ebene abgestimmte, Fragebögen erstellt. IV. Quartal 2018 geplant sind.

Der Fragebogen für die Feuerwehren zielte auf die tatsächlichen Aufgaben Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) hat sich in diesem Zusam- der Feuerwehren und die Interaktion mit den zuständigen Behörden ab. menhang auch für eine Anpassung der Pauschalbeträge spätestens zum 1. Januar 2019 eingesetzt. Der Fragebogen für die Gemeinden enthielt Fragen zur kommunalen Organi- sation der Feuerwehren und der Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden. Öffentliche Sicherheit und Ordnung 45

Weitere Herausforderungen bei der Flüchtlingsunterbringung in Sachsen

Rahmenbedingungen Bis Mai 2018 kamen 3.875 Asylbewerber nach Sachsen. Bis zum Ende der Nach dem Überschreiten des Höhepunkts der Zugangszahlen im zweiten 39. KW 2018 sollen 4.559 Personen an die Kommunen verteilt werden. Halbjahr 2015 entwickelten sich die Zugangszahlen ab 2016 insgesamt rück- läufig. Von Januar bis Mai 2018 erfolgte ein leichter Anstieg der Zugangs- Asylbegehrende nach Hauptherkunftsländern zahlen gegenüber 2017. im Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 31. Mai 2018 in Sachsen Im Jahr 2017 wurden als Neuzugänge in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen bis zum Jahresende rund 9.183 Personen erfasst. Die Herkunftsländer TOP 10 Sachsen im Jahr 2018 Anzahl der Zugänge hat sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit (Zugänge der EAE) 14.860 Zugängen verringert. An die Kommunen wurden im Jahr 2017 über 7.042 Personen abverteilt. Insgesamt waren in kommunalen Einrichtungen am Ende des Jahres 2017 23.612 Personen untergebracht. Bis Mai 2018 1.292 andere waren es 21.500 Personen. 641 Syrien

123 Tunesien

Sachsen insgesamt: 162 Venezuela 2.301 23.801 166 Russische Förderation 414 Georgien 191 Türkei 13.188 8.312 208 Irak 243 Libyen 210 Afghanistan 225 Pakistan

Gesamtzugang 2018 (Stand: 31.05.2018) Kommunen insgesamt: 3.875 Personen 21.500 Abb. 4: Asylbegehrende nach Hauptherkunftsländern im Zeitraum vom Asylbewerber in der EAE 1. Januar 2018 bis 31. Mai 2018 in Sachsen; Quelle: Landesdirektion Sachsen Asylbewerber im Verfahren in den Kommunen vollziehbar Ausreisepflichtige in den Kommunen

Abb. 3: Untergebrachte Asylbewerber in Sachsen mit Stand 31. Mai 2018; Quelle: Landesdirektion Sachsen 46 ÖFFENtLICHE SICHErHEIt UND orDNUNG

18.000

16.000

14.000

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep okt Nov Dez Jan 2015 2016 2017 2018

Abb. 5: Monatliche Zugänge von Asylbegehrenden für die Jahre 2015 bis 2018 in Sachsen; Quelle: Landesdirektion Sachsen

Die Zahl der verfügbaren Erstaufnahmeplätze liegt aktuell bei rund 4.280. Nutzung. Die Auslastung der Unterbringungskapazitäten in Sachsen liegt Derzeit sind etwa 2.130 Plätze belegt. Von den zwischenzeitlich fast damit aktuell bei rund 50 Prozent. 50 Standorten mit fast 20.000 Plätzen sind derzeit noch neun Standorte in

14.000 13.015 12.751

12.000 12.079 7.759 10.000 7.111 8.000 5.146 6.000 4.809 4.204 4.000 3.476 2.969 2.672 2.767 2.542 2.266 2.168 2.382 2.301 2.134 2.215 2.098 2.182 2.071 1.559 1.938 1.947 1.652 1.866 1.756 1.826 1.552 1.640 1.643 1.511 1.431 1.270 1.280 1.116 1162 1.103 1.108 1.116 2.000 963 911

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul* 2015 2016 2017 2018 * Stand: 12. Juli 2018 Abb. 6: Anzahl der Asylbewerber in den EAE 2015–2018 jeweils zum Monatsende; Quelle: Landesdirektion Sachsen Öffentliche Sicherheit und Ordnung 47

Wohnsitzauflage nach § 12a Aufenthaltsgesetz Mit Schreiben vom 16. Februar 2018 erließ das Sächsische Staatsministe- Mit dem Inkrafttreten des Integrationsgesetzes am 6. August 2016 (BGBl. I rium des Innern (SMI) den inhaltlich mit dem SSG und zwischen dem SMI S. 1939) wurde in § 12a Aufenthaltsgesetz (AufenthG) eine Regelung zur und dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, Wohnsitzzuweisung für Ausländer eingeführt, die vom Bundesamt für Mig- Geschäftsbereich Gleichstellung und Integration, abgestimmten Erlass zur ration und Flüchtlinge (BAMF) als Asylberechtigte, Flüchtlinge und subsidiär Regelung des Wohnsitzes für Personen, die nach § 12a Abs. 1 AufenthG Schutzberechtigte anerkannt wurden oder denen erstmals eine Aufenthalts- einer Verpflichtung zur Wohnsitznahme im Freistaat Sachsen unterliegen. erlaubnis nach § 22, § 23 oder § 25 Abs. 2 AufenthG erteilt wird. Nach § 12a Abs. 1 AufenthG ist dieser Personenkreis kraft Gesetzes verpflichtet, Der Erlass enthält Ausführungen zu einer grundsätzlichen Verpflichtung der für einen Zeitraum von drei Jahren seinen Wohnsitz in dem Land beizubehal- unteren Ausländerbehörde zum Erlass einer Wohnsitzauflage nach § 12a ten, dem er im Rahmen seines Asyl- oder Aufnahmeverfahrens zugewiesen Abs. 2 oder 3 AufenthG für das Kreisgebiet und zum optionalen Erlass einer wurde, es sei denn, es liegt ein Ausnahmetatbestand des § 12a Abs. 1 Satz 2 gemeindescharfen Auflage im Kreisgebiet, falls dies nach den Gegebenhei- AufenthG vor (Ausbildung oder Erwerbstätigkeit Ehepartner oder minder- ten im Kreisgebiet integrationsfachlich erforderlich ist. Die unteren Aus- jähriges Kind). Es handelt sich dabei immer um eine Einzelfallentscheidung länderbehörden entscheiden nach eigenem Ermessen, ob bzw. in welchen bezogen auf den anerkannten Flüchtling, die der Förderung seiner nachhal- Fällen sie von dieser Option Gebrauch machen. In diesem Fall ergeht die tigen Integration in die Lebensverhältnisse der Bundesrepublik Deutschland Entscheidung über die Wohnsitzzuweisung im Benehmen mit der jeweili- dienen muss. Dabei sind seine Versorgung mit angemessenem Wohnraum, gen kreisangehörigen Gemeinde. Die kreisangehörigen Gemeinden sind sein Erwerb hinreichender mündlicher Sprachkenntnisse (Deutschkenntnisse verpflichtet, die zu integrierende Person aufzunehmen nach § 12a Abs. 9 im Sinne des Niveaus A2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens Nr. 5, Abs. 2, 3 AufenthG (vgl. Ziffer 3.2.2 des Erlasses). Nach Ziffer 12 für Sprachen) und die örtliche Lage am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zur des Erlasses ist die Verpflichtung zur Wohnsitznahme ab dem 1. April 2018 Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zu berücksichtigen. umzusetzen. Die Zuweisung nach § 12a Abs. 2 oder 3 AufenthG muss inner- halb von sechs Monaten nach Anerkennung oder erstmaliger Erteilung der Zudem besteht eine im Ermessen der unteren Ausländerbehörden stehende Aufenthaltserlaubnis erfolgen. Die Verpflichtung zur Wohnsitznahme darf Möglichkeit einer weiteren Wohnsitz- und Integrationsfeinsteuerung inner- längstens bis zum Ablauf von drei Jahren nach Anerkennung oder Erteilung halb des jeweiligen Zuständigkeitsbereichs nach den Absätzen 2 bis 4 der der Aufenthaltserlaubnis angeordnet werden. Vorschrift. Erweiterte Wohnsitzverpflichtung nach Die wohnraumversorgende Wohnsitzauflage nach § 12a Abs. 2 AufenthG § 47 Abs. 1 b) Asylgesetz (AsylG) dient zur Beseitigung integrationshemmender Wohnverhältnisse in Aufnah- Darüber hinaus wurde ein Gesetzgebungsverfahren für eine erweiterte meeinrichtungen oder anderen vorübergehenden Unterkünften. Wohnsitzverpflichtung nach § 47 Abs. 1 b) AsylG eingeleitet. Dem haben die kommunalen Spitzenverbände grundsätzlich zugestimmt. Die integrationsfördernde Wohnsitzauflage nach § 12a Abs. 3 AufenthG dient zur integrationspolitischen Erleichterung der Belange in den Bereichen Nach § 47 Abs. 1 b) AsylG können die Länder regeln, dass Ausländer abwei- Wohnraum, Sprache sowie Arbeits- und Ausbildungsmarkt. chend von § 47 Abs. 1 AsylG verpflichtet sind, bis zur Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über den Asylantrag und § 12a Abs. 4 AufenthG sieht eine sog. negative Wohnsitzauflage (Zuzugs- im Falle der Ablehnung des Asylantrags als offensichtlich unbegründet oder sperre) vor. als unzulässig bis zur Ausreise oder bis zum Vollzug der Abschiebungsandro- hung oder -anordnung in der für ihre Aufnahme zuständigen Aufnahmeein- Der SSG hat sich seit dem Inkrafttreten des Integrationsgesetzes für den richtung (EAE), längstens jedoch für 24 Monate, zu wohnen. Erlass einer landesweiten Regelung zur Wohnsitzauflage nach § 12a Abs. 2 und 3 Aufenthaltsgesetz eingesetzt. Durch eine Änderung des Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetzes (Sächs- FlüAG) soll die Grundlage zum Erlass einer landesrechtlichen Verordnung 48 Öffentliche Sicherheit und Ordnung

geschaffen werden. Das SMI hat dazu die folgenden Eckpunkte der Verord- um 2.764 Euro auf zunächst 12.551 Euro pro Jahr und Leistungsempfänger. nung erarbeitet: Sollten die Kosten je Leistungsempfänger im Jahr 2019 gegenüber dem Jahr 2017 (13.945 Euro je Leistungsempfänger) steigen, wird auch die Pau- Durch eine Ergänzung des § 12 SächsFlüAG soll eine Verordnungsermächti- schale (bereinigt um den Eigenanteil) nachträglich erhöht. gung zugunsten des SMI geschaffen werden. Danach würde eine Regelung voraussichtlich minderjährige Kinder und ihre Eltern nicht betreffen und auf Zudem soll ein Ausgleich von Kostenspitzen bei der Vorhaltung ungenutzter Herkunftsländer mit einer bundesweiten Schutzquote von unter 20 v. H. Kapazitäten durch eine gezielte Ausreichung von Mitteln an Gebietskörper- beschränkt sein. Nach bisherigen vergleichenden Berechnungen anhand schaften erfolgen, die durch die Volatilität und schwere Vorhersehbarkeit Zugangs- und Herkunftsdaten von 2017 würde die Regelung praktisch eine der Belegungszahlen verhältnismäßig höhere Kostenbelastungen aufweisen, Größenordnung von voraussichtlich 600 Personen jährlich umfassen. als andere. Dieser Härtefallausgleich in Höhe von 8 Mio. Euro (6 Mio. Euro Landkreise und 2 Mio. Kreisfreie Städte) soll abschließend und einmalig über Finanzierung der Flüchtlingsunterbringung Bedarfszuweisungen erfolgen. In den Verhandlungen zum Kommunalen Finanzausgleich in Sachsen im Mai 2018 konnte eine Einigung zur Finanzierung der Flüchtlingsunterbringung Gesetzentwurf für Ausreisegewahrsam erzielt werden. und Abschiebungshaft Ein Gesetzentwurf der Sächsischen Staatsregierung, der den Vollzug von Dem SSG ist es gelungen, dass keine Leerstandskosten und keine Elastizität Ausreisegewahrsam und Abschiebungshaft im Freistaat dauerhaft regeln (Annahme, dass eine Verminderung der Zahl der Leistungsempfänger mit soll, wurde am 27. Juni 2018 vom Landtag verabschiedet. Der Gesetzent- einer Senkung der Aufwendungen je Leistungsfall einhergeht) mehr zum wurf regelt Einzelheiten der Unterbringung und Versorgung von abge- Abzug gebracht wurden. Zudem wurde ein Eigenanteil von 10 % vereinbart. lehnten Asylbewerbern in einer zentralen Gewahrsams- beziehungsweise Dieser liegt unter dem Durchschnitt der letzten 3 Jahre (11,6 %). Zudem gibt Hafteinrichtung bis zu ihrer Rückführung in ihr Heimatland. Mit dem Gesetz- es nun ein nachgelagertes Erstattungsverfahren für die tatsächlich entstan- gebungsvorhaben soll zudem das bisher geltende »Ausreisegewahrsams- denen Kosten statt einer bislang im Verhandlungswege ermittelten Pau- vollzugsgesetz« abgelöst werden, das nur bis Juni 2019 gültig ist. Im Ausrei- schale, die tatsächliche Kostenentwicklungen nicht berücksichtigen konnte. segewahrsam werden speziell 16 für Familien geeignete Plätze geschaffen. Ausreisegewahrsam und Abschiebungshaft werden »unter einem Dach« in Zukünftig erfolgt die Refinanzierung der Kosten der Flüchtlingsunterbrin- der Hamburger Straße in Dresden entstehen. Die Bau- und Ausstattungskos- gung über eine Pauschale mit einem nachgelagerten Kostenerstattungsver- ten belaufen sich auf rund 9,7 Millionen Euro. Für den Gewahrsam sind 34 fahren. Damit wird den Kommunen ein Eigenanteil von 10 Prozent angerech- Plätze, für die Haft 24 Plätze vorgesehen. Es wird mit einem Personalbedarf net. De facto steigt die Pauschale nach Abzug des Eigenanteils im Jahr 2019 von 62 Mitarbeitern gerechnet.

Vergleich Abschiebungshaft Ausreisegewahrsam Zweck Durchsetzung der Ausreisepflicht Dauer bis zu 6 Monaten bis zu 10 Tagen (Verlängerung möglich) Richtervorbehalt Ja Ja Voraussetzungen Ausreisepflichtiger hat sich der Abschiebung entzogen oder Ausreisepflichtiger hat schuldhaft die Ausreisepflicht ver- es gibt Anhaltspunkte, dass er dies tun wird. streichen lassen und es ist zu erwarten, dass er die Abschie- bung ohne Gewahrsam erschweren oder vereiteln wird. Vollzug In speziellen Objekten (z. B. Abschiebungshaftanstalten), nicht aber in Strafvollzugsanstalten Abb. 7: Unterschiede zwischen Ausreisegewahrsam und Abschiebungshaft; Quelle: Medieninformation 002/2018 Sächsisches Staatsministerium des Innern Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung 50 Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung

Tourismusstrategie Sachsen 2025 – Wohin soll die Reise gehen?

Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) hat in Mit der Tourismusstrategie Sachsen 2025 werden die strategischen Ziele und den Jahren 2017 und 2018 die »Tourismusstrategie Sachsen 2020« aus dem Handlungsfelder für die Entwicklung des Tourismus im Freistaat Sachsen bis Jahr 2011 fortgeschrieben. Die Ziele und Maßnahmen der »Tourismusstrate- 2025 definiert. gie Sachsen 2020« wurden im Laufe des Jahres 2017 evaluiert. Die künftigen Handlungsfelder für die Entwicklung des Tourismus im Frei- Die Tourismusstrategie Sachsen 2025 umfasst als wesentliche Bausteine staat Sachsen sind folgende: Strategische Ziele und Handlungsfelder, Maßnahmen sowie Indikatoren. 1. wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft Zur Erarbeitung wurden durch das SMWA eine politische Arbeitsgruppe und 2. wettbewerbsfähigkeit der Destinationen eine Facharbeitsgruppe gegründet. 3. touristische Infrastruktur 4. Tourismusmarketing Die politische Arbeitsgruppe setzte sich, unter Leitung von Staatssekretär 5. Tourismusförderung Dr. Hartmut Mangold, aus Vertretern der Regierungsfraktionen sowie des Landestourismusverbandes (LTV), der Tourismus Marketing Gesellschaft Diese fünf Handlungsfelder werden jeweils in Ziele und Leitlinien, Maßnah- Sachsen mbH (TMGS), der Industrie- und Handelskammern (IHK) und des men sowie Kennziffern untergliedert. Sächsischen Landkreistages (SLKT) zusammen. Das SMWA wird den Prozess der Strategieumsetzung federführend mode- In der Facharbeitsgruppe wirkten rund 20 Vertreter der Destinationen, der rieren. TMGS und der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), des LTV und des Sächsischen Heilbäderverbandes (SHBV), der Wirtschaft- und Kommunalver- Strategische Zielsetzungen, Umsetzungsmaßnahmen und Kennziffern sollen bände (IHK, Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), Camping- laufend überprüft und rechtzeitig vor dem Jahr 2025 einer Evaluation unter- wirtschaft, Städte- und Gemeindetag (SSG) sowie Vertreter von den Staats- zogen werden. ministerien und -beauftragten mit. Die Endfassung der Tourismusstrategie Sachsen 2025 wird derzeit erarbeitet. Arbeit, Wirtschaft, ländliche Entwicklung 51

Modernisierung des Abgabenrechts im Tourismusbereich geglückt – Neues Satzungsmuster für eine Gästetaxesatzung veröffentlicht

Durch das Gesetz zur Änderung des Sächsischen Kommunalabgabengeset- Einrichtungen und die Erstellung einer Kalkulation zum Nachweis der zes vom 26. Oktober 2016 (SächsGVBl. S. 504) sind die Rechtsgrundlagen Zweckbindung. für die Finanzierung der touristischen Infrastruktur, insbesondere die §§ 34, weitestgehender Gleichlauf zwischen § 34 und § 35 SächsKAG hinsicht- 35 SächsKAG, modernisiert worden. Damit wurden nahezu alle Forderungen lich der zu deckenden Kosten und Zweckbindung. des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) erfüllt und die durch das Erweiterung der Zweckbindung, z. B. für Vergünstigungen im ÖPNV überraschende Normenkontrollurteil des Sächsischen Oberverwaltungsge- oder bei anderen Angeboten, ggf. auch im Rahmen eines überregiona- richts (SächsOVG) vom 9. Oktober 2014 – 5 C 1/14 – zur Kurtaxesatzung der len Verbunds (»Gäste-Card«). Landeshauptstadt Dresden eingetretenen Rechtsunsicherheiten beseitigt. Durchgesetzt werden konnten unter anderem folgende Punkte: Die Geschäftsstelle hat daraufhin ein neues Satzungsmuster für eine Gäs- tetaxesatzung erarbeitet, durch das das inzwischen überholte Satzungs- Umbenennung von »Kurtaxe« in »Gästetaxe« bzw. von »Fremden- muster für eine Kurtaxesatzung aus dem Jahr 1999 abgelöst wurde. Das verkehrsabgabe« in »Tourismusabgabe«, um Zweck und Inhalt der Satzungsmuster wurde in Mitarbeit ausgewählter Fremdenverkehrsge- Abgaben zu verdeutlichen und um Missverständnisse abzubauen. meinden erstellt, mit dem Sächsischen Staatsministerium des Innern abge- Die Differenzierung zwischen Kur- und Erholungsorten sowie sonstigen stimmt und konnte schließlich im Sachsenlandkurier 4/2017 veröffentlicht Fremdenverkehrsgemeinden wurde aufgehoben; die Abgaben können werden. Wir schätzen ein, dass mithilfe der gesetzlichen und satzungs- grundsätzlich von jeder Gemeinde erhoben werden. Voraussetzung ist rechtlichen Grundlagen die Gästetaxe im Freistaat künftig rechtssicher allerdings das Vorhalten entsprechender touristischer Angebote und erhoben werden kann. Bildung und Soziales Bildung und Soziales 53

Schulgesetznovelle

Die Schulgesetznovelle – Langer Orientierungs- und Hürdenlauf mit erfolgreichem Endspurt

1. Startschwierigkeiten Ort besonderer Förderung zur Verfügung stehen würden. Sorgen bereitete Bereits im letzten Geschäftsbericht war die Novelle des Sächsischen Schul- allerdings die Umsetzung des Anspruchs auf inklusiven Unterricht. Letztlich gesetzes ein wesentliches Thema. Seinerzeit überwog vor allem die Enttäu- hätten die Schulleiter die Entscheidung über die Aufnahme eines Schülers schung über die äußerst geringe Berücksichtigung der Belange kommunaler mit besonderem Förderbedarf weitgehend allein treffen müssen. Forderun- Schulträger, denn auch im zweiten Regierungsentwurf wurden kaum Anre- gen nach Schaffung der sächlichen und räumlichen Voraussetzungen für gungen aus unserer umfangreichen ersten Stellungnahme übernommen. Inklusion wären allein an die Schulträger gerichtet gewesen. Der SSG hat daher in der Anhörung nicht nur ein Inklusionskonzept gefordert, sondern Umso stärker hat die Geschäftsstelle die Möglichkeit genutzt, die kommuna- auch die Schaffung der Voraussetzungen für Inklusion durch den Freistaat len Anliegen in das anschließende Gesetzgebungsverfahren im Sächsischen Sachsen angemahnt. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass für die Umset- Landtag einzubringen. Dies beschränkte sich nicht nur auf die förmlichen zung deutlich mehr Zeit erforderlich und diese nicht zum nächsten Schuljahr Sachverständigenanhörungen im Sächsischen Landtag. Auch mit einer möglich ist. Ausgabe der KommPositionen und im Rahmen vieler Gespräche mit Abge- ordneten wurden die Hintergründe für die kommunalen Belange noch einmal a) Inklusionsverbünde eingehend verdeutlicht, Lösungsmöglichkeiten skizziert und konkretere Kon- Dadurch konnte erreicht werden, dass das zuständige Ministerium die Über- zepte gefordert. legungen zur Umsetzung der Inklusion konkretisiert. Im letztlich beschlos- senen Gesetz ist die Bildung sogenannter Kooperationsverbünde vorgese- 2. Orientierungslauf Inklusion hen, deren weitere Ausgestaltung in einer Verordnung erfolgen soll. Die Letzteres galt insbesondere für den Bereich der Inklusion, die schon im Eckpunkte für die Kooperationsverbünde sind bereits bekannt. So sollen Vorfeld des Regierungsentwurfs einen Schwerpunkt der öffentlichen Diskus- insgesamt 70 Kooperationsverbünde in Sachsen gebildet werden, die sich sion zum neuen Schulgesetz bildeten. Der Regierungsentwurf enthielt dazu im ländlichen Raum an den Mittelzentren orientieren. Jede Schule gehört nur vage Aussagen. Im Wesentlichen sollte die Inklusion durch drei Regelun- einem Kooperationsverbund an, so dass dieser jeweils aus ca. zehn Grund- gen umgesetzt werden: und drei bis vier Oberschulen besteht. Hinzu kommen ein bis zwei Gymna- sien sowie berufsbildende Schulen. Auch die Förderschulen wirken in den Entfall der Förderschulpflicht für Kinder mit besonderem Förderbedarf, Kooperationsverbünden mit und bringen vor allem ihre Fachkompetenz ein. Ermöglichung lernzieldifferenten Unterrichts an der Oberschule und Ziel ist es, innerhalb eines Verbundes die vorhandenen Ressourcen optimal Schaffung eines Rechts auf inklusive Unterrichtung, sofern die organisa- zu nutzen, so dass zusätzlicher Aufwand sowohl in personeller wie säch- torischen, personellen und sächlichen Voraussetzungen vorliegen. licher Hinsicht weitgehend vermieden wird. Dabei wird vor allem darauf zu achten sein, dass die Schulträger in den Verbünden ausreichend Mit­ Konkrete Hinweise, wie dies in der Praxis umgesetzt werden soll, fanden sprachemöglichkeiten haben. sich jedoch weder im Gesetzentwurf noch in begleitenden Dokumenten. Der Bedeutung der Inklusion für das Schulgesetz wurde diese Orientierungs- b) Förderrichtlinie für Inklusion losigkeit nicht gerecht, so dass im Sächsischen Landtag eigens zu diesem Trotz einer optimierten Ressourcennutzung durch die Kooperationsverbünde Thema am 10. Juni 2017 eine Anhörung anberaumt wurde. braucht es auch weiterer Unterstützung für inklusiven Unterricht, wie auch der Schulversuch ERINA verdeutlicht hat. Benötigt werden beispielsweise Aus Sicht des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) wurde dabei auch angepasste Lehr- und Lernmittel und entsprechende Räume für Bera- zunächst positiv bewertet, dass anders als in anderen Bundesländern an tungsgespräche, Gruppenarbeit und besondere Förderangebote. den Förderschulen festgehalten werden soll und diese auch weiterhin als 54 Bildung und Soziales

Zumindest für Sachkosten besteht seit einiger Zeit eine Förderrichtlinie, für nicht nur die Diskussionen zur Inklusion und zur generellen Ausrichtung der deren Umsetzung zwar nur wenige Mittel zur Verfügung stehen, die für Bildungspolitik in Sachsen verzögerten das Gesetzgebungsverfahren. Viel- Schulträger jedoch im Einzelfall eine wichtige Unterstützung darstellt, um mehr mussten noch zwei wesentliche Hürden genommen werden. die sächlichen Voraussetzungen für die Aufnahme von Schülern mit beson- derem Förderbedarf zu schaffen. Äußerst irritierend war daher die geplante a) Maßnahme-Paket zur Lehrerversorgung Abschaffung dieser Richtlinie. Die erste Hürde bestand in den zunehmenden Schwierigkeiten, frei wer- dende Lehrerstellen adäquat zu besetzen. Just am Tag der letzten Mitglie- Im Rahmen der regelmäßigen Gespräche mit dem Staatssekretär im SMK hat dersammlung, dem 26. Oktober 2016, verabschiedete die sächsische Staats- die Geschäftsstelle des SSG verdeutlicht, dass die Streichung dieser Richtli- regierung daher ein Paket im Gesamtvolumen von 213 Millionen Euro für nie parallel zur Einführung der Inklusion das falsche Signal sei und es viel- Maßnahmen zur Lehrergewinnung und Qualifizierung von Seiteneinsteigern. mehr eines deutlichen Ausbaus der Förderung bedarf. Schließlich konnten Zwar bestand kein direkter Zusammenhang zwischen diesem Maßnahme- wir erreichen, dass die Richtlinie fortgeführt wird und Schulträger weiterhin paket und der Schulgesetznovelle. Gleichwohl wurde deutlich, dass auch Fördermittel beantragen können. viele im Regierungsentwurf geplanten Änderungen im Schulgesetz eher der Bewältigung des akuten Lehrermangels dienen sollten als der langfristigen c) Verzicht auf Diagnostik an Grundschulen Weiterentwicklung des Schulwesens in Sachsen. Kritisiert wurde im Rahmen der Anhörung zur Inklusion auch der geplante Verzicht auf die Diagnostik des besonderen Förderbedarfs in den Bereichen b) Neuregelung der Bildungsempfehlung Lernen (L) sowie emotional-soziale Entwicklung (E) in den Klassenstufen Eine weitere Hürde baute das Oberverwaltungsgericht (OVG) mit 1 und 2. Damit sollten alle Kinder unabhängig von einem möglicherweise seinem Urteil vom 20. Oktober 2016 auf. Darin hatten die Richter die bisher bestehenden besonderen Förderbedarf in der Grundschule ihres Schulbe- verbindliche Bildungsempfehlung zum Übergang von der Grundschule an zirks eingeschult werden. An den Förderschulen in den Bereichen L und E das Gymnasium bzw. die Oberschule verworfen und eine Neuregelung durch wären dagegen keine ersten und zweiten Klassen mehr gebildet worden. den Gesetzgeber gefordert. Aus kommunaler Sicht war dabei vor allem zu befürchten, dass die Grund- schulen damit überfordert sind und die Jugend- und Sozialhilfeträger noch Der SSG sprach sich unmittelbar nach dem Urteil für eine schnelle, rechts- mehr Eingliederungshilfe bewilligen müssten. wirksame Neuregelung aus. Aufgrund der Erfahrungen aus früheren Änderungen des Notendurchschnitts für die Gymnasialempfehlung war zu Nicht zuletzt aufgrund dieser Bedenken hat der Landtag letztlich beschlos- erwarten, dass ohne ein geregeltes Verfahren deutlich mehr Schüler das sen, zunächst die tatsächlichen Auswirkungen dieser Maßnahme bis 2023 in Gymnasien wählen. Vor allem in den Großstädten, wo die Übergangsquote 17 Pilotschulen zu untersuchen. Dabei wird auch zu prüfen sein, wie mit den an das Gymnasium ohnehin höher ist, hätte dies zu Engpässen geführt und zusätzlichen Mitteln zur personellen Unterstützung dieser Schulen verfahren erhebliche Änderungen am Schulnetz erforderlich gemacht. Daher galt es, wird, die den Schulträgern gemäß neuem Schulgesetz vom Freistaat zur Ver- bis zur anstehenden Anmeldung der Schüler an Gymnasien und Oberschulen fügung gestellt werden. Bereits in der entsprechenden Verordnung für die im März 2017 innerhalb weniger Monate eine rechtswirksame Neuregelung Pilotschulen hat der SSG darauf geachtet, dass hier ein möglichst einfaches zu schaffen. Verfahren gefunden wird, bei dem für den Schulträger keine zusätzlichen Kosten oder personelle Risiken entstehen. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt eine Einigung zur Schulgesetznovelle noch nicht absehbar. Unabhängig vom laufenden Verfahren haben die 3. Gesetzgebungssprint entwickelt Koalitionsfraktionen daher einen gemeinsamen Entwurf zur Änderung des sich zum Hürdenlauf Schulgesetzes erarbeitet, der nur die Neuregelung zum Übergang in die wei- Noch bei Veröffentlichung des ersten Gesetzentwurfs ging das Kultusmi- terführenden Schulen beinhaltete. Danach können nun auch Schüler ohne nisterium davon aus, dass das Gesetz nach einem zügigen Verfahren mit entsprechende Bildungsempfehlung am Gymnasium angemeldet werden, Beginn des Schuljahres 2017/2018 zum 1. August 2017 in Kraft treten kann. sofern ein bestimmtes Verfahren eingehalten wird. Diese knappe Zeitschiene erschien bereits zu Beginn äußerst sportlich. Doch Bildung und Soziales 55

In der Sachverständigenanhörung am 20. Dezember 2017 im Sächsischen Sowohl der Genehmigungsvorbehalt als auch die Möglichkeit der Schulauf- Landtag hat der SSG vor allem die schnelle Reaktion des Gesetzgebers sicht, selbst Schulbezirke festzulegen, sind im beschlossenen Gesetz nicht begrüßt. Zwar bestand mit dem von den Koalitionsfraktionen vorgesehenen mehr enthalten. Letztentscheidungsrecht der Eltern nach wie vor eine gewisse Unsicherheit. Letztlich wurde damit aber ein ausgewogener Ausgleich zwischen dem d) Kommunen bei der Schulnetzplanung gestärkt Elternrecht und dem staatlichen Unterrichtsauftrag erreicht. Erfolgreich umgesetzt wurde auch die kommunale Forderung nach einer stärkeren Beteiligung kreisangehöriger Schulträger bei der Schulnetzplanung 4. Erfolgreicher Endspurt der Landkreise. Letztere müssen künftig das Einvernehmen der Städte und Parallel dazu wurden die Gespräche zur Schulgesetznovelle weitergeführt. Gemeinden mit eigenen Schulen für die Schulnetzplanung einholen. Doch Doch wurde nun deutlich, dass ein Inkrafttreten zum Schuljahr 2017/2018 auch die Position der Landkreise und Kreisfreien Städte bei der Schulnetz- nicht mehr realistisch war. Schließlich musste nicht nur das Schulgesetz, planung wurde gestärkt, da die Schulaufsicht vollständig eingereichte Schul- sondern anschließend auch eine Vielzahl von Verordnungen geändert netzpläne nun innerhalb von sechs Monaten bewerten muss und andernfalls werden. Diese Zeit konnte unter anderem dazu genutzt werden, kommunale eine Genehmigungsfiktion eintritt. Damit wurden sämtliche Forderungen Positionen zu vielen Themen noch einmal zu verdeutlichen. Nicht zuletzt des SSG zur Schulnetzplanung aus dem bereits 2015 beschlossenen Positi- dadurch ist es gelungen, neben einer langfristiger angelegten Einführung onspapier zur Schulgesetznovelle umgesetzt. der Inklusion, wichtige Forderungen der Schulträger umzusetzen. Gestrichen wurde dagegen die von der Regierung ursprünglich vorgesehene, a) Schulen im ländlichen Raum gestärkt im Übrigen jedoch von allen Seiten als untauglich kritisierte Beteiligung der So wurde eine weitere Stärkung der Oberschulen im ländlichen Raum Regionalen Planungsverbände an der Planung des Berufsschulnetzes. Statt- erreicht und klargestellt, dass Oberschulen auch in Mittelzentren einzügig dessen ist dies nun Aufgabe des Kultusministeriums im Einvernehmen mit geführt werden können. An Gymnasien im ländlichen Raum außerhalb von den Kreisfreien Städten und Landkreisen. Mittel- und Oberzentren besteht zudem die Möglichkeit, ausnahmsweise einen Jahrgang in Klassenstufe fünf zweizügig einzurichten, wenn in den e) Einfluss des Schulträgers auf Schulen gestärkt Folgejahren wieder drei fünfte Klassen gebildet werden können. Umgesetzt wurde auch die Forderung des SSG, die Mitbestimmung des Schulträgers bei schulischen Prozessen zu stärken. So erfolgt die Bestellung b) Statt kommunalem Schulgirokonto der Schulleiter künftig im Benehmen mit dem Schulträger. Auch in der Schul- künftig staatliches möglich konferenz haben Schulträger künftig bei wesentlichen Entscheidungen ein Statt des im Regierungsentwurf vorgesehenen kommunalen Schulgirokon- Stimmrecht. Vor allem Letzteres stellte die Schulträger vor einige praktische tos, welches seitens der kommunalen Schulträger stets abgelehnt wurde, Umsetzungsprobleme, nachdem diese Vorschrift bereits am 1. August 2017 können nun Schulleiter ermächtigt werden, im Namen des Freistaates in Kraft getreten ist. Die Fragen konnten jedoch in Abstimmung zwischen Sachsen ein Schulgirokonto zu eröffnen. Damit hat der Sächsische Landtag Kultusministerium und Geschäftsstelle beantwortet werden. einer wesentlichen Forderung entsprochen, die der SSG seit vielen Jahren erhebt und die zuletzt auch im Positionspapier zur Schulgesetznovelle ent- 5. Landtagsbeschluss war nur Etappenziel halten war. Die intensiven Bemühungen im Landtagsverfahren haben sich damit schließ- lich ausgezahlt. Die Forderungen aus dem Positionspapier zur Schulgesetz- c) Schulbezirke weiter alleinige novelle konnten mehrheitlich umgesetzt werden. Schulträgerangelegenheit Auch an anderer Stelle sah der Regierungsentwurf erhebliche Eingriffe in die Gleichwohl stellt der Beschluss des Gesetzes zur Weiterentwicklung des Hoheit der Schulträger vor. So sollte eine Genehmigungspflicht für Schulbe- Schulwesens im Freistaat Sachsen, der schließlich am 11. April 2017 im zirke geregelt und die Schulaufsicht gar ermächtigt werden, Schulbezirke Sächsischen Landtag erfolgte, nur eine erste Etappe dar. Die Umsetzung der selbst festzulegen. Hintergrund war offensichtlich auch hier eine Optimie- Neuregelungen wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. rung von Klassengrößen mit Blick auf die schwierige Lehrerversorgung. 56 Bildung und Soziales

a) Grundlegende Paradigmenwechsel Unter anderem zur Klassenbildungs- und zur Lernmittelverordnung, aber stehen weiter aus auch der VwV Schuldatenschutz und der VwV zu den Schulgirokonten hat Weiter unberücksichtigt blieben vor allem die vom SSG geforderten grund- der SSG umfassende schriftliche Stellungnahmen erarbeitet. Insbesondere legenden Paradigmenwechsel bei den Lernmitteln sowie der Personalver- bei der Schulnetzplanungsverordnung wurde so eine ausufernde Daten- antwortung. Ein Teilerfolg konnte jedoch auch hier erzielt werden, da die sammlung im Schulnetzbericht erfolgreich verhindert. Koalitionsfraktionen in einem gemeinsamen Entschließungsantrag eine Überprüfung der Aufgabenverteilung zwischen Schulträgern und Freistaat c) Beobachtung der praktischen Auswirkungen Sachsen angemahnt haben. Gleichwohl bedarf es wohl noch einiger Über- Abseits rechtlicher Regelungen werden zudem die praktischen Auswirkun- zeugungsarbeit, bevor der Freistaat die Gesamtverantwortung für das Per- gen im Schuljahr 2018/2019 zu beobachten sein. Dies gilt vor allem für die sonal an Schulen sowie die von ihm bestimmten Lernmittel übernimmt. Inanspruchnahme der Inklusion und die damit verbundenen Folgewirkun- gen, die die Kommunen nicht nur als Schulträger, sondern auch als Träger b) Anpassung untergesetzlicher Regelungen von Sozial- und Jugendhilfe berühren. Sollten sich hier oder an anderer Stelle Zudem mussten zahlreiche untergesetzliche Vorschriften an das neue Gesetz negative Entwicklungen abzeichnen, wird sich der SSG um entsprechende angepasst werden. Dazu führte die Geschäftsstelle auf verschiedenen Lösungen bemühen. Ebenen eine Vielzahl von Gesprächen, um die erforderlichen Umsetzungs- schritte abzustimmen. Bildung und Soziales 57

Digitalisierung und Medienbildung in Schulen

Digitale Schule – 2. Schullogin – Beginn der Schul-Cloud? Das Ende der Kreidezeit im Klassenzimmer? Das Projekt Schullogin der TU Dresden wurde bereits Ende 2016 vorgestellt Während die Schüler spätestens ab der Sekundarstufe zu Hause völlig selbst- und zielt vor allem auf die Vereinheitlichung der Anmeldung an Schulnetz- verständlich digitale Werkzeuge und elektronische Endgeräte nutzen, domi- werken. Im Rahmen einer Befragung im April 2017 hatten auch Schulträger niert in Schulen nach wie vor die Kreidetafel. Noch streiten Wissenschaftler die Möglichkeit, Hinweise und Anregungen dazu zu geben. Nach Auffassung und Lehrkräfte mit- und untereinander, ob digitale Endgeräte in der Schule der Kommunen sollte der Schullogin perspektivisch einen einfachen Zugang gänzlich verboten werden sollten oder vielmehr das Tablet künftig Schulbü- zu einem umfassenden, rechtlich und pädagogisch geprüften Grundange- cher und Taschenrechner ersetzen sollte. Das richtige Maß wird irgendwo bot an digitalen Unterrichtsmedien mit Landeslizenz bieten. Schüler sowie dazwischen liegen. Lehrkräfte sollen darauf webbasiert und damit endgeräte-, technologie- und ortsunabhängig zugreifen können. Mit LernSAX und MeSAX stehen bereits Für Schulträger jedoch entsteht daraus ein Dilemma: Sie müssen ihre Schulen einige derartige Angebote zur Verfügung, die nach unseren Vorstellungen bereits heute so ausrüsten, dass sie in Zukunft auch eine deutlich stärkere über Schullogin zu einer »Schul-Cloud« verknüpft und ausgebaut werden Nutzung digitaler Unterrichtsmittel mit unterschiedlichsten Konzepten sollten. ermöglichen. Dafür brauchen sie vor allem inhaltliche Orientierung und finanzielle Unterstützung. 3. Breitbandanschluss Voraussetzung für die Nutzung entsprechender Angebote ist freilich die Ver- 1. SMK-Konzeption »Medienbildung fügbarkeit eines ausreichend dimensionierten Breitbandanschlusses an den und Digitalisierung in der Schule« Schulen. Nach ersten Gesprächen dazu mit SMK und SMWA im August 2017 Zu begrüßen war daher, dass das Sächsische Staatsministerium für Kultus hat die Geschäftsstelle mit einer kurzfristig entwickelten Umfrage den aktu- (SMK) unmittelbar nach der Kultusministerkonferenz (KMK) mit der Erarbei- ellen Stand der Internetanschlüsse öffentlicher Schulen erhoben. Danach tung einer eigenen Konzeption zur Digitalisierung in der Schule begonnen nutzen die Schulen ganz überwiegend den kostenfreien Schulanschluss der hat. Die Geschäftsstelle wurde frühzeitig beteiligt und hat in der Stellung- Telekom mit maximal 16 Megabits per seconds (MBit/s). Nur 7 Prozent errei- nahme vom 20. Februar 2017 vor allem auf drei wesentliche Punkte hinge- chen eine Geschwindigkeit von mindestens 50 MBit/s. Da die Umfrage für wiesen: mehr als 80 Prozent der kommunalen Schulen valide Ergebnisse erbrachte, wurde der Bedarf für eine besondere Betrachtung der Breitbandanschlüsse a) Zentrale Bereitstellung digitaler Bildungsmedien für Schulen damit noch einmal verdeutlicht. Schließlich erreichte nur eine b) Verfügbarkeit leistungsfähiger Breitbandanschlüsse an allen Schulen sehr geringe Anzahl die in Sachsen avisierten Bandbreiten von 50 MBit/s für c) Digitale Grundinfrastruktur und Endgeräte an Schulen Grund- und 100 MBit/s für weiterführende Schulen.

Diese bestimmten aus Sicht der Schulträger das Arbeitsprogramm im Zusam- In weiteren Gesprächen wurde zudem deutlich, dass über das Programm menhang mit der Digitalisierung der Schule und waren Gegenstand vieler der Digitalen Offensive Sachsen (DiOS) ein Breitbandanschluss voraussicht- Gespräche vor allem mit dem SMK und dem Sächsischen Staatsministerium lich nicht an allen Schulen kurzfristig gewährleistet werden kann. Zudem für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) auf unterschiedlichen Ebenen. hat die Geschäftsstelle immer wieder deutlich gemacht, dass die Schaffung Einige Anregungen der Kommunen wurden schließlich in der im Oktober breitbandiger Internetanschlüsse keine Schulträgeraufgabe ist. Die Kommu- 2017 vorgelegten Konzeption des SMK berücksichtigt. Viele Fragen müssen nen sind lediglich zum Anschluss an das Internet im Rahmen der vor Ort jedoch noch weiter vertieft werden. verfügbaren Bandbreiten verpflichtet. Der Netzausbau außerhalb des Schul- geländes ist dagegen weder Aufgabe der Schulträger noch der Städte und Gemeinden allgemein. 58 Bildung und Soziales

Schließlich konnte nach intensiven Beratungen erreicht werden, dass der 5. Empfehlungen zur digitalen Ministerpräsident im Oktober 2017 die Finanzierung der Breitbandan- Grundinfrastruktur an Schulen schlüsse für die Schulen zugesagt hat. Nach wie vor ist allerdings unklar, wie Viele Schulträger müssen jedoch bereits jetzt im Rahmen von Baumaßnah- die Zusage umgesetzt werden soll und auf welchem Weg dies erfolgen kann. men die Netzwerktechnik in den Schulen berücksichtigen und benötigen entsprechende Empfehlungen. Daher arbeitet die Geschäftsstelle des SSG 4. Förderung der digitalen Schulinfrastruktur – mit Unterstützung kommunaler Praktiker gemeinsam mit dem SMK an Emp- warten auf den Bund fehlungen zur digitalen Grundinfrastruktur für Schulen, um Schulträgern wie Weitere Voraussetzung für die Nutzung digitaler Medien und Endgeräte ist Fachplanern Hinweise und Anregungen zu geben. In vielen Beratungen mit die digitale Infrastruktur an den Schulen. Dabei geht es in erster Linie um unterschiedlicher Zusammensetzung wurde der Entwurf weiter verfeinert. die Netzwerkverkabelung innerhalb der Schulgebäude. Diese muss bereits Auch die AG Schulverwaltungsamtsleiter sowie der AK Digital wurden betei- bei der Sanierung und dem Bau der Schulen berücksichtigt werden, um ligt, bevor das Präsidium darüber beschließt. perspektivisch wechselnden Nutzungskonzepten zu entsprechen. Allein die Kosten dafür sind beträchtlich und können nicht durch die Schulträger allein 6. Weitere Themen für die Zukunft getragen werden. Zwar konnte erreicht werden, dass fest verbundene Digi- Parallel dazu müssen weitere Themen bearbeitet werden, soll die Digitalisie- talausstattung im Rahmen der Förderrichtlinie Schulhausbau nun explizit rung von Schulen gelingen. Insbesondere müssen die Lehrkräfte in die Lage förderfähig ist. Gleiches gilt auch für die Förderung nach dem Kommunal- versetzt werden, Medienbildungskonzepte zu erstellen, in denen beschrie- investitionsförderungsumsetzungsgesetz. Ein eigenes Landesprogramm für ben wird, wie die Schule digitale Technik im Unterricht einsetzen will. Die digitale Schulausstattung fehlt jedoch nach wie vor. Stattdessen wird auf Geschäftsstelle des SSG hat daher stets die Bedeutung der intensiven Fort- den von der damaligen Bundeswissenschaftsministerin Wanka angekündig- bildungen für Lehrkräfte hervorgehoben, nicht zuletzt auch um Fehlinvestiti- ten »Digitalpakt« verwiesen, über dessen Eckpunkte der SSG bereits im Juni onen in den Schulen zu vermeiden. Erst wenn die Schulen wissen, wie digi- 2016 informierte. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwar auch im tale Unterrichtsmedien eingesetzt werden sollen, können Schulträger ihre Koalitionsvertrag auf Bundesebene aufgenommen, die nötige Grundgesetz- Medienentwicklungspläne erarbeiten, in denen die sukzessive Beschaffung änderung und die entsprechende Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund digitaler Endgeräte für die Schulen geplant wird. und Ländern benötigen jedoch weiter Zeit. Eine Förderung dürfte damit frü- hestens 2019 realistisch sein. Darüber hinaus werden die Anforderungen an Wartung und Support deutlich steigen. Daher bedarf es einer engen Abstimmung zwischen Schulverwal- tung und Schulträgern zur Bestimmung der Schnittstellen unter Berücksich- tigung eines effizienten Ressourceneinsatzes. Bildung und Soziales 59

Schulsozialarbeit

Die Schulsozialarbeit etablierte sich seit Beginn der 1990er Jahre in einem Zuwendungsempfänger sind die Landkreise und Kreisfreien Städte als örtli- neuen Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe. Ein besonderes Merkmal che Träger der öffentlichen Jugendhilfe. Die zugewendeten Mittel an diese war, dass sich Fachkräfte der sozialen Arbeit direkt an der Institution Schule Erstempfänger können an Zweitempfänger (Letztempfänger) weitergereicht ansiedelten und Beratungen sowie Kriseninterventionen anboten, Projekte werden. Einige Jugendämter führen Maßnahmen auch selbst durch. mit Gruppen und in Klassen durchführten, sich an (sozial-)pädagogischen Fragen der Schule und der Schulentwicklung beteiligten, Eltern Kontakt- Zuwendungsfähig sind Personal- und Sachausgaben. Pro Schulstandort möglichkeiten zu erzieherischen Fragen anboten und die Schule mit anderen sollen bis zu zwei Vollzeitäquivalente (VzÄ) und grundsätzlich nicht weniger sozialen Dienstleistungsangeboten im Sozialraum vernetzten. als 0,75 VzÄ gefördert werden. Förderfähig sind Angebote der Schulsozial- arbeit an allgemeinbildenden Schulen. Berufsschulen werden davon nicht Regional haben sich dabei, je nach Ausgangssituation und Anforderungen erfasst. Ab dem Schuljahr 2018/19 sind an Oberschulen abweichend davon vor Ort, unterschiedliche Praxisformen herausgebildet. mindestens 1,0 VzÄ vorzuhalten.

Bisherige Förderpraxis Die öffentlichen Träger der Jugendhilfe haben grundsätzlich 20 Prozent Es gab bisher kein explizites Förderprogramm für Angebote der Schulsozial- Eigenmittel (unter möglicher Beteiligung der Zweitempfänger) aufzubrin- arbeit. Als Maßnahme der Jugendhilfe im Sinne von § 13 Sozialgesetzbuch gen. Für Schulsozialarbeit an Oberschulen werden vom Land dagegen Achtes Buch – Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) wird diese Aufgabe durch 100 Prozent der Personalkosten getragen. Die Landkreise und Kreisfreien die öffentlichen Träger der Jugendhilfe, Landkreise und Kreisfreie Städte, Städte erhalten ein Budget, welches sich anhand der Schülerzahlen errech- finanziert. Daneben übernehmen auch Schulträger Verantwortung für ent- net. Damit wird der vom Sächsischen Städte- und Gemeindetag (SSG) stets sprechende Angebote. geforderten Vereinfachung von Förderverfahren Rechnung getragen.

Für die Ansiedlung in der Jugendhilfe konnten verschiedene Förderpro- Positionierung SSG gramme zur Mitfinanzierung herangezogen werden. Das waren vorwiegend Wie auch im Rahmen der Schulgesetznovelle vertrat der SSG die Forderung Mittel aus der Jugendpauschale, aus dem ESF-Programm »Soziale Schule« einer regelhaften sozialen Betreuung aller Schüler unter der Verantwortung und der Förderrichtlinie (FRL) »Weiterentwicklung« im Rahmen des Konzep- des Freistaates. tes »Chancengerechte Bildung«. Das Landesprogramm bezieht sich zwar auf die gesetzliche Aufgabe der Förderrichtlinie Schulsozialarbeit Jugendhilfe, verfolgt aber in seiner Ausrichtung eine grundhafte soziale Die Staatsregierung möchte mit dem erstmals im Doppelhaushalt 2017/18 Betreuung. Das Verständnis der individuellen Förderung, insbesondere bei verankerten Landesprogramm »Jugendsozialarbeit an Schulen (Schulsozial- besonderen Bedarfen der jungen Menschen nach § 13 SGB VIII, wird zwar arbeit) im Freistaat Sachsen« im Rahmen ihrer Verantwortung zur Förderung gesehen, steht aber nicht im Vordergrund der Förderrichtlinie. Das Förder- und Anregung der öffentlichen Träger der Jugendhilfe (vgl. § 82 SGB VIII) konzept verfolgt die Intention, dass jedem jungen Menschen in seiner Lern- einen fachpolitischen und fiskalischen Schwerpunkt auf den quantitativen umgebung Schule die Möglichkeit der Sozialarbeit angeboten werden soll. Ausbau und die qualitative Weiterentwicklung von Schulsozialarbeit setzen. Insbesondere da die Förderung an die Verpflichtung geknüpft wird, an jeder Im ersten Schritt der Etablierung des Landesprogrammes wurden dafür öffentlichen Oberschule Schulsozialarbeit vorzusehen, wird das bedarfso- 15 Mio. Euro jährlich eingestellt. Mit diesen Mitteln konnten aber nur ein rientierte Handeln des öffentlichen Jugendhilfeträgers eingeschränkt. Die ca. Viertel aller Schulen erreicht werden. Im Rahmen der Schulgesetzno- Verantwortung der öffentlichen Jugendhilfe für die Schulsozialarbeit bringt velle wurden die Mittel daher ab dem Schuljahr 2018/19 auf 30,5 Mio. Euro allerdings den Vorteil, dass die vorhandene hohe fachliche Kompetenz der verdoppelt. Damit einher geht die Verpflichtung, an jeder öffentlichen Ober- Jugendämter im Wesentlichen unabhängig von der schulischen Administ- schule eine Stelle Schulsozialarbeit vorzusehen. ration eingesetzt werden kann. Schulsozialarbeit wirkt gerade auch in der Beziehung zwischen Lehrer und Schüler. 60 Bildung und Soziales

Davon abgesehen wird der Wille des Freistaates zur quantitativen und qua- soziale Betreuung aller Schüler, sowie dem System Jugendhilfe, welches litativen Förderung sowie Weiterentwicklung des Aufgabenfeldes Schulso- Jugendsozialarbeit zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur zialarbeit anerkannt. Der Ansatz über eine Förderrichtlinie impliziert aber Überwindung individueller Beeinträchtigungen auch im Zusammenhang mit immer eine zeitliche Begrenzung. Die Aufgabe einer ganzheitlichen Schulso- Schule dazu ergänzend leistet, wird durch die FRL aufrecht erhalten. Das zialarbeit als Basisangebot für jeden Lernenden kann auf diesem Weg trotz Förderprogramm unterliegt einer begleitenden Evaluierung. Die so gewon- des hohen Mitteleinsatzes nicht dauerhaft gelöst werden. Auch die Fach- nenen Erkenntnisse werden auch durch den SSG kritisch zur weiteren Ver- kraftsituation in der sozialen Arbeit führt an manchen Schulstandorten zu besserung der Umsetzung dieser bedeutenden Aufgabe in der Begleitung Umsetzungsproblemen. von Kindern und Jugendlichen bewertet werden. Insbesondere wird der SSG sicher weiterhin auf eine dauerhafte Finanzierung mit einer angemessenen Das grundsätzliche Spannungsfeld der Schulsozialarbeit zwischen dem Dynamisierung durch den Freistaat einsetzen. System Kultus, aus Sicht des SSG verantwortlich für eine grundständige Bildung und Soziales 61

Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) stellt Aufgabenträger und Kommunale Landesverbände vor größte Herausforderung

Die Eingliederungshilfe ist ein wesentlicher Bestandteil der Sozialhilfe. Dar- Fachreferenten des Sächsischen Landkreistages (SLKT) und des Sächsi- unter werden alle Leistungen für Menschen mit Behinderungen gefasst, die schen Städte- und Gemeindetages (SSG). diese zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft erhalten. In dieser Arbeitsgemeinschaft wurde die künftige Aufgabenerfüllung der Die Reform der Eingliederungshilfe in Gestalt des Bundesteilhabegeset- Eingliederungshilfe innerhalb der kommunalen Ebenen besprochen. Weiter- zes (BTHG)6 ist die größte Umwälzung in der rechtlichen Gestaltung der hin wurden erste Prognosen zur Kostenentwicklung in der Leistungsgewäh- Behindertenhilfe der letzten Jahrzehnte. Sie hat nicht nur Auswirkungen rung durch das BTHG erarbeitet. Demnach sind in den nächsten Jahren bis auf die öffentlichen Aufgabenträger, sondern wird in ihrer Funktion als 2025 Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe p. a. zu erwarten. Im Ergeb- Umsetzung der Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) nis verständigte man sich auf einen gemeinsamen kommunalen Vorschlag, auch zu Veränderungen in der Leistungserbringung an die betroffenen der eine landesweit einheitliche Aufgabenerfüllung unter dem Aspekt der Menschen führen. Leistungsfähigkeit berücksichtigt. Die wesentlichen Bestandteile der Ein- gliederungshilfe sollen weiterhin zentral vom KSV Sachsen erbracht werden, Durch das BTHG wird die Eingliederungshilfe aus der Sozialhilfe gelöst. Die andere Leistungsbereiche gehen dagegen auf die örtliche Ebene herunter. Eingliederungshilfe wird ein eigenständiges Leistungssystem. Der Träger der Eingliederungshilfe wird als neuer Rehabilitationsträger im Sozialleistungs- In den Verhandlungen der Kommunalen Landesverbände mit dem Freistaat system etabliert. Sachsen konnte dieser kommunale Ansatz vollständig durchgesetzt werden. Das neue Aufgabenübertragungsgesetz, welches im Juni 2018 vom Landtag Der Hauptteil der Reform, die Ausgliederung der Eingliederungshilfe aus verabschiedet wurde, schreibt diese von SSG, SLKT und KSV erarbeitete dem Recht der Sozialhilfe und die Einfügung als eigenständiges Leistungs- Zuordnung fest. gesetz in das Sozialgesetzbuch – Neuntes Buch (SGB IX), tritt zum 1. Januar 2020 in Kraft. Unabhängig davon wirken zahlreiche Neuerungen bereits ab Weiterhin konnte eine Verständigung zum Ausgleich der enormen Mehr- 2017 bzw. 2018. Aus diesem Grund hatte der Freistaat ab dem 1. Januar kosten erreicht werden. Da das BTHG gestuft in Kraft tritt und seine volle 2018 die Träger der Eingliederungshilfe zu bestimmen. Dafür musste das Kostenwirkung sich jährlich erhöhen wird, ist die Bestimmung eines aus- Ausführungsgesetz geändert werden. reichenden Mehrbelastungsausgleichs (MBA) zum Zeitpunkt der Aufgaben- übertragung für die Kommunen von hoher Unsicherheit geprägt. Im Lan- Zur internen Meinungsbildung zwischen den Trägern der Sozialhilfe (Land- desausführungsgesetz konnten die Kommunalen Spitzenverbände deshalb kreise und Kreisfreie Städte sowie der Kommunale Sozialverband [KSV] als eine rückschauende Überprüfung der Kostenentwicklung zu den Zeitpunk- überörtlicher Träger) wurde auf Bestreben der Kommunalen Landesver- ten 2020, 2023 und 2026 verankern. In einem ersten Schritt erhalten die bände eine »Arbeitsgemeinschaft Ausführungsgesetz« gegründet. Diese Kommunen und der KSV 50 Mio. Euro jährlich aus den erhöhten Umsatz- bestand aus den sechs Bürgermeistern der Geschäftsbereiche Soziales und steueranteilen des Landes im Rahmen der 5 Mrd. Euro Bundesentlastung. Finanzen der Kreisfreien Städte, jeweils drei Sozial- und Finanzdezernen- Damit sollen die ersten Kostenauswirkungen auf horizontaler Ebene zwi- ten aus den Landkreisen, der Verbandsleitung des KSV sowie den beiden schen den kommunalen Akteuren sowie auf vertikaler Ebene an den KSV zur Entlastung der Sozialumlage erfolgen.

6 Gesetz vom 23.12.2016 – Bundesgesetzblatt Teil I 2016 Nr. 66, 29.12.2016, S. 3234 62 Bildung und Soziales

Nunmehr steht die konkrete Ermittlung der tatsächlichen BTHG-bedingten Daneben stehen die Verhandlungen zu einem neuen Rahmenvertrag mit Mehrkosten an. Dazu befinden sich die Kommunalen Landesverbände in den Verbänden der Leistungserbringer sowie den maßgeblichen Interes- laufenden Verhandlungen mit dem Freistaat. Das Ziel ist eine dauerhafte senvertretern der Menschen mit Behinderung an. Der neue Rahmenver- und auskömmliche Finanzierung der geänderten Leistungen für die Men- trag wird die künftige Leistungsausführung wesentlich bestimmen. Auch schen mit Behinderungen. hierbei wird durch den SSG die Leistungsfähigkeit der kommunalen Aufga- benträger zu wahren sein. Weiterhin vertritt der SSG die Interessen der kommunalen Aufgabenträ- ger bei der landesrechtlichen Bestimmung des Hilfebedarfsermittlungsin- Die Umsetzung der neuen Eingliederungshilfe in Gestalt des BTHG ist eine strumentes. Dieses wird die Leistungsgewährung steuern. In 2018 wird große Herausforderung, die von den Landkreisen und Kreisfreien Städten das Verfahren in zwei Landkreisen, der Stadt Dresden sowie durch den sowie dem KSV Sachsen bewältigt werden muss. Nicht zuletzt ist dafür ein KSV Sachsen pilotiert. Ab 2019 soll das Verfahren landesweit eingesetzt hoher personeller Ressourceneinsatz notwendig. Auch diese Anstrengungen werden. werden vom SSG in der Überprüfung der Auswirkungen geltend gemacht werden. Die weitere Gestaltung des Reformprozesses wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen und durch den SSG intensiv begleitet werden. Bildung und Soziales 63

Bund verkalkuliert sich beim Ausbau Unterhaltsvorschuss

In Deutschland wachsen rund 2,3 Millionen Kinder in rund 1,6 Millionen Alter 0–5 6–11 12–17 Ein-Eltern-Familien auf7. Davon sind über 90 % alleinerziehende Mütter. Die UVG – Betrag in Euro 150 201 - Alleinerziehung von Kindern gewinnt eine immer größere Bedeutung. Der Stand 1. Januar 2017 Gesamtanteil von Ein-Eltern-Familien ist auf ca. ein Fünftel aller Familien mit maximale Dauer 72 Monate minderjährigen Kindern angewachsen8. In Sachsen bezogen bis 2016 ca. 31.000 Kinder Unterhaltsvorschuss. Die Der Elternteil, bei dem das Kind nicht im Haushalt lebt, ist zur Zahlung eines Bruttoausgaben in Sachsen betrugen ca. 56 Mio. Euro9. sogenannten Barunterhalts verpflichtet. Dieser ist abhängig vom Alter des Kindes. Seine Höhe richtet sich nach den Einkommensverhältnissen des zur Nach den bisher geltenden Regelungen zur Bezugsdauer bzw. dem Höchstal- Zahlung verpflichteten Elternteils. Das Kind soll materiell so gestellt werden, ter bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres schieden ca. 5.000 Kinder jähr- als ob es mit seinen beiden Eltern gemeinsam leben würde. lich wegen dieser Begrenzungen aus dem Leistungsbezug aus.

Wenn dieser Unterhalt ausfällt oder nicht in der notwendigen Höhe gezahlt Rechtslage ab 1. Juli 2017 wird, stellt das den alleinerziehenden Elternteil und die betroffenen Kinder Mit dem Ziel, die staatliche Unterstützung von Alleinerziehenden zielgenau vor große wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Familie wird von einem erhöh- und entlang der Lebenswirklichkeiten zu verbessern, wurde die bisher im ten Armutsrisiko bedroht. Deshalb greift der Staat in seiner Funktion als Unterhaltsvorschussgesetz vorgeschriebene maximale Bezugsdauer von Sozialstaat unterstützend ein. 72 Monaten aufgehoben und die Höchstaltersgrenze von derzeit 12 Jahren bis zum vollendeten 18. Lebensjahr heraufgesetzt. Durch den Wegfall der Der Unterhaltsvorschuss ist eine monatliche Sozialleistung zum Ausgleich Höchstbezugsdauer und die Anhebung der Altersgrenze steigt die Zahl der des notwendigen, faktisch aber nicht fließenden Unterhalts für das minder- Berechtigten. Die neu hinzukommenden Berechtigten der Altersgruppe ab jährige Kind. Das Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) ist seit 1980 in Kraft. Die 12 Jahre sollen allerdings nur Unterhaltsvorschuss beziehen können, wenn Höhe des Unterhaltsvorschusses richtet sich bundesweit nach dem Mindest- sie auf keine SGB-II-Leistungen angewiesen sind. unterhalt. Für die Berechnung des Unterhaltsvorschussbetrages wird ein für das erste Kind zu zahlendes Kindergeld in voller Höhe abgezogen. Der zum Alter 0–5 6–11 12–17* UVG – Betrag in Euro Unterhalt verpflichtete Elternteil wird im sogenannten Rückgriff zur Erstat- 154 205 273 tung der UVG-Leistungen, sofern er dazu leistungsfähig ist, herangezogen. Stand 1. Januar 2018 maximale Dauer Unbegrenzt Bisherige Rechtslage * Anspruch, wenn das Kind nicht auf SGB-II-Leistungen angewiesen ist oder der allein- Der Unterhaltsvorschuss war begrenzt auf eine Höchstbezugsdauer erziehende Elternteil im SGB-II-Bezug mindestens 600 Euro brutto verdient. von maximal 72 Monaten und wurde längstens bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres gewährt. Die neuen Ansprüche nach dem UVG führen zu erheblichen Mehrkosten, da deutlich mehr Kinder anspruchsberechtigt sind und bleiben. Gleichzeitig erwartet der Bund Minderausgaben im SGB II durch die neu eingeführte dritte Altersgruppe. Zum Ausgleich erhöht der Bund seine Beteiligung an der Kostentragung von einem Drittel auf 40 Prozent (in gleichem Maße werden auch die Einnahmen aus dem Rückgriff verteilt). Der Länderanteil beträgt

7 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Haus- halteFamilien/Tabellen/2_6_Familien.html. 9 UVG-Statistik des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Stand 8 BT Drucksache 18/5888. 2016. 64 Bildung und Soziales

damit nunmehr 60 Prozent. Die Länder bestimmen die zuständigen Aufga- zu erwarten, dass dieses seine Mehrausgaben auch auf die kommunale benträger. In Sachsen sind das die Landkreise und Kreisfreien Städte. In der Seite weiterreichen wollte. Regel sind die Unterhaltsvorschussstellen in die Jugendämter integriert. In den Verhandlungen zu der neuen Kostenaufteilung konnte der SSG errei- Kostentragung chen, dass die 60 Prozent Landesteil an den Ausgaben (statt bisher zwei Der Länderanteil an den Leistungsausgaben und Einnahmen aus dem Rück- Drittel) weiterhin paritätisch getragen werden. Die Kommunen müssen griff wird mit der Aufgabenübertragung geregelt. Nach der alten Rechts- nunmehr nur noch 30 Prozent statt einem Drittel aufbringen. Außerdem lage trugen Bund, Freistaat und die Landkreise bzw. Kreisfreien Städte je behalten sie alle Einnahmen aus dem Rückgriff abzüglich des Bundesteils ein Drittel der Ausgaben. Der Bund erhielt auch ein Drittel der Einnahmen, von 40 Prozent. Das novellierte Aufgabenübertragungsgesetz war zum die Kommunen behielten 59 Prozent der Einnahmen, sodass dem Freistaat Redaktionsschluss allerdings noch nicht verabschiedet. 8 Prozent zustanden. Durch diese Regelung sollten die Aufwendungen für die rechtliche Verfolgung der Ansprüche gegen den eigentlichen Unterhalts- Die gestiegenen Fallzahlen können nur mit einer personellen Aufstockung schuldner kompensiert werden. der Unterhaltsvorschussstellen bewältigt werden. Für diesen Aufwand konnte noch kein Ausgleich vom Land erreicht werden. Für 2020 wurde Die eigenen Prognosen des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) allerdings eine Überprüfung der Auswirkungen des UVG-Ausbaus verein- über die Auswirkungen des Ausbaus des UVGs ließen eine Verdopplung der bart. Angesichts des überproportionalen Anstiegs der Berechtigten, den Fallzahlen erwarten. Diese Schätzung lag deutlich über den Annahmen des die Kommunalen Landesverbände bereits frühzeitig prognostiziert hatten Bundes. Nach nun einem Jahr der geänderten Anspruchsgrundlagen und und der von Bund und Land in Abrede gestellt wurde, ist die Überprüfung -dauer zeigte sich, dass die SSG-Prognose in den Kreisfreien Städten zutref- vorzuziehen. Dann können auch gesicherte Aussagen über die tatsächliche fend war. Der Bund hat sich damit zulasten der Kommunen verkalkuliert. Entlastung im SGB II getroffen werden.

Durch die vom SGB-II-Bezug abhängige Gewährung von Unterhaltsvor- Die Landkreise und Kreisfreien Städte haben mit großen Anstrengungen und schuss in der Altersgruppe ab 12 Jahren werden Bund und Kommunen in hohem personellen Einsatz die sozialpolitische Zielstellung der finanziellen diesem Bereich entlastet. Deshalb erhöhte der Bund auch seinen Finanzie- Stärkung von alleinerziehenden Familien auf den Weg gebracht. Das finanzi- rungsanteil im UVG von einem Drittel auf 40 Prozent (die Quoten gelten elle Risiko darf nicht auf sie übertragen werden. analog für die Einnahmen). Da das Land keine Kosten im SGB II trägt, war Finanzen 66 Finanzen

Finanzausgleich 2019/2020 – SSG erreicht deutliche Anhebung der Landeszuweisungen

Am 23. und 29. Mai 2018 konnten die Spitzengespräche zum kommunalen orientiert. Die Verhandlungen erwiesen sich allerdings als schwierig, weil der Finanzausgleich für die Jahre 2019/2020 erfolgreich abgeschlossen werden. Freistaat davon ausging, auch in der Vergangenheit regelmäßig nicht mehr Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) konnte sich mit seiner als 1/3 der Kosten getragen zu haben. 2018 werde der Landesanteil wieder Strategie durchsetzen, zunächst über Erhöhungen der sog. Kita-Pauschale auf knapp 34 % ansteigen, so dass kein Handlungsbedarf bestehe. Der SSG und der Unterbringungspauschale für Flüchtlinge zu verhandeln, bevor hat dem eigene Berechnungen gegenübergestellt, die unter Bereinigung der die eigentlichen Finanzausgleichsthemen beraten wurden. Mit dem neuen Bundeszuschüsse und des schlüsselbedingten Mehraufwandes beim Frei- Finanzausgleich werden die notwendigen Anpassungen an die Neuordnung staat aufzeigen, dass der Finanzierungsanteil des Landes im Jahr 2018 auf der föderalen Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern auch im Ver- 28 % absinken würde. Eine Anhebung auf 33 % setzt demzufolge mindes- hältnis zwischen Land und Kommunen nachvollzogen und die Allgemeinen tens eine Anhebung von 300 Euro je 9-h-Platz voraus oder mit der vollen Deckungsmittel deutlich erhöht. Jahresscheibe ein Plus von rund 75 Mio. bis 80 Mio. Euro. Damit hat sich der SSG letztlich durchgesetzt. Die Erhöhung der Pauschale soll ab dem 1. Juli Kita-Betriebskosten 2019 wirken. Sie steigt dann um 300 Euro je 9-h-Platz an.** Der SSG ist in die Verhandlungen mit der Forderung einer Erhöhung der Betriebskostenpauschale i. H. v. 700 Euro je 9-h-Platz eingestiegen. Dabei In den vergangenen Jahren hat sich die Kita-Betriebskostenpauschale je 9-h- hat sich der Verband an den Zuweisungen der anderen Flächenländer Platz wie folgt entwickelt:

Erhöhung zum Kostenausgleich 3.025 3.000 * Ab 2009 zusätzlich 75 Euro für Schulvorbereitung, die keine Betriebskosten i. S. d. Betriebskostenerhebung nach SächsKitaG 2.725 ** Erhöhung wegen Vor- und Nachbereitungszeiten ab 1.6.2019 nicht berücksichtigt 2.455 2.295 2.165 2.085 2.010 2.000 1.875 1.875 1.875 1.875 1.875 1.875 1.800 1.800 1.800 1.800 1.615 1.665 1.665

1.000

0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 6/2019 7/2019

Abb. 8: Entwicklung der sächsischen Landespauschale zum teilweisen Ersatz der Kita-Betriebskosten in Euro je 9-h-Platz Finanzen 67

Die vom SSG ebenfalls eingeforderte regelgebundene Dynamisierung der Ursprünglich hatte das Sächsische Staatsministerium der Finanzen (SMF) Pauschale lehnte der Freistaat Sachsen ab. einen Eigenfinanzierungsanteil der Kommunen von bis zu 30 % in die Ver- handlungen eingebracht und versucht, Leerstandsquoten bei der Bemessung FlüAG-Pauschale der Pauschale zu berücksichtigen. Das konnte vom SSG abgewehrt werden. Bei der Refinanzierung der Kosten der Flüchtlingsunterbringung konnte der Protokollarisch wurde abgesichert, dass die Kostenerhebungen für die Jahre SSG sowohl in systematischer als auch in finanzieller Hinsicht eine deutliche 2019 ff. auch zukünftig vom Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI) Verbesserung erreichen. Zukünftig erfolgt die Refinanzierung über eine Pau- auf der Basis des gutachterlich entwickelten 4-Schalen-Modells durchge- schale mit einem nachgelagerten Kostenerstattungsverfahren. Mit diesem führt werden und nur in Abstimmung mit den kommunalen Landesverbän- Einstieg in ein Erstattungsverfahren werden zukünftige Risiken minimiert den Vorgaben zur haushaltsmäßigen Verbuchung gemacht werden können. und mehr Verteilungsgerechtigkeit zwischen den Kommunen geschaffen. Dabei wird den Kommunen wie in der Vergangenheit ein Eigenanteil ange- Verbundgrundlagen/Erhöhung rechnet, der zukünftig auf 10 % gedeckelt wird. De facto steigt die Pauschale Finanzausgleichsmasse nach Abzug des Eigenanteils im Jahr 2019 auf zunächst 12.551 Euro. Sollten Gegenüber dem Entwurf der Staatsregierung werden die Verbundgrund- die Kosten je Leistungsempfänger im Jahr 2019 gegenüber dem Jahr 2017 lagen des sächsischen Finanzausgleichs ab dem Jahr 2020 um 205 Mio. (13.945 Euro je Leistungsempfänger) in den einzelnen Landkreisen bzw. Euro erhöht. Dadurch steigt die Finanzausgleichsmasse dauerhaft um rund Kreisfreien Städten steigen oder sinken, wird auch die Pauschale (bereinigt 75,4 Mio. Euro gegenüber den Vorstellungen der Staatsregierung an. Dies um den Eigenanteil) nachträglich erhöht bzw. abgesenkt. war dem SSG besonders wichtig, um auch strukturell eine verbesserte kom- munalen Finanzausstattung erreichen zu können. Die Pauschale hat sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt: Bereits im Jahr 2019 wird der sächsische Finanzausgleich um 54,5 Mio. Euro 12.551 zur Refinanzierung der Eigenmittelanteile der Kommunen für die Breitband- 12.000 versorgung zugunsten der Bedarfszuweisungen erhöht. Der Freistaat setzt 10.676 damit die Zusage des Ministerpräsidenten um, dass der nach der Bundes- förderung verpflichtende Eigenfinanzierungsbeitrag der Kommunen in Höhe 9.885 9.787 10.000 von 10 % der zuwendungsfähigen Kosten vom Freistaat übernommen wird. Jeder Landkreis erhält zunächst 5 Mio. Euro, jede Kreisfreie Stadt 1,5 Mio. Euro. Sollten die Mittel nicht ausreichen, kann eine weitere Erhöhung aus 8.000 7.600 Mitteln des Staatshaushaltes erfolgen.

6.000 6.000 Die sog. Allgemeinen Deckungsmittel aus Steuern und allgemeinen 6.000 Schlüsselzuweisungen steigen im Jahr 2019 gegenüber 2018 zunächst um 5 % und im Jahr 2020 noch einmal um 4 % an (insgesamt damit über 9 % 4.500 gegenüber 2018). Mehr- oder Mindereinnahmen im Ergebnis der Novem- 4.000 ber-Steuerschätzung 2018 verändern die Allgemeinen Deckungsmittel nicht mehr.

2.000 Der Referentenentwurf hatte eine Erhöhung der Allgemeinen Deckungsmit- tel um insgesamt rund 4,5 % vorgesehen. Im Ergebnis hat der SSG damit eine Verdoppelung gegenüber den ursprünglichen Vorstellungen der Staats- 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 regierung erreicht. Abb. 9: Entwicklung der FlüAG-Pauschale in Euro je Leistungsempfänger 68 Finanzen

Die allgemeinen Schlüsselzuweisungen wachsen in den kreisangehörigen Die investiven Schlüsselzuweisungen sollten nach übereinstimmender Auf- Gemeinden im Jahr 2019 vorbehaltlich der November-Steuerschätzung um fassung von SSG und dem Sächsischen Landkreistag zurückgeführt werden, 9,1 % und im Jahr 2020 noch einmal um 6,3 % an. um mehr Freiheit in der Mittelverwendung der Schlüsselmasse zu erzielen. Insgesamt ist es gelungen, den Bindungsgrad – selbst unter Berücksichti- in Mio. Euro 2020 2019 2018 gung der investiv aufzulösenden Vorsorge – von 13,5 % im Jahr 2018 über allgemeine Schlüsselzuweisungen 946,7 890,6 816,1 11,9 % im Jahr 2019 auf 11,4 % im Jahr 2020 abzusenken. Bei den Kreis- + 56,1 + 74,5 freien Städten und kreisangehörigen Gemeinden geht die investive Bindung VzVj in % + 6,3 % + 9,1 % ebenfalls zurück, lediglich bei den Landkreisen ist ein Anstieg von 5,5 % auf Abb. 10: Entwicklung der allgemeinen Schlüsselzuweisungen in den 7,0 % festzustellen. kreisangehörigen Gemeinden in Mio. Euro und in vom Hundert Investiver Bindungsgrad in vom Hundert 2020 2019 2018 In den Kreisfreien Städten beträgt das Wachsum der allgemeinen Schlüssel- Insgesamt inv. Sz 11,40 7,6 13,5 zuweisungen im Jahr 2019 rund 7,8 % und 2020 noch einmal 5,5 %. inkl. Vorsorge 11,40 11,9 13,5 Kreisfreie Städte inv. Sz 13,75 9,9 18,2 in Mio. Euro 2020 2019 2018 inkl. Vorsorge 13,75 14,1 18,2 allgemeine Schlüsselzuweisungen 1.126,5 1.067,8 990,7 Kreisangehörige inv. Sz 11,51 8,3 13,2 + 58,7 + 77,1 Gemeinden inkl. Vorsorge 11,51 12,8 13,2 VzVj in % + 5,5 % + 7,8 % Landkreise inv. Sz 7,0 2,5 5,5 Abb. 11: Entwicklung der allgemeinen Schlüsselzuweisungen in den inkl. Vorsorge 7,0 7,1 5,5 Kreisfreien Städten in Mio. Euro und in vom Hundert Abb. 12: Entwicklung des investiven Bindungsgrades in vom Hundert

Die dezentrale Vorsorge wird im Jahr 2019 auf Initiative des SSG mit einem Die investiven Zweckzuweisungen – also »Befrachtungen« des Finanzaus- Volumen von 141 Mio. Euro zur investiven Verwendung aufgelöst. gleichs durch investive staatliche Fachförderprogramme mit kommunalem Bezug – haben in der Vergangenheit regelmäßig 110 bis 115 Mio. Euro Die Auflösung der Vorsorge war nicht unumstritten. Das SMF hatte die Auf- betragen. Bis 2019 finanzieren sie auch mit 59 Mio. Euro noch das Pro- lösung zunächst abgelehnt. Für den SSG war entscheidend, dass nicht nur gramm »Brücken in die Zukunft« mit. Es verbleiben damit im nächsten Jahr die Allgemeinen Deckungsmittel deutlich steigen, sondern gegenüber 2018 letztmalig 51 Mio. Euro in den investiven Zweckzuweisungen. Anschlie- auch ein Anstieg der insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel erfolgt. Dies ßend sinken die investiven Zweckzuweisungen auf dauerhaft 29 Mio. Euro setzte angesichts des relativ geringfügigen Anstiegs der Finanzausgleichs- ab. Damit wurde ein weiteres Ziel des SSG erreicht, die »Befrachtung« masse des Jahres 2019 gegenüber dem Vorjahr die Auflösung von über 50 % des Finanzausgleichs mit antragsgebundenen Fachförderprogrammen zu der Vorsorge voraus. Da im Vergleich zum Referentenentwurf des SMF eine reduzieren. Umschichtung der Schlüsselmasse zu den Allgemeinen Schlüsselzuweisun- gen aus Sicht des SSG unbedingt erforderlich war, erfolgte die Auflösung Die bisherige Förderung der Richtlinie Kommunaler Straßen- und Brücken- der Vorsorge investiv. Sie wird damit nicht umlagewirksam (Kreisumlage, bau (RL KStB) Teil B wird zur Vereinfachung und Verstetigung als Pauschal- Sozialumlage). förderung mit einem Volumen von dauerhaft 60 Mio. Euro in das Finanz- ausgleichsgesetz überführt. Sie wird zu 38 Mio. Euro aus den zusätzlichen Im Jahr 2020 wird eine zentrale Vorsorge für zukünftige Strukturanpassun- Finanzausgleichsmitteln finanziert (ehemalige Entflechtungsmittel). Zukünf- gen im sächsischen Finanzausgleich mit einem Volumen von 31 Mio. Euro tig werden keine konkreten Fördergegenstände (Straßenprojekte) mehr gebildet. Die Mittel sollen Veränderungen im sächsischen Finanzausgleich, beantragt werden müssen, die Mittel können über einen mehrjährigen die ab 2021 eintreten können, abfedern helfen (Finanzbedarfsermittlung, Zeitraum angespart werden und sind nach Einsatz in einem vereinfachten Soziallastenausgleich). Verwendungsnachweis abzurechnen. Finanzen 69

Für die Gewässerunterhaltung werden in 2019 und 2020 erstmals jeweils Hebesatz abgerundet) bestimmt, sondern durch den Gesetzgeber festgesetzt 10 Mio. Euro zur Verfügung gestellt (5 Mio. Euro aus dem Staatshaushalt, und »nach oben« gedeckelt. Dies dürfte vor allem steuerstarken Gemeinden 5 Mio. Euro aus Finanzausgleichsmitteln). Die Mittel werden pauschal je entgegenkommen. Die Absenkung erfolgte auf Initiative des SMF, wird aber Kilometer Gewässerlänge (rund 480 Euro je km) zur Verfügung gestellt. sicher auch von einer Reihe von Städten und Gemeinden begrüßt. Nach zwei Jahren soll die Mittelverwendung evaluiert werden. Der Freistaat unterstützt damit die Aufgabe Gewässerunterhaltung, was vor allem den Schließlich wurde eine Verständigung zwischen den kommunalen Landes- kreisangehörigen Gemeinden im ländlichen Raum zugutekommt. verbänden und der Staatsregierung getroffen, dass ab 2021 eine horizontale Überprüfung der Zuweisungen hinsichtlich Sonstiges der Neujustierung des Gleichmäßigkeitsgrundsatzes II, Nach schwierigen Teilverhandlungen konnte auch ein weiteres Ziel des SSG des Hauptansatzes/Zentralität und im zweiten Anlauf erreicht werden. Kreisangehörige Gemeinden zahlen für der Einführung eines Soziallastenausgleichs die Ausbildung der Studenten in den Bachelorstudiengängen an der Hoch- erfolgt. schule Meißen (FH) und Fortbildungszentrum (HSF) (Allgemeine Verwal- tung, Sozialverwaltung) keine Benutzungsgebühren mehr an den Freistaat. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Gesamtstrategie des SSG Den Landkreisen und Kreisfreien Städten wird immerhin die Hälfte der zur Verhandlungsführung in den beiden Spitzengesprächen umgesetzt Benutzungsgebühren erlassen. Bislang betrugen die Benutzungsgebühren werden konnte. Die Kita- und die FlüAG-Pauschale werden zukünftig auf 5.850 Euro je Student und Studienjahr. Ab dem Studienjahr 2019/2020 einem Niveau neu festgesetzt, das auch in der vorab erfolgten Präsidiums- wird zudem für die kreisangehörigen Gemeinden die Einstellung von Stu- sitzung als realistisches Ziel identifiziert wurde. Bei der strukturellen Neu- denten in den genannten Bereichen aus Bedarfszuweisungen (bis zu 90 %) ordnung des sächsischen Finanzausgleichs konnte der SSG ebenfalls Erfolge gefördert. Damit möchte der SSG einen Impuls für eine verbesserte Aus- erzielen. Die sog. Entflechtungsmittel werden zukünftig in den Steuerver- bildung vor allem in den Kommunen geben, die bislang kaum an der HSF bund einbezogen und erhöhen die Finanzausgleichsmasse damit dauerhaft ausgebildet haben. um über 75 Mio. Euro. Die investiven Zweckzuweisungen werden ab 2020 auf 29 Mio. Euro reduziert. Die Allgemeinen Deckungsmittel steigen in den Der Nivellierungshebesatz der Gewerbesteuer wird in den kreisangehörigen nächsten beiden Jahren um 5 % und nochmals um 4 % und kommen damit Gemeinden auf 390 % nach oben begrenzt. 2018 beträgt der Nivellierungs- sehr nah an die Vorstellungen heran, die im SSG-Präsidium als Verhand- hebesatz für die kreisangehörigen Gemeinden bei der Gewerbesteuer noch lungsziel vorgegeben worden waren. Das Präsidium und der Landesvorstand 397,5 %. Er wird zukünftig nicht mehr regelgebunden (der gewogene lan- des SSG haben dem Verhandlungsergebnis daher einstimmig zugestimmt. desdurchschnittliche Hebesatz wird durch den nächsten durch 7,5 teilbaren 70 Finanzen

KInvFG II – Umsetzung des Schulhausbauprogramms des Bundes in Sachsen trägt SSG-Handschrift

Im Rahmen der Neuordnung der föderalen Finanzbeziehungen zwischen mehrjähriges Budget zur Verfügung gestellt werden können. Dies hätte für Bund und Ländern, die die Bundeskanzlerin und der Bundesfinanzminister die Kommunen mehrjährige Planungssicherheit und einen beschleunigten mit den Ministerpräsidenten der Länder am 14. Oktober 2016 vereinbart Mittelabfluss bedeutet. Leider wurde diese Idee im Februar 2017 nicht auf- haben, gab es auch eine Verständigung, das Volumen des Kommunalinves- gegriffen. Als sie mehr als ein Jahr später im Landtag diskutiert wurde, war titionsförderungsgesetzes (KInvFG) von 3,5 Mrd. Euro auf 7 Mrd. Euro zu die Umsetzung des Bundesprogramms bereits so weit fortgeschritten, dass verdoppeln. Die zusätzlichen Mittel sollen zur Mitfinanzierung des Bundes sie nicht mehr zu verwirklichen war. im Bereich der kommunalen Bildungsinfrastruktur für finanzschwache Kom- munen veranschlagt werden. Der Bund hatte sich dieses Recht zuvor ver- Im März und dann erneut im Mai 2017 hat sich die Geschäftsstelle fassungsrechtlich absichern lassen. Die Mittelverteilung richteten Bund und an die sächsischen Bundestagsabgeordneten gewandt, um auf das noch Länder am bislang laufenden Bundesprogramm (sog. KInvFG I) aus. Kurz zu verabschiedende sog. KInvFG II und die Bund-Länder-Vereinbarung zur darauf legte die Bundesregierung einen Gesetzentwurf vor, mit dem das Umsetzung dieses Gesetzes Einfluss zu nehmen. Insbesondere hat sich der KInvFG um ein Kapitel II für ein kommunales Schulhausbauprogramm ergänzt SSG gegen zu große Einschränkungen bei der Definition des Begriffs der wurde. Der Bund stellte den finanzschwachen Kommunen in Sachsen damit »kommunalen Finanzschwäche« und für eine Verlängerung des Förderzeit- zur Verbesserung der Schulinfrastruktur rund 178 Mio. Euro zur Verfügung. raumes um zwei Jahre ausgesprochen. Gemeinsam mit der Staatsregierung konnten entsprechende Verbesserungen erreicht werden. Bereits am 8. Februar 2017 hat der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) seine ersten Vorstellungen zur Ausgestaltung des Programms in einem Im Juni 2017 konnte die Geschäftsstelle unter Verweis auf die Schüler- Beschluss des Präsidiums des SSG verschriftet: statistik abwenden, dass die Landkreise – wie von der Staatsregierung ursprünglich geplant – rund 40 % der Mittel im kreisangehörigen Raum Schaffung von Budgets auf Ebene der Kreisfreien Städte und Landkreise, erhalten. Der SSG konnte nachweisen, dass die Schülerstatistik eher für eine deren Höhe sich nach der Anzahl der Schüler an allgemeinbildenden und Aufteilung der Mittel im Verhältnis 30 (Landkreise) zu 70 (kreisangehörige berufsbildenden Schulen ergibt, Gemeinden) spricht. In den späteren Gesetzentwurf wurde dann aufgenom- Aufteilung des Budgets im kreisangehörigen Raum zwischen Landkreis men, dass für die kreisangehörigen Gemeinden mindestens 65 % der Mittel und kreisangehörigen Gemeinden einerseits und zwischen den Gemein- reserviert werden müssen. den andererseits im Verhältnis der Schülerzahlen, als nicht finanzschwache Kommunen sollen nur die Kommunen gelten, Nachdem das KInvFG II am 14. August 2017 vom Bundestag beschlossen die von 2009 bis 2017 dauerhaft abundant waren, und auch die Bund-Länder-Vereinbarung wenig später unterzeichnet wurde, Verlängerung der Abnahme- und Abrechnungsfristen gegenüber dem hat der SSG die Staatsregierung Anfang September 2017 aufgefordert, in Gesetzentwurf des Bundes um zwei Jahre bis 2022/2023, offizielle Beratungen einzutreten, um möglichst schnell Planungssicherheit der Fördersatz soll einheitlich bis zu 90 % betragen. für die Kommunen zu schaffen.

Die wesentlichen Eckpunkte dieser Regelung sind später in das Umsetzungs- Am 29. September 2017 beschloss der Landesvorstand seine weiteren gesetz des Landes eingegangen. In einer Pressemitteilung anlässlich der Prä- Vorstellungen zur Umsetzung des Bundesprogramms. Er forderte: sidiumssitzung hat der SSG frühzeitig angeregt, ein einheitliches Budget aus den zusätzlichen Bundesmitteln und dem Landesprogramm zu bilden und ein Überbewilligungskontingent i. H. v. 10 % des Fördervolumens des Ende Februar 2017 detaillierte Verfahrensvorschläge unterbreitet. So hätten Bundes (circa 18 Mio. Euro), für den Schulhausbau bei Verstetigung der Landesmittel in einem Umfang eine Weiterleitungsquote des Kreisbudgets von mindestens 65 % an die von jährlich 60 Mio. Euro bis 2022 insgesamt rund 540 Mio. Euro über ein Städte und Gemeinden, Finanzen 71

eine drastische Reduzierung des Mindestinvestitionsvolumens, das und sichergestellt, dass die Maßnahmepläne für die Budgets der kreisan- nach ersten Überlegungen der Staatsregierung 400.000 Euro bzw. gehörigen Gemeinden nur im Einvernehmen mit den SSG-Kreisverbänden 250.000 Euro betragen sollte, beschlossen werden können. Das Gesetz firmiert jetzt unter dem etwas sper- dass die Bewilligungen unabhängig von den Vorgaben der Förderrichtli- rigen Titel »Kommunalinvestitionsförderungsumsetzungsgesetz«. nie Schulhausbau erfolgen können. Nachdem der gesetzliche Rahmen weitgehend geklärt war, hat die Geschäfts- Erst Ende Oktober 2017 hörte die Staatsregierung die kommunalen Spit- stelle gemeinsam mit den Kreisverbandsvorsitzenden noch im Februar zenverbände zu einem Referentenentwurf an. Mit diesem sollte das Säch- 2018 beraten, wie die Vorgaben zur Gebietskulisse und zur Auswahl der sische Investitionskraftstärkungsgesetz um ein Kapitel 2 ergänzt werden. Investitionsmaßnahmen in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden Der SSG gab Anfang November eine umfangreiche Stellungnahme ab, in umgesetzt werden können. Dabei wurden u. a. sowohl Varianten zur Priori- die er seine konkreten Vorstellungen zur Ausgestaltung des Gesetzes ein- sierung von Vorhaben als auch eine Verteilung von Gemeindebudgets nach brachte. Insbesondere setzte er sich für eine Absenkung des Mindestinves- Schülerzahlen intensiv vorbereitet. titionsvolumens auf 40.000 Euro ein. Die Staatsregierung legte dann Ende des Jahres, nachdem inzwischen weitere Zeit verstrichen war, den über- Am 26. Juni 2018 wurde die das Landesgesetz ausführende VwV Invest arbeiteten Entwurf als »Formulierungshilfe« dem Sächsischen Landtag Schule verabschiedet. Die Förderanträge müssen bis Ende 2018 auf der vor, sodass das Initiativrecht auf den Landtag überging und das Verfahren Basis der verabschiedeten Maßnahmepläne gestellt werden. Bis Ende 2022 verkürzt wurde. Die Formulierungshilfe nahm die Forderungen des SSG sind die Maßnahmen abzuschließen und spätestens im Folgejahr abzurech- auf, führte ein aus Landesmitteln gespeistes Überbewilligungskontingent nen. Auf gemeindewirtschaftliche Stellungnahmen im Maßnahmeplan- und ein und senkte u. a. das Mindestinvestitionsvolumen auf 40.000 Euro ab. Antragsverfahren wird auf Intervention des SSG zukünftig verzichtet. Nach dem Vorbild des Sächsischen Investitionskraftstärkungsgesetzes müssen die Kommunen auf Kreisebene Maßnahmepläne aufstellen, die Zusammenfassend lässt sich feststellen: Seitdem der SSG erste Informatio- von der Staatsregierung bestätigt werden und auf deren Basis dann die nen zu dem 3,5 Mrd. Euro »schweren« Schulhausbauprogramm des Bundes Bewilligungen erfolgen können. erhielt, hat er die weitere Ausgestaltung der gesetzlichen Rahmenbedingun- gen auf Bundes- und Landesebene intensiv begleitet und seine eigenen Vor- Im offiziellen Gesetzgebungsverfahren, das noch im Januar 2018 von den stellungen weitgehend verwirklichen können. Insofern ist es keine Übertrei- Koalitionsfraktionen initiiert wurde, konnte der SSG weitere Forderungen bung, wenn man resümiert, dass die Ausführungsbestimmungen in Sachsen und Anregungen unterbringen. So wurde der Investitionsbegriff erweitert die Handschrift des SSG tragen. 72 Finanzen

Neuordnung der föderalen Finanzbeziehungen – Auswirkungen auf die sächsischen Kommunen ab 2020

Seit vielen Jahren haben Bund und Land die sächsischen Kommunen darauf erhalten finanzkraftschwache Länder einen Umsatzsteuerzuschlag vorbereitet, dass das Jahr 2020 infolge der Neuordnung der föderalen i. H. v. 63 % ihrer Finanzkraftlücke (Differenz aus Finanzkraftmesszahl Finanzbeziehungen eine Zäsur sein wird. Angelegt worden war dies bereits und Ausgleichsmesszahl). durch das Solidarpaktfortführungsgesetz von 2001 (Solidarpakt II), mit dem Die allgemeinen Bundesergänzungszuweisungen, die der Bund an die Sonderbedarfsbundesergänzungszuweisungen für teilungsbedingte Son- finanzschwache Länder zahlt, werden ausgeweitet. Zukünftig werden derlasten auf das Jahr 2019 befristet wurden. Auch die Föderalismusrefor- die Finanzkraftlücken auf 99,75 % (bislang 99,5 %) des Durchschnitts men I (2006) und II (2009) bereiteten eine Neuordnung ab dem Jahr 2020 zu 80 % (bislang 77,5 %) ausgeglichen. vor. Das Entflechtungsgesetz tritt Ende 2019 außer Kraft, ab 2020 greift das Über die allgemeinen Bundesergänzungszuweisungen hinaus erhalten strukturelle Neuverschuldungsverbot der Länder. leistungsschwache Länder mit niedriger Gemeindesteuerkraft, die 80 % des bundesweiten Durchschnitt unterschreitet, einen Ausgleich von Die Bundesregierung einigte sich im Oktober 2016 mit den Ministerpräsiden- 53,5 % der Finanzkraftlücke. Das ist erforderlich, weil die kommuna- ten der Bundesländer, dass der Bund den Ländern insgesamt rund 9,5 Mrd. len Steuereinnahmen auch ab 2020 bei der Berechnung der Finanzkraft Euro mehr Mittel zur Verfügung stellt, die sich infolge der Regelbindungen eines Landes nur zu 75 % eingehen (bislang 64 %). von Steuerschätzung zu Steuerschätzung in überschaubarem Umfang weiter Die Mittel aus dem 2019 auslaufenden Entflechtungsmittelgesetz erhöhen werden. werden auf dem Niveau des Jahres 2015 Bestandteil der Umsatzsteuer- übertragung vom Bund auf die Länder und gehen damit in den allgemei- Die Vereinbarungen wurden durch das Gesetz zur Änderung des Grundge- nen Deckungsmitteln auf (in Sachsen rund 205 Mio. Euro). setzes vom Juli 2017 und das Gesetz zur Neuregelung des bundesstaatlichen Finanzausgleichssystems ab dem Jahr 2020 vom August 2017 in geltendes Durch den Wegfall des bis Ende 2019 geltenden Finanzausgleichs zwischen Recht überführt. Bund und Ländern und die Neuordnung der föderalen Finanzbeziehungen werden sich die Steuereinnahmen des Freistaates Sachsen ab 2020 deutlich Die wesentlichen kommunalrelevanten Änderungen ab 2020 sind folgende: erhöhen. Der Freistaat weist in der Steuerschätzung vom Mai 2018 einen Anstieg seiner steuerinduzierten Einnahmen von 15.270 Mio. Euro in 2019 Der Anteil der Länder am Umsatzsteueraufkommen wird ab 2020 um auf 16.575 Mio. Euro in 2020 aus. Das ist ein Plus von 1.305 Mio. Euro. rund 4 Mrd. Euro erhöht. Hiervon entfallen 2,6 Mrd. Euro auf einen Vergleicht man jedoch »Äpfel mit Äpfeln« und stellt die tatsächlichen beim Festbetrag, rund 1,4 Mrd. Euro auf zusätzliche Umsatzsteuerpunkte Freistaat eingehenden korrespondierenden Mittel einander gegenüber, zulasten des Bundes. steigen die Einnahmen lediglich um 495 Mio. Euro von 16.104 Mio. Euro Der Umsatzsteuervorwegausgleich (Stufe 2) und der »namensgebende« auf 16.599 Mio. Euro an. Das hängt damit zusammen, dass die letztmalig Länderfinanzausgleich in seiner bisherigen Ausprägung (Stufe 3) entfallen. 2019 gezahlten Mittel aus dem Solidarpakt II und dem Entflechtungsmittel- Die Zuordnung des Länderanteils an der Umsatzsteuer auf die einzel- gesetz quasi in die steuerinduzierten Einnahmen des Jahres 2020 überge- nen Länder erfolgt grundsätzlich nach Einwohnern. Aufweichend davon gangen sind und damit verstetigt und zweckentbunden wurden. Finanzen 73

758 Mio. Euro (Abb. 12). Gegenüber den tatsächlichen Mehreinnahmen 17.000 24,1 16.599 16.575 des Freistaates i. H. v. 495 Mio. Euro ist das schon ein erster Schritt zur 402,0 Stärkung des kommunalen Finanzausgleichs. Er ist vor allem darauf zurück- 263,0 16.173 16.000 16.104 15.841 zuführen, dass es den kommunalen Spitzenverbänden in den FAG-Verhand- 547,0 1.437,0 24,1 15.270 lungen gelungen ist, das Surrogat des Jahres 2020 für die bisherigen Ent- 402,0 15.000 flechtungsmittel im Steuerverbund zu halten. Im Referentenentwurf hatte 14.868 507,0 588,0 das Finanzministerium die Mittel in einem Umfang von 205 Mio. Euro noch aus dem Steuerverbund herausgenommen. 14.000 1.213,0 In einem zweiten Schritt sollte jedoch auch beachtet werden, welche 13.000 Mittel im Jahr 2019 aus dem Steuerverbund per Definition ausgeklam- mert werden und welche 2020. Ausklammerungen aus dem Steuerver- 14.148,0 12.000 bund erfolgen immer dann, wenn die Mittel ausschließlich dem Freistaat 13.148,0 oder der kommunalen Ebene zur Verfügung gestellt werden sollen. Jegli- che Herausnahme stellt eine Schwächung der Basis für den kommunalen 11.000 Finanzausgleich dar und führt postwendend zu geringeren Schlüsselzuwei- sungen. Werden es 2019 noch insgesamt 396 Mio. Euro sein, die aus dem 0 2019 2020 Steuerverbund herausgenommen werden, sind es 2020 voraussichtlich nur Steuern Kfz-Steuer Komp. steuerinduzierte noch 215 Mio. Euro. Das ist darauf zurückzuführen, dass es dem Freistaat LFA Hartz-IV SoBEZ Einnahmen nicht gelungen ist, die »ehemaligen IFG-Mittel« (rund 181 Mio. Euro) auch Gemeinde-BEZ teilungsbed. SoBEZ Steuerverbund in der »neuen Welt« ab 2020 zu verankern und damit ausschließlich für Allgemeine-BEZ Entflechtung brutto den Staatshaushalt zu beanspruchen.

Abb. 13: Einnahmen des Freistaates Sachsen im Steuerverbund 2019/2020 brutto in Mio. Euro 500 396,2 Es bleibt also zunächst einmal festzuhalten, dass der Freistaat nicht – wie 400 47,9 von den jeweiligen Finanzministern des Freistaates immer gerne darge- IFG stellt – über die Finanzklippe 2020 abstürzen wird, sondern durchaus nen- 95,8 300 KiFöG nenswerte Mehreinnahmen zu verzeichnen hat. 215,4 31,2 Asyl 40,5 Integrationspauschale­ Der für die Finanzverteilung zwischen Freistaat und Kommunen seit den 200 47,9 Entl. BTHG 90er Jahren geltende Gleichmäßigkeitsgrundsatz wird auch nach 2019 fort- 95,8 Summe der aus dem geführt. Er ist aber letztlich nur eine mathematische Operation. Entschei- 100 180,8 Steuerverbund abzu- dend ist, auf welche im Finanzausgleichsgesetz definierten Einnahmen von 31,2 setzenden Positionen Freistaat und Kommunen er Anwendung findet. Pauschal kann man fest- 40,5 stellen, dass die Kommunen an den Einnahmen des Freistaates beteiligt 2019 2020 sind, die in den sogenannten Steuerverbund fallen. Diese steigen brutto Abb. 14: Entwicklung der aus dem Steuerverbund abzusetzenden Einnah- von 15.841 Mio. Euro (2019) auf 16.599 Mio. Euro an, also um immerhin men des Freistaates Sachsen 2019/2020 in Mio. Euro 74 Finanzen

Stellt man die Differenz der Steuerverbundeinnahmen und der davon abzu- Zusammenfassend lässt sich feststellen: Auch wenn nicht alle »Blüten- setzenden Positionen dar und ermittelt damit die Einnahmen, auf die der träume« der kommunalen Ebene bei der Transformation der Neuordnung Gleichmäßigkeitsgrundsatz I Anwendung findet, dann steigen diese von der föderalen Finanzbeziehungen in den sächsischen Finanzausgleich rund 15.445 Mio. Euro auf 16.384 Mio. Euro an, also um rund 940 Mio. gereift sind – der SSG hatte sich bekanntlich dafür eingesetzt, dass die Euro. Gemeinde-BEZ vollständig an die kommunale Ebene abgeführt werden – ist die Basis des Gleichmäßigkeitsgrundsatzes I ab 2020 und damit auch das Finanzausgleichsgesetz deutlich gestärkt worden. 20.000

16.383,5 15.444,6 15.000

10.000

5.000

2019 2020 Abb. 15: GMG I relevante steuerinduzierte Einnahmen des Freistaates Sachsen 2019/2020 in Mio. Euro Finanzen 75

Neuregelung des kommunalen Haushaltsausgleichs

Wieviel Abschreibung verkraftet ein Haushalt? »erwirtschaftet« werden mussten. Mit der Neuregelung zum Haushaltsaus- Spätestens mit dem Haushaltsjahr 2013 haben die meisten sächsischen gleich wurde dieser »Geburtsfehler« behoben. Gemeinden ihre Haushaltsführung auf das doppische System umgestellt. Eine Ausnahme galt für Gemeinden, die an einer Gemeindefusion beteiligt waren. Kernpunkt der Neuregelung ist die kumulative Betrachtung des Ergebnishaus- Da erhebliche Ungewissheit darüber bestand, ob die Gemeinden in der Lage halts und des Finanzhaushalts. In diesem Zusammenhang hat der Gesetzge- sind, einen ausgeglichenen Haushalt trotz veranschlagter Abschreibungen ber festgelegt, dass die Folgen der Neuregelung im Haushaltsjahr 2023 zu zu verabschieden, gewährte der Gesetzgeber bis zum Haushaltsjahr 2016 evaluieren sind. Die Neuregelungen traten zum 1. Januar 2018 in Kraft. Da eine Art kamerale Übergangsfrist. Bereits im Jahre 2013 wurde beim Säch- das Gesetzgebungsverfahren erst im Dezember 2016 abgeschlossen war, sischen Staatsministerium des Innern (SMI) unter aktiver Beteiligung des wurde die kamerale Übergangsvorschrift für den Haushaltsausgleich um ein Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) eine Lenkungsgruppe zur weiteres Jahr und damit bis zum Haushaltsjahr 2017 verlängert. Nachjustierung der ursprünglichen Haushaltsausgleichsvorschriften gegrün- det. Allen Beteiligten war dabei klar, dass kaum ein normaler kommunaler Ab dem Haushaltsjahr 2018 ist der Ergebnishaushalt in jedem Jahr bezogen Haushalt plötzlich den jährlichen Werteverzehr einer unvergleichlichen und auf das Gesamtergebnis auszugleichen. Allerdings wird den Kommunen das 25 Jahre andauernden Investitionsphase verkraften kann. Recht eingeräumt, Fehlbeträge, soweit sie aus Abschreibungen auf Investiti- onen vor dem 31. Dezember 2017 entfallen, mit dem Basiskapital zu verrech- Ausgangspunkt: Das Dritte Gesetz nen. Um einen vollständigen Verzehr des Basiskapitals zu vermeiden, wird zur Änderung der SächsGemO die Verrechnungsmöglichkeit insgesamt auf zwei Drittel des zum 31. Dezem- Kurz vor dem Ablaufen der Übergangsfrist und damit kurz vor Toresschluss ber 2017 festgestellten Basiskapitals beschränkt. hatte der Sächsische Landtag am 13. Dezember 2016 die Neuregelung zum Haushaltsausgleich beschlossen. Dem Beschluss ging eine kontro- Ab dem Haushaltsjahr 2018 sind die Gemeinden zusätzlich verpflichtet, verse Diskussion darüber voraus, welche Ausgleichserleichterungen man einen Ausgleich des Finanzhaushaltes darzustellen. Dies ist dann erfüllt, den Gemeinden gewähren sollte, um systembedingte Nachteile aus dem wenn der Zahlungsmittelsaldo aus laufender Verwaltungstätigkeit ggf. Umstellungsprozess zu neutralisieren. Dabei war es allen Beteiligten klar, unter Hinzunahme frei verfügbarer Mittel ausreicht, die ordentliche Tilgung dass die kommunale Haushaltsführung perspektivisch den Werteverzehr von Krediten und kreditähnlichen Rechtsgeschäften zu finanzieren. aus kommunalen Vermögen abbilden muss. Denn nur wenn Haushaltspla- nung und -durchführung darauf ausgelegt sind, die ursprünglich einge- Anpassung der untergesetzlichen Regelungen setzten Eigenmittel wieder zu »erwirtschaften«, wird es den Gemeinden Im Jahre 2017 wurde mit Nachdruck an der Erarbeitung der untergesetzli- möglich sein, die Substanz des kommunalen Vermögens zu erhalten und chen Regelungen zum Haushaltsausgleich gearbeitet. Aufgrund der neuen bestenfalls zu erweitern. Ausgleichsregularien mussten die Sächsische Kommunalhaushaltsverord- nung sowie die Verwaltungsvorschriften Kommunale Haushaltswirtschaft Letztendlich hat man sich für ein »Zurück auf Los« und damit für das auch und Kommunale Haushaltsystematik novelliert werden. Konkret konnten vom SSG favorisierte Modell des bilanziellen Investitionsausgleichs entschie- damit folgende Details geklärt werden: den. Durch diesen Neuanfang in Sachen Abschreibungen wurden kommu- nale Haushalte von den »Altlasten« des Umstellungsprozesses befreit und Die Gemeinde kann jedes Haushaltsjahr neu entscheiden, ob und in somit ein entscheidender Systemfehler der Doppikeinführung kompensiert. welcher Höhe sie von der Fehlbetragsverrechnung Gebrauch macht. Dieser bestand darin, dass kamerale Überschüsse in Form von Ausgleichs- Dabei ist die Gemeinde weder an die Vorgaben der Haushaltsplanung rücklagen nicht mit in das doppische System übernommen wurden, dafür noch an die Wahlrechtsausübung der Vorjahre gebunden. aber Abschreibungen aufgrund kameraler Investitionsentscheidungen Die Fehlbetragsverrechnung in Höhe der »Altabschreibung« ist nicht an das tatsächliche Jahresergebnis gebunden. Sollte das Jahresergebnis 76 Finanzen

positiv bzw. der Jahresfehlbetrag kleiner als der maximal verrechen- Basiskapital in die Rücklage des Sonderergebnisses umzugliedern. bare Fehlbetrag sein, ergibt sich für die Gemeinde die Chance des Damit wird den Gemeinden eine Möglichkeit gewährt, vorzeitig Ergeb- Rücklagenaufbaus. nisausgleichsrücklagen anzusparen. Einen nicht unwichtigen Diskussionspunkt stellte die Behandlung von Altvermögen dar, für das nach dem 31. Dezember 2017 nachträgliche Die Novellierung der Haushaltsausgleichsvorschriften zum 1. Januar 2018 Anschaffungs- und Herstellungskosten entstanden sind. Diese Gegen- kann als »Drücken der RESET-Taste« bezeichnet werden. Den Gemeinden stände gehören dann nicht mehr zum sogenannten Altvermögen. wird damit ein schwerer Rucksack, gefüllt mit Altabschreibungen, abge- Somit können die daraus resultierenden Nettoabschreibungen nicht nommen, ohne die sinnvollen Grundprinzipien einer doppischen Haushalts- mehr in den verrechenbaren Fehlbetrag einfließen. Da dieser Umstand führung aufzugeben. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen SMI Gemeinden mit Erweiterungsinvestitionen bzw. grundlegenden Sanie- und der Geschäftsstelle des SSG konnten viele Anregungen der Mitglieder- rungen wesentlich benachteiligen würde, drängte die Geschäftsstelle gemeinden in den Detailregelungen berücksichtigt werden, so dass künftig des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) auf eine Kompen- ein Ausgleich des Ergebnishaushalts für die meisten Gemeinden realistisch sation des verlorengegangen Verrechnungspotentials. Dem entsprach erscheint. letztendlich der Verordnungsgeber mit einem großzügigen Wahlrecht. Sofern Gemeinden die Abschreibungen aus Altgegenständen aufgrund Gleichwohl wird sich der SSG auch weiterhin dafür einsetzen, dass kommu- einer Nachaktivierung nicht mehr in den verrechnungsfähigen Fehlbe- nale Haushalte nicht nur rein buchhalterisch im Ergebnishaushalt, sondern trag einbeziehen können, steht ihnen das Recht zu, einen Betrag in auch strukturell ausgeglichen sind. Notwendige Bedingung hierfür ist eine Höhe des Nettorestbuchwertes des Altvermögensgegenstandes vom auskömmliche Finanzausstattung der Gemeinden durch den Freistaat. Finanzen 77

Erleichterungen bei der Doppikumsetzung – Anpassungen in der SächsGemO und in der SächsKomHVO

Die Doppikumstellung sorgt bei sächsischen künftig unter anderem auf eine Nachtragssatzung verzichtet werden, Gemeinden noch für erhebliche »Nachwehen« wenn sich für bereits veranschlagte investive Auszahlungsansätze ledig- In sächsischen Städten und Gemeinden haben bereits seit einigen Jahren lich die Verwendung ändert. die doppischen Grundsätze im Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen Künftig kann der Bürgermeister für bewegliche Gegenstände des Einzug gehalten. Trotzdem bindet der Umstellungsprozess auch jetzt noch Sachanlagevermögens mit Anschaffungs- und Herstellungskosten bis jede Menge personelle und finanzielle Ressourcen. Hauptursache sind die 800 Euro eine Befreiung von der körperlichen Inventur festlegen. Die zeitaufwendigen Vermögens- und Schuldenbewertungen. Diese sorgen ursprüngliche Grenze lag bei 410 Euro. Sofern die neue Grenze von den dafür, dass derzeit nahezu keine Gemeinde die gesetzlichen Aufstellungs- Verwaltungen ausgeschöpft wird, dürfte das den Vorgang der Inventur fristen für den Jahresabschluss einhält. Der Sächsische Rechnungshof erheblich verkürzen. bestätigte in seinem Jahresbericht 2017, dass zum 1. Juli 2017 rund 42 % Zudem wurden die möglichen Zeitabstände zwischen den Inventuren der kreisangehörigen Gemeinden über keine festgestellte Eröffnungsbilanz erweitert. Das maximal mögliche Intervall für eine körperliche Bestands- verfügten. Da in diesen Fällen auch kein Jahresabschluss erstellt werden aufnahme bei beweglichen Vermögen wurde von drei auf fünf Jahre kann, müssen die Gemeinden in den nächsten Jahren einen kraftrauben- angehoben. Eine Bestandsaufnahme bei unbeweglichen Vermögen ist den Aufholprozess absolvieren. nicht mehr nach fünf, sondern nach zehn Jahres durchzuführen. Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) hatte sich allerdings für eine Nachbesserungen mit Erleichterungswirkungen vollständige Befreiung von der körperlichen Inventur bei unbeweglichem Mit dem Zweiten Gesetz zur Fortentwicklung des Kommunalrechts und der Vermögen eingesetzt. Zweiten Verordnung zur Weiterentwicklung des neuen kommunalen Haus- Bewegliche Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- und Herstel- halts- und Rechnungswesens, das weitere Veränderungen der Sächsischen lungskosten bis zu 800 Euro werden ab 2018 nicht mehr in der Anla- Kommunalhaushaltsverordnung (SächsKomHVO) hinsichtlich der Haushalts- genbuchhaltung erfasst, sie sind stattdessen sofort aufwandswirksam ausgleichsvorschriften veranlasste, gab es im Jahr 2017 zwei Reformpro- zu buchen. Die Anhebung der Grenze von 410 Euro auf 800 Euro wird jekte, die Spielraum für Erleichterungsvorschläge boten. künftig für weniger Arbeitsaufwand sorgen. Das Nachholen von ausstehenden Jahresabschlüssen wird künftig Letztendlich konnten einige Nachbesserungen bei den haushaltsrechtlichen auch dadurch erleichtert, dass das Verfahren zur Korrektur von Fehlern Vorschriften erreicht werden. Einige dieser Änderungen beschleunigen den aus vergangenen Jahresabschlüssen bzw. der Eröffnungsbilanz verein- Nachholprozess unmittelbar, andere sorgen für Erleichterungen im Tages- facht wurde. geschäft und schaffen somit Freiräume für das Abarbeiten der offenen Abschlüsse. Die Erleichterungen haben einen hohen Preis Das Sächsische Staatsministerium des Innern mahnte in den vergangenen Aufgrund einer Ergänzung der SächsGemO wird das Nachholen der Jah- Jahren permanent den nicht unerheblichen Bearbeitungsrückstand bei resabschlüsse erleichtert. Durch den Wegfall bestimmter Anlagen und Eröffnungsbilanz und Jahresabschlüssen an. Zugleich wurde das Argument Unterlagen für die Jahresabschlüsse 2013 bis 2015 soll den Kommunen angeführt, dass die Feststellung der Gesetzmäßigkeit des Haushaltsplanes der Abbau des vorhandenen Bearbeitungsstaus erleichtert werden. durch die Rechtsaufsichtsbehörde nur nach Begutachtung zeitnaher Jahres- Künftig ist es möglich, den Haushaltsplanentwurf elektronisch zur Ver- abschlüsse möglich sei. fügung zu stellen. Die körperliche Auslegung für sieben Arbeitstage an einer öffentlichen Stelle kann somit unterbleiben. Mit der Novellierung der SächsKomHVO wurden die wesentlichen Jahres- Die Aufnahme eines weiteren Befreiungstatbestandes für den Erlass abschlussbestandteile als Anlage zum Haushaltsplan erklärt. Konkret sind einer Nachtragssatzung erleichtert die Haushaltsführung. So kann die Ergebnisrechnung, die Finanzrechnung und die Vermögensrechnung 78 Finanzen

des örtlich geprüften Jahresabschlusses des Vorvorjahres als Anlage zum des Jahres 2019 müssen die Jahresabschlüsse 2013 und 2014 eingereicht Haushaltsplan vorzulegen. Da diese Vorgabe aus jetziger Sicht unrealis- werden. Die Geschäftsstelle des SSG befürchtet, dass ein nicht unerhebli- tisch ist, gewährte der Verordnungsgeber eine Übergangsfrist bis 2022. Der cher Teil der sächsischen Gemeinden auf Grund dieser restriktiven Bedin- Geschäftsstelle des SSG gelang es, diese Frist gegenüber dem Entwurf um gung, das Jahr 2019 mit einem vorläufigen Haushalt bestreiten muss. Da ein Jahr zu verlängern. das weder im Sinne des Freistaats noch der Gemeinden sein kann, wird sich die Geschäftsstelle des SSG dafür einsetzen, dass die Kommunalaufsichts- Wir gehen gleichwohl davon aus, dass nicht alle Gemeinden in der Lage behörden mit den Kommunen im Wege öffentlich-rechtlicher Verträge oder sein werden, die ambitionierte Auflage zu erfüllen. Für die Haushaltssatzung abgestimmter Auflagen realistische Terminvorgaben vereinbaren können. Finanzen 79

Kommunaler Gesamtabschluss – Quo vadis?

Bereits als der Sächsische Landtag mit dem Gesetz über das neue kommu- Im Rahmen der letzten Kommunalrechtsreform im Jahr 2017 griff die Lan- nale Haushalts- und Rechnungswesen vom 7. November 2007 die Einfüh- desregierung die Forderung nach wesentlichen Erleichterungen teilweise rung der Doppik beschloss, hatte er einem Großteil der sächsischen Städte auf. Der Regierungsentwurf zum Zweiten Gesetz zur Fortentwicklung und Gemeinden eine Verpflichtung zum perspektivischen Erstellen eines des Kommunalrechts enthielt zwei Befreiungsgründe von der Gesamtab- kommunalen Gesamtabschlusses mit auf den Weg gegeben. Anfänglich schlusspflicht. Zum einen sollten Kommunen mit maximal zwei konsolidie- sollte spätestens für das Jahr 2016 ein Gesamtabschluss für den »Konzern rungspflichtigen Aufgabenträgern befreit werden. Darüber hinaus sollten Kommune« aufgestellt werden. Nachdem deutlich wurde, dass die Städte alle Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern keiner Aufstellungs- und Gemeinden erheblich mehr Zeit als ursprünglich vermutet für die pflicht unterliegen. Erstellung der Eröffnungsbilanz bzw. Jahresabschlüsse im Einzelabschluss benötigen, reagierte der Gesetzgeber im Rahmen des Haushaltsbegleit- Im Rahmen des Anhörungsverfahrens hat der SSG die Abschaffung der gesetzes 2015/2016 mit einer Verschiebung des spätestmöglichen Einfüh- Konzernabschlusspflicht eingefordert. Dem ist der Gesetzgeber aber nicht rungstermins auf 2021. Die ursprünglichen Regelungen zum Konzernab- gefolgt. Letztendlich wurde auf Grund eines Änderungsantrages der schluss sahen nur sehr restriktive Befreiungsmöglichkeiten vor, so dass der Regierungskoalition die Befreiung für Kommunen unter 20.000 Einwoh- Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) bereits in der Vergangenheit nern wieder zurück genommen. Stattdessen können Städte und Gemein- großzügigere Befreiungsmöglichkeiten bzw. die Verschlankung des Konso- den auf einen Gesamtabschluss verzichten, wenn die Gesamtheit ihrer lidierungskreises forderte. Aufgabenträger für die Beurteilung der Vermögens-, Ertrags- und Finanz- lage von untergeordneter Bedeutung sind. Das Sächsische Staatsministe- Mit fortschreitender Doppikumsetzung wurde immer deutlicher, dass rium des Innern hat bei der Novellierung der VwV KomHwi im Dezember nahezu alle potenziellen gesamtabschlusspflichtigen Kommunen ihre 2017 den Begriff »untergeordnete Bedeutung« näher definiert. Demnach Finanzanlagen im Rahmen des Einzelabschlusses mit der sogenannten kann auf einen Gesamtabschluss verzichtet werden, wenn die Summe der Eigenkapitalspiegelmethode bewerten. Somit beeinflussen Nettovermö- anteiligen Bilanzsummen der Aufgabenträger nicht mehr als ein Viertel der gensänderungen des einzubeziehenden Beteiligungsunternehmens auto- Bilanzsumme der Gemeinde beträgt. Welche Auswirkung diese Änderung matisch – auch ohne Ergebnisausschüttung oder Zuschussgewährung – gegenüber dem Regierungsentwurf auf den künftigen Verpflichtungsgrad das Ergebnis und den Vermögensausweis der Kommune. Diese Form der hat, lässt sich momentan noch nicht abschätzen. Der SSG hält diese Rege- Folgebewertung wirkt in weiten Teilen wie die Kapitalkonsolidierung im lung für äußerst bedenklich, da sie zum einen schwierig anzuwenden ist Gesamtabschluss. Aufgrund dieser Erkenntnis und den erheblichen Pro- und zum anderen viele kleinere Gemeinden zur Aufstellung eines Konzern- blemen und Anstrengungen der Doppikeinführung und -anwendung im abschlusses zwingt, die dies in finanzieller und personeller Hinsicht nicht Einzelabschluss, forderte der SSG seit dem Jahr 2017 eine grundsätzliche bewerkstelligen können. Da der Gesetzgeber die Tragweite dieser Rege- Befreiung aller Kommunen von der Pflicht zur Aufstellung des Gesamtab- lung vermutlich auch nicht vollumfänglich abschätzen kann, hat er vor- schlusses. Der SSG ist der Auffassung, dass der doppische Einzelabschluss sorglich den spätesten Einführungstermin von 2021 auf 2023 verschoben. unter Anwendung der Eigenkapitalspiegelmethode in Verbindung mit dem Beteiligungsbericht ausreichend Transparenz schafft, um die Vermögens-, Ungeachtet dessen hält der SSG an seiner Forderung nach vollständiger Ertrags- und Finanzlage des »Konzerns Kommune« beurteilen zu können. Abschaffung des kommunalen Gesamtabschlusses weiterhin fest. Bau, Umwelt und Verkehr Bau, Umwelt und Verkehr 81

Freie Fahrt für die Arbeit der ÖPNV-Strategiekommission?

Im letzten Geschäftsbericht haben wir über die Arbeit der ÖPNV-Strategie- Der Abschlussbericht kann auf der Homepage des Sächsischen Städte- und kommission berichtet. Gemeindetages (SSG) im Mitgliederbereich, Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr, unter der Rubrik »Sonstiges« abgerufen werden. Am 15. Dezember 2017 wurde der Abschlussbericht der ÖPNV-Strategieko- mmission veröffentlicht. Der vorliegende Abschlussbericht enthält die nachfolgenden 13 Maßnahmen (vgl. S. 8 Abschlussbericht) für die fünf Themenfelder Angebotsentwicklung, Inf- Der vorliegende Abschlussbericht enthält Handlungsempfehlungen für die rastruktur und Fahrzeuge, Tarif und Vertrieb, Finanzierung sowie Organisation: Themenfelder Angebotsentwicklung, Infrastruktur und Fahrzeuge, Tarif und Vertrieb, Finanzierung sowie Organisation.

Maßnahme Positive Wirkung und Stellschraube 1 ÖPNV-Angebotskonzept Steigerung der Erschließungswirkung von 52 % auf 80 % aller Einwohner, bestehend aus M1a – M1d und M4 1a StadtBus Sicherung der Mobilität in geschlossenen Ortschaften außerhalb der Oberzentren 1b SPNV-Wachstum Bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Angebotes hin zum Sachsen-Takt 1c PlusBus/TaktBus Verbesserte Erschließung der Regionen durch vertaktetes ÖSPV-Angebot (Grundnetz) 1d LandBus/FlexBus Sicherung der Erreichbarkeit abseits der Hauptachsen (zunehmend mit flexiblen Angeboten) 2 Ersatzinvestitionen Erhaltung des Qualitätsniveaus bei Infrastruktur und Fahrzeugen, Abwehr von Substanzverzehr 3 Barrierefreiheit Voraussetzung für Inklusion und Teilhabe aller Menschen am ÖPNV; Erfüllung der Vorgabe des PBefG 4 Invest Oberzentren Sicherung der Attraktivität des ÖPNV bei weiter steigender Nachfrage 5 Invest Digitalis., E-Mobilität Einführung neuer Technologien für mehr Effizienz, Nutzer- und Umweltfreundlichkeit 6 Regionale Bahninfrastruktur Hebung von Effizienzpotenzialen durch regionale Bewirtschaftungsmodelle 7 Sachsen-Tarif Einführung eines eigenst. Tarifs für alle Fahrten im sächsischen ÖV; Baustein für höhere Fahrgastnachfrage 8 Digitaler Vertrieb Radikale Vereinfachung des Ticketkaufs per Smartphone auch über Verbundgrenzen hinweg 9 Bildungsticket Attraktives Ticket für Schüler/Azubis; Bindung junger Menschen an den ÖPNV; Harmonisierung der Regelungen 10 Koordinierungsstelle Instanz mit Lotsenfunktion zur Verbesserung von Information, Austausch und Abstimmung der Akteure 11 Ausbildungsverkehr Herstellen der Grundlagen für Reformschritte; ggf. kurzfristige Anpassung ÖPNVFinAusG 12 Nutzerfinanzierung Steigerung der Fahrgeldeinnahmen, im Wesentlichen durch höhere Verkehrsnachfrage v.a. im SPNV 13 Nutznießerfinanzierung Erschließung weiterer Finanzierungsquellen (Nutznießer) durch Maßnahmen auf kommunaler Ebene

Abb. 16: Maßnahmenkatalog mit Nutzenwirkung; Quelle: S. 8 Abschlussbericht der ÖPNV-Strategiekommission 82 Bau, Umwelt und Verkehr

Diese 13 Maßnahmen verursachen im Zielzustand – gemessen an der Jahres- Der Abschlussbericht enthält die nachfolgenden 7 vordringlichen Maßnah- scheibe 2025 – bei vollständiger Umsetzung in der Summe einen fiskalischen men für 2018 – 2020 (vgl. S. 13, 86 f. Abschlussbericht): Mehrbedarf von rund 500 Mio. EUR pro Jahr: Einrichtung einer Koordinierungsstelle Maßnahme 2025 in Mio. EUR schrittweise Einführung des PlusBus- und TaktBus-Netzes 1 ÖPNV-Angebotskonzept Entwurf einer Investitionsstrategie (inkl. Schaffung von Planungskapazi- 1a StadtBus 51,8 täten) und Abbildung von Wachstumsinvestitionen, für die die Komple- 1b SPNV-Wachstum 50,4 mentärfinanzierung vorliegt 1c PlusBus/TaktBus 33,4 Gründung einer Trägerorganisation für einen Sachsen-Tarif sowie Ein- 1d LandBus/FlexBus 0,0 führung erster Tarifprodukte 2 Ersatzinvestitionen (netto)* 81,8 Umsetzung von landesweiten digitalen Vertriebslösungen 3 Barrierefreiheit 29,0 Befassung mit dem Bildungsticket 4 Invest Oberzentren 98,1 Befassung mit arrondierenden Fragen der Finanzierung des Ausbil- 5 Invest Digitalis., E-Mobilität 21,6 dungsverkehrs 6 Regionale Bahninfrastruktur – 7 Sachsen-Tarif 13,6 Nach dem Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2019/2020 werden für 8 Digitaler Vertrieb 0,7 die Förderung des ÖPNV/SPNV insgesamt für die Jahre 2019 717,8 Mio. EUR 9 Bildungsticket 51,1 und für 2020 742,9 Mio. EUR veranschlagt. Das Finanzvolumen wird damit 10 Koordinierungsstelle ** deutlich erhöht. 11 Ausbildungsverkehr 68,0 12 Nutzerfinanzierung – Für die Umsetzung der Ergebnisse der Strategiekommission stehen insge- 13 Nutznießerfinanzierung – samt Mittel in Höhe von 23,5 Millionen Euro für 2019 bzw. 51,5 Millionen Summe Mehrbedarf 498,7 Euro für 2020 zur Verfügung. Damit soll die Einrichtung eines Bildungsti- * netto – mit heutigen Fördermittelvolumen zur Vereinfachung hier saldiert ckets, die Einführung eines Sachsentarifs und die Verbesserung der Erreich- ** abhängig vom Aufgabenumfang barkeit im ländlichen Raum (PlusBus/TaktBus) erreicht werden. Abb. 17: Finanzieller Mehrbedarf der Maßnahmen 2025; Quelle: S. 12 Abschlussbericht der ÖPNV-Strategiekommission Die ÖPNV-Investitionsförderung soll mit rund 83 Millionen Euro pro Jahr fortgeführt werden.

Im Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichtes befanden sich die Maß- nahmen des Abschlussberichtes noch in der Umsetzung. Bau, Umwelt und Verkehr 83

Richtlinie KStB – neue Förderinstrumente und neue Chancen

Bereits im vorigen Berichtszeitraum konnten erhebliche Erfolge bei der Neu- Angesichts der Begrenztheit der Mittel legte das Sächische Staatsministe- gestaltung der Richtlinie KStB vermeldet werden. Beginnend mit dem Haus- rium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) im Frühjahr 2017 folgende Rang- haltsjahr 2016 wurden zahlreiche Verbesserungen wirksam: folge der Bewilligung fest:

Erhebliche Verbeiterung der Bemessungsgrundlagen. 1. Fortführungsmaßnahmen Erhöhung der Nominalfördersätze für kommunale Vorhaben (bei ver- 2. Eisenbahnkreuzungsmaßnahmen kehrswichtigen Straßen auf bis zu 80 %, bei Radverkehrsanlagen auf bis 3. Ergänzungsförderung zur RL Hochwasserschäden 2013 zu 90 %). 4. Gemeinschaftsmaßnahmen mit Bundes- und Staatsstraßen, ggf. auch Förderung auch von nicht verkehrswichtigen Innerortsstraßen mit bis mit ÖPNV zu 70 %. 5. Radwege Bei Maßnahmen mit vorgesehener Zuwendung bis zu 1,5 Mio. Euro 6. Sonstige Neuanträge Abschaffung der baufachliche Stellungnahmen. Einführung einer Instandsetzungs- und Erneuerungspauschale mit Hier konnte der SSG zunächst erreichen, dass auch Gemeinschaftsmaßnah- stark vereinfachtem Verwendungsnachweisverfahren, für die zukünf- men mit den Aufgabenträgern der Abwasserbeseitigung als prioritäre Maß- tig 50 % der regulären Haushaltsansätze eingeplant werden und deren nahmen eingereiht wurden. In diesem Zusammenhang wurde die besondere Höhe sich nach Straßenlänge und Verkehrsbedeutung bemisst. Diese Bedeutung dieser Maßnahmen mittels einer kurzfristigen Mitgliederumfrage wurde 2016 und 2017 in einer Höhe von rund 60 Mio. Euro p. a. aus- nachgewiesen und mit konkreten Zahlen untersetzt. Auch in Zukunft werden gezahlt. die vom SMWA festgelegten Prioritäten eine wichtige Rolle spielen.

Hauptproblem im weiteren Fördervollzug war demzufolge vor allem die Weiterhin wurde mit dem SMWA vereinbart, zukünftig eine Meldung der in Mittelausstattung für das Gesamtprogramm. Schon bald hatte sich abge- den nächsten fünf Jahren vorgesehenen Straßenbaumaßnahmen und deren zeichnet, dass nicht alle Anträge positiv verbeschieden werden können. Volumina einzuholen. Daraus wird das SMWA seine Mittelbedarfe errechnen Vor allem im Jahr 2017 traten Engpässe auf, nicht zuletzt auch deshalb, und diese in die Haushaltsberatungen einbringen. Dieses Verfahren wird weil das Sächsische Staatsministerium der Finanzen (SMF) einen beträchtli- zukünftig sowohl den Kommunen als auch dem Freistaat zugute kommen. chen Teil der eingeplanten Haushaltsreste nicht zeitnah freigegeben hatte. Aus Sicht des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) war aber Erfreulich aus Sicht des SSG gestaltet sich die pauschalierte Bewilligung auch die Informationspolitik speziell des Landesamts für Straßenbau und im Teil B der RL KStB (Instandsetzungs- und Erneuerungspauschale). Der Verkehr (LASuV) kritikwürdig. Aufwand für das Antrags- und Bewilligungsverfahren wurde hier tatsächlich auf ein Mindestmaß reduziert. Teil B der RL KStB stellt somit ein gelungenes Referenzmodell für künftige Fördermittelpauschalierungen dar. Davon wird der Gesetzgeber nach derzeitigem Stand auch Gebrauch machen: Ab 2020 wird die bisherige Förderung nach Teil B der RL KStB als Pauschalförderung in das FAG überführt. 84 Bau, Umwelt und Verkehr

Breitbandausbau – Mit Schrittgeschwindigkeit zum Gigabitnetz

Die Staatsregierung hat mit ihrer Ankündigung, den kommunalen Eigen- Landkreisen fehlte die Bereitschaft zur landkreisweiten Kooperation zunächst anteil beim Breitbandausbau zu übernehmen, im Dezember 2017 einen entweder auf Seiten des Landratsamtes oder auf Seiten der kreisangehöri- echten Neustart für schnelles Internet in Sachsen ausgerufen. Damit nicht gen Gemeinden, teilweise erschien eine landkreisweite Koordination auch genug: Sie folgte der Argumentation, dass ein leistungsfähiges Gigabitnetz deshalb nicht notwendig, weil sich einzelne Kommunen bereits auf den Weg nur auf Basis der Glasfasertechnologie entstehen kann und dass Förder- gemacht hatten. Die unterschiedlichen Kooperationsformen sollten sich bei verfahren zumindest regional konzentriert werden müssen. Der Sächsische der Problemlösung später aus landesweiter Perspektive als besondere Her- Städte- und Gemeindetag (SSG) hat seine Forderungen zur Neuausrichtung ausforderung erweisen. Im Mai 2018 zeigt sich insgesamt folgendes Bild: der Breitbandförderpolitik damit weitgehend durchgesetzt. Die langwierigen Gespräche auf dem Weg zur Lösung können dabei rückblickend durchaus als Abgeschlossene eigenwirtschaftliche Ausbaumaßnahmen (Anzahl Kraftakt bezeichnet werden. unbekannt) Abgeschlossene Fördermaßnahmen auf Grundlage der RL DiOS 2013 (7 Ausgangspunkt Gemeinden) Schon die Überarbeitung der RL Digitale Offensive Sachsen im Jahr 2016 Laufende Fördermaßnahmen auf Grundlage der Bundesförderung in war eigentlich als Meilenstein gedacht; diese Maßnahme verpuffte aller- Verbindung mit der RL DiOS 2016 (insgesamt 143 Anträge, hinter denen dings schnell, da die Finanzierung des kommunalen Eigenanteils mit der 257 Gemeinden stehen), darunter 4 landkreisweite Ausbauvorhaben Novelle nicht gelöst werden konnte. Zudem »degradierte« das nahezu Etwa 5 kommunale Kooperationsprojekte zeitgleich aufgelegte Förderprogramm des Bundes die sächsische Förder- Anträge von Verwaltungsgemeinschaften und Einzelanträge einzelner richtlinie zu einem reinen Kofinanzierungs-Programm. Für die sächsischen kreisangehöriger Kommunen Kommunen hatte das zwar den Vorteil, dass sie statt des Basisfördersatzes Nicht beschiedene bzw. ruhend gestellte Anträge aus dem 5. Call der von 80 Prozent über das Bundesprogramm insgesamt 90 Prozent Förderung Bundesförderung (insgesamt 17 Anträge) (Bundes- und Landesmittel) erhielten; doch auch diese Quote reichte für eine weiße Flecken – Kommunen, die bislang nicht im Verfahren sind (insge- gesicherte Gesamtfinanzierung des Breitbandausbaus nicht aus. Der reale samt 154, Stand Oktober 2017), darunter 64 Gemeinden, in denen ein Fördersatz fiel zudem häufig geringer aus, da nicht alle anfallenden Kosten eigenwirtschaftlicher Ausbau erwartet wird förderfähig sind. Eine weitere Schwierigkeit: Der erhöhte Fördersatz der RL DiOS 2016 für »100-Mbit/s-Projekte« kommt im Rahmen der Bundesförde- Wachsende Unzufriedenheit rung nicht zum Tragen. Kommunen, die bei Bund und Freistaat einen Antrag auf Förderung des örtlichen Breitbandausbaus gestellt hatten, bemängelten zunehmend die Aus allen Regionen war fortwährend zu hören, dass die Kommunen den Komplexität des Verfahrens. Der Zuwendungsbescheid erreicht einschließ- Eigenanteil kaum stemmen können oder andere wichtige Infrastrukturvor- lich seiner Nebenbestimmungen einen Umfang von 80 bis 100 Seiten; seine haben aufschieben müssen, um den Breitbandausbau mitzufinanzieren. Vorgaben sind kaum verständlich und nur schwer umsetzbar. Die größte Her- Die Tatsache, dass die Kommunen im Rahmen der Förderung zur Kasse ausforderung war und ist die Finanzierbarkeit des kommunalen Eigenanteils. gebeten werden, war auch mit Blick auf die klaren Zuständigkeiten nicht Im Frühjahr 2017 erreichte die Unzufriedenheit der Kommunen mit der Breit- vermittelbar: Laut Grundgesetz obliegt es dem Bund, durch Leistungen der bandausbaupolitik des Freistaats ihren vorläufigen Höhepunkt. Privatwirtschaft für angemessene Telekommunikationsdienstleistungen zu sorgen. Die Geschäftsstelle richtete sich an Wirtschaftsministerium, Staatskanzlei und Landtag. Im Sommer 2017 fanden mehrere Spitzengespräche beim Kooperationsformen damaligen Chef der Staatskanzlei statt, die zunächst nicht zu konkreten Der Vogtlandkreis sowie die Landkreise Nordsachsen, Bautzen und Görlitz Ergebnissen führten, obwohl die kommunalen Spitzenverbände konkrete vereinbarten mit ihren kreisangehörigen Kommunen ein kreisweites Vorge- Vorschläge zur Problemlösung vorlegten. Die Bereitschaft von Staatskanzlei hen und stellten jeweils Förderanträge bei Bund und Freistaat. In anderen und Finanzministerium, zumindest einen Teil des kommunalen Eigenanteils Bau, Umwelt und Verkehr 85

zu übernehmen, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gegeben. Hoff- vergaberechtlichen und politischen Rahmenbedingungen erschien jedoch nung gab aber die von allen Seiten getragene Erkenntnis, dass der Breit- keine der vorgeschlagenen Varianten ohne Weiteres umsetzbar zu sein. Um bandausbau ohne eine deutliche Umsteuerung der Politik nicht vorankom- dennoch eine weitgehend zentrale Koordinierung des Breitbandausbaus zu men wird. erreichen, strebten die Beteiligten fortan eine Verfahrenskonzentration bei den zehn Landkreisen an. Erörterung der kommunalen Herausforderungen mit dem Wirtschaftsminister Wechsel des Ministerpräsidenten und Das Präsidium des SSG beschrieb die kommunalen Herausforderungen am Neuausrichtung der Förderpolitik 5. September 2017 im persönlichen Gespräch mit Wirtschaftsminister Martin Als Ministerpräsident Michael Kretschmer sein Amt am 13. Dezember 2017 Dulig wie folgt: antrat, waren die wegweisenden Entscheidungen zur Neuausrichtung des Breitbandausbaus bereits getroffen worden. Kretschmer hatte sich mit 1. Für einen effektiven Einsatz öffentlicher Gelder muss klar sein, welche Wirtschaftsminister Dulig bereits im Vorfeld darauf verständigt, dass der Struktur das künftige Gigabit-Netz hat. Bislang fehlt ein Masterplan für Breitbandausbau eines der wichtigsten Projekte bei der Fortführung der das Zielnetz, in dem Meilensteine für den Ausbau bestimmt werden. großen Koalition sein soll. Als Ergebnis dieser Gespräche besiegelten CDU 2. Die administrativen Anforderungen an die Kommunen sind zu hoch. und SPD den Neustart zum Breitbandausbau in ihrer Absichtserklärung vom Für ein erfolgreiches Management sind technische, wirtschaftliche und 11. Dezember 2017. vergaberechtliche Kenntnisse nötig. Kommunalverwaltungen sind keine Telekommunikationsunternehmen – sie haben dieses Know-how nicht Der Ministerpräsident ließ in seinen politischen Auftritten keinen Zweifel und sie haben auch andere Aufgaben (Pflichtaufgaben) zu erledigen, die mehr daran, dass die Staatsregierung diese Ankündigung umsetzen wird. ihre Kraft vollständig binden. In seiner Regierungserklärung am 31. Januar 2018 wiederholte er dies auch 3. Die bürokratischen Förderverfahren von Bund und Freistaat überlasten gegenüber dem Sächsischen Landtag. kleine Kommunalverwaltungen. 4. Die hohen kommunalen Eigenmittelanteile der Förderprogramme von Eckpunkte der Staatsregierung zur Bund und Freistaat verhindern den flächendeckenden Ausbau. Unterstützung der Kommunen Der SSG drängte auf eine schnelle Lösung. Die Verhandlungen zwischen Ziele des SSG für eine Neuausrichtung Bund und Freistaat endeten Mitte April 2018. Die Koalitionspartner verabre- der Breitbandpolitik deten zur Umsetzung folgende Eckpunkte: Eine »100-Prozent«-Förderung des Breitbandausbaus wurde bis Dezember 2017 von allen Häusern der Staatsregierung fortwährend abgelehnt. Zudem Die Landkreise und Kreisfreien Städte erhalten über das Finanzaus- schien die Zeit für eine Abkehr vom Technologiemix hin zur flächendecken- gleichsgesetz Bedarfszuweisungen. In einer ersten Tranche erhalten den Glasfasertechnologie aufgrund der politischen Rahmenbedingungen die Landkreise pauschal und ohne Antragsverfahren je 5 Mio. Euro, die noch nicht reif. Kreisfreien Städte je 1 Mio. Euro. Die Landkreise erhalten ab 2018 je 100.00 Euro pro Jahr zur Deckung Der SSG schlug deshalb zunächst ein Fördermodell vor, bei dem zumindest ihrer Kosten für die landkreisweite Koordinierung des Breitbandausbaus. finanzschwache Kommunen weitgehend entlastet und die glasfaserbasierte Anbindung von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und medizinischen Einrichtungen besonders gefördert wird. Teil des Konzeptes war auch eine Ausweitung der Beratungstätigkeit. Hierzu diskutierte der SSG mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) die Einrichtung einer staatlichen Infrastruktur- und Beratungsgesellschaft und alternativ hierzu die Erweiterung des Breitbandkompetenzzentrums. Das Wirtschaftsministerium prüfte alle Varianten. Aufgrund der finanziellen, 86 Bau, Umwelt und Verkehr

Erfolge des SSG Vollständige Kompensation der kommunalen Eigenanteile einschließ- Der SSG hat seine Forderungen zur Neuausrichtung der Breitbandpolitik lich der Förderprojekte, die auf Grundlage der RL DiOS 2013 umgesetzt durchgesetzt. Rückblickend kann der Verband hierzu folgende Erfolge vor- wurden weisen: Finanzielle Unterstützung der Landkreise bei der landkreisweiten Steue- rung und Koordinierung des Breitbandausbaus Politische Ausrichtung der Staatsregierung auf das Ziel, Sachsen flä- Erstellung einer Gigabit-Studie mit landkreisscharfen Netzbedarfsplänen chendeckend mit Glasfaser zu erschließen zur Erleichterung örtlicher Ausbauplanungen und Markterkundung (Ver- öffentlichung bis Juni 2018) Personelle Aufstockung des Breitbandkompetenzzentrums Bau, Umwelt und Verkehr 87

Novelle der Städtebauförderrichtlinien – »Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung«

Auf der Städtebauförderkonferenz 2016 gab das Innenministerium den Besonders intensiv hat sich die Geschäftsstelle mit der Anordnung des Startschuss zur Novelle der Städtebauförderrichtlinien. Der offizielle Anhörungsentwurfs befasst, dass gemeindewirtschaftliche Stellungnah- Anhörungsentwurf ging bei der Geschäftsstelle erst im Frühjahr 2018 ein, men künftig für jede Einzelmaßnahme vorzulegen sind. Die Kommunen der SSG erhielt jedoch Gelegenheit, seine Vorstellungen bereits in den befürchteten, dass sich die Auszahlung dringend benötigter Fördermittel Erarbeitungsprozess der neuen RL StBauE einzubringen. Dabei konnte die um mehrere Monate verzögern könnte, wenn für jede Einzelmaßnahme Geschäftsstelle das Ministerium in persönlichen Gesprächen zum Beispiel separate gemeindewirtschaftliche Stellungnahmen einzuholen sind. Die davon überzeugen, die Pauschale für Modernisierungen und Sanierungen Rechtsaufsichtsbehörden teilten mit, diese Anforderung personell nicht an Gebäuden privater Eigentümer zu erhalten und die Förderobergrenze leisten zu können. Daher wandte sich die Geschäftsstelle an den Innenmi- bei Straßen, Wegen und Plätzen zu streichen. nister. Ihre Stellungnahme zur RL StBauE flankierte sie mit weiteren Schrei- ben, die dem SMI die fehlende Notwendigkeit der Umstellung aufzeigten. Verbesserungen Vor allem erinnerte der SSG das Ministerium an die Zusage des neuen Im Erarbeitungsprozess konnten bereits folgende Verbesserungen erreicht Ministerpräsidenten, Förderverfahren vereinfachen zu wollen. werden: Verfahrenserleichterung Einheitliche Grundförderung aller Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtun- Die Erfahrungen zeigen, dass Bund und Länder das Gesamtsystem vereinfa- gen in Höhe von 75 Prozent chen müssen. Der SSG wird sich weiterhin hierfür einsetzen. Streichung der bisherigen Förderobergrenze bei Straßen, Wegen und Plätzen in Höhe von 160 Euro pro Quadratmeter Das Ziel der Vereinfachungen lässt sich mit einem Satz beschreiben: Die Erhalt der Pauschale für Modernisierungen und Sanierungen an privaten Kommunen müssen in die Lage versetzt werden, bewilligte Fördermittel für Gebäuden als Alternative zur Spitzabrechnung des Kostenerstattungs- eine städtebauliche Gesamtmaßnahme innerhalb des fünfjährigen Verpflich- betrages tungsrahmens flexibel einzusetzen. In seiner Stellungnahme zur RL StBauE Übersichtlichere Gliederung und Gestaltung des Richtlinientextes hat der SSG hierzu folgende Forderungen formuliert: Möglichkeit, Mittel weiterhin im Vorgriff abzurufen, wenn eine zeitnahe Verwendung gewährleistet ist reduzierung der Anzahl der Städtebauförderprogramme und – über- gangsweise – die Zustimmung des Bundes zur Überlagerung von Pro- Im Anhörungsverfahren konnte die kommunale Ebene folgende Änderungen grammgebieten erwirken: Verlängerung der Mittelverfallsfristen auf n+3 in Anlehnung an die Förderprogramme der Stadtentwicklung, die aus EU-Mitteln gespeist Die Vorgabe zur Prüfung des europäischen Beihilferechts im Förderver- werden fahren wurde gestrichen. Umstellung der jährlichen Fortsetzungsanträge auf einen Zwei-Jahres- Der Tatbestand zur Kürzung der zuwendungsfähigen Kosten gegen- Turnus über privaten Eigentümern, wenn es die Kommune unterlassen hat, den Eigentümer wegen unterlassener Instandhaltungen in Anspruch zu Auf Bundesebene werden diese Bemühungen aber nur erfolgreich sein, nehmen, wurde gestrichen. wenn sie durch Regierungen und Spitzenverbände anderer Flächenlän- Eine gemeindewirtschaftliche Stellungnahme ist nur noch in Einzelfällen der ausdrücklich mitgetragen werden und wenn die für das Haushalts- erforderlich. recht verantwortlichen Stellen anerkennen, dass die Fördermaßnahmen 88 Bau, Umwelt und Verkehr

der Städtebauförderung nach den Vorstellungen des Baugesetzbuches auf Im Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses Geschäftsberichtes ließen sich mehrere Jahre angelegt sind. die Erfolgsaussichten der Initiative des SSG daher noch nicht absehen. Bau, Umwelt und Verkehr 89

Axt im Walde – Schafft die Staatsregierung staatliche Forstdienstleistungen faktisch ab?

Die Staatsregierung legte Ende Januar einen Gesetzentwurf auf den Tisch, Grundsatz sollte durch eine Änderung des § 46 des Bundeswaldgesetzes in der die Struktur staatlicher Forstdienstleistungen verändern wird. Die indi- »Gesetzesform gegossen« werden. rekte Förderung der forstlichen Betriebsführung durch den Freistaat wird mit dem Inkrafttreten des Änderungsgesetzes voraussichtlich Geschichte sein. Gesetzgebungsverfahren Der SSG hat sich gegen das Vorhaben vor allem mit dem Argument gewährt, Das Umweltministerium informierte den SSG Ende August 2017 darüber, dass die Staatsregierung übereilt und konzeptlos ans Werk gegangen ist. dass staatliche Forstdienstleistungen künftig nur noch zu Vollkosten ange- Das Kabinett beschloss den Gesetzentwurf dennoch am 14. August 2018. boten werden und dass hierzu eine kurzfristige Änderung des Sächsischen Waldgesetzes sowie die Aufhebung der Verordnung für den Körperschafts- Ausgangspunkt und Privatwald erfolgen soll. Den Gesetzentwurf hierzu legte das Ministe- Für die Beförsterung einer Waldfläche durch den Staatsbetrieb Sachsenforst rium Ende Januar 2018 vor. Kernpunkte: waren bislang 18 Euro pro Hektar und Jahr zu entrichten, Betriebsplanung und forsttechnische Leitung der Forstbetriebe waren sogar kostenfrei. Der Forstdienstleistungen werden nur noch zu kostendeckenden Preisen Freistaat glich die Deckungslücke mit Landesmitteln aus. Diese indirekte angeboten Förderung war als Ausgleich für das Betretensrecht im Wald geschaffen Die Pflicht zur Einrichtung eines körperschaftlichen Forstamtes entfällt worden. Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) hat gegenüber der Für die Anfertigung der zehnjährigen Betriebspläne wird eine flächenbe- Staatsregierung deshalb stets gefordert, dass die Kompensation bei einem zogene Schwelle von 10 Hektar Waldfläche festgelegt Wegfall der indirekten Förderung auf andere Weise erfolgen muss. Auf- grund der Allgemeinwohlverpflichtung des öffentlichen Waldes wäre eine Die Auswirkungen des Gesetzgebungsvorhabens wurden im Herbst 2017 rein wirtschaftliche Betrachtung, die auf die Einnahmemöglichkeiten durch bereits in den Gremien des SSG diskutiert. Der Schwebezustand zwischen Holzverkäufe abstellt, nicht sachgerecht. Ankündigung und Vorlage des Gesetzentwurfs erzeugte in der kommunalen Praxis viel Verunsicherung. Die Geschäftsstelle drängte deshalb mehrfach Anlass: Kartellverfahren in Baden-Württemberg auf Konkretisierung der Pläne und sie richtete mit dem SMUL und dem Wald- Das Bundeskartellamt untersagte dem Land Baden-Württemberg 2015 die besitzerverband eine Arbeitsgemeinschaft ein, die sich mit der künftigen gemeinschaftliche, waldbesitzübergreifende Vermarktung von Rundholz. Ausrichtung staatlicher Forstdienstleistungen befasste. Das Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigte die Untersagung am 15. März 2017 mit der Kernaussage, dass die gebündelte Rundholzvermarktung bei In seiner Verbandsstellungnahme äußerte sich der SSG wie folgt zum einer Fläche von mehr als 100 Hektar zu einer Beschränkung des Wettbe- Gesetzentwurf: werbs führen kann. Allerdings hob der BGH die Verfügung und die Entschei- dung der Vorinstanz auf. Der Freistaat handelt in vorauseilendem Gehorsam. Das Bundeskar- tellamt hat die Forstdienstleistungen des Staatsbetriebes Sachsenforst Mit guten Argumenten konnte man zunächst davon ausgehen, dass staat- (SBS) bislang weder geprüft, noch beanstandet. liche Forstdienstleistungen außerhalb der Holzvermarktung nicht in Frage Ein klares Konzept zur Bewirtschaftung des Privat- und Körperschafts- stehen: Während die Holzvermarktung als wirtschaftliche Tätigkeit ein- waldes ist nicht erkennbar. Es bedarf vor allem einer institutionellen zustufen ist, haben Betriebsplanung und Revierdienst eher hoheitlichen Stärkung der Forstbetriebsgemeinschaften. Charakter. Die Bundesregierung sah das nach dem Verfahren in Baden- Bedauerlicherweise greift der vorliegende Gesetzentwurf keine einzige Württemberg ähnlich. Nach ihrer Auffassung sind alle Tätigkeiten, die der der von SSG und SLKT vorgetragenen Forderungen auf. Aus Sicht des SSG Holzvermarktung vorgelagert sind, gedanklich von dieser zu trennen. Dieser bedarf es vor allem einer Vereinfachung der Zuständigkeitsregelungen, 90 Bau, Umwelt und Verkehr

der Einführung eines eigenständigen Verfahrens zur Waldfeststellung Im Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses Geschäftsberichtes zieht der sowie der Wiedereinführung des waldrechtlichen Vorkaufsrechtes. SSG daher folgendes Fazit: Der SSG konnte die Staatsregierung im Laufe des Die flächenbezogene Schwelle zur Erstellung von Betriebsplänen ist Gesetzgebungsvorhabens dafür sensibilisieren, dass die Kommunen für die deutlich anzuheben; zudem ist eine großzügige Übergangsvorschrift in Umstellung der Forstdienstleistungen mehr Zeit benötigen. Auch die Not- das Änderungsgesetz aufzunehmen. Die finanziellen Einbußen der Kom- wendigkeit, die Neuausrichtung der Forstdienstleistungsstruktur in Sachsen munen sollten, so weit wie möglich, durch ein Förderprogramm ausge- strategischer anzugehen, wird jetzt vom Ministerium nicht mehr bestritten. glichen werden. Konkrete Ergebnisse zeichnen sich hierzu zum gegenwärtigen Zeitpunkt indessen noch nicht ab. Auch bleibt abzuwarten, ob die Kommunen die Das Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) Dienstleistungen von Sachsenforst trotz höherer Entgelte auch in Zukunft sagte dem SSG die Aufnahme einer Übergangsvorschrift zu und kündigte mehrheitlich nutzen werden und ob SBS überhaupt wettbewerbsfähig mit- überdies an, dass die geforderte umfassende Novelle des Waldgesetzes in bieten kann. Nicht auszuschließen ist, dass staatliche Forstdienstleistungen der nachfolgenden Legislaturperiode vorangebracht werden soll. Skeptisch auf lange Sicht deutlich an Bedeutung verlieren und irgendwann sogar zeigte sich das Ministerium gegenüber der kommunalen Forderung nach gänzlich vom Markt verschwinden. Der SSG wird sich dafür einsetzen, dass einem Förderprogramm. Eine ergebnisoffene Prüfung von Fördermöglichkei- der Freistaat den Körperschaftswald – so oder so – weiterhin gebührend ten wurde zwar zugesagt; zugleich wurde aber die Schwierigkeit herausge- unterstützt. stellt, ein beihilferechtskonformes Förderprogramm zu entwickeln. Anlagen 92 Anlagen

Anlage 1

Mitgliederverzeichnis (Stand: 01.09.2018)

PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* Kreisfreie Städte 1.369.182 08349 Johanngeorgenstadt, Stadt 4.098 09111 Chemnitz, Stadt 246.538 09477 Jöhstadt, Stadt 2.730 01067 Dresden, Stadt 547.289 09471 Königswalde 2.252 04109 Leipzig, Stadt 575.355 08315 Lauter-Bernsbach, Stadt 8.801 08294 Lößnitz, Stadt 8.461 Landkreise 09385 Lugau/Erzgeb., Stadt 8.091 Erzgebirgskreis 342.376 09496 Marienberg, Stadt 17.212 09439 Amtsberg 3.759 09456 Mildenau 3.413 09456 Annaberg-Buchholz, Stadt 20.157 09221 Neukirchen/Erzgeb. 6.816 08280 Aue, Stadt 16.148 09366 Niederdorf 1.328 09392 Auerbach 2.522 09399 Niederwürschnitz 2.617 08301 Bad Schlema 4.818 09484 Oberwiesenthal, Kurort, Stadt 2.144 09471 Bärenstein 2.356 09376 Oelsnitz/Erzgeb., Stadt 11.060 08324 Bockau 2.257 09526 Olbernhau, Stadt 11.215 09437 Börnichen/Erzgeb. 998 09514 Pockau-Lengefeld, Stadt 7.793 08359 Breitenbrunn/Erzgeb. 5.368 08352 Raschau-Markersbach 5.178 09235 Burkhardtsdorf 6.239 09481 Scheibenberg, Stadt 2.115 09474 Crottendorf 4.114 09487 Schlettau, Stadt 2.401 09548 Deutschneudorf 1.032 08289 Schneeberg, Stadt 14.026 09430 Drebach 5.042 08304 Schönheide 4.475 09427 Ehrenfriedersdorf, Stadt 4.716 08340 Schwarzenberg/Erzgeb., Stadt 17.048 08309 Eibenstock, Stadt 7.471 09465 Sehmatal 6.490 09481 Elterlein, Stadt 2.890 09548 Seiffen/Erzgeb., Kurort 2.219 09423 Gelenau/Erzgeb. 4.193 09366 Stollberg/Erzgeb., Stadt 11.346 09468 Geyer, Stadt 3.539 08328 Stützengrün 3.284 09405 Gornau/Erzgeb. 3.819 09468 Tannenberg 1.142 09390 Gornsdorf 1.940 09380 Thalheim/Erzgeb., Stadt 6.206 09432 Großolbersdorf 2.847 09488 Thermalbad Wiesenbad 3.322 09518 Großrückerswalde 3.467 09419 Thum, Stadt 5.291 08344 Grünhain-Beierfeld, Stadt 5.965 09429 Wolkenstein, Stadt 3.897 09579 Grünhainichen 3.458 09405 Zschopau, Stadt 9.354 09548 Heidersdorf 793 08321 Zschorlau 5.334 09394 Hohndorf 3.651 08297 Zwönitz, Stadt 12.113 09387 Jahnsdorf/Erzgeb. 5.545

* Stand: 30.06.2017 Anlagen 93

PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* 09569 Oederan, Stadt 8.075 Mittelsachsen 304.386 04749 Ostrau 3.627 09648 Altmittweida 1.915 09322 Penig, Stadt 8.870 09573 Augustusburg, Stadt 4.539 09623 Rechenberg-Bienenmühle 1.940 09627 Bobritzsch-Hilbersdorf 5.758 09629 Reinsberg 2.908 09618 Brand-Erbisdorf, Stadt 9.600 09306 Rochlitz, Stadt 5.833 09217 Burgstädt, Stadt 10.694 09661 Rossau 3.664 09236 Claußnitz 3.132 04741 Roßwein, Stadt 7.580 04720 Döbeln, Stadt 23.741 09619 Sayda, Stadt 1.847 09619 Dorfchemnitz 1.554 09306 Seelitz 1.748 09575 Eppendorf 4.162 09249 Taura 2.389 09306 Erlau 3.204 04736 Waldheim, Stadt 8.996 09557 Flöha, Stadt 10.737 09306 Wechselburg 1.855 09669 Frankenberg/Sa., Stadt 14.214 09600 Weißenborn/Erzgeb. 2.507 09623 Frauenstein, Stadt 2.881 09306 Zettlitz 729 09599 Freiberg, Stadt, Universitätsstadt 41.503 04720 Zschaitz-Ottewig 1.298 09326 Geringswalde, Stadt 4.228 09618 Großhartmannsdorf 2.498 Vogtlandkreis 229.063 09603 Großschirma, Stadt 5.639 08626 Adorf/Vogtl., Stadt 5.013 04720 Großweitzschen 2.792 08209 Auerbach/Vogtl., Stadt 18.610 09661 Hainichen, Stadt 8.569 08648 Bad Brambach 1.883 09633 Halsbrücke 5.097 08645 Bad Elster, Stadt 3.718 04746 Hartha, Stadt 7.171 08239 Bergen 947 09232 Hartmannsdorf 4.427 08606 Bösenbrunn 1.183 09306 Königsfeld 1.455 08236 Ellefeld 2.596 09306 Königshain-Wiederau 2.654 07985 Elsterberg, Stadt 4.051 09648 Kriebstein 2.144 08223 Falkenstein/Vogtl., Stadt 8.206 04703 Leisnig, Stadt 8.326 08223 Grünbach 1.722 09573 Leubsdorf 3.374 08468 Heinsdorfergrund 1.999 09244 Lichtenau 7.182 08248 Klingenthal, Stadt 8.613 09638 /Erzgeb. 2.713 08485 Lengenfeld, Stadt 7.150 09328 Lunzenau, Stadt 4.327 08491 Limbach 1.470 09648 Mittweida, Stadt, Hochschulstadt 14.795 08258 Markneukirchen, Stadt 7.652 09241 Mühlau 2.138 08261 Mühlental 1.279 09619 Mulda/Sa. 2.554 08262 Muldenhammer 3.083 09544 Neuhausen/Erzgeb. 2.597 08491 Netzschkau, Stadt 3.954 09577 Niederwiesa 4.890 08541 Neuensalz 2.126 09600 Oberschöna 3.316 08496 Neumark 2.981

* Stand: 30.06.2017 94 Anlagen

PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* 08223 Neustadt/Vogtl. 984 09243 Niederfrohna 2.224 08606 Oelsnitz/Vogtl., Stadt 10.404 09353 Oberlungwitz, Stadt 5.913 07952 Pausa-Mühltroff, Stadt 4.987 08396 Oberwiera 1.040 08523 Plauen, Stadt 65.145 08141 Reinsdorf 7.534 08543 Pöhl 2.564 08373 Remse 1.649 08468 Reichenbach im Vogtland, Stadt 20.965 08393 Schönberg 920 08228 Rodewisch, Stadt 6.476 09356 St. Egidien 3.250 08539 Rosenbach/Vogtl. 4.259 08396 Waldenburg, Stadt 4.058 08261 Schöneck/Vogtl., Stadt 3.186 08412 Werdau, Stadt 20.832 08237 Steinberg 2.809 08134 Wildenfels, Stadt 3.640 08541 Theuma 1.036 08112 Wilkau-Haßlau, Stadt 9.920 08606 Tirpersdorf 1.393 08056 Zwickau, Stadt 90.273 08233 Treuen, Stadt 7.977 Bautzen 301.831 08606 Triebel/Vogtl. 1.238 01477 4.881 08538 Weischlitz 5.922 02625 Bautzen, Stadt 39.731 08223 Werda 1.482 02994 Bernsdorf, Stadt 6.519 Zwickau 320.876 01877 , Stadt 11.153 09337 Bernsdorf 2.226 01906 2.613 09337 Callenberg 4.978 01920 1.028 08451 Crimmitschau, Stadt 18.836 02733 4.683 08147 Crinitzberg 1.953 01877 Demitz-Thumitz 2.696 08393 Dennheritz 1.314 02692 Doberschau-Gaußig 4.221 08427 Fraureuth 5.206 02979 3.512 09355 Gersdorf 4.036 01920 , Stadt 2.792 08371 Glauchau, Stadt 22.789 01909 Frankenthal 944 08118 Hartenstein, Stadt 4.639 02633 Göda 3.093 08107 Hartmannsdorf b. Kirchberg 1.349 02694 Großdubrau 4.281 08144 Hirschfeld 1.200 01909 Großharthau 2.722 09337 Hohenstein-Ernstthal, Stadt 14.725 01936 Großnaundorf 975 08107 Kirchberg, Stadt 8.347 02692 Großpostwitz/O.L. 2.751 08428 Langenbernsdorf 3.533 01900 Großröhrsdorf, Stadt 9.482 08134 Langenweißbach 2.488 01920 4.069 09350 Lichtenstein/Sa., Stadt 11.516 02627 2.282 08115 Lichtentanne 6.534 02977 Hoyerswerda, Stadt 33.146 09212 Limbach-Oberfrohna, Stadt 24.159 01917 , Stadt 14.841 08393 Meerane, Stadt 14.572 01936 Königsbrück, Stadt 4.418 08132 Mülsen 11.282 02699 Königswartha 3.469 08459 Neukirchen/Pleiße 3.941 02627 Kubschütz 2.561

* Stand: 30.06.2017 Anlagen 95

PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* 01936 Laußnitz 1.854 02943 Boxberg/O.L. 4.514 02991 , Stadt 8.482 02730 Ebersbach-Neugersdorf, Stadt 12.147 01896 Lichtenberg 1.620 02953 Gablenz 1.609 02999 5.299 02826 Görlitz, Stadt 56.172 02694 4.744 02959 Groß Düben 1.080 01920 Nebelschütz 1.179 02779 Großschönau 5.489 02699 2.450 02708 Großschweidnitz 1.292 01904 Neukirch/Lausitz 4.991 02923 Hähnichen 1.254 02692 2.099 02779 Hainewalde 1.520 01896 2.415 02747 Herrnhut, Stadt 6.006 01920 Oßling 2.279 02906 Hohendubrau 1.912 01458 Ottendorf-Okrilla 9.965 02923 Horka 1.749 01920 Panschwitz-Kuckau 2.096 02796 Jonsdorf, Kurort 1.557 01896 , Stadt 7.549 02923 Kodersdorf 2.467 02699 814 02829 Königshain 1.181 01920 Räckelwitz 1.107 02739 Kottmar 7.434 01454 , Stadt 18.482 02957 Krauschwitz 3.487 02627 3.135 02906 Kreba-Neudorf 864 01920 Ralbitz-Rosenthal 1.687 02708 Lawalde 1.876 01877 1.382 02794 Leutersdorf 3.545 02681 Schirgiswalde-Kirschau, Stadt 6.317 02708 Löbau, Stadt 14.906 01877 Schmölln-Putzkau 3.026 02829 Markersdorf 4.015 01920 Schönteichen 2.107 02763 Mittelherwigsdorf 3.605 01936 2.528 02906 Mücka 977 02689 Sohland a. d. Spree 6.765 02829 Neißeaue 1.723 02979 1.877 02742 Neusalza-Spremberg, Stadt 3.393 01920 1.625 02906 Niesky, Stadt 9.465 01904 2.926 02791 Oderwitz 5.162 01454 Wachau 4.279 02785 Olbersdorf 4.875 02627 Weißenberg, Stadt 3.135 02736 Oppach 2.367 02681 , Stadt 5.004 02899 Ostritz, Stadt 2.325 02997 , Stadt 5.750 02797 Oybin 1.390 02906 Quitzdorf am See 1.274 Görlitz 255.368 02894 Reichenbach/O.L., Stadt 4.998 02953 Bad Muskau, Stadt 3.646 02956 Rietschen 2.562 02736 Beiersdorf 1.144 02708 Rosenbach 1.602 02748 Bernstadt a. d. Eigen, Stadt 3.381 02929 Rothenburg/O.L., Stadt 4.627 02763 Bertsdorf-Hörnitz 2.113 02959 Schleife 2.524

* Stand: 30.06.2017 96 Anlagen

PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* 02899 Schönau-Berzdorf a. d. Eigen 1.479 02829 Schöpstal 2.420 Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 245.473 02782 Seifhennersdorf, Stadt 3.729 01773 Altenberg, Stadt 8.039 02959 Trebendorf 915 01816 Bad Gottleuba-Berggießhübel, Stadt 5.628 02894 Vierkirchen 1.702 01814 Bad Schandau, Stadt 3.680 02906 Waldhufen 2.398 01819 Bahretal 2.197 02943 Weißkeißel 1.335 01728 Bannewitz 10.732 02943 Weißwasser/O.L., Stadt 16.518 01744 Dippoldiswalde, Stadt 14.460 02763 Zittau, Stadt 25.643 01796 Dohma 1.968 01809 Dohna, Stadt 6.271 Meißen 243.534 01738 Dorfhain 1.084 01640 Coswig, Stadt 20.894 01833 Dürrröhrsdorf-Dittersbach 4.174 01665 Diera-Zehren 3.295 01705 Freital, Stadt 39.206 01561 Ebersbach 4.429 01768 Glashütte, Stadt 6.743 01612 Glaubitz 2.097 01824 Gohrisch 1.903 01609 Gröditz, Stadt 7.228 01762 Hartmannsdorf-Reichenau 1.051 01558 Großenhain, Stadt 18.291 01809 Heidenau, Stadt 16.483 01594 Hirschstein 1.989 01776 Hermsdorf/Erzgeb. 806 01665 Käbschütztal 2.724 01848 Hohnstein, Stadt 3.326 01665 Klipphausen 10.325 01774 Klingenberg 6.900 01561 Lampertswalde 2.579 01824 Königstein/Sächs. Schw., Stadt 2.101 01623 Lommatzsch, Stadt 4.971 01731 Kreischa 4.494 01662 Meißen, Stadt 28.040 01825 Liebstadt, Stadt 1.315 01468 Moritzburg 8.425 01847 Lohmen 3.064 01689 Niederau 3.917 01809 Müglitztal 1.904 01683 Nossen, Stadt 10.726 01844 Neustadt in Sachsen, Stadt 12.260 01612 Nünchritz 5.555 01796 Pirna, Stadt 38.166 01561 Priestewitz 3.195 01734 Rabenau, Stadt 4.395 01445 Radebeul, Stadt 33.834 01824 Rathen, Kurort 339 01471 Radeburg, Stadt 7.336 01814 Rathmannsdorf 928 01589 Riesa, Stadt 30.693 01814 Reinhardtsdorf-Schöna 1.340 01609 Röderaue 2.709 01824 Rosenthal-Bielatal 1.618 01561 Schönfeld 1.842 01855 Sebnitz, Stadt 9.688 01594 Stauchitz 3.122 01829 Stadt Wehlen, Stadt 1.593 01616 Strehla, Stadt 3.742 01833 Stolpen, Stadt 5.640 01561 Thiendorf 3.766 01796 Struppen 2.491 01689 Weinböhla 10.354 01737 Tharandt, Stadt 5.391 01609 Wülknitz 1.721 01723 Wilsdruff, Stadt 14.095 01619 Zeithain 5.735

* Stand: 30.06.2017 Anlagen 97

PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner* PLZ Stadt/Gemeinde Einwohner*

Leipzig 258.035 Nordsachsen 197.760 04651 Bad Lausick, Stadt 8.033 04886 Arzberg 1.935 04683 Belgershain 3.364 04849 Bad Düben, Stadt 7.938 04828 Bennewitz 4.965 04886 Beilrode 4.244 04564 Böhlen, Stadt 6.697 04874 Belgern-Schildau, Stadt 7.802 04552 Borna, Stadt 19.310 04758 Cavertitz 2.253 04451 Borsdorf 8.435 04774 Dahlen, Stadt 4.310 04821 Brandis, Stadt 9.610 04509 Delitzsch, Stadt 24.723 04680 Colditz, Stadt 8.675 04838 Doberschütz 4.063 04523 Elstertrebnitz 1.260 04880 Dommitzsch, Stadt 2.493 04654 Frohburg, Stadt 12.595 04860 Dreiheide 2.105 04643 Geithain, Stadt 6.979 04838 Eilenburg, Stadt 15.613 04668 Grimma, Stadt 28.193 04880 Elsnig 1.402 04539 Groitzsch, Stadt 7.492 04838 Jesewitz 3.066 04463 Großpösna 5.302 04509 Krostitz 3.837 04567 Kitzscher, Stadt 4.942 04838 Laußig 3.689 04808 Lossatal 5.986 04758 Liebschützberg 2.944 04827 Machern 6.678 04509 Löbnitz 2.065 04416 Markkleeberg, Stadt 24.556 04862 Mockrehna 5.033 04420 Markranstädt, Stadt 15.525 04769 Mügeln, Stadt 6.038 04683 Naunhof, Stadt 8.675 04758 Naundorf 2.312 04575 Neukieritzsch 6.891 04758 Oschatz, Stadt 14.510 04668 Otterwisch 1.413 04519 Rackwitz 4.998 04668 Parthenstein 3.480 04435 Schkeuditz, Stadt 17.743 04523 Pegau, Stadt 6.276 04509 Schönwölkau 2.423 04565 Regis-Breitingen, Stadt 3.849 04425 Taucha, Stadt 15.418 04571 Rötha, Stadt 6.058 04860 Torgau, Stadt 20.125 04808 Thallwitz 3.563 04880 Trossin 1.276 04687 Trebsen/Mulde, Stadt 3.833 04779 Wermsdorf 5.303 04808 Wurzen, Stadt 16.260 04509 Wiedemar 5.219 04442 Zwenkau, Stadt 9.140 04838 Zschepplin 2.880

* Stand: 30.06.2017 98 Anlagen

Anlage 2

Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften usw., zu denen der SSG Stellung genommen hat (120) Stand: 31.08.2018 (Zeitraum: August 2016 (31. KW) bis August 2018 (35. KW))

Europa änderung von § 14 Absatz 1 Satz 3, Sächsische Eigenbetriebsverord- Konsultation zur Überarbeitung der KMU-Definition nung Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie Verordnung zur Neuregelung gemeindewirtschaftsrechtlicher Bestim- mungen Allgemeine Verwaltung Gesetz zur Änderung des Personalausweisgesetzes und weiterer Vor- Öffentliches Dienstrecht schriften Gesetz zur Anpassung der Besoldung und Versorgungsbezüge Gesetz zur Vorbereitung eines Zweiten Gesetzes zur Änderung perso- 2017/2018 nenstandsrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Weiterentwicklung des Sächsischen Dienstrechts Gesetz zur Neuregelung der Berufsakademie im Freistaat Sachsen und Gesetz zur Änderung des Sächsischen Beamtengesetzes Aktualisierung von gesetzlichen Regelungen für den tertiären Bereich Vollstreckungsvergütungsverordnung Gesetz über die Transparenz von Informationen im Freistaat Sachsen Verordnung über die Ausbildung und Prüfung im Vorbereitungsdienst Gesetz zur Anpassung landesrechtlicher Vorschriften an die Verord- der Fachrichtung Allgemeine Verwaltung mit dem fachlichen Schwer- nung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom punkt Archivdienst im Freistaat Sachsen 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Ausbildung und personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung Prüfung für den gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst sowie für der Richtlinie 95/46/EG den gehobenen nichttechnischen Dienst in der Sozialverwaltung und Sozialversicherung im Freistaat Sachsen und weiterer Vorschriften Verordnung zur Durchführung des Verordnung zur Änderung der Sächsischen Laufbahnverordnung und der Sächsischen E-Government-Gesetzes Sächsischen Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Fachrichtung Polizei Verwaltungsvorschrift zur Vorbereitung und Durchführung der Wahl und Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Gewährung von Bei- Berufung der Schöffen und Jugendschöffen hilfe in Krankheits-, Pflege-, Geburts- und sonstigen Fällen richtlinie zur Förderung der Chancengleichheit Verordnung zur Änderung der Verordnung der Sächsischen Urlaubs-, Förderrichtlinie »Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz« des Mutterschutz- und Elternzeitverordnung Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz Verordnung zur Änderung der Sächsischen Beurteilungsverordnung Verordnung über die Verwendung der Versorgungsrücklage des KVS Kommunal- und Wahlrecht/Gemeindewirtschaft Bericht der Staatsregierung zur Überprüfung der Anhebung der Alters- Gesetz zur praxisnahen Fortentwicklung des Kommunalverfassungs- grenzen für den Eintritt in den Ruhestand rechts und anderer Gesetze Gesetz zur Stärkung des subjektiven Rechtsschutzes und der innerpar- Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Gesundheit teilichen Demokratie bei Wahlen zum Sächsischen Landtag Gesetz zur Änderung des Sächsischen Polizeigesetzes Verordnung zur Änderung der Bundeswahlordnung Gesetz zum Staatsvertrag über die Errichtung eines Gemeinsamen Kom- Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Kommunalwahlen petenz- und Dienstleitungszentrums der Polizeien der Länder Berlin, im Freistaat Sachsen Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf dem Gebiet Anlagen 99

der polizeilichen Telekommunikationsüberwachung als rechtsfähige Gesetz über den Jugendarrestvollzug im Freistaat Sachsen sowie zur Anstalt des öffentlichen Rechts Anpassung der weiteren sächsischen Vollzugsgesetze und anderer Gesetz zur Errichtung der Unabhängigen Ombudsstelle der Sächsischen Gesetze im Bezug zur Justiz Polizei und zur Änderung weiterer Gesetze Gesetz zur Weiterentwicklung des Schulwesens im Freistaat Sachsen Gesetz über das Verbot der Gesichtsverschleierung im öffentlichen Viertes Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für den Freistaat Raum Sachsen Gesetz zum Zweiten Glücksspieländerungsstaatsvertrag Verordnung über die Bildung von Klassen, Kursen und Gruppen Gesetz zur Änderung glücksspielrechtlicher Vorschriften Verordnung über die Genehmigung und Anerkennung von Schulen in Gesetz zur Regelung des Vollzugs der Abschiebungshaft und des Ausrei- freier Trägerschaft segewahrsams im Freistaat Sachsen Verordnung über die Schulgesundheitspflege Gesetz zur Änderung des Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetzes Verordnung über die Schulnetzplanung im Freistaat Sachsen Gesetz über die kommunalen Migrationsbeauftragten im Freistaat Verordnung über Zuweisungen an allgemeinbildende Schulen mit Ganz- Sachsen tagsangeboten Gesetz zur Änderung des Sächsischen Ausführungsgesetzes zum Trans- Verordnung zur Durchführung des Sächsischen Betreuungs- und Wohn- plantationsgesetz qualitätsgesetzes Sächsisches Prostituiertenschutzausführungsgesetz Verordnung zur Überlassung von Lernmitteln Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Durchführung des Waf- Verordnung über die Zulassung von Lernmitteln fengesetzes Verordnung zur Umsetzung der Neuregelungen des Schulwesens im Verordnung zur Änderung der Sächsischen BRK-Jubiläumszuwendungs- Freistaat Sachsen in schulartübergreifenden Verordnungen verordnung Verordnung über die finanzielle Unterstützung von Schülern bei notwen- Verwaltungsvorschrift zur Änderung der VwV-Feuerwehr-Helfer-Ehren- diger auswärtiger Unterbringung zeichen Verordnung zu geänderten Anforderungen bei der Integration von richtlinie »Integrative Maßnahmen« Kindern mit Behinderung in Kindertageseinrichtungen richtlinie zur Änderung der Richtlinie über die Gewährung von Zuwen- Verwaltungsvorschrift Schuldatenschutz dungen zur Förderung des Feuerwehrwesens Verwaltungsvorschrift über das Einrichten und das Führen von Schulkon- ten Arbeit, Wirtschaft, Öffentliche richtlinie zur Förderung von Querschnittsaufgaben der Betreuungsvereine Einrichtungen, Ländliche Entwicklung richtlinie zur Förderung von Schulsozialarbeit im Freistaat Sachsen Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Ausführung und Ergänzung des Förderrichtlinie zur weiteren Verbesserung der schulischen Infrastruktur Rechts der Industrie- und Handelskammern im Freistaat Sachsen sowie im Freistaat Sachsen weiterer Wirtschaftsgesetze Förderrichtlinien der Themengebiete Soziale Arbeit, Gesundheit, Ehren- amt und ältere Menschen Soziales, Bildung richtlinie zur Umsetzung des Landesarbeitsmarktprogramms zur Bildungsfreistellungs- und Qualifizierungsgesetz Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit – Sozialer Arbeitsmarkt Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung eines Landes- richtlinie zur Gewährung finanzieller Zuwendungen für Einrichtungen blindengeldes und anderer Nachteilsausgleiche und Maßnahmen der Familienförderung im Freistaat Sachsen änderung des Sächsischen Gesetzes zur Ausführung des Sozialgesetz- buches, hier: Änderung § 19 Finanzen Gesetz über die Weiterbildung und lebenslanges Lernen im Freistaat Haushaltsgesetz 2017/2018 Sachsen Haushaltbegleitgesetz 2017/2018 Gesetz über den Anspruch auf Bildungsfreistellung im Freistaat Sachsen Gesetz zu den Finanzbeziehungen zwischen dem Freistaat Sachsen und seinen Kommunen 100 Anlagen

Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zu den Finanzbeziehungen Gesetz zur Verbesserung des Brandschutzes in Sonderbauten im Frei- zwischen dem Freistaat Sachsen und seinen Kommunen staat Sachsen Gesetz über die Gewährung pauschaler Zuweisungen zur Stärkung des Gesetz zur Änderung des Sächsischen Waldgesetzes ländlichen Raumes im Freistaat Sachsen in den Jahren 2018 bis 2020 Gesetz zur Änderung planungsrechtlicher Vorschriften (Pauschalengesetz 2018 bis 2020) Gesetz zur Änderung des Sächsischen Vermessungs- und Katastergeset- Gesetz zur Änderung des Sächsischen Investitionskraftstärkungsgesetzes zes Kommunalinvestitionsförderungsgesetz Carsharinggesetz Kommunalinvestitionsförderungsumsetzungsgesetz änderungsantrag zu den §§ 7, 18 des Sächsischen Ausführungsgesetzes Gesetz zur Neuordnung des Verwaltungskostenrechts zum Abwasserabgabengesetz Verordnung zur Durchführung des Gemeindefinanzreformgesetzes Sächsische Geodatennutzungsverordnung Schlüsselmassenaufteilungsverordnung 2018 Verordnung zur Änderung der Zweiten Sächsischen Vermessungskosten- Verordnung zur Änderung des kommunalen Haushalts- und Rechnungs- verordnung wesens Verordnung zur Änderung der Sächsischen Energieeinsparverordnungs- Verordnung zur Änderung der Sächsischen Kommunalprüfungsverord- Durchführungsverordnung nung-Doppik Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Finanzierung des öffentli- Verwaltungsvorschrift Bedarfszuweisungen chen Personennahverkehrs Verwaltungsvorschrift über die Grundsätze der kommunalen Haus- Durchführungsverordnung zum Sächsischen Vermessungs- und Katas- halts- und Wirtschaftsführung und die rechtsaufsichtliche Beurteilung tergesetz der kommunalen Haushalte zur dauerhaften Sicherung der kommunalen Verordnung zur Änderung der Sächsischen Jagdverordnung Aufgabenerledigung nach den Regeln der Doppik änderungsverordnung der Forstdienstkleidungsverordnung Verwaltungsvorschrift Kommunale Haushaltswirtschaft Verwaltungsvorschrift zur Sächsischen Bauordnung Verwaltungsvorschrift Kommunale Haushaltssystematik Verwaltungsvorschrift zur Einführung Technischer Baubestimmungen Verwaltungsvereinbarung Investkraft richtlinie zur Förderung von Mietwohnraumanpassung richtlinie über die Gewährung von Fördermitteln zur Verbesserung der Bau, Umwelt, Verkehr, Wasser touristischen Schifffahrt Gesetz zur Änderung der Sächsischen Bauordnung richtlinie zur Revitalisierung von Brachflächen Gesetz zur Neuregelung des Sächsischen Ingenieur- und Architekten- richtlinie zur Änderung der Förderrichtlinie Natürliches Erbe rechts und zur Anpassung an die Richtlinie 2005/36/EG sowie zur Ände- richtlinie Gewässer/Hochwasserschutz rung des Gesetzes über Zuständigkeiten auf dem Gebiet der Energieein- richtlinien DiOS und DiOS-EFRE sparung richtlinie zur Förderung des seniorengerechten Umbaus von Wohnraum Gesetz zur Änderung des Sächsischen Abfall- und Bodenschutzrechtes richtlinie zur Förderung von Projekten im Wohnungsbau Gesetz zur Änderung des Ausführungsgesetzes zum Bundesimmissions- richtlinie über die Förderung der Städtebaulichen Erneuerung im Frei- schutzgesetz und zum Benzinbleigesetz staat Sachsen Gesetz zur Stärkung der Windenergienutzung im Freistaat Sachsen Landesentwicklungsbericht 2015 Gesetz zur Änderung des Sächsischen Jagdgesetzes Anlagen 101

Anlage 3

Satzungsmuster vom bzw. in Abstimmung mit dem SSG herausgegeben

Satzungsmuster einer Satzung über die öffentliche Abwasserbe- Muster-Bekanntmachungssatzung einschließlich Erläuterungen; seitigung (Abwassersatzung – AbwS); aktualisierte Fassung in Variante: Bekanntmachung durch eine Tageszeitung Anlehnung an die Novellierung des WHG 2010 und an die Novel- Veröffentlichung: SLK 2/2016; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- lierung des SächsWG 2013 – Stand: 28. April 2014 ter« und Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht Veröffentlichung: SLK 3/14; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht Muster-Bekanntmachungssatzung einschließlich Erläuterungen; Variante: Bekanntmachung durch Anschlagtafel Erläuterungen zu den einzelnen Satzungsbestimmungen der Veröffentlichung: SLK 2/2016; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- Abwassersatzung – AbwS ter« und Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fach- bereich Finanzausgleich und Abgabenrecht Satzungsmuster über die Betreuung von Kindern in Kindertages- einrichtungen (Betreuungssatzung) Synopse Satzungsmuster Abwassersatzung – Fassung 2014 Veröffentlichung: SLK 4/04; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich, Fachbereich Finanzausgleich und Fachbereich Soziales und Gesundheit und Abgabenrecht Satzungsmuster über die Erhebung von Elternbeiträgen und wei- Satzungsmuster einer Satzung über die Erhebung einer Abgabe teren Entgelten für die Betreuung von Kindern in Kindertagesein- zur Abwälzung der Abwasserabgabe aus Kleineinleitungen richtungen und in Tagespflege (Elternbeitragssatzung) – Stand: (Abwasserabgabenabwälzungssatzung – AbwAAbwälzS) 18. September 2014 inklusive Anlage zum Satzungsmuster Veröffentlichung: SLK 6/05; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fach- und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht bereich Soziales und Gesundheit

Satzungsmuster einer Archivsatzung für Kommunale Archive Brandschutzbedarfsplan (Empfehlung des SMI) Veröffentlichung: SLK 6/2015; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- Veröffentlichung: SächsABl. Nr. 48/2005, S. 1168; Internet, Mitglieder- ter« bereich »Satzungsmuster« und Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr Muster Archivgebührensatzung Veröffentlichung: SLK 1/2017; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- Durchführung der Brandverhütungsschau (Empfehlung des SMI) ter« Veröffentlichung: SächsABl. Nr. 21/2016, S. 607; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fachbereich Sicherheit, Ordnung Muster-Bekanntmachungssatzung einschließlich Erläuterungen; und Verkehr Variante: Bekanntmachung durch das eigene Amtsblatt Veröffentlichung: SLK 2/2016; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- Satzungsmuster einer Eigenbetriebssatzung des Sächsischen ter« und Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht Staatsministeriums des Innern, Stand: April 2010 Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fach- bereich Kommunales Wirtschaftsrecht, Europa 102 Anlagen

Anwendungshinweise und Liquiditätsplan Muster Gemeinschaftsvereinbarung Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fach- Veröffentlichung: SLK 2/2014; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« bereich Kommunales Wirtschaftsrecht, Europa Muster-Geschäftsordnung für Gemeinderat und Ausschüsse in Satzungsmuster für eine Satzung über die Entschädigung für Sachsen ehrenamtliche Tätigkeit Veröffentlichung: SLK 2/2014; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- Veröffentlichung: SLK 7-8/99; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- ter« und Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht ter« und Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht Satzungsmuster für eine Gewässerunterhaltungssatzung Satzungsmuster für eine Satzung über die Erhebung von Erschlie- Veröffentlichung: SLK 2/11; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« ßungsbeiträgen mit Erläuterungen und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht Veröffentlichung: SLK 3/94 Änderungen: SLK Sonderausgabe 1/94 und SLK 4/94 Muster-Hauptsatzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages Veröffentlichung: SLK 5/2018; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- Musterfeuerwehrsatzung (Empfehlung des SMI), Stand: Juli 2007 ter« und Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht Veröffentlichung: SächsABl. Nr. 40/2005, S. 951; Internet, Mitgliederbe- reich »Satzungsmuster« und Fachbereich Sicherheit, Muster über die Festsetzung der Hebesätze für die Grund- und Ordnung und Verkehr Gewerbesteuer – Hebesatzsatzung – Veröffentlichung: SLK 1/2014; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- Satzungsmuster zur Regelung des Kostenersatzes und der Gebüh- ter« und Fachbereich Kommunales Haushaltsrecht renerhebung für Leistungen der (freiwilligen) Feuerwehr mit Erläuterungen Satzungsmuster über die Erhebung einer Hundesteuer Veröffentlichung: SLK 12/04; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fach- und Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr bereich Kommunales Haushaltsrecht

Friedhofssatzung – Leitfassung des Sächsischen Städte- und Muster einer Parkgebührenordnung für Gemeinden Gemeindetages Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fach- Veröffentlichung: SLK 6/09; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« bereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht Muster einer Polizeiverordnung gegen umweltschädliches Ver- Friedhofssatzung – Synopse halten und Lärmbelästigung, zum Schutz vor öffentlichen Beein- Veröffentlichung: SLK 6/09; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« trächtigungen und über das Anbringen von Hausnummern und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht Veröffentlichung: SLK 10/98; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr Satzungsmuster des SSG für eine Satzung über die Erhebung einer Gästetaxe (Gästetaxesatzung) Polizeiverordnung zum Schutz vor bestimmten Verhaltenswei- Veröffentlichung: SLK 4/2017; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- sen in oder auf öffentlichen Straßen, Anlagen und Einrichtungen ter« und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht (Empfehlung des SMI) Korrektur: SLK 2/2018; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- Veröffentlichung: SLK 7-8/05; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmus- ter« und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht ter« und Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr Anlagen 103

Satzungsmuster einer Sondernutzungs- und Gebührensatzung für Satzungsmuster Vergnügungssteuersatzung – Version fortge- Gemeindestraßen und Ortsdurchfahrten schriebenes Satzungsmuster 1996 nach Änderung gemäß Sat- Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fach- zungsmuster für eine Änderungssatzung bereich Finanzausgleich und Abgabenrecht Anlage: änderungsmitteilung zur Vergnügungssteuer bei Geräten i. S. v. § 2 Abs. 1 Nr. 1 und 2 Vergnügungssteuersatzung Satzungsmuster über die Erhebung von Beiträgen für Verkehrs­ nach § 7 Abs. 4 Vergnügungssteuersatzung anlagen – Straßenbaubeitragssatzung – SBS – mit Erläuterungen Anlage: Erklärungsformular für zurückliegende Zeiträume zu den einzelnen Bestimmungen Anlage: ANLAGEBOGEN zum Mantelbogen für einen Aufstellort Veröffentlichung: SLK 06/08; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« Anlage: Entwurf Vergnügungssteueranmeldung für Gewinnspiel- und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht automaten Anlage: Anmeldung der Spielautomatensteuer Satzungsmuster Straßenreinigung und Winterdienst mit Erläute- Veröffentlichung: SLK 5/10; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« rungen und Fachbereich Kommunales Haushaltsrecht Veröffentlichung: SLK 10/00; geändert durch MRS 011/14, Internet, Mitglie- derbereich »Satzungsmuster« und Fachbereich Sicherheit, Satzungsmuster einer Wasserwehrsatzung für sächsische Städte Ordnung und Verkehr und Gemeinden Veröffentlichung: SLK 4/06; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« Mustersatzung für Vereine, Stiftungen, Betriebe gewerblicher und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht Art von juristischen Personen des öffentlichen Rechts, geistliche Genossenschaften Satzungsmuster einer Wasserversorgungssatzung (WVS) mit Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« Erläuterungen Veröffentlichung: SLK 10/06; Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« Satzungsmuster Vergnügungssteuersatzung – Satzungsmuster und Fachbereich Finanzausgleich und Abgabenrecht für eine Änderungssatzung Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Satzungsmuster« und Fach- Leitfaden für freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden im bereich Kommunales Haushaltswesen Freistaat Sachsen Veröffentlichung: SLK 1/2016

Hinweis: SLK Sachsenlandkurier MRS Mitgliederrundschreiben 104 Anlagen

Anlage 4

Muster für Vereinbarungen, Verträge, Bescheide, Dienstanweisungen etc.

Muster eines öffentlich-rechtlichen Vertrages – Übertragung von Dienstanweisung zur Organisation und Aufgabenwahrnehmung der Aufgaben auf kreisangehörige Gemeinden Kasse im neuen kommunalen Haushalts-, Kassen- und Rechnungs- Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« wesen (Muster für eine Dienstanweisung – DA Kasse Doppik –) Veröffentlichung: SLK 4/2011; Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Mustervereinbarung über die Eingliederung der Gemeinde A in Fachbereich Kommunales Haushaltsrecht die Gemeinde B, Stand: Januar 2016 Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Fachbereich Muster-Dienstanweisung für den Einsatz von derivaten Finanz- Kommunal- und Verwaltungsrecht instrumenten im kommunalen Zins- und Schuldenmanagement – vom Deutschen Städtetag vom April 2011 Mustervereinbarung über die Vereinigung der Gemeinden A und B Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Fachbereich zur neuen Gemeinde C mit Erläuterungen, Stand: Januar 2016 Kommunales Haushaltsrecht Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht Muster einer Zweckvereinbarung für öffentliche Einrichtungen Veröffentlichung: MRS 518/94; Internet, Mitgliederbereich »Verträge« Muster einer Vereinbarung über die Übernahme der gemeind­ lichen Deponien durch die Landkreise Kirchliche Friedhöfe – Muster Ia: Kommunale Leichenhalle auf Veröffentlichung: MRS 544/94 Heft 34/94 kirchlichem Friedhofsgelände, laufende Bewirtschaftung durch Gemeinde Gemeinsame Empfehlungen des SMS und des SSG zum Umgang Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Mitgliederbereich »Verträge« mit Fundtieren im Freistaat Sachsen Veröffentlichung: MRS 351/11 Heft 12/11; Internet, Mitgliederbereich »Ver- Kirchliche Friedhöfe – Muster Ib: Kommunale Leichenhalle auf träge« und Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr kirchlichem Friedhofsgelände, laufende Bewirtschaftung durch Kirche Checkliste Pauschalvertrag für die Aufnahme von Fundtieren – Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Mitgliederbereich »Verträge« Verhandlungshilfe Veröffentlichung: MRS 163/14 Heft 07/14; Internet, Mitgliederbereich Ver- Kirchliche Friedhöfe – Muster IIa: Vertragsmuster Kirchlehn/ träge« und Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr Gemeinde, Variante: Kombinierte Feierhalle/Leichenhalle mit gemischter Bewirtschaftung Muster für eine Vollständigkeitserklärung zur Prüfung der Eröff- Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Mitgliederbereich »Verträge« nungsbilanz und des Jahresabschlusses Veröffentlichung: SLK 2/2013, Internet, Fachbereich Kommunales Haus- Kirchliche Friedhöfe – Muster IIb: Kombinierte Feierhalle/Leichen- haltsrecht, »Doppik« halle, Bewirtschaftung durch Kirche allein Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Mitgliederbereich »Verträge«

Kirchliche Friedhöfe – Muster III: Neubau eines Friedhofsgebäu- des mit Feierhalle/Leichenhalle Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Mitgliederbereich »Verträge« Anlagen 105

Kirchliche Friedhöfe – Muster IV: Vereinbarung über die Unter- Mustervereinbarung zwischen Kommune und Kindertagespflege- stützung des kirchlichen Friedhofsträgers person gemäß § 1 Abs. 6, § 3 Abs. 3 und § 14 Abs. 6 SächsKitaG, Veröffentlichung: SLK 1/05; Internet, Mitgliederbereich »Verträge« Stand: 22.03.2013 Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Fachbereich Leitfaden für freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden im Soziales und Gesundheit Freistaat Sachsen Veröffentlichung: SLK 1/2016 Beratende Äußerung des Sächsischen Rechnungshofes »Empfeh- lungen für die Durchführung der örtlichen Prüfung in Gemeinden Gemeinsames Muster des Sächsischen Staatsministeriums für mit weniger als 20.000 Einwohnern« Umwelt und Landwirtschaft und des Sächsischen Städte- und Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunales Haushaltsrecht; Gemeindetages für einen Vertrag über die Wiederherstellung und »Dokumentationen« Unterhaltung einer Stützmauer ohne unmittelbare wasserwirt- schaftliche Funktion an einem Gewässer II. Ordnung Beratende Äußerung: Organisationsmodell für Gemeinden mit Veröffentlichung: SLK 1/2011 5.000 bis 10.000 Einwohnern Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht Muster eines Übernahmevertrages bei der Bildung einer Verwal- tungsgemeinschaft oder eines Verwaltungs- oder Zweckverbandes Beratende Äußerung: Organisationsmodell für Gemeinden mit Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Fachbereich 10.000 bis unter 20.000 Einwohnern Kommunal- und Verwaltungsrecht Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht

Muster einer Gemeinschaftsvereinbarung über die Bildung einer Muster-Dienstanweisung des SSG zum Einsatz von sozialen Netz- Verwaltungsgemeinschaft werken durch die Gemeindeverwaltung/Stadtverwaltung … Veröffentlichung: SLK 2/2014, Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Veröffentlichung: SLK 4/2018; Internet Fachbereich Kommunal- und Ver- Fachbereich Kommunal- und Verwaltungsrecht waltungsrecht

Mustergesellschaftsvertrag, Stand: 2014 Muster für einen Vertrag zur Errichtung öffentlicher Telekommuni- Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« kationsstellen im öffentlichen Straßenraum (Muster der Deutschen Telekom AG und des Deutschen Städtetages), Stand: 12/2006 Muster für eine Inventurrichtlinie mit Anlagen Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Fachbereich Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Fachbereich Bau, Umwelt & Ländliche Entwicklung Kommunales Haushaltsrecht Auslegungshilfe zum novellierten Telekommunikationsgesetz Muster einer Rahmenvereinbarung zwischen Kommune und freiem Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Bau, Umwelt & Ländliche Entwick- Träger über die Aufbringung der Betriebskosten der Kindertages- lung; »Dokumentationen« einrichtung gem. § 17 Abs. 2 SächsKitaG, Stand: 10.10.2012 mit 4 Anlagen Muster für einen Vertrag über die Benutzung öffentlicher Wege Veröffentlichung: SLK 1/2013; Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und für Telekommunikationslinien bei Zustimmung nach § 68 Abs. 3 Fachbereich Soziales und Gesundheit TKG, Stand: Oktober 2004 Veröffentlichung: Internet, Fachbereich Bau, Umwelt & Ländliche Entwick- lung; »Dokumentationen« 106 Anlagen

Geordnete und sichere Belegablage unter steuerlichen Gesichts- Muster einer Zuordnungsvereinbarung (Zuordnung ehemals kom- punkten, hier: Muster-Verfahrensdokumentation munaler Wegeflächen) Veröffentlichung: Internet, Mitgliederbereich »Verträge« und Fachbereich Veröffentlichung: MRS 290/00, Heft 08/00 Kommunales Haushaltsrecht Anmerkung: Informationen im MRS 506/15

Vereinbarung über die Durchführung des Winterdienstes im Zuge von Bundes-, Staats- und Kreisstraßen in den Ortsdurchfahrten ..., Stand: 2006 Veröffentlichung: MRS 366/06, Heft 11/06; Internet, Mitgliederbereich »Ver- träge« und Fachbereich Sicherheit, Ordnung und Verkehr

Hinweis: SLK Sachsenlandkurier MRS Mitgliederrundschreiben Anlagen 107

Anlage 5

Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. vom 3. Mai 1996 in der Fassung vom 6. November 2014

§ 1 a) den Selbstverwaltungsgedanken zu pflegen und für die Verwirkli- Name, Rechtsform, Sitz chung und Wahrung des Rechts auf kommunale Selbstverwaltung (1) Der Sächsische Städte- und Gemeindetag ist ein Verband der Städte einzutreten, und Gemeinden des Freistaates Sachsen. b) bei der Regelung der die Gemeinden berührenden allgemeinen (2) Der Verband hat seinen Sitz in Dresden und ist in das Vereinsregister Fragen mitzuwirken und das Recht auf Anhörung vor dem Landes- eingetragen. parlament geltend zu machen, c) die gemeinsamen Rechte und Interessen der Mitglieder zu fördern § 2 und sie gegenüber dem Landes- und Bundesparlament, der Landes- Mitgliedschaft und Bundesregierung, anderen Verbänden, sonstigen Stellen und (1) Städte und Gemeinden im Freistaat Sachsen werden durch schriftliche der Öffentlichkeit zu vertreten, Beitrittserklärung ordentliche Mitglieder des Sächsischen Städte- und d) die Mitglieder zu beraten, ihnen Informationen zu vermitteln und Gemeindetages. den Erfahrungsaustausch zu pflegen. (2) Andere kommunale Körperschaften des öffentlichen Rechts mit (2) Der Sächsische Städte- und Gemeindetag arbeitet parteipolitisch gemeindlichem Bezug und wirtschaftliche Unternehmen mit gemeind- neutral. Er verfolgt durch die Erfüllung seiner Aufgaben im Sinne von licher Beteiligung können auf Antrag durch den Landesvorstand als § 3 Abs. 1 ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im außerordentliche Mitglieder aufgenommen werden. Sinne des Abschnitts »steuerbegünstigte Zwecke« der Abgabenord- (3) Der Austritt aus dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag ist dem nung in der jeweils gültigen Fassung. Der Verein ist selbstlos tätig; Vorstand mindestens sechs Monate vor Ablauf des Geschäftsjahres er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Gewinne schriftlich zu erklären. Der Austritt wird mit dem Ende des auf die Erklä- dürfen nur für satzungsmäßige Zwecke verwendet werden. Die Mitglie- rung folgenden Geschäftsjahres wirksam. der erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Es darf keine (4) Mitglieder, die ihre Verpflichtungen dem Sächsischen Städte- und Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder Gemeindetag gegenüber nicht erfüllen und gegen seine Interessen durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden. verstoßen, können durch den Landesvorstand nach vorheriger Anhö- rung ausgeschlossen werden. Dem kann das ausgeschlossene Mitglied § 4 innerhalb einer Frist von einem Monat gegenüber der Landesgeschäfts- Rechte und Pflichten der Mitglieder stelle widersprechen. Die Entscheidung obliegt der nächsten Mitglie- (1) Die Mitglieder des Sächsischen Städte- und Gemeindetages sind derversammlung. Bis zu dieser Entscheidung ruhen die Mitgliedsrechte. berechtigt: Die Beitragszahlung bleibt hiervon unberührt. Der Ausschluss wird zum a) im Rahmen der allgemeinen Leistungsfähigkeit des Verbandes nächstfolgenden Jahresende wirksam. dessen Einrichtungen in Anspruch zu nehmen und an den Veran- staltungen des Verbandes teilzunehmen, § 3 b) nach Maßgabe dieser Satzung an der Willensbildung des Verbandes Aufgaben mitzuwirken, (1) Ziele und Zwecke des Sächsischen Städte- und Gemeindetages sind ins- besondere: 108 Anlagen

c) Anträge an das Präsidium, bei deren Ablehnung binnen eines Aufwandsentschädigung gezahlt werden. Das Nähere zur Aufwands- Monats an den Landesvorstand und bei dessen Ablehnung binnen entschädigung regelt der Landesvorstand. eines weiteren Monats an die Mitgliederversammlung, zu stellen. (3) Der Geschäftsführer und der stellvertretende Geschäftsführer erhalten (2) Die Mitglieder sind verpflichtet, eine Vergütung. a) den Zweck und die Ziele des Sächsischen Städte- und Gemeindeta- ges zu fördern, § 6 b) die Durchführung der Verbandsaufgaben zu unterstützen und die Mitgliederversammlung Verpflichtungen aus dieser Satzung zu erfüllen, (1) Die Mitgliederversammlung besteht aus Vertretern der ordentlichen c) den im Rahmen der Satzung gefassten Beschlüssen der Verbandsor- und außerordentlichen Verbandsmitglieder. gane nachzukommen, (2) Das Stimmrecht richtet sich nach der Einwohnerzahl nach dem Stand d) im Verwaltungsbereich der Mitglieder hergestellte Drucksachen von vom 30.06. des vorhergehenden Kalenderjahres. allgemeiner oder besonderer Bedeutung (z. B. Satzungen) an die Jedes ordentliche Mitglied hat bei einer Einwohnerzahl: Geschäftsstelle des Verbandes kostenlos zu liefern und bis 10.000 Einwohner eine Stimme, e) die vom Landesvorstand festgesetzte Umlage bis zu der in der bis 50.000 Einwohner zwei Stimmen, jeweiligen Haushaltssatzung festgelegten Fälligkeit an den Verband bis 100.000 Einwohner drei Stimmen, zu entrichten. bis 200.000 Einwohner vier Stimmen, (3) Die Verbandsmitglieder haften über die Jahresumlage (§ 12 Abs. 2) bis 500.000 Einwohner fünf Stimmen, hinaus gesamtschuldnerisch für die satzungsgemäß eingegangenen über 500.000 Einwohner sechs Stimmen. Verpflichtungen des Verbandes. Diese Haftung besteht auch nach einer (3) Die außerordentlichen Mitglieder nehmen an den Beratungen der Mit- Auflösung des Verbandes insofern fort, als die verbleibenden Verpflich- gliederversammlung teil; sie haben kein Stimmrecht. tungen nicht von einer Nachfolgeorganisation übernommen werden. (4) Die Verbandsmitglieder üben ihre Rechte durch ihre gesetzlichen Vertre- (4) Ausgetretene, ausgeschiedene oder ausgeschlossene Mitglieder (§ 2 ter oder durch bestellte Vertreter aus. Eine Übertragung des Stimmrechts Abs. 3 und 4) haben auf das Verbandsvermögen keinen Anspruch. Sie auf Vertreter anderer ordentlicher Verbandsmitglieder ist zulässig. haften für die während ihrer Mitgliedschaft vorhandenen oder begrün- (5) Die Mitgliederversammlung wird auf Beschluss des Landesvorstandes deten Verbindlichkeiten des Verbandes bis zu deren Abwicklung weiter einberufen; sie soll mindestens alle zwei Jahre zusammentreten. Sie und zwar gemäß dem Verhältnis ihres Beitrages zum Gesamtbetrag im muss einberufen werden, wenn dies von ordentlichen Verbandsmitglie- Zeitpunkt des Eingangs der Austrittserklärung, des Zugangs des Aus- dern mit mindestens einem Viertel der Gesamtstimmen unter Angabe schlussbescheides oder des Vorliegens der Voraussetzungen des Aus- des Verhandlungsgegenstandes schriftlich beantragt wird. Die Einla- scheidens. Dies gilt insbesondere für die Ansprüche der Bediensteten dung ergeht schriftlich mindestens vier Wochen vor dem Versamm- des Verbandes aus ihren Beschäftigungsverhältnissen. lungstag; die Angabe der Verhandlungsgegenstände und Beifügung der erforderlichen Unterlagen hat mindestens zwei Wochen vor dem § 5 Versammlungstag zu erfolgen. Verbandsorgane (6) Die Mitgliederversammlung ist zuständig für: (1) Verbandsorgane sind: a) änderungen der Satzung, a) die Mitgliederversammlung, b) Anträge des Landesvorstandes, b) der Vorstand i. S. des § 26 BGB, c) Behandlung der vom Landesvorstand abgelehnten Anträge der Ver- c) der Landesvorstand, bandsmitglieder nach § 2 Abs. 4, d) das Präsidium, d) Entlastung der Verbandsorgane, e) der Geschäftsführer. e) Auflösung des Verbands. (2) Der Präsident und die Vizepräsidenten können eine Aufwandsent- (7) Anträge der Verbandsmitglieder gem. § 4 Abs. 1 Buchstabe c) an schädigung erhalten. Weiteren Mitgliedern des Präsidiums kann eine die Mitgliederversammlung müssen mindestens einen Monat vor der Anlagen 109

Mitgliederversammlung schriftlich beim Geschäftsführer eingereicht Für jede Kreisfreie Stadt sind ein erster und ein zweiter Stellvertreter sein und begründet werden. namentlich zu benennen. Stellvertreter des Geschäftsführers ist der (8) Die Mitgliederversammlung ist ohne Rücksicht auf die Zahl der vertre- stellvertretende Geschäftsführer. tenen Verbandsmitglieder beschlussfähig. Beschlüsse werden mit der (7) Der Landesvorstand legt die Grundsätze der Verbandspolitik fest, Mehrheit der Stimmen der anwesenden Verbandsmitglieder gefasst, bestimmt die Richtlinien der Kommunalpolitik, die vom Verband vertre- soweit die Satzung nichts anderes bestimmt. ten werden, und beschließt über Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung. Außerdem nimmt er zu wichtigen Gesetzentwürfen Stel- § 7 lung. Er beschließt insbesondere über: Vorstand im Sinne des § 26 BGB a) die Wahl des Präsidenten, der Vizepräsidenten und der weiteren (1) Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind der Präsident, die Vizepräsiden- Präsidiumsmitglieder und deren Stellvertreter; der Landesvorstand ten und der Geschäftsführer; die Vorstandsmitglieder sind nach außen kann hierfür eine gesonderte Wahlordnung beschließen; einzelvertretungsbefugt. b) die Wahl, die besoldungsrechtliche Einstufung, Beförderung, Entlas- (2) Der Präsident führt den Vorsitz in der Mitgliederversammlung, dem sung des Geschäftsführers und des stellvertretenden Geschäftsführers; Landesvorstand und dem Präsidium. c) die Feststellung des Haushaltsplanes einschließlich des Stellenpla- (3) Der Vorstand vertritt den Verein gerichtlich und außergerichtlich. nes sowie Höhe und Fälligkeit der Verbandsumlage; d) den Erwerb und die Veräußerung von Grundstücken; § 8 e) die Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Landesvorstandes, Landesvorstand des Präsidiums, der Ausschüsse und des Geschäftsführers; (1) Der Landesvorstand besteht aus den Kreisverbandsvorsitzenden (§ 11), f) den Widerspruch eines ausgeschlossenen Mitgliedes; den zugewählten Mitgliedern nach Abs. 2, den von den Kreisverbänden g) die Bildung und Aufhebung von Ausschüssen sowie Berufung und benannten Mitgliedern nach Abs. 3, den gesetzlichen Vertretern der Abberufung der Mitglieder. Kreisfreien Städte und dem Geschäftsführer. (8) Der Landesvorstand kann das Präsidium oder den Geschäftsführer all- (2) Der Landesvorstand kann weitere Mitglieder zuwählen. gemein oder im Einzelfall ermächtigen, einzelne Aufgaben an seiner (3) Von jedem Kreisverband ist pro angefangene 300.000 Einwohner der Stelle zu erledigen. jeweiligen verbandsangehörigen Gemeinden ein weiteres Mitglied ein- (9) Der Landesvorstand wird vom Geschäftsführer nach Rücksprache mit schließlich Stellvertreter nach Maßgabe des Abs. 4 zu benennen. dem Präsidenten nach Bedarf schriftlich einberufen. Der Landesvor- (4) Die zu benennenden Mitglieder nach Abs. 3 sowie deren Stellvertreter stand ist vom Geschäftsführer einzuberufen, wenn ein Drittel seiner sind vom jeweiligen Kreisverband (§ 11 Abs. 1) zu wählen. Bei den Mitglieder dies schriftlich unter Angabe der Tagesordnung verlangt. Wahlen für Mitglieder und stellvertretende Mitglieder des Landesvor- Der Landesvorstand ist beschlussfähig, wenn einschließlich des Vorsit- standes sollen in den Kreisverbänden sowohl Vertreter von Gemeinden zenden mehr als die Hälfte der Stimmen nach Abs. 5 anwesend sind. mit weniger als 10.000 Einwohnern als auch Vertreter von Gemeinden Beschlüsse werden mit der Mehrheit der Stimmen der anwesenden Mit- mit 10.000 oder mehr Einwohnern berücksichtigt werden. Satz 2 gilt glieder gefasst. auch in Bezug auf den Stellvertreter des Kreisverbandsvorsitzenden als (10) Beschlüsse des Landesvorstandes können im Umlaufverfahren gefasst Mitglied des Landesvorstandes nach Abs. 6 und die Stellvertreter der zu werden, wenn kein Mitglied diesem Verfahren widerspricht. Anträge im benennenden Mitglieder. Umlaufverfahren müssen einstimmig angenommen werden. (5) Die Kreisverbände haben so viele Stimmen, wie sie Mitglieder im Lan- (11) Die nach Abs. 2 zugewählten und nach Abs. 3 von den Kreisverbänden desvorstand haben. Der Vertreter einer Kreisfreien Stadt hat pro ange- benannten Mitglieder des Landesvorstandes werden auf die Dauer von fangene 150.000 Einwohner eine Stimme; die Stimmen einer Kreisfreien 4 Jahren gewählt. Stadt können nur einheitlich abgegeben werden, für die Kreisverbände gilt § 11 Abs. 4. Der Geschäftsführer hat eine Stimme. (6) Für jeden Kreisverbandsvorsitzenden als Mitglied des Landesvorstan- des benennt der jeweilige Kreisverband namentlich einen Stellvertreter. 110 Anlagen

§ 9 einrichten und deren Mitglieder unter Berücksichtigung der Vorschläge Präsidium der Kreisverbände bestimmen. (1) Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten und drei Vizepräsidenten (6) Die Bestimmungen des § 8 Abs. 8, 9 und 10 gelten entsprechend. sowie acht weiteren Mitgliedern und dem Geschäftsführer. Der Prä- sident oder ein Vizepräsident muss gesetzlicher Vertreter einer Kreis- § 10 freien Stadt sein. Die drei Vizepräsidenten sollen je aus einem Direkti- Geschäftsführer onsbezirk stammen. (1) Der Verband unterhält eine Geschäftsstelle, die der Geschäftsfüh- (2) Das Präsidium setzt sich aufgrund der unterschiedlichen Gemeindegrö- rer leitet. Dieser wird allgemein ständig durch den stellvertretenden ßen wie folgt zusammen: Geschäftsführer vertreten. Die Zuständigkeiten und die weitere Ver- Gruppe 1: Gemeinden bis 10.000 Einwohner: 3 Präsidiumsmitglieder, tretung werden durch den Landesvorstand in der Zuständigkeits- und Gruppe 2: Städte und Gemeinden Verfahrensordnung festgelegt. mit mehr als 10.000 Einwohnern: 3 Präsidiumsmitglieder, (2) Geschäftsführer und stellvertretender Geschäftsführer werden vom Lan- Gruppe 3: Kreisfreie Städte: 2 Präsidiumsmitglieder. desvorstand gewählt. Die Wahlzeit richtet sich nach der Wahlzeit der Vertreter der Gruppen 1 und 2 sind die gesetzlichen Vertreter einer hauptamtlichen kommunalen Wahlbeamten in den Städten und Gemein- kreisangehörigen Stadt oder Gemeinde. Vertreter der Gruppe 3 sind die den im Freistaat Sachsen. Für diesen Personenkreis gelten die beamten- gesetzlichen Vertreter einer Kreisfreien Stadt. Innerhalb der Gruppen 1 rechtlichen Vorschriften für die kommunalen Wahlbeamten auf Zeit. und 2 sollen die Präsidiumsmitglieder je aus einem Direktionsbezirk (3) Der Geschäftsführer hat insbesondere folgende Aufgaben: stammen. Jedes Präsidiumsmitglied hat eine Stimme. a) Der Geschäftsführer leitet die Geschäftsstelle. Er bereitet die Mit- (3) Der Präsident, die Vizepräsidenten, die weiteren Mitglieder sowie die gliederversammlung, die Sitzungen des Landesvorstandes, des Prä- Stellvertreter der Mitglieder der Gruppen 1 und 2 werden auf die Dauer sidiums und der Ausschüsse vor und vollzieht deren Beschlüsse. Die von 4 Jahren vom Landesvorstand aus seiner Mitte gewählt. Wählbar Geschäfte der laufenden Verwaltung erledigt der Geschäftsführer in sind die Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder des Landesvorstan- eigener Zuständigkeit; insoweit vertritt er den Städte- und Gemein- des. Die Mitglieder der Gruppe 3 werden vom ersten Vertreter nach § 8 detag. Der Geschäftsführer kann bestimmte Aufgaben auf Dauer Abs. 6 Satz 2 vertreten. Der erste Vertreter nach § 8 Abs. 6 Satz 2 ist oder im Einzelfall auf Bedienstete übertragen. berechtigt, den Vertreter der Gruppe 3 in der Funktion als Mitglied des b) Der Geschäftsführer ist Vorgesetzter, Dienstvorgesetzter und Präsidiums auch dann zu vertreten, wenn der Vertreter der Gruppe 3 als oberste Dienstbehörde für die Bediensteten. Ihm stehen die perso- Präsident oder Vizepräsident gewählt ist. Stellvertreter des Geschäfts- nalrechtlichen Entscheidungen zu, soweit nicht der Landesvorstand führers ist der stellvertretende Geschäftsführer. oder das Präsidium zuständig sind. (4) Das Präsidium ist zuständig für alle Angelegenheiten, soweit sie nicht c) Der Geschäftsführer kann in dringenden, keinen Aufschub dulden- in die Zuständigkeit der Mitgliederversammlung, des Landesvorstandes den Angelegenheiten eine vorläufige Regelung treffen. Dies gilt ins- oder des Geschäftsführers fallen. Das Nähere wird durch den Landes- besondere auch für Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen, wenn die vorstand in der Zuständigkeits- und Verfahrensordnung festgelegt. In Entscheidung des Präsidiums und des Landesvorstandes nicht mehr dringenden Angelegenheiten (Eilentscheidungen) kann das Präsidium rechtzeitig eingeholt werden kann. Über die Entscheidung sind das anstelle des Landesvorstandes entscheiden; dieser ist auf der nächsten Präsidium und der Landesvorstand unverzüglich zu unterrichten. Sitzung zu informieren. In dringenden Angelegenheiten, deren Erledi- gung nicht bis zu einer ohne Frist und formlos einberufenen Sitzung des § 11 Präsidiums aufgeschoben werden kann, entscheidet der Vorstand nach Kreisverbände § 7 anstelle des Präsidiums. Die Gründe für die Eilentscheidung und die (1) Zur Förderung der Verbandsarbeit und zum Erfahrungsaustausch bilden Art der Erledigung sind dem Präsidium unverzüglich mitzuteilen. die Verbandsmitglieder in jedem Landkreis einen Kreisverband. (5) Das Präsidium kann eingerichtete Ausschüsse ermächtigen, Angele- (2) Die Verbandsmitglieder eines jeden Kreisverbandes wählen aus ihrer genheiten vorzuberaten. Das Präsidium kann Arbeitsgemeinschaften Mitte auf die Dauer von 4 Jahren einen Kreisverbandsvorsitzenden und einen oder mehrere Stellvertreter. Die Wahlzeit endet mit Ablauf Anlagen 111

des Tages, der der konstituierenden Sitzung des Landesvorstandes dem Geschäftsführer und zwei Vertretern ordentlicher Mitglieder zu vorausgeht. unterzeichnen. (3) Die Kreisverbände arbeiten nach den Richtlinien des Landesvorstandes. (3) Die Bekanntmachungen des Verbandes erfolgen in der Verbandszeit- (4) Der Kreisverbandsvorsitzende und die weiteren Mitglieder sowie deren schrift (Sachsenlandkurier), soweit nicht vom Landesvorstand allge- Stellvertreter sind in Sachentscheidungen des Landesvorstandes an mein oder für den einzelnen Fall etwas anderes bestimmt wird. Beschlüsse ihres Kreisverbandes gebunden. (4) Der Verband sichert Beamten, die für ihn tätig sind, sowie den Hinter- bliebenen dieser Beamten für diese Tätigkeit Unfallfürsorge nach den § 12 beamtenrechtlichen Vorschriften zu, soweit sie nach § 14 des Gesetzes Direktionsbezirke über den Kommunalen Versorgungsverband Sachsen durch den Kom- Direktionsbezirke im Sinne dieser Satzung sind die ehemaligen Direktionsbe- munalen Versorgungsverband gewährt wird. Für den Verband tätig sind zirke Chemnitz, Dresden und Leipzig in ihrer verwaltungsorganisatorischen auch Beamte, die von ihm für eine Tätigkeit außerhalb des Verbandes Gliederung am 29.02.2012. bestellt, vorgeschlagen und benannt werden. (5) Kommt nach einer Regelung der Satzung der Einwohnerzahl rechtliche § 13 Bedeutung zu, ist die vom Statistischen Landesamt zum 30. Juni des Haushaltswirtschaft Vorjahres fortgeschriebene Einwohnerzahl maßgebend, soweit nichts (1) Das Geschäftsjahr des Verbandes ist das Haushaltsjahr der Gemeinden. anderes bestimmt ist. Das Präsidium bestimmt das Nähere für das Haushalts-, Kassen- und (6) Die in der Satzung verwendete männliche Form der Bezeichnung von Rechnungswesen. Funktionen und Personen gilt gleichermaßen für die weibliche Form. (2) Der durch andere Erträge nicht gedeckte Aufwand des Verbandes wird auf die Verbandsmitglieder umgelegt. Über die Höhe und die Fälligkeit § 16 der Umlage beschließt der Landesvorstand. Auflösung des Verbandes (1) Die Auflösung des Verbandes kann nur in einer Mitgliederversammlung § 14 beschlossen werden, die unter ausdrücklichem Hinweis auf die beab- Satzungsänderung sichtigte Auflösung einberufen worden ist. Die Auflösung kann von der Über Satzungsänderungen beschließt die Mitgliederversammlung mit einer Mitgliederversammlung nur mit einer Mehrheit von mindestens zwei Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Stimmen der anwesenden Mit- Dritteln der Stimmen aller Mitglieder beschlossen werden. glieder. (2) Im Falle der Auflösung oder Aufhebung des Verbandes ist ein nach Erfüllung sämtlicher Verpflichtungen verbleibendes Vermögen auf § 15 die Verbandsmitglieder entsprechend der von dem Landesvorstand Allgemeine Bestimmungen zuletzt festgelegten Umlage zu verteilen. Die Verbandsmitglieder sind (1) Die Vertretungsbefugnis in der Mitgliederversammlung, im Landesvor- verpflichtet, diese Mittel für gemeinnützige Zwecke zu verwenden. stand und im Präsidium erlischt mit dem Ausscheiden aus dem der Bestel- Beschlüsse über die Verwendung des Vermögens bedürfen vor ihrer lung zugrunde liegenden kommunalen Amt. Für den Ausgeschiedenen Ausführung der Einwilligung des zuständigen Finanzamtes. erfolgt eine Nachwahl bis zum Ende der Wahlzeit des Ausgeschiedenen. (2) Über die Beschlüsse der Verbandsorgane wird eine Niederschrift § 17 erstellt. Sie ist vom Geschäftsführer zu unterzeichnen und in der Regel (Inkrafttreten) innerhalb eines Monats nach der Beschlussfassung den Mitgliedern des jeweiligen Verbandsorgans zur Kenntnis zu bringen. Über die rechtzei- tig bis zur nächsten regelmäßigen Sitzung des jeweiligen Verbandsor- gans gegen die Niederschrift vorgebrachten Einwendungen entscheidet das jeweilige Verbandsorgan. Satz 2 gilt nicht für die Niederschrift über Beschlüsse der Mitgliederversammlung. Diese ist vom Präsidenten, 112 Anlagen

Anlage 6

Wahlordnung für die Wahl des Präsidiums des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 7. Oktober 2015

Nach § 8 Abs. 7 a der Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages in der jeweils gültigen Fassung ist das Präsidium vom Landesvorstand zu wählen. Um die Wahl ordnungsgemäß durchführen zu können, ist es notwendig, dass eine Wahlordnung beschlossen wird. Die Ermächtigung wird in § 8 Abs. 7 a der Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages dem Landesvorstand gegeben.

Die nächste Wahl des Präsidiums findet am 7. Oktober 2015 statt. Der Landesvorstand hat daher zuvor am 7. Oktober 2015 nachstehende

Wahlordnung für die Wahl des Präsidiums beschlossen:

Präambel § 2 (1) Nach § 8 Abs. 7 a der Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeinde- Wahlvorschläge tages in der jeweils gültigen Fassung (im folgenden Satzung) wählt der (1) Für jeden Wahlgang (Wahlgang 1 – 5) sind gesonderte Wahlvorschläge Landesvorstand das Präsidium des Sächsischen Städte- und Gemeinde- aufzunehmen. tags (im folgenden SSG). Die Zusammensetzung des Präsidiums ergibt (2) wahlvorschläge sind für alle Wahlgänge bis spätestens 17 Uhr zwei sich aus § 9 Abs. 1 und 2 der Satzung. Arbeitstage vor der Landesvorstandssitzung schriftlich oder per Fax (2) Der Landesvorstand hat gemäß § 8 Abs. 7 a der Satzung in seiner bei dem Geschäftsführer unter Beifügung der Zustimmungserklärung Sitzung am 7. Oktober 2015 diese Wahlordnung beschlossen. des Vorgeschlagenen einzureichen. Diese Wahlvorschläge werden zu Beginn des Tagesordnungspunktes Wahlen auf der Landesvorstands- § 1 sitzung bekannt gegeben, soweit sie nicht mit den Sitzungsvorlagen Wahlgrundsätze ausgegeben wurden. (1) Die Wahl des Präsidenten und der drei Vizepräsidenten findet in vier (3) Ein in den Wahlgängen 1 – 4 Unterlegener kann auch noch während getrennten Wahlgängen in der Reihenfolge der Sitzung des Landesvorstandes für die Wahlgänge 2 – 5 als Wahlvor- – wahl des Präsidenten – Wahlgang 1 – schlag benannt werden. – wahl des 1. Vizepräsidenten – Wahlgang 2 – (4) Jeder Kreisverband und jede Kreisfreie Stadt kann für die Wahl- – wahl des 2. Vizepräsidenten – Wahlgang 3 – gänge 1 – 4 einen Wahlvorschlag mit einem Kandidaten einreichen. – wahl des 3. Vizepräsidenten – Wahlgang 4 – Jeder Kreisverband kann für den Wahlgang 5 je einen WahIvorschlag statt. für die Gruppe 1 und 2 gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung einreichen, (2) Die Wahl der acht weiteren Präsidiumsmitglieder und der Stellvertreter jede Kreisfreie Stadt einen Wahlvorschlag für die Gruppe 3 gemäß der Mitglieder der Gruppe 1 und 2 findet im Anschluss an die Wahl- § 9 Abs. 2 der Satzung. Die Kreisverbände eines Direktionsbezirkes gänge 1 – 4 in einem weiteren Wahlgang statt (Wahlgang 5). können sich bei der Einreichung von Wahlvorschlägen abstimmen und (3) Die Wahlen der Wahlgänge 1 – 5 haben während einer Landesvor- abweichend von Satz 2 für die Gruppen 1 und 2 gemäß § 9 Abs. 2 der standssitzung stattzufinden. Satzung auch zwei Wahlvorschläge aus einem Kreisverband einreichen. (5) Zur Wahl vorgeschlagen werden können nur die Mitglieder und stellver- tretenden Mitglieder des Landesvorstandes. (6) Für die Wahlgänge benannte Kandidaten sind von der Wahlkommission von den Wahlvorschlägen zu streichen, wenn sie vor dem jeweiligen Anlagen 113

Wahlgang mündlich oder schriftlich erklären, die Wahl nicht annehmen der abgegebenen Stimmen auf sich vereint. Steht nur ein Bewerber zur zu wollen. Wahl, findet im Falle des Satzes 2 ein zweiter Wahlgang statt, bei dem die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen ausreicht. § 3 (8) Im Wahlgang 5 sind jene drei Kandidaten der Gruppe 1 und 2 gemäß Wahlgang § 9 Abs. 2 der Satzung als Mitglieder des Präsidiums gewählt, die je (1) Die Stimmzettel werden vom Geschäftsführer unter Berücksichtigung Direktionsbezirk die meisten Stimmen auf sich vereinen. Wird in einer des § 2 Abs. 1 bis 3 vor der Landesvorstandssitzung hergestellt. Gruppe für einen Direktionsbezirk kein Kandidat gewählt oder steht (2) Die Wahl findet geheim und mit verdeckten Stimmzetteln statt. Es kann kein Kandidat dieses Direktionsbezirkes zur Wahl, dann ist für diesen offen oder durch Akklamation abgestimmt werden, wenn ein Mitglied Direktionsbezirk der Kandidat gewählt, der nach Bestimmung der des Landesvorstandes dies beantragt und kein Mitglied des Landesvor- Gewählten für die jeweils anderen Direktionsbezirke die nächsthöchste standes widerspricht. Stimmenzahl auf sich vereinigt. Stellvertretende Mitglieder des Prä- (3) Stimmen können nur für Kandidaten abgegeben werden, die auf den sidiums sind jene nicht bereits gewählten Kandidaten der Gruppe 1 Stimmzetteln stehen oder gemäß § 2 Abs. 3 nachbenannt werden. Auf und 2, die je Direktionsbezirk die nächsthöheren Stimmzahlen haben; dem Stimmzettel ist der Name des zu Wählenden anzukreuzen oder im Absatz 7 Satz 2 gilt entsprechend. Bei Stimmengleichheit entscheidet Fall einer Nachbenennung gemäß § 2 Abs. 3 anzugeben. Stimmzet- das Los. Im Wahlgang 5 sind jene zwei Kandidaten der Gruppe 3 gemäß tel, aus denen sich die Person des Gewählten nicht zweifelsfrei ergibt, § 9 Abs. 2 der Satzung als Mitglieder des Präsidiums gewählt, die die gelten als Nein-Stimmen. meisten Stimmen auf sich vereinen. Stellvertreter der Mitglieder der (4) Die Zahl der Stimmen der Mitglieder des Landesvorstandes richtet sich Gruppe 3 sind jeweils die ersten Vertreter gemäß § 8 Abs. 6 Satz 2 gemäß § 8 Abs. 5 der Satzung. In den Wahlgängen 1 – 4 können die der Satzung. Im Wahlgang 5 kann durch Blockabstimmung abgestimmt Stimmen eines Mitglieds des Landesvorstandes nur einheitlich abgege- werden, wenn ein Mitglied des Landesvorstandes dies beantragt und ben werden. kein Mitglied des Landesvorstandes widerspricht. Im Wahlgang 5 hat jedes Mitglied des Landesvorstandes für die Wahl (9) Die Wahlkommission fragt die Gewählten, ob sie die Wahl annehmen. der Mitglieder des Präsidiums für jede der drei Gruppen gemäß § 9 Wird die Wahl in den Wahlgängen 1 – 4 nicht angenommen, so findet Abs. 2 der Satzung je eine Stimme, die Vertreter der Kreisfreien Städte sofort und vor den weiteren Wahlgängen eine Neuwahl statt. Wird die für jede der drei Gruppen gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung pro angefan- Wahl im Wahlgang 5 durch einen Gewählten nicht angenommen, so gene 150.000 Einwohner je eine Stimme (§ 8 Abs. 5 Satz 2 1. Halb- rücken die Gewählten mit den nächsten höheren Stimmen auf. satz der Satzung). Die Stimmen der Kreisfreien Städte können nur ein- reichen die Gewählten für die Besetzung der Präsidiumssitze und deren heitlich abgegeben werden. Stellvertreter nicht aus, so findet für die jeweilige Gruppe in der nächs- (5) Die Wahlkommission erklärt die Stimmabgabe für jeden Wahlgang für ten Landesvorstandssitzung eine Nachwahl statt. Für die Nachwahl beendet; danach darf kein Stimmzettel mehr abgegeben werden. gelten die Vorschriften dieser Wahlordnung entsprechend. (6) Die Wahlkommission zählt die Stimmen ohne Anwesenheit der sons- tigen Mitglieder des Landesvorstandes aus und gibt das Ergebnis § 4 bekannt. Die Wahlkommission fertigt ein Protokoll über die Wahl; die Wahlkommission und Landesvorstand Stimmzettel sind in einem versiegelten Umschlag bis zur nächsten Prä- (1) Die Wahlkommission besteht aus dem Geschäftsführer, einem Mitglied sidiumswahl aufzubewahren. des Landesvorstandes und einem weiteren Mitglied. Die beiden Mit- (7) Im Wahlgang 1 – 4 ist gewählt, wer die Mehrheit der Stimmen der glieder sind vor Beginn der Wahlgänge zu wählen. Die Mitglieder der anwesenden Stimmberechtigten erhalten hat. Wird eine solche Mehr- Wahlkommission sind nicht als Mitglieder oder Stellvertreter in das Prä- heit nicht erreicht, findet zwischen den beiden Bewerbern mit den sidium wählbar. meisten Stimmen eine Stichwahl statt, bei der die einfache Mehrheit der (2) Die Wahlkommission entscheidet einstimmig. Ist Einstimmigkeit nicht abgegebenen Stimmen entscheidet. Bei Stimmengleichheit entscheidet zu erreichen, so entscheidet der Landesvorstand. das Los. Abweichend von Satz 3 wird eine Stichwahl im Wahlgang 1 bei (3) Die Wahlkommission führt das Wahlverfahren gemäß den Regelungen Stimmengleichheit wiederholt, bis ein Bewerber die einfache Mehrheit dieser Wahlordnung durch, führt Protokoll und stellt das Wahlergebnis 114 Anlagen

fest. Das Protokoll und die Feststellung des Wahlergebnisses sind von § 5 allen Mitgliedern der Wahlkommission zu unterzeichnen. Nachwahlen (4) Soweit der Landesvorstand nach dieser Wahlordnung außerhalb der Diese Wahlordnung gilt für Nachwahlen entsprechend. Wahlgänge abzustimmen hat, entscheidet er mit der Mehrheit der anwesenden Stimmen. Stimmenthaltung ist ausgeschlossen. § 6 Die Wahlkommission führt Protokoll über die Anträge und Abstimmung Allgemeine Bestimmung des Landesvorstandes; Abs. 3 Satz 2 gilt entsprechend. Die in der Wahlordnung verwendete männliche Form der Bezeichnung von (5) Die Feststellung des Wahlergebnisses nach Abs. 3 ist im Sachsenland- Funktionen und Personen gilt gleichermaßen für die weibliche Form. kurier zu veröffentlichen. Anlagen 115

Anlage 7

Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 26. Februar 2016

Präambel soweit nicht der Landesvorstand zuständig ist und von Beschäftig- Nach § 8 Abs. 7 Buchstabe e der Satzung des Sächsischen Städte- und ten ab der Entgeltgruppe 15 TVöD (VKA); Gemeindetages e. V. in der jeweils gültigen Fassung ist der Landesvorstand b) Abweichungen und Ausnahmen von beamten-, besoldungs- und berechtigt, eine Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Landesvorstan- tarifrechtlichen Vorschriften; des, des Präsidiums, der Ausschüsse und des Geschäftsführers festzulegen. c) die Bewirtschaftung von Mitteln des Haushaltsplanes, soweit im In Ergänzung der Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages in Einzelfall der Betrag von 25.000 € überschritten wird; der jeweils gültigen Fassung wurde in der Sitzung des Landesvorstandes am d) die Zustimmung zu über- oder außerplanmäßigen Auszahlungen, 26. Februar 2016 nachstehende soweit sie das Budget um mindestens 5.000 € und höchstens 20.000 € überschreiten; Zuständigkeits- und Verfahrensordnung e) die Bestellung und Ernennung von Vertretern in staatliche und sons- tige Organisationen, soweit diese nicht nur vorübergehend erfolgt; beschlossen. f) die Stellungnahmen zu Gesetzen und anderen untergesetzlichen Vorschriften, die für die Städte und Gemeinden von Bedeutung sind, § 1 soweit nicht der Landesvorstand zuständig ist oder die Entschei- Landesvorstand dung einem Ausschuss übertragen wurde. (1) Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung, für die nach § 8 (3) Das Präsidium entscheidet in dringenden Fällen, in denen die Entschei- Abs. 7 Satz 1 der Satzung der Landesvorstand zuständig ist, sind dung des Landesvorstandes nicht rechtzeitig herbeigeführt werden a) die Festlegung von Richtlinien nach § 11 Abs. 3 der Satzung; kann, an dessen Stelle. b) die Zustimmung zu über- oder außerplanmäßigen Auszahlungen, (4) Ist eine Angelegenheit für die Städte und Gemeinden von besonderer soweit sie das Budget um 20.000 € überschreiten; Bedeutung, kann das Präsidium die Angelegenheit dem Landesvor- c) der Erwerb und die Veräußerung von beweglichem Vermögen mit stand mit einer Empfehlung zur Beschlussfassung unterbreiten. Lehnt einem Verkehrswert von mehr als 50.000 €. der Landesvorstand eine Behandlung ab, entscheidet das Präsidium. (2) wichtige Gesetzesentwürfe im Sinne von § 8 Abs. 5 Satz 2 der Satzung (5) Das Präsidium behandelt Stellungnahmen zu Vorschriften, die für die sind Entwürfe von Gesetzen im formellen Sinne, die Städte und Gemeinden nicht von besonderer Bedeutung sind und zu a) für die Städte und Gemeinden von erheblicher finanzieller Bedeu- denen bereits eine Stellungnahme der Geschäftsstelle abgegeben worden tung sind oder ist, in der Sitzung durch Verabschiedung einer Sammelberatungsvorlage. b) den Zuständigkeitsbereich der Städte und Gemeinden wesentlich Die Mitglieder des Präsidiums sollen in der Regel bis zum 5. Arbeitstag beeinflussen. vor der Präsidiumssitzung der Geschäftsstelle mitteilen, dass eine in der Sammelberatungsvorlage aufgeführte Stellungnahme zum Gegenstand § 2 der Beratung des Präsidiums gemacht wird. Der besondere Beratungsbe- Präsidium darf sollte kurz begründet werden. Die Geschäftsstelle wird die Stellung- (1) Die Zuständigkeit des Präsidiums ergibt sich aus § 9 Abs. 4 der Satzung; nahme als gesonderte Tischvorlage aufbereiten und über den Sachverhalt in Zweifelsfällen ist das Präsidium zuständig. in der Präsidiumssitzung referieren. (2) Das Präsidium beschließt insbesondere über a) die Einstellung, Ernennung und Entlassung von Bediensteten mit beamtenähnlichem Rechtsstatus ab der Besoldungsgruppe A15, 116 Anlagen

§ 3 (4) Den Stellenplan legt der Landesvorstand im Einvernehmen mit dem Ausschüsse Geschäftsführer fest. Den Dienstbetrieb regelt der Geschäftsführer (1) Angelegenheiten, für die der Landesvorstand oder das Präsidium durch eine Geschäftsordnung. zuständig sind, sollen von den Ausschüssen vorberaten werden. (5) Der Geschäftsführer ist verpflichtet, die zuständigen Organe über alle (2) Die Ausschüsse können in dringenden Fällen, in denen die Entschei- wichtigen Angelegenheiten zu unterrichten. dung des Präsidiums nicht rechtzeitig herbeigeführt werden kann, an (6) Der Geschäftsführer kann in dringenden, keinen Aufschub mehr dul- dessen Stelle gegenüber dem Geschäftsführer eine Stellungnahme denden Angelegenheiten eine vorläufige Regelung treffen. Dies gilt abgeben. insbesondere auch für Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen, wenn (3) Die Ausschüsse können Angelegenheiten von besonderer Bedeutung die Entscheidung des Präsidiums und des Landesvorstands nicht mehr aus ihrer Zuständigkeit dem Präsidium unterbreiten. rechtzeitig eingeholt werden kann. Über die Entscheidung sind das Präsidium und der Landesvorstand unverzüglich zu unterrichten. Bei § 4 Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen oder zu anderen untergesetzli- Präsident chen Vorschriften, die unter dem Vorbehalt der Beschlussfassung der (1) Der Präsident vertritt den Sächsischen Städte- und Gemeindetag nach Gremien abgegeben worden sind, wird der unverzüglichen Unterrich- außen. Im Falle seiner Verhinderung treten an seine Stelle die Vize- tungspflicht Rechnung getragen, wenn die Mitglieder des Präsidiums präsidenten und der Geschäftsführer in der festgelegten Reihenfolge. und des Landesvorstands wöchentlich über die abgegebenen Stellung- Der Präsident kann den Geschäftsführer oder einen Vizepräsidenten mit nahmen von der Geschäftsstelle informiert werden. seiner Vertretung beauftragen. (2) In den Fällen des § 51 Abs. 1 und § 67 Abs. 1 des Sächsischen Beam- § 6 tengesetzes sowie des § 45 Abs. 3 des Beamtenversorgungsgesetzes Einberufung von Sitzungen und deren Geschäftsgang, nimmt der Präsident die Aufgaben des Dienstvorgesetzten wahr. Geschäftsordnungen (3) Dem Präsidenten steht die Bewirtschaftungsbefugnis seiner Verfü- (1) Die Sitzungen werden, soweit die Satzung nichts anderes bestimmt, gungsmittel zu. vom Geschäftsführer im Einvernehmen mit dem Präsidenten unter Fest- legung der Tagesordnung einberufen. Alles Weitere regelt die jeweils § 5 gültige Geschäftsordnung für den Landesvorstand, das Präsidium und Geschäftsführer die Ausschüsse. (1) Der Geschäftsführer leitet die Geschäftsstelle. Er bereitet die Mitglie- (2) Die Geschäftsordnungen werden vom Landesvorstand erlassen. derversammlungen, die Sitzungen des Landesvorstandes, des Prä- sidiums und der Ausschüsse vor und vollzieht deren Beschlüsse. Die § 7 Geschäfte der laufenden Verwaltung erledigt der Geschäftsführer in Teilnahme an Sitzungen eigener Zuständigkeit. Der Geschäftsführer kann Aufgaben im Einzelfall (1) Der stellvertretende Geschäftsführer nimmt an den Mitgliederver- oder dauernd delegieren und Bedienstete mit seiner Vertretung beauf- sammlungen und den Sitzungen des Landesvorstandes und des Präsi- tragen. diums teil. Über die Teilnahme weiterer Mitarbeiter der Geschäftsstelle (2) Der Geschäftsführer ist Vorgesetzter, Dienstvorgesetzter und oberste entscheidet der Geschäftsführer. Dienstbehörde für die Bediensteten. Ihm stehen die personalrechtlichen (2) Mitglieder und stellvertretende Mitglieder des Präsidiums, die nicht Entscheidungen zu, soweit nicht der Landesvorstand oder das Präsi- Mitglied oder stellvertretendes Mitglied des Landesvorstandes sind, dium zuständig sind. können an den Sitzungen des Landesvorstandes mit beratender Stimme (3) Der Geschäftsführer hat die Bewirtschaftungsbefugnis bis zu 25.000 €. teilnehmen. Über- oder außerplanmäßige Auszahlungen liegen in seiner Zuständig- (3) Soweit Angelegenheiten eines Ausschusses im Präsidium oder im Lan- keit, soweit sie das Budget um höchstens 5.000 € überschreiten. desvorstand behandelt werden sollen, kann der Vorsitzende des Aus- schusses zu den Sitzungen eingeladen werden. Dasselbe gilt hinsicht- lich der Beteiligung der Arbeitsgemeinschaften. Anlagen 117

(4) Über die Zuziehung sonstiger Personen entscheidet der Geschäftsfüh- Einzelbeschluss etwas anderes bestimmt wird, gelten die jeweiligen Vor- rer im Einvernehmen mit dem Präsidenten. schriften der Sächsischen Gemeindeordnung entsprechend.

§ 8 § 10 Niederschriften Allgemeine Bestimmung (1) Grundsätze zur Niederschrift über die Sitzungen sind in der Geschäftsord- Die in der Zuständigkeits- und Verfahrensordnung verwendete männliche nung des Landesvorstandes, des Präsidiums und der Ausschüsse zu regeln. Form der Bezeichnung von Funktionen und Personen gilt gleichermaßen für (2) Die Niederschriften werden den ordentlichen und stellvertretenden Mit- die weibliche Form. gliedern des Landesvorstandes durch Übersendung einer Ausfertigung auf elektronischem Weg bekannt gegeben. § 11 In-Kraft-Treten § 9 Die Zuständigkeits- und Verfahrensordnung des Sächsischen Städte- und Anwendung von Verfahrensvorschriften Gemeindetages tritt am Tage nach ihrer Beschlussfassung durch den Lan- Soweit die Satzung, diese Zuständigkeits- und Verfahrensordnung oder die desvorstand in Kraft. jeweiligen Geschäftsordnungen keine Vorschriften enthalten oder durch 118 Anlagen

Anlage 8

Geschäftsordnung für den Landesvorstand, das Präsidium und die Ausschüsse des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 7. Oktober 2015

Präambel (4) In Eilfällen kann der Landesvorstand formlos und unter Verzicht auf die Der Landesvorstand des Sächsischen Städte- und Gemeindetages hat sich Einhaltung der Ladungsfrist, jedoch unter Angabe der Verhandlungs­ am 22.10.1993 eine Geschäftsordnung gegeben. In seiner Sitzung am gegenstände, einberufen werden. 7. Oktober 2015 hat der Landesvorstand folgende Neufassung der § 2 Geschäftsordnung Aufstellung der Tagesordnung (1) Der Geschäftsführer, im Einvernehmen mit dem Präsidenten, stellt die analog zu § 38 Abs. 2 der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen (Sächs- Tagesordnung in eigener Verantwortung auf. Soweit der Landesvor- GemO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. März 2014 auf Grund stand die Beratung von Verhandlungsgegenständen beschlossen hat, von Artikel 8 des Gesetzes zur Fortentwicklung des Kommunalrechts vom hat der Geschäftsführer diese in die Tagesordnung aufzunehmen. 28. November 2013 (SächsGVBl. S. 822, 841), die zuletzt durch Artikel 18 (2) Auf Antrag von mindestens einem Fünftel der anwesenden Mitglieder des Gesetzesbegleitender Regelungen zum Doppelhaushalt 2015/2016 vom des Landesvorstandes ist ein Verhandlungsgegenstand auf die Tages- 29. April 2015 (SächsGVBl. S. 349ff.) geändert worden ist, beschlossen: ordnung spätestens der nächsten Sitzung des Landesvorstandes zu setzen. Dies gilt nicht, wenn der Landesvorstand denselben Verhand- I. Geschäftsführung des Landesvorstandes lungsgegenstand innerhalb der letzten 6 Monate bereits behandelt oder wenn sich seit der Behandlung die Sach- oder Rechtslage nicht 1. Vorbereitung der Sitzungen des Landesvorstandes wesentlich geändert hat. (3) Der Geschäftsführer legt im Einvernehmen mit dem Präsidenten die Rei- § 1 henfolge der einzelnen Verhandlungsgegenstände fest. Einberufung der Sitzungen (4) Verhandlungsgegenstände, die nicht in die Zuständigkeit des Landes- (1) Der Landesvorstand beschließt über Ort und Zeit seiner regelmäßigen vorstandes fallen, darf der Geschäftsführer nicht in die Tagesordnung Sitzungen; diese sollen mindestens dreimal im Jahr stattfinden. Die aufnehmen. Sitzungstermine sollen möglichst bis Ende Oktober des Vorjahres, spä- testens jedoch bis zu Beginn des Jahres festgelegt werden. Die Einbe- § 3 rufung erfolgt in elektronischer Form durch den Geschäftsführer und Teilnahmepflicht muss den Mitgliedern des Landesvorstandes in der Regel 14 Tage vor Die Mitglieder des Landesvorstandes sind verpflichtet, an den Sitzungen des dem Sitzungstag, den Tag der Absendung nicht eingerechnet, zugehen. Landesvorstandes teilzunehmen. Im Falle einer Verhinderung ist dies unver- Mit der Einberufung sind den Mitgliedern des Landesvorstandes die züglich, spätestens zu Beginn der Sitzung, dem Geschäftsführer mitzuteilen. Verhandlungsgegenstände mitzuteilen. Dabei sind die für die Beratung Die Mitteilungspflicht besteht auch für den Fall, dass ein Mitglied des Lan- erforderlichen Unterlagen beizufügen. desvorstandes eine Sitzung vorzeitig verlassen will. (2) Der Landesvorstand ist außerdem einzuberufen, wenn es die Geschäfts- lage erfordert. Abs. 1 gilt entsprechend. Ist einem Mitglied die Teilnahme an der Sitzung nicht möglich, so hat das (3) Der Landesvorstand ist unverzüglich einzuberufen, wenn es ein Viertel Mitglied dafür Sorge zu tragen, dass der Stellvertreter an der Sitzung teil- der Mitglieder unter Angabe des Verhandlungsgegenstandes bean- nimmt. tragt. Abs. 1 gilt entsprechend. Anlagen 119

2. Durchführung der Sitzungen des Landesvorstandes zweite Sitzung entfällt, wenn weniger als 10 Mitglieder des Landesvor- standes stimmberechtigt sind. a) Allgemeines § 7 § 4 Befangenheit von Mitgliedern des Landesvorstandes Nichtöffentlichkeit der Sitzungen (1) Muss ein Mitglied des Landesvorstandes annehmen, nach § 20 Die Sitzungen des Landesvorstandes sind grundsätzlich nichtöffentlich. Im ­SächsGemO von der Mitwirkung an der Beratung und Entscheidung Bedarfsfall können Sachkundige zu den Beratungen hinzugezogen werden. eines Verhandlungsgegenstandes wegen Befangenheit ausgeschlossen zu sein, so hat es den Ausschließungsgrund vor Eintritt in die Verhand- § 5 lung unaufgefordert dem Präsidenten anzuzeigen und den Sitzungs- Vorsitz im Landesvorstand raum zu verlassen. (1) Der Präsident führt den Vorsitz im Landesvorstand. Im Falle seiner (2) ob ein Ausschließungsgrund in der Person eines Mitgliedes des Lan- Verhinderung übernimmt einer der Vizepräsidenten den Vorsitz. Sind desvorstandes vorliegt, entscheidet im Zweifelsfall der Landesvorstand, mehrere Stellvertreter bestellt, so sind sie in der gemäß § 54 Abs. 1 und zwar in Abwesenheit des Betroffenen. Satz 4 ­SächsGemO festgelegten Reihenfolge zur Stellvertretung (3) Verstößt ein Mitglied des Landesvorstandes gegen die Offenbarungs- berufen. Sind alle bestellten Vizepräsidenten vorzeitig ausgeschieden pflicht nach Abs. 1, so stellt der Landesvorstand dies durch Beschluss oder sind im Falle der Verhinderung des Präsidenten auch sämtliche fest. Der Beschluss ist in die Niederschrift aufzunehmen. Vizepräsidenten verhindert, hat der Landesvorstand unverzüglich einen oder mehrere Stellvertreter neu oder auf die Dauer der Verhinderung § 8 zusätzlich zu bestellen. Bis zu dieser Bestellung nimmt das an Lebens- Teilnahme von Sachkundigen und Sachverständigen jahren älteste, nicht verhinderte Mitglied des Landesvorstandes die (1) Der Landesvorstand kann Sachkundige und Sachverständige zur Bera- Aufgaben des Stellvertreters des Präsidenten wahr. tung einzelner Angelegenheiten hinzuziehen. An der Entscheidung der (2) Der Präsident eröffnet und schließt die Sitzung und leitet die Verhand- Angelegenheit dürfen sich die Geladenen nicht beteiligen. lungen des Landesvorstandes. Er kann die Verhandlungsleitung vorü- (2) Bei der Vorbereitung wichtiger Entscheidungen kann der Landesvor- bergehend an ein Mitglied des Landesvorstandes abgeben. stand betroffenen Personen und Personengruppen Gelegenheit geben, (3) Der Präsident übt die Ordnungsgewalt und das Hausrecht aus. ihre Auffassung vorzutragen (Anhörung), soweit nicht die Anhörung bereits gesetzlich vorgeschrieben ist. An der Beratung und Entschei- § 6 dung dürfen die Geladenen nicht teilnehmen. Beschlussfähigkeit des Landesvorstandes (3) Der Präsident kann den Vortrag in den Sitzungen des Landesvorstan- (1) Vor Eintritt in die Tagesordnung stellt der Präsident die ordnungsge- des dem Geschäftsführer, dem stellvertretenden Geschäftsführer oder mäße Einberufung sowie die Beschlussfähigkeit des Landesvorstandes einem Referenten der Geschäftsstelle übertragen; auf Verlangen des fest und lässt dies in der Niederschrift vermerken. Der Landesvorstand Landesvorstandes muss er einen solchen zu sachverständigen Auskünf- ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte aller Mitglieder anwe- ten hinzuziehen. send und stimmberechtigt ist. Für die Fälle der Befangenheit gilt die analoge Anwendung der Vorschriften der Sächsischen Gemeindeord- nung. (2) Ist der Landesvorstand nicht beschlussfähig, so hat der Präsident die Sitzung zu schließen. Er muss alsdann unverzüglich eine zweite Sitzung des Landesvorstandes einberufen, in der dieser beschlussfähig ist, wenn mindestens 10 Mitglieder anwesend und stimmberechtigt sind; bei der Einberufung der zweiten Sitzung ist hierauf hinzuweisen. Die 120 Anlagen

b) Gang der Beratungen b) auf Schluss der Rednerliste, c) auf Verweisung an einen Ausschuss bzw. des Präsidiums, § 9 d) auf Vertagung, Änderung und Erweiterung der Tagesordnung e) auf Unterbrechung oder Aufhebung der Sitzung, (1) Der Landesvorstand kann nach Eintritt in die Tagesordnung beschlie- f) auf namentliche oder geheime Abstimmung und ßen: g) auf Absetzung einer Angelegenheit von der Tagesordnung. a) die Reihenfolge der Verhandlungsgegenstände zu ändern und (2) wird ein Antrag zur Geschäftsordnung gestellt, so darf noch je ein b) Verhandlungsgegenstände zu teilen oder miteinander zu verbinden. Mitglied des Landesvorstandes für und gegen diesen Antrag sprechen. (2) Die Tagesordnung kann in der Sitzung durch den Präsidenten erweitert Alsdann ist über den Antrag abzustimmen. werden, soweit es sich um Verhandlungsgegenstände handelt, die als (3) Über Anträge zur Geschäftsordnung hat der Landesvorstand gesondert Eilfälle im Sinne von § 36 Abs. 3 Satz 4 SächsGem­ O anzusehen sind. vorab zu entscheiden. Werden mehrere Anträge zur Geschäftsordnung Die Erweiterung ist in die Niederschrift aufzunehmen. gleichzeitig gestellt, so ist über den jeweils weitestgehenden Antrag (3) Verhandlungsgegenstände, die nach Auffassung des Landesvorstandes zuerst abzustimmen. In Zweifelsfällen bestimmt der Präsident die Rei- nicht in seine Zuständigkeit fallen (§ 36 Abs. 5 Satz 2 SächsGem­ O), henfolge der Abstimmungen. muss der Landesvorstand durch Beschluss von der Tagesordnung absetzen. Der Beschluss ist in die Niederschrift aufzunehmen. § 12 Schluss der Aussprache, Schluss der Rednerliste § 10 Jedes Mitglied des Landesvorstandes kann verlangen, dass die Beratung Redeordnung Verhandlungsgegenstandes beendet oder die Rednerliste geschlossen wird. (1) Der Präsident ruft jeden Punkt der Tagesordnung nach der vorgesehenen Wird ein solcher Antrag gestellt, so gibt der Präsident die bereits vorliegenden oder beschlossenen Reihenfolge unter Bezeichnung des Verhandlungs- Wortmeldungen bekannt. Gibt der Landesvorstand dem Antrag statt, so ist gegenstandes auf und stellt die Angelegenheit zur Beratung. Wird eine die Aussprache sofort bzw. nach Erschöpfung der Rednerliste zu schließen. Angelegenheit beraten, die auf Antrag von mindestens einem Fünftel der Mitglieder des Landesvorstandes auf die Tagesordnung gesetzt wurde, § 13 so ist zunächst den Antragstellern Gelegenheit zu geben, ihren Antrag zu Anträge zur Sache begründen. Im Übrigen erhält, soweit eine Berichterstattung vorgesehen (1) Jedes Mitglied des Landesvorstandes ist berechtigt, zu jedem Ver- ist, zunächst der Berichterstatter das Wort. handlungsgegenstand Anträge zu stellen, um eine Entscheidung in der (2) wer das Wort ergreifen will, hat dies durch Handzeichen anzuzeigen. Sache herbeizuführen (Anträge zur Sache). Die Anträge müssen einen Melden sich mehrere Mitglieder des Landesvorstandes gleichzeitig, so abstimmungsfähigen Beschlussentwurf enthalten. Dies gilt auch für bestimmt der Präsident die Reihenfolge der Wortmeldungen. Zusatz- und Änderungsanträge. (3) Außerhalb der Reihenfolge erhält das Wort, wer Anträge zur Geschäfts- (2) Anträge, die Mehrauszahlungen oder Mindereinzahlungen gegenüber ordnung stellen will. dem Budget des Haushaltsplanes zur Folge haben, müssen mit einem (4) Der Präsident hat jederzeit das Recht, sich an der Beratung zu beteiligen. Deckungsvorschlag verbunden werden. (5) Die Redezeit beträgt im Regelfall höchstens 5 Minuten. Sie kann durch Beschluss des Landesvorstandes verlängert oder verkürzt werden. § 14 Beschlussfassung § 11 (1) Nach Schluss der Aussprache stellt der Präsident die zu dem Verhand- Anträge zur Geschäftsordnung lungsgegenstand gestellten Sachanträge zur Abstimmung. Der weitest- (1) Anträge zur Geschäftsordnung können jederzeit von jedem Mitglied gehende Antrag hat Vorrang. In Zweifelsfällen bestimmt der Präsident des Landesvorstandes gestellt werden. Dazu gehören insbesondere fol- die Reihenfolge der Abstimmung. gende Anträge: a) auf Schluss der Aussprache, Anlagen 121

(2) Der Landesvorstand stimmt in der Regel offen ab. Die Abstimmung § 16 erfolgt durch Handzeichen, soweit nicht der Landesvorstand im Einzel- Fragerecht der Mitglieder des Landesvorstandes fall etwas anderes beschließt. (1) Jedes Mitglied des Landesvorstandes kann an den Präsidenten schrift- (3) Aus wichtigem Grund kann der Landesvorstand geheime Abstimmung liche Anfragen zu einzelnen Angelegenheiten des Verbandes richten. beschließen. Geheime Abstimmung erfolgt durch Abgabe von Stimm- Anfragen sind mindestens 5 Werktage vor Beginn der nächstfolgenden zetteln. Sitzung des Landesvorstandes dem Präsidenten zuzuleiten. Die Beant- (4) Auf Antrag von mindestens einem Fünftel der Mitglieder erfolgt wortung hat schriftlich zu erfolgen, wenn der Fragesteller es verlangt namentliche Abstimmung. Bei namentlicher Abstimmung ist die Stimm- (2) Jedes Mitglied des Landesvorstandes ist darüber hinaus berechtigt, abgabe jedes einzelnen Mitgliedes des Landesvorstandes in der Nie- nach Erledigung der Tagesordnung, mündliche Anfragen zu Angele- derschrift zu vermerken. Wird zum selben Verhandlungsgegenstand genheiten des Verbandes an den Geschäftsführer zu richten. Die Anfra- sowohl ein Antrag auf namentliche als auch auf geheime Abstimmung gen dürfen sich nicht auf Verhandlungsgegenstände der betreffenden gestellt, so hat der Antrag auf geheime Abstimmung Vorrang. Sitzung des Landesvorstandes beziehen. Sie müssen kurz gefasst sein (5) Die Beschlüsse werden mit Stimmenmehrheit gefasst. Bei Stimmen- und eine kurze Beantwortung ermöglichen. Der Fragesteller darf jeweils gleichheit ist der Antrag abgelehnt. Stimmenthaltungen werden bei der nur eine Zusatzfrage stellen. Ermittlung der Stimmenmehrheit nicht berücksichtigt. Ist eine sofortige Beantwortung nicht möglich, kann der Fragesteller (6) Das Abstimmungsergebnis wird vom Präsidenten bekannt gegeben und auf eine Beantwortung in der nächsten Sitzung des Landesvorstandes in der Niederschrift festgehalten. oder auf eine schriftliche Beantwortung verwiesen werden. Die Beant- (7) Über Gegenstände einfacher Art kann der Landesvorstand im Wege wortung von Anfragen hat innerhalb angemessener Frist zu erfolgen. der Offenlegung oder im schriftlichen Verfahren beschließen. Der damit (3) Anfragen dürfen zurückgewiesen werden, wenn: verbundene Antrag ist angenommen, wenn kein Mitglied des Landes- a) sie nicht den Bestimmungen der Absätze 1 oder 2 entsprechen, vorstandes widerspricht. b) die begehrte Auskunft demselben oder einem anderen Fragesteller innerhalb der letzten 6 Monate bereits erteilt wurde und § 15 c) die Beantwortung offenkundig mit einem unverhältnismäßigen Wahlen Aufwand verbunden wäre. (1) wahlen werden geheim mit verdeckten Stimmzetteln vorgenommen. (4) Eine Aussprache findet nicht statt. Es kann offen oder durch Akklamation abgestimmt werden, wenn ein Mitglied des Landesvorstandes dies beantragt und kein Mitglied des c) Ordnung in den Sitzungen Landesvorstandes widerspricht. Stimmen können nur für Kandidaten abgegeben werden, die auf den Stimmzetteln stehen oder nachbenannt § 17 werden. Auf dem Stimmzettel ist der Name des zu Wählenden anzu- Ordnungsgewalt und Hausrecht des Präsidenten kreuzen oder im Fall einer Nachbenennung anzugeben. Stimmzettel, In den Sitzungen des Landesvorstandes übt der Präsident die Ordnungsge- aus denen sich die Person des Gewählten nicht zweifelsfrei ergibt, walt und das Hausrecht aus. Seiner Ordnungsgewalt und seinem Hausrecht gelten als Nein-Stimmen. unterliegen alle Personen, die sich während einer Sitzung des Landesvor- (2) Gewählt ist, wer die Mehrheit der Stimmen der anwesenden Stimm- standes im Sitzungssaal aufhalten. berechtigten erhalten hat. Wird eine solche Mehrheit bei der Wahl nicht erreicht, findet zwischen den beiden Bewerbern mit den meisten § 18 Stimmen eine Stichwahl statt, bei der die einfache Mehrheit der abge- Ordnungsruf und Wortentziehung gebenen Stimmen entscheidet. Bei Stimmengleichheit entscheidet das (1) redner, die vom Thema abschweifen, kann der Präsident zur Sache Los. Steht nur ein Bewerber zur Wahl an, findet im Falle des Satzes 2 rufen. ein zweiter Wahlgang statt, bei dem die einfache Mehrheit der abgege- (2) redner, die ohne Worterteilung das Wort an sich reißen oder die vorge- benen Stimmen ausreicht. schriebene bzw. die vom Landesvorstand beschlossene Redezeit trotz 122 Anlagen

entsprechender Abmahnung überschreiten, kann der Präsident zur die Niederschrift vorgebrachten Einwendungen entscheidet der Lan- Ordnung rufen. desvorstand. (3) Hat ein Redner bereits zweimal einen Ruf zur Sache (Abs. 1) oder einen Ordnungsruf (Abs. 2) erhalten, so kann der Präsident ihm das Wort ent- § 21 ziehen, wenn der Redner Anlass zu einer weiteren Ordnungsmaßnahme Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gibt. Einem Redner, dem das Wort entzogen ist, darf es in derselben (1) Durch Presseauskünfte und Pressemitteilungen soll die Verbandsposi- Sitzung zu dem betreffenden Verhandlungsgegenstand nicht wieder tion möglichst frühzeitig und fortlaufend in den politischen Diskussi- erteilt werden. onsprozess eingebracht werden. Pressemitteilungen werden durch die Geschäftsführung und das Grundsatzreferat durchgeführt. § 19 (2) Vorbereitende Presse- und Hintergrundgespräche können insbesondere Einspruch gegen Ordnungsmaßnahmen vor Veröffentlichung von Pressemitteilungen von der Geschäftsführung (1) Gegen Ordnungsmaßnahmen steht dem Betroffenen der Einspruch zu. geführt werden. (2) Über die Berechtigung der Ordnungsmaßnahme befindet alsdann der (3) Pressekonferenzen sind bei besonders kommunalrelevanten Frage- und Landesvorstand in der nächsten Sitzung, jedoch ohne die Stimme Themenstellungen in Abstimmung mit dem Präsidenten einzuberufen. des Betroffenen. Diesem ist zuvor Gelegenheit zur Stellungnahme zu Sie sind durch die Geschäftsführung und das Grundsatzreferat vorzube- geben. Die Entscheidung des Landesvorstandes ist dem Betroffenen reiten. bekannt zu geben. II. Geschäftsführung des Präsidiums und 3. Niederschrift über die Sitzungen des der Ausschüsse/Kreisverbände Landesvorstandes; Unterrichtung der Mitglieder § 22 § 20 Präsidium Niederschrift über die Sitzungen des Landesvorstandes Auf das Verfahren des Präsidiums sind die Bestimmungen dieser Geschäfts- (1) Über den wesentlichen Inhalt der Verhandlungen des Landesvorstandes ordnung über die Geschäftsführung des Landesvorstandes (§§ 1 bis 21) ist eine Niederschrift zu fertigen. Sie muss insbesondere enthalten: sinngemäß anzuwenden. a) den Namen des Vorsitzenden, b) die Zahl und die Namen der anwesenden und abwesenden Mitglie- § 23 der des Landesvorstandes Beratende Ausschüsse c) die Gegenstände der Verhandlung, (1) Auf das Verfahren der beratenden Ausschüsse sind die Bestimmungen d) die Anträge zur Sache und zur Geschäftsordnung, dieser Geschäftsordnung über die Geschäftsführung des Landesvor- e) die Abstimmungs- und Wahlergebnisse und standes (§§ 1 bis 20) sinngemäß anzuwenden. f) den Wortlaut der vom Landesvorstand gefassten Beschlüsse. (2) Die Sitzungen der beratenden Ausschüsse sind nicht öffentlich. (2) Die Niederschrift soll eine gedrängte Wiedergabe des Verhandlungs- verlaufs enthalten. § 24 (3) Die Niederschrift ist vom Geschäftsführer zu unterzeichnen und in der Kreisverbände Regel innerhalb eines Monats nach der Beschlussfassung den Mitglie- Soweit die Kreisverbände keine eigene Geschäftsordnung haben, aber dern des Landesvorstandes zur Kenntnis zu bringen. eine solche wünschen, kann diese Geschäftsordnung analog angewendet (4) Einwendungen gegen die Niederschrift sind von den Mitgliedern des werden. Landesvorstandes in der Regel 14 Tage vor der nächsten regelmäßi- gen Sitzung des Landesvorstandes beim Geschäftsführer vorzubringen. Die geänderte Niederschrift ist in der Regel spätestens zur nächsten Sitzung des Landesvorstandes zur Kenntnis zu bringen. Über die gegen Anlagen 123

III. Schlussbestimmungen, In-Kraft-Treten (2) Die Geschäftsordnung ist im Sachsenlandkurier bekannt zu machen. (3) Die in der Geschäftsordnung verwendete männliche Form der Bezeichnung § 25 von Funktionen und Personen gilt gleichermaßen für die weibliche Form. Schlussbestimmungen (1) Jedem Mitglied des Landesvorstandes, des Präsidiums und der Aus- § 26 schüsse ist eine Ausfertigung dieser Geschäftsordnung elektronisch In-Kraft-Treten zuzustellen. Wird die Geschäftsordnung während der Wahlzeit geän- Diese Geschäftsordnung tritt mit dem Tage nach der Beschlussfassung durch dert, so ist auch die geänderte Fassung elektronisch zuzustellen den Landesvorstand in Kraft. 124 Anlagen

Anlage 9

Richtlinie für die Ausschüsse des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. in der Fassung vom 7. November 2008

Der Landesvorstand hat in seiner Sitzung am 07.11.2008 folgende Neufassung der Richtlinie für die Ausschüsse des Landesvorstands des Sächsischen Städte- und Gemeindetages beschlossen:

1. Die Ausschüsse dienen der Vorbereitung oder der Erledigung bestimm- Die Sitzungen finden in der Regel dreimal jährlich statt. ter Angelegenheiten des Präsidiums und des Landesvorstandes. 6. Die/der Vorsitzende und dessen/deren Stellvertreter(in) lädt ein, leitet 2. Jeder Ausschuss besteht in der Regel aus 13 Mitgliedern und 13 nament- die Sitzung und ist für das Ergebnisprotokoll verantwortlich. Er kann lich benannten Stellvertretern, die gesetzliche Vertreter der Mitglieds- sich dazu der Geschäftsstelle des SSG bedienen. städte und -gemeinden (Bürgermeister und Beigeordnete) sein müssen. Das Ergebnisprotokoll ist der Geschäftsstelle des SSG zuzuleiten, die die Je Kreisfreier Stadt und je Kreisverband wird ein ordentliches Mitglied Ergebnisse dem Präsidium und dem Landesvorstand bekannt macht. und ein Stellvertreter berufen. 7. An den Sitzungen nimmt in der Regel der/die für den Fachbereich 3. Die Ausschussmitglieder werden vom Landesvorstand berufen. Den zuständige Referent(in) der Geschäftsstelle des SSG teil. Kreisverbänden steht das Vorschlagsrecht zu. 8. Die Ausschüsse sollen bei der Abgabe von Stellungnahmen des Säch- 4. Die Ausschussmitglieder wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden und sischen Städte- und Gemeindetages zu gesetzgeberischen/ verord- einen Stellvertreter, die jeweils ordentliche Mitglieder des Ausschusses nungsrechtlichen Aktivitäten im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereiches sein sollen. gehört werden. 5. termin und Tagesordnung jeder Sitzung sind mit der Geschäftsstelle 9. Jedes Ausschussmitglied hat 1 Stimme. des SSG abzusprechen. Anlagen 125

Anlage 10

Richtlinie für die Arbeitsgemeinschaften des Landesvorstandes des Sächsischen Städte- und Gemeindetages

1. Die Arbeitsgemeinschaft dient dem Erfahrungsaustausch. Sie leistet als 6. termin und Tagesordnung jeder Sitzung sind mit der Geschäftsstelle Expertengremium auch Zuarbeit für die Fachausschüsse, die sich aus des SSG abzusprechen. Kommunalpolitikern zusammensetzen. 7. Die/der Vorsitzende und dessen/deren Stellvertreter(in) lädt ein, leitet 2. Die Arbeitsgemeinschaft steht grundsätzlich allen Mitgliedsgemeinden die Sitzung und ist für das Ergebnisprotokoll verantwortlich. des Sächsischen Städte- und Gemeindetages offen. 8. Das Ergebnisprotokoll ist der Geschäftsstelle des SSG zuzuleiten. 3. Die Mitglieder sind in der Regel die Leiter der jeweiligen Ämter. Im Inte- 9. Die Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft finden in der Regel halbjährlich resse der Arbeitsfähigkeit soll die Teilnahmeberechtigung nicht über und nur eintägig statt. diesen Personenkreis ausgedehnt werden. 10. An den Sitzungen nimmt in der Regel ein Vertreter der Geschäftsstelle 4. Sofern der teilnahmeberechtigte Personenkreis zu groß ist, um die des SSG teil. wünschenswerte Arbeitsfähigkeit zu gewährleisten, kann die Arbeits- 11. Die Arbeitsgemeinschaft kann bei der Abgabe von Stellungnahmen zu gemeinschaft geteilt werden. Als Kriterien für die Teilung kommen die gesetzgeberischen/verordnungsrechtlichen Aktivitäten gehört werden. Städtegröße oder räumliche Aspekte in Betracht. 12. Die Arbeitsgemeinschaft kann zu fachlichen abgegrenzten Themen- 5. Die Arbeitsgemeinschaft wählt aus ihrer Mitte eine(n) Vorsitzende(n) komplexen Arbeitsgruppen bilden. und dessen/deren Stellvertreter(in). 126 Anlagen

Anlage 11

Ehrungsrichtlinie des Sächsischen Städte- und Gemeindetages vom 26.11.1999 in der Fassung vom 12.12.2014

Kommunalpolitiker der Mitgliedsstädte und -gemeinden des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, die langjährig im Landesvorstand, Präsidium oder einem Kreisverband des Sächsischen Städte- und Gemeindetages mitgewirkt oder die sich um den Verband und die Stärkung der kommunalen Selbstverwal- tung in anderer Weise verdient gemacht haben sowie sonstige Persönlichkeiten, die sich in ihrem Wirken für das Wohl und die Entwicklung der sächsischen Städte und Gemeinden eingesetzt haben, werden nach folgenden Grundsätzen geehrt:

1. Die Ehrenurkunde mit Ehrennadel in Silber erhalten Mitglieder des kommunalpolitischen Tätigkeit besonders verdient gemacht haben, Landesvorstandes und des Präsidiums für jeweils 15jährige Tätigkeit in können auf Vorschlag des (Ober-)Bürgermeisters der Gemeinde oder dieser Funktion. Für die Frauen und Männer der ersten Stunde gilt dies, Stadt mit einer Ehrenurkunde geehrt werden, wenn wenn sie bis zum Ende der Wahlperiode 2001 mindestens 9 Jahre im – sie sich 15, 25 und/oder 40 Jahre aktiv kommunalpolitisch engagiert Landesvorstand oder Präsidium mitgewirkt haben. haben; dabei bleiben Unterbrechungen der Mitgliedschaften in den 2. Die Ehrenurkunde mit Ehrennadel in Gold erhalten Mitglieder des Gemeinde- oder Stadträten unberücksichtigt und die Zeiten der Mit- Landesvorstandes und des Präsidiums für jeweils 20jährige Tätigkeit gliedschaften werden zusammengerechnet oder in dieser Funktion. Für die Frauen und Männer der ersten Stunde gilt – sie sich durch herausragende Leistungen im Rahmen ihrer kommu- dies, wenn sie vom 01.01.1991 bis zum Ende der Wahlperiode 2001 im nalpolitischen Tätigkeit besonders verdient gemacht haben. Landesvorstand oder Präsidium mitgewirkt haben. Über die Ehrung entscheiden die Kreisverbände. 3. Die Große Ehrenurkunde mit Goldmünze erhalten Mitglieder des Lan- 6. Unterbrechungen der Mitgliedschaft im Landesvorstand und Präsidium desvorstandes und des Präsidiums für jeweils 30jährige Tätigkeit in bleiben unberücksichtigt. Die Zeit der Mitgliedschaft wird zusammen- dieser Funktion oder als Würdigung für die herausragenden Verdienste gerechnet. im Sächsischen Städte- und Gemeindetag. 7. Über Ehrungen nach Ziff. 1 – 4 dieser Richtlinie entscheidet der Landes- 4. Die Goldmünze kann auch an Persönlichkeiten außerhalb des Sächsi- vorstand. schen Städte- und Gemeindetages, die sich in ihrem Wirken um das 8. Eine Ehrenurkunde erhalten Mitglieder der Kreisverbände, die sich in Wohl und die Entwicklung der sächsischen Städte und Gemeinden ver- besonderer Art und Weise für den Kreisverband engagiert haben. Über dient gemacht haben, verliehen werden. die Ehrungen entscheiden die Kreisverbände, die die Ehrungen auch 5. Mitglieder des Gemeinderates oder Stadtrates einer Mitgliedsstadt/ selbst durchführen. -gemeinde, die sich durch herausragende Leistungen im Rahmen ihrer Anlagen 127

Anlage 12

Richtlinien zur Arbeit der Kreisverbände des Sächsischen Städte- und Gemeindetages in der Fassung vom 6. März 2009

Nach § 11 Abs. 3 der Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. vom 3. Mai 1996 in der Fassung vom 16. Mai 2008 ist der Landesvorstand berechtigt, Richtlinien für die Kreisverbandsarbeit festzulegen.

Die Mitglieder des Landesvorstands haben in ihrer Sitzung am 6. März 2009 nachstehende Richtlinien zur Arbeit der Kreisverbände des Sächsischen Städte- und Gemeindetages beschlossen:

1. Aufgaben der Kreisverbände 2. Kreisverbandsversammlungen a) Der Kreisverband hat insbesondere folgende Aufgaben: a) Mindestens viermal jährlich soll eine Kreisverbandsversammlung einbe- – Pflege des Erfahrungsaustauschs unter seinen Mitgliedern, rufen werden. Der Kreisverbandsvorsitzende beruft die Kreisverbands- – weiterleitung von Informationen und Unterrichtung der Mitglieder versammlung ein und leitet diese. Mindestens einmal jährlich soll ein über alle wesentlichen Angelegenheiten und Vertreter der Geschäftsstelle zu aktuellen Themen der Verbandsarbeit – Unterstützung der Mitglieder gegenüber dem Landkreis, soweit es in der Kreisverbandsversammlung berichten. sich um Angelegenheiten handelt, die nicht nur ein Mitglied betref- b) Der jährliche Sitzungsplan der Beratungen innerhalb des Kreisverban- fen und für den Kreisverband insgesamt Bedeutung haben. des soll an die Geschäftsstelle zur Kenntnisnahme übermittelt werden. b) Initiativen der Kreisverbände gegenüber Dritten sollen sich an den grundsätzlichen Aussagen des Sächsischen Städte- und Gemeindeta- 3. Durchführung der Anhörungsverfahren ges orientieren und mit der Geschäftsstelle vorab abgestimmt werden. a) Die Geschäftsstelle des Sächsischen Städte- und Gemeindetages c) Der Kreisverband soll mit den Landtags-, Bundestags- und Europaabge- bezieht ihre Mitglieder bei Anhörungen zu Gesetzentwürfen und Ent- ordneten sowie mit den Mitgliedern des Kreistags Kontakt pflegen und würfen zu untergesetzlichen Vorschriften ein. Der jeweilige Entwurf des mit Ihnen vor allem kommunalpolitische Fragen und Probleme im Sinne Gesetzes bzw. der untergesetzlichen Vorschrift wird an den Kreisver- der Ziele des Sächsischen Städte- und Gemeindetages erörtern. Von den bandsvorsitzenden zur Weiterleitung an die Mitglieder des Kreisverban- so gewonnenen Erkenntnissen und Besprechungsergebnissen, die für die des per E-Mail übersandt. Der Kreisverbandsvorsitzende hat die E-Mail Verbandspolitik des Sächsischen Städte- und Gemeindetages von Bedeu- so schnell wie möglich direkt an die Mitglieder des Kreisverbandes wei- tung sein können, sollen die Kreisverbandsvorsitzenden die Geschäfts- terzuleiten. stelle des Sächsischen Städte- und Gemeindetages informieren. b) Die Geschäftsstelle versieht die Schreiben mit folgenden Verfügungen: d) Der Kreisverband hat darauf zu achten, dass die ihm von der Geschäfts- – zur Information mit der Bitte um Weiterleitung an die Mitglieder des stelle zur Verfügung gestellten Informationen nur an die Mitglieder des Kreisverbandes oder Kreisverbandes weitergeleitet werden. Vor einer Einbeziehung von – zur Weiterleitung an die Mitglieder des Kreisverbandes mit der Bitte Dritten ist eine Abstimmung mit der Geschäftsstelle vorzunehmen. um Stellungnahme bis … oder e) Vorschläge zur Entsendung von Vertretern der Kreisverbände in – zur Information mit der Bitte um vertrauliche Behandlung oder Arbeitsgremien des Sächsischen Städte- und Gemeindetages oder – zur Information der Vorsitzenden der Kreisverbände mit der Bitte um sonstiger Gremien sind nach Abstimmung im Kreisverband durch den vertrauliche Behandlung. Kreisverbandsvorsitzenden an die Geschäftsstelle zu übermitteln. 4. Buch- und Kassenführung a) Der Kreisverband benennt einen Verantwortlichen, der für die Verwal- tung der Finanzmittel des Kreisverbandes verantwortlich ist. 128 Anlagen

b) Für die Verwaltung der Finanzmittel des Kreisverbandes wird ein Zahlungseingang der Verbandsumlage aller Kreisverbandsmitglieder Konto mit dem Namen »Kreisverband … des Sächsischen Städte- und des jeweiligen Kreisverbandes. Mit der Überweisung der Finanzmittel Gemeindetages« eingerichtet. Die Bankverbindung ist der Geschäfts- durch die Geschäftsstelle erhalten die Kreisverbände von der Geschäfts- stelle bei Neueröffnung bzw. bei künftigen Änderungen mitzuteilen. telle einen Bescheid, aus dem die Berechnung des Zahlungsbetrages c) Die Verwendung der Mittel des Kreisverbandes soll im Sinne der hervorgeht. Satzung des Sächsischen Städte- und Gemeindetages und insbeson- e) Im Haushaltsjahr nicht benötigte Mittel können in das Folgejahr über- dere für die Kreisverbandsarbeit, Kreisverbandsversammlungen, Schu- tragen werden. lungen und den allgemeinen Erfahrungsaustausch erfolgen. Eine Ver- wendungsnachweispflicht gegenüber der Geschäftsstelle besteht nicht. 5. Inkrafttreten d) Die Überweisung der Finanzmittel durch die Geschäftsstelle an Die Richtlinien zur Arbeit der Kreisverbände treten am Tag nach der die einzelnen Kreisverbände erfolgt jährlich nach vollständigem Beschlussfassung durch den Landesvorstand in Kraft. Anlagen 129

Anlage 13

Mitglieder des Landesvorstandes und deren Stellvertreter Stand: 01.06.2018

Kreisverband Mitglied Stellvertreter Zugewählter Stellvertr. Zugewähler Bautzen Driesnack, Heiko Schuster, Gerd Stadt Königsbrück Gemeinde Neschwitz Markt 20 Bahnhofstraße 1 01936 Königsbrück 02699 Neschwitz

Skora, Stefan Ahrens, Alexander Stadt Hoyerswerda Stadt Bautzen Markt 1 Fleischmarkt 1 02977 Hoyerswerda 02625 Bautzen

Martolock, Thomas Langwald, Michael Gemeinde Cunewalde Gemeinde Ottendorf-Okrilla Hauptstraße 19 Radeburger Straße 34 02733 Cunewalde 01458 Ottendorf-Okrilla

Erzgebirgskreis Hiemer, Heidrun Schmidt, Rolf Stadt Schwarzenberg Stadt Annaberg-Buchholz Straße der Einheit 20 Markt 1 08340 Schwarzenberg 09456 Annaberg-Buchholz

Dittmann, Nico Schmidt, Marcel Stadt Thalheim/Erzgeb. Stadt Stollberg Hauptstraße 5 Hauptmarkt 1 09380 Thalheim 09366 Stollberg

Wittig, Martin Heinrich, André Gemeinde Seiffen Stadt Marienberg Am Rathaus 4 Markt 1 09548 Kurort Seiffen 09496 Marienberg

Görlitz Höhne, Roland Brückner, Horst Gemeinde Rosenbach Gemeinde Waldhufen Steinbergstraße 1 Ullersdorfer Straße 1 02708 Rosenbach 02906 Waldhufen

Hergenröder, Verena Zenker, Thomas Stadt Ebersbach-Neugersdorf Stadt Zittau Reichsstraße 1 Markt 1 02730 Ebersbach-Neugersdorf 02763 Zittau 130 Anlagen

Kreisverband Mitglied Stellvertreter Zugewählter Stellvertr. Zugewähler Leipzig Röglin, Jörg Martin, Ludwig Stadt Wurzen Gemeinde Borsdorf Friedrich-Ebert-Straße 2 Rathausstraße 1 04808 Wurzen 04451 Borsdorf

Berger, Matthias Luedtke, Simone Stadt Grimma Stadt Borna Markt 16/17 Markt 1 04668 Grimma 04552 Borna

Meißen Wendsche, Bert Anke, Uwe Stadt Radebeul Stadt Nossen Pestalozzistraße 6 Markt 31 01445 Radebeul 01683 Nossen

Herklotz, Lothar Mann, Gerold Gemeinde Röderaue Gemeinde Klipphausen Radener Straße 2 Talstraße 3 01609 Frauenhain 01665 Klipphausen

Mittelsachsen Hofmann, Ronny Schreiter, Volkmar Stadt Lunzenau Stadt Großschirma Karl-Marx-Straße 1 Hauptstraße 156 09328 Lunzenau 09603 Großschirma

Krüger, Sven Schreiber, Ralf Stadt Freiberg Stadt Mittweida Obermarkt 24 Markt 32 09599 Freiberg 09648 Mittweida

Hubricht, Bernd Schilling, Dirk Gemeinde Reinsberg Gemeinde Ostrau Kirchgasse 2 Karl-Marx-Straße 8 09629 Reinsberg 04749 Ostrau

Nordsachsen Kretschmar, Andreas Barth, Romina Stadt Oschatz Stadt Torgau Markt 1 Markt 1 04758 Oschatz 04860 Torgau

Schneider, Lothar Reinhardt, Michael Gemeinde Laußig Gemeinde Naundorf Leipziger Straße 23 Dorfplatz 3 04838 Laußig 04758 Hof/Sa. Anlagen 131

Kreisverband Mitglied Stellvertreter Zugewählter Stellvertr. Zugewähler Sächsische Schweiz- Schöning, Frank Hanke, Klaus-Peter Osterzgebirge Gemeinde Kreischa Stadt Pirna Dresdner Straße 10 Am Markt 1/2 01731 Kreischa 01796 Pirna

Rother, Ralf Mildner, Jörg Stadt Wilsdruff Gemeinde Lohmen Nossener Straße 20 Schloss Lohmen 1 01723 Wilsdruff 01847 Lohmen

Vogtlandkreis Hennig, Thomas Schöniger, Kerstin Stadt Klingenthal Stadt Rodewisch Kirchstraße 14 Wernesgrüner Straße 32 08248 Klingenthal 08228 Rodewisch

Oberdorfer, Ralf Bachmann, Volker Stadt Plauen Stadt Lengenfeld Unterer Graben 1 Hauptstraße 1 08523 Plauen 08485 Lengenfeld

Zwickau Ludwig, Steffen Kögler, Tino Gemeinde Reinsdorf Stadt Wildenfels Wiesenaue 41 Poststraße 26 08141 Reinsdorf 08134 Wildenfels

Prof. Dr. Ungerer, Lothar Czarnecki, Stefan Stadt Meerane Stadt Crimmitschau Lörracher Platz 1 Markt 10 – 18 08393 Meerane 08412 Werdau

Dr. Findeiß, Pia Röthig, Daniel Stadt Zwickau Gemeinde Callenberg Hauptmarkt 1 Rathausstraße 40 08056 Zwickau 09337 Callenberg 132 Anlagen

Kreisfreie Städte Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter Chemnitz Ludwig, Barbara Runkel, Miko Schulze, Sven Stadt Chemnitz Stadt Chemnitz Stadt Chemnitz Markt 1 Markt 1 Markt 1 09111 Chemnitz 09111 Chemnitz 09111 Chemnitz

Dresden Hilbert, Dirk Sittel, Detlef Vorjohann, Hartmut Landeshauptstadt Dresden Landeshauptstadt Dresden Landeshauptstadt Dresden Dr.-Külz-Ring-19 Dr.-Külz-Ring-19 Dr.-Külz-Ring-19 01067 Dresden 01067 Dresden 01067 Dresden

Leipzig Jung, Burkhard Bonew, Torsten Hörning, Ulrich Stadt Leipzig Stadt Leipzig Stadt Leipzig Martin-Luther-Ring 4 Martin-Luther-Ring 4 Martin-Luther-Ring 4 04092 Leipzig 04092 Leipzig 04092 Leipzig

Außerordentliches Mitglied: Verein Sächsischer Bürgermeister Franz-Heinrich Kohl Stadt Aue Goethestraße 5 08280 Aue Anlagen 133

Anlage 14

Mitglieder des Präsidiums und deren Stellvertreter Stand: 01.06.2018

Präsident Stefan Skora Oberbürgermeister Stadt Hoyerswerda

Vizepräsidenten Burkhard Jung Bert Wendsche Barbara Ludwig Oberbürgermeister Stadt Leipzig Oberbürgermeister Stadt Radebeul Oberbürgermeisterin Stadt Chemnitz

Mitglieder Stellvertreter Dirk Hilbert Detlef Sittel Oberbürgermeister der Stadt Dresden Bürgermeister der Stadt Dresden

Dr. Pia Findeiß Ralf Oberdorfer Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau Oberbürgermeister der Stadt Plauen

Ralf Rother Sven Krüger Bürgermeister der Stadt Wilsdruff Oberbürgermeister der Stadt Freiberg

Andreas Kretschmar Matthias Berger Oberbürgermeister der Stadt Oschatz Oberbürgermeister der Stadt Grimma

Ronny Hofmann Nico Dittmann Bürgermeister der Stadt Lunzenau Bürgermeister der Stadt Thalheim/Erzgeb.

Heiko Driesnack Roland Höhne Bürgermeister der Stadt Königsbrück Bürgermeister der Gemeinde Rosenbach

Ludwig Martin Lothar Schneider Bürgermeister der Gemeinde Borsdorf Bürgermeister der Gemeinde Laußig

Mischa Woitscheck Ralf Leimkühler Geschäftsführer des SSG Stellvertretender Geschäftsführer des SSG 134 Anlagen

Anlage 15

Ausschüsse des Sächsischen Städte- und Gemeindetages

Finanz- und Organisationsausschuss Rechts-, Verfassungs- und Europaausschuss

Vorsitzender: Vorsitzender: Ludwig, Steffen Gemeinde Reinsdorf Sittel, Detlef Landeshauptstadt Dresden

Stellvertretender Vorsitzender: Stellvertretender Vorsitzender: Bonew, Torsten Kreisfreie Stadt Leipzig Kohl, Franz-Heinrich Große Kreisstadt Aue

Mitglieder: Mitglieder: Dreßler, Markus Stadt Glashütte Clausnitzer, Andreas Stadt Wilsdruff Egerer, Hans-Joachim Große Kreisstadt Döbeln Deinege, Siegfried Große Kreisstadt Görlitz Haustein, Heinz-Peter Stadt Olbernhau Dresler, Dr. Peter Große Kreisstadt Glauchau Hergenröder, Verena Stadt Ebersbach-Neugersdorf Horn, Mario Große Kreisstadt Oelsnitz/Vogtl. Lames, Dr. Peter Landeshauptstadt Dresden Hörning, Ulrich Kreisfreie Stadt Leipzig Lieder, Doreen Gemeinde Machern Jesse, Arno Stadt Brandis Reiher, Carmen Gemeinde Werda Künzelmann, Veit Gemeinde Wachau Scheler, Ralf Große Kreisstadt Eilenburg Maaß, Dr. Anita Stadt Lommatzsch Schubert, Thomas Große Kreisstadt Coswig Müller, Matthias Gemeinde Wermsdorf Schulze, Sven Kreisfreie Stadt Chemnitz Runkel, Miko Kreisfreie Stadt Chemnitz Ternes, Kerstin Stadt Großröhrsdorf Schreiber, Ralf Große Kreisstadt Mittweida

Stellvertretende Mitglieder: Stellvertretende Mitglieder: Anke, Uwe Stadt Nossen Bergmann, Evelin Gemeinde Neißeaue Böhmer, Dr. Robert Große Kreisstadt Bautzen Czarnecki, Stefan Große Kreisstadt Werdau Brade, Daniel Stadt Hohnstein Große, Prof. Dr. Holm Große Kreisstadt Bischofswerda Brändel, Michael Stadt Thum Gürth, Christiane Gemeinde Cavertitz Dresler, Dr. Peter Große Kreisstadt Glauchau Hentschel, Reiner Stadt Frauenstein Hallmann, Markus Gemeinde Mittelherwigsdorf Hommel-Kreißl, Daniela Gemeinde Pöhl Haupt, Volker Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf Krause, Sylvio Gemeinde Amtsberg Hörning, Ulrich Kreisfreie Stadt Leipzig Lames, Dr. Peter Landeshauptstadt Dresden Laqua, Bernd Gemeinde Bennewitz Müller, Dr. Ralf Stadt Dohna Purfürst, Mike Stadt Netzschkau Pöge, Thomas Gemeinde Thallwitz Rochold, Philipp Kreisfreie Stadt Chemnitz Renner, Markus Große Kreisstadt Meißen Schneider, Lothar Gemeinde Laußig Rosenthal, Heiko Kreisfreie Stadt Leipzig Vorjohann, Hartmut Landeshauptstadt Dresden Schulze, Sven Kreisfreie Stadt Chemnitz Anlagen 135

Ausschuss Bau, Umwelt und Verkehr Ausschuss für Soziales, Bildung und Kultur

Vorsitzender: Vorsitzender: Stötzer, Michael Kreisfreie Stadt Chemnitz Raschke, Olaf Große Kreisstadt Meißen

Stellvertretender Vorsitzender: Stellvertretender Vorsitzender: Weinert, Uwe Gemeinde Hartmannsdorf Fabian, Prof. Dr. Thomas Kreisfreie Stadt Leipzig

Mitglieder: Mitglieder: Dubrau, Dorothee Kreisfreie Stadt Leipzig Gruner, Andreas Gemeinde Steinberg Habel, Harry Stadt Bernsdorf Hoffmann, Beate Große Kreisstadt Niesky Hiensch, Wolfgang Stadt Frohburg Kaufmann, Dr. Kristin Klaudia Landeshauptstadt Dresden Hönicke, Tilo Große Kreisstadt Großenhain Kunzmann, Thomas Stadt Lauter-Bernsbach Jedzig, Andrea Stadt Treuen Münster, Astrid Stadt Bad Düben Knack, Thomas Gemeinde Markersdorf Naumann, Lars Stadt Burgstädt Mildner, Jörg Gemeinde Lohmen Rochold, Philipp Kreisfreie Stadt Chemnitz Proksch, Thomas Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz Röthig, Elke Gemeinde Schwepnitz Schmidt-Lamontain, Raoul Landeshauptstadt Dresden Schütze, Karsten Große Kreisstadt Markkleeberg Vogel, Dr. Jesko Große Kreisstadt Limbach-Oberfrohna Steglich, Uwe Stadt Stolpen Wilde, Dr. Manfred Große Kreisstadt Delitzsch Ungerer, Prof. Dr. Lothar Stadt Meerane

Stellvertretende Mitglieder: Stellvertretende Mitglieder: Ecke, Johannes Stadt Mügeln Dittmann, Nico Stadt Thalheim/Erzgeb. Graf, Andreas Gemeinde Lichtenau Hänsel, Ralf Gemeinde Zeithain Hein, Sebastian Gemeinde Burkau Jennicke, Dr. Skadi Kreisfreie Stadt Leipzig Jähnigen, Eva Landeshauptstadt Dresden Klepsch, Annekatrin Landeshauptstadt Dresden Müller, Dr. Jörg Große Kreisstadt Radebeul Kunack, Thomas Stadt Bad Schandau Paul, Thomas Stadt Rabenau Meier, Ilona Gemeinde Niederwiesa Riecke, Willem Stadt Herrnhut Obst, Tino Gemeinde Lichtentanne Rosenthal, Heiko Kreisfreie Stadt Leipzig Schmidt, David Gemeinde Liebschützberg Runkel, Miko Kreisfreie Stadt Chemnitz Schmidt, Rico Stadt Adorf/Vogtl. Schöniger, Kerstin Stadt Rodewisch Seidel, Matthias Gemeinde Malschwitz Schulz, Holger Stadt Zwenkau Spiske, Jens Stadt Markranstädt Steiner, Andreas Stadt Hartenstein Stötzer, Michael Kreisfreie Stadt Chemnitz Weikert, Thomas Stadt Lugau/Erzgeb. Walther, Jürgen Gemeinde Hainewalde 136 Anlagen

Anlage 16

Kreisverbandsvorsitzende und deren Stellvertreter

Kreisverband Vorsitzender Stellvertreter Bautzen Heiko Driesnack Gerd Schuster Bürgermeister der Stadt Königsbrück Bürgermeister der Gemeinde Neschwitz

Erzgebirge Heidrun Hiemer Rolf Schmidt Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Schwarzenberg Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Annaberg-Buchholz

Görlitz Roland Höhne Horst Brückner Bürgermeister der Gemeinde Rosenbach Bürgermeister der Gemeinde Waldhufen

Leipzig Jörg Röglin Holger Schulz Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Wurzen Bürgermeister der Stadt Zwenkau

Meißen Bert Wendsche Lothar Herklotz Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Radebeul Bürgermeister der Gemeinde Röderaue

Mittelsachsen Ronny Hofmann Sven Krüger Bürgermeister der Stadt Lunzenau Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Freiberg

Nordsachsen Andreas Kretschmar Lothar Schneider Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Oschatz Bürgermeister der Gemeinde Laußig

Sächsische Schweiz/ Frank Schöning Klaus-Peter Hanke Osterzgebirge Bürgermeister der Gemeinde Kreischa Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Pirna

Vogtland Thomas Hennig Ralf Oberdorfer Bürgermeister der Stadt Klingenthal Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Plauen

Zwickau Steffen Ludwig Daniel Röthig Bürgermeister der Gemeinde Reinsdorf Bürgermeister der Gemeinde Callenberg Anlagen 137

Anlage 17

Organisationsstruktur der Geschäftsstelle des Sächsischen Städte- und Gemeindetages

Vertretung des SSG nach außen mit Präsident und Vizepräsidenten

Geschäftsführer Herr Woitscheck Stellvertretender Geschäftsführer Herr Leimkühler über-101 über-103 [email protected] [email protected]

Sekretariat: n. n. -101 Sekretariat: Frau Gutsche -103 [email protected]

Fachreferate GF Fachreferate SGF 1 Grundsatzreferat 5 Hauptreferat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Koordi- Sekretariat: Frau Mickan -102 Personalführende Stelle für die Mitarbeiter des nierungsaufgaben, Allg. Verwaltungsrecht, [email protected] SSG, Vertrags- und Vergaberecht, Sparkassen, Kommunal- und Kommunalverfassungsrecht, Gemeindewirtschaftsrecht, Energierecht, Sonderaufgaben Europa, Sonderaufgaben Herr Gruber -110 Europabüro der sächsischen Frau Leser -150 [email protected] Kommunen in Brüssel [email protected] Kommunales E-Government, Informations- Steuern, Gemeindehaushalts- und Kassenwesen 2 Frau Drechsel 6 technologie, Datenverarbeitung, Veranstal- Frau Meyer -160 00322-5136905 tungsorganisation, Herausgabe SLK und MRS, [email protected] [email protected] Gremienbesetzung, Sonderaufgaben 7 Soziales, Jugend, Gesundheit, Familie Herr Martin -120 Herr Schuster -180 [email protected] Projektgruppe elektronisches [email protected] 3 Polizei, Feuerwehrwesen, Sicherheit und Kommunalarchiv 8 Bau, Umwelt, Forst- und Landwirtschaft, Ordnung, Wirtschaft und Arbeit, Verkehrs- Herr Piskol -211 Ländliche Entwicklung, Abfallrecht, Friedhofs- und Straßenrecht, Fremdenverkehr [email protected] wesen Frau Seubert -130 Herr Brietzke -140 Frau Diag -212 [email protected] [email protected] [email protected] 4 Bau, Umwelt, Forst- und Landwirtschaft, 9 Personalrecht, Aus-, Fort- und Weiterbildung, Ländliche Entwicklung, Abfallrecht, Friedhofs- Herr Bürgel -213 Sport und Kultur, Schulen, Aktenplan, Melde- wesen Andreas.Bü[email protected] recht, Personenstandswesen Herr Brietzke -140 Frau Girschik -214 Herr Schöne -190 [email protected] [email protected] [email protected]

Zentrale Dienste Frau Maiwald -152 Frau Flack -153 Frau Noack -154 Frau Rudolph -156 Herr Rohne -157 Elisa.Maiwald Madeleine.Flack@ Thekla.Noack@ A.Rudolph@ @ssg-sachsen.de ssg-sachsen.de ssg-sachsen.de ssg-sachsen.de 138 Anlagen

Anlage 18

Sachsens Vertreter im Präsidium und im Hauptausschuss des Deutschen Städtetages

Präsidium

Burkhard Jung Ralf Oberdorfer Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Oberbürgermeister der Stadt Plauen

Hauptausschuss

Siegfried Deinege Barbara Ludwig Oberbürgermeister der Stadt Görlitz Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz

Thomas Hetzel Dr. Sven Mißbach Bürgermeister der Stadt Oberlungwitz Oberbürgermeister der Stadt Großenhain

Dr. Pia Findeiß Marco Müller Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau Oberbürgermeister der Stadt Riesa

Dirk Hilbert Ralf Oberdorfer Oberbürgermeister der Stadt Dresden Oberbürgermeister der Stadt Plauen

Burkhard Jung Dr. Manfred Wilde Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Oberbürgermeister der Stadt Delitzsch

Sven Krüger Mischa Woitscheck Oberbürgermeister der Stadt Freiberg Geschäftsführer SSG (Berater) Anlagen 139

Anlage 19

Sachsens Vertreter im Präsidium und im Hauptausschuss des Deutschen Städte- und Gemeindebundes

Mitglieder Stellvertreter

Präsidium

Stefan Skora Alexander Troll Präsident des SSG Bürgermeister der Stadt Lößnitz Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda Andrea Jedzig Mischa Woitscheck Bürgermeisterin der Stadt Treuen Geschäftsführer des SSG

Hauptausschuss

Stefan Skora Bert Wendsche Präsident des SSG Oberbürgermeister der Stadt Radebeul Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda

Andrea Jedzig Olaf Raschke Bürgermeisterin der Stadt Treuen Oberbürgermeister der Stadt Meißen

Volker Bachmann Tino Kögler Bürgermeister der Stadt Lengenfeld Bürgermeister der Stadt Wildenfels

Alexander Troll Prof. Dr. Lothar Ungerer Bürgermeister der Stadt Lößnitz Bürgermeister der Stadt Meerane

Uwe Weinert Frank Peuker Bürgermeister der Gemeinde Hartmannsdorf Bürgermeister der Gemeinde Großschönau

Mischa Woitscheck Sandro Bauroth Geschäftsführer des SSG Bürgermeister der Stadt Elsterberg 140 Anlagen

Anlage 20

Sachsens Vertreter in den Fachausschüssen des Deutschen Städtetages

Ausschuss für Recht und Verfassung Sportausschuss Ulrich Hörning, Dr. Robert Böhmer, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig Bürgermeister der Stadt Bautzen Miko Runkel, Marco Müller, Bürgermeister der Stadt Chemnitz Oberbürgermeister der Stadt Riesa Detlef Sittel, Heiko Rosenthal, Erster Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Dresden Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig Alexander Ahrens, Dr. Peter Lames, Oberbürgermeister der Stadt Bautzen Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Dresden

Ausschuss für Schule und Bildung Ausschuss für Soziales, Jugend und Familie thomas Delling, Prof. Dr. Thomas Fabian, Bürgermeister der Stadt Hoyerswerda Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig Prof. Dr. Thomas Fabian, Dr. Pia Findeiß, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau Philipp Rochold, Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Bürgermeister der Stadt Chemnitz Bürgermeisterin und Beigeordnete der Stadt Dresden Hartmut Vorjohann, Philipp Rochold, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Dresden Bürgermeister der Stadt Chemnitz

Ausschuss für Kultur Ausschuss für Gesundheit Alexander Ahrens, thomas Delling, Oberbürgermeister der Stadt Bautzen Bürgermeister der Stadt Hoyerswerda Annekatrin Klepsch, Dr. Iris Minde, Bürgermeisterin und Beigeordnete der Stadt Dresden Geschäftsführerin des Klinikums »St. Georg« gGmbH, Leipzig Dr. Michael Wieler, Jürgen Richter, Bürgermeister der Stadt Görlitz Verwaltungsdirektor der Städtischen Krankenhäuser Dresden-Friedrich- Dr. Skadi Jennicke, stadt und Dresden-Neustadt Bürgermeisterin und Beigeordnete der Stadt Dresden Dirk Balster, Kaufmännischer Geschäftsführer, Kliniken Chemnitz gGmbH, Chemnitz Anlagen 141

Ausschuss für Städtebau und Verkehr Personal- und Organisationsausschuss Dorothee Dubrau, Ulrich Hörning, Bürgermeisterin und Beigeordnete der Stadt Leipzig Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig Kathrin Köhler, Dr. Peter Lames, Bürgermeisterin der Stadt Zwickau Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Dresden raoul Schmidt-Lamontain, Sven Schulze, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Dresden Bürgermeister der Stadt Chemnitz Michael Stötzer, Peter Antoniewski, Bürgermeister der Stadt Chemnitz Beigeordneter der Stadt Dippoldiswalde

Ausschuss für Wirtschaft und Ausschuss für Frauen und Europäischen Binnenmarkt Gleichstellungsangelegenheiten Uwe Albrecht, Genka Lapön, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Leipzig Dirk Hilbert, Andrea Spee-Keller, Oberbürgermeister der Stadt Dresden Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bautzen olaf Raschke, Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah, Oberbürgermeister der Stadt Meißen Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dresden Gerhard Lemm, Pia Hamann, Oberbürgermeister der Stadt Radeberg Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Chemnitz

Umweltausschuss Ausschuss für Presse und Öffentlichkeitsarbeit Eva Jähnigen, Mathias Merz, Bürgermeisterin und Beigeordnete der Stadt Dresden Leiter des Presse- und Oberbürgermeisterbüros und Pressesprecher der Heinrich Kohl, Stadt Zwickau Oberbürgermeister der Stadt Aue Kai Schulz, Heiko Rosenthal, Amtsleiter des Amtes für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig Dresden Miko Runkel, Katja Uhlemann, Bürgermeister der Stadt Chemnitz Pressesprecherin der Stadt Chemnitz Silvia Weck, Ausschuss für Finanzen Pressesprecherin der Stadt Plauen torsten Bonew, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig Ausschuss für mittlere Städte Bernd Meyer, Klaus-Peter Hanke, Bürgermeister der Stadt Zwickau Oberbürgermeister der Stadt Pirna Sven Schulze, Andreas Kretschmar, Bürgermeister der Stadt Chemnitz Oberbürgermeister der Stadt Oschatz Dr. Peter Lames, rolf Schmidt, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Dresden Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz Prof. Dr. Lothar Ungerer, Bürgermeister der Stadt Meerane 142 Anlagen

Anlage 21

Sachsens Vertreter in den Fachausschüssen des Deutschen Städte- und Gemeindebundes

Mitglieder Stellvertreter

Ausschuss für Städtebau und Umwelt Dieter Greysinger André Raphael Bürgermeister der Stadt Hainichen Oberbürgermeister der Stadt Crimmitschau

Ausschuss für Recht, Personal und Organisation Heinrich Kohl Dr. Anita Maaß Oberbürgermeister der Stadt Aue Bürgermeisterin der Stadt Lommatzsch

Cornelia Leser Frank Taubert Hauptreferentin des SSG Bürgermeister der Gemeinde Dennheritz

Europaauschuss Siegfried Deinege Reiner Hentschel Oberbürgermeister der Stadt Görlitz Bürgermeister der Stadt Frauenstein

Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur Thomas Hetzel Uwe Steglich Bürgermeister der Stadt Oberlungwitz Bürgermeister der Stadt Stolpen

Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr André Raphael Andrea Jedzig Oberbürgermeister der Stadt Crimmitschau Bürgermeisterin der Stadt Treuen

Ausschuss für Jugend, Soziales und Gesundheit Prof. Dr. Lothar Ungerer Thomas Kunzmann Bürgermeister der Stadt Meerane Bürgermeister der Stadt Lauter-Bernsbach

Ausschuss für Finanzen und Kommunalwirtschaft Bert Wendsche Kerstin Ternes Oberbürgermeister der Stadt Radebeul Bürgermeisterin der Stadt Großröhrsdorf

Gemeinsamer Forstausschuss Deutscher Kommunalwald Silvio Ziesemer Thomas Paul Bürgermeister der Stadt Tharandt Bürgermeister der Stadt Rabenau Notizen

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