IMPRESSUM

Herausgeber

ILE-Region Wasserverband Weddel- Hauptstr. 2b, 38162

Text & Redaktion oraculum.de – Jens-Christian Schulze e.K. Hauptstraße 105, 29356 Bröckel

Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft mbH & Co KG | Mühlenweg 60, 29358 Eicklingen zusammen mit dem Steuerungskreis und in Absprache mit weiteren Veranstaltern und Beteiligten der Gewässerwoche Schunter

Layout und Gestaltung

Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft mbH & Co KG | Mühlenweg 60, 29358 Eicklingen

Titelbild

© Wasserband Weddel-Lehre Foto: Jens-Christian Schulze „Aus dem All betrachtet scheint die Erde eine gigantische Badewanne in Wasserballform zu sein. ‚Doch obwohl ein Großteil der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt ist, eignen sich davon nur geringste Mengen als Trinkwasser‘, sagt der Designer Werner Aisslinger. Kein Wunder, dass Milliarden Menschen mitten im Wasser unter Wasserknappheit leiden. Das kann sich in Deutschland, diesem Trinkwasser-Dorado, kaum jemand vorstellen. Wasser, das schon bald‚ ‚eine der begehrtesten Substanzen unseres Planeten sein wird‘. Nur dass man diesem Gut noch nicht überall die ihm gemäße Achtung entgegenbringt. (…) Man trinkt es. Einfach so. Aber es ist auch zu ehren als kostbares Geschenk.“

(Gerhard Matzig: Die Gestalter Werner Aisslinger & Tina Bunyaprasit machen aus Wasser Gold, SZ vom 12. Januar 2019)

ie Gewässerwoche Schun- Die stets gute Zusammenarbeit in- ter ist nach einer mehr als nerhalb des Steuerungskreises - u.a. Deinjährigen intensiven Vor- bestehend aus kommunalen Ver- bereitungszeit zu Ende. Was bleibt tretern, Verbänden, Behörden und sind unzählige Fotos, Erinnerungen Vereinen rund um die Schunter - und die Erfahrungen, welche die vie- soll deshalb auch in Zukunft fortge- len beteiligten Akteure der Region führt werden. Für dieses Vorhaben gewonnen haben. wünschen wir der Region alles Gute.

Rund 7.300 Gäste haben bei meis- Wir würden uns sehr freuen, wenn tens gutem Wetter die mehr als 40 auch andere niedersächsische verschiedenen Veranstaltungen wie Regionen die Gelegenheit bekämen, Exkursionen, Vorträge, Führungen, eine solche Gewässerwoche zu ver- Fachkonferenz, Preisverleihung, anstalten! Fotowettbewerb usw. besucht. Für das Engagement Beteiligten möchten wir uns bedanken. © Wasserband Weddel-Lehre | Foto: Jens-Christian Schulze

Stellvertretend für die Steuerungsgruppe der Gewässerwoche Schunter:

Günter Eichenlaub Dr. Kathrin Flasche Gerhard Radeck Verbandsvorsteher Wasserverband Geschäftsführerin Landrat Landkreis Weddel-Lehre Kommunale Umwelt-AktioN UAN Abwicklungspartner „Unternehmen Revier“

3 Übersicht der Veranstaltungsorte der Gewässerwoche Schunter

LEHRE-FLECHTORF -HAT TORF SCHWÜLPER-GROß SCHWÜLPER DORFGEMEINSCHAFTSHAUS KLÄRANLAGE WOLFSBURG-HATTORF

ABSCHLUSSVERANSTALTUNG KINDER–SPECIAL BÜRGERZENTRUM

KÖNIGSLUT TER AM ELM -HONDEL AGE FUN HONDELAGE HISTORISCHES QUELLHAUS PORTAL AM KAISERDOM RATSSAAL LEHRE-FLECHTORF SCHWÜLPER-WALLE STEMMWIESEN ABSCHLUSSVERANSTALTUNG SCHULPROJEKT SCHUNTERMÜNDUNG DES WASSERVERBANDES WEDDEL-LEHRE ADFC FAHRRADTOUR LEHRE VON HELMSTEDT NACH RÄBKE KLÄRANLAGE LEHRE BRAUNSCHWEIG LEICHTWEIß-INSTITUT CREMLINGEN-SCHANDELAH WASSERWERK BIENRODER WEG SPIELPLATZ IMMENGARTEN SPORTHEIM SÜPPLINGEN GRUNDSCHULE AN DER SCHUNTER AUFTAKTVERANSTALTUNG ADFC FAHRRADTOUR KINDER–SPECIAL DORFMITTE VON BRAUNSCHWEIG NACH RÄBKE VON BRAUNSCHWEIG NACH GROß SCHWÜLPER LUCKLUM

RIT TERGUT LUCKLUM

FAHRRADTOUR VON SICKTE NACH BRAUNSCHWEIG-HONDELAGE RÄBKE AUFTAKTVERANSTALTUNG SCHUNTERQUELLE LEGENDE: DORFMITTE SCHUNTER UND WICHTIGE NEBENFLÜSSE FACHKONFERENZ AUFTAKT- ABSCHLUSSVERANSTALTUNG, BURG WARBERG EINZUGSGEBIET DER SCHUNTER FACHKONFERENZ ORTSLAGEN PROGRAMM DER THEMENTAGE UND GEMEINDEGRENZEN WEITERE VERANSTALTUNGEN

QUELLE: UMWELTKARTEN NIEDERSACHSEN, GEOSUM, BEARBEITET: UAN

Quelle: Kommunale Umwelt AktioN UAN, Design: La Loup Medienagentur

4 GEWÄSSERWOCHE SCHUNTER 2019 – ALLES IM FLUSS – VOM 19. BIS 26.05.2019

Die zweite Gewässerwoche in rung des Wasserverbandes Weddel- Moderiert wurde der Steuerungs- Niedersachsen fand auf Initiative Lehre in Verbindung mit einem regio- kreis von der Kommunalen Umwelt- der Kommunalen Umwelt-AktioN nalen Steuerungskreis, dem folgende AktioN UAN aus Hannover. UAN im Rahmen des vom Nieder- Institutionen angehören: Die Städ- sächsischen Ministerium für Umwelt, te und Gemeinden Braunschweig, Die Auftaktveranstaltung, die Fach- Energie, Bauen und Klimaschutz Cremlingen, Königslutter am Elm, konferenz, das Schulprojekt sowie geförderten Projektes „Wasserrah- Lehre, Räbke, Frellstedt und Schwül- der Schunter-Radweg wurden vom menrichtlinien-InfoBörse wib“ statt. per, die Landkreise Gifhorn, Helmstedt Wasserverband Weddel-Lehre mit Partner der zweiten Gewässerwoche und Wolfenbüttel sowie die Institutio- Unterstützung von Fördermitteln ist die ILE-Region „Elm-Schunter“. nen Angelsportverein Walle e.V., För- aus dem Bundesprogramm „Un- Ziel der Gewässerwoche Schunter derkreis Umwelt- und Naturschutz ternehmen Revier“ über das Revier war es, das Gefühl für die Verbun- Hondelage e.V., Landwirtschafts- Helmstedt realisiert. Die übrigen denheit mit dem Wasser zu wecken, kammer Niedersachsen Bezirksstelle Veranstaltungen wurden jeweils in über den Stellenwert und die Bedeu- BS, NLWKN Betriebsstelle Süd, Räb- Eigenregie der beteiligten Akteure tung der Gewässer zu informieren, ker Förderverein Mühle Liesebach geplant, durchgeführt und finanziert. die Schönheit und Naturreichtümer e.V., Regionalmanagement der ILE- Weiterhin als finanzielle Unterstützer der Region erfahrbar zu machen Region Elm-Schunter, Regio- zu nennen sind der Regionalverband und Erkenntnisse für zukünftiges ge- nalverband Großraum Braun- Großraum Braunschweig für den meinsames Handeln abzuleiten. schweig, Stadtentwässerung Vortrag von Sven Plöger sowie die Braunschweig GmbH, Unterhal- SE|BS, die für die Fotografin Yvonne Geplant und durchgeführt wurde die tungsverband Schunter und Wolfs- Salzmann aufkam. Gewässerwoche unter der Federfüh- burger Entwässerungsbetriebe.

Der Steuerungskreis der Gewässerwoche im Februar 2019 (unvollständig) Foto: Yvonne Salzmann Yvonne Foto:

5 AUFTAKTVERANSTALTUNG 19.05.2019 | RÄBKE UND FRELLSTEDT

Die Dörfer Räbke und Frellstedt am nur wenige hundert Meter vom Orts- Nordrand des Höhenzuges Elm dien- kern entfernt entspringt die Schun- ten als Kulisse zur Kick Off-Veran- ter, sozusagen die Patin der Gewäs- staltung der Gewässerwoche Schun- serwoche. Wie sehr der Fluss das ter. Ein strahlend blauer Himmel und Ortsleben in früheren Zeiten geprägt viel sattes Grün an den Bäumen al- hat, zeigt die mit viel ehrenamtlicher lein waren schon Gründe genug, Arbeit restaurierte Mühle Liesebach. sich vom heimischen Sofa hin zu den Hier konnten dann auch Gäste Ein- Auftaktfeierlichkeiten zu begeben. blicke nicht nur in alte Mühlentechnik So war es kaum verwunderlich, dass bekommen, sondern auch erleben, sich frühzeitig der zentrale Festplatz wie anno dazumal Papier geschöpft, in der Ortsmitte Räbkes mit vielen er- Brot gebacken oder Ziegel gebrannt wartungsfrohen Besucherinnen und wurden. In den historischen Räumen Besuchern füllte. der Mühle fand auch in kleinem Rah- men ein feierliches Pre-Meeting der Bevor jedoch die Feierlichkeiten offi- Honoratioren und Ehrengäste statt, ziell eröffnet wurden, stand der bevor im Anschluss auf dem zentra- „himmlische Segen“ auf dem Pro- len Festplatz unter großem Applaus gramm. Im traumhaft schönen Frei- neben anderen Rednern, auch Räb- bad Räbke lud die ortsansässige kes Bürgermeister Rainer Angerstein, Kirchengemeinde zu einem Freiluft- zum Feiern einlud. Ein Bürgermeister, aktionen begleite- Gottesdienst. Mindestens genau so wie man ihn sich nur wünschen kann: te, die Besucher in viel Aufmerksamkeit wie die schönen Es gab wohl kaum eine Räbkerin und die großen, Schatten Worte der Pastoren bekamen die Chö- einen Räbker, der Herrn Angerstein spendenden Fest- re und Instrumentalgruppen für ihre nicht persönlich und mit viel Her- zelte. Dafür genos- gelungenen musikalischen Darbie- zenswärme begrüßte. Wie schön! sen die Knirpse das tungen. Noch viel mehr Hörerlebnis- Sommerwetter umso se bot schließlich das umfangreiche Gleich nach dem offiziellen Feier - mehr und planschten Musikprogramm „Musik auf den Hö- Startschuss wurde der neue Schun- ausgelassen in der fen“ in Räbke. Auf gleich vier Büh- ter-Radweg eingeweiht; genau Schunter. Auch ließen nen, verteilt über das Dorf, präsen- rechtzeitig dazu traf die Gruppe sich die vier Musike- tierten über zwei Dutzend Gruppen Radwanderer ein, die sich frühmor- rinnen und Musiker ein abwechslungsreiches Repertoire. gens in Braunschweig auf den Weg der Band Zuna Rota Spielmannszüge fanden ebenso neu- zur Schunterquelle gemacht hatte von der sengenden gierige Ohren wie Chöre, Folk- und – angesichts der hochsommerlichen Sonne nicht aus dem Jazzbands bis hin zur Lions Party Temperaturen ein anerkennenswer- Rhythmus bringen Band, die mit Rockklassikern am spä- tes Unterfangen! und verbreiteten mit ten Abend das Auftaktfest beendete. bunten Klängen gute Die brütende Hitze trieb im Nach- Laune. Räbke ist nicht zufällig als Veranstal- barort Frellstedt, der die Auftaktver- tungsort ausgewählt worden, denn anstaltung mit Kunst- und Kinder-

6 Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 7 8 9 DER SCHUNTER-RADWEG

Der eigens für die Schunter-Woche ausgewiesene „Schunter-Radweg“ Naturpark Elm-Lappwald Herzlich wird die in der Region lebenden Willkommen Menschen sowie Gäste auch noch auf dem Schunter-Radweg Vom Startpunkt der Tour an der Okerhalle in Groß Schwülper führt nach Ende der Gewässerwoche an die Tour auf direktem Weg zu der Stelle, wo die Schunter in die Oker mündet und die eigentliche Schuntertour beginnt. die Veranstaltungen rund um den Die erste Etappe führt über Harxbüttel zum Schunterdüker in Wenden. Die Schunter wird hier auf beeindruckende Weise unter dem Mittel- Fluss erinnern. landkanal hindurchgeführt und eine kurze Pause gibt Kraft für die nächste Etappe. Wenden wird durchfahren und anschließend schlän- gelt sich der Weg immer an der Schunter entlang vorbei an - und Wabemündung durch das grüne Braunschweig. Kurze Zeit später Inhaltlich konzipiert wurde der Rad- ist der Renaturierungsbereich der Schunter zwischen Dibbesdorf, Hondelage und Wendhausen erreicht. Infotafeln, die in diesem Be- reich aufgestellt sind, geben umfassende Informationen über die hier weg im Herbst 2018 durch Thomas durchgeführte Renaturierung der Schunter. Aussichtspunkte geben Ih- nen die Möglichkeit, hier eine Pause einzulegen und die Natur zu Kempernolte (Elm-Freizeit). Schunter- genießen und Tiere zu beobachten. In Wendhausen angekommen, lohnt sich ein Blick zur Windmühle und dem Wasserschloss, bevor die Tour in Richtung Lehre fortgesetzt wird. Auch auf dem weiteren Streckenverlauf nach Flechtorf gibt es wieder Bis zur offiziellen Einweihung im Mai Radweg naturnahe Bereiche, und wer auf der Tour eine Übernachtung einplant, ist im Landhaus Dieterichs in Hattorf gut aufgehoben. Über Beienrode (Lehre), Glentorf und Klein Steimke verläuft die Route nach Ochsen- 2019 wurden ein Faltblatt kreiert so- dorf und der kurze Abstecher zur Schunteraue ist obligatorisch. Der kurze Zeit später folgende Aussichtsturm an der Uhraumündung wie der Radweg für Navigationsapps muss selbstverständlich erklommen werden. Auch die Schunteraue in Beienrode (Königslutter am Elm) und die Bockshornklippe in Gr. (z.B. „Radtouren im Naturpark Elm- Steinum sind interessante Besichtigungsobjekte. Der Schunter-Radweg ist im Rahmen Lappwald“, „Outdooractive“) aufbe- der Gewässerwoche Schunter 2019 entstanden reitet. Denn: der Schunter-Radweg GPS-Track GPS-Track Radtouren-App Weitere Infos ist nicht ausgeschildert, sondern zur Tour zur Trailtour Elm-Lappwald elm-freizeit.de existiert nur virtuell bzw. im Faltblatt in Papierform. Radtouren

Der Schunter-Radweg, den man so- wohl in der „normalen“ Wegefüh- rung mit 71 km Länge, als auch als Trailtour auf unbefestigteren Wegen mit 74 km Länge bewältigen kann, führt von der Mündung zur Quel- le der Schunter. Genauer: Von Groß Schwülper an der Okerhalle bis zur

Schunterquelle bei Räbke. Unter- • wegs laden viele Wegepunkte ent- lang der Strecke zum Verweilen ein.

Weitere Informationen unter: elm-freizeit.de/index.php/fahrrad/ schunterradweg

Thomas Kempernolte, Nora Schmidt, Michael Schmidt (von links)

10 Förderer Herausgeber Die Gewässerwoche wurde initiiert durch

EUROPÄISCHE UNION Europäischer Landwirtschafts- ILE-REGION fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums Der Schunter-Radweg Klein Didderse Rümmer Twülpstedt J elpke A39 Waldhof Adenbüttel Wedesbüttel Rethen Neubrück Heinenkamp Groß Twülpstedt Ersehof Essenrode Klein Brunsrode Papenrode Vordorf Flechtorf Volkmarsdorf Hattorf Groß Flechtorf Groß Schwülper 1 Sisbeck Abbesbüttel Rickens- Grassel dorf Eickhorst Klein B214 Lagesbüttel Groß Heiligendorf Sisbeck Schwülper Brunsrode Beienrode Harvesse B4 Rothemühle Hoheholz Almke Harxbüttel Thune Bevenrode 1 1 A2 1 Bechtsbüttel Neindhof BS-Watenbüttel 2 Beienroder A39 3 2 BS-Wenden Holz Bisdorf Waggum 1 BS-Hafen Wenden 2 1 Lehre Wendeburg Glentorf B214 Rhode Wendhausen Klein Steimke BS-Nord Hondelage Ahmstorf BS-Flughafen A2 A2 Watenbüttel 8 Königslutter BS-Ost A2 Veltenhof BS-Hansestr. Querumer Wolfsburg/ Ochsendorf Forst 7 Königslutter Boimstorf 3 Kralenriede Essehof Rühme Dibbesdorf Roten- Völkenrode A391 kamp 9 BS-Watenbüttel-Ost 4 Uhry Rottorf Scheppau 6 4 5 Rieseberg Beienrode Schwarzer A392 Berg 3 Querum Bortfeld Volkmarode Hordorf Scheppau 1 Kanzlerfeld A2 BS-ÖlperÖlper Gliesmarode Rennau Schapen Wedtlenstedt Lehndorf Schandelah Dorm BS-Lehndorf Lauingen Lamme Weddel Barmke Riddagshausen 5 Schoderstedt Groß Steinum Bornum B1 Braunschweig Westliches B1 Ringgebiet A39 Gardessen B1 Klein Rottorf Denstorf Cremlingen Gleidingen BS-Weststadt Schickelsheim Süpplingenburg Klein Abbenrode A391 BS-Rautheim Schöppenstedt Cremlingen Weststadt Sickte Königslutter 4 BS-Gartenstadt Lindenberg B1 am Elm Timmerlah Rautheim A39 Detstedt Emmerstedt BS-Südstadt BS-Süd Schulenrode Sunstedt Sonnenberg Broitzem Gartenstadt B1 BS-Südwest BS-Melverode Südstadt Groß Gleidingen Melverode Zeichenerklärung BS-Heidberg Mascherode Der Schunter-Radweg Klein Hemkenrode B1 Stiddien Veltheim Okerhalle St. Dionisus Mühle Liesebach Süpplingen R2 üningen Groß Schwülper – SchuntermündungSick –te Walle – Wenden – A36 Querum – DibbesdorfHötzu –m Wendhausen – Flechtorf – Hattorf – Schuntermündung Pizzeria Anna Fritz - Das 1 1 2 Glentorf – Ochsendorf – Beienrode – Groß Steinum – Veltheim Alvesse BS-Stöckheim Schnitzelparadies Scheverlingen von Walle Landhaus DietrichsStöckheim Süpplingenburg – Süpplingen – Räbke – Schunterquelle 1 1 Freizeitpark Räbke Neuerkerode Elz Harxbüttel - Kleine AnsiedlungGeitelde St. Stephanie Ausflugslokal Tourübersicht 2 3 3 Zur Schunterquelle Ziel dieser Radtour ist die Schunterquelle südwestlich von Räbke, Leiferde Tempel-Anneke Uhraumündung Schunterquelle wo die Schunter im Bereich der sogenannten Teufelsküche aus 3 A39 9 10 Lucklum Wolfenbüttel- mehreren Quelltöpfen entspringt. Erkerode Elm Üfingen Thune - Ehemalige Burg B248 Großsteingrab Frellstedt 1 6 Bockshornklippe Nord Die Streckenführung ist so gewählt, dass man möglichst oft nah an derSa lSchunterzdahlum entlang fährt. Dies bedeutet aber auch, dass der 2 Schunterdüker Infotafel 2 4 St. Johannis Streckenverlauf unbefestigte Wege beinhaltet. Eine gute Fahrtechnik Volzum Mittelriedemündung Burg Warberg Rastplatz und Kondition sind also Voraussetzung für diese anspruchsvolle Tour. 3 2 Evessen Räbke 3 2 Sauingen Wabemündung Hotel Schwierigkeitsgrad: mittel 4 2 Apelnstedt Thiede Burg Warberg Hauptweg Streckenangaben: 71 km • 340 Höhenmeter 2 St. Lukas Gilzum 10 1 Asphalt: 40 % • Schotter: 50 % • Pfade: 10 % Beddingen Trailtour Atzum Warberg Der Borwall bei Querum Digitale Daten der Tour für Navigationsgeräte Ampleben 4 Wolfenbüttel- Schweden- Lelm schanze GPS-Track: https://www.gps-tour.info/de/touren/detail.166169.html Bleckenstedt Der Sandbach 500 0 Nordwest 1,0 2,0 km 5 Kurzes Weitere Informationen unter: www.elm-freizeit.de Holz Aussicht - Jäger der Schunter Groß Ahlum Kneitlingen 6 A36 Stöckheim Höhenprofil Schunter-Radweg Aussicht - Die Schunter Dettum 7 Sambleben Mühle LiesebachSchunterquelle B248 Großsteingrab Aussicht - Trockenstandorte Rastplatz SchunteraueUhraumündung Bockshornklippe 8 Ochsendorf Rastplatz Glentorf Eilum Fümmelse WolfenSchuntertalbahnbüttelWasserschloss Wendhausen Sandbach Windmühle Wendhausen Schunterdüker Schuntermündung Wendessen Eitzum Rote Esbeck Wasserschloss Wendhausen Schanze 1 Drütte 65m Weiße 180m Wolfenbüttel- Schanze Weferlingen © OpenStreetMap contributors West Groß Linden Denkte Schöppenstedt FootMap GmbH Bansleben Watenstedt Immendorf Klein Mönchevahlberg

Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 11 SCHULPROJEKT 20.05.2019 - 13.06.2019 | KLÄRANLAGE LEHRE

Mit Spaß lernen – was kann Kin- dern Besseres passieren? Der Was- serverband Weddel-Lehre lud 25 Grundschulklassen aus der Region an zwölf Tagen ins Klärwerk Lehre- Wendhausen zum „Sachunterricht in der Natur“ ein. So hatten rund 500 Kinder die Gelegenheit hautnah zu erleben, wie innerhalb kürzester Zeit aus Abwasser wieder sauberes Nass wird, das in den Naturkreis- lauf zurückgegeben werden kann. Zweiter Teil dieser Projekttage wa- ren die Keschertouren mit Biologen an einer Schunter-Wehrumgehung in der Nähe der Kläranlage. Für die Dritt- und Viertklässler unschwer erkennbar ein sehr großes Vergnü- gen. Das Angebot, nicht nur am Ufer zu keschern, sondern sich auch in den Flusslauf zu wagen, ließen sich die kleinen Entdecker nicht zweimal unterbreiten und stürzten sich voller Tatendrang ins Wasser. Erste Über- raschung dabei, welch kräftige Strö- mung ein vermeintlich kleiner Fluss wie dieser Nebenarm der Schunter haben kann. Aber weder das schnell- fließende Wasser noch die schon bald vollgelaufenen Gummistiefel brems- ten den Elan der Nachwuchsforscher und so konnten sich schließlich die Fangergebnisse sehen lassen. „Eine Bachschmerle fängt man nicht alle Tage“, lobte Biologe Bernd Hoppe- Dominik. Dazu gesellten sich Stich- linge, Wasser-Skorpione, Bachfloh- krebse… „Echt cool“, fasste schließlich einer der Steppkes seinen Projekt- tag kurz und knackig zusammen. Das Schulprojekt soll zukünftig wei- ter in dieser Form stattfinden.

12 Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 13 14 Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 15 FACHKONFERENZ 21.05.2019 | BURG WARBERG

Unter dem Motto „Heute für morgen Reinhard Siegert denken und handeln – was kön- nen wir gemeinsam tun?“ fand am 21.05.2019 die Schunter-Fachkon- ferenz mit über 100 Gästen auf Burg Warberg statt.

Reinhard Siegert, Vorstands- bereich III - Bau und Umwelt Landkreis Helmstedt

In Vertretung für Gerhard Radeck, Landrat des Landkreises Helmstedt, Godehard Hennies begrüßte Reinhard Siegert, Leiter des Vorstandsbereichs III Bau und Um- welt alle Anwesenden im Namen des Landkreises Helmstedt. Nach einer freundlichen Danksagung an die Ver- anstalter der Fachkonferenz für ihr Engagement, erklärte Siegert selbst- bewusst und mit einem Lächeln, dass der Landkreis Helmstedt der schöns- te Landkreis in Niedersachsen sei. „Und im Landkreis Helmstedt ist das Godehard Hennies, Geschäfts- und mahnte, dass eine permanen- Gebiet Räbke-Warberg der schöns- führer Wasserverbandstag e.V. te Wasserverfügbarkeit keineswegs te Bereich“, fuhr Siegert fort. Dieser selbstverständlich sei. Entsprechend Bereich sei als Ort für die Auftakt- Die Begrüßungsworte für den Was- betonte Herr Hennies die Wichtig- veranstaltung und die Fachkonferenz serverbandstag e.V. sprach dessen keit der Wasservorsorge, die nur in eine entsprechend gute Wahl. Gera- Geschäftsführer Godehard Hennies. Kooperation aller im Thema invol- de Räbke sei vorbildhaft. Hier setze Wie wichtig das Thema auch für ein vierten Interessengruppen nachhal- sich eine vitale Dorfgemeinschaft vermeintlich kleines Gewässer wie tig zu leisten sei. Im Fokus stände für den Erhalt alter Dorfstrukturen die Schunter sei, habe das Unwet- hier die Fragestellung: „Wie wollen ein – und damit auch für den Erhalt ter mit dem Starkregen am Vortag wir die Wasserwirtschaft gestalten?“ der umgebenden Natur. Ein durchaus deutlich gemacht, als die Schunter Die Antwort müsse berücksichtigen, erfolgreiches Bemühen wie der Ein- binnen kurzer Zeit über die Ufer trat dass nicht nur die heutigen Verbrau- zug Räbkes in das Bundesfinale desund Straßen überflutete. Niemand cher Gewinner sind, sondern ebenso Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zu- dürfe glauben, das Thema „Wasser“ die Natur, damit auch die Enkel noch kunft“ zeige. Siegert beendete seine ginge sie oder ihn nichts an. „Alle sauberes Wasser haben werden. Go- kurze und prägnante Begrüßung mit mögen sich die Frage stellen: Was dehard Hennies betonte vor allem dem treffenden Schlusssatz „Wasser wäre, wenn plötzlich kein Wasser den Schutz des Trinkwassers und ist Leben und Zukunft – Glück Auf!“ mehr aus dem Hahn kommt?“, gab verwies in dem Zusammenhang auf Godehard Hennies zu Bedenken die Notwendigkeit zum Beispiel einer

16 strikten Gülle-Verordnung. Er schloss Nora Schmidt seine Begrüßung mit den Worten: „Erkenntnisse sind die Basis, auf der gehandelt wird!“

Nora Schmidt, Kommunale Umwelt-AktioN UAN

Nora Schmidt von der Kommunalen Umwelt-AktioN UAN verlieh in ihrer Begrüßung der Hoffnung Ausdruck, dass die nachfolgenden Fachvorträ- ge Antworten auf drängende Fragen heit der Natur und insbesondere gestrebt werde. Die Herzlichkeit und bringen. Denn die Zielsetzung auch der Gewässer an die Bewohnerin- Offenheit, mit der die UAN bei den dieser zweiten Auflage der Veran- nen und Bewohner der Gewässer- AkteurInnen der Schunter empfan- staltungsreihe „Gewässerwoche“ sei regionen heranzutragen. Nora gen wurde, zeige, dass es durchaus es, Erkenntnisgewinn als Grundlage Schmidt betonte, dass dabei auch ein großes Interesse an dem Thema zum Handeln zu erlangen. Darüber immer ein gemeinsames und koope- gebe. Sie dankte allen für die produk- hinaus ginge es bei der Gewässer- ratives Handeln zwischen allen Ak- tive gemeinsame Zusammenarbeit. woche auch ganz vordergründig da- teuren wie etwa Naturschützern an- rum, den Stellenwert und die Schön-

Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 17 WASSERWIRTSCHAFT IM EINZUGSGEBIET DER SCHUNTER – HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN

Anne Rickmeyer, Anne Rickmeyer Direktorin des NLWKN

Teil 1: Die Direktorin des Niedersäch- sischen Landesbetriebs für Wasser- wirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) stellte in ihrem Vortrag die im Jahr 2000 beschlossene EG- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) für Europa vor, die die sehr ambitionier- te Zielvorgabe beinhaltet, bis 2027 alle Gewässer nachhaltig zu verbes- sern. Im Bereich des NLWKN sind dies insgesamt 1.605 Wasserkörper Britta Schmidt (1.562 Fließgewässer, 27 Seen, 13 Küstengewässer und 3 Übergangs- gewässer). Laut EG-WRRL sind für Oberflächengewässer ein- „gu ter ökologischer Zustand“ bzw. ein „gutes ökologisches Potenzial (für erheblich veränderte oder künstli- che Gewässer)“ sowie ein „guter chemischer Zustand“ gefordert. Für Grundwasser erwartet die Zielvorga- guten chemischen Zustand. Die Zah- nen Starkregen erlebt jeder hautnah. be einen „guten mengenmäßigen Zu- len für Niedersachsen basieren auf Aber einen ‚mäßigen’ Gewässerzu- stand“ und einen „guten chemischen Grundlage der Gewässerbewertung, stand?“ Bislang sei die Zielvorgabe Zustand.“ einem landesweiten Monitoring des der EG-WRRL nicht erreicht worden

„Von diesen Zielvorgaben seien die NLWKN an etwa 1.850 Messstellen (Stand 2015), auch sei es unrealis- Gewässer in Niedersachsen aller- an Oberflächengewässern und etwatisch, dass sich 2027 alle Gewässer dings noch weit entfernt“, so Anne 2.200 Messstellen im Grundwasser. im „guten Zustand“ bzw. „gutem Po- Rickmeyer. Aktuell seien gerade ein- Überwacht werden u.a. Überschrei- tenzial“ befinden werden. „Wir benö- mal 34 Fließgewässer und damit 2 % tungen von Umweltqualitätsnormen, tigen dazu mehr Zeit, es gibt einfach in einem „guten oder sehr guten Zu- langfristige Entwicklungen und Aus- noch sehr viel zu tun“, schloss Anne stand“, auch wenn sich 76 % dieser maß bzw. Auswirkungen unbeab- Rickmeyer ihren Vortrag und schaute Gewässer – die Quecksilberbelas- sichtigter Verschmutzungen. „Die- eher pessimistisch in die Zukunft. „Es tung außen vor gelassen – in einem se Messungen liefern uns sehr viele wurde zwar schon viel getan, aber „guten chemischen Zustand“, da auf- Erkenntnisse“, so Anne Rickmeyer. wann mit positiven Ergebnissen zu grund der schlechten Quecksilber- „Die Frage ist: Wie nutzen wir diese rechnen ist, lässt sich derzeit über- werte das „one out - all out-Prinzip“ Erkenntnisse?“ Ein Problem sei da- haupt nicht vorhersehen.“ gelte. Bundesweit allerdings befän- bei, unterschiedliche Abstufungen den sich alle Gewässer in einem nicht der Gewässergüte zu vermitteln. „Ei-

18 Britta Schmitt, Dezernentin zeichnete Britta Schmitt ein durch- aber weitere Maßnahmen sind un- NLWKN Betriebsstelle Süd aus positives Bild. Auch wenn sich verzichtbar“, lautete das Fazit von die Schunter nur in einem „mäßigem Britta Schmitt. Teil 2: Britta Schmitt nahm den bis unbefriedigendem Zustand bzw. Schlusssatz ihrer Vorrednerin auf und Auf die Frage aus dem Publikum, Potenzial“ befindet und ihr zum -Bei unterstrich die großen Herausforde- spiel der Klimawandel, die Freizeit- wie denn die EG-WRRL-Zielvorgabe rungen in der Gewässerbewirtschaf- nutzung und diverse Einträge von 2027 für die Schunter womöglich tung. Um diesen Herausforderungen Schadstoffen zusetzen, seien doch zu realisieren sei, antwortete Brit- zu begegnen, ginge es vorrangig da- Erfolge zu verzeichnen. Durch den ta Schmitt: „Mehr Manpower, mehr rum, die Akzeptanz für Maßnahmen Rückbau von sämtlichen Querbau- finanzielle Mittel!“ Beides seien- al zum Gewässerschutz zu erhöhen, werken wie Wehren ist die Durch- lerdings politische Entscheidungen. indem besonders die Erfolge bei der gängigkeit vollständig gegeben und „Welche Prioritäten die Politik setzt, Umsetzung der EG-WRRL erkenn- Renaturierungsmaßnahmen wie das ist nicht zuletzt auch davon abhän- barer dargestellt werden. Auch sei Stemmwiesenprojekt zeigen positi- gig, welche Themen die Bürgerin- es förderlich, Partnerschaften wie ve Wirkung. Auch das Kläranlagen- nen und Bürger in die Politik tragen. etwa Gewässerallianzen zu bilden, Monitoring-Projekt und das Salz- Deswegen ist eine Veranstaltung wie den Aufbau leistungsfähiger Umset- Projekt seien geeignete Werkzeuge, die Gewässerwoche so wichtig“, hob zungsstrukturen voranzutreiben und die Wasserqualität der Schunter zu Britta Schmitt hervor und forderte eigendynamische Entwicklungen zu auf, im Engagement für den Gewäs- verbessern. „Insgesamt befindet sich fördern. Auf die Schunter bezogen die Schunter auf einem guten Weg, serschutz nicht nachzulassen.

Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 19 BEITRAG DER RAUMENTWICKLUNG ZUR UNTERSTÜTZUNG WASSERWIRT- SCHAFTLICHER HERAUSFORDERUNGEN

Manuela Hahn, Erste Verbands- Sprachrohr und Vermittler zwischen Handlungsprioritäten hierfür sind in rätin und Abteilungsleiterin Re- den Teilregionen sowie öffentlicher der Regionalen Klimaanalyse für den gionalentwicklung, Regionalver- und privater Interessen zu fungieren. Großraum Braunschweig (REKLIBS) band Großraum Braunschweig Als Leiterin der Abteilung Regional- konkret beschrieben: entwicklung ist Manuela Hahn ver- Was ist ein Regionalverband? Die antwortlich für das Regionale Raum- ± Identifizierung prioritärer Klima- föderalen Strukturen, die neben ordnungsprogramm (RROP) mit dem wandelwirkungen Bund, Ländern und Kommunen exis- Schwerpunkt Freiraum und Hoch- ± Einschätzung regionaler Hand- tieren, sind für Laien sicherlich nicht wasserschutz. Auch hier gelte es, lungsbedarfe immer verständlich. Manuela Hahn unterschiedliche Interessengruppen gab in ihren einleitenden Worten ei- in Einklang zu bringen: Verkehr, Roh- ± Entwicklung konkreter Maßnah- nen kurzen Überblick über den Auf- stoffgewinnung, Land- und Forst- men zur Anpassung an den Kli- bau des Regionalverbandes Groß- wirtschaft, Erholung und Tourismus, mawandel raum Braunschweig. Hier haben Natur und Landschaft, und zwar ins- sich drei kreisfreie Städte und fünf besondere unter Berücksichtigung ± Entwicklung eines informellen Landkreise zusammengefunden, de- des Klima- und Gewässerschutzes. Klimacheck-Instruments, z.B. zur ren Aufgaben die Trägerschaft für „Der Klimawandel ist längst in der systematischen Prüfung raum- Regionalplanung und die untere Lan- Region angekommen. Laut Modell- bedeutsamer Vorhaben und desplanungsbehörde sowie für den rechnungen werden Hochwasser bis Maßnahmen ÖPNV auf Straße und Schiene sind. 2050 deutlich zunehmen“, stellte Als ein Konzept zur Verbesserung Manuela Hahn betonte dabei, dass Manuela Hahn unmissverständlich des Hochwasserschutzes erwähnte der Regionalverband keine Fachbe- fest. „So gehören die Anpassung an Manuela Hahn die Hochwasserpa- hörde, sondern Dienstleister für Kom- den Klimawandel und die Hochwas- tenschaft Schunter-, die u.a. munen, Behörden und Verbänden ist. servorsorge zu unseren großen Her- finanzielle Unterstützung wie zum Ein Schwerpunkt der Arbeit sei es, als ausforderungen für die Zukunft.“ Die Beispiel bei der Konzepterstellung, Integration erforderlicher Maßnah- Manuela Hahn men, Übernahme der Ergebnisse aus diesen Kooperationen ins RROP und fachliche Unterstützung durch externe Berater vorsieht. Trotz des sorgenvollen Blicks in die Zukunft be- endete Manuela Hahn ihren Vortrag zuversichtlich und mit schönen Bei- trägen aus dem Fotowettbewerb: „Es gibt auch gute Nachrichten. Badende Kinder sind in der Schunter wieder möglich!“

20 Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 21 KLIMAWANDEL – GUTE AUSSICHTEN FÜR MORGEN? AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS – VON GLOBALEN RAHMENBEDINGUNGEN ZU REGIONALEN AUSWIRKUNGEN

Dipl.-Meteorologe Sven Plöger, Sven Plöger TV-Moderator

Der bekannte „Wettermann“ der Ta- gesthemen nahm zu Beginn seines informativen wie unterhaltsamen Vortrags Bezug auf seine Tätigkeit vor der Kamera: „Ich werde von den Tagesthemen-Moderatorinnen und -moderatoren in deren Anmoderati- onen immer nur nach Sonne gefragt. Dabei bin ich froh, dass es Regen gibt. Fragen Sie dazu auch gerne ein- mal ein Kind in Äthiopien!“ Wasser sei Leben – aber eben auch Fluch, wie der Starkregen am Vorabend al- len Anwesenden sicherlich gezeigt habe. Einen Fisch auf einer Straße zu finden, wie er seine nächtliche Anrei- se zur Burg Warberg beschrieb, sei eben nicht normal, sondern die Folge des Hitzesommers 2018, sprich: der viel zu trockenen Böden, die kaum Wasser aufnehmen können. Wie gravierend die Trockenheit ist, de- monstrierte Sven Plöger anhand von Wärme mitten im Winter seien mehr terlagen sehr viel länger, sie werden Satellitenaufnahmen aus den Jahren als nur ungewöhnlich. Sven Plöger ja nicht mehr von ihm angeschoben. 2012 und 2018. „Noch heute sind die nannte auch sogleich den Grund für Zudem kommt es zu Dellen im Jet- Böden in 1.80 Meter knochentrocken. diese Extreme. „Im Januar ist ein Tief stream. Das bedeutet, heiße Luft aus Es dauert sehr lange, bis dort wieder stehen geblieben. Im Februar war den Tropen gelangt bis in die Polar- Wasser ankommt, auch wenn es wie es ein Hoch, so wie auch schon im region und kalte Luft aus der Polarre- derzeit viel regnet.“ Sommer 2018.“ Warum aber blei- gion gelangt weit in den Süden, wie ben Wetterlagen über einen langen man beim sehr harten Winter in den Auch 2019 seien schon auffallende Zeitraum so stabil und bewegen sich USA sehen konnte. Gespeist wird der Wetterlagen zu beobachten gewe- kaum von der Stelle? „Für das Wech- Jetstream durch den Temperaturun- sen. Im Januar habe es zunächst gar selspiel zwischen Hoch und Tief ist terschied zwischen Äquator und Pol; keinen Schnee gegeben, dann inner- der Jetstream verantwortlich“, ging und dieser Temperaturunterschied halb weniger Tage Rekordmengen. Sven Plöger in anschaulichen Worten nimmt stetig ab und verlangsamt da- Der Februar brachte Rekordwerte dieser Frage nach. „Bei abnehmen- mit den Jetstream.“ bei den Temperaturen, bis 22,3 Grad den Jetstream halten sich dann Wet-

22 Den Grund für dieses Phänomen be- se Aussage machen, träfe sie offen- Trotz dieser düsteren Zukunftsaus- nannte der anerkannte Meteorologe sichtlich zu. sichten mag sich Sven Plöger nicht ohne Umschweife: „Das liegt am Kli- all den Pessimisten anschließen, die mawandel, Punkt! Das ist eine Tatsa- Als verheerend beschrieb Sven Plö- das Ende der Menschheit nahe se- che, unabhängig von den Ursachen.“ ger den nahezu ungebremsten Res- hen. „Was erreiche ich denn mit einer Seit 1996 habe es, gemessen an dem sourcenverbrauch: „Wir sind nicht Aussage ‚Es ist 5 nach 12’? Doch nur, langjährigen Mittel, nur zu warme nachhaltig, wir Menschen verbrau- dass Menschen resignieren. Ich sage: Jahre gegeben. „Genau genommen chen jährlich 1,6 Erden.“ Und die Es ist 5 vor 12, wir können noch et- sind also die vielen Jahrhundertsom- Bevölkerungszahl wachse unaufhör- was ändern!“ Entscheidend sei, was mer der jüngeren Vergangenheit gar lich und damit auch der Ressourcen- wir aus den Erkenntnissen der Wis- keine Jahrhundertsommer mehr,“ so verbrauch. „Alle wollen Wohlstand“, senschaft machen. „Und mir gibt es Sven Plöger und kommt damit auf sagte Sven Plöger und fügte hinzu: Hoffnung, wenn zum Beispiel auf einen Grund für den Klimawandel „und einige bekommen nie genug.“ Er der Klimakonferenz in Paris nicht ein zu sprechen. Es gäbe keinen Zwei- erwähnte hier den Exxon-Chef, der einziges Land den wirren Ansich- fel, dass der Mensch Mitverursacher sich 357 Millionen Dollar Jahresge- ten des amerikanischen Präsidenten halt genehmige – für ein Geschäfts- ist. Wissenschaft sei immer kontro- gefolgt ist.“ Weltweit werde der Kli- modell, das für einen enormen CO - vers, und das müsse sie auch sein. 2 mawandel als größte Bedrohung der Wenn aber 97 von 100 Experten die- Ausstoß sorge. Menschheit wahrgenommen.

Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 23 „Und dennoch kaufen Menschen verführt dazu, sich einfache Antwor- großen Flüsse gibt. „Der Klimawan- SUVs.“ Sven Plöger fand als Erklä- ten zu suchen.“ Das, so Sven Plöger, del ist wie ein Asteroideneinschlag in rung für dieses widersprüchliche öffne Fake-News aller Art Tür und Zeitlupe, man kann ihn nicht sehen“, Verhalten mehrere Antworten. So Tor. erklärte Sven Plöger. „Nun stelle man werde hierzulande etwa gerne be- sich vor, es würde tatsächlich ein hauptet, andere seien die eigentli- Noch gravierender sei, dass der Kli- Asteroid auf die Erde zurasen! Ich bin mawandel nicht wirklich greifbar ist, chen CO2-Produzenten, Indien zum mir sicher, es gäbe nur noch diese Beispiel. „Nun leben aber in Indien trotz der vielen besonderen Wetterer- Bedrohung und die Menschheit wür- nahezu zwei Milliarden Menschen, eignisse der jüngeren Vergangenheit de alles, wirklich alles unternehmen, in Deutschland sind es 83 Millionen. wie zum Beispiel die Flutwelle von um eine Kollision zu vermeiden.“ Im Pro-Kopf-Vergleich liegen wir also Braunbach, wo es 104 Liter Wasser weit vor Indien. Das Thema Klima- in der Stunde geregnet hat, Hoch- Sven Plöger beschreibt als eine Fol- wandel ist einfach sehr komplex und wasser also dort, wo es gar keine ge der „Klimawandel-Kollision“ den Anstieg des Meeresspiegels um vor-

Sven Plöger aussichtlich bis zu 120 cm in diesem Jahrhundert. Schon ein Meter Mee- resanstieg bedeuteten 180 Millionen Klimaflüchtlinge.

„Menschen produzieren zu viel CO2. Dabei gibt es eine Alternative: Wuss- ten Sie, dass gerade mal 1/2 Milli- ardstel Prozent der Sonnenenergie die Erde erreicht? Das ist 6000 Mal so viel Energie, wie wir weltweit ver- brauchen.“

Nur, fragte Sven Plöger abschließend, wie könnte all der Erkenntnisgewinn umgesetzt werden? „Die Leute befin- den sich im Redestatus, noch nicht im Handlungsstatus. Auch werden leider vor allem negative Nachrichten in Verbindung mit dem Klimawan- del publiziert. Es sollten stattdessen positive Beispiele sein. Und es sollte vorgelebt werden, dass man etwas tun kann. Nicht reden und lamen- tieren, sondern endlich handeln! Da kann jeder Einzelne mitmachen.“

24 Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 25 KLIMAWANDEL UND INFRASTRUKTUR - WARUM DIE TRINKWASSER- VERSORGER HEUTE SCHON AN ÜBERMORGEN DENKEN

Dipl.-Geol. Maik Uhlen, stieg. Unsere Messungen ergeben turgemäß immer schwieriger werde. Harzwasserwerke GmbH einen Anstieg von 1,3 Grad zwi- Als Konsequenz forderte Maik Uhlen, schen 1941 und 2018. Damit gibtSystemreserven zu schaffen. Es Maik Uhlen stellte zu Beginn seines es auch eine erhöhte Verdunstung müsse eine Notfallplanung geben, Referats kurz die Harzwasserwer- in den Talsperren. Derzeit sind es die auch vor der Reduzierung des ke GmbH vor, die sechs Talsperren ungefähr 65.000 Kubikmeter täglich angebotenen Trinkwassers nicht und vier Grundwasserwerke betreibt und pro Sperre. Auch wirkt sich der haltmachen dürfe. Zur Ressourcen- – und kommt sogleich zum Kern sei- Klimawandel auf das Grundwasser sicherung brachte Maik Uhlen auch ner Ausführungen: „Der Klimawandel aus. Unsere Messungen haben ei- den Bau weiterer Talsperren ins bereitet uns Sorgen.“ Diese Aussage nen Rückgang von bis 9 % ergeben.“ Gespräch und forderte zudem ver- sei nicht einfach nachgeplappert, Als Wasserversorger aber hätten die stärkte Maßnahmen zur Sicherung weil es offensichtlich gerade en Harzwasserwerke die Pflicht, Was- des Grundwassers. Er bezeichnete vogue ist, das zu sagen, sondern ser zur Verfügung zu stellen, was an- hier den starken Zugriff der Land- sie beziehe sich auf eigene Erkennt- gesichts der genannten Verluste na- wirtschaft für Beregnungsmaßnah- nisse. „Es gibt einen Temperaturan- men gerade in trockenen Jahren als problematisch. Nicht zuletzt sei jeder Mensch gefordert, angesichts des Klimawandels sein eigenes Verhal- ten zu überdenken. „Muss man SUV fahren? Muss man mit dem Flugzeug in den Urlaub? So viel jedenfalls ist sicher: Die Aussage eines Herrn Lindners an demonstrierende Schü- ler, man solle die Lösung der Prob- leme den Profis überlassen, löst das Problem des Klimawandels ganz si- cher nicht.“

Maik Uhlen

26 Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 27 WASSER IM REVIER. VOM FLIESSGEWÄSSER DER SCHUNTER ZUR SEEN- BILDUNG IN DER BERGBAUFOLGELANDSCHAFT

Prof. Dr. Gerd Neemann, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Campus Suderburg

Gerd Neemann widmete sich im ers- ten Teil seines Vortrags der Schun- ter. Mit den Worten „die Schunter kann auch anders“ beschrieb er, wie das Gewässer von der „schüttenden Quelle“ mal ruhig, mal schnell und turbulent fließend, bis in die- Mün dung bei Groß Schwülper verläuft. Auch die Schunter sei vom Klima- wandel betroffen. „Wenn es wenig regnet, sickert viel Wasser durch den unter der Schunter liegenden, sehr durchlässigen Elmsattel.“ Gleichsam gehe von der Schunter auch eine Hochwassergefahr aus, die im Mün- dungsbereich am größten sei. Kri- tisch sah Gerd Neemann das mäßige ökologische Potenzial im Mittel- und Unterlauf, das u.a. gekennzeichnet ist von erheblichen Strukturdefiziten, Flussbegradigungen und befestigten Gerd Neemann Ufern sowie den Belastungen durch die angrenzende Landwirtschaft. Landwirtschaft; Aufwertung des Folgen das Auffüllen der offenen Ta- Wie Problemen begegnet werden Uferbereiches mit standortgerechten gebaue für die Wasserqualität der könne, zeige das Renaturierungspro- Gehölzen sowie die Schaffung von Seen und Fließgewässer mit sich jekt „Schunteraue“ im Bereich Dib- Feuchtbiotopen unter Autobahnbrü- bringen könne, abhängig davon, ob besdorf/Hondelage. Zielvorstellung cken. es einen Wasseraustausch mit den dieses Projekts sei die Erreichung Fließgewässern Mißaue und Schun- eines „guten ökologischen Potenzi- Im zweiten Teil seines Vortrages er- ter gibt. „Einen solchen Wasseraus- als“ für die Schunter. Als Maßnah- läuterte Gerd Neemann unter der tausch gibt es, abhängig von der men zählte Gerd Neemann folgende Fragestellung „Wie geht man mit Bodenbeschaffenheit“, so Gerd Nee- Punkte auf: extreme Eintiefungen Tagebauen um?“ am Beispiel des mann. Da der chemische Zustand des rückgängig machen; die Bildung von Lappwaldsees im Helmsteder Re- Lappwaldsees „nicht gut“ sei, sei ein Riffelstrukturen; die Herstellung von vier Nutzen und Risiken beim Auf- anschließendes Monitoring dringend Mäandern; Entwicklung von Gewäs- füllen stillgelegter Tagebaue. Im angeraten, um die Folgen für Mißaue serrandstreifen, auch zu Lasten der Fokus stehe dabei die Frage, welche und Schunter zu klären.

28 Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 29 UMLEITUNG VON GRUNDWASSER UND FLIESSGEWÄSSERN ZUR NEUGESTALTUNG VON SEENLANDSCHAFTEN – ERFAHRUNGEN AUS MITTELDEUTSCHLAND

Prof. Dr. Andreas Berkner, Brett zu bohren haben! Das braucht 1. Ganzheitliches Agieren: Über Regionaler Planungsverband bis 20 Jahre Zeit.“ Die Nachnutzung Grenzen (Flusseinzugsberei- Leipzig-Westsachsen von Kohlebergbau sei lange Zeit ohne che, Administrationen) hinweg Relevanz gewesen. „In den 1970er Denken und Handeln sei wich- In seinem engagierten Vortrag be- Jahren lautete die Philosophie tig, um zu guten Lösungen zu richtete Andreas Berkner von seinen ‘Landschaft vom Reißbrett’, in den kommen. Dabei nicht nur vom Erfahrungen bei der Neugestaltung 1980ern wurden die Abwässer di- Schreibtisch aus tätig sein, von „Landschaften nach der Kohle“. Er rekt in die Flüsse geleitet. Das Gefühl, sondern immer auch vor Ort betonte, dass er nicht den Anspruch dass damit aber etwas nicht stimmt, schauen, was gegeben ist. „Ge- auf Patentrezepte erhebe, sondern war durchaus vorhanden bis hin zu hen Sie raus ins Gelände!“ seine Einlassungen als Denkanstöße Demos 1989“, gab Andreas Berkner für die Umnutzung des Helmsted- einen kurzen historischen Abriss, und 2. Vom Groben ins Feine denken: ter Reviers zu verstehen seien. „Es trug schließlich seine Denkanstöße Es muss stimmige Regional- gibt kein Privileg auf Rechthaben“, zum Helmstedter Revier vor: ordnungspläne geben; man so Andreas Berkner. Das gelte auch muss vorher genau wissen, für alle Beteiligten bei einem entspre- was man möchte. Das gälte chenden Vorhaben. „Seien Sie sich besonders für das Helmstedter bewusst, dass Sie beim Umgestalten Revier, da der Elmsee aufgrund eines alten Tagebaus ein sehr dickes seiner Gegebenheit eine große Herausforderung darstelle.

Andreas Berkner

30 3. Sanierung wird teuer: „Rech- 5. Flutungswasser: „Beantworten In seinem Schlusswort greift Andreas nen Sie mit einem dreistelligen Sie die Frage, woher das Was- Berkner das Stichwort „Transparenz“ Millionenbetrag. Die geologi- ser zur Flutung kommen soll! erneut auf: Transparenz, Kommu- sche Situation im Helmstedter Die Schunter allein wird es nikation, Wissenschaftlichkeit und Revier ist recht kompliziert. Die nicht richten.“ konzentriertes Handeln seien die Gewährleistung der öffentli- Grundpfeiler für ein erfolgreiches chen Sicherheit ist maßgebend 6. Hochwasserschutz: „Flüsse ha- Projekt. für eine anspruchsvolle ‚Land- ben ein Gedächtnis“. Umgelei- schaft nach der Kohle’.“ tete Flüsse „erinnern“ sich bei viel Wasser an ihre alten Läufe. 4. Flutung von Abbauhohlformen: Das sollte man wissen, wenn Diese müsse innerhalb eines man einen Flusslauf ändert.“ Jahrzehnts passieren, sonst dauere der Grundwasserwie- 7. Wassergüteaspekte: Ein nach- deranstieg viel zu lange. Zu- sorgefreier Gebietswasser- dem ginge langsames Fluten haushalt sei wegen möglicher zu Lasten der Sicherheit. Altlasten und anderer Belas- tungen unwägbar. „Schaffen Sie bei Problemen Transparenz, auch wenn es wehtut!“

Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 31 DIE GEWÄSSERFAUNA IM EINZUGSGEBIET DER SCHUNTER MIT BLICK AUF ZUKÜNFTIGEN HANDLUNGSBEDARF

Prof. Dr. Heiko Brunken, Hochschule Bremen

„Mein besonderes Interesse gilt Fischen als Tieren, die im Wasser leben“, eröffnete Gewässerexperte Heiko Brunken seinen detailreichen Vortrag. Seit vielen Jahren hat er die Gewässerlandschaft rund um die Schunter im Blick und hat zusammen mit anderen besonders intensiv zur Scheppau geforscht. „Hier kennen wir jeden zweiten Bachmeter ganz intim.“ 1984, zu Beginn der For- schungen, habe sich die Scheppau in einem relativ schlechten Zustand be- funden. Durch Fernhalten kommuna- ler Abwässer und andere strukturelle Veränderungen habe sich seitdem eine deutliche Verbesserung einge- stellt, wenn auch längst nicht von ei- nem optimalen Zustand gesprochen werden könne. Dennoch ließen sich Erfolge beziffern: Die Artenzahl bei Fischen sei von 1980 bis 2018 von vier auf zwölf angestiegen. „Jetzt wieder heimisch ist u.a. das Bach- Heiko Brunken neunauge, ein wahnsinniger Erfolg“, hob Heiko Brunken hervor. Auch derung und biologischer Antwort Weitere Faktoren, die zu Lasten des sei der Blaubandbärbling heimisch erkennbar.“ Entscheidend sei die Artenreichtums gingen, seien der geworden – ein klarer Hinweis al- Landnutzung oberhalb der Flüsse: Je sogenannte hydraulische Stress (zu lerdings auf den Klimawandel, denn mehr Landwirtschaft, desto schlech- schnell fließendes Gewässer) und dieser Fisch stammt aus Südostasien ter das biologische Ergebnis. Je mehr die zu hohe Wassertemperatur. „Wir und benötigt entsprechende Was- Waldanteile, desto besser der öko- müssen mehr Schatten an den Flüs- sertemperaturen. Allzu große Eu- logische Zustand. „Das überrascht sen schaffen!“, forderte Heiko Brun- phorie angesichts des Artenzuwach- auch nicht“, so Heiko Brunken, „alles, ken als eine Gegenmaßnahme. Für ses dämpfte Heiko Brunken aber mit was auf Äckern landet, landet auch die Zukunft sieht er ein weiteres gro- dem Hinweis, dass die Fischfauna im Wasser. Solange das nicht gelöst ßes Problem: Trockenheit in Verbin- insgesamt immer noch „unbefriedi- wird, gibt es keine Besserung. Dazu dung mit dem Kampf ums Wasser. gend“ sei. „Es ist kein Zusammen- kommt, dass Giftstoffe wie etwa Gly- „Eine Rübe argumentiert anders als hang zwischen struktureller Verän- phosat großen Schaden anrichten.“ ein Stichling“, brachte es der Gewäs-

32 serexperte auf den Punkt. Die mas- klotzen und nicht kleckern!“ Als ge- sive Beregnung der Landwirtschaft eignete Renaturierungsmaßnahmen mache den Flüssen sehr zu schaffen. nannte Heiko Brunken Uferbäume, Hartsubstrate (Kies) und Wasser- Aber es gebe auch Positives zu be- rückhaltung (Auwälder). Zudem richten: „Die Schunter geht voran. müssten zukünftig auch interdiszi- Nach unserem Empfinden hat sie- plinäreei Ansätze verstärkt werden, nen guten ökologischen Zustand er- Agrarstrukturfachleute seien gefragt. reicht.“ Das sei vor allem der konse- „Landwirtschaft und Ökologie müs- quenten Renaturierung zu verdanken sen zusammenkommen und gemein- und so forderte Heiko Brunken denn sam Lösungen finden!“ auch, Projekte wie die „Stemmwie- sen“ fortzusetzen. „Dabei heißt es

Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 33 KOOPERATION, KOMMUNIKATION UND KONZEPTE IN DER WASSERWIRTSCHAFT

Ralf Johannes, Geschäftsführer Wasserverband Weddel Lehre

Das Tagungsmotto „Gemeinsam handeln“ fand auch im Beitrag von Ralf Johannes Ausdruck. Zu Beginn seines Vortrags nannte er das Bei- spiel von Kunden der Wasserwirt- schaft, die sich weiches Wasser wünschten. Diese Bereitstellung sei mit höheren Kosten verbunden, die man aber durchaus kommunizie- ren könne. Man müsse mit Kunden sprechen und die Preispolitik des Unternehmens erklären. Der Preis 1,47 EUR pro Kubikmeter nebst Grundpreis 8,77 EUR pro Monat setzt sich u.a. wie folgt zusammen: 27,05 % Wasserbezug, 22,29 % Per- sonalaufwand, 20,84 % Abschrei- bungen und 9,40 % Zinsen. Ralf Johannes

Anschließend informierte Ralf Jo- Im dritten Teil seines Vortrages Düngemittelverordnung verschärft hannes über die Hochwasserpart- kam Ralf Johannes auf die Trink- wird?“, fragte Ralf Johannes. Er be- nerschaft Schunter-Wabe. Diesem wassergewinnungs-Koopera tion im fürchtete, dass deswegen die Land- eigenaktiven Zusammenschluss be- Gebiet Oker-Schunter zu sprechen, wirtschaft nicht weniger Gülle pro- troffener Gebiete und Akteure ist es in der die drei Versorgungsunterneh- duzieren werde – was womöglich zur gelungen, Fördermittel zum Hoch- men Wasserverband Weddel-Lehre, Folge hätte, dass eine Verteilung der wasserschutz zu erhalten. Beide BS energy und Stadtwerke Königs- Gülle auf das gesamte Land einsetzt. Flüsse hätten in Braunschweig kei- lutter mit dem NLWKN und den be- „Das wiederum würde unsere jetzt ne Ausdehnungsmöglichkeiten. Nun troffenen Landwirten sehr konstruk- guten Wasserwerte verschlechtern.“ ginge es darum, Maßnahmen zu tiv zusammenarbeiten. Ein Thema, Ein erhöhter Aufwand in der Aufbe- entwickeln, um Überflutungen dass zu diesen Verbund beschäftigt, reitung wäre die Folge. Es ginge auch verhindern. In diesem Zusammen- sei die intensive Schweinehaltung hier darum, Lösungen zu finden, die hang sei es wichtig, miteinander zu im westlichen Teil Niedersachsens alle mit einbeziehen: Landwirtschaft, reden und gemeinsam Lösungen zu sowie in Norddeutschland und den Wasserwirtschaft und Verbraucher. entwickeln. Im Rahmen der Hoch- Niederlanden generell. 27 Millionen „Würden zum Beispiel vernünftige wasserpartnerschaft werde in den Tiere produzieren eine enorme Gül- Preise für landwirtschaftliche Pro- kommenden zwei Jahren ein Konzept le, die auf den Böden ausgetragen dukte gezahlt, könnte man das Pro- zum Hochwasserschutz entwickelt. eine hohe Nitratbelastung der Böden blem der Massentierhaltung anders Im Gespräch seien mobile Dämme und damit auch des Grundwassers angehen.“ und Überflutungsflächen. bewirken. „Was passiert, wenn die

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Graphic Recording: Tanja Föhr Bildrechte: © Wasserband Weddel-Lehre Fotos: Jens-Christian Schulze 35 THEMENTAG LEBENSRAUM BACH 20.05.2019 | CREMLINGEN-SCHANDELAH

PROGRAMM Elektrobefischung am Sandbach A Feldrundfahrten am Sandbach A Vortrag „Der Sandbach auf dem Weg zum kleinen Naturparadies“

36 THEMENTAG GEWÄSSER 22.05.2019 | KÖNIGSLUTTER AM ELM

PROGRAMM Lutterführung von der Quelle bis zum Kaiserdom A Führung „Lutterläufe im In- nenstadtbereich“ A Bachpatenschaftsehrung A Elektrobefischung

Bildrechte: © Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft mbH & Co KG | Fotos: Yvonne Salzmann 37 THEMENTAG GEWÄSSER 22.05.2019 | BESICHTIGUNG STEMMWIESEN LEHRE-FLECHTORF

38 THEMENTAG ABWASSER UND LANDWIRTSCHAFT 23.05.2019 | KLÄRANLAGE HATTORF

PROGRAMM Der Dünger aus dem Abwasser (Lehre) A Forschungsprojekt „Hypo Wave“ (Hattorf) A Kinder-Special Kindertheater und -workshop „Frösche sind immer grün“ (Süpplingen)

Bildrechte: © Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft mbH & Co KG | Fotos: Yvonne Salzmann 39 THEMENTAG ABWASSER UND LANDWIRTSCHAFT 23.05.2019 | KLÄRANLAGE LEHRE

40 HOCH- UND NIEDRIGWASSER - EXTREME IN ZEITEN DES KLIMAWANDELS 24.05.2019 | BRAUNSCHWEIG

PROGRAMM Wasserbauliche Versuchshalle im Leicht- weiß-Institut der TU Braunschweig (LWI) A Informations- stände NLWKN und LWI A Vorträge und Führungen A Mitmachaktionen

Bildrechte: © Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft mbH & Co KG | Fotos: Yvonne Salzmann 41 TRINKWASSER UND GEWÄSSERÖKOLOGIE 25.05.2019 | BRAUNSCHWEIG

PROGRAMM Wasser: Grundstoff des Lebens für Mensch, Tier und Pflanze A Ausstellungen zur Schuntersiedlung A Vorträge A Preisverleihung Fotowettbewerb

42 TRINKWASSER UND GEWÄSSERÖKOLOGIE 25.05.2019 | FAHRRADTOUR VON SICKTE ZUM FUN HONDELAGE

Bildrechte: © Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft mbH & Co KG | Fotos: Yvonne Salzmann 43 ABSCHLUSSVERANSTALTUNG 26.05.2019 | SCHWÜLPER - GROSS SCHWÜLPER

PROGRAMM Musikalischer Spaziergang zur Schuntermündung A Familientag im Bürgerzentrum A Abschluss der Gewässerwoche: Wünsche-Boote

44 Bildrechte: © Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft mbH & Co KG | Fotos: Yvonne Salzmann 45 Die Gewässerwoche Schunter wurde... initiiert durch: veranstaltet von:

ILE-Region gefördert durch:

... ermöglicht durch eine Vielzahl engagierter Akteure!

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