126 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am

A-4 Zielkonzept

A-4.1 Kein Eintrag

A-4.2 Zielkategorien Im Zielkonzept erfahren die nach dem Landschaftsprogramm (NMLF 1989) vorrangig zu entwickeln- den oder zu schützenden Biotoptypen der naturräumlichen Region Börde (7b) eine besondere Berück- sichtigung, sie werden der Zielkategorie „Sicherung“ zugeordnet (siehe Tabelle 4.2-1 im Text).

Tabelle A 4.2-1: Vorrangig schutz- und entwicklungsbedürftige Biotoptypen der Naturräum- lichen Region Börde (7b) (nach CASSEL et al. 2000)

BIOTOPTYPENKÜRZEL LANGTEXT NACH DRACHENFELS 1994 WTE Eichen-Mischwald trockenwarmer Standorte WB (WBR, WBB) Birken- und Kiefern-Bruchwald FQ Naturnaher Quellbereich NS (NSK) Seggen-, Binsen-, und Stauden-Sumpf NH (NHS) Salzvegetation des Binnenlandes RK (RKK, RKA) Steppen-Magerrasen

A-4.3 Ziele für die Leitbildtypen

Tabelle A 4.3-1: Naturschutzfachlichen Oberziele

SCHUTZGUT OBERZIEL: KÜRZEL UND BESCHREIBUNG Arten/Biotope AB-1 Sicherung und Entwicklung von Gebieten mit besonderer Bedeutung für Arten und überwiegend naturnaher Biotope AB-2 Sicherung und Entwicklung von Gebieten mit besonderer Bedeutung für die Er- haltung gefährdeter Tierarten (i.S. von Artenschutzmaßnahmen) AB-3 Sicherung und Entwicklung von Gebieten mit Bedeutung für Arten und überwie- gende kultur-/ nutzungsbedingter Biotope AB-4 Sicherung und Entwicklung von Elementen des Biotopverbundsystems AB-5 Sicherung und Entwicklung (stark) anthropogen geprägter Lebensräume Boden/Wasser BW-1 Sicherung der natürlichen Vielfalt der Bodeneigenschaften sowie besonderer Bodenausprägungen BW-2 Sicherung der Funktionsfähigkeit für Wasser- und Stoffretention Klima/Luft KL-1 Sicherung lokalklimatischer Ausgleichsfunktionen zur Vermeidung von Beein- trächtigungen des örtlichen Klimas Landschaftsbild LA-1 Erhaltung und Entwicklung einer naturraumtypischen Struktur-, Aspekt- und Ar- tenvielfalt LA-2 Erhaltung von Landschaftsräumen, die aufgrund von Naturnähe, Vielfalt, Eigenart und Schönheit besondere Voraussetzungen für das Landschaftserleben aufweisen LA-3 Vermeidung und Verminderung bestehender Beeinträchtigungen des Landschaftserlebens Anhang: 4. Zielkonzept 127

A-4.3.1 Wälder

A-4.3.1.1 Waldgebiete mit Entwicklungspotenzial für bedingt naturnahe Laubmischwälder

Tabelle A 4.3-2: Naturschutzfachlichen Unterziele im Leitbildtyp „Waldgebiete mit Entwick- lungspotenzial für bedingt naturnahe Laubmischwälder (WL)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Z.B. mesophile Eichenmischwälder im Sarling, hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) Bisdorfer Holz, Moosholz AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Flächendeckend AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Moosholz, Renaturierung der Fischteichanlagen ser, einschließlich ihrer Uferbereiche AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Lurche und Brutvögel in der Trendelheide und Standortansprüche gefährdeter Arten berück- im Windhorn; Libellen, Heuschrecken im Rie- sichtigt seberger Moor BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Langfristige Erhöhung der Laubholzanteile in der Böden den Nadelholzbestände, Kalkungsmaßnahmen von niedrigen pH-Werten unter 4 auf versaue- rungsgefährdeten Standorten (Lauingen, Hasen- winkel) BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Kalkungsmaßnahmen von niedrigen pH-Werten Schadstoffeinträgen in das Grundwasser unter 4 auf versauerungsgefährdeten Standorten, forstliche Umbaumaßnahmen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung (Lauingen, Hasenwinkel) LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Brandgräberfeld nordwestlich von Lauingen prägender Landschaftsbildelemente LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Flächendeckend; Umwandlung von landschaft- gungen des Landschaftsbildes suntypischen Nadelforsten (v.a. Fichten)

A-4.3.1.2 Naturnahe Laub- und Laubmischwälder mesophiler Standorte (WM)

Tabelle A 4.3-3: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Naturnahe Laub- und Laubmischwälder mesophiler Standorte (WM)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KONKRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Mesophile Eichen-Mischwälder im Sarling, Bis- hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) dorfer Holz, Sundern, Rieseberg, und Elm. Bio- tope landesweiter Bedeutung im Lenebruch, Rieseberg, Sundern, Dorm und Elm AB-1.02 Reduktion von Beeinträchtigungen durch die Bereich um die Lutterquelle Erholungsnutzung AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Flächendeckend AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Erfälle im Elm und Dorm, Rabenbeck, Schierp- ser, einschließlich ihrer Uferbereiche kebach und Schambach AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Brutvögel im Dorm Standortansprüche gefährdeter Arten berück- sichtigt BW-2.06 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Einsatz ökologisch verträglicher Forsttechnik denverdichtungen auf verdichtungsempfindlichen Böden im Dorm, Rieseberg sowie Elm 128 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KONKRETISIERUNG LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erdfälle im Elm und Dorm, Großsteingrab im prägender Landschaftsbildelemente Dorm, Fläche mit Urnenfriedhof und einem Grabhügelfeld im Elm. Gedenkstein im Lene- bruch LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Flächendeckend; Umwandlung von landschaft- gungen des Landschaftsbildes suntypischen Nadelforsten (v.a. Fichten), Ver- änderung der unnatürlich wirkenden Waldrand- linie am Ostrand des Elms

A-4.3.1.3 Naturnahe Feucht-, Nass- und Bruchwälder der Niedermoore und Niederungen (WN)

Tabelle A 4.3-4: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Naturnahe Feucht-, Nass- und Bruchwälder der Niedermoore und Niederungen (WN)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Erlen-Bruchwälder in der Glentorfer Moornie- hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) derung, im Rieseberger Moor und im Schunter- tal bei Beienrode, Erlen- und Eschenwald am Rande des Sundern. Biotope mit landesweiter Bedeutung im Rieseberger Moor und im Uhrau- Bruch. AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Flächendeckend AB-1.04 Sicherung und Entwicklung von Feuchtgrünland Erhalt des nährstoffreichen Grünlandes in der Glentorfer Moorniederung AB-1.05 Sicherung und Entwicklung von niedermoorty- Erhalt der Erlenbruchwälder und der Seggen-, pischen Lebensräumen Binsen- und Stauden-Sümpfe in der Glentorfer Moorniederung AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Sicherung der Lauinger Mühlenriede und der ser, einschließlich ihrer Uferbereiche Uhrau AB-1.09 Naturschutzrechtliche Sicherung von Gebieten Alle Flächen dieses Typs erfüllen die Kriterien und Teilen von Natur und Landschaft, die die zur Ausweisung als NSG Voraussetzungen zur Unterschutzstellung erfül- len AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Heuschrecken, Libellen, Lurche, Tagfalter und Standortansprüche gefährdeter Arten berück- Brutvögel im Rieseberger Moor, Brutvögel im sichtigt Uhrau-Bruch BW-2.01 Entwicklung und Wiederherstellung naturnaher Flächendeckend Grundwasserverhältnisse in Auen und Nieder- mooren BW-2.02 Entwicklung und Wiederherstellung auentypi- Niederungen der Schunter, Uhrau und Scheppau scher Überflutungsdynamik BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Entwicklung und Wiederherstellung naturnaher der Böden Grundwasserverhältnisse BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Naturwaldbewirtschaftung unter Einsatz ökolo- einträgen in Böden gisch verträglicher Forsttechnik auf grundwas- sergeprägten Böden LA-2.01 Erhalt der historisch gewachsenen Eigenart Erhalt der natürlich wirkenden kleinräumigen Struktur- und Lebensraumvielfalt (Glentorfer Moorniederung, Rieseberger Moor), die zum Teil durch Landschaftsbildelemente angereichert sind (Torfstiche im Rieseberger Moor) LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträch- Umwandlung der Nadelholzparzellen in Laub- tigungen des Landschaftsbildes mischwälder. Anhang: 4. Zielkonzept 129

A-4.3.1.4 Naturnahe Laub- und Laubmischwälder bodensaurer Standorte (WS)

Tabelle A 4.3-5: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Naturnahe Laub- und Laubmischwälder bodensaurer Standorte (WS)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Bodensaurer Eichen-Mischwald im Moosholz, hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) Rieseberg, Rottlof und Sundern. Landesweit be- deutsame Biotope im Sundern, Rieseberg und Lutterlandbruch. AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Flächendeckend AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Entwicklung der Teichanlagen westl. von ser, einschließlich ihrer Uferbereiche Boimstorf AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Erhöhung des Anteils an stehendem Totholz; Standortansprüche gefährdeter Arten berück- Brutvögel im Lutterlandbruch sichtigt BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Kalkungsmaßnahmen von niedrigen pH-Werten der Böden unter 4 auf versauerungsgefährdeten Standorten im Moosholz und Rottlof BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Einsatz ökologisch verträglicher Forsttechnik einträgen in Böden auf eintragsempfindlichen Böden im Moosholz und Rottlof BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Einsatz ökologisch verträglicher Forsttechnik Schadstoffeinträgen in das Grundwasser auf eintragsempfindlichen Böden im Moosholz und Rottlof LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträch- Umwandlung der bestehenden Nadelwälder in tigungen des Landschaftsbildes naturnahe Laub-(misch-)wälder

A-4.3.1.5 Naturnahe Laub- und Laubmischwälder trockener Standorte (WT)

Tabelle A 4.3-6: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Naturnahe Laub- und Laubmischwälder trockener Standorte (WT)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KONKRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Eichen-Mischwald armer, trockener Sandböden hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) westl. von Uhry, Mesophiler Kalkbuchenwald und Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte. Landesweit bedeutsame Biotope am Dorm AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Flächendeckend, in erster Linie Sicherung AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Brutvögel am Dorm Standortansprüche gefährdeter Arten berücksichtigt AB-4.05 Vernetzung trockenwarmer Lebensräume im Of- Erhalt und Entwicklung trockenwarmer Säume fenland und entlang von Waldrändern speziell entlang des südwest-exponierten Wald- rand des Dorms BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Kalkungsmaßnahmen von niedrigen pH-Werten der Böden unter 4 auf versauerungsgefährdeten Standorten am Südhang der Uhrau westlich von Uhry BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Einsatz ökologisch verträglicher Forsttechnik einträgen in Böden auf eintragsempfindlichen Böden am Südhang der Uhrau westlich von Uhry 130 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KONKRETISIERUNG BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Einsatz ökologisch verträglicher Forsttechnik Schadstoffeinträgen in das Grundwasser auf eintragsempfindlichen Böden an der Süd- und Nordseite des Dorm, Südhang der Uhrau westlich von Uhry LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt von trockenen Säumen und abwechs- prägender Landschaftsbildelemente lungsreichen Waldrändern speziell am südwest- exponierten Waldrand des Dorms

A-4.3.2 Gebiet mit Vorrang für Erhalt und Entwicklung von Grünland

A-4.3.2.1 Kleinstrukturierte Extensiv-Grünlandgebiete auf Niedermoor (GE)

Tabelle A 4.3-7: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Kleinstrukturierte Exten- siv-Grünlandgebiete auf Niedermoor (GE)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KONKRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Landesweit bedeutsame Biotope mit sehr hohem hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) Flächenanteil hoch bewerteter Biotope wie z.B. Weiden-Sumpfgebüschen, Sümpfen, Nasswie- sen und Röhrichten AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Sicherung der Erlenbruchwälder und Entwick- lung (d.h. Wiedervernässung der entwässerten Erlenbrüche). AB-1.04 Sicherung und Entwicklung von Feuchtgrünland Flächendeckend AB-1.05 Sicherung und Entwicklung von niedermoorty- Flächendeckend, insbesondere durch Sicherung pischen Lebensräumen eines hohen Grundwasserstandes AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Sicherung des naturnahen Altwassers am östli- ser, einschließlich ihrer Uferbereiche chen Ortsrand von Glentorf sowie die Entwick- lung der Fischteiche zu naturnahen Stillgewäs- sern AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Flächendeckend mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Flächendeckend, hier niedermoortypische baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- Strukturen wie z.B. Birkenreihen an den schen u.ä. Straßen, Weidengebüschen AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Flächendeckend, insbesondere Brutvögel, Standortansprüche gefährdeter Arten Amphibien und Wirbellose (z.B. Sumpfschrecke berücksichtigt und Sumpfgrashüpfer). Mahd der Wiesen sollte nach Möglichkeit amphibiengerecht erfolgen, d.h. mit Balkenmäher (CLAßEN et al. 1993) AB-3.05 Sicherung und Entwicklung von mesophilem Entwicklung des mesophilen Grünlandes im Grünland Lutterlandbruch hin zu einer feuchten Ausprä- gung BW-2.01 Entwicklung und Wiederherstellung naturnaher Flächendeckend Grundwasserverhältnisse in Auen und Nieder- mooren BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Flächendeckend in Verbindung mit naturnahen der Böden Grundwasserverhältnissen BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Flächendeckend, insbesondere im Zuge der Schadstoffeinträgen in das Grundwasser Teichbewirtschaftung BW-2.10 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Flächendeckend, insbesondere an der Schunter Schadstoffeinträgen in Oberflächengewässer einschließlich Vorfluter Anhang: 4. Zielkonzept 131

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KONKRETISIERUNG BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt und Pflege insbesondere der Kopfweiden prägender Landschaftsbildelemente in beiden Einheiten LA-2.01 Erhalt der historisch gewachsenen Eigenart Kleinteilige Grünlandnutzung mit hohem Anteil strukturgebender Elemente (Erlenbrüche, Ein- zelbäume, Gebüsche, Zaunpfähle) LA-2.04 Erhalt natürlicher Landschaftsdynamik in den Zulassen von Überschwemmungen in der Niederungen für das Landschaftserleben Schunteraue LA-2.05 Erhalt und Entwicklung niederungstypischer Flächendeckend. Aufrechterhaltung der notwen- Grünlandnutzung digen Mindestnutzung

A-4.3.2.2 Gebiete auf staufeuchten Böden mit Entwicklungspotential für ar- tenreiches Grünland (GF)

Tabelle A 4.3-8: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Gebiete auf staufeuchten Böden mit Entwicklungspotential für artenreiches Grünland (GF)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung von strukturreichen Eichen- und hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) Hainbuchenmischwaldes, Birken- und Zitter- pappel-Pionierwald, nährstoffreichen Nassgrün- land und Landröhrichten AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Sicherung des zusätzlich als Hutewald genutzten strukturreichen Eichen- und Hainbuchenmisch- waldes nördlich von Glentorf, Birken- und Zit- terpappel-Pionierwald AB-1.04 Sicherung und Entwicklung von Feuchtgrünland Sicherung des nährstoffreichen Nassgrünlandes nordwestlich von Rhode AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Sicherung des naturnahen Stauteichs nordwest- ser, einschließlich ihrer Uferbereiche lich von Rhode AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung und Entwicklung von naturnahen mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) Feldgehölzen, Ruderalfluren und mesophilen Gebüschen AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Sicherung flächendeckend, Entwicklung ledig- baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- lich an den Rändern der Einheiten schen u.ä. AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Offenland als Nahrungs- und Rastgebiet gefähr- Standortansprüche gefährdeter Arten deter Vogelarten (Weißstorch, Goldregenpfeifer) berücksichtigt erhalten. Mahd der Wiesen sollte amphibienge- recht erfolgen, d.h. z.B. mit Balkenmäher (CLA- ßEN et al. 1993) AB-3.05 Sicherung und Entwicklung von mesophilem Entwicklung von mesophilem Grünland aus In- Grünland tensivgrünland BW-2.03 Verbesserung der Gebietsretention in den Ge- Flächendeckend wässereinzugsgebieten BW-2.04 Wiederherstellung und Verbesserung der Reten- Vorfluter und Gräben im Einzugsbereich der tionsfunktion von Gewässern einschließlich ih- Schunter, insb. in der Teilfläche im Lehrer Wold rer Auen westlich von Glentorf und in der Schunterniede- rung nördlich von Glentorf BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser 132 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt der Eisenbahnbrücke über der Schunter prägender Landschaftsbildelemente nördlich von Glentorf LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Flächendeckender Erhalt. Entwicklung von Ge- schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. hölzstrukturen lediglich an den Rändern der Einheit um einen offenen Landschaftscharakter zu erhalten. LA-2.01 Erhalt der historisch gewachsenen Eigenart Erhalt des ruhigen und störungsfreien, grünland- geprägten und offenen Landschaftscharakters LA-2.05 Erhalt und Entwicklung niederungstypischer Erhalt der Grünlandnutzung in allen Einheiten. Grünlandnutzung Umwandlung bestehender Äcker in Grünland

A-4.3.2.3 Historische Kulturlandschaften mit hohem Anteil an Grünland, He- cken und Kleinwäldern (GK)

Tabelle A 4.3-9: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Historische Kulturland- schaften mit hohem Anteil an Grünland, Hecken und Kleinwäldern (GK)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Vor allem in der Wohldrühme Sicherung von hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern, nährstoff- reiche Sümpfe und Nasswiesen AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Flächendeckender Erhalt, insbesondere im Boimstorfer Bauernwald (Fuchsberg), Erhalt der Hutewaldnutzung AB-1.04 Sicherung und Entwicklung von Feuchtgrünland Erhalt und Entwicklung des Feuchtgrünlandes in der Einheit am Fuchsberg AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Sicherung und Entwicklung der Gewässer in der ser, einschließlich ihrer Uferbereiche Einheit in Langeleben AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung und Entwicklung des mesophilen mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) Grünlandes, des mesophilen Gebüschs, der na- turnahen Feldgehölze, der Ruderalfluren. Ent- wicklung der Laub- und Fichtenforste zu natur- nahen Laubwäldern in der Einheit am Fuchsberg AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Flächendeckend baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- schen u.ä. AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Gastvögel in Teilbereichen der Einheit am Standortansprüche gefährdeter Arten berück- Fuchsberg; Erhalt der Heckenstruktur und der sichtigt nährstoffreichen Gewässer in der Einheit nördl. von Rhode als Lebensraum von Fledermäusen AB-3.05 Sicherung und Entwicklung von mesophilem Erhalt und Sicherung insbesondere des mesophi- Grünland len Grünlandes in der Einheit am Fuchsberg und in Langeleben BW-2.03 Verbesserung der Gebietsretention in den Ge- Langer Berg im Lehrer Wold westlich von Glen- wässereinzugsgebieten torf, Westende des Dorm, nördlich von Rhode BW-2.05 Vermeidung und Verminderung schadhafter Dorm Boden-abträge durch Erosion BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Ackerflächen am Dorm und nördlich von Rhode Schadstoffeinträgen in das Grundwasser BW-2.10 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Nördlich von Rhode Schadstoffeinträgen in Oberflächengewässer BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser Anhang: 4. Zielkonzept 133

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Flächendeckender Erhalt der Heckenstrukturen, prägender Landschaftsbildelemente Einzelbäume, Baumgruppen und Kleinwälder. Erhalt der historischen Kulturlandschaftselemen- te in Langeleben (Quellhaus, Burgruine, Teiche) LA-2.01 Erhalt der historisch gewachsenen Eigenart Flächendeckender Schutz des kleinräumig wechselnden Nutzungsmusters mit hohem An- teil extensiv genutzter Lebensraumtypen und Grenzlinien LA-2.02 Erhalt harmonischer Landschaftsstrukturen und Flächendeckend Blickbeziehungen LA-2.03 Erhalt kulturhistorisch bedeutsamer Land- Erhalt der historischen Kulturlandschaftselemen- schaftselemente te in Langeleben (Quellhaus, Burgruine, Teiche) LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Beseitigung der visuellen Beeinträchtigungen gungen des Landschaftsbildes (Militärgelände, Funktürme) in der an kulturhis- torischen Landschaftselementen reichen Einheit in Langeleben

A-4.3.2.4 Niederungen mit Entwicklungspotential für Feuchtgrünland (GN)

Tabelle A 4.3-10: Naturschutzfachlichen Unterziele im Leitbildtyp „Niederungen mit Entwick- lungspotential für Feuchtgrünland (GN)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Flächendeckender Erhalt der Landröhrichte, hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) Flutrasen, der Seggen-, Binsen- und Stauden- Sümpfe und des Feuchtgrünlandes AB-1.04 Sicherung und Entwicklung von Feuchtgrünland Flächendeckend AB-1.05 Sicherung und Entwicklung von niedermoorty- Flächendeckend pischen Lebensräumen AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Flächendeckende Sicherung; aufgrund der Na- ser, einschließlich ihrer Uferbereiche turferne vieler Gewässer auch naturnahe Ent- wicklung AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Flächendeckend (betroffen sind v.a. Ruderalflu- mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) ren) AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Flächendeckende Sicherung. Entwicklung weite- baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- re Gehölzstrukturen auf die Gewässerränder be- schen u.ä. grenzen; der offene Charakter der Landschaft soll erhalten bleiben AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Gefährdete Brutvögel, Amphibien und Mollus- Standortansprüche gefährdeter Arten berück- ken in den Einheiten der Schunteraue, Heu- sichtigt schrecken in der Scheppauniederung. Mahd der Wiesen sollte amphibiengerecht erfolgen, d.h. mit Balkenmäher (CLAßEN et al. 1993) AB-3.05 Sicherung und Entwicklung von mesophilem Sicherung des mesophilen Grünlandes insbeson- Grünland dere in den Einheiten an der Schunter AB-5.02 Erhöhung des Anteils an extensiv genutzten Le- Erhöhung des Anteils extensiv genutzter, ge- bensraumtypen in ausgeräumten Ackerland- hölzarmer Lebensräume in der Schunterniede- schaften rung bei Groß Steinum (Brachen, Säume, Ufer- randstreifen, mesophiles Grünland) BW-2.01 Entwicklung und Wiederherstellung naturnaher Flächendeckend Grundwasserverhältnisse in Auen und Nieder- mooren BW-2.02 Entwicklung und Wiederherstellung auentypi- Flächendeckend scher Überflutungsdynamik 134 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG BW-2.04 Wiederherstellung und Verbesserung der Reten- Flächendeckend Entwicklung auentypischer Ve- tionsfunktion von Gewässern einschließlich ih- getation, Nutungen und Gewässerstrukturen rer Auen BW-2.05 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Ausschluss von Ackernutzung in der Aue und denabträge durch Erosion entwässertem Niedermoor als nicht standortge- rechte Nutzung BW-2.06 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Ausschluss von Ackernutzung im Bereich der denverdichtungen tonig-lehmigen Auensedimente in der Schunter- und Uhrauniederung östlich Beienrode BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Flächendeckend Ausschluss von Ackernutzung der Böden in der Aue und entwässertem Niedermoor als nicht standortgerechte Nutzung BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Vorrang von extensivem Grünland als standort- Schadstoffeinträgen in das Grundwasser gerechte Nutzung in Auen und auf Niedermoor BW-2.10 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Sicherung des Dauergrünland in den Niederun- Schadstoffeinträgen in Oberflächengewässer gen, Anlage breiter Gewässerrandstreifen ent- lang der Schunter, Scheppau und Uhrau ein- schließlich der Zuflüsse sowie einspeisender Vorfluter BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt der prägenden Landschaftselemente wie prägender Landschaftsbildelemente z.B. der Linden-Allee (zwischen Schickelsheim und Gr. Steinum), der Brücke über die Schunter bei Glentorf, dem KD Ballwall sowie zahlrei- chen Einzelbäumen (u.a. Kopfweiden). LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Flächendeckender Erhalt, Entwicklung insbe- schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. sondere in den Randbereichen der Einheiten LA-2.01 Erhalt der historisch gewachsenen Eigenart Erhalt insbesondere der offenen grünlanddomi- nierten Niederungen mit relativ hohem Anteil an extensiv genutzten, feuchten Lebensraumtypen (Gräben, Röhrichten, Weidengebüschen, Klein- gewässer) LA-2.02 Erhalt harmonischer Landschaftsstrukturen und Erhalt und Offenhaltung der Blickbeziehungen Blickbeziehungen auf die Rundlinge (Rotenkamp, Rieseberg) in der Scheppauniederung sowie auf Groß Steinum LA-2.04 Erhalt natürlicher Landschaftsdynamik in Niede- Gewährleitung von Überschwemmungen zur rungen für das Landschaftserleben Steigerung des Naturerlebens LA-2.05 Erhalt und Entwicklung niederungstypischer Flächendeckender Erhalt, Entwicklung vor al- Grünlandnutzung lem in der Einheit bei Groß Steinum LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträch- Einstellung der visuell intensiven Fischzucht im tigungen des Landschaftsbildes NSG „Rieseberger Moor“

A-4.3.3 Agrarlandschaften

A-4.3.3.1 Agrarlandschaften mit abflussmindernder Nutzung (AA)

Tabelle A 4.3-11: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Agrarlandschaften mit abflussmindernder Nutzung (AA)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung und Entwicklung des landesweit be- hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) deutsamen Biotops am Regenrückhaltebecken in Lauingen. Anhang: 4. Zielkonzept 135

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Erhalt der bahntrassebegleitenden Gehölzstruk- mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) turen AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Erhalt der bestehenden Obstbaumreihen; Nach- baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- pflanzung der lückigen Bestände, insbesondere schen u.ä. in den Verbundkorridoren AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Landwirtschaftliche Nutzung unter Berücksich- Standortansprüche gefährdeter Arten (Rebhuhn) tigung der Anforderungen des Rebhuhns, Ent- berücksichtigt wicklung z.T. Erhalt extensiv genutzter Struktu- ren AB-4.04 Vernetzung durch Entwicklung von Trittsteinbi- Schaffung eines weiteren Stillgewässers zwi- otopen schen dem Erdfall und dem Regenrückhaltebe- cken in Lauingen AB-4.06 Vernetzung von Siedlungsbereichen, Wäldern Entwicklung von geschlossenen Gehölzstruktu- und Niederungen, insbesondere durch Gehölz- ren (Obstbaumreihe, Hecken) zwischen Lauin- strukturen gen und dem Elm AB-5.02 Erhöhung des Anteils an extensiv genutzten Le- Flächendeckend bensraumtypen in ausgeräumten Ackerland- schaften BW-2.03 Verbesserung der Gebietsretention in den Ge- Flächendeckend wässereinzugsgebieten BW-2.04 Wiederherstellung und Verbesserung der Reten- Im Bereich der Lauinger Mühlenriede sowie tionsfunktion von Gewässern einschließlich ih- Scheppau einschließlich einspeisender Vorfluter rer Auen BW-2.05 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Bereiche am Buchberg sowie Kleiberg denabträge durch Erosion BW-2.06 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Flächendeckend denverdichtungen BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Flächendeckend einträgen in Böden BW-2.10 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Einzugsbereich der Lauinger Mühlenriede sowie Schadstoffeinträgen in Oberflächengewässer Scheppau einschließlich einspeisender Vorfluter BW-2.11 Reduzierung der Flächeninanspruchnahme von Flächendeckend Böden durch Siedlung, Lagerstättenabbau, In- dustrie und Gewerbe BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt der landschaftsbildprägenden Lindenallee prägender Landschaftsbildelemente nördlich von Bornum LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Flächendeckend schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Eingrünung des Neubaugebietes am nordöstli- gungen des Landschaftsbildes chen Ortsrand von Bornum

A-4.3.3.2 Agrarlandschaften mit boden- und / oder grundwasserschonender Bewirtschaftung (AB)

Tabelle A 4.3-12: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Agrarlandschaften mit bo- den- und / oder grundwasserschonender Bewirtschaftung (AB)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung und Entwicklung der Magerrasen und hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) Heiden (und der nährstoffreichen Nasswiese) in der Umgebung des Rieseberger Moores 136 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Umwandlung der Kiefernforste in naturnahe Laubmischwälder AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Flächendeckend, Erhalt eines hohen Anteils an mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) Ruderalfluren und Brachen AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Flächendeckend, insbesondere in den Verbund- baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- korridoren schen u.ä. AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Erhalt und Entwicklung eines hohen Anteils ex- Standortansprüche gefährdeter Arten berück- tensiv genutzter Säume und Brachen für ver- sichtigt schiedene Arten der trockenwarmen Lebens- räume AB-3.04 Sicherung und Entwicklung von Magerrasen Flächendeckend und Heiden AB-3.06 Sicherung und Entwicklung von Boden- und Flächendeckend, auch der kleinen, bäuerlichen Festgesteinabbaugebieten als Offenboden- und Sandabbaugruben Trockenlebensräume nach Beendigung der Nut- zung AB-4.01 Pufferung der Kernflächen des Arten- und Bio- Pufferung von Magerrasen und Heiden gegen topschutzes Nährstoffeintrag aus den benachbarten landwirt- schaftlich genutzten Flächen AB-4.04 Vernetzung durch Entwicklung von Trittsteinbi- Flächendeckend die Entwicklung trockenwar- otopen men Lebensräumen (Brachen, Säume) speziell an den Korridoren des Biotopverbundes AB-4.05 Vernetzung trockenwarmer Lebensräume im Of- Flächendeckend, speziell an den Korridoren des fenland und entlang von Waldrändern Biotopverbundes AB-5.02 Erhöhung des Anteils an extensiv genutzten Le- Flächendeckend, speziell zur Förderung der A- bensraumtypen in ausgeräumten Ackerland- ckerwildkrautgesellschaften der Sandäcker zwi- schaften schen Rieseberg, Lauingen und Schoderstedt BW-2.05 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Erhebung zwischen Glentorf und Rotenkamp denabträge durch Erosion (Rübenberg), Bereich zwischen Lauingen, Rie- seberg und Schoderstedt, westlicher Hasenwin- kel, Hangbereiche des Dorm BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Flächendeckend der Böden BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Flächendeckend einträgen in Böden BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Flächendeckend Schadstoffeinträgen in das Grundwasser BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt der Spargelhütten in der Feldflur, Erhalt prägender Landschaftsbildelemente und Entwicklung von strukturreichen Ortsrän- dern, insbesondere in Verbindung mit Obstwie- sen LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Flächendeckend schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. LA-2.01 Erhalt der historisch gewachsenen Eigenart Erhalt der Strukturvielfalt (mageren, trockenen Säume und Brachen, kleine Sandgruben und Feldgehölze, Obstbäume) LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträch- Eingrünung der Ortsränder mit störendem Über- tigungen des Landschaftsbildes gang in die Landschaft (Lauingen, Lerchenfeld) und der Deponie nordöstlich von Lerchenfeld; Abbau der Freileitung zwischen Rhode und Bis- dorf Anhang: 4. Zielkonzept 137

A-4.3.3.3 Agrarlandschaften mit erosionsmindernder Nutzung (AE)

Tabelle A 4.3-13: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Agrarlandschaften mit ero- sionsmindernder Nutzung (AE)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Landesweit bedeutsame Biotope am Erdfall hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) südöstlich von Bornum; Erhalt der mesophilen Grünlandes am Dorm AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung und Entwicklung diverser Lebens- mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) raumtypen am Ortsrand von Königslutter AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Flächendeckende Erhalt, Entwicklung vorrangig baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- in den Korridoren des Biotopverbundes, die mit schen u.ä. Gehölzen anzureichern sind AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Ackerwildkrautgesellschaften und Amphibien- Standortansprüche gefährdeter Arten berück- gerechte Bewirtschaftung des Grünlandes süd- sichtigt lich des Erdfalls AB-4.04 Vernetzung durch Entwicklung von Trittsteinbi- Die Anlage von Säumen und breiten Brachen als otopen Trittsteinbiotope empfehlen sich v.a. am Rand des Dorms AB-4.05 Vernetzung trockenwarmer Lebensräume im Of- Die Anlage von Säumen und breiten Brachen fenland und entlang von Waldrändern empfehlen sich v.a. am Rand des Dorms AB-5.02 Erhöhung des Anteils an extensiv genutzten Le- Flächendeckend bensraumtypen in ausgeräumten Ackerland- schaften BW-2.03 Verbesserung der Gebietsretention in den Ge- Flächendeckend am Elm wässereinzugsgebieten BW-2.05 Vermeidung und Verminderung schadhafter Flächendeckend Bodenabträge durch Erosion BW-2.06 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Flächendeckend am Elm denverdichtungen BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt insbesondere des Erdfalls, Hecken und prägender Landschaftsbildelemente Obstbestände südlich von Bornum; Hecken am westlichen Elmhang und südwestlich von Kö- nigslutter LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Entwicklung von gliedernden Landschaftsele- schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. menten insbesondere auf der östlichen Seite des Elms

A-4.3.3.4 Agrarlandschaften auf Löss mit gewässer- und bodenschonender Nutzung (AL)

Tabelle A 4.3-14: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Agrarlandschaften auf Löss mit gewässer- und bodenschonender Nutzung (AL)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Erhalt des Biotops landesweiter Bedeutung öst- hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) lich des Hagenhofs AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung von Weidengebüschen, mesophilen mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) Gebüschen und Baumbeständen; Entwicklung weiterer extensiv genutzter Biotope 138 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Flächendeckende Sicherung (z.B. Erhalt der baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- Obstallee bei Lelm), Entwicklung insbesondere schen u.ä. in den Biotopverbundskorridoren AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Erhöhung des Anteils von Brachen und Säumen Standortansprüche gefährdeter Arten berück- auf der landwirtschaftlich genutzten Fläche z.B. sichtigt zur Verbesserung der Lebensbedungen des Reb- huhns AB-5.02 Erhöhung des Anteils an extensiv genutzten Le- Flächendeckend bensraumtypen in ausgeräumten Ackerland- schaften BW-2.03 Verbesserung der Gebietsretention in den Ge- Flächendeckend wässereinzugsgebieten BW-2.04 Wiederherstellung und Verbesserung der Reten- Niederungen von Scheidewellenbach, Sunstedter tionsfunktion von Gewässern einschließlich ih- Bach, Schambach und Schierpkebach rer Auen BW-2.05 Vermeidung und Verminderung schadhafter Flächendeckend Bodenabträge durch Erosion BW-2.06 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Flächendeckend denverdichtungen BW-2.10 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Einzugsgebiet von Scheidewellenbach, Sunsted- Schadstoffeinträgen in Oberflächengewässer ter Bach, Schambach und Schierpkebach BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Erhalt von Einzelbäume, Baumreihen (Obst- schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. baumreihen), Ufervegetation LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträch- Eingrünung der Ortsränder mit störendem Über- tigungen des Landschaftsbildes gang in die Landschaft (Lelm)

A-4.3.3.5 Agrarlandschaften mit hohem Anteil landschaftstypischer Struk- turelemente (AM)

Tabelle A 4.3-15: Naturschutzfachlichen Unterziele im Leitbildtyp „Agrarlandschaften mit hohem Anteil landschaftstypischer Strukturelemente (AM)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung der Eichen-Hainbuchen-Mischwälder hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) östlich, südlich und südöstlich und von Rhode sowie südlich von Bisdorf, Sicherung des Ei- chen-Hainbuchen-Mischwälder nordwestlich von Rotenkamp, Sicherung des Birkenbruch- waldes und verschiedener naturnaher Stillge- wässer im Lehrer Wold, Sicherung und Entwick- lung von magerem mesophilen Grünland kalk- reicher Standorte nördlich des Riesebergs AB-1.03 Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder Sicherung der Eichen-Hainbuchen-Mischwälder und des Birken-Bruchwaldes (siehe AB-1.01) AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Sicherung diverser naturnaher Kleingewässer im ser, einschließlich ihrer Uferbereiche Lehrer Wold und in Hasenwinkel AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Sicherung und Entwicklung der Ruderalfluren mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) und Aufforstungen mit Laubwald AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Flächendeckend baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- schen u.ä. Anhang: 4. Zielkonzept 139

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Erhalt und Entwicklung extensiv genutzter Standortansprüche gefährdeter Arten berück- Saumhabitate nordöstlich von Rottdorf als Bei- sichtigt trag zur Erhaltung von Feldvögeln; Erhalt des Offenlandes zwischen Boimstorf und Sundern. AB-5.02 Erhöhung des Anteils an extensiv genutzten Le- Flächendeckend bensraumtypen in ausgeräumten Ackerland- schaften BW-2.03 Verbesserung der Gebietsretention in den Ge- Vorrangig in Hanglagen > 5% auf tonig- wässereinzugsgebieten lehmigen Böden BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Vorrangig auf geringmächtigen (Pararendzinen) der Böden sowie basenarmen Lehmböden (Braunerden) BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Flächendeckend einträgen in Böden BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt der landschaftsprägenden Einzelbäume prägender Landschaftsbildelemente und Alleen zwischen Königslutter und Rottdorf und Schickelsheim und Groß Steinum LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Flächendeckend schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Eingrünung der Ortsränder mit störendem Über- gungen des Landschaftsbildes gang in die Landschaft (Ochsendorf, Sunstedt, Rottdorf und Lerchenfeld); Eingrünung der BAB5

A-4.3.4 Boden- und Gesteinsabbaugebiete und –abraumgebiete

Tabelle A 4.3-16: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Boden- und Gesteinsab- baugebiete und –abraumgebiete mit Entwicklungspotenzial für Trocken- und Offenlebensräume und nährstoffarme Stillgewässer (BO)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KONKRETISIERUNG AB-1.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Erhalt und Entwicklung von Pionierwäldern an hoher und sehr hoher Bedeutung (siehe Karte 1) im Abbaugebiet nördlich von Uhry, Laubge- büsch trockenwarmer Kalkstandorte bei Beien- rode; Pionierstadien von Kalkmagerrasen, Pio- nierwälder und mesophile Buchenwälder im Elm (z.T. Biotope von landesweiter Bedeutung) AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Nach der Abbautätigkeit Entwicklung von oli- ser, einschließlich ihrer Uferbereiche gotrophen Gewässer in den Bodenabbaugebieten nördlich von Uhry AB-3.01 Sicherung und Entwicklung von Biotopen mit Flächendeckend, Sicherung vor allem von Rude- mittlerer Bedeutung (siehe Karte 1) ralfluren, Entwicklung vor allem von Kiefern- und Fichtenforsten AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Tagfalter, Heuschrecken und Lurche in den Standortansprüche gefährdeter Arten berück- Sandabbaugebieten, Brutvögel in den durch sichtigt Bergbau geprägten Einheit östlich von Beienro- de AB-3.04 Sicherung und Entwicklung von Magerrasen und In allen Einheiten außer östlich von Beienrode Heiden AB-3.06 Sicherung und Entwicklung von Boden- und Sandabbau nördlich von Uhry und Kalksteinab- Festgesteinabbaugebieten als Offenboden- und bau im Elm Trockenlebensräume nach Beendigung der Nut- zung 140 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KONKRETISIERUNG AB-3.07 Sicherung und Entwicklung oligotropher Still- Sandabbau nördlich von Uhry und Boimstorf gewässer in Bodenabbaugebieten nach Beendi- gung der Nutzung AB-4.05 Vernetzung trockenwarmer Lebensräume im Of- Speziell in den Sandabbaugebieten nördlich von fenland und entlang von Waldrändern Uhry BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Sandabbau bei Uhry und Boimstorf der Böden BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Sandabbau bei Uhry und Boimstorf einträgen in Böden BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Sandabbau bei Uhry und Boimstorf, insbesonde- Schadstoffeinträgen in das Grundwasser re in Verbindung mit Nassabbau BW-2.10 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Sandabbau bei Uhry und Boimstorf Schadstoffeinträgen in Oberflächengewässer BW-2.11 Reduzierung der Flächeninanspruchnahme von Aktuelle und geplante Sandabbaugebiete bei Uh- Böden durch Siedlung, Lagerstättenabbau, ry Industrie und Gewerbe LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt und Entwicklung von naturnahen, im ho- prägender Landschaftsbildelemente hen Maße dynamischen Lebensraumtypen LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Flächendeckend schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Eingrünung der noch in Betrieb befindlichen gungen des Landschaftsbildes Abbaugruben und deren baulichen Anlagen

A-4.3.5 Siedlungsgebiete

A-4.3.5.1 Historische Ortskerne mit hohem Anteil an regionaltypischer Bausubstanz und Grünflächen (SA)“

Tabelle A 4.3-17: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Historische Ortskerne mit hohem Anteil an regionaltypischer Bausubstanz und Grünflächen (SA)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.02 Reduktion von Beeinträchtigungen durch die Quellbereiche am Lutterspring Erholungsnutzung AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Sicherung und Entwicklung von Gewässern in ser, einschließlich ihrer Uferbereiche Ortlage oder in Ortsnähe, Renaturierung verrohrter oder naturferner Gewässerabschnitte AB-2.01 Kurzfristig besondere Hilfsmaßnahmen für be- Maßnahmen zum Schutz der Fledermausarten, standsbedrohte (kulturfolgende) Arten/-gruppen des Weißstorches (Sicherung der Nistunterlage) und gefährdeter Vogelarten des Siedlungsrau- mes (z.B. Mehl- und Rauchschwalben, Schleier- eule) AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Vorrangige Sicherung der Ortsrandlagen, zum baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- Teil Entwicklung schen u.ä. AB-4.02 Sicherung und Wiederherstellung der Durch- Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch gängigkeit von Fließgewässern für aquatische Renaturierung der Gewässersohle und –ränder; Organismen Umbau der verrohrten Gewässerabschnitte AB-5.01 Sicherung und Entwicklung der für dörfliche Flächendeckend durch Öffentlichkeitsarbeit, Ex- Siedlungen charakteristischen Tier- und Pflan- tensivierung von Flächennutzungen und Entsieg- zenarten lung nicht genutzter Flächen Anhang: 4. Zielkonzept 141

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG BW-2.03 Verbesserung der Gebietsretention in den Ge- Bereitstellung von Freiflächen mit Dauervegeta- wässereinzugsgebieten tion zur Förderung der Regenwasserversicke- rung sowie Verwendung versickerungsfreundli- cher Materialien durch die Bauleitplanung BW-2.04 Wiederherstellung und Verbesserung der Reten- Gewässerverlaufe von Lutter (im Stadtgebiet tionsfunktion von Gewässern einschließlich ih- Königslutter, Rottorf), Schunter bei Beienrode, rer Auen Scheppau (Scheppau, Bornum), Lauinger Müh- lenriede (Lauingen) BW-2.06 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Lokal auf tonig-lehmige Substraten unbebauter denverdichtungen Freiflächen BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Minimierung versiegelter Flächen, hoher Anteil der Böden an Dauervegetation im Siedlungsbereich BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Einbringen von Gehölzen mit lufthygienischer einträgen in Böden Filterfunktion, Optimierung der Betriebstechnik, Verzicht von Pflanzenschutzmitteln und Mine- raldüngern in Privat- und Kleingärten BW-2.10 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Gewässerverlaufe von Lutter (im Stadtgebiet Schadstoffeinträgen in Oberflächengewässer Königslutter, Rottorf), Schunter bei Beienrode, Scheppau (Scheppau, Bornum), Lauinger Müh- lenriede (Lauingen) BW-2.11 Reduzierung der Flächeninanspruchnahme von Vorrang von Umnutzung bestehender Gebäude Böden durch Siedlung, Lagerstättenabbau, anstelle von Überbauung von Grünflächen im Industrie und Gewerbe Zuge der Nachverdichtung LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Kirchtürme, Markante, z.T. als Naturdenkmale prägender Landschaftsbildelemente geschützte Einzelbäume (Lothar-Linde), Typi- sche Siedlungsformen und –materialien z.B. Ducksteinmauern (mit Mauerfugenvegetation), Hausgärten mit Gemüse- und Obstanbau, dörfli- che Ruderalflächen LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Gliedernde Landschaftselemente insbesondere schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. an den Ortsrändern (Obstwiesen) LA-2.01 Erhalt der historisch gewachsenen Eigenart Flächendeckender Erhalt und Optimierung des meist dörflichen, in Königslutter kleinstädti- schen Charakters LA-2.02 Erhalt harmonischer Landschaftsstrukturen und Flächendeckend, insbesondere sind die Blicke Blickbeziehungen auf den Dom von Bebauung frei zu halten LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträch- Ortsbild durch Bauvorschriften in seinem Cha- tigungen des Landschaftsbildes rakter erhalten (Verzicht auf die Verwendung von Farben, Formen, Materialien, Bauweise, die der Eigenart der Landschaft widersprechen).

142 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

A-4.3.5.2 Siedlungs-, Gewerbe- und Industriebereiche mit hohem Anteil an standortgerechten Vegetationselementen und regionaltypischer Ortsrandgestaltung (SN)

Tabelle A 4.3-18: Naturschutzfachliche Unterziele im Leitbildtyp „Siedlungs-, Gewerbe- und Industriebereiche mit hohem Anteil an standortgerechten Vegetationsele- menten und regionaltypischer Ortsrandgestaltung (SN)“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Sicherung und Entwicklung von Gewässern in ser, einschließlich ihrer Uferbereiche Ortlage oder in Ortsnähe, Renaturierung verrohrter oder naturferner Gewässerabschnitte AB-2.01 Kurzfristig besondere Hilfsmaßnahmen für be- Maßnahmen zum Schutz der Fledermausarten standsbedrohte (kulturfolgende) Arten/-gruppen und gefährdeter Vogelarten des Siedlungsrau- mes (z.B. Mehl- und Rauchschwalben, Schleier- eule) AB-3.02 Sicherung und Entwicklung von Alleen, Obst- Vorrangige Entwicklung der Ortsrandlagen, zum baumbeständen, Hecken, Feldgehölzen, Gebü- Teil Sicherung schen u.ä. AB-4.02 Sicherung und Wiederherstellung der Durch- Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch gängigkeit von Fließgewässern für aquatische Renaturierung der Gewässersohle und –ränder; Organismen Umbau der verrohrten Gewässerabschnitte AB-5.01 Sicherung und Entwicklung der für dörfliche Flächendeckend durch Öffentlichkeitsarbeit, Ex- Siedlungen charakteristischen Tier- und Pflan- tensivierung von Flächennutzungen und Entsieg- zenarten lung nicht genutzter Flächen BW-2.03 Verbesserung der Gebietsretention in den Ge- Bereitstellung von Freiflächen mit Dauervegeta- wässereinzugsgebieten tion zur Förderung der Regenwasserversicke- rung sowie Verwendung versickerungsfreundli- cher Materialien durch die Bauleitplanung BW-2.06 Vermeidung und Verminderung schadhafter Bo- Lokal auf tonig-lehmigen Substrate unbebauter denverdichtungen Freiflächen BW-2.07 Sicherung der Filter- und Puffereigenschaften Minimierung versiegelter Flächen, hoher Anteil der Böden an Dauervegetation im Siedlungsbereich BW-2.08 Vermeidung und Verminderung von Schadstoff- Einbringen von Gehölzen mit lufthygienischer einträgen in Böden Filterfunktion, Optimierung der Betriebstechnik, Verzicht von Pflanzenschutzmitteln und Mine- raldüngern in Privat- und Kleingärten BW-2.09 Vermeidung und Verminderung von Nähr- und Verzicht von Pflanzenschutzmitteln und Mine- Schadstoffeinträgen in das Grundwasser raldüngern in Privat- und Kleingärten BW-2.11 Reduzierung der Flächeninanspruchnahme von Vorrang von Umnutzung bestehender Gebäude Böden durch Siedlung, Lagerstättenabbau, In- anstelle von Überbauung von Grünflächen im dustrie und Gewerbe Zuge der Nachverdichtung, Nutzung von Kon- versionsflächen BW-2.12 Erhaltung und Entwicklung von Dauervegetati- Flächendeckend on mit Schutzfunktion für Boden und Wasser LA-1.01 Erhalt und Entwicklung charakteristischer und Erhalt und Entwicklung typischer Siedlungsfor- prägender Landschaftsbildelemente men und –materialien z.B. Ducksteinmauern (mit Mauerfugenvegetation), Hausgärten mit Gemüse- und Obstanbau, dörfliche Ruderalflä- chen LA-1.02 Erhalt und Entwicklung gliedernder Land- Entwicklung gliedernder Landschaftselemente schaftselemente wie Ufervegetation, Hecken etc. an den Ortsrändern (Hecken, Einzelbäume, Obstwiesen) zur harmonischen Einbindung der Ortschaften in die Landschaft Anhang: 4. Zielkonzept 143

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträch- Entwicklung gliedernder Landschaftselemente tigungen des Landschaftsbildes an den Ortsrändern mit störendem Übergang in die Landschaft

Tabelle A 4.3-19: Naturschutzfachliche Unterziele für den „Biotopverbund“

KÜRZEL UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- KRETISIERUNG AB-4.01 Pufferung der Kernflächen des Arten- und Bio- Angrenzend an Flächen der Zielkategorie „Si- topschutzes cherung“ sollten extensive Nutzungsformen angestrebt werden AB-4.02 Sicherung und Wiederherstellung der Durch- Sicherung und Wiederherstellung der Durch- gängigkeit von Fließgewässern für aquatische gängigkeit von Fließgewässern, mit 1. Priorität Organismen an der Schunter als Hauptgewässer und mit 2. Priorität an den im Nds. Fließgewässerschutz- programm genannten Nebengewässern (Schep- pau, Lauinger Mühlenriede, Lutter, Schierpke- bach, Uhrau) und den als Verbundkorridor ge- kennzeichneten Gräben. Als dritte Priorität alle übrigen Fließgewässer AB -4.03 Vernetzung feuchter Lebensräume über fließge- Vernetzung feuchter Lebensräume über breite wässerbegleitende Strukturen Gewässerrandstreifen mit der in Unterziel AB- 4.02 genannten Prioritätensetzung AB-4.04 Vernetzung durch Entwicklung von Trittstein- Entwicklung von unmittelbar an die Korridore biotopen angrenzende extensiv genutzte Lebensraumty- pen als Trittsteine. Kategorie G: Schaffung von dichten Gehölzstrukturen, vorzugsweise Hecken (ggf. auch Baumreihen). Kategorie F: Schaf- fung einzelner (feuchter) Lebensräume. Katego- rie T: Schaffung von Säumen und Brachen. AB-4.05 Vernetzung trockenwarmer Lebensräume im Of- Entwicklung von breiten Säumen trockenwar- fenland und entlang von Waldrändern men Standorten, insbesondere an südexponierten Waldrändern AB-4.06 Vernetzung von Siedlungsbereichen, Wäldern Sicherung und Entwicklung bestehender Ge- und Niederungen, insbesondere durch Gehölz- hölzstrukturen, zwischen Ortsränden, Wäldern strukturen und Niederungen zur Vernetzung von Lebens- räumen Arten, die sich entlang von Gehölzen (v.a. Hecken) ausbreiten. AB-4.07 Wiederherstellung eines grünlandgenutzten Wiederherstellung einer grünlandgeprägten Korridors in der Schunterniederung Schunterniederung im Bereich Groß Steinums zur großräumigen Vernetzung im Sinne des Nds. Fließgewässerschutzprogramms (Fischotter) AB-4.08 Verminderung der Zerschneidungswirkung von Insbesondere an den Kreuzungspunkten zwi- Verkehrstaßen schen Biotopverbundskorridoren und Ver- kehrsstaßen sind Maßnahmen zur Vermeidung von Zerschneidungseffekten umzusetzen

A-4.4 Konzept des Biotopverbundes für Königslutter Das Konzept des Biotopverbundes1 beruht auf der Erkenntnis, dass in der heutigen Kulturlandschaft die Lebensräume abgrenzbar und inselartig isoliert sind. Die Verinselung der aus Naturschutzsicht

1 Zur Begriffsdefinition siehe Kapitel 4.4. 144 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm wertvollen Lebensräume führt zu einer erhöhten Gefahr des Aussterbens jener Arten, die diese Le- bensräume besiedeln. Zwei Probleme treten auf: Zum einen wirkt negativ die abnehmende Habitat- größe, d.h. der Lebensraumverlust, zum anderen wird insbesondere der Austausch von Individuen zwischen Habitaten erschwert. Neben der genetischen Verarmung der fragmentierten Populationen wird vor allem die Wiederbesiedlung geeigneter Lebensräume erschwert. Je kleiner die Lebensräume sind, desto wahrscheinlicher ist ein lokales Aussterben der Population in dem jeweiligen Lebensraum. Neben menschlichen Eingriffen kann das (lokale) Aussterben auch durch natürliche Prozesse ausge- löst werden (schleichende Veränderung des Lebensraumes z.B. durch Sukzession, schlagartige Verän- derungen des Lebensraumes z.B. durch Windbruch). Das Konzept des Biotopverbundes versucht die o.g. Probleme durch folgende vier Ansätze abzuwen- den (vgl. JEDICKE 1994):

• Großflächige Lebensräume dienen den Arten als Rückzugsraum und sorgen aufgrund ihrer im hohen Maße geeigneten Habitatstrukturen für einen Individuenüberschuss, der den Grundstock für die Wiederbesiedlung benachbarter Räume bildet. Abgrenzung und Flächengröße dieser Ge- biete sollte sich an den Anforderungen der zu schützenden Populationen orientieren. Diese Flä- chen lassen sich als Optimalhabitate oder Kerngebiete bezeichnen; • „Trittsteine“ zwischen den großflächigen Lebensräumen sind zwar zu klein um ganzen Popula- tionen Lebensraum zu bieten, aber groß genug um diese Funktion für einzelne Individuen zu übernehmen. Diese Flächen dienen als „Zwischenstationen“ auf dem Weg von einem Optimal- habitat zum anderen. • Korridore verbinden die Kerngebiete und Trittsteine miteinander. Auch sie erfüllen nur für ein- zelne Tiere die Lebensraumanforderungen. Korridore sind eher linear ausgeprägt; • Nutzungsextensivierung auf den verbliebenen, nicht unmittelbar geeigneten Lebensräumen soll die Wirkung der Isolierung herabsetzen. Eine Differenzierung dieser vier Elemente ist nicht immer einfach, wie auch JEDICKE (1994: 86) ein- räumt. Ob ein Lebensraum ein Kerngebiet, Trittstein oder Korridor ist, ist in erster Linie von der be- trachteten Art abhängig. Während eine Hecke für einen Igel einen Korridor darstellen kann, ist dieser Lebensraum für bestimmte Insekten Kerngebiet und für andere ggf. unüberwindbare Barriere. Ähnlich verhält es sich mit den Kerngebieten. Während für einzelne Arten eine Fläche wie das Rieseberger Moor groß genug ist, um mehrere Populationen zu beherbergen kann sie anderen Arten lediglich als Trittstein dienen. Die momentane Diskussion löst sich daher zunehmend begrifflich und inhaltlich von dieser artbezoge- nen Betrachtungsweise und geht zu einer eher pragmatischen Unterscheidung von Eignungs- und Ent- wicklungsgebieten über (BURKHARDT et al. 2003). Unter den Eignungsflächen für den Biotopverbund sind daher alle Sicherungs- und Verbesserungsflächen im Sinne des Zielkonzeptes (Zielkategorie „S“ und „V“) zu verstehen. Bei allen Flächen der übrigen Kategorien handelt es sich demnach um Ent- wicklungsgebiete. Im Folgenden wird daher ein Biotopverbundsystem entwickelt, das auf der Grundlage von Ansprü- chen von Zielarten Maßnahmen für die Entwicklungsflächen vorschlägt, die prioritär umzusetzen sind. In diesem Sinne versteht sich das nachfolgend beschriebene Biotopverbundsystem als Ergänzung zu den in Karte 5 „Zielkonzept“ dargestellten Gebieten der Zielkategorien „Sicherung“ und „Sicherung und Verbesserung“ sowie als räumliche und inhaltliche Präzisierung der entwicklungsbedürftigen Flä- chen. Anhang: 4. Zielkonzept 145

A-4.4.1 Zielarten

A-4.4.1.1 Ermittlung von wichtigen Arten Eine Berücksichtigung im Planungsgebiet vorkommenden Arten bei der Erstellung des Biotop- verbundsystems ist nicht möglich. Vielmehr macht die große Anzahl von Pflanzen- und vor allem der Tierarten eine Schwerpunktsetzung erforderlich. Eine erste Auswahl von Arten, den sogenannten wichtigen Arten, erfolgt mit Hilfe naturschutzfachlicher Kriterien, die eine Prioriätensetzung hin- sichtlich der Schutzbedürftigkeit möglich machen. Tabelle A 4.4-1 stellt mit Hilfe des Kriteriums „Ge- fährdung und Seltenheit“ sowie weiterer Kriterien eine Bewertungsvorschrift zur Einstufung von wichtigen Arten hinsichtlich ihrer Schutzpriorität zusammen. Im folgenden Abschnitt werden aus die- sen wichtigen Arten Zielarten ausgewählt.

Tabelle A 4.4-1: Kriterien zur Ermittlung von wichtigen Arten und deren Einstufung bezüg- lich der Schutzbedürftigkeit

SCHUTZBEDÜRFTIGKEIT Bundesweit Landesweit Regional Lokal (länderübergreifend) (überregional) bedeutsame Art bedeutsame Art bedeutsame Art bedeutsame Art

KRITERIUM: GEFÄHRDUNG UND SELTENHEIT FFH • Arten des An- hangs II der FFH-RL RL-Bund • Ausgestorben • Stark gefährdet, • Gefährdet • Vom Ausster- • Potentiell ge- ben bedroht fährdet RL-Niedersachsen • Ausgestorben • Stark gefährdet, • Gefährdet • Vom Ausster- • Potentiell ge- ben bedroht fährdet KRITERIUM: BIOGEOGRAPHISCHE BESONDERHEITEN BZW. VERANTWORTUNG FÜR DEN ERHALT eingeschränkte • Endemische Art • Endemische Art • Endemische Art Verbreitung in NDS in Deutschland in Westeuropa Arealgrenzen • Arealgrenze • Arealgrenze verläuft durch verläuft durch die natur- NDS räumliche Re- gion Börde Schwerpunkt- • Weltweit einen • In Deutschland • In Deutschland vorkommen Schwerpunkt in ein Schwer- einziges Vor- D punkt in NDS, kommen in • In Mitteleuropa oder NDS ein Schwer- • In NDS ein • In NDS einzi- punkt im NDS Schwerpunkt in ges Vorkom- der naturräum- men in der na- lichen Region turräumlichen Börde Region Börde KRITERIUM: POPULARITÄT Popularität • Sehr populäre • Populäre Art Art

Tabelle A 3.1-4 stellt die im Stadtgebiet nachgewiesenen Arten hinsichtlich ihres Schutzbedarfs dar. Berücksichtigt wurden alle Daten ab dem Jahre 1993. Die für die Einstufung der Arten relevanten Be- 146 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm wertungskriterien (siehe Tabelle A 4.4-1) werden dargestellt. Die jeweils höchste Einstufung entschei- det über die Schutzbedürftigkeit der Art.

A-4.4.1.2 Erhöhte Verantwortung für bestimmte wichtige Arten Neben der allgemeinen Schutzbedürftigkeit der wichtigen Arten stellt sich insbesondere auf der un- tersten Planungsebene, dem Stadtgebiet, die Frage nach der Effektivität von Schutzmaßnahmen für die betrachtete Zielartenpopulation. Schutzmaßnahmen sind umso wirkungsvoller: 1. Je größer der Anteil einer zu schützenden Population ist, die das Gemeindegebiet besiedelt und 2. je ortstreuer sich die betroffene Art verhält.

Diese Merkmale führen nicht nur zu einer erhöhten Erfolgsgarantie bei der Umsetzung geeigneter Maßnahmen sondern bergen auch das erhöhte Risiko eines lokalen Aussterbens bei „falscher“ Be- handlung der betroffenen Lebensräume. Diese unmittelbare Verantwortung erfordert im Rahmen der Ermittlung von wichtigen Arten für einen Biotopverbund ein besonderes Augenmerk. Bei Arten, die einen wesentlich größeren Aktivitätsbereich haben als das Planungsgebiet gesellt sich dem begrenzten Zugriff ein weiteres Problem hinzu. In der Regel fehlen auf lokaler Ebene die Infor- mationen um einen Biotopverbund so auszulegen, das er in ein übergeordnetes System passt. Im Übri- gen ist es aufgrund der Planungshierarchie Aufgabe der übergeordneten Werke, diese Aufgabe plane- risch zu bewältigen. Diese Hierarchie beinhaltet, dass die untergeordneten Planwerke ihre Maßnahmen an den Vorgaben der übergeordneten orientieren. Diese Vorgaben fehlen jedoch im niedersächsischen Landschaftsprogramm und im Landschaftsrahmenplan . Andererseits kann nicht Aufgabe des Landschaftsplans sein, diese Vorgaben systematisch nachzuarbeiten. In Tabelle A 3.1-4 werden jene Arten speziell gekennzeichnet, für deren Fortbestand die Stadt Königs- lutter eine besondere Verantwortung im Sinne der oben beschriebenen Abhängigkeiten trägt. Diese Arten sollten bei der Umsetzung des Biotopverbundsystems verstärkt berücksichtigt werden.

Tabelle A 4.4-2: Schema zur Ermittlung der Verantwortung der Gemeinde für den Erhalt der Arten im Stadtgebiet

VERMUTETER ANTEIL DER POPULATION ABHÄNGIGKEIT VON IM STADTGEBIET MAßNAHMEN IM STADTGEBIET Hoch1 Mittel Gering1 hoch, Art ganzjährig im Gebiet (z.B. Standvogel) +++ ++ ++ mittel, Art unternimmt Wanderungen (z.B. Strichvogel) ++ ++ + gering, Art mit ausgeprägtem Wanderverhalten (z.B. Kurz- ++ + + und Langstreckenzieher)

A-4.4.1.3 Ermittlung von Zielarten Um mit Hilfe der Schutzmaßnahmen für die Zielarten möglichst viele Synergie-Effekte zu nutzen, ist es sinnvoll Arten zu wählen, die unterschiedliche Lebensraumtypen repräsentieren. Tabelle A 4.4-3

1 Ein Beispiel: der Kleine Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis) ist auf dem Gebiet der Stadt Königslutter mit einer vermutlich abgeschlossenen Population vertreten. Anhang: 4. Zielkonzept 147 stellt die wichtigen Arten der jeweiligen Lebensraumtypen und gleichzeitig die in Tabelle A 3.1-4 aufgeführte artspezifische Schutzbedürftigkeit und die Verantwortung der Stadt Königslutter für die- sen Bestand zusammen.

Tabelle A 4.4-3: Zuordnung der wichtigen Arten zu Lebensraumtypen, Übersicht über die Schutzbedürftigkeit und Verantwortung

LEBENSRAUMTYP ARTEN SCHUTZ- VERANTWORTUNG BEDÜRFTIGKEIT FÜR DEN BESTAND Wälder und Gebüsche Mesophile, lichte Wäl- Großer Eisvogel Landesweit ++ der Springfrosch Landesweit +++ Trauermantel Lokal ++ Pirol Lokal + Gartenrotschwanz Lokal + Naturnahe alt- und Mopsfledermaus Bundesweit ++ totholzreiche Laub- und Kleiner Abendsegler Landesweit + Mischwälder Großer Abendsegler Landesweit + Wildkatze Landesweit + Gebüsche Nachtigall Lokal + Gewässer Naturnahe Fließgewäs- Fischotter Bundesweit + ser Gemeine Keiljungfer Landesweit ++ Kleines Granatauge Regional ++ Gebänderte Prachtlibelle Lokal ++ Stillgewässer Kammmolch Bundesweit ++ Große Moosjungfer Bundesweit ++ Kleine Binsenjungfer Landesweit ++ Wasserfledermaus Lokal + Kleine Mosaikjungfer Lokal ++ Kaltstenotherme Ge- Bergmolch Lokal ++ wässer in Waldlage Feuchte, vegetationsar- Säbel-Dornschrecke Lokal ++ me Böden (Gewässerränder) Gehölzfreie Biotope der Sümpfe, Niedermoore und Ufer Feuchte bis staunasse Wachtelkönig Bundesweit + Offenlandbiotope Weißstorch Bundesweit + (Nasswiesen, Feucht- Moorfrosch Landesweit ++ und Sumpfgrünland) Wiesen-Grashüpfer Regional ++ Sumpf-Grashüpfer Regional ++ Sumpfschrecke Landesweit ++ Kurzflügelige Schwertschrecke Regional ++ Ringelnatter Regional ++ Große Goldschrecke Regional ++ Mädesüß-Perlmutterfalter Regional + Spiegelfleck-Dickkopffalter Lokal ++ Braunfleckiger Perlmutterfalter Lokal ++

1 Ein Beispiel: die niedersächsische Population des Weißstorchs (Ciconia ciconia) ist im Stadtgebiet Königs- lutter lediglich mit einem Brutpaar vertreten. Das ist ein Anteil von weit weniger als 1% des niedersächsi- schen Bestandes. 148 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

LEBENSRAUMTYP ARTEN SCHUTZ- VERANTWORTUNG BEDÜRFTIGKEIT FÜR DEN BESTAND Gehölzfreie Röhrichte Wiesenweihe Bundesweit + Rohrweihe Bundesweit + Baumfalke Regional + Teichrohrsänger Lokal + Heiden und Magerrasen Offene, sonnenexpo- Kreuzkröte Regional ++ nierte, trockenwarme Zauneidechse Regional ++ Habitate (Sandgruben, Langfühler-Dornschrecke Lokal ++ Raine, Heiden, Bra- chen) Verkannter Grashüpfer Regional ++ Kleiner Sonnenröschen-Bläuling Landesweit +++ Mattscheckiger Braun-Dickkopf- Region ++ falter Reseda-Weißling Lokal ++ Heidegrashüpfer Lokal ++ Offenland Mesophiles Offenland Argus-Bläuling Lokal ++ Vogelwicken-Bläuling Lokal ++ Offene gehölzarme Goldregenpfeifer Bundesweit + Landschaften Kiebitz Landesweit + Braunkehlchen Regional + Wachtel Lokal + Feldlerche Regional + Halboffene, gegliederte Grauspecht Bundesweit ++ Landschaft Rotmilan Bundesweit + Neuntöter Bundesweit + Rebhuhn Landesweit ++ Strukturreiches Offen- Breitflügelfledermaus Landesweit ++ land, Gärten; Siedlungs- Langohr Landesweit ++ ränder Zwergfledermaus Lokal ++

Die Auswahl der Zielarten erfolgt innerhalb der verschiedenen Lebensraumtypen nach der Schutzbe- dürftigkeit in Kombination mit einer erhöhten Verantwortung der Stadt Königslutter für den Erhalt der Art in ihrem Stadtgebiet. Eine zwingende Auswahl von bestimmten Arten ergibt sich aus den Angaben von Tabelle A 4.4-3 allerdings nicht. Da auch nicht für alle Lebensraumtypen Arten ausgewählt wer- den können, musste auch hier eine Auswahl erfolgen1. Das Offenland geht mit zwei Zielarten, Zwergfledermaus und Rebhuhn, in das Biotopverbundkonzept ein. Die Zwergfledermaus wurde ausgewählt, weil über ihre Verbreitung im Planungsgebiet relativ viele Informationen vorliegen, so z.B. konkrete Quartiere und Flugrouten. Im übrigen ist die Art auf- grund ihrer engen Bindung an Strukturen, die sie für ihre täglichen Flüge von den Quartieren zu den Jagdgebieten benötigt, hervorragend zur Begründung von Maßnahmen geeignet. Während die Zwerg- fledermaus von einer erhöhten Gehölzanreicherung profitieren würde, geht es bei der Förderung des Rebhuhns in erster Linie um die Anreicherung der Agrarlandschaft mit extensiv genutzten Säumen.

1 Eine Einbeziehung von Arten der Fließgewässer und Ufer schien angesichts der räumlichen und inhaltlichen Vorgaben des niedersächsischen Fließgewässerschutzsystems (RASPER et al. 1991), mit dessen Hilfe die im Planungsgebiet erforderlichen Prioritäten ableitbar sind, verzichtbar. Anhang: 4. Zielkonzept 149

Der Wald spielt aufgrund seiner Ausdehnung und der Summe der wichtigen Arten, die er beherbergt, eine wichtige Rolle. Stellvertretend für das große Artenspektrum wurde der Springforsch als Zielart ausgewählt. Mit der letzten Zielart, dem Kleinen Sonnenröschen-Bläuling, wird das Augenmerk auf die Heiden und Magerrasen im Stadtgebiet gelenkt. Diese für den Raum charakteristischen Lebens- raumtypen sind bislang, z.B. bei Schutzgebietsausweisungen unterrepräsentiert.

A-4.4.2 Steckbriefe

A-4.4.2.1 Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)

A-4.4.2.1.1 Gefährdung und Schutz

Die Zwergfledermaus ist in Niedersachsen (HECKENROTH et al. 1993) der Gefährdungskategorie 3 („gefährdet“) zugeordnet.

A-4.4.2.1.2 Lebensraum P. pipistrellus ist ein Biotopkomplexbewohner mit sowohl täglichem als auch saisonalem Biotop- wechsel. Die Hauptlebensräume liegen im Siedlungsbereich und seinem direkten Umfeld. Die räumli- che Lage der Sommerquartiere sind bei P. pipistrellus laut SPEAKMAN et al. (1991, zit. in NAGEL & HÄUSSLER 2003) sehr variabel. Die Winterquartiere befinden sich meist in Gebäuden mit Quartieren ähnlicher Eigenschaften wie großen Kirchen, Mauerspalten und Kellern. Ihr Winterschlaf ist leichter und öfter unterbrochen als bei allen übrigen Fledermausarten (NAGEL & HÄUSSLER 2003). P. pi- pistrellus wird als sehr kälteresistente Fledermaus beschrieben, die Frosttemperaturen bis –5°C über- steht und auch bei relativ geringen Temperaturen flugaktiv ist (ebd.). P. pipistrellus jagt über Teichen, in Wäldern, an Waldrändern, in Gärten und um Laternen. Auf der Jagd werden i.d.R. bestimmte Flugbahnen, meist entlang von Landmarken, eingehalten (SCHOBER & GRIMMBERGER 1998). Nach Erkenntnissen von VERBOOM (1998) liegen die Jagdhabitate von P. pi- pistrellus ausschließlich entlang linearer Landschaftselemente.

A-4.4.2.1.3 Anforderung an Biotopverbund Auf den täglichen Biotopwechseln der Zwergfledermaus zwischen Quartier und den Jagdhabitat legt die Art Entfernungen von 1-2 km (SCHOBER & GRIMMBERGER 1998) bis maximale 5 km zurück (VERBOOM 1998). Die Zwergfledermaus folgt dabei traditionell festen Flugrouten beim Biotopwech- sel. Anforderungen an die strukturelle Qualität der Flugrouten formulieren verschiedene Autoren. Nach VERBOOM (1998) zeigt die Art eine hohe Präferenz für Wanderungen entlang von linearen Landschaftselementen wie Hecken, Alleen und Waldrändern im Vergleich zum Aufenthalt in Frei- räumen. Darüber hinaus besitzt die Art die Fähigkeit, naheliegende lineare Strukturen über Zwischen- räume von 110-170 m Entfernung ohne schwerwiegende Probleme zu erreichen. Die Häufigkeit an Zwergfledermäusen nehme ab, wenn eine Flugroute auf einer Länge zerschnitten werde, die mehr als das Doppelte der Reichweite des Sonars der Fledermaus betrage (VERBOOM 1998). Diese Grenze ist bei ca. 50 Metern erreicht. Derselbe Autor führt an, dass die Aktivität von Zwergfledermäusen propor- tional mit der Häufigkeit linearer Strukturen in der jeweiligen Landschaft steigt. An linearen Struktu- ren, die eine geringere Höhe als 6 m aufweisen, stellte VERBOOM keine Exemplare fest. Allerdings hat er seine Untersuchung in deutlich windreicheren Niederlande durchgeführt, in Königslutter dürften weit niedrigere Hecken den Anforderungen der Art genügen. Dabei scheint es keine Präferenz für eine 150 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm besondere Form der linearen Struktur (Hecken und Baumreihen, zweireihige Alleen oder Waldränder) zu geben, solang die Struktur weitgehend geschlossen ist. Bezüglich der saisonale Wanderungen werden von der Zwergfledermaus zwischen Winter- und Sommerquartieren Entfernungen von weniger als 20 km bis maximal 50 km angegeben (SCHOBER & GRIMMBERGER 1998). In der Literatur finden sich aber auch Einzelangaben von Strecken bis maximal 770 km (NAGEL & HÄUSSLER 2003).

A-4.4.2.1.4 Nahrung Die Jagdinsekten sind meist kleinere Insekten, vor allem Chironomiden, aber auch kleinere Dipteren. Diese kommen verstärkt im Leebereich der Landschaftsstrukturen vor und bieten damit in diesem Be- reich ein größeres Nahrungsangebot. Der durch die Strukturen induzierte Windschutz ermöglicht zu- sätzlich einen effizienteren Flug der Fledermäuse.

A-4.4.2.1.5 Maßnahmen

Tabelle A 4.4-4: Maßnahmen für die Zwergfledermaus

ZIEL RÄUMLICHER SCHUTZ-, PFLEGE-, UND ENTWICKLUNGSMAßNAHMEN SCHWERPUNKT Erhalt und Sicherung Kerngebiete • Verzicht auf Biozideinsätze, insbesondere auf Insektizide von Nahrungsgebieten von denen die Zwergfledermaus in besonderer Weise betrof- fen ist (NAGEL & HÄUSSLER 2003) Entwicklung zusätzli- Kerngebiete • Umwandlung der Nadelwälder in naturnahe Laubwälder cher Nahrungsgebiete • Verbesserung der Nahrungsgrundlage durch Extensivierung der Nutzung (Anlage von Brachflächen, Extensivierung von Grünland, Pflanzung von Hecken Schutz und Entwick- Kerngebiete • Schutz der bestehenden Quartiere in Siedlungen. (Hinweis: lung der Quartiere Zwergfledermaus ist eine streng geschützte Art i.S. des § 42(1) Nr. 1 und 3 BNatSchG) Schutz und Pflege li- Korridore • Erhalt der bestehenden linearen Gehölzstrukturen, insbeson- nearer Gehölzstruktu- dere in Siedlungsnähe ren Entwicklung linearer Korridore • Schaffung von linearen Gehölzstrukturen als Verbindungs- Gehölzstrukturen elemente zwischen Biotopen. Die Abstände zwischen den einzelnen Fragmenten sollten 50 Metern nicht überschreiten. Pflanzung von Hecken (mindestens 5 m Breite), Gehölzstrei- fen entlang von Wegen und Gräben oder Obst- und Allee- bäumen (lückenloser Stand).

A-4.4.2.1.6 Synergieeffekte Das Vorkommen von Fledermäusen ist ein wichtiger Indikator für die Qualität einer Landschaft. In erster Linie zeigen sie den Anteil an extensiv genutzten Lebensräumen und Verbindungsstrukturen in der Landschaft an, den die Fledermäuse als Biotopkomplexbewohner benötigen. In dieser Beziehung profitieren mit der Umsetzung der Maßnahmen zum Schutz der Zwergfledermaus weitere, strukturge- bundene Arten wie z.B. Kleinvögel, Kleinsäuger (Igel, Mauswiesel) und eine Reihe von Fledermaus- arten. Die Zwergfledermaus steht somit stellvertretend für viele Arten, die auf Hecken angewiesen Anhang: 4. Zielkonzept 151 sind1, so wirkt sich eine möglichst lange (und breite) Hecke vorteilhaft auf das vorkommende Arten- spektrum von Laufkäfern aus (MADER & MÜLLER 1984 zit. in JEDICKE 1994)

A-4.4.2.2 Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Polyommatus (Aricia) agestis)

A-4.4.2.2.1 Gefährdung und Schutz Der Kleine Sonnenröschen-Bäuling wird in der niedersächsischen Roten Liste in der Kategorie 1 („Vom Aussterben bedroht“) geführt (LOBENSTEIN 1988). Die Art wird in der Roten Liste Deutsch- lands der Gefährdungskategorie V („Zurückgehend, Art der Vorwarnliste“) gelistet (PRETSCHER 1998).

A-4.4.2.2.2 Lebensraum P. agestis besiedelt als xerothermophiler Offenlandbewohner ein recht breites Spektrum an trocken- warmen Offenlandhabitaten mit sandigen Böden, Kalkmager- und Sandtrockenrasen, Brachflächen, Wegrändern, trockene Waldränder und -lichtungen sowie Böschungen (SETTELE et al. 1999). EBERT (1993) beschreibt den Lebensraum von P. agestis als Bereiche an Wegen (Wegränder, auch an Wald- wegen), Böschungen und Dämmen. Weiterhin führt er Sandfluren, oft am Rande von Kiefernwäldern, trockene (kalkreiche) Hänge und Halbtrockenrasen und deren Versaumungsstadien sowie auch (tro- ckene) Streuobstwiesen an. Offenbar bevorzuge P. agestis die klimatisch begünstigten Gebiete mit ei- nem Jahresmittel von mehr als 8°C. KAMES (1976, zit. in EBERT 1993) formuliert „Trocken- und Halbtrockenrasen kontinental-pontischen und submediterranen Gepräges auf leicht erwärmbaren Bö- den des Flach- und Hügellandes“ als Habitat von P. agestis. Die Lebensräume der Falter sind, pflanzensoziologisch betrachtet Komplexe des Thero-Airion, Dau- co-Melilotion und Mesobromion-(Mesobrometum typicum-)Bestände, teilweise auch Bestände des Geranion sanguinei und möglicherweise im Feuchtbereich Agropyro-Rumicion (EBERT 1993).

Der Flächenanspruch einer für 30 Jahre überlebensfähigen Population von P. agestis beträgt laut BINK (1992, zit. in SETTELE et al. 1999) vier Hektar.

A-4.4.2.2.3 Anforderungen an den Biotopverbund Der Kleine Sonnenröschen-Bäuling gilt als „etwas standortstreu“ und ist daher kein besonders guter Wanderer (BINK 1992, zit. in SETTELE et al. 1999). SHREVEE (1995, zit. in SETTELE et al. 1999) stuft P. agestis dagegen als eine mobile Art ein, da sein Habitat das frühe Sukzessionsstadium „offener Bo- den, kurze Kräuter und Gräser“ ist. JEDICKE (1994) nimmt als maximal überwindbare Verbunddistanz für Schmetterlinge eine Entfernung zwischen 1 und 3 km an.

A-4.4.2.2.4 Nahrung

P. agestis ist eine polyphage Art, d.h. die Raupe frisst an Pflanzen verschiedener Familien (SETTELE et al. 1999). Hauptsächlich zu nennen sind Geranium dissectum, Geranium pusillum, Geranium molle, Erodium circutarium und Helianthemum nummularium (EBERT 1993). Der Falter saugt an Aster amel- lus, Origanum vulgare, Skabiosa columbaria, Solidago canadensis, Jasione montana, Geranium co- lumbinum und Tripleurospermum inodorum (EBERT 1993).

1 Blab (1993: 322) gibt für Hainbuchenknicks in Schleswig-Holstein rund 1.500, für Hecken in Süddeutsch- land ca. 900 Tierarten an. 152 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

A-4.4.2.2.5 Maßnahmen Erhalt und Schutz der Saumstrukturen an warmen Standorten. Eine potentielle Gefährdung der Habita- te stellt die mögliche Eutrophierung seiner Larval- und Imaginalhabitate dar. Die Habitate (z.B. die Magerrasen) sind zusätzlich durch Aufforstungs- und Rekultivierungsmaßnahmen bedroht.

Tabelle A 4.4-5: Maßnahmen für den Kleinen Sonnenröschen-Bläuling

ZIEL RÄUMLICHER SCHUTZ-, PFLEGE-, UND ENTWICKLUNGSMAßNAHMEN SCHWERPUNKT Schutz und Pflege der Kerngebiete • Das Schließen der Vegetationsdecke durch zeitweilige Be- bestehenden Habitate weidung, Trittbelastungen verhindern. Mahd der Bestände einmal jährlich. • Einrichtung eines 50 m breiten Puffers zu intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen • Keine Rekultivierung der besiedelten Lebensräume Entwicklung neuer Kerngebiete • Förderung der Brache auf trockenwarmen, sandigen oder Habitate kalkhaltigen Standorten • Bevorzugte Schaffung von Weg- und Feldbegleitenden Säu- men durch Auflassen bzw. Verzicht auf Rekultivierung die- ser Bereiche Schutz und Pflege der Korridore • Bestehende ruderalen Gras- und Staudenfluren auf trocken- bestehenden Vernet- warmen Standorten durch Mahd in mehrjährigen Abständen zungsstrukturen (Oktober bis Februar) pflegen. Abfuhr des Mahdgutes. Bei jährlicher Mahd nur Teilflächen Entwicklung von Ver- Korridore • Entwicklung von ruderalen Gras- und Staudenfluren auf tro- netzungsstrukturen ckenwarmen Standorten durch Brachfallen lassen. In Acker- gebieten sind feld- und wegbegleitende Säume von mindes- tens 3 bis 5 m Breite von landwirtschaftlicher Nutzung frei zu halten

A-4.4.2.2.6 Synergieeffekte Von den Schutzmaßnahmen für P. agestis profitieren eine ganze Reihe von Arten, die den gleichen Lebensraum besiedeln. Neben der Zauneidechse sind vor allem Insekten zu nennen. Verschiedene Heuschreckenarten (z.B. Verkannter Grashüpfer), Falter (Mattscheckiger Braun-Dickkopffalter) be- siedeln diese trockenwarmen Lebensräume in gleicher Weise wie diverse Hautflügler und Käfer (z.B. Sand-Laufkäfer). Zusätzlich treten positive Effekte für das Landschaftsbild durch den Erhalt der Blü- tenpflanzen an den Wegrändern ein.

A-4.4.2.3 Springfrosch (Rana dalmatina)

A-4.4.2.3.1 Gefährdung und Schutz Der Springfrosch wird in der Roten Liste Niedersachsens in der Gefährdungskategorie 2 („stark ge- fährdet“) aufgeführt (PODLOUKY & FISCHER 1994). In der Roten Liste Deutschlands (BEUTLER et al. 1998) ist R. dalmatina der Kategorie 3 („gefährdet“) zugeordnet. In Niedersachsen hat der Spring- frosch einen Verbreitungsschwerpunkt in der naturräumlichen Region Börde.

A-4.4.2.3.2 Lebensraum R. dalmatina besiedelt bevorzugt Laubwälder (meist Buche, aber auch Stieleiche, Hainbuche, Erle etc.) und hält sich im Sommer zumeist in gras-, kraut- und staudenreichen (lichten) Waldbeständen auf (SIMON 1996). Einzelne Nachweise liegen auch von waldnahen Wiesen, Brachen, Röhrichten und Anhang: 4. Zielkonzept 153

Feldgehölzen vor, ausgedehntes waldfernes Offenland sei hingegen nicht besiedelt (ebd.). Zum Lai- chen werden sehr früh im Jahr Gewässer im Wald oder in Waldnähe aufgesucht.

Als Minimalareal einer Springfroschpopulation wird eine Fläche von 380 ha genannt (BLAB 1986, zit. in JEDICKE 1994).

A-4.4.2.3.3 Anforderungen an den Biotopverbund Saisonale Wanderungen des Springfroschs finden im Frühjahr zum Laichgewässer, im Sommer zu den Landhabitaten und im Herbst zu den Überwinterungsbereichen statt. Die Entfernungen zwischen die- sen Teillebensräumen kann bis zu 1100 m betragen (BLAB 1979, 1986 zit. in JEDICKE 1994). JEDICKE (1994) sieht diesen Entfernungswert auch als die räumliche Entfernung an, bei der maximal eine Wie- derbesiedlung zu erwarten ist. Im Kottenforst bei Bonn beträgt die Entfernung zwischen den Sommer- quartieren und den Laichgewässern nach BLAB (1982, zit. GÜNTHER et al. 1996) in der Regel 100 – 700 m (maximal 1660 m). Nach der Metamorphose wandern die Jungfrösche zu ihren Sommerlebensräumen. In ihren Sommer- quartieren leben die einzelnen Amphibienindividuen meist recht stationär in einem Radius von maxi- mal 50 m (BLAB 1986, zit. in JEDICKE 1994). Die adulten Springfrösche verlassen im Herbst ihre Sommerlebensräume und überwintern ab Oktober/November an Land in der Nähe ihrer Laich- gewässer. Bei der Wanderung folgen die Amphibien bevorzugt deckungsgebenden Strukturen wie Wald, Hecken und Grünland (GÜNTHER et al. 1996) oder krautigen Vegetationsbeständen (JEDICKE 1994). Laut REH (1991, zit. in JEDICKE 1994) nutzen Amphibien für Kurzstrecken Gräben als Leitlinien, größere Orts- wechsel erfolgten querfeldein durch Grünland. Bei der Querung von die Wanderwege durchschneidende Straßen kommt es unter den Amphibien im Allgemeinen zu hohen Todesraten. Diese sind beim Springfrosch durch die langsame Fortbewegung und das Verharren der Tiere auf dem wärmenden Asphalt bedingt.

A-4.4.2.3.4 Maßnahmen Die Hauptgefährdungsursache der Springfroschvorkommen stellt, wie bei den anderen Amphibienar- ten, die Zerstörung und Beeinträchtigung seiner Lebensräume dar (u.a. auch die empfindliche Reakti- on der Eier des Springfrosches auf starke Gewässerversauerung). Dabei ist auch die Sicherung und Entwicklung gefahrloser Wanderungskorridore zu berücksichtigen. Als Schutzmaßnahmen müssen der Erhalt der Lebensräume (Erhalt der Gewässer, Erhalt der Laubwaldbestände und Korridore) sicherge- stellt und Beeinträchtigungen dieser Habitate verhindert werden. Pestizide und Pflanzennährstoffe beeinflussen Amphibien direkt und indirekt. Eine Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in der Nähe der Habitate trägt daher zum Erhalt der Arten bei.

Nach JEDICKE (1994) verdienen alle Vorkommen des Springfrosches höchste Schutzpriorität.

Tabelle A 4.4-6: Maßnahmen für den Springfrosch

ZIEL RÄUMLICHER SCHUTZ-, PFLEGE-, UND SCHWERPUNKT ENTWICKLUNGSMAßNAHMEN Schutz und Pflege Kerngebiete • Erhalt standorttypischer Laubwaldbestände bestehender Landhabitate • Verzicht auf intensive Waldwirtschaft, kein Einsatz von Pestiziden, kein großflächiges Abholzen 154 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

ZIEL RÄUMLICHER SCHUTZ-, PFLEGE-, UND SCHWERPUNKT ENTWICKLUNGSMAßNAHMEN Schutz und Pflege von Kerngebiete • Großflächiger Schutz der Laichgewässer und ihrer Ufer- Laichgewässern in ausrei- zonen chendem räumlichen Ver- • Besonnung durch sanfte, forstliche Eingriffe optimieren bund • Pufferflächen um die Laichgewässer einrichten: keine Aufforstungen bis an die Gewässerränder, Aufgabe der forstlichen Nutzung an Gewässerrändern, Einrichtung ei- nes 50 m Puffers (extensive Nutzung, Verzicht auf PSM, Düngung) in landwirtschaftlich genutzten Gebieten • Verzicht auf jegliche negativer Beeinflussungen des Wasserregimes bestehender Gewässer • Keine Verfüllungen von Laichgewässern • Entschlammung verlandeter Kleingewässer • Verzicht auf den Besatz von Fischen Entwicklung zusätzlicher Kerngebiete • Umwandlung von Nadelforsten zu standorttypischen Habitate Laubwaldbeständen • Schaffung von breiten, abgestuften Waldrändern Schutz und Pflege der be- Korridore • Verzicht auf Zerschneidungen der Wanderwege durch stehenden Verbindungs- Straßen, ggf. Anlage von Ersatzlaichplätzen und – korridore landlebensräumen • Erhalt naturnaher Bachabschnitte • „amphibiengerechte“ Bewirtschaftung des Grünlandes (Balken- statt Kreiselmäher) Entwicklung von Ver- Korridore • Anlage von zusätzlicher Laichgewässer (Bsp.: gut be- bindungskorridoren sonnte, <200 m von Waldgebieten entfernte, möglichst ausschließlich durch Niederschlagswasser oder Grund- wasser gespeiste Gewässer) • Schaffung von Gehölz- und krautreichen (mind. 3- 5 Meter breiten) Vegetationsbeständen, die extensiv ge- nutzt werden können • Renaturierung von Bächen als Korridore v.a. durch Schaffung von mind. 3-5 m breiten extensiv genutzten Randstreifen • Minderung der starken Zerschneidungswirkungen von Strassen durch Anlage von Querungshilfen (Amphibientunnel/Durchlässe)

A-4.4.2.3.5 Synergieeffekte Der Schutz der Habitate des Springfrosches wirkt sich positiv auf viele andere, an und in Gewässern und Laubwäldern vorkommende Arten aus. Von der Umwandlung der Nadelforste zu Laubwäldern profitieren neben anderen z.B. Fledermäuse aber auch Vögel und Insekten. Die Naturnähe nimmt in diesen Bereichen zu, was sich auch auf das Landschaftsbild positiv auswirkt. Die neu zu schaffenden Korridore entfalten vor allem dann Synergieeffekte, wenn bestehende Gräben als Leitlinien genutzt werden. In diesen Fällen profitieren nicht nur aquatischen Arten von den breiteren Randstreifen der Gewässer (Reduktion der stofflichen Einträge), diese können auch terrestrischen Arten als Verbrei- tungskorridore dienen. Wenn zusätzlich Gehölze die Gewässer säumen, sind dies ideale Ausbreitungs- strukturen für Fledermäuse. Die Schaffung breiter Gewässerrandstreifen erzielt auch positive Effekte beim Schutzgut Boden und Wasser, sowie gebietsweise beim Landschaftsbild. Anhang: 4. Zielkonzept 155

A-4.4.2.4 Rebhuhn (Perdix perdix)

A-4.4.2.4.1 Gefährdung und Schutz

Das Rebhuhn wird in den Roten Listen Niedersachsens (SÜDBECK & WENDT 2002) und Deutschlands (BAUER et al. 2002) jeweils der Gefährdungskategorie 2 (d.h. „stark gefährdet“) zugeordnet.

A-4.4.2.4.2 Lebensraum

BEZZEL (1985) beschreibt die Art als Brutvogel der „Steppen, in Europa heute offenes Ackerland, Weiden und Heidegebiete“, wobei er trockenen Untergrund und klimatisch milde Niederungsgebiete bevorzuge. Bei P. perdix lässt sich nach FLADE (1994) keine Signifikanz für eine Bevorzugung des Landschaftstyps „offene Felder“ vor anderen Habitattypen finden, es kann hier aber optimale Dichten erreichen. In vielen Landschaften erreicht das Rebhuhn heute Brutdichten von 0,5-1 Brutpaare (BP)/100ha, in optimal ausgestatteten Landschaften dagegen Dichten von 3-5 BP/100 ha (BEZZEL 1985).

A-4.4.2.4.3 Nahrung P. perdix ernährt sich zwar hauptsächlich pflanzlich (besonders Klee, Luzerne, Grasspitzen und Win- tergetreide), doch enthalte sein Nahrungsspektrum in den Sommermonaten mitunter auch hohe Anteile an Insekten und deren Larven. Vor allem aber die Küken fressen in den ersten Wochen ausschließlich Insekten und andere Kerbtiere.

A-4.4.2.4.4 Anforderungen an den Biotopverbund

BEZZEL (1985) beschreibt das Rebhuhn als Stand- und nur seltenen Strichvogel, d.h. saisonale Wande- rungen finden beim Rebhuhn nicht statt. Das Rebhuhn bevorzugt, im Gegensatz zu Wachtel und Feld- lerche, Flächen mit hoher Vielfalt von angebauten Kulturpflanzenarten. Damit geht eine kleinere Par- zellierung der Flächen einher. Das Rebhuhn meidet nichterhöhte Strukturen wie Baumreihen und He- cken, die gleichzeitig vielen anderen Vogelarten ein Brüten ermöglichen. Ein gewisser Anteil an Hackfrüchten scheint sich darüber hinaus positiv auszuwirken (FLADE 1994).

Das Rebhuhn benötigt laut BEZZEL (1985) nicht ständige Deckung, bedarf jedoch zum Überleben ge- gliederter Ackerlandschaften mit Hecken, Büschen, Altgrasstreifen, Staudenfluren, Feld- und Wegrai- nen und evtl. Brachflächen, die ganzjährig Nahrung und Deckung bieten. BRÄSECKE (2002) erwähnt auch alternative Verhaltensmuster: In großräumigen Agrarlandschaften würden Hecken mitunter ganz gemieden, in Landschaften mit größerer struktureller Gliederung könnten Hecken bei Störungen und Schlechtwetterperioden als Schutzstandorte dienen. KAISER & STORCH (1996, zit. in BRÄSECKE 2002) dokumentieren, dass Rebhühner vor allem in den Wintermonaten den Schutz der Hecken suchen. 156 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

A-4.4.2.4.5 Maßnahmen

Tabelle A 4.4-7: Maßnahmen für das Rebhuhn

ZIEL RÄUMLICHER SCHUTZ-, PFLEGE-, UND ENTWICKLUNGSMAßNAH- SCHWERPUNKT MEN Schutz und Pflege beste- Kerngebiete • Pflege der bestehenden Raine (jährlich wechselnde Mahd hender Lebensräume bestimmter Abschnitte) • Kein Schlegeln mehrjähriger Flächenstilllegungen • Erhalt bestehender Altgrasstreifen und –flächen • Mahd der Raine und Altgrasstreifen /-Flächen nicht vor Mitte Juni • Erhalt bestehender Hecken Entwicklung zusätzlicher Kerngebiete • Reduktion der Pestizidanwendungen in der Randzone von Lebensräume Getreidefeldern • Pflanzung breiter Hecken mit beiderseitigem Gräser- und Kräutersaum • Verzicht auf die Mahd von Säumen innerhalb der Brut- und Aufzuchtsperiode • Wildgerechte Pflege der Stilllegungsflächen • Mehrjährige Flächenstilllegung sind den einjährigen vor- ziehen (Verbesserung der Deckung insbesondere während der Erntezeit). • Anlage von möglichst breiten „Stilllegungsstreifen“ Z.B. durch einen zentralen Streifen von 12 m Breite mit zwei seitlich verlaufenden, je 3 m breiten sog. Schwarzbrachen (SPITTLER 2000). • Kein Schlegeln mehrjähriger Flächenstilllegungen • Der Heckenanteil sollte nach Möglichkeit auf 15 lfd. m je ha angehoben werden (HÖLZINGER 1987: 963)

A-4.4.2.4.6 Synergieeffekte Synergieeffekte bei der Umsetzung von Maßnahmen für das Rebhuhn entstehen vor allem im Bereich des Arten- und Biotopschutzes, aber auch beim Landschaftsbild und im Bereich Boden und Wasser. Lebensraumverbesserungen für das Rebhuhn wirken sich laut BRÄSECKE (2002) positiv auf die Tier- welt der Agrarlandschaft aus. Von der Umsetzung der Maßnahmen profitieren insbesondere Arten der Agrarlandschaft, die zumindest in Teilen auf weniger intensiv genutzten Lebensraumelemente ange- wiesen sind. Zu diesen muss die große Mehrheit der Arten gezählt werden. Profiteure der Maßnahmen sind z.B. Goldammer und Dorngrasmücke in den Hecken, sowie Wachtel, Schafstelze und Grauammer auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Neben der Lebensraumfunktion muss insbesondere bei der Betrachtung von Hecken die zusätzliche Biotopverbundwirkung für viele Arten berücksichtigt werden. Zu nennen sind zum Beispiel verschiedene Kleinvögel und –säuger als Nutznießer. Im Be- reich des Landschaftsbildes liegt die positive optische Wirkung vor allem bei der Pflanzung von He- cken auf der Hand.

A-4.4.3 Ergebnisse Das Ergebnis der geschilderten Vorgehensweise zur Ableitung eines Biotopverbundsystems lässt sich insbesondere kartographisch darstellen (siehe nachfolgende Textkarte A 4.4-1). Wie oben dargestellt, versteht sich das Biotopverbundsystem wie es in Textkarte A 4.4-1 dargestellt ist, in erster Linie als Ergänzung zur Karte 5 „Zielkonzept“. In letzterer wird der größte Teil der Kernflächen des Biotopver- Anhang: 4. Zielkonzept 157 bundes bereits aufgrund anderer Begründungen durch Flächen der Zielkategorie „Sicherung“, zum Teil auch als Flächen der Kategorie „Sicherung und Verbesserung“ dargestellt. Demnach besteht die Aufgabe der Textkarte A 4.4-1 vor allem darin, die Lage und Ausprägung der Korridore zu präzisie- ren, die für den Verbund der Kerngebiete erforderlich sind. Die Karte 5 „Zielkonzept“ unterscheidet daher aufgrund des Biotopverbundsystems

• Korridore über feuchte, meist fließgewässerbegleitende Säume für den Springfrosch, • gehölzdominierte Korridore für die Zwergfledermaus und • Korridore über trockene Säume für den Kleinen Sonnenröschen-Bläuling.

In die Zielkonzeption (Karte 5) wurden diese Korridortypen übernommen und teilweise (z.B. in Ab- wägung mit anderen Belangen des Naturschutzes) hinsichtlich ihrer Lage konkretisiert. Hierauf sind Lageveränderungen von Korridoren (von der Textkarte zur Karte 5) zurückzuführen. Darüber hinaus erschien es notwendig einige potenziell geeignete Korridore der trockenwarmen Lebensräume (außer- halb des bekannten Verbreitungsgebietes des Kleinen Sonnenröschen-Bläulings) zu ergänzen, um si- cher zu stellen, dass die stellvertretende Ableitung von Habitatanforderungen dieser Art auch den be- absichtigten breiten Nutzen für möglichst viele weitere Arten erfüllt. 158 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

Textkarte A 4.4-1: Biotopverbundkonzeption für das Planungsgebiet Anhang: 4. Zielkonzept 159

A-4.5 Ziele für Naturräume

A-4.5.1 Zielkategorien in den Naturräumen

Tabelle A 4.5-1: Flächenanteile der Zielkategorien in den Naturräumlichen Einheiten bzw. im Gesamtgebiet

RAUMEIN- FLÄCHENANTEILE DER ZIELKATEGORIEN (IN PROZENT) HEIT SICHERUNG VERBESSE- UMWELTVER- SICHERUNG UND ENTWICKLUNG NATURRAUM RUNG TRÄGLICHE (S) VERBESSE- (E) (V) NUTZUNG (UN) RUNG (S/V) Elm 15,70 0,10 50,12 12,53 21,55 Dormhügelland 18,04 4,46 15,95 30,87 30,67 Helmstedter 0,08 0,00 0,70 14,36 84,86 Mulde Schuntertal 78,03 3,27 3,54 1,89 13,27 Lehrer Wold 18,33 0,37 11,41 15,78 54,11 Hasenwinkel 6,98 0,08 18,23 28,04 46,66 Twülpstedter 17,95 0,00 34,09 1,52 46,43 Lehmplatte Gesamtfläche 18,51 1,54 22,00 19,45 38,50

A-4.5.2 Elm (512.15)

Tabelle A 4.5-2: Naturraumbezogene naturschutzfachliche Unterziele im „Elm (512.15)“

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG AB-1.02 Reduktion von Beeinträchtigungen durch die Er- Einrichtung von störungsfreien Brutgebieten für holungsnutzung Offenlandarten, Anleinen von Hunden ggf. Aus- weisung von Reitwegen AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewäs- Insbesondere der Oberlauf der Scheppau und des ser, einschließlich ihrer Uferbereiche Schierpke Bachs AB-1.08 Dauerhafte Erhaltung von naturschutzrechtlich Naturdenkmal HE 4 und 17; LSG HE 16 „Elm“; gesicherten Gebieten und Teilen von Natur und Gebiet gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) Landschaft „Nordwestlicher Elm“ 153 nach FFH-RL AB-1.09 Naturschutzrechtliche Sicherung von Gebieten Erweiterungen des LSG „Elm“, Umwandlung von und Teilen von Natur und Landschaft, die die Teilen des bestehenden LSG „Elm“ (HE 16) in Voraussetzungen zur Unterschutzstellung erfüllen Naturschutzgebiete, bzw. in Geschützte Land- schaftsbestandteile (GLB) siehe Kapitel 5.1 AB-2.01 Kurzfristig besondere Hilfsmaßnahmen für be- Zwischen Bornum, Lauingen, Sunstedt, Lelm und standsbedrohte (kulturfolgende) Arten/-gruppen dem Elm ist eine durchgehende lineare Gehölz- struktur als Biotopverbund für Fledermäuse ein- zurichten AB-4.08 Verminderung der Zerschneidungswirkung von Bau von Querungshilfen und Leitsystemen für Verkehrsstraßen Amphibien an dem Kreuzungspunkt von B1 und Lauinger Mühlenriede BW-1.03 Erhaltung naturnaher Böden unter Wald Rendzinen auf historisch alte Waldstandorte im Bereich des Elm 160 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG BW-1.04 Sicherung geowissenschaftlich schutzwürdiger Erdfälle bei Bornum, im Elm bei Langeleben Objekte (Gütte, östlich von Langeleben), Kreuzquelle, Osterspring, Lutterspring, Quelle des Schierpke- bach BW-1.05 Exemplarische Sicherung landesweit und regional Rendzinen im Bereich des Elm, die als historisch seltener Bodentypen alte Waldstandorte naturnahe Böden sind und zu- künftig als FFH-Gebiet gesichert werden BW-2.11 Reduzierung der Flächeninanspruchnahme von Kernstadt Königslutter, insbesondere am östli- Böden durch Siedlung, Lagerstättenabbau, In- chen Ortsausgang in Richtung Sunstedt dustrie und Gewerbe KL-1.01 Sicherung der Luftaustauschbedingungen Luftaustauschbahnen zwischen Waldbereichen und Stadtgebiet am Elmhang sind bei der Formu- lierung der Bauvorschriften zu beachten KL-1.02 Sicherung von Bereichen mit besonderen Funkti- Innerörtliche Freiflächen und Luftaustauschbah- onen für Klima und Luft nen zwischen Waldbereichen und Stadtgebiet am Elmhang sind bei der Formulierung der Bauvor- schriften zu beachten KL-2.01 Vermeidung bzw. Verringerung von Luftverun- Im Verlauf der B1 reinigungen KL-2.02 Vermeidung und Verminderung von Lärmemissi- Im Verlauf der B1 onen LA-1.03 Erhalt und Entwicklung von naturraumtypischen Gestaltung der Übergänge von Siedlungsberei- Nutzungsmustern und Grenzlinien chen in das Offenland mittels traditioneller Ele- mente wie Grünland, Streuobstwiesen, Bauergar- tenähnlicher Hausgärten LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Monotone Waldrandlinie des östlichen Elms viel- gungen des Landschaftsbildes fältiger und versatzreicher gestalten; Abbau oder optische Entschärfung von Mobilfunkanlagen LA-3.02 Minimierung visueller Zerschneidungen durch Abbau störender Freileitungen am Elmhang Verkehrswege und Leitungssysteme LA-3.03 Minimierung von Lärmeinwirkungen Im Verlauf der B1

A-4.5.3 Dormhügelland (512.20)

Tabelle A 4.5-3: Naturraumbezogene naturschutzfachliche Unterziele im „Dormhügelland (512.20)“

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG AB-1.02 Reduktion von Beeinträchtigungen durch die Er- Angelaktivitäten und Teichwirtschaft im Lutter- holungsnutzung landbruch; Überprüfung des Standortes des Mo- dellflugplatzes im Landschaftsschutzgebiet „Mitt- lerer Schunter“; Räumung der nicht genehmigten Pferdeställe nordöstl. von Lauingen; Anlage von zusätzlichen Reitwegen zur Schonung bestehen- der Wegränder AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewässer, Schunteraue, Lauinger Mühlenriede unter Be- einschließlich ihrer Uferbereiche rücksichtigung der Lebensraumansprüche des Bachneunauges AB-1.08 Dauerhafte Erhaltung von naturschutzrechtlich NSG „Lutterlandbruch“ (BR 101), „Rieseberg“ gesicherten Gebieten und Teilen von Natur und (BR 57) und „Rieseberger Moor“ (BR 5); LSG Landschaft „Mittlere Schunter“ (HE 13), Naturdenkmale HE 4 und 6 Anhang: 4. Zielkonzept 161

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG AB-1.09 Naturschutzrechtliche Sicherung von Gebieten Erweiterungen des LSG „Mittlere Schunter“ (HE und Teilen von Natur und Landschaft, die die 13), Umwandlung von Teilen des bestehenden Voraussetzungen zur Unterschutzstellung erfüllen LSG in Naturschutzgebiete (Oberlauf der Schep- pau) bzw. in Geschützte Landschaftsbestandteile (GLB) siehe Kapitel 5.1 AB-2.01 Kurzfristig besondere Hilfsmaßnahmen für be- Zwischen Lauingen, Sunstedt, Lelm und dem Elm standsbedrohte (kulturfolgende) Arten/-gruppen ist eine durchgehende lineare Gehölzstruktur als Biotopverbund für Fledermäuse einzurichten AB-5.03 Sicherung und Entwicklung naturnah genutzter Angelaktivitäten und Teichwirtschaft im Lutter- Teichwirtschaften für charakteristische Tier- und landbruch, Puritzmühle Pflanzenarten BW-1.02 Erhaltung trocken-nährstoffarmer Böden Podsole und Podsol-Braunerden (mit Ackerzahl < 25) zwischen Rieseberg, Lauingen und Scho- derstedt als Standorte für Sandäcker, Hanglagen und Kammbereiche des Dorm mit Rendzinen als Standorte für Kalkäcker; Rendzinen unter Kalk- acker am nordwestlichen Rieseberg (Flurbezeich- nung Kleiner Steinberg); nährstoffarme Pseu- dogleye am südlichen Dormhang unter Grünland am Hainberg sowie am Niederungsrand der Schunter (Flurbezeichnung Warl) und am Buch- berg unter Gehölzvegetation; nährstoffarme Gleye unter Grünland westlich vom Rieseberg, Para- rendzinen unter Halbtrockenrasen und Kalkacker am nordwestlichen Rieseberg BW-1.03 Erhaltung naturnaher Böden unter Wald Rendzinen auf historisch alte Waldstandorte im Bereich des Rieseberg und Dorm BW-1.04 Sicherung geowissenschaftlich schutzwürdiger Erdfälle am Dorm, Salzquellen am Rieseberg; Objekte Aufschlüsse bei Rieseberg BW-1.05 Exemplarische Sicherung landesweit und regional Braunerde-Regosole am Westende des Dorm in seltener Bodentypen vom Kalibergbau unbeeinträchtigten Hanglagen; Rendzinen am Dorm, Rieseberg, die als historisch alte Waldstandorte naturnahe Böden sind und zu- künftig als FFH-Gebiet gesichert werden; Rend- zinen unter Kalkacker am nordwestlichen Riese- berg (Flurbezeichnung Kleiner Steinberg); Nie- dermoore im Bereich des NSG Lutterlandbruch; Gley-Braunauenboden im Überschwemmungsbe- reich der Schunter; Braunerde Ranker südlich der Ortschaft Rieseberg BW-2.11 Reduzierung der Flächeninanspruchnahme von Kernstadt Königslutter, Lauingen, Groß Steinum Böden durch Siedlung, Lagerstättenabbau, In- dustrie und Gewerbe KL-1.02 Sicherung von Bereichen mit besonderen Funkti- Kernstadt Königslutter onen für Klima und Luft KL-2.01 Vermeidung bzw. Verringerung von Luftverun- Verlauf der B1 reinigungen KL-2.02 Vermeidung und Verminderung von Lärmemissi- Verlauf der B1 und der Bahnstrecke Braun- onen schweig-Helmstedt LA-1.03 Erhalt und Entwicklung von naturraumtypischen Grünlandnutzung in den Niederungen, heckenge- Nutzungsmustern und Grenzlinien säumte Äcker und Magerrasen in den Hanglagen, Wald in den Kammlagen 162 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Abbau, optische Entschärfung der Mobilfunkan- gungen des Landschaftsbildes lage am Dorm; Räumung der nicht genehmigten Pferdeställe nordöstl. von Lauingen, landschaftli- che Einbindung von Ortsrändern mit störendem Übergang

A-4.5.4 Helmstedter Mulde (512.21)

Tabelle A 4.5-4: Naturraumbezogene naturschutzfachliche Unterziele in der „Helmstedter Mulde (512.21)“

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewässer, Insbesondere der Schierpkebach, aber auch einschließlich ihrer Uferbereiche Scheidewellenbach und Sunstedter Bach AB-1.08 Dauerhafte Erhaltung von naturschutzrechtlich Sicherung des geschützten Biotops (§28a NNatG) gesicherten Gebieten und Teilen von Natur und am Hagenhof Landschaft AB-1.09 Naturschutzrechtliche Sicherung von Gebieten Sicherung des Schierpkebachs, der die Vorausset- und Teilen von Natur und Landschaft, die die zungen zur Ausweisung als NSG erfüllt. Voraussetzungen zur Unterschutzstellung erfüllen BW-1.04 Sicherung geowissenschaftlich schutzwürdiger Quellbereich beim Klostergut Hagenhof Objekte KL-2.01 Vermeidung bzw. Verringerung von Luftverun- Verlauf der B 1 reinigungen KL-2.02 Vermeidung und Verminderung von Lärmemissi- Verlauf der B 1 und der Bahnstrecke Braun- onen schweig-Helmstedt LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Überführung der B 1 über die Bahntrasse gungen des Landschaftsbildes LA-3.02 Minimierung visueller Zerschneidungen durch Verlauf der B 1 und Bahntrasse Verkehrswege und Leitungssysteme LA-3.03 Minimierung von Lärmeinwirkungen Verlauf der B 1 und Bahntrasse

A-4.5.5 Schunteraue (624.10)

Tabelle A 4.5-5: Naturraumbezogene naturschutzfachliche Unterziele in der „Schunteraue (624.10)“

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- ZEL KRETISIERUNG AB-1.02 Reduktion von Beeinträchtigungen durch die Besucherinformation und –lenkung im Rieseber- Erholungsnutzung ger Moor AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewässer, Schunter mit Flöße- und Grenzgraben, Lauinger einschließlich ihrer Uferbereiche Mühlenriede, Scheppau und Uhrau AB-1.08 Dauerhafte Erhaltung von naturschutzrechtlich Sicherung des NSG „Rieseberger Moor“ (NSG gesicherten Gebieten und Teilen von Natur und BR 5) und des LSG „Mittlere Schunter“ (LSG HE Landschaft 13) AB-1.09 Naturschutzrechtliche Sicherung von Gebieten Nahezu flächendeckend erfüllt das Gebiet die für und Teilen von Natur und Landschaft, die die die Ausweisung als NSG erforderlichen Voraus- Voraussetzungen zur Unterschutzstellung erfüllen setzungen (siehe Kap. 5.1), zum Beispiel im Uh- rau-Bruch und im Klein Steimker Bruch Anhang: 4. Zielkonzept 163

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- ZEL KRETISIERUNG AB-4.08 Verminderung der Zerschneidungswirkung von Schunterüberquerung der Bundesautobahn Verkehrsstraßen BW-1.01 Erhalt von Niedermoorböden Überprüfung, ggf. Rückbau bestehender Entwäs- serung zur Wiederherstellung niedermoortypi- scher Wasserverhältnisse im Klein Steimker Moor, Rieseberger Moor, Bruchniederung west- lich von Uhry, BW-1.04 Sicherung geowissenschaftlich schutzwürdiger Aufschlüsse nördlich von Glentorf Objekte BW-1.05 Exemplarische Sicherung landesweit und regional Niedermoore im Klein Steimker Moor, Rieseber- seltener Bodentypen ger Moor, Bruchniederung westlich von Uhry insbesondere unter gut ausgeprägten Extrembio- topen der Niedermoore und Sümpfe sowie Feuchtgrünland; Gley-Braunaunboden in der nördlichen Schunterniederung im Bereich der Ballwallswiesen KL-2.02 Vermeidung und Verminderung von Lärmemissi- Schunterüberquerung der Bundesautobahn onen LA-1.03 Erhalt und Entwicklung von naturraumtypischen flächendeckender Erhalt der großen Nutzungs- Nutzungsmustern und Grenzlinien und Strukturvielfalt mit hohem Grenzlinienanteil LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Schunterüberquerung der Bundesautobahn, Ein- gungen des Landschaftsbildes stellung der Fischzucht im NSG „Rieseberger Moor“ LA-3.02 Minimierung visueller Zerschneidungen durch Schunterüberquerung der Bundesautobahn Verkehrswege und Leitungssysteme LA-3.03 Minimierung von Lärmeinwirkungen Schunterüberquerung der Bundesautobahn

A-4.5.6 Lehrer Wold (624.12)

Tabelle A 4.5-6: Naturraumbezogene naturschutzfachliche Unterziele im „Lehrer Wold (624.12)“

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG AB-1.02 Reduktion von Beeinträchtigungen durch die Er- Modellflugplatz am Tränkelberg holungsnutzung AB-1.06 Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewässer, Scheppau, insbesondere zwischen Bornum und einschließlich ihrer Uferbereiche Scheppau AB-1.08 Dauerhafte Erhaltung von naturschutzrechtlich Sicherung der Teile des LSG „Mittlere Schunter“ gesicherten Gebieten und Teilen von Natur und (LSG HE 13), die in diesem Naturraum liegen. Landschaft AB-1.09 Naturschutzrechtliche Sicherung von Gebieten Ausweisung jener Flächen, die die Voraussetzung und Teilen von Natur und Landschaft, die die zur Unterschutzstellung als NSG (Sundern, Voraussetzungen zur Unterschutzstellung erfüllen Scheppauniederung, Waldstück nordwestlich von Bornum, Sandgrube östl. des Autobahnkreuz -Königslutter) bzw. LSG (Östl. Lehrer Lehmplatten und Hügelland ) erfüllen (siehe Ka- pitel 5.1). AB-4.08 Verminderung der Zerschneidungswirkung von Verkehrsstraßen der BAB 2 und der Bahnstrecke Verkehrsstraßen BW-1.03 Erhaltung naturnaher Böden unter Wald Historisch alte Waldstandorte im Sundern (insbe- sondere unter Erlen- und Eschenwald am Rande des Sundern), Lenebruch sowie Wohldrühme 164 Landschaftsplan der Stadt Königslutter am Elm

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG BW-1.04 Sicherung geowissenschaftlich schutzwürdiger Quelle nördlich der Mühle Gerhardt bei Scheppau Objekte BW-1.05 Exemplarische Sicherung landesweit und regional Braunerde-Pelosole und Pseudogley-Pelosole öst- seltener Bodentypen lich vom Beienroder Holz vorrangig unter undrai- niertem Grünland und im Bereich der historisch alten Waldstandorte (Wohldrühme, Lenebruch) KL-2.01 Vermeidung bzw. Verringerung von Luftverun- Verkehrsstraßen der BAB 2 reinigungen KL-2.02 Vermeidung und Verminderung von Lärmemissi- Verkehrsstraßen der BAB 2 und der Bundesbahn- onen strecke LA-1.03 Erhalt und Entwicklung von naturraumtypischen Historisch alte Waldstandorte im Sundern, Lene- Nutzungsmustern und Grenzlinien bruch sowie Wohldrühme, Obstbaumreihen, Quellteiche am Träkelberg, Hecken am Langer LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Landschaftliche Einbindung der BAB 2; Modell- gungen des Landschaftsbildes flugplatz nördlich des Tränkelbergs, Silos an Aussiedlerhöfen LA-3.02 Minimierung visueller Zerschneidungen durch Verkehrsstraßen der BAB 2 und der Bundesbahn- Verkehrswege und Leitungssysteme strecke LA-3.03 Minimierung von Lärmeinwirkungen BAB 2, Bahnstrecke -Helmstedt, Modellflugplatz nördlich des Tränkelbergs

A-4.5.7 Hasenwinkel (624.21)

Tabelle A 4.5-7: Naturraumbezogene naturschutzfachliche Unterziele im „Hasenwinkel (624.21)“

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG AB-1.08 Dauerhafte Erhaltung von naturschutzrechtlich LSG HE 13 „Mittlere Schunter“ gesicherten Gebieten und Teilen von Natur und Landschaft AB-1.09 Naturschutzrechtliche Sicherung von Gebieten Sicherung von Gebieten, die die Voraussetzung und Teilen von Natur und Landschaft, die die zur Ausweisung als NSG (z.B. der Sandmagerra- Voraussetzungen zur Unterschutzstellung sen in Uhry) oder LSG (Hasenwinkel / Sarling) erfüllt (siehe Kapitel 5.1). AB-3.03 Naturverträgliche Nutzung, die die Habitat- und Sandmagerrasen nördlich von Uhry Standortansprüche gefährdeter Arten berücksich- tigt AB-3.06 Sicherung und Entwicklung von Boden- und Im Verbreitungsgebiet nährstoffarmer Sande zwi- Festgesteinabbaugebieten als Offenboden- und schen Ochsendorf, Klein Steimke und Uhry ein- Trockenlebensräume nach Beendigung der Nu schließlich der Bodenabbaugebiete AB-3.07 Sicherung und Entwicklung oligotropher Stillge- Im Verbreitungsgebiet nährstoffarmer Sande zwi- wässer in Bodenabbaugebieten nach Beendigung schen Ochsendorf, Klein Steimke und Uhry ein- der Nutzung schließlich der Bodenabbaugebiete AB-4.08 Verminderung der Zerschneidungswirkung von Anbindung der Durchlässe unter der BAB 2 durch Verkehrsstraßen gehölzdominierte Strukturen BW-1.02 Erhaltung trocken-nährstoffarmer Böden Im Verbreitungsgebiet nährstoffarmer Sande zwi- schen Ochsendorf, Klein Steimke und Uhry ein- schließlich der Bodenabbaugebiete BW-1.03 Erhaltung naturnaher Böden unter Wald Teilflächen im Moosholz, Mühlenhop, zwischen Rhode und Trendel am Karmlitzenberge südöst- lich von Uhry und Östlicher Seelenberg östlich von Uhry Anhang: 4. Zielkonzept 165

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE ZEL KONKRETISIERUNG BW-1.04 Sicherung geowissenschaftlich schutzwürdiger Repräsentative Aufschlüsse und ungestörte Lagen Objekte mit Quarzsande im Bodenabbaugebiet Uhry KL-2.01 Vermeidung bzw. Verringerung von Luftverun- Entlang der Trasse der BAB 2 reinigungen KL-2.02 Vermeidung und Verminderung von Lärmemissi- Entlang der Trasse der BAB 2 onen LA-3.01 Minimierung bestehender visueller Beeinträchti- Entlang der Trasse der BAB 2, Bodenabbaugebie- gungen des Landschaftsbildes te LA-3.02 Minimierung visueller Zerschneidungen durch Entlang der Trasse der BAB 2 durch Eingrünung Verkehrswege und Leitungssysteme der Autobahn LA-3.03 Minimierung von Lärmeinwirkungen Entlang der Trasse der BAB 2

A-4.5.8 Twülpstedter Lehmplatte (624.22)

Tabelle A 4.5-8: Naturraumbezogene naturschutzfachliche Unterziele in der „Twülpstedter Lehmplatte (624.22)“

KÜR- UNTERZIEL INHALTLICHE UND RÄUMLICHE KON- ZEL KRETISIERUNG AB-1.09 Naturschutzrechtliche Sicherung von Gebieten Sicherung von Flächen am Rande des Sarlings, und Teilen von Natur und Landschaft, die die die die Vorraussetzungen zur Unterschutzstellung Voraussetzungen zur Unterschutzstellung erfüllen als NSG erfüllen (siehe Kap. 5.1) BW-1.02 Erhaltung trocken-nährstoffarmer Böden Eichen-Buchenwälder auf Ranker im Sarling BW-1.05 Exemplarische Sicherung landesweit und regional Eichen-Buchenwälder auf Ranker im Sarling seltener Bodentypen LA-3.02 Minimierung visueller Zerschneidungen durch Abbau der Freileitungstrassen Verkehrswege und Leitungssysteme