Oper Journal 2B-14-15.Qxd Oper Journal

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Oper Journal 2B-14-15.Qxd Oper Journal 2 2014/15 OKTOBER, NOVEMBER DAS MAGAZIN DER HAMBURGISCHEN STAATSOPER PREMIERE Verdis »Luisa Miller« mit Simone Young und Andreas Homoki BALLETTREPERTOIRE »Tatjana« und »Othello« Ballette von John Neumeier GALA-KONZERT ZUM JUBILÄUM 20 Jahre Internationales Opernstudio Verleihung am 08. November 2014 in der Hamburgischen Staatsoper Die Nominierungen Regie Schauspiel Sängerdarstellerin/Sängerdarsteller Bühne/Kostüm Musiktheater Viktor Bodó, „König Ubu“, Theater und Aleksandar Denic, „Der Ring des Orchester Heidelberg (in Kooperation mit Barbara Hannigan, Agnès in „Written on Nibelungen“, Bayreuther Festspiele der Szputnyik Shipping Company, Budapest) Skin“, Bayerische Staatsoper München im Pia Maria Mackert, „Das goldene Zeitalter – Johan Simons, „Dantons Tod“, Münchner Rahmen der Münchner Opernfestspiele (eine 100 Wege dem Schicksal die Show Kammerspiele Produktion von Festival d‘Aix-en-Provence, zu stehlen“, Schauspiel Dortmund Simon Stone, „Die Orestie“, Theater De Nederlandse Opera, Théâtre du Capitole, Paul Zoller, „Mefistofele“, Oberhausen Royal Opera House Covent Garden, Staatstheater Mainz London und Teatro del Maggio Fiorentino) Darstellerin/Darsteller Schauspiel Evelyn Herlitzius, Elektra in „Elektra“, Preis für das Lebenswerk Sächsische Staatsoper Dresden Dagmar Manzel, Sie in „Gift“, Svetlana Sozdateleva, Maria Müller-Sommer gehört zu den ein- Deutsches Theater Berlin Renata in „Der feurige Engel“, flussreichsten Bühnenverlegern Deutsch- Astrid Meyerfeldt, Marianne in „Szenen Komische Oper Berlin lands. Mit ihrem bemerkenswerten Enga- einer Ehe“, Staatsschauspiel Stuttgart gement, ihrem Gespür für theaterlitera- Taner Sahintürk, Lopachin in „Der Choreografie rische Strömungen sowie ihrem Sinn für Kirschgarten“, Maxim Gorki Theater Berlin Vermittlung und Vernetzung hat sie nicht Marco Goecke, „On Velvet“ im Rahmen nur die deutsche Autorenlandschaft, son- Regie Kinder- und Jugendtheater des Ballettabends „Fort/Schritt/Macher“, dern auch die deutsche Theaterlandschaft Stuttgarter Ballett wesentlich mitgeprägt. Andrea Gronemeyer, „Tanz Trommel“, Richard Siegal, „Unitxt“ im Rahmen des Schnawwl / Kevin O’Day Ballett – Ballettabends „Exits and Entrances“, Preis des Präsidenten Nationaltheater Mannheim Bayerisches Staatsballett München Rüdiger Pape, „Momo“, Christoph Winkler, „Das wahre Gesicht - Das Institut für Theaterwissenschaft in Junges Schauspielhaus Düsseldorf Dance is not enough“, Ballhaus Ost Berlin Leipzig zeichnet sich durch nationale wie (in Kooperation mit Take-off: Junger Tanz) internationale Strahlkraft und Vernetzung Petra Wüllenweber, „Zweier ohne“, Darstellerin/Darsteller Tanz aus. Durch seine weltweiten Kontakte und Theater Heilbronn Kooperationen ist das Institut ein unver- Alicia Amatriain in „workwithinwork“ und zichtbarer wissenschaftlicher und soziokul- Regie Musiktheater „Frank Bridge Variations“ im Rahmen des tureller Bestandteil nicht nur der Theater- Ballettabends „Fort/Schritt/Macher“, stadt Leipzig, sondern auch weit über deren Sandra Leupold, „Don Carlo“, Theater Lübeck Stuttgarter Ballett Grenzen hinaus. Angesichts akuter Kürzungs- Jetske Mijnssen, „Werther“, Saarländisches Bruna Andrade in „Der Fall M.“ und „Spiegel- maßnahmen in Wissenschaft und Bildung Staatstheater Saarbrücken gleichnis“ im Rahmen des Ballettabends soll mit dem Preis daher ein Signal auch Dmitri Tcherniakov, „Die Zarenbraut“, „Mythos“, Staatsballett Karlsruhe gegen die drohende Schließung dieses Insti- Staatsoper im Schiller Theater Berlin Sayaka Kado, Cinderella in „Cinderella“, tuts – als einziges seiner Art in den neuen (Koproduktion mit dem Teatro alla Scala Ballett Staatstheater Nürnberg Ländern – gesetzt werden. di Milano) Veranstalter und Förderer Veranstaltungspartner Medienpartner Automobilpartner Unser Titel: Anonyme französi- sche Radierung: Die Guillotine Inhalt Oktober, November 2014 OPER BALLETT 04 Premiere »Luisa Miller« Nach dem großen Erfolg von »Verdi 10 Repertoire »Tatjana« In seinem kürzlich uraufgeführten Bal- im Visier« stellt Simone Young nun ein weiteres hinreißendes lett schildert John Neumeier die leidenschaftliche Inbrunst Frühwerk von Verdi vor: »Luisa Miller« nach Schillers »Ka- eines jungen Dorfmädchens zu einem unverbindlichen Lebe- bale und Liebe«. Andreas Homoki inszeniert. mann und folgt darin Alexander Puschkins Roman »Eugen Onegin«. Jahre später scheinen die Vorzeichen umgekehrt, 12 Internationales Opernstudio Gala-Konzert Das 20-jährige wenn Onegin auf Tatjana trifft. Ein Tanz, der das Unerfüllte Jubiläum des Internationalen Opernstudios wird mit einem einer großen Liebe als nicht vergeblich zeigt – mit Musik von großen Gala-Konzert gefeiert. Und in Repertoire-Vorstellun- Lera Auerbach. gen sind die »Ehemaligen« in wichtigen Partien zu sehen. 14 Neues aus der Compagnie Seit Beginn der Spielzeit ist 26 Angela Denoke »Two lives to live« Angela Denoke beweist er- Karen Azatyan Solist des HAMBURG BALLETT. Der Arme- neut ihr Faible für die Songs vom Ku’damm bis zum Broad- nier kommt vom Bayerischen Staatsballett. Im September war way. Nun präsentiert sie ein Kurt Weill-Programm: von den er bereits an der Staatsoper in »Giselle« zu sehen. Hits aus der »Dreigroschenoper« bis zu seinen USA-Werken. RUBRIKEN 28 Ensemble Das Internationale Opernstudio Neu dabei ist der amerikanische Tenor Benjamin Popson. Der Bariton Vin- 09 Opernrätsel Mitraten und Mitgewinnen cenzo Neri und die Sopranistin Anat Edri haben sich bereits 30 Namen und Nachrichten letztes Jahr in vielen Auftritten bewährt. 27 Opera stabile After work, Gastspiel PHILHARMONIKER 36 Leute Premiere in der Staatsoper 34 Konzerte Beethovens Neunte dirigiert Simone Young zum 38 Spielplan Alle Veranstaltungen auf einen Blick 25. Jahrestag des Berliner Mauerfalls. Im 3. Philharmonischen 40 Finale Impressum Konzert gastiert das Klavierduo Katia & Marielle Labèque mit dem elegant-poetischen Konzert von Francis Poulenc. 2.2014/15 JOURNAL 1 OPER Momentaufnahme »La Belle Hélène« FOTO: KLAUS LEFEBVRE KLAUS FOTO: 2 JOURNAL 2.2014/15 Das Trojanische Pferd und seine Insassen hatte sich Homer vermutlich an- ders vorgestellt – in Jacques Offenbachs »La Belle Hélène« aber sind die griechischen Götter und Helden willige Zielscheibe des Spotts. Das Team Re- naud Doucet & André Barbe verlegte Offenbachs Gesellschaftssatire auf ein Kreuzfahrtschiff und nahm das Publikum mit auf eine farbenfrohe und char- mante Reise: Von den spießigen Sechzigerjahren bis in den Flower Power der Seventies führte die Liebessehnsucht der Schönen Helena. Angesichts der erotischen Anziehungskraft von Hélène und Pâris sieht sich der düpierte Gatte Ménélas (Peter Galliard) ausgebootet. Hier wird er vom zwielichtigen Kapitänspriester Calchas (Christian Miedl) entsorgt. 2.2014/15 JOURNAL 3 OPER Premiere »Luisa Miller« Premiere A Musikalische Il Conte di Walter Federica »Vor der Premiere« 16. November 2014 Leitung Tigran Martirossian Cristina Damian Einführungsmatinee Simone Young Rodolfo Laura mit Mitwirkenden 18.00 Uhr Inszenierung Ivan Magrì Ida Aldrian der Produktion und Premiere B Andreas Homoki Miller Un Contadino Musikeinlagen 19. November 2014 Bühnenbild George Petean Daniel Todd Moderation: Kerstin Schüssler-Bach 19.30 Uhr Paul Zoller Luisa Kostüme Nino Machaidze Aufführungen Gideon Davey Wurm 2. November 2014 22., 25. November; Licht Oliver Zwarg um 11.00 Uhr 4., 9. Dezember Franck Evin Probebühne 1 2014 jeweils 19.30 Chor Eberhard Friedrich Uhr; 30. November 15.00 Uhr Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper | Die Premiere wird von NDR Kultur live übertragen Am Vorabend der Revolution Nach »Simon Boccanegra«, »La Traviata«, »La Battaglia di Legnano«, »I due Foscari«, »I Lombardi« und einem konzertanten »Attila« setzt Simone Young mit »Luisa Miller« die sechste Verdi-Premiere ihrer Amtszeit auf den Spielplan. Die Inszenierung über- nimmt Andreas Homoki, Paul Zoller kreiert das Bühnenbild und Gideon Davey die Kos tüme. Dramaturgin Annedore Cordes sprach mit Hamburgs Opernchefin. Nach dem außerordentlichen Echo der Frühwerk-Trilogie in darin, dass es kaum noch die Verwendung der Banda der letzten Spielzeit setzen Sie jetzt eine Oper auf den Spiel- gibt. Es ist Verdis erste Oper, in der die Bühnenmusik plan, die zwar unmittelbar auf »La Battaglia di Legnano« theatralisch keine Rolle mehr spielt. Und auch der Chor folgt, aber in Genre und Stil einen totalen Umbruch für Verdi bestimmt den Handlungsablauf nicht mehr in dem bedeutete. Geschieht das bewusst? Maße wie in früheren Werken. Es gibt zwar noch, vor allem an den Aktanfängen, große Chorszenen, aber die Absolut. »Luisa Miller« ist das letzte Stück aus seinen so- Handlung selbst wird stärker an diese Familientragödie genannten Galeerenjahren, wobei aus diesem Zeitraum gebunden. einige Werke dabei sind, die bereits einen reiferen Ver- Simone Young distil aufweisen, man denke an »Nabucco«, »Macbeth« Während es bei Schiller um einen letztlich zum Scheitern ver- oder auch »I due Foscari«. Bei »Luisa Miller« erleben wir urteilten Freiheitsappell in einer von Korruption durchsetzten schon den Komponisten der mittleren Periode von »Ri- geschlossenen Gesellschaft geht, konzentriert sich Verdis goletto«, »La Traviata« und »Il Trovatore«. Die Partie des »Luisa Miller« weit mehr auf die erwähnte Familientragödie Miller, Luisas Vater, ist eine der brillantesten Partien, die und dabei auf den Vater-Kind-Konflikt von extremer Zuspit- Verdi für einen Bariton schrieb, stilistisch nicht mehr zung … weit entfernt von der Titelfigur des »Rigoletto«. Und auch die Figur der Luisa ist eher charakteristisch für
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