Abstracts of the article “Kleine Tasse, grosse Nische” Written by Ulrike Sauer On Suddeutsche Zeitung, June 13th 2009

“Kaffeedurst schlägt Rezession: Mit ihren Espressomaschinen trotzen italienische Hersteller der Konsumflaute. Nun wollen die Crema-Dynastien weltweit wachsen”

“Die Nische wächst und wächst und wächst. Wenn sich Andrea Zappalorto in deutschen Kaufhäusern oder Elektronikmärkten bei Espressoautomaten umschaut, beeindruckt den Italiener die verwirrende Vielfalt der angebotenen Maschinen. Vor allem seit die Deutschen auf den italienischen Kaffeegeschmack gekommen sind, erhöht sich der Absatz der chromblitzenden Geräte um 25 Prozent imJahr. Auch das Geschäft der Kaffeeröster mit aromaversiegelten Kapseln oder Pads floriert. Der Trend zu mehr Qualität habe sogar in der Rezession Bestand, stellt Zappalorto, der in München die deutschen Geschäfte des Triester Kaffeespezialisten führt, zufrieden fest. ‘Unsere Nische wird immer größer’, sagt der Manager. Unddamit bei den Herstellern beliebter.” (…)

(…) “Geräte, die mit Kaffeepads oder Kapseln undWasserdruck Italiens schwarzes Lebenselixier herstellen, sind in 18 Prozent beziehungsweise sieben Prozent der Haushalte vorhanden. Im Umsatzranking der Elektrokleingeräte stehen Espressomaschinen in Deutschland auf Platz zwei – hinter Staubsaugern. Weltweit ist Italien der größte Exporteur. Die Kaffeefirma Illy kam vor einem Jahrmit ihrer jüngsten Maschine Iperespresso auf den deutschen Markt. Der Neuling verkaufte sich bisher 7000 Mal, mit einem Wachstumstrend von 80 Prozent, berichtet der Illy-Manager Zappalorto. Fünf Patente schützen die innovative Methode der Triester Dynastie.” (…)

(…) “Auch , Illys Konkurrent aus Turin, fördert Kundentreue seit langem durch einen eigenen Automatenverkauf. Italiens umsatzstärkster Kaffeeröster kooperiert bei der Herstellung der Maschinen mit . Illy besitzt die eigene Produktionsfirma Francis Francis. Global ist der Kaffeedurst derzeit stärker als die Weltwirtschaftskrise. Die Nachfrage nach den Muntermacherbohnen wächst – trotz Rezession. Das Kalkül, die Konsumflaute würde die Engpässe auf der Angebotsseite entschärfen, ging nicht auf. Die Preise an den Rohstoffbörsen London und New York ziehen somit empfindlich an. Zudem treiben Ernteausfälle in Kolumbien die Kurse für den schwarzen Treibstoff in die Höhe.Sogar in Italien, wo täglich 70 Millionen Tassen in den 150 000 Kaffeebars konsumiert werden, hat das Folgen. ‘Um zu sparen, wird weniger Kaffee in der Bar und dafür mehr zu Hause getrunken’ stellt Unternehmenschef Andrea Illy fest. In der eigenen Küche begnügen sich seine Landsleute übrigens mit simplen Moka- Kannen für den Herd. Alfonso erfand 1933 den achteckigen Moka Express, dessen Nachfolger bei 90 Prozent der Italiener zum Einsatz kommen.”