17.08.2015 Drucksache 6/936 6. Wahlperiode Verschuldung

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17.08.2015 Drucksache 6/936 6. Wahlperiode Verschuldung THÜRINGER LANDTAG Drucksache 6/936 6. Wahlperiode 17.08.2015 Kleine Anfrage des Abgeordneten Henke (AfD) und Antwort des Thüringer Ministeriums für Inneres und Kommunales Verschuldung Thüringer Kommunen II Die Kleine Anfrage 356 vom 23. Juni 2015 hat folgenden Wortlaut: Die Thüringer Kommunen konnten laut den letztverfügbaren Daten der überörtlichen Kommunalprüfung auch im Haushaltsjahr 2013 ihre Verschuldung weiter abbauen.1 Durch wachsende Personal- und Sozi- alausgaben insbesondere infolge der durch die Landesregierung gesetzten sozialen, personellen, tech- nisch-materiellen Standards mussten nichtsdestotrotz im Haushaltsjahr 2014 insgesamt 125 Kommunen ein Haushaltssicherungskonzept vorlegen, 71 Kommunen konnten ihren Haushalt bis zum Ende des Haus- haltsjahres nicht ausgleichen.2 Zu einer umfassenden Analyse der finanziellen Situation der Thüringer Kommunen gehört daher die Dar- stellung der Entwicklung der Kommunalfinanzen und ihres Ist-Zustands. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie viele Kommunen nahmen im Zeitraum 2010 bis 2015 in Thüringen Kassenkredite zum Ausgleich ihres Verwaltungshaushalts auf, die ein Sechstel der Einnahmen des Verwaltungshaushalts überstiegen und daher der Genehmigung durch die Kommunalaufsichtsbehörden bedurften (bitte nach Jahresscheiben und einzelnen Kommunen aufschlüsseln)? 2. Wie viele der Thüringer Kommunen haben in den Jahren 2010 bis 2015 einen Kassenkredit aufgenom- men (in absoluten Zahlen und in Prozent der Gesamtzahl der Thüringer Kommunen; bitte nach Jahres- scheiben aufschlüsseln)? 3. Wie schätzt die Landesregierung die Fallzahl der einen Kassenkredit aufnehmenden Kommunen im Vergleich mit anderen Bundesländern ein? 4. Wie viele Thüringer Kommunen (Gemeinden/Landkreise) haben im Zeitraum 2010 bis 2015 eine Nach- tragshaushaltssatzung erlassen (bitte nach Jahresscheiben und einzelnen Kommunen aufschlüsseln und jeweils gemäß folgender Systematik angeben, welche Ursachen zur Erstellung einer Nachtrags- haushaltssatzung führten: Nicht veranschlagte oder zusätzliche Aufgaben bei einzelnen Haushaltsstellen [bitte angeben, welche Aufgaben nicht veranschlagt waren bzw. zusätzlich dazu kamen]; Investitionen oder Investitionsförderungsmaßnahmen; Einstellung, Beförderung, Höhergruppierung von Beamten und Angestellten)? Druck: Thüringer Landtag, 28. August 2015 Drucksache 6/936 Thüringer Landtag - 6. Wahlperiode 5. Welche finanziellen Mittel aus dem Landesausgleichsstock gemäß § 24 Thüringer Finanzausgleichs- gesetz wurden von 2013 bis heute gewährt (bitte nach Jahresscheiben aufschlüsseln und angeben, welche Kommunen Finanzmittel in welcher Höhe erhielten; bitte auch jeweils angeben, ob es sich bei der jeweiligen Kommune um eine Gemeinde, eine erfüllende Gemeinde, eine Verwaltungsgemeinschaft oder einen Landkreis handelt)? 6. In welcher Höhe wurden im Zeitraum 2013 bis 2015 Finanzmittel des Landesausgleichsstocks jeweils nicht in Anspruch genommen (bitte nach Jahresscheiben aufschlüsseln)? Was waren die häufigsten Gründe für die Nichtinanspruchnahme der Mittel aus dem Landesausgleichsstock? 7. Wie viele Schulden wurden im Zeitraum 2010 bis 2015 von Thüringer Kommunen getilgt (bitte nach Jahresscheiben und Landkreisen [mit gesonderten Angaben der Verwaltungsgemeinschaften] sowie kreisfreien Städten aufgliedern)? 8. Wie hat sich die Personalkennzahl (Personal in den Kernhaushalten der Landkreise und kreisfreien Städte in Vollzeitäquivalenten je 10.000 Einwohner) von 2010 bis 2015 entwickelt (bitte nach Jahresschreiben und den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten aufschlüsseln; bei den Landkreisen bitte auch nach den Verwaltungsgemeinschaften aufschlüsseln)? 9. Welche Kreisumlagen (in Prozent) wurden im Zeitraum 2010 bis 2015 von den Landkreisen in Thüringen erhoben (bitte nach Jahresscheiben und den jeweiligen Landkreisen aufschlüsseln)? 10. In wie vielen Fällen wurde im Zeitraum 2010 bis 2015 die Kreisumlage durch eine Nachtragshaushalts- satzung während des laufenden Haushaltsjahres erhöht (bitte nach Jahresscheiben aufschlüsseln)? 11. Wie viel Prozent der Ausgaben der Landkreise in Thüringen wurden im Zeitraum von 2010 bis 2015 schätzungsweise durch die Kreisumlage gedeckt (bitte nach Jahresscheiben aufschlüsseln)? 12. Wie bewertet die Landesregierung die Tatsache, dass die Kreisumlage die einzige frei gestaltbare ge- genleistungsfreie Einnahmemöglichkeit für die Landkreise ist, insbesondere vor dem Hintergrund, dass durch die landesrechtlich gesetzten Standards/übertragenen Aufgaben Deckungslücken entstehen, die nur durch steigende Kreisumlagen für die Gemeinden der Landkreise gedeckt werden können? Das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales hat die Kleine Anfrage namens der Landesre - gierung mit Schreiben vom 14. August 2015 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Kassenkredite dienen der kurzzeitigen Kassenbestandsverstärkung. Sie sind keine Haushaltsmittel und werden im Haushaltsplan nicht veranschlagt. Gemäß § 65 Thüringer Kommunalordnung kann die Gemein- de zur rechtzeitigen Leistung ihrer Ausgaben Kassenkredite bis zu dem in der Haushaltssatzung festge- setzten Höchstbetrag aufnehmen. Angaben hierzu liegen dem Thüringer Landesamt für Statistik nicht vor. Statistisch ausgewiesen wird der Stand der Kassenkredite zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Der Verwendungszweck der Kassen- kredite wird statistisch nicht erfasst. Zu 2.: Angaben hierzu liegen dem Thüringer Landesamt für Statistik nicht vor. Statistisch ausgewiesen wird der Stand der Kassenkredite zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres, nicht jedoch Aufnahmebeträge. Zu 3.: Statistische Vergleichsdaten zur Fallzahl in anderen Bundesländern liegen der Landesregierung nicht vor. Zu 4.: Die Angaben können den vom Thüringer Landesverwaltungsamt nach Meldung der Rechtsaufsichtsbehör- den erstellten Übersichten in der Anlage 1 entnommen werden. 2 Thüringer Landtag - 6. Wahlperiode Drucksache 6/936 Zu 5.: Bezüglich der in den Jahren 2013, 2014 sowie bis zum 30. Juni 2015 geleisteten Auszahlungen aus Kapi- tel 17 20 Titel 613 04 wird auf die beigefügte Anlage 2 verwiesen. Zu 6.: Im Kapitel 17 20 Titel 613 04 verblieben zum Ende des Jahres 2013 3.098.764,56 Euro zum Ende des Jah- res 2014 591.896,32 Euro verfügbare Mittel. Die Gewährung von Bedarfszuweisungen erfolgte jeweils un- ter Berücksichtigung der eingegangenen Anträge sowie des Vorliegens der Bewilligungsvoraussetzungen. Zu 7.: Die Angaben können den vom Thüringer Landesamt für Statistik erstellten Übersichten in der Anlage 3 ent- nommen werden. Daten für das Jahr 2015 liegen noch nicht vor. In den Daten zur Tilgung ist die Umschul- dung enthalten. Zu 8.: Die Angaben können den vom Thüringer Landesamt für Statistik erstellten Übersichten in der Anlage 4 ent- nommen werden. Daten für das Jahr 2015 liegen noch nicht vor. Zu 9.: Die Angaben können den vom Thüringer Landesamt für Statistik erstellten Übersichten in der Anlage 5 ent- nommen werden. Daten für das Jahr 2015 liegen noch nicht vor. Zu 10.: Die Angaben können den vom Thüringer Landesverwaltungsamt nach Meldung der Rechtsaufsichtsbehör- den erstellten Übersichten in der Anlage 1 entnommen werden. Zu 11.: Die Angaben können der vom Thüringer Landesamt für Statistik erstellten Tabelle in der Anlage 6 entnom- men werden. Daten für das Jahr 2015 liegen noch nicht vor. Zu 12.: Die Kreisumlage ist Bestandteil des Kommunalen Finanzausgleichs. Losgelöst von anderen Bestandtei- len und Parametern im Kommunalen Finanzausgleich sowie den sonstigen Leistungen des Landes an die Kommunen ist eine Bewertung nicht angezeigt. Dr. Poppenhäger Minister Anlagen*) Endnote 1 Vgl. Überörtliche Kommunalprüfung, Jahresbericht 2015, Seite 22. 2 Vgl. Stellungnahme des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen zum Thüringer Kommunalfinanzübergangsgesetz 2015, 23. März 2015, Seite 1. *) Hinweis: Auf den Abdruck der Anlagen wurde verzichtet. Ein Exemplar mit Anlagen erhielten jeweils die Fraktionen und die Landtagsbibliothek. Des Weiteren können sie im Abgeordneteninformationssystem unter der oben genannten Druck- sachennummer sowie im Internet unter der Adresse: www.parldok.thueringen.de eingesehen werden. 3 Anlage 1 Kleine Anfrage 356 Jahr Gemeinde Ursachen durch nicht veranschlagte oder zusätzliche Aufgaben: Investitionen oder Investiti- Einstellung, Beförderung, Erhöhung der onsfördermaßnahmen (HH- Höhergruppierung von Beamten Kreisumlage Stelle) und Angestellten (HH-Stelle) durch Nachtrag 2015 (Ja/Nein) Landkeis Greiz Doppelhaushalt 2014/2015 Ja ABG Schmölln AP Bad Sulza 63240.94000 Kromsdorf Mellingen Oettern Saaleplatte EIC Bornhagen 7900 950000 7710 414000 Röhrig 63006 94000 Rustenfelde 7610 950000 GRZ Zweckverband Wasser / Abwasser Zeulenroda (WAZ) Stadt Münchenbernsdorf Gemeinde Lederhose Gemeinde Bocka Verwaltungsgemeinschaft "Münchenbernsdorf" Gemeinde Zedlitz Gemeinde Schwarzbach IK Geraberg KYF Thüringenhausen SHK Heideland Bad Klosterlausnitz SM Rhönblick 8400.9400 SÖM Olbersleben Schillingstedt SOK Remptendorf UH Kutzleben WAK Mihla 6300.9620 UA 7710 Seebach 4640.98500, 4640.95000 UA 7700 Anlage zu Frage 5 Auszahlungen aus dem Landesausgleichsstock im Haushaltsjahr 2013 Kommune Betrag in EUR Bad Sulza 983.569 Berlingerode 330.220 Blankenhain 2.417.350 Bleicherode 686.100 Brehme 379.417 Buttelstedt 219.500 Ecklingerode 271.645 Eisenach 2.500.000 Endschütz 73.725 Gera 3.960.908 Greiz 495.000 Hainroda 182.500 Hohenölsen 320.086 Hopfgarten 167.941 Hundeshagen 420.179 Katzhütte 210.387 Kindelbrück 2.207.569 Kranichfeld 474.930 Leutenberg 397.400 Lichte 216.648 Landkreis Nordhausen 1.304.000 Lunzig 23.789 Masserberg 1.590.639 Mechelroda
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