Anhang Biographische Notizen

Zusammengestellt von Günther Buch

Wie in Band 1 und 2 werden zu wichtigen Personen, die in diesem Band genannt werden, kurze biographische Erläuterungen gegeben. Dabei wird, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf wiederholte Nennungen (von Personen, deren Kurzbio• graphien schon in Band 1 oder 2 genannt sind) verzichtet. Angesichts der Vielzahl der in diesem Band genannten Akteure der Herbstrevolution ist es nicht möglich, an dieser Stelle ein vollständiges Verzeichnis biographischer Notizen zu geben, viel• mehr war eine Auswahl erforderlich. Dabei wurde u.a. auf Angaben zu den Perso• nen verzichtet, die entweder im Verzeichnis der Autoren dieses Bandes genannt sind oder zu denen die erforderlichen Informationen aus den Darstellungen selbst hinreichend hervorgehen. Für ergänzende Auskünfte wird verwiesen auf Bernd-Rainer Barth, Christoph Links, Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs (Hrsgg.), Wer war wer in der DDR• ein biographisches Handbuch, /M. (Fischer Verlag) 1996.

Rudolf Albrecht Geb. 13.7.1942 in Wellerswalde/Sa. 1948-56 Grundschule. 1957-60 KirchI. Proseminar. 196~65 Theologiestudium. 1965/66 9 Mo• nate Praktikum i. e. LPG. 1966/67 Bausoldat.1968-1980 Pfarrer i. ZiegenhainISa. 198~96 Pfar• rer i. Dresden. 1992-96 Vorstand d. Versöhnungsbundes d. Pfarrer. 1996 Pfarrstellenwechsel n. Westdeutschland. 1975-89 Initiator, Gründer u. Träger d. Meißner Friedensseminars. Weitere Aktivitäten: Beratung v. Wehrpflichtigen u. Durchführung v. Gemeindeabenden z. Thema Zi• vilcourage. Teilnehmer a.d. Zentralen Treffen d. Bausoldaten u. Treffen "Frieden konkret". Mi• tautor d. Ton-Dia-Serie "Ohne kleine Leute keine großen Kriege".

Thomas Auerbach Geb. 26.7.1947 in . Elektriker, Diakon, Religionslehrer, Diplom-Sozialpädagoge. 197~76 Stadtjugendleiter d. Ev. Kirche i. Jena. 1976 Inhaftierung durch d. MfS u. Zwangsausbürgerung aus d. DDR. 1978-92 Tätigkeit als Jugendleiter, Religionslehrer u. Referent f. politische Erwachsenenbildung a. Ge• samtdeutschen Institut i. West-. Derzeit wiss. Mitarbeiter d. Abt. B/F beim BStU.

Rudolf Bahro 18.11.1935-05.12.1997 (geb. in Flinsbergllsergebirge). 1954 SED. 1954-59 Studium d. Philosophie an der HU in Ost-Berlin. 1959 Dorfredakteur in der MTS-Station Sachsendorf/Oderbruch. 196~62 Redakteur der Uni-Zeitung . 1962-65 800 Biographische Notizen

Referent d. Vorsitzenden d. Gewerkschaft Wissenschaft in Berlin. 1965-66 stellvertr. Chefred. der Studentenzeitung "Forum". 1967-77 Abt1tr. f. wiss. Arbeitsorg. im VEB Berliner Gummi• kombinat. 23.8.77 wegen seiner Systemkritik in Haft. 30.6.1978 vom Ostberliner Stadtgericht wegen Sammlung u. Übermittlung von Nachrichten an eine ausländische Macht und Geheimnis• verrats zu 8 Jahren Haft verurteilt. Strafverbüßung in . 1979 entlassen. Übersiedlung in die Bundesrepublik. 1979-85 Mitglied der Grünen. 1980 Promotion. 1983 Habil. in Hannover. Zeitweise freier Publizist in NiederstadtfeldlEifel. Dez. 1989 Rückkehr i.d. DDR. Ao. Prof. f. So• zialk. a.d. HU Berlin.

Angelika Barbe Geb. 26.11.1951 in Brandenburg als Tochter eines Gartenbaumeisters. 1970 mit Berufsausbildung als Betriebsschlosser. 1970-74 Studium der Biologie an der HU. 1974 Diplom. 1974-75 Pflanzenschutzbeauftragte in Neufahrland. 1975-79 Biologin bei der Hygiene-Insp. Berlin. Danach Hausfrau. 1987 Gründerin des Johannisthaler Frauenarbeitskrs. Okt. 1989 Mitbegründerin der SDP in Schwante. 2. Sprecherin. Jan. 1990 stellv. SPD-Vors. in der DDR. März-Okt. 1990 MdV. 1990-94 MdB. Zeitweise Mitgl. des Präs. der SPD. Vors. des Ausschusses f. Frauen und Familie des Bundestages. Seit 1994 Ass. des Ärztl. Ltr. des Kranken• hauses Berlin-Prenzlauer Berg. Dez. 1996 Übertritt zur CDU.

Jurek Becker 30.9.1937-14.3.1997 (geb. in Lodz als Sohn e. Angestellten; aufgewachsen im Ghetto u. in den KZ Ravensbrück u. Sachsenhausen). 1957 SED-Eintritt. 1957-60 Philosophiestudium a.d. HU Berlin, anschI. freischaffender Schrift• steller. Vom MfS von 1959-89 operativ bearbeitet. 1977 Austritt a.d. SED u. Übersiedlung nach West-Berlin. Veröff. u. a. "Jakob der Lügner, 1968. "Der Boxer", 1976. "Amanda Herzlos", 1992.

Hermann von Berg Geb. 29.3.1933 in Mupperg, Kreis Sonneberg. 1950 SED. FDl-Funktionär, u.a. 1. Sekr. der FDJ-KL . Seit 1954 Studium der Ge• schichte, Ökonomie und Philosphie KMU Leipzig. 1959 Diplom-Lehrer. Danach Hauptreferent im Staatssekr. f. Hoch- und Fachschulwesen. Seit 1962 Ltr. der Abt. Internat. Verbindungen im Presseamt des Min.Präs. der DDR. Studium am IfG, Promotion und Habil. 1973 o. Prof. f. Impe• rialismusforschung der HU. 1978 in U-Haft. Behinderung seiner wiss. Arbeit durch das MfS. 1985 Ausreiseantrag. Mai 1986 Ausbürgerung und Ausreise in die BR. 1987-90 Tätigkeit an der Uni. Würzburg. 1990 Rückkehr nach Berlin. Erneute Lehrtätigkeit an der HU.

Wolf Biermann Geb. 15.1.1936 in als Sohn eines Schlossers u. Maschinenbauers (1942 im KZ Auschwitz verstorben). Gymnasium. 1953 Übersiedlung in die DDR. Abitur. 1955-57 u. 1959-63 Studium d. Philoso• phie u. Mathematik a.d. HU Ost-Berlin. 1957-59 Regieassistent beim "Berliner Ensemble". Lie• dermacher. Seit 1963 freischaffend tätig. Auftrittsverbote wegen seiner regimekritischen Lieder u. Gedichte. Nach Auftritt in Köln am 13.11.1976 aus der DDR ausgebürgert. Seitdem in Ham• burg ansässig.

Marianne Birthler Geb. 22.1.1948 in Berlin als Tochter eines Einzelhändlers. 1954-66 Besuch der Grund- und Oberschule. 1966 Abitur. 1967-71 Exportbearbeiterin Kamera• und ORWO-Film Export GmbH. 1967-71 Fernstudium an der FS f. Außenhandel. Außenhan• delsökonom. 1972-83 Hausfrau. Ausbildung zur Katechetin der Evang. Kirche. Ab 1987 Jugend• referentin im Stadtjugend pfarramt. Kontakte zur Initiative f. Frieden und Menschenrechte. Ab Biographische Notizen 801

Dez. 1989 Mitarbeit in einer AG am Zentralen Runden Tisch. März-Okt. 1990 MdV. Fraktion Bündnis 90/Grüne. Sprecherin der Fraktion. Okt.-Dez. 1990 MdB. Okt. 1990 MdL Brandenburg. Okt. 1990-0kt. 92 Minister f. Bildung, Jugend und Sport im Land Brandenburg. Verseh. Funk• tionen beim Bündnis 90/Grüne. Zeitweise Bundessprecherin.

Ibrahim Böhme (eiglt. Manfred) 18.11.1944-22.11.1999 (Geb. i. Bad. Dürrenberg). Aufgewachsen in einem Kinderheim i. Leipzig. Abitur an der Abendschule. Fernstudium d. Ge• schichte und Germanistik. Maurer i.d. Leuna-Werken. 1967-78 SED. 1971 i. U-Haft. Kreisse• kretär d. KB i. Greiz. 1977/78 erneut in U-Haft. Danach Gastdramaturg am Theater i. Neustrelitz. Anschließend Koch, Kellner, Bibliothekar i. kirchI. Einrichtungen. Mitbegründer d. SDP/SPD i.d. DDR. Dez. 1989 Geschäftsführer d. SDP/SPD. Jan. 1990-April 90 Vors. d. SPD i.d. DDR. Wegen IM-Tätigkeit abgelöst. März 1990-0kt. 90 Abg. d. VK. Mitgl. d. PV d. SPD. Schiedsver• fahren u. Ausschluß aus der SPD.

Martin Böttger Geb. 14.5.1947 in Frankenhain, Kr. Geithain. 1965-70 Studium d. Physik i. Dresden. 1970-72 Bausoldat. Ab 1972 Teilnahme a.d. kirchI. Friedensarbeit, u. a. im Friedensseminar Königswalde. 1982 externe Prom. a.d. TU Dresden zum Dr.-Ing. 1983-85 Hausmann, beteiligt sich a. Demonstrationen zum 1. Mai. 1985 Mitbegründer d. Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM). Ltr. d. Arbeitsgruppe "Menschenrechte und Ju• stiz", dort Beschäftigung m. Strafrechtsreform u. prakt. Rechtsberatung f. Opposit., denen Straf• verfolgung droht. Mitherausgeber d. Samisdat-Zeitschrift "Kontext" u. Teilnahme a. Vertrieb weiterer oppositioneller Blätter u.a. "Grenzfall". Sept. 1989 Mitbegr. d. Neuen Forum, anschI. dessen Koordinator i. Bez. Karl-Marx-Stadt. Dez. Wahl i.d. Bez.sprecherrat. 18.3.1990 Wahl i.d. Volkskammer f. Bündnis 90 u. sofortige Weitergabe d. Mandats a. Werner Schulz. Apr.-Aug. Mitarbeit i.d. Arbeitsgruppe "Landesverfassung für Sachsen".

Bärbel Bohley Geb. 24.5.1945 in Berlin. 1969 Aufnahme des Studiums an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Seit 1974 freischaf• fende Malerin. 1982 Initiatorin von "Frauen für den Frieden". 1983 sechs Wochen U-Haft (ge• meinsam mit Ulrike Poppe) wegen "Verdachts auflandesverräterische Nachrichtenübermittlung". 1985/86 Mitbegründerin der "Initiative Frieden und Menschenrechte". Jan. 1988 kurzfristige Verhaftung im Zusammenhang mit den Protestaktionen bei der offiziellen Liebknecht• Luxemburg-Demonstration und anschließende Abschiebung nach England. Aug. 1988 Rückkehr in die DDR. Sept. 1989 Initiatorin der Gründungsversamrnlung des "Neuen Forums" in Grünhei• de. Derzeit Vorsitzende des "Bürgerbüros" e.V., das Opfer der SED-Diktatur betreut, sowie im Auftrag der EU-Administration in Bosnien bei der Durchführung humanitärer Hilfsrnaßnahmen beteiligt.

VoIker Braun Geb. 7.5.1939 in Dresden. Nach dem Abitur 1957 Druckereifacharb. in Dresden, Tiefbauarb. im Komb. Schwarze Pumpe in Hoyerswerda und Maschinist im Tagebau Burghammer. 1960-64 Studium der Philosophie KMU Leipzig. 1965-66 und seit 1977 Dramaturg Berliner Ensemble. 1972-77 Dramaturg am Deut• schen Theater in Ost-Berlin. Seit Nov. 1973 Mitgl. des Vorst. des Schriftstellerverbandes der DDR. Juni 1983 o. Mitgl. der AdK. Schriftstellerische Betätigung. 802 Biographische Notizen

Bertolt Brecht 10.2.1898-14.8.1956 (geb. in Augsburg als Sohn eines Fabrikbesitzers). Gymnasium. Studium der Medizin und Naturwiss. in München. Teilnehmer am l.Weltkrieg. 19 I 8 Mitg!. des Soldatenrates in Augsburg. Nach dem Krieg Fortsetzung des Studiums, dann Dramaturg und Regisseur in München. 1924 Übersiedlung nach Berlin. Dramaturg am Deutschen Theater (Max Reinhardt). 1933 Emigration über Österreich, Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland in die USA. 1947 Rückkehr nach Europa. 1948-56 als Schriftsteller in Ost• Berlin ansässig. Mitbegründer des "Berliner Ensembles". Verheiratet mit Helene Weige!. Mitg!. d. DAK und Präs. d. PEN-Zentrums Ost und West. Zahlr. Veröff. Siehe: Große kommentierte Berliner u. Frankfurter Ausgabe (hg. v. Wemer Hecht u.a.), 1988ff.

Harald Bretschneider Geb. 30.7.1942 in Dresden. 1960-65 Theologiestudium a.d. KMU Leipzig, anseh!. Hilfsarbeiter. 1966/67 Bausoldat i.d. NV A. 1969 Predigerseminar i. Leipzig, anseh!. bis 1979 Vikar u. Pfarrer i. Wittgendorf. 1979-91 Landesjugendpfarrer f. Sachsen i. Dresden. Initiator mehrerer kireh!. Friedensgruppen. Im Herbst 1980 Schöpfer der Symbole "Schwerter zu Pflugscharen" u. "Frieden schaffen ohne Waffen". Berater f. Wehrdienstverweigerer, politische Häftlinge u. Ausreisewillige. 1985 Konflikte m. d. KirchenIeitung n. d. Thematisierung d. Machtfrage. 1987 Mitarbeit a.d. Konzipierung e. Zivil• dienstes. Im Herbst 1989 Verbindungsmann zwischen Bürgerrechtsgruppen i. Leipzig u. Dresden u. Betreuung inhaftierter Demonstranten. Mitarbeit i.d. "Gruppe der 20" i. Dresden. 1991 Ltr. d. Stadtmission Dresden.

Michael Brie Geb. 24.3.1954 in Schwerin als Sohn des späteren Botschafters Horst Brie. Aufgewachsen in China und Nordkorea. 1972 Abitur. 1972-74 NVA. 1974 SED. 1974-76 Stu• dium der Philos. in Leningrad. 1976-80 Fortsetzung des Studiums HU Berlin. 1980 Promotion A. 1985 Promotion B. 1985-89 Wiss. MA des Min. f. Hoch- und Fachschulwesen. 1977-89 IM des MfS. Sept. 1990 o. Prof. f. Sozialphi!. der HU. Entlassung wegen seiner MfS-Kontakte. 1994 Auflösungsvertrag.

Dankwart Brinksmeier Geb. 11.12. I 956 i. Naumburg als Sohn eines Theologen. 1962-76 Besuch d. POS u. EOS i. Dresden. 1976-83 Besuch d. Kireh!. HS Leipzig. Jugendseel• sorge. 1983-89 Kreisjugendpfarrer i. Aschersleben. Okt. 1989 Mitbegründer d. SDP i. Schwante. Studentenpfarrer i. Berlin. März-Okt. 1990 MdV. Vors. d. Innenausschusses. Febr.-März 1990 Regierungsbevollmächtigter f. d. Kontrolle d. Auflösung d. MfS. Danach arbeitslos. Aug. 1992- 96 Stadtrat i. BerIin-Mitte. Dort zeitweise Vors. d. KV d. SPD. Seit Juni 19962. Beigeordneter d. Stadt Strausberg. Vors. d. Bemstein-Kautsky-Kreises.

Oskar Brüsewitz 30.5.1929-22.8.1976 (geb. in Willskischken, Kr. Tilsit-Ragnit). 1945-47 Schuhmacherlehre i. Burgstädt (Sachsen), anseh!. Umzug n. Westfalen. 1951 Meister• prüfung i. Osnabrück. 1954 Übersiedlung i.d. DDR. Selbständiger Handwerksmeister bis 1963. 1964-69 Predigerschule i. . Seit 1970 Pfarrer i. Rippicha (Kr. Zeitz). Aufgrund seiner mas• siven Kritik u. spektakulären Protestaktionen gegen d. Jugendpolitik d. SED betrieben staat!. Stellen zusammen m. d. Kirchenleitung seine Versetzung. Dies veranlaßte ihn am 18.8.1976 z. öffent!. Selbstverbrennung v. d. Michaeliskirche i. Zeitz. Biographische Notizen 803

Günter de Bruyn Geb. 1.11.1926 in Berlin als Sohn eines Handlungsgehilfen. Luftwaffenhelfer, RAD und Soldat. Nach 1945 Neulehrer in einem havelländischen Dorf. 1949- 53 Bibliothekarsschüler und MA Berliner Volksbüchereien. Bis 1961 wiss. MA im Zentralinst. f. Bibliothekswesen. Seitdem freischaffender Schriftsteller in Berlin. 1969-78 Mitgl. des Vorstan• des des Schriftstellerverb. 1972-82 Mitgl. des Präs. d. PEN-Zentrums der DDR. Seit 1991 Vize• präs. d. Dtsch. Akademie f. Sprache und Dichtung Darmstadt. Zahlr. Veröff.

Hans Carlsohn Geb. 2.12.1928 in Leipzig als Sohn eines Arbeiters. Volksschule. Lehre als Kupferschmied (ohne Abschluß). Ab 1946 Heizungshilfsmonteur. 1946 SED. Seit 1948 Angehöriger der VP in Großenhain, Küstrin und Potsdam. Seit 1951 MfS. Seit 1953 pers. MA von Mielke. Ltr. des Sekr. des Ministers. Seit 1985 Generalmajor.

Christoph Demke Geb. 3.5.1935 in BunzlauJOS als Sohn eines Pfarrers. Abitur in Schulpforta. 1953-58 Studium der evang. Theol. an der HU. Promotion. 1963 Ordina• tion in GÖrlitz. Kurze Tätigkeit als Pfarrer. Seit 1964 theol. Doz. am Berliner Sprachenkonvikt. Seit 1975 nba, seit 1977 hauptamtlich im Sekr. des Bundes Evang. Kirchen der DDR tätig. Stellv. Ltr. des Sekr. Okt. 1981-Sept. 83 Ltr. des Sekr. Nachf. von Manfred Stolpe. Sept. 1983-Juli 97 Bischof der Kirchenprovinz Sachsen als Nachf. von Wemer Krusche. Seit Febr. 1986 stellv. Vors. d. Konf. Evang. Kirchenltg. in der DDR. 1990 Vors. Nachf. Wemer Leich.

DUo Dibelius 15.5.1880-31.1.1967 (geb. in Berlin als Sohn eines Beamten). 1899-1904 Studium der evang. Theologie in Berlin. Promotion zum Dr. phi I. und Iic. theol. 1906 ordiniert. 1907-25 Pfarrer in CrossenlO., Danzig, Lauenburg, Berlin. Ab 1921 Mitgl. des Evang. Oberkirchenrates. Mitgl. d. DNVP. 1925-33 Generalsuperintendent der Kurmark. 21.3.1933 Festpredigt am "Tag von Potsdam". Danach beurlaubt und Okt. 1933 in den Ruhestand versetzt. Seit 1934 Mitarbeit im Bruderrat der Bekennenden Kirche. Wiederholt Redeverbot und Inhaftie• rung. 1945-66 erster Evang. Bischof von Berlin-Brandenburg. 1957 Einreiseverbot in die DDR, dadurch Tätigkeit auf West-Berlin beschränkt. 1949-61 Vors. des Rates d. EKD. 1966 Ruhe• stand. Mitgl. der West-CDU.

MaUhias Domaschk 12.6.1957-12.4.1981 (geb. in Görlitz als Sohn eines Zeiss-Angestellten). Ab 1974 Berufsausbildung zum Feinmechaniker mit Abitur bei Zeiss in Jena. Mitgl. der Jungen Gemeinde. Beteiligt an zahlreichen Protestaktionen, u. a. gegen die Ausweisung Biermanns. Ex• matrikulation vom Abiturkurs. Arbeit als Feinmechaniker. 1979 NV A. Danach Maschinist im Zentralinst. f. Mikrobiol. und exp. Therapie in Jena. Mitarbeit in der unabhängigen Friedensbe• wegung. 10.4.1981 im Zug nach Berlin verhaftet, am 12.4.1981 nach zweitägigem Verhör unter ungeklärten Umständen verstorben.

Angelica Dornröse Geb. 4.4.1941 in Berlin-Weißensee. Mitgl. einer Laienspielgruppe der FDJ während der Schulzeit. Mit 17 Jahren Stenotypistin bei DIA Invest-Export. 1958-61 Studium an der Film-HS Potsdam-Babelsberg. Danach Schauspiele• rin bei Film und Bühne (Berliner Ensemble, Volksbühne). Mitwirkung in zahlreichen Filmen ("Papas neue Freundin", "Effi Briest", 1970, "Legende von Paul und Paula" u. a.). 1976 Mitun• terzeichnerin der Protestresolution gegen die Ausweisung W. Biermanns. Seit 1980 in der BR Deutschland tätig, u. a. am Schiller-Theater in West-Berlin. 804 Biographische Notizen

Erika Drees Geb. 15.9.1935 i. Breslau. 1954 Abitur i. Bremen. 1954-59 Studium d. Medizin i. Kiel, Berlin (West) u. Göttingen. 1958 verhaftet. % Jahr V-Haft i. HaBe. 1961 Heirat i.d. DDR. Psychiaterin i. Bemburg u. Dresden. Seit 1974 i. Stendal. Seit 1996 im Ruhestand. Führende Mitarbeit i. Anti-Atombewegung i.d. DDR u. "Frauen für den Frieden".

Josef Duchac Geb. 19.2.1938 in Bad SchlagiSudetenland. Heimatvertriebener in Thüringen. 1964 Chemieing. der Ingenieur-Schule Fürstenwalde. 1973 Dipl.-Ing. oec. der TH Merseburg. 1964-86 Schichtingenieur, AL, AuftragsItr. Investvorhaben Zentraler Rohrbetrieb WaItershausen, Produktionsltr. Gummiwerke WaItershausen. 1986-89 Kreisrat beim RdK Gotha. Okt. 1989 Vors. d. CDV in Gotha. 1990 Betriebsdir. Gummiwerke Waltershausen. I 990-Febr. 1992 Ministerpräs. des Landes Thüringen. Repräsentant d. Konrad• Adenauer-Stiftung i. Portugal.

Hans-Wilhelm Ebeling Geb. 15.1.1934 i. Parchim als Sohn eines Berufsoffiziers. OS Forst. 1952 Abitur. 1952-54 Schlosserlehre i. RA W Cottbus. 1954 GeseBenprüfung. 1954- 57 Studium d. Maschinenbaus TU Dresden. 1957-62 Studium d. evang. Theologie KMU Leipzig. 1962-64 Vikar i. Vetschau. 1964-76 Pfarrer i. Lieberose. Seit 1976 Pfarrer a.d. Leipziger Thomaskirche. Dez. 1989 Vors. d. CSDP u. vom 20.l.1990 bis Juli 90 Vors. d. DSU. März 1990-0kt. 90 Abg. d. VK. April 1990-0kt. 90 Minister f. Wirtschaftl. Zusammenarbeit d. DDR.

Klaus Eichler Geb. 11.1 0.1939 i. Halle/Saale als Sohn eines Technikers. Chemiefacharbeiterlehre. 1954 Mitgl. d. FDJ. 1962 SED. Bis 1964 Studium, Chemie-Ing. Haupt• amtl. FDJ-Funktionär. 1962-65 1. Sekr. d. FDJ-KL d. Leuna-Werke "Walter Ulbricht". 1965-74 1. Sekr. d. FDJ-BL FrankfurtlO. 1971 Studium a.d. PHSch. Okt. 1974-Mai 84 Dir. d. Jugendrei• sebüros "Jugendtourist". 1965-67 u. seit 1974 Mitgl. d. Büros d. ZR d. FDJ. Mai 1984-88 1. Vi• zepräs. d. DTSB (1. Vizepräs.). Nov. 1986-90 persönliches Mitgl. d. NOK d. DDR. Nov. 1988- Dez. 89 Präsident d. DTSB. 1990 Geschäftsführer i.d. Reisebürobranche.

Dr. Frank Eigenfeld Geb. 18.8.1943 in FrankfurtlOder. 1961 Abitur. 1963-68 Geologiestudium a.d. Martin-Luther-Univeristät. 1968-70 Grundwehr• dienst. 1970-82 Assistent a.d. Martin-Luther-Vniversität HaBe, Bereich Geologische Wissen• schaften. 1982 Verweigerung d. Teilnahme a.d. Zivilverteidigung m. Folge Berufsverbot. 1983 Kurzzeitige Verhaftung seiner damaligen Frau, Katrin Eigenfeld. 1982-90 Hausmeister i. e. Ev. Gemeinde i. HaBe. 1989/90 Mitbegründer d. Neuen Forum i. HaBe/Sa.; geschäftsführende Tätig• keit. 1990 berufliche RehabiIitierung u. WiedereinsteBung a.d. Martin-Luther-Universität HaBe a. Institut f. Geologische Wissenschaften.

Katrin Eigenfeld Geb. 13.11.1946 in HaBe als Tochter eines Pfarrers. Bis 1967 Ausbildung z. Präparatorin, anschI. Qualifizierung z. Bibliotheksfacharbeiterin. 1980 Mitglied d. Ltg. d. ev. Kirchengemeinde HaBe-Neustadt u. verschiedene Aktivitäten innerhalb kirchI. Friedensgruppen. 1982 Vnterschriftensammlung f. d. "Berliner AppeB" Rainer Eppel• manns u. Robert Havemanns. Herbst 1983 drei Monate V-Haft b. MfS wegen Vorbereitung e. Gottesdienstes z. Weltfriedenstag. Später u. a. Mitarbeit i.d. Gruppen "Frauen für den Frieden" u. "Initiative Frieden und Menschenrechte" sowie b. verschiedenen Samisdat-Publikationen. Teil- Biographische Notizen 805

nahme a.d. illegalen Gründungsveranstaltung d. "Neuen Forums" 1989 i. Grünheide. Zusammen m. Frank Eigenfeld Gründerin des NF i. Halle.

Elke Erb Geb. 18.2.1938 in Scherbach (Eifel). 1949 Übersiedlung i.d. DDR. In d. Jahren 1957-63 Studium (Pädagogik, Geschichte, Germani• stik, Slavistik), anseh!. Volontärin b. Mitteldeutschen Verlag Halle. Seit 1966 freiberufliche Schriftstellerin. Seit Anfang der achtziger Jahre Kontakte z. Friedensbewegung u. Mitarbeit a. in• offiziellen Literaturzeitschriften. Veröff. u. a. "Gutachten, Poesie und Prosa", 1975. "Kastanien• allee. Texte und Kommentare", 1987.

Günther Erbach Geb. 22.1.1928 i. Klampin, Krs. Saatzig. 1942-45 Besuch einer Lehrerbildungsanstalt. 1945 Landarbeiter. Danach Junglehrer im Krs. . 1946-49 Pädagogik-Studium a.d. Ernst-Moritz-Amdt-Uni. Greifswald. 1949-53 wiss. Aspirant a.d. Uni. Greifswald, Ber!in u. Leipzig (DHfK). 1953-55 Ltr. d. Zentralen Sportschule i. Strausberg b. Berlin. 1956 Ltr. d. Abt. Wissenschaft i. Staat!. Komitee f. Körperkultur u. Sport. 1956 Dr. paed. Seit 1956 Doz. bzw. Prof. (seit 1960) a.d. Dtsch. HS f. Körperkultur i. Leipzig. 1956-63 Rektor d. DHfK. 1965-74 stellv. Vors. d. Staat!. Komitees f. Körperkultur u. Sport bzw. stellv. Staatssekr. i. Staatssekr. f. Körperkultur u. Sport. 1974-89 Staatssekr. f. Körperkultur u. Sport. Nachf. v. Roland Weißig. Seit 4.2.1983-90 zusätzlich Präsident d. Dtsch. Fußball• verbandes d. DDR. Nachf. v. Günter Schneider. 1989-901. stellv. Staatssekr. i. Amt f. Jugend u. Sport d. DDR.

ArnoEsch 6.2.1928-24.7.1951 (geb. i. Memel als Sohn eines Spediteurs). Oberschule. 1944 Angehöriger d. Marineflak. 1945 Heimatvertriebener i. SchöneberglMeck!. 1946 Oberschule i. Grevesmühlen. Abitur. März 1946 Immatrikulation a.d. Uni. . Studi• um d. Rechtswiss. Juni 1946 Mitg!. d. LDP. Landesjugendreferent d. LDP (Jugendvertreter i. ge• schäftsführ. Landesvorstand). Führ. Mitg!. d. LDP-Hochschulgruppe i. Rostock. Widerstandsar• beit. Okt. 1949 verhaftet. Von einem SMT zum Tode verurteilt ("wegen Verschwörung gegen die Staatsgewalt"). 24.7.1951 i. Moskau hingerichtet.

Manfred Ewald Geb. 17.5.1926 i. PodejuchIPo. als Sohn eines Schneiders. 1940-43 Verwaltungslehre i. Stettin. Verwaltungsangest. i. PodejuchIPo. 1944 NSDAP. 1945 Mitg!. d. KPD. Kreissekr. d. PDJ i. Greifswald. Seit 1948 Sportfunktionär. Sekr. d. Dtsch. Sportausschusses. 1951 Ltr. d. Abt. Internat. Arbeit i. Dtsch. Sportausschuß. 1952-60 Vors. d. Staat!. Komitees f. Körperkultur u. Sport (Staatssekr.). 1957-58 Besuch d. PHSch. d. SED. Seit 1957 Mitg!. d. Bundesvorstandes d. DTSB. 1960-61 Vizepräs. (amtierender Präs.), 1961-88 Präs. d. DTSB. Nachf. v. R. Reichert. 1963-89 (VI. Parteitag) Mitg!. d. ZK d. SED. 1963-89 Abg. d. VK. Seit 1971 1. stellv. Vors. d. Jugendausschusses d. VK. 1973-90 Präs. d. NOK d. DDR. Nachf. v. H. Schöbe!.

Heino Falcke Geb. 12.5.1929 in RiesenburglWestpr. als Sohn eines Oberstudienrates. In Westpreußen und Königsberg aufgewachsen. Dort Besuch des Gymnasiums. 1945 Übersied• lung in die Altmark. 1946 Abitur in Seehausen. Studium der evang. Theologie in Göttingen und Hasel. 1950 Hilfsass. bei Kar! Harth. Rückkehr in die DDR. Zeitweise Mitglied der Synode der BEK. Vikar im Predigerseminar in Wittenberg. Zwei Jahre Ass. an der Uni Rostock. 1958 Pro• motion zum Dr. theo!. 1961 Habi!. 1958-63 Gemeindepfarrer in Wegeleben und 1963-73 Rektor des EKU-Predigerseminars Gnadau. 1973-94 Propst des provinzialsächsischen Sprengels Erfurt. 806 Biographische Notizen

1975-85 Ur. des Ausschusses f. Kirche und Ges. des DDR-Kirchenbundes. 1989-90 in der Bür• gerrechtsbewegung tätig. Vors. des Runden Tisches im Bezirk Erfurt. Seit 1994 im Ruhestand.

Siegmar Faust Geb. 12.12.1944 in Dohna (Sachsen). 1964 Kandidat d. SED. 1965/66 Studium (Kunsterziehung u. Geschichte) a.d. KMU Leipzig. "Bewährung" i.d. Produktion, anschI. Studium a. Literaturinstitut ,,Johannes R. Becher". 1968 erneute Relegation a. politischen Gründen. 1971 U-Haft b. MfS wegen "staatsfeindlicher Hetze". Verurteilung zu viereinhalb Jahren Freiheitsentzug. 1976 aufgrund internationaler Interventionen vorzeitige Entlassung u. Übersiedlung i.d. Bundesrepublik. 1996-1999 Landesbeauftragter f. d. -Unterlagen i. Sachsen. Veröff. u. a. "In welchem Land lebt Mephisto?", 1979. "Ich will hier raus", 1983.

Hans-Jürgen Fischbeck Geb. 18.12.1938 in Ostafrika. 1944 Rückkehr von einer Bethel-Mission in Ostafrika nach Dtschl. 1956 Abitur. 1956-61 Stu• dium der Physik HU Berlin. 1962-91 wiss. MA am Zentralinst. f. Elektronenphysik AdW. 1966 Promotion, 1969 Habil. Seit 1977 Mitgl. der Synode der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg. Sept. 1989 Mitbegründer von "Demokratie Jetzt". Mai 1990 Mitgl. der Fraktion Bündnis 90/Grüne d. StVV Berlin. Zeitweise auch MdA. Seit 1992 Studienltr. der Evang. Akademie Mül• heimlRuhr.

Werner Fischer Geb. 29.3.1950 in Caputh als Sohn eines Angestellten. POS. 1964-67 Ausbildung als Rohrleitungsmonteur. Ab 1968 Wehrdienst bei den Grenztruppen. Seit 1972 Bühnenarbeiter, Werbeorganisator Berliner Metropoltheater. Aktive Betätigung in der un• abhängigen Friedensbewegung. 1986 Berufsverbot. Jan. 1988 Verhaftung im Zusammenhang mit der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration. Abschiebung nach England. Aug. 1988 Rückkehr. Nov. 1989 IFM-Vertreter beim Zentralen Runden Tisch. 1990 Beauftragter der Regierung Modrow bzw. des Berliner Magistrats zur Auflösung des MfS. 1991/92 Ur. der Projektgruppe zur Auflösung des MfS im Berliner Senat. Seit Sept. 1992 Pressesprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne.

Gottfried Forck 6.10.1923-24.12.1996 (geb. in IlmenaulThür. als Sohn eines Pfarrers). Besuch der Internatsschule der Brüdergemeinde in Niesky. 1942 Eintritt in die Kriegsmarine. 1944 Un. z. See. Amerik. Gefangenschaft. Ab 1947 Studium d. evang. Theologie in Bethel, Hei• delberg u. a. KirchI. HS in West-Berlin. 19521. und 19542. theolog. Examen. 1952 Ass. an der KirchI. HS. 1954 Besuch des Predigerseminars Brandenburg. 1954-59 Studentenpfarrer an der HU. 1959-63 Pfarrer im Lautawerk/NL. 1963-72 Dir. des Predigerseminars Brandenburg. 1956 Dr. theol. an der Uni. Heidelberg. Jan. 1972-Sept. 81 Generalsuperintendent d. Sprengels Cott• bus. Nachf. von Günter Jacob. Am 25.4.1981 als Nachf. von Albrecht Schönherr zum Bischof der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg gewählt. Amtsantritt am 1.10.1981. Juli 1984-April 87 Vors. des Rates d. EKU. Seit 1991 Ruhestand.

Hans-Joachim Fränkel 31.8.1909-21.12.1996 (Geb. in Liegnitz als Sohn eines Studienrats). Ab 1928 Studium der evang. Theologie in Bethel, Breslau und Tübingen. 1936 Ordination. Mitgl. der Pfarrernotbundes und der Bekennenden Kirche. Pfarrer in Breslau. Mehrmals verhaf• tet. 1940 Kriegsdienst. 1942 schwer verwundet und aus der Wehrmacht entlassen. Erneut Pfarrer in Breslau. 1946 Konsistorialrat und Mitgl. der schles. Kirchenltg. Aus Polen ausgewiesen. 1947 Konsistorialrat in Görlitz. 1949 Oberkonsistorialrat. 1964-79 Bischof der Evang. Kirchenprovinz GÖrlitz. 1972-73 Vors. des Rates d. EKU. 1979 Übersiedlung nach Marburg. Biographische Notizen 807

Jürgen Fuchs 19.12.1950-9.5.1999 (geb. in Reichenbach als Sohn eines Elektrikers). 1969 Abitur und Facharbeiterabschluß b. d. Rb. 1969-71 NVA. 1971-75 Studium der Sozialpsy• chologie FSU Jena. 1973 SED, 1975 Ausschluß. Exmatrikulation in Jena. Publikationsverbot. Transportarbeiter, Pfleger. 1976 öff. Protest gegen die Ausbürgerung Biermanns. 9 Monate U• Haft in Berlin. Veröff. d. "Gedächtnisprotokolle" in Westdtschl. Aug. 1977 Ausbürgerung aus der DDR. Seitdem freischaffender Schriftsteller in Berlin. 1992-94 wiss. Mitarbeiter beim Bun• desbeauftragten f. die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes. 1994 Psychologe in einem Beratungszentrum in Berlin. Veröff.: "Ende einer Feigheit", 1988 u. a.

Franz Fühmann 15.1.1922-8.7.1984 (geb. in Rochlitz a.d. Iser als Sohn eines Apothekers). Besuch der VS, dann von 1932-36 des Jesuitenkonvikts Kalksburg bei Wien und des Gymnasi• ums in Reichenberg sowie des Reformrealgymnasiums Hoheneibe. 1941 Abitur. RAD. 1941-45 Luftwaffen-Angehöriger. 1945-49 sowj. Kriegsgefangenschaft. Besuch der Antifa-Zentralschule in der SU. 1949 Rückkehr nach Dtschl. Mitgl. der NDP. Zeitweise Mitgl. d. HA bzw. des PV der NDP. NDP-Funktionär. 1958 Ausschluß. Seit 1958 freiberufl. Schriftsteller. 1972 Austritt aus der NDP. 1976 Mitunterzeichner der Protestresolution gegen die Ausweisung W. Biermanns. Zeit• weilig Mitgl. des Päsidialrates d. KB und des Vorstandes d. DSV. 1977 Mitarbeit eingestellt. Veröff.: "Die Nelke Nikos". "Die Fahrt nach Stalingrad", 1953. "Das Nibelungenlied", neu er• zählt, 1972 u. a.

Christian Führer Geb. 5.3.1943 als Sohn eines Pfarrers. 1961-66 Theologiestudium a.d. KMU Leipzig. Seit 1980 Pfarrer a.d. Leipziger Nikolaikirche u. Organisator v. Veranstaltungen i. Rahmen d. ersten Friedensdekade. Mitbegründer d. seit d. 13.9.1982 jeden Montag i.d. Nikolaikirche stattfindenden Friedensgebete (vgl. Interview mit Ch. Wonneberger i.d. Bd.). 1987 organisierte er e. eigenständigen Pilgerweg i. Rahmen d. Olof-Pal• me-Friedensmarsches. Im Herbst 1989 wurden seine stark besuchten Friedensgebete z. Aus• gangspunkt d. Leipziger Montagsdemonstrationen.

Joachim Garstecki Geb. 28.2.1942 in . 1960 Abitur an der Humboldt-OS Magdeburg. 1960-65 Studium der kathol. Theologie in Erfurt. 1965-70 Referent f. Jugendseelsorge im Erzbischöfl. Kommissariat Magdeburg. 1966-69 wiss. Studienkurs f. kirchl. Erziehungs- und Bildungsarbeit mit Diplom-Abschluß. 1971-90 Mitgl. und Sprecher des "Aktionskreises Halle" der kathol. Kirche. 1971-90 als kathol. Gastarbeiter Studi• enreferent f. Friedensfragen in der Theol. Studienabt. beim Bund der Evang. Kirchen der DDR. 1981-89 Berater des Netzwerkes "Konkret für den Frieden". Seit Jan. 1991 Generalsekr. d. dtsch. Sektion der Internat. Kathol. Friedensbewegung Pax Christi mit Sitz in Bad Vilbel bei Frankfurt a.M.

Michael Gartenschläger 13.1.1944-30.4.1976 (geb. i. Strausberg) Dreher u. Autoschlosser. Oppositionelle Betätigung i.d. DDR. 19.8.1961 verhaftet u. am 15.9. 1961 vom BG Frankfurt/Oder wegen "Diversion in einem schweren Fall u. staatsfeindl. Propa• ganda" zu lebenslanger Haft verurteilt. Häftling i. Torgau u. Brandenburg-GÖrden. 1971 Frei• kauf. Wurde am 30.4.1976 bei Bröthen bei der Demontage einer Selbstschußanlage von einem MfS-Kommando getötet. 808 Biographische Notizen

Bernd Gehrcke Geb. 11.6.1950 in Berlin. 1969-73 Studium d. Ökonomie a.d. KMU Leipzig. 1970 SED. 1975/76 wiss. Oberassistent a. ZI f. Wirtschaftswissenschaften d. AdW. 1976 Mitunterzeichner e. Solidaritätsschreibens a. Wolf Biermann. Jan. 1978 SED-Aussch1uß. Sept. 1989 Mitautor d. Gründungsaufrufs d. Vereinigten Linken (VL). Dez. 1989 - April 1990 Vertreter d. VL a. Zentralen Runden Tisch. 1991 Mitarbei• ter d. Gruppe Neues Forum / Bürgerbewegung i. Abgeordnetenhaus v. Berlin.

Horst Gienke Geb. 18.4.1930 in Schwerin als Sohn eines Beamten. 1949-54 Studium der evang. Theologie in Rostock. 1954 Ordination. Pfarrer in Blankenhagen und Rostock. 1964-71 Rektor des Predigerseminars in Schwerin. 1971 Landessuperintendent f. den Kirchenkreis Schwerin. März 1972-Nov. 89 Bischof der Evang. Landeskirche Greifswald. Nachf. von Fr. W. Krummacher. Mitg!. der Konf. der Kirchentlg. der DDR und der Kirchenltg. d. VELK in der DDR. Juni 1973-Juli 76 und 1987-89 Vors. des Rates d. EKU in der DDR. 1980- 85 Vors. des Nationalkomitees des Luth. Weltbundes in der DDR. Sept. 1981-Febr. 86 stellv. Vors. der Konf. Evang. Kirchenltg. in der DDR. Vors. des Bibelwerkes in der DDR. Seit 1990 im Ruhestand. Als IM "Orion" beim MfS geführt.

Gregor Gysi Geb. 16.1.1948 in Berlin als Sohn des nachmaligen Ministers u. Staatssekretärs Klaus G. 1955-66 Oberschule. Abitur mit Ausbildung zum Facharbeiter f. Rinderzucht. 1966-70 Studium d. Rechtswiss. an der HU Ost-Berlin. 1967 SED. Seit 1971 RA in Berlin. 1976 Dr. jur. 1988-89 Vors. d. Rates d. Kollegien d. Rechtsanw. in der DDR u. Vorsitzender d. Berliner Kollegiums. Dez. 1989- Dez. 92 Vorsitzender der SEDIPDS. März 1990-0kt. 1990 Abg. der VK. Seit Okt. 1990 MdB, Vors. d. Gruppe bzw. d. Fraktion d. PDS.

Kurt Hager 24.7.1912-18.9.1998 (geb. in BietigheimlEnz). Real- u. Oberrealschule. 1931 Abitur. 1929 KJV. 1930 KPD. Journalistische Betätigung. Nach 1933 vorübergehend inhaftiert. Emigration. 1937-39 Teilnehmer am span. Bürgerkrieg. Di• rektor v. Radio Madrid. Anschließend in Frankreich u. England. Journalist. Zeitweise inter• niert. Nach 1945 Leiter der Abt. Partei schulung, ab 1949 Leiter der Abt. Prop., ab 1952 Leiter der Abt. Wiss. u. Hochschulen im Partei vorstand bzw. ZK d. SED. Seit 1949 Prof. mit Lehr• stuhl f. Phi!. an der HU. Ost-Berlin. 1950-54 Kand., 1954-89 Mitglied d. ZK d. SED. 1955- 89 Sekr. f. Wissensch. u. Kultur d. ZK der SED. 1958-63 Kand., 1963-Nov. 89 Mitglied d. Politbüros. 1958-Nov. 89 Abg. d. VK. Vors. d. Ausschusses f. Volksbildung. Seit 1966 Mitg!. d. Präs. des Forschungsrates. 1976-Nov. 89 Mitg!. d. Staatsrates. Jan. 1990 aus der SEDIPDS ausgeschlossen. 13.11.1995 wegen d. Tötungen a.d. Grenze angeklagt (27. Große Strafkam• mer LG Berlin).

KarI Hamann 4.3.1903-16.6.1973 (geb. i. Hildesheim). Gymnasium. Studium a.d. Landw. HS i. München u. Hohenheim. Dip!.-Landwirt. Dr. phi!. Ab 1926 Betätigung als Arbeitsamtltr. i. Schwerte, Hörde u. Dortmund. 1931 Ltr. einer Siedlungsge• nossenschaft. Während d. NS-Zeit selbständiger Landwirt i. Thüringen. 1945 Ltr. d. Landwirt• schaftsamtes Hildburghausen. 1945 LDP. Mitg!. d. Beratenden Landesvers. Thüringen. Herbst 1948 geschäftsführ. Vorstandsmitg!. d. LDP i.d. SBZ. Febr. 1949-Dez.52 Mitvors. d. LDP (mit Kastner, dann Loch zusammen). Okt. 1949-Dez. 52 Min. f. Handel u. Versorgung d. DDR. 9.12.1952 Amtsenthebung. 14.12.1952 Enthebung von dem Amt als Mitvors. d. LDP, Ausschluß aus d. LDP u. Aberkennung d. VK-Mandats. 15.12.1952 verhaftet u. i. Juli 1954 v. OG zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt ("planmäßige Versorgung d. Bevölkerung sabotiert, verbrecherische Biographische Notizen 809

Beziehungen zu imperial. Agenturen unterhalten" usw.). Okt. 1956 begnadigt. Juni 1957 Über• siedlung i.d. Bundesrepublik.

Katja Havemann Geb. 30.11.1947 i. NeubamimlOderbruch als Tochter eines Landwirts. Oberschule. Abitur. Ausbildung zur Heimerzieherin an einer FS i. Hohenprießnitz bei Eilenburg. Danach als Heimerzieherin tätig. Seit 1974 mit Robert H. verheiratet u. vielfältigen Repressionen von staatl. Seite unterworfen. Gegenwärtig Betreuerin von Jugendlichen.

Robert Havemann 11.3.1910-9.4.1982 (geb. in München als Sohn eines Lehrers). Realgymnasium u. Oberrealschule. 1929-33 Studium d. Chemie a.d. Univ. München u. Berlin. 1932 KPD. 1932 Mitarbeiter im Kaiser-Wilhelm-Inst. für physikalische Chemie u. Elektroche• mie. Stipendiat. 1935 Dr. phi I. 1937-43 wiss. Ass. am Pharmakol. Inst. d. Uni vers. Berlin. 1943 Habil. Mitbegründer der Widerstandsgruppe "Europäische Union". Verhaftung, 16.12.1943 v. VGH zum Tode verurteilt, zweimaliger Vollstreckungsaufschub. Kriegswichtige Forschungsauf• gaben im Zuchthaus Brandenburg. 1945 v.d. Roten Armee befreit. 1945-50 Mitarbeiter bzw. Leiter des Kaiser-Wilhelm-Inst. in Berlin-Dahlem. 1946-64 Lehrtätigkeit als Prof. mit Lehrstuhl f. phys. Chemie an der HU Berlin. 1946 SED. 1950-64 Direktor d. Physikalisch-Chemischen In• stituts. 1949 Mitglied d. Präsidiums d. Deutsch. Friedensrates. 1950-63 Abgeordneter VK. Zeit• weise Vors. d. Berliner Friedensrates. März 1964 aus d. SED u. d. Lehrkörper d. HU Berlin we• gen fortgesetzten parteischädigenden Verhaltens ausgeschlossen. 1964-65 Leiter der Arbeitsstelle für Fotochemie in Berlin-Adlershof. Dez. 1965 wegen seiner regimekritischen Einstellung fristlos entlassen. 1.4.1966 aus der DA Wausgeschlossen. Lebte seitdem von seiner OdF-Rente in Berlin• Grünau und war dort wegen seiner politischen Aktivitäten viefältigen Repressalien ausgesetzt.

Christoph Hein Geb. 8.4.1944 in HeinzendorflSchlesien als Sohn eines Pfarrers. In Bad Düben bei Leipzig aufgewachsen. Schulbesuch in West-Berlin. 1960 bei den Eltern in Ost-Berlin. Sechs Jahre in verschiedenen Berufen tätig. Kellner, Buchhändler, Journalist, Monta• gearb. 1963 Regieass. bei Benno Besson an der Volksbühne. 1964 Abitur an einer Abendschule. 1967-71 Studium der Philosophie in Leipzig. 1971-79 Dramaturg bei Besson. Hausautor der Volksbühne. Seit 1979 freiberuflich tätig. Veröff.: "Der fremde Freund", Aufbau-Verlag, 1983. "Drachenblut", Novelle, Luchterhand-Verlag, 1985.

Sterren Heitmann Geb. 8.9.1944 i. Dresden. 1963 Abitur. 1964-69 Studium d. ev. Theologie u. Altphilologie a.d. KMU Leipzig. 1969 theol. Staatsexamen. 1971-73 Pfarrvikar u. Pfarrer. Kirchenjur. Ausbildung. 1980 1. jur. Examen, 1981 2. jur. Examen. Seit 1982 Ltr. d. Bezirkskirchenamtes Dresden. Seit 1989 jur. Berater d. "Gruppe 20" i. Dresden. 1989/90 Mitgl. d. Basisdemokr. Fraktion d. StVV Dresden. Seit Nov. 1990 Staatsminister d. Justiz d. Freistaates Sachsen. Seit Dez. 1991 Mitgl. d. CDU. Seit Okt. 1994 MdL Sachsen. Zeitweilig von d. CDU als Kandidat f. das Amt des Bundespräs. vorgesehen.

Rudolf Hellmann Geb. 26.2.1926 i. Chemnitz als Sohn eines Drehers. 1940-43 Lehre als Maschinenschlosser. Kriegsdienst. Torpedo-Mechaniker. Brit. Kriegsgefan• genschaft. 1947-50 Schlosser b. d. Reichsbahn i. Chernnitz. Landesltr. d. SV Lokomotive i. Sachsen. 1952 Sektorenltr. Agitprop. J.d. Zentralen Ltg. SV Lokomotive. 1952-53 Sektorenltr. i. ZV d. GST. 1954 Instrukteur f. Jugend u. Sport SED-BL Halle. Seit Mitte d. 50er Jahre MA, 1960-89 Ltr. d. Arbeitsgruppe bzw. Abt. Körperkultur u. Sport b. ZK d. SED. Seit 1961 Mitgl. d. BV d. DTSB. 810 Biographische Notizen

Johannes Hempel Geb. 23.3.1929 in Zittau/S. 1947 Abitur. 1947-50 Studium der evang. Theologie in Tübingen, Berlin, Heidelberg und Leip• zig. 1955-57 Gemeindepfarrer im Krs. Karl-Marx-Stadt. 1960 Promotion z. Dr. theol. 1957-63 Studieninspektor. 1967-71 Studiendir. des Leipziger Predigerkollegs St. Pauli. 1963-67 Studen• tenpfarrer in Leipzig. 1971-94 Landesbischof der Evang.-Luth. Landeskirche Sachsen. Nachf. von Gottfried Noth. Okt. 1973-0kt. 77 stellv. Vors. und Dez. I 982-Febr. 86 Vors. der Konf. Evang. Kirchenltg. in der DDR. Nachf. von Wemer Krusche. 1981-86 leitender Bischof d. VELK in der DDR. Nachf. v. Heinrich Rathke. Mitgl. d. Exekutivausschusses des ökum. Rates der Kirchen. Seit Aug. 1983 einer der sieben Präsidenten des ökum. Rates der Kirchen. 1991-94 stellv. Vors. des Rates d. EKD. Seit 1994 im Ruhestand.

Rolf Henrich Geb. 24.2.1944 i. Magdeburg. Abitur. 1964 SED. Facharbeiter (Hauer) i. VEB Steinkohlenwerk . Studium der Rechts• wissenschaften a.d. HU Berlin. Dipl.-Jurist. Militärdienst i.d. NV A. 1973-89 Rechtsanwalt u. Parteisekr. d. SED d. Anwaltskollegiums Frankfurt/Oder. April 1989 wegen seines regimekriti• schen Buches "Der vormundschaftliche Staat" aus d. SED ausgeschlossen u. m. Berufsverbot belegt. Initiator d. "Neuen Forum". Seit 1990 wieder RA in Eisenhüttenstadt. 1990 SPD.

Wolfgang Herger Geb. 10.8.1935 i. RudolstadtlThür. als Sohn eines Arbeiters. Besuch d. Oberschule RudolstadtlThür. 1949 Mitgl. d. FDJ. 1953-58 Studium d. Philosophie a.d. Uni Jena. 1957 Mitgl. d. SED. Ass. a.d. Uni Jena. 1959 I. Sekr. d. FDJ i. VEB Schott u. Genos• sen, Jena. 1962 2. Sekr. d. FDJ-Hochschulltg. Jena. 1963-64 I. Sekr. d. FDJ-Stadtltg. Jena. 1963 Promotion zum Dr. phil. April 1964-Mai 1971 Sekr., Mai 1971-Mai 19762. Sekr. d. ZR d. FDJ. 1976-85 Ltr. d. Abt. Jugend i. ZK d. SED. Nachf. v. Siegfried Lorenz. Mai 1976-Dez. 89 Mitgl. d. ZK d. SED. 1976-85 Vors. d. Jugendausschusses d. VK. Seit 1979 Mitgl. Red. Koll. d. Ztschr. "Neuer Weg". 1985-89 Ltr. d. Abt. Sicherheit d. ZK d. SED. Nachf. v. Herbert Scheibe. März 1987-März 90 Vors. d. Ausschusses f. Nat. Verteidigung d. VK. Nachf. v. Paul Vemer. 8.11.1989-3.12.89 Voll mitglied d. Politbüros d. ZK d. SED. Dez. 1989-Jan. 90 MA d. Partei vor• standes d. SED/PDS.

Guntolf Herzberg Geb. 9.6.1940 in Berlin. 1961-65 Philosophiestudium a.d. HU Berlin, anschI. wiss. Lehr- u. Forschungstätigkeit. 1964 SED. 1972 Gründer d. "Freitagsrunde", d. 1989 i.d. Initiativgruppe f. d. Neue Forum überging. 1973 SED-Ausschluß u. Publikationsverbot. Seit Anfang d. achtziger Jahre i.d. unabhängigen Friedensbewegung aktiv. 1985 Übersiedlung nach West-Berlin u. Eintritt b. d. Grünen (Alterna• tive Liste). 1986 zusammen m. Petra Kelly Mitbegründer d. Bundesarbeitsgemeinschaft Men• schenrechte d. Grünen.

Wolfgang Heyl Geb. 21.8.1921 in Boma bei Leipzig als Sohn eines Kaufmanns. Besuch der Volks- und Oberschule. 1939 NSDAP. Kriegsdienst und Gefangenschaft. 1945-47 Zimmermann. 1947-52 Mitarbeiter und später Geschäftsführer der IHK Boma. 1949 Mitgl. der CDU. 1949-53 Stadtverordneter in Boma. 1952 Organisationsltr. und stellv. Vors. des Bezirks• verbandes Leipzig der CDU. 1953-58 Abg. des Bezirkstages Leipzig. 1954-58 Vors. des Be• zirksverbandes Leipzig der CDU. 1958-66 stellv. Generalsekr. der CDU. Seit 1966 Mitgl. des Präs. des Nationalrates der NF. 1966-71 Sekr. des Hauptvorstandes der CDU. 1958-März 90 Abg. d. VK. 1963-89 Vors. der CDU-Fraktion i.d. VK. 1967-71 und 1976-86 stellv. Vors. d. IPG. Juni 71-Ende 89 stellv. Vors. der CDU in der DDR. Seit Nov. 1971 stellv. Vors. des Aus- Biographische Notizen 811

schusses f. Ausw. Angelegenheiten der VK. 1976-89 Mitgl. des Präs. der VK. Seit 1974 bzw. 1975 Mitgl. des Präs. des Friedensrates und der Liga f. Völkerfreundschaft. Stellv. Vors. der Freundschaftsges. DDR-Österreich.

Ralf Hirsch Geb. 25.7.1960 in Berlin. POS in Berlin. 1977 aus polit. Gründen in ein Jugendhaus eingewiesen. Abschluß der Schlosser• lehre. KirchI. Jugend- und Oppositionsarbeit (Samaritergemeinde etc.) 1982-84 NV A, Bausoldat. 1984 Sachbearbeiter bei der evang. Kirche. 1986 Mitbegründer und Sprecher d. IFM. 25.1.88 Verhaftung im Zusammenhang mit der Liebknecht-Luxemburg-Demonstr. 5.2.1988 Ausweisung aus Ost-Berlin. Danach Angestellter im Landesamt f. zentrale soz. Aufgaben in West-Berlin. 1990 MA im Büro von Walter Momper, Reg. Bürgermeister.

Erich Honecker 25.8.1912-29.5.1994 (geb. L NeunkirchenlSaar als Sohn eines Bergarbeiters). Dachdeckerlehre i. Wiebelskirchen. 1922-26 Mitgl. d. komm. Kinderbewegung d. Jung• Spartakusbundes u. d. Roten Jungpioniere. 1926 KJV. 1929 KPD. 1930 Teilnahme an einem Ju• gendkursus d. Leninschule Moskau. 1931 Sekr. d. KJV i. Saargebiet. 1933 Ltr. d. KJV L Ruhrge• biet. 1934 Ltr. d. KJV i. Hessen, Baden-Württemberg u. d. Pfalz. 1935 Ltr. d. KJV i. Berlin. Mitgl. d. ZK d. KJV. Dez. 1935 verhaftet. 1937 vom VGH zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. 1945 aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit. 1945 erneut Mitgl. d. KPD. Jugendsekr. d. ZK d. KPD. Mitgl. d. ZK. Ltr. d. Organisationskomitees d. FDJ. Mai 1946-Mai 1955 I. Vors. d. FDJ i.d. SBZJDDR. 1946-89 ununterbrochen Mitgl. d. PV bzw. d. ZK d. SED. 1949-Nov. 89 Abg. d. VK. 1950-58 Kand. d. Politbüros d. ZK d. SED. 1956 Sekr. d. Sicherheitskommission d. ZK d. SED. 1956-57 zur Schulung Ld. SU. Danach mit militär. u. Abwehraufgaben im ZK d. SED be• auftragt. 1958-71 Sekr. f. Sicherheit d. ZK d. SED. Juli 1958-Okt. 89 Mitgl. d. Politbüros d. ZK d. SED. 1960-71 Sekr., 1971-89 Vors. d. Nat. Verteidigungsrates. Seit 1971 I. Sekr., 1976-0kt. 89 Generalsekr. d. ZK d. SED. Nachf. v. Walter Ulbricht. Seit 1971 MitgI., 1976-0kt. 89 Vors. d. Staatsrates d. DDR. 18.10.1989 auf d. 9. Tagung d. ZK von allen Ämtern zurückgetreten. 8.12.1989 Ermittlungsverfahren des Generalstaatsanwalts d. DDR wegen Amtsrnißbrauchs u. Korruption. 3.12.1989 Ausschluß aus d. SED. 29.-30.1.1990 LU-Haft. Jan. I 990-April90 Ld. Hoffnungsthaler Anstalten L LobethaI. April I 990-März 91 L sowjetischen Spital i. Beelitz. März 1991-Jan. 92 L Moskau. Vorübergehendes Asyl Ld. chilenischen Botschaft L Moskau. 29.7.92 Rückkehr nach Deutschland. Verhaftung u. Anklage wegen d. Todesschüsse a.d. Mauer. 13.1.1993 Einstellung d. Verfahrens aus Gesundheitsgründen. 13.1.1993 Übersiedlung nach Chile. In zweiter Ehe mit Edith Baumann, in dritter Ehe mit Margot Feist verheiratet.

Eckart Hübener Geb. 8.6.1953 in Meyenburg (). 1970-1973 Abitur m. Berufsausbildung (Anlagentechniker), 1973 Beginn Theologiestudium am Sprachenkonvikt Berlin. Nov. I 973-Apr. 1975 Bausoldat. 1981 Abschluß Theologiestudium. Aug. 1981 Inhaftierung wg. in d. DDR verbrachter Solidamosc-Literatur, Jan. 1982 Verurteilung zu 15 Monaten Haft wg. Zollvergehens, Aug. 1982 Entlassung (Freikauf abgelehnt). Seit 1982 Vikar, seit 1984 Pfarrer in Mecklenburg. 1985 Miglied d. Arbeitsgruppe Frieden, des Mecklen• burgischen Friedensseminars und der Initiative für Blockfreiheit in Europa, 1988 Koordinator d. grün-ökologischen Netzwerks "Arche" in Mecklenburg. Sept. 1989 Mitgl. Neues Forum, Okt. 1989 Mitgl. d. Grünen Partei, 1990/91 Mitglied d. Bundeshauptausschusses der "Grünen", seit 1991 kommunalpolitische Arbeit. 812 Biographische Notizen

Klaus Huhn, (Pseudonym: Ullrich, Klaus) Geb. 24.2.1928 i. Berlin Seit 1945 Journalist, seit 1946 beim Zentralorgan der SED "". Zuerst Lokal• reporter, dann Sportjournalist. Zeitweise Präs. d. Radsportverbandes d. DDR. 1979-94 General• sekr. u. Vizepräs. d. Europ. Sportjournalisten-Union. Präs. d. Sportjournalisten-Ver. d. DDR. Mitgl. d. BV d. DTSB, d. Ges. z. Förderung d. olymp. Gedankens sowie d. VdJ. 1980--84 IM "Heinz Mohr" d. MfS. Seit 1964 enge Kooperation mit dem MfS. Dr. paed. d. DHfK i. Leipzig.

Erich IItgen Geb. 10.7.1940 in Köln. 1954-57 Landmaschinen- und Motorenschlosser. 1958-64 Ing. f. Landtechnik. Dipl.-Ing. f. Hei• zung, Lüftung, Sanitär. 1964-79 Gruppenltr. Anlagenbau. 1979-85 AL Investitionen, 1985-88 Ur. der Dombauhütte der Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen. 1988-90 Bauamtsltr. des Bis• tums Dresden-Meißen. 1989-90 Moderator des Runden Tisches des Bez. Dresden. Ur. des Sächs. Forums. Juni 1990 Mitgl. der CDU. Seit Okt. 1990 MdL Sachsen. Seit Okt. 1990 Präs. des Landta• ges. Präs. der Europa-Beweg. Sachsen. I. Vors. d. Kolping-Bildungswerkes Sachsen u.a.m.

Roland Jahn Geb. 14.7.1953 in Jena als Sohn eines Konstrukteurs. 1972 Abitur. 1972-74 Grundwehrdienst bei der Bereitschaftspolizei. Seit 1974 oppos. Tätigkeit. 1975-77 Studium der Wirtschaftswiss. FSU Jena. Febr. 1977 Exmatrikulation wegen Protests gegen die Ausbürgerung Biermanns. Transportarbeiter in Jena. Wegen seines Eintretens f. die poln. Gewerkschaftsbew. "Solidarität" mehrmals verhaftet und nach 6 Monaten U-Haft im Jan. 1983 zu 18 Mon. Freiheitsstrafe verurteilt. Febr. 1983 vorzeitige Haftentlassung wegen internat. Proteste. MitbegTÜnder einer außerkirchI. Oppositionsgruppe. Juni 1983 Ausbürgerung aus der DDR und Zwangsabschiebung. Seitdem hauptsächlich freiberufl. Journalist, u. a. SFB-Magazin "Konstraste".

Walter Janka 29.4.1914-17.3.1994 (geb. in Chemnitz als Sohn eines Werkzeugmachers). Schriftsetzerlehre. 1932 KPD. Ur. d. KJV im Erzgebirge. 1933-35 Haft im Zuchthaus Branden• burg und KZ SachsenhauseniOranienburg. Ausweisung in die CSR. 1937-39 Teilnehmer am spanischen Bürgerkrieg, zuletzt Major und Btl.-Kdr. 1939-41 in Frankreich interniert. 1941-47 in Mexiko im Exil. Ass. von Pau1 Merker. Mitarbeit an der Ztschr. "Freies Deutschland". Febr. 1947 Rückkehr nach Dtschl. Pers. MA von Paul Merker in PV der SED 1948-50 Vorstandsvors. der DEFA. 1950--52 stellv. Ur. 1952-56 Ur. des Aufbau-Verlages in Berlin. 6.12.56 verhaftet. 27.6.1957 zu 5 Jahren Zuchthaus wegen Bildung einer konterrevol. Gruppe vom OG verurteilt. 1957-60 Häftling in Bautzen 11. 1962-72 Dramaturg der DEFA. 5.1.1990 Aufhebung des Urteils des OG. Austritt aus der POS. Veröff.: "Schwierigkeiten mit der Wahrheit", 1989 u. a.

Martin Kirchner Geb. 9.8.1949 in Weimar als Sohn eines Haus- und Küchengerätehändlers. Abitur. Studium der Rechtswiss. MLU Halle-Wittenberg. 1973-75 Sekr. HV CDU. 1973 Di• plom-Jurist. Seit 1975 Kreiskirchenrat und Kirchenjurist in Gera. 18.4.1986 jur. Mitgl. des Lan• deskirchenrates der Evang. Kirche Thüringen. Oberkirchenrat. Nachf. von Hartrnut Mitzenheim. 1967 Mitgl. Der CDU. Mitgl. der Konf. Evang. Kirchenltg. Stellv. Vors. des Landeskirchenrates. Mitunterzeichner des "Weimarer Briefes". Dez. 1989-Aug. 90 Generalsekr. der CDU der DDR. März 1990-0kt. 90 Abg. der VK. Aug. 1990 der inoffiziellen MA beim MfS beschuldigt und von seinem Amt entbunden. Gesellschafter einer Bauträgerges. in Thüringen. Austritt aus der CDU. Biographische Notizen 813

Sarah Kirsch Geb. 16.4.1935 in Limlingerode/Südharz als Tochter eines Femmeldemechanikers. Abitur. Arbeiterin in einer Zuckerfabrik in Oschersleben. Biologie-Studium an der MLU Halle• Wittenberg. 1963-65 Studium am Literatur-Inst. in Leipzig. Seitdem freiberufl. Schriftstellerin in Halle/S., dann ab 1968 in Berlin. 1973-77 Mitgl. des Vorstandes d. DSV. Mitunterzeichnerin der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung W. Biermanns. Ausschluß aus der SED und SV. Aug. 1977 Übersiedlung nach West-Berlin. Zeitweise verheiratet mit Rainer K. Veröff.: "Zaubersprü• che", 1973. "Rückenwind" u. a.

Thomas Klein Geb. 14.4.1948 in Berlin. 1966-73 Mathematik- u. Forschungsstudium a.d. HU Berlin. Seit 1973 i. verschiedenen opposi• tionellen Zirkeln aktiv. Sept. 1979-Dez. 1980 Inhaftierung wegen "ungesetzlicher Verbindungs• aufnahme", anschI. Berufsverbot. Seit 1981 Mitarbeit i. kirchI. Friedensgruppen. Sept. 1989 Mit• begründer d. Vereinigten Linken, die er v. Dez. 1989-April 1990 a. Zentralen Runden Tisch u. anschI. als Volkskammer- bzw. bis Dez. 1990 als Bundestagsabgeordneter vertrat.

Freya Klier Geb. 4.2.1950 in Dresden als Tochter eines Dekorateurs. 1968 wegen versuchter zu 16 Mon. Haft verurteilt. Abitur. 2 Jahre Kellnerin, Postgehilfin, MA eines Puppentheaters. 1970-73 Schauspielstudium an der Theater-HS Leipzig. 1973-75 am Schauspielstudio der Staatstheater Dresden tätig. 1975 am Theater der Bergarbeiter in Senftenberg. 1978-82 Studentin am Institut f. Schauspielregie Berlin. Diplom. Ab 1982 Regis• seurin am Theater in Schwedt. 1984-85 freischaffend in Berlin. 1985 Berufsverbot. 1985-87 gemeinsame Auftritte mit damaligem Ehemann Stefan Krawczyk. 1988 Verhaftung, Ausbürge• rung. Seitdem Autorin und Regisseurin in West-Berlin.

OlofKlohr 4.1.1927-1994 (geb. i. Hamburg als Sohn eines Schriftsetzers). Kaufm. Lehrling f. Obst u. Südfrüchte. Lehrabschluß i. Lübeck. Kriegsdienst. 1946 Mitg!. d. KDP i. Hamburg. Übersiedlung i.d. SBZ. Besuch d. ABF Halle. 1949-51 Studium d. Gesell• schaftswiss. a.d. Uni. Leipzig. Dozent f. Marxismus-Leninismus i. Leipzig. 1956 Promotion zum Dr. phil. i. Leipzig. 1962 Habil. 1963-68 Ltr d. Lehrstuhls "Wiss. Atheismus" a.d. Uni. Jena. 1969-89 Prorektor f. Gesellschaftswiss. IHS f. Seefahrt i. Warnemünde- Wustrow. o. Prof. f. Diamat. Ltr. d. Forschungsgruppe "Wiss. Atheismus" d. DDR. Veröff.: "Naturwissenschaft, Re• ligion, Kirche"; "Religion und Kirche heute" u. a.

Josef Kneifel Geb. 15.11.1942 in Weißig (Niederschlesien). Lehre a. Fleischer u. Dreher. FDJ-Mitglied v. 1957-63. 1968 verteilte er Flugblätter gegen d. Einmarsch d. Warschauer-Pakt-Truppen i.d. CSSR. 1972 erster Ausreiseantrag. 1975 Verurtei• lung z. zehn Monaten Freiheitsstrafe wegen "Staatsverleumdung". Aus Protest gegen d. Ein• marsch d. Roten Armee i. Afghanistan Beteiligung a. e. fehl geschlagenen Sprengversuch e. so• wjet. Panzerdenkmals i. Karl-Marx-Stadt a. 9.3.1980. Verurteilung z. lebenslanger Haft. Infolge v. Schikanen u. Mißhandlungen i. Strafvollzug schwere gesundheit!. Schäden. Im Juli 1987 Ab• schiebung i.d. Bundesrepublik i. Rahmen e. Agentenaustausches.

Thomas Köhler Geb. 25.6.1940 i. Zwickau. Oberschule Schwarzenberg. 1958-64 Studium DHfK. Diplom-Sportlehrer. 1958 SED. Leistungs• sportier i. Rennschlittensport. 1964 Olympiasieger i. Einsitzer, 1968 Olympiasieger i. Doppelsit• zer. 1962 u. 1967 Weltmeister. Nach Abschluß seiner leistungssport!. Laufbahn Trainer u. AL 814 Biographische Notizen

Wintersport L BV d. DTSB. 1974 Promotion zum Dr. paed. 1980-89 Vizepräs. d. DTSB (seit 1970 Mitgl. d. Präsidiums). 1990 Geschäftsführer d. SV IHW Alex 78 e.V.

Lothar Kolditz Geb. 30.9.1929 in Albernau, Krs. Aue/Sa. Studium der Chemie an der HU Berlin. 1954 Promotion zum Dr. rer. nat. 1957 Habil. 1957-62 Lehrtätigkeit an der HU, THC Leuna-Merseburg und Uni Jena. 1962-79 o. Prof. f. anorg. Che• mie an der HU. Dir. d. I. Chemischen Instituts. Zeitw. Dir. der Sektion Chemie. Seit 1972 o. Mit• glied der AdW. Seit 1980 Dir. des Zentralinst f. anorg. Chemie der AdW. Febr. 1980 stellv. Vors., Sept. 1980-0kt. 81 Vors. d. BA Berlin d. NF. Nachf. von Joseph Stanek. Okt. 1981-Dez. 89 Präs. des Nationalrates der NF. Nachf. von Erich Correns. Seit Mai 1983 Mitgl. des Präs. d. ZV d. DSF. Seit Jan. 1986 d. Präsidialrates d. KB. 2.7.1982-89 Mitgl. des Staatsrates d. DDR. Juni 1986-März 90 Abg. der VK. IM "Roland Meister" des MfS.

Willi-Peter Konzok 26.9.1902-26.7.1984 (geb. L Breslau als Sohn eines Bildhauers). Besuch d. Volksschule i. Berlin u. d. Gymnasiums L Breslau. Abitur. 1920-22 Buchhändlerlehre. 1920-24 Abendsemester L Literatur u. Kunstwiss. i. Leipzig. 1924 Bibliothekarprüfung. 1924-26 als Drucker u. Setzer L grafischen Betrieben tätig. 1924-32 Mitgl. d. DDP. 1930-32 Abg. d. Schles. Provinziallandtages. 1924-32 Mitgl. d. Gewerkschaftsbundes d. Angestellten. Kriegs• dienst. 1945 Mitgl. d. LDP. 1948-50 Abg. d. Sächs. Landtages. 1949-50 Stadtrat L Dresden u. stellv. Landesvors. d. LPD i. Sachsen. 1950-58 stellv. Min. (Staatssekr.) im Min. f. Leichtindu• strie. Seit 1950 Abg. d. VK u. des Nat.-Rates d. Nat. Front. Seit 1951 stellv. Vors. d. LDP Ld. DDR. 1958-62 Sektoren- bzw. Abt.-Ltr. Ld. SPK bzw. VWR. Seit 1963 Vizepräs. d. Freund• schaftsges. DDR-Afrika. Seit 1963 Generalsekr. d. Vereinigung d. Mitgliedstädte d. DDR Ld. Weltföderation d. Partnerstädte. Seit 1969 Mitgl. d. Präs. d. VK. 1971-81 1. stellv. Vors. d. Aus• schusses f. Auswärtige Angel. d. VK.

Erhard Krack Geb. 9.1.1931 in Danzig als Sohn eines Heizungsmonteurs. Oberschule. Abitur. 1945-46 Installateurlehre. 1946 FDJ. FDJ-Funktionär. 1951 SED. 1951-52 MA der Stadtverw. Stralsund. 1952-56 Studium der Wirtschaftswiss. an der Uni Rostock. Dipl.• Wirtsch. 1956-63 als Betr.-Ass., AL und Haupttechnologe in der Wamow-Werft Warnemünde tätig. 1952-61 Sekr. der Zentr. PL der SED der Warnow-Werft. 1963-65 Vors. d. BWR Rostock. 1965 stellv. Vors. d. VWR f. Bez.gel. Ind. und Lebensmittelind. Dez. 1965-Febr. 74 Min. f. Bez.-gel. Ind. und Lebensmittelind. Seit Dez. 1965 Mitgl. des Min.-Rates. Febr. 1974-Febr. 90 OB von Ost-Berlin. Nachf. von Herbert Fechner. Mai 1976-April 81 Kand., 1981-89 Vollmit• glied des ZK der SED. 1976-90 Abg. der VK und StVV Ost-Berlin. 1979-80 Studium an der AfG beim ZK der KPdSU in Moskau. Sept. 1993 wegen Wahlfälschung zu 2 Jahren Haft mit Bewährung verurteilt.

Peter Kraußer Geb. 15.12.1941 L Crawinkel, Krs. Arnstadt, als Sohn eines Maurers. 3 Jahre Lehrer. 1964-76 hauptamtl. FDJ-Funktionär, u. a ...... stellv. Ltr. der Abt. Prop. im ZR der FDJ. 1977 PHSch. Seit 1977 Polit. MA, seit Nov. 1988 Ltr. der AG Kirchenfragen im ZK der SED. Nachf. von Rudi Bellmann. Gegenwärtig im Immobiliengeschäft tätig.

Stephan Krawczyk Geb. 31.12.1953 in Weida als Sohn eines Bergmanns. 1974 Abitur. 1974-76 Wehrdienst. Hauswart, Kulturhaus-MA. 1976 SED. 1978-82 Fernstudium MHS Weimar (Konzertgitarre). Danach freiberufl. Liedermacher. 1981 Solistenhauptpreis des Internat. Chansonwettbewerbs. 1984 Umzug nach Berlin. Kontakt zu oppos. Gruppe 1985 Aus- Biographische Notizen 815

tritt und Ausschluß aus der SED. Berufsverbot. Auftritt mit . Jan. 1988 Verhaftung. Zum Ausreiseantrag gezwungen. 22.2.1988 Ausreise nach West-Berlin. Zahlreiche Veröff.

EgonKrenz Geb. 19.3.1937 i. Kolberg als Sohn eines Schneiders. 1953 FDJ. 1955 SED. 1953-57 Inst. f. Lehrerbildung i. . Staatsexamen. 1957-59 Militär• dienst i.d. NVA. 1959-602. bzw. 1. Sekr. d. FDJ-KL Bergen. 1960-61 1. Sekr. d. FDJ-BL Ro• stock. 1961-64 Sekr. d. Zentral rates d. FDJ. 1964-67 Besuch d. PHSch. d. KpdSU. Dipl.-Gewi. 1967-74 erneut Sekr. d. ZR d. FDJ. 1971-74 Vors. d. Pionierorg. "E. Thälmann". Seit 1969 Mitgl. d. Nationalrates d. NF. 1971-73 Kand., 1973-89 Mitgl. d. ZK d. SED. 1971-90 Abg. d. VK. 1971-81 Mitgl. d. Präs. d. VK. 1971-76 Vors. d. FDJ-Fraktion i.d. VK. Seit 19741. Sekr. d. Zentralrates d. FDJ. 1976-83 Kandidat, 1983 Vollmitglied d. PB sowie Sekretär d. ZK d. SED (zuständig f. Sicherheit, Kaderfragen). Seit 1981 MitgI., 1984-89 stellv. Vors. d. Staatsrates. 18.10.1989-3.12.89 Generalsekr. d. ZK d. SED. 24.10.1989-6.12.89 Vors. d. Staatsrates sowie Vors. d. NVR. Nachf. v. Erich Honecker. 21.1.1990 aus d. SEDIPDS ausgeschlossen. 1991 vor• übergehend Umschüler bei einem Finanzmakler. Schriftstellerische Betätigung. 13.11.1995 An• klage wegen d. Tötungen a.d. Grenze (27. Strafkammer d. LG Berlin), verurteilt zu mehrjähriger Haftstrafe.

Thomas Krüger Geb. 20.6.1959 in ButtstädtfThür. Berufsausbildung mit Abitur als Plast- und Elastfacharbeiter in Fürstenwalde. 1981-87 Studium der evang. Theologie in Berlin. 1979-81 Wehrdienst. 1987-89 Vikar in Berlin und Eisenach. 1989 Gründungsmitgl. der SDP. Geschäftsführer der SDP Berlin. Stellv. Bezirksvors. 1990-92 stellv. Landesvors. der SPD Berlin. Seit 1992 Kreisvors. der SPD Berlin-Lichtenberg. März-Okt. 1990 MdV. 1990-91 Stadtrat f. Inneres und I. stellv. OB des Magistrats von Berlin. 1991-94 Senator f. Jugend und Familie, Berliner Senat. Seit 1994 MdB.

Manfred Krug Geb. 8.2.1937 in Duisburg als Sohn eines Eisenhütteningenieurs. In der DDR aufgewachsen. Lehre als Stahlwerker in Brandenburg. Abitur an der Abendschule 1956-57. Besuch der Berliner Schauspielschule. 1957 Eleve beim Berliner Ensemble. Seit 1957 überwiegend als Schauspieler bei der DEFA und im DFF tätig. Mitwirkung in zahlreichen Filmen ("Wege übers Land", "Daniei Druskat" u. a. m). Jazzmusiker. 1976 Mitunterzeichner der Pro• testresolution gegen die Ausbürgerung W. Biermanns. Juni 1977 Übersiedlung nach West-Berlin. Dort erneute Betätigung als Schauspieler ("Tatort", "Liebling Kreuzberg" etc.). Veröff.: "Abge• hauen", 1995.

Günter Krusche Geb. 25.2.1931 in Dresden als Sohn eines kirchl. Angestellten. Abitur in Radebeul. 1949-54 Studium d. evang. Theologie in Leipzig. Ab 1956 Gemeindepfarrer in Taucha, dann Studieninspektor am sächs. Predigerseminar Lückendorf, Pfarrer in Dresden und Referent im sächs. Landeskirchenamt. Anschl. Studiendir. des Lückendorfer Predigerseminars. Seit 1974 Doz. f. Praktische Theologie am Sprachenkonvikt Berlin. Juli 1982-92 zum General• superintendenten d. Sprengels Berlin d. Evang. Kirche Berlin-Brandenburg berufen. Nachf. von Hartrnut Grünbaum. 1992 Rücktritt wegen des Vorwurfs, als IM "Günter" für das MfS gearbeitet zu haben.

Werner Krusche Geb. 28.11.1917 in LauterlErzgeb. als Sohn eines Predigers. 1937 Abitur. 1940-44 Kriegsdienst. Schwere Verwundung. Studium der Evang. Theol. in Leip• zig. Nach 1945 Studium der evang. Theologie in Bethel, Göttingen, Basel und Heidelberg. Bis 816 Biographische Notizen

1954 wiss. Ass. an der Uni Heidelberg. Promotion bei Prof. Schlink ("Das Wirken d. Hl. Gei• stes"). 1954 Ordination und Pfarrer zu Dresden. 1958 Studiendir. des sächs. Predigerseminars Lückendorf bei Zittau. Seit 1966 Doz. f. Syst. Theologie am Kirchl.-theol. Seminar Leipzig. Okt. 1968-Aug. 83 Bischof der Evang. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Nachf. von J. Jänicke. Juni 1976-Juni 79 Vors. des Rates d. EKU. Seit 22.10.1977 stellv. Vors. Sept. 1981-Nov. 82 Vors. der Konf. der Evang. Kirchenltg. in der DDR. Nachf. von Albrecht Schönherr. Im Ruhe• stand.

Heinz Küchler Geb. 22.1.1947 in Radebeul. 1965 Abitur. 1965-70 Studium d. Theologie a.d. Karl-Marx-Univeristät Leipzig. 1970-73 Vikar. 1973 bis heute Pfarrer (vor allem Brüdergemeinde i. Berlin u. Dresden). Sept. 1989 Mitglied v. "Demokratie Jetzt" u. Kontaktgruppe z. Bildung d. Zentralen Runden Tisches i. Berlin. 1990 Mitglied Bündnis 90. Seit 1992 Mitglied Bündnis 90/Die Grünen.

Günter Kunert Geb. 6.3.1929 in Berlin. Während der NS-Zeit rassisch verfolgt, "wehrunwürdig". 1946-47 5 Semester Studium an der HS f. angew. und bild. Kunst in Berlin-Weißensee. Ab 1947 freiberufl. Schriftsteller und Lyriker. 1949 SED. 1977 Ausschluß. Seit 1965 Mitgl. d. PEN-Zentrums der DDR. 1972-73 Gastprof. in AustinlUSA. 1976 Mitunterzeichner der Protestresolution gegen die Bierrnann-Ausweisung. Okt. 1979 Übersiedlung in die BR Deutschland. Lebt seitdem bei Itzehoe. Zahlr. Veröff.

Reiner Kunze Geb. 16.8.1933 in OelsnitzlErzgeb. als Sohn eines Bergmanns. Oberschule in Stollberg. 1951 Abitur. 1951-55 Studium der Phil. und Journalistik KMU Leipzig. 1955-59 wiss. Ass. KMU. SED. Partei verfahren. 1959-61 Hilfsarbeiter und wiss. Mitarbeiter DAK. 1961-62 Aufenthalt in der CSSR. Danach freiberufl. Schriftsteller in Greiz. 1968 Austritt aus der SED wegen der Besetzung der CSSR. Nov. 1976 Ausschluß aus dem Schriftstellerver• band wegen mehrfachen gröblichen Verstoßes gegen das "Statut des Verbandes". April 1977 Ausreise mit Familie in die BR Deutschland. Jetzt Schriftsteller und Lyriker in Bayern.

Werner Lamberz 14.4.1929-6.3.1978 (geb. in MayenlRheinland als Sohn des KPD-Funktionärs Peter L). Volksschule. 1945-47 Lehre als Heizungsbauer, bis 1948 als Heizungsmonteur tätig. 1947 SED. Jugendfunktionär der IG Metall in Luckenwa1de. 1948-49 Vors. der FDJ im Kreis Luckenwa1de. 1949-50 Sekr. des Landesportausschusses Brandenburg. 1950-51 Ass. und Parteisekr. an der Landesparteischu\e Schmerwitz der SED. 1951-52 Sekr. der FDJ-Landesltg. Brandenburg. 1952-53 Besuch der HS des Komsomol in Moskau. 1953-63 Mitgl. und Sekr. des Zentralrats der FDJ. 1955-59 Vertreter der FDJ im Sekr. des WBDJ. Seit 1961 Vizepräs. der Deutsch• Afrikanischen Ges. der DDR. 1963-67 Kand., seit 1967 Mitgl. des ZK der SED und Sekr. (f. Agit.) des ZK. 1963-66 Ltr. der Abt. Auslandsinforrnation. 1966-71 Ltr. der Abt. Agit. beim ZK der SED. Seit 1967 Abg. der VK. Seit 1969 Mitgl. des Präs. des Nat. Rates der NF. Dez. 1970- Juni 71 Kand., seit Juni 1971 (VIII. Parteitag) Vollmitgl. des Politbüros des ZK der SED.

Rainer Land Geb. 15.2.1952 in Caputh (b. Potsdam). 1971 SED. 1975 Studium u. Forschungsstudium a.d. Sektion Philosophie d. HU Berlin. Seit 1978 Mitarbeit i. informellen u. offenen Zirkeln, die sich u. e. Modernisierung d. Marxismus be• mühten. 1989 Mitautor d. Programmentwurfs f. d. SED-PDS. Jan. 1990 Austritt a.d. SED-PDS n. seinen gescheiterten Bemühungen u. e. Selbstauflösung d. Partei. Beteiligung a. Versuch d. Gründung e. unabhängigen sozialistischen Partei. Biographische Notizen 817

Werner Leich Geb. 31.1.1927 in Mühlhausen. 1942-44 Luftwaffenhelfer u. Kriegsteilnehmer. 1947-51 Theologiestudium i. Marburg u. Hei• delberg. 1954 Pfarrer i. Wurzbach (Thür.) 1966--77 Vors. d. Lutherischen Bekenntnisgemein• schaft i. Thüringen. 1978 Amtsantritt a. Landesbischof d. Ev. Luth. Kirchen Thüringens. 1986-90 Vors. d. Konferenz d. Ev. Kirchenleitung i.d. DDR.

Vera Lengsfeld, geschiedene W ollenberger Geb. 4.5.1952 in Sondershausen als Tochter eines Offiziers. 1970 Abitur. 1970--71 Studium der Phil. KMU Leipzig. Danach Fortsetzung des Studiums bis 1975 HU. 1975 SED. 1975-80 wiss. MA AdW. 1981-83 Lektorin Verlag Neues Leben. Mitbe• gründerin des Pankower Friedenskrs. 1983 SED-Ausschluß. Berufsverbot. Irnkerin. Übersetzerin. 1985-88 Studium der evang. Theologie am Sprachenkonvikt Berlin. 1987 Mitbegründerin d. "Kirche von unten". Jan. 1988 Verhaftung wegen der Berliner Liebknecht-Luxemburg-Demon• stration. Febr. 1988 Abschiebung nach Großbrit. Dort bis 1989 Studium an der Cambridge Uni. Nov. 1989 Rückkehr nach Berlin. Beitritt zu den Grünen. März-Okt. 1990 MdV. Seit Okt. 1990 MdB. Dez. 1996 Übertritt zur CDU.

Dietmar Linke Geb. 12.8.1944 in Breslau als Sohn eines Konzertmeisters. 1963 Abitur in Senftenberg. Danach bis 1968 Studium der evang. Theologie an der HU. Wehr• dienstverweigerung. 1969-70 Vikariat in Luckenwalde. 1970--71 am Predigerseminar Witten• berg. Anschließend bis 1983 Pfarrer in Meinsdorf/Krs. Jüterbog bzw. in Neuenhagen. Mitbe• gründer der "Friedenswerkstatt" in Berlin und kirchl. opposit. Gruppen. 1.9.83 Festnahme als Teilnehmer einer Lichterkette vor der US-Botschaft. 22.12.1983 Ausbürgerung und Ausreise nach West-Berlin. Bis 1987 Berufsverbot als Pfarrer. Referent im Gesamtdtsch. Institut. Seit 1987 Pfarrer in Berlin-Wedding. Verseh. Veröff.: "Niemand kann zwei Herren dienen - Als Pfar• rer in der DDR", 1988 u. a.

Heinz Lippmann 24.10.1921-11.8.1974 (geb. i. Berlin als Sohn eines jüd. Fabrikanten). Realgymnasium (nicht beendet wegen der NS-Zeit). Hilfsarbeiter. 1941-45 KZ-Haft. 1945 KPD. 1945-46 i.d. Landesverw. Thüringen tätig. Mitbegründer d. FDJ. Mitgl. d. ZR d. FDJ. 1946-48 Sekr. d. FDJ-LL Thüringen. 1948-49 Sekr. f. Organisation, 1949-52 Sekr. d. ZR d. FDJ (zuletzt verantwortlich f. d. Westarbeit). 1952-53 Stellvertreter d. Vors. d. FDJ E. Honecker. Sept. 1953 Flucht nach Westdtsch. unter Mitnahme einer größeren Geldsumme. Eröffnung eines Ermitt• lungsverfahrens. 1956 Verurteilung wegen Unterschlagung. 1963 SPD. MA d. "Deutschen Wel• le", dann ab 1973 d. BfgA, Gesamtdtsch. Institut. Veröff.: "Honecker - Porträt eines Nachfol• gers", 1971.

Hans Loch 2.11.1898-13.7.1960 (geb. i. Köln als Sohn eines Schlossers). Besuch d. Gymnasiums i. Köln. Teilnehmer am 1. Weltkrieg. 1918-23 Studium d. Rechtswiss. a.d. Uni. Bonn u. Köln. 1923 Promotion zum Dr. jur. i. Köln. 1919-24 Mitgl. d. DDP. Bis 1925 Tätigkeit an verschiedenen Gerichten. 1926--33 Verbands- und Steuersyndikus i. Berlin. Nach 1933 vorübergehende Emigration nach Holland, anschl. wieder Syndikus verseh. Wirtschaftsun• ternehmen i. Deutschland. Kriegsdienst. 1945 Mitbegründer d. LDP i. Thüringen. 1946-48 OB d. Stadt Gotha. 1948-49 Justizmin. d. Landes Thüringen. Mitgl. d. DWK. 1949-55 Finanzmin. d. DDR. Seit 1949 Abg. d. VK. Seit 1949 Mitgl. d. Präs. d. Deutschen Friedensrates. Seit 1950 stellv. Vors. d. Ministerrates d. DDR. 1951-52 ZUS. mit Dr. Hamannn Vors. d. LDP, seit 1952 (Verhaftung Hamanns) Alleinvors. d. LDP d. DDR. Seit 1954 Vors. d. Ausschusses f. Deutsche Einheit u. Mitgl. d. Präs. d. Nationalrates d. Nat. Front. 818 Biographische Notizen

Erich Loest Geb. 24.2.1926 in MittweidaiSa. als Sohn eines Eisenwarenhändlers. Abitur. 1944 NSDAP. Einberufung zur Wehrmacht. Nach 1945 Land- und Hilfsarbeiter. Volks• korrespondent. 1947-50 Volontär und Redakteur der "Leipziger Volkszeitung". SED. Seit 1950 freiberufl. Schriftsteller in Leipzig. Zusammenarbeit mit Gerh. Zwerenz. Nov. 1957 Ausschluß aus der SED. 15.11.1957 verhaftet und am 31.12.1958 vom BG Halle wegen seiner oppos. An• sichten zu 7 Y2 Jahren Z. verurteilt. 1964 zur Bewährung entlassen. März 1981 mit dreijährigem Visum Ausreise in die BR. Rückkehr nach Leipzig erst nach der Wende. Zeitweise stellv. Vors. bzw. I. Vors. des Verb. der Schriftsteller in der BR Deutschland. Zahlr. Veröff.

Friedrich Magirius Geb. 26.3.1930 in Dresden. Studium der evang. Theologie in Berlin-Zehlendorf und EMA-Univ. Greifswald. Danach Kran• kenpfleger in Dresden-Friedrichstadt. Vikar. 1958-74 Pfarrer in Einsiede!. 1974 Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden. Zeitweise Ltr. der Aktion "Sühnezeichen" in der DDR. Seit 1982 Superin• tendent von Leipzig-Ost und Pfarrer der Nikolaikirche. 1989-90 Moderator des Runden Tisches in Leipzig. Seit 1990 Stadtpräs. in Leipzig.

Lothar de Maiziere Geb. 2.3.1940 in Nordhausen als Sohn eines Rechtsanwalts. 1969 bis 1975 Jura-Fernstudium an der HU Berlin. RA seit 1976. Vizepräses der Synode der Ev. Kirchen. Nov. 1989 bis März 1990 Stellv. Vors. des DDR-Ministerrates. April bis Oktober 1990 Ministerpräsident. 1990/91 MdB und Bundesminister für besondere Aufgaben. Sept. 1991 Rück• tritt vom Amt des Stellv. CDU-Vorsitzenden.

Frank-Wolf Matthies Geb. 4.10.195 I in Berlin als Sohn eines Betriebswirts. 1970 Abitur. Anseh!. Ausb. als Kunstschlosser. Tätigkeit in verseh. Berufen. 1973 Verhaftung wegen "Beleidigung und Herabwürdigung". 1975-76 Wehrersatzdienst. Verfahren wegen "Meuterei". Protestierte gegen die Ausweisung W. Biermanns. Mit Publikationsverbot belegt. Oppos. Betätigung in Form von Lesungen und literarischen Zirkeln. Nov. 1980 erneut verhaftet und wieder entlassen. Jan. 1981 Übersiedlung nach West-Berlin. Seit 1993 in Friedrichsthai bei Oranienburg ansässig.

Angela Merkel Geb. 17.7.1954 in Hamburg als Tochter eines Pfarrers. Aufgewachsen in Quitzow/Mark. 1961-71 Besuch der POS. 1973 Abitur. 1973-78 Studium der Physik an der KMU Leipzig. Diplom-Physikerin. 1978-90 wiss. MA am ZI f. Physika!. Chemie der AdW. 1986 Promotion. Dez. 1989 Mitg!. des Demokr. Aufbruchs. Ab Febr. 1990 dessen Pressesprecherin. April-Okt. 1990 stellv. Pressesprecherin der Regierung de Maiziere. Aug. 1990 CDU. Seit Dez. 1991 stellv. Vors. der CDU Deutschlands. Seit Okt. 1990 MdB. Seit Jan. 1991 Bundesministerin f. Frauen und Jugend. Nov. 1994 bis Okt. 1998 Bundesministerin f. Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Seit Juni 1993 Vors. des Landesverbandes Mecklenburg-Vor• pommern der CDU. Seit Nov. 1998 CDU-Generalsekretärin.

Erich Mielke Geb. 28.12.1907 i. Berlin als Sohn eines Stellmachers. Gymnasium o. Abschluß. Lehre als Speditionskaufmann. 1921 KJV. 1925 KPD. Verschiedene Funktionen i. Parteiapp. Expedient i. einer Berliner Firma. 1928-31 Reporter d. "Roten Fahne". Aug. 193 I a.d. Ermordung d. Polizeihauptleute Anlauf u. Lenk auf d. Bülowplatz i. Berlin betei• ligt. Anschließend Flucht i. Ausland. Aufenthalt i.d. SU. 1934/35 Besuch d. Lenin-Schule i. Moskau. 1936-39 Teilnehmer a. span. Bürgerkrieg. 1946-49 Vizepräsident d. Zentralverw. für Biographische Notizen 819

Inneres d. SBZ. 1950-53 u. 1955-57 Staatssekretär i. MfS. 1950- Dez. 89 Mitglied d. ZK d. SED. 1953-55 stellv. Staatssekretär f. Staatssicherheit i. Mdl. Nov. 1957- Nov. 89 Minister f. Staatssicherheit. Nachf. v. Erich Wollweber. 1958-Nov. 89 Abgeordneter d. VK. Gene• ralleutnant, , 1980 Armeegeneral. Vors. d. Sportver. "Dynamo". Seit Juni 1971 Kandidat, Mai 1976-Nov. 89 MitgI. d. Politbüros. 3.12.1989 Ausschluß aus d. SED. 7.12.1989 Ermittlungsverf. wegen Amtsmißbrauchs, Korruption u. pers. Bereicherung. U-Haft. März bis Juli 1990 auf freiem Fuß. Juli 1990 f. haftfähig erklärt u. erneut in U-Haft. 12.11.1992 gemein• sam mit E. Honecker u. 4 weiteren Beschuldigten v. LG Berlin wegen d. Todesschüsse a.d. Mau• er angeklagt. 13.11.1992 Verfahren vorläufig eingestellt. Sept. 1994 Wiederaufnahme des Ver• fahrens. Nov. 1994 vom KG erneut eingestellt aus Gesundheitsgründen. Urteil des KG im Dez. 1995 vom BGH aufgehoben, Fall an LG zurückverwiesen. 26.10.1993 v. LG Berlin wegen ge• meinschaftlichen Mordes i. 2 Fällen zu 6 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. 28.7.1995 v. LG Berlin a.d. Haft entlassen, da 2/3 d. Haft verbüßt. Rentner i. Berlin-Hohenschönhausen.

Hans-Jürgen Misselwitz Geb. 29.3.1950 i. Altenburg. 1968 Abitur i. Karl-Marx-Stadt. 1968-70 NV A. 1970-72 Studium d. Biologie FSU Jena. 1972- 74 Fachstudium Biophysik Humboldt-Uni Berlin. 1974 Diplom. Wiss. Aspir. AdW. 1979-81 wiss. Ass. a.d. Humboldt-Uni. 1980 Dr. rer. nat. 1981-86 Studium d. evang. Theologie am Spra• chenkonvikt Berlin. 1986 1. theoI. Examen. 1987 Vikar Berliner Sophiengemeinde. 1987-88 postgraduales Studium i. USA. Sept. 1989-90 Pfarrer i. Hennigsdorf bei Berlin. Jan. 1990 SPD. März 1990 - Okt. 90 Abg. d. VK. April 1990-0kt. 90 ParI. Staatssekretär b. Minister f. Auswär• tige Angel. Maßgeblich beteiligt an den 2 + 4 Verhandlungen. Seit 1990 Leiter der Landes• zentrale für politische Bildung in Brandenburg.

Ruth Misselwitz Geb. 4.2.1952 in Zützen als Tochter eines Pfarrers. 1970 Abitur. Danach Schwestemschülerin am Kath. Krankenhaus St. Hedwig in Berlin. Seit 1971 Studium der evang. Theologie HU und Predigerseminar Gnadau. Seit 1981 Pfarrerin der evang. Kirchengemeinde Alt-Pankow. 1981 Mitbegründerin des Friedenskreises Pankow. ChristI. Friedensarbeit. ("Konkret für den Frieden" u. a.). 1989-90 Moderatorin des Runden Tisches in Pankow.

Armin Mitter Geb. 1.5.1953 in Schöbach/Sa. als Sohn eines Diplom-Agrarökonoms. 1971 Abitur. 1971-73 Wehrdienst. 1973-78 Studium der Geschichte HU. 1979-90 wiss. MA der AdW. 1988 Promotion. 1990 Mitbegründer des unabh. Historiker-Verbandes. März 1990-März 91 Arbeitsgruppenltr. des StaatI. Komitees für die Auflösung des MfSIAfNS bzw. beim Bundes• beauftragten f. die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR. März 1991 fristlos entlassen. Seit Okt. 1990 Ass. HU. 1991-94 Sachverständiger für Bündnis 90/Grüne in der Enquete-Kommission des Bundestages. Veröff.: "Ich liebe Euch doch alle" (Herausgeber zus. mit St. Wolle), 1990 u. a.

Rudi Mittig Geb. 26.1.1925 - 28.8.1994, geb.i. ReichenberglCSR Maurer, Kriegsdienst. Bauingenieur. Seit 1952 Offizier d. SSD. 1952 SED. Studium. DipI.-Jurist. 1956-64 Ltr. d. BV Potsdam d. MfS. 1964-75 Ltr. d. HA XVIII d. MfS. Seit 26.9.1969 Gene• ralmajor d. SSD. Seit 1979 . Seit 16.4.1981 Kandidat, April 1986-Dez. 89 Voll• mitgI. d. ZK d. SED. 1975-89 stellv. Minister f. Staatssicherheit. Seit 1987 Generaloberst. Januar 1990 entlassen. 820 Biographische Notizen

Hans Modrow Geb. 27.1.1928 i. Jasenitz Krs. Ueckermünde, als Sohn eines Arbeiters. 1942-45 Schlosserlehre, Kriegsdienst ll. Gefangenschaft. 1949 FDJ u. SED. 1953-61 1. Sekr. d. FDJ-BL Berlin. 1953-71 Mitglied d. StVV Ostberlin. 1954-57 Fernstudent d. PHSch. d. SED. Dipl.-Gesellschaftswiss. 1958-67 Kandidat, 1967-89 Mitgl. d. ZK d. SED. 1958-0kt. 90 Berl. Vertreter bzw. Abg. d. VK. 1961-67 1. Sekr. d. SED-KL Berlin-Köpenick. 1966 Promotion a.d. HU Berlin. 1967-71 Sekr. f. Agit. u. Prop. d. SED-BL Berlin. 1971-73 Ltr. d. Abt. Agit. i. ZK d. SED. Seit 1972 Vors. d. Freundschaftsgr. DDR - Japan d. VK. Okt. I 973-Nov. 89 1. Sekr. d. SED BL Dresden. 8.11.1989-3.12.89 Mitgl. d. Politbüros. 13.11.1989-März 90 Vors. d. MR d. DDR. Nachf. von Willi Stoph. Dez. 1989 stellv. Vors., seit Febr. 90 Ehrenvors. d. PDS. 1990-94 MdB. 27.5.1993 v. LG Dresden wegen Wahlfalschung i. 3 Fällen verwarnt und zu einer Geldstra• fe verurteilt. Nov. 1994 BGH bestätigt Schuldspruch, verweist d. Urteil aber wegen unangemes• sener Strafzumessung u. Rechtsfehlers a.d. Gericht zurück. 9.8.1995 v. LG Dresden wegen An• stiftung zur Wahlfälschung in 4 Fällen zu einer Freiheitsstrafe von 9 Monaten auf Bewährung verurteilt.

Lothar Moritz Geb.24.5.1943. Lehre im volkseigenen Gestüt Graditz. Studium der Landwirtschaft an den Uni vers. Jena und Halle. 1967 Diplom-Landwirt. 1970 Mitglied der CDU. Wiss. Aspirant am Institut f. Acker- und Pflanzenbau d. AdL in Müncheberg. Militärdienst in der NV A. Wiss. MA am Forschungszen• trum f. Bodenfruchtbarkeit in Müncheberg. 1973 Faching. f. sozial. Betriebswirtschaft. 1974 Promotion zum Dr. agr. 1971-89 Abg. des BT Frankfurt/Oder. 1976-82 Ltr. der Abt. Wirtschaft im Bezirkssekr. Frankfurt/Oder der CDU. 27.4.1982-90 Vors. d. BV Schwerin der CDU. Nachf. von Bodo Kohagen. Okt. 1982-89 Mitgl. d. HV der CDU. 1990 Staatssekr. im Amt des Min.Präs. der DDR.

Heiner Müller 9.1.1929-30.12.1995 (geb. in Eppendorf/Sa. als Sohn eines Verwaltungsangestellten). Oberschule. 1945 RAD-Angehöriger. 1945-47 Angestellter im Landratsamt WarenlMeckl. 1947-52 SED. Hilfsbibliothekar und Angestellter in Frankenberg. Ab 1951 Journalist. 1954-55 wiss. MA des Schriftstellerverbandes. 1958 am Maxim-Gorki-Theater in Ost-Berlin tätig. Seit 1959 freischaffender Schriftsteller. Seit Juni 1983 o. Mitglied d. AdK. Zeitweise Dramaturg b. Berliner Ensemble u. Volksbühne Berlin. März 1992 Kointendant, März 1995 bis zum Tod allei• niger künstl. Ltr. des Berliner Ensembles. Zahlr. Veröff.

Wolfgang Natonek 3.10.1919-21.1.1994 (geb. i. Leipzig als Sohn eines Schriftstellers). Besuch d. Petri-Gymnasiums i. Leipzig. Abitur. In einer Autowerkstatt tätig. Kurze Zeit Soldat. Nach 1933 i. Exil. 1946-48 Studium d. Germanistik, Geschichte u. Anglistik i. Leipzig. 1. Vors. d. Studentenrates. Mitgl. d. LDP. Nov. 1948 verhaftet. Von einem SMT wegen Unterlassung ei• ner Anzeige zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. März 1956 entlassen. Forsetzung d. Studiums i. Göttingen. Danach i. Schuldienst bzw. bis 1984 Fachgebietsltr. Geschichte am Staat!. Studien• seminar i. Göttingen. Okt. 1992 Prof. d. Univers. Leipzig.

Gert Neumann Geb. 1942 in Heilsberg (Ostpreußen). 1967 Aufnahme d. Studiums a. Institut f. Literaturwissenschaften "Johannes R. Becher" i. Leip• zig. 1969 Exmatrikulation u. SED-Ausschluß wegen "ideologisch ästhetischer Bekenntnisse" m. "revisionistischem Charakter". Veröff. u. a. "Elf Uhr", 1981. "Die Klandestinität des Kesselreini• gers", 1989. Biographische Notizen 821

Karl-Heinz Nitschke 7.3.1930-24.10.1984 (geb. in Leipzig). 1960 Staatsexamen als Arzt.l962 Stationsarzt i. Kreiskrankenhaus Quedlinburg. 1964 Fluchtver• such (Grund: Weigerung als Musterungsarzt tätig zu werden). 1964 Verhaftung wegen Fluchtver• suchs u. 1965 Verurteilung zu 2 Jahren Gefangnis; gleichzeitig fristlose Entlassung.l966 Arzt i.d. Betriebspoliklinik d. Rohrkombinates Riesa.1971 Ltr. d. Abt. für Innere Medizin. 1973 erste Be• mühungen um e. legale Übersiedlung i.d. Bundesrepublik Deutschland m. Familie unter Ein• schaltung v. RA Dr. Voge1.1973-76 13 Anträge a. Übersiedlung i.d. Bundesrepublik f. d. Familie unter Verweis a.d. UNO-Charta u. UNO-Konventionen sowie d. Staatsbürgerschaftsrecht d. DDR. 1975 Entbindung v. d. Funktion d. Ltr. d. Abt. innere Medizin. 29.1.1976 Brief a.d. Inter• nat. Gesellschaft für Menschenrechte FrankfurtlM., 4.7.1976 "Erklärung über Verletzung der Menschenrechte durch DDR-Behörden", gerichtet a.d. UNO, bundesdeutsche Menschen• rechtsvereinigungen u. d. Öffentlichkeit. 31.8.1976 Verhaftung durch d. MfS. 26.8.1977 aus d. U-Haft i.d. Westen abgeschoben. 1978-84 Betriebsarzt.

Dieter Noll Geb. 31.12.1927 in Riesa als Sohn eines Apothekers. Während der Nazizeit wegen "nichtarischer Abstammung" verfolgt. Besuch der Oberschule. Kriegsdienst. Amerik. Gefangenschaft. 1946 Mitg!. der KPD. 1947 Abitur. Studium der Kunstge• schichte, Germanistik und Philosophie an der Uni Jena. Hilfsheizer im RA W Chemnitz. 1950-56 Red. der kulturpolit. Zeitschrift "Aufbau". MA des "ND". Freiberufl. Schriftsteller in Ziegenhals. 1963-66 stellv. Vors. d. DSV in Ost-Berlin. 1964-67 Mitg!. der SED-BL Berlin. Seit 1969 Mitg!. d. AdK. Mitg!. des Vorstandes des Schriftstellerverbandes. 1976 maßgeblich beteiligt an der SED-Kampagne gegen die Unterzeichner der Biermann-Resolution (Brief an E. Honecker).

Günter Nooke Geb. 21.1.1959 in Forst (Lausitz). 1980-85 Physikstudium a.d. KMU Leipzig. Seit 1986 Mitarbeit i. kireh!. Friedens- u. Umwelt• gruppen. Sept. 1989 Verbreitung d. Gründungsaufrufes v. "Demokratie Jetzt". Okt. 1989 Mitbe• gründer d. "Demokratischen Aufbruchs", anseh!. Mitarbeit a. Zentralen Runden Tisch. April• Okt. 1990 Volkskammerabgeordneter f. Bündnis 90/Die Grünen, anseh!. bis 1994 MdL i. Brandenburg. Seit 1998 MdB.

Vera Oelschlegel Geb. 5.7.1939 in Leipzig als Tochter der späteren Kulturfunktionärin Ruth O. (Vater gefallen). In Leipzig aufgewachsen. Besuch der Thomas-Schule Leipzig. Schauspielerische Ausbildung. Studium an der HS f. Film und Fernsehen. Dort FDJ-Sekr. Engagements in Putbus und Stralsund. 1961 beim DFF. 1966 Gründerin des "Ensembles 66". Interpretin der Lieder Weills, Dessaus, Eis1ers. Seit Mai 1976-90 Intendantin des "Theaters im Palast" (TIP). Mitg!. des Präsidiums des Friedensrates der DDR. In erster Ehe mit , in zweiter Ehe mit Konrad Naumann verheiratet. Nach wie vor Schauspielerin und Regisseurin. Zahlreiche Veröff.: "Wenn das meine Mutter wüßt...". 1991.

Rudi Karl Pahnke Geb. 30.6.1943 in Berlin. 1962-65 Predigerseminar, anseh!. bis 1970 Theologiestudium a.d. HU Berlin. 1972-82 Pfarrer i. BerlinlPrenzlauer Berg. Seit Ende der sechziger Jahre vielfaltige Kontakte z. oppositionellen Kreisen. 1982 Beteiligung a. "Berliner Appell". Okt. 1989 Mitbegründer des "Demokratischen Aufbruchs". Dez. 1989 Parteiaustritt wegen d. Wahl Wolfgang Schnurs z. DA-Vors. Studienleiter a.d. Ev. Akademie Berlin-Brandenburg. 822 Biographische Notizen

Gerulf Pannach Geb. 24.6.1948 in Arnsdorf bei Dresden als Sohn eines Fußballtrainers. 1967 Abitur. 1967-69 Wehrdienst. 1969-70 Studium der Rechtswiss. KMU Leipzig. 1969-71 in der Songgruppe Leipzig tätig. 1970-71 Referent f. Singebewegung RdSt Leipzig. Danach als Liedermacher tätig, u. a. mit Klaus-Renft-Kombo etc. 1976 Mitunterzeichner der Protestresoluti• on gegen die Biermann-Ausweisung. Nov. 1976 Verhaftung. Aug. 1977 Abschiebung in die BR. Seitdem in West-Berlin tätig.

Martin-Michael Passauer Geb. 20.1.1943 in Angerapp/Ostpr. als Sohn eines Pfarrers. In Brandenburg/Havel aufgewachsen. Ab 1957 Besuch eines evang. Gymnasiums in West-Berlin. Nach 1961 kirchl. Abitur am kirchl. Oberseminar in Potsdam-Hermannswerder. 1962-67 Studi• um der evang. Theologie an der EMA-Univ. Greifswald und HU. Vikar in Bad Wilsnack. 1968- 69 Besuch des Predigerseminars in Brandenburg. 1969 Pfarrer in Berlin-Weißensee. 1976-83 er• ster hauptamtl. Stadtjugendpfarrer in Ost-Berlin. Seit 1984 Pfarrer der Sophiengemeinde in Ber• lin-Mitte. Beteiligt an zahlreichen opposit. Aktionen (Kritik an den Kommunalwahlen, Übergriffe von MfS und Polizei auf Demonstranten etc.). 1988-90 zugl. pers. Referent von G. Forck. Seit 1992 Superintendent des Kirchenkrs. Berlin-Stadt, III. Seit April 1996 Generalsuperintendent von Berlin. Zeitweise MitgI. der Synoden der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg, d. EKU und d. BDK.

Ulrich Plenzdorf Geb. 6.10.1934 in Berlin-Kreuzberg. 1954 Abitur. Danach Studium des Marxismus-Leninismus am Franz-Mehring-Inst. Leipzig. 1955-58 Bühnenarbeiter. 1958-59 Militärdienst. 1958-63 Studium an der HS f. Film und Fern• sehen in Potsdam-Babelsberg. 1964 Diplom. Schriftsteller und Dramaturg. Veröff.: "Die Leiden des jungen W.", Theaterstück, Hinstoff-VerIag, 1973. "Die Legende von Paul und Paula", Film, Uraufführung, 1973. "Liebling Kreuzberg", Fernsehserie s. 1994.

UIrike Poppe Geb. 26. I .1953 in Rostock als Tochter eines Historikers. 1971 Abitur. 1971-73 Studium der Geschichte und Kunsterz. HU. Ohne Abschluß. Versch. Tätig• keiten, u. a. Erzieherin, Pflegerin. 1976-88 Ass. am Museum f. Dtsch. Geschichte in Berlin. Opposit. Betätigung. ("Frauen f. den Frieden" etc.). Mitbegründerin "Demokratie Jetzt". Dez. 1989-März 90 Vertreterin von "Demokratie jetzt" arn Zentralen Runden Tisch. Mitarbeit in der VK-Fraktion von Bündnis 90/Grüne. Seit 1992 Studienltr. an der Evang. Akademie Berlin-Brandenburg.

Hans-Dieter Raspe Geb. 28.12.1937 i. Kühlungsborn, Krs. Bad Doberan als Sohn eines Landwirts. Besuch d. OS, Abitur. 1961 Mitgl. d. LDP. 1961-63 Red. d. "Norddeutschen Zeitung". Fernstu• dium a.d. FS f. Journalistik i. Leipzig u. d. Rechtswiss. a.d. Humboldt-Uni. Ost-Berlin. DipI.• Jurist (mit Auszeichnung). Seit 1963 Polit. MA d. BV, 1966-82 stellv. Vors., Mai 1982-Juni 1984 Vors. d. BV Rostock d. LDP. Nachf. v. Erich Uschner. Abg. d. BT. 1984-90 Sekr. d. ZV d. LDP u. MitgI. d. PA (seit April 1982 MitgI. d. ZV d. LDP). Juni 1986-März 90 Abg. d. VK u. Mitgl. d. Verfassungs- u. Rechtsausschusses. 1987-90 stellv. Vors. d. LDP d. DDR. Seit 1990 FDP. Zeitweise geschäftsführ. VorstandsmitgI. d. Ges. f. liberale Politik i. Berlin. Jetzt MA d. Fr.-Naumann-Stiftung i. Guatemala bzw. Indonesien.

Lutz Rathenow Geb. 22.9.1952 in Jena als Sohn eines Bankkaufmanns 1971 Abitur. Danach Transportarbeiter, Beifahrer, Wehrdienst. 1973-77 Studium der Germani• stik, Pädag. und Geschichte FSU Jena. März 1977 Exmatrikulation wegen "Zweifeln an Grund- Biographische Notizen 823

positionen, Objektivismus und Intellektualisierung der Probleme". Übersiedlung nach Berlin. Regie- und Produktionsass. sowie Inspizient der Volksbühne am Luxemburgplatz. Seit 1978 frei• schaffender Schriftsteller. Nov. 1980 Verhaftung wegen Veröff. in der BR Dtschl. Nach vielfa• chem Protest wieder entlassen und führend in der unabhängigen Literaturszene tätig.

Heinrich Rathke Geb. 12.12.1928 in Mölln (Kreis Malchin). Theologiestudium i. Kiel, Erlangen u. Tübingen. Ab 1962 Pastor i. Rostock. 1971 Amtsantritt a. Bi• schof d. Ev. Lutherischen Landeskirche . Seit Anfang d. achtziger Jahre verstärktes Engagement i.d. Friedens- u. Menschenrechtsarbeit. Nov. 1983 Ablehnung e. zweiten Amtsperiode a. Landesbischof. 1984 Pastor i. Crivitz b. Schwerin. Dort 1989 Mitbegründer d. Ortsgruppe d. Neu• en Forums u. Vertrauensperson b. d. Auflösung d. MfS-Dienststellen i. Landkreis.

Jens-Georg Reich Geb. 26.3.1939 i. Göttingen als Sohn eines Arztes. Aufgewachsen i. Halberstadt. Abitur. 1956-62 Studium d. Medizin a.d. Humboldt-Uni Berlin. Danach Arzt in Halberstadt u. Umgebung. 1964--68 Biochemie-Fachausbildung a.d. FSU Jena. 1964 Promotion a.d. Humboldt-Uni. Seit 1968 am Zentralinstitut f. Molekularbiologie d. AdW als AL bzw. wiss. MA f. math. Biologie tätig. 1974--75 u. 1979-80 Gast f. theor. Arbeiten am In• stitut f. Biophysik i. Puschtschino UdSSR. 1977 Promotion B. Seit Sept. 1979 Prof. d. AdW. Prominentes Mitgl. d. "Neuen Forum". März 1990-0kt. 90 Abg. d. VK (Bündnis 90/Grüne). Seit 1994 Mitglied der Deutschen Nationalstiftung, Berlin.

Steffen Reiche Geb. 27.6.1960 in Potsdam. EOS. 1979 Abitur. Tischler. Studium der evang. Theologie am Sprachenkonvikt Berlin. 1988-90 Pfarrer in Christinendorf. Okt. 1989 Mitbegründer der SDP in Schwante. Jan. 1990 Mitgl. Des Partei vorstandes der SPD der DDR. März-Okt. 1990 MdV. Seit Mai 1990 Landesvors. der SPD in Brandenburg. Seit Okt. 1990 MdL Brandenburg. Seit Okt. 1994 Minister f. Wiss., Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, seit 1999 Minister für Bildung, Jugend u. Sport des Landes Brandenburg.

Klaus Reichenbach Geb. 22.9.1945 in Altenburg als Sohn eines Textilfabrikanten. Gelernter Maschinenbauer (Abitur mit dieser Facharbeiterausbildung). Studium an der FS f. Tex• tiltechnik in Reichenbach. Danach Leiter verschiedener Textilbetriebe im Bez. Chernnitz. 1972- 82 Betriebsdir. VEB Feinstrickwaren "Goldfasan" in Burgstädt. 1969 CDU. 1975-80 Fernstudium als Diplom-Staatswiss. 1982-86 Fernstudium als Diplom-Jurist. 1974--87 Vors. des Kreisverb. Karl-Marx-Stadt-Land der CDU. Juli 1987-März 90 Vors. der CDU im Bez. Karl• Marx-Stadt. März 1990-Sept. 91 Vors. der CDU im Land Sachsen. I 2.4. I 990-0kt. 90 Minister im Amt des Ministerpräsidenten der DDR. März-Okt. 1990 MdV. 1990-94 MdB. Seit 1990 Rechtsanwalt in Hartmannsdorf/Sa. Präs. des sächs. Fußballverbandes.

RolfReißig Geb. 28.9.1940 in Gelenau, Krs. Zschopau, als Sohn eines Maschinenschlossers. Lehre als Werkzeugschlosser im VEB Motorradwerk Zschopau. Abend-Oberschule. Abitur. 1958-62 Studium der Phi!. und Geschichte am Franz-Mehring-Inst. KMU Leipzig. Lehr- und Forschungstätigkeit MLU Halle und KMU. 1978-89 Lehrtätigkeit an der AfG. Seit 1981 Prof. Seit 1983 Dir. des Inst. f. wiss. Kommunismus. Vors. des Wiss. Rates f. wiss. Kommunismus der DDR. Mitautor des Positionspapiers "Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit". Teilnehmer an gemeinsamen wiss. Tagungen der AfG und Grundwertekommission der SPD. En• de 1989 amt. Rektor AfG. März 1990 Mitbegründer und Ltr. des Instituts f. sozialwiss. Studien. 824 Biographische Notizen

Klaus Renft Geb 30.6. I 942 in Jena. Musiker. 1957 Gründung des Klaus-Renft-Quartetts, dann Quintetts, später der Klaus-Renft• Combo. Enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten Gerulf Pannach. Geriet mit seiner Rock• musik in Widerspruch zur DDR-Kulturpolitik und wurde zur Ausreise nach West-Berlin genötigt (1975). Erfolgstitel "Wer die Rose ehrt" u. a.

Edelbert Richter Geb. 25.2. I 943 in Chemnitz. Ab 196 I Philosophie-Studium an der HU. Exmatrikulation aus polit. Gründen. Bis 1963 als Kranführer tätig. 1963-68 Studium der evang. Theologie MLU Halle-Wittenberg. AnschI. Ass. am Kateeh. Oberseminar in Naumburg. 1974-79 Pfarrer in Naumburg und Stößen. 1976 Dr. theol. 1977-87 Studentenpfarrer in Naumburg. Oppositionelle Betätigung. Seit 1987 Pfarrer in Erfurt und Doz. f. Syst. Theologie an der Predigerschule. Sommer 1989 Mitbegründer des De• mokr. Aufbruchs. Mitgl. des Parteivorstandes des DA. Jan. 1990 Übertritt zur SPD. März-Okt. 1991 MdV. 1990-94 Abg. des Europa-Parlaments. Seit 1994 MdB.

Lothar Rochau Geb. 2.9.1952 L Weißenseerrhür. Werkzeugmacher. 1973 -77 Ausbildung als Diakon L Neinstedt und Eisenach. Ab 1977 -83 Diakon L HallelNeustadt. 1983 a.d. kirchI. Dienst entlassen. Juni 1983 verhaftet, danach vom Bezirksgericht Halle z. 3 Jahren Zuchthaus nach § 106 StGB verurteilt. Okt. 1983 Revision v. Obersten Gericht verworfen. Haft in Cottbus und Karl-Marx-Stadt. Dez. 1983 Freikauf. Danach bei d. ev. Kirche i. Darmstadt tätig. 1984-89 Referent d. Gesamtdeutschen Instituts. Seit 1990 Ltr. d. Jugendamtes Hal• le/Saale. Maßgebliche Mitarbeit b. d. "Offenen Arbeit" d. ev. Kirche i. HallelNeustadt.

Waller Romberg Geb. 23.1 2. I 928 L Schwerin. Bis 1953 Studium d. Mathematik u. Physik a.d. Universitäten Rostock u. Berlin. 1953 Promotion. Anschließend (bis 1990) a.d. AdW. 1965-77 Chefred. einer internat. math. Zeitschrift. 1978-90 AL a. Institut f. Mathematik d. AdW. Friedensforschung u. Mitarbeit Ld. Friedensbewegung. ';1. 1989 SDP. Dez. 1989-März 90 Minister ohne Geschäftsbereich Ld. Regierung Modrow. April 1990-Aug. 90 Minister d. Finanzen d. DDR. Ltr. d. Expertendelegation f. d. Verhandlun• gen über die Währungsunion bei der dtsch. Staaten. Seit 1990 Abg. d. Europäischen Parlaments.

Peter Ruben Geb. 1.12.1933 in Berlin als Sohn eines Maschinenschlossers. 1952 Abitur. Danach bis 1955 KVP-Angehöriger. 1955 SED. Studium der Phil. an der HU. 1958 Exmatrikulation und Ausschluß aus der SED (Harich, Janka). Bewährung in der Produktion. 1961-63 Wiederaufnahme des Studiums an der HU. 1964 Wiederaufnahme in d. SED. Aspirant bzw. Ass. und Oberass. am Lehrstuhl Phil. 1973-74 Zusatzstudium in Leningrad. 1969 Promoti• on. 1975 Habil. 1981 als Mitbegründer einer phil. Arbeitsgruppe der HU des Revisionismus be• zichtigt und vielfältigen Repressalien unterworfen. Erneuter Ausschluß aus der SED. 1990 Reha• bilitierung durch ZI f. Philosophie und PDS. Zeitweise Dir. d. ZI f. Philosophie. Prof. f. Phil. der AdW. Jetzt an der Univ. Frankfurt/Oder tätig.

Hans Joachim Schädlich Geb. 8.10. 1935 in ReichenbachiVogtl. 1954 Abitur. Danach Studium der Germanistik an der Univers. in Berlin und Leipzig. 1960 Pro• motion. 1959-76 MA der AdW. Freier Übersetzer und Schriftsteller. 1976 Mitunterzeichner der Protestresolution gegen die Ausweisung W. Biermanns. 1977 Ausreise aus der DDR und seitdem in Westdtschl. bzw. West-Berlin ansässig. Biographische Notizen 825

Gerhard Schaffran 4.7.1912-4.3.1996 (geb. in LeschnitvOberschlesien als Sohn eines Lehrers). Besuch des Gymnasiums in GÖrlitz. 1932-37 Studium der Kath. Theologie und Phil. in Breslau. 2.8.1937 Priesterweihe. Kaplan St. Nikolai in Breslau. 1940 Wehrmachtsgeistl. Bis 1950 in sowj. Kriegsgefangenschaft. 1952 Rektor des Katechetischen Seminars GÖrlitz. 1959 Doz. f. Homiletik a. Priesterseminar Neuzelle. 1963-70 Kapitelsvikar des Erzbischöfl. Amtes Görlitz, Titularbi• schof von Semnea und Weihbischof in GÖrlitz. Sept. 1970-Aug. 87 Bischof von Meißen (jetzt Dresden-Meißen). Nachf. von Otto Spülbeck. Mai 1980-Sept. 82 Vors. der Berliner Bischofs• konferenz. Nachf. von Alfred Bengsch.

WaIter Schilling Geb. 28. 2. 1930 in Sonneberg als Sohn eines Superintendenten. 1948 Abitur, Werkstudium. 1950-55 Studium d. ev. Theol. in Münster, Heidelberg und Jena. 1955 Vikar in Königsee und Braundorf/Krs. Rudo1stadt. 1957 Kreisjugendpfarrer. Aufbau und Ltr. eines kirchlichen Heimes f. Jugendarbeit in Braundorf. 1974 als Ltr. abgesetzt. Mitorganisa• tor und Repräsentant d. "Offenen Arbeit" und "Kirche von unten". Vielfältige oppositionelle Ak• tivitäten. 1990 Ltr. d. Heimes f. "Offene Arbeit" in Braundorf. Seit 1994 im Ruhestand.

Klaus Schlesinger Geb. 9.1.1937 in Berlin als Sohn eines Expeditionsgehilfen. Grundschule. Lehre als Chemielaborant. Einige Semester an den Ing.Schulen in West-Berlin und Fürstenwalde. Seit 1960 literarische Veröff. Seit 1963 freiberufl. Journalist bzw. Schriftsteller in Berlin. Wegen seiner oppos. Einstellung am 7.6.1979 aus dem Schriftstellerverband der DDR wegen Verletzung der Statuten und Unwürdigkeit ausgeschlossen. 1980 Übersiedlung nach West• Berlin. Seit 1992 wieder im Ostteil tätig. Veröff.: "Michael", Roman, 1971 u. a.

Rolf Schneider Geb. 17.4.1932 in Chemnitz als Sohn eines Formers. In Wernigerode aufgewachsen. Oberschule. 1951-55 Studium der Pädag. und Germanistik MLU Halle-Wittenberg. 1955-58 Redakteur der Ztschr. "Aufbau". Danach freiberufl. Schriftsteller. 1976 Mitunterzeichner der Protestresolution gegen die Ausweisung W. Biermanns. Juni 1979 Ausschluß aus dem Schriftstellerverband der DDR.

Wolfgang Schnur Geb. 8.6.1944 in Stettin. Fünfjähriges Studium der Rechtswiss. an der HU Berlin. 1973 Dipl.-Jurist. Danach Kollegiums• bzw. seit 1978 Einzelanwalt auf Rügen () bzw. in Rostock. Verteidiger, vornehmlich in Mi• litärstrafsachen (Wehrdienstverweigerung etc.). Seit 29.10.1989 Vors. der Reformgruppe "De• mokr. Aufbruch". Zeitweise Vizepräses der EKU-Synode. Synodale der Synode der Evang. Kir• che in Mecklenburg u. der Evang. Bundessynode. Dez. 1989-März 90 Teilnehmer am Zentralen Runden Tisch. Mitbegründer der "Allianz für Dtschl.". 14.3.90 wegen seiner Verstrickung mit dem Staatssicherheitsdienst zurückgetreten ("IM Torsten"). Juli 1993 Entzug der Rechtsanwalts• lizenz.

Frank Schöbel Geb. 11.12.1942 in Leipzig. Vorbereitungs1ehrgang bei den Thomanern. Besuch der Volksmusikschule Leipzig. Ausbildung als Mechaniker. Musikal. Ausbildung im Erich-Weinert-Ensemble der NV A. Seit 1962 Sänger, seit 1964 Solist und Komponist. 1. Preis in "Dresden 71 ". Mitgl. des DEFA-Schauspielensembles (Film: "Reise ins Ehebett" u. a.). Zahlreiche Langspielplatten. 826 Biographische Notizen

Albrecht Schönherr Geb. 11.9.1911 in Katscher, Kreis Leobschütz (O/S) als Sohn eines Katasteramtsdirektors. 1918-29 Besuch des Gymnasiums in Neuruppin. 1929-33 Studium der evang. Theologie in Tü• bingen und Berlin. 1933 Vikar in Potsdam. 1934 Angehöriger der "Bekennenden Kirche". 1936 in Berlin-Dahlem ordiniert. 1937 Pfarrer in Brüssow. 1940 Soldat. Brit. Gefangensch. Lagerpfar• rer in TarentIItalien. 1946 Superintendent des Kirchenkrs. Brandenburg. 1958 Mitbegründer des "Weißenseer Arbeitskreises". 1951-62 Dir. des Predigerseminars Brandenburg. Seit 28.11.1962 Generalsuperintendent des Kirchenkrs. III (Eberswalde) der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg. 1964-65 kommissarischer Ltr. des Regionalausschusses "DDR" d. CFK. Jan. I 967-Nov. 72 Verwalter des Bischofsamtes im Bereich der Regionalsynode Ost der Evang. Kirche Berlin• Brandenburg. 1969-81 Vors. des Bundes der Evang. Kirchen der DDR. Febr. 1970 pers. Titel Bischof verliehen. Nov. 1972-Sept. 81 Bischof der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg. Im Ruhe• stand.

Friedrich Schorlemmer Geb. 16.5.1944 in Wittenberge!Altmark als Sohn eines Pfarrers. Abitur an einer VHS. 1962-67 Studium der evang. Theologie an der MLU Halle-Wittenberg. Danach Studieninspektor und Studienheimleiter. 1970 Ordination. 1968-70 Vikar in Halle• Neustadt. 1971-78 Jugend- und Studentenpfarrer in Merseburg. Seit 1978 Doz. am Evang. Pre• digerseminar Wittenberg und Prediger an der Schloßkirche. Sept. 1989 Mitbegründer des "De• mokr. Aufbruch". Jan. 1990 Übertritt zur SPD. 1990--94 Stadtverordneter in Wittenberg. Seit 1992 Studienltr. Evang. Akademie Wittenberg.

Richard Schröder Geb. 26.12.1943 in Frohburg/Sachsen als Sohn eines Apothekers. Grundschule. 1958-62 Besuch der Vorschule f. den kirchlichen Dienst in Moritzburg. 1962-68 theologische Ausbildung am Katechetischen Oberseminar in Naumburg u. Sprachenkonvikt in Berlin. 1968-69 Vikariat. 1969-73 Repetent bzw. Assistent am Sprachenkonvikt Berlin. 1973- 77 Pfarrer in Wiederstedt u. Walbeck. 1977 Dr. theol. 1977-90 Dozent am Sprachenkonvikt. 1989 SDP. März-Okt. 1990 Abg. d. VK. Fraktionsvorsitzender der SPD. Seit März 1991 Lehrtätgkeit an der HU Berlin. Seit Aug. 1992 Prof. f. Philosophie u. Systematische Theologie. Mitglied der Grundwertekommission der SPD u. des Rates der EKD. 1990--94 MdB. Seit 1993 Richter beim Verfassungsgericht des Landes Brandenburg.

Reinhard Schult Geb. 23.9.1951 i. Berlin. 1968-71 Berufsausbildung als Maurer. 1971/72 Theologiestudium, anschI. Bauarbeiter. 1976-78 Bausoldat. 1979-80 acht Monate Freiheitsstrafe wegen Verbreitung illegaler Literatur, anschI. Aktive Mitarbeit in verschiedenen kirchI. Friedensgruppen. Sept. 1989 Teilnehmer a.d. Grün• dungsversammlung d. Neuen Forums. März-Okt. 1990 Abteilungsleiter i. Staatl. Komitee zur Auflösung d. MfS. Jan. 1991 Mitglied d. Gruppe Neues ForumIBürgerbewegung i. Abgeordne• tenhaus. v. Berlin.

Wolfgang Schwanitz Geb. 26.6.1930 in Berlin als Sohn eines Angestellten. 1949-51 Ausbildung als Großhandelskaufmann. Seit 1951 Angehöriger des MfS. 1953 SED. 1954 Leiter der Kreisdienststelle Berlin-Pankow bzw. Weißensee des MfS. 1956 stellv. Ltr., 1958 Abtltr. 11 d. BV Berlin d. MfS. 1974-86 Leiter d. BV Berlin d. MfS. 1981 Generalmajor. 1984 Generalleutnant d. SSD. 1986-89 Kand. d. ZK d. SED. 1973 Dr. jur. 1987-89 stellv. Minister f. Staatssicherheit. Nov. 1989-Jan. 90 Ur. d. Amtes f. Nationale Sicherheit. Biographische Notizen 827

Hans Seigewasser 12.8.1905-18.10.1979 (geb. in Berlin als Sohn eines Arbeiters). Besuch der Volks- und Realschule in Berlin. 1919 Mitgl. d. SAJ. 1921-23 Ausbildung als Bankangestellter. 1921 Mitgl. der USPD. 1922 Mitgl. der SPD. 1926-33 Angest. der Sozialvers. 1928 Mitgl. der Jungsozialisten. 1930 Vors. der Reichsltg. der Jungsozialisten. 1931 SAP. 1932 Mitgl. der KPD. Nach 1933 illegale Tätigkeit für die KPD. 1934-45 im Zuchthaus und KZ in• haftiert. 1945-46 MA des ZK der KPD. Pers. Referent von Franz Dahlem. 1946-50 MA des Partei vorstandes bzw. des ZK der SED. 1950-53 stellv. Vors. 1953-59 Vors. des Büros des Präs. des Nat.-Rates der Nat. Front. Seit 1950 Abg. der VK. Seit 1953 Mitgl. des Präs. des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer. 1955-62 Mitgl. des ZV der Ges. f. DSF. April 1959-Nov. 60 1. Sekr. des Bezirksausschusses Berlin der Nationalen Front und Vizepräs. des Nationalrates. Seit Nov. 1960 Staatssekr. f. Kirchenfragen. Nachf. von Werner Eggerath. Vors. der ParI. Freundschaftsgruppe DDR-Frankreich. Vizepräs. der Ges. DDR-Frankreich.

Joachim Seyppel Geb. 3.11.1919 in Berlin als Sohn eines kfm. Angestellten. 1939-43 Studium der Germanistik und Phil. in Berlin, Lausanne und Rostock. 1943 Dr. phil. Schauspieler. Landarbeiter. Kriegsdienst. 1944 wegen Wehrkraftzersetzung 9 Mon. Haft. Sowj. Kriegsgefangenschaft. 1949-50 Stipendiat in Harvard und 1950-60 Lehrtätigkeit in der USA. 1961-73 Schriftsteller in West-Berlin. 1973 Übersiedlung in die DDR. 1973-85 Mitg. des PEN• Zentrums der DDR. 1976 Protest gegen die Ausbürgerung W. Biermanns. 7. Juni 1979 aus dem Schriftstellerverband der DDR wegen Verletzung des Statuts und Unwürdigkeit ausgeschlossen. Juli 1979 Ausreise aus der DDR mit dreijährigem Visum. Veröff.: "Ich bin ein kaputter Typ", 1982. "Die Wohnmaschine" , 1991.( 1979 in der DDR nicht gedruckt).

Christoph Singelnstein Geb. 23.6.1955 i. Greifswald. 1974-77 Bühnentechniker am Deutschen Theater. 1977-1982 Kulturredakteur beim Berliner Rundfunk. 1983-90 Hauptabteilungsleiter Funkdramatik beim Rundfunk der DDR. August 1990-Dezember 1991 Geschäftsführender Intendant des Hörfunks der DDR/neue Bundesländer. Seit 1.1.1992 Chefredakteur von Radio Brandenburg (ORB).

Klaus Sorgenicht Geb. 24.8.1923 in Wuppertal als Sohn eines Musikers. Nach Schulbesuch kfm. Lehre. Kriegsdienst (1944 Obergefr. i. einem PLBtl.) u. sowj. Gefangen• schaft. Mitgl. d. NKFD, 1945 d. KPD. 1945-46 Bürgermstr. bzw. OB von GÜstrow. 1946-49 Landrat d. Krs. GÜstrow. 1949-51 Hauptabtltr. d. Min. d. Innern d. Landes Mecklenburg. 1951- 52 Hauptabtltr. i. MdI d. DDR. 1952-54 Hauptabtltr. Ld. Koordinierungs- u. Kontrollstelle f. d. Arbeit d. Verwaltungsorgane d. DDR. 1954-89 hauptamtl. MA d. ZK d. SED. Ltr. d. Abt. Staats• u. Rechtsfragen i. ZK d. SED. 1955-59 Fernstudium DASR. Diplomstaatswiss. Nov. 1958-März 90 Abg. d. VK. Nov. 1963-Jan. 90 Mitgl. d. Staatsrates. Seit 1967 stellv. Fraktionsvors. d. SED i.d. VK. 1968 Promotion zum Dr. rer. pol.

Christoph Stier Geb. 7.1.1941 in Magdeburg. 1959-70 Theologiestudium u. wissenschaftlicher Assistent a.d. Universität Rostock, anschI. Pfar• rer L Rostock. Seit 1984 Nachf. v. Heinrich Rathke a. ev. Landesbischof v. Mecklenburg. In die• sem Amt unterstützte er d. Engagement d. Christen L Friedens- u. Menschenrechtsfragen u. setzte sich L Okt. 1989 f. d. Zulassung oppositioneller Gruppen u. Parteien ein. 828 Biographische Notizen

UIrich Stockmann Geb. 1.1.1951 in Oebisfelde (Altmark). Studium der Theologie, Dipl-Ing. für Städtebau. 1985 Initiator u. Begründer d. Solidarischen Kir• che, die sich als erste oppositionelle Gruppe DDR-weit organisierte und demokratische Struktu• ren gab und d. Grundlage f. d. Gründung d. Neuen Forum war. Begründer d. Sommer-Akademie, (Bildungsveranstaltungen zu philosophischen, umweltpolitischen u. a. Themen). Von 1989-90 Vorsitzender d. Vereins f. Politische Bildung u. Demokratie e. V. 1989 Eintritt i.d. SDP (dann SPD). Mitarbeit am Parteiprogramm d. Grundsatzkommission u. Mitbegründer u. Vorsitzender d. Naumburger Ortsverbandes d. SPD. Seit 1989 Kreisvorsitzender d. SPD-Kreisverbandes Zeit:zJ NaumburglNebra. 1990 Wahl i.d. Volkskammer. Ltr. d. Arbeitskreises Außenpolitik u. stellv. Fraktionsvorsitzender. Dann Mitglied i. Deutschen Bundestag. 1991-94 Beobachter im Europäi• schen Parlament für d. SPD Sachsen-Anhalt. Seit 1993 Mitglied d. Landesvorstandes d. SPD Sachsen-Anhalt. Seit 1994 Mitglied d. Europäischen Parlaments, Mitglied d. Ausschusses f. For• schung, Technologie u. Energie u. stellv. Mitglied d. Ausschusses f. Verkehr u. Fremdenverkehr.

Manfred Stolpe Geb. 16.5.1936 in Stettin. In Stettin und Greifswald aufgewachsen. 1954 Abitur in Greifswald (Ernst-Moritz-Arndt-OS). 1955-59 Studium der Rechtswiss. an der FSV Jena. Juni 1959 Staatsexamen. Seit 1959 im kirchI. Dienst. Konsistorialrat (1964) bzw. Oberkonsistorialrat (1969). Kuratoriumsmitglied d. Gossner• Mission. 1969-81 Ltr. des Sekr. des Bundes der Evang. Kirchen in der DDR. Seit 1.1.1982 Kon• sistorialpräs. des Evang. Konsistoriums Berlin-Brandenburg. 1.12.1982-90 stellv. Vors. der Konf. der evang. Kirchenltg. in der DDR (1986 wiedergewählt). Juli 1990 SPD. Seit Okt. 1990 MdL und seit Nov. 1990 Min.Präs. von Brandenburg.

Willi Stoph 9.7.1914-13.4.1999 (geb. in Berlin als Sohn eines Arbeiters). Volksschule. 1928-31 Maurerlehre in Berlin. Anschließend als Maurer u. Bauleiter in Berlin tä• tig. 1928 KJV. 1931 KPD. 1935-37 Militärdienst. Während des 2. Weltkrieges erneut Soldat, zuletzt Stabsgefreiter der Wehrmacht. 1945 KPD. 1945-47 Ltr. der Abt. Baustoffindustrie u. Bauwirtschaft, 1947-48 Ltr. der Hauptabt. Grundstoffindustrie in der Zentralverw. für Industrie der SBZ. 1948-50 Ltr. der Abt. Wirtschaftpolitik b. Parteivorstand bzw. ZK der SED. 1950-89 Ageordneter d. VK. 1950-89 Mitgl. d. ZK der SED. 1950-53 Mitgl. des Sekretariats des ZK der SED. 1951-52 Ltr. des Büros f. Wirtschaftsfragen beim Ministerpräsidenten der DDR. 1952-55 Minister des Innern. Juli 1953-Nov. 89 Mitgl. des Politbüros. Seit 1954 stellv. Vors. des Mini• sterrates. 1956-60 Minister f. Nationale Verteidigung. 1956 Generaloberst, 1959 Armeegeneral. Im Juli 1960 mit der Koordinierung u. Kontrolle der Durchführung d. Beschlüsse des ZK der SED u. des Ministerrates beauftragt. 1962-64 1. stellv. Vors., Sept. 1964-0kt. 73 Vors. des Mi• nisterrates sowie stellv. Vors. des Staatsrates. Okt. 1973-0kt. 76 Vors. des Staatsrates der DDR. Nachfolger von Walter Vlbricht. Okt. 1976-Nov. 89 erneut Vors. des Ministerrates sowie stellv. Vors. des Staatsrates. Nachfolger von Horst Sindermann. Dez. 1989 Ausschluß aus der SED u. Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Amtsmißbrauchs u. Korruption. Verhaftung. Febr. 1990 aus der Haft entlassen. Mai 1991 erneut in V-Haft. Anklage wegen gemeinschaftlich be• gangenen Totschlags vor dem LG Berlin. 14.11.1992 Verfahren aus Gesundheitsgründen einge• stellt.

Josef Streit 9.6.1911-3.7.1987 (geb. in Friedrichswald in Nordböhmen). In der CSR aufgewachsen. Buchdrucker. 1925 Mitgl. d. KJV. 1930 Eintritt i.d. KPC. 1938-45 Häftling in den KZ Mauthausen und Dachau. 1945 KreisjugendItr. in Schönberg/Meckl. 1946 Richter in SchönberglMeckl. 1949 Hauptref. im Min. der Justiz. 1951-53 Staatsanwalt beim Ge• neralstaatsanwalt der DDR. 1953-62 MA des ZK der SED, zeitw. Ltr. des Sektors Justiz in der Biographische Notizen 829

Abt. Staats- und Rechtsfragen beim ZK der SED. Jan. 1962-Juni 86 Generalstaatsanwalt der DDR. Seitdem im Ruhestand. Nachf. von Ernst Melsheimer. Seit Jan. 1963 (VI. Parteitag) Mitgl. des ZK der SED.

Herbert Täschner 7.7.1916-10.5.1984 (geb. i. Dresden als Sohn eines Verwaltungs angestellten). Nach Schulbesuch (Volks-, Oberreal-, Handels- u. Verwaltungs schule) Praktikum i. Verwal• tungsdienst (Dresden, Pirna, Heidenau). 1937-45 Angehöriger d. RAD u. d. Wehrmacht (zuletzt Oberfeldwebel i. einer Pionier-Einheit). Kriegsgefangenschaft. 1946 Mitgl. d. LDP. Ab Mai 1946 hauptamt. Geschäftsführer d. Stadtgruppe "Friedrich Naumann" d. LDP. 1947 Geschäftsführer d. Stadtverbandes Dresden d. LDP. 1947-49 Bezirkssekr. bzw. Kreissekr. d. LDP i. Dresden. 1949- 50 Generalsekr. d. Landesverbandes Sachsen d. LDP. 1950--54 Generalsekr. d. LDP i.d. DDR. 1950--54 Abg. d. VK. 1954-56 Ltr. d. Verlages d. "Thüringischen Landeszeitung", später d. Verlages d. GST u. 1962-67 d. Verlages "Lied der Zeit". 1963-79 Vors. d. Kreisverbandes Ber• lin-Friedrichshain d. LDP.

Hans-Jochen Tschiche Geb. 10.11.1929 in Kossa, Krs. Bitterfeld als Sohn eines Bäckers. 1948 Abitur in Wittenberg. 1948-49 Studium der evang. Theol. in West-Berlin. 1949 Neulehrer• kurs. Ausschluß. 1950--55 Fortsetzung des Theol.-Studiums in West- und Ost-Berlin. 1955-58 Vikar in Hilmsen. 1958-75 Hilfsprediger bzw. Pfarrer in Meßdorf. 1975-78 Studienltr., 1978- März 90 Ltr. der Evang. Akademie Sachsen-Anhalt. Seit 1980 in der kirchl. Friedensbewegung. Sept. 1989 Mitbegründer des "Neuen Forum". Dez. 1989-März 90 NF-Vertreter am Runden Tisch des Bez. Magdeburg. März-Okt. 1990 MdV. Fraktion Bündnis 90/Grüne. Seit Okt. 1990 MdL Sachsen-Anhalt. Vors. der Fraktion Bündnis 90/Grüne.

Wolfgang U1lmann Geb. 18.8.1929 in Bad Gottleuba als Sohn eines Steuerbeamten. 1948 Abitur. 1948-54 Studium der Geschichte u. Theologie a.d. Kirchl. HS WestBerlin u. Uni Göttingen. Promotion zum Dr. theol. über Augustinus. 1954-63 Pfarrer i. Kölpenitz bei Freiberg. 1963-78 Dozent f. Kirchengeschichte am Katech. Oberseminar i. Naumburg. Seit 1978-90 Do• zent f. Kirchengesch. am Sprachenkonvikt Berlin. Mitgl. d. Oppositionsgruppe "Demokratie jetzt". Teilnehmer am Zentralen Runden Tisch. Febr.-März 1990 Minister ohne Geschäftsbe• reich. März 1990--0kt. 90 Abg. d. VK u. Vizepräs. d. VK (Bündnis 90/Grüne). MdB von 1990-- 1994. 1994-1999 Mitgl. d. Europäischen Parlaments.

Harald Wagner Geb. 3.3.1950 in Altenburg (Sachsen). 1970--75 Studium d. Sportwissenschaft a.d. DHfK Leipzig. 1980 Verurteilung z. einer einjähri• gen Haftstrafe wegen "staatsfeindlicher Hetze". 1981-86 Theologiestudium i. Leipzig. 1985 Mit• begründer d. Arbeitskreises "Solidarische Kirche". Mitgestalter d. Leipziger Friedensgebete. 1989 Mitbegründer d. "Demokratischen Aufbruchs", im Jan. 1990 Wechsel zu "Demokratie Jetzt".

Herbert Wagner Geb. 21.9.1948 in Neustrelitz. Studium der Informationselektronik TU Dresden. Promotion. Entwicklungs-Ing. Seit 1977 im VEB ZWT Dresden tätig. Seit 1975 Sprecher des Kathol. Akademikerkreises in Dresden. Okt. 1989 Sprecher der "Gruppe der 20" in Dresden. Vors. der Basisdemokr. Fraktion i.d. StVV Dres• den. Febr. 1990 CDU. Seit Mai 1990 Oberbürgermeister von Dresden. 830 Biographische Notizen

Hansjoachim WaIther Geb. 16.12.1939 in Bütow bei Danzig. Heimatvertriebener. 1957 Abitur in Zeitz. Spitzendreherlehre in Zeitz. Studium an der TH Leip• zig. 1964 Diplom-Mathematiker. Ass. an der TH Ilmenau. 1966 Promotion zum Dr. rer. nat. 1969 Habil. 1970 Doz .. 1986 ao. Prof. f. Reine Math. an der TH Ilmenau. 1989 Gründer einer Forum• spartei, dann Mitbegründer der DSU. März-Okt. 1990 MdV, Franktionsvors. Juli 1990-Mai 91 Vors. der DSU. Nachf. von H. W. Ebeling. Okt. 1990-Jan.91 Bundesminister ohne Geschäftsbe• reich. Seitdem erneute Lehrtätigkeit in Ilmenau.

Bettina Wegener Geb. 4.11.1947 in Berlin. 1964-66 Ausbildung z. Bibliotheksfacharbeiterin, anschI. Schauspielstudium L Berlin. 1966/67 Mitglied d. Oktoberklubs d. FDJ. 1968 Teilnahme a. e. Flugblattaktion gegen d. Einmarsch d. Warschauer-Pakt-Truppen Ld. CSSR. Daraufhin Exmatrikulation u. Verurteilung z. 16 Monaten Haft auf Bewährung wegen "staatsfeindlicher Hetze". 1968-70 "Bewährung in der Produktion". 1972/73 Ausbildung a. Unterhaltungssängerin. Seit 1973 freischaffende Liedermacherin. 1976 öffentl. Protest gegen d. Ausbürgerung Wolf Biermanns, anschI. zunehmende Einschränkung d. Arbeitsmöglichkeiten u. Auftrittsverbote.1983 Übersiedlung nach West-Berlin.

Karl-Heinz Wehr Geb. 25.5.1930 L Etgerseleben. Diplom-Jurist. 1953 Examen als Kampfrichter d. Boxsports. Zeitweise Offizier d. NV A (Oberstltn. u. AL i.d. Verw. Körperkultur u. Sport d. NVA). 1959-84 Vizepräs. d. DBV d. DDR. Seit 1968 Mitgl. d. Exekutive, seit 1976 Vizepräs. u. seit Nov. 1986 Generalsekr. d. Weltboxfö• deration (AlBA). Drei Jahrzehnte IM "Möve" d. MfS.

Hansjörg Weigel Geb. 15.3.1943 in Chemnitz. 1949-59 Mittlere Reife. 1959-61 Lehre als Kfz-Elektriker. 1961-66 Kfz-Elektriker. 1966/67 Bausoldat. 1967-90 Kfz-Elektriker b. d. PGH L Werdau. Seit 1990 Kfz-Elektriker/Geschäfts• führung Werkstatt & Verwaltung GmbH Werdau.1973 Initiator, Gründer u. Träger d. KönigswaI• der Friedensseminars. 20.5.1980 Inhaftierung d. MfS. Juli 1980 Verurteilung wegen "staats• feindlicher Hetze" zu 1 Jahr, 6 Monaten Gefangnis. Aug. 1980 Entlassung a.d. Haft infolge kirchI. u. internationalen Drucks. Weiterführung d. Königswalder Friedensseminars. 1984-96 Laien-Synodaler d. Landessynode d. EV.-Luth. Kirche Sachsen. 1989/90 Vorsitzender d. basisori• entierten Bürgerrates Kr. Werdau.1990-94 Kommunalpolitiker (Ausschuß StadtplanunglUmweltl Verkehr).

Konrad Weiss Geb. 17.2.1942 in Lauban (Vater gefallen). Aufgewachsen in Genthin. Lehre als Elektromonteur. Abendkurs Abitur. Bis 1965 in kirchl.• kathol. Dienst in Magdeburg. 1965-69 Studium an der HS f. Film- und Fernsehen (Lehrer Gass). 1969-89 Regisseur der DEFA. Seit 1972 vorwiegend an der Herstellung von Dokumentarfilmen f. Kinder beteiligt. Sept. 1989 Mitbegründer von "Demokratie Jetzt" in der DDR. Dez. 1989- März 90 Vertreter von DJ am Zentralen Runden Tisch. April-Okt. 90 MdV (Bündnis 90/Grüne). 1990-94 MdB. Seit 1991 Vizepräs. Dtsch.-Israel. Ges.

Gerhard Wolf Geb. 16.10.1928 in Bad Frankenhausen als Sohn eines Angestellten. Besuch der OS. Luftwaffenhelfer. 1947 Abitur. 1946 SED. 1947-48 Oberschullehrer. 1948-52 Studium der Germanistik und Geschichte in Jena und Berlin. Danach bis 1957 Ltr. der Kulturred. des Deutschlandsenders. Seitdem freischaffend als Schriftsteller tätig. Seit 1972 Mitgl. des PEN- Biographische Notizen 831

Zentrums der DDR. Dez. 1976 wegen seines Protestes gegen die Biermann-Ausweisung aus der SED ausgeschlossen. Seit 1991 Verleger in Berlin. Verheiratet mit Christa W. Veröff.: "Der arme Hölderlin", Union-Vlg., Berlin 1972, Hrsg. v. Fümberg. "Deutsche Lyrik nach 1945". "Ins Un• gebundene gehet eine Sehnsucht", Prosa und Essays, zus. mit Christa W., Aufbau-Vlg., 1986 u.a.

Rosemarie Will Geb. 25.8.1949 in BemsdorflSa. als Tochter eines Lehrers. 1948 Abitur. Facharbeiterbrief als Betriebsschlosser. 1969-73 Studium Rechtswiss. HU. 1969- 90 SED. 1977 Dr. jur. "Kampf um die sozialen Grundrechte in der BRD". 1979-80 Zusatzstu• dium in der SU. 1980-83 wiss. MA der AdW. 1984 Habil. Doz. HU. Dez. 89-März 90 MA in der AG "Neue Verfassung". des Zentralen Runden Tisches. Sept. 1989 o. Prof. f. Staatsrecht HU. April 1990 Dekan. 1992 Prof. f. öff. Recht. 1992-94 MA am Bundesverfassungsgericht. SPD. Verfassungsrichterin Brandenburg.

Christof Ziemer Geb. 28.8.1941 in GollnowlPo. als Sohn eines Pfarrers. 1960 Abitur. 1960-65 Studium der evang. Theologie HU und MLU Halle. 1962 Wehrdienstver• weigerung. Bis 1967 Konviktinspektor am Sprachenkonvikt Halle ISaale. Danach Pfarrer in Pir• na. 1972-74 Studieninspektor am Predigerseminar Lückendorf. 1974-80 Ltr. der theol. Studien• abt beim Bund der Evang. Kirchen in der DDR. 1980-92 Pfarrer der Dresdener Kreuzkirche, Superintendent. 1987-89 Vors. der Vorbereitungsgruppe und des Präs. d. Ökumen. Versamm• lung f. Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung in der DDR. Maßgeblich beteiligt an den Dresdener Rathausgesprächen 1989/90. 1992 aus dem kirchI. Dienst ausgeschieden. 832 Biographische Notizen

Verzeichnis der in den biographischen Notizen verwendeten Abkürzungen

ABF Arbeiter- und Bauern-Fakultät Abg. Abgeordneter ABI Arbeiter- und Bauern-Inspektion Abt. Abteilung Abtltr., AL Abteilungsleiter ADGB Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund AdK Akademie der Künste AdL Akademie der Landwirtschaftswissenschaften ADMW Allgemeiner Deutscher Motorsportverband ADN Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst AdW Akademie der Wissenschaften AeO Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Offiziere AfG Akademie für Gesellschaftswissenschaften AG Amtsgericht, Aktiengesellschaft AGL Abteilungsgewerkschaftsleitung Agit. Agitation agr. (Dr.) Agrarwissenschaft, Landwirtschaftswissenschaft AHV Außenhandelsunternehmen amt. amtierend Antifa Antifaschismus, antifaschistisch ao außerordentlich Art. Artillerie ASMW Amt für Standardisierung, Meßwesen und Warenprüfung ASP Altsozialistische Partei Aspir. Aspirant, Aspirantur (etwa: Promotionsstipendium) ASR Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft Ass. Assistent ASV Armee-Sportvereinigung Ausw. Auswärtige Ausz. Auszeichnung(en)

BDA Bund Deutscher Architekten BDO Bund Deutscher Offiziere (in der SV) BdVP Bezirksbehörde der Volkspolizei Ber. Bereich BG Bezirksgericht BGH Bundesgerichtshof BGL Betriebsgewerkschaftsleitung BHG Bäuerliche Handels-Genossenschaft BKW Braunkohlenwerk BL Bezirksleitung Bin Berlin bzw. Berliner BLWR Bezirkslandwirtschaftsrat BMK Bau- und Montagekombinat BPK Bezirksplankommission BPKK Bezirksparteikontrollkommission BPO Betriebsparteiorganisation BPS Bezirksparteischule BR Bundesrepublik Biographische Notizen 833

BRK Bezirksrevisionskommission BT Bezirkstag BV BundesvorstandlBezirksvorstandlBezirksverwaltung Btl. Bataillon BVG Berliner Verkehrsgesellschaft BWR Bezirkswirtschaftsrat BZ (Ostberlin)

CDA Christlich-Demokratische Arbeitnehmerorganisation CDU Christlich-Demokratische Union CFK Christliche Friedenskonferenz CSPD Christlich-Soziale Partei Deutschlands (eine Vorgängerin der DSU) CSR Tschechoslowakische Republik (Ceskoslovenska Republika) CSSR Tschechoslowakische Sozialistische Republik (seit 11.7.1960)

DAG Deutsche Agrarwissenschaftliche Gesellschaft DAK Deutsche Akademie der Künste DAL Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften DAMW Deutsches Amt für Material- und Warenprüfung DASR Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften "Walter Ulbricht" in Potsdam-Babelsberg DAW Deutsche Akademie der Wissenschaften DBA Deutsche Bauakademie DBD Demokratische Bauernpartei Deutschlands DBV Deutscher Boxverband DDP Deutsche Demokratische Partei DDR Deutsche Demokratische Republik DEFA Deutsche Film AG, jetzt: Deutsche Filmgesellschaft mbH DFF DFD Demokratischer Frauenbund Deutschlands DGB Deutscher Gewerkschaftsbund DHfK Deutsche Hochschule für Körperkultur (in Leipzig) DHZ Deutsche Handelszentrale DIA Deutscher Innen- und Außenhandel Diamat Dialektischer Materialismus DIB Deutsche Investitionsbank Dipl.-Ing.oec. Diplom-Ingenierökonom Dipl.-Gewi. Diplom-Gesellschaftswissenschaftler Dipl.-Mil. Diplom-Militärwissenschaftler Dipl.-rer.mil. Dir. Direktor Div. Division DKB Deutscher Kulturbund DNB Deutsche Notenbank DNVP Deutschnationale Volkspartei Doz. Dozent DR Deutsche Reichsbahn DRK Deutsches Rotes Kreuz Dr. sc. Doktor der Wissenschaften (etwa: Habilitation) DSF Deutsch-Sowjetische Freundschaft, Gesellschaft für DSG Deutsche Saatzucht-Gesellschaft DSU Deutsche Schiffahrts- und Umschlagsbetriebe, Deutsche Soziale Union 834 Biographische Notizen

DSV Deutscher Schriftstellerverband DTSB Deutscher Turn- und Sportbund DVP Deutsche Volkspartei, Deutsche Volkspolizei DWK Deutsche Wirtschaftskommission

EAW Elektroapparate-Werk in Berlin-Treptow EK Eisernes Kreuz EKD Evangelische Kirche in Deutschland EKO Eisenhüttenkombinat Ost EKU Evangelische Kirche der Union em. emeritiert EMA Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Entw. Entwicklung EOS Erweiterte Oberschule Evang. luth. Evangelisch-lutherisch

f. für FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund FDJ Freie Deutsche Jugend FIR Federation Internationale de Resistance Fortb. Fortbildung FS Fachschule FSU Friedrich-Schiller-Universität

GdA Gewerkschaftsbund der Angestellten Ges. Gesellschaft, gesellschaftlich Gewi. Gesellschaftswissenschaften GHG Großhandels-Gesellschaft GL Gebietsleitung GO Grundorganisation Gren. Grenadier GST Gesellschaft für Sport und Technik

HA Hauptabteilung, Hauptausschuß HAB Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar Habil. Habilitation HJ HitIer-Jugend HO HfÖ Hochschule für Ökonomie Ostberiin HfP Hochschule für Politik HfV Hochschule für Verkehrswesen HS Hochschule HU Humboldt-Universität Ostberlin HV Hauptverwaltung, Handelsvertretung, Hauptvorstand HVA Hauptverwaltung für Aufklärung HVDVP Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei

IAH Internationale Arbeiterhilfe IDFF Internationale Demokratische Frauenförderung IfG Institut für Gesellschaftswissenschaften IG Industriegewerkschaft IHK Industrie- und Handelskammer Biographische Notizen 835

IHS Ingenieur-Hochschule il!. illegal IM Inoffizieller Mitarbeiter (des MfS oder der Kripo) IML Institut für Marxismus-Leninismus Ind. Industrie Ing. Ingenieur IOJ Internationale Organisation der Journalisten IPG Interparlamentarische Gruppe IPW Institut für Internationale Politik und Wirtschaft

10 Justizdienst

Kand. Kandidat KAP Kooperative Abteilung Planzenproduktion KB Kulturbund Kdr. Kommandeur KdT Kammer der Technik KfA Kammer für Außenhandel Kfm. Kaufmann KG Kammergericht KGB Russisches Komitee für Staatssicherheit KJV Kommunistischer Jugendverband K!. Klasse KL Kreisleitung KLWR Kreislandwirtschaftsrat (seit 1968: RLN) KMU Karl-Marx-Universität (in Leipzig) Koll. Kollektiv-Auszeichnung Kol!. d. RA. Kollegium der Rechtsanwälte komm. kommissarisch, kommunistisch, Kommission Komintern Kommunistische Internationale Konf. Konferenz KPC Kommunistische Partei der Tschechoslowakei KPD Kommunistische Partei Deutschlands KPdSU Kommunistische Partei der Sowjetunion KPF Kommunistische Partei Frankreichs KPKK Kreisparteikontrollkommission KPO Kommunistische Partei-Opposition KPÖ Kommunistische Partei Österreichs Krs. Kreis KS Kreissekretär KT Kreistag KV Kreisverband KVP Kasernierte Volkspolizei KWI Kaiser-Wilhelm-Institut (seit 1948: Max-Planck-Gesellschaft) zur Förderung der Wissenschaften KWU Kommunales Wirtschaftsunternehmen KZ Konzentrationslager

L. Lebenslauf LA Lehrauftrag Landw. Landwirtschaft, landwirtschaftlich LB Landesbezirk 836 Biographische Notizen

LDPD Liberal-Demokratische Partei Deutschlands LG Landgericht LL Linke Liste LPG Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPKK Landesparteikontrollkommission LSK Luftstreitkräfte It. leitend Ltg. Leitung Ltn. Leutnant Ltr. Leiter LV Luftverteidigung, Landesvorstand LVZ Leipziger Volkszeitung LWR Landwirtschaftsrat beim Ministerrat

MA Mitarbeiter MAI Ministerium für Außenhandel und Innerdeutschen Handel MAS Maschinen-Ausleih-Station MdB Mitglied des Bundestages MdF Ministerium der Finanzen MdI Ministerium des Innern MdJ Ministerium der Justiz MdL Mitglied des Landtages MdR Mitglied des Reichstages MdV Mitglied der Volkskammer MfA Ministerium für Außenwirtschaft/Außenhandel MfAA Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten MfK Ministerium für Kultur MtNV Ministerium für Nationale Verteidigung MfS Ministerium für Staatssicherheit MLU Martin-Luther-Universität (Halle-Wittenberg) mot. motorisiert MPF Ministerium für Post- und Fernmeldewesen MR Ministerrat MSD Motorisierte Schützendivision MVR Mongolische Volksrepublik MTS Maschinen-Traktoren-Station

Nachf. Nachfolger Nat. Front Nationale Front des demokratischen Deutschland Nat. Pr. Nationalpreis Nat. Rat Nationalrat (der Nationalen Front) nba. nebenamtlich ND "Neues Deutschland" (Zentralorgan der SED) NDPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands NF Nationale Front, Neues Forum NFK Nachfolgekandidat des ZK NKFD Nationalkomitee "Freies Deutschland" NOK Nationales Olympisches Komitee NS Nationalsozialismus NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSLB Nationalsozialistischer Lehrerbund NVA Nationale Volksarmee Biographische Notizen 837

NVR Nationaler Verteidigungsrat NWDR Nordwestdeutscher Rundfunk

OB Oberbürgermeister OdF Opfer des Faschismus ökon. ökonomisch Öst. Österreich bzw. österreichisch ÖVW Örtliche Versorgungs wirtschaft OG Oberstes Gericht OLG Oberlandesgericht OMR Obermedizinalrat opp. oppositionell Org. Organisation OS Oberschule PB Politbüro PDS Partei des demokratischen Sozialismus PEN PEN-Club, Abkürzung für Klub der "poets, playwriters, editors, essayists, nove- lists" PG Parteigenosse PGH Produktionsgenossenschaft des Handwerks PHSch Parteihochschule "Karl Marx" der SED Ostberlin, Parteihochschule der KPdSU Moskau PHV Politische Hauptverwaltung Pi. Pionier PK Politkultur Po. Pommern PO Partei organisation POS Polytechnische Oberschule Pr. Preis Präs. Präsident, Präsidium Priv. Privat Prof. Professor Prof. m. LA Professor mit Lehrauftrag Prof. m. v. LA Professor mit vollem Lehrauftrag pro!. proletarisch Prop. Propaganda provo provisorisch PV Partei vorstand, Partei vorsitzender Pz. Panzer

RA Rechtsanwalt RAD Reichsarbeitsdienst RAW Reichsbahnausbesserungswerk RB Reichsbahn Rba. Reichsbahnamt RBDlRbd. Reichsbahndirektion RdB Rat des Bezirks RdK Rat des Kreises Red. Redakteur, Redaktion Res. Reserve RFB Roter Frontkämpferbund RGO Revolutionäre Gewerkschaftsopposition 838 Biographische Notizen

Rgt. Regiment RGW Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe = COMECON (Council for Mutual Econo• mic Aid) RH Rote Hilfe RLN Rat für Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft

S Sicherheit SA Sturm-Abteilung (der NSDAP) Sa. Sachsen SAG (SDAG) Sowjetische (bzw. Sowjetisch-Deutsche) Aktiengesellschaft SAJ Sozialistische Arbeitetjugend SAP Sozialistische Arbeiterpartei SBZ Sowjetische Besatzungszone SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Sekr. Sekretär, Sekretariat SHF Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen SMAD Sowjetische Militäradministration in Deutschland sozial. sozialistisch sowj. sowjetisch span. spanisch SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPF Sozialdemokratische Partei Frankreichs SPK Staatliche Plankommission SPÖ Sozialistische Partei Österreichs SS Schutzstaffel (der NSDAP) SSD Staatssicherheitsdienst St. Ausschuß Ständiger Ausschuß (der Volkskammer) StBL Stadtbezirksleitung StL Stadtleitung StPKK Stadtparteikontrollkommission StVV Stadtverordnetenversammlung SU Sowjetunion SV Sportverein SVK Sozialversicherungskasse SVZ Schweriner Volkszeitung

TAN Technisch begründete Arbeitsnorm TH Technische Hochschule THC Technische Hochschule für Chemie (Leuna/Merseburg)

UdSSR Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Uffz. Unteroffizier UGL Uni versitäts-Gewerkschaftsleitung U-Haft Untersuchungshaft UPL Universitätsparteileitung USPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands

VAR Vereinigte Arabische Republik VBKD Verband Bildender Künstler Deutschlands VBV Verwaltung, Banken, Versicherungen (Gewerkschaft) VdgB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdJ Verband der Journalisten Biographische Notizen 839

VDJ Verband der Deutschen Journalisten VDK Verband Deutscher Kommunisten und MusikwissenschaftIer - oder: Verband Deutscher Konsumgenossenschaften VDP Verband der Deutschen Presse VDR Volksdemokratische Republik VEAB Volkseigener Erfassungs- und Aufkautbetrieb VEB Volkseigener Betrieb VEG Volkseigenes Gut VELK Vereinigte Evangelische Lutherische Kirche Vertr. Vertreter VGH Volksgerichtshof VK Volkskammer VKSK Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter Vlg. Verlag VM Volksmarine VOB Vereinigung organisationseigener Betriebe Vors. Vorsitzender VP Volkspolizei VR Volksrepublik VVB Vereinigung volkseigener Betriebe VVEAB Vereinigung volkseigener Erfassungs- und Aufkautbetriebe VVN Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVO Vaterländischer Verdienstorden VVW Vereinigung Volkseigener Warenhäuser VWR Volkswirtschaftsrat w. -wesen (z. B. Verkehrswesen) WBDJ Weltbund der Demokratischen Jugend WGB Weltgewerkschaftsbund WMW Werkzeugmaschinenwerke WPU Wilhelm-Pieck-Universität Rostock

Z. Zuchthaus ZdA Zentral verband der Angestellten Zentrag Zentrale Druckerei-, Einkaufs- und Revisionsgesellschaft mbH ZfK Zentralinstitut für Kernforschung in Rossendorf bei Dresden ZI Zentralinstitut ZK Zentralkomitee ZKSK Zentrale Kommission für Staatliche Kontrolle ZPKK Zentrale Parteikontrollkommission ZPL Zentrale Parteileitung ZR Zentralrat ZRK Zentrale Revisionskommission Ztschr. Zeitschrift ZV Zentralvorstand, Zivilverteidigung Die Autoren und Herausgeber dieses Bandes

Stephan Bickhardt, Jahrgang 1959, Theologe. Seit 1980 Engagement in verschie• denen oppositionellen und friedenspolitischen Gruppen, insbesondere Mitbegründer der Initiative für einen sozialen Friedensdienst (SoFd). Seit 1986 Mitarbeit bei der Initiative Frieden und Menschenrechte, zentrale Funktion bei der Herstellung und Verbreitung von Samisdat-Erzeugnissen, Mitbegründer des Synodalantrages "Ab• sage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung". Sept. 1989 Mitglied d. DJ• Gründungskreises, 1990 DJ-Geschäftsführer. Zur Zeit ev. Studentenpfarrer in Leip• zig. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Friedensbewegung in der DDR.

Günther Buch, Jahrgang 1928, Dipl. Pol., langjähriger Referent im Untersuchungs• ausschuß Freiheitlicher Juristen und des Document Center Berlin, bis 1991 Refe• rats leiter und stellv. Abteilungsleiter im Gesamtdeutschen Institut, bis 1993 Leiter der Außenstelle des Bundesarchivs in Berlin; zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. "SBZ-Biographie" und "Namen und Daten wichtiger Personen in der DDR".

Hannsjörg F. Buck, Dr. rer. pol., Jahrgang 1934, Dipl. Vw., 1963-73 wiss. Referent im Wiss. Beirat d. BM f. Gesamtdeutsche FragenlInnerdt. Bez. (Forsch. beirat f. Fragen d. Wiedervereinigung Dtlds.), 1974-1977 Forsch. aufträge d. Bundesreg. u.d. Dt. Forsch.gemeinschaft, 1976-1991 Mitgl. d. Forsch.stelle f. gesamtdt. wirtseh. u. soz. Fragen, Berlin, 1978-1982 Wiss. Referent, 1982-1991 Ref.Ltr. im Gesamtdt. Institut, 1992-1999 Wiss. Referent im Bundesarchiv (Bonn), zahlreiche Veröffent• lichungen zur Wirtschafts-, Finanz- und Umweltpolitik, Vergleich alternativer Wirtschaftssysteme, Transformation zentralgelenkter Staatswirtschaften in Markt• wirtschaften.

Christian Dietrich, Jahrgang 1965, Theologe, Beteiligung an der ostdeutschen Op• position seit Anfang der 80er Jahre in Jena, Naumburg und Leipzig, (ab 1986 Mit• glied des Arbeitskreises Solidarische Kirche, 1986 der Demokratischen Initiative). Seit September 1997 Vikar in Thüringen. Veröffentlichungen zu Kirche und Wi• derstand in der DDR. 842 Die Herausgeber und Autoren dieses Bandes

Rainer Eckert, Dr. phi!., Jahrgang 1950, Leiter des Zeitgeschichtlichen Forums des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Leipzig; zahlreiche Veröf• fentlichungen zur Geschichte des Nationalsozialismus, zu Opposition und Wider• stand in der DDR, zum Geschichtsbild der PDS, zum Verhältnis von Wissenschaft und MfS in der DDR sowie zur ostdeutschen Geschichtswissenschaft.

Bernd Eisenfeld, Jahrgang 1941, Betriebswirt (grad.), wissenschaftlicher Mitarbei• ter in der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Un• terlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR; Veröffentlichungen u.a. zur Deutschlandpolitik, zur Wehrdienstverweigerung, Wehrerziehung und Friedensbewegung in der DDR sowie zu Ausreise und Flucht und widerständigem Verhalten im Spiegel von MfS-Dokumenten.

Peter Eisenfeld, Jahrgang 1941, Diplomingenieurgeologe, Mitarbeiter beim Lan• des beauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Berlin; Veröffentlichungen zur Deutschlandpolitik, zur staatsunabhängigen Friedensarbeit in Dresden, zu Menschenrechts- und Glasnostfragen in der DDR sowie zum System der Rentenüberleitung.

Eppelmann, Rainer, Jahrgang 1943, Pfarrer. 1964-66 Bausoldat, zeitweise inhaf• tiert, Theologiestudium, seit 1975 Pfarrer an der Samaritergemeinde in Berlin. 1982 Mitautor des "Berliner Appells", 1989 Mitbegründer des "Demokratischen Auf• bruch", Sprecher und Vertreter d. DA am Zentralen Runden Tisch, 1990 Minister o. Geschäftsbereich und später Min. für Abrüstung und Verteidigung der DDR, Vor• sitzender d. DA, Sept. 1990 CDU. Seit Dez. 1990 MdB, Vorsitzender beider En• quete-Kommissionen des Deutschen Bundestages zur Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur, seit 1994 Vors. d. CDU-Arbeitnehmerorganisation CD A, seit 1998 Vors. d. Vorstandes d. Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Karl Wilhelm Fricke, Dr. h. c., Jahrgang 1929, Journalist. Langjährige Haftstrafe in der DDR nach Entführung durch Stasi-Agenten. 1970 -1994 leitender Redakteur beim Deutschlandfunk, Köln. 1992 und 1995 Sachverständiges Mitglied der En• quete-Kommissionen "Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland" sowie "Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der Deutschen Einheit". Seit 1995 freiberuflicher Publizist. Zahlreiche Veröffentli• chungen, insbesondere zur Justiz und Staatssicherheit in der DDR.

Martin Gutzeit, Jahrgang 1952, Pfarrer, Initiator der Sozialdemokratischen Partei in der DDR (SDP), Parlamentarischer Geschäftsführer der SDP-Fraktion der letzten Volkskammer der DDR, heute Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssi• cherheitsdienstes der ehemaligen DDR des Landes Berlin

Stephan H ilsberg, Jahrgang 1956, Ingenieur für Informationsverarbeitung, MdVK 1990, Gründungsmitglied der SDP und 1. Sprecher bis Februar 1990, seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Herausgeber und Autoren dieses Bandes 843

Gunter Holzweißig, Dr. phil., Jahrgang 1939, Regierungsdirektor im Bundesarchiv Berlin. Bis Ende 1991 Abteilungsleiter im Gesamtdeutschen Institut; zahlreiche Veröffentlichungen u. a. zu Sport, Militärwesen und Medien in der DDR.

Martin lander, Dr. phil., Jahrgang 1955, Studium der Geschichte und Germanistik an der Freien Universität Berlin, seit 1992 Mitarbeiter im Forschungsverbund SED• Staat; Veröffentlichungen, u.a. "Formierung und Krise der DDR-Opposition".

Hubertus Knabe, Dr. phil., Jahrgang 1959, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abtei• lung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staats• sicherheitsdienstes der ehemaligen DDR; Veröffentlichungen, u.a. Klaus Ehring (Pseud.) "Schwerter zu Pflugscharen. Friedensbewegung in der DDR", "Aufbruch in eine andere DDR. Reformer und Oppositionelle über die Zukunft ihres Landes", "Umweltkonflikte im Sozialismus. Möglichkeiten und Grenzen der Problemartikula• tion in sozialistischen Systemen - eine vergleichende Analyse der Umweltdiskussion in der DDR und Ungarn", sowie zur Arbeit des MfS in der Bundesrepublik.

Ilko-Sascha Kowalczuk, Jahrgang 1967, Historiker, Sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission "Überwindung und Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit"; Veröffentlichungen zur Geschichte der SBZJDDR. Zur Zeit Referent bei der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin.

Fred Kowasch, Jahrgang 1965, Journalist. Seit Anfang der achtziger Jahre Mitar• beit in verschiedenen Friedens-, Umwelt- und Bürgerrechtsgruppen in Leipzig. Studium der Geschichte, Politik und Publizistik an der FU Berlin. Zur Zeit freier Fernsehjournalist.

Eberhard Kuhrt, Jahrgang 1946, Referatsleiter im Bundesministerium des Innern, Veröffentlichungen u.a. über Friedensbewegung und Kirche in der DDR, Ge• schichtswissenschaft in der DDR.

Heiko Lietz, Jahrgang 1943, Theologe, Bausoldat in der NV A. Ab 1979 Mitarbeit in der autonomen Friedensbewegung in Güstrow, Kessin und Rostock. Ab 1985 Mitorganisator der Arbeitsgruppe "Wehrdienstverweigerung" und Mitorganisator der unabhängigen Friedensbewegung in der DDR. September 1989 Beitritt zum Neuen Forum. 1990 Vertreter des Neuen Forums am Zentralen Runden Tisch. Zur Zeit in verschiedenen bundesweiten Bürgerrechtsinitiativen tätig. Veröffentlichun• gen zur Bürgerbewegung in der DDR.

Markus Meckel, Jahrgang 1952, Pfarrer, Theologiestudium in Naumburg und Ber• lin. Oppositionelle politische Arbeit seit den 70er Jahren, 1980-88 Vikariat und ev. Pfarramt in Vipperow!Müritz, Mitinitiator der Gründung der SDP, 1990 Außenmi• nister der DDR, MdB seit 1990, Mitglied beider Enquete-Kommissionen des Deut• schen Bundestages zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und ihrer Folgen, Vors. des Stiftungsrats der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, seit 1994 Vors. der Deutsch-Po lnischen Parlamentariergruppe. 844 Die Herausgeber und Autoren dieses Bandes

Ludwig Mehlhorn, Jahrgang 1950, Studium der Mathematik. Seit 1969 Mitarbeit bei der "Aktion Sühnezeichen" der ev. Studentengemeinde. Seit Mitte der 70er Jah• re Mitarbeit in der demokratischen Opposition. 1989 DJ-Gründungsmitglied und Mitinitiator der "Stiftung Kreisau". Zur Zeit Studienleiter bei der ev. Akademie Berlin-Brandenburg, Hrsg. und Autor von oppositionellen Schriften.

Neubert, Ehrhart, Dr. theol., Jahrgang 1940, Theologe, 1967-75 Teilnahme an ver• schiedenen informellen Zirkeln zu philosoph. und soziol. Themen (Einfluß von Ha• vemann). Seit 1979 Mitarbeit in Friedenskreisen der ev. Studentengemeinde und Thüringer Friedensgruppen. Juni 1989 Mitglied des Initiativkreises zur Gründung des Demokratischen Aufbruchs. Vertreter des DA am Runden Tisch. Mitarbeit in verschiedenen Untersuchungsausschüssen. Seit 1997 Fachbereichsleiter der Abt. Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssi• cherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Seit 1998 Mitglied d. Vorst. d. Stiftung z. Aufarbeitung der SED-Diktatur. Zahlreiche Publikationen zu religionssoziol. und historischen Themen.

Sebastian Pflugbeil, Dr. rer. nat., Jahrgang 1947, Physikstudium. Mitbegründer des Friedensseminars der Immanuelgemeinde in Berlin, 1989 Mitbegründer des Neuen Forums und Vertreter am Runden Tisch. Februar 1990 Minister ohne Geschäftsbe• reich, Mitglied der Berliner Stadtverordneten versammlung. Zur Zeit Vorsitzender des Vereins "Kinder von Tschernobyl". Publikationen zu Themen der Friedensbe• wegung, Energiepolitik und DDR-Geschichte

Gerd Poppe, Jahrgang 1941, Diplom-Physiker, seit 1968 Engagement in oppositio• nellen Kreisen, 1975 Bausoldat, Mitbegründer d. Initiative Frieden und Menschen• rechte, 1989/90 Sprecher d. IFM und ihr Vertreter am Zentralen Runden Tisch, 1990 Minister o. Geschäftsbereich i. d. DDR, v. Dez 1990 bis Okt.l998 MdB, Au• ßenpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Aus• wärtigen Ausschusses, des Unterausschusses Menschenrechte und der beiden En• quete-Kommissionen zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte und ihrer Folgen. Seit 1998 Beauftragter f. Menschenrechte und Humanitäre Hilfe des Auswärtigen Am• tes, Mitglied des Vorstandes der Stiftung zur Aufarbeit. der SED-Diktatur.

Michael Richter, Dr. phil., Jahrgang 1952, Historiker, wissenschaftlicher Mitarbei• ter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden, Projektleiter "Friedliche Revolution und deutsche Einheit 1989/90"; zahlreiche Veröffentlichungen zum Themenbereich "DDR-Parteien" und "Friedliche Revolu• tion".

Uwe Schwabe, Jahrgang 1962. Mitbegründer der Initiativgruppe "Leben", Leipzig. Regionalsprecher des Neuen Forums 1989, Mitarbeit in kirchlichen Basisgruppen. Mitarbeiter beim Haus der Geschichte, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Vor• standsmitglied Archiv Bürgerbewegung e. V. Leipzig. Veröffentlichungen zur Op• positionsbewegung in der DDR. Die Herausgeber und Autoren dieses Bandes 845

Wolfgang , Jahrgang 1948, Studium des Bibliothekswesens und der Philo• sophie. Seit Ende der 70er Jahre Mitarbeit in verschiedenen unabhängigen Frie• dens- und Menschenrechtsgruppen. 1985 Mitbegründer der IFM. 1989 Vertreter der IFM am Zentralen Runden Tisch, 198911990 Mitarbeiter der Volkskammerfraktion Bündnis 90/Grüne. Mitbegründer von Bündnis 90. Zur Zeit Freier Publizist, zahl• reiche Veröffentlichungen zur Opposition in der DDR und Osteuropa.

Reinhard Weißhuhn, Jahrgang 1951, seit 1973 als Stadtplaner, Dokumentarist, Ar• chitekt in Berlin, seit 1975 oppositionell aktiv, 1989 Zentraler Runder Tisch, seit März 1990 Außenpolitik für Bündnis 90/Die Grünen in Volkskammer und B un• destag. Bildquellenverzeichnis

Bundesarchiv: XV, 503 (oben), 600 (unten), 689, 691 (oben), 694 (unten), 780, 783, 785, 786.

Bundesbildstelle, Bonn: XVI (Lehnartz), 607 (unten).

Deutsches Historisches Museum, Berlin: 324 (unten), 505 (unten).

Rainer Eppelmann, Berlin: 77 (unten).

Frank Feiertag,Leipzig: 504, 605 (unten).

Gunther Hübner, Dresden: 692 (unten).

]ürgens Ost + Europa Photo, Berlin: 76 (oben), 78 (oben), 133, 134, 135 (unten), 165,324 (oben), 420, 424 (unten), 602, 605 (oben), 606 (oben), 690, 781, 784

Matthias-Domaschk-Archiv, Berlin: 78 (unten), 79, 80, 132, 135 (oben), 164, 166, 167 (oben), 168, 169, 170,230,231,232,233,234,235,321,322,323,325 (oben), 327,329,330,421 (unten), 422,423,424 (oben), 503 (unten), 505 (oben), 599, 600 (oben), 601, 604, 692 (oben), 693, 782.

Archiv der Robert-Havemann-GeselischaJt, Berlin: 77 (oben), 167 (unten), 325 (unten), 326, 421 (oben), 603, 607 (oben), 688,691 (unten).

Ullstein Bilderdienst, Berlin: 76 (unten) (Erlch O. Kobelt), 328, 598, 606 (unten), 694 (oben).