Charles Koechlin Re Bleiben

Piano Charles Foto von Photograph | Photographieby | Charles de Koechlin (Meknès/Maroc, 1932) 1932) (Meknès/Maroc, Koechlin piano Michael Korstick vol. 2 Œuvres pour piano Piano Music Les Heures Koechlin Charles persanes 02 CHARLES Koechlin (1867 – 1950) Ein Zauberer lädt ein 03 Œuvres pour piano | vol. 2 Les Heures persanes Eine erste, Euphorie und Begeisterung auslösende Begegnung mit einem musikalischen Kunstwerk Les Heures persanes op. 65 (1913 – 19) ist ein Ereignis, das man gemeinhin eher mit der

Die persischen Stunden Jugendzeit in Verbindung zu bringen geneigt ist. Deutsch The Persian Hours [66: 53] Wie gut kann ich mich etwa noch daran erinnern, wie ich als Halbwüchsiger nach „meiner“ allerer 1 I. Sieste, avant le départ | 12 XII. Arabesques | sten Siebten von Beethoven wie im Rausch aus Mittagsruhe, vor dem Aufbruch | Arabesken | Arabesques [01:44] dem Konzert nach Hause schwebte, und bei vie len Musikenthusiasten dürften es wohl ähnliche Siesta, before departure [03:54] 13 XIII. Les Collines, au coucher du soleil | Erlebnisse gewesen sein, die aus einem Fest der 2 II. la Caravane (rêve, pendant la sieste) | Die Hügel, bei Sonnenuntergang | Sinne eine lebenslange Leidenschaft haben ent Die Karawane (Traum, während The hills, at sunset [03:06] stehen lassen. der Mittagsruhe) | The caravan 14 XIV. Le Conteur | (dream, during the siesta) [08:05] Der Erzähler | The Storyteller [07:59] Nun werden allerdings mit zunehmender Kennt 3 III. l’Escalade obscure | Aufstieg im a) Introduction | nis des Repertoires (man könnte weniger schmei Dunkel der Nacht | The dark ascent [03:02] Einleitung | Introduction chelhaft auch sagen: mit wachsender Borniert 4 IV. Matin frais, dans la haute vallée | b) « Le Pêcheur et le Genni » | heit …) solche Erlebnisse immer seltener, dadurch Kühler Morgen, im Hochtal | Cool „Der Geist aus der Flasche“ | sind sie, so sie sich dann doch einmal einstellen, morning, in the mountain valley [04:03] “The Fisherman and the Genie” umso willkommener. Meine erste Begegnung mit c) « Le Palais enchanté » | „Das Zauber- der Orchesterfassung von Koechlins Les Heures 5 V. en vue de la ville | Im Anblick schloss“ | “The Enchanted Palace” persanes ließ da bei mir jedenfalls manche Jugend der Stadt | In view of the town [02:59] d) « Danse d'adolescents » | „Tanz der erinnerung wieder wach werden und war eine 6 VI. À travers les rues | Quer durch Jünglinge“ | “Dance of the Youths” regelrechte Offenbarung, kein Wunder also, dass die Straßen | Through the streets [03:28] e) Clair de lune sur les jardins | eine Beschäftigung mit der Klavierfassung sofort Mondschein auf den Gärten | an der Spitze meiner to-do-Liste landete: wie wür 7 VII. Chant du soir | Moonlight on the Gardens de sich diese farbenreich meditative, in unendlich Abendlied | Evening song [02:05] 15 XV. La Paix du soir, au cimetière | differenzierten Nuancen schimmernde Klangwelt 8 VIII. Clair de lune sur les terrasses | Der Abendfriede, bei den auf meinem eigenen Instrument ausmachen? Mondschein auf den Terrassen | Grabstätten | The peace of 2 ol. Moonlight on the terraces [03:19] evening, at the cemetery [07:15] Die Geschichte begann recht antiklimaktisch: der 9 erste Versuch, mir sozusagen aus der Vogelper IX. Aubade | Morgenständchen | 16 XVI. Derviches dans la nuit | Morning Serenade [03:13] spektive durch Vom-Blatt-Spiel des ganzen Stücks Derwische in der Nacht | einen Überblick und Eindruck zu verschaffen 10 X. Roses au soleil de midi | Dervishes at night [06:46] (meine übliche Vorgehensweise), scheiterte kläg Rosen im Licht der Mittagssonne | [Coda:] Clair de lune sur la place lich – in dieser Hinsicht hatte sich selbst ein Virtu Roses in the midday sun [02:54] déserte | Mondlicht auf dem osenschlachtross wie das Vierte Konzert von 11 XI. À l'Ombre, près de la fontaine de verlassenen Platz | Moonlight Foto von | Photograph by | Photographie de Anton Rubinstein, welches ich als Student einmal | V | Klavierwerke marbre | Im Schatten, beim on the deserted square Charles Koechlin (Fès/Maroc, 1932) in der Literaturklasse mit Begleitung eines zwei Marmorbrunnen | In the shade, ten Klaviers als Einspringer für einen nicht er near the marble fountain [02:51] total time [66: 53] Mit Dank an | Special thanks to | Avec nos remer- schienenen Kommilitonen prima vista spielen ciements à M. Yves Koechlin, Paris musste, erheblich freundlicher benommen. Koechlin Piano 02 CHARLES Koechlin (1867 – 1950) Ein Zauberer lädt ein 03 Œuvres pour piano | vol. 2 Les Heures persanes Eine erste, Euphorie und Begeisterung auslösende Begegnung mit einem musikalischen Kunstwerk Les Heures persanes op. 65 (1913 – 19) ist ein Ereignis, das man gemeinhin eher mit der

Dafür gab es allerdings gute Gründe: zum einen den müssen, dass alle Akkorde in sich strukturiert gleich nahelegt. Im Fall der zahlreichen Orchestra ist die harmonische und kontrapunktische Spra zu gewichten sind und zudem die Melodielinie tionen eigener und fremder Klavierstücke durch che des Werkes so eigen, dass man nicht sofort mit langem Atem in großem Bogen phrasiert wer Maurice Ravel ist etwa zu konstatieren, dass hier

Deutsch ganzheitliche Zusammenhänge wahrnehmen und den muss – all das ist ein bisschen viel auf einmal. ein unendlicher Reichtum an klanglichen Genie Deutsch umsetzen kann, sondern praktisch jede einzelne streichen den Hörer regelrecht überwältigt, die Note lesen und einordnen muss, zum anderen ist Man darf mit Fug und Recht von einer eigenen Originale jedoch in fast jedem Augenblick präsent der oftmals auf drei oder vier Systemen notierten musikalischen Sprache des Charles Koechlin re bleiben. hochkomplizierten Faktur mit herkömmlichen den; und um sich die Schwierigkeiten zu veran pianistischen Bewegungsabläufen nicht beizu schaulichen, könnte man sich einen Schauspieler kommen, vielmehr muss für die Hände, sollten oder einen Redner vorstellen, der in seiner Mut Gebete um eine dritte ungehört verhallt sein, zu tersprache ein Gedicht bewegend vorzutragen nächst eine eigene Choreographie entwickelt oder eine mitreißende Rede zu halten imstande Track 5 | 2′03″: l.H. c-g-e + r.H. gis-d-fis-cis werden, um trotz der ständigen Sprünge und La ist – er würde in einer von ihm beherrschten genwechsel die Illusion erwecken zu können, dass Fremdsprache sicherlich zumindest noch einiger Für den Pianisten gibt es jenen Punkt, an dem voneinander unabhängige Linien und Klangflä maßen sinnvoll Inhalte zu vermitteln imstande dann die Mühe des Erarbeitens in die Freude über chen simultan in verschiedenen Registern des In sein; aber einen Text in einer ihm völlig fremden das Lebendigwerden eines musikalischen Orga struments bruchlos ablaufen. Zudem führt die Sprache auch nur halbwegs verständlich vorzule nismus umschlägt, beim Hörer den Moment, in kontrapunktische Schreibweise immer wieder zu sen dürfte ihn vor eine kaum lösbare Aufgabe dem das verstandesmäßige Begreifen den Weg Akkorden, für die die menschliche Hand nicht ge stellen. freimacht für das komplette Eintauchen in die schaffen ist (siehe Photos1). Track 4 | 1′25″: l.H. es-b-g + r.H. c-f-g-b-es Welt des Gehörten – Koechlin, der Hüter des Zau bergartens, lädt uns unaufdringlich zu einem Ein Beispiel sei beschrieben: im 2. Stück [Track 2 | Bei Koechlin ist nun in der Orchesterfassung nir subtilen Fest der Sinne. 4′30″– 4′54″] hat die rechte Hand gleichzeitig so gendwo die Spur einer originär pianistischen An wohl drei‑ und vierstimmige Akkorde in Achteln lage zu spüren – was nur zum Teil der „unpianisti Michael Korstick zu spielen, die aus Dezimen mit Zwischentönen schen“ Schreibweise zuzuschreiben –, es entsteht bestehen, als auch Sechzehntelfiguren dazwi hier durch die Orchesterfarben in der hörend er schen zu interpolieren, die linke Hand hat die fahrbaren Substanz etwas durchaus Eigenes und Ostinatoachtel, welche das ganze Stück durchzie Neues. Im Umkehrschluss wird klar, dass die Kla

hen, zu spielen, dazu Dreiklangsbrechungen in vierfassung aber keineswegs eine Art „Klavieraus 2 ol. Sechzehnteltriolen und ‑duolen (diese in weiter zug“ eines Orchesterstücks ist, obwohl die genuin Lage) und muss als Bestandteil der Sechzehntel orchestrale Wirkung, die ein Flügel besitzt, sehr bewegung einen Akkord ausführen, indem sie Track 2 | 4′41″: l.H. c-e-g-c-es + r.H. ais-fis-cis eindringlich zum Tragen kommt; vielmehr baut zwei Oktaven nach oben springt und die Töne c-e- die Klavierfassung statt auf Farbmischungen eher g-c-es anschlägt, danach zwei Oktaven nach un Hat man sich aber einmal mit Koechlins Sprache auf Klarheit und Differenzierung in der Kern ten zurückspringt, um mit der nächsten Sech und ihrem instrumentalen Vokabular vertraut ge substanz, welche durch das dem Klavier eigene zehntel wieder die Bassfiguren fortzusetzen. Und macht, hält man die Eintrittskarte zu einem musi espressivo eine zusätzliche Bereicherung erfährt. da es natürlich nicht damit getan ist, einfach alle kalischen Zaubergarten buchstäblich in Händen. | V | Klavierwerke Töne sauber zu treffen (das Wort einfach nehme Im Fall von Les Heures persanes liegt eine zusätzli ich am besten gleich wieder zurück!), sondern che Herausforderung in der Tatsache, dass Koech dass alle drei klanglichen Ebenen – oder sind es lin den Zyklus später auch orchestriert hat, eher vier? – farblich voneinander abgesetzt wer was – wie in allen derartigen Fällen – den Ver Koechlin Piano 04 05

« Car le songe est plus beau que la réalité irrealen Horizonten, zur Unendlichkeit, zur ge Car les plus beaux pays sont ceux que l’on ignore heimnisvollen Nacht, zum triumphalen Glanz des Et le plus beau voyage est celui fait en rêve. » strahlenden Lichts.“ Dennoch war Koechlin kein

Deutsch realitätsferner Träumer. Intensiv und mit großer Deutsch [„Denn der Traum ist viel schöner als die Wirklich Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Ideen beob keit | Und die schönsten Länder sind die uns un achtete und kommentierte er in vielen Zeitschrif bekannten | Und die schönste Reise ist die in den tenartikeln kulturelle, wissenschaftliche und poli Träumen.“] tische Entwicklungen. Zahlreiche Reisen führten ihn nach Italien und Griechenland, in die Türkei, (Schlussvers des 1923 von Koechlin vertonten Ge nach Algerien und Marokko sowie in die Vereinig dichts Le Voyage aus dem Zyklus Shérérazade von ten Staaten. Diese Reisen hat der Komponist Tristan Klingsor) durch rund 3000 künstlerisch anspruchsvolle, ste reoskopische Photographien dokumentiert. „Reise in der Imagination und in erträumte Wel ten“, dieser Topos begegnet uns immer wieder im Persien hingegen hat Koechlin nie besucht. Zu der kompositorischen Schaffen des 1867 in Paris ge Komposition von Les Heures persanes op. 65 ließ er borenen Charles Koechlin. Seine vielfältigen Inspi sich anregen durch die Nouvelles asiatiques von rationsquellen reichen von Gedichten der Antike Joseph Arthur Comte de Gobineau (1816 – 1882), über Heinrich Heine bis zu Kiplings Dschungel- durch die Erzählungen aus Tausendundeiner buch2, von einer Novelle seines Onkels, des Philo Nacht, in allererster Linie aber durch das 1904 ver sophen Charles Dollfus (Le Docteur Fabricius3) öffentlichte Reisetagebuch Vers Ispahan von über Romain Rolland (Le Buisson ardent2) bis zu Pierre Loti (1850 – 1923). Loti beschreibt darin eine den Filmen der 1930er Jahre. Expedition, die ihn zwischen dem 17. April und dem 6. Juni 1900 von Buschir am Persischen Golf In der 1947 verfassten autobiographischen Skizze über das iranische Hochland, vorbei an Schiras Koechlin par lui-même (La Revue Musicale nos 340 – und den nahe gelegenen Ruinen des antiken 341, Paris 1981) schreibt der Komponist: „Was ich Persepolis nach Isfahan und durch das Elburs-Ge (im Laufe eines reichen und ausgefüllten Lebens) birge hinab ans Kaspische Meer führte.

geträumt, gefühlt und ausgedrückt habe, das gab 2 ol. es im Ansatz schon in meinen frühen Phantasien, Orientalismus und Exotismus übten seit dem als bestimmte Akkordverbindungen in mir – noch Ende des 18. Jahrhunderts gerade in Frankreich ei im Kindesalter – Bilder von Nächten in silbernem nen zunehmenden Einfluss auf das künstlerische Mondlicht oder von Landschaften unter Wasser Schaffen aus. In dem im April 1939 in La Revue mit ganz irrealen Wäldern auslösten. Die Träume Algérienne veröffentlichten Aufsatz L’Orientalisme des Heranwachsenden beim Anblick der Sternen dans la musique française schreibt Koechlin: „Es nacht haben später ihren Ausdruck gefunden in ist ganz offensichtlich, in welcher Weise ein Buch dem 1933 vollendeten Nocturne für Orchester [Vers oder ein Gemälde durch Länder wie Algerien, Ma | V | Klavierwerke la Voûte étoilée op. 1293] und in Le Docteur Fabrici- rokko, Arabien oder Persien inspiriert sein kann. us [op. 202], meiner jüngsten Komposition. Mein Namhafte Schriftsteller und Maler bezeugen, mit Foto von | Photograph by | Photographie de Traum ist von Beginn an immer derselbe geblie welch glücklicher Hand sie in ihren Werken die Charles Koechlin (Salé/Maroc, 1932) ben, mit einer Hinwendung zu den weiten und Hinwendung zu islamischer Kultur umsetzen Koechlin Piano 06 Die persischen Stunden von Charles Koechlin, eine erträumte Reise 07

konnten. Aber die Musik? Wie kann unser abend durch Persien in einen eigenen Kosmos, dessen Horizontalachse: Kompositorische Verfahrenswei verschiedene Orchesterwerke Koechlins zu dessen ländisches, von Polyphonie und Orchesterklang Stationen durch die zumeist schon in den Stück se ebenso wie Abbild der Ornamente oder auch Lebzeiten mehrfach und erfolgreich zur Auffüh geprägtes Musikverständnis die arabische Welt titeln angedeuteten Nacht- und Tageszeiten be klingende Transformation der von Loti beschriebe rung, dennoch blieb dem Komponisten eine nach

Deutsch für unsere Ohren, für unsere Empfindungen über stimmt sind. Der mit dem ersten Stück Mittagsru- nen Luftspiegelungen in den Wüsten des persi haltige Resonanz versagt. Erst seit Mitte der Deutsch setzen, ohne sie dabei zu verfälschen? Längst ver he, vor der Abreise beginnende Vortag entführt schen Hochlandes [Track 12 | 0′46″–1′10″]. Bild im 1980er Jahre gelingt es nun Schritt für Schritt, die gangen sind die Zeiten, als ein Türkischer Marsch uns in die Atmosphäre der fremden Ferne und in Bild sind die drei Märchen des Erzählers, sie gelei Musik des Klangalchimisten Koechlin ins Be allein schon durch skurrile Komik oder grob die ungewohnte Klangwelt Koechlins, eine Ein ten in den geheimnisvollen Glanz von Tausendun- wusstsein zu rücken. Dies ist auch das Anliegen schlächtige Rhythmen exotische Wirkung erzielen stimmung im doppelten Sinne. Das folgende deiner Nacht. Das 16. Stück, die Szene der in des im Jahre 2000 in Zusammenarbeit von konnte. Seit etwa hundert Jahren wird der Islam Stück, ein Traum während der Mittagsruhe, ist nächtlicher Ekstase wild tanzenden Derwische, Hänssler Classic, dem SWR Stuttgart und Heinz ganz anders gesehen, mit Achtung, mit Bewunde bereits Vorahnung und die Vision der sich im ruhi beschließt den zweiten Stundenkreis. Der un Holliger sowie dem Archiv Charles Koechlin (Kas rung, mit Verständnis.“ Koechlin nennt dann drei gen, stetigen Schritt der Lasttiere in Bewegung heimliche Spuk verschwindet mit dem Erscheinen sel) begonnenen Koechlin-Projekts. Mittlerweile Kategorien möglicher Umsetzung: zunächst die setzenden Karawane. Die ungreifbare und tief des Mondlichts über dem verlassenen Platz (der sind bereits neun CD-Veröffentlichungen der direkte Übertragung orientalischer Melismen, schwarze Klanglichkeit von III. Aufstieg im Dunkel Coda dieses Stücks) [Track 16 | 2′27″ bis Schluss]. Hänssler-Reihe mit Kompositionen dieses wichti dann die Verwendung stilisierender Äquivalente der Nacht – die Musik selbst tastet sich zögernd So endet die imaginierte Reise in der ruhigen gen Zeitgenossen von Debussy und Ravel verfüg und schließlich eine Kompositionsweise, die sich Schritt für Schritt weiter – symbolisiert das Atmosphäre ihres allerersten Beginns. bar. von orientalischer Landschaft, Atmosphäre und Unheimliche dieses gefährlichen Aufstiegs durch Symbolik ebenso wie etwa von islamischer Archi unwegsames Gelände. Die folgenden fünf Stücke Die Komposition von Les Heures persanes als Suite Einer unerwartet aufgefundenen Flaschenpost tektur frei inspirieren lässt, ohne dabei auf Ele bilden den ersten Kreis eines vollen Tagesumlaufs, für Klavier wurde 1919 abgeschlossen, die Orche vergleichbar bieten derartige „Ausgrabungen“ mente der arabischen Musik zurückzugreifen. Die der von IV. Kühler Morgen, im Hochtal bis strierung4 erfolgte 1921 in der erstaunlich kurzen den Reiz des Erstaunens über eine Botschaft aus erste der drei Möglichkeiten, die einfache Tran VII. Mondschein auf den Terrassen reicht. Blick Zeit von knapp zwei Wochen. Dennoch sah der vergangener Zeit. Ein verspätet entdeckter Kom skription, hielt Koechlin für wenig sinnvoll, allein auf die Stadt, das fünfte Stück, suggeriert den Komponist in der Klavierfassung nicht eine vor ponist wie Koechlin steht jedoch auch vor dem schon wegen der so unterschiedlichen Tonsyste verzauberten ersten Blick auf die leuchtende läufige oder unfertige Version, vielmehr sollte die Problem, in einem bereits etablierten System von me, die in der Übertragung doch nur Annähe Schönheit einer fern am Horizont auftauchenden Orchestrierung andere Aspekte einer von der Sub Zuordnungen noch seinen angemessenen Platz, rungswerte erlauben. Äquivalente hingegen ver Silhouette. Völlig unvermittelt versetzt uns dann stanz her gleichen Idee beleuchten und damit un seinen Freiraum zu bekommen. Wir orientieren lassen den Bereich der Imitation, allerdings ohne der Beginn des sechsten Stücks Quer durch die terschiedliche Blickwinkel auf das Werk ermögli uns nur allzu gern am bereits Bekannten und sor dabei der Kreativität allzu weiten Raum zu ge Straßen mitten hinein in den Tumult und in das chen. tieren das Unbekannte in die vorgefertigten, aber währen. In bestimmten Modi, Melodieformen aufschäumende Leben der orientalischen Stadt. meist viel zu engen Schubladen. Bei näherer Be oder Harmonisationen sah Koechlin hier Entfal Der achtfach unterteilte zweite Tageszyklus Als Koechlin am 31. Dezember 1950 starb, hatte er trachtung erleben wir dann allerdings Überra

tungsmöglichkeiten. Die dritte Verfahrenswei beginnt mit IX. Aubade, einem zarten, lichten weder die vollständige Aufführung der Klavier schungen. Ein wunderbares Beispiel hierfür ist 2 ol. se – eine doppelte Transformation oder zweifache Morgengesang. Außerhalb der Zeitebene sind version seiner Persischen Stunden, noch die der das vierte Stück aus Les Heures persanes mit dem Spiegelung – war für Koechlin der einzig denkbare XII. Arabesques und XIV. Der Erzähler als Inter orchestrierten Fassung erleben können. Selbst Titel Matin frais, dans la haute vallée. Machte man Weg, der gleichzeitig Authentizität und die Frei ludien eingefügt. Die Arabesken zeigen, in welcher 1986, zum Zeitpunkt der Uraufführung des kom einen Blindversuch, indem man die Stelle von heit individuellen Komponierens verbürgen konn Weise Koechlin die vielfältig symmetrische, fein pletten Klavierzyklus’ durch Herbert Henck, gab Track 4 | 1′09″– 1′29″ anspielt mit der Frage, wel te. In der Umsetzung dieser Idee entstand ab 1913 verschlungene Ornamentik des großen Tores, der es noch keine gedruckte Ausgabe von Les Heures chem Komponisten diese Harmonik, diese Akkord der 16-teilige Zyklus Les Heures persanes. Portale oder der Kuppel der Königsmoschee von persanes, sie erschien erst im darauffolgenden verbindungen wohl zuzuordnen seien, dürften die Isfahan in musikalische Struktur übersetzt. Jahr, rund 70 Jahre nach der Entstehung des meisten Kenner sehr wahrscheinlich mit selbst In einer weiteren Transformation wird die literari Der Beginn des Stücks steckt hier ein Tonfeld ab, Werks. Die Umstände solch verspäteter Entdec gewissem Lächeln „Olivier Messiaen“ antworten. | V | Klavierwerke sche Vorlage, Lotis Bericht der knapp achtwöchi das alle 12 Töne der chromatischen Skala einbe kung belegen exemplarisch, dass es Koechlin Nur: als Koechlin seine Arbeit an den Persischen gen Expedition, in den Zeitrahmen von einem hal zieht [Track 12 | Beginn bis 0′15″]. Diese Tonfolge nicht gelungen war, seine Musik im Bewusstsein Stunden beendet hatte, war Messiaen gerade mal ben und zwei ganzen Tagesabläufen verdichtet. erscheint im Mittelteil in ihrer ursprünglichen der Öffentlichkeit zu verankern. Zwar brachten Di zehn Jahre alt. Damit stellt der Komponist seine imaginäre Reise Konstellation und spiegelt sich gleichzeitig in der rigenten wie Franz André oder Roger Désormière Koechlin Piano 08 09

Mit der unverwechselbaren Musiksprache von Les Polytonalität [Track 12 | 0′15″–0′40″]; XIII. Les Collines, au Gebilden, in denen alle zwölf Töne der chromati Heures persanes gehört Koechlin zur Avantgarde In VIII. Clair de lune sur les terrasses erscheinen coucher du soleil, Akkordkombinationen aus schen Skala auf engem Raum zusammentreffen. der französischen Komponisten seiner Zeit. „Poly auf engstem Raum [Track 8 | ab 1′45″] die folgen Quinten und Quarten [Track 13 | Beginn bis 0′57″]; Beispiele für solche Zwölftonfelder finden sich in:

Deutsch tonalität“ (die Gleichzeitigkeit und Schichtung den Klänge als Kombination von jeweils zwei Ton XVI. Derviches dans la nuit, Mondschein auf den IV. Matin frais, dans la haute vallée [Track 4 | Deutsch von im Sinne der traditionellen Harmonielehre arten: C-Dur über As-Dur [1′45″], C-Dur über H-Dur Gärten, der Abschnitt in Track 16, 4′27″ bis 4′48″ 0’26″–0’32″], XII. Arabesques [Track 12 | Beginn bis weit voneinander entfernten Akkorden und Tonar [1′47″], E-Dur über A (ohne Terz) [1″49], Des-Dur zeigt einen aufsteigenden, aufgefächerten Quar 0′15″] oder XVI. Derviches dans la nuit (Schluss ten) und „Atonalität“ (die nicht mehr grundton über C-Dur [1′52″] und As-Dur über Fis-Dur [1′53″], tenakkord. Gleichzeitig erkennen wir an diesem abschnitt Mondschein auf den Gärten) [Track bezogene Harmonik und Melodik) sind die vor oder in IX. Aubade [Track 9]: H-Dur über C-Dur Beispiel, wie sinnvoll-unschematisch Koechlin mit 16 | 4′17″–4′48″]. herrschenden Stilmittel. Eingebettet in die fran [1′04″], Fis-Dur über C-Dur [1′39″], Gis-Dur über seinem Material umgeht: er beginnt nicht gleich zösischen Zeitströmungen ging Koechlin auf dem D-Dur [1′46″], Es-Dur über f-Moll [2′04″/2′05″] und mit dem Aufbau der Quarten (dies wäre die sche Tonwiederholungen als Ostinato; Pedaltöne, Gebiet der Harmonik bereits in seinen zwischen e-Moll über fis-Moll [2′18″]. Die Komplexität sol matische Lösung), vielmehr legt er zunächst – Pedalakkorde 1890 und 1906 komponierten Orchesterliedern5 cher Verschmelzungen verdichtet sich vielfach ausgehend vom Kontra-d, dann aufsteigend über Beim Anhören von XV. La Paix du soir, au cime- ganz eigene Wege: deutlich wird schon hier sein durch das Hinzufügen von „fremden“ Tönen, die a, e, a, e, a – für den Quartenturm ein Klangfun tière dürfte wohl kaum jemandem die Nähe zu Bedürfnis, sehr entfernte Tonarten gegeneinander keiner der kombinierten Tonarten entstammen dament, das alle Oberton-Spektren zum Schwin Le Gibet, dem zweiten Stück aus Ravels Gaspard zu stellen oder überraschend zu verbinden. Er oder sich auch aus dem Duktus einer melodischen gen bringt. Ein magischer Moment, der noch de la nuit entgehen: in beiden Stücke wird die verfügt über eine große Freiheit in den Modula Linie ergeben können. Koechlin schafft sich mit durch die Spielanweisung „Alle diese Noten im unerbittliche Tonwiederholung zum Stilmittel. tionen, er verwendet Akkorde oder Tonketten aus solchen Verfahrensweisen seine ganz eigene Pedal halten“ gesteigert wird. Seit den gemeinsamen Studienzeiten empfand aufgetürmten Quarten und Quinten und nicht Harmonik, die ein neues Ganzes bildet und beim Koechlin für den acht Jahre jüngeren Ravel und aufgelöste Vorhalte oder Dissonanzen. Das har Hören nicht in ihre Bestandteile zerfällt, nicht Atonalität dessen Musik große Sympathie; mit Sicherheit monische Spektrum erweitert Koechlin durch pa „auseinandergehört“ werden soll. Dagegen lebt Mit dem Begriff „Atonale Musik“, genau besehen hat er also den 1908 entstandenen und bereits rallel geführte Nonenakkorde und Pedaltöne oder Polytonalität etwa bei Strawinsky vielfach vom ein Nonsens, wurden ab 1909 die Kompositionen 1909 veröffentlichten Gaspard genau gekannt, als –akkorde unter Harmonien weit entfernter Tonar Reiz eines Spiels mit „falschen“ Tönen: Die C-Dur- von Schönberg, Berg und anderen etikettiert und er La Paix du soir komponierte. Die Ähnlichkeiten ten. Durch das letztgenannte Verfahren erschei Fanfare der ersten Klarinette zu Beginn des zwei diffamiert. Der Polemik entkleidet, beschreibt die in der Faktur sind erstaunlich, die Unterschiede nen in Koechlins Musik bereits sehr früh deutliche ten Teils von Petruschka (1911) wird klaffend ser Begriff wenig später eine Musik, deren Melo liegen im Ausdruck, in der Atmosphäre. Bei Ravel Spuren von Gleichzeitigkeit unterschiedlicher konterkariert durch das gleichzeitige Ges-Dur der dik und Harmonik sich nicht mehr auf einen vermittelt die unruhige Rhythmik, ja auch die Tonarten in geschmeidigen Verbindungen. Im Ein zweiten Klarinette. Auch Darius Milhaud verwen Grundton oder ein tonales Zentrum bezieht. Bei durch das harmonische Umfeld bedingte hellere führungstext zur vorangegangenen Veröffentli det Polytonalität viel eher im Sinne Strawinskys, spiele für eine überwiegend atonale Schreibweise Klangfarbe des durchgehend wiederholten b ein chung6 (Koechlin, Œuvres pour piano, Vol. 1, die geschichteten Tonarten bleiben in unserer sind: III. L’Escalade obscure, XII. Arabesques, Gefühl der Beklemmung. Koechlin hingegen

Michael Korstick, Klavier) wurde anhand eines Wahrnehmung unverbunden. XIV. Le Conteur (die Erzählung Der Geist aus der versetzt uns mit dem ruhigen Puls des Ostinato-e 2 ol. Beispiels aus dem Klavierzyklus Paysages et mari- Flasche) [Track 14 | 0′47″–2′52″] und XVI. Derviches in eine Atmosphäre von schicksalsergebener nes op. 63 (1915-16) dargelegt, wie subtil dem Akkorde aus Quarten und Quinten dans la nuit (von Beginn bis zu Mondschein auf Zeitlosigkeit. Pedaltöne oder -akkorde finden wir Komponisten die Verschmelzung heterogener Koechlins bis hin zur Atonalität erweiterte den Gärten) [Track 16 | Beginn bis 3′02″]. in den Stücken II. La Caravane (rêve, pendant la Elemente gelingt, wie er sich damit ganz neue Harmonik resultiert nicht zuletzt aus der viel sieste) und XIV. Le Conteur (Der Geist aus der Klangwelten erschließt. fachen Verwendung von Zusammenklängen Zwölftonfelder Flasche) [Track 14 | 0′47″–1′48″]; das zweite aus aufgeschichteten Quarten, Quinten oder Lange bevor das Phänomen der totalen Chromati Beispiel suggeriert die mysteriöse Klangvision Wie Koechlin diese für sich betrachtet recht ab Kombinationen dieser Intervalle. Dafür einige sierung von Schönberg mit der Proklamation sei eines fernen, sehr tiefen Gongs. strakten Stilmittel zu einem musikalischen Kos Beispiele: X. Roses au soleil de midi; dreitönige ner „Zwölftontechnik“ 1923 systematisiert wurde, | V | Klavierwerke mos ganz eigener Art zu verschmelzen versteht, Akkorde aus übereinander gelegten Quinten in führte die Erweiterung der Harmonik im Werk Parallel geführte Nonenakkorde illustrieren einige Momente aus Les Heures persa- der rechten Hand [Track 10 | Beginn bis 0′43″]; Richard Wagners ab Tristan und Isolde bei der Eine Verfahrensweise, die Koechlin in seinen frü nes besonders deutlich. XII. Arabesques , dreitönige Akkorde aus überein nachfolgenden Komponistengeneration fast hen Orchesterliedern häufig anwendet, die im ander gelegten Quarten in der linken Hand zwangsläufig zu melodischen oder harmonischen Frankreich der 1890er Jahre aber auch einfach in Koechlin Piano 10 11

der Luft lag. Die verzauberte Stelle in X. Roses au Eine mögliche Begründung für die bisher eher 1] Die Bilder der von Michael Korstick gespielten Michael Korstick, 1955 in soleil de midi [Track 10 | 2′05″–2′23″] hat den Duft spärliche Verbreitung der Musik Koechlins findet Akkorde, photographiert während der Auf Köln geboren, studierte eines hergewehten Zitats, vielleicht aus Debussys sich in ihrer Unaufdringlichkeit bei gleichzeitig nahme dieser CD, stammen von Otfrid Nies. u. a. bei Hans Leygraf in

Deutsch Oper Pelléas et Mélisande, deren Uraufführung im höchster Komplexität. Sie verweigert sich ober Hannover und Tatiana Deutsch Jahre 1902 Koechlin übrigens miterlebt hatte. flächlicher Rezeption und erschließt sich nur dem 2] Koechlin, La Course de printemps op. 95, Le Buis- Nikolaieva in Moskau, nachvollziehenden, konzentrierten Hören, das son ardent opp. 203/171; Radio-Sinfonieorche bevor er seine Ausbil Farbkontraste dann aber durch reiche Entdeckungen belohnt ster Stuttgart des SWR, Leitung Heinz Holliger; dung mit einem sieben Ein größerer Gegensatz dunkel-hell als der wird. In einem Rundfunkgespräch aus Anlass der Hänssler Classic CD 93.045 (℗ 2002) jährigen Studienaufent zwischen III. L’Escalade obscure und IV. Matin Berliner Festwochen 1989 – hier kamen zahlreiche halt an der New Yorker frais, dans la haute vallée ist kaum vorstellbar. Werke Koechlins zur Aufführung – beschrieb 3] Koechlin, Le Docteur Fabricius op. 202, Vers la Juilliard School bei Sa Das unvermittelte Erscheinen der Eisblumen Heinz Holliger das so: „Mich fasziniert erstmal an Voûte étoilée op. 129; Radio-Sinfonieorchester scha Gorodnitzki ab klänge zu Beginn des vierten Stücks nach der tie dieser Musik, dass sie einem nicht entgegen Stuttgart des SWR, Leitung Heinz Holliger; schloss. Er ist Preisträ fen Finsternis des dritten steigert diese Kontrast kommt. Ich glaube, es ist eine Musik, die völlig of Hänssler Classic CD 93.106 (℗ 2004) ger bedeutender inter wirkung noch. Koechlins Klangfarbenvision reicht fen ist, wo man ‚reingehen‘ kann, durch alle Poren nationaler Klavierwett vom Dunkel einer tiefen, sternlosen Nacht bis hin der Klänge eindringen kann. Aber sie kommt mir 4] Koechlin, Les Heures persanes op. 65 bis bewerbe und konzer zu der gleißenden, manchmal schmerzhaft-blen nicht entgegen, sie ist keine Anbiederungsmusik. (Orchesterfassung); Radio-Sinfonieorchester tiert weltweit mit einem Repertoire von 110 Kla denden Helligkeit eines klaren Sommermittags Sie hat eine gewisse gläserne Kälte und auch eine Stuttgart des SWR, Leitung Heinz Holliger; vierkonzerten und Solowerken aus allen Epochen. unter südlicher Sonne. Vorliebe für unendlich langsame Bewegungen. Hänssler Classic CD 93.125 (℗ 2006) Darüber hinaus hat er sich mit zahlreichen preis Und diese Art Umgang mit Klang, mit Bewegung gekrönten CD-Einspielungen einen Namen als Neue Klangwelten war wahrscheinlich völlig fremd in Frankreich und 5] Koechlin, Orchesterlieder aus der Zeit 1890 – einer der führenden deutschen Pianisten erwor Zu Beginn von II. La Caravane (rêve, pendant la wäre noch viel fremder in Deutschland gewesen 1906, frühe Orchesterwerke, Chant funèbre à la ben. Neben seinen zyklischen Aufführungen sieste) wendet Koechlin einen absolut neuartigen in dieser Zeit. Und heute sind wir vielleicht bereit, mémoire des jeunes femmes défuntes op. 37; sämtlicher Klavierkonzerte von Bartók, Beethoven, und für die Zeit unerhörten Kunstgriff an: über das mehr zu schätzen. Auf diese Werke zu verzich Juliane Banse, Sopran; SWR-Vokalensemble Brahms, Prokofieff und Rachmaninoff hat Korstick dem ruhigen Ostinato-Puls der linken Hand (tiefe ten können wir uns kaum leisten.“ Stuttgart; Radio-Sinfonieorchester Stuttgart sich bis heute immer wieder auch für selten ge Quinte c-g) erscheint in der rechten Hand eine des SWR, Leitung Heinz Holliger; spielte Werke eingesetzt. Einen besonderen freie melodische Linie, die um den Ton cis zen Otfrid Nies Hänssler Classic CD 93.159 (℗ 2005) Schwerpunkt seines Repertoires bildet die Ausein triert ist, eine eigentlich extrem dissonante Kon Archiv Charles Koechlin, Kassel andersetzung mit dem Zyklus der 32 Klaviersona stellation. Aber – der Komponist täuscht unser 6] Koechlin, Klavierwerke Vol. 1, Andante quasi ten von Ludwig van Beethoven, den Korstick

Ohr durch den ungewöhnlichen Abstand von fünf adagio, Quatre nouvelles sonatines op. 87, mehrfach öffentlich gespielt hat und derzeit für 2 ol. Oktaven zwischen Bass und melodischer Linie, in Paysages et marines op. 63, 6 Klavierstücke aus das Label Oehms Classics auf CD aufnimmt. Die unserer Wahrnehmung entsteht lediglich der Ein Album de Lilian opp. 139 & 149; Kritik bescheinigt ihm, mit seinen Einspielungen druck von fremdartigem Farbreiz in einem ruhi Michael Korstick, Klavier; „neue interpretatorische Maßstäbe” (Stereoplay) gen und konsonanten Schwebezustand. Ein wei Hänssler Classic CD 93.220 (℗ 2008). zu setzen und nennt ihn einen „der bedeutend teres Beispiel für Koechlins unerschöpfliche Phan sten Beethoven-Interpreten unserer Zeit” (Fono tasie und für einen Moment, in dem die Musik Forum). sich selbst verzaubert, ist die Stelle in Track 8 | 1′02″–2′19″ von VIII. Clair de lune sur les terrasses. | V | Klavierwerke Dieser Abschnitt zeigt, wie subtil Koechlin sich seine neuen Klangwelten erschafft. Koechlin Piano 12 Anmerkungen: Michael Korstick Piano 13

When the very first encounter with a piece of mu conventional pianistic vocabulary of hand move convey at least the gist of the message in any for sical art induces both euphoria and enthusiasm, ments cannot cope with the highly complicated eign language he masters; but reading a text even it is an event that one generally tends to associate writing, often notated on three or four staves. In halfway understandably in a language completely E nglish with youth. How well I still remember how I float stead, the two hands (after prayers for a third have unknown to him would confront him with an all E nglish ed home from a concert, as if intoxicated, after died away unanswered) must first develop a cho but impossible task. hearing Beethoven’s Seventh for the first time; reography of their own to be able to maintain the and there are certain to be many music lovers illusion – despite constant jumps and changes of similarly imbued with a life-long passion as the position – that independent lines and harmonies result of such a feast for the senses. proceed uninterrupted in different registers of the instrument. In addition, the contrapuntal style of However, as our familiarity with the repertoire writing continually produces chords for which the Track 9 | 1′51″: l.h. e flat-b flat-g + r.h. d flat-f-e grows (or, to put it more bluntly, as we become in human hand is simply not suited (see photos1). creasingly jaded .) such experiences become less In Koechlin‘s case, there is no trace of an originally and less frequent. As a result they are that much To give an example: in the second piece [track pianistic design in the orchestral version – and more welcome when they do finally occur. In any 2 | 4′30″–4′54″] the right hand must play three- this is only partly the result of his „unpianistic“ case, my first encounter with the orchestral version and four-part chords in quavers, each spanning a style of writing. Through the orchestral colours of Koechlin’s Les Heures persanes awakened quite a tenth, while at the same time inserting semiqua Track 7 | 0‘36″: l.h. e flat-b flat-g + r.h. c-f something new and special arises in the sub few memories from my youth, as it was an unqual ver ornaments, and the left hand must play the stance of the music. On the other hand, however, ified revelation. Little wonder then that taking up ostinato quavers which sound throughout the But once you have become familiar with Koechlin‘s we see that the piano version is by no means a the piano version rose instantly to the top of my piece, simultaneously with arpeggiated triads of language and its instrumental vocabulary, you lit „piano reduction“ of an orchestral piece, although ‘to do’ list. How would this colourful, meditative semiquaver triplets and duplets (widely spaced), erally hold the admission ticket to a magic musical the orchestral effect which a grand piano can musical world, shimmering in endlessly differenti and must execute a chord as part of the semi garden in your hands. In the case of Les Heures per- produce is deployed very impressively; rather, the ated nuances, sound on my own instrument? quaver movement by jumping up two octaves and sanes, there is an additional challenge in the fact piano version relies more on clarity and differ playing the notes c-e-g-c-e flat and then jumping that Koechlin later orchestrated the cycle, which – entiation within the musical substance itself than The story began with an anticlimax: my first at back down two octaves to continue the bass as in all such cases – provokes comparison. For in on mixtures of colour, with the piano‘s innate tempt to gain a bird’s-eye view of the whole piece figures on the following semiquaver. And since of stance, in the case of Maurice Ravel’s many orches espressivo quality enhancing the effect. by sight reading it from beginning to end (my course it is not enough simply to strike all the trations of his own piano works and those of usual procedure) ended in dismal failure – even a notes accurately (I’d best take back the word others, we find that the listener is overwhelmed by For a pianist, there comes that point at which the virtuoso war-horse like the Fourth Concerto by “simply”!), but all three layers of sound (or are the wealth of strokes of genius, while the originals labour of studying a piece turns into the joy of Anton Rubinstein had been considerably more there four?) must be imbued with a different still remain present at nearly every moment. bringing a musical organism to life; and for the 2 ol. accommodating in this respect when, as a stu tonal colour, and all chords have to be properly listener there comes that moment in which intel dent in the literature class, I had to play it prima structured and weighted, while on top of that the lectual comprehension gives way to a complete vista, with the accompaniment of a second piano, melody line must be long-breathed and in a broad immersion in the cosmos of the music – Koechlin, to replace a fellow student who failed to appear. arc – that is a tall order indeed. the keeper of the magic garden, invites us unob trusively to take part in a subtle feast for the There were, however, good reasons for my failure. It is legitimate to say that Charles Koechlin speaks senses. For one, the harmonic and contrapuntal language a musical language all his own; and to illustrate Michael Korstick |Music Piano V of this work is so original that it is impossible to how difficult it is to interpret, we might imagine comprehend and perform extended passages at a an actor or orator who can movingly recite glance; instead it is necessary to read and under a poem or make a stirring speech in his native Track 13 | 0′44″: stand practically every single note. And then, the language. He would certainly still be able to l.h. e-b-g sharp + r.h. f sharp-c sharp-e-b Koechlin Piano 14 A Magician Extends an Invitation 15

« Car le songe est plus beau que la réalité and political developments in his many articles. then cites three musical possibilities: by transcrib climb over rough terrain. The following five pieces Car les plus beaux pays sont ceux que l’on ignore He travelled extensively, to Italy and Greece, to ing the supple melodic arabesques as faithfully as represent the cycle of the first complete day, rang Et le plus beau voyage est celui fait en rêve. » Turkey, Algeria and Morocco, as well as to the possible; by using equivalents of modes and melo ing from IV. Cool morning, in the mountain valley E nglish United States. The composer documented these dies that allow analogies to be made; or finally by to VIII. Moonlight on the terraces. The fifth piece, E nglish [“Because dream is more beautiful than reality | travels with around 3000 artistically adopting a style of composition that freely takes In view of the town, suggests the enchanting first Because the most beautiful countries are those accomplished stereoscopic photographs. its inspiration from Oriental landscapes, moods sight of the radiant beauty of the silhouette ap you do not know | And the most beautiful journey and symbols, or from Islamic architecture, but pearing on the horizon. The beginning of the sixth is the one you take in a dream.”] Persia, however, was a land Koechlin never visited. without resorting to actual elements of Arabian piece, Through the streets, plunges without warn He took inspiration for Les Heures persanes, op. 65 music. Koechlin saw little sense in the first of ing into the tumult and bubbling vivacity of the (Final lines of the poem Le Voyage from the She- from the Nouvelles asiatiques by Joseph Arthur these three possibilities, simple transcription, oriental city. The second day’s cycle, divided into herazade cycle by Tristan Klingsor, which Koechlin Comte de Gobineau (1816 – 1882) and the stories since the great differences in the tonal systems eight parts, begins with IX. Aubade, a soft, light set to music in 1923) in A Thousand and One Nights, but primarily it would at best only result in approximations. morning song. XII. Arabesques and XIV. The Story- came from a travelogue published in 1904, Vers Equivalents, on the other hand, leave the realm of Teller are inserted as interludes outside the We encounter the theme of “an imaginary jour Ispahan by Pierre Loti (1850 – 1923). Loti describes imitation behind, but allow little room for creativi march of time. The Arabesques show how Koech ney in a dream world” repeatedly in the composi an expedition undertaken between 17 April and ty. Here Koechlin saw possibilities for development lin translates into music the varied, symmetrical, tions of Charles Koechlin, born in Paris in 1867. 6 June 1900 from Buchara on the Persian Gulf in certain modes, melodic forms, or harmonies. finely carved decorations of the great town gate, His many sources of inspiration ranged widely, over the Iranian highlands, past Shiraz and the The third method – a double transformation or or the portals or domes of the royal mosque in from poems about antiquity to Heinrich Heine, to nearby ruins of ancient Persepolis to Ispahan, and twofold reflection – was for Koechlin the only con Ispahan. The beginning of the piece outlines a Kipling’s Jungle Book2; from a short story written from there across the Elburz Mountains down to ceivable way to ensure authenticity and freedom formula which includes all twelve notes of the by his uncle, the philosopher Charles Dollfus (Le the Caspian Sea. within individual composition. When put into chromatic scale [track 12 | up to 0′15″]. This se Docteur Fabricius3), to Romain Rolland (Le Buisson practice, beginning in 1913, this idea gave rise to quence of notes appears in the middle section in ardent2), and to the films of the 1930s. Since the end of the eighteenth century, orien the sixteen movement cycle Les Heures persanes. its original form and at the same time is reflected talism and exotism had been exerting an increas in the horizontal axis. Thus the method of compo In his autobiographical sketch of 1947, Koechlin ing influence on artistic creation, especially in In the course of another transformation, he con sition reflects the illustration of the ornaments at par lui-même (La Revue Musicale nos 340 – 341, France. In an article entitled L’Orientalisme dans la densed the literary model, Loti’s travelogue of an the same time as it achieves a musical transfor Paris 1981), the composer wrote, “What I have musique française, published in April 1939 in La expedition of nearly eight weeks, into just two- mation of the mirages Loti describes in the dreamed, felt and expressed (in the course of a Revue Algérienne, Koechlin writes: “It is easy to and-a-half days. Thus the composer puts his im deserts of the Persian highlands [track 12 | 0′46″– very full life) was already a powerful force in my understand the way in which a book or a painting aginary journey through Persia into a cosmos of 1′10″]. The three fairy tales of the Story-Teller are a childhood visions, when a series of chords could can be inspired by Algeria, Morocco, Arabia or his own, whose course is marked out in the times picture within a picture, transporting us into the evoke in me the silvery gleam of moonlit nights, Persia. Famous writers and painters are happy to of night and day mentioned in the titles of the mysterious brilliance of A Thousand and One 2 ol. or fantastic forests far beneath the sea. The admit the great attraction that Moslem civiliza pieces. The half-day which begins the cycle, called Nights. Six introductory bars (as the story-teller dreams of my youth under the starry skies finally tion has exerted over them. But in music? How Siesta, before departure, takes us into the atmos softly opens the curtaining veil) and eight final became the great Nocturne [Vers la Voûte étoilée, can our Western conception, polyphonic and phere of faraway foreign lands and into Koechlin’s bars (in which the Moonlight on the Gardens take op. 1293] completed in 1933 (as in the recent Doc- orchestral as it is, fail to betray Arabian ideas in exotic musical realm, setting the mood in a dou us back through the passing hours) form the teur Fabricius [op. 202]). My dream has remained translating them for our ears and sensibilities? ble sense. The following piece, a Dream, during framework. The sixteenth piece, a scene of wild the same from the beginning, a dream of imagi Long gone are the days in which a Turkish March the siesta, is already a premonition and vision of Dervishes ecstatically dancing at night, concludes nary far horizons – of infinity, the mysteries of the was able to make an exotic impression with al the calm, steady pace of the beasts of burden the second cycle of the hours. The eerie scene |Music Piano V night, and triumphant bursts of light.” Nonethe most comic effects or crushing rhythms alone. For when the Caravan starts to move off. The intangi vanishes with the appearance of the Moonlight less, Koechlin was no escapist lost in daydreams. some hundred years now, Islam has been consid ble, inky blackness of III. The dark ascent – in on the deserted square (the coda) [track 16 | 2′27″ Open-minded in the face of new ideas, he closely ered from an entirely different point of view, with which the music hesitantly feels its way forward – to end]. Thus the imagined journey ends in the observed and commented on cultural, scientific respect, admiration and understanding.” Koechlin symbolizes the eerie mood of this dangerous same calm atmosphere in which it began. Koechlin Piano 16 Charles Koechlin’s Persian Hours: Journey in a Dream 17

The Persian Hours was completed as a piano suite orientation from what we already know and put The few following examples from Les Heures other in the right hand [track 10 | up to 0′43″]; in 1919 and orchestrated in 19214 in the amazingly the unknown into restricting, ready-made pigeon- persanes illustrate with particular clarity how XII. Arabesques, three-note chords of fourths one short space of under two weeks. However, the com holes. If we take a closer look, though, we may well Koechlin is able to blend these individually ab above the other in the left hand [track 12 | 0′15″– E nglish poser did not consider the piano version to be in be surprised. A wonderful example of this is the stract stylistic techniques into a musical cosmos 0′40″]; XIII. Les Collines, au coucher du soleil, chord E nglish any way provisional or unfinished, but rather in fourth piece in Les Heures persanes entitled Matin with a nature all of its own. combinations of fifths and fourths [track 13 | up tended the orchestration to reveal different aspects frais, dans la haute vallée. If we were to run a blind to 0′57″]; XVI. Derviches dans la nuit, Moonlight on of the same substantial ideas and thus enable the test by playing the passage from 1′09″ to 1′29″ of Polytonality the gardens, where the section in track 16 from work to be seen from different perspectives. track 5 and asking which composer was most likely In VIII. Clair de lune sur les terrasses the following 4′27″ to 4′48″ shows a rising, spread out fourth responsible for these harmonies and chord com key combinations appear in close proximity chord. At the same time, we see in this example Koechlin died on 31 December 1950 without ever binations, most cognoscenti would very probably [track 8 | starting at 1′45″]: C major above A flat how sensibly and non-schematically Koechlin han having had the opportunity to hear a complete answer, with a self-confident smirk, “Olivier major [1′45″], C major above B major [1′47″], E ma dles his material. He does not immediately start performance of either the piano or the orchestral Messiaen”. Yet when Koechlin finished working on jor above A (without the third) [1′49″], D flat major building up fourths (which would sound predicta version of his Persian Hours. And in 1986, at the the Persian Hours, Messiaen was a mere boy of ten. above C major [1′52″] and A flat major above F ble), but rather he first lays a foundation for the premiere of the complete piano cycle played by sharp major [1′53″]. In IX. Aubade [Track 9] we find structure – starting from the lowest d, then rising Herbert Henck, there was still no printed edition of The unmistakable musical idiom of Les Heures per- B major above C major [1′04″], F sharp major by way of a, e, a, e, a – to make the whole spectrum Les Heures persanes. It was not published until the sanes puts Koechlin squarely in the avant-garde of above C major [1′39″], G sharp major above D ma of overtones resonate. A magic moment which is following year, around seventy years after its com French composers of his time. “Polytonality” jor [1′46″], E flat major above F minor [2′04″/2′05″] fortified by the instruction to “hold all these notes position. The circumstances surrounding its late (using distant chords and keys at the same time) and E minor above F sharp minor [2′18″]. The com with the pedal”. discovery clearly show that Koechlin had not suc and “atonality” (harmonies and melodies unrelat plexity of such fusions is intensified by adding ceeded in bringing all his music to public attention. ed to a main key) are his prevailing stylistic means. “extraneous” tones which come from none of the Atonality Although conductors like Franz André or Roger Embedded in the prevailing currents in France, combined keys, or which can arise from the flow The term “atonal music”, which is strictly speak Désormière had performed several of Koechlin’s Koechlin was already going his own harmonic way of a melodic line. Using methods of this kind, ing a nonsense, was used from 1909 to label and orchestral works successfully during his lifetime, in the orchestral songs5 he wrote between 1890 Koechlin arrives at a new and individual harmonic discredit the music of Schönberg, Berg and others. the composer was denied long-lasting apprecia and 1906. Here his urge to contrast widely distant language that does not break up into its compo Divested of its polemic aspect, this term was later tion. Only from the mid-1980s did the music of keys or to combine them in surprising ways is nent parts on hearing and is meant to be heard as used to describe music whose melody and harmo Koechlin, the alchemist of sounds, gradually begin already apparent. He allows himself great freedom a whole. In contrast, Stravinsky’s polytonality, for ny were no longer related to a root key or tonal to reach a wider public. Developing this is the pur in his modulations, uses chords or chains of notes instance, owes much of its charm to the play of centre. Examples of largely atonal style here are: pose of the Koechlin Project begun in 2000 with forming towers of fourths and fifths, as well as ‘wrong notes’: the C major fanfare in the first III. L’Escalade obscure, XII. Arabesques, XIV. Le the cooperation of Hänssler Classic, the SWR Stutt unresolved suspensions or dissonances. Koechlin clarinet at the beginning of the second part of Conteur (the tale of The Spirit in the Bottle) gart, Heinz Holliger and the Charles Koechlin Ar extended the harmonic spectrum to include paral Petrushka (1911) is overtly thwarted by having the [track 14 | 0′47″–2′52″] and XVI. Derviches dans la 2 ol. chive in Kassel. So far, nine CDs containing works lel ninth chords and pedal notes or chords under second clarinet play in G flat major at the same nuit (from the beginning to Moonlight on the Gar- of this important contemporary of Debussy and harmonies in unrelated keys. Thus we already find time. Darius Milhaud also used polytonality more dens) [track 16 | up to 3′02″]. Ravel have been released in the Hänssler series. evidence in the early stages of Koechlin’s music of in a Stravinskian sense, leaving the superposed different keys appearing simultaneously in supple keys disconnected in our perception. Twelve-note areas Like the unexpected discovery of a message in a combinations. In the notes to the previous CD6 Long before the phenomenon of total chromati bottle, such “excavations” offer us the excitement (Koechlin, Œuvres pour piano, vol. 1, Michael Chords consisting of perfect fourths and fifths cism was systematized by Schönberg in his of experiencing a communication from the past. Korstick, piano) an example from the piano cycle Koechlin’s harmonies, extended to the point of ato “twelve-note technique” in 1923, the extension of |Music Piano V A belatedly discovered composer such as Koechlin, Paysages et marines, op. 63 (1915 – 16) was used to nality, led to the varied use of chords made up of harmony in the work of Richard Wagner, begin however, faces the problem of being assigned a show how subtly the composer is able to meld layered fourths, fifths, or combinations of these in ning with Tristan and Isolde, almost inevitably led proper place in an already established system of successfully heterogeneous elements, and how in tervals. Here are a few examples: X. Roses au soleil in the succeeding generation of composers to classification. We are only too happy to take our this way he opens up new musical worlds. de midi, three-note chords of fifths one above the melodic or harmonic forms in which all twelve Koechlin Piano 18 19

notes of the chromatic scale met at close quar Debussy’s opera Pelléas et Mélisande, whose dio interview on the occasion of the Berlin Festi 5] Koechlin, Orchestral songs from the period ters. Examples of such twelve-note areas are premiere Koechlin attended in 1902. val in 1989, where a large number of Koechlin’s 1890 – 1906, early orchestral works, found in IV. Matin frais, dans la haute vallée works were performed, Heinz Holliger described Chant funèbre à la mémoire des jeunes femmes E nglish [track 4 | 0′26″– 0′32″], XII. Arabesques [track 12 | Colour contrasts this as follows: “What fascinates me first in this défuntes, op. 37; Juliane Banse, soprano; E nglish up to 0′15″] or XVI. Derviches dans la nuit (final It is difficult to imagine a greater dark-light music is the fact that it does not come forward. I SWR-Vokalensemble Stuttgart; Radio-Sinfonie section, Moonlight on the gardens) [track 16 | contrast than that between III. L’Escalade obscure believe that it is a totally open music, into which orchester Stuttgart of the SWR, Heinz Holliger, 4′17″– 4′48″]. and IV. Matin frais, dans la haute vallée. The one can ‘fall’, where one can penetrate the very conductor; Hänssler Classic CD 93.159 (℗ 2005) unheralded appearance of the frost pattern at the pores of the sounds. But it does not come to fetch Note repetitions as ostinatos; beginning of the fourth piece after the deep me, it does not try hard to please me. It has a cer 6] Koechlin, Piano Works Vol. 1, Andante quasi pedal notes, pedal chords shadows of the third intensifies the effect of this tain crystalline transparence as well as a prefer adagio, Quatre nouvelles sonatines, op. 87, When listening to XV. La Paix du soir, au ci- contrast. Koechlin’s vision of tonal colour ranges ence for unfolding very slowly. And this way of Paysages et marines, op. 63, 6 Piano pieces from metière, hardly anyone can miss its close relation from the dark of a deep, starless night up to the dealing with sound and movement was probably Album de Lilian, opp. 139 & 149; to Le Gibet, the second piece of Ravel’s Gaspard de blazing, sometimes painfully blinding brightness totally alien in France and, at the time, it would Michael Korstick, Piano; la nuit. In both pieces, the implacable repetition of noon on a clear summer’s day under the have been even more alien in Germany. And today, Hänssler Classic CD 93.220 (℗ 2008). of a single note becomes a stylistic device. Since southern sun. maybe we are ready to appreciate that better. We their time as students together, Koechlin had felt cannot afford to do without these works.” Michael Korstick Piano a great sympathy for Ravel, who was eight years New worlds of music his junior, and his music; hence he is certain to At the beginning of II. La Caravane (rêve, pendant Otfrid Nies Michael Korstick, born in Cologne in 1955, studied have known Gaspard when he wrote his La Paix la sieste) Koechlin uses an absolutely novel device: Charles Koechlin Archive, Kassel among others with Hans Leygraf in Hanover and du soir, for it had been composed in 1908 and above the quietly pulsating ostinato of the left Notes: Tatiana Nikolaieva in Moscow before he completed published in 1909. The similarities in the writing hand (the fifth c-g in the low register) the right his training with seven years of study with Sascha are surprising, the differences lie in the expres hand introduces a melodic line centred around 1] Pictures of chords played by Michael Korstick, Gorodnitzki at The Juilliard School in New York City. sion, in the atmosphere. Ravel’s restless rhythms, c sharp, under normal circumstances an extremely taken by Otfrid Nies during the recording of A prizewinner of several important international as well as the clearer harmonic timbre surround dissonant constellation. However, as the composer this CD. competitions, he concertizes worldwide with a rep- ing the constantly repeated b flat, convey a feel deceives our ears by spacing the bass and melody ertoire of 110 piano concerti and solo works from ing of oppression. Koechlin, by contrast, uses the lines a most unusual five octaves apart, we per 2] Koechlin, La Course de printemps, op. 95, all periods. Numerous award-winning CD record- calm pulsation of the ostinato e to draw us into ceive nothing more than the stimulus of a strange Le Buisson ardent, opp. 203/171; ings have won him a reputation as one of Germa- an atmosphere of resigned timelessness. The colour hovering in a quiet and consonant state of Radio-Sinfonieorchester Stuttgart of the SWR, ny’s leading pianists. While giving cyclic perform- pieces with pedal notes or chords are II. La Cara- limbo. Another example of Koechlin’s inexhausti Heinz Holliger, conductor; ances of the complete concerti of Bartók, Brahms, vane (rêve, pendant la sieste) and XIV. Le Conteur ble imagination and a moment in which the music Hänssler Classic CD 93.045 (℗ 2002) Prokofiev and Rachmaninoff, Korstick has been 2 ol. (The Spirit in the Bottle) [track 14 | 0′47″– 1′48″]; becomes pure enchantment is the passage in ceaselessly championing lesser-known works as the second example suggests the mysterious mu track 8 | 1′02″– 2′19″ of VIII. Clair de lune sur les 3] Koechlin, Le Docteur Fabricius, op. 202, well. At the core of his repertoire remains the cycle sical vision of a very deep, far-off gong. terrasses. This section shows how subtly Koechlin Vers la Voûte étoilée, op. 129; of the 32 Piano Sonatas of Ludwig van Beethoven, creates his new sound worlds. Radio-Sinfonieorchester Stuttgart of the SWR, which Korstick has performed publicly on several Parallel ninth chords Heinz Holliger, conductor; occasions and which he is currently recording for This is a method which Koechlin frequently used One possible reason for the rather slow diffusion Hänssler Classic CD 93.106 (℗ 2004) Oehms Classics. Critics are attesting him to be set- in his early orchestral songs, and which was of Koechlin’s music is because it is both elusive ting “new interpretative standards” (Stereoplay) |Music Piano V fashionable and very much ‘in the air’ in France in and extremely complex. It defies superficial hear 4] Koechlin, Les Heures persanes, op. 65 bis and pronounced him “one of the most important the 1890s. The enchanting passage in X. Roses ing, revealing its true nature only to an under (orchestral version); Radio-Sinfonieorchester Beethoven performers of our time” (Fono Forum). au soleil de midi [track 10 | 2′05″– 2′23″] has standing and concentrated listener who is then Stuttgart of the SWR, Heinz Holliger, the scent of a wafted quotation, perhaps from richly rewarded with splendid discoveries. In a ra conductor; Hänssler Classic CD 93.125 (℗ 2006) Koechlin Piano 20 21

Quand la première rencontre avec une œuvre mu de l’œuvre est si particulier qu’on ne peut pas per On peut parler à juste titre du langage musical sicale déclenche euphorie et enthousiasme, on cevoir et traduire immédiatement les relations propre à Charles Koechlin ; et pour mieux se associe plutôt cet évènement à l’âge de la jeunes d’ensemble mais qu’on doit lire et classer prati représenter les difficultés, on pourrait imaginer un Français Français se. Je me souviens encore très bien de mon état quement chaque note une à une. Ensuite, l’écritu acteur ou un orateur qui peut restituer l’émotion d’exaltation lorsqu’adolescent, je rentrai à la mai re très complexe, souvent notée sur trois ou qua d’un poème dans sa langue maternelle ou tenir un son après ma toute première audition de la Sep tre systèmes, n’est pas réalisable avec les gestes discours captivant : il serait certainement capable tième de Beethoven en concert, et maints enthou pianistiques habituels ; il faut plutôt d’abord déve de transmettre dans une langue étrangère qu’il siastes de la musique pourraient certainement re lopper une chorégraphie particulière pour deux maîtrise un message au moins à peu près sensé later des états similaires qui transformèrent une mains – les prières pour une troisième restant mais il lui serait certainement impossible de lire fête des sens en passion pour toute une vie. inexaucées – afin de pouvoir donner l’illusion de la même de façon à moitié intelligible un texte dans continuité de lignes et de plans sonores indépen une langue qu’il ne connaît pas du tout. Plage 16 | accord final à 6‘01″: m.g. la-mi + Néanmoins plus on connaît de répertoire (on dants les uns des autres, simultanément dans dif m.d. ré-mi-la-mi pourrait aussi dire d’une manière un peu moins férents registres de l’instrument, et ce malgré les flatteuse : moins on a l’esprit ouvert …), plus de sauts et changements de position constants. En Chez Koechlin, la version pour orchestre ne garde tels événements deviennent rares et plus ils sont outre, l’écriture contrapuntique conduit sans cesse aucune trace d’une composition pianistique bienvenus quand, un jour, ils arrivent quand mê à des accords qui ne sont pas faits pour la main d‘origine – et ce n'est imputable qu'en partie à me. Ma première rencontre avec la version orches humaine (voir photos1). l‘écriture « peu pianistique » du compositeur. trale des Heures persanes de Koechlin éveilla en Les couleurs de l‘orchestre font surgir ici dans la moi en tout cas un tas de souvenirs de jeunesse Donnons un exemple : dans le 2e morceau [pla substance musicale quelque chose de particulier et fut une véritable révélation ; rien d’étonnant ge 2 | 4′30″–4′54″], la main droite doit non seule et de nouveau. Mais à l‘inverse, il est clair que la donc que la version pour piano prenne immédia ment jouer des accords de croches à trois et quatre version pour piano n‘est en rien une sorte de « ré tement le premier rang de mes priorités : com voix composés de dixièmes avec notes intermé duction pour piano » d’une œuvre pour orchestre ment cet univers sonore méditatif, richement co diaires, mais aussi y intercaler des doubles-cro Plage 13 | 0′48″: m.g. sol dièse-ré dièse-do dièse + bien que l‘effet proprement orchestral que per loré, vibrant de mille nuances variées sonnerait-il ches, et la main gauche doit jouer les croches osti m.d. sol dièse-si-do dièse met un piano à queue y soit exploité à fond ; la sur mon propre instrument ? nato qui parcourent tout le morceau, exécuter en version pour piano joue plutôt sur la clarté et sur outre des accords arpégés de trois doubles-croches Cependant une fois familiarisé avec le langage de la différenciation de la substance principale,

L’histoire a commencé de façon tout à fait ordinai en triolets et duolets (très étendus) et doit jouer Koechlin et son vocabulaire instrumental, on a en enrichies par l’espressivo propre au piano, que sur 2 ol. re : mon premier essai consista à me faire une idée un accord essentiel au mouvement de doubles- tre les mains littéralement le billet d’entrée dans les mélanges de couleurs. générale de l’œuvre par une lecture à vue complè croches en sautant deux octaves plus haut sur les un jardin des merveilles musical. L’œuvre Les te et rapide en la parcourant « à vol d’oiseau » pour notes do-mi-sol-do-mi bémol, puis re-sauter deux Heures persanes présente un défi supplémentaire, Pour le pianiste arrive le moment où tout son ainsi dire (ma manière habituelle de procéder). Ce octaves plus bas pour reprendre les basses sur la car Koechlin a aussi orchestré ultérieurement travail sur une œuvre se change en joie de donner fut un échec déplorable – à cet égard, même un double-croche suivante. Et il ne suffit pas simple cette suite, ce qui – comme dans tous les cas vie à un organisme musical et, pour l’auditeur, le morceau de bravoure pour virtuose comme le ment de jouer proprement toutes les notes (il vaut semblables – pousse à faire des comparaisons. moment où la compréhension intellectuelle Quatrième concerto d’Anton Rubinstein avait été mieux que je retire le mot « simplement » !) mais il Dans le cas des nombreuses orchestrations par fait place à l’immersion totale dans le monde de considérablement plus sympathique le jour où, faut que les trois plans sonores – ou bien y en a-t-il Maurice Ravel de ses propres pièces pour piano et l’écoute – Koechlin, le gardien de ce jardin des élève en classe de littérature musicale, j’avais dû le quatre ? – aient une couleur distincte les uns des de celles d’autres compositeurs, on constate merveilles, nous invite discrètement à une subtile jouer en le déchiffrant, accompagné d’un deuxiè autres, que tous les accords soient proprement qu’une richesse infinie de coups de génie musi fête des sens. piano | pour V | Œuvres me piano, pour remplacer un camarade absent. structurés et dosés et en plus que la ligne mélodi caux subjugue littéralement l’auditeur mais que que soit phrasée comme une longue respiration les originaux restent pourtant présents presque à Michael Korstick À vrai dire, il y avait de bonnes raisons à cela. Tout suivant une grande arche – tout cela en même chaque instant. d’abord, le langage harmonique et contrapuntique temps, ça fait un peu beaucoup. Koechlin Piano 22 Un magicien vous invite 23

« Car le songe est plus beau que la réalité journaux. D’innombrables voyages lui permirent admiration, avec sympathie. » Koechlin cite alors que elle-même avance pas à pas, à tâtons, en hési Car les plus beaux pays sont ceux que l’on ignore de parcourir l’Italie, la Grèce, la Turquie, l’Algérie trois sortes de transpositions envisageables : tant – symbolise l’ambiance inquiétante qui enve Et le plus beau voyage est celui fait en rêve. » et le Maroc ainsi que les États-Unis. Quelque d’abord une transcription, aussi fidèle que possi loppe cette ascension dangereuse sur un terrain Français Français 3 000 photographies stéréoscopiques, de très ble, des souples arabesques mélodiques, puis des difficile. Les cinq pièces suivantes décrivent le cy (Vers finals du poème Le Voyage, mis en musique haut niveau artistique, réalisées par le composi équivalences suggérées par des modes et des mé cle d’une première journée complète, du no IV. Ma- par Koechlin en 1923, extrait du cycle Shéhérazade teur documentent ces voyages. lodies analogues et finalement une forme de tin frais, dans la haute vallée au no VIII. Clair de de Tristan Klingsor) composition s’inspirant du paysage, de l’atmos lune, sur les terrasses. La cinquième pièce En vue Cependant Koechlin n’a jamais visité la Perse. Ce phère et du symbolisme orientaux et de l’archi de la ville suggère un premier regard émerveillé « Voyager dans l’imaginaire et dans des mondes sont Les Nouvelles asiatiques de Joseph Arthur tecture islamique sans avoir recours à des élé sur la beauté lumineuse de la silhouette qui appa de rêve », nous rencontrons régulièrement ce Comte de Gobineau (1816 – 1882), les contes tirés ments de la musique arabe. Koechlin ne trouvait raît au loin, à l’horizon. Sans transition aucune, le thème dans les compositions de Charles Koechlin, des Mille et Une Nuits mais surtout le journal de pas très judicieux l’emploi de la simple transcrip début de la sixième pièce À travers les rues nous né en 1867 à Paris. Il trouve son inspiration dans voyage publié en 1904 Vers Ispahan de Pierre Loti tion, ne serait-ce qu’en raison des systèmes tonals transplante au beau milieu du tumulte et de la des sources variées, des poèmes de l’Antiquité en (1850 – 1923) qui l’ont inspiré lors de la composi si différents et d’une transcription inévitablement fébrilité effervescente d’une ville d’Orient. Le cycle passant par Heinrich Heine jusqu’au Livre de la tion de son œuvre Les Heures persanes op. 65. approximative. Les équivalences par contre évite du deuxième jour, réparti sur huit pièces, com Jungle de Kipling2, d’une nouvelle de son oncle, le Loti décrit dans ses récits une expédition qui le raient l’imitation mais brideraient la liberté créa mence avec le no IX. Aubade, un chant doux et philosophe Charles Dollfus (Le Docteur Fabricius3) conduisit entre le 17 avril et le 6 juin 1900 de trice. Koechlin y voyait la possibilité de développer léger du matin. Les Arabesques (XII) et Le Conteur en passant par Romain Rolland (Le Buisson ar- Bouchehr (Bûchahr) sur le Golfe Persique, via les de nouvelles formules dans certains modes, cer (XIV) sont des interludes insérés hors du temps. dent2) jusqu’aux films des années 1930. hauts plateaux persans, aux abords de Chiraz, taines formes mélodiques ou harmonisations. La Les Arabesques montrent comment Koechlin tra non loin des ruines de la Persépolis antique en troisième méthode – une double transformation duit en musique l’ornementation symétrique, Dans les notes autobiographiques rédigées en direction d’Ispahan, traversant les monts d’El ou un double miroir – était pour Koechlin la seule variée et finement enchevêtrée de la grande porte 1947, Koechlin par lui-même (La Revue Musicale bourz pour redescendre vers la Mer Caspienne. voie possible, garantissant à la fois authenticité et de la ville, des portails ou de la coupole de la nos 340 – 341, Paris 1981), le compositeur écrit : liberté de composition. C’est en suivant cette idée Mosquée Royale d’Ispahan. Le début dessine ici un « Ce que j’ai (au cours d’une vie bien remplie) rêvé, Depuis la fin du XVIIIe siècle, l’orientalisme et qu’il réalisa la suite de 16 pièces Les Heures persa- champ sonore qui englobe les 12 notes de la gam senti, exprimé, il y avait en puissance tout cela l’exotisme influençaient de plus en plus la créa nes à partir de 1913. me chromatique [plage 12 | jusqu’à 0′15″]. Cette dans mes visions d’autrefois, lorsqu’un enchaîne tion artistique, surtout en France. Dans son essai suite de notes apparaît au milieu dans sa constel ment d’accords m’évoquait, tout enfant, des nuits L’Orientalisme dans la musique française publié en Dans une autre transformation, il condensa en lation d’origine et se réfléchit en même temps sur

argentées de lune, des fonds sous-marins avec avril 1939 dans La Revue Algérienne, Koechlin deux jours et demi le modèle littéraire du récit de un axe horizontal : méthode de composition ainsi 2 ol. d’irréelles forêts. Les rêveries de l’adolescent de écrit : « On conçoit aisément de quelle façon un Loti d’une expédition de huit semaines. Ainsi le que reflet des ornements ou aussi transcription vant la nuit étoilée se sont enfin traduites dans le livre, un tableau peuvent s’inspirer de l’Algérie, du compositeur replace sa traversée imaginaire de la sonore des mirages dans les déserts des hauts pla grand Nocturne [Vers la Voûte étoilée op. 1293] Maroc, de l’Arabie, de la Perse. Des écrivains et des Perse dans son propre cosmos, dont les étapes teaux persans, décrits par Loti [plage 12 | 0′46″– achevé en 1933 (ainsi que dans le récent Docteur peintres illustres témoignèrent avec un rare bon tout au long du jour et de la nuit sont définies 1′10″]. Les trois contes du Conteur sont comme des Fabricius [op. 202]). Mon rêve est demeuré le heur de l’attrait sur eux exercé par la civilisation dans le titre des pièces. Le jour précédant le voya miniatures dans un tableau, ils nous replongent même, avec le sens, depuis toujours, des horizons et le monde musulmans. Mais en musique ? Notre ge, dans la première pièce intitulée Sieste, avant dans les mystères éblouissants des Mille et Une lointains, irréels, – de l’infini, de la nuit mysté conception d’Occident, polyphonique, orchestrale, le départ, nous entraîne dans l’atmosphère d’un Nuits. Six mesures d’introduction (le conteur ouvre rieuse, et des triomphes éclatants de la lumière. » comment sans trahir la pensée arabe peut-elle la lointain pays étranger et dans l’univers sonore in doucement le voile) et huit mesures finales (Clair Néanmoins, Koechlin n’avait rien d’un rêveur traduire à nos oreilles, à notre sensibilité ? Nous solite de Koechlin, nous donnant ainsi le ton, dans de lune sur les jardins, qui nous renvoie aux heures perdu dans son monde imaginaire. C’est en fixant sommes loin du temps qu’une Marche turque un double sens. La pièce suivante, Rêve, pendant qui passent) en forment le cadre. La 16e pièce, la piano | pour V | Œuvres toute son attention et avec une grande ouverture semblait, par avance, devoir friser le ridicule ou la sieste, est déjà une prémonition et la vision de scène des Derviches dans la nuit dansant sous le d’esprit envers les idées nouvelles qu’il observa et du moins s’appuyer sur des rythmes lourdauds. La Caravane qui s’ébranle aux pas lents et répétés ravissement extatique de la nuit, clôture le commenta les développements culturels, scienti Depuis quelque cent ans l’Islam est considéré des bêtes de somme. La sonorité insaisissable et deuxième cycle des heures. Le spectre angoissant fiques et politiques dans de nombreux articles de d’un tout autre point de vue, avec respect, avec très sombre du no III. L’Escalade obscure – la musi disparaît au moment où apparaît le Clair de lune Koechlin Piano 24 Les Heures persanes de Charles Koechlin, un voyage imaginaire 25

sur la place déserte (la coda de ce morceau) Comme une bouteille à la mer trouvée par hasard, non résolus. Koechlin élargit le spectre harmoni composants qui ne devront pas être entendus [plage 16 | 2′27″ jusqu’à la fin]. Ainsi se termine le de telles « trouvailles » offrent le charme de l’éton que grâce à des accords de neuvièmes parallèles « séparément ». Par contre, chez Stravinsky par voyage imaginaire, dans l’atmosphère calme de nement devant un message en provenance du et des notes ou des accords-pédales placés sous exemple, la polytonalité doit beaucoup au charme Français Français ses tout premiers débuts. temps passé. Cependant un compositeur re-dé des harmonies de tonalités éloignées. Ce dernier d’un jeu avec des « fausses » notes : la fanfare en couvert tardivement comme Koechlin pose le pro procédé fait apparaître très tôt déjà dans la musi do majeur de la première clarinette au début de la La composition des Heures persanes comme suite blème de lui trouver sa juste place, son espace que de Koechlin des traces nettes de polytonalité deuxième partie de Petrouchka (1911) est ouverte pour piano fut achevée en 1919, son orchestration propre dans un système de classement déjà éta dans des combinaisons souples. Dans le texte ment contrecarrée par le sol bémol majeur simul suivit en 19214 en un laps de temps extrêmement bli. Nous nous référons trop facilement à ce qui d’introduction du CD précédent6 (Koechlin, tané de la deuxième clarinette. Darius Milhaud court de deux semaines. Néanmoins le composi est déjà connu et nous classons l’inconnu à part, Œuvres pour piano, Vol 1, Michael Korstick, piano) lui aussi utilise la polytonalité plutôt dans le sens teur ne considérait pas la version pour piano com dans des tiroirs tout faits mais beaucoup trop on montre, sur un exemple tiré de la suite pour de Stravinsky, les tonalités superposées restant me provisoire ou inachevée : l’orchestration devait petits. Pourtant, en y regardant de plus près nous piano Paysages et marines op. 63 (1915 – 16), avec disjointes dans notre perception. plutôt souligner d’autres aspects tirés de la même avons des surprises. Le quatrième morceau des quelle subtilité le compositeur réussit à mêler des idée et offrir ainsi une vue différente sur l’œuvre. Heures persanes, intitulé Matin frais, dans la haute éléments hétérogènes et comment il s’ouvre ainsi Accords de quartes et de quintes vallée, en est un merveilleux exemple. Si l’on à des mondes sonores totalement nouveaux. L’harmonie de Koechlin, élargie jusqu’à l’atonalité, Lorsque Koechlin mourut le 31 décembre 1950, il faisait un test en aveugle en faisant écouter le résulte aussi de l’emploi varié d’accords formés n’avait assisté ni à l’exécution complète de la ver passage de la plage 4 | 1′09″– 1′29″ et en posant la Les quelques passages suivants des Heures persa- par superposition de quartes, de quintes ou de sion pour piano de ses Heures persanes ni à celle question « À quel compositeur doit-on attribuer nes illustrent tout particulièrement comment combinaisons de ces intervalles. En voici quelques de la version pour orchestre. Même en 1986, date cette harmonie, ces associations d’accords ? », Koechlin réussit à fondre des moyens de style a exemples : X. Roses au soleil de midi ; accords de de la première de la suite complète pour piano la plupart des connaisseurs répondraient très pro priori très abstraits, en un univers musical d’un trois notes en quintes superposées à la main par Herbert Henck, il n’y avait pas encore d’édition bablement, avec un sourire entendu : « Olivier genre tout particulier. droite [plage 10 | jusqu’à 0′43″] ; XII. Arabesques, imprimée des Heures persanes ; elle ne parut que Messiaen ». Seulement voilà : lorsque Koechlin a accords de trois notes en quartes superposées à la l’année suivante, 70 ans environ après la composi achevé la composition des Heures persanes, Polytonalité main gauche [plage 12 | 0′15″– 0′40″] ; XIII. Les tion de l’œuvre. Les circonstances de telles décou Messiaen venait d’avoir dix ans. Dans le no VIII. Clair de lune sur les terrasses, ap Collines, au coucher du soleil, combinaisons vertes tardives sont de bons exemples du fait que paraissent dans un espace très restreint [plage 8 | d’accords de quintes et de quartes [plage 13 | Koechlin n’était pas parvenu à ancrer sa musique Le langage musical unique des Heures persanes à partir de 1′45″] les combinaisons suivantes de jusqu’à 0′57″] ; XVI. Derviches dans la nuit, Clair de dans la conscience du grand public. Certes des place Koechlin à l’avant-garde des compositeurs deux tonalités : do majeur sur la bémol majeur lune sur les jardins, le passage de 4′27″ à 4′48″

chefs d’orchestre comme Franz André ou Roger français de son temps. La « polytonalité » (simul [1′45″], do majeur sur si majeur [1′47″], mi majeur dans la plage 16 présente un accord de quarte 2 ol. Désormière interprétèrent plusieurs fois, et avec tanéité et superposition d’accords et de tonalités sur la (sans la tierce) [1′49″], ré bémol majeur sur ascendant déployé. En même temps, nous voyons succès, diverses œuvres orchestrales de Koechlin éloignés) et « atonalité » (où harmonie et mélodie do majeur [1′52″] et la bémol majeur sur fa dièse dans cet exemple comment Koechlin se sert de de son vivant, pourtant le compositeur n’eut pas n’ont plus de rapport avec une tonalité fonda majeur [1′53″], ou dans le no IX. Aubade [plage 9] : son matériel de façon judicieuse et sans schéma la chance d’une renommée durable. Ce n’est que mentale) sont les procédés de style prédominants. si majeur sur do majeur [1′04″], fa dièse majeur tout fait : il ne commence pas tout de suite la vers le milieu des années 1980 que la musique de Intégré dans les tendances françaises de l’époque, sur do majeur [1′39″], sol dièse majeur sur ré superposition des quartes (ce serait une solution Koechlin, l'alchimiste des sons, obtint progressi Koechlin avait choisi son propre chemin dans le majeur [1′46″], mi bémol majeur sur fa mineur banale), il pose plutôt d’abord une fondation vement une certaine renommée. C’est également domaine de l’harmonie dès ses œuvres vocales [2′04″ | 2′05″] et mi mineur sur fa dièse mineur sonore pour l'empilement des quartes – en par l’idée qui guide le projet Koechlin commencé en avec orchestre5 composées entre 1890 et 1906 : [2′18″]. La complexité de tels mélanges s’intensifie tant du ré le plus grave, puis en montant via la, 2000 en coopération entre Hänssler Classic, la son besoin d’opposer ou de relier de façon surpre encore plus par l’ajout de notes « étrangères » qui mi, la, mi, la – qui fait résonner tout le spectre des SWR Stuttgart et Heinz Holliger, avec les Archives nante des tonalités très éloignées était déjà très ne proviennent d’aucune des tonalités combinées harmoniques. Un instant magique, encore davan piano | pour V | Œuvres Charles Koechlin (Kassel). Entre-temps, Hänssler présent ici. Il s’autorise une grande liberté dans ou qui peuvent résulter de la conduite d’une tage intensifié par l’instruction « Tenir toutes ces a déjà publié une série de neuf CD avec des com ses modulations, il utilise des accords ou des chaî ligne mélodique. Koechlin parvient ainsi à créer sa notes avec la pédale ». positions de cet important contemporain de nes de notes formant des quartes et des quintes propre harmonie qui forme un nouveau « tout » et Debussy et Ravel. superposées et des retards ou des dissonances qui, à l’audition, ne se désagrège pas en ses Koechlin Piano 26 27

Atonalité moyen de style. Depuis leurs années d’études sion d’une étrange stimulation colorée en Le terme de « musique atonale », ce qui est à pro communes, Koechlin ressentait une grande suspens, apaisée et consonante. Un autre exem prement parler un non-sens, a servi à étiqueter et sympathie pour Ravel, son cadet de huit ans, et ple de l’imagination inépuisable de Koechlin, un Français Français à diffamer les composotions de Schönberg, Berg pour sa musique ; il connaissait certainement le moment où la musique s’émerveille elle-même, se et autres à partir de 1909. Dépouillé de la polémi Gaspard, créé en 1908 et publié dès 1909, lorsqu’il trouve dans la plage 8 | 1′02″– 2′19″ du no VIII. Clair que, ce terme décrira un peu plus tard une musi composa La Paix du soir. Les ressemblances de lune sur les terrasses ; ce passage montre avec que dont la mélodie et l’harmonie ne se réfèrent d’écriture sont frappantes, les différences résident quelle subtilité Koechlin crée ses nouveaux plus à une tonalité fondamentale ou à un centre dans l’expression, dans l’atmosphère. Chez Ravel univers sonores. tonal. Des exemples de cette écriture princi les rythmes agités, ainsi que le timbre plus clair palement atonale sont : III. L’Escalade obscure, dû à l’environnement harmonique du si bémol Le caractère mystérieux de la musique de XII. Arabesques, XIV. Le Conteur (le récit Le constamment répété, transmettent un sentiment Koechlin, associé à son extrême complexité, est Pêcheur et le Genni) [plage 14 | 0′47″– 2′52″] et d’oppression. Koechlin par contre nous transporte peut-être une raison qui pourrait expliquer XVI. Derviches dans la nuit (du début jusqu’au dans une atmosphère intemporelle de résignation pourquoi elle a été si peu diffusée jusqu’ici. Elle Clair de lune sur les jardins) [plage 16 | jusqu’à au destin avec la pulsion calme du mi ostinato. échappe à une réception superficielle et ne se 3′02″]. Nous trouvons des notes pédales et des accords révèle qu’à l’auditeur ouvert et attentif, qui est ré de pédales dans les pièces II. La Caravane (rêve, compensé par les riches découvertes qu’il fait Séquences comprenant les douze sons pendant la sieste) et XIV. Le Conteur (Le Pêcheur et alors. Dans une interview à la radio lors du de la gamme le Genni) [plage 14 | 0′47″– 1′48″] ; ce deuxième Festival de Berlin de 1989 – où de nombreuses Bien avant que le phénomène du chromatisme exemple suggère l’image sonore d’un mystérieux œuvres de Koechlin furent interprétées – Heinz intégral de Schönberg ne soit systématisé avec la gong lointain, très grave. Holliger décrit cela de la manière suivante : proclamation de sa « Technique dodécaphoni « Ce qui me fascine tout d’abord dans cette musi que », l‘extension de l‘harmonie dans l’œuvre de Accords de neuvièmes parallèles que, c’est qu’elle ne nous fait aucune avance. Je Richard Wagner à partir de Tristan et Iseult C’est une méthode que Koechlin a souvent profonde sans étoiles à l’éclat éblouissant, parfois crois que c’est une musique absolument ouverte, entraîna presque inévitablement chez les compo employée dans ses premières œuvres vocales avec douloureusement aveuglant d’un jour d’été sous dans laquelle on peut ‘tomber’, où l’on peut siteurs de la génération suivante des structures orchestre et qui était à la mode dans la France des le soleil de midi dans le Sud. pénétrer par tous les pores des sons. Mais elle ne mélodiques ou harmoniques où les douze notes années 1890 mais aussi dans l’air du temps tout vient pas me chercher, ce n’est pas une musique

de l’échelle chromatique se rencontrent dans simplement. L’endroit magique dans X. Roses au Nouveaux univers sonores qui cherche à me flatter. Elle possède une certaine 2 ol. un espace limité. On trouve des exemples de tels soleil de midi [plage 10 | 2′05″–2′23″] a le parfum Au début de II. La Caravane (rêve, pendant la sies- transparence cristalline ainsi qu’un penchant passages dodécaphoniques dans : IV. Matin d’une citation connue, peut-être tirée de l’opéra te) Koechlin emploie un artifice absolument nou pour le mouvement infiniment lent. Et cette ma frais, dans la haute vallée [plage 4 | 0′26″– 0′32″], de Debussy Pelléas et Mélisande à la première veau et inouï à l’époque : sur la calme pulsation nière de traiter le son et le mouvement était pro XII. Arabesques [plage 12 | jusqu’à 0′15″] ou duquel Koechlin a d’ailleurs assisté en 1902. ostinato de la main gauche (quinte do-sol à la bablement complètement étrangère en France et, XVI. Derviches dans la nuit (section finale Clair de basse) apparait à la main droite une ligne mélodi à l’époque, elle aurait été encore plus étrangère lune sur les jardins) [plage 16 | 4′17″– 4′48″]. Contrastes de couleur que libre, centrée autour du do dièse, une constel en Allemagne. Et aujourd’hui, peut-être sommes- Il est difficile d’imaginer un contraste ombre-lu lation extrêmement dissonante, en fait. Mais – le nous prêts à mieux apprécier cela. Nous ne pou Notes répétées en ostinato ; mière plus grand qu’entre le no III. L’Escalade obs- compositeur trompant nos oreilles par la distance vons guère nous permettre d’ignorer ces œuvres. » notes pédales, accords de pédales cure et le no IV. Matin frais, dans la haute vallée. inhabituelle de cinq octaves entre la basse et la li En écoutant le no XV. La Paix du soir, au cimetière, L’apparition soudaine du son des cristaux de givre gne mélodique – nous ne percevons que l’impres Otfrid Nies piano | pour V | Œuvres on ne peut manquer de noter la ressemblance au début du quatrième morceau, après les pro Archives Charles Koechlin, Kassel avec Le Gibet, le deuxième morceau du Gaspard de fondes ténèbres du troisième, augmente encore la nuit de Ravel : dans les deux morceaux on trou davantage l’effet de contraste. La vision des tim ve la répétition inexorable d’une note comme bres de Koechlin passe de l’obscurité d’une nuit Foto von | Photograph by | Photographie de Charles Koechlin (Tétouan/Maroc, 1932) Koechlin Piano 28 29

1] Photos d’accords joués par Michael Korstick, Michael Korstick, né en prises par Otfrid Nies pendant l’enregistrement 1955 à Cologne, a fait de ce CD. ses études entre autres Français Français auprès de Hans Leygraf 2] Koechlin, La Course de printemps op. 95, à Hanovre et de Tatiana Le Buisson ardent opp. 203/171 ; Nikolaieva à Moscou Radio-Sinfonieorchester Stuttgart de la SWR, avant d’achever sa for direction Heinz Holliger ; mation par un séjour Hänssler Classic CD 93.045 (℗ 2002) d’étude de sept années à la Juilliard School de 3] Koechlin, Le Docteur Fabricius op. 202, Vers la New York auprès de Voûte étoilée op. 129 ; Radio-Sinfonieorchester Sascha Gorodnitzki. Il Stuttgart de la SWR, direction Heinz Holliger ; est lauréat de concours Hänssler Classic CD 93.106 (℗ 2004) internationaux de piano de renom et se produit 4] Koechlin, Les Heures persanes op. 65 bis (version en concert dans le monde entier avec un réper pour orchestre) ; Radio-Sinfonieorchester toire de 110 concertos pour piano et œuvres pour Stuttgart de la SWR, direction Heinz Holliger ; soliste de toutes les époques. Par ailleurs il s’est Hänssler Classic CD 93.125 (℗ 2006) fait un nom comme l’un des pianistes allemands les plus éminents avec de nombreux enregistre 5] Koechlin, Œuvres vocales avec orchestre ments sur CD primés. Au-delà de ses productions (1890 – 1906), Chant funèbre à la mémoire des cycliques de tous les concertos pour piano de Bar jeunes femmes défuntes op. 37 ; tók, Beethoven, Brahms, Prokofiev et Rachmani Juliane Banse, soprano ; SWR-Vokalensemble nov, Korstick s’est aussi engagé sans relâche pour Stuttgart ; Radio-Sinfonieorchester des œuvres rarement jouées. Le cycle de 32 sona Stuttgart de la SWR, direction Heinz Holliger ; tes pour piano de Ludwig van Beethoven repré

Hänssler Classic CD 93.159 (℗ 2005) sente un temps fort du répertoire de Korstick qui 2 ol. l’a interprété plusieurs fois en public et qui 6] Koechlin, Œuvres pour piano vol. 1, Andante l’enregistre actuellement sur CD pour le label quasi adagio, Quatre nouvelles sonatines op. 87, Oehms Classics. La critique confirme que ses en Paysages et marines op. 63, 6 Pièces pour piano registrements posent de « nouveaux jalons au ni extraites de L’Album de Lilian opp. 139 & 149 ; veau interprétation » (Stereroplay) et le considère Michael Korstick, piano ; comme l’un « des interprètes de Beethoven les Hänssler Classic CD 93.220 (℗ 2008). plus importants de notre époque » (Fono Forum). Foto von | Photograph by | Photographie de Charles Koechlin (Fès/Maroc, 1932)

Aufnahme | Recording | E nregistrement Digitalschnitt | Digital editor | Montage Künstlerische Mitarbeit und Einführungstext | Fotos | Photographs | Photographies 15. – 18.12.2008 Kammermusikstudio Stuttgart numérique Roland Rublé, SWR Artistic support and programme notes | Cover: © Studio Lipnitzky – Roger-Viollet, piano | pour V | Œuvres Künstlerische Aufnahmeleitung | Artistic Producer SWR Dr. Marlene Weber-Schäfer Coopération artistique et texte de présentation © Charles Koechlin, Montage: doppelpunkt; Director | Directeur artistique Roland Rublé, SWR Übersetzung | Translation | Traduction Otfrid Nies (Archiv Charles Koechlin, Kassel) Inlay: © Charles Koechlin; Booklet Seiten | Pages 3, Toningenieur | Sound Engineer | Ingénieur du son Dr. Miguel Carazo, Otfrid Nies, Robert Orledge, Verlag | Publishing | Éditeur Édition Max Eschig/ 6, 29, 31, 32: © Charles Koechlin; Seiten | Page3 13, Friedemann Trumpp, SWR Marc Lerique-Koechlin Universal Music Publishing Group, Paris 30: Michael Korstick © Marion Koell Koechlin Piano Piano Charles Foto von Photograph | Photographieby | Charles de Koechlin (Meknès/Maroc, 1932) 1932) (Meknès/Maroc, Koechlin piano Michael Korstick vol. 2 Œuvres pour piano Piano Music Les Heures Koechlin Charles persanes PIANO also available | D’autres enregistrements d’œuvres de Von Eine große auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs finden sie bei hänssler You may as well order our printed catalogue, order no.: E-mail contact:955.410. [email protected] www.haenssler-classic.com, including listening samples, download and relatedartist information. Enjoy a huge selection of more than 800 classical CDs and DVDs from hänssler [email protected] E-Mail-Kontakt: 955.410. Bestellnummer der unter anfordern Gesamtkatalog unseren auch mit classic.de, Hörbeispielen, Download-Möglichkeiten und Künstlerinformationen. Gerne können sie auch charles Koechlin sind außerdem erschienen | 2 cD 2 heinz holliger conductor Radio-Sinfonieorchester des Stuttgart SWR, Stuttgart Vokalensemble SWR Juliane Banse soprano Vocal works with orchestra s No.: 93.159 1 cD 1 des Stuttgart SWR Radio-Sinfonieorchesters des Mitglieder tatjana Ruhland flute · chamber Music with Flute No.: 93.157 Radio-Sinfonieorchester des Stuttgart SWR, Yaara tal piano le Docteur Fabricius op. 202, Vers la Voû heinz holliger conductor Other recordings by charles Koechlin sont aussi disponibles : te étoilée op. 129 1 cD 1 No.: 93.106 1 cD 1 Michael Korstick Piano Music Vol. 1 « … des jardins enchantés …» CLASSIC No.: 93.220 CLassIC that are are Charles Koechlinthat

at at unter www.haenssler- piano CD 93.246

Michael Korstick piano CD 93.246 CD Charles Koechlin (1867–1950) – Œuvres pour piano | vol. 2

Les Heures persanes op. 65 (1913 – 19) [66: 53]

1 I. Sieste, avant le départ [03:54] 12 XII. Arabesques [01:44]

2 II. La Caravane (rêve, pendant la sieste) [08:05] 13 XIII. Les Collines, au coucher du soleil [03:06] Koechlin 3 III. L’Escalade obscure [03:02] 14 XIV. Le Conteur [07:59] 4 IV. Matin frais, dans la haute vallée [04:03] a) Introduction 5 V. En vue de la ville [02:59] b) « Le Pêcheur et le Genni » 6 VI. À travers les rues [03:28] c) « Le Palais enchanté »

7 VII. Chant du soir [02:05] d) « Danse d'adolescents » Œ uvres pour vol. piano | 2 8 VIII. Clair de lune sur les terrasses [03:19] e) Clair de lune sur les jardins 9 IX. Aubade [03:13] 15 XV. La Paix du soir, au cimetière [07:15]

10 16 vol. 2 piano | pour vol. uvres X. Roses au soleil de midi [02:54] XVI. Derviches dans la nuit [06:46] Œ 11 02:51

| XI. À l'Ombre, près de la fontaine de marbre [ ] [Coda:] Clair de lune sur la place déserte

total time [66: 53]

Koechlin Eine Aufnahme des SWR | A recording of the SWR | Un enregistrement de la SWR

CD-No. 93.246 Made in Germany | Booklet in German, English and French © 2008 swr Media Services GmbH, 70150 Stuttgart, Germany | ℗ 2009 hänsslerclassic, P. O. Box, 71087 Holzgerlingen, Germany, www.haenssler-classic.com, [email protected] | Design: www.doppelpunkt.com 4 010276 022008

Charles Koechlin Re­ Bleiben

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