Franz Liszt Annees De Pelerinage I Piano Sonata in B Minor Michael Korstick

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Franz Liszt Annees De Pelerinage I Piano Sonata in B Minor Michael Korstick @jOKO Franz Liszt Annees de Pelerinage I Piano Sonata in B minor Michael Korstick Michael Karstick I© Marian Koell/Quintessenz) cpo 777 478-2 ChapelleOrageValleeAuLeEglaguePastoraleLesFranzPianomallacbardclochesd'Obermannduded'unedepaysWallenstadtdeLisztSonataGuillaumeGenevesource (1811-1886)Tell in B minor 0QJIT]m Premiere Annee »Suisse« ~ Annees de Pelerinage 50'29 6'38 3'38 1'35 3'33 4'04 14'06 3'35 6'36 6'44 28'49 T.T.: 79'30 Michael Korstick, Piano Michael Korstick (© Morion Koell/Quintessenzl Franz Liszt Wenig hilfreich fur eine nuchterne Einschatzung yon ten der GroBte seiner Zeit. Sogar Anton Rubinstein, der tionen direkte Gelegenheit eines unverfalschten Blicks Annees de Pelerinage Liszts kunstlerischem Stellenwert war ouch die beson• nach herrschender Meinung der einzige andere gewe• auf den anderen Teil seiner lebensleistung. Allerdings Klaviersonate h-moll ders nach 1850 sich zunehmend verscharfende Partei• sen ware, der Anspruch auf diesen Thron hatte erheben ist es hier wie bei kaum einem anderen Komponisten enbildung innerholb der musikalischen Welt, welche • konnen, erklarte Liszts Spiel fur unerreichbar. Auch Cho• notig, zunachst einmal die Spreu yom Weizen zu tren• Der vielleicht hartnackigste Gemeinplatz im Reich ie nach Standpunkt - den spiritus rector der sogenann• pin und Alkan, wahrlich keine kleinen Lichter, bewun• nen. Denn rein quantitativ betrachtet war Liszt, was oft der Musik ist wahl die Legends vam verkannten Genie. ten »Neudeutschen Schule« entweder vergotterte oder derten liszt uber olle MaBen, und selbst Robert und ubersehen wird, einer der produktivsten Geister aller Immerhin gehorte es zum Schicksal aller Kamponisten, verteufelte. Die Foige dieser Konstellation war, doss bis Clara Schumann raumten - bei allen Vorbehalten und Zeiten; allein die gigantische Menge seiner existieren• welche einmal den Kanon der sogenannten »Klassiker« weit uber die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus es in Differenzen - Liszts unbestreitbare GroBe ein. Und den Werke uberhaupt zu Papier gebracht zu hoben, ist bilden solhen, zu lebzeiten neben uberwiegender weiten Kreisen Mode war, dem Komponisten Franz Liszt wenn Felix Mendelssohn bei oller Bewunderung den eine verbluffende leistung. Und doss bei einer derarti• Anerkennung in der offentlichen Reaktion auch eine mit unverhohlener Verachtung zu begegnen, was soweit manchmal sehr freizugigen Umgang Liszts mit dem gen Fulle an Material ouch Belangloses und Minder• ordentliche Portion Ablehnung, jo Feindseligkeit, erloh• ging, dass man Pianisten, die Werke yon Liszt auf ihre Notentext anderer Komponisten rugte, so konnte eben wertiges zustande gekommen ist, wurde wahrscheinlich ren zu haben. Ob ihnen nun erstrebte Posten und Programme setzten, gar mangelnde Seriositat unterstell• dieser Liszt (wie Hector Berlioz anlaBlich der ersten sogar Liszt selbst nicht bestreiten wollen. Anstellungen verwehrf blieben wie dem jungen Brahms te. Insbesondere im Nachkriegseuropa hatte Liszt einen offentlichen Auffuhrung yon Beethovens »Hammerkla• Die ungeheure Zahl yon Werken erklart sich keines• in Hamburg oder Mozart in Wien, ob sie ein tragisches schweren Stand, denn die in Mode gekommene »Neue viersonate« op. 106 bezeugt) den Text genausogut falls durch die Totsache, doss liszt ols erfolgreicher Pio• Schicksal zu meistern hatten wie der ertaubte Beetho• Sochlichkeit«, der jegliche Form von Pothos, Rhetorik ganz im Geiste des Komponisten wiedergeben »ohne nist standig neue Werke zum eigenen Gebrauch ven, ob sie jung und in Armut starben wie Schubert oder und Oberschwang aus gutem Grund suspekt geworden eine einzige Note hinzuzufUgen oder wegzulassen«. schrieb - dassel be haffe genousogut fur Chopin, Alkan gar dem Wahnsinn verfielen wie Schumann, immer - so war, hafte sich das »kritische Hinterfragen« der uber• Ein aufschlussreicher Aspekt yon Liszts Begabung ist oder Brahms gelten konnen, die aber vergleichsweise weiB es die legende - war es erst eine weise Nach• kommenen Meisterwerke auf die Fahnen geschrieben. ouch seine verburgte Fahigkeif, anspruchsvolle neue schmale Oeuvres hinterlassen haben. Vielmehr war welt, die das tragische Genie und seine wahre Bedeu• Wahrend das etwa bei den Wiener Klassikern Mozart Virtuosenwerke wie etwa die Konzerte yon Mendels• Liszt in besonderem MaBe ein Kind seiner Zeit und weit tung gebuhrend zu wurdigen verstand. und Beethoven durchaus zu akzeptablen, wenn auch sohn, Grieg oder Scharwenka aus zum Teil schwer ent• starker yon den aktuellen Jiterarischen und philosophi• liszts schillernde Biographie gibt herzlich wenig insgesamt vielleicht etwas einseitig intellektuell und zifferbaren Manuskripten zur staunenden Begeisterung schen Stromungen beeinflusst als seine Kollegen, hier• her, um dieses Klischee bedienen zu konnen: Als Wun• sachlich ausgerichteten Interpretatiansergebnissen fuhr• der jeweiligen Komponisten auf hochstem Niveau yom durch war er zu einer recht idiosynkratischen Einstellung derkind gefeiert wurde er schnell zum Inbegriff des te, die die StUcke aber immerhin yon einigem pseudo• Blatt spielen zu konnen, d.h. musikalische Zusammen• zum Komponieren gelangt. Dos Postulat des geschlos• begnadeten Virtuosen, zur unangefochtenen Nummer titanischen Muff befreien konnten, b;:!t'":1uhte die~ei hOflGe mit intuitiver logik vorausahnen, erfassen und senen Werkcharakters, welches das Erbe der Klassiker Eins des damals entstehenden Konzertbetriebs; zeitle• Ansatz die Musik liszts ihrer wesentlichen Elemente, umsetzen zu vermogen. Ein letztes ernstzunehmendes war und fur Chopin wie Mendelssohn, fur Schumann bens Schwarm oller Frauen und Freund gekronter damit eines Teils ihrer Substanz und letztlich ihrer Wir• Indiz fur Liszts pianistisches Kaliber durften die Zeugnis• wie Brahms eine conditio sine qua non blieb, hatte fur Haupter war er eine Art hochbezahlter Rockstar des kung. Wahrscheinlich musste erst die im letzten Drittel se derjenigen seiner Schuler sein, die wir anhand ihrer Liszt keine Prioritat: fur ihn war das Niederschreiben neunzehnten Jahrhunderts. Dass eine soleh kometenhaf• des 20. Jahrhunderts entscheidend einsetzende Tonaufzeichnungen selbst einschatzen konnen: horen yon Musik oftmals lediglich die AuBerung einer momen• te Karriere einer skeptischen Nachwelt Anlass fUr den Mahler-Renaissance den Weg freimachen fur einen wir Moriz Rosenthal oder Emil Sauer, um nur zwei tonen Gefuhlsloge, die durch einen fluchtigen Eindruck Generalverdacht der Scharlatanerie liefert, kommt da unbefangeren Umgang mit Musik, die wie im Fall Liszt Namen zu nennen, konnen wir ouch heute noch nach• entstehen und durch alles mogliche hervorgerufen sein keineswegs uberraschend. Und dass es unter der die eigene Person und deren Befindlichkeit in den Mit• vollziehen, dass Liszt, wenn er von solehen Titanen des konnte. Es entstanden so zahllose »GelegenheitsstUcke« Unzahl seiner zum eigenen Gebrauch geschriebenen telpunkt des schopferischen Denkens ruckte. Klavierspiels ruckhaltlos bewundert wurde, in der Tat yon hochst schwankender Qualitdt, deren Material Liszt Werke eine beachtliche Menge oberflachlich effekt• Ohnedies erweist sich ieglicher ScharlatanerieNer• ein Pianist und Musiker allerersten Ranges gewesen sein dann entweder einfach liegenlieB oder, oft Jahre spa• hascherischer, manchmal durchaus vulgarer »Showpie• dacht bei naherem Hinsehen als vollkommen haltlos. muss. ter, revidierte oder komplett umarbeitete. ces« gibt, die einen solchen Verdacht unlermauern Ais Pianist war Liszt nach allen Zeugnissen seiner zeitge• 1st man in Bezug auf liszts Klavierspiel auf Augen• Wie es zu dieser literarisch-philosophisch geprag• konnten, durfte kaum besfritten werden konnen. nossischen Kollegen, selbst seiner Rivalen, unangefoch- und Ohrenzeugen angewiesen, bieten seine Komposi- ten Arbeitsweise kom, konnte ein Detail GUS liszts Bio- 4 5 »Douze Grandes Etudes« von 1837, die 1851 dann grophie erhellen. 1mJahre 1828 hone sich der 17-jahri• risch auszudrucken. Liszt vertiefte sich in das Studium Album d'un voyogeur nach einer kompletten Revision als die heute bekannten ge in Paris mit jugendlichem Oberschwang, sozusagen von Berlioz' Partituren und eine seiner ersten groBeren »Etudes d' execution transcendante« ihre endgultige »unsterblich«, in Caroline de Saint Criq, die Tochter des Arbeiten war folgerichtig 1833 die Klaviertranskription I. Impressions et poesies Form fonden. Um die Mine der 1840er Jahre hone Liszt franz6sischen Handelsministers, verliebt. Dieser schritt der »Symphonie fantastique«, gleichzeitig entstand ein sofort ein und beendete die »unstondesgemaBe« Liai· von deren Thema abgeleitetes eigenes KJavierstUck mit 1. Lyan diese gleichsam experimentelle Phase uberwunden und 20. Le Lac de Wollenstadt son, indem ef jegliche weitere Begegnung der jungen dem bezeichnenden Titel »l'idee fixe«. Ebenso bezeich• ein vertieftes Verstandnis fur die Moglichkeiten seines 2b. Au bard d'une source Instruments entwickell, welches ihn nun in die Lage ver• Leute untersagte und dieses Yerbot konsequent durch• nend ist der Titel, den Liszt 1834 einem seiner ersten 3. Les Cloches de G H H * setzte, bei einer deutlich groBeren Okonomie der ein• setzte. Dos sturzte den sensiblen Teenager, der liszt graBeren und ernsthaften Kompositionsversuche gab, 4. Vallee d'Obermonn gesetzten Mittel erheblich groBere Wirkung zu erzie• schlieBlich war, in eine existenzielle Krise. Er zog sich »Harmonies poetiques et religieuses«, nach der gleich• len, insbesondere in Bezug auf Brillanz und Geschwin· Y611ig zuruck, gab vorubergehend sagar die Beschafti• namigen Gedichtsammlung
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