KIRCHHEIMER K ONZERTWINTER

Protestantische Kirche | Kirchheim / Weinstraße

Vater & Sohn Orgelkonzert Weihnachtskonzert Kantatenkonzert Liebeslieder Liederabend

www.konzertwinter.de 2014 | 15 Saisonkalender 2014/15

Samstag 19:00 Uhr Vater und Sohn 20. J. S. Bach | W. F. Bach September Masaaki Suzuki | Cembalo Masato Suzuki | Cembalo

Sonntag 17:00 Uhr Orgelkonzert 19. J. S. Bach | C. P. E. Bach | J. G. Müthel Oktober Improvisationen David Franke | Orgel Sonntag 15:00 Uhr Weihnachtskonzert 28. J. S. Bach | C. P. E. Bach | G. F. Händel Dezember G. Torelli | F. Mendelssohn Jürgen Ellensohn | Trompete Christian Schmitt | Orgel Samstag 19:00 Uhr Kantatenkonzert Sonntag 15:00 Uhr J. S. Bach BWV 75, 211 10./11. R. Lutz Weinkantate Bach in Kirchheim – UA Januar Kirchheimer BachConsort Kirchheimer VokalConsort Rudolf Lutz | Dirigent Sonntag 17:00 Uhr Liebeslieder 22. Italienische Musik des Mittelalters Februar Hana Blažíková | Sopran, gotische Harfe Barbora Sojková | Sopran, gotische Harfe Sonntag 17:00 Uhr Liederabend 26. H. Wolf – Italienisches Liederbuch April Sibylla Rubens | Sopran Dominik Wörner | Bassbariton Simon Bucher | Klavier

Alle Konzerte finden in der protestantischen Kirche in Kirch- heim an der Weinstraße statt. Eintritt frei, Spenden erbeten.

2 Konzertreihe

Der Kirchheimer Konzertwinter besteht seit fast 25 Jahren. Die kleine, aber feine Konzertreihe wurde 1990 von dem Kir- chenmusiker und Konzertsänger Dominik Wörner ins Leben gerufen und gilt mit ihren über das Winterhalbjahr verteilten Konzerten für viele Freunde von Alter Musik, Kammer- musik, Liederabenden, Orgelkonzerten, Chormusik etc. als „Fixstern am Konzerthimmel der Region“. Herausragende Künstler, die in den bedeutenden Konzertsälen der Weltstädte zu Hause sind, traten in dem kleinen Winzerdorf Kirchheim an der Weinstraße in der Prot. Kirche schon auf und lösten mit ihren auf höchstem Niveau vorgetragenen Darbietungen uneingeschränkte Begeisterung aus. Veranstalter ist der als gemeinnützig anerkannte Freundeskreis für Kirchenmusik in Kirchheim / Weinstr. e.V. in Zusammenarbeit mit der Prot. Kirchengemeinde Kirchheim. Er sorgt für die finanzielle und ideelle Basis der Konzerte. Diese finden, um jedermann den Besuch eines wertvollen Musikangebotes zu ermöglichen, bei freiem Eintritt statt; am Ausgang wird um einen wohlwollen- den Beitrag zum Erhalt der Reihe gebeten.

Grünstadt

B 271

Koblenz

Frankfurt L 520 Bissersheim Wiesbaden Offenbach L 520 Kleinkarlbach Mainz Darmstadt

Trier Bad Dürkheim

Kirchheim / Wstr. Mannheim

Kaiserslautern Ludwigshafen Heidelberg Saarbrücken

Heilbronn

Karlsruhe Pforzheim 3 Stuttgart Kontraste

Eine Welt ohne Kontraste? Undenkbar. Wir brauchen Kon- traste. Sie helfen uns die Welt wahrzunehmen. Eine Fläche fühlt sich rau oder glatt an, wir sehen den hellen Tag oder die dunkle Nacht, ein Geräusch hören wir von fern oder ganz nah, eine Speise schmeckt süß oder salzig, ein Geruch betört oder belästigt. Musik ohne Kontraste? Unvorstellbar. Sie lebt vom Spannungsfeld des Gegensätzlichen, kann freudig oder traurig, laut oder leise, schnell oder langsam, einfach oder komplex, farbig oder monochrom sein. Diesen Kosmos wollen wir in insgesamt sieben Konzerten ergründen, die Gegensätze in der Musik wahrnehmen und auf uns wirken lassen, unsere Sinne an den Kontrasten schärfen. Vater und Sohn als Interpreten – Orient spielt Okzident, Werke von Bach-Vater und Bach-Sohn – eine spannende Konstellation. Literatur oder Improvisation? Notiert oder aus dem Stegreif? Werke von Lehrer und Schüler, Vater und Sohn (der 300. Geburtstag hat) – das Publikum als Hörer und Themensteller. Ein Instrument und ein „Orchester“ an Instrumenten – das den Königen vorbehaltene und die Königin der Instrumente – Virtuoses und Besinnliches – festliche Andacht. Bach original und nachkomponiert – Kaffee- und Weinkan- tate – geistlich und weltlich – Repertoire und Uraufführung – moderiert und interpretiert – Bach ernst und mit Humor. Liebeslieder: Geistliche und weltliche Liebe – zwei Soprane unisono und im Duett – sich selbst begleitend auf ihren goti- schen Harfen – Mittelalterklänge in die Gegenwart getragen. Volkstümliche italienische Lieddichtungen ins Deutsche über- setzt und genial romantisch vertont – hohe und tiefe Stimme – Frau und Mann – Wechselbad der Gefühle – Sehnsucht, Zärtlichkeit, Stichelei, Koketterie, Eifersucht, Untreue – das und vieles mehr. Es erwartet uns eine kontrastreiche Saison – herzliche Ein- ladung!

Dominik Wörner Künstlerischer Leiter

4 Grusswort

Der Kirchheimer Konzertwinter ge- hört zu den wichtigsten Musikereig- nissen in unserem Landkreis. Auch in dieser Saison freuen wir uns wieder auf herausragende Veranstaltungen, die nicht nur Klassikliebhaber nach Kirchheim locken. Die sieben Veranstaltungen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Kon- traste in der Musik“. Um einen Kon- trast zu bilden, braucht es Gegensätze und Vielfalt. Interna- tional renommierte Künstler kommen gerne nach Kirchheim, sie schätzen die Atmosphäre und die Zusammenarbeit mit an- deren Musikern. Beim Konzertwinter erwarten uns nicht nur spannende musikalische Kontraste – sondern Begegnungen. Wie in jedem Jahr bieten uns die Organisatoren wieder Be- sonderheiten, die es so nur in Kirchheim gibt: Mit Masaaki und Masato Suzuki begeistert uns ein Vater-Sohn-Gespann an zwei Cembali. Neben Masaaki Suzuki ist auch Rudolf Lutz beim Konzert- winter dabei, sodass uns zwei der bedeutendsten Bachinter- preten unserer Zeit erwarten. Überhaupt hat sich Kirchheim mittlerweile zum Zentrum für Bachpflege und Bachinter- pretation entwickelt. In fünf von sieben Konzerten können sich die Besucher auf Werke des großen Komponisten freuen. Auch erwarten uns hervorragende Orgelkonzerte im ein- zigartigen Ambiente der St. Andreas-Kirche. Den hohen Anspruch, den die Organisatoren an die Qualität der Musik haben, werden sie auch in diesem Winter gerecht. Als künstlerischer Leiter bringt Dominik Wörner seit vielen Jahren internationalen musikalischen Glanz in unsere Region. Unser Dank und Respekt geht an ihn und alle Mitveranstalter, die dieses erlesene Programm zusammen tragen, damit wir in den Genuss der Musik kommen. Danke für die hervorragende Organisation auch an alle Helferinnen und Helfer, die damit die Kultur im Landkreis und im Leiningerland fördern.

Hans-Ulrich Ihlenfeld Landrat des Landkreises Bad Dürkheim

5 Grusswort

Liebe Gäste unserer Kirchheimer Andreas-Kirche, gerne öffnet die Protestantische Kir- chengemeinde in Kirchheim an der Weinstraße die Türen ihrer Kirche, um außergewöhnliche Künstlerinnen und Künstler willkommen zu heißen und den Kirchenraum der Andreas-Kirche mit wunderbarer Musik zu füllen. Die 24. Saison des „Kirchheimer Konzert- winters“ hat das Motto „Kontraste“. Etymologisch kommt dieser Begriff ja vom Lateinischen contrastare = entgegenste- hen, ein anderer Begriff wäre „Opposition“. Und tatsächlich stellt sich der „Kirchheimer Konzertwinter“ selbst auch „ent- gegen“, ist selbst auch ein Kontrast zu allem Gewöhnlichen: Hier erklingt Musik auf höchstem Niveau in einer Dorfkirche an der Weinstraße. Hier arbeiten viele Menschen seit vielen Jahren Hand in Hand, um renommierte Künstlerinnen und Künstler nach Kirchheim zu locken und hier gastfreundlich aufzunehmen. Mein Dank gilt allen Menschen, die durch ihre Zeit, ihre Kraft, ihre Kreativität und ihre guten Ideen diese Konzertreihe auch in dieser Saison 2014/2015 ermöglichen. Allen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich eine erfüllte und gesegnete Zeit in unserer wunderbaren Andreas-Kirche.

Julia Heller Pfarrerin der Prot. Kirchengemeinde Kirchheim-Kleinkarlbach

6 Grusswort

Liebe Musikfreunde! Wer durch das Leiningerland in Rich- tung Kirchheim fährt, kann bereits aus beachtlicher Entfernung den Turm der Andreas-Kirche sehen, das Wahrzei- chen unserer Gemeinde. Den wenigs- ten unserer anreisenden Gäste ist zu- mindest unterm Jahr dabei bewusst, dass gerade dieses Kirchengebäude alljährlich der Ort besonderer und un- terdessen weit über Kirchheims Grenzen hinausreichender, bekannter Konzerte ist. Das diesjährige Motto – Kontraste in der Musik – verspricht wiederum einzigartige musikalische Begegnungen, verbunden mit einer fast garantierten Kurzweil. Ob Sie gemeinsames Cembalospiel von jung oder alt, Liedgesang zwischen Mann und Frau oder improvisiertes oder gebundenes Musizieren bevorzugen, ob Sie geistliche oder weltliche Musik, vokalen oder instrumentalen Klang eher schätzen, das diesjährige Programm hält viele Gegensätzlichkeiten parat, selbst eine Uraufführung in Form einer Weinkantate wird zu hören sein. So möchte ich dem künstlerischen Leiter des Konzertwin- ters, Herrn Dominik Wörner, mit all seinen Helfern meinen verbindlichsten Dank aussprechen für das überzeugende musikalische Angebot. Sie alle bereichern uns nicht nur tem- porär in den Konzertveranstaltungen, Sie sind unterdessen auch außergewöhnlich positive und nachhaltige Botschafter für unsere Gemeinde. Zu den Veranstaltungen des Konzertwinters 2014/2015 lade ich Sie aus nah und fern herzlichst und aus Überzeugung nach Kirchheim an der Weinstraße ein. Allen Konzertbesuchern wünsche ich einen sorglosen und begeisterungsfähigen Musikgenuss in der Andreas-Kirche sowie einen angenehmen Aufenthalt in unserer Gemeinde.

Robert Brunner Ortsbürgermeister von Kirchheim an der Weinstraße

7 Kirchheimer Konzertwinter

Der kultivierte Klang

8 Vater und Sohn

Wie aus Bachs Erbteilungsakte hervorgeht, hatte die Familie allein fünf Cembali in ihrem Besitz. Zur musikalischen Er- ziehung seiner Kinder verfasste Vater Bach eigens das Cla- vierbüchlein, dessen Inventionen und Sinfonien heute noch von Klavierschülern in aller Welt gespielt werden. Nachdem seine Söhne, selbst Cembalospieler und Komponisten, diese Schule mit Erfolg durchliefen, ist es naheliegend, dass er mit diesen die neuesten Werke z.B. für zwei Cembali ausprobierte. Gut 280 Jahre später haben wir Gelegenheit, einen der größ- ten Bach-Kenner unserer Tage zu erleben, wie er zusammen mit seinem Sohn eben jene Kompositionen der beiden Bach- Generationen zum Klingen bringt. Masaaki Suzuki wird zusammen mit seinem Sohn Masato Suzuki, ebenfalls ein vorzüglicher Musiker, ein Konzert für zwei Cembali spielen. In Kirchheim interpretieren Vater und Sohn Suzuki Werke von J.S. und W.F. Bach: das Konzert in C BWV 1061 (Ur- fassung) für 2 Cembali, die Ouverture in C für 2 Oboen und Streicher BWV 1066 in einer Übertragung für zwei Cembali von Masato Suzuki sowie das Konzert in F von W.F. Bach. Samstag | 20. September 2014 | 19:00 Uhr Masaaki Suzuki | Cembalo Masato Suzuki | Cembalo Eintritt frei, Spenden erbeten

9 Masaaki Suzuki genießt als Dirigent, Organist, Cembalist und profunder Kenner des Bachschen Werkes wie auch als Interpret der historischen Aufführungspraxis weltweit höchstes Ansehen. Als künstlerischer Leiter des Bach Collegiums Japan, das er 1990 gegründet hat, ist er besonders durch seine Aufnahmen der wichtigsten Choralwerke und geistlichen Kantaten wie auch der Cembalowerke Bachs beim Label BIS international bekannt geworden und erfuhr mit seinen Einspielungen Lob und Auszeichnung. Er arbeitet als Dirigent nicht nur mit renommierten Orchestern und Chören in der ganzen Welt zusammen, sondern widmet sich zugleich seiner Karriere als Organist und Cembalist. Zusätzlich leitet er auch Orchester mit moderner Instrumentierung und wendet sich dabei z.B. dem Repertoire von Britten, Fauré, Haydn, Mahler, Mendels- sohn, Mozart oder Strawinsky zu. Masaaki Suzuki ist Profes- sor für Orgel und Cembalo an der Nationalen Universität für Kunst und Musik in Tokio und Gastprofessor für Chorleitung in Yale. 2001 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Suzuki studierte Komposition, Orgel und Cembalo u.a. bei und Piet Kee (jeweils Solistendiplom). Beim 1980er-Cembalowettbewerb (Basso continuo) gewann er den zweiten, beim 1982er-Orgelwettbewerb des Festival van Vlaanderen in Brügge den dritten Preis. Wenn nun „Vater“ Masaaki Suzuki mit „Sohn“ Masato Suzuki ein Cembalo-Rezital gibt, ist er nach Auftritten 2009, 2010 und 2012 nunmehr zum vierten Male Gast beim Kirchheimer Konzertwinter.

10 Masato Suzuki Der als Dirigent, Komponist, Pianist, Organist, Cembalist und Regisseur tätige junge Künstler wurde zunächst von seinem Vater Masaaki Suzuki, dem Gründer des Bach Colle- giums Japan, unterrichtet. In Tokio studierte er Komposition, Orgel, Cembalo und Dirigieren, in DenHaag Orgel und Im- provisation, was er mit Auszeichnung abschloss. Seit 2002 ist er ständiges Mitglied des Bach Collegiums Ja- pan und nimmt regelmäßig als Cembalist und Organist an Konzerten, Tourneen sowie den Aufnahmen der Gesamtein- spielung der Bach-Kantaten teil. Zusammen mit der Geigerin Yukie Yamaguchi gründete er 2005 das Ensemble Genesis, das Cross-Programme von der Alten Musik bis hin zur Moderne mit jeweiligen Originalinstrumenten realisiert. Er musiziert regelmäßig mit Ensembles wie Sette Voci, Ensemble Vin Santo, Maro Welt und Vox Luminis, mit dem er 2012 einen Gramophone Award gewann. Die Vielfalt seiner Interessen zeigt sich als Cembalist eines historischen japanischen Kabuki-Theaters, als Solist mit den Goldberg-Variationen in Gegenüberstellung mit eigenen Kompositionen, als Rekonstrukteur verschollener Bach- Kan- taten-Sätze, als Dirigent und Regisseur verschiedener Opern oder als Mitbegründer des Deutsch-Japanischen Liedforums. Nicht zuletzt zählt auch die Bearbeitung der ersten Orchester- suite BWV 1066 für 2 Cembali, die in Kirchheim zu hören sein wird, zu seinen kreativen Schöpfungen. 2013 wurde er zum ers- ten Dirigenten des Yokohama Sinfonietta Orchesters ernannt.

11 Orgelkonzert

Im zweiten Konzert trifft die Kunst der Interpretation auf die Kunst der Improvisation – das Aufführen von über 200 Jahre alten Kompositionen als nachschaffende Tätigkeit kann verglichen werden mit der schöpferisch aus dem Moment entstehenden Stegreifimprovisation – ein hoher Anspruch, sich mit Werken von Johann Sebastian oder Carl Philipp Emmanuel Bach zu messen. Doch keine Sorge, David Franke, Organist der berühmten Naumburger Bach-Orgel, ist ein preisgekrönter Meister beider Künste – das Publikum darf ihn mit mitgebrachten Themen auf die Probe stellen! Zuerst erklingen im Literaturteil Werke des Thomaskantors, anschließend Kompositionen des zweitältesten Bach-Sohnes Carl Philipp Emmanuel, dessen 300. Geburtstag in 2014 gefeiert wird, sowie ein Werk des letzten Bach-Schülers Jo- hann Gottfried Müthel, der Organist an der Bach-Orgel in Naumburg war. Danach mündet das Konzert in den Improvisationsteil mit Themen aus dem Publikum – Themenvorschläge können bei Konzerteinlass abgegeben werden – ein echtes Mitmachkon- zert! Dabei wird der Gastorganist David Franke buchstäblich alle Register der Kirchheimer Hartung-Orgel ziehen und sein großes improvisatorisches Können unter Beweis stellen. Sonntag | 19. Oktober 2014 | 17:00 Uhr David Franke | Orgel Eintritt frei, Spenden erbeten

12 David Franke studierte Kirchenmusik, Orgel und Orgelimprovisation in Stuttgart, Kopenhagen und Berlin. Seit 2008 ist er Organist der Hildebrandtorgel an St. Wenzel Naumburg, einer der wich- tigsten europäischen Denkmalorgeln, an deren Konzeption und Abnahme Johann Sebastian Bach beteiligt war. Der Künstler gewann im Jahr 2008 den Publikumspreis beim Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb in Haarlem/ NL und war im selben Jahr erster deutscher Gewinner des legendären Grand Prix d‘Improvisation beim Internationalen Orgelwettbewerb „Grand Prix de Chartres“ – ein Preis, der zuvor 12 Jahre lang nicht vergeben worden war. David Franke unterrichtet als Dozent für Orgelimprovisation an der Staatli- chen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart sowie im Rahmen von Meisterkursen für Interpretation als auch Improvisation. Konzerte und Vorträge führen ihn regelmäßig an bedeutende Kirchen und Konzerthäuser sowie zu renommierten Orgel- festivals (z.B. Kathedralen von Chartres, Orléans, Bourges, Strasbourg, Laon sowie Ste Croix de Bordeaux (F), Internati- onales Orgelfestival Bergamo (I), ORF-Funkhaus Wien (Ö), Großmünster Zürich (CH), Dom zu Aarhus (DK), Orgelpark Amsterdam (NL), Internationale Orgelwoche Nürnberg, Berliner Dom, Frauenkirche Dresden, Gewandhaus Leipzig, Philharmonie Essen (D) u.v.a.m.). Zahlreiche Aufnahmen für Fernsehen, Rundfunk und CD dokumentieren sein Wirken als Interpret und Improvisator.

13 Weihnachtskonzert

Zum Jahresausklang gehören diese Klänge schon fest dazu – glanzvolle Trompetentöne, gepaart mit dem strahlenden Orgelklang. Früher war das hohe Blechblasinstrument – ohne Ventile nur mit Naturtönen zu spielen – den weltlichen Herr- schern vorbehalten. Mit einer Fanfare wurde der Einzug des Königs angekündigt, und bei jeder Krönung erschallte Trom- petenmusik. Heute ist sie als moderne Ventiltrompete die Klangkrone eines jeden Orchesters. Dazu gesellt sich ein Or- chester aus Pfeifen, bekannt als die Königin der Instrumente. In ihr sind die vielfältigsten Klänge in Form von Registern auf- gefächert, die teilweise die Namen der Orchesterinstrumente selbst tragen und sie klanglich imitieren. Beim traditionellen Weihnachtskonzert stehen festliche Klänge des „königlichen Paares“ von Valentino, J.S. & C.P.E. Bach, Stölzel, Frost und Vivaldi auf dem Programm. Der Solo-Trompeter des RSO des Hessischen Rundfunks, Jürgen Ellensohn, wird begleitet von dem ECHO-Klassik-Preisträger Christian Schmitt an der Mönch-Orgel. Beide konzertieren seit Jahren als festes Duo und garantieren für ein besonderes Konzerterlebnis.

Sonntag | 28. Dezember 2014 | 15:00 Uhr Jürgen Ellensohn | Trompete Christian Schmitt | Orgel Eintritt frei, Spenden erbeten

14 Jürgen Ellensohn Der junge Musiker Jürgen Ellensohn, 1977 in Vorarlberg, Österreich, geboren, studierte das Trompetenspiel am Vor- arlberger Landeskonservatorium bei Prof. Lothar Hilbrand (1997-2001) und an der Universität Mozarteum Salzburg bei Universitätsprofessor Hans Gansch (2000-2005). Parallel zu seinem Studium brachte er seine Fähigkeiten in verschiedenen Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Berner Symphonieorchester und dem Radio- sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks Frankfurt ein, wo er seit geraumer Zeit als Solotrompeter tätig ist. Ellensohn erhielt Lehraufträge von der Hochschule der Küns- te Bern (2004-2005), von der Hochschule für Musik der Gu- tenberg-Universität Mainz (2009-2010) und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (2008-2012), wodurch er sein musikalisches Können und Wissen an den Nachwuchs weitergeben kann. Ab 2011 ließ er sich zusätzlich zum Akademischen Mentalcoach am Mentalcollege Bregenz (Kooperationspartner der Universität Salzburg) ausbilden. Seine vielseitige Solistentätigkeit führte ihn mit verschiedenen renommierten Dirigenten zusammen, u.a. mit Kirill Petrenko. Der engagierte Künstler gehört Formationen wie Pro Brass oder hr-brass an und ist künstlerischer Leiter der Brasserie Vorarlberg. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Organisten Christian Schmitt, mit dem er das diesjährige Weihnachtskonzert des Kirchheimer Konzertwinters musika- lisch gestalten wird.

15 Christian Schmitt Der ECHO Klassik-Preisträger zählt zu den profiliertes- ten Organisten der jungen Generation. Er konzertiert in den bedeutenden Konzertsälen, wie im KKL Luzern, der Tonhalle Zürich, der Berliner Philharmonie, dem Leipziger Gewandhaus, der Kölner Philharmonie und im Konzerthaus Wien. 2012 erfolgte sein Debüt bei den Salzburger Festspielen. Schmitt musiziert mit den führenden Rundfunkorchestern der ARD, mit dem Orchester der Beethovenhalle Bonn und der Staatskapelle Weimar. Einladungen als Continuospieler führten ihn u.a. zum RSO Stuttgart, zur Deutschen Radio- philharmonie, zu den Berliner Philharmonikern und zur Bachakademie Stuttgart. Er arbeitet regelmäßig zusammen mit Juliane Banse, Sibylla Rubens, Martin Grubinger, Cornelius Meister, Wen-Sinn Yang, Fabrice Bollon, Leopold Hager, Reinhard Goebel, Roy Goodman, Christoph Poppen, Sir Roger Norrington, oder Marek Janowski. Seine Diskographie umfasst CD-Einspielungen als Solist sowie Rundfunkmitschnitte der ARD. Seit 2011 ist er Or- gelsachverständiger für die Stiftung Berliner Philharmoniker. Christian Schmitt studierte Kirchenmusik (A-Examen) und Konzertreife (mit Auszeichnung) in Saarbrücken sowie Orgel bei James David Christie (Boston) und Daniel Roth (Paris). Er errang mehr als zehn Preise, so in Atlanta, Brügge, Cal- gary, Philadelphia und Tokio sowie 2001 beim Deutschen Musikwettbewerb. 2003 wurde ihm der Solistenpreis der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“verliehen.

16 Kantatenkonzert

Johann Sebastian Bach hat an fast alles gedacht in seinem Kantatenschaffen – so gibt es eine Kaffeekantate, diverse Hochzeitskantaten, eine Schäferkantate, eine Jagdkantate, verschiedene Geburtstagskantaten, Ratswechselkantaten, eine Bauernkantate, eine Gratulationskantate, eine Trauer- kantate, eine Huldigungskantate, dazu für jeden Sonntag des Kirchenjahres gleich mehrere Kantaten – doch eine Kantate fehlt, sie wird nicht nur von Musikern schmerzlich vermisst im Repertoire. Und dabei ist überliefert, dass der Thomaskantor einem edlen Tropfen keineswegs abgeneigt war – richtig, es fehlt eine WEINKANTATE ! Um diese eklatante Lücke im Bach-Werke-Verzeichnis (BWV) zu schließen, wurde Rudolf Lutz von der Ortsgemeinde Kirchheim offiziell beauftragt, eine Weinkantate mit dem Titel „Bach in Kirchheim“ zu kom- ponieren, welche in zwei Konzerten beim Kantatenprojekt im Januar als Uraufführung erstmalig zu hören sein wird. Dazu erklingen die erste geistliche Kantate, die Bach im Amt des Thomaskantors aufgeführt hat (Die Elenden sollen essen BWV 75) sowie die berühmte Kaffeekantate (Schweigt stille, plaudert nicht BWV 211), die bis heute als Paradebeispiel einer Cantate comique gilt. Als Interpreten fungieren das Kirchheimer VokalConsort mit acht namhaften Gesangssolisten und das Kirchheimer BachConsort auf historischen Instrumenten unter der Leitung von Rudolf Lutz.

17 Rudolf Lutz ist heute in erster Linie als Dirigent und Komponist tätig. Er wirkte 25 Jahre als Dozent für Improvisation und General- bass in Basel sowie 40 Jahre als Organist in St. Gallen. Von 1986 bis 2010 leitete er den Bach-Chor St. Gallen und das St. Galler Kammerensemble. Zudem unterrichtete er zehn Jahre Oratoriumskunde an der Hochschule Zürich. 2006 wurde er zum künstlerischen Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen berufen mit der Zielsetzung, in rund 25 Jahren unter seiner Stabführung das gesamte Vokalwerk Bachs zur Aufführung zu bringen. Ein Teil davon ist bereits auf DVD erschienen. In Konzerten und Workshops ist Lutz ein gefragter Spezialist für historische Improvisationspraxis. So war er regelmäßiger Gastdozent und Konzertimprovisator am CNSMD in Lyon, an der Internationalen Orgelakademie Romain-Môtier, am Festival „La Folia“ in Rougemont und am Orpheus Institut in Ghent. Seit Jahren ist er bei der als Interpret und Improvisator zu hören. Nicht zuletzt realisiert er auch in Zusammenarbeit mit dem DRS II Kulturclub literarisch-musikalische Projekte und liturgische Tagungen. Er ist künstlerischer Berater der Veranstaltungsreihe „Wort und Klang“ der Notenstein AG. Lutz wurde musikalisch in Winterthur, Zürich und Wien ausgebildet. Er studierte Orgel bei Jean-Claude Zehnder und Anton Heiller, Klavier bei Christoph Lieske und Dirigieren bei Karl Oesterreicher. 2004 und 2006 erhielt er den Kultur- preis der UBS-Kulturstiftung bzw. des Kantons St. Gallen.

18 Kirchheimer VokalConsort Der Gründungsort Kirchheim gab der Gesangsgruppe den Namen. Auf Einladung von Dominik Wörner hatten sich die Musiker 2010 beim Kirchheimer Konzertwinter formiert, um die Petite Messe Solennelle von Gioachino Rossini aufzu- führen. Alle acht Mitglieder sind preisgekrönte Solisten und gehen jeweils einer internationalen Opern- und Konzertkar- riere nach. Gleichzeitig verfügen sie über eine reichhaltige Ensemble-Erfahrung in renommierten Spitzenformationen (Collegium Vocale Gent, Bach Collegium Japan, Sette Voci, Cantus Cölln, RIAS-Kammerchor). So konnte sich das Kirch- heimer VokalConsort in kürzester Zeit einen hervorragenden Ruf erwerben. Gerühmt wird der besondere unverwechsel- bare Klang, in der sich solistische und Ensemble-Tugenden auf das Beste vereinen. Das hohe künstlerische Potential hatte Tõnu Kaljuste von An- fang an begeistert. Nach den Konzerten unter seiner Leitung reifte der Entschluss, diese Interpretation auf CD festzuhalten. Mit der von Ludvig Nobel im Hafen von Tallinn 1913 erbauten Noblessner Hall wurde ein faszinierender Ort mit einer idea- len Akustik gefunden, um dieses Vorhaben zu realisieren. In einer ehemaligen Rüstungsproduktionsstätte mit „Dona nobis pacem“ um Frieden zu bitten, hatte hier eine starke Symbol- kraft. Die Debut-CD mit Rossinis Petite Messe Solennelle des Kirchheimer VokalConsorts erschien im Mai 2013 bei Carus und wurde von der Fachpresse einhellig gelobt. Ein Kom- mentar gipfelte in den Worten:“Zum Niederknien schön!“

19 Kirchheimer BachConsort Das Kirchheimer BachConsort wurde 2008 von dem Bassba- riton Dominik Wörner gegründet und setzt sich aus Musikern der Szene für Alte Musik zusammen. Es entstand aus dem Bedarf heraus, für die häufige Aufführung Bachscher Werke beim Kirchheimer Konzertwinter stets ein geeignetes Ensem- ble zur Verfügung zu haben. Alle Mitglieder, ausgewiesene Spezialisten und erfahrene Profis ihres Instrumentalfaches, verfügen über mannigfaltige Erfahrung aus der Zusammen- arbeit mit renommierten europäischen Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Aura musicale (Buda- pest), dem London Baroque, dem Freiburger Barockorches- ter, der Wiener Akademie, den Musiciens du Louvre (Paris), dem Orchestra of the Eighteenth Century (Amsterdam), der Nederlandse Bachvereniging, dem Ensemble Weser-Re- naissance oder der Neuen Münchner Hofkapelle. Teilweise sind die Musiker wiederum selbst führend tätig, indem sie von ihnen ins Leben gerufenen Ensembles vorstehen. Credo des Originalklangensembles Kirchheimer BachConsort ist eine sensibel ausgelotete Balance zwischen solistischem und kammermusikalischem Musizieren, der harmonisch atmende Gesamtklang das angestrebte Ziel. Dem Publikum des Kirchheimer Konzertwinters dürfte das Mitwirken des Ensembles beim Epiphanias-Kantatenprojekt in 2014 noch in bester Erinnerung sein, wo die Presse titulierte „Nur Gutes“ und zu dem grandiosen Konzert bemerkte: „Größere interpretatorische Qualität ist kaum zu denken.“

20 Liebeslieder

Zwei junge Damen aus Prag entführen das Kirchheimer Pu- blikum in die ferne Welt des Mittelalters – in eine Epoche, deren musikalische Werke äußerst selten zu hören sind. Hana Blažíková und Barbora Sojková haben sich während ihrer Studienzeit an der Karlsuniversität Prag kennengelernt und zählen beide mittlerweile nicht nur zu den gefragtesten Sopra- nistinnen für Alte Musik, sondern sind überdies auch zwei ex- zellente Harfenistinnen. Sie begleiten sich selbst auf gotischen Harfen, die wesentlich kleiner sind als moderne Orchester- harfen und über ein entsprechend subtileres Klangspektrum verfügen. Ihr Programm für Kirchheim mit dem Titel „Per allegrezza – zur Freude“ spannt einen faszinierenden Bogen von weltlichen italienischen Liebesliedern eines Francesco Landini oder eines Jacopo da Bologna, die an italienischen Fürstenhöfen des 14. Jahrhunderts entstanden sind, bis hin zu geistlichen Liedern aus dem Codex Vaticano Rossi und gregorianischen Gesängen. Während Hana Blažíková bereits mehrmals beim Kirchheimer Konzertwinter aufgetreten ist, gibt ihre Duopartnerin in Kirchheim ihr Debut.

Sonntag | 22. Februar 2015 | 17:00 Uhr Hana Blažíková | Sopran, gotische Harfe Barbora Sojková | Sopran, gotische Harfe Eintritt frei, Spenden erbeten

21 Hana Blažíková Die tschechische Sopranistin und Harfenistin Hana Blažíková erlangte im Jahr 2002 ihr Abschlussdiplom. Anschließend vertiefte sie ihre Fähigkeiten in Meisterkursen von Poppy Holden, Peter Kooij, Monika Mauch und Howard Crook. Zugleich studierte sie Musikwissenschaften und Philosophie. Schon recht früh spezialisierte sie sich auf die Musik des Mit- telalters sowie der Renaissance- und Barockzeit. Als Barockinterpretin ersang sich Blažíková schnell einen aus- gezeichneten Ruf und wurde bald von Dirigenten wie und Masaaki Suzuki für Projekte und Konzerte in Europa, Asien und Nordamerika eingeladen. Sie arbeitet mit zahlreichen Ensembles und Orchestern von internationa- lem Rang zusammen wie etwa dem Collegium Vocale Gent, dem Bach Collegium Japan oder dem Boston Symphony Orchestra und tritt bei namhaften Festivals auf, wie z.B. dem Prager Frühling oder dem Festival Oude Muziek Utrecht. Die Künstlerin widmet sich auch dem Spiel auf der gotischen Harfe und begleitet sich als Sängerin im Rahmen mittelalter- licher Programme. Sie ist Mitglied des weiblichen Vokalen- sembles Tiburtina, welches sich auf gregorianische Musik und frühe mittelalterliche Polyphonie spezialisiert hat. Mittlerweile sind mehr als 20 CDs mit ihr erschienen. Mit Sette Voci nahm sie in Kirchheim zwei CDs (Bach-Motetten und Schütz Italienische Madrigale) auf. Beim Kirchheimer Konzertwinter war sie zuletzt im Januar 2014 mit Bachs Epiphanias-Kantaten zu hören.

22 Barborá Sojková Barborá Sojková befasste sich bereits während ihrer Kindheit mit Musik. Schon früh war sie Mitglied des Prager Philharmo- nie-Kinderchores, innerhalb dessen sie mehr als 300 Konzerte und viele Opernaufführungen mitgestaltete. Desgleichen war sie an CD-Aufnahmen und ausgedehnten Konzertreisen bis nach New York und Kuala Lumpur beteiligt. Zunächst studierte sie Chorleitung und Kirchenmusik an der Karlsuniversität Prag. Gegenwärtig vertieft sie dort ihre Stu- dien in Musikwissenschaft und lässt sich privat Gesangsunter- richt bei I. Kusnjer, J. Jonášová und E. Toperczerová erteilen. Ihre Interessen liegen bei der Interpretation Alter Musik; sie besuchte Meisterklassen bei Marius van Altena, Peter Kooij, Julie Hassler und Howard Crook. Ebenso befasst sie sich mit der Ausgestaltung frühmittelalterlicher Musik, insbesondere mit dem gregorianischen Gesang. Die Vielseitigkeit der Künstlerin zeigt sich in der Zusammen- arbeit mit Ensembles wie Collegium Vocale 1704, Collegium Marianum, Musica Florea, Capella Regia, Ensemble Inégal, Hipocondria Ensemble, Doulce Memoire u.v.a. Sie erhielt Einla- dungen zum Festival Prager Frühling, zu den Dresdner Festspie- len, dem Festival de Sablé und dem Festival de La Chaise-Dieu. Mit dem Collegium Vocale 1704 nahm sie J.D. Zelenkas Missa Votiva bei dem französischen Label Zig-Zag-Territoires auf. Barborá Sojková ist künstlerische Leiterin und Dramaturgin des weiblichen Vocalensembles Tiburtina, bei dem sie auch als Solosopranistin auftritt.

23 Liederabend

Volkstümliche italienische Liebesgedichte wurden von Paul Heyse im 19. Jahrhundert ins Deutsche übersetzt und von Hugo Wolf, dem herausragenden Liedkomponisten, genial ro- mantisch vertont. So entstand ein Liedzyklus mit großartigen Miniaturen und mannigfaltigen Charakteren, der die ganze Klaviatur der Gefühlswelt zweier Liebenden buchstäblich bespielt: von Lobpreisungen der Verliebtheit und Schönheit des Gegenübers über Streit- und Spottgesängen bis zu bitte- ren Klagen des Kummers und der Verlassenheit. Sehnsucht, Zärtlichkeit, Stichelei, Koketterie, Eifersucht, Untreue – all das ist Thema, wobei die melancholischen, sehnsuchtsvoll- schmerzlichen Töne überwiegen, bisweilen religiös eingefärbt. Die fabelhafte Sopranistin und gefeierte Liedinterpretin Sibyl- la Rubens wird zusammen mit dem Künstlerischen Leiter des Konzertwinters, dem Bassbariton Dominik Wörner, dieses Kaleidoskop der Liebe in all seinen Nuancen und Facetten aufführen, begleitet von Simon Bucher, einem der talentier- testen jungen schweizerischen Liedpianisten der Gegenwart. Sonntag | 26. April 2015 | 17:00 Uhr Sibylla Rubens | Sopran Dominik Wörner | Bassbariton Simon Bucher | Klavier Eintritt frei, Spenden erbeten

24 Sibylla Rubens studierte Konzert- und Operngesang an der Staatl. Musik- hochschule in Trossingen und an der HMK in Frankfurt/ Main. Sie war Mitglied der Meisterklasse für Liedgestaltung bei Irwin Gage und vervollständigte ihre Ausbildung in zahl- reichen Meisterkursen, u.a. bei Edith Mathis sowie bei Elsa Cavelti in Basel. Ihre zu Herzen gehende Stimme, die natür- liche Ausstrahlung und jene einfühlsame Perfektion, mit der sie sich ihr breit gefächertes Repertoire erarbeitet, machen die Sopranistin zu einem gefragten Gast. So konzertierte sie bei- spielsweise unter namhaften Dirigenten wie Philippe Herre- weghe, Christian Thielemann, Kent Nagano, Riccardo Chailly oder Helmuth Rilling und arbeitete mit berühmten Orchestern wie z.B. den Berliner oder den Münchner Philharmonikern oder dem Montreal Symphony Orchestra zusammen. Gast- spiele führten sie in die wichtigsten Musikzentren der Welt. Liederabende liegen Sibylla Rubens besonders am Herzen. Früher begleitet von Irwin Gage, aktuell von verschiedenen Pianisten, darunter Justus Zeyen, Ulrich Eisenlohr, Götz Pay- er, Tobias Krampen, Matthias Veit, Daniel Heide und Anthony Spiri, gastierte sie nicht nur bei den Ludwigsburger Schloss- festspielen und dem Heidelberger Frühling, sondern auch in Barcelona, Amsterdam, Nürnberg, Stuttgart oder Köln. Über 80 CD-Einspielungen zeugen von ihrer künstlerischen Vielseitigkeit. 2007 wurde sie in das Direktorium der Neuen Bachgesellschaft Leipzig berufen. Als engagierte Lehrerin hält sie auch Meisterkurse und ist als Jurorin tätig.

25 Dominik Wörner legte mit dem Gewinn des 1. Preises beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig 2002 den Grundstein für seine internationale Karriere. Der Bassbariton studierte Kirchen- musik, Musikwissenschaften, Cembalo, Orgel und Gesang in Stuttgart, Fribourg und Bern. Sein maßgeblicher Lehrer in Gesang war Jakob Stämpfli. Die Meisterklasse für Lied bei Irwin Gage in Zürich schloss er mit Auszeichnung ab. Mit den großen Oratorienpartien seines Fachs trat er in den bedeu- tenden Konzertsälen der Welt auf und sang unter namhaften Dirigenten wie , Philippe Herreweghe, Michael Hofstetter, Tõnu Kaljuste oder Helmuth Rilling. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Bach Collegium Japan und Masaaki Suzuki. Wörner ist gern gesehener Gast bei Ensembles der historischen Aufführungspraxis. Zahlreiche CD- und DVD-Produktionen – darunter auch preisgekrönte CDs (ECHO-Klassik, Diapason d’Or de l’Année, Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik) sowie TV/Rundfunküber- tragungen – dokumentieren sein außergewöhnliches Können. Daneben gilt seine besondere Leidenschaft dem Liedgesang. Einladungen zu Liederabenden führten ihn unter anderem nach Bern, Leipzig, München, Salzburg, Tokyo und Zürich. Als Artistic Director des Deutsch-Japanischen Liedforums Tokyo und Mitbegründer der Biennale Kirchheimer Lieder- sommer setzt er sich aktiv für die Pflege des Kunstlieds ein. Er ist Mitbegründer von Sette Voci sowie Künstlerischer Leiter des Kirchheimer Konzertwinters.

26 Beitritt zum Freundeskreis

Wenn Sie mehr spenden möchten als Ihren Applaus . . . Seit 1996 begleitet der Freundeskreis für Kirchenmusik in Kirchheim / Wstr. e.V. die Konzertreihe KIRCHHEIMER KONZERTWINTER, die mittlerweile aus dem Kulturleben der Pfalz nicht mehr wegzudenken ist. Es ist die Freude an der Musik, an den großartigen Konzerten mit den erstklassigen Interpreten, welche die Menschen in dieser Institution ver- eint. Sie wünschen sich, dass dieses musikalische Kleinod in dem kleinen Weinort Kirchheim an der Weinstraße mit seiner akustisch vortrefflichen Andreas-Kirche, wo die mit uns be- freundeten, renommierten Künstler ihr Stelldichein geben und unvergessliche wunderbare Musikerlebnisse vermitteln, auch weiterhin Bestand hat. Dank der Mitgliederunterstützung konnte dieser Wunsch erfreulicherweise in den letzten Jahren mit immer anspruchsvolleren Konzerten umgesetzt werden. Die Zahl der Mitglieder ist seit der Vereinsgründung stetig gestiegen, doch hoffen wir auf weiteres Wachsen unseres Freundeskreises und seiner Unterstützer. Alle Aufgaben wer- den ehrenamtlich ausgeführt, und es bedarf vieler Hände, bis ein einzelnes Konzert, eine ganze Konzertsaison vorbereitet sind. Vielleicht schenken auch Sie uns Ihre Hilfe, sei es als finanzielles oder organisatorisches Engagement? (Tel. 0 63 59 - 28 94). Bereits ab einem Mindestjahresbeitrag von 16 € können Sie die Konzertreihe finanziell mittragen. Eine Beitrittserklä- rung finden Sie umseitig. Selbstverständlich haben Sie auch die Möglichkeit, den Kirchheimer Konzertwinter durch eine Spende zu unterstützen. Als gemeinnützige Einrichtung sind wir berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen.

27 Simon Bucher Sein Studium an der HdK Bern bei Erika Radermacher und Tomasz Herbut schloss Simon Bucher genauso mit Aus- zeichnung ab wie die Meisterklasse für Liedgestaltung bei Irwin Gage in Zürich. Weitere prägende Impulse erhielt er in Meisterkursen bei Ruben Lifschitz, Klaus Hellwig, Milena Molova, Bela Sikki, Irene Schweizer und Dalton Baldwin. Bucher ist mehrfacher Stipendiat und Preisträger verschie- dener Wettbewerbe. Als Solist, Improvisator, Liedbegleiter und Kammermusiker ist er bereits in zahlreichen Ländern Europas erfolgreich aufgetreten. Er war zu Gast bei nam- haften Festivals wie dem Klavierfestival Ruhr, dem Festival RheinVokal, bei den Murten Classics, bei Freunde des Liedes Zürich und dem Nargen Festival in Estland. Zugleich widmet er sich intensiv dem Jazz und der Improvisation. So wirkt er in verschiedenen Jazz- und Funk-Formationen mit und gibt improvisierte Solorezitale. Die Berner Presse schrieb: „Welche Lebendigkeit, welche Gestaltungsfreude, welche Gestaltungsmöglichkeiten ihm zur Verfügung stehen! Bei Simon Bucher hat man den Eindruck, dass Musik im Moment neu entsteht. Es reift da eine Persön- lichkeit heran, die zurückfindet zum Wesenhaften der Mu- sik.“ Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen dokumentieren sein Wirken. Von 2008 bis 2010 unterrichtete er als Assistent von Tomasz Herbut an der HdK Bern. Seit der Saison 2013/14 ist Bucher neuer künstlerischer Leiter der Konzertreihe Liederstunde Bern.

28 Impressum

Herausgeber: Freundeskreis für Kirchenmusik in Kirchheim e.V. 67281 Kirchheim/Weinstraße | Oberer Waldweg 7 Tel.: 0 63 59 /28 94 | [email protected] | www.konzertwinter.de IBAN: DE32 5465 1240 0019 9007 45 | BIC: MALADE51DKH Texte, Redaktion und Werbung: Team des Freundeskreises Änderungen vorbehalten, Stand August 2014 Bildnachweise: S.1: Logo, Orgel: Dr. Albrecht Jordan; Rubens: Gudrun de Maddalena | S.2: Dr. A. Jordan | S.3: openstreetmap.org, Dr. A. Jordan | S.6/8: Dr. A. Jordan | S.9: Matthias Griewisch | S.10/11: Marco Borggreve | S.12: Dr. A. Jordan | S.14: www.zeno.org gemeinfrei, Peter Paul Rubens | S.17: Walter Wörner | S.18: Hanspeter Schiess | S.19: privat | S.20: Walter Wörner | S.21: Dr. A. Jordan | S.22: Ludek Sojka | S.25: Gudrun de Maddalena | S.26: Holger Jacoby

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