Verfassungsschutz- Bericht Senatsverwaltung Für Inneres Und Sport Abteilung Verfassungsschutz

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Verfassungsschutz- Bericht Senatsverwaltung Für Inneres Und Sport Abteilung Verfassungsschutz Senatsverwaltung für Inneres und Sport Verfassungsschutz- bericht Senatsverwaltung für Inneres und Sport Abteilung Verfassungsschutz Verfassungsschutzbericht 2009 Erreichbarkeit des Berliner Verfassungsschutzes Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Abteilung Verfassungsschutz Adresse: Klosterstraße 47, 10179 Berlin Postanschrift: Postfach 62 05 60, 10795 Berlin Internet: www.verfassungsschutz-berlin.de E-Mail: [email protected] Vermittlung: (030) 90 129-0 Fax: (030) 90 129-844 Kontakttelefon: (030) 90 129-440 Pressestelle: (030) 90 129-565 Vertrauliches Telefon: (030) 90 129-400 Deutsch / Englisch (030) 90 129-401 Türkisch (030) 90 129-402 Arabisch Herausgeber: Senatsverwaltung für Inneres und Sport Abteilung Verfassungsschutz Redaktion: Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit Druck: Mercedes-Druck, Berlin Redaktionsschluss: April 2009 Abdruck gegen Quellenangabe gestattet, Belegexemplar erbeten. Hinweis: Dieser Verfassungsschutzbericht erwähnt nicht alle Beobach- tungsobjekte des Berliner Verfassungsschutzes. VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN 2008 III VORWORT Die Arbeit der Verfassungsschutzbehörde des Landes Berlin hat ihre Schwerpunkte auf drei Feldern: - dem islamistischen Terrorismus - dem Linksextremismus und - dem Rechtsextremismus. Der islamistische Terrorismus stellt eine beson- dere Gefahr für unser Land dar. Vor allem in den Monaten vor der Bundestagswahl im Sep- tember 2009 machten uns die diversen Video- botschaften, die über Internet verbreitet wur- den, besorgt. Bei Drohungen gegen Deutschland steht auch Berlin im- mer im Fokus. Die Veröffentlichung von Propagandamaterial auch auf Deutsch in so großer Zahl und so kurzem Abstand hat es bislang noch nicht gegeben und zeigt die erhöhte Gefährdungslage. Insgesamt 24 Drohbotschaften mit unmittelbaren Deutschlandbezügen gab es. Unser Land ist neben den USA der einzige Staat, dessen Bevölkerung von aus- ländischen terroristischen Organisationen in der Muttersprache ange- sprochen wird. Dass die Terroristen keine Anschläge durchführen konn- ten, ist auch dem Verfolgungsdruck der Sicherheitsbehörden zu verdan- ken, der Anschläge erschwert, aber wie wir von Madrid, von London oder jüngst von Moskau wissen, nicht völlig ausschließt. Die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus ist inzwischen nicht mehr eine Bedrohung von außen, sondern eine im Lande durch ra- dikalisierte Islamisten. Die Verhinderung der Radikalisierung ist als Prävention die wichtigste Schutzmaßnahme. Nachrichtendienstliche Maßnahmen helfen bei der Erkennung gefährlicher Tendenzen, aber sie können die Prävention nicht ersetzen. Insofern überrascht, dass in der öffentlichen Diskussion die Debatten um die Speicherung von Telefon- verbindungsdaten oder nachrichtendienstliche Mittel die Schlagzeilen beherrschen. Viel wichtiger ist der Dialog mit den Muslimen in unserem Land, ihre Einbeziehung in den Kampf gegen Terrorismus. Deshalb müssen in Berlin das Islamforum und auf Bundesebene die Deutsche Is- lamkonferenz fortgesetzt werden. Der Dialog ist das einzige Mittel, Ver- trauen zu schaffen und Misstrauen abzubauen. Wenn wir Radikalisie- rung stoppen wollen, müssen wir früh ansetzen. Der Verfassungsschutz IV VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN 2009 des Landes Berlin setzt hier einen besonderen Schwerpunkt auf Teile des Salafismus, der einen rückwärts gerichteten Islam vertritt und Zulauf von orientierungslosen Migrantenkindern der dritten Generation und von Konvertiten hat. Der gewaltbereite Linksextremismus stellte die Berliner Sicherheitsbe- hörden im Jahre 2009 vor besondere Herausforderungen. Es gab einen deutlichen Anstieg der linksextremistischen Gewalt. Das Anzünden von Fahrzeugen war eine besonders die Öffentlichkeit zu Recht erregende Facette der linksextremistischen Gewalt, mit der unsere Stadt konfron- tiert war. Politisch links motivierte Gewalt umfasste aber auch Angriffe auf Polizeibeamte und –beamtinnen sowie Übergriffe auf politische Gegner. Dabei verursachten die Täter nicht nur großen Sachschaden, sondern sie nahmen auch schwerste Verletzungen von Menschen in Kauf. Wir haben einen gesellschaftlichen Konsens, dass politisch rechts moti- vierte Gewalt nicht hinzunehmen ist, weil sie ein Angriff auf die Grundwerte unseres Gemeinwesens ist. Im Abgeordnetenhaus von Ber- lin haben alle Parteien deutlich gemacht, dass es einen ähnlichen demo- kratischen Konsens auch in der Ausgrenzung linksextremistischer Ge- walttaten gibt. Teile unserer Gesellschaft haben aber noch nicht die nöti- ge Distanz. Auch wenn linksextremistische Gewalttäter sich auf Werte und Ziele berufen, die auch Demokraten wichtig sind, wie „soziale Ge- rechtigkeit“ oder „Antifaschismus“, so können diese nicht dafür herhal- ten, die eigene Intoleranz und Gewaltbereitschaft zu rechtfertigen. Wir müssen ein gesellschaftliches Klima befördern, in dem jegliche Gewalt geächtet wird und Verständnis für Gewalt oder Verharmlosung als das erkannt wird, was es darstellt: eine eigene latente Gewaltbereitschaft. Im Bereich des Rechtsextremismus haben vor allem die so genannten Freien Kräfte auf sich aufmerksam gemacht. Dabei übernehmen die „Autonomen Nationalisten“ eine zentrale Rolle. Die von ihnen ins Leben gerufene Organisationsform der „Mitgliedschaft durch Mitmachen“ und die hierarchiereduzierte Kommunikationsweise unter Nutzung moderner Medien haben stärker zu ihrer nachhaltigen Entwicklung beigetragen als ihr vieldiskutiertes Erscheinungsbild oder das aggressive Auftreten in der Öffentlichkeit. Um diesen Umtrieben einen Riegel vorzuschieben, habe ich im November 2009 die rechtsextremistische Vereinigung VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN 2008 V „Frontbann 24“ verboten. Im parlamentarischen Bereich dümpelt die NPD weiter vor sich hin. Der bisherige Landesvorsitzende ist aus seiner Position rausgedrängt worden. Ob der neue Chef es schaffen wird, die NPD wieder zu beleben, bleibt abzuwarten. Bislang machte die Partei eher mit Richtungsstreitigkeiten und Personalquerelen auf sich aufmerk- sam. Der „Kampf um den organisierten Willen“ mit dem Ziel, alle „nationa- len Kräfte“ zu bündeln, ist gescheitert. Nach der Aufkündigung der „Volksfront von rechts“ durch führende Köpfe der organisatorisch unge- festigten „Freien Kräfte“ und dem Ende der Wahlabsprachen zwischen NPD und DVU im Rahmen des „Deutschlandpakts“ gehen die rechtsex- tremistischen Parteien geschwächt aus dem Jahr 2009 hervor. Der nachfolgende Verfassungsschutzbericht dokumentiert eindrucksvoll die Doppelfunktion der Berliner Verfassungsschutzbehörde: einerseits die Erkenntnisgewinnung über verfassungsfeindliche Tendenzen, ande- rerseits die Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit. In der Debatte um die Aufgaben der Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Länder wird häufig die Möglichkeit der nachrichtendienstlichen Erkenntnisgewinnung überbetont und die genauso wichtige Funktion der Politikberatung vergessen. Der Bericht des Jahres 2009 erfüllt beide Aufgaben. Auch dafür danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Behörde. Dr. Ehrhart Körting Senator für Inneres und Sport VI VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN 2009 Inhaltsverzeichnis VORWORT AKTUELLE ENTWICKLUNGEN IN DEN BEOBACHTUNGSFELDERN ..............................................................1 1 ISLAMISTISCHER TERRORISMUS ...................................................... 2 1.1 Überblick.......................................................................................... 2 1.2 Transnationaler islamistischer Terrorismus................................ 4 1.2.1 Erhöhte Gefährdungslage durch deutsches Engagement in Afghanistan ....................................................................................... 4 1.3 Regional gewaltausübende Islamisten......................................... 23 1.3.1 Der Gaza-Konflikt im Januar 2009 und die Reaktionen in Berlin............................................................................................... 23 1.4 Kurz notiert ................................................................................... 25 1.4.1 „al-Quds“-Demonstration ............................................................... 25 2 LEGALISTISCHER ISLAMISMUS....................................................... 26 2.1 Überblick........................................................................................ 26 2.2 „Islamische Gemeinschaft Millî Görüş e. V.“ (IGMG) ............. 27 3 RECHTSEXTREMISMUS ................................................................... 35 3.1 Überblick........................................................................................ 35 3.2 Parlamentsorientierter Rechtsextremismus............................... 40 3.2.1 Strukturkrise der rechtsextremistischen Parteien............................ 40 3.2.2 NPD reibt sich in internen Auseinandersetzungen auf ................... 48 3.3 Aktionsorientierter Rechtsextremismus ..................................... 55 3.3.1 Das Netzwerk „Freie Kräfte“ als aktives Zentrum des Berliner Rechtsextremismus ......................................................................... 55 3.3.2 Netzwerk „Rechtsextremistische Musik“ im Fokus staatlicher Exekutivmaßnahmen....................................................................... 70 VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN 2008 VII 4. LINKSEXTREMISMUS....................................................................... 76 4.1 Überblick........................................................................................ 76 4.2 Berliner Szene: zersplittert, aber hohes Aktionsniveau............ 81 4.2.1 Das Thema „Umstrukturierung“
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