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LANDTAG RHEINLAND-PFALZ Drucksache 12144 3 6 12. Wahlperiode 18. 02. 1994

Große Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz - nationales und internationales faschistisches Netzwerk

Die Zahl ausländerfeindlicher und antisemitischer Straftaten nimmt entgegen den offiziellen Annahmen von 1993 in der Bundesrepublik weiter zu. Selbst der Verfassungsschutz des Landes Rheinland-Pfalz, der noch 1990 von einem ,.beachtlichen Rückgang" des Rechtsextremismus spricht, erkennt heute die Realität dieser ,.besonderen Herausforderung" an. Einige wenige repressive Maßnahmen, wie Verbote rechtsextremistischer Gruppierungen und Parteien nach vorheriger Ankündigung, belegen die strukturelle Hilflosigkeit der politisch Verantwortlichen. Diese sind nicht bereit, eine umfassende Aufarbeitung von Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit zur Basis ihres politischen Handeins zu machen. Allein die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Wiedervereinigung Deutschlands 1989 reichen als Erklärung für die explosive Entwicklung nicht aus.

Der politische und gesellschaftliche Aufstieg rechtsextremer Parteien und Organisationen im Nachkriegsdeutschland hat eine Geschichte, die so alt ist, wie die Bundesländer selbst. Unter anderem haben es deren Entscheidungsträger seit jeher verstanden, gegen den realen gesellschaftlichen Wandel bewährte Mechanismen nach dem Sündenbockprinzip in Gang zu setzen, die ein Problem durch ein anderes ersetzen: Rechtsextremistische Tendenzen lassen sich in der Bundesrepublik in verschiedenen Phasen schwieriger gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen nachweisen, wie z. B. von 1964 bis 1971. Zuletzt verstärkte sich dieser Trend nach rechts wieder seit 1983. Seitdem haben verschiedene öffentliche Diskussionen stattgefunden, deren Intention es war, abermals rechtsextreme Ideologie und Werte als ganz normales Gedankengut in der deutschen und europäi• schen Öffentlichkeit zu etablieren.

Der sogenannte ,.Historikerstreit" versuchte eine Neubewertung der deutschen nationalsozialistischen Vergangenheit; die dar­ auffolgende Diskussion um pränatale Diagnostik und Manipulation, ausgehend von den Thesen des Australiers Singer, belebten die Diskussion um ,.wertvolles und unwertes Leben• wieder, ohne daß die demokratische ,.Solidargemeinschaft" dem ent­ gegenwirkte. Die Thesen Singers finden Einlaß an Universitäten, in Büchern, in der Politik. Unsägliche Worte wie .. Verfrem­ dung•, .. Durchrassung", ,.gesundes Volksempfinden" werden von Politikern der Bundesrepublik mit einer Selbstverständlich• keit ausgesprochen, die erschreckt, zumal diese Politiker keine Hinterbänkler sind, sondern Abgeordnete in Parlamenten, ein ehemaliger Bundestagspräsident oder ein ehemaliger Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten.

Mit der Wiedervereinigung der beiden Deutschlands 1989 scheinen schließlich ,.alle Grenzen zu fallen": Seitdem bestimmen zunehmend Begriffe wie ,.Asylbetrug", .,Sozialmißbrauch", ,.Sekundärtugenden• u. ä. eine Politik. die ihr Profil aus der Abgrenzung gegenüber Andersdenkenden bezieht.

Dabei existiert in der Bundesrepublik eine rechtsextreine/nationalsozialistische Tradition und Infrastruktur, die seit 1945 kontinuierlich von Organisationen und Parteien aufrechterhalten wird, die z. T. schon längst wieder salonfähig sind. Wer vom ,.oftmals diffusen Umfeld" rechtsextremistischer Gewalttäter redet, verkennt den seit Jahren bekanntermaßen hohen Organisa­ tionsgrad rechtsextremer Organisationen; dem Bild vom betrunkenen, jugendlichen und unorganisierten Gewalttäter steht längst der hochmobile datenvernetzte Neonazi gegenüber. Die Behörden wissen das.

In den alten Bundesländern sind seit 1989 wesentlich mehr Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund verübt worden als in den Ländern der ehemaligen DDR. Kein westliches Bundesland ist von dieser Entwicklung ausgenommen, auch Rheinland-Pfalz nicht. In Rheinland-Pfalzbefinden sich mehrere Zentren rechtsextremer Organisationen, deren Strukturen z. T. über das Land hinausgehen. Den bundesweiten Verboten einiger Neonazi-Gruppen hat sich auch das rheinland-pfälzische Innenministerium angeschlossen, zu eigenständigen Schritten sieht man sich bisher jedoch nicht in der Lage. Die Landesregierungen von Rhein­ land-Pfalz haben ihren politischen wie praktischen Gestaltungsspielraum nie genutzt, weil ein Gesamtkonzept gegen Rechts­ extremismus und Rassismus ebenso fehlt wie die klare Grundhaltung zu einer integrativen Gesellschaft, die Minderheiten respektiert und verteidigt.

Druck: Landug Rheinland-Pfalz, 8, April1994 Drucks:.che 12144 3 6 Landtag Rheinland-Pfalz -12. Wahlperiode

Ein erster Schritt, um ein solches Konzept erstellen und einfordern zu können,. ist die umfassende Information der Öffentlich• keit über das gegenwärtige Gefährdungspotential von Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit in Rheinland-pfalz.

Deshalb fragen wir die Landesregierung:

L Begriffsdefinitionen

1. Wie definiert die Landesregierung folgende Begriffe: 1.1 Rechtsextremismus, 1.1.1 ,.sog. ", 1.2 rechtsradika~ 1.3 rechtskonservativ, 1.4 ultra-rechts, 1.5 Nationalsozialismus, nationalsozialistisch, 1.5.1 .,sog. alte Rechte•, 1.6 Faschismus, 1.7 neofaschistisch, 1.8 neonazistisch bzw. neonationalsozialistisch, 1. 9 nationalistisch, 1.10 nationalrevolutionär, 1.11 übersteigerter Nationalismus, 1.12 Nationalgefüh~ 1.13 völkisch, 1.14 ausländerfeindlich, 1.15 fremd enf eindlich, 1.16 • Überfremdung", 1.17 Rassismus, 1.18 antidemokratisch, 1.19 antisemitisch, 1.20 neutralistisch, 1.21 Revisionismus, 1.22 Revanchismus, 1.23 Ökofaschismus.

II. Rechtsextreme Parteien und Organisationen in Rheinland-Pfalz

I. Rechtsextreme Parteien 1.1 Ist es zutreffend, daß folgende Landesverbände in Rheinland-Pfalz aktiv sind: 1.1.1 Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD), Ellen Doris S., Landesvorsitzende (ebenfalls im Saarland), 1.1.2 Die Republikaner (Rep)- S., Landesvorsitzender, Worms, 1.1.3 Deutsche Volksunion (DVU), Heinrich W., Landesvorsitzender, Heinz G. und Erwin H., Stellvertreter, 1.1.4 Deutsche Nationalisten (DN), Michael P., Bundesvorsitzender, Mainz, 1.1.5 Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP)- Klaus A., Landesvorsitzender, Worms; früher Themas Gr., Landes­ beauftragter, 1.1.6 Aktionspartei Nationalrevolutionärer Kameraden (ANK) - Manfred H., Bundesvorsitzender, Ludwigshafen - am 19. Juli 1993 angeblich aufgelöst, 1.1.7 Deutsche Liga- für Volk und Heimat- (DL)- Jürgen R., Landesvorsitzender, Ludwigshafen, 1.1.8 Patrioten für Deutschland (Patrioten), seit 22. November 1992 umbenannt in Bürgerrechtsbewegung Solidarität, Helga Z., Bundesgeschähsstelle Mainz, Landesvorsitzende Ursula A., 1.1.9 Die Narurgesetzparte~ Dr. Klaus V., Landesvorsitzender, Frankentha~ gegründet 14. Dezember 1992, 1.1.10 sonstige?

1.2 Weiche Erkenntnisse liegen der Landesregierung vor in bezug auf die unter 2.1.1 - 2.1.1 0 genannten Parteien, insbe­ sondere über

Gründungsdatum, Namen und Anzahl der Gründungsrnitglieder, - Mitgliederentwicklung seit Bestehen (aufgeschlüsselt nach Frauen u. Männern),

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- Anzahl, Sitz und Mitgliederstärke der Kreisverbände bzw. Organisationen, - Vorstandsmitglieder (laut Landeswahlleiter, Bundeswahlleiter, falls Unterschiede bestehen bzw. sonstigen Infor- mationsquellen) und die Gründe für den Wechse~ - Eintritte und Austritte, - frühere Mitgliedschaft in einer anderen rechtsextremistischen Partei (Deutsche Konservative Partei - (D KP-D RP), Sozialistische Reichspartei (SRP) bis 1949 - 1952 (durch das Bundesverfassungsgericht verboten), (DRP) 1950- 1963; - Doppelmitgliedschaften, - gleichzeitige Mitgliedschaft in einer oder mehreren anderen (welcher) rechtsextremistischen bzw. neonazistischen Organisationen, - wo, wann unterwelcher Beteiligung, auch Mitglieder anderer rechtsextremistischer Parteien, Organisationen oder bekannter rechtsextremistischer Einzelmitglieder haben Landesparteitage stattgefunden (seit Bestehen der Landesverbände), - Symbole, Flaggen, Grußformen, - Parteiprogramme und deren ideologische Aussagen insbesondere bezüglich Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Familie, Nationalismus, Geschichtsrevisionismus (sog. Auschwitz-Lüge), Antisemitismus, Neutralismus, anti­ demokratisch, Militarismus, und welche Beispiele gibt es, wo Funktionäre von diesen pseudodemokratischen Parteiprogrammen in Reden oder Verlautbarungen abweichen?

1.2.1 Welche Aktivitäten haben die o. g. Parteien 1989, 1990, 1991, 1992, 1993 selbst durchgeführt, und an welchen haben sie sich oder deren Mitglieder in Rheinland-Pfalz, dem Bundesgebiet oder dem Ausland beteiligt?

1.3 Welche der oben genanmen Parteien unterhielten oder unterhalten in Rheinland-Pfalz Jugendverbände oder -Organi­ sationen, wie viele Mitglieder hatten diese in den Jahren 1988,1989,1990, 1991,1992, 1993, und welche Aktivitäten gingen von diesen aus?

1.4 Welche Stiftungen unterhalten die unter 2.1.1 - 2.1.10 genanoten Parteien in Rheinland-Pfalz, und haben diese Stiftungen in der Vergangenheit Landeszuschüsse erhalten oder erhalten derzeit Landeszuschüsse?

1.5 In welchen Landkreisen, Städten und Kommunen sind die oben genannten Parteien bei Wahlen seit 1964 angetreten und mit welchem Ergebnis?

1.5.1 Wo und mit wie vielen Parteimitgliedern sind bzw. waren die oben genannten Parteien im Gemeinde-, Stadt- bzw. Ortsbeirat und/oder Kreistag seit 1964 vertreten?

1.5.1.1 In welchen Räten und aus welchen Gründen hat sich die Zahl der Ratsmitglieder der Reps seit 1989 verändert?

1.5.2 Wieviel Wahlkampfkostenrückerstattung haben die o. g. Parteien jeweils erhalten?

1.6 Durch welche Einnahmen finanzieren sich die o. g. Parteien?

1.6.1 Welche Einzelpersonen und/oder Unternehmen haben in Rheinland-Pfalzmeldepflichtige Spenden an oben genanote Parteien gezahlt in den Jahren 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 19931

1.7 Welche Parteien haben einen Rechenschaftsbericht nach dem Parteiengesetz wann abgegeben, und welche Zahlen ergeben sich für die Landesverbände der Parteien im einzelnen für die letzten zehn Jahre daraus?

1.7.1 Wie bewertet die Landesregierung die Tatsache, daß beispielsweise im Rechenschaftsbericht 1991 der DVU keine Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen aufgeführt sind?

1.8 Wie viele und welche Mitglieder der Parteien CDU, SPD, F.D.P., DIE GRÜNEN, Freie Wählergemeinschaften, die in Rheinland-Pfalz in Stadt-, Gemeinderäte oder Kreistage gewählt wurden, sind wann zu den unter 2.1 genannten rechtsextremen Parteien übergetreten bzw. von einer rechtsextremen Partei zu anderen Parteien übergetreten oder parteilos geworden ?

1.9 Welche Erkenntnisse gibt es über eventuelle Unterstürzer kreise, Mitglieder und Aktivitäten folgender Parteien in den letzten acht Jahren in Rheinland-Pfalz, deren Arbeitsschwerpunkte sich in anderen Bundesländern befinden: Deutsch Nationale Partei (DNP), Thomas D. (z. Z. in ]VA), Deutsches Hessen (DH), Heinz R. und Otto R.,

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Deutsche Heimat Partei (DHP), Europäische Arbeiterpartei (EAP), Helga 2., Nationale Liste (NL), Christian W., Auto- und Bürgerpartei oder andere Parteien?

1.10.1 Wann und wo hat sich die EAP an Wahlen mit welchen Ergebnissen beteiligt?

1.10.1.1 Liegen den rheinland-pfälzischen Behörden Erkenntnisse über Aktivitäten von folgenden, der EAP nahestehenden Organisationen, Einrichtungen vor: Private Akademie für Humanistische Studien (PAHS), Fusions-Energie-Forum (FEF), Anti-Drogen-Koalition (ADK), Executive lntclligcncc Review (EIR), Kernkraft Komitee (KKK), Club of Life, Dr. B. Verlags-GmbH, Schiller Institut (u. a. Landwirtekommission im Schil1erinstitut), Verband deutscher Landwirte (VdL), Bund gegen Anpassung?

1.1 0.1.2 Wann und wo haben die oben genannten Organisationen Veranstaltungen und Aktivitäten in öffentlichen Räumen abgehalten, insbesondere in Bildungseinrichtungen oder kommunalen Räumlichkeiten, auch in der Trägerschaft einer privaten Rechtsform?

1.10.1.3 Welche Vereine, Stiftung~n und sonstige Einrichtungen der oben angeführten Organisationen sind in Rheinland­ Pfalz aktiv, erhalten Untcrs(Ützung aus Landesmitteln oder sind als gemeinnützig anerkannt?

1.11 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über Zusammenarbeit der unter 2.1.1- 2.1.10 genannten Parteien?

1.11.1 W clche Erkenntnisse hat die Landesregierung über eine ZusammcnarbeitNerbindungen mit anderen rechtsextre­ mistischen Parteien, u. a. den unter 2.10 genannten, in der Bundesrepublik?

2. Rechtsextremistische/Neonazistische Organisationen und Gruppen in Rheinland-Pfalz

2.1 Welche der folgenden Gruppen und Organisationen sind bzw. waren in den letzten zehn Jahren in Rheinland-Pfalz aktiv: 2.1.! Gesinnungsgemeinschaft der Neucn Front (GdNF), 2.1.1.1 Vorfeldorganisationen: Aktion Lebensschutz (AL), Antizionistische Organisation (AZA), Antikommunistisches Aktionsbündnis (Antiko), Arbeitsgemeinschaft für ständige Wirtschaftsgestaltung (ASW), Freie Gewerkschaftsbewegung (FGB), Freundeskreis Heinz R. (FHR), Initiative Volkswille, Kaderorganisation SA/ (SA), Neubeginn - Arbeitskreis für deutsch-alternative Politik (ADAP)!Wahlbündnis Neubeginn - Arbeitskreis für deutsch-alternative Politik (ADAP), Volksbund (VHR),

2.1.2 Hilfsorganisation für nationale und politische Gefangene (f-ING), 2.1.3 Deutsche Frauen Front (DFF)- Mädclbund, 2.1.4 HlAG, 2.1.5 Freundeskreis Andreas Hofer, 2.1.6 Freiheit für Deutschland, 2.1.7 Aktion Sauberes Deutschland (ASD), 2.1.8 Völkischer Bund (VB), 2.1.9 Internationales Hilfskomitee für na[ionale politische Verfolgte und deren Angehörige e. V. (IHV), 2.1.10 Deutsche Bürgerinitiative (DBI), 2.1.11 Nationalistische Front (NF- verboten), 2.1.12 Aktionsfront Nationale Kameraden (ANK- aufgelöst), 2.1.13 Freundeskreis F AP Neckar, 2.1.14 Deutsche Alternative (DA- verboten-),

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2.1.15 AGW.S., 2.1.16 PFA, 2.1.17 Deutsches Kulturwerk europäischen Geistes (DKEG), 2.1.18 DKG, 2.1.19 Deutsche Bürgerinitiative (DBI), 2.1.20 NSDAP/AO, 2.1.21 Forumres Publica, 2.1.22 VSBD/PdA (verboten 1982), 2.1.23 Heiner Jugend (HJ) = F AP Kommissariat Pfalz, 2.1.24 Bürger- und Bauerninitiative (BBI), 2.1.25 Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten (ANS/NA), 2.1.26 Nationale Sammlung (NS) Kühnen (verboten 1989), 2.1.27 Bürgeraktion Unsere Zukunft, 2.1.28 Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA), 2.1.29 Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), 2.1.30 Komitee .. Freiheit für Gottfried K.•, 2.1.31 ,.Komitees zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hiders• (KAH), 2.1.32 Deutsche Front Coblenz (DFC), 2.1.33 Deutsche Volksunion e. V. (DVU) einschließlich ihrer Aktionsgemeinschaften: 2.1.33.1 .Aktion Oder-Neiße" (AKON), 2.1.33.2 .Aktion Deutsches Radio und Fernsehen" (ARF), 2.1.33.3 ,.Deutscher Schutzbund für Volk und Kultur'", 2.1.33.4 ,.Ehrenbund Rudel- Gemeinschaft zum Schutz der Frontsoldaten", 2.1.33.5 ,.Initiative für Ausländerbegrenzung" (1. f. A.), 2.1.33.6 • Volksbewegung für Generalamnestie" (YOGA); 2.1.34 Türkisch-demokratische Idealistenvereine in Europa (ADÜTDF), 2.1.35 Stahlhelm, 2.1.36 sonstige. 2.1.37.1 Jugendorganisationen: 2.1.37.1.1 WikingJugend (WJ), 2.1.37.1.2 Deutsche Heimattreue Jugend e. V. (DHJ), 2.1.37.1.3 Die Jungen Deutschen UD), 2.1.37.1.4 Bund Hcimattreuer Jugend (BHJ) bzw. Freibund, 2.1.37.1.5 Deutsches Jugendbildungswerk (DJBW), 2.1.37.1.6 Deutscher Jugendbund (DJB), 2.1.37.1.7 sonstige?

2.2 Welche Erkenntnisse, der in 2.1 genannten Organisatione~ hat die Landesregierung insbesondere über - Gründungsdaturn, Namen und Anzahl der Gründungsmitglieder, - Mitgliederentwicklung seit Bestehen (aufgeschlüsselt nach Frauen u. Männern), - Sitz und Orte der Aktivitäten der Organisatione~ - Funktionäre und Aktivisten und die Gründe für den Wechsel der Organisatio~ - Eintritte und Austritte, - frühere Mitgliedschaft in einer rechtsextremistischen Partei oder Organisation bzw. Aktivitäten in bzw. mit Rechtsextremisten aus z. B. Bund Nationaler Studenten (verboten 1960), .Aktion Widerstand", Basisgruppen Neuer Nationalismus, UAP, Partei der Arbeit (PdA), Aktion Neue Rechte (ANR), Solidarische Volksbewegung (SVB ), 1980 in Bund Deutscher Solidaristen umbenannt, Sac;he des Volkes/Nationalrevolutionäre Aufbauorgani­ sation (SdV /NRAO), Nationalrevolutionärer Koordinationsausschuß (NR-KA) Nachfolgeorganisation Politi­ sche Offensive (PO), Wehrsportgruppe H. (WSG H.), Volkssozialistische Bewegung Deutschlands/Partei der Arbeit (VSBD/PdA) (verboten 1982), die Deutschen Aktionsgruppen (Terrorist R.); - gleichzeitige Mitgliedschaft in einer oder mehreren anderen (welcher) rechtsextremistischen hzw. neonazistischen Organisatione~ - wo, wann unter welcher Beteiligung haben Treffe~ auch Mitglieder anderer rechtsextremistischer Parteien, Organisationen oder bekannter rechtsextremistischer Einzelmitglieder stattgefunden, - Symbole, Flaggen, Grußformen, - deren ideologische Aussagen insbesondere bezüglich Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Familie, Nationalismus, Geschichtsrevisionismus (sog. Auschwitz-Lüge), Antisemitismus, Neutralismus, antidemokratisch, Militarismus und Gewalt(anwendung), und welche Beispiele gibt es, wo Funktionäre von pseudodemokratischen Fesdegungen in Reden, Verlautbarungen und/oder Handlungen abweichen?

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2.2.1 Welche Aktivitäten gab es in Rheinland-Pfalz, in der Bundesrepublik und im Ausland in den Jahren 1986 bis heute (bitte im einzelnen auflisten), und wie beurteilt die Landesregierung diese Entwicklung?

2.2.1.1 Wie viele Mitglieder zählte die Deutsche Alternative (DA) z. Z. ihres Verbotes (am 8. Dezember 1992) in Rheinland­ Pfalz, wie viele Mitglieder hatten die jeweiligen Ortsgruppen (z. B.• Gau Mainz•) der rechtsextremistischen Organi­ sation (oder Partei), und wer war im Vorstand der Ortsgruppen bzw. des Landesverbandes?

2.2.1.1.1 Welche Ergebnisse haben die Ermittlungen bezüglich des durch die polizeilichen Durchsuchungen vom 17. März 1993 und 14-. Juli 1993 erhärteten Verdachts der Fortführung der verbotenen DA ergeben?

2.3 Welche Erkenntnisse liegen über Vernetzungsstrukturen der unter 2.1.1 - 2.1.37 genannten Organisationen, Zu­ sammenschlüsse vor?

2.3.1 Welche Erkenntnisse liegen den rheinland-pfälzischen Behörden über Verbindungen bzw. die Zusammenarbeit zwischen den o. g. Organisationen/Gruppierungen und der Anti-Antifa vor?

2.3.2 Welche der o. g. Organisationen haben wann in den letzten fünf Jahren in Rheinland-Pfalz gemeinsame Veranstal­ tungen durchgeführt, dazu aufgerufen bzw. gemeinsam teilgenommen?

2.4 Welche Publikationen, Rundbriefe etc. unterhalten die o. g. Organisationen, und wurden diese in Rheinland-Pfalz vertrieben?

2.5 Welche der unter 2.1 genannten Gruppen, Organisationen oder ihre Mitglieder sind wegen der Verwendung ihrer Symbole nach den§§ 86 a StGB bzw. 130 StGB verurteilt worden?

2.6 Wann und an welchen Jugendbildungseinrichtungen, Schulen, Freizeit-, Jugendeinrichtungen, Vereinen und Orga­ nisationen für Jugendarbeit in Rheinland-Pfalzsind Aktivitäten der oben aufgeführten rechtsextremen Jugendorga­ nisationen oder anderer rechtsextremer Organisationen aufgefallen (aufgeschlüsselt nach Jahren seit 1980, Ort und Vorkommnis)?

2.7 Warum wurden die D~ NF nach dem Vereinsgesetz verboten und andererseits im Verfassungsschutzbericht als Parteien geführt bzw. vom Bundes- bzw. Landeswahlleiter nach dem Parteiengesetz als Partei geführt?

3. Drahtzieher im braunen Netz in Rheinland-Pfalz

3.1 Ist es zutreffend, daß die folgenden Personen in der rechtsextremen Szene in Rheinland-Pfalzeine wichtige Funktion ausüben: 3.1.1 B., Pirmasens, (BPA), 3.1.2 Siegfried B., Koblenz (Herausgeber der Zeitschrift Wir selbst, Nationalrevolutionär), 3.1.3 Sascha C., Mainz (DA, Partei ANK, DN), 3.1.4 Wilfried F., Pfeddershcim (NPD), 3.1.5 Dr. Alfred G., (Forum res Publica, Kontakte zu Nationalrevolutionären und zu Reps), 3.1.6 Michael H., Stadt Koblenz bzw. Landkreis Mayen-Koblenz (Gruppe Wotan, DFC), 3.1.7 Christian H., Ludwigshafen (NF, ANK, Naziskin), .3.1.8 H., Mainz (Bürgerbewegung Solidarität u. andere L. Organisationen) 3.1.9 Michael H., Kaiserslautern (ASD), 3.1.10 Manfred H., Ludwigshafcn- jetzt Mannheim (ANK, Partei ANK, Freundeskreis FAP Neckar), 3.1.11 Wolfgang J. (Bad N euenahr-Ahrweiler, jetzt Lichtenau, Hessen), 3.1.12 Willibald K., (Neonazikreis M., Zusammenarbeit Ernst T.), 3.1.13 Ernst M., Mainz (ehemaliger Rep, Kontakt zu Neonazis, Lehrer), 3.1.14 das Ehepaar Curt (Zelle der NSDAP/AO) und Ursula M. (FAP-Mitglied u. HNG-Vorsitzende) und Sohn Peter M., Mainz (Neonazikreis und wichtiges überregionales Zentrum), 3.1.15 Alexander N., Kaiserslautern GN, Rep, Kontakte zu ASD, zu AG Wiesel-Schirach), 3.1.16 Michael P., Mainz (GdNF, DA, Partei ANK, DN), 3.1.17 Jörg P., Andernach (Störkraft), 3.1.18 S., Mainz (Rep), 3.1.19 Armin S., Miesau (Stahlhelm, Rep, Deutsche Allianz für Volk und Heimat, Rechtsanwalt), 3.1.20 Ernst T., Ludwigshafen (NPD, HNG, ASD, !HV), 3.1.21 Bernd T., Mainz (ausgeschlossen aus den Reps), 3.1.22 sonstige?

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3.2 Welche Erkenntnisse liegen den Behörden über die derzeitigen politischen Aktivitäten der o. g. Einzelpersonen vor?

3.2.1 Wann und wo wurden gegen die oben genannten Personen in Rheinland-Pfalzwegen welcher Sachverhalte Ermitt­ lungsverfahren eingeleitet, und mit welchem Ergebnis bis hin zu einem Urteil sind diese abgeschlossen worden (bitte im einzelnen aufschlüsseln)?

3.3 Welche Erkenntnisse liegen den rheinland-pfälzischen Behörden über Verbindungen bzw. die Zusammenarbeit zwischen den o. g. Einzelpersonen und der Anti-Antifa vor?

3.4 Welche Rolle spielen sie für einzelne rechtsextremistische Gruppierungen, Parteien?

3.5 Seit wann werden die Aktivitäten des Kreises um die Familie M. überwacht und in welcher Form?

3.5.1 Welche Funktion verbirgt sich hinter dem Plakat, welches zeitweise am Hause M. hing ,.NS-Ruf 440188"?

3.5.2 Welches sind die Ergebnisse der Ermittlungen zum Brandanschlag gegen die sogenannte Walhalla in der Gärtnerei 1986?

3.5.3 Welcher Bewohner des Hauses M. ist im Besitz einer Waffenbesitzkarte oder eines Waffenscheines, und aus welchen Gründen sind ihm diese noch nicht entzogen worden?

3.5.4 In welcher Verbindung steht der Mainzer ,.Arbeitskreis Völker- und Menschenrechte" und G. B. zur Familie M.?

3.5.5 Ist es zutreffend, daß der Neonazi und Söldner in Kroatien Uwe H. von Manfred H. über die Grenze geschleust wurde und dadurch bei dem Rittergeburtstagstreffen 1993 in Mainz-Gonsenheim bei der Familie M. anwesend sein konnte? Welche weiteren Informationen hat die Landesregierung bezüglich dieses Sachverhalts?

3.6 Arbeiten die o. g. Aktivisten der verbotenen Deutschen Alternative (DA) mit rechtsextremen Parteien, insbesondere den Reps, zusammen?

3.6.1 Welche besondere Rolle spielen dabei M., T., P. odere andere?

3.7 Trifft es zu, daß Sascha C., gegen den seit Dezember 1993 als Setreiber des NIT im Zusammenhang mit der Publika­ tion der Anti-Antifa-Hetzschrih .,Der Einblick" ermittelt wird, in Kroatien war und dort als Söldner kämpfte? Welche weiteren Aktivitäten hat er in Kroatien entwickelt?

3.8 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über Geldsammlungen für in Kroatien weilende deutsche Söldner durch rechtsextreme Kreise, und welche Rolle spielt dabei Bernd T.?

3.9 Ist es zutreffend, daß Bernd T. bei seinem Ausschlußverfahren aus den Reps vor dem Schiedsgericht der Reps in Düsseldorf am 6. März 1993 von dem rechtsextremistischen Anwalt Hajo H. vertreten wurde, und aus welchen Gründen wurde er ausgeschlossen?

3.10 Welche Erkenntnisse liegen den Behörden über weitere Treffen von Neonazis oder Aktivitäten von Wilfried F. aus Worms-P!eddersheim vor, der auf dem Gelände seines Weingutesam 12. Juni 1993 ein ,.Nationales Sommernachts­ fest" von ehemaligen Funktionären der NPD gemeinsam mit Kadern der ANK (H.) organisierte? Welche geplanten Veranstaltungen wurden aus welchen Gründen 1993 verboten in Worms?

4. Nazi-Skinszene

4.1 Wie hat sich die rechtsextreme Skinhead-Szene in den letzten zehn Jahren entwickelt, an welchen Orten gibt es kleinere bzw. größere Gruppen, und wie hat sich die Altersstruktur entwickelt?

4.1.1 Welche Funktion überndunen Rences (sog. Skingirls) innerhalb der Boneheads, und wie gefährlich werden sie von der Landesregierung eingeschätzt?

4.2 Wann und wo haben in Rheinland-Pfalz Konzerte oder geschlossene Veranstaltungen mit rechtsextremen Skinhead­ Bands, insbesondere ,.Störkraft", ,.Endsieg", ,.Springtoifel", ,.Kahlkopf", • Wotan", ,.Radikahl", • Tonstörung", Böhse Onkelz" oder anderer Bands bzw. dem rechtsextremen Liedermacher Frank R. (NPD, Wiking-Jugend) seit 1988 stattgefunden?

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4.2.1 Wie viele Rechtsextremisten bzw. Sympatisanten waren anwesend, und wie sind die Veranstaltungen verlaufen?

4.J Welche Aktivitäten haben die Nazi-Skins in den letzten fünf Jahren entfaltet?

4.4 Welche Verbindungen haben rheinland-pfälzische Skinheads zu den oben genannten rechtsextremistischen Parteien, Organisationen oder Gruppierungen?

4.5 Welche Erkennmisse liegen den rheinland-pfälzischen Behörden über Verbindungen der Skinhead-Szene zu aus­ ländischen Organisationen bzw. Gruppen (auch rechtsextreme Musikgruppen) vor?

4.6 Welche Erkenntnisse liegen den rheinland-pfälzischen Behörden über Verbindungen bzw. die Zusammenarbeit zwischen rechtsextremen Skinheads und der Anti-Antifa vor?

4.7 Welche ,.Skinzines" oder .,Hoolzines• (Publikationen rechtsextremer Skinheads oder Hooligans) wurden in den letzten fünf Jahren in Rheinland-Pfalz publiziert, vertrieben oder verteilt?

4.7.1 Welche Ermittlungsverfahren bzw. Gerichtsverfahren gab es in diesem Zusammenhang?

4.7.2 Welche der auch in Rhcinland-Pfalz verbreiteten Fanzines sind wann von der Bundesprüfstelle aus welchen Gründen indiziert \\.-Orden?

4.8 Welche Erkenntnisse hJ.t die Landesregierung über Verbindungen von Fußball-Fanclubs oder Hooligan-Gruppen aus Rhcinland-Pfalz zum rechtsextremen Spektrum?

4.8.1 W clche Erkenntnisse gibt es über Aktivitäten von rechtsextremistischen Fußballfans, Hooligans insbesondere vom 1. FCK in Kaiserslautern, da u. a. ein Hakenkreuz-Aufkleber ,.Betze Fans gegen Links" hergestellt und verbreitet wurde?

4.8.2 Welche Erkenntnisse gibt es über Verbindungen des Fanclubs Army Mainz, des Fußballclubs Mainz 05 oder einzel­ ner Mitglieder zu rechtsextremen Parteien oder Organisationen?

5. Anti-Antifa in Rheinland-Pfalz

5.1 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über Aktivitäten der Anti-Antifa in Rheinland-Pfalz (Aktions­ gruppen, Kader, Mitglieder, geografische Schwerpunkte, technische sowie finanzielle Ausstattung, Verbindungen zu anderen rechtsextremen Parteien, Organisationen und Gruppen etc.)?

5.1.1 Zählt die Landesregierung die folgenden Personen, Oliver W., Freundeskreis Revolutionärer Volkssozialisten, Berlin, Oliver S., NA, Berlin, Markus P., Bremer FAP und ehemaliger Schriftleiter der HNG, Norben W., FAP , Stefan S., FAP-Mitglied Duisburg, Michel P., Ami-Antifa Rhein-Main, Manfred H., GdNF-Kader und zu­ ständig für die Anti-Antifa Rhein-Neckar, Hans-Michael F., NPD-Mitglied und Gründer des Studentenbunds Schlesien, die Sascha C. am 25. Mai 1993 im Nationalen Infotelefon Mainz als Anti-Antifa bekannt gegeben hat, zu den Drahtziehern der Anti-Antifa bzw. zu deren Netzwerk?

5.2 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über die Urheber der Broschüre ,.Einblick", und welchen Anteil am Zustandekommen haben folgende Organisationen, die dort aufgeführt sind: Das Deutsche Rechtsbüro, Die Natio­ nale Mailbox, Nationale Liste, NSDAP-AO, HNG und den Anti-Amifa-Gruppen aus Bonn, Köln, Seligenstadt und Frankfurt/Main?

5.2.1 Ist es Zutreffend, daß ein Ermittlungsverfahren gegen Michael P. und Sascha C. in diesem Zusammenhang anhängig ist? Welche Rolle spielt dabei die Ankündigung zum Sammeln von Informationen im Mainzer Nationalen Info­ telefon vom Juni 1993?

5.2.2 Weiche Rolle spielt Stefan C., Wiesbaden, bezüglich der Veröffentlichung von .Einblick", da dieser erstmals die Ver­ öffentlichung angekündigt hat?

5.2.3 Welche Rolle spielen die FAP, u. a. Norbert W., Bann, und die Nationale Liste, insbesondere Christian W. und Thomas W.?

5.2.4 Was tut die Landesregierung zum Schutz der durch die Anti-Antifa bedrohten Bürgerinnen und Bürger, Einwohne­ rinnen und Einwohner, Einrichtungen und Betriebe, insbesondere im Hinblick auf die .. Todesliste" in der Publika­ tion ,.Einblick"?

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5.2.5 Wie bewertet die Landesregierung die Übernahme einer Anzeige, die durch den Redakteur Thorsten T. der Zeitung ,Junge Freiheit" unterzeichnet ist, für den ,.Förderkreis Gerhard K.", der Spenden für das Hoffmann von Fallers­ lebcn-Bildungswerk eintreibt?

5.3 Welche weiteren Listen, auch frühere bzw. Dateien über Angriffsobjekte (z. B. von Ernst T. über jüdische Gedenk· stätten), Antifaschist/innen und Linke (z. B. P. Date~ Österreicher, ausgewiesener ehemaliger Landesvorsitzender der FAP Niedersachsen sowie die 1 200 beschlagnahmten Datensätze von F.) und Veröffentlichungen (z. B. INDEX von W. u. W. oder Neue Front, in der auch für die Materialien der GdNF geworben wird) sind der Landesregierung bekannt, und welcher Handlungsbedarf ergibt sich aus der Kenntnis bzw. Unkenntnis der Landesregierung?

5.3.1 Ist der Landesregierung die durch Österreichische Polizei sichergestellte Datenbank über militante Neonazis bekannt? Wie lauten die Namen der Gruppen und der Einzelpersonen? Wenn nein, warum nicht?

5.4 Teilt die Landesregierung die Auffassung, daß die Methoden der Anti-Amifa schon durch das Referat für Sicherheit (RfS) des .. Komitees zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers" (KAH) angewendet wurden und nunmehr erst öffentlich bekannt wird, daß die Anti-Antifa diese ebenfalls anwendet?

5.4.1 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über die Zusammmenarbeit des ehemaligen Leiters des RfS Christian M., Funktionär der FAP, Mirglied der NSDAP/AO, ehemaliger Sektionsleiter des KAH und ehemaliger Kamerad­ schaftsführer der ANS/NA sowie der RfS-Angehörigen Hans K., Oliver B., Christian H., SteHen F. und Michael K. und der heutigen Anti-Amifa?

6. Revisionismus

6.1 Wann, wo, aus welchen Gründen haben sich die Revisionisten D. I. (GB), G. R. L. (USA) und Roy G. alias A., Otto E. R., Fred L., Kirk L. (Rechtsanwalt von L.), Ernst Z. (Kanada), Robert F. (Frankreich), Gerd H. u. Waltee 0. (Österreich), Thies C., Dr. Max W. (Schweiz), Mitglieder des Institute for Historical Reviewdes US-Rechtsextremi­ sten Willis C., beipielsweise Wilhelm S. (BRD) und Udo W. (BRD) oder Mirglieder der (USA) in Rheinland-Pfalz aufgehalten?

6.2 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über Aktivitäten der oben genannten Personen bzw. Organisationen im Hinblick auf deren Zusammenarbeit mit rechtsextremen rheinland-pfälzischen Parteien oder Organisationen?

6.3 Welche Schriften, Flugblätter, Anzeigen wurden wann, wo und von welchen revisionistischen Autoren in Rheinland­ Pfalzverbreitet in den letzten zehn Jahren?

6.3.1 Welche Initiativen hat die Landesregierung ergriffen, um die Verbreitung der Hetzschrift, in der die Auschwitz­ Lüge, pseudowissenschaftlich verbrämt verbreitet wird, von Otto Ernst R., die im April 1993 u. a. ihr und den Fraktionen im Landtag zugestellt wurde, zu unterbinden? Ist ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden? Wenn nein, warum nie ht?

6.3.2 Welche ausländische revisionistische Literatur ist in den vergangeneo zehn Jahren in Rheinland-Pfalz aufgefallen, insbesondere Publikationen der Neontide Press und durch Floreie R. oder Thies C. ( .. Die Bauernschaft"), und was haben die Behörden im Einzelfall unternommen, u. a. um die weitere Verbreitung zu verhindern?

6.4 Liegen den Landesbehörden Erkenntnisse darüber vor, ob und in welcher Höhe rheinland-pfälzische Parteien, Orga­ nisationen oder Einzelpersonen der extremen Rechten den Radiosender von Ernst Z. finanziell unterstützen?

6.5 Welche Rolle spielt G. D. (Bundesvorsitzender der NPD) aus Weinheim in revisionistischen Kreisen in der Bundes­ republik und Rheinland-Pfalz?

6.6 Welche Erkenntnisse über Aktivitäten und Verbindungen der Gesellschaft für freie Publizistik (G FP) zu Revisioni­ sten oder anderen Rechtsextremisten in Rheinland-Pfalzliegen den Landesbehörden vor?

7. Rechtsextremistische heidnische/neuheidnische u. germanische Sekten

7.1 Wann und wo waren die folgenden Sekten oder Gemeinschafen in Rheinla.nd-Pfalz wie aktiv, und wie viele Mit­ glieder haben sie in Rheinland-Pfalz:

7 .1.1 Asgard -Bund (Publikationen Der Wotans-Speer u. einmal jährlich den Nordisch-Germanischen Jahrweiser),

9 Drucksache 12A 43 6 Landtag Rheinland-Pfalz -12. Wahlperiode

7.1.2 Goden-Orden Zeitschrift: Die kosmische Wahrheit (Organisator Buchversand Gunnar P., Verbindungen zu Garry L., NSDAP/ AO, Werbetätigkeit in Zeitschrift Thies C.).

7.1.3 Freundeskreis der Altamanen,

7.1.4 Gemeinschaft für heidnisches Leben (GfhL), Mattbias W., Der Hain, Zeitschrift für Heidentum, Naturreligion und thelernitische Philosophie,

7.1.5 Heidnische Gemeinschaft e. V., Zeitschrift Der Runenstein, Hrsg. Michael P. (früher Mitglied der ),

7.1.6 Wotans Volk (Chef des Hauptschulungsamtes Wotans Volk Arnulf P., früher enge Zusammenarbeit mit Michael Kühnen und Landesvorsitzender der DA Berlin bis zum Verbot),

7.1.7 Armanen-Ordcn (AO) (,.Priesterin" Sigrun S., alias Freifrau von S., Anhänger in Holland, Belgien, Luxemburg. Frankreich, Indien, Süd• afrika), Zeitschrift Irminsul, 1977 Gründung Gemeinschaft zur Erhaltung der Burgen e. V. (GEB)- gemeinnützig-),

7.1.8 Gylfilitcn (Gründer Wolfgang K., alias Bruder W., ehemaliges Mitglied der 1982 verbotenen VSBD/PdA) Zeitschrift: Odrörir. Wiedergeburt der germanischen Religion,

7.1.9 Arbeitsgemeinschaft naturreligiöser Stammesverbände Europas (ANSE) - Netzwerk neuheidnischer Gruppie­ rungen (Leitung Sigrun S., alias Sigrun H.,- unter diesen Namen Mitglied bei BHJ und Goden-Orden- nach Heirat mit Adolf S. nannte sie sich S.-S., dann S.-H., nach Gründung des Armanen-Ordens S.-F.- selbst gewählt- nach der Trennung von Adolf nennt sie sich Freifrau von S. (Mädchenname ihrer Mutter) Zeitschrift: Huginn & Muninn,

7.1.10 Bund für Gotteserkenntnis (völkisch-antisemitische Ludendorff-Sekte) nahestehende Verleger Roland B. und Wieland S.,

7.1.11 Deutsche Unitarier-Religionsgemeinschaft (langjähriges Vorstandsmitglied Sigrun H.),

7.1.12 Externsteinbund (Heinz B., zumindest früher Kontakte zu E. T., der Werbematerialien in seinem Schaukasten in Weidenthai aus­ hängte; Leserbrief in der von Thies C. publizierten ,.Die Bauernschaft"),

7.1.13 Germanische Glaubensgemeinschaft (GGG), Zeitschrift: Germanen-Glaube, Hrsg. Geza von N.,

7.1.14 Institut für Gynernctik in Kultur, Religion, Therapie e. V.,

7.1.15 Keltisches T riskel Zentrum, Qürgen K.),

7.1.16 Artgemeinschaft (1951 von Wilhclm K. gegründet, der auch bis 1980 Vorsitzenderwar und dann gestürzt wurde, Vorsitzender Jürgen R. seit 1980, Autor in dem Thule-Buch ,.Das unvergängliche Erbe" unter dem PseudonymJörg R.)?

7.2 Welche Sekten haben welche Verbindungen zu rechtsextremistischen Organisationen, Parteien und heidnischen Sekten in Rheinland-Pfalz, im Bundesgebiet und im Ausland?

7.2.1 Ist der Landesregierung bekannt, daß bei der Hitlergeburtstagsfeier 1993 in Mainz-Gonsenheim auch Mitglieder des Asgard-Bundes anwesend waren? Wenn ja, welche?

7.2.1.1 Welchen Schluß zieht die Landesregierung daraus?

7.3 Welche rechtsextremistischen Inhalte vertreten die o. g. Sekten?

10 Landtag Rheinland-Pfalz-12. Wahlperiode Drucksache 1214 43 6

7.4 Wurde in Rheinland-Pfalzdie Zeitschrift Wolfszeit bzw. wird die in Lebensborn umberrannte Zeitschrift, heraus­ gegeben von Heinrich-Jörn S. (Mitglied AO und ANSE), vertrieben?

7.5 Welchen Einfluß übt Harry R., ehemaliges Mitglied des AO und Gründer der deutschen Thors-Wikinger inhaltlich auf die rechtsextremistischen Sekten aus, zumal er Vorträge bei der ANSE, AO und der Artgemeinschaft hält, und ist er auch in Rheinland-Pfalz aktiv?

7.6 Welchen Einfluß hatte Henning E. und/oder die neue Rechte auf die Inhalte welcher Sekten?

8. Rechtsextremistische Publikationen, Verlage, Yenriebe

8.1 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über die Aktivitäten, Verbindungen und wirtschaftlichen Verflech­ tungen rechtsextremistischer Verlage bzw. von Verlagen in der Grauzone in Rheinland-Pfalz, bundesweit oder im europäischen Ausland?

8.1.1 Welche rechtsextremen Publikationen welcher Verlage und welcher Autoren werden in Rheinland-Pfalz in welcher Stückzahl und wo verkauft bzw. verbreitet?

8.1.2 Welche rechtsextremistischen Publikationen (ZeitWlgen, Zeitschriften, Flugblätter, Bücher etc.) sind in der Datei TESCH (terroristische/extremistische Schriften) gespeichert?

8.2 Welche rechtsradikalen Computerspiele sind bisher in Rheinland-Pfalzerstellt oder vertrieben worden und wo, ins­ besondere an Schulen und Jugendeinrichtungen, bekanntgeworden?

8.3 Was ist den Landesbehörden über die Vertreiber, die Vertriebsstrukturen sowie die Empfänger der Diskette • Wehr­ wolf" in Rheinland-Pfalz bekannt, die Anleitungen zum Bombenbau enthält? Wofür steht der Name Wehrwolf?

8.4 Welche Erkenntnisse gibt es über den rechtsextremen Vertrieb ESV und eventuelle Vertriebsstrukturen, auch anderer Vertriebsgesellschaften, in Rheinland-Pfalz?

9. Soldatenverbände, Waffen-SS etc.

9.1 Welche militaristischen Organisationen, Verbände und Vereine (die nicht unter 2.2 genannt sind) haben Rechtsextre­ misten in ihren Reihen, vertreten rechtsextremistische Positionen (z. B. revanchistische) oder haben Verbindungen zu welchen rechtsextremistischen Organisationen/Parteien?

9.2 Wann seit 1957 und wo in Rheinland-Pfalzhat der,. Traditionsverband 6. Geh. Div." der ehemaligen Waffen-55 Gedenkveranstaltungen abgehalten?

9.2.1 Wann und wo ist dies gemeinsam mit der oder US-Einheiten und/oder Vertretern der Landesregierung, Bürgermeistern oder Landräten geschehen?

9.3 Wie bewertet die Landesregierung dann das Auftreten der OdR., insbesondere die revisionistischen und revanchisti­ schen Äußerungen in ihrem Organ .Das Ritterkreuz" und die Verbindungen zur ehemaligen HIAG, Hilfsgemein­ schaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-55 (Bundesorganisation 1992 aufgelöst)?

9.3.1 Weshalb hat die Landesregierung keine Informationen über die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger (OdR) in Rheinland-Pfalz?

9.4 Welche Brückenfunktion übt der KyffhäuserbWld zwischen Rechtsextremisten und der Bundeswehr aus?

9.5 Welche Kontakte haben Bundeswehrangehörige mit welchem Dienstrang zur rechtsextremen Szene, und welche Funktion üben sie dabei aus (Beispiele: Alexander N., Andreas T. usw.)?

10. Vertriebenenverhände/Landsmannschaften

10.1 Inwieweit erhalten welche Vertriebenenverhände/Landsmannschaften Landeszuschüsse, und wie hoch waren diese in den letzten zehn Jahren (nach Jahren, Verband und Haushaltstitel aufgeschlüsselt)?

I 0.1.1 Warum unterstützt die Landesregierung die Vertriebenenverbände?

II Drucksache w4 43 6 Landtag Rheinland-Pfalz- 12. Wahlperiode

10.1.2 Welche Kontrolle übt die Landesregierung bei der Vergabe von Mitteln an die Vertriebenenverbände aus, und wofür sind diese Mittel verwendet worden?

10.1.3 Welche Kommunen unterstützen welche Vertriebenenverbände durch Zuschüsse, Vermietung von gemeindeeigenen Räumlichkeiten etc.?

10.2 Sind der Landesregierung Aktivitäten von rechtsextremen Organisationen oder Einzelpersonen in Räumlichkeiten von Vertriebenenverbänden oder die mit deren Unterstützung ausgerichtet wurden bekannt?

10.2.1 Ist es zutreffend, daß zu den Gästen bei den Gründungsfeierlichkeiten der Jungen Deutschen UD) im Mainzer ,.Haus der Heimat" unter anderen Vertreter des NPD-nahen Nationalen Hochschulbundes (NHB) und des rechtsextremen Studentenbundes Schlesien (SBS) anwesend waren?

10.3 Welche Verbindungen haben die rheinland-pfälzischen Vertriebenenverbände zu rechtsextremen Organisationen oder Einzelpersonen im In- und Ausland (z. B. Witiko-Bund)?

10.4 Welche führenden Mitglieder von Vertriebenenverbänden in Rheinland-Pfalz sind für ihr Auftreten auf Veranstal­ tungen oder die öffentliche Unterstützung von rechtsextremen Organisationen und Parteien in Rheinland-Pfalz bekannt?

10.5 Wie gestalten sich die Beziehungen zwischen den rheinland-pfälzischen Vertriebenenverbänden und den rechtsextre­ menJugendorganisatione~ insbesondere der WJ, die bereits mehrmals durch ihr Auftreten auf verschiedenen Veran­ staltungen von Vertriebenenverbänden in anderen Bundesländern auffällig geworden ist?

10.6 Wann und wo hat ein • Tag der Heimat• in Rheinland-Pfalz stattgefunden, welche rechtsextremen Organisationen oder Einzelpersonen, Liedermacher, Chöre oder Musikbands haben sich daran beteiligt?

10.7 Teilt die Landesregierung die Auffassung, daß einzelne Kreisverbände und zahlreiche Mitglieder revanchistische Politik betreiben und auch die Oder-Neiße-Grenze in Frage stellen?

10.7.1 Welche Beziehungen bestehen zur revanchistischen Ostpriesterhilfe ( Gründungsmitglied Peter W. von S. und Mit­ glied im Kuratorium der IGFM)?

10.8 Welche Landsmannschaften sind in Rheinland-Ffalz wie aktiv?

10.8.1 Welche Kontakte haben sie zu rechtsextremistischen Organisationen, Parteien oder Einzelpersonen?

10.8.2 Welche Inhalte verstoßen gegen das Grundgesetz (z. B. Revanchismus)?

11. Sog. Lebensschützer/rechtsextremistische Umwelt- und Heimatschürzer

11.1 Welche Erkenntnisse über eine Zusammenarbeit oder gemeinsame Veranstaltungen rechtsextremer Parteien oder Organisationen in Rheinland-Pfalzmit sogenannten Lebensschützern, die zum Teil auch völkischen Umweltschutz fordern, insbesondere aus

11.1.1 Weltbund zum Schutze des Lebens (WSL), langjähriger Vorsitzender Prof. Dr. H., auch Unterzeichner des rassisti­ schen .Heidelberger Manifest(es)",

11.1.2 Christliche Partei für das Leben, 1985 gegründe~ hat sich 1987 in Christliche Liga- Die Partei für das Leben umbe­ nann~ Mitglied Otto v. H., der auch Mitglied in der IGFM und der Ludwig-Frank-Stihung (LFS) is~

11.1.3 GfBAEV, R., 11.1.4 Salem-Bruderschaf~ 11.1.5 Aktion Leben e. V., WIESE Institut (im Beirat u. a. Otto v. H.), 11.1.6 Bewegung für das Leben e. V., 11.1.7 Aktion Lebensrecht für alle e. V. (ALfA), Jugendorganisation QAL), 11.1.8 Europäische Ärzteaktion (EÄA) Gründungsmitglieder u. a. der Embryologe Prof. Ernst B., der schon im National­ sozialismus an Embryonen forschte, Rechtsextremist u. Amisemit Pfarrer a. D. Wolfgang B. und Dr. Siegfried E., der nach einem Urteil des Amtsgerichts Köln als Neofaschist bezeichnet werden darf und der 1972 Verhandlungen mit der NPD über die Gründung einer christlichen Wählerinitiative .Menschenwürde• führte,

12 Landtag Rheinland-Pfalz- 12. Wahlperiode Drucksache w44 3 6

11.1.9 Runder Tisch Lebensrecht (z. B.) Region Trier, 11.1.10 Juristenvereinigung Lebensrecht e. V. QVL), 1984 gegründet, Gründungsmitglied u. a. Dr. Wolfgang P., der 1982 an einem Podiumsgespräch des Schutzbundes für das deutsche Volk (SdV) über das Heidelberger Manifest teilge­ nommen hat, Eduard D. seit 1985, in der Nazi-Diktatur Staatsanwalt an einem Innsbrucker Sondergericht, der für mehrere Angeklagte die Todesstrafe forderte, die von Richtern nicht verhängt wurde, verantwortlich für das Einfüh• rungsgesetz zum Ordnungswidrigkeitengesetz, welches die Verjährung von Straftaten während der Nazizeit bis zum Mord ermöglichte, und viele andere Juristen mit einer eindeutigen Vergangenheit und Gegenwart, 11.1.11 Informationsstelle Lebensrecht/c/o Internationale Gesellschaft für Lebensrecht (ISL), 11.1.12 Kooperative-Arbeit-Leben-Ehrfürchtig-Bewahren (KALEB), 11.1.13 Naturpolitischer Volksbund, 11.1.14 Deutscher Naturheilbund (DNB), 11.1.15 Gesellschaft für Lebensordnung (GfL), 11.1.16 Deutsche Bewegung für Demokratie (DBD), 11.1.17 Grüne Aktion Zukunft (GAZ), 11.1.18 Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher (AUD), 11.1.19 Vereinigung Verfassungstreuer Kräfte, 11.1.20 .,Unabhängige Ökologen Deutschlands", Sammlungsbewegung unter Republikaner-Dominanz, ehemalige ÖDP• Mitglieder, ÖDP-Mitglieder, WSL, Die Weißen und Rep-Mitglieder, 11.1.21 Bundesverband Ökologie, 1989 in Enunelshausen gegründet, Generalsekretär Hans Joachim S., 11.1.22 Olympic GmbH, Sitz Emmelshausen, unter Führung v. Hans Joachim S., 11.1.23 .,Universelles Leben", 11.1.24 Evangelische Notgemeinschaft, 11.1.25 Christliche Ostmission, 11.1.26 WG-Grüne Liste, 11.1.27 Ökologisch demokratische Partei (ÖDP), 11.1.28 sonstigen, hat die Landesregierung?

11.2 Welche Verbindungen haben die o. g. Organisationen zu rechtsextremistischen Organisationen und Parteien? Welche Verbindungen bestehen untereinander?

11.2.1 Welche Verbindungen haben u. a. rheinland-pfälzische Mitglieder von welchen sog. Lebensschutzorganisationen, insbesondere zu Organisationen wie der Ludwig-Frank-Stiftung, dem rechtsextremen Hilfskomitee für Südliches Afrika (HSA), dem Komitee Freiheit für Rudolf H., Tagungen des Studienzentrums Weikersheim des Nazirichters F. und über Publikationen wie beispielsweise Mut, Criticon und Europa?

11.3 Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über die heutigen Aktivitäten des Dr. Max Otto B. aus Lahnstein, der Ende der 70er Jahre für eine NPD-nahe Umweltliste in Rheinland-Pfalzkandidiert hat, vor?

11.3.1 Ist es zutreffend, daß Dr. B. 1972 - 1974 und 1982 Vorsitzender der WSL war?

11.3.2 Ist es zutreffend, daß Dr. B. eine Unterschriftenliste der Initiative für Ausländerbegrenzung unterschrieben hat?

11.3.3 Ist es zutreffend, daß Dr. B. im wissenschaftlichen Beirat der GfBAEV ist oder war?

11.3.4 Ist es zutreffend, daß auf Einladung von B. am 15. Oktober 1978 ein Landeskoordinierungsausschuß (Sammlungsbe­ wegung .Lebensordnung") unter der Beteiligung von Deutscher Naturheilbund (DNB), Freisoziale Union (FSU), für beide Vertreter im LKA Dr. B., Neuer Tag, Hans D., Volksbewegung der Vernunft und Verantwortung (VVV), Hans S., Emmi u. Winfried T., Weltumfassender Guter Wille (WGW) u. VVV, Anne Maria H., 5 %-Block, Gesell­ schaft für Lebensordnung (GfL) und VVV, Hans K., Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher (AUD), Helmut N., Deutsche Bewegung für Demokratie (DBD) u. VW, Waltee T., eingesetzt worden ist?

11.3.4.1 Ist es zutreffend, daß Dr. B. auf der Sitzung des Bundeskoordinierungsausschusses im (Vlotho) den Auftrag erhielt, einen Landeskoordinationsausschuß zu gründen?

11.3.4.2 Wie ist der Sachstand der rechtlichen Auseinandersetzung von Dr. B. mit einem Bundesvorstandsmitglied der IG Medien bezüglich der rechtsextremistischen Aktivitäten des Dr. B.?

11.3.5 Welchen Einfluß und welche Aktivitäten hatten die o. g. Organisationen in Rheinland-Pfalz?

13 Drucksache w44 3 6 Landtag Rheinland-Pfalz -12. Wahlperiode

11.4 Welche ."lebensschützerischen" und .völkisch-umweltschützerischen" Positionen vertreten die unter 11.1 genann­ ten Gruppierungen, die z. T. als ökofaschistisch, rassistisch und revanchistisch zu bezeichnen sind?

12. Grauzone zwischen Rechtskonservatismus und Rechtsextremismus

12.1 Welche Inhalte vertreten die DSU (DSU M.Unz-Bingen, Vors. Friedeich E., erster Kreisverband Rheinland-Pfalz wurde 22. ] anuar 1994 gegründet), Bund freier Bürger (Manfred B., beste Kontakte zu dem Rechtsextremisten Jörg H. (FPÖ), Christlich-Konservatives Deutschlandforum (CKDF/CDU)?

122 Welche Kontakte gibt es zwischen Rechtsextremisten und den oben genannten Parteien?

12.3 Teilt die Landesregierung die Auffassung, daß die Änderung des Ausländergesetzes und des Art. 16 GG sowie des Asylverfahrensgesetzes Positionen der Rechtsextremisten übernormneo hat?

12.3.1 Wenn nein, wie begründet die Landesregierung ihre Auffassung, insbesondere in Anbetracht der rassistischen Inhalte des Heidelbcrger Manifestes aus dem Jahre 1981/1982, welches damals zum Teil dieselben undemok.ratischen Maß• nahmen forderte und vehement von allen Demokraten bekämpft wurde?

III. Vernetzungsstrukturen

1. International

1.1 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über eine ZusammenarbeitNerbindungen in den letzten zehn Jahren der unter II. 1. genannten Parteien mit europäischen und außereuropäischen rechtsextremistischen Parteien und Zusammenschlüssen, insbesondere folgenden ausländischen rechtsextremen Parteien: Dänische Nationalsozialistische Bewegung (DNSB), Fortschrittspartei (FRP) (Dänemark), Europäische Arbeiterpartei (EAP), Schwedische Demokraten (SD), Schwedenpartei (Schweden), Norwegische Front, Nationale Volkspartei (NF), Fortschrittspartei (FRP) (Norwegen), FPÖ (Österreich), Schweizer Autopartei (AP), Nationale Aktion gegen die Überfremdung von Volk und Heimat (NA) (Schweiz), Pamjat, National Soziale Union, Soziale Volksparte~ Liberaldemokratische Partei Rußlands (LDPR) (Rußland), Movimento Sociale Italiano/Destra Nazianale (MSI/DN), Lega Lombarda (Italien), Spanische J untas, Frente Nacional (FN) (Spanien), Nationalistische Partei Frankreich (PNF), Partei der neuen europäischen Kräfte (PNFE), Front National und der FN-Ableger im Elsaß Alsace d' Abort, Front National deJeunesse (FNJ) (Frankreich), National Front, British National Party (BNP) (England), Offizielle Unionspartei (OUP) (Nordirland), Nationalsozialistische irische Arbeiterpartei (NSIWP) (Irland), Vlaams Block, Euroring (Belgien), Zentrumspartei (CP) (Niederlande), Griechische nationalpolitische Gesellschaft (EPEN), Republikanische Partei (T sehechisehe Republik), Nationale Partei der Arbeit (MCP) (Türkei), Landtag Rheinland-Pfalz-12. Wahlperiode Drucksache 1214 43 6

Nationalsozialistische Partei Amerikas (NSPA), New Order (USA), sonstigen?

1.2 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über eine ZusammenarbeitNerbindungen der unter II. 2.- 12. genann­ ten rechtsextremistischen Gruppierungen/Organisationen mit o. g. europäischen und außereuropäischen rechtsextre­ mistischen Parteien und Zusammenschlüssen?

1.3 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über eine Zusammenarbeit!Verbindungen der unter Il. 1. genannten Parteien mit europäischen und außereuropäischen rechtsextremistischen Organisationen und Zusammenschlüsse~ insbesondere zu folgenden: , Weltunion der Nationalsozialisten (WUNS), Fourth Skinheads, Church of creators (Florida), (W.A.R.)- Südkalifornien, Los Angeles, Anführer Tom M., (Kontakt zu Manfred R.) Treffen in Köln FBI-Aussage, Southern Shite Knights, The Invisible Empire Knights, KuKluxK.lan (USA), Deutsches Kulturwerk europäischen Geistes (DKEG), Volkstreue Außerparlamentarische Opposition (V APO) (Österreich), Vlaamse Nieuwe Orde (VMONNO), Odalgroep (Belgien), Französisches Werk (OF), Nationalrevolutionäre Bewegung (MNR) (Frankreich), Liga des heiligen St. Georg, Focus Policy Group, Blood and Honour (!an Stewart, Ende 1993 gestorben), (England), Women for Aryan Unity (Irland), Freundeskreis der Freunde Europas (CEDADE) (Portugal), Spanischer Kreis der Freunde Europas (CEDADE) Pedro Varela (Spanien), Afrikanische Widerstandsbewegung (A WB), (Südafrika), Bewegung ungarischer Weg (Vors. Istvan C., Ungarn), Front der nationalen Selbstverteidigung (Polen), Kach-Bewegung (Israel), ausländische Schwesterorganisationen der HNG: Cobra (Frankreich), HNG (Belgien), COFPAC (USA), sonstigen?

1.4 Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über eine ZusammenarbeitNerbindangen der unter II. 2.- 12. genann­ ten rechtsextremistischen Gruppierungen/Organisationen mit o. g. europäischen und außereuropäischen rechtsextre­ mistischen Organisationen und Zusanunenschlüssen?

1.5 Welche Erkenntnisse gibt es über eine internationale Zusanunenarbeit von Rechtsterroristen, rechtsextremistischen Söldnern etc?

1.5.1 Welche Erkenntnisse gibt es über die Bestrebungen deutscher N~onazis, in Kroatien militärische Ausbildung für mili­ tante Neonazis zu organisieren bzw. sich von dort Waffen zu beschaffen?

1.5.1.1 Wie viele Söldner aus der Neonazi-, Nazi-Skin-Szene kämpfen auf der Seite Kroatiens, insbesondere der Hos-Miliz des Ustascha-Faschisten Doboraslav P., im ehemaligen Jugoslawien?

1.5.2 Ist es zutreffend, daß in den 80er Jahren Neonazis im Nahen Osten ausgebildet wurden? Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung?

1.5.3 Wie bewertet die Landesregierung die Kontakte von P., Familie M. u. a. zur V APO (Organisation der GdNF), insbe­ sondere wegen der Briefbombenattentate in Österreich sowie des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereini­ gung?

15 Drucksache 12A 43 6 Landtag Rheinland-Pfalz- 12. Wahlperiode

1.5.3.1 Welche Schlüsse zieht die Landesregierung aus der Tatsache, daß die mutmaßlichen Briefbombenattentäter Alexander W. (Söldner in Kroatien) und Peter B., V APO-Kaderleiter, Verbindungen auch nach Rheinland-Pfalz haben, welches u. a. aus dem Notizbuch von Peter B. hervorgeht, in dem der Name Michael P. verzeichnet ist?

1.5.4 Welche Rechtsextremisten aus Rheinland-Pfalzwaren am 16./17. Mai 1992 beim Kongreß zur Meinungsfreiheit in , organisiert von der CEDADE, unter den Rednern befanden sich Manfred R., Thies C. u. Gaston A., Schweiz, anwesend?

2. Bundesweit

2.1 Welche gemeinsamen Aktivitäten, Verbindungen etc. bestehen zwischen den unter Il. genannten Parteien und anderen rechtsextremistischen Parteien, Organisationen, Anti-Antifa in der Bundesrepublik (bitte im einzelnen aufschlüsseln)?

2.2 Welche gemeinsamen Aktivitäten, Verbindungen etc. bestehen zwischen den unter II. 2.- 12. genannten rechtsextre­ mistischen Organisationen und anderen rechtsextremistischen Parteien, Organisationen und der Anti-Ancifa in der Bundesrepublik (bitte im einzelnen aufschlüsseln)?

2.3 Wie bewertet die Landesregierung die Stellung und die Aktivitäten der GdNF und ihrer Vorfeldorganisationen: Aktion Lebensschutz (AL), Antizionistische Organisation (AZA), Antikommunistisches Aktionsbündnis (Antiko), Arbeitsgemeinschaft für ständige Wirtschaftsgestaltung (ASW), Freie Gewerkschaftsbewegung (FGB), Freundeskreis Heinz R. (FHR), Initiative Volks wille, Kaderorganisation SA, Neubeginn- Arbeitskreis für deutsch-alternative Poli­ tik (ADAP), Sturmabteilung (SA), Volksbund Rudolf H. (VHR), Wahlbündnis Neubeginn - Arbeitskreis für deutsch-alternative Politik (ADAP) sowie ihrer selbständigen Landesorganisationen: Nationale Liste (NL), Harn­ burg, Deutsches Hessen (DH), Nationaler Block (NB), Bayern, Volkstreue Liste (VL) BaWü, Der Deutsche Weg (NRW), Sächsische Nationale Liste (SNL), DA (mehrere Landesverbände, verboten)?

3. Rheinland-Pfalz

3.1 Welche Vernetzungsstrukturen innerhalb des Landes Rheinland-Pfalzgibt es über die Beantwortung der Fragen unter II. hinaus?

3.2 Welche Bedeutung hatte und hat die Gärtnerei M. in Mainz-Gonsenheim und der Neonazikreis um das Ehepaar M. für den Strukturierungsprozeß in- und ausländischer Faschisten?

3.3 Ist bekannt, welche Organisationen und Einzelpersonen sich bei den regelmäßigen Feiern (Hitlers Geburtstag, Sonnenwende, Kameradschaftsabende) in den vergangeneo 20 Jahren auf dem Grundstück der Farn. M. aufhielten?

3.4 Welche anderen rechtsextremen Aktivisten wohnen z. Z. neben der Familie M. bzw. sind dort gemeldet, und welche waren es in den vergangeneo 20 Jahren?

3.5 Wurde das ,.Nationale Infotelefon" teilweise im Hause M. betrieben? Wenn ja, wann?

3.6 Welches Material wurde wann bei polizeilichen Durchsuchungen auf dem Gelände der Gärtnerei M. beschlagnahmt?

3.7 Welche Personen aus der rechtsextremen Szene wurden wann in der Gärtnerei oder ihrer Nähe verhaftet (Alter, Namen, Organisationen)?

4. Methoden der Vernetzung

4.1 Sog. Nationale Infotelefone

4.1.1 Ist es zutreffend, daß es in jüngster Zeit vier sog. Nationale Infotelefone HH, Sauerlandkreis (eingestellt), Frankfurt, Mz (altes eingestellt), neues seit 1. Januar 1994 wieder am Netz, gibt?

4.1.1.1 Ist es zutreffend, daß das Mainzer NIT im Jahre 1993 dreimal beschlagnahmt wurde? Aus welchen Gründen ist dies geschehen, und wie viele Ermittlungsverfahren gegen wen, mit welchem Ergebnis sind eingeleitet worden?

4.1.1.2 Aus welchen Gründen hat es noch keine Gerichtsverhandlung gegeben?

4.1.1.3 Ist es zutreffend, daß die Telekom den Telefonanschluß Anfang Februar 1994 abgeklemmt hat? Wenn ja, aus welchen Gründen?

16 Landtag Rheinland-Pfalz- 12. Wahlperiode Drucksache t2/4 43 6

4.1.2 Welche Rolle spielen die Nationalen Infotelefone, insbesondere das NIT Mainz, für die Vernetzungsbestrebungen/ Zusammenarbeit militanter Neonazis und rechtsextremer Organisationen und Parteien?

4.1.3 Seit wann schneidet das LKA die Verlautbarungen der NITs mit, und gibt es einen Informationsaustausch mit dem VS und denJustizbehörden?

4.1.3.1 Welcher Handlungsbedarf ergibt sich daraus?

4.1.4 Wie bewertet die Landesregierung die Einrichtung des Infotelefons des IHV e. V. durch Ernst T. in Ludwigshafen?

4.1.5 Welche Maßnahmen hat die Landesregierung ergriffen, als Manfred H. mittels Anrufbeantworter (Ludwigshafen) durch eine Ansage einen Journalisten aus Wiesbaden denunzierte und verdeckt zu Maßnahmen gegen ihn aufrief?

4.1.5.1 Ist der Landesregierung bekannt, ob es zu einer juristischen Auseinandersetzung zwischen dem Journalisten (Name bekannt) und H. gekommen ist? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

4.2 Mailboxen

4.2.1 Welche Computerinformationssysteme von Rechtsextremisten sind der Landesregierung bekannt (u. a. Thule-Netz, Widerstand-Mailbox), und welche Inhalte verbreiten diese?

4.2.2 Wer sind die Anbieter, und welche Gruppierunge~ Parteien etc. bzw. welche Einzelpersonen nutzen diese?

4.2.2.1 Welche besondere Rolle spielt dabei der NHB?

4.2.3 Ist der Landesregierung bekannt, daß von Rechtsextremisten Informationen aus Faxgeräten und aus Computermail­ boxen ohne Einwilligung der Betroffenen abgerufen werden?

4.2.3.1 Welche technischen Möglichkeiten gibt es, um dies zu verhindern?

4.3 Mobile Telefone

4.3.1 Wie bewertet die Landesregierung den Einsatz von mobilen Telefonen durch Rechtsextremisten, wie z. B. in Fulda, und wie viele stehen rheinland-pfälzischen Rechtsextremisten zur Verfügung?

4.4 Publizistische Verbindungen/ Akademien!V ereine

4.4.1 Welche rechtsextremistischen Autoren aus Rheinland-Pfalzschreiben in welchen Publikationen?

4.4.1.1 Welche rechtsextremistischen Autoren haben ideologischen oder anderen Einfluß in der rechtsextremistischen Szene in Rheinland-Pfalz bzw. im Bundesgebiet?

4.4.2 Welche Akademien, Kreise, Arbeitsgemeinschaften haben welche Funktionen im rechtsextremistischen Spektrum?

5. Rechts-Kampf - Deutsches Rechtsbüro/ Deutscher Rechtsschutzkreis e. V./Rechtsextremistische Rechtsanwälte -

5.1 Ist es zutreffend, daß das Deutsche Rechtsbüro ein Zusammenschluß von rechtsextremistischen Rechtsanwälten ist, sich im Jahre 1992 gegründet und seinen Sitz in Harnburg hat? Weichen Einfluß übt es aus, bzw. welche Verbindungen bestehen zu Rechtsextremisten in Rheinland-Pfalz?

5.1.1 Ist es zutreffend, daß die Rechtsanwälte Jürgen R., Günther H.-A., Hajo H., Dr. Herbeet S. (Österreich), Dr. Klaus G., Dr. Ludwig B., Dr. Dr. Thor von W., Dr. Wolfgang P., Gisela P., Martin M., zum Deutschen Rechtsbüro gehören?

5.1.1.1 Welche weiteren Rechtsanwälte und Rechtsprofessoren gehören dem Büro an bzw. stehen diesem nahe?

5.2 Welche Aufgaben nimmt dasDRin und für die rechtsextremistische Szene wahr?

5.3 Welche Vernetzungen zu rechtsextremistischen Organisationen bzw. Parteien bestehen?

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5.4 Welche Verbindungen bestehen zu dem .,Deutschen Rechtsschutzkreis e. V./Deutsche Rechtsschutzkasse (DRsKt gemeinnützige Vereinigung zur Abwehr politischer Justiz mit Sitz in , der von Mitgliedern des rechtsextremi­ stischen Unabhängigen Freundeskreises (UFK) 1979 gegründet wurde?

5.4.1 Ist es zutreffend, daß das Buch .,Mäxchen Treuherz", das im Wusel Di-Verlag, Sitz Hamburg, die Postfachadresse ist identisch mit der des DR, erschienen ist, von Gisela P. (Rep-Anwältin) alias Gisela S. (Pseudonym) stammt?

5.5 Welche Rechtsanwälte, sonstige Personen und Organisationen sind im Deutschen Rechtsschutzkreis e. V. aktiv, welche Publikationen neben .. Recht und Justiz•, für die Jürgen R. seit 1988 verantwortlich zeichnet, gibt er heraus, und welche Funktion erfüllt er in und für die rechtsextremistische Szene?

5.6 Welche Funktion, Auflage, Inhalt hat der von Michael S., Vorsitzender der verbotenen Nationalen Offensive (NO) und ehemaliger Funktionär der FAP, herausgegebene Rundbrief Rechtskampf, und wer bezieht ihn?

6. Militärische Ausbildung, Wehrsportübungen, Kampfsportausbildung, Kriegsspiele

6.1 Wie viele Rechtsextremisten aus Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern waren bzw. sind bei der Bundeswehr und haben eine besondere Ausbildung absolviert, die sie heute gegen den Staat einsetzen (z. B. Wolf­ gang J.)?

6.2 Welche Rechtsextremisten, Mitglieder welcher Parteien und/oder Organisationen beteiligen sich an welchen Wehr­ sportübungenoder ähnlichen kriegerischen Trainingsmaßnahmen in Rheinland-Pfalz, im Bundesgebiet oder im Aus­ land?

6.2.1 Welche Rechtsextremisten haben sich in Ausbildungslagern u. a. im Libanon aufgehalten?

6.2.2 Welche Rechtsextremisten haben im sog. Golfkrieg als Söldner auf der Seite Iraks gekämpft?

6.3 Welche Kampfsportschulen, -Vereine, -Iehrer gibt es in Rheinland-rfalz, die Rechtsextremisten ausbilden bzw. Kontakte haben?

6.3.1 Welche Kontakte gibt es zum ,.Deutschen Hochleistungskampfkunstverband" (DHKKV) bzw. zu Zellen von ihm, wie beispielsweise der Deutschen Kampfsportinitiative (D KI), sowie zur Budo-Akademie Europa, die bereits 1975 51 Schulen in der Bundesrepublik unterhalten hat, von denen mindestens 18 Antiterrortraining angeboten haben?

6.4 Wie viele und welche Rechtsextremisten trainieren durch die Kriegsspiele Gotcha und Paintball terroristische Ein­ sätze?

7. Teilt die Landesregierung die Auffassung, daß die vielfältigen Splittergruppen und Parteien letztendlich ein Ziel ver­ folgen, so daß die Zersplitterung auch ein taktisches Mittel darstellt, um den wahren Einfluß innerhalb der Gesellschaft und auf die Politik zu verschleiern? Wenn nein, wie begründet sie das?

IV. Justiz

1. Wann, wo wurde gegen Mitglieder der unter I. genannten Parteien und unter II. genannten Organisationen oderunorga­ nisierte Personen, die ähnlich denken, in Rheinland-Pfalzseit 1964 ein Ermittlungsverfahren wegen welcher Vergehen und/oder Verbrechen eingeleitet (im einzelnen nach Jahren, Organisationen, Straftatbeständen und Orten auf­ schlüsseln)? Wie viele Straftaten, welcher Täter (Alter, Erwachsenen- und Jugendstrafrecht) sind bekanntgeworden?

1.1 Wie viele Ermittlungsverfahren gegen welche Mitglieder/Personen sind aus welchen Gründen eingestellt worden? Wie viele Beschuldigte saßen in Untersuchungshaft, und wie sind diese entschädigt worden?

1.1.1 In welchen Fällen hat das Gericht die Eröffnung des Hauptverfahrens mit welcher Begründung abgelehnt?

1.1.2 In wie vielen Fällen hat die Staatsanwaltschaft dagegen Beschwerde eingelegt?

1.2 Wie viele Strafbefehle gegen welche Mitglieder wegen welcher Delikte sind ergangen?

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1.2.1 Wie lautete das Strafmaß der rechtskräftig gewordenen Strafbefehle (im einzelnen aufschlüsseln Delikt, Tatzeitpunkt, bei Geldstrafe Anzahl der Tagessätze u. Tagessatzhöhe, Rechtskraft des Strafbefehls)?

1.3 Wie hoch war das Strafmaß der Urteile gegen welche Mitglieder oder Nichtmitglieder, wegen welcher Delikte von welchem Gericht? Wie viele Freiheitsstrafen sind zur Bewährung ausgesetzt worden?

1.3.1 Wie viele von ihnen sind freigesprochen worden, und in wie vielen Fällen wurden die Verfahren in der Hauptverhand­ lung mit und ohne Sanktion eingestellt?

1.3.2 Welche Urteile sind nicht rechtskräftig geworden, und wie war das Ergebnis der Berufung, gegebenenfalls der Revision?

1.3.2.1 In welchen Fällen, aus welchen Gründen hat die Staatsanwaltschaft Berufung bzw. Revision eingelegt?

1.4 In welchen Fällen wurde die Aussetzung der Freiheitsstrafe zur Bewährung aus welchen Gründen widerrufen?

1.5 In wie vielen Fällen gab es nach der Hälfte bzw. Zweidritteln der Haftzeit die Aussetzung des Strafrestes zur Bewäh• rung? In wie vielen Fällen wurde diese widerrufen?

1.6 Wie bewertet die Landesregierung die Differenz zwischen den bekanntgewordenen Straftaten, den angeklagten Straf­ taten und den abgeurteilten Straftaten?

1.6.1 In wie vielen Fällen gab es Verfahren nach§ 129 a wegen Mitgliedschaft bzw. Unterstützung einer terroristischen Ver­ einigung?

1.7 Wie erklärt die Landesregierung das Strafmaß für die Straftaten, die durch Rechtsextremisten begangen wurden bzw. die aus rechtsextremistischer bzw. fremdenfeindlicher oder antisemitischer Motivation begangen wurden im Vergleich zu gleichen Delikten, die von Straftätern ohne diese Motivation begangen worden sind?

1.7.1 Welche Schlüsse zieht die Landesregierung daraus?

1.7.2 Wie beurteilt die Landesregierung die Höhe des Strafmaßes in bezugauf die Ergebnisse der Untersuchung von Kali­ nowski, Strafrechtspflege und Rechtsextremismus, 2. Aufl. 1986, der u. a. zu dem Ergebnis kommt, daß ein geringeres Strafmaß für Delikte, die mit fremdenfeindlicher, rechtsextremistischer Motivation begangen werden, von den Gerich­ ten verhängt wird?

1.7.3 Welche Vergleiche lassen sich zwischen den Strafverfahren und Verurteilten der rheinland-pfälzischen Gerichte und der Trierer Untersuchung von 1993 ziehen? Wie bewertet die Landesregierung die Unterschiede und/oder Gemeinsam­ keiten der Ergebnisse?

1.7.4 Teilt die Landesregierung die Auffassung, daß kein Handlungsbedarf besteht, das Jugendstrafrecht, auch unter Einbe­ ziehung des Strafmaßes der Verurteilungen, zu verschärfen?

1.8 Welche Äußerungen wurden in welchen Zivilgerichtsverfahren (bitte Aktenzeichen angeben) wann, wem unter An­ drohung welcher Sanktionen verboten?

V. Polizei

1. Wie viele Straftaten wegen welcher Delikte, begangen durch Rechtsextremisten oder Strafräter mit nazistischer, neona­ zistischer, fremdenfeindlicher oder antisemitischer Motivation, sind seit 1964 den Polizeibehörden bekanntgeworden? Wo, wann und durch welche Täter sind welche Straftaten in den Jahren 1988 bis 1993 begangen worden?

1.1 Wie viele dieser Sachverhalte sind angezeigt worden?

1.1.1 Wie hoch wird das Dunkelfeld geschätzt (aufgeschlüsselt nach Delikten)?

1.2 Wie hoch war die Aufklärungsquote insgesamt bei rechtsextremistischen, fremdenfeindlichen und antisemitischen Straftaten nach Delikten aufgeschlüsselt?

1.2.1 Wie verteilt sich die Aufklärungsquote auf die einzelnen Polizeipräsidien bzw. Bezirksregierungen?

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1.3 Wie ist das Verhältnis der aufgeklärten Straftaten im Verhältnis zu denselben Straftatbeständen ohne die o. g. Motivation (bitte auch aufschlüsseln auf Polizeipräsidien und Bezirksregierungen)?

1.3.1 Welche Schlüsse zieht die Landesregierung aus der unterschiedlichen örtlichen Aufklärungsquote und dem Vergleich zur Kriminalität ohne diese Motivation?

1.4 Wie viele Angriffe hat es insgesamt seit 1945 (aufgeführt nach Jahren, einschließlich 1993) auf welche Einrichtungen jüdischer Gemeinden, jüdische Friedhöfe, jüdische Bürgerinnen und Bürger und Einwohnerlinnen in Rheinland-Pfalz gegeben?

1.4.1 Wie viele Ermittlungsverfahren bzw. Strafverfahren wurden eingeleitet; wie hoch ist die Aufklärungsquote in diesen Jahren?

1.4.2 Weshalb liegt die Aufklärungsquote bei Grabschändungen oder Übergriffen auf jüdische Einrichtungen in Rheinland­ Pfalz zwischen 1988 und 1992 bei nur 14,3 %?

2. Warum wurde der Komplex Verbrechen/Vergehen durch Rechtsextremisten und rechtsextremistische, fremdenfeind­ liche und antisemitische Straftaten bisher von der Polizei unterschätzt?

2.1 Warum wurden erst im November 1993 bei den Polizeipräsidien und dem LKA Arbeitsgruppen ,.fremdenfeindliche Straftaten" eingerichtet, welche Aufgaben bzw. Zuständigkeiten haben diese, und wie viele Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte sind ausschließlich in diesem Aufgabenbereich tätig?

2.1.1 Welche besonderen Lehrgänge bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten werden angeboten, damit spezielle Kenntnisse für diesen Kriminalitätsbereich und Täterkreis angeeignet bzw. ausgebaut werden können?

2.2 Warum fehlt bisher ein ganzheitliches Konzept der Polizei, was selbst das Innenministerium polizeiintern noch im Oktober 1993 unter der Überschrift Intensivierung der Bekämpfung fremdenfeindlicher und/oder rechtsextremisti­ scher Bestrebungen- Fortschreibung der Bekämpfungskonzeption., Fremdenfeindliche Kriminalität" eingeräumt hat?

2.2.1 Welche Mängel gab es bisher?

2.3 Wie viele Sachverhalte (Straftaten) und Personen sind in der 1992 eingerichteten POLDOK-Datei. Fremdenfeindliche Straftaten"' gespeichert?

2.3.1 Wie viele Rechtsextremisten sind in der Datei ,.Landfriedensbruch und verwandte Straftaten" lnpoVPolis gespeichert?

2.3.1.1 Wie bewertet die Landesregierung die Anzahl der gespeicherten Personen im Vergleich zu der Anzahl der Ermittlungs­ und Strafverfahren in diesem Deliktsbereich?

2.3.2 Warum ist in Rheinland-Pfalzbisher nur ein bekannter Neonazi zur polizeilichen Beobachtung ausgeschrieben?

2.3.3 Wie viele Personen wurden mit dem personengebundenen Hinweis ,.fremdenfeindlich" in die Dateien .,Personenfahn­ dung", ,.Erkennungsdienst.. und .,Krirninalaktennachweis .. insgesamt aufgenommen?

2.3.4 In welchen weiteren Dateien sind rechtsextremistische Straftäter aus welchen Gründen gespeichert?

2.3.5 Wie viele Personen welcher Organisation wurden in den letzten zehn Jahren langfristig observiert und aus welchen Gründen?

2.3.6 Wie viele V-Leute oder sog. verdeckteErmittler waren zur Gefahrenabwehr oder zur Strafverfolgung eingesetzt mit welchem Ergebnis (bitte im einzelnen aufschlüsseln)?

2.4 Wie hat sich die Erweiterung der Landeskoordinierungsgruppe Terrorismusbekämpfung (LKGT) um den Arbeits­ bereich ,.Koordinierung fremdenfeindlicher/rechtsextremistischer Straftaten" auf die Wahrnehmung rechtsextremisti­ scher Straftaten und die Täterverfolgung ausgewirkt?

2.4.1 Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit der Polizeiabteilung des Ministeriums des Innem und für Sport, des LKA, der Justiz, dem Verfassungsschutz und den Polizeipräsidien, und auf welcher Rechtsgrundlage geschieht dies?

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2.4.1.1 Warum ist es dem Justizminister nicht möglich, die Tatorte der Straftaten in Kleinen Anfragen des Abgeordneten Michael Henke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) anzugeben, bzw. warum will Herr Ceasar diese Angabe verschweigen (vgl. Drucksache 12/4000)?

2.5 Wie sieht die jüngste polizeiliche Lagebeurteilung bezüglich rechtsextremistischer, fremdenfeindlicher und antisemiti­ scher Straftäter und Straftaten in Rheinland-Ffalz aus?

2.6 Wann, wo und aus welchem Grund wurden in den letzten fünf Jahren Veranstaltungen von Rechtsextremisten ver­ boten?

2.6.1 Wie viele Verbotsverfügungen sind vor den Verwaltungsgerichten mit welchem Ergebnis angefochten worden (bitte Aktenzeichen angeben)?

2.6.2 Wer und für welche Organisationen zu welchem Veranstaltungszweck hat in den letzten fünf Jahren eine Veranstaltung angemeldet?

2.6.2.1 Wie sind diese Veranstaltungen aus polizeilicher Sicht verlaufen?

2.6.2.2 Haben sich die Erfahrungen auf die Einsatzrichtlinien ausgewirkt und auch auf die Einsatzpraxis?

2.6.3 Wie viele Telefone von Rechtsextremisten wurden in den Jahren 1980 bis 1993 (aufgeschlüsselt nach Jahren und Dauer) aus welchen Gründen abgehört?

VI. Verfassungsschutz

1. Welche Aufgaben nimmt der Verfassungsschutz im Bereich Bekämpfung des Rechtsextremismus wahr, und welche Erkenntnisse lieferte er in den letzten zehn Jahren?

1.1 Welche Erkenntnisse liegen über rechtsextremistischen Terror und Terroristen vor?

1.2 Welche tatsächlichen Erkenntnisse hätte die Polizei nicht liefern können?

1.2.1 Wie sind die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes durch die Polizei umgesetzt worden, und in welchen Fällen wurden Ermittlungsverfahren mit welchem Ergebnis eingeleitet?

1.3 Wie heißen die 80 rechtsextremistischen Organisationen/Parteien, die im Bundesgebiet als rechtsextremistisch einge­ stuft werden?

2. Wie sind diese Erkenntnisse umgesetzt worden?

3. Wie erklärt die Landesregierung auf dem Hintergrund der Fragen I und 2, daß die Gefahr durch den Rechtsextremis­ mus, der Umfang und die Vernetzung unterschätzt wurden?

3.1 Teilt die Landesregierung die Auffassung, daß die Gefahr für die Demokratie durch den Rechtsextremismus auch durch die neue Landesregierung immer noch unterschätzt wurde und erst in jüngster Zeit erste Schritte zur Bekämpfung einge­ leitet wurden?

4. Hält die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Mitgliedschah von Beamten, Angestellten oder sonstigen Mitarbei­ tern von Behörden des Landes in einer rechtsextremen Partei oder Organisation für vereinbar mit der Landesverfassung und damit, daß diese Bürger und Bürgerinnen eine gewisse Rolle im öffentlichen Leben, in der Legislative, Judikative und Exekutive und/oder bei der Verwaltung des Landes spielen?

5. Wie viele Strafverfahren bzw. Dienstordnungsverfahren wurden im Zusammenhang mit Aktivitäten und/oder Mit­ gliedschah in rechtsextremen Organisationen oder Parteien von Bediensteten des Landes bisher Anklage nach den §§ 86 a StGB, 130 bzw. 131 StGB oder anderer Straftaten mit rechtsextremistischer Motivation erhoben oder ent­ sprechende Ermittlungsverfahren, insbesondere bei Verfassungsschutz, Polizei- und Strafvollzugsbehörden, Justiz­ behörden, Bildungseinrichtungen, Verwaltungsbehörden, Politikern auf Landes-, Kreis-, Kornmunalebene, eingeleitet?

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5.1 Wie viele Verfahren wurden im Rahmen des sogenannten Radikalenerlasses in Rheinland-pfalzgegen welche Staats­ bedienstete wegen rechtsextremistischer Aktivitäten eingeleitet; wie viele Personen wurden daraufhin aus dem Staats­ dienst entlassen, und welche sonstigen Sanktionen gab es?

6. Hat die Auswertung von Akten der Staatssicherheitsbehörde der ehemaligenDDRden rheinland-pfälzischen Behörden neue Erkenntnisse über den Rechtsextremismus im eigenen Land ermöglicht?

6.1 Wenn nein, warum hat die Landesregierung nicht den Versuch gemacht, diese Akten auszuwerten bzw. Informationen zu erhalten, soweit diese den Bereich Rechtsextremismus betreffen?

7. Welche Informationen hat der rheinland-pfälzische Verfassungsschutz dem Bundesinnenministerium bezüglich der Verbote von NF, DA und dem Verbotsantrag der FAP geliefert?

7.1 Warum hat das Land Rheinland-Pfalzden zusätzlichen Verbotsantrag der FAP durch den Bundesrat unterstützt bzw. für notwendig erachtet?

8. Teilt der Verfassungsschutz die Auffassung, daß die ANK eine Nachfolgeorganisation der DA warund sich nur aus dem Grunde aufgelöst hat, um einem Verbot zuvorzukommen?

9. Ist es zutreffend, daß 80 - 90 % aller Erkenntnisse über Rechtsextremisten, die der Verfassungsschutz besitzt, aus öffentlich zugänglichen Quellen stammen? Wenn nein, wie hoch ist der Prozentsatz? Wie hoch ist der Prozentsatz der Informationen, die durch die Polizei an den Verfassungsschutz weitergegeben werden?

9.1 Welche öffentlichen Erkenntnisquellen benutzt der Verfassungsschutz (bitte im einzelnen auflisten)?

9.2 In welchem Umfang werden verdeckteErmittler bzw. V-Leute eingesetzt, Telefone von Rechtsextremisten abgehört und Geld für Informanten aus der Neonazi-Szene bezahlt, und aufgrundwelcher Rechtsgrundlagen geschieht dies (auf­ geschlüsselt nach Anzahl der Fälle in den Jahren seit 1984 und Organisationen)?

9.2.1 Ist es zutreffend, daß die FAP sich in anderen Bundesländern teilweise durch Gelder (für Informationen u. Mitarbeit) des VS finanziert hat?

9.2.1.1 Hat sich diese Unterstützung auf die Stärkung der Organisation ausgewirkt, u. a. auch in Rheinland-Pfalz?

10. Welche Personen und Gruppierungen, Organisationen sind im Bund-Ländersystem NADIS erfaßt (bitte im einzelnen aufschlüsseln)?

11. Wie gestaltet sich der Informationsaustausch und die Zusarnmenarbeit mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz?

12. Welche Zusammenarbeit des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes gibt es mit welchen ausländischen Nach­ richtendiensten, und welche Ergebnisse hat diese erbracht?

12.1 Weiche indirekte Zusammenarbeit, d. h. über das Bundesamt für Verfassungsschutz, gibt es mit ausländischen Geheim­ diensten?

Für die Fraktion: Michael Henke

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