botschaft

Urnenabstimmung

Mittwoch, 18. Juni 2014 11 – 13 Uhr Kultur Casino

Inhalt

Anträge an die Stimmberechtigten

1. Burgerrechtserwerb; Genehmigung Seite 4

2. Teilrevision des Burgerrechtsreglements vom Seite 7 16. Dezember 2002; Genehmigung

3. Zusammenführung von Kunstmuseum (KMB) und Seite 27 Zentrum Paul Klee (ZPK); Verpflichtungskredit, Bewilligung

4. Kehrsatz, Im Breitenacker, Erschliessungsprojekt; Seite 31 Verpflichtungskredit, Bewilligung

5. Bern, 21, DC Bank, neuer Standort, Seite 39 Umbau und Sanierung; Verpflichtungskredit, Bewilligung

6. Bern, 5, Überführung der Liegenschaft Seite 45 vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen; Bewilligung

7. Forstzentrum der Burgergemeinde Bern, Halenstrasse 10, Seite 48 Umbau und Sanierung; Verpflichtungskredit, Bewilligung

3 1. Antrag

Burgerrechtserwerb

Sämtliche Gesuchstellende erfüllen die Voraussetzungen, welche die eidgenössi- sche und kantonale Gesetzgebung und das Burgerrechtsreglement für den Er- werb des Burgerrechts vorgeben. Insbesondere weisen die Gesuchstellenden eine enge Beziehung zu Bern aus, stimmen mit den Zielen der Burgergemeinde überein, verfügen über einen guten Leumund und weisen sich über geordnete wirtschaftliche Verhältnisse aus.

Der Grosse Burgerrat empfiehlt den Stimmbürgern folgende Beschlüsse:

Erteilung des Burgerrechts an: Personen, welche bereits über das bernische Kantonsbürgerrecht verfügen, wird das Burger­recht direkt mit dem Entscheid des Stimmvolks erteilt.

Anliker, Léonie Felicitas, geb. 1999, von Rohrbach BE, Schülerin, Tochter des ­Anliker, Simon und der Anliker geb. Adamek, Stephanie Maya, wohnhaft in ­Neuenegg BE (Anmeldung bei der Gesellschaft zu Ober-Gerwern)

Jörg, Anton, geb. 1967, von Affoltern i. E. BE, eidg. dipl. Elektroinstallateur, Ehe- mann der Jörg geb. Bienz, Regula, von Affoltern i. E. BE, Bern BE (Zunftgesell- schaftsangehörige zu Metzgern), mit den Kindern Jörg, Sebastian Lucas, geb. 2006, Jörg, Benjamin Alexander, geb. 2006, Jörg, Elena Victoria, geb. 2006, alle wohn- haft in Herzogenbuchsee BE (Anmeldung bei der Zunftgesellschaft zu Metzgern)

Läderach geb. Schneider, Anna Katharina, geb. 1950, von Wichtrach BE, Executive MBA in International Management, CEO Leader’s Solutions AG, Bern und Zürich, wohnhaft in Zürich (Anmeldung bei der Zunft zu Mohren)

Schmutz, Andreas, geb. 1978, von Vechigen BE, Techniker TS Holztechnik, Be- triebsleiter der Balz Holz AG, Ehemann der Brunner Schmutz geb. Brunner, Rita Daniela, von Bern BE, Vechigen BE (Gesellschaftsangehörige zu Zimmerleuten), mit dem Kind Schmutz, Remo Emanuel, geb. 2014, alle wohnhaft in Oberhofen BE (Anmeldung bei der Gesellschaft zu Zimmerleuten)

4 1. Antrag

Stuber, Vernon Edward, geb. 1960, von Seedorf BE, eidg. dipl. Verlagskaufmann, Agenturinhaber Voixla Trading GmbH, Ehemann der Stuber geb. Jordi, Beatrice Andrea, von Seedorf BE, Bern BE, Gondiswil BE (Angehörige der Gesellschaft zu Schiffleuten), mit der TochterStuber, Charlotte Frances, geb. 2008, alle wohnhaft in Muri BE (Anmeldung bei der Gesellschaft zu Schiffleuten)

Wenger, Martin, geb. 1963, von Thierachern BE, Wirtschaftsingenieur NDS/BWL und Certified Management Consultant (CMC), Lehrbeauftragter an der Berner Fachhochschule, Ehemann der Volz Wenger geb. Volz, Alexandra Regula, von ­Nidau BE, Bern BE, Thierachern BE (Angehörige der Gesellschaft zu Kaufleuten), mit den Kindern Wenger, Luc Bonaventura, geb. 2000 und Wenger, Julia Luana, geb. 2003, alle wohnhaft in Bern BE (Anmeldung bei der Gesellschaft zu Kaufleuten)

Wirz geb. Christen, Ariane Brigitte, geb. 1959, von Köniz BE, Wynigen BE, Medizi- nische Praxisassistentin (MPA), Ehefrau des Wirz, Hans Bendicht, von Bern BE, Zetzwil AG (Angehöriger der Burgergesellschaft), alle wohnhaft in Bern BE (Anmel- dung bei der Burgergesellschaft)

Zusicherung des Burgerrechts an: Personen, welche das bernische Kantonsbürgerrecht nicht besitzen, wird das Burger­recht zugesichert. Der Erwerb wird erst mit der Erteilung des Kantonsbürger­ rechts durch die Polizei- und Militärdirektion des Kantons Bern wirksam. Die Zu­ sicherung verfällt, wenn die Erteilung des Kantonsbürgerrechts rechtskräftig ver- weigert wird.

Braun, Stephanie, geb. 1988, von Ramsen SH, dipl. Kindererzieherin HF, wohnhaft in Bern BE (Anmeldung bei der Zunftgesellschaft zu Schmieden)

Doglione, David, geb. 1979, von Lausanne VD, Immobilienbewirtschafter, Immobi- lienbewerter CAS FH, Ehemann der Doglione geb. Bernasconi, Sarah Carolyn, von Bern BE, Magliaso TI, Lausanne VD (Angehörige der Zunftgesellschaft zu Schmie- den), mit dem Kind Doglione, Zoé Mara, geb. 2012, alle wohnhaft in Bern BE (Anmeldung bei der Zunftgesellschaft zu Schmieden)

5 1. Antrag

Gervais, Dominique Fernand, geb. 1976, von Basel BS, Informatiker, Ehemann der Gervais geb. Kohli, Anna Fabiana, von Bern BE, Guggisberg BE, Basel BS (Angehö- rige der Burgergesellschaft), mit den Kindern Gervais, Eleni Anna Fabiana, geb. 2010 und Gervais, Linus Dominique Fernand, geb. 2012, alle wohnhaft in Wünnewil FR (Anmeldung bei der Burgergesellschaft)

Rohner, Heinrich Leon, geb. 1980, von Rebstein SG, Dr. phil. nat., Gymnasiallehrer und Prorektor Gymnasium Bern-Neufeld, wohnhaft in Bern BE (Anmeldung bei der Gesellschaft zu Pfistern)

Zuständigkeit Gemäss Art. 18 Abs. 2 lit.c der Satzungen der Burgergemeinde Bern vom 17. Juni 1998 (BRS 11.11) beschliessen die Stimmberechtigten über Erteilung und Zusiche- rung des Burgerrechts.

6 2. antrag

Burgerrechtsreglement: Teilrevision des Burgerrechtsreglements vom 16. Dezember 2002; Genehmigung

Das Wichtigste in Kürze Am 1. Januar 2013 ist das revidierte Namens- und Bürgerrecht des Schweizeri- schen Zivilgesetzbuches (ZGB) in Kraft getreten. Die Burgergemeinde Bern sowie die Gesellschaften und Zünfte sind davon insofern betroffen, als ab diesem Datum jeder Ehegatte bei der Heirat sein Kantons- und Gemeindebürgerrecht behält. Dies ist selbst dann der Fall, wenn er den Namen des anderen Ehegatten annimmt. Damit wird bei allen Ehen mit oder ohne Kinder kein einheitliches Heimatrecht mehr gelten. Die Rechtsänderung im ZGB führt dazu, dass in Zukunft die Eltern grundsätzlich nicht über das gemeinsame Burgerrecht verfügen. Nebst den so genannten Schwiegersohnfällen sehen sich die Burgergemeinde Bern und die Gesellschaften und Zünfte somit neu auch mit Schwiegertochterfällen konfron- tiert. Der Kleine Burgerrat hat diese Problematik frühzeitig erkannt und bereits Ende letzten Jahres erste Massnahmen beschlossen, um die Einheit der Familie zu fördern und sicherzustellen, dass beispielsweise bei Massnahmen des Kindes- und Erwachsenenschutzes oder im Rahmen der Sozialhilfe möglichst nur eine Behör- de verantwortlich ist. Seit dem 1. Januar 2013 wird für Gesuchsteller und Gesuch- stellerinnen, welche mit einer Burgerin bzw. einem Burger verheiratet sind oder mit ihr bzw. ihm in eingetragener Partnerschaft leben, sowie für Einzelaufnahmen von Kindern vom 18. bis zum 25. Altersjahr, deren Mutter Burgerin oder deren ­Vater Burger sind, eine reduzierte Einkaufssumme von CHF 1000 bis CHF 2000 angewendet. Gleichzeitig hat der Kleine Burgerrat die Burgerkommission beauf- tragt zu prüfen, ob für die oben erwähnten Personengruppen weitere Erleichte- rungen im Einburgerungsverfahren möglich sind und ob die Einkaufssumme bzw. die allgemeinen Grundsätze dazu nicht ebenfalls im Burgerrechtsreglement auf- zunehmen sind. Der Grosse Burgerrat hat die vorgeschlagene Teilrevision des Burgerrechtsre- glements an der Sitzung vom 4. Februar 2014 behandelt und zuhanden der Urnen- abstimmung verabschiedet.

7 2. antrag

L’essentiel en bref Les dispositions révisées du Code civil suisse ( CC ) concernant le nom et le droit de cité sont entrées en vigueur le 1er janvier 2013. La Bourgeoisie de Berne, de même que les sociétés et corporations, sont concernées dans la mesure où, à partir de cette date, chaque conjoint conserve au moment du mariage son droit de cité cantonal et communal. Et ce même s'il prend le nom de l'autre conjoint. Ainsi, pour tous les mariages, qu'il y ait ou non des enfants, il n’y aura plus de droit de cité uniforme. Cette modification du droit dans le CC a pour conséquence qu'à l'avenir les parents ne disposeront plus en principe d’un droit de cité commun. Outre les cas dits « du beau-fils » , la Bourgeoisie de Berne, les sociétés et les cor- porations se verront donc désormais confrontées également aux « cas de la belle- fille » . Le Petit Conseil de bourgeoisie a vite reconnu cette problématique et déci- dé déjà à la fin de l’année dernière de mettre en place des premières mesures en vue d'encourager l'unité familiale et de faire en sorte qu’autant que possible une seule autorité soit responsable par exemple pour les mesures concernant la pro- tection de l’enfant et de l’adulte ou dans le cadre de l’aide sociale. Depuis le 1er janvier 2013, pour les requérants ou requérantes mariés à une bourgeoise ou un bourgeois ou vivant dans un partenariat enregistré avec une bourgeoise ou un bourgeois ainsi que pour les enfants entre 18 et 25 ans ayant un parent bourgeois effectuant une demande individuelle, le prix appliqué sera réduit (entre CHF 1000 et CHF 2000). Parallèlement, le Petit Conseil de bourgeoisie a mandaté la com- mission bourgeoise pour vérifier si, pour les groupes de personnes mentionnés précédemment, d’autres simplifications seraient envisageables dans la procédure de naturalisation et si les émoluments et les principes de base ne devraient pas figurer également au règlement bourgeoisial. Le Grand Conseil de bourgeoisie a étudié cette proposition de révision par- tielle du règlement bourgeoisial lors de sa séance du 4 février 2014 et l’a approuvé en vue d’une votation par les urnes.

8 2. antrag

Das Projekt Die Burgerkommission hat den Auftrag des Kleinen Burgerrats in einer breit abge- stützten Arbeitsgruppe bearbeitet. Bei der Überprüfung der übergeordneten Rechtsgrundlagen hat sich gezeigt, dass eine administrative Vereinfachung des Aufnahmeverfahrens sehr begrenzt möglich ist; primär nur in dem Rahmen und in dem Umfang, in welchem die Burgergemeinde Bern von den Gesuchstellenden zusätzliche zu den von Bund und Kanton geforderten Unterlagen einverlangt. Die vorliegende Teilrevision wurde auch dazu genutzt, um weitere Anpassun- gen an übergeordnetes Recht, die gelebte Einburgerungspraxis oder die sprachli- che Fortentwicklung vorzunehmen.

Die aktuelle Rechtssammlung ist auf der Website der Burgergemeinde Bern zu ­finden: www.bgbern.ch/service/burgerliche-rechtssammlung

Zu den einzelnen Bestimmungen

Formalitäten Die Burgergemeinde Bern hat sich entschieden, sukzessive in allen publizierten Dokumenten die sprachlich veralteten «es»-Genitivformen zu ersetzen. Die vorlie- gende Revision bietet die Möglichkeit, diesen Entscheid für das Burgerrechtsreg- lement umzusetzen. Um die Pflege der Rechtssammlung zu vereinfachen, wurde zudem entschie- den, bei Verweisen nicht länger die einzelnen Artikel aufzuführen, sondern ledig- lich den Erlass als Ganzes zu zitieren. Zudem mussten gewisse sprachliche Begriffe an übergeordnetes Recht angepasst werden, wie beispielsweise «minderjährig» an Stelle von «unmündig» (Art. 9), «Familienausweis» an Stelle von «Familienschein», wobei zusätzlich der Begriff «Familienbüchlein» gänzlich wegfällt.

Gesellschafts- und Zunftrechte (Art. 4, 5) Das neue Namensrecht hat Einfluss auf die Gesellschafts- und Zunftrechte: Bei Eheschliessung eines Burgers und einer Burgerin zweier Gesellschaften oder Zünf- te behält jeder Ehegatte sein angestammtes Gesellschafts- und Zunftrecht, erwirbt aber auch kein neues. Es ist neu allein in der Verantwortung der jeweiligen Gesell- schaften und Zünfte, ob die Betroffenen analog zu Art. 7 des Gesetzes über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht (KBüG) vom 9. September 1996 um ein zusätz- liches Burgerrecht ersuchen können.

9 2. antrag

Persönliche Erfordernisse (Art. 6) Gestützt auf das neue Recht zum Kindes- und Erwachsenenschutz ist die neu ge- gründete Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) für die Zustimmung zur Einburgerung zuständig, wenn die gesuchstellende Person nicht handlungsfähig ist und keine elterliche Sorge mehr besteht. Die burgerliche KESB kann die Aufgabe an den/die von ihr ernannte/n Beistand/Beiständin delegieren.

Einzureichende Unterlagen (Art. 10) Wie vorerwähnt dargelegt, muss das Einburgerungsverfahren den übergeordne- ten Vorschriften von Bund und Kanton entsprechen. Eine Änderung ist nur dort möglich, wo die Burgergemeinde Bern von den Gesuchstellenden zusätzliche zu den von Bund und Kanton geforderten Unterlagen einverlangt.

Angaben zu Konfession und Gesundheit Bei den Unterlagen, welche Auskunft über die Konfession und den Gesundheitszu- stand geben, handelt es sich um besonders schützenswerte Personendaten, deren Bearbeitung nur bei Vorliegen einer klaren gesetzlichen Grundlage möglich ist. Das kantonale und eidgenössische Einbürgerungsverfahren kennt die Erhebung dieser Unterlagen nicht. Auch die Burgergemeinde Bern verzichtet seit Längerem auf die Erhebung dieser Unterlagen. Die Frage, ob solche Einburgerungskriterien gemäss übergeordnetem Recht überhaupt noch zulässig wären, kann daher offen bleiben. Die Bestimmung ist ersatzlos zu streichen.

Weitere Unterlagen Die Burgergemeinde Bern ist der Ansicht, dass in Fällen von so genannten Schwie- gersöhnen und -töchtern auf die Steuererklärung und Steuerveranlagung bzw. bei Selbständigerwerbenden auf die Betriebs- und Jahresrechnung der jeweils letzten drei Jahre verzichtet werden kann. Der bereits durch das übergeordnete Recht ge- forderte Nachweis, die fälligen Steuern bezahlt zu haben, ist für die Prüfung der Bonität genügend. Dem Credo «Die Einheit der Familie fördern» nachlebend ist es nicht länger opportun, die finanzielle Situation von Schwiegersöhnen und -töch- tern im Detail auszuleuchten. Für diese Lösung spricht auch, dass deren Einkaufs- summe seit dem 1. Januar 2013 durch einen Fixbetrag und nicht nach Einkommen und Vermögen festlegt ist.

10 2. antrag

Verfahren vor dem Kanton (Art. 14) Weil die Akten erst dann dem Kanton überwiesen werden können, wenn die ge- suchstellende Person die Einkaufssumme und allfällige kantonale Gebühren be- zahlt hat, erscheint es logischer, Absatz 2 und 3 umzutauschen.

Abgelehntes Einburgerungsgesuch (Art. 16) Spätestes seit dem Bundesgerichtsentscheid (BGE 129 I 217) ist klar, dass auch Ein- bürgerungsentscheide des Stimmvolks an der Urne der Begründungspflicht ge- mäss Art. 29 Abs. 2 BV in Verbindung mit Art. 8 Abs. 2 BV unterliegen. Somit sind abgelehnte Gesuche der gesuchstellenden Person schriftlich zu begründen und zu eröffnen. Wie die Gründe eines ablehnenden Urnenentscheids zu ergründen und zu formulieren sind, bleibt jedoch auch nach dem Bundesgerichtsentscheid offen.

Einkaufssumme (Art. 17) Ad Abs. 1: Die Einkaufssumme soll auch weiterhin nicht zahlenmässig aufgeführt werden. Der bestehende Raster ab CHF 1000 bei Schwiegersöhnen und -töchtern bis zu CHF 45 000 bei externen Gesuchstellenden, die keine Gesellschafts- oder Zunftangehörigkeit anstreben, ist einerseits sehr gross und daher wenig aussage- kräftig. Andererseits kann er mögliche Interessenten auch abschrecken. Mit dem Hinweis, dass die Summe von Einkommen und Vermögen abhängig ist, wird die zentrale Botschaft vermittelt, dass die Einkaufssumme den finanziellen Möglichkei- ten der gesuchstellenden Person Rechnung trägt. Diese Lösung belässt der Burger­ gemeinde Bern einen Spielraum im Einzelfall, ohne dass sie deswegen dem Vor- wurf der Willkür ausgesetzt wird. Ad Abs. 2: Dieser entspricht grundsätzlich dem Beschluss des Kleinen Burger- rats vom 12. November 2012. Zusätzlich wird mit der neuen Formulierung die Un- gleichheit abgeschafft, indem minderjährige Kinder mit einem nicht namensge- benden burgerlichen Elternteil, die um Einzelaufnahme ersuchen, den volljährigen Kindern bis 25 Jahre in der gleichen Situation gleichgestellt sind und vom redu- zierten Tarif von CHF 1000 bzw. CHF 2000 profitieren. Ad Abs. 3: Neu soll die Einkaufssumme von gesuchstellenden Personen, die nicht gleichzeitig ein Gesellschafts- oder Zunftrecht erwerben, ausschliesslich dem burgerlichen Armengut zukommen. Insbesondere der Burgerspittel, aber auch das Jugendwohnheim sind nicht länger rein soziale Institutionen. Auch sie sind den marktwirtschaftlichen Rentabilitätsgesetzen unterworfen.

11 2. antrag

Burgerbrief (Art. 20) Kinder, deren namensgebender Elternteil Burger oder Burgerin ist, erhalten be- reits heute zur Volljährigkeit einen Burgerbrief. Insoweit erfolgt hier nur eine An- passung an die Praxis. Weil sich nicht alle erleichtert Eingeburgerten bewusst sind, dass sie mit dem Er- werb des Schweizer Bürgerrechts auch das Burger- und Gesellschafts-/Zunftrecht erwerben, wenn der jeweilige Ehepartner Burger/Burgerin ist, erscheint es der Burgerkommission wichtig, auch diesen Personen einen Burgerbrief zuzustellen. Mit der Zustellung des Burgerbriefs besteht die Möglichkeit, den betroffenen Per- sonen in einem Begleitschreiben zusätzlich die Burgergemeinde näher zu bringen und sie zu motivieren, sich für die Belange der Burgergemeinde einzusetzen.

Tabellarische Übersicht Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar Präambel Präambel Die Stimmberechtigten der ­Burgergemeinde Bern, gestützt auf Art. 18 Abs. 2 gestützt auf Art. 18 Abs. 2 Damit die Pflege der Burgerli- Bst. b) der Satzungen der Bst. b) der die Satzungen der chen Rechtssammlung einfa- ­Burgergemeinde Bern vom Burgergemeinde Bern vom cher wird bzw. eine aktuelle 17. Juni 1998, in Berücksichti- 17. Juni 1998, in Berücksichti- und korrekte Fassung garan- gung gung tiert werden kann, sollen Ver- weise auf andere Erlasse ins- künftig nur noch generell und nicht artikelbezogen erfolgen. des Bundesgesetzes über Erwerb und Verlust des ­Schweizer Bürgerrechts vom 29. September 1952 (Bürger- rechtsgesetz, BüG) des Gesetzes über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht vom 9. September 1996 (KBüG) der Verordnung über das der Verordnung über das Die Verordnung wurde per Einbürgerungsverfahren vom Einbürgerungsverfahren vom 1. März 2006 totalrevidiert. 22. Januar 1997 (EbüV) 22. Januar 1997 1. März 2006 (EbüV)

12 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar Art. 1 Erwerbsarten 1 Das Burgerrecht von Bern wird durch Beschluss erworben in der Form der a) Erteilung des Burgerrechtes a) Erteilung des Burgerrechts Im Ganzen Erlass erfolgt eine an Schweizerinnen und an Schweizerinnen und Anpassung des «es»-Genitivs ­Schweizer, die in einer anderen ­Schweizer, die in einer anderen an die neue Rechtschreibung. Gemeinde des Kantons Bern Gemeinde des Kantons Bern heimatberechtigt sind, heimatberechtigt sind, b) Zusicherung des Burger­ b) Zusicherung des Burger- Anpassung des «es»-Genitivs rechtes an Schweizerinnen und rechts an Schweizerinnen und an die neue Rechtschreibung. Schweizer, die in einem ande- Schweizer, die in einem ande- ren Kanton heimatberechtigt ren Kanton heimatberechtigt sind, unter dem Vorbehalt des sind, unter dem Vorbehalt des Erwerbs des Kantonsbürger- Erwerbs des Kantonsbürger- rechtes, rechts, c) Schenkung des Burgerrech- c) Schenkung des Burgerrechts Anpassung des «es»-Genitivs tes an Personen, die sich um an Personen, die sich um die an die neue Rechtschreibung. die Burgergemeinde, die Stadt Burgergemeinde, die Stadt oder den Kanton Bern oder um oder den Kanton Bern oder um die Eidgenossenschaft beson- die Eidgenossenschaft beson- ders verdient gemacht haben, ders verdient gemacht haben, d) Wiedereinbürgerung nach d) Wiedereinbürgerung nach Damit die Pflege der Burgerli- Art. 18–25 und Art. 58 BüG oder Art. 18–25 und Art. 58 BüG dem chen Rechtssammlung einfa- übergeordneten Recht oder cher wird, bzw. eine aktuelle der und korrekte Fassung garan- tiert werden kann, sollen Ver- weise auf andere Erlasse ins- künftig nur noch generell und nicht artikelbezogen erfolgen. e) erleichterten Einbürgerung e) erleichterten Einbürgerung nach Art. 26–32 sowie Art. 58a nach Art.–26-32 sowie Art. 58a und 58b BüG. und 58b BüG dem übergeord- neten Recht. 2 Das Burgerrecht von Bern 2 Das Burgerrecht von Bern wird von Gesetzes wegen wird von Gesetzes wegen erworben nach Art. 161, 259, erworben nach Art. 161, 259, 267a und 271 des Zivilgesetz- 267a und 271 des Zivilgesetz- buches (ZGB) sowie Art. 1, 4 buches (ZGB) sowie Art. 1, 4 und 7 BüG. und 7 BüG. Das übergeordnete Recht (ZGB, BüG) bezeichnet die Fälle, in denen das Burger- recht von Gesetzes wegen erworben wird.

13 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar 3 Über die Wiedereinbürgerung 3 Über die Wiedereinbürge- und die erleichterte Einbürge- rung und die erleichterte rung entscheidet die Bundes- Einbürgerung entscheidet die behörde (Art. 25 und 32 BüG). Bundesbehörde Art. 25 und 32 BüG). Art. 4 Gesellschaft/Zunft 1 Die Gesellschaften/Zünfte regeln das Gesellschafts-/ Zunftrecht grundsätzlich selbst- ständig. 2 Der Erwerb eines Gesell- 2 Der Erwerb eines Gesell- Anpassung des «es»-Genitivs schafts-/Zunftrechtes kann unter schafts-/Zunftrechts kann unter an die neue Rechtschreibung. Vorbehalt der Genehmigung Vorbehalt der Genehmigung durch die Stimmberechtigten durch die Stimmberechtigten zugesichert werden, wenn das zugesichert werden, wenn das Gesuch vom Grossen Burgerrat Gesuch vom Grossen Burgerrat gutgeheissen worden ist. gutgeheissen worden ist. 3 Die endgültige Erteilung des 3 Die endgültige Erteilung des Anpassung des «es»-Genitivs Gesellschafts-/Zunftrechtes Gesellschafts-/Zunftrechts setzt an die neue Rechtschreibung. setzt den rechtskräftigen Er- den rechtskräftigen Erwerb des werb des Burgerrechtes voraus. Burgerrechts voraus. 4 Mit der Eheschliessung oder Gemäss dem neuen Namen- der Eintragung einer gleichge- recht behalten Personen bei schlechtlichen Partnerschaft der Eheschliessung bzw. Eintra- zwischen Angehörigen ver- gung ihrer Partnerschaft nicht schiedener Gesellschaften/ nur ihr Heimatrecht, sondern Zünfte behalten die Ehegatten auch ihr Gesellschafts- oder bzw. die eingetragenen Partner Zunftrecht. Analog zu Art. 7 ihr angestammtes Gesell- KBüG können die Gesellschaf- schafts-/Zunftrecht. ten und Zünfte aber ein weite- res Gesellschafts-/Zunftrecht gewähren. Art. 5 Verschiedene Art. 5 Verschiedene Der ganze Artikel wird aufge- ­Gesellschafts-/Zunftrechte ­Gesellschafts-/Zunftrechte hoben und die Frage nach den verschiedenen Gesellschafts- und Zunftrechten als Abs. 4 in Art. 4 integriert. 1 Mit der Eheschliessung zwi- 1 Mit der Eheschliessung zwi- schen Angehörigen verschiede- schen Angehörigen verschie- ner Gesellschaften/Zünfte dener Gesellschaften/Zünfte erhält die Ehefrau das Gesell- erhält die Ehefrau das Gesell- schafts-/Zunftrecht des Ehe- schafts-/Zunftrecht des Ehe- mannes. mannes.

14 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar 2 Sie behält zusätzlich ihr bishe- 2 Sie behält zusätzlich ihr bishe- riges Gesellschafts-/Zunftrecht, riges Gesellschafts-/Zunftrecht, wenn sie dies schriftlich innert wenn sie dies schriftlich innert der von der Burgerkanzlei der von der Burgerkanzlei angesetzten Frist von einem angesetzten Frist von einem Monat erklärt. Monat erklärt. Art. 6 Schweigepflicht Art. 6 5 Schweigepflicht Durchgehende Anpassung der Artikelnummerierung infolge der Aufhebung von Art. 5 1 Die Mitglieder der burgerli- chen Organe haben über ­Burgerrechtsangelegenheiten Dritten gegenüber zu schweigen. 2 Diese Pflicht besteht nach dem Ausscheiden aus dem Amt weiter. Art. 7 Persönliche Art. 7 6 Persönliche Erfordernisse Erfordernisse Für den Erwerb des Burger- Für den Erwerb des Burger- Anpassung des «es»-Genitivs rechtes sind erforderlich: rechts sind erforderlich: an die neue Rechtschreibung. a) enge Beziehung zu Bern sowie Übereinstimmung mit den Zielen der ­Burgergemeinde, b) guter Leumund, c) Handlungsfähigkeit, bei c) Handlungsfähigkeit, bei Die neuen Bestimmungen zum deren Fehlen die Zustimmung deren Fehlen die Zustimmung Kindes- und Erwachsenen- der Inhaber der elterlichen der Inhaber der elterlichen schutz übertragen diese Auf­ Sorge oder der vormundschaft- Sorge oder der vormundschaft- gabe der Kindes- und Erwach- lichen Aufsichtsbehörde. lichen Aufsichtsbehörde Kin- senenschutzbehörde. Diese des- und Erwachsenenschutz- kann die Aufgabe an den/die behörde. von ihr ernannte/n Beistand/ Beiständin weiterdelegieren. Art. 8 Wirtschaftliche Art. 8 7 Wirtschaftliche Verhältnisse ­Verhältnisse 1 Die gesuchstellenden Perso- nen haben sich über geordnete wirtschaftliche Verhältnisse auszuweisen. 2 Bei Schenkungsanträgen bleiben die wirtschaftlichen Verhältnisse ohne Belang.

15 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar Art. 9 Gesuch Art. 9 8 Gesuch 1 Gesuche um Erteilung oder 1 Gesuche um Erteilung oder Anpassung des «es»-Genitivs Zusicherung des Burgerrechtes Zusicherung des Burgerrechts an die neue Rechtschreibung. sind mit Formular bei der sind mit Formular bei der Burger­kanzlei und gegebenen- Burgerkanzlei und gegebenen- falls gleichzeitig bei der Gesell- falls gleichzeitig bei der Gesell- schaft/Zunft einzureichen. schaft/Zunft einzureichen. 2 Ein Antrag auf Schenkung des 2 Ein Antrag auf Schenkung des Anpassung des «es»-Genitivs Burgerrechtes kann durch den Burgerrechts kann durch den an die neue Rechtschreibung. Kleinen Burgerrat, durch eine Kleinen Burgerrat, durch eine Gesellschaft/Zunft oder auf Gesellschaft/Zunft oder auf dem Weg der Initiative gestellt dem Weg der Initiative gestellt werden. werden. 3 Geht der Antrag auf Schen- 3 Geht der Antrag auf Schen- Anpassung des «es»-Genitivs kung von einer Gesellschaft/ kung von einer Gesellschaft/ an die neue Rechtschreibung. Zunft aus, so hat diese gleich- Zunft aus, so hat diese gleich- zeitig den unentgeltlichen zeitig den unentgeltlichen Erwerb des Gesellschafts-/ Erwerb des Gesellschafts-/ Zunftrechtes zuzusichern. Zunftrechts zuzusichern. Art. 10 Familienangehörige Art. 10 9 Familienangehörige 1 Verheiratete gesuchstellende 1 Verheiratete oder in eingetra- Den verheirateten gesuchstel- Personen erwerben das Burger- gener Partnerschaft lebende lenden Personen gleichgestellt recht in der Regel gleichzeitig. gesuchstellende Personen sind Paare in eingetragener erwerben das Burgerrecht in Partnerschaft. der Regel gleichzeitig. 2 Unmündige Kinder erwerben 2 Unmündige Minderjährige Ausdruck gemäss Anhang Ziff. das Burgerrecht zusammen mit Kinder erwerben das Burger- 1 des BG vom 19. Dez. 2008 den gesuchstellenden Perso- recht zusammen mit den ge- (Erwachsenenschutz, Personen- nen, sofern keine ausdrückliche suchstellenden Personen, recht und Kindesrecht), in Kraft Ausnahme erfolgt. sofern keine ausdrückliche seit 1. Januar 2013 (AS 2011 Ausnahme erfolgt. 725; BBl 2006 7001). Art. 11 Ausweise und Art. 11 10 Ausweise und Belege Belege 1 Dem Gesuch sind folgende 1 Dem Gesuch sind folgende Ausdrücke gemäss übergeord- Ausweise und Belege beizule- Ausweise und Belege Unterla- netem Recht (Zivilstandsverord- gen: gen im Original beizulegen: nung, KBüG, EBüV)

16 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar a) Familienschein für verheirate- a) Familienschein für verheira- Ausdrücke gemäss übergeord- te oder verheiratet gewesene tete oder verheiratet gewesene netem Recht (Zivilstandsverord- Personen sowie Personen mit Personen sowie Personen mit nung, KBüG, EBüV) Kindern bzw. Personenstands- Kindern bzw. Personenstands- ausweis für ledige Personen, ausweis für ledige Personen, Personenstandsausweis (für Einzelpersonen), Familienaus- weis (für Ehegatten und min- derjährige, in das Gesuch eines Elternteils eingeschlossene Kinder) oder gleichwertiges Dokument (für Personen in eingetragener Partnerschaft) b) Familienbüchlein für verhei- b) Familienbüchlein für verhei- Mit der Einführung des ratete Personen oder Personen ratete Personen oder Personen schweizweiten elektronischen mit Kindern, mit Kindern, Registers Infostar wurde das Familienbüchlein abgeschafft. Stattdessen kommt nun ein Familienausweis zum Einsatz, ein Auszug aus dem Eintrag von Infostar. Lit. b ist daher ersatzlos zu streichen. c) Wohnsitzbescheinigung, d) nur für mündige gesuchstel- lende Personen: selbstverfass- ter Lebenslauf mit Darlegung der Gründe für die Bewerbung sowie der Verbundenheit mit Bern, e) Fotografie jeder das Gesuch betreffenden Person, f) für über 15-jährige Personen: Auszug aus dem Zentralstrafre- gister, g) für über 15-jährige Personen: Erklärung betreffend hängige Strafverfahren, h) nur für mündige gesuchstel- h) nur für volljährige gesuch- Ausdruck gemäss Anhang Ziff. lende Personen: Auszug aus stellende Personen: Auszug aus 1 des BG vom 19. Dez. 2008 dem Betreibungs- und Konkurs- dem Betreibungs- und Kon- (Erwachsenenschutz, Personen- register für die letzten fünf kursregister für die über hängi- recht und Kindesrecht), in Kraft Jahre, ge Verfahren und Verlustschei- seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; ne, die in den letzten fünf BBl 2006 7001). Jahren ausgestellt worden sind,

17 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar i) Taufschein oder anderer i) Taufschein oder anderer Ersatzlos streichen. Die Konfes- Ausweis über die Konfession, Ausweis über die Konfession, sion ist in der Einburgerungs- praxis bereits länger kein Kriterium mehr. k) Arztzeugnis, k) Arztzeugnis, Buchstabe k) ist mit der glei- chen Begründung wie Buchsta- be i) ersatzlos zu streichen. l) Steuererklärungen, Steuer­ l) Steuererklärungen (nur Ko- veranlagungen und Bescheini- pie), Steuerveranlagungen (nur gung über die Bezahlung der Kopie) und Bescheinigung der Steuern für die vorangegange- Steuerverwaltung über die nen drei Jahre, Bezahlung der Steuern für die vorangegangenen drei Jahre, m) für Selbstständigerwerbende: m) für Selbständigerwerbende: Ausdruck gemäss übergeord- Geschäftsrechnungen der Geschäftsrechnungen Kopie netem Recht (Schweizerisches vorangegangenen drei Jahre der Betriebsrechnung und Obligationenrecht, SR 220, Jahresbilanz der vorangegan- [OR]). genen drei Jahre, n) Nachweise über die wirt- schaftliche Vorsorge für Alter, Invalidität und Tod, o) Verzichterklärung auf das o) Verzichterklärung auf das Art. 7 KBüG wurde am 25. Sep- bisherige Gemeindebürger- bisherige Gemeindebürger- tember 2005 geändert. recht oder gegebenenfalls ein recht oder gegebenen-falls ein Neu gilt: Wer durch Einbürge- begründetes Gesuch um Bei- begründetes Gesuch um Bei- rung ein anderes Gemeinde- behaltung (Art. 7 Abs. 2 und 3 behaltung (Art. 7 Abs. 2 und 3 bürgerrecht erwirbt, verliert KBüG). KBüG). das bisherige (Art. 3 KBüG). 2 Minderjährige nach zurückge- Der neu eingefügte Abs. 2 legtem 16. Altersjahr müssen entspricht den kantonalen ihre schriftliche Zustimmung Vorgaben (Art. 10 Abs. 2 KBüG). zur Einburgerung abgeben. 3 Bei Gesuchstellern und Ge- In Fällen von sog. Schwieger- suchstellerinnen, welche mit söhnen und -töchtern wird auf einer Burgerin bzw. einem die Steuererklärung und Burger verheiratet sind oder mit Steuer­veranlagung bzw. bei ihr bzw. ihm in eingetragener Selbständigerwerbenden auf Partnerschaft leben, sowie für die Betriebs- und Jahresrech- Einzelaufnahmen von Kindern nung der vorangegangenen bis zum 25. Altersjahr, deren drei Jahre verzichtet. Die durch Mutter Burgerin oder deren das übergeordnete Recht Vater Burger sind, wird auf die geforderte Bescheinigung, die Einreichung der Steuererklärung fälligen Steuern bezahlt zu und der Steuerveranlagung bzw. haben, ist für die Prüfung der des Jahresabschlusses verzichtet. Bonität genügend.

18 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar 2 Bei einem Schenkungsantrag 2 4 Bei einem Schenkungsantrag Abs. 2 wird neu zu Abs. 4. sind nur ein Familienschein bzw. sind nur ein Familienschein Mit der Einführung des ein Personenstandsausweis und bzw. ein Personenstandsaus- schweizweiten elektronischen die Wohnsitzbescheinigung weis Personenstandsausweis Registers Infostar wurde das einzureichen. bzw. ein Familienausweis und Familienbüchlein abgeschafft. die Wohnsitzbescheinigung Stattdessen kommt nun ein einzureichen. Familienausweis zum Einsatz, ein Auszug aus den Einträgen von Infostar. 3 Nach Abschluss des gesamten 3 Nach Abschluss des gesamten Die Steuerdaten werden nur Verfahrens werden den gesuch- Verfahrens werden den gesuch- noch in Kopie einverlangt. stellenden Personen die Aus- stellenden Personen die Aus- Somit entfällt der Rückversand weise und Belege b), i), l), m) weise und Belege b), i), l), m) von eingereichten Original­ und n) zurückgesandt. und n) zurückgesandt. unterlagen. Art. 12 Prüfung Art. 12 11 Prüfung 1 Die Gesuche werden vom Burgergemeindepräsidenten bzw. von der -präsidentin der Burgerkommission zur Prüfung und Antragstellung überwiesen. 2 Die Burgerkommission kann von den gesuchstellenden Personen zusätzliche Auskünfte und Ausweise verlangen. 3 Einzelne Mitglieder der Burger­ kommission führen mit den gesuchstellenden Personen persönliche Gespräche. Art. 13 Würdigung Art. 13 12 Würdigung Die burgerlichen Behörden würdigen die Persönlichkeit der gesuchstellenden Personen, gegebenenfalls deren Familie sowie die Erfüllung aller Erfor- dernisse nach freiem Ermessen. Art. 14 Zuständigkeit Art. 14 13 Zuständigkeit 1 Gesuche werden mit dem Antrag auf Gutheissung oder Ablehnung von der Burgerkom- mission an den Kleinen Burger- rat und von diesem an den Grossen Burgerrat weitergeleitet.

19 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar 2 Beschliesst die Burgerkom- mission oder der Kleine Burger- rat, ein Gesuch nicht weiterzu- empfehlen, so ist dies den gesuchstellenden Personen mitzuteilen und ihnen freizustel- len, es zurückzuziehen oder aufrechtzuerhalten. 3 Die Erteilung oder Zusiche- 3 Die Erteilung oder Zusiche- Anpassung des «es»-Genitivs rung des Burgerrechtes durch rung des Burgerrechts durch an die neue Rechtschreibung. den Grossen Burgerrat wird den Grossen Burgerrat wird den Stimmberechtigten zur den Stimmberechtigten zur Genehmigung unterbreitet. Genehmigung unterbreitet. Art. 15 Anzeige Art. 15 14 Anzeige 1 Der Beschluss der Stimm­ berechtigten wird durch den Burgergemeindeschreiber bzw. die -schreiberin den gesuch- stellenden Personen mitgeteilt. 2 Sind innert Monatsfrist keine 2 Sind innert Monatsfrist keine Im Verfahrensablauf kommt Beschwerden eingegangen, Beschwerden eingegangen, zuerst Abs. 3, d.h. die Weiter­ werden die Akten dem Amt für werden die Akten dem Amt für leitung der Akten ans Amt für Migration und Personenstand Migration und Personenstand Migration bedingt, dass die des Kantons Bern zwecks Erlass des Kantons Bern zwecks Erlass Einkaufssumme und die kanto- der amtlichen Mitteilungen und der amtlichen Mitteilungen und nalen Gebühren bezahlt wor- gegebenenfalls Erteilung des gegebenenfalls Erteilung des den sind. Es ist daher logischer, Kantonsbürgerrechtes durch Kantonsbürgerrechtes durch den geltenden Abs. 3 als Abs. 2 die zuständige kantonale Be- die zuständige kantonale zu formulieren und umgekehrt. hörde zugestellt. Behörde zugestellt. Gleichzeitig werden die gesuchstellenden Personen aufgefordert, die Einkaufssumme innert Monats- frist zu bezahlen.

20 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar 3 Gleichzeitig werden die ge- 3 Gleichzeitig werden die ge- suchstellenden Personen auf- suchstellenden Personen auf- gefordert, die Einkaufssumme gefordert, die Einkaufssumme innert Monatsfrist zu bezahlen. innert Monatsfrist zu bezahlen. Sind innert Monatsfrist keine Beschwerden eingegangen und ist die Einkaufssumme bezahlt, werden die Akten dem Amt für Migration und Perso- nenstand des Kantons Bern zwecks Erlass der amtlichen Mitteilungen und gegebenen- falls Erteilung des Kantonsbür- gerrechts durch die zuständige kantonale Behörde zugestellt. Art. 16 Schenkung Art. 16 15 Schenkung 1 Bei der Schenkung des 1 Bei der Schenkung des Anpassung des «es»-Genitivs Burger­rechtes an eine Person, Burger­rechts an eine Person, an die neue Rechtschreibung. die in einer ausserkantonalen die in einer ausserkantonalen Gemeinde heimatberechtigt ist, Gemeinde heimatberechtigt ist, ersuchen die burgerlichen ersuchen die burgerlichen Behörden um den Erlass der Behörden um den Erlass der kantonalen Gebühren und kantonalen Gebühren und Kosten. Kosten. 2 Werden die Gebühren und Kosten nicht erlassen, so zahlt sie die Burgergemeinde. 3 Geht der Schenkungsantrag von einer Gesellschaft/Zunft aus, so hat diese der Burger­ gemeinde alle Auslagen zu vergüten. Art. 17 Ablehnung Art. 17 16 Ablehnung 1 Wird ein Gesuch abgelehnt, 1 Wird ein Gesuch abgelehnt, Dass die Ablehnung eines so wird dies den gesuchstellen- so wird dies den gesuchstellen- Einburgerungsgesuch schrift- den Personen ohne Verzug den Personen ohne Verzug lich und begründet verfügt und mitgeteilt. mitgeteilt mit begründeter eröffnet werden muss, ent- Verfügung eröffnet. spricht den übergeordneten Vorgaben (Art. 9 Abs. 4 EBüV).

21 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar 2 Nach Abschluss allfälliger 2 Nach Abschluss allfälliger Steuerdaten werden nur noch Beschwerdeverfahren werden Beschwerde-verfahren werden in Kopie einverlangt (vgl. Art. 11 ihnen die eingereichten Auswei- ihnen die eingereichten Auswei- bzw. neu Art. 10 Abs. 3). Ein se und Belege zurückgesandt. se und Belege zurückgesandt. Rückversand entfällt also, und Abs. 2 kann ersatzlos gestrichen werden. 3 Wird den gesuchstellenden Personen das Kantonsbürger- recht nicht erteilt, so werden ihnen die entrichteten Einkaufs- summen mit fünf Prozent Zins zurückerstattet. Art. 18 Burgergemeinde Art. 18 17 Burgergemeinde 1 Für den Erwerb des Burger- 1 Für den Erwerb des Burger- Anpassung des «es»-Genitivs rechtes entrichten die gesuch- rechts entrichten die gesuch- an die neue Rechtschreibung. stellenden Personen die vom stellenden Personen die vom Mit dem Hinweis, dass die Kleinen Burgerrat auf Antrag Kleinen Burgerrat auf Antrag Summe von Einkommen und der Burgerkommission festge- der Burgerkommission festge- Vermögen abhängig ist, wird setzte Einkaufssumme. setzte Einkaufssumme. Diese klar, dass letztere den finanziel- richtet sich nach Einkommen len Möglichkeiten der gesuch- und Vermögen. stellenden Person Rechnung trägt. Diese Lösung belässt der Burgergemeinde Bern einen Spielraum im Einzelfall, ohne dass sie deswegen dem Vor- wurf der Willkür ausgesetzt wird. 2 Für Gesuchsteller und Ge- Die neue Bestimmung nimmt suchstellerinnen, welche mit den Beschluss des Kleinen einer Burgerin bzw. einem Burgerrats vom 12. November Burger verheiratet sind oder 2012 auf. Zusätzlich wird die mit ihr/ihm in eingetragener Ungleichheit abgeschafft, Partnerschaft leben, sowie für indem minderjährige Kinder Einzelaufnahmen von Kindern mit einem nicht namensgeben- bis zum 25. Altersjahr, deren den burgerlichen Elternteil, die Mutter Burgerin oder deren um Einzelaufnahme ersuchen, Vater Burger sind, ist eine den volljährigen Kindern bis reduzierte Einkaufssumme zu 25 Jahre in der gleichen Situati- entrichten. on gleichgestellt sind und vom reduzierten Tarif von CHF 1000 bis CHF 2000 profitieren.

22 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar 2 Diese kommt, wenn gleichzeitig 2 3 Diese Die Einkaufssumme Abs. 2 wird neu zu Abs. 3. ein Gesellschafts-/Zunftrecht kommt, wenn gleichzeitig ein Daher ist nicht mehr ersichtlich, erworben wird, je zur Hälfte Gesellschafts-/Zunftrecht er- worauf der Begriff «diese» dem Burgerspittel und dem worben wird, je zur Hälfte dem verweist. Eine Präzisierung ist Burgerlichen Jugendwohnheim Burgerspittel und dem Burger- notwendig. Schosshalde zu, andernfalls zu lichen Jugendwohnheim In Fällen, in welchen die ge- vier Teilen dem Allgemeinen Schosshalde zu, andernfalls zu suchstellende Person nicht Burgerlichen Armengut und zu vier Teilen dem Allgemeinen gleichzeitig ein Gesellschafts- je einem Teil den beiden vorge- Burgerlichen Armengut. und zu oder Zunftrecht erwirbt, soll die nannten Einrichtungen. je einem Teil den beiden vor- Einkaufssumme neu aus- genannten Einrichtungen. schliesslich dem burgerlichen Armengut zukommen. Burger- spital und Jugendwohnheim sind nicht länger rein soziale Institutionen. Art. 19 Gesellschaften/ Art. 19 18 Gesellschaften/ Zünfte Zünfte Die Gesellschaften/Zünfte bestimmen die von ihnen zu erhebende Einkaufssumme selbstständig. Art. 20 Inkrafttreten des Art. 20 19 Inkrafttreten des Anpassung des «es»-Genitivs Burgerrechtes Burgerrechts an die neue Rechtschreibung. Das Burgerrecht tritt nach der Bezahlung der Einkaufssumme an die Burgergemeinde und dem Erlass der amtlichen Mitteilungen durch das Amt für Migration und Personenstand des Kantons Bern rückwirkend in Kraft a) beim Erwerb auf dem Weg der Erteilung mit dem Be- schluss der Stimmberechtigten, b) beim Erwerb auf dem Weg b) beim Erwerb auf dem Weg Anpassung des «es»-Genitivs der Zusicherung mit der Ertei- der Zusicherung mit der Ertei- an die neue Rechtschreibung. lung des Kantonsbürgerrechtes lung des Kantonsbürgerrechts durch die zuständige kantonale durch die zuständige kantonale Behörde. Behörde.

23 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar Art. 21 Burgerbrief Art. 21 20 Burgerbrief 1 Nach Bezahlung der Einkaufs- 1 Nach Bezahlung der Einkaufs- Anpassung des «es»-Genitivs summe, nach Erlass der amtli- summe, nach Erlass der amtli- an die neue Rechtschreibung. chen Mitteilungen durch das chen Mitteilungen durch das Amt für Migration und Amt für Migration und Personen­stand des Kantons Personen­stand des Kantons Bern und gegebenenfalls nach Bern und gegebenenfalls nach Erteilung des Kantonsbürger- Erteilung des Kantonsbürger- rechtes wird jeder Burgerin und rechts, wird jeder Burgerin und jedem Burger der Burgerbrief jedem Burger der Burgerbrief ausgestellt. ausgestellt. 2 Ebenfalls einen Burgerbrief Eine Anpassung an die gelebte erhalten alle Kinder, deren Praxis erfolgt bei Kindern, namensgebender Elternteil deren namensgebender Eltern- Burgerin oder Burger ist, zu teil Burger oder Burgerin ist. ihrer Volljährigkeit und alle Diese erhalten bereits heute Personen, welche aufgrund zur Volljährigkeit einen Burger- übergeordneten Rechts er- brief. Neu sollen aber zusätzlich leichtert eingebürgert wurden. auch die durch Bundesverfah- ren erleichtert Eingebürgerten und dadurch automatisch Eingeburgerten einen Burger- brief erhalten. Viele sind sich dieses Automatismus‘ nicht bewusst und nehmen daher auch nicht aktiv am Leben der Burgergemeinde teil. Art. 22 Register Art. 22 21 Register Nach dem Inkrafttreten des Nach dem Inkrafttreten des Anpassung des «es»-Genitivs Burgerrechtes wird jede Burgerrechts wird jede an die neue Rechtschreibung. ­Burgerin und jeder Burger in ­Burgerin und jeder Burger in die Personenregister der die Personenregister der Burger­gemeinde und gegebe- Burger­gemeinde und gegebe- nenfalls der entsprechenden nenfalls der entsprechenden Gesellschaft/Zunft eingetragen. Gesellschaft/Zunft eingetragen. Art. 23 Erlöschen Art. 23 22 Erlöschen Das Burgerrecht erlischt von Das Burgerrecht erlischt von Damit die Pflege der Burger­ Gesetzes wegen nach Art. 259 Gesetzes wegen nach Art. 259 lichen Rechtssammlung einfa- Abs. 1, 267a und 271 Abs. 3 Abs. 1, 267a und 271 Abs. 3 cher wird bzw. eine aktuelle ZGB sowie Art. 4 Abs. 3 und ZGB sowie Art. 4 Abs. 3 und und korrekte Fassung garan- Art. 8–11 BüG. Art. 8–11 BüG. Das Erlöschen tiert werden kann, sollen Ver- des Burgerrechts richtet sich weise auf andere Erlasse ins- nach übergeordnetem Recht. künftig nur noch generell und nicht artikelbezogen erfolgen.

24 2. antrag

Geltende Fassung Vorgeschlagene Fassung Kommentar Art. 24 Entlassung und Art. 24 23 Entlassung und Entzug Entzug Das Burgerrecht geht verloren a) auf Gesuch hin mit der Ent- a) auf Gesuch hin mit der Ent- lassung aus dem Schweizerbür- lassung aus dem Schweizerbür- gerrecht nach Art. 42–47 BüG, gerrecht nach Art. 42–47 BüG, b) mit dem Entzug des Schwei- b) mit dem Entzug des Schwei- Anpassung des «es»-Genitivs zer Bürgerrechtes nach Art. 48 zer Bürgerrechts nach Art. 48 an die neue Rechtschreibung. BüG, BüG, c) auf Gesuch hin mit der c) auf Gesuch hin mit der gleichzeitigen Entlassung aus gleichzeitigen Entlassung aus dem Bürgerrecht der dem Bürgerrecht der Einwohner­gemeinde Bern Einwohner­gemeinde Bern durch die kantonale Behörde durch die kantonale Behörde nach Art. 17 Abs. 1 KBÜG, wenn nach Art. 17 Abs. 1 KBÜG, die gesuchstellende Person das wenn die gesuchstellende Bürgerrecht einer anderen Person das Bürgerrecht einer Gemeinde nachweist, anderen Gemeinde nachweist, d) auf Gesuch hin mit der Ent- lassung durch den Kleinen Burgerrat nach Anhören der Gesellschaft/Zunft, der die gesuchstellende Person ange- hört, wenn diese das Bürger- recht der Einwohnergemeinde Bern beibehalten will. Art. 25 Inkrafttreten Art. 25 24 Inkrafttreten Dieses Reglement tritt am 1 Dieses Reglement tritt am 1. Januar 2002 in Kraft. 1. Januar 2002 in Kraft. 2 Der Kleine Burgerrat be- schliesst den Zeitpunkt der Inkraftsetzung der Teilrevision dieses Reglements. Art. 26 Aufhebung Art. 26 25 Aufhebung bestehender Vorschriften bestehender Vorschriften Mit dem Inkrafttreten dieses Mit dem Inkrafttreten dieses Anpassung des «es»-Genitivs Reglementes wird das Burger- Reglements wird das Burger- an die neue Rechtschreibung. rechtsreglement vom 17. Juni rechtsreglement vom 17. Juni 1992 aufgehoben. 1992 aufgehoben.

25 2. antrag

Der Grosse Burgerrat empfiehlt den Stimmberechtigten folgenden Beschluss: Das Burgerrechtsreglement wird in der vorgelegten Form genehmigt. Der Kleine Burgerrat legt den Zeitpunkt des Inkrafttretens fest.

Bern, 17. Februar 2014

Namens des Grossen Burgerrats

Der Burgergemeindepräsident Die Burgergemeindeschreiberin Rolf Dähler Henriette von Wattenwyl

26 3. Antrag Zusammenführung von Kunstmuseum Bern (KMB) und Zentrum Paul Klee (ZPK): Verpflichtungskredit, Bewilligung

Das Wichtigste in Kürze Das Kunstmuseum Bern (KMB) und das Zentrum Paul Klee (ZPK) wollen mit ge- meinsamer strategischer Führung und enger Kooperation im operativen Bereich näher zusammenrücken. Die Burgergemeinde Bern begrüsst dieses Vorhaben und hat deshalb eine einmalige finanzielle Unterstützung in der Höhe von vier Millionen Franken in Aussicht gestellt. Zwei Millionen sollen die Altlast des ZPK tilgen und dieser bisher unterfinanzierten Kulturinstitution einen schuldenfreien Neustart ermöglichen. Weitere zwei Millionen Franken sollen als Starthilfe dazu dienen, möglichst viele Synergien zwischen den beiden Häusern zu schaffen und zu nutzen.

L’essentiel en bref Le Musée des Beaux-Arts de Berne et le Zentrum Paul Klee (ZPK) veulent se rap- procher par une conduite stratégique commune et une collaboration plus étroite sur le plan opérationnel. La Bourgeoisie de Berne salue ce projet et envisage par conséquent d’accorder un soutien financier unique à hauteur de quatre millions de francs. Deux millions doivent servir à rembourser les anciens engagements du ZPK et permettre ainsi à cette institution culturelle jusqu’ici sous-financée un nou- veau départ exempt de toute dette. Deux autres millions de francs doivent servir d’aide initiale pour créer et exploiter un maximum de synergies entre les deux établissements.

27 3. Antrag

Ausgangslage Die Burgergemeinde nimmt seit jeher in den Stiftungsräten von KMB und ZPK ­Einsitz und engagiert sich auch finanziell stark. Tatsächlich gehören das Engage- ment in Kunst und Kultur und damit auch in die beiden wichtigsten Kunsthäuser Berns zu den angestammten Aufgaben der Burgergemeinde. Das KMB und das ZPK werden von zwei bisher unabhängigen Stiftungen betrieben. Zwar haben die beiden Stiftungen bereits bisher in Teilbereichen zusammengearbeitet, aber es bestand keine institutionelle Verbindung. Stadt und Kanton Bern trugen bisher die Betriebs­kostendefizite je hälftig. Ab 1. Januar 2014 übernimmt der Kanton Bern das Defizit alleine. Er verlangt mit Recht, dass die beiden Häuser in Zukunft näher zusammenrücken sollen, und zwar mit gemeinsamer strategischer Führung und enger operativer Koordination. Die beiden Stiftungsräte haben dem Grundsatz nach einer Dachstiftung zugestimmt, wobei allseits der personell gleiche Stiftungs- rat für die strategische Führung verantwortlich ist. Auch die Burger­gemeinde ist der Meinung, dass ein unkoordiniertes Nebeneinander der beiden wichtigsten Kunst­zentren des Kantons Bern den hohen Anforderungen an den Kunstplatz nicht ­genügt. Sie begrüsst deshalb das Bestreben, die beiden Betriebe unter Wahrung ihrer jeweiligen Identität näher zusammenzuführen, und will dazu einen Beitrag leisten.

Bereinigung der Verschuldung des ZPK Es ist bekannt, dass das ZPK wegen der nicht ausreichenden Betriebsbeiträge von Stadt und Kanton Bern bisher unterfinanziert war. Das ZPK häufte deshalb mit den Jahren ein Betriebskostendefizit von insgesamt CHF 2 Mio. an, welches es trotz er- heblichen Sparbemühungen nicht abtragen konnte. Um einen schuldenfreien Neustart zu befördern, ist die Burgergemeinde Bern bereit, diese «Altlast» von CHF 2 Mio. zu tilgen.

Starthilfe Die Zusammenführung von KMB und ZPK hat im Hinblick auf eine optimale Nutzung von Synergien erfahrungsgemäss zunächst Mehrkosten zur Folge. So sind Synergien etwa im Bereich Marketing/Kommunikation, Administration, Gerätepool, Konservie- rung/Restauration, Facility Management, bei der Ausstellungsadministration und beim Shop möglich, und es können der gemeinsame Auftritt, die gemeinsame Pro- grammierung und die Ausleihe organisiert werden. Aber auch das Sponsoring oder der Leistungsbezug können gemeinsam erfolgen. Es ist nicht ­Aufgabe der Burger­

28 3. Antrag

gemeinde, die Projekte mit Synergiepotenzial vorzuschreiben oder zu erarbeiten. Die Burgergemeinde ist aber bereit, solche Projekte im Umfang von insgesamt ma- ximal CHF 2 Mio. zu finanzieren. Diese sind dem Kleinen Burgerrat von der neuen gemeinsamen Leitung von KMB und ZPK zur Bewilligung vorzulegen. Hingegen wird sich die Burgergemeinde nicht an den ordentlichen Betriebskosten beteiligen.

Bedingungen Diese beiden Kredite stehen erstens unter der Voraussetzung, dass nach der internen Bereinigung der Strukturen im ZPK die beiden Stiftungen von KMB und ZPK eine ge- meinsame strategische Führung erhalten mit dem Auftrag, auch operativ eng zusam- men zu arbeiten. Zweitens wird erwartet, dass der für den Betrieb zuständige Kanton Bern die Betriebsbeiträge derart anhebt, dass der Betrieb in Zukunft ohne erneutes Betriebskostendefizit finanziert werden kann. Der Kleine Burgerrat­ wird die Kredite der Burgergemeinde erst frei geben, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind.

Burgerliche Museumsstiftung für Kunst Die Burgergemeinde Bern hat im Hinblick auf die Eröffnung des ZPK die «Paul Klee- Stiftung der Burgergemeinde» errichtet und diese damals mit einer Zuwendung von CHF 20 Mio. ausgestattet. Die Stiftung trägt nach ihren Statuten zur langfristigen At- traktivität des ZPK bei, indem sie dieses mit dem Ankauf von Kunstgegenständen, bei der Durchführung von Wechselausstellungen und bei weiteren Projekten (For- schung etc.) unterstützt. Beiträge an den ordentlichen Betrieb sind dagegen ausge- schlossen. Für das KMB bestand bisher keine vergleichbare Finanzierungsstruktur. Vielmehr hat die Burgergemeinde auf Gesuch hin Beiträge an einzelne Vorhaben gesprochen. Der Kleine Burgerrat nimmt in Aussicht, die Stiftung in «Museums­ stiftung für Kunst» umzubenennen und den Zweck der Stiftung auf das KMB auszu- dehnen, wobei der Zweck so zu formulieren ist, dass eine spätere Ausdehnung auf weitere Institutionen nicht verunmöglicht wird (z.B. Creaviva, Kunsthalle). Durch die- se Zweckerweiterung sollen die bisherigen Beiträge an das ZPK und das KMB in der Grössenordnung von jährlich insgesamt ca. CHF 500 000 weder erhöht noch verrin- gert werden. Die bisherige statutarische Einschränkung, wonach die ursprüngliche Zuwendung von CHF 20 Mio. teuerungsbereinigt erhalten werden muss, soll aufge- hoben werden. Damit nimmt die Burgergemeinde in Kauf, dass in weiterer Zukunft eine Nachschüttung an die Stiftung erforderlich sein könnte. Gegenwärtig sind die Namensänderung und Erweiterung des Stiftungszwecks mit Ausnahme der Notari- atsgebühren mit keinen Kosten verbunden.

29 3. Antrag

Zuständigkeit Gemäss Art. 65 lit. a der Satzungen der Burgergemeinde Bern vom 17. Juni 1998 sind für die Bewilligung von Verpflichtungskrediten über CHF 2 Mio. die Stimm­ berechtigten zuständig. Die Namensänderung und die Zweckerweiterung der Paul Klee-Stiftung der Burgergemeinde liegen in der Zuständigkeit des Kleinen Burgerrats (Art. 65 Abs. 1 Bst. c der Satzungen).

Der Grosse Burgerrat empfiehlt den Stimmberechtigten folgenden Beschluss: 1. Der Verpflichtungskredit zugunsten von Kunstmuseum Bern (KMB) und­Zentrum Paul Klee (ZPK) von insgesamt CHF 4 Mio. wird bewilligt.

2. Der Verpflichtungskredit wird ausbezahlt, sobald die Strukturen der beiden Stif- tungen entsprechend dem Vortrag bereinigt sind und der Kanton Bern die er- forderlichen Betriebsbeiträge an das KMB und das ZPK im Sinne des Vortrags zugesichert hat.

3. Die Kreditfreigabe erfolgt durch den Kleinen Burgerrat.

Bern, 16. Dezember 2013

Namens des Grossen Burgerrats

Der Burgergemeindepräsident Die Burgergemeindeschreiberin Rolf Dähler Henriette von Wattenwyl

30 4. Antrag Kehrsatz, Im Breitenacker: Erschliessungsprojekt; Verpflichtungskredit, Bewilligung

Das Wichtigste in Kürze Die Burgergemeinde besitzt im oberen Breitenacker in Kehrsatz eine Parzelle mit einer Fläche von 27 863 m2. 17 500 m2 der Parzelle liegen in einer Zone mit Pla- nungspflicht (ZPP2). Auf diesem Teil der Parzelle sollen in einer ersten Etappe im Baurecht ein Verkaufsgeschäft und eine Tankstelle mit Shop entstehen. Für die zweite Etappe sind eine Wohnnutzung (rund 50 Wohnungen) und eine Gewerbe- fläche von ca. 250 m2 vorgesehen. Bevor mit dem Bau der einzelnen Gebäude gestartet werden kann, muss für die Erschliessung ein neuer Kreisel auf der Haupt- strasse realisiert werden. Die Kosten für die Erschliessung betragen CHF 6 Mio.

L’essentiel en bref La commune bourgeoise possède dans la région de l’Oberer Breitenacker à ­Kehrsatz une parcelle d’une superficie de 27 863 m2. 17 500 m2 du terrain se situ- ent en zone à planification obligatoire ( ZPO2 ) . Dans une première étape, le droit de superficie prévoit de construire sur cette partie de la parcelle un magasin ainsi qu’une station-service avec shop. Pour la deuxième étape, une affectation rési- dentielle ( env. 50 appartements ) et une superficie commerciale d’environ 250 m2 sont prévues. Avant de pouvoir débuter les travaux pour les divers bâtiments, un nouveau giratoire doit être réalisé sur la route principale pour relier le nouveau quartier. Les coûts pour celui-ci s’élèvent à CHF 6 millions.

31 4. Antrag

Ausgangslage Die Burgergemeinde Bern besitzt im oberen Breitenacker in Kehrsatz die Parzelle Nr. 131 mit einer Fläche von 27 863 m2. Heute ist die Parzelle dem Breitenackergut verpachtet. 17 500 m2 der Parzelle liegen in einer Zone mit Planungspflicht (ZPP2). Der Rest verbleibt in der Landwirtschaftszone. Die Landfläche im Süden der Parzelle soll an zwei Unternehmungen, welche bereits in das Projekt involviert sind, im Baurecht abgetreten werden. So sollen in einer ersten Etappe ein Verkaufsgeschäft mit 1000 m2 Verkaufsfläche und eine Tankstelle mit Shop entstehen. Die beiden Unternehmungen haben sich an den bisherigen Kosten beteiligt. Der Baurechtszins von CHF 14/m2 wurde bereits im Jahr 2008 – mit Zustimmung der Feld- und Forstkommission – zwischen der Domä- nenverwaltung und den Baurechtsnehmern vereinbart. Für die zweite Etappe sind eine Wohnnutzung (rund 50 Wohnungen) und eine Gewerbefläche von ca. 250 m2 vorgesehen. Diese Flächen wurden bewusst noch nicht auf dem Markt angeboten, da noch zu viele Projektparameter offen sind. Die Feld- und Forstkommission empfiehlt, das Land im Baurecht abzutreten und nicht eine burgerliche Überbauung zu realisieren. Die Fläche vor dem BLS-Bahnhof Kehrsatz Nord soll der Einwohnergemeinde Kehrsatz unentgeltlich im Baurecht abgetreten werden.

Nutzungsvolumen Folgende Nutzungen sind auf der Parzelle Nr. 131 möglich:

Nutzung BGF m2 Bemerkung a.) Verkaufsnutzung 2280 Verkaufsgeschäft und Tankstelle (Südteil der Parzelle) mit Shop b.) Gemischte Nutzung bis 7800 ∙ Vermarktung noch nicht gestartet Wohnen/Gewerbe ∙ ca. 50 Wohnungen (Nordteil der Parzelle) ∙ 250 m2 für Dienstleistungsnutzung Total (max. BGF) 10 080

32 4. Antrag

Das Erschliessungsprojekt Im Breitenacker, Kehrsatz

Bisherige Beschlüsse Die Feld- und Forstkommission hat am 19. Dezember 2011 einem Planungskredit von CHF 210 000 zugestimmt. Dieser Kredit wurde bereits vollständig für die lau- fende Planungsphase eingesetzt. Der Grosse Burgerrat hat an seiner Sitzung vom 17. Februar 2014 die drei Ver- träge, welche die Kostenaufteilung und Landabtretungen zwischen den Parteien regeln, d.h. den Vertrag über die Durchführung der archäologischen Untersuchun- gen, den Detailerschliessungsvertrag und die Erschliessungs- und Landerwerbs- vereinbarung, genehmigt. Weiter hat der Grosse Burgerrat der Feld- und Forstkommission die Kompe- tenz zur Genehmigung der noch zu erstellenden Kaufverträge (Landerwerbsver- einbarungen zwischen dem Kanton und der Burgergemeinde) zur Arrondierung des Überbauungsperimeters erteilt.

Projektübersicht Bevor mit dem Bau der einzelnen Gebäude im Überbauungsperimeter gestartet werden kann, müssen die Erschliessung mittels eines neuen Kreisels auf der Haupt- strasse sowie die Detailerschliessung realisiert werden. Im Zuge der Projektarbeit wurde bei Testgrabungen durch den Archäologi- schen Dienst des Kantons Bern festgestellt, dass eine wichtige prähistorische

33 4. Antrag

­Siedlung im Überbauungsperimeter liegt. Gemeinsam mit der Einwohnergemein- de Kehrsatz, dem Tiefbauamt des Kantons Bern, dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern und den beiden Projektpartnern (Geschäft und Tankstelle) wurden die angestrebten Projektetappen und Kostenteiler in Vereinbarungen und Verträgen festgehalten. Nachfolgend ist der aktuelle Projektstand pro Teilprojekt aufgeführt.

Archäologische Funde Im Jahr 2010 ergaben Sondierschnitte des Archäologischen Diensts des Kantons Bern, dass im Projektperimeter Funde aus der Bronzezeit (ca. 2200 bis 800 Jahre vor Christus) zu erwarten sind. Damals ging der Archäologische Dienst von Kosten bis maximal CHF 2,5 Mio. für Massnahmen zur Sicherung der archäologischen Fun- de aus. Um detailliertere Informationen zum Ausmass der Funde zu erhalten, lies­ sen die Projektpartner, der Kanton Bern und die Einwohnergemeine Kehrsatz im Frühjahr 2011 eine Testgrabung durch den Archäologischen Dienst durchführen. Die Untersuchung ergab, dass sogar mit Kosten von CHF 5,2 Mio. gerechnet wer- den muss. In mehreren Gesprächen mit dem Archäologischen Dienst wurde das weitere Vorgehen festgelegt. Die erwarteten Kosten konnten auf maximal CHF 4,5 Mio. re- duziert und in einer Vereinbarung mit Kostendach für die Burgergemeinde Bern festgehalten werden Gemäss kantonalem Denkmalpflegegesetz (Art. 24) wird die Burgergemeinde Bern die Kosten bis zu einem maximalen Anteil von 50 % übernehmen müssen. Es steht ihr frei, diese an die Endnutzer zu übertragen. Für die aktuelle Berechnung der Projektkosten geht die Domänenverwaltung vom teuersten Szenario aus, also von der Übernahme von 50 % der Gesamtkosten (CHF 2,25 Mio.). Mit der Einwoh- nergemeinde Kehrsatz wurde vereinbart, dass diese einen freiwilligen Pauschal- beitrag von CHF 140 000 an diese Kosten leisten wird. Dieser Anteil muss aber erst noch von der Gemeindeversammlung genehmigt werden und wird deshalb im vorliegenden Antrag nicht in die Berechnungen mit einbezogen. Anlässlich der Besprechungen mit den beiden zukünftigen Baurechtsnehmern wurde beschlossen, dass der Kostenanteil der Burgergemeinde Bern für die ar- chäologischen Massnahmen im Gesamtperimeter mittels einer Erhöhung des be- reits vereinbarten Baurechtszinses auf die Bauberechtigten übertragen wird.

34 4. Antrag

Strassenprojekt (Neubau Kreisel) Gemeinsam mit dem Tiefbauamt des Kantons Bern und der Einwohnergemeinde Kehrsatz wurde parallel zur Erarbeitung der Überbauungsordnung für den oberen Breitenacker ein Projekt für einen zentralen Kreisel auf der Kantonsstrasse ausgearbei- tet. Dieser ist für die Detailerschliessung des Areals eine zwingende Voraussetzung.

Der Kostenteiler für das Strassenprojekt wurde wie folgt festgelegt:

Kostenträger CHF (inkl. MwSt.) Bemerkung Kanton Bern, Tiefbauamt 640 000 Anteil Basiserschliessung 360 000 Anschlussbereiche vor Kreisel 1 000 000 Total Einwohnergemeinde Kehrsatz 100 000 Anteil Basiserschliessung 47 000 Fussweg Basiserschliessung 147 000 Total Burgergemeinde Bern 1 274 000 Kreiselkosten (Abtretung an Baurechtsnehmer vereinbart *) Total 2 421 000 * Abtretung an Baurechtsnehmer Verkaufsgeschäft 650 000 Geregelt in Vereinbarung Tankstelle 150 000 Geregelt in Vereinbarung Nutzer 2. Etappe 474 000 z. L. zukünftigen Baurechtsnehmer Total 1 274 000

Die Burgergemeinde Bern übernimmt somit einen Brutto-Anteil von maximal CHF 1,274 Mio. der Kosten für die Erstellung des neuen Kreisels. Dieser Betrag wird auf die bereits bekannten Nutzer der 1. Etappe und auf die zukünftigen Nut- zer der 2. Etappe (Nord) des Überbauungsperimeters abgewälzt. Im Detailerschliessungsvertrag mit der Einwohnergemeinde Kehrsatz ist zu- dem geregelt, dass die zusätzliche Basiserschliessung (Wasserleitungen, Abwas- serleitungen etc.) mit Investitionen von rund CHF 1,173 Mio. von der Einwohnerge- meinde getragen wird.

Landkauf und Verkauf Durch den Bau des neuen Kreisels sind Parzellenkorrekturen zwischen der Burger- gemeinde Bern (Terrain) und dem Kanton Bern (Terrain und Strasse) zu vollziehen. Diese Landabtretungen wurden im Zuge der Projektarbeiten vereinbart und sind

35 4. Antrag

in der Erschliessungs- und Landerwerbsvereinbarung geregelt. Per Saldo wird die Burgergemeinde Bern dem Kanton Bern CHF 541 445 für die Landabtretungen bezahlen.

Infrastrukturverträge In diesem Teilprojekt wurden die Kostenteiler für ·· die Erschliessung des Perimeters durch die einzelnen Projektpartner sowie ·· die Landabtretungen zwischen der Burgergemeinde und dem Kanton Bern in zwei Verträgen geregelt: 1. Detailerschliessungsvertrag zwischen der Einwohnergemeinde Kehrsatz und der Burgergemeinde Bern 2. Erschliessungs- und Landerwerbsvertrag (Beilage 4) zwischen denselben Partnern und dem Kanton Bern.

Detailerschliessung Die Detailerschliessung für das Areal Im Breitenacker beläuft sich gemäss einer Kostenschätzung des Ingenieurbüros weber & brönnimann ag, Bern, auf CHF 680 000. Diese Kosten werden auf die Bauberechtigten übertragen (Auftei- lung nach m2 Flächennutzung). Die Zusicherung der Bauberechtigten für die erste Etappe wird in den Vereinbarungen festgehalten.

Nutzer-Vereinbarungen; Bauberechtigte der 1. Etappe (Optionen) Mit den Projektpartnern der 1. Etappe sind aufgrund der zusätzlichen Kosten für die archäologischen Rettungsgrabungen die Baurechtszinse gegenüber der Ver- einbarung von 2008 erhöht worden. Anstelle von CHF 14/m2 Land (vereinbart 2008) wird ein Baurechtszins von bis zu maximal CHF 21/m2 Land (je nach Endkosten der archäologischen Rettungsgra- bungen) vereinbart. Diese Baurechtszinse beinhalten den zu amortisierenden An- teil der Kosten für die Rettung der archäologischen Funde. Der Berechnung liegt der höchstmögliche Kostenanteil für die Burgergemeinde von CHF 2,25 Mio. zu- grunde. Die Burgergemeinde wird die CHF 2,25 Mio. bezahlen (vorschiessen) und erhält diese innerhalb der Laufzeit der Baurechte im Süd- und Nordteil des Perime- ters via den erhöhten Baurechtszins zurück. Diese Vor-Investitionen der Burger­ gemeinde werden zudem mit 3 % verzinst. Sollte der Kostenanteil der Burger­ gemeinde tiefer ausfallen, beispielsweise aufgrund eines fixen Beitrags der Einwohnergemeinde Kehrsatz, werden die Baurechtzinse entsprechend gesenkt.

36 4. Antrag

Nach Ablauf der Baurechtsdauer wird eine Neubeurteilung der Wertverhältnisse vorgenommen. Mit beiden Projektpartnern wurde im Oktober 2013 je eine Verein- barung unterzeichnet, welche die Rahmenbedingungen für den späteren Bau- rechtsvertrag regelt.

Verpflichtungskredit: Bruttokosten Erschliessung zu Lasten Burgergemeinde Bern (Kostenstand Oktober 2013 / gerundet auf Tausend CHF; inkl. MwSt.)

Bruttokosten z. L. Burger­- Vor-Investition Zusätzliche Dritte Burgergemeinde gemeinde Bern (Rückzahlung durch) Kostenträger in CHF in CHF in CHF TP 3 Baukosten 1 274 000 650 000 1 000 000 Kreisel und Zufahrt (Verkaufsgeschäft) (Kanton) 150 000 147 000 (Tankstelle mit Shop) (Gemeinde Kehrsatz) 474 000 (Baurechtsnehmer 2. Etappe) Detailerschliessung, 680 000 680 000 1 173 000 Basiserschliessung, (alle Baurechtsnehmer) Gemeinde Kehrsatz Öffentliche Plätze, Fusswege etc. Arch. Dienst Kt. Bern 2 250 000 Ausgleichszahlung zu 2 250 000 Rettungsgrabungen­ Gunsten Burger­ Arch. Dienst Kt. Bern gemeinde Bern erfolgt durch entsprechend höhere Baurechtszinse. Entschädigung 541 000 Landkauf Reserve, Unvorher­ 1 255 000 gesehenes, Honorare, Gebühren, Bauherren- honorar etc. Total / Gesamtkredit 6 000 000 1 954 000

Vom Gesamtkredit der Burgergemeinde Bern (CHF 6 Mio.) werden gemäss vor- gängiger Aufstellung CHF 1,954 Mio. durch die Baurechtsnehmer der ersten und zweiten Realisierungsetappe an die Burgergemeinde Bern zurückerstattet. Netto wird daraus eine Investition von CHF 4,046 Mio. zu Lasten der Burgergemeinde Bern resultieren.

37 4. Antrag

Finanzierung Der Verpflichtungskredit über die Brutto-Investition der Burgergemeinde Bern von CHF 6 Mio. wird der Funktion «101 Immobilien» belastet und direkt abgeschrieben.

Zuständigkeit Gemäss Art. 65 lit. a der Satzungen der Burgergemeinde Bern vom 17. Juni 1998 sind für die Bewilligung von Verpflichtungskrediten über CHF 2 Mio. die Stimm­ berechtigten zuständig.

Der Grosse Burgerrat empfiehlt den Stimmberechtigten folgenden Beschluss: 1. Der Verpflichtungskredit für den Erschliessungsanteil der Burgergemeinde Bern für den Überbauungsperimeter Im Breitenacker, Kehrsatz, von insgesamt CHF 6 Mio. (inkl. 8 % MwSt.) wird genehmigt. Dieser Verpflichtungskredit bein- haltet den untenstehenden bereits genehmigten Planungskredit nicht.

2. Es wird zur Kenntnis genommen, dass die Feld- und Forstkommission am 19. ­Dezember 2011 für Planungsarbeiten bereits einen Verpflichtungskredit in der Höhe von CHF 210 000 bewilligt hat.

Bern, 17. Februar 2014

Namens des Grossen Burgerrats

Der Burgergemeindepräsident Die Burgergemeindeschreiberin Rolf Dähler Henriette von Wattenwyl

38 5. Antrag

Bern, Schauplatzgasse 21: DC Bank, neuer Standort, Umbau und Sanierung; Verpflichtungskredit, Bewilligung

Das Wichtigste in Kürze Der heutige Standort der DC Bank bietet zu wenig Platz. Die DC Bank benötigt einen neuen Standort, an dem ein effizienter Betrieb längerfristig sicherstellt wer- den kann. Dazu wurden verschiedene Standorte evaluiert. Die DC Bank wird im Spätherbst 2014 an die Schauplatzgasse 21 ziehen. Die Räumlichkeiten bieten ideale Voraussetzungen. Sie wurden bereits von der Basler Kantonalbank, welche einen Standortwechsel vornimmt, genutzt und verfügen über eine gewisse Ban- keninfrastruktur. Die Kosten für die Sanierung betragen CHF 4,41 Mio.

L’essentiel en bref Le site actuel de la DC Bank est trop restreint. La DC Bank a besoin d'un nouvel emplacement pour assurer à long terme une exploitation efficace. Divers sites ont été évalués à cet effet. La DC Bank emménagera à la Schauplatzgasse 21 à la fin de l’automne 2014. Les locaux offrent des conditions idéales. Ils étaient utilisés jusqu’à récemment par la Banque Cantonale de Bâle et disposent donc d’une certaine in- frastructure bancaire. Les coûts de la rénovation s’élèvent à CHF 4,41 millions.

39 5. Antrag

Ausgangslage Im Spätherbst 2014 zieht die Burgerverwaltung in das renovierte und umgestaltete Burgerspital am . Damit stehen die Liegenschaften Amthausgasse 5 und Kochergasse 4 für neue Nutzungen zur Verfügung. Der heutige Standort der DC Bank an der Kochergasse 6 bietet zu wenig Platz. Die Räumlichkeiten an der Kochergasse 4 und Amthausgasse 5 haben sich aufgrund der Gebäudestruktur für eine entsprechende Erweiterung aber als ungeeignet erwiesen. Die DC Bank be- nötigt deshalb einen neuen Standort, an dem ein effizienter Betrieb längerfristig sicherstellt werden kann. Verschiedene Standorte wurden evaluiert. Im Auftrag des Kleinen Burgerrats wurden als neuer Standort für die DC Bank Mietflächen in der Liegenschaft Schauplatzgasse 21 gesichert. Die DC Bank wird dort alle ihre Geschäftstätigkeiten neu unter einem Dach an zentralster Lage in Bern anbieten können. Der Mietvertrag für die neuen Räumlichkeiten wurde von der DC Bank unterzeichnet. Dieser sieht einen Umzug auf Ende November 2014 vor. Bis dahin werden die Kundenzone im Erdgeschoss und die Büros in den drei oberen Etagen saniert. Die Räumlichkeiten sind für den Betrieb einer Bank bes- tens geeignet. Die DC Bank wird ihre Kunden auch am neuen Standort in einer ebenerdigen Schalterhalle begrüssen sowie einen erweiterten Kundentresor an- bieten können. Für eine Übergangsphase von rund einem Jahr werden auch die Büros des Forstbetriebs der Burgergemeinde Bern an der Schauplatzgasse 21 platziert, und zwar innerhalb der Mietfläche der DC Bank. Sobald der Forstbetrieb den zukünfti- gen Standort im Forsthaus beziehen kann, wird die DC Bank diese vier Büros für sich selber nutzen. Die Räumlichkeiten an der Amthausgasse 5, Kochergasse 4 und Kochergas- se 6 sind miteinander verbunden und werden ab 1. Januar 2015 an die Schweize- rische Eidgenossenschaft vermietet. Während der bevorstehenden Gesamtsanie- rung des Bundeshauses Nord (Kochergasse 10) werden die drei Gebäude zum temporären Sitz des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunika- tion (UVEK). Anschliessend werden die Liegenschaften für repräsentative Aufga- ben der Landesregierung sowie als Sitz für die Stabs- und Koordinationsorgane des Bundespräsidenten respektive der Bundespräsidentin genutzt. Die Mietverträ- ge wurden durch den Grossen Burgerrat am 4. September 2013 genehmigt.

40 5. Antrag

Projektskizze DC Bank an der Schauplatzgasse

Sanierung der Mietflächen (Umbau- und Sanierungsprojekt) Die Feld- und Forstkommission hat an der Sitzung vom 24. Juni 2013 dem gemein- samen Vorschlag der DC Bank und der Domänenverwaltung zugestimmt, mit dem Architekturbüro Rykart Architekten AG als Generalplaner zu arbeiten. Claude ­Rykart kennt die Bedürfnisse der Bank als Bankrat der DC Bank sehr gut. Dieser Umstand wurde für diese spezifische Aufgabe als Vorteil bewertet. Der Auftrag an das Büro Rykart Architekten AG erfolgte im freihändigen Verfahren per publizierter Zuschlagsverfügung. Eine Projektkommission unter der Leitung des Domänenverwalters mit Vertre- tern der DC Bank erarbeitete das umfassende Projekt mit Unterstützung der Feld- und Forstkommission und des Bankrats. Die Eigentümerin der Liegenschaft an der Schauplatzgasse 21, die Univest Immobilien AG in Basel, hat sich im Zuge der Miet- vertragsverhandlungen dazu bereit erklärt, die Mietflächen der DC Bank, welche nicht umgestaltet werden, jedoch Unterhaltsbedarf aufweisen, einer Grobsanie- rung von rund CHF 70 000 zu unterziehen (Boden, Wand, Decke). Diese Grob­ sanierung erfolgt im Mai/Juni 2014 zu Lasten der Vermieterin.

41 5. Antrag

Das mieterseitige Bauprojekt der DC Bank beinhaltet folgende Umbau- und Sanierungs­positionen: ·· Errichtung einer neuen zentralen Eingangsfront mit Windfang. Darin wird ein Bancomat für Aus- und Einzahlungen montiert. ·· Einbau einer Kundenzone mit Schalterhalle im Erdgeschoss ·· Abtrennung und Einrichtung eines Konferenzraumes im Untergeschoss ·· Kleinere Anpassungen in den drei Bürogeschossen (einzelne Türdurchbrüche, zusätzlich benötigte WC-Anlagen, Einbau eines kleinen Aufenthaltsraums) ·· Anpassung der haustechnischen Installationen (Heizung, Lüftung, Kühlung, Sanitär­anlagen) in den Umbaubereichen ·· Anpassung und Erneuerung der Elektroinstallationen (neue Verkabelungen, Vereinheitlichung der Beleuchtungen in der Kundenzone) ·· Erweiterung der bestehenden Tresor-Anlage im Untergeschoss

Die DC Bank erhält an ihrem neuen Standort gegenüber den Einrichtungen am heutigen Standort keine zusätzliche Ausbauten oder Einrichtungen. Ziel ist es, den heutigen Einrichtungsstandard zu erhalten. Zusätzliche Einrichtungen, wie bei- spielsweise ein zukünftiger zweiter Bancomat, würden durch die DC Bank selber bezahlt. Die Umzugskosten der DC Bank werden vollumfänglich dem Projekt be- lastet. Dies ist nachvollziehbar, da beispielsweise die Verlegung der Tresor-Anla- gen und insbesondere deren Inhalte hohe Kosten verursachen werden.

Mieterentschädigungen, Leerstandskosten Mit dem vorgängigen Mieter der Ladenfläche im Erd- und Untergeschoss an der Schauplatzgasse 21 konnte eine einvernehmliche Lösung in Form einer Mieter- entschädigung getroffen werden, damit dieser die Mietfläche vor Vertragsende (31. Januar 2017) freigab. Eine erste Tranche von CHF 180 000 wurde von der Feld- und Forstkommission am 24. Juni 2013 genehmigt und am 30. August 2013 ausbezahlt. Die Leerstandskosten, welche durch die frühzeitige Übernahme der Verkaufs- flächen im Erdgeschoss und Untergeschoss bis 30. Juni 2014 entstanden, betra- gen CHF 52 500. Diese wurden von der Feld- und Forstkommission am 19. August 2013 innerhalb des Planungskredits (siehe nachfolgendes Kapitel) genehmigt. Diese beiden Kostenpunkte sind nicht Bestandteil des vorliegenden Kreditan- trags und werden einzeln abgerechnet.

42 5. Antrag

Folgende weitere Mietentschädigungen sind im vorliegenden Kreditantrag enthalten (in CHF):

Mieterentschädigung 2. Hälfte 180 000

Leerstandskosten ganze Mietfläche Schauplatzgasse 21 215 000 (Juli 2014 – November 2014 = 5 Monate Umbauzeit)

Eventual-Mieterentschädigungen an Nachbarschaft 20 000

Total 415 000

Realisierungskosten Damit die Projektierung des mieterseitigen Umbau- und Sanierungsprojekts aus- gelöst werden konnte, hat die Feld- und Forstkommission am 19. August 2013 ei- nen Planungskredit (Planerhonorare bis Baueingabe und die erwähnten Leer- standskosten für die frühzeitige Übernahme der Ladenfläche) von insgesamt CHF 250 000 genehmigt. Dieser Kostenanteil ist nicht Bestandteil des vorliegen- den Kreditantrags und wird einzeln abgerechnet. Gemäss Kostenschätzung des Generalplaners ist für die mieterseitige Sanierung mit folgenden Kosten (inkl. MwSt.) zu rechnen. Die Kostenzusammenstellung, welche in drei Teilprojekte (TP) aufgeteilt ist, weist eine Kostengenauigkeit von +/– 20 % auf.

TP1 Kostenschätzung für mieterseitiges Umbauprojekt 3 205 000

TP2 Umzugskosten DC Bank (inkl. Umzug Tresoranlage) 790 000

TP3 Weitere Mieterentschädigungen und Leerstandkosten 415 000

Total Verpflichtungskredit (inkl. MwSt.) 4 410 000

Der detaillierte Kostenvoranschlag lag erst nach Abschluss der vorliegenden Bot- schaft vor. Damit die Bank per Ende November die neuen Räumlichkeiten bezie- hen kann, muss mit den Sanierungsarbeiten im Juli 2014 begonnen werden. Die Eigentümerschaft beginnt mit den Vorbereitungsarbeiten zur Mietflächenüberga- be bereits im Juni 2014. Aus diesem Grund musste der Verpflichtungskredit auf Basis der Kostenschätzung erstellt werden.

43 5. Antrag

Finanzierung Der Verpflichtungskredit wird der Funktion «101 Immobilien» belastet und direkt abgeschrieben.

Zuständigkeit Gemäss Art. 65 lit. a der Satzungen der Burgergemeinde Bern vom 17. Juni 1998 sind für die Bewilligung von Verpflichtungskrediten über CHF 2 Mio. die Stimm­ berechtigten zuständig.

Der Grosse Burgerrat empfiehlt den Stimmberechtigten folgenden Beschluss: 1. Der Verpflichtungskredit für den mieterseitigen Umbau und die Sanierung der Mietfläche der DC Bank an der Liegenschaft Schauplatzgasse 21, Bern, von ins- gesamt CHF 4,41 Mio. (inkl. MwSt.) wird genehmigt.

2. Es wird zur Kenntnis genommen, dass von der Feld- und Forstkommission am 24. Juni 2013 eine Mieterentschädigung an den Mieter der Ladenflächen an der Schauplatzgasse 21 von CHF 180 000 genehmigt und per 30. August 2013 aus- bezahlt wurde. Dieser Verpflichtungskredit ist im vorliegenden Kreditantrag nicht enthalten.

3. Es wird zur Kenntnis genommen, dass von der Feld- und Forstkommission am 19. August 2013 ein Verpflichtungskredit für die Planung in der Höhe von CHF 250 000 bewilligt wurde. Dieser Verpflichtungskredit ist im vorliegenden Kreditantrag nicht enthalten.

Bern, 14. April 2014

Namens des Grossen Burgerrats

Der Burgergemeindepräsident Die Burgergemeindeschreiberin Rolf Dähler Henriette von Wattenwyl

44 6. Antrag Bern, Amthausgasse 5: Überführung der Liegenschaft vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen; Bewilligung

Das Wichtigste in Kürze Im Rahmen des Grossprojekts Alterspolitik der Burgergemeinde Bern wird die Burgerverwaltung im Spätherbst 2014 die Räumlichkeiten im sanierten und um- gestalteten Burgerspital am Bahnhofplatz beziehen. Ab 1. Januar 2015 werden die heutigen Liegenschaften der Burgerverwaltung und der DC Bank (Amthaus- gasse 5, Kochergasse 4 und Kochergasse 6) an die Schweizerische Eidgenossen- schaft vermietet. Die Fremdvermietung bedingt die Überführung der Liegen- schaft an der Amthausgasse 5 vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen.

L’essentiel en bref Dans le cadre du grand projet de politique de la vieillesse de la Bourgeoisie de Berne, l’administration bourgeoise emménagera à la fin de l’automne 2014 dans les locaux transformés et rénovés du Burgerspital sur la Place de la gare. A partir du 1er janvier 2015, les immeubles actuels de l'administration bourgeoise et de la DC Bank ( Amthausgasse 5, Kochergasse 4 et Kochergasse 6 ) seront loués à la Confédération. Cette location à un tiers implique un transfert de l’immeuble de l’Amthausgasse 5 du patrimoine administratif au patrimoine financier.

45 6. Antrag

Ausgangslage Im Spätherbst 2014 zieht die Burgerverwaltung in das renovierte und umgestaltete Burgerspital am Bahnhofplatz. Auch die DC Bank verlässt ihren heutigen Standort. Damit stehen die Liegenschaften Amthausgasse 5, Kochergasse 4 und Kocher­ gasse 6 für neue Nutzungen zur Verfügung. Diese sind miteinander verbunden und werden ab 1. Januar 2015 an die Schweizerische Eidgenossenschaft vermietet. Während der bevorstehenden Gesamtsanierung des Bundeshauses Nord (Kocher­ gasse 10) werden die drei Gebäude zum temporären Sitz des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Anschliessend werden die Liegenschaften für repräsentative Aufgaben der Landesregierung sowie als Sitz für die Stabs- und Koordinationsorgane des Bundespräsidenten respektive der Bundes­präsidentin genutzt. Die Mietverträge wurden durch den Grossen Burger- rat am 4. September 2013 genehmigt.

Überführung der Liegenschaft Amthausgasse 5, Bern, vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen Der bevorstehende Umzug der Burgerverwaltung in das Burgerspital führt dazu, dass die Liegenschaft an der Amthausgasse 5 per 1. Januar 2015 nicht mehr für burgerliche Zwecke genutzt, sondern fremdvermietet wird. Da die Liegenschaft damit nicht mehr unmittelbar der Erfüllung öffentlicher Aufgaben dient, muss sie für die geplante Fremdnutzung per 1. Januar 2015 vom Verwaltungsvermögen ins Finanzvermögen überführt werden. Die beiden Liegenschaften Kochergasse 4 und Kochergasse 6 werden bereits im Finanzvermögen der Burgergemeinde Bern geführt.

Grunddaten Amthausgasse 5, Bern (Gbbl. 800, Kreis I) in CHF:

Amtlicher Wert 1 832 300

Gebäudeversicherungswert 5 752 400

Verkehrswert (Ertragswert) 3 346 154

Heutiger Buchwert 0

46 6. Antrag

Die Berechnung des Verkehrswerts erfolgte mittels Kapitalisierung der neuen Mieterträge im Jahr 2015. Die Überführung erfolgt zum Buchwert. Die Liegen- schaft wird im Finanzvermögen zu den üblichen Ertragswerten bilanziert. Somit entsteht ein Aufwertungsgewinn von CHF 3 346 154.

Zuständigkeit Zuständig für die Überführung von Verwaltungs- ins Finanzvermögen ist das kredit- kompetente Organ (Art. 104 der Gemeindeverordnung des Kantons Bern). Da der Verkehrswert der Amthausgasse 5 über CHF 2 Mio. liegt, sind die Stimmberechtig- ten der Burgergemeinde Bern zuständig.

Der Grosse Burgerrat empfiehlt den Stimmberechtigten folgenden Beschluss: Der Überführung der Liegenschaft Amthausgasse 5, Bern, vom Verwaltungs­ vermögen in das Finanzvermögen der Burgergemeinde Bern per 1. Januar 2015 wird zugestimmt.

Bern, 14. April 2014

Namens des Grossen Burgerrats

Der Burgergemeindepräsident Die Burgergemeindeschreiberin Rolf Dähler Henriette von Wattenwyl

47 7. Antrag Forstzentrum der Burgergemeinde Bern, Halenstrasse 10: Umbau und Sanierung; Verpflichtungskredit, Bewilligung

Das Wichtigste in Kürze Im Rahmen des Grossprojekts Alterspolitik der Burgergemeinde Bern wird die Burgerverwaltung im Spätherbst 2014 die Räumlichkeiten im umgebauten Burger­spital am Bahnhofplatz beziehen. Ab 1. Januar 2015 werden die heutigen Liegenschaften der Burgerverwaltung und der DC Bank (Amthausgasse 5, Kocher­ gasse 4 und Kochergasse 6) an die Schweizerische Eidgenossenschaft vermietet. Die Forstverwaltung, heute an der Kochergasse 4 beheimatet, wird ins Forst­ zentrum an der Halenstrasse 10 umziehen. Ein Zusammenzug des ganzen Be- triebs im Forstzentrum ermöglicht eine effiziente Betriebsführung. Für die künfti- ge Nutzung als Betriebszentrum wird das Gebäude umgebaut und saniert. Die Investitionen zu diesem Zweck belaufen sich auf CHF 3,87 Mio.

L’essentiel en bref Dans le cadre du grand projet de politique de la vieillesse de la Bourgeoisie de Berne, l’administration bourgeoise emménagera à la fin de l’automne 2014 dans les locaux transformés du Burgerspital sur la Place de la gare. A partir du 1er ­janvier 2015, les immeubles actuels de l'administration bourgeoise et de la DC Bank ( Amthausgasse 5, Kochergasse 4 et Kochergasse 6 ) seront loués à la Confédéra- tion. Le triage forestier, situé aujourd’hui à la Kochergasse 4, déménagera au cen- tre forestier de la Halenstrasse 10. Un regroupement de toute l’exploitation au centre forestier permettra de mener une gestion efficace. En vue de son futur rôle de centre d’exploitation, l’immeuble sera transformé et rénové. Les investisse- ments s’élèvent à CHF 3,87 millions.

48 7. Antrag

Das Forsthaus im Bremgartenwald soll zum Forstzentrum umgebaut werden.

Ausgangslage Bedingt durch den Umzug der Burgerverwaltung muss auch die Verwaltung des Forstbetriebs aus ihrer heutigen Liegenschaft Kochergasse 4 ausziehen. Als neuen Standort für die Forstverwaltung bietet sich das Forstzentrum an der Halen­ strasse 10 beim Eingang zum Bremgartenwald am Ende der Länggasse an. Die Neuorganisation des Forstbetriebs der Burgergemeinde Bern setzt die Konzentra- tion der Arbeitsplätze, eine gute Anbindung an die Verkehrsinfrastrukturen und die Nähe zu den bewirtschafteten Wäldern voraus. Nur so kann die bestmögliche Effizienz erreicht werden. Ein Zusammenzug des ganzen Betriebs im Forstzentrum ist deshalb sinnvoll. Das rund 40-jährige Forstzentrum steht gemäss Zonenplan auf Waldboden und darf gemäss Baubewilligung nur für forstliche Zwecke genutzt werden. Vor- aussetzung für die künftige Nutzung durch den Forstbetrieb sind ein Umbau und eine umfassende Sanierung des Gebäudes.

49 7. Antrag

Projektbeschrieb Der Umbau und die Totalsanierung der Liegenschaft an der Halenstrasse 10 umfas- sen die Sanierung der Gebäudehülle (inkl. Asbestsanierung), der Fenster, der Sani- tär- und der Elektroanlagen. Das Gebäude wird zudem an die Bedürfnisse des Forstbetriebs mit Werkhof, Garagen und Bürotrakt angepasst. Die heutige Werk- statt und die Garage werden während der Bauphase in dezentralen Liegenschaf- ten des Forstbetriebs sowie in Baustellenanhängern untergebracht. Provisorien sind somit keine notwendig. Die Verwaltung des Forstbetriebs wird aufgrund der unterschiedlichen Termi- ne zwischen Fertigstellung des Forstzentrums und Auszug aus der Kochergasse 4 ein Provisorium an der Schauplatzgasse 21 (neuer Standort DC Bank) beziehen. Der Umzug von der Kochergasse an die Schauplatzgasse (Provisorium) wird einem separaten Verpflichtungskredit im Zusammenhang mit dem Umzug der Burgerver- waltung belastet. Der Umzug von der Schauplatzgasse ins Forstzentrum wird dem vorliegend beantragten Kredit «Sanierung und Umbau Forstzentrum» belastet. Während des Bezugs des Provisoriums an der Schauplatzgasse fallen keine Doppelmieten (Kochergasse und Schauplatzgasse) an. Die Miete an der Schau- platzgasse ist gleich hoch wie die Miete an der Kochergasse. Einrichtungskosten an der Schauplatzgasse werden dem Verpflichtungskredit «Umzug Burgerverwal- tung» belastet. Dem Projekt «Sanierung und Umbau Forstzentrum» wurden bereits ein Verpflichtungskredit für die Machbarkeitsstudie von CHF 50 000 (bewilligt von der Feld- und Forstkommission am 20. Juni 2011) und ein Verpflichtungskredit für die Projektierung von CHF 250 000 (bewilligt vom Kleinen Burgerrat am 11. März 2013) zugesprochen. Das Projekt wird unter der Leitung des Forstbetriebs geführt. Fachliche Bera- tung erhält der Forstbetrieb durch den Leiter Immobilienprojekte der Domänen- verwaltung. Die Projektierung und Ausführung wird einem Gesamtplaner verge- ben, der in einem Auswahlverfahren unter Einhaltung der Vorgaben des öffentlichen Beschaffungswesens gewählt wurde.

50 7. Antrag

Umbau- und Sanierungskosten (in CHF) Gemäss Kostenvoranschlag des Planers ist mit folgenden Kosten (inkl. MwSt.) zu rechnen:

BKP Leistung Antrag

1 Vorbereitungsarbeiten 195 000

2 Gebäude 2 810 000

4 Umgebung 140 000

5 Baunebenkosten 109 000

6 Reserven 450 000

9 Ausstattung, Umzug 166 000

Total 3 870 000

Diese Zusammenstellung weist eine Kostengenauigkeit von +/– 10 % auf. In diesem Betrag nicht enthalten sind die CHF 50 000 inkl. MwSt. des Verpflichtungskredits «Machbarkeitsstudie» sowie die CHF 250 000 inkl. MwSt. des Verpflichtungskredits «Projektierung».

Finanzierung Für das Projekt sind im Finanzplan folgende Beträge (in CHF) eingestellt:

Voranschlag 2013 300 000

Finanzplan 2014 1 500 000

Finanzplan 2015 1 500 000

Die Investition wird über die Investitionsrechnung aktiviert und zu 100 % über die a. o. Abschreibungen (Konto 103.332.51) abgeschrieben. Der daraus resultierende Mehraufwand geht nicht zu Lasten der Burgergemeinde, sondern wird der Spezi- alfinanzierung Forstbetrieb entnommen. Die Investitionen wurden anteilsmässig im Budget und im Finanzplan eingestellt.

51 7. Antrag

Zuständigkeit Gemäss Art. 65 lit. a der Satzungen der Burgergemeinde Bern vom 17. Juni 1998 sind für die Bewilligung von Verpflichtungskrediten über CHF 2 Mio. die Stimm­ berechtigten zuständig.

Der Grosse Burgerrat empfiehlt den Stimmberechtigten folgenden Beschluss: 1. Der Verpflichtungskredit in der Höhe von CHF 3,87 Mio. inklusive MwSt. für den Umbau des Forstzentrums wird genehmigt.

2. Der am 20. Juni 2011 durch die Feld- und Forstkommission bewilligte Verpflich- tungskredit für die Machbarkeitsstudie in der Höhe von CHF 50 000 inklusive MwSt., welcher in der Summe von CHF 3,87 Mio. (gemäss Ziffer 1) nicht enthal- ten ist, wird zur Kenntnis genommen.

3. Der am 11. März 2013 durch den Kleinen Burgerrat bewilligte Verpflichtungskredit für die Projektierung von CHF 250 000 inklusive MwSt., welcher in der Summe von CHF 3,87 Mio. (gemäss Ziffer 1) nicht enthalten ist, wird zur Kenntnis genommen.

Bern, 17. Februar 2014

Namens des Grossen Burgerrats

Der Burgergemeindepräsident Die Burgergemeindeschreiberin Rolf Dähler Henriette von Wattenwyl

52 Kontakt

Wichtige Adressen Burgergemeinde Bern, Amthausgasse 5, Postfach 234, 3000 Bern 7 Telefon 031 328 86 00, [email protected]

Burgerkanzlei, Amthausgasse 5, Postfach 234, 3000 Bern 7 Telefon 031 328 86 00, [email protected]

Burgerliches Sozialzentrum, Bahnhofplatz 6, Postfach 5620, 3001 Bern Telefon 031 313 25 25, [email protected]

Finanzverwaltung, Amthausgasse 5, Postfach 234, 3000 Bern 7 Telefon 031 328 86 20, [email protected]

Domänenverwaltung, Kochergasse 4, Postfach 234, 3000 Bern 7 Telefon 031 328 86 86, [email protected]

Forstbetrieb, Kochergasse 4, Postfach 234, 3000 Bern 7 Telefon 031 328 86 40, [email protected]

DC Bank, Kochergasse 6, Postfach 279, 3000 Bern 7 Telefon 031 328 85 85, [email protected]

Kultur Casino Bern, 25, 3011 Bern Telefon 031 328 02 28, [email protected]

Burgerbibliothek, Münstergasse 63, Postfach, 3000 Bern 8 Telefon 031 320 33 33, [email protected]

Naturhistorisches Museum, Bernastrasse 15, 3005 Bern Telefon 031 350 71 11, [email protected]

Burgerliches Jugendwohnheim Schosshalde, Melchenbühlweg 8, 3006 Bern Telefon 031 939 15 15, [email protected]

Der Burgerspittel, Viererfeldweg 7, 3012 Bern Telefon 031 307 66 66, [email protected]

53 Kontakt Weitere Informationen

Für detailliertere Informationen zu den einzelnen Abstimmungsgeschäften wenden Sie sich bitte an die Burgergemeindeschreiberin, Henriette von Wattenwyl, Amthausgasse 5, 3011 Bern, Telefon 031 328 86 00, oder an eine der folgenden burgerlichen Vereinigungen:

Stadtbernischer Burgerverband Marcel Gerber, Dr. phil. Villettengässli 47b 3074 Muri b. Bern Telefon G 031 325 81 45 Telefon P 031 351 03 87 [email protected] www.burgerverband.ch

Vereinigung Burgerliches Bern Adrian Lüthi, lic.iur., Fürsprecher Advokatur Flückiger & Bärtschi Thunstrasse 68, Postfach 130 3074 Muri b. Bern Telefon G 031 951 04 42 Fax 031 951 31 23 [email protected] www.vbbern.ch

54 Hinweise an die Stimmberechtigten

Briefliche Stimmabgabe Bei brieflicher Stimmabgabe ist der Stimmausweis zu unterzeichnen.

Erfrischung für die Stimmenden Im Stimm- und Wahllokal Kultur Casino Bern wird während der Dauer der Urnenabstimmung von 11 – 13 Uhr eine Erfrischung für die Stimmenden bereitstehen.

Nächste Urnenabstimmung 17. Dezember 2014 Burgergemeinde Bern Amthausgasse 5, Postfach 3000 Bern 7

T 031 328 86 00 [email protected]

www.bgbern.ch