Medaillon 7 V12 Um:Medaillon 7 V12 Um 21.11.2007 10:56 Uhr Seite 2

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Medaillon 7 V12 Um:Medaillon 7 V12 Um 21.11.2007 10:56 Uhr Seite 2 medaillon_7_v12_um:medaillon_7_v12_um 21.11.2007 10:56 Uhr Seite 2 Nr. 7, November 2007 MEDAILLON INFORMATIONEN AUS DER BURGERGEMEINDE BERN Inhalt Ein «Archiv des Lebens» Das Naturhistorische Museum der Burger - Sammlungen, wissenschaftlicher Tätigkeit – gemeinde Bern, dieses «Archiv des Lebens», wie neuen Auftrieb. Häuser der Burgergemeinde: es sein Direktor, Professor Marcel Güntert, in das «Burgerhaus» 4/5 seinem Rück- und Ausblick nennt, ist 175-jährig. Naturkundliche Sammlungen haben in den letz- Der Tag der offenen Türe ist vorbei, der Applaus ten 15 Jahren ihren Stellenwert massiv erhöht. In über den «tierischen Darbietungen» verhallt. Die den Diskussionen um den Biodiversitätsverlust Japanische Bilderrollen in der Jubiläumsfeierlichkeiten waren öffentlich und gelten die Naturkundemuseen heute als die Burgerbibliothek 6 erfolgreich. Das Naturhistorische Museum lebt, «Archive des Lebens». Auch hier hat das Berner und zwar mitten in der Bevölkerung. Museum mit dem Neubau die Entwicklung vor- weggenommen: Seine Sammlungsdepots gelten Die Mühle Schönenbühl – Ein Quantensprung als beispielhaft in Europa, was sich sowohl in den ein SAT-Projekt 10 Anfragen von Museen mit eigenen Ausbau- Seit dem letzten Jubiläum von 1982 hat das absichten wie auch in den von privaten Museum eine Entwicklung erlebt, die als Quanten- Sammlern anvertrauten Spezialsammlungen Schlüsselübergabe sprung bezeichnet werden darf. Die Erweiterung zeigt. in der Burgerbibliothek 11 von 1992 bis 1998 gab allen drei Aktivitäts - bereichen des Museums – Ausstellungen, Seiten 2–3 Der Schultheiss als Fischliebhaber 15 sollen den wohl berühmtesten Berner Universal - Editorial gelehrten ehren. Albrecht von Haller (1708– 1777) wird als Forscher, Dichter, Arzt und Liebe MEDAILLON-Leserin, Magistrat zur Darstellung gelangen. Vorgesehen lieber MEDAILLON-Leser sind eine eigene Theaterproduktion, zwei Ausstellungen, Buchpublikationen, zwei wissen- Für das kommende Jahr kündigen sich bedeu- schaftliche Kongresse, ein Wettbewerb tende Ereignisse an. Bei einer Publikums umfrage «Schweizer Jugend forscht» sowie diverse würde zweifellos die «Euro 08» an der Spitze Begleitveranstaltungen wie Stadtführungen, stehen. Während vierzehn Tagen wird sich Bern Alpenwanderungen, Lesungen und Vorträge. in eine Fussballfesthütte verwandeln. Profisport Initiantin und Organisatorin der zahlreichen und Kommerz werden Triumphe feiern; aber Veranstaltungen ist die Albrecht von Haller- Verlierer wird es ebenso geben. Auch Fussball Stiftung der Burgergemeinde Bern. Ihr ist es wird gespielt werden, auf Burgerboden, in Bern gelungen, nebst der Universität Bern zahllose allerdings nur knapp 300 Minuten lang! Dafür Partner zu gewinnen und zu begeistern. Dem werden viele, viele Millionen bereitgestellt; Stiftungsrat unter der umsichtigen Leitung von notabene auch Steuermillionen! Wahrlich: Brot lic. phil. hist. J. Harald Wäber gebührt unser ganz und Spiele wie im alten Rom. Immerhin ist es besonderer Dank. beachtlich, dass Bern am drittgrössten Sport - anlass der Welt partizipieren kann. Diese Leistung Wir wollen die «Euro 08» in keiner Weise gegen gilt es, positiv zu würdigen. Noch vor wenigen «Haller 300» ausspielen. Schön wäre es viel- Jahren hat das Berner Volk eine Kreditvorlage für mehr, wenn möglichst viele Menschen beide die Durchführung der Olympischen Winterspiele Höhepunkte besuchen und geniessen würden. wuchtig verworfen. Also: Sehen wir erwartungs- Sport und Kultur sollen sich ergänzen, nicht froh der «Euro 08» entgegen! konkurrenzieren. Im kommenden Jahr wird aber auch «Haller 300» Franz von Graffenried gefeiert. Verschiedenartigste Veranstaltungen Burgergemeindepräsident medaillon_7_v12_um:medaillon_7_v12_um 21.11.2007 10:56 Uhr Seite 3 Nr. 7, November 2007 Rückblick. Und Ausblick in eine heraus- fordernde Zukunft 175 Jahre Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern Im Naturhistorischen Museum war der Sommer wurden vom Publikum begeistert aufgenom- es gelungen, auf das Museum und seine Zuge- geprägt durch die vielseitigen Aktivitäten zum men – dies nicht zuletzt dank den ein- und hörigkeit zur Burgergemeinde Bern aufmerksam 175-Jahr-Jubiläum. Eingeleitet wurden sie überleitenden Bemerkungen Uwe Schönbecks, zu machen. durch einen Tag der offenen Tür, an welchem der in der Rolle des Herbert Winterberg, «Haus- trotz dem schönen Wetter 800 Personen dem meister für besondere Gelegenheiten», das mu- An dieser Stelle sei allen Mitarbeitenden des Museum einen Besuch abstatteten und sich sikalische Geschehen kommentierte. Museums für ihr grosses Engagement bei dort über die alltägliche Museumsarbeit und Planung und Durchführung ein grosses Danke- über die hinter den Kulissen aufbewahrten Berner Mundartrock in einer ganz spezifischen schön ausgesprochen. Kostbarkeiten informieren liessen. Ausprägung brachten schliesslich die drei Konzerte von «Stiller Has» auf die Museums- Blick in die Zukunft Gut besuchte Darbietungen bühne. Der Sänger Endo Anaconda (übrigens ein regelmässiger Besucher des Museums), Ein Jubiläum sollte nicht bloss Anlass zum Es folgten darauf verschiedene «tierische» Dar- der Gitarrist Schifer Schafer, Martin Silfverberg Zurückblicken sein, sondern ein Grund, nach bietungen, welche von insgesamt 3700 Gästen (Schlagzeug) und Samuel Jungen (Bass) liessen vorne zu blicken – auf die kommenden 25 Jahre. besucht wurden. René Strickler führte in seiner die Stimmung im Saal und den Puls des Publi- Raubtierschau anstelle der früher angekündigten kums ansteigen. Seit dem letzten Jubiläum von 1982 hat das Pumas drei junge Tiger vor – darunter ein seltenes Museum eine Entwicklung erlebt, die als Quanten- weisses Tier. Mit zwei Jahren sind diese Gross- Ehrwürdig, aber sehr lebendig sprung bezeichnet werden darf. Die Museums- katzen zwar ausgewachsen, doch in der Manege erweiterung von 1992 bis 1998 (zu deren waren sie noch Neulinge und entsprechend Rückblickend lässt sich sagen, dass das Ge- «Nach wehen» zählt noch die im April 2007 er- neugierig auf die besondere Umgebung. An- schenk, welches die Burgergemeinde der Be- öffnete Dauerausstellung «Flossen-Füsse- stelle einer glatt ablaufenden Routineschau völkerung zum Geburtstag des Museums ge- Flügel»), für welche die Burgergemeinde erhielten die Zuschauenden einen Eindruck macht hat, die altehrwürdige Institution von 44 Millionen Franken bewilligt hat, gab allen in die subtile Dressurarbeit des als «Raubtier- der lebendigsten Seite her gezeigt hat. Die drei Aktivitätsbereichen des Museums – Aus- flüsterer» bekannten Dompteurs. zahlreichen unbekannten Gesichter im Publi- stellungen, Sammlungen, wissenschaftlicher kum machten deutlich, dass diese Anlässe Tätigkeit – neuen Auftrieb. Drei Aufführungen des «Karnevals der Tiere» viele Besuchende zum ersten Mal oder nach von Camille Saint-Saëns, engagiert und mit viel langer Pause erstmals wieder ins Museum In der Öffenlichkeitsarbeit und ganz besonders Temperament dargeboten vom Orchester gezogen haben. Zusammen mit der guten im Ausstellungbetrieb gilt es, weiterhin im Be- Class-X unter der Leitung von Thomas Walter, Medienpräsenz im Vorfeld der Darbietungen ist wusstsein der Bevölkerung präsent zu bleiben. Dies ist besonders wichtig im Umfeld der freundschaftlichen Konkurrenz, wie sie heute unter den Museen im Kirchenfeld herrscht. In Anbetracht der publikumswirksamen Ausstel- lungsangebote der Nachbarmuseen darf das Naturhistorische Museum nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Ausbau der Erwachsenenbildung Für eine neue Attraktion – die Wechselausstellung «C’est la vie» in der grossen Halle im Neubau – läuft die Vorbereitung bereits auf Hochtouren, und dank der personell ausgebauten Museums - pädagogik liess sich das Angebot für Schulen und jugendliche Besucher in den letzten zwei Jahren bereits stark erweitern. Zusätzliche Schritte sind jedoch im Bereich der Erwachse- nenbildung erforderlich, die z.B. in Form von Bestimmungsübungen oder Exkursionen durch- geführt werden könnten. Seitens der wissen- schaftlichen Mitarbeitenden ist die Bereitschaft Tigerdressur in der grossen Ausstellungshalle. (Foto: Lisa Schäublin) 2 medaillon_7_v12_um:medaillon_7_v12_um 21.11.2007 10:56 Uhr Seite 6 Nr. 7, November 2007 zum direkten Kontakt mit dem Publikum vorhanden, und auch die Besucher schätzen den persönlichen Kontakt zu den «Museums- menschen». Etwas von der Fachperson direkt erklärt zu bekommen, ist eben doch spannender, als sich selber durch eine noch so ansprechende Ausstellung arbeiten zu müssen. Eine Chance in der ferneren Zukunft sind die heute an Dritte vermieteten Obergeschosse im Neubau. In weiser Voraussicht als Reserve ge- plant, bieten sie dem Museum nach Ablauf der bestehenden Mietverhältnisse eine Option zur Weiterentwicklung, sodass auch die Nach - folger der heutigen Führungsequipe die Chance erhalten, eigene Vorstellungen zu verwirklichen. Beispielhaft in Europa Naturkundliche Sammlungen haben in den letzten 15 Jahren ihren Stellenwert im Be- Stiller Has – kein bisschen museal. (Foto: Lisa Schäublin) wusstsein der Gesellschaft wesentlich erhöhen können. Bei den Diskussionen um den Bio - diversitätsverlust gelten die Naturkundemuseen heute zu Recht als die «Archive des Lebens». Auch hier hat das Berner Museum mit dem Neubau die Entwicklung vorweggenommen: Seine Sammlungsdepots gelten als beispiel- haft in Europa, was sich sowohl in den Anfragen von Museen mit eigenen Ausbauabsichten wie auch in den von privaten Sammlern anvertrauten Spezialsammlungen zeigt. Mit der fortschrei- tenden EDV-Inventarisierung der Sammlungen wird deren Wert nochmals zunehmen, erleichtert sie doch
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