Öffentliche Bauten
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Öffentliche Bauten Objekttyp: Chapter Zeitschrift: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde Band (Jahr): 47 (1985) Heft 1 PDF erstellt am: 25.09.2021 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch 3. ÖFFENTLICHE BAUTEN In diesem Kapitel sind die von der städtischen 87 Die Zuständigkeit für Denkmalpflege besonders intensiv bearbeiteten Bauten der die denkmalpflegerische der Bauten des öffentlichen Hand kurz vorgestellt in der Reihenfolge Betreuung Bundes und seiner Bundesbauten87, Bauten der Staatsbauten, Burgergemeinde Regiebetriebe im Gebiet der Ein- und der Zünfte sowie kommunale Bauten. Am Schluss wohnergemeinde Bern war des Kapitels folgen Gassen, Brücken, Brunnen und lange Zeit nicht eindeutig Denkmäler. geregelt. Der Sekretär der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege Das ALKOHOLVERWALTUNG Hauptgebäude der (Läng- (EKD) betreute namentlich gassstrasse 31) ist ein wichtiges Beispiel des Berner das Parlamentsgebäude, Jugendstils. Der 1900 gesamtschweizerisch ausgeschriebene die Bundeshäuser sowie das Bundesarchiv. Wettbewerb erbrachte in den ersten Rängen ausschliesslich Grundsätzlich sind EKD. Entwürfe mit historistischen Fassaden. Der strengen, Denkmalpflege des Kantons mit dei Ausführung (1903/04) beauftragte Berner Ernst Bern (vertreten durch Hünerwadel behielt in der Gesamtform seinen schlossartigen die städtische Denkmalpflege) Entwurf bei88. In der Binnengestaltung, in der Ein- und Denkmalpflege der Stadt Bern zellorm und im Detail weicht die Neurenaissance des gemeinsam verantwortlich. Zur des Wettbewerbs den geschwungenen Formen Jugend- Vermeidung einer Zersplitterung der Kräfte ist nun vereinbart worden, dass für Arbeiten, die eine Baubewilligung benötigen bzw. in zeitlichem oder sachlichem Zusammenhang mit solchen Arbeiten stehen, die städtische Denkmalpflege, für die übrigen Arbeiten der Sekretär der EKD als « Anlaufstelle bezeichnet werden. 88 Der Wettbewerb war von den Neuenburger iiUu Architekten Prince & F= Béguin unter dem sinnigen Motto fff! «Schnaps» gewonnen worden ymm (Erbauer auch des n Dienstgebäudes SBB, Mittelstrasse 43, 1902), Hünerwadel warder 3. Preis ex aequo zuerkannt worden. Der Hauptsitz der Eidgenössischen Alkoholverwaltung von Südosten. 25 *-S Alkoholverwaltung: Die restaurierten Stils, der sich auch im Eisenwerk, in Fussbodenmosaiken Malereien an der Vogel- und in bunten, bleiverglasten Fenstern zeigt. Die stark diele. angegriffenen Sandsteinteile der Strassenfassaden " konnten 1983/84 auf zurückhaltende Art instand gestellt werden: Sie wurden mit drucklosem Wasser und weichen Bürsten gereinigt, die meisten Partien konnten nach 89 Die Alkoholverwaltung einer Verfestigung mit Kieselsäureester beibehalten werden, ist eines der wenigen und lediglich Fensterbänke und Gurten mussten Bundesgebäude, welche durch den Steinhauer ersetzt werden. Erfreulicherweise den Gitterzaun der Einfriedung konnten die überstrichenen Malereien der Vogeldielen bewahrt haben. früher freigelegt, konserviert und (soweit nötig) ergänzt 90 Restauratoren werden90. Die Schmal- und Hofseiten werden in den H.A. Fischer AG. nächsten Jahren in gleicher Weise instand gestellt91 91 Die vorhandenen Das Ausbaupläne für die Gebäude der Schweizerischen Nationalbank Alkoholverwaltung, die eine (Bundesplatz 1), erbaut 1909/10 von Eduard Joos als ost- Konzentration der Räume seitiger Abschluss des Bundesplatzes in robusten, und eine Freigabe von neubarocken Formen, ist in den siebziger Jahren im Innern Wohnliegenschaften vorsehen, wie an den Fassaden durchgreifend erneuert worden. gehen selbstverständlich von der Erhaltung des Eine letzte Etappe bot Gelegenheit, die Eingangshalle, Hauptbaus aus. die Korridore, den Bankausschuss-Saal sowie einige Büros auf der Westseite von früheren Zutaten zu befreien92. 92 Architekt F. Biffiger Die vom heutigen Betrieb her notwendigen Einbauten im Büro ARB, Innenarchitekten Detaillierung R. und T. Hauss- konnten zurückhaltend und in feingliedriger gelöst werden93. 93 Die Hoffässade wird Im südwestlichen Salon des der Schweizerischen 1985 noch eine Begrünung, Nationalbank die den trostlosen gehörenden Hotel Bellevue (Kochergasse Hof beleben wird, erhalten. 5) wurden Fresken aus der Bauzeit entdeckt. Die unbeschwert-heitere Darstellung von Putten in romantischer 26 Landschaft von Otto Haberer (1912/13) wurde sorgfältig 94 Restauratoren freigelegt und konserviert; die Fehlstellen wurden, H.A. Fischer AG. finden aufmerksamen Betrachter knapp ersichtlich, ergänzt94. Das ehemalige Eidgenössische Telegrafengebäude 95 Die Erneuerung des (Speichergasse 6) ist von Doser und Füchslin 1891-93 Reliefs von Luigi Zanini wird der erbaut worden. Das Gebäude beherrscht die Kreuzung (1942-1945) von Eidgenössischen Kommission von Genfergasse und Speichergasse mit dem wirkungsvollen, für Denkmalpflege eingestellten Portalrisaliten; trotz grossen Aufbauten ohne Mitwirkung der und einem wenig geglückten Erweiterungsbau von städtischen Denkmalpflege 1940-4395 hat das monumentale Gebäude seinen Stellenwert begleitet. behalten. Nachdem schrittweise das Innere des Gebäudes entsprechend den Vorstellungen des Betriebs modernisiert worden war, wurden die Sicherheitsvorrichtungen im Eingangsbereich verbessert; insbesondere wurden eine (etwas massige) Sicherheitsloge und automatische Türen eingebaut. Bei dieser Gelegenheit konnten die Eingangshalle restauriert werden, die Marmorierung R instand gestellt, die Böden freigelegt und die Beleuchtungskörper in Anlehnung an die verlorenen, ursprünglichen Modelle neu gebaut werden. Es ist vorgesehen, auch das Haupttreppenhaus gelegentlich instand zu stellen. Speichergasse 6. Eingangshalle Durchblick Treppenhaus. Der Staat Bern hat eine grosse Anzahl von Gebäuden in mit zum der Stadt zu unterhalten. Nach Abschluss einer ersten Serie von Instandsetzungen, die eine Wende von der Neubaumentalität zur konsequenten Nutzung alter Bauten signalisierte96, sind zahlreiche Projekte für Restaurierungen in Gang gekommen. Hier beschrieben werden nur diejenigen, die ganz oder weitgehend abgeschlossen sind97. 96 Vor allem Rettung, Renovation und vorzügliche Der Neubau des Hauptgebäudes der Universität Ergänzung des (Hochschulstrasse 4) ist von den bernischen Behörden als Amthauses sowie Umstrukturierung der Waldau (beide Ausdruck der gefestigten, 1834 gegründeten Institution vom kant. Denkmalpfleger Es der Hochschule verstanden worden. wurde 1900-03 begleitet). nach gesamtschweizerischem Wettbewerb von Alfred Hodler und Eduard Joos erbaut. Das im Grundriss 97 In Projektierung oder U-förmige Gebäude folgt dem für Repräsentationsbauten Ausführung namentlich Zeit verbreiteten französischen Loryspital, Zeughaus. jener Typus einer Seminar Muesmatt, Schlossanlage. Es wird dominiert durch den von einer Staatsarchiv, Diessbachhaus, gewaltigen Kuppel überragten Mittelrisalit, von dem die Tscharnerhaus. 27 98 Aufmörtelungen Seitentrakte in leichtem Winkel zurückweichen und (auch in epoxidgebunde- damit die Flucht der Grossen Schanze und ihrer Uberbau- nem Material) sind nicht aufnehmen. Die Fassaden dieses Baukomplexes unproblematisch, und ihre ung grossen sehr schlechtem Sie erfolgreiche Anwendung waren in Zustand. wurden unter ist abhängig von einer möglichster Schonung des Originalbestandes repariert. ausgezeichneten Abstimmung Nach gründlicher Reinigung und Verfestigung wurde des Materials und sorgfältiger Stein für Stein die adäquate Methode festgelegt: Verarbeitung. Beibehaltung, kleinere Flicke in EP-Mörtel98, Ersatz Hauptprobleme sind die grösserer Rissbildung infolge hygri- durch vorgefertigte Stücke in epoxidharzgebundenem schen Quellens und die Kunststein oder Ersatz in Naturstein. Entsprechend dem ungünstige Patinierung Erstzustand wurden gewisse Partien im Farbton eines einzelner verwendeter hellen Savonnière-Steines gefasst. Das gesamte Blechwerk Systeme (Verschmutzung, Vergilbung). Die Entwicklung der Kuppel war in weitem Ausmass korrodiert; es dieser Reparatur- wurde genau entsprechend den Originalen in Kupfer-Titan-Zink methode ist noch nicht nachgebaut. Das Dach ist mit Naturschiefer abgeschlossen. eingedeckt. .Soweit möglich sind die Fenster wieder mit 1 éWh- T C WWHWtn [¦_. I ' " IIIIIeIIIII ——- * I f !__-" EE MIM,III 3 'i' 1 ÉW JK SPSS Sns 2fS2îE****mS£ Hauptfront gegen Süden des Universitäts-Hauptgebäudes; Zustand 1985. 28 den ursprünglichen Profilierungen versehen.