Musikforum Gendarmenmarkt Dienstag 05.11.2019 20.00 Uhr · Kleiner Saal WOLFGANG REDIK Violine und Leitung CESAR LAPOREV Violine KEI TOJO Viola ERIC SEOHYUN MOON Viola DANIEL HAMIN GO Violoncello GRACE SOHN Violoncello WOLFRAM RIEGER Klavier KAMMERORCHESTER AUS STUDIERENDEN DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK HANNS EISLER BERLIN

„… O sieh, wie klar das Weltall schimmert! Es ist ein Glanz um Alles her, du treibst mit mir auf kaltem Meer, doch eine eigne Wärme flimmert von dir in mich, von mir in dich …“

AUS RICHARD DEHMELS GEDICHT „VERKLÄRTE NACHT“ PROGRAMM

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Sonate für Klavier und Violine e-Moll KV 304 ALLEGRO TEMPO DI MENUETTO

Arnold Schönberg (1874–1951) „Verklärte Nacht“ für Streichsextett op. 4

PAUSE

Franz Schubert (1797–1828) Streichquartett d-Moll D 810 („Der Tod und das Mädchen“), für Streichorchester bearbeitet von Gustav Mahler ALLEGRO ANDANTE CON MOTO SCHERZO. ALLEGRO MOLTO PRESTO

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin

PREMIUMPARTNER

Mobiltelefon ausgeschaltet? Vielen Dank! Cell phone turned off? Thank you! Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Auf- führungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwider- handlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. WOLFGANG AMADEUS MOZART

Melancholischer Mozart

Uns steht ein musikalisch beglückender, wenn auch thema- tisch bedrückender Abend bevor. Es geht um Tod, Trauer und unglückliche Liebe. Aber der Reihe nach … Wolfgang Amadeus Mozart hatte 1777 gerade die Brocken in Salzburg hingeworfen. Das enge Reglement in Diensten der Hofkapelle – zum Schluss als Konzertmeister – war dem 21-Jährigen verhasst, er wollte lieber mit selbst komponierten Wer- ken Karriere machen. Oder noch besser: Außerhalb von Salzburg eine vernünftige Anstellung finden. Und so begab er sich zusammen mit seiner Mutter auf Europareise und bot seine Dienste feil. Doch der Erfolg war bescheiden: Weder in München oder Mannheim noch in

MOZART ALS RITTER VOM GOLDENEN SPORN Paris wollte man ihm eine Stelle ANONYMES GEMÄLDE VON 1777 geben. Immerhin: Er hatte wieder Zeit zum Komponieren – in dieser Zeit vor allem „Duetti à Clavicembalo e Violino“. Nach einem Jahr waren sechs davon fertig, heute sind sie unter den Köchelverzeichnisnummern 301 bis 306 zu finden und tragen den Beinamen „Kurfürstin-­ Sonaten“. Der Komponist hatte sie schließlich im Januar 1779 Elisabeth Auguste von der Pfalz gewidmet. Die vierte der sechs Sonaten – nur zweisätzig wie die meisten ihrer Schwestern – ist streng genommen die letzte des Zyklus, entstand in Paris und steht in e-Moll. Der melancholische Grundton von Mozarts einziger Violinsonate in Moll erklärt WOLFGANG AMADEUS MOZART

sich wohl durch den Tod der Mutter, die ihn noch in die Seine-­ Metropole begleitet hatte und dort im Juli 1778 starb. Es sollte das Ende von Mozarts Europareise sein. Wenig später trat der Komponist die Heimreise zum Vater an, um – wie nach einem gescheiterten Fluchtversuch – wieder am ungeliebten Salzbur- ger Hof zu landen. Schon im strengen Unisono-Thema des ersten Satzes, einem aufsteigenden Moll-Dreiklang, wird klar: Hier geht es um ernstere Dinge. Lediglich das Seitenthema setzt der Trauer hellere Farben entgegen. Der zweite Satz, ein Menuett in Gestalt einer französischen Forlane, ist dann so etwas wie ein melancholischer Tanz – und in der Mitte glimmt laut Alfred Einstein eine „kurz aufleuchtende Seligkeit“. Überhaupt hat dieser zweite Satz den Musikwissenschaftler Einstein und seine Kollegen immer wieder zu Vergleichen mit der Roman- tik herausgefordert. Der Name Schubert fällt dabei oft. Man könnte aber auch an die Opern von Christoph Willibald Gluck oder die sentimentalen Arien eines Niccolo Piccini denken, deren Musik Mozart in Paris kennen gelernt hatte. Aber da ist noch etwas, was diese Sonate von den anderen unterscheidet und zu einem der meistgespielten Werke dieser Gattung macht: Mozart hat seine Violinsonaten ja als Duette für Klavier und Violine bezeichnet. Damit war die Rangfolge eigentlich klar: Das Klavier trägt das musikalische Geschehen, die Geige ­ordnet sich unter. In der e-Moll-Sonate emanzipiert sich die Geige jedoch vom Klavier und wird ein gleichberechtigter Partner – wie in Trauer vereint.

Der Tod seiner Mutter hat Mozart tief erschüttert. Der erste Satz seiner Sonate ist aber keine Trauerarbeit, sondern könnte eine melancholische Erinnerung an seine resolute und doch liebevolle Mutter sein. So schreitet auch das erste Motiv energisch voran, bis es in den Achtelbewegungen

AUFGEHORCHT ­wieder weich aufgefangen wird. ARNOLD SCHÖNBERG

Verklärte Nacht

Vereint sind die beiden Protagonisten von Richard Dehmels Gedicht „Verklärte Nacht“ nun wirklich nicht. Schließlich gesteht da eine Frau ihrem Liebhaber beim Spaziergang im Mondschein, dass sie von einem anderen ein Kind erwartet. Es ist eine verzweifelte Selbstanklage, die überraschend im Versprechen des Mannes gipfelt, das Kind als sein eigenes anzunehmen. Aber warum ist die Nacht „verklärt“? Das kann „selig“ oder auch „glücklich“ heißen. Zugleich meint es auch eine besonders klare Nacht. Eine, in der der Mond eben beson- ders hell und groß über einem steht. Arnold Schönberg konnte

WINTERSZENE – GEMÄLDE VON ARNOLD SCHÖNBERG, 1910 ARNOLD SCHÖNBERG

sich dieser besonderen Stimmung, in die Dehmel seinen Text über Liebe, Verrat und Sexualmoral der Jahrhundertwende taucht, nicht entziehen und komponierte darauf ein Streich­ sextett. Er wollte in seinem Werk „die Natur zeichnen“ und gleichzeitig menschliche Gefühle ausdrücken. Man darf sich das ruhig wie eine Filmmusik vorstellen. Nicht nur ist das Gedicht vorne in der Partitur abgedruckt, das einsätzige Werk ist wie der Text selbst in fünf „Strophen“ aufgeteilt, die den jeweiligen Stimmungen der Vorlage folgen. Das Werk für je zwei Violinen, Bratschen und Celli ist also reine Programmmusik, eine Art Sinfonische Dichtung für kleines Ensemble. 1950 hat Schönberg sogar selbst Programm-­ Anmerkungen zu seiner „Verklärten Nacht“ verfasst. Darin macht er anhand von 16 Notenbeispielen deutlich, dass ein- zelne Motive und Formteile sogar bestimmten Textpassagen zugeordnet werden können. Ebenfalls dort bescheinigt er übrigens seiner eigenen Kom­ position solche „Qualitäten, die auch befriedigen, wenn man nicht weiß, was sie schildert, oder, mit anderen Worten, sie bietet die Möglichkeit, als ‚reine‘ Musik geschätzt zu werden. Daher ­vermag sie einen vielleicht das Gedicht vergessen zu lassen, das mancher heutzutage als ziemlich abstoßend bezeichnen könnte.“

Die Programmmusik hat sich im Laufe des 19. Jahrhunderts vor allem in der Orchestermusik etabliert. Komponisten wie Franz Liszt oder später auch Richard Strauss haben dabei sogenannte Tondichtungen geschaffen, die nach einer nicht-musikalischen Vorlage – das konnte eine Erzählung,

KURZ NOTIERT ein Gedicht oder ein Gemälde sein – komponiert waren.

Richard Dehmel selbst war hin und weg von dem Werk und schrieb Schönberg im Dezember 1912: „Gestern Abend hörte ich die ‚Verklärte Nacht‘, und ich würde es als Unterlassungs- ARNOLD SCHÖNBERG

sünde empfinden, wenn ich Ihnen nicht ein Wort des Dankes für ihr wundervolles Sextett sagte. Ich hatte mir vorgenom- men, die Motive meines Textes in Ihrer Composition zu ver- folgen; aber ich vergaß das bald, so wurde ich von der Musik bezaubert.“ Das ging nicht allen so. Die Uraufführung zehn Jahre zuvor geriet zum ersten von vielen Skandalen, die Schönbergs Karriere prägen sollten: Zischen, Schlüsselklap- pern, Brüllen, das volle Programm. Das Publikum lehnte aber wohl vor allem den erotischen Inhalt des Gedichtes ab, der zudem musikalisch gar nicht umsetzbar sei. Die Abschnitte 1, 3 und 5 in Schönbergs Sextett beschreiben die nächtliche Atmosphäre. Zu Beginn steigt ein düsteres Thema über den langsamen Schritten des Paares auf dem ­tiefen D auf, bis das Geständnis der Frau mit einem dramati- schen Ausbruch beginnt. Später schreibt Schönberg noch die Vortragsbezeichnung „wild“ und will damit die Selbstvor-

AUFGEHORCHT würfe und Gewissensbisse der Frau ausdrücken. Kritiker sahen immerhin neben „Absichtlich Confusem und Hässlichem manches Ergreifende, Rührende, manches, das den Hörer mit unwiderstehlicher Gewalt bezwingt, sich ihm in Herz und Sinne drängt“ und bescheinigten dem Kompo­ nisten eine „ernste, tiefe Natur“. Vielleicht fiel das Urteil auch deshalb so glimpflich aus, weil das Werk noch aus der ersten, der tonalen Phase des Komponisten stammt. Die Grundton- art ist hier noch ein braves d-Moll. Während er selbst kleinste Motive permanent weiterverarbeitet (eine Technik, die er sich bei Brahms abgeschaut hat), orientiert sich Schönberg harmo- nisch am späten Wagner. Das veranlasste ein Mitglied des Wiener Tonkünstlervereins zur berühmten Äußerung: „Das klingt ja, als ob man über die noch nasse „Tristan“-Partitur gewischt habe.“ Heute zählt „Verklärte Nacht“ dagegen zu den meistgespielten Werken Schönbergs – auch in der später entstandenen Fassung für Streichorchester. ARNOLD SCHÖNBERG

Zwei Menschen gehn durch kahlen, Sie geht mit ungelenkem Schritt, kalten Hain; sie schaut empor, der Mond läuft mit; der Mond läuft mit, sie schaun hinein. ihr dunkler Blick ertrinkt in Licht. Der Mond läuft über hohe Eichen, Die Stimme eines Mannes spricht: kein Wölkchen trübt das Himmelslicht, Das Kind, das du empfangen hast, in das die schwarzen Zacken reichen. sei deiner Seele keine Last, Die Stimme eines Weibes spricht: o sieh, wie klar das Weltall schimmert! Ich trag ein Kind, und nit von dir, Es ist ein Glanz um Alles her, ich geh in Sünde neben dir. du treibst mit mir auf kaltem Meer, Ich hab mich schwer an mir vergangen; doch eine eigne Wärme flimmert ich glaubte nicht mehr an ein Glück von dir in mich, von mir in dich; und hatte doch ein schwer Verlangen die wird das fremde Kind verklären, nach Lebensfrucht, nach Mutterglück du wirst es mir, von mir gebären, und Pflicht – da hab ich mich erfrecht, du hast den Glanz in mich gebracht, da ließ ich schaudernd mein Geschlecht du hast mich selbst zum Kind gemacht. von einem fremden Mann umfangen Er faßt sie um die starken Hüften, und hab mich noch dafür gesegnet. ihr Atem mischt sich in den Lüften, Nun hat das Leben sich gerächt, zwei Menschen gehn durch hohe, helle nun bin ich dir, o dir begegnet. Nacht.

RICHARD DEHMEL, „VERKLÄRTE NACHT

Tragisches Ende

Schönberg hat die Orchestrierung seiner „Verklärten Nacht“ übrigens selbst angefertigt – und sein Werk damit gewisser- maßen auch vor einer nachträglichen Umarbeitung durch fremde Hand geschützt. Im Falle von Franz Schuberts berühmtem Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ ist dies anders – aber immerhin hören wir das Werk in einer Bearbeitung von keinem geringeren als Gustav Mahler. Der hatte schon über die Beethoven-Quartette gesagt, es sei eine „gewagte und willkürliche Sache“, sie im Konzertsaal aufzu- führen, weil sie „schon der Konzeption nach ganz andere Dimensionen“ hätten und mindestens ein kleines Streichor- chester verlangten statt nur „vier armselige Männlein“ in der ARNOLD SCHÖNBERG

ursprünglichen Besetzung. Mahlers Haltung klingt radikal, passte aber in die Zeit: Das Musikleben hatte sich institutiona- lisiert, die Konzertsäle wurden immer größer, die zeitgenössi- schen Besetzungen auch – warum sollte das Repertoire also nicht mitwachsen? Das muss gerade für Schubert gelten. Hatte der sich doch 1824 zurückgezogen, um nicht nur die Ablehnung von gleich drei Opern im Jahr zuvor zu verdauen (was freilich nicht zuletzt an den katastrophalen Libretti lag), sondern auch, um sich beim Komponieren von Quartetten und Variationen „den Weg zur großen Sinfonie“ zu bahnen. Und tatsächlich: Kurz nach den sinfonisch geprägten drei letzten Streichquartetten folgte seine große C-Dur-Sinfonie: Mission erfüllt! Auf dem Weg dorthin entstand auch das Quartett in d-Moll, in dessen zweitem Satz Schubert sein eigenes Lied „Der Tod und das

ORIGINALMANUSKRIPT VON SCHUBERTS STREICHQUARTETT „DER TOD UND DAS MÄDCHEN“ ARNOLD SCHÖNBERG

Mädchen“ zitiert und variiert. Elemente dieses Liedes durch- ziehen auch die anderen drei Sätze. Der letzte Satz wird immer wieder mit einem Totentanz verglichen. Mehr als bei Schönberg ist Schuberts Quartett aber wohl absolute Musik, folgt weniger eng dem Titel beziehungsweise der Textvorlage.

Im letzten Satz von Schuberts Quartett rast ein fahles, fast gehetztes Presto vorbei. Der Rhythmus ist drängend, und während das Seitenthema gerade in Mahlers Fassung wie ein Choral klingt, steigert sich der Totentanz schließlich zur

AUFGEHORCHT wilden Jagd – mit tragischem Ende in Moll.

Mahler hat an Schuberts Partitur keine Note verändert, aber er vergrößert nicht nur den Streicherapparat, sondern fügt dem Ganzen auch noch eine Kontrabassstimme hinzu. Das verstärkt das Klangvolumen und verbreitert das gesamte musikalische Fundament. Die Wiener Presse warf Mahler vor, die Intimität und Individualität des Originals zerstört zu haben. Dabei wollte Mahler doch nur ein ihm vertrautes Kunstwerk möglichst effektvoll präsentieren – und man kann auch hier sagen: Mission erfüllt!

Das Mädchen: Der Tod: Vorüber! ach, vorüber! Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! Geh, wilder Knochenmann! Bin Freund, und komme nicht zu strafen. Ich bin noch jung, geh Lieber! Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild, Und rühre mich nicht an. Sollst sanft in meinen Armen schlafen!

MATTHIAS CLAUDIUS, „DER TOD UND DAS MÄDCHEN MITWIRKENDE

Im Porträt WOLFGANG REDIK wurde 1968 in Graz/Österreich geboren und erhielt Violin­ unterricht in seiner Heimatstadt bei Rolf Iberer und Klaus Eichholz. Von 1987 bis 1994 studierte er an der Hochschule für Musik in Wien bei Michael Schnitzler. Bereits während dieser Zeit wurde er mehrfach ­ausgezeichnet. Weitere Studien und Meisterklassen führten ihn zu Isaac Stern, Jaime Laredo und Pamela Frank. Er spielte unter anderem im Gustav-Mahler-­Jugend­ orchester (Konzertmeister), bei den Wiener Philharmonikern (Substitut), im Chamber Orchestra of Europe, in der Wiener Kammerphilharmonie (Konzertmeister), im Sinfonieorches- ter Vorarlberg und im Haydnorches- ter Bozen (jeweils Gastkonzert- meister). Seit 1992 ist Wolfgang Redik Erster Konzertmeister der Österreichisch-Ungarischen Haydn- philharmonie und hat mit diesem Klangkörper alle Haydn-Sinfonien auf CD eingespielt. Seit 2007 fungiert er regelmäßig als Leiter vieler Projekte und Konzerte beziehungsweise als Konzertmeister der Camerata Salzburg sowie beim Wiener Kammerorchester, dem Philhar- monischen Staatsorchester Hamburg, dem Musikkollegium Winterthur und beim Stuttgarter Kammerorchester. Solisti- sche Auftritte führten ihn zu zahlreichen renommierten Orchestern in Europa und Nordamerika sowie nach Asien. MITWIRKENDE

Nahezu ein Vierteljahrhundert war Wolfgang Redik Mitglied des von ihm begründeten Wiener Klaviertrios; seit nunmehr sieben Jahren konzertiert er gemeinsam mit dem Pianisten Christoph Berner. Zu seinen regelmäßigen Kammermusik- partnern zählen ebenso Künstler wie Jörg und Carolin Wid- mann, Christian Poltéra, Antoine Tamestit und Sharon Kam. Seit 2013 leitet er das Mozart Chamber Ensemble. Er hat bei zahlreichen Uraufführungen mitgewirkt. Wolfgang Redik unterrichtete an der Musikhochschule Graz und wurde 2007 Universitätsprofessor für Kammermusik am Mozarteum Salzburg, wo er 2010 das Sándor Végh Institut für Kammermusik gründete und seither Institutsleiter und musikalischer Leiter des Sándor Végh Kammerorchesters sowie des Salzburger Kammermusikfestivals ist. Zudem war er Professor für Violine an der Hochschule für Musik in Leipzig, Professor und künstlerischer Leiter des Orchesterzentrums NRW in Dortmund und lehrte an der Hochschule für Musik Stuttgart sowie bei vielen internationalen Meisterkursen. 2018 erhielt er eine Professur für Streicher-Kammermusik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Wolfgang Redik spielt eine Violine von J. B. Guadagnini aus dem Jahr 1772, die ihm von der Österreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellt wird. MITWIRKENDE

CESAR LAPOREV wurde 1995 in Gent geboren und erhielt seinen ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jah- ren. An der Queen Elisabeth Music Chapel und der Hochschule für Musik Antwerpen wurde er von Augustin Dumay und Tatiana Samouil unter- richtet. Zurzeit studiert er bei Stephan Picard an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Musikalische Impulse sammelte er bei zahlrei- chen Meisterkursen bei Sergey Ostrovsky, Wladi- mir Spiwakow, Dora Schwarzberg, Boris Belkin, Renaud Capuçon und Sergey Kravchenko.

KEI TOJO absolvierte die Klasse von Jean Sulem am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique et Dance de Paris und studiert zur Zeit an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Tabea Zimmermann. Sie ist Preisträgerin unter anderem der Lionel Tertis International Viola Competition (England), der Primrose Internatio- nal Viola Competition (USA) und des 3. Interna- tionalen Viola-Wettbewerbs in Tokio. 2012 und 2014 wurde sie in die Akademie des Orchestre Philharmonique de Radio France und des Orche- stre de Paris aufgenommen. Sie spielt in Kammermusikensem- bles in der Schweiz, in Japan und Frankreich und wurde vom Marlboro Music Festival sowie vom International Chamber Music Festival in Giverny eingeladen. Seit September 2017 ist sie Mitglied der Karajan Akademie, der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker. MITWIRKENDE

ERIC SEOHYUN MOON wurde 1997 in Südkorea geboren, absolvierte die Kaywon School of Arts und wechselte an der Seoul Arts High School von der Violine zur Viola. Sein Solo-Debüt gab er in Mozarts Sinfonia con- certante im Konzertsaal des Seoul Arts Center, sein erstes Solo-Rezital spielte er bald darauf in der Kumho Art Hall. Er folgten weitere Studien an der Seoul National University und der Militär- dienst im Korea National Police Orchestra. Eric Seohyun Moon wurde bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet und besuchte Meisterklassen bei Antoine Tamestit, Lawrence Power und Lars Anders Tomter. Auf Instagram betreibt er die Social-Media-­ Seite „ClasscialMusicMatters“, Zurzeit studierte er in Berlin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Simone Jandl.

DANIEL HAMIN GO stammt aus Südkorea, begann seine Musikaus- bildung mit zwölf Jahren in Kanada, studierte an der Interlochen Arts Academy sowie an der Man­hattan School of Music (Julia Lichten und David Geber) und besuchte Meisterkurse bei Ralph Kirshbaum, Frans Helmerson, Gary Hoff- man, Ferenc Rados und Rita Wagner. Er hat kammermusikalisch mit Künstlern wie Glenn Dicterow, Ida Kavafian, Daniel Phillips, Wolfgang Redik oder Fazil Say zusammengearbeitet und erhielt besondere ­Förderung durch Mitglieder des Artemis, Cleve­land, Juilliard und Tokyo Quartett. Zur Zeit studiert er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Nicolas Altstaedt. Daniel Hamin Go spielt als großzügige Leihgabe von Paul Gosling ein Cello von Lorenzo & Tomasso Carcassi (um 1760). MITWIRKENDE

GRACE SOHN ist Kanadierin südkoreanischer Herkunft. Sie wurde 1999 geboren, lebt inzwischen in Berlin und studiert – vom BC Council of Arts mit einem Stipendium unterstützt – hier an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Troels Svane. Meister­ kurse absolvierte sie unter anderem bei David Geringas, Jens Peter Maintz, Rafael Wallfish und Wolfgang Emanuel Schmidt. Grace Sohn ist Preisträgerin von Wettbewerben in Österreich, Deutschland, Kanada und Südkorea. 2018 wurde sie als eine der „30 Hot Canadian Classical Musi­cians under 30“ nominiert. Solistisch musizierte sie mit der Philharmonia Northwest und dem Busan Philharmonic, den Zagreb Virtuosi und dem VAM Symphony Orchestra. Die Künstlerin spielt ein Instrument von Nicolaus Gagliano II., ­ausgeliehen vom Canadian Council for the Arts, und einen ­französischen Bogen von Claude Thomassin.

WOLFRAM RIEGER stammt aus Waldsassen (Oberpfalz/Bayern), erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Elternhaus und bei Konrad Pfeiffer in Regens- burg und studierte bei und an der Hochschule für Musik in Mün- chen. Meisterkurse bei , und Dietrich Fischer-Dieskau sorg- ten für weitere wichtige Impulse. Noch während des Studiums wurde er von der Münchner Musik- hochschule als Gesangsbegleiter engagiert; wenige Jahre später leitete er am gleichen Haus seine eigene Liedklasse. 1998 übernahm er eine Professur für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Wolfram MITWIRKENDE

Riegers rege internationale Konzerttätigkeit führte ihn in fast alle Teile der Welt; er ist langjähriger Klavierpartner von Brigitte Fassbaender, , , Michelle Breedt, Anja Harteros, Christiane Karg, , Olaf Bär, Dietrich Fischer-Dieskau, , Thomas Quasthoff, Luca Pisaroni, und Michael Schade. Er gibt Interpretationskurse in Europa und Japan. Wolfram Rieger ist Träger der Ehrenmedaille der Franz-Schubert-­ Gesellschaft von Barcelona.

DIE BLUMEN WURDEN ÜBERREICHT VON ZUKUNFT KONZERTHAUS E. V.

NUTZEN SIE UNSER KOSTENLOSES WLAN FÜR ALLE BESUCHER.

IMPRESSUM HERAUSGEBER Konzerthaus Berlin, Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann · TEXT Jens Lehmann · REDAKTION Andreas Hitscher, Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin · ABBILDUNGEN Archiv Konzerthaus Berlin (3), privat (2), Antonia Kochneva, Shin-Joong Kim, Daniel Go, Daniel Pasche, Peter Adamik · SATZ, REINZEICHNUNG UND HERSTELLUNG REIHER Grafikdesign & Druck · Gedruckt auf Recyclingpapier · PREIS 2,30 ¤