Die Glückliche Zeit · Mittelpunkt
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FRANZ SCHUBERT · DER EINSAME D 800 · ANNETTE DASCH · AM 18.03.2009 RICHARD BEAUDOIN · NACH-FRAGEN DIE GLÜCKLICHE ZEIT · MITTELPUNKT DER SEE · RICHARD STRAUss · WIE SOLLTEN WIR GEHEIM SIE HALTEN ACH LIEB, ICH MUss NUN SCHEIDEN SÄUSLE, LIEBE MYRTHE · RUHE, MEINE SEELE · SO KLINGT NUR DORTMUND. 2,50 E KONZERTHAUS DORTMUND · MITTWOCH, 18.03.2009 · 19.00 Dauer: ca. 1 Stunde 50 Minuten inklusive Pause ANNETTE DasCH SOPRAN WOLFRam RIEGER KLAVIER Abo: Solisten III – »Junge Wilde« In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy- klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis! 4I5 FRANZ SCHubERT (1797 – 1828) RICHARD STRauss (1864 – 1949) ›Der Einsame‹ D 800 Aus: »Acht Gedichte aus ›Letzte Blätter‹ von Hermann von Gilm ›Der Blumen Schmerz‹ D 731 für eine Singstimme mit Pianofortebegleitung« op. 10 ›Bei dir allein!‹ D 866 ›Die Georgine‹ ›Im Freien‹ D 880 Aus: »Sechs Lieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung« op. 56 ›Am Fenster‹ D 878 ›Mit deinen blauen Augen‹ ›Rastlose Liebe‹ D 138 Aus: »Sechs Lieder für hohe Stimme mit Pianofortebegleitung« op. 37 ›Glückes genug‹ RICHARD BEaudOIN (GEB. 1975) Aus: »Schlichte Weisen – Fünf Gedichte von Felix Dahn »Nach-Fragen« (Annette Dasch gewidmet) für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte« op. 21 Gesangszyklus nach Christa Wolf ›Ach Lieb, ich muss nun scheiden‹ Uraufführung Aus: »Acht Gedichte aus ›Letzte Blätter‹ von Hermann von Gilm ›Prolog‹ für eine Singstimme mit Pianofortebegleitung« op. 10 ›Die glückliche Zeit‹ ›Geduld‹ ›Jedermann war gezwungen‹ Aus: »Sechs Lieder aus ›Lotosblätter‹ von Adolf Friedrich Graf von Schack, ›Die Frage ist fertig‹ für eine Singstimme mit Klavierbegleitung« op. 19 ›Der See‹ ›Wie sollten wir geheim sie halten‹ ›Intermezzo‹ (Klavier solo) Aus: »Sechs Lieder nach Gedichten von Clemens Brentano ›Falsche Anteilnahme und falsche Teilnahmslosigkeit‹ für eine Singstimme und Klavier« op. 68 ›Wäre es möglich?‹ ›Säusle, liebe Myrthe!‹ ›Mittelpunkt‹ Aus: »Fünf Lieder nach Gedichten von Otto Julius Bierbaum und Karl ›Die Zukunft‹ Henckell für eine Singstimme mit Klavierbegleitung« op. 48 ›Vertrautes Blau‹ ›Freundliche Vision‹ ›Intermezzo – Double‹ (Klavier solo) Aus: »Sechs Lieder von Adolf Friedrich Graf von Schack ›Eine Erfahrung‹ für eine hohe Singstimme mit Begleitung des Pianoforte« op. 17 ›Das Nahsein‹ ›Ständchen‹ ›Wir wollen Abschied nehmen unter diesem Baum‹ Aus: »Vier Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte« op. 27 ›Der Himmel‹ ›Ruhe, meine Seele‹ ›Epilog‹ ›Heimliche Aufforderung‹ – Pause – Einführung mit Ulrich Schardt um 18.15 Uhr im Komponistenfoyer Nach dem Konzert: »meet the artist!« im Saal – Präsentation der neuen Staffel »Junge Wilde« 6I7 PROGRamm 8I9 KURZ VOR DEM KONZERT Wiener Konzerthaus aufgeführt. Neben Annette Dasch hat auch einer der weltweit führenden lyrischen Tenöre, Joseph Kaiser, Werke des Komponisten in sein Repertoire aufgenommen. Im Die Uraufführung eines Liederzyklus des Amerikaners Richard Beaudoin, der Textmaterial von April 2008 ist Beaudoins Kammeroper »Himmelfahrt«, basierend auf Texten von Heinrich Heine, Christa Wolf aus deren Roman »Nachdenken über Christa T.« zu einem 17-teiligen Werk vertont am Staatstheater Kassel aufgeführt worden. hat, steht im Mittelpunkt des heutigen Abends. Eingefasst wird dieser Zyklus von Liedern zweier Über den Kompositionsprozess im Allgemeinen und zu seinem Werk »Nach-Fragen« hat Richard Klassiker des Kunstliedes: Franz Schubert und Richard Strauss schaffen mit ihren Liedern den Beaudoin ein Essay verfasst. Er schreibt: mehr als würdigen Rahmen für die Uraufführung. »Klang ist mysteriös. Musik selbst ist eine Frage. Komponisten leben mit der Unsicherheit. [...] Aber was tut der Komponist eigentlich, wenn er Musik schreibt? Physisch, metaphysisch, sozial, psychologisch, praktisch? Schon diese Frage ist mysteriös, sogar für Komponisten. [...] Einige ATMOspHÄRE STIFTEN FRANZ SCHubERT LIEDER Philosophen in der Tradition Platons meinen, dass Kunstwerke nicht ›gemacht‹ werden, sie wer- 5743den Anz_12_Tenoere_sw ›entdeckt‹. Sie würden sagen: 01.09.2005 ›Schubert hat die 12:34 »Winterreise« Uhr nicht Seite geschaffen. 1 Sie existier- In warmer Mezzo-Lage eröffnet ›Der Einsame‹ das Konzertprogramm. Die klopfende Klavierbe- gleitung im »Wanderer-Stil« schafft das Fundament für die sinnierend-ausgeglichene Stimmung der Textvorlage. ›Bei dir allein!‹ ist ein sehnsuchtsvoll-schwärmerisches Lied mit bewegter Melodie, fast schon unruhig anmutend. ›Am Fenster‹ lebt von den vielen Moll-Vorhalten, der versunken anmutenden Begleitung, ehe Schubert das Lied »in Bewegung setzt«, um es schluss- endlich wieder zur Ruhe zu führen. ›Rastlose Liebe‹ lebt von einer dramatisch aufgeladenen Atmosphäre, die Schubert mit der basslastigen Begleitung und der spannungsreichen Melodie- führung erreicht. INSPIRIERT VON CHRISTA WOLF UND ANNETTE DASCH RICHARD BEAUDOIN »NaCH-FRAGEN« (ANNETTE DasCH GEWIdmET) GEsaNGszYKLus NACH CHRISTA WOLF Richard Beaudoin ist ein amerikanischer Komponist, geboren in North Attleboro, Massachusetts. Die 12 Tenöre Er hat Komposition und Musiktheorie in den USA an der Brandeis University und am Amherst College sowie an der Royal Academy of Music in London studiert. Für seine Kompositionen hat er bereits verschiedene Auszeichnungen erhalten, so den »Ira Gershwin Prize« in Brandeis, den »Eric Edward Sundquist Award« am Amherst College und den »Theodore Holland Award« an der Royal Academy of Music. Derzeit lehrt Richard Beaudoin an der Harvard University. Werke des Komponisten sind bereits in der Royal Festival Hall in London, in der Weill Recital Hall in New York und in der Christ Church Cathedral der Oxford University zur Aufführung gelangt. BMW Niederlassung Seine am heutigen Abend zur Uraufführung kommende Komposition »Nach-Fragen« wird von Dortmund Annette Dasch und Wolfram Rieger in den nächsten Tagen im Concertgebouw Amsterdam und im Nortkirchenstraße 111 · 44263 Dortmund Tel. 0231 9506-0 · www.bmw-dortmund.de www.bmw- dortmund.de Freude am Fahren 10 I11 WERKE te die ganze Zeit und Schubert entdeckte sie.‹ Diese Denkweise ist problematisch, aber sie er- klärt folgendes Phänomen: Ist die Logik eines Werks einmal klar, schreibt sich das Werk selbst, und der Komponist hat das Gefühl, dass er gerade mit den Ereignissen Schritt hält, die sich mit Da klingt Recht gut. eigenem Willen entwickeln. Dr. Eberhard Jaeger, Notar a.D.15 I Dr. Hans Dieter Meißner, Notar1 Es macht keinen Sinn, hier den Inhalt von Christa Wolfs Roman ›Nachdenken über Christa T.‹ Jochen Spieker, Notar I Dirk Holtermann, Notar I Lutz Duvernell, Notar1 wiederzugeben. Es ist ein großartiges Werk und besteht unabhängig von ›Nach-Fragen‹. Ich habe 6/10 2 Hans Dieckhöfer, Notar I Dr. Christian Tilse, Notar I Dr. Jochen Wolfs Worte entlehnt, um eine eigene Erzählung zu schaffen – eine Reflexion über die Zeit und Berninghaus, WP, StB1 I Hans-Jürgen Palm, Notar2 I Dr. Detlef Götz, Notar Anja Berninghaus, Notarin4 I Markus Sträter, Notar3/7 I Dr. Achim Herbertz11 das Menschsein. Manfred Ehlers1/2 I Dr. Carsten Jaeger, Notar8 I Guido Schwartz7 I Frank ›Nachdenken über Christa T.‹ ist in vielerlei Hinsicht ein Buch der Fragen. Es erinnert mich an Stiewe1/9 I Dr. Tido Park1/5 I Dr. Thorsten Mätzig1 I Dr. Erhard Schrameyer Pablo Nerudas posthume Sammlung ›Libro de Preguntas‹, die Inspiration für mein frühes Klavier- Rainer Beckschewe4 I Dr. Steffen P. Lorscheider8 I Dr. Robert Jung I Regine werk ›Qui Tollis‹. Musik regt Fragen an, besonders weil Klänge keine exakte Bedeutung haben. Holtermann I Tobias Eggers I Oliver Tarvenkorn12/13/14 I Dirk Venschott12/14 Wolfs Schreibstil hat eine ganz besondere ›Temperatur‹. Er ist nie zu kalt und auch nie zu heiß. 1auch Fachanwalt für Steuerrecht, 2auch Fachanwalt für Arbeitsrecht, 3auch Fachanwalt für Verwaltungs- Ihre Worte sind sorgfältig gewählt und poetisch; sie sind nie gekünstelt oder gezwungen. Ich recht, 4auch Fachanwalt für Familienrecht, 5auch Fachanwalt für Strafrecht, 6auch Fachanwalt für Erbrecht, 7auch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, 8auch Fachanwalt für Handels- und wollte Musik komponieren, die zu dieser besonderen ›Temperatur‹ passte. Ich wollte einen ›Chris- Gesellschaftsrecht, 9auch Fachanwalt für Versicherungsrecht, 10Fachanwalt für Bank- und Kapital- ta-Klang‹ erzielen. marktrecht, 11 Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, 12 Patentanwalt, 13European Patent Attorney, 14 European Trademark and Design Attorney, 15 Partner bis 2008 ›Nachdenken über Christa T.‹ wird oft als ein Buch über den Stand von Individuen – besonders von Frauen – im Sozialismus verstanden. Meiner Meinung nach kann man es auch als Kritik am Kapitalismus verstehen. Wolfs Fragen lassen sich auf beide Ideologien übertragen: ›Lebst du jetzt, wirklich? In diesem Augenblick, ganz und gar? Wann, wenn nicht jetzt?‹ Letztendlich denke ich, sowohl bei ›Nachdenken...‹ als auch bei ›Nach-Fragen‹ geht es um eine persönliche psychologische Selbstbefragung vor menschlichem und politischem Hintergrund. Ich werde hier nicht über jedes einzelne Lied oder die Bedeutung meines Werks sprechen. Einzelne Stellen in der Partitur herauszugreifen würde den Zuhörer unweigerlich ablenken und Spieker & Jaeger I [email protected] I www.spieker-jaeger.de den Sinn für das Ganze zerstören. Ich werde allerdings etwas zur Form sagen. Rechtsanwälte I Patentanwälte I Partnerschaftsgesellschaft I Notare ›Nach-Fragen‹ gliedert sich in drei Teile, von denen jeder