Bäuerlicher Feinschmecker
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Herausgegeben im Juli 2010 vom Südtiroler Bauernbund K.-M.-Gamper-Str. 5 I-39100 Bozen Tel. +39 0471 999 308 Fax +39 0471 981 171 [email protected] www.roterhahn.it 7. Auflage Konzept, Texte und Abwicklung Südtiroler Bauernbund: Dr. Hans J. Kienzl Margareth Elsler Dr. Hannes Knollseisen Martina Mair Walter Rier Monika v. Payr Weinbeschreibungen Versuchszentrum Laimburg: Erwin Eccli, Ulrich Pedri 2010/11 Bildquellen und Karte Südtiroler Bauernbund Frieder Blickle, Max Lautenschläger Bäuerlicher Südtirol Marketing (SMG), EOS Tourismusorganisationen Südtirols Titelbild Feinschmecker Ultner Mohnkrapfen Gestaltung Südtiroler Buschen- und Hofschankbetriebe Mugele&Matt, Bozen Werbeanzeigen Südtiroler Bauernbund Anzeigenabteilung [email protected] Druck Karodruck (BZ) Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff Ferienregionen Südtirols 20 70 68 56 50 • Design: www.reichert.it www.foto-prossliner.com 58 46 26 48 66 19 30 32 60 18 51 67 25 52 55 44 57 45 29 41 40 24 37 36 38 28 65 Buschenschank Vinschgau Südtirols Süden Eisacktal Dolomiten Es handelt sich um einen Bauernhof, Niedermair S. 18 Föhrner S. 36 Buchnerhof S. 44 Fronthof S. 65 der sich innerhalb des klassischen Patzleidhof S. 19 Oberlegar S. 37 Gostnerhof S. 45 Kinigerhof S. 66 Weinbaugebietes befi ndet und welcher Tendershof S. 20 Steidlerhof S. 38 Griesserhof S. 46 Lüch de Survisc S. 67 den Gästen hofeigenen Wein anbietet. Haidgerberhof S. 40 Gummererhof S. 48 Niedristhof S. 68 Meran und Umgebung Oberpfaffstaller S. 41 Huberhof S. 50 Schifferegger S. 70 Himmlische Hofschank Nalserbacherkeller S. 24 Larm-Hof S. 51 Es handelt sich um einen Bauernhof, Rauthof S. 25 Oberpartegger S. 52 Düfte der sich außerhalb des klassischen Schnalshuberhof S. 26 Pschnickerhof S. 55 UND HÖLLENGESTANK! Weinbaugebietes befi ndet. Er bietet Falschauerhof S. 28 Strasserhof S. 56 01.04. – 15.11.10 den Gästen mindestens ein Fleisch- Pfrollnhof S. 29 Unteraichnerhof S. 57 SONDERAUSSTELLUNG gericht vom eigenen Bauernhof an. Pirchhof S. 30 Villscheiderhof S. 58 Zmailer-Hof S. 32 Obermoserhof S. 60 www.trauttmansdorff.it • Tel. +39 0473 235 730 St.-Valentin-Straße 51a • I-39012 Meran | Südtirol 2010 105x230 bäuerlicher fein_ital.indd 1 27.06.10 17:28 Herzlich willkommen am Bauernhof Mit Freude präsentiere ich Ihnen die siebte Auflage des Bäuerlichen Feinschmeckers. Dieses Heft zeigt Ihnen den Weg zu herzhaft bäuerlicher Gastlichkeit, traditionellen Köst- lichkeiten und echtem Genuss. Alle in dieser Broschüre empfohlenen Betriebe wurden vom Südtiroler Bauernbund ausge- wählt und einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen. Bäuerliches Ambiente, eine gute Ausstattung und typisch bäuerliche Gerichte spielten dabei eine grundlegende Rolle. Be- sonderes Augenmerk wurde auf das Angebot hofeigener Produkte gelegt. Die Eigenbau- weine in den Buschenschänken wurden von Experten des Versuchszentrums Laimburg und des Arbeitskreises Weinbau im Südtiroler Bauernbund fachmännisch verkostet und beschrieben. Neben detaillierten Hofbeschreibungen finden Sie auf den letzten Seiten der Broschüre einen aktualisierten Glossar zu den bäuerlichen Gerichten mit Tiroler Eigennamen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Schmökern im „Bäuerlichen Feinschmecker 2010/11“, unvergessliche Ausflüge in die bäuerliche Welt Südtirols und natürlich guten Appetit in unse- ren Buschen- und Hofschankbetrieben! Ihr Leo Tiefenthaler Obmann des Südtiroler Bauernbundes 1 Urlaub auf dem Bauernhof, köstliche Bauernhof auf ein unverfälschtes Naturerleb- Hausmannskost in gemütlichen Stuben, nis, echte Gastfreundschaft und nicht zuletzt authentische Qualitätsprodukte vom Bauern authentische bäuerliche Produkte freuen. Auch – die Marke „Roter Hahn“ zeigt Ihnen das für die Qualitätsprodukte vom Bauern bürgt der Beste aus der Welt der Südtiroler Bauernhöfe. „Rote Hahn“: Dazu werden die selbst gemachten Fruchtaufstriche und -säfte, Käse- und Milch pro- dukte und anderen Köstlichkeiten regelmäßig Bauernhof spüren strengen Kontrollen unterzogen. Schließlich führt der „Bäuerliche Feinschmecker“ des Vor sieben Jahren hat der Südtiroler Bauernbund „Roten Hahns“ in die leckersten Ecken Südtirols. die drei Säulen „Urlaub auf dem Bauernhof“, Produkte, die in den bäuerlichen Schankbetrieben „Bäuerliche Schankbetriebe“ und „Qualitäts- auf den Tisch kommen, stammen zum Großteil produkte vom Bauern“ unter der Dachmarke direkt von Hof und Feld und sind unnachahmlich „Roter Hahn“ zusammengeführt und verbind- im Geschmack. liche Qualitätsstandards festgelegt. Ziel ist es, den Zu- und Nebenerwerb der heimischen Wer Südtirols bäuerliche Lebensart näher Bauern zu unterstützen und den Konsumenten kennen lernen will, erfährt auf der offiziellen eine einzigartige Zeit in bäuerlicher Atmosphäre Internetseite www.roterhahn.it alles rund um zu ermöglichen. die Dachmarke „Roter Hahn“. Dank der sehr kleinen Strukturen (die Anzahl der Ferienwohnungen ist auf vier begrenzt) dürfen sich die Gäste beim Urlaub auf dem 2 3 Zahlreiche Hof- und Buschenschänke Doch worin unterscheiden sich Buschen- und bereichern Südtirols Genusslandschaft und Hofschank? bieten zum Wohlfühlen neben gutem Wein und Der wichtigste Unterschied liegt im Wein: bäuerlichen Schmankerln ein einmalig Der Buschenschank muss in einem Weinbau- authentisches Ambiente: mit gemütlichen gebiet liegen, denn die entsprechende Lizenz Stuben und gastfreundlichen Bauersleuten. ist zwingend mit der Kelterung und Verabrei- chung eines hauseigenen Weines verbunden. Ein Buschenschankbetreiber ist somit immer Genießen beim Bauern Weinbauer, Kellermeister und Gastwirt in einem. Im Hofschank dagegen servieren die Bäuerliche Schankbetriebe haben in Südtirol Bauersleute zu den typischen Gerichten der eine lange Tradition. Bereits vor vielen Jahr- heimischen Küche einen guten Tropfen aus zehnten öffneten die Bauern ihre Keller und dem Weinland Südtirol. Stuben den Gästen zum Genießen der bäuer- lichen Küche und zum Weinverkosten. Heute Aber egal, ob Sie sich in einem Buschen- oder bieten die Buschen- und Hofschankbetriebe in Hofschank kulinarisch verwöhnen lassen, eines Südtirol eine beliebte Alternative zu den übli- zieht sich wie ein roter Faden durch alle Betriebe: chen Speisekarten. Für Abwechslung sorgen die die BÄUERLICHE GASTLICHKEIT. vorwiegend selbst erzeugten Produkte, wie Sie wird auf Südtirols Bauernhöfen groß hausgemachte Säfte, schmackhafte Tiroler geschrieben. Gerichte, heimisches Obst und Südtiroler Weine. 4 5 Die Geschichte der Buschenschänke reicht ins (Michaeli) geöffnet und unterlagen keiner späte Mittelalter zurück. Ihr Markenzeichen Öffnungspflicht. war ein grüner Zweig oder „Buschen“ über dem Hauseingang. Nicht nur auf dem Land, Früher gab es Buschenschänke nicht nur auf sondern auch in der Stadt blühte diese erste dem Land, sondern vorwiegend in den Städten. Form der bäuerlichen Schanktätigkeit. So bildete Bozen einstmals eine Hochburg der Buschenschankkultur. Blühende Buschenschankkultur Während unter Österreich seit dem Jahr 1843 ein eigenes Buschenschankrecht galt, fiel Süd- Die Buschenschankkultur hat ihren Ursprung in tirol unter Italien in diesem Bereich in eine mehr der Zeit, als die Bauern von ihren Grundherrn oder weniger rechtsfreie Zone, so dass die An- und den Landesfürsten im Mittelalter das Recht zahl der Buschenschänke stetig abnahm. Eine erhielten, einen Teil ihrer Trauben selbst einzu- Renaissance erlebte die Buschenschankkultur kellern und auszuschenken. Zeichen der bäuer- im Zuge des großen Tourismusaufschwungs lichen Schankbetriebe war ein grüner Zweig und durch das Aufkommen des Törggelen in oder „Buschen“ über dem Hauseingang, der den sechziger und siebziger Jahren. Die Anzahl dem Gast anzeigte, dass die Stube oder der der Buschenschänke - diesmal insbesondere im Keller geöffnet ist. Das unterschied sie von ländlichen Raum - stieg schlagartig an. Dies den Gasthöfen und Wirtstavernen, die als veranlasste den Gesetzgeber, die Tätigkeit der „öffentliche Räume“ verpflichtet waren, ein Buschenschänke gesetzlich zu regeln: Bereits fixes Hinweisschild anzubringen und das vor über zwei Jahrzehnten wurde in einem ganze Jahr über Gäste bei sich aufzunehmen. Landesgesetz verankert, was einen Buschen- Die Buschenschänke waren hingegen meist schank in Südtirol kennzeichnet und welche nur von Ende April (Georgi) bis Ende September Kriterien er zu erfüllen hat. 6 7 Die Tradition der Buschenschankbetriebe ist Vielfältig wie die Landschaft ist in Südtirol auch in Südtirol untrennbar mit dem Wein verbun- das Rebsortiment. Gleich drei wichtige Rebsor- den. Neben hausgemachten Spezialitäten ist ten haben hier ihren Ursprung: der Lagrein, der der selbst gekelterte Tropfen das Aushänge- Vernatsch sowie der Gewürztraminer, der un- schild eines jeden Betriebes. Deshalb ist trennbar mit dem Weindorf Tramin verbunden die Einkehr in Buschenschänken immer auch und inzwischen in aller Welt zu Hause ist. eine Entdeckungsreise durch die Südtiroler Weinkultur. Seit über hundert Jahren werden in Südtirol aber auch alle anderen wichtigen klassischen Rebsorten angebaut: Blauburgunder, Merlot Der Wein – ein Stück und Cabernet fühlen sich hier genauso heimisch wie die weißen Sorten Weißburgunder, Chardon- Südtiroler Lebensart nay, Ruländer, Sylvaner, Müller-Thurgau, Riesling und Sauvignon. Der größere Teil der Südtiroler Südtirol hat sich auf der internationalen Karte Weinproduktion, nämlich rund 65 Prozent, ent- der Weinbaugebiete einen Namen gemacht. fällt auf Rotweine. Und das, obwohl das Land nur über rund 5.000 Hektar Rebfläche verfügt. Die Weinberge er- Gelegenheit, Weine seltener Rebsorten zu kos- strecken sich vom Vinschgau