Goethe-Universität Frankfurt – FB 03 Politikwissenschaft Veranstaltung: Der Arabisch-Israelische Konflikt, WiSe 2017/18

Israel, und Gaza

„West Bank First“ – inwiefern hat die orientierte Verhandlungsposition Israels und der internationalen Gemeinschaft während und nach der zweiten Intifada (2000-2005) zu einer politischen Spaltung und Eskalation zwischen West Bank und Gaza geführt?

LUKE BLIEDTNER 19.4.18 , WEST BANK UND GAZA

Inhalt

1. Einführung Seite 3

2. Historischer Kontext Seite 4

2.1 Die al-Aqsa Intifada Seite 5

2.2 Der 11. September 2001 Seite 6

2.3 Umsetzung der „Roadmap“ Seite 7

2.4 Unilateraler Rückzug aus Gaza Seite 8

2.5 Arafats Tod und das Ende der al-Aqsa Intifada Seite 9

2.6 Sharons Rücktritt und palästinensische Wahlen 2006 Seite 11

2.7 Die Folgen der palästinensischen Wahlen Seite 11

3. Methode und Herangehensweise Seite 12

4. Analyse Seite 13

4.1 Die Diplomatie der USA unter George W. Bush jr. Seite 13

4.2 Das Quartett Seite 14

4.3 Die israelische Regierung Seite 15

5. Vergleich und historische Einordnung Seite 17

6. Fazit Seite 18

Literaturverzeichnis Seite 21

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1. Einführung Im Laufe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es diverse politische sowie gesellschaft- liche Akteure, die versucht haben, den arabisch-israelische Konflikt im Sinne aller Beteiligten Konfliktparteien zu schlichten. Dabei wurde immer wieder das Existenzrecht Israels sowie die Rückkehr zu den Grenzen von 1967 als essentieller Part der Verhandlungen betont und als Grundbedingung für jedwede Schlichtung der internationalen Gemeinschaft (z. B. Oslo 1991). sowie des sogenannten „Nahost-Quartetts“ (USA, EU, Russland und UN) manifestiert. Nach- dem jedoch der Oslo Prozess von 1995 im Jahre 2000 scheiterte und die zweite Intifada aus- brach (al-Aqsa Intifada) änderte sich das politische Machtverhältnis zwischen Israel und der palästinensischen Regierungsorganisation PA (Palästinensische Autonomiebehörde) und somit die Verhandlungsmasse erneut. Hierbei kam es sowohl innerhalb der israelischen und palästi- nensischen Bevölkerung zu politischen Verschiebungen sowie in der Verhandlungsweise der US-Amerikanischen Regierung, der EU, der russischen Regierung und der UN (United Nations Security Council 2003: 1). Wegweisend war dabei die Entscheidung der israelischen Regierung unter eines unilateralen Rückzugs aus Gaza und dem Norden der West Bank, welcher positiv von der israelischen Bevölkerung aufgefasst und 2005 umgesetzt wurde (Filiu 2014: 282-287). Im Umkehrschluss führte die andauernde innerpolitische Auseinandersetzung in der palästinensischen Bevölkerung zu einer weitreichenden gesellschaftlichen Spaltung, die sich in den Wahlen 2006 offenbarte (Middle East Briefing N°42 2014: 1). Die in Gaza stark verwurzelte, islamistische gewann den Machtkampf mit der Fatah, um die Regierung der PA, was 2007 zu blutigen Auseinandersetzungen und einem palästinensischen Bürgerkrieg „kulminierte“ (Sterzing 2011: 134). Seit Juni 2007 regiert daher die Hamas den Gaza Streifen sowie auf der anderen Seite die Fatah Regierung unter Ministerpräsident Abbas die West Bank. Somit resultierte der palästinensische Bürgerkrieg in einer faktischen, politischen Spaltung Pa- lästinas und führte zur sogenannten „West Bank First“ Strategie der israelischen Regierung und den westlichen Staaten (ebd. 134-135/ Samhouri 2007: 4).

Das Ziel dieser Hausarbeit ist daher die analytische Untersuchung, ob es eine einseitige Fokus- sierung der internationalen Gemeinschaft auf die Fatah geführte Regierung der PA in den Ver- handlungen mit Israel und den Palästinensern gab und ob dies zu einer innerpolitischen Spal- tung der Palästinenser-Gebiete beigetragen haben könnte (Gliederungspunkt 5&6). Dabei soll vor allem die Zeit der al-Aqsa Intifada von 2000 bis 2005 untersucht werden und die anschlie- ßenden Wahlen von 2006 sowie deren inhärente Folgen.

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Daraus ergibt sich die zugrunde liegende Forschungsfrage:

„West Bank First“ – inwiefern hat die Fatah orientierte Verhandlungsposition Israels und der internationalen Gemeinschaft während und nach der zweiten Intifada (2000-2005) zu einer po- litischen Spaltung und Eskalation zwischen West Bank und Gaza geführt?

Die zentralen Fragen dieser Auseinandersetzung sind bis heute aktuell und relevant, da die in- ternationale Gemeinschaft noch immer keine gemeinsame Lösung im Umgang mit der radikal- islamistischen Hamas Regierung in Gaza gefunden hat. Die Folgen einer politischen Anerken- nung der Hamas für die EU und die USA kämen einer Grundsatzentscheidung gleich, hinsicht- lich der Verhandlungsstrategie gegenüber politisch radikalen Gruppierungen (Asseburg 2011: 119-128). Zudem fanden seit 2006 keine palästinensischen Wahlen statt, was die politisch fest- gefahrene Lage in der Region wiederspiegelt. Um einen möglichen thematischen Rahmen für diese Hausarbeit abstecken zu können, wurde die oben genannte Zeitperiode gewählt, um die Genesis dieses komplexen Konflikts der 2000er aufzeigen zu können und gleichzeitig eine wis- senschaftliche Analyse darzulegen. Daher bedarf die Konzeption der Forschungsfrage zunächst eines historischen Überblicks, um die palästinensischen Wahlen von 2006 in einen historischen Kontext einordnen zu können (Gliederungspunkt 2). Die Herangehensweise und der methodi- sche Ansatz sollen anschließend dargelegt werden (Gliederungspunkt 3). Daraufhin soll eine vergleichende Analyse den Hauptteil dieser Arbeit ausmachen, welcher verschiedene internati- onaler Akteure (USA, Quartett und Israel) anhand des Vergleichs der policies in den histori- schen Kontext einordnet (Gliederungspunkt 4). Der inhaltliche Vergleich soll zudem Gegens- ätze und Gemeinsamkeiten der aufgezeigten Verhandlungsansätze diskutieren (Gliederungs- punkt 4). Das anschließende Fazit soll die aufgezeigten Punkte rekapitulieren und zusammen- fassen, sowie einen kurzen Ausblick für weitere Forschungsansätze bieten (Gliederungspunkt 5).

2. Historischer Kontext

Von der al-Aqsa Intifada, über die Flugzeuganschläge des 11. September, der sogenannten Roadmap bis hin zum Tod Yasser Arafats und der Beendigung der 2. Intifada gibt es komplexe Thematiken, die für ein Verständnis der Ergebnisse der palästinensischen Wahlen von 2006 beleuchtet werden müssen. Die nachfolgenden Abschnitte geben einen wichtigen Überblick der Geschehnisse und Akteure, sowie der politischen Initiativen sowohl nationaler wie

S e i t e 4 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA internationaler Interessensvertreter. Hierbei besteht der Fokus auf zentralen politischen Einwir- kungen und policy Wechseln, welche im Anschluss in die Analyse einfließen sollen.

2.1 Die al-Aqsa Intifada (2000-2005)

Als zentrale Handlung, welche die al-Aqsa Intifada ausgelöst haben soll, wird in den meisten Quellen auf Ariel Sharons Besuch des Tempelberges vom 28. September 2000 verwiesen (Le- sch 2008: 382/Meital 2006: 95). Dieser symbolische Akt des Offiziellen und israelischem Kriegshelden unter dem Schutz von 1000 israelischen Polizisten führte zu extremen Reaktionen in der palästinensischen Bevölkerung, welche in den nachfolgenden zwei Tagen in blutige Aus- einandersetzungen und Straßenkämpfen umschlugen, mit 18 getöteten Palästinensern. Neben der Handlung Sharons sind jedoch diverse weitere Gründe anzuführen, als Ursache für diese Gewaltspirale.

Zum einen Ariel Sharons geschichtlicher Hintergrund. Dieser wurde von der palästinensischen Bevölkerung stark verachtet, da er in der Vergangenheit als israelischer General direkt an An- griffen gegen Palästinenser beteiligt gewesen war (1950 Qibya und Qalqiyya; 1982 Libanon). Zum anderen stand jedoch Ariel Sharon auch symbolisch für die gescheiterten Friedensprozesse von Oslo II und Camp David (Lesch 2008: 382-383). Dabei spiegelte das Ende des von Bill Clinton erneut initiierten Friedensprozesses von 2000 vor allem die Ereignisse der vorangegan- genen Jahre wieder. Die innenpolitischen Zerwürfnisse der israelischen Bevölkerung, welche von einer extrem Rechten Regierung unter Netanyahu (1996-99) zu einer links gerichteten Re- gierung unter Barak (1999-2001) wechselten, haben extreme Handlungen, wie die Ariel Sharons, gefördert (Handelman 2011: 33). Auf der palästinensischen Seite gelang es Yasser Arafat hingegen nicht, eine stabile Regierung mit Hilfe der 1994 gegründeten PA zu leiten. Das gegenseitig fehlende Vertrauen sowie die schwierigen Verhandlungen und die Frustration in der palästinensischen Bevölkerung über schwierigere Lebensbedingungen, lassen die Gewalt- ausbrüche des 28. September 2000 eher als Ventil dieser Frustration erscheinen, nicht jedoch als alleinigen Auslöser der al-Aqsa Intifada (Lesch 2008: 383-385).

Die Fatah als regierende, politische Partei der PA wurde größtenteils durch oppositionelle Gruppierungen, wie der Hamas, dem Islamischen Jihad und der „Volksfront zur Befreiung Pa- lästinas“, geschwächt. Die islamistische Hamas bekannte sich zudem zu einem Busanschlag am 20. November 2000, welcher in einer extremen Reaktion der israelischen Regierung gegen die

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PA führte und die Regierung Arafats als militärisches Ziel Israels einstufte (Meital 2006: 97). Somit wurde der Idee eines repräsentativen Gesprächspartners auf der palästinensischen Seite eine klare Absage erteilt, was zu der prägenden Ansicht des „no one to talk to“ (Gelvin 2014: 248) auf israelischer Seite im eingefrorenen Friedensprozess führte und die israelische und pa- lästinensische Bevölkerung weiter voneinander entfernte. In den USA und Israel wurde über dies das Bild verbreitet, dass die PA unter Arafat als Verursacher der Intifada anzusehen sei und diese den Friedensprozess zum Scheitern gebracht habe (Meital 2006: 104-113). Darüber hinaus trug die damalige mediale Berichterstattung zu einer Militarisierung der israelischen Bevölkerung bei (Burston 2004: 1), wodurch es zunehmend zu innenpolitischen Auseinander- setzungen in Israel zwischen „nationalen Interessen“ und „militärischen Bedürfnissen“ kam (Meital 2006: 115).

Die anschließende Phase der Intifada wurde vor allem durch die politischen Entscheidung auf- grund des Flugzeugsanschlags vom 11. September 2001 in den USA, der sogenannten „Road- map“ des amerikanischen Präsidenten George W. Bush Jr., und der israelischen policy des uni- lateralen Rückzugs aus Gaza und dem Norden der West Bank geprägt.

2.2 Der 11. September 2001

Die Anschläge des 11. Septembers führten zu einer historischen Verschiebung der amerikani- schen policy und dem sogenannten „“ von US-Präsident George W. Bush. Die im September 2002 eingeführte „Bush Doctrine“ wurde die vorherrschende „nationale Sicherheits- strategie“ der USA (Lesch 2008: 401) und sah präventive Kriege als legitimen Akt der natio- nalen Verteidigung gegen terroristische Vereinigungen in anderen Statten vor. Aufgrund dieser Vorgehensweise wurde, aus Sicht der USA, auch der arabisch-israelische Konflikt zu einem Schauplatz des „war on terror“, trotz der Bemühungen von diversen europäischen und arabi- schen Staaten diese Logik zu entkräften. Zudem vertrat die amerikanische Regierung wider- sprüchliche Ansichten, da diese gleichzeitig intensiv für eine zwei Staaten Lösung zwischen Israel und Palästinensern warb. Aufgrund dessen kam es zu komplizierten Voraussetzungen für weitere Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien (ebd. 401-403/Meital 2006: 143-144). Eine Neuausrichtung der amerikanischen policy gegenüber den Palästinensern folgte, welche geleitet war von der allgemeinen Überzeugung die Demokratie-Bestrebungen in arabi- schen Staaten zu fördern, um weitere militärische Zusammenstöße der US-Armee wie im Irak zu verhindern (Lesch 2008: 404-405). S e i t e 6 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA

Ein Resultat dieses policy-change war die Ernennung Mahmoud Abbas’ im Jahre 2003, ein langjähriger Anführer der Fatah, im neueingeführten Amt des Premierministers der PA, was einen gewollten Bruch mit dem vorherigen Anführer der PLO und zentralem Akteur der paläs- tinensischen Befreiungsbewegung Yasser Arafat darstellte (ebd. 405). Darüber hinaus war dies Bestandteil der Forderungen der US-Regierung hinsichtlich der Umsetzung der sogenannten „Roadmap“ vom Juni 2002 („A Performance-Based Roadmap to a Permanent Two-State Solu- tion to the Israeli-Palestinian Conflict“) des internationalen „Quartetts“, bestehend aus den

USA, EU, Russland und der UN. Die Roadmap war in drei Phasen unterteilt und stellte einen Zeitplan bis zum Jahre 2005* für eine permanente Lösung des palästinensisch-israelischen Konflikts dar (Kuruvilla 2015: 148).

2.3 Umsetzung der Roadmap

Die Einigung auf die Roadmap signalisierte politischen Willen auf amerikanischer und israeli- scher Seite, da auch Sharon zu großen Teilen dem Plan zustimmte und gewillt war, Zugeständ- nisse im Sinne eines nachhaltigen Friedens zu erbringen. Dieser Wille brachte ihm allerdings vehemente innenpolitische Kritik ein, vor allem aus seiner eigenen Partei, der Likud (Lesch 2008: 407). Jedoch hatte auch die palästinensische Regierung immensen innenpolitischen Druck durch die Roadmap, da die Fatah-Führung der PA durch israelisches Handeln beein- trächtigt war ihre Kontrolle über ihre Gebiete zu erweitern und gleichzeitig die militanten Grup- pierungen Hamas, Islamischer Jihad und die al-Aqsa Brigaden entwaffnen sollte, um die erste Phase der Roadmap einleiten zu können (ebd. 408). Die daraufhin im Juni 2003 ausgehandelte dreimonatige hudna (arabisch: eine Pause des Kämpfens) war zudem eine Maßnahme gegen einen innerpalästinensischen Bürgerkrieg (Meital 2006: 169).

Die hudna scheiterte wiederum im August 2003 durch den Anschlag eines Palästinensers in mit 21 Todesopfern, was eine erneute Gewaltspirale zur Konsequenz und den Rück- tritt von Abbas am 06. September 2003 zur Folge hatte. Somit kam der Friedensprozess erneut zum Erliegen und das vorzeitige Stillstand der Roadmap lieferte Ariel Sharon die Möglichkeit des „unilateralen“ Handelns im aufgeladenen Konflikt (Lesch 2008: 408-409, 414).

*Die erste Phase der Roadmap sollte Vorkehrungen für die Etablierung eines palästinensischen Staates schaffen, die zweite Phase sollte da- raufhin einen „unabhängigen palästinensischen Staat“ mit festen Grenzen erarbeiten und die dritte Phase schlussletztlich alle Verhandlungen abschließen, einen anerkannten palästinensischen Staat hervorbringen und den Konflikt bis 2005 beenden (Kuruvilla 148).

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2.4 Unilateraler Rückzug aus Gaza

Ausgehend von der Annahme der israelischen Regierung, dass es 2003 keinen Partner für Ver- handlungen im Konflikt mit den Palästinensern gab, gingen zwei unilaterale Pläne von Ariel Sharon aus. Zum einen plädierte Sharon für einen unilateralen Rückzug aus dem Gaza Streifen (Lesch 2008: 415). Zudem sprach sich Sharon für den Bau einer Sperranlage zwischen West Bank und Israel aus, den dieser als „antiterrorist fence“ bezeichnete (ebd.). Jene Schritte wurden vehement von den USA sowie von den Palästinensern kritisiert, da diese der Ansicht waren, dass der Bau von Sperranlagen einer endgültigen Festsetzung von Grenzen ohne abschließende Einigung des Konflikts darstelle (ebd.).

Ebenso urteilte der Internationale Gerichtshof, da dieser den Bau von Grenzanlagen als Verstoß gegen die vierte Genfer Konvention und somit gegen das Völkerrecht ansah (Avnery 2003: 1). Auch der geplante Rückzug aus den Gaza Gebieten wurde international kritisiert, jedoch von der israelischen Bevölkerung größtenteils mitgetragen. Sharon stellte daher klar, dass er seine Handlungen in Abstimmung mit der US-Regierung durchführen würde und argumentierte über- dies, dass sein Vorgehen nicht als politisch motiviert anzusehen sei, sondern dies rein sicher- heitsrelevante Entscheidungen gewesen seien (Meital 2006: 187). Die Ansichtsweise des „es gibt keinen Partner in der palästinensischen Regierung“ wurde somit weiter in der israelischen Gesellschaft manifestiert und führte zu einem erneuten Ende der politischen Gespräche und Verhandlungen (ebd. 185).

Dieser einseitige Prozess führte ebenso zu einer weiteren Abwertung der PA in der Gunst der palästinensischen Bevölkerung und steigerten die Popularität von oppositionellen Kräften, wie etwa der Hamas (ebd.). Das Jahr 2004 bat daher für Sharons einseitige Abzugspläne eine ent- scheidende Möglichkeit, da von Seiten der USA wenig Aufmerksamkeit auf Israel gerichtet war, aufgrund des Militäreinsatzes im Irak. Die Initiative im arabisch-israelischen Konflikt ging nun von Israel aus. Aus diesem Grund brachte der israelische Ministerpräsident seinen Plan für einen unilateralen Rückzug weiter voran und vereinbarte eine Abstimmung der weiteren Vor- gehensweise mit der PA, Ägypten und den USA. Jedoch führte diese Konzeption zu innenpo- litischen Auseinandersetzungen zwischen den oppositionellen Kräften, welche sich gegen einen einseitigen Rückzug aussprachen, und den Regierungsakteuren und militärischen Kräften Isra- els. Interessanterweise wurde Sharons Initiative von der politischen Linken Israels (Likud und Yahad) durchaus unterstützt, da diese sich in ihren Agenden bestätigt sahen und auf eine Er- neuerung der Gespräche mit Palästina abzielten (Lesch 2008: 418).

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Die politische Initiative Sharons wurde unter großen öffentlichen Protesten der rechten Parteien und Siedlungsbewegungen am 6. Juni 2004 angenommen und am 27. Oktober 2004 in geltendes Recht umgewandelt. Der Rückzug aus Gaza wurde von 67 Parlamentariern mit 45 Gegenstim- men und sieben Enthaltungen angenommen, trotz öffentlicher Bedenken, dass diese Entschei- dung die israelische Bevölkerung spalten könne (Bremer 2004: 1). Wiederum wurde explizit von israelischen Politikern und Kommentatoren klargestellt, dass es keinen verlässlichen oder akzeptablen Partner auf palästinensischer Seite für Friedensverhandlungen gäbe, was sich auch im Gesetz selbst wiederfindet (Meital 2006: 189-190). Sharons Initiative wurde weitestgehend von den USA mitgetragen und als erneute Aufnahme der Bemühungen um eine Lösung des Konflikts der Bush Administration mit Bezug auf 2002 angesehen. Diese Ansicht wurde auch vom sogenannten „Quartett“ geteilt und unterstrich die US-amerikanische Sichtweise. Gespal- ten war hingegen die direkt betroffene palästinensische Seite, da ein Rückzug von israelischen Truppen als positiv angesehen wurde, jedoch vehement gegen die unilaterale Handhabung der israelischen Seite plädiert wurde. Eine Einbringung der palästinensischen Regierung war nicht vorgesehen und brachte die arabischen Kommentatoren zu kritischen Äußerungen, da der isra- elische Rückzugsplan als eine „Falle“ angesehen wurde (ebd. 192-195). Gruppierungen wie die Hamas oder der islamische Jihad nutzten die Situation, um den Rückzug der israelischen Armee als Kapitulation darzustellen und versuchten politischen Profit zu schlagen, da die Sicherheits- kräfte der PA nicht in der Lage waren die Situation in Gaza zu kontrollieren (Filiu 2014: 286).

2.5 Arafats Tod und das Ende der al-Aqsa Intifada

Yasser Arafat starb am 11. November 2004 in der Nähe von Paris, was zum einen das Ende eines nationalen Identifikationssymbols bedeutete und Unruhen befürchten ließ, jedoch zum anderen den Neustart der politischen Verhandlungen bedeutete (Meital 2006: 197-198). Gegen alle Befürchtungen schaffte es Mahmoud Abbas, welcher im Januar 2005 in freien Wahlen zum neuen Präsidenten der PA gewählt wurde, einen friedlichen Machttransfer sicherzustellen. In Folge dessen traf sich Abbas in den Monaten nach der Wahl mit wichtigen internationalen Akt- euren, wie Husni Mubarak, Ariel Sharon und George W. Bush. Dieser Neuaufnahme der poli- tischen Verhandlungen im Februar 2005 (Sharm el-Sheikh Gipfeltreffen) folgten direkte Er- gebnisse, wie das Waffenstillstandsabkommen mit der israelischen Regierung, welches bis ins Jahre 2006 anhielt und das Ende der zweiten Intifada bedeutete (Kuruvilla 2015: 153). Zudem wurden die Gespräche der PA mit der US-Regierung im Mai 2005 wieder aufgenommen und

S e i t e 9 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA eine Annäherung erfolgte, auch in Form von personeller Unterstützung der USA für die paläs- tinensischen Sicherheitskräfte und die Wirtschaft im Gaza Streifen. Mahmoud Abbas wollte ebenfalls die radikaleren Gruppierungen der palästinensischen Bevölkerung in den politischen Erneuerungsprozess einbinden, wobei dieser von israelischer Seite gedrängt wurde eben diese Gruppen auf direktem Wege zu entwaffnen und nicht zu verhandeln (Lesch 2008: 420). Abbas‘ Verhandlungen mündeten in einer ersten Einigung mit der Hamas und weiteren palästinensi- schen Gruppierungen, was einem Waffenstillstand gleichkam, jedoch wurde hierbei eine zu- rückhaltende Politik der israelischen Regierung von Seiten der oppositionellen Gruppen vo- rausgesetzt. Dieser Waffenstillstand hielt, mit Ausnahmen, bis 2006.

Im Februar 2005 wurde der Rückzug aus Gaza im endgültig beschlossen und im Au- gust 2005 umgesetzt sowie am 12. September beendigt. Jedoch bedeutete dies keineswegs eine Versöhnung zwischen der israelischen Regierung und der PA, da sowohl die israelische sowie die palästinensische Seite den Sieg der zweiten Intifada für sich requirierte (Filiu 2014: 285- 288). In Israel führte der Rückzug aus Gaza zudem zu politischen Konsequenzen in Sharons Partei. (damals Finanzminister) trat aus dem Kabinett zurück und Sharon musste sein Handeln wiederum verteidigen. Er äußerte sich dementsprechend, dass Israel „aus Stärke heraus“ den Rückzug aus Gaza angetreten sei und damit einen diplomatischen Vorteil erspielt habe (Lesch 2008: 421-422). Dies zeigt zudem einen immanenten Bruch in der israeli- schen Gesellschaft zwischen denen, die durch einen Rückzug aus den besetzten Gebieten ein Ende des israelischen Staates sehen und denen, die durch die Fortsetzung der Besetzung das Ende des Staates Israel fürchten (ebd.). Ein weiterer Umbruch in der israelischen Politik bildete die Wahl von Amir Peretz als Vorsitzender der Labor Partei im November 2005. Als Folge dessen zog sich die Labor Partei aus der damaligen Regierung zurück und erzwang damit Neu- wahlen im folgenden Jahr. Sharon entschloss sich deshalb seine Partei zu verlassen und eine eigene Partei zu gründen (Kadima), welche ähnlich gesinnte Likud und Labor Anhänger und Anhängerinnen zusammenbringen sollte (Filiu 2014: 288).

Auch auf palästinensischer Seite führte die Übernahme des Gaza-Streifens durch die PA im Jahre 2005 nicht unbedingt zu einer allgemeinen Verbesserung der politischen Lage oder einer Aufwertung der Lebensbedingung der Bevölkerung. Jahre lange Misswirtschaft und die allge- meine angespannte Lage waren keine positiven Voraussetzungen für Veränderung. Auch das Misstrauen gegenüber der PA war groß in der palästinensischen Bevölkerung, da die PA wei- terhin eine „nepotistische, korrupte und autoritäre Art“ (Lesch 2008: 423) verkörperte.

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2.6 Sharons Rücktritt und palästinensische Wahlen

Am 04. Januar 2006 erlitt Ariel Sharon einen Schlaganfall, der diesen am 14. April 2006 in ein Wachkoma versetzte. Die dominante, politische Rolle Sharons musste ersetzt werden und wurde zunächst von Ehud Olmert, dem damaligen Finanzminister, übernommen. Dieser folgte der unilateralen Linie Sharons und führte dessen policy gegenüber der palästinensischen Be- völkerung fort, auch unter dem Druck der US-amerikanischen Regierung. Dennoch versprach Olmert, ebenso den Friedensprozess, im Sinne der Roadmap des „Quartetts“, fortführen zu wol- len (Kuruvilla 2015: 153-154/ 2006: 1).

Nachdem es zu ersten Verhandlungen mit der palästinensischen Regierung und Mahmoud Ab- bas kam, wurde der Friedensprozess jedoch erneut gebremst. Die Hamas, welche die Wahlen der PA zum ersten Mal nicht boykottierte, erlangte im Januar 2006 überraschenderweise die Mehrheit der Stimmen in den Wahlen des palästinensischen Legislativ-Rates, mit einer Mehr- heit von 74 von 132 Sitzen (Middle East Report 2009: 3). Dies überraschte nicht nur die Israelis, sondern auch die Hamas selbst und führte zur Aussage der amerikanischen und israelischen Regierung, dass diese nicht mit einer neugeformten Regierung unter der Hamas verhandeln würden; solange die Hamas an der Zerstörung Israels, als Teil ihrer Verfassung, festhielte.

Die Wahl von 2006 bedeutete jedoch nicht nur einen erneuten Abbruch der Verhandlungen zwischen der israelischen Regierung und den Palästinensern, sondern zeigte auch einen signi- fikanten Bruch in der palästinensischen Politik und besonders der Bevölkerung auf. Die paläs- tinensischen Wähler und Wählerinnen waren enttäuscht von der jahrelangen Vorgehensweise der PA unter der Regierung der Fatah und votierten eher aus Protest als aus Überzeugung gegen die damalige Regierungspartei und radikalisierte somit die palästinensische Politik (Lesch 2008: 424-425).

2.7 Die Folgen der palästinensischen Wahlen

Die palästinensischen Wahlen im Januar 2006 stellen einen zentralen Wendepunkt im arabisch- israelischen Konflikt dar. Die PA, mit der Fatah als regierende Fraktion, vermochte es in den Monaten vor der Wahl nicht, trotz finanzieller Unterstützung der USA, die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern und gegen Korruption und Misswirtschaft vorzugehen, sodass die Fatah-Politik von den Wählern abgestraft wurde (Lesch 2008: 425). Die neue politische Verteilung in der palästinensischen Regierung, nun unter der Führung der Hamas, zog einen S e i t e 11 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA

Dissens zwischen Gaza, als traditioneller Ursprungsort der Hamas, und der West Bank, wo die Fatah die Vorherrschaft innehatte, nach sich. Der im Jahr 2007 stattfindende Fatah-Hamas Kon- flikt, war eine blutige Auseinandersetzung um die Vorherrschaft in der palästinensischen Poli- tik und um die Machtverteilung in den Gebieten der PA. Das Ergebnis des zumeist in Gaza ausgetragenen Konflikts war die Machtübernahme der Hamas und die Vertreibung der Natio- nalen Sicherheitskräfte im Gaza-Streifen sowie die Hegemonie der Fatah in der West Bank (Sterzing 2011: 134/Handelman 2011: 36). Dies bedeutete eine faktische und geographische Trennung der palästinensischen Bevölkerung in zwei konkurrierende Lager, was die Auseinan- dersetzungen und Verhandlungen der kommenden Jahre maßgeblich beeinflusste und eine Iso- lierung des Gaza Streifens durch die israelische Regierung zur Folge hatte (Sterzing 2011: 134- 135). Die Strategie der folgenden Jahre der westlichen Staaten und der israelischen Regierung wurde daher als „West Bank First“ Strategie tituliert, da das Ziel dieser Strategie die Stärkung der Fatah Regierung in der West Bank durch finanzielle Unterstützung war und durch politische und finanzielle Repression die Hamas zu schwächen (Samhouri 2007: 4-5).

3. Methode und Herangehensweise

Die Verhandlungen während der zweiten Intifada mit der palästinensischen Regierung waren zumeist bilateral, entweder zwischen Israel und Palästinensern oder zwischen der USA und den Palästinensern. Die im Jahre 2000 stattfindende Verhandlungen unter US-Präsident Clinton (Camp David II) war der letzte Versuch vor den palästinensischen Wahlen von 2006 eine Eini- gung in multilateralen Verhandlungen herbeizuführen, welcher jedoch scheiterte. Verhandlun- gen, welche von arabischer Seite initiiert wurden, fanden im Laufe der zweiten Intifada bloß selten statt, da die politische Lage zwischen den arabischen Staaten es nicht zuließ mit einer Stimme zu sprechen.

Aufgrund der gegebenen Komplexität dieses Themas und des relativ großen Zeitrahmens ist ein lückenloser Vergleich aller Verhandlungspartner und internationaler Akteure, wie etwa der EU oder Russland im Einzelnen, kaum möglich. Staaten und das Handeln der Regierungen stehen daher im Zentrum dieser Forschungsarbeit, wobei Einblicke in die israelische und pa- lästinensische Bevölkerung nötig sind, zur Erklärung des Handelns der jeweiligen Regierungen.

Der Fokus wird somit auf der amerikanischen policy unter George W. Bush, den Zielen der Roadmap des „Quartetts“ (UN, EU, Russland, USA) und der israelischen Verhandlungsposition

S e i t e 12 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA gegenüber der palästinensischen Bevölkerung unter Ariel Sharon und Ehud Olmert liegen und die daraus resultierenden Folgen. Anhand einer vergleichenden Literaturanalyse, welche in ge- sellschaftliche und wirtschaftliche Themen kategorisiert wird, soll die zu Beginn aufgestellte Forschungsfrage hinreichend beantwortet werden. Hierbei soll als primär Literatur eine weg- weisende Rede von George W. Bush aus dem Jahre 2002 (siehe 4.1) und die erste Phase der Roadmap (siehe 4.2) dienen. Sekundär Literatur über den israelisch-palästinensischen Konflikt soll die inhaltliche Grundlage liefern und die Analyse der israelischen policy sicherstellen.

4. Analyse

4.1 Die Diplomatie der USA unter George W. Bush

Die Ausgangsposition der amerikanischen Diplomatie zwischen den Jahren 2000 und 2005 war zunächst der Umstand der gescheiterten Verhandlungen von Camp David II unter Clinton und die Wahl von George W. Bush zum 43. US-Präsidenten sowie dessen policy-change aufgrund der Anschläge vom 11. September 2001 (siehe 2.2). Eine Abkehr der bisherigen policy der amerikanischen Regierung, mit der PA, und somit maßgeblich der Fatah (Middle East Report 2009: 2), als alleinigen legitimen Vertreter der palästinensischen Bevölkerung zu kooperieren, gab es hierbei nicht. Der aufgrund der Initiative von US-Präsident Bush in einer Rede von 2002 angestoßene Prozess der „Roadmap“ (2002) sollte vor allem auf gesellschaftlicher Ebene die Situation zwischen Israel und Palästinensern schlichten.

In der genannten Rede vom 24. Juni 2002 fordert George W. Bush die Palästinenser auf, „neue Führer“ zu ernennen und „neue Institutionen und neue Sicherheitsabkommen mit ihren Nach- barn“ aufzubauen, damit die USA die Schaffung eines palästinensischen Staates unterstützen könne (Bush 2002). Das endgültige Ziel des damaligen amerikanischen Präsidenten formulierte dieser dahingehend, dass er die Wiederherstellung eines „reformed, responsible“ Partners auf Seiten der Palästinenser verfolge (Bush 2002). Auf Seiten der israelischen Regierung forderte Bush einen Willen zu „final status agreements“ mit gegenseitig akzeptierten Grenzen, welche in Form einer Zwei-Staaten Lösung umgesetzt werden sollten. Zudem sah Bush die Anerken- nung der UN Resolutionen 242 und 338 durch die Konfliktparteien vor, da für diesen die Rück- kehr zu den Grenzen von 1949 unrealistisch beziehungsweise nicht umsetzbar war (NYTimes 2004).

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Auf wirtschaftlicher Ebene forderte Bush das Ende der Unterstützung von internationalen Geld- gebern gegenüber radikalen Gruppierungen, wie etwa Hamas, Islamischer Jihad oder Hisbol- lah; sowie die gleichzeitige Öffnung der palästinensischen Wirtschaftswege von Seiten der is- raelischen Regierung, um einen wirtschaftlichen Aufschwung der palästinensischen Gebiete herbeiführen zu können (Bush 2002). Da die PA maßgeblich von US-amerikanischen Geldern abhängig war, die fast 50 Prozent ihrer Finanzierung durch internationale Geldgeber sicherte (wie etwa die EU), sollte die PA in ihrer Eigenständigkeit gestärkt werden. Somit war die ame- rikanische Regierung auch in der Lage hinsichtlich der palästinensischen Wahlen von 2006 finanziellen Druck auf die neugeformte Regierung auszuwirken, da in Gebieten wie Gaza fast 40 Prozent der Beschäftigten von Geldern der PA abhängig waren (Gelvin 2014: 255).

Dennoch wurde im Verlauf des Konflikts bis zu diesem Punkt und hinsichtlich des Scheiterns des Friedensprozesses im Jahre 2003 (siehe 2.3) kein weiterer politischer Friedensprozess von amerikanischer Seite angestoßen. Die Konzentration der amerikanischen Regierung lag somit weniger auf der Erarbeitung von neuen Lösungsansätzen, da diese bis zur palästinensischen Wahl im Jahre 2006 auf die Gültigkeit der Roadmap verwies, trotz des gescheiterten Zeitplans (Kuruvilla 2015: 152-154, NYTimes 2004).

4.2 Das Quartett

Die Analyse der Roadmap und somit den offiziellen Zielen des sogenannten „Quartetts“ ab dem Jahr 2003 soll das wissenschaftliche Interesse dieses Abschnitts sein. Der Fokus soll dabei vor allem auf der ersten Phase der Roadmap liegen, da diese die einzige Phase der Roadmap dar- stellt, welche durchgeführt werden konnte - bis zum Scheitern des Friedensprozesses im Jahre 2003 (siehe Gliederungspunkt 2.3). Die sogenannte Roadmap verfolgte dabei einen mehrstufi- gen Ansatz, welcher hinsichtlich des palästinensisch-israelischen Konflikts beginnen sollte mit

„[…] an end to Palestinian terror, an Israel withdrawal from the reoccupied Palestinian cities, and a com- plete settlement freeze, and ending with a conference attended by Israel, the , and Arab states at which, improbably enough, Israelis and Palestinians would reach an agreement on borders, refugees, and Jerusalem, and Arab states would all make peace with Israel (kumbaya optional) – sort of Oslo meets the conference format.” (Gelvin 2014: 248-249)

Die politischen Ziele des „Quartetts“, bestehend aus Russland, den USA, der EU sowie der UN, fußten auf der Überzeugung, letztendlich eine zwei Staaten Lösung zwischen Israel und den Palästinensern zu etablieren und die oben genannten abschließenden, finalen Verhandlungen S e i t e 14 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA zu erreichen. Dabei konzentrierte sich die erste Phase der Roadmap, auf politischer Ebene, größtenteils auf die gegenseitige Anerkennung durch die jeweilige Regierung und ein Ende der palästinensischen Gewalt herbeizuführen (United Nations Security Council 2003: 1). Dies sollte durch Verhandlungen der palästinensischen Regierung, mit dem Hintergrund des neu ein- geführten politischen Mandats des palästinensischen Ministerpräsidenten, mit innerpalästinen- sischen Akteuren durchgeführt werden, um so einen gesamtgesellschaftlichen Friedensprozess anzugehen, der die PA als Regierungsorganisation gleichzeitig stärken sollte. Auf der anderen Seite sollte Israel sein Militär hinter die Grenzen, welche zu Beginn der zweiten Intifada herrschten, verlegen und von seiner Militärpolitik der Zerstörung von ziviler Infrastruktur in palästinensischen Gebieten absehen, sowie die israelische Siedlungspolitik vorerst stoppen (Ot- terman 2005: 1).

Auf wirtschaftlicher Ebene sah die erste Phase keine Maßnahmen vor, da diese für die zweite Phase der Roadmap vorgesehen waren. Die erste Phase des Friedensprozesses sollte lediglich den freien Personenverkehr der Bevölkerungen sicherstellen und eine Verbesserung der huma- nitären Lage in den palästinensischen Gebieten herbeiführen (ebd.).

4.3 Die israelische Regierung

Aufgrund des Rechtsruckes der israelischen Regierung nach den Friedensverhandlungen der 90er Jahre und dem Fehlschlag von Camp David II, war das Handeln der Regierung unter Ariel Sharon durch einen unilateralen Ansatz geprägt. Dieser ergab sich dadurch, dass eine Mehrheit der israelischen Bevölkerung ihre Meinung mit Bezug auf die gescheiterten Verhandlungen von 2000 änderte und nun den Erhalt des israelischen Staates, als einen explizit jüdischen Staat, als wichtigstes Ziel ihrer Regierung ansah (Lintl 2018: 16-17). Dies ging ebenso einher mit dem Wunsch der Bevölkerung nach einer Zwei-Staaten Lösung, jedoch wurde einer dauerhaften Lösung, mit einer endgültigen Einigung zum Frieden, nicht viele Chancen von der Öffentlich- keit beigemessen (ebd.). Diese Haltung wurde ebenso in der Regierung von Ariel Sharon ver- treten. Zudem wurde seit der Militäraktion „Operation Defensive Shield“ aus dem Jahre 2002 keine weiteren ernsthaften Verhandlungen mit der PA betrieben, da die Überzeugung der isra- elischen Regierung des „there is no partner“ auf palästinensischer Seite das politische Handeln bestimmte (Gelvin 2014: 248).

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Mit der palästinensischen Regierung hielt Sharon, im Zuge seines sogenannten „Disengage- ment“ Plans, daher keine Abstimmungen und involvierte diese auch nicht in Verhandlungen. Durch den Bau einer Mauer zur West Bank hin und dem Rückzug aus dem Gaza Streifen ver- sprach sich die israelische Regierung „eine bessere sicherheitspolitische, politische, wirtschaft- liche und demographische Situation“ (The Prime Minister‘s Office 2004) für die israelische Bevölkerung zu erzielen, was zudem auch die Parteien des linken Spektrums im Knesset ver- traten. Die politische Linke war ebenso ein Befürworter des unilateralen Ansatzes und unter- stützte die Regierung diesbezüglich; auch hinsichtlich des endgültigen Rückzugs aus dem Gaza Streifen von 2005 (Lintl 2018: 19).

Die palästinensischen Wahlen von 2006 änderten jedoch die policy der israelischen Regierung. Durch die für die internationale Gemeinschaft überraschende Wahl und Machtübernahme der PA durch die islamistischen Hamas, sprach die israelische Regierung einen „Boykott“ (Shaban 2017: 72) der Gebiete unter der Regierung der Hamas aus. Gleichzeitig verschärfte der neue israelische Ministerpräsident Ehud Olmert die militärische Präsenz in den Gebieten, welche während des „Disengagement“ Plans verlassen wurden, erhöhte den Druck auf die PA und for- derte Verhandlungen mit endgültige Verträgen bis Ende 2006 (Gelvin 2014: 252-254). Israel übte zudem politischen Druck durch die Zurückhaltung von eingesammelten Steuern aus, wel- che diese für die PA in den palästinensischen Gebieten einsammelte. Zudem wurden weiterhin führende Köpfe der Hamas durch gezielte Tötungen ausgeschaltet. Aufgrund von weiteren An- griffen und Geiselnahmen aus Gaza und dem Libanon heraus, drohte die neue israelische Re- gierung mit der „ganzen Macht des israelischen Militärs“ (Gelvin 2014: 255) auf die Drohungen und terroristischen Anschläge zu reagieren. Doch die immer schlechtere sicherheitspolitische Lage Israels führte zu einem weiteren Rechtsruck der Bevölkerung und der Abwahl von Ehud Olmert und seiner Partei (Sterzing 2011: 135).

Auf wirtschaftlicher Ebene müssen vor allem die Folgen betrachtet werden, welche durch den unilateralen Rückzug aus Gaza und dem Mauerbau um die West Bank herum entstanden sind und der Boykott der PA durch Israel nach den palästinensischen Wahlen von 2006. Zum einen bedeutete der Rückzug der israelischen Streitkräfte aus den palästinensischen Territorien wei- terhin die Kontrolle durch Israel „über die territorialen und maritimen Außengrenzen, die Küs- tengewässer, die Ressourcen […], den Luftraum, die elektromagnetische Sphäre, den Handel und Entwicklungsmöglichkeiten […]“ (Asseburg 2018: 32) des Gaza Streifens. Zudem kon- trollierte Israel weitestgehend den Personentransfer zwischen West Bank und Gaza sowie Im-

S e i t e 16 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA und Exporte von Waren und Arbeitern (Gelvin 2014: 252). Gleichzeitig verwaltete Israel auch wirtschaftlich das „Westjordanland“, welches durch die Palästinenser zu 40 Prozent genutzt werden durfte, da diese als sogenannte C-Gebiete ausgewiesen waren (Asseburg 2018: 33). Zudem ist, wie im ersten Abschnitt dieser Arbeit erwähnt, Israel zu Teilen für die Einholung der Steuern im Auftrag der PA zuständig, was im Jahr 2006 ca. 40 Prozent der Gehälter in Gaza ausmachte bzw. 50 Millionen US-Doller an Steuern betrug (Gelvin 2014: 255).

5. Vergleich und historische Einordnung

Die aufgezeigten policies der internationalen Akteure und der israelischen Regierung gegen- über der palästinensischen Regierung spiegeln natürlich nicht alle relevanten politischen Hand- lungen in den Jahren der Intifada wieder und können auch kein abschließendes Urteil über den Einfluss der Herangehensweise der einzelnen Akteure für den politischen Erfolg der Hamas im Jahre 2006 und dem folgenden innerpalästinensischen Konflikt zulassen. Der Vergleich ist ebenso schwierig, da nach dem Scheitern der Roadmap und des neu angestoßenen Friedenspro- zesses nach Camp David II die politische Situation zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten durch das unilaterale Handeln Israels gezeichnet ist.

Nichtsdestotrotz, im direkten Vergleich der einzelnen Handlungen zeigt sich eine Fokussierung aller Parteien auf die PA unter der Regierung der Fatah als einzigen offiziellen Partner in dip- lomatischen Verhandlungen, vor allem der israelischen Regierung - wenn Verhandlungen statt- gefunden haben (Shikaki 2006: 4). Ebenso ähneln sich die Herangehensweisen der hier aufge- zeigten Akteure in weiteren bestimmten Punkten. So sind alle Parteien an einer zwei-Staaten Lösung interessiert und versuchten diese durch verschiedene Herangehensweisen herbeizufüh- ren. Durchaus interessant ist, dass alle Akteure an einem starken palästinensischen Partner in- teressiert waren, was in der Wahl von Mahmud Abbas 2003 als Ministerpräsident der PA oder der „no one to talk to“ Herangehensweise der israelischen Regierung sichtbar wird, da Israel somit nur die damaligen Anführer nicht akzeptierte, jedoch nicht von Grund auf ablehnte, Ver- handlungen zu betreiben. Durchaus geeinigt waren die internationalen Akteure und Israel wie- derum in ihrer Herangehensweise nach der Wahl der Hamas zur stärksten Partei der PA im Jahre 2006. Dabei wurde zunächst durch wirtschaftliche Sanktionierung der PA reagiert, um politischen Druck auszuüben und die Hamas zur Anerkennung Israels zu bewegen (Gelvin 2014: 252-254).

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Der größte Unterschied zwischen der israelischen Regierung, der USA und dem „Quartett“ ist jedoch die Herangehensweise an Verhandlungen jeglicher Art während der zweiten Intifada. Wobei Israel seit 2003 den unilateralen Ansatz verfolgte, wurde von amerikanischer und inter- nationaler Seite ein bilateraler bzw. multilateraler Friedensprozess angestrebt, was sich in den Zielen der Roadmap und George W. Bushs Rede von 2002 zeigt, da diese immer wieder auf Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien hinarbeiteten (siehe Gliederungspunkt 4.1 und 4.2). Auch der Versuch, die palästinensischen Sicherheitskräfte zu stärken und terroristische Anschläge auf israelischem Gebiet zu verhindern, wurde auf internationaler Ebene unterschied- lich angegangen. Die Roadmap verfolgte das klare Ziel durch die Stärkung des politischen Mandats und die Einführung des palästinensischen Ministerpräsidenten eine Einigung der pa- lästinensischen Akteure herbeizuführen und somit langfristig die sicherheitspolitische Lage zu verbessern. Auf israelischer Seite wurde hingegen auf ein unilaterales Handeln gesetzt, welches sich im „Disengagement Plan“ wiederspiegelt (siehe 4.3).

6. Fazit

Die zweite Intifada war von politischen Querelen, Sackgassen und Rückschlägen für den Frie- densprozess geprägt. Die Folgen dieser Auseinandersetzung, sind bis heute zu spüren und ha- ben den politischen Prozess innerhalb der palästinensischen Gebiete sowie zwischen den paläs- tinensischen Gebieten und Israel unwiderruflich geprägt. Der historische Kontext zeigt die kleinschrittige Vorgehensweise der politischen Akteure in Verhandlungen, jedoch auch große Auseinandersetzungen im Zuge der militärischen Zerwürfnisse zwischen Israelis und Palästi- nensern. Der erste Anlauf während der zweiten Intifada einen Friedensprozess anzustoßen und einen strikten Fahrplan durch die Roadmap zu verfolgen, scheiterte noch im selben Jahr und begrub die Hoffnung auf Schlichtung des Konflikts bis zum Jahr 2005 und Arafats Tod. Der unilaterale Rückzug der israelischen Regierung unter Ariel Sharon schuf mit einem Mal Fakten und die israelische policy des „there is no partner“ in der palästinensischen Regierung wurde weiter manifestiert. Die Machtübernahme von Ehud Olmert der politischen Geschäfte Israels änderte kaum etwas an dieser Situation. Jedoch schuf die palästinensische Wahl von 2006 neue Fakten, welche die internationalen Akteure vor ein ungeahntes Dilemma stellte, was den Um- gang mit der Hamas als führende Kraft der PA anbelangt. Der anschließende innerpalästinen- sische Krieg von 2006 bis 2007 führte zu einer politischen und faktischen Zersplitterung zwi- schen Gaza und West Bank, die bis heute besteht. S e i t e 18 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA

Durch die hier erfolgte historische Kontextualisierung und den inhaltlichen Vergleich ist jedoch eine erste Tendenz zu erkennen, was die Ursache der politischen Spaltung der palästinensischen Gebiete durch die Ereignisse nach den Wahlen von 2006 betrifft. Jedoch kann dies lediglich als Grundlage für weitergehenden Forschung angesehen werden, welcher es bedarf, um eindeutige Aussagen im Kontext der hier bearbeiteten Forschungsfrage tätigen zu können.

Der inhaltliche Vergleich zeigt auf gesellschaftlicher Ebene eine Fokussierung der internatio- nalen Akteure (USA und „Quartett“) auf die PA unter der Führung der Fatah als Verhandlungs- partner und zentralen Akteur in Bezug auf die Umsetzung von innerpalästinensischen Zielen als Bestandteil von diplomatischen Verhandlungen. Das Ziel aller Akteure (Israel sowie inter- nationale Akteure) ist dabei ein starker palästinensischer Partner, da dieser vor allem von isra- elischer Seite wiederholt als nicht existent betitelt wurde. Ebenso wichtig scheint das Ziel einer zwei-Staaten Lösung und die gegenseitige Anerkennung des Existenzrechts. Im Zuge dessen scheint die Forschungsfrage nicht hinreichend beantwortbar zu sein, da eine Fokussierung auf die Fatah, als führende Partei der PA während der zweiten Intifada, auch als Versuch der Stär- kung des Verhandlungspartners angesehen werden könnte. Eine einseitige Fokussierung, die zu einer Schwächung der PA als Regierungsorganisation und somit zu einer Stärkung von radika- leren Akteuren in den palästinensischen Gebieten ist somit, anhand dieser Forschungsarbeit, nicht belegbar.

So analysiert etwa Khalil Shikaki als alternativen Erklärungsweg den Friedensprozess zwischen Israel und der palästinensischen Bevölkerung mit einem Fokus auf der palästinensischen öf- fentlichen Meinung und kommt zu dem Schluss, dass die „[…] empowerment of the islamists, the fragmentation of the national Fateh, and the gradual disintegration of the PA […]“ aus- schlaggebende Prozesse für die zweite Intifada gewesen seien und den anschließenden Wahl- sieg der Hamas ebneten (Shikaki, Shalil 2006: 4). Somit wäre eine aufbauende Forschung hin- sichtlich der innergesellschaftlichen Interaktionen und Entwicklungen während der zweiten In- tifada denkbar, welche zum einen den Einfluss der inneren Zersplitterung der Fatah sowie den internationalen Einfluss etwa der USA oder anderer Akteure auf die PA untersucht.

Die hier vorliegende wissenschaftliche Arbeit vermag daher wohl kaum ein abschließendes Fa- zit zu bilden, über eine mögliche Schuld der einzelnen internationalen Akteure für die Zersplit- terung der palästinensischen Autonomiebehörde und der Auseinandersetzung zwischen den pa- lästinensischen Gebieten. So ist der Vergleich der einzelnen Akteure (USA, „Quartett“ und Is- rael) und deren Handeln gegenüber der PA und der palästinensischen Bevölkerung größten falls

S e i t e 19 | 23 LUKE BLIEDTNER 19.4.18 ISRAEL, WEST BANK UND GAZA umrissen worden. Jedoch kann dieser Umriss einen fundierten Einstieg in eine erweiterte For- schung bilden. Solch eine Forschung wäre in Bezug auf Verhandlungspapiere und Konferenzen denkbar, etwa des Sharm el-Sheikh Gipfeltreffens von 2005, welche durch die Kategorisierung von individuellen Verhandlungspartnern im Zuge einer Mutiple Correspondence Analysis oder einer Correspondence Analysis tiefergehende Rückschlüsse auf einzelne policies zuließe. Ebenso denkbar wäre die weitergehende Untersuchung der Roadmap und deren Ziele in Bezug auf Israel und die palästinensischen Gebiete. Hierbei wäre eine qualitative Textanalyse des fi- nalen Verhandlungspapiers denkbar, die eine Kategorisierung und somit eventuelle Rück- schlüsse zulassen würde.

Somit hat diese Hausarbeit lediglich eine erste Tendenz für weitere wissenschaftliche For- schung aufgezeigt, jedoch wurden zudem maßgebliche historische Einzelheiten des Konfliktes zwischen 2000 und 2006 erörtert und daher eine fundierte Grundlage für weiterführende For- schung geschaffen.

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