Linker Eingefaßt Sind, Lebensabschnitte Aus Dem Leben Des Seligen Karl Leisner Darstellt: Sein Engagement
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Inhalt Seite Grußwort an die Leser 2 Der Anfang 4 Maria Leisner zum Gedenken 5 Päpstlicher Orden für Werner Stalder 9 Primiz in Österreich 10 Karl-Leisner-Gedächtnisstätte 11 Fußpilgermarsch der Schönstattpriester 22. -28. August 1999 12 Blick von Westen nach Osten – der Niederrheiner Karl Leisner entdeckt Schlesien 13 Männergespräch in Krefeld 14 Vom Täter Georg Elser und Bekenner Karl Leisner zum anerkannten Wider- standskämpfer und seligen Martyrer 15 Karl Leisner, Patron der Geistlichen Berufe 17 Der Glaubenszeuge Kaplan Gerhard Hirschfelder 19 Karl-Leisner-Straße in Xanten 24 Nachrichten aus aller Welt 25 Mitgliederversammlung 25 Aus den Berichten der Kontaktpersonen in den Ländern 26 Mitgliederstand des IKLK vom 1. Januar 2000 28 „Anpassen und Widerstehen als Erfahrung im Alltag“ – Tagung mit dem IKLK auf der Wasserburg in Rindern 49 Informationsmaterial über Karl Leisner 1 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde von Karl Leisner! Seit der Seligsprechung Karl Leisners waren die mitzuteilen. Der IKLK muß 15,00 DM Strafgebüh- Rundbriefe nicht nur Mitteilungsblätter an die Mit- ren zahlen, wenn eine Angabe nicht richtig ist. glieder des IKLK, sondern sie hatten auch jeweils Zeitaufwendig und kostenintensiv ist auch die einen umfangreichen Teil aus den Vorarbeiten für Nachforschung, wenn eine Anschrift nicht mehr die Veröffentlichung seiner Tagebücher zum Inhalt. stimmt. Nun wird in diesem Jahr mit einer ausführlichen Überweisungen aus dem Ausland mögen bitte über Kommentierung das letzte Tagebuch Karl Leisners, die Postbank – IKLK, Konto-Nr.: 2260431, Post- das er noch im KZ Dachau begonnen hat und im bank Essen (BLZ 360 100 43) – getätigt werden, Waldsanatorium Planegg beendete, einem größeren weil wir bei der Sparkasse 10,00 DM Gebühren pro Leserkreis zugänglich gemacht. Diese Publikation Gutschrifteingang bezahlen müssen. mit dem Titel „Karl Leisners letztes Tagebuch“ Im Jahr 2000 gibt es einige Jubiläen: erscheint im Dialog-Verlag in Münster – ISBN Aus einem „Freundeskreis Karl Leisner“ entstand 3-933144-22-1 – und ist im Buchhandel zum Preis vor 25 Jahren am 3. Oktober 1975 der „Internatio- von ca. 16,80 DM erhältlich. nale Karl-Leisner-Kreis“, kurz IKLK genannt. 1915 geboren, würde Karl Leisner 85 Jahre; vor 75 Die Mitglieder des IKLK bekommen den Inhalt Jahren, am Weißen Sonntag, dem 19. April 1925, des Buches als Sonderdruck zugleich mit diesem ging er zur ersten heiligen Kommunion, und am 12. Rundbrief Nr. 41 Februar 2000 zugesandt. Da August jährt sich zum 55. Mal sein Sterbetag, den die Kosten nicht aus den Mitgliedsbeiträgen zu wir in einem feierlichen Pontifikalamt in der Ka- bezahlen sind und kaum noch Spenden fließen, thedrale von Santiago de Compostela begehen. erwarten wir von den Mitgliedern einen Kosten- Am 19. Juni 1999 verstarb Karl Leisners Schwester beitrag von 8,00 DM. Wer den Mitgliedsbeitrag Maria. In einem Nachruf würdigen wir ihr Engage- abbuchen läßt, dessen Konto werden wir im Mai ment für die Familie, die Pfarrgemeinde in Kleve 2000 mit 8,00 DM belasten, wenn er nicht bis und den IKLK. zum 1. Mai 2000 widerspricht. Karl Leisner wurde stellvertretend für viele be- Wer den Mitgliedsbeitrag überweist, möge mit kannte und unbekannte Bekenner und Martyrer der dem entsprechenden Betrag auch die 8,00 DM NS-Zeit seliggesprochen; daher wird in jedem für den Sonderdruck überweisen. Rundbrief eine andere Persönlichkeit aus diesen Reihen vorgestellt. In diesem ist es Kaplan Gerhard Da die Geschäftsführung des IKLK auf Computer Hirschfelder, der am 1. August 1942 im KZ Dachau (EDV) umgestellt wird, bitten wir die Mitglieder, gestorben ist. Er gehörte mit Karl Leisner zur ersten die ihren Mitgliedsbeitrag bisher noch überweisen, Schönstattgruppe im KZ Dachau, die Pater Josef 1 uns eine Vollmacht für den Bankeinzug zu geben. Fischer SAC im Juni 1941 ins Leben gerufen hatte. Das erleichtert die Verwaltung sehr. Am 19.9.1998 war die Eröffnung des Seligspre- Es ist unbedingt nötig, uns Änderungen bezüglich chungsprozesses für Kaplan Hirschfelder im Dom der Anschrift, der Konto-Nr. und der Bankleitzahl zu Münster. 2 Dieser Rundbrief enthält ein aktualisiertes Mitglie- derverzeichnis. Es ist nach Ländern geordnet, wenn dort eine Kontaktperson den IKLK vertritt. Alle anderen Mitglieder sind unter dem Sammelbegriff „Welt“ zusammengefaßt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich dazu ermuntern, auch junge Menschen zu gewinnen, denen das Le- ben Karl Leisners eine Orientierung geben kann. Ich bedanke mich bei allen, die mir auf meine Fra- gen im letzten Rundbrief geholfen haben, Stellen in den Tagebüchern Karl Leisners zu kommentieren. Ich wünsche Ihnen ein gnadenreiches Heiliges Jahr 2000 Meine Adresse: Hans-Karl Seeger, Postfach 1304, 48723 Billerbeck 1 Pater Josef Fischer, geboren am 5.12.1904 in Eber- bach im Rheingau, Priesterweihe am 2.7.1929 in Limburg, gestorben am 13.6.1978. Während eines Aufenthaltes bei seiner Schwester in Koblenz-Pfaf- fendorf. Er besuchte die Gymnasien in Limburg, Neuwied und Schönstatt. 1923 trat er ins Noviziat der norddeutschen Pallottiner (SAC) ein, war 1930-1932 als Kaplan im Bistum Limburg tätig, 1932-1933 Jungmännerseelsorger im Bistum Limburg und 1933- 1940 in Schönstatt. Am 1.3.1940 wurde er zum erstenmal von der Ge- stapo verhaftet, erneut aufgrund von Differenzen mit der Hitlerjugend am 18.4.1941. Am 6.6.1941 kam er ins KZ Dachau als Häftling Nr. 26209, wo er am 29.4.1945 befreit wurde. Im KZ Dachau war Pater Fischer enger Mitarbeiter von Pater Kentenich. Später trat er dem neugegrün- deten Säkularinstitut der Schönstattpatres bei. 3 Der Anfang Schon Bischof Heinrich Tenhumberg von Münster verzeichnis, entdeckte ich dessen Urenkel (1900- bedauerte, daß man über das Leben Karl Leisners 1977), den von mir gesuchten „Carl von Vogel- vor 1933 nur wenig wisse; seine Jugendarbeit ist sang“ und machte einen seiner Söhne in Lübeck vorwiegend aus seiner Tätigkeit im Katholischen ausfindig, der mir mit Hilfe seines Bruders meine Jungmännerverband Deutschlands unter Prälat Lud- zahlreichen Fragen beantworten will. wig Wolker bekannt. Die Gleichschaltung der Ver- Zu einer Gruppe der Jugendbewegung gehörte ein bände 1933 nach dem Wahlsieg der Nationalso- Wimpel. Schon in der Zusammenkunft seiner zialisten zwang Karl Leisner, mit seiner Jungen- Gruppe am 8. März 1927 erwähnte Karl Leisner gruppe den „Katholischen Wandervogel“ zu verlas- einen solchen: sen und dem größeren und damit scheinbar bestän- Diesmal sprachen wir hauptsächlich vom Wimpel. digeren Katholischen Jungmännerverband Deutsch- Carl von Vogelsang beschrieb im Johannisfeuer1 lands beizutreten. einen Wimpel der Jungen und einen der Mädchen Ich möchte durch einige Hinweise etwas neugierig in Kleve. Vielleicht sah der Wimpel von Karl Leis- machen auf das, was vorher war und wie es dazu ners Gruppe ähnlich aus: kam, daß Karl Leisner mit Klassenkameraden aus Unser Wimpel ist schwarz, auf roten Flammen 2 der Quinta des Klever Gymnasiums am 3. Februar leuchtet das Wappen des [Kreuz]Bundes . Auf 1927 eine Gruppe im Jungkreuzbund ins Leben der Rückseite ein breites rotes Kreuz. Kreuzritter rief. wollen wir sein, das ist der Leitgedanke der Vieles zu dieser Zeit konnte ich im Urlaub in Frei- Jungborngruppen. Als Kreuzzug muß jeder von uns unser Wollen erfassen. Und wie aus finste- burg in der Bibliothek des Caritasverbandes erfah- rer Nacht die rote Sonne der Liebe hervor- ren. Außer in Berlin sind in Deutschland nur noch leuchtet, so ruht auf schwarzem Untergrund das dort die fast vollständigen Ausgaben der Zeit- rote Kreuz der Erlösung. – Ein doppeltes schriften „Volksfreund“ und „Johannisfeuer“, die Symbol ist uns das Kreuz: Kreuz und Schwert, Werkblätter für die Erwachsenen im Kreuzbund Friede und Krieg. – Und unsere Jungen und die dazugehörende Jugendgruppe Jungborn/ verstehen es, für ihre Überzeugung zu kämpfen. Jungkreuzbund, einzusehen. Unerschroc??ken stellen sie ihren Mann auf der In den 20er Jahren spielte im Kreuzbund in Kleve Fabrik und im Büro. – Unsere Schwestern tragen einen roten Wimpel: „Aus Liebe getan!“ ein Carl von Vogelsang eine wichtige Rolle. Er ist die Devise. In stillem Schaffen spinnen sie wohnte in Kleve bei seinen Verwandten Winthuis die stillen Fäden in der Stadt: Wohltun, reiner auf der Römerstraße 8. Karl Leisner erwähnte ihn Frohsinn geht von ihnen aus. oft in seinen Tagebüchern und verehrte ihn sehr. Der Wimpel der Jungen fand einen Platz im Johan- Ursprünglich hatte ich vermutet, er sei verwandt nisfeuer, und nun ziert er das Deckblatt dieses mit einem Karl Freiherr von Vogelsang (1818- Rundbriefes. Hans-Karl Seeger 1890), der in allen weltlichen und kirchlichen Le- xika verzeichnet ist. In München in der Staatsbi- 1 Volksfreund 31(1926)31f. bliothek wurde ich fündig. Im „Gotha“, dem Adels- 2 Goldenes Kreuz auf blauem Grund. 4 Maria Leisner zum Gedenken Am 19. Juni 1999 verstarb Maria Leisner. Es dann sind wir dort eine Familie“. In Rees wurden trauert die Familie, die Pfarrgemeinde St. Mariä die Möbel auf Lager gestellt. Sie hat die Zeit in Himmelfahrt in Kleve und der IKLK. Immenstadt sehr gut und schön empfunden, sogar, Maria Leisner war die letzte der Familie, die das als ich dazukam, denn der Bursche meines Vaters Elternhaus in Kleve an der Flandrischen Straße 11 sorgte sehr gut und das Essen bekamen sie aus dem bewohnte. Hier umsorgte sie ihre Eltern bis zu Hotel. So hatten sie Zeit füreinander. deren Tod, hier lebte auch ihre Schwester Paula, bis Als der Krieg zu Ende war, wohnte die Familie diese am 19. Februar 1990 nach einem Verkehrsun- wieder in Rees, wo Vater an der Gerichtskasse tätig fall starb. war. 1919 kam die Schwester Paula dazu und ich Maria Leisner wurde am 23. November 1917 in fragte: „Ist die auch so frech wie die Jungen?“ An Immenstadt geboren und in der dortigen Stadtpfarr- der [Gerichts]Kasse in Kleve wurde wegen Alters- kirche St. Nikolaus am 2. Dezember 1917 durch zwangspensionierung ein Platz frei. So hatte mein den Benefiziaten J. B. Erhard auf den Namen Maria Vater enorme Nacharbeit, weil der Vorgänger aus Anna Amalie getauft. Taufpaten waren Friedrich Wut über ein Jahr nichts abgeheftet hatte. Leisner, Maria Falkenstein und Hildegard Zetler. Karl war der „Führer“ der Geschwister.