Titelbild: Lageplan der Kappler Stolln 1 : 1000 " der Gewerkschaft Schwarzwälder Erzbergwerke im Grenzbe- reich der "Gemarkungen Freiburg, Hofsgrund und Kappel unterhalb des Schauinsland-Gipfels (Ausschnitt)
Das Original des Lageplans befindet sich im Besitz der Freiburger Energie- und Wasserversorgungs-AG Freiburg. Der Lageplan wurde von dem Markscheider SCHULTE 1897 erstellt und in den Jahren 1899–1929 von den Markscheidern ENGEL, JAKOB und FRANZ nachgetragen. Neben der Lage der Stollen und anderer Grubenbaue sind im Plan auch Erzgänge, verschiedene Nebengesteine, Klüfte sowie Lagerungsverhältnisse (Streich- und Fallwerte) eingetragen. Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Tätigkeitsbericht
1997–1999
Freiburg i. Br. 2000
1 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
ISSN 0940-0834
Herausgeber: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg Albertstraße 5, D-79104 Freiburg Telefon (0761) 204-4375, Fax (0761) 204-4438 E-Mail [email protected] Internet http://www.lgrb.uni-freiburg.de
Redaktion: Priv.-Doz. Dr. DIETHARD H. STORCH
Satz, Gestaltung: HEIKE MERKT
Druck: Systemdruck+Verlags-GmbH, Grünstr. 13, D-79232 March-Hugstetten
Oktober 2000
2 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Vorwort
Mit Wirkung vom 1. Juli 1998 hat der Landtag von Baden-Württemberg das Gesetz zur Errich- tung des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau durch Zusammenlegung der Landes- oberbehörden Geologisches Landesamt und Landesbergamt beschlossen.
Dieses Ereignis hat die Arbeit des neuen Amtes in den Berichtsjahren entscheidend geprägt. Wurden doch zwei traditionsreiche, Jahrzehnte selbständige Behörden vereint.
Die Geschichte des ehemaligen Geologischen Landesamts begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der geologischen Landesaufnahme. Das frühere Landesbergamt kann sich auf eine noch wesentlich längere Geschichte berufen.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen der Zusammenlegung zunächst skeptisch gegen- über. Heute sehen sie darin eine Chance für eine positive Entwicklung in einer Zeit der Verkleine- rung und Fusion von Behörden. Die Bediensteten des neuen Landesamts für Geologie, Rohstof- fe und Bergbau stellen sich mit der erforderlichen Professionalität den kommenden Herausforde- rungen.
Der vorliegende Bericht informiert über die Aufgaben und Schwerpunkte der Tätigkeit des neuen Amtes sowie die erzielten Ergebnisse. Ich bin zuversichtlich, daß er die ersten positiven Zeichen der Zusammenarbeit erkennen läßt und Grundlagen für eine Diskussion wichtiger Themen der Geologie und des Bergbaus bietet.
Prof. Dr. H. Schneider Präsident des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg
3 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Abb. 1: Temnodontosaurus cf. T. trigonodon (v. THEODORI)
Wahrscheinlich eine rechte Hinterflosse. Fundort: Aubächle bei Aselfingen, Lesesteinfund (Leibstein aus der Posidonienschiefer-Formation, Unter-Toarcium [ Lias ∋ ], Unterer Jura) Sammlung: E. GRUBER (Vöhrenbach), Bestimmung: Dr. M. MAISCH (Univ. Tübingen) und LGRB, Photo: J. JERAS (Breisach)
4 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Inhalt
Seite Aufgaben und Schwerpunkte der Tätigkeit 6
Organisation und Mitarbeiter Organisation: Stand 1. Januar 2000 8 Mitarbeiter: Stand 1. Januar 2000 10
Tätigkeiten Abteilung 1: Zentrale Aufgaben 12 Abteilung 2: Geologie und Bodenkunde 23 Abteilung 3: Hydrogeologie 49 Abteilung 4: Rohstoffgeologie und Technische Geologie 55 Abteilung 5: Landesbergdirektion 72
Veröffentlichungen der Mitarbeiter des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg in den Jahren 1997–1999. Mit Nachträgen für die Jahre 1990–1996 86
5 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Aufgaben und Schwerpunkte der Tätigkeit
Mit dem Gesetz über die Errichtung des Landes- – Beginn der Arbeiten zur „Fachübergreifenden geo- amts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) wissenschaftlichen Landesaufnahme“ durch eine übernahm die neue Behörde die Aufgaben der bei- interdisziplinäre Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den vorherigen Landesbehörden Geologisches Lan- allen Abteilungen und dem Ziel, trotz zurückge- desamt und Landesbergamt im Geschäftsbereich hender Personalausstattung bei steigenden An- des Wirtschaftsministeriums und erfüllt Aufgaben forderungen an die geowissenschaftliche Landes- des Landes, insbesondere bei aufnahme durch die Nutzung von Synergieeffek- ten und eine erhöhte Flexibilität bestmögliche Pro- – der geowissenschaftlichen Landesaufnahme auf dukte zu erzeugen. Dazu sind u. a. eine Abstim- den Gebieten der regionalen Geologie, der Hydro-, mung der Nomenklatursysteme für die Datener- Ingenieur- und Rohstoffgeologie, der Geophysik hebung, der Aufbau eines gemeinsamen Daten- und Geochemie sowie der Bodenkunde, pools, der Auswertung mit einheitlichen Metho- den, die Verwendung von Geoinformationssyste- – der Aufsuchung und Beurteilung von Bodenschät- men, eine blattschnittfreie Bearbeitung und ein zen einschließlich des Grundwassers, Projektmanagement erforderlich. Das neue Kar- – der Wahrnehmung des Erdbebendienstes, tierkonzept wird im Großraum Ulm getestet.
– der staatlichen Genehmigung und Überwachung – Weiterer Ausbau des Fachinformationssystems von Bergwerken, Tagebaubetrieben, Tiefbohrun- Hydrogeologie und der hydrogeologischen Lan- gen, Untergrundspeichern, Besucherbergwerken desaufnahme unter Einsatz von GIS sowie der und Schauhöhlen, Tunnelbaumaßnahmen, Gas- systematischen Analyse und Modularisierung der hochdruckleitungen, Seilbahnen, Schleppliften einzelnen Auswerteverfahren. und anderen Bahnen sowie – Erarbeitung von Bewertungskriterien und detail- – der Herausgabe geowissenschaftlicher Karten lierten Grundlagen für die Regionalverbände zur und Veröffentlichungen sowie der Anlage von Sicherung von Grundwasser- und Rohstoffvor- Sammlungen und Archiven. kommen.
Im Rahmen dieser Aufgaben seien exemplarisch für – Erstellung der Prognostischen Rohstoffkarte mit die Arbeiten des Amtes folgende Einzelaktivitäten Erläuterung für elf Regionen des Landes. Weiter- genannt: führung der Arbeiten für die Lagerstättenpotential- karte. – Fortführung der geologischen Kartierung im Maß- stab 1 : 25 000 als wesentliche Grundlage für wei- – Fertigstellung des Pilotblattes Balingen der Karte tere geowissenschaftliche Arbeiten. Dabei rückt der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württem- die digitale Erfassung der Daten, z. B. zur Weiter- berg 1 : 50 000. verarbeitung mit GIS-Methoden, immer mehr ins – Intensivierung der ingenieurgeologischen Kartie- Blickfeld. rung. Bearbeitung der Baugrundkarten Reutlingen und Tuttlingen sowie Vorarbeiten für die Baugrund- – Bearbeitung von Blättern der Geologischen Karte karte Heilbronn. 1 : 50 000 und Erstellung von Blättern der bundes- weiten Geologischen Übersichtskarte 1 : 200 000. – Gemeinsame Bearbeitung der Grundlagen für die Abgrenzung des Schutzgebiets der Heil- und Mi- – Neuauflage der Geologischen Schulkarte von Ba- neralquellen im Stadtgebiet Stuttgart durch Hydro- den-Württemberg 1 : 1 000 000. und Ingenieurgeologen. – Weiterführung des bodenkundlichen Kartenwerks – Arbeiten zur Realisierung des deutsch-französi- für Baden-Württemberg im Maßstab 1 : 25 000 schen INTERREG-II-Projekts „Strong-Motion Erd- sowie der Bodenübersichtskarten 1 : 200 000 und bebenmeßnetz Oberrhein“ durch den Erdbeben- 1 : 350 000. dienst sowie strukturelle Verbesserungen und – Erweiterung der Datengrundlage im Rahmen der technische Erweiterungen des Meßnetzes des bundesweiten Bodenbestandsaufnahme und Wei- Erdbebendienstes. terentwicklung von Auswertungsprogrammen zur – Durchführung des umfangreichen Planfeststel- Berechnung von Bodenkennwerten. lungsverfahrens für die Errichtung und den Be- – Mitarbeit an einem Wasser- und Bodenatlas von trieb der Untertagedeponie Heilbronn einschließ- Baden-Württemberg. lich einer Abfallkonditionierungsanlage. Daneben
6 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
die Zulassung untertägiger Anlagen für die Ein- raten verursachten insbesondere Personalprobleme. bringung von Versatz, z. B. in den Bergwerken Weiterhin bestimmten die wachsenden personellen und Kochendorf, Stetten und Clara. materiellen Einschränkungen die Berichtsjahre.
– Fortführung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Berg- u. a. mit der Erstellung von Presseinformationen, bau ist wie vorher das Geologische Landesamt Pilot- Bearbeitung der Informationen und der Jahreshefte amt zur Erprobung der dezentralen Budgetverant- des LGRB, der Vorbereitung und Durchführung von wortung sowie der Kosten- und Leistungsrechnung. Veranstaltungen, Vorträgen und Führungen. Wie seine Vorgänger pflegt das Landesamt die enge Seit Gründung des neuen Amtes konnten der Aufbau Zusammenarbeit mit den staatlichen geowissen- und die Konsolidierung weitgehend abgeschlossen und schaftlichen Diensten und Bergbehörden Deutsch- ein gebührender Platz in der Verwaltungsstruktur des lands sowie der Nachbarländer. In vielen Bereichen Landes eingenommen werden. Dabei hat sich die neue ist das Landesamt auf das Zusammenwirken mit Organisation bewährt, auch wenn deren Einführung anderen Institutionen angewiesen. Für Unterstützung mit vielen Schwierigkeiten verbunden war. So muß- und gute Zusammenarbeit sei allen gedankt. ten die vorher selbständigen geologischen und bodenkundlichen Abteilungen zur neuen Abteilung Die Vorlesungstätigkeit von Wissenschaftlern des Geologie und Bodenkunde zusammengelegt werden. Amtes an den Hochschulen des Landes wurde fort- Auch die Zusammenlegung und Auflösung von Refe- gesetzt.
Abb. 2: Organigramm (Stand 1. Januar 2000) des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (LGRB)
7 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Organisation und Mitarbeiter
Organisation: Stand 1. Januar 2000
LANDESAMT FÜR GEOLOGIE, ROHSTOFFE UND BERGBAU BADEN-WÜRTTEMBERG
Freiburg im Breisgau
Durchwahl*
Leiter: Präsident Prof. Dr. SCHNEIDER, HORST, Dipl.-Geologe 204-4412 Vertreter: Abteilungsdirektor Dr. STRAYLE, GÜNTER, Dipl.-Geologe (Abt. 1–4) 204-4413 Ltd. Bergdirektor DENNERT, VOLKER, Dipl.-Ing. (Abt. 5) 70400-20
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Schriften
Leiter: Wiss. Ang. Priv.-Doz. Dr. STORCH, DIETHARD H., Dipl.-Geologe 204-4375 Vertreter: ORR Fromm 204-4414
Abteilung 1 Zentrale Aufgaben
Leiter: Abteilungsdirektor Dr. STRAYLE, GÜNTER, Dipl.-Geologe 204-4413 Vertreter: Vermessungsdirektor Dr.-Ing. SCHWEIZER, RAINER, Dipl.-Ingenieur 204-4419
Referate: 11 Personal, Finanzen, Recht Oberregierungsrat Fromm, Jurist 204-4414 [Oberamtsrat Ober, Dipl.-Finanzwirt (FH)]* 204-4410
12 Geowissenschaftliche Koordination, Organisation und Archive Obergeologierat Dr. JUNKER, BALDUR, Dipl.-Geologe 204-4377 [Oberamtsrat BALDAS, MANFRED, Dipl.-Verwaltungswirt (FH)] 204-4378
13 Information und Kommunikation Vermessungsdirektor Dr. SCHWEIZER, RAINER, Dipl.-Ingenieur 204-4419 [Geologierat Dr. GERMANN, DIETER, Dipl.-Geophysiker] 204-4418
14 Geochemie und Zentrallabor Chemiedirektorin Dr. DIETZE, GABRIELE, Dipl.-Chemikerin 204-4448 5590-231 [Obergeologierat Dr. MARTIN, MANFRED, Dipl.-Mineraloge] 5590-205
Abteilung 2 Geologie und Bodenkunde
Leiter: Ltd. Geologiedirektor DR. VILLINGER, ECKHARD, Dipl.-Geologe 5590-202 Vertreter: Ltd. Landwirtschaftsdirektor DR. ZWÖLFER, FRIEDRICH, Dipl.-Landwirt 38051-73
Referate: 21 Geologische Landesaufnahme Geologiedirektor Dr. BRUNNER, HORST, Dipl.-Geologe 0711/212-4832 [Obergeologierat Dr. SIMON, THEO, Dipl.-Geologe] 0711/212-4801
* in [ ] steht jeweils der Name des Vertreters
8 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
22 Geologische Kartenwerke und Dokumentation Geologiedirektor Dr. GROSCHOPF, RAINER, Dipl.-Geologe 5590-244 [Obergeologierat Dr. FRANZ, MATTHIAS, Dipl.-Geologe] 5590-247
23 Geologische Grundlagen Geologiedirektor DR. SAWATZKI, GEORG, Dipl.-Geologe 5590-203 [Obergeologierat Dr. OHMERT, WOLF, Dipl.-Geologe] 5590-235
24 Bodenkundliche Landesaufnahme Geologiedirektor Dr. FLECK, WOLFGANG, Dipl.-Geologe 38051-75 [Geologierat Dr. KÖSEL, MICHAEL, Dipl.-Geograph] 0711/212-4834
25 Angewandte Bodenkunde und bodenkundliche Kartenwerke Ltd. Landwirtschaftsdirektor Dr. ZWÖLFER, FRIEDRICH, Dipl.-Landwirt 38051-73 [Oberlandwirtschaftsrat Dr. WEINZIERL, WERNER, Dipl.-Ingenieur agr.] 38051-64
Abteilung 3 Hydrogeologie
Leiter: Ltd. Geologiedirektor Dr. WENDT, OTTHARD, Dipl.-Geologe 204-4429 Vertreter: Geologiedirektor Dr. PLUM, HANS, Dipl.-Geologe 204-4425
Referate: 31 Hydrogeologische Landesaufnahme und Dokumentation Geologiedirektor Dr. PLUM, HANS, Dipl.-Geologe 204-4425 [Obergeologierat Dr. WIRSING, GUNTHER, Dipl.-Geologe] 204-4397
32 Grundwassererkundung und Grundwassererschließung Geologiedirektor Dr. ENGESSER, WOLFGANG, Dipl.-Mineraloge 204-4395 [Obergeologierätin Priv.-Doz. Dr. STOBER, INGRID, Dipl.-Geographin] 204-4396
33 Grundwasserbeschaffenheit Obergeologierat Dr. BERTLEFF, BRUNO, Dipl.-Geologe 204-4398 [Obergeologierat Dr. TRAPP, CHRISTIAN, Dipl.-Geologe] 204-4392
34 Grundwasserschutz Geologiedirektor Dr. SCHLOZ, WILHELM, Dipl.-Geologe 0711/212-4822 [Obergeologierat Dr. BRUDER, JOACHIM, Dipl.-Geologe] 0711/212-4800
Abteilung 4 Rohstoffgeologie und Technische Geologie
Leiter: Ltd. Geologiedirektor Dr. LINK, GERD, Dipl.-Geologe 204-4437 Vertreter: Geologiedirektor Dr. RUCH, CLEMENS, Dipl.-Geologe 5590-224
Referate: 41 Rohstoffgeologische Landesaufnahme Obergeologierat Dr. WERNER, WOLFGANG, Dipl.-Geologe 5590-229 [Geologierat Dr. BOCK, HELMUT, Dipl.-Geologe] 5590-228
42 Angewandte Rohstoffgeologie und Dokumentation NN [Wiss. Ang. Dr. FINGER, PETER, Dipl.-Geologe] 5590-241
43 Ingenieurgeologische Landesaufnahme Geologiedirektor Dr. WALLRAUCH, EUGEN, Dipl.-Geologe 0711/212-4827 [Obergeologierat Dr. WAGENPLAST, PETER, Dipl.-Geologe] 0711/212-4826
44 Technische Geologie und Dokumentation Geologiedirektor Dr. RUCH, CLEMENS, Dipl.-Geologe 5590-224 [Obergeologierat Dr. ROGOWSKI, ECKARD, Dipl.-Geologe] 0711/212-4818
45 Erdbebendienst Obergeologierat Dr. BRÜSTLE, WOLFGANG, Dipl.-Geophysiker 204-4434 [Wiss. Ang. Dr. STANGE, STEFAN, Dipl.-Geophysiker] 204-4435
9 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Abteilung 5 Landesbergdirektion
Leiter: Ltd. Bergdirektor DENNERT, VOLKER, Dipl.-Ing. Bergbau 70400-20 Vertreter: Bergdirektor BRASSE, AXEL, Dipl.-Ing. Bergbau 70400-23
Referate: 51 Bergwirtschaft, Bergbauberechtigungen, Markscheidewesen Bergdirektor SCHICK, HOLGER, Dipl.-Ing. Markscheidewesen 70400-28 [Oberbergrat THIENEL, RUPERT, Dipl.-Ing. Bergbau] 70400-43
52 Bergbau unter Tage, Abfallentsorgung Bergdirektor BRASSE, AXEL, Dipl.-Ing. Bergbau 70400-23 [Oberbergrat PAASSENS, RALF, Dipl.-Ing. Bergbau] 70400-34
53 Tagebau, Bohr- und Speichertechnik Oberbergrat THIENEL, RUPERT, Dipl.-Ing. Bergbau 70400-43 [Bergdirektor SCHICK, HOLGER, Dipl.-Ing. Markscheidewesen] 70400-28
54 Tunnelbau, Althohlräume, Besucherbergwerke, Seilbahnen Oberbergrat PAASSENS, RALF , Dipl.-Ing. Bergbau 70400-34 [Bergdirektor BRASSE, AXEL, Dipl.-Ing. Bergbau] 70400-23
* Soweit nicht gesondert angegeben, gilt die Vorwahl 0761 für Freiburg i. Br.
Mitarbeiter: Stand 1. Januar 2000
Personalstand: GROSCHOPF, RAINER, Dr., Dipl.-Geologe 5590-244 PLUM, HANS, Dr., Dipl.-Geologe 204-4425 Durchwahl* RUCH, CLEMENS, Dr., Dipl.-Geologe 5590-224 SAWATZKI, GEORG, Dr., Dipl.-Geologe 5590-203 Präsident: SCHLOZ, WILHELM, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4822 SCHNEIDER, HORST, WALLRAUCH, EUGEN, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4827 Prof., Dr., Dipl.-Geologe 204-4412 Vermessungsdirektor: Abteilungsdirektor: SCHWEIZER, RAINER, Dr., Dipl.-Ingenieur 204-4419 STRAYLE, GÜNTER, Dr., Dipl.-Geologe 204-4413 Oberbergräte: Ltd. Bergdirektor: PAASSENS, RALF, Dipl.-Ing. 70400-34 DENNERT, VOLKER, Dipl.-Ing. 70400-20 THIENEL, RUPERT, Dipl.-Ing. 70400-43
Ltd. Geologiedirektoren: Obergeologieräte: LINK, GERD, Dr., Dipl.-Geologe 204-4437 BAUER, ECKART, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4805 VILLINGER, ECKHARD, Dr., Dipl.-Geologe 5590-202 BERTLEFF, BRUNO, Dr., Dipl.-Geologe 204-4398 WENDT, OTTHARD, Dr., Dipl.-Geologe 204-4429 BRUDER, JOACHIM, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4800 BRÜSTLE, WOLFGANG, Dr., Dipl.-Geophysiker 204-4434 Ltd. Landwirtschaftsdirektor: ELLWANGER, DIETRICH, Dr., Dipl.-Geologe 5590-239 WÖLFER RIEDRICH Z , F , Dr., Dipl.-Landwirt 38051-73 ETZOLD, ANDREAS, Dipl.-Geologe 5590-238 Bergdirektoren: FRANZ, MATTHIAS, Dr., Dipl.-Geologe 5590-247 JUNKER, BALDUR, Dr., Dipl.-Geologe 204-4377 BRASSE, AXEL, Dipl.-Ing. 70400-23 KECK, OTMAR, Dr., Dipl.-Geologe 5590-245 SCHICK, HOLGER, Dipl.-Ing. 70400-28 KESSLER, GUNTRAM, Dr., Dipl.-Geologe 5590-246 Chemiedirektorin: KILGER, BERNHARD, Dr., Dipl.-Biologe 204-4393 KOBLER, HANS-ULRICH, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4808 DIETZE, GABRIELE, Dr., Dipl.-Chemikerin 204-4448 5590-231 KUPSCH, FRIEDRICH, Dipl.-Geologe 204-4379 MARTIN, MANFRED, Dr., Dipl.-Mineraloge 5590-205 Geologiedirektoren: OHMERT, WOLF, Dr., Dipl.-Geologe 5590-235 BRUNNER, HORST, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4832 PRESTEL, RUPERT, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4825 ENGESSER, WOLFGANG, Dr., Dipl.-Mineraloge 204-4395 RAUSCH, RANDOLF, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4814 FLECK, WOLFGANG, Dr., Dipl.-Geologe 38051-75 ROGOWSKI, ECKARD, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4818
10 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
SIMON, THEO, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4801 Freiwillige und ständige Mitarbeiter (* ehemalige STOBER, INGRID, Dr., Priv.-Doz., Amtsangehörige) Dipl.-Geographin 204-4396 TRAPP, CHRISTIAN, Dr., Dipl.-Geologe 204-4392 Prof. Dr. Karl Dietrich ADAM (Ludwigsburg) WAGENPLAST, PETER, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4826 * Regierungsdirektor a. D. Prof. Dr. Joachim BARTZ † WALDMANN, FRANK, Dr., Dipl.-Geologe 38051-65 (Freiburg i. Br.) WERNER, WOLFGANG, Dr., Dipl.-Geologe 5590-229 Prof. Dr. Erhard BIBUS (Tübingen) WIRSING, GUNTHER, Dr., Dipl.-Geologe 204-4397 Realoberschullehrer a. D. Hans BINDER (Nürtingen) Dr. Gert BLOOS (Stuttgart) Oberlandwirtschaftsrat: * Präsident a. D. Prof. Dr. Bernhard DAMM (Heidelberg) * Abteilungsdirektor a. D. Dr. Konrad EISSELE WEINZIERL, WERNER, Dr., Dipl.-Ingenieur agr. 38051-64 (Emmendingen) Oberregierungsrat: Franz Falkenstein (Dogern) Prof. Dr. Otto F. GEYER (Reutlingen) FROMM, FRANK, Jurist 204-4414 * Oberlandesgeologe a. D. Dr. Paul GROSCHOPF † Geologieräte: (Geislingen/Steige) Oberstudienrat Dr. h. c. Hans HAGDORN (Ingelfingen) BOCK, HELMUT, Dr., Dipl.-Geologe 5590-228 Prof. Dr. Helmut HÖLDER (Stuttgart) GERMANN, DIETER, Dr., Dipl.-Geophysiker 204-4418 * Ltd. Geologiedirektor a. D. Dr. Peter HUMMEL GRIMM, BERNHARD, Dr., Dipl.-Geologe 204-4428 (Emmendingen) KÖSEL, MICHAEL, Dr., Dipl.-Geograph 0711/212-4834 * Ltd. Geologiedirektor a. D. Dr. Rudolf HÜTTNER SCHOBER, THOMAS, Dr., Dipl.-Geologe 0711/212-4817 (Waldkirch-Suggental) SELG, MATTHIAS, Dr., Dipl.-Geologe 204-4430 * Geologiedirektor a. D. Prof. Dr. Werner KÄSS WATZEL, RALPH, Dr., Dipl.-Geologe 204-4423 (Umkirch) WEINSZIEHR, RALF, Dr., Dipl.-Geologe 204-4431 * Ltd. Geologiedirektor a. D. Dr. Ulf KOERNER (Emmendingen) Wissensch. Angestellte: * Geologiedirektor a. D. Dr. Heinz KRAUSE (Waiblingen) FINGER, PETER, Dr., Dipl.-Geologe 5590-241 * Geologiedirektor a. D. Dr. Joachim LEIBER FRITZ, CHRISTIAN, Dr., Dipl.-Geograph 38051-74 (Freiburg i. Br.) GREVE, ANDREAS, Dr., Dipl.-Informatiker 204-4424 Studiendirektor Dr. Manfred LÖSCHER HUTH, THOMAS, Dipl.-Forstwirt 38051-63 (Leimen-St. Ilgen) KRAUSE, WERNER, Dipl.-Agrarbiologe 38051-62 * Geologiedirektor a. D. Dr. Klaus MÜNZING RILLING, KURT, Dipl.-Geograph 38051-66 (Freiburg i. Br.) SOKOL, GÜNTER, Dipl.-Geograph 204-4426 * Geologiedirektor a. D. Dr. Helmut PRIER STANGE, STEFAN, Dr., Dipl.-Geophysiker 204-4435 (Freiburg i. Br.) STORCH, DIETHARD, Dr., Priv.-Doz., * Ltd. Geologiedirektor a. D. Prof. Dr. Winfried REIFF Dipl.-Geologe 204-4375 (Leinfelden-Echterdingen) SWOBODA, FRITZ-DIDOLF, Dr., Studiendirektor a. D. Dr. Reinhold RIEK (Aichtal) Dipl.-Geologe 0711/212-4810 * Obergeologierat a. D. Dr. Walter SCHALL (Stuttgart) * Geologiedirektor a. D. Dr. Karl SCHÄDEL (Staufen i. Br.) * Ltd. Geologiedirektor a. D. Prof. Dr. Albert SCHREINER Mitarbeiter Stand: 31.12.1999 (Gundelfingen-Wildtal) Prof. Dr. Volker SCHWEIZER (Heidelberg) Art der Beschäftigung Anzahl der Stellen * Regierungsdirektor a. D. Dr. Fritz WEIDENBACH † Wissenschaftlicher Dienst 70,0 (Stuttgart) * Abteilungsdirektor a. D. Dr. Jörg WERNER † Technischer Dienst 45,0 (Freiburg i. Br.) Zentraler Dienst 39,5 * Regierungsdirektor a. D. Dr. Helmut WILD (Waiblingen-Neustadt) Zusammen: 154,5 * Prof. Dr. Wolfhard WIMMENAUER (Freiburg i. Br.)
11 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Tätigkeiten
Abteilung 1: Zentrale Aufgaben
Neugliederung der Abteilung Geowissenschaftliche Koordination, Organisation und Archive Die Zusammenlegung der Landesoberbehörden Geo- logisches Landesamt und Landesbergamt führte in- Geowissenschaftliche Belange der Raum- nerhalb der Abteilung 1 zu einschneidenden Umstruk- ordnung und Landesplanung turierungen im Personal- und Aufgabenbereich. Im besonderen Maße sind die Referate 11 und 12 von Im Berichtszeitraum wurden landesweit 3522 schriftli- der Neuordnung betroffen. che Stellungnahmen zu Anhörungen als Träger öf- fentlicher Belange (TÖB) abgegeben (1997: 1145, Die Verwaltungsaufgaben Personal, Finanzen, Recht 1998: 1165, 1999: 1212), in denen das Amt als zu- der beiden ehemaligen Ämter wurden im Referat 11 ständige Fachbehörde des Landes die geologisch- zusammengefaßt. Dem Referat 12 wurden Aufga- geotechnischen, bodenkundlichen, rohstoffgeologi- ben zugewiesen, die zum Bereich der Querschnitts- schen, hydrogeologischen und bergbaulichen Belan- aufgaben und der Zentralen Dienste gehören: Koor- ge vertrat; hinzu kommen weitere 2228 Vorgänge, dination geowissenschaftlicher Belange der Raum- die nach Prüfung ohne schriftliche Aussagen zu den ordnung und Landesplanung, Geotopschutz, Organi- Akten gegeben wurden (1997: 739, 1998: 818, 1999: sation, Innerer Dienst (einschließlich Vertrieb der 671). Von den insgesamt 5750 Bearbeitungen ent- LGRB-Produkte), Archive, Dokumenten- und Schrift- fallen annähernd 75 % auf Bauleitplanverfahren. gutverwaltung sowie Bibliothek. Ein großer Teil des Personals ist ausschließlich mit der notwendigen Vom ehemaligen Landesbergamt waren im Zeitraum Grundversorgung der Verwaltungsdienstleistungen Januar 1997 bis Juni 1998 die bergbaulichen Belan- vor Ort in den nunmehr sechs Dienstgebäuden des ge in 793 Stellungnahmen (1997: 545, 1998 bis zur LGRB beschäftigt. Fusion: 248) zu öffentlich-rechtlichen Planungen vertreten worden. Es hängt wesentlich von der Überwindung dieser räumlichen Zersplitterung ab, inwieweit und wie rasch Der Aufgabenbereich TÖB greift in die Aufgabenbe- reiche sämtlicher Fachabteilungen des LGRB ein. sich alle Zielvorstellungen der Fusion realisieren las- Er dient somit ebenfalls der Integration der ehema- sen. In der bisherigen Tätigkeit dieser beiden Refe- ligen Beratungsbehörde Geologisches Landesamt rate zeichnet sich bereits eine durchweg positive Ent- und der ehemaligen Vollzugsbehörde Landesberg- wicklung ab. amt. Aufgrund der vorgegebenen Umsetzung von Mitar- Personal, Finanzen, Recht beitern des höheren Dienstes in andere Organisa- tionseinheiten des Amtes traten bei der Bearbeitung Trotz der beträchtlichen Reduzierung von Perso- von Stellungnahmen Terminschwierigkeiten auf. Im nalstellen konnten Maßnahmen zur Sicherung der Hinblick auf die hohen Fallzahlen und das bislang Leistungsfähigkeit des Amtes durchgeführt wer- zur Projektdefinition fertiggestellte „Informations- den. system zur Bearbeitung von Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange als Teil des Geowissen- Im Nachtragshaushalt 1999 wurden die bislang schaftlichen Informationssystems“ mußte eine Zwi- selbständigen Haushalte der beiden Ämter zusam- schenlösung gefunden werden. Seit Juli 1999 wer- mengefaßt. Damit gelten für die Abteilung 5 (Lan- den die Beiträge aus den Fachreferaten per E-Mail desbergdirektion) ebenfalls die Regelungen der de- eingeholt und nach der Endbearbeitung an den zentralen Budgetverantwortung. Entsprechendes Schreibdienst für den Versand per E-Mail (LVN oder gilt für den Einsatz der Kosten- und Leistungsrech- Internet) oder Brief weitergeleitet. nung sowie der kostenorientierten Führungsinstru- mente. Geotopschutz Bedeutungsvoll ist ferner, daß der nunmehr im Re- ferat 11 angesiedelte juristische Sachverstand vom Bei der Abwägung Biotopschutz/Geotopschutz im gesamten Amt genutzt werden kann. Rahmen des Naturschutzes hat sich das Amt in dem
12 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
vom Bundesamt für Naturschutz geleiteten Arbeits- Außenfront als auch im Gebäude, führten zeitweise kreis „Geologische Dienste und Naturschutzverwal- zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Dienst- tungen“ beteiligt. Der Geotopschutz wurde bundes- betriebs. weit den Geologischen Diensten der Länder zuge- ordnet. Archive Der in Baden-Württemberg bislang bei der Landes- anstalt für Umweltschutz angesiedelte Geotopschutz In das Aufschlußarchiv sind im Berichtszeitraum die wurde dem LGRB übertragen. Beschreibungen von ca. 9 000 neuen Aufschlüssen übernommen worden. Dazu kamen ca. 38 000 älte- Das vom Wirtschaftsministerium unterstützte Netz- re Aufschlußbeschreibungen, die nach systemati- werk Erdgeschichte, ein Touristikprojekt, bei dem schen Erhebungen im Schriftgut des Amtes sowie sechs Gemeinden gemeinsam nachhaltigen Geo- in Archiven anderer kommunaler und staatlicher Ver- tourismus anbieten, wurde seit Herbst 1997 geowis- waltungen in das Aufschlußarchiv gelangten. Hier senschaftlich begleitet. ist eine zunehmend verbesserte Zusammenarbeit mit den Unteren Verwaltungsbehörden und den Kom- munen zu verzeichnen, was sich auf den Datenum- Organisation, Innerer Dienst fang und auch die Datenqualität außerordentlich positiv auswirkt. Der Archivbestand ist über die Auf- Geschäftsgrundlage für die Zusammenführung der schlußdatenbank zugänglich, die allen Mitarbeitern ehemaligen Ämter ist ein neu erstellter Organisa- zur Verfügung steht. Zur geologischen Auswertung tions- und Geschäftsverteilungsplan. Er weist die muß noch weitgehend auf die im Archiv abgelegten Aufgabengebiete der fünf Abteilungen und 22 Fach- Dokumente zurückgegriffen werden. referate aus (Abb. 2). Soweit bisher beide früheren Ämter gleichartig nach außen tätig waren, wurden die Zuständigkeiten zusammengefaßt. Durch die Bibliothek Neustrukturierung verringerte sich die Gesamtzahl der bisherigen Abteilungen und Referate. Der Bibliothek gingen insgesamt 2454 Bücher- und Zeitschriftenbände zu, ferner 336 Separata sowie Die Zusammenlegung sowie die neuen Amtsbe- 1441 Karten und Erläuterungen. Alle Neuzugänge zeichnungen mußten den Verwaltungen, Bürgern und seit 1998 auch die Sachkatalogisierung werden und Kunden bekannt gegeben werden. Sie verur- kontinuierlich mittels EDV erfaßt. Inzwischen wurde sachten vielfältige Maßnahmen, wie die Änderung damit begonnen, Bücher sowie Karten und Erläute- von Telefon- und Adreßbuchangaben, die Ummel- rungen rückwirkend in gleicher Weise zu erfassen. dung der amtseigenen Kraftfahrzeuge und die An- passung von Formularen. Die umgehende Aufstel- Die Zeitschriftenaussonderung ist inzwischen abge- lung eines neuen Alarmierungsplans für die Einsatz- schlossen, die bibliothekarischen Folgearbeiten lau- kräfte des Katastrophenschutzes und bei Unfällen fen aber noch weiter. In diesem Zusammenhang mit wassergefährdenden Stoffen war erforderlich. wurde auch die Tauschkartei überprüft; sie enthält jetzt 246 Tauschpartner. Im Bereich des Inneren Dienstes wurden einige or- ganisatorische Maßnahmen durchgeführt, um die zum Teil sehr unterschiedlichen amtsinternen Ge- schäftsabläufe der beiden ehemaligen Ämter zu ko- Information und Kommunikation ordinieren. Bisher getrennt angefallene Aufgaben wurden in neuen Organisationseinheiten (z. B. Haus- Datenbanken verwaltung, Schreibdienst) zusammengefaßt. Der Aufbau von Datenbanken als Teil des geowissen- Die räumliche Unterbringung in fünf verschiedenen schaftlichen Informationssystems war und ist ein Dienstgebäuden in Freiburg und einem in Stuttgart Schwerpunkt der Arbeiten. Das fachübergreifende erfordert aber weiterhin einen deutlichen Mehrauf- Labordatenkonzept wurde zu einem integrierten wand an Verwaltungspersonal und Infrastruktur. Konzept für Labor-, Meß- und Ergebnisdaten wei- terentwickelt. Die zugehörige Datenbasis wurde an- In den Jahren 1998 und 1999 wurde das Dienst- gelegt, das System für die Erfassung von Wasser- gebäude Albertstraße 5 in Freiburg umfassend sa- proben und -analysen realisiert und in Betrieb ge- niert. Die verschiedenen Arbeiten, sowohl an der nommen (Abb. 3).
13 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Für die Erfassung der Rohstoffgewinnungsstellen System nach Oracle portiert und ergänzt (Abb. 4). wurde ein prototypisch in MS-Access entwickeltes So können mit Hilfe sogenannter Reports verschie-
Abb. 3: Datenbankmaske Wasseranalysen
Abb. 4: Datenbankmaske Rohstoffgewinnungsstellen
14 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
6216 62176220 6221 6222 6223 6224 37 44 0 12 110 271 19 6316 63176318 6319 6320 6321 6322 6323 6324 6325 120 2210 000 74 174 227 3 6416 641764186419 6420 6421 6422 6423 6424 6425 6426 653 7814001 118 195 83 357 32 0 6515 6516 651765186519 6520 6521 6522 6523 6524 6525 6526 18334 1152336241 58 146 292 198 367 152 45 6616 661766186619 6620 6621 6622 6623 6624 6625 6626 100 834605225 652 196 138 79 104 211 16 6716671767186719 6720 6721 6722 6723 6724 6725 6726 788821467261 475 616 496 215 275 71 54 6816681768186819 6820 6821 6822 6823 6824 6825 6826 6827 6828 7241393202193 637 2009 346 99 364 339 440 4 0 6915 6916691769186919 6920 6921 6922 6923 6924 6925 6926 6927 6928 8421954950484434 494 96 120 229 125 151 95 117 4 7014 7015 7016701770187019 7020 7021 7022 7023 7024 7025 7026 7027 7028 10552133866313731302 378 244 266 252 49 64 83 73 20 7113 7114 7115 7116711771187119 7120 7121 7122 7123 7124 7125 7126 7127 7128 0 31914531754981731263 898 2790 1057 139 284 74 126 219 70 7211 7212 7213 7214 7215 7216721772187219 7220 7221 7222 7223 7224 7225 7226 7227 7228 3 11 648562231187451781486 2162 5230 52 98 85 91 130 92 187 7311 7312 7313 7314 7315 7316731773187319 7320 7321 7322 7323 7324 7325 7326 7327 7328 2 17 230107814 50120403289 147 412 302 204 303 144 265 228 135 7411 7412 7413 7414 7415 7416741774187419 7420 7421 7422 7423 7424 7425 7426 7427 7428 9 353 7913042164183480504 864 397 71 148 153 107 177 641 35 7512 7513 7514 7515 7516751775187519 7520 7521 7522 7523 7524 7525 7526 7527 7528 287 189527137249260601443 426 289 150 41 112 507 623 426 2 7612 7613 7614 7615 7616761776187619 7620 7621 7622 7623 7624 7625 7626 693 102160248179332254238 130 56 32 43 214 730 10 7711 7712 7713 7714 7715 7716 771777187719 7720 7721 7722 7723 7724 7725 7726 7 981 145270182229 933144254 385 116 75 182 371 323 236 7811 7812 7813 7814 7815 7816781778187819 7820 7821 7822 7823 7824 7825 7826 180 737 2877325924253524477 109 175 405 357 478 688 301 7911 7912 7913 7914 7915 7916791779187919 7920 7921 7922 7923 7924 7925 7926 466 757 37121116295623236216 218 800 561 680 637 447 852 8011 8012 8013 8014 8015 8016801780188019 8020 8021 8022 8023 8024 8025 8026 392 1101 404 78147318365747152 840 1153 592 496 1124 830 588 8111 8112 8113 8114 8115 8116811781188119 8120 8121 8122 8123 8124 8125 8126 726 142 33 86116191154195406 378 408 423 671 831 735 466 8211 8212 8213 8214 8215 8216821782188219 8220 8221 8222 8223 8224 8225 8226 911 56 76 911228773321050 580 523 244 1347 248 602 363 8311 8312 8313 8314 8315 8316831783188319 8320 8321 8322 8323 8324 8325 8326 843 364 264 122660255207927 240 294 463 656 675 120 251 8411 8412 8413 8414 8415 84168417 8422 8423 8424 8425 8426 286 725 429 28996661 0 73 11 0 0
Anzahl der Stammdatensätze in Klassen: Abb. 5: Aufschlußdatenbank: Verteilung der erfaßten Auf- 1 - 100 101 - 500 501 - 1000 >1000 schlüsse (Stand 31.12.1999) dene Zusammenstellungen standardisiert ausgege- schlußdaten, die für die Zukunft der Datenbank- ben werden. nutzung unerläßlich ist.
Erstmals im LGRB kann die Datenbank für das Di- Für die Verwaltung von Bohranzeigen wurde eine gitale Kartenarchiv, die Bibliotheksverwaltung und Datenbankanwendung entwickelt. die hydrogeologischen Pumpversuche über den vor- handenen WWW-Browser genutzt werden.
In der Aufschlußdatenbank (ADB) wurden im Be- Netzwerkverbindung der Dienstgebäude richtszeitraum die Stammdaten von 47 200 Auf- schlüssen und die Daten für die Schichtbeschreibung Die räumliche Unterbringung des LGRB in sechs von 29 500 Aufschlüssen erfaßt. Der Gesamtbestand Dienstgebäuden stellt an das interne Netz sehr hohe an erfaßten Aufschlüssen beträgt nun 125 000, von Anforderungen. Die Verbindung mit dem Hauptge- denen 81 000 eine Schichtbeschreibung enthalten bäude richtet sich nach den speziellen Anforderun- (Abb. 5). Erheblicher Aufwand entstand durch die gen, den technischen Möglichkeiten und den Kosten zunehmend notwendige Qualitätssicherung der Auf- (Abb. 6). Inzwischen ist die Nutzung des Landes-
15 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Abb. 6: Struktur der internen und externen Netzverbindungen des LGRB verwaltungsnetzes (LVN) und des Internets in allen einmal mit der Einrichtung eines Hochgeschwin- Dienstgebäuden möglich. digkeits-Kernnetzes in Form eines FDDI-Rings mit 100 Mbit/s abgeholfen. Als zweite Maßnahme wur- Aufwendig gestaltete sich die Verbindung des Dienst- den die vorhandenen Anschlußdosen der Terminal- gebäudes Urachstraße mit dem Hauptgebäude. Die verkabelung ersetzt und dadurch in ein Twisted-Pair- Einrichtung einer Standleitung der Telekom erforder- Netz verwandelt (Abb. 7). Dieses Netz wurde über te umfangreiche Umstellungsarbeiten. Der bisheri- Konzentratoren an den FDDI-Ring angeschlossen. ge Novell-Server wurde durch einen Linux-Server ersetzt. Das gesamte Netz des Dienstgebäudes Nach der Verbesserung der Netzwerkstruktur wur- mußte vom Protokoll IPX/SPX auf das im Internet de die nach Vorgabe des Internets erfolgte Adres- übliche Protokoll TCP/IP umgestellt werden. Erst sierung sämtlicher Rechner, Netzwerkkomponenten danach konnten das Intranet des LGRB und das und Peripheriegeräte auf die neue Adressierung des Internet mit den Diensten WWW und E-Mail auch Landes umgestellt. Das LGRB ist jetzt in das Lan- im Dienstgebäude Urachstraße genutzt werden. des-Intranet Baden-Württemberg eingebunden. Au- ßerdem konnte der Schutz gegen mögliche Eindring- Im Herbst 1998 wurde dem LGRB als erster Behör- linge aus dem Internet erheblich verbessert werden. de des Landes erlaubt, das LVN ausschließlich mit der vom Internet bekannten Mail-Technik SMTP zu nutzen, um sich damit die Einführung eines zweiten Mail-Systems (X.400) zu sparen. Dazu war ein spe- Ausbau und Ausstattung der IuK-Arbeits- zieller Server einzurichten, der anhand der Adresse plätze unterscheiden kann, ob eine Mail ins LVN oder ins Internet gehen soll. Die Anzahl der IuK-Arbeitsplätze wurde im Berichts- zeitraum soweit erhöht, daß über 90 % der Mitar- beiter damit ausgerüstet sind. Eine Verbesserung Netzwerkstruktur und Adressierung des jetzigen Zustandes ist im Bereich des Zentral- labors und der bodenkundlichen Kartierung erfor- Im Jahre 1998 mußte das Netzwerk im Hauptge- derlich. Zumindest die technischen Voraussetzun- bäude erweitert werden, weil die vorhandene Thin- gen sind geschaffen, um Projekte wie die künftige Wire-Ethernet-Verkabelung durch die Vernetzung „Fachübergreifende geowissenschaftliche Landes- aller IuK-Arbeitsplätze überlastet war. Dem wurde aufnahme“ (s. S. 6) in Angriff nehmen zu können.
16 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Abb. 7: Netzstruktur im Hauptgebäude des LGRB
Abb. 8: Erstellung von Bohrpunktkarten mit der ArcView-Extension ArcGLA
17 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Durch gemeinsame Nutzung von PCs ist jedoch die – Für die Datenpflege in der Rohstoffgewinnungs- Grundversorgung gewährleistet. Alle IuK-Arbeitsplät- stellen-Datenbank hilft das Modul ArcBetriebe, mit ze verfügen als Mindestausstattung über E-Mail, dem neue Rohstoffflächen erfaßt, mit der Daten- Intranet und Bürokommunikations-Software (Corel bank abgeglichen und für die weitere Nutzung Office). Mit der erfolgreichen Portierung von Word- zentral im DKA abgelegt werden können. Perfect 8 auf das Linux-Betriebssystem werden auch – Zur Pflege der Berechtsamskarten wurde für das die Nutzer der UNIX-Workstations mit Textverarbei- Markscheidewesen das Modul ArcBER (Abb. 9) tung unterstützt. Das Word-Format kann mit diesem eingerichtet; das Erweiterungsmodul ArcRISL zur System gelesen und erzeugt werden. Verwaltung der Betriebe nach Bundesberggesetz ist in Entwicklung. Auf insgesamt 33 Benutzer wurde die ArcView-Aus- stattung zur Nutzung der Geodaten im digitalen Kartenarchiv (DKA) erweitert. In einer Schulung wurden weitere 24 Teilnehmer aus dem Hause in LGRB im Internet das System eingewiesen. Für ausgewählte wieder- kehrende Aufgaben im LGRB wurden Avenue-Pro- Das gemeinsam mit den Fachabteilungen erarbeite- gramme (Makros) erstellt: te Konzept wurde realisiert. Die Homepage des LGRB (http://www.lgrb.uni-freiburg.de) wurde am 1. Febru- – Mit dem Modul ArcGLA können nun sämtliche Da- ar 1999 in Betrieb genommen (Abb.10). Um einen ten der Aufschlußdatenbank innerhalb eines Ge- hohen Aktualisierungsgrad zu erreichen, werden die biets recherchiert, visualisiert und ausgegeben Daten über aktuelle Erdbeben kontinuierlich nach- werden; Abb. 8 zeigt beispielhaft dessen Benut- geführt. Die Benutzerstatistik zeigt, daß die Home- zeroberfläche. page intensiv genutzt wird.
Abb. 9: Beispiel Berechtsamskarte mit der ArcView-Extension ArcBER
18 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
und an die Fachinformationssysteme angebunden. Für Projekte aller geowissenschaftlichen Fachbereiche wurden im DKA Datenbestände aufgebaut. Mit der Übernahme älterer Kartenblätter wurde begonnen. In Zukunft sollen die Geodaten des LGRB zusammen mit den anderen Fachdaten in der Oracle-Datenbank abgelegt werden. Hierzu wurden Tests mit dem Geodatenserver ArcSDE durchgeführt.
Vom Bereich Kartographie wurden zahlreiche Karten, Poster, Schnitte und Graphiken für Projekte und Gut- achten bearbeitet. Im einzelnen sind dies:
– 28 Meßtischblätter für die Geologische Karte 1 : 25 000, vorläufige Ausgabe (GK25v), und 27 als 2. Auflage, s. S. 28. Außerdem wurde für die GK 25 ein Datenmodell erstellt und am Blatt 6721 Bad Friedrichshall getestet. Nach diesem Konzept wurde ein weiteres Blatt (Kaiserstuhl) begonnen. Das daraus weiterentwickelte Datenmodell im Maßstab 1 : 50 000 wurde mit Daten des Blatts Abb. 10: WEB-Hauptseite des LGRB im Internet Südschwarzwald verifiziert. – An bodenkundlichen Karten 1 : 25 000 (BK 25) wur- den für 18 Kartenblätter die Geodaten aufbereitet, CD-ROM Geowissenschaftliche Übersichts- für weitere 13 Karten wurden darüber hinaus die karten kartographische Ausgestaltung und die Druckvor- bereitung durchgeführt. Zur künftigen Nutzung der Das Wirtschaftsministerium gab im Juli 1998 die CD- BK 25-Daten wurden diese von 53 Kartenblättern ROM „Geowissenschaftliche Übersichtskarten von an die Struktur des DKA angepaßt. Mit unterschied- Baden-Württemberg 1 : 350 000“ des neu gegrün- lichen Methoden wurden Schnitte und Karten für deten Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Berg- die Erläuterungen zur BK 25 getestet und in Seri- bau heraus, die 20 landesweite Karten mit Themen enproduktion übernommen. für Planung, Wirtschaft und Umwelt enthält. Die – Prognostische Rohstoffkarten wurden für die Karten können als Rasterdaten mit Hilfe des mitge- Regionen Donau–Iller, Ostwürttemberg, Nord- lieferten WWW-Browsers genutzt werden. Die zu- schwarzwald, Stuttgart, Franken und Südlicher gehörigen Themenkarten werden in Vektorform zur Oberrhein kartographisch bearbeitet. Früher er- Verfügung gestellt, wobei sie sowohl mit Hilfe eines stellte Karten wurden von GIROS auf ARC/INFO mitgelieferten Programms visualisiert als auch mit entsprechend den Vorgaben des DKA umgestellt. anderen Geoinformationssystemen weiter verarbei- – Lagerstättenpotentialkarten wurden für die Regio- tet werden können. nen Südlicher Oberrhein und Bodensee-Ober- schwaben kartographisch bearbeitet und z. T. mit Der Verkaufspreis wurde niedrig angesetzt, um eine digitaler Topographie ausgedruckt. breite Nutzung durch Behörden, Rohstoffindustrie, – Als neuer Kartentyp wurde die Karte der minera- Ingenieurbüros, Universitäten, Schulen und interes- lischen Rohstoffe 1 : 50 000 (KMR 50) mit dem sierte Privatpersonen zu ermöglichen. Dieses Ziel Pilotblatt L 7718 Balingen bis zur Druckreife be- wurde erreicht. arbeitet. – Baugrundkarten in ArcView wurden für den Be- reich Reutlingen–Pfullingen bearbeitet. In Zusam- Digitales Kartenarchiv (DKA) und menhang mit dem Projekt Heil- und Mineralquel- Kartographie lenschutzgebiet für den Raum Stuttgart wurden Vorarbeiten kartographisch begleitet. Die Arbeiten am DKA sind soweit abgeschlossen, – Für das Projekt “Karte der geologischen Unter- daß alle Geodaten im LGRB nach einheitlichen Kri- grundklassen für DIN 4149 (neu)” des Erdbeben- terien zentral abgelegt werden können. Neue Kar- dienstes wurden Karten für das gesamte Bundes- tenwerke werden nach den DKA-Richtlinien erstellt gebiet erstellt, vgl. S. 71.
19 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Neben den genannten Arbeiten wurden für folgen- Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen de Projekte und Gutachten kartographische Arbei- Grund- und Baggerseewasser statt, außerdem für ten ausgeführt: Südwestdeutsche Salzwerke Heil- die Abgrenzung von Wasserschutzgebieten. Im Rah- bronn, Stuttgart 21, Hydrogeologische Kartierung men der Hydrogeologischen Kartierung Blatt Isny Singen, Konfliktarme Baggerseen (KABA), Erdwär- wurde die erste Stichtagsbeprobung durchgeführt. Dar- mesonden Baden-Württemberg 1 : 350 000, Stadtge- über hinaus wurden Quellwässer zur Eutrophie- biete Offenburg und Heilbronn 1 : 25 000, Land- rungsproblematik der Brenz in drei aufeinander fol- kreis Offenburg 1 : 50 000 (4 Blätter), Schicht- genden Serien, diverse Grundwässer aus Bohrun- lagerungs- und Ergiebigkeitskarten für hydrogeolo- gen für Erdwärmesonden und einige Wasserproben gische Gutachten. aus dem Bereich Stadt Giengen für die Landesauf- nahme untersucht.
Neben zahlreichen kleineren Grundwassermarkie- Jahr-2000-Problem (Y2K) rungsversuchen galten Farbstoffbestimmungen der Abgrenzung von Wasserschutzgebieten in den Land- Das LGRB hat sich auf das Jahr-2000-Problem kreisen Alb–Donau und Heidenheim für den Zweck- gründlich vorbereitet, um das Risiko eines Daten- verband Landeswasserversorgung und dem Markie- verlustes so gering wie möglich zu halten. Dazu rungsversuch “TGA Wiesensteig” im Rahmen der wurden sämtliche Server auf die jeweils neueste Untersuchungen zur Neubaustrecke Stuttgart–Ulm Betriebssystemversion gebracht und die neueste für die Deutsche Bahn AG. Drei wichtige Grundwas- Datenbankversion Oracle 8i installiert. Anschließend sermarkierungsversuche wurden zum Projekt „Aus- wurden die wichtigsten IuK-Arbeitsplätze umgestellt, bau der BAB A 8 Abschnitt München–Karlsruhe“ Dateisysteme auf dem noch vorhandenen VAX- durchgeführt. Rechner auf die Datenbank sowie ältere Datenbank- Applikationen in die aktuell verfügbare Software Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die physikali- überführt. schen und chemischen Untersuchungen sowie zahl- reiche Präparationsarbeiten an Gesteinsproben für die Bohrprogramme und die Betriebserhebungen in Geochemie und Zentrallabor den Regionen Bodensee–Oberschwaben, Donau– Iller und Ostalb zur Erstellung von Lagerstätten- Für die Fachabteilungen Geologie und Bodenkunde, potentialkarten, Prognostischen Rohstoffkarten und Hydrogeologie sowie Rohstoffgeologie und Techni- Karten der mineralischen Rohstoffe. Aufwendigere sche Geologie wurden im Berichtszeitraum folgen- petrographische Untersuchungen fanden außerdem de labortechnische Untersuchungen im Zentrallabor statt an definierten Kieskörnungen. durchgeführt: Im Rahmen einer Rammkernbohrung bei Eimeldin- gen im Wasserschutzgebiet Efringen-Kirchen wur- Berichtszeitraum 1997–1999 den an frischen Bohrproben vor Ort das Nitratprofil Chemische Einzelbestimmungen 46 175 bestimmt und daran später zur weiteren Quantifi- zierung der Nitratvorräte Sieb-/Schlämmanalysen Wasservollanalysen 625 durchgeführt. Röntgenfluoreszenzanalysen 770 Röntgenbeugungsanalysen 2 430 Ferner wurden umfangreiche Bestimmungen für die bodenkundliche und die geologische Landesaufnah- Austauschkapazitäten von Böden 1 185 me ausgeführt. Hier sind insbesondere die Refe- Physikalische Untersuchungen renzbohrungen Rauenberg 1 und 2 sowie Neu-Ulm (u. a. Dichte, Wassergehalt) 1 205 zu nennen. Sieb-/Schlämmanalysen 2 120 Neben der routinemäßig durchgeführten Analytik Mineralogisch-petrographische wurde erhebliche Zeit auf die optimierte Abwicklung Präparationsarbeiten 5 653 der internen Analysenqualitätssicherung, die Metho- denentwicklung (u. a. Atomabsorptions-Spektrosko- Schliffe (Groß-, Dünn-, An-) 571 pie) und die interne Laborfortbildung verwendet. Geländetage 243 Die Methode zur Bestimmung der potentiellen Aus- tauschkapazität von Böden wurde nach umfangrei- Die Wasseranalysen fanden überwiegend für das chen Vergleichsversuchen auf das neue DIN/ISO- Projekt “Konfliktarme Baggerseen” (s. S. 53) zur Verfahren vom April 1997 umgestellt.
20 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Außerdem wurde eine gemeinsame Labormethoden- Mit Beginn des Jahres 1997 wurde die Neuorganisa- dokumentation für alle im Hause vertretenen Fach- tion zum geowissenschaftlichen Zentrallabor vollzo- bereiche erstellt, s. Abb. 11. Diese Methodensamm- gen. Die Laborbereiche Geochemie, Bodenkunde, lung ist auf Datenträger erfaßt und steht inzwischen Mineralogie-Petrographie, Paläontologie und Geo- auch im LGRB-Info-Service zur Verfügung. Sie ist technik wurden einer einheitlichen Ablauforganisa- gleichzeitig Teil des Labordatenbanksystems, das als tion in der Abteilung 1 unterstellt. Um in Zukunft auf Untereinheit zum geowissenschaftlichen Informati- Personalveränderungen flexibler reagieren zu kön- onssystem des LGRB gehört. nen, wurde die Integration des Personals bei der Er- ledigung von Laboraufgaben erhöht. Dadurch konn- Ein neuer und fortlaufender Arbeitsschwerpunkt im ten zum Beispiel Kapazitätsdefizite im bodenkund- Labor liegt im Abgleich der Stammdaten und der lichen Bereich und im Rohstoffbereich abgemildert rückwirkenden Erfassung der Archivnummern be- werden. Der direkte gegenseitige Informationsaus- reits beprobter Meßstellen für die Hydrogeologie. tausch unter den Labormitarbeitern führte zu einer Diese sehr aufwendige Recherchetätigkeit ist not- größeren Selbständigkeit und einer einfacheren Auf- wendig, um eine vereinfachte, schnelle Übernahme gabenerledigung. Es konnte eine deutlich höhere Fle- des Altbestands der Labordaten in das neue Labor- xibilität der Labormitarbeiter erreicht werden. Eine datenbanksystem des LGRB zu ermöglichen. Da- Abstimmung, Vernetzung und partielle Zusammen- bei handelt es sich um ca. 30 000 Analysen- legung von Einzelaktivitäten in den jeweiligen Labor- stammdatensätze. Die Arbeiten sind noch nicht ab- bereichen wurde herbeigeführt. geschlossen und betreffen in Zukunft auch die Da- tenbestände von Gesteinsanalysen aus den Berei- Mit der Umstellung zum Zentrallabor wird dem Um- chen Geologie und Rohstoffgeologie. stand Rechnung getragen, daß geowissenschaft-
Abb. 11: Gliederungsschema aus der Labormethodendo- kumentation
21 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
liche Kenndaten und ihre Verteilungsmuster im geo- Die neuen Organisationsstrukturen des Zentrallabors logischen Untergrund nur dann sinnvoll interpretiert sind eng verknüpft mit den Strukturen der sich der- werden können, wenn die drei Untersuchungsme- zeit im Aufbau befindlichen Labordatenbank. Der Teil dien Wasser, Boden und Gestein im analytischen Wasseranalysen ist programmiertechnisch abge- Zusammenhang betrachtet werden. Wichtig ist dies schlossen und wurde zu Beginn 1999 in Betrieb für das Projekt „Fachübergreifende geowissenschaft- genommen (Abb. 3). Es wurden bereits zahlreiche liche Landesaufnahme“, in dem u. a. an Referenz- Fremd- und Altanalysen des LGRB nacherfaßt. bohrungen repräsentative Elementgehalte und geo- Die Programmierung der Teile mineralogisch-petro- gene Hintergrundwerte für Haupt- und Spurenstoffe graphischer und geotechnischer Analysen ist für das ermittelt werden sollen, s. S. 6. Jahr 2001 vorgesehen.
22 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Abteilung 2: Geologie und Bodenkunde Arbeitsbereich Geologie
Aufgaben Bei der geologischen K a r t i e r u n g werden die in einem bestimmten Gebiet, in der Regel einem Blatt Die systematische Erkundung und Beschreibung des der Topographischen Karte 1 : 25 000 (TK 25), an- Untergrunds, die geologische Landesaufnahme, ge- stehenden Schichten und Gesteine hinsichtlich ih- hört in allen Bundesländern seit jeher zu den wich- rer Verbreitung, lithologischen und geochemischen tigsten Aufgaben der Staatlichen Geologischen Dien- Beschaffenheit, Entstehung und Altersbeziehungen ste. systematisch untersucht. Außerdem werden die Lagerungsverhältnisse, die Fortsetzung der Schich- Die Ergebnisse der geologischen Landesaufnahme ten in den tieferen Untergrund und die tektonischen liefern der Öffentlichkeit, insbesondere der Wirtschaft Strukturen erforscht (Abb. 12). Der Aufnahmemaß- und den Beratungsbüros, den Verwaltungs- und stab ist dabei grundsätzlich 1 : 10 000, um Gesteins- Fachbehörden sowie den geowissenschaftlichen vorkommen und Strukturen („Geoobjekte“) mit der Forschungseinrichtungen Grundlagen für erforderlichen Genauigkeit erfassen und darstellen zu können. Die aufzunehmenden und zu verarbei- – die Bearbeitung von Fragestellungen im Bereich tenden Daten aus Beobachtungen und Messungen der Angewandten Geologie, d. h. der Hydrogeo- sind außerordentlich vielfältig und fallen in sehr gro- logie und Ingenieurgeologie sowie auf dem Ge- ßer Zahl an. Sie standardisiert und digital zu erfas- biet des Bergwesens; – die Erkundung, Nutzung und Sicherung von Roh- stoffvorkommen, vor allem der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe; – die Beurteilung geowissenschaftlicher Belange der Landesplanung und Raumordnung; Verbreitung der Gesteine und – den Geotopschutz und die Ausweisung von Na- Geologischen turdenkmalen; Einheiten – weiterführende Arbeiten in Forschung und Lehre Mächtigkeits- Zusammen- Alter und Gliederung an den Hochschulen und für den Schulunterricht. verteilungen setzung und Fossilinhalt der Geologischer Eigenschaften der Gesteine Geologischen Darüber hinaus vermitteln sie dem an der Landes- Einheiten der Gesteine Einheiten kunde interessierten Bürger Wissen und Anregung. Schicht- Räumlicher Geologische Landesaufnahme bedeutet das Erhe- lagerung geologischer Tektonische Geologischer Bau des Strukturen ben von Daten und Informationen im Gelände, aber Einheiten Untergrunds auch im Labor, Recherchieren in Archiven und in der Literatur, umfassende Datenauswertung, Dokumen- tation und Archivierung sowie Darstellung und Ver- Landschafts- Entstehung geschichte der Gesteine öffentlichung der Ergebnisse (Abb. 12). Drei Schwer- punkte sind bei der Landesaufnahme zu unterschei- den: Bestandsaufnahme – geologische Kartierung, Datenerhebung – Aufnahme wichtiger Aufschlüsse, vor allem von Datenaufbereitung
Bohrungen, und Auswertung – geologische Grundlagenuntersuchungen. Die Arbeiten hierzu erfolgen in Baden-Württemberg, Darstellung wie auch in den anderen Bundesländern, vielfach in Methoden- enger Zusammenarbeit mit geowissenschaftlichen Datenbank bank Instituten von Universitäten sowie anderen Institu- tionen des In- und Auslands. Besonders Diplom- und Dissertationskartierungen steuern wertvolle Beiträ- Abb. 12: Themenbereiche und Ablauf der geologischen ge zur Landesaufnahme bei. Landesaufnahme
23 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
sen sowie strukturiert in Datenbanken zu speichern, stratigraphischen Detailgliederung der Schichten- und wird eine immer stärker ins Blickfeld rückende Auf- Gesteinsfolge in Baden-Württemberg. gabe, damit diese Daten mit GIS-Methoden weiter- verarbeitet und fachübergreifend für verschiedene Eine weitere Aufgabe des Arbeitsbereichs sind g e o- Zwecke genutzt werden können, s. S. 33 ff. l o g i s c h e B e r a t u n g e n. Ziel der geologischen Kartierung ist es, durch mög- lichst widerspruchsfreie Verknüpfung sämtlicher Geologische Karten Befunde ein flächendeckendes, logisch aufgebau- tes und mit Sachdaten untermauertes Gesamtbild Klassische geologische Karten der abgegrenzten geologischen Einheiten und ihrer Abfolge sowie des tektonischen Baus zu gewinnen, Als Ergebnis der geologischen Landesaufnahme, d. h. ein räumliches Modell des geologischen Baus insbesondere der Kartierung, werden vor allem geo- im Aufnahmegebiet zu erarbeiten. logische Karten im Maßstab 1 : 25 000 und 1 : 50 000 Landesweit, d. h. auch außerhalb der jeweils aktuel- erstellt. Sie bilden detailliert und mit großer Informa- len Kartiergebiete, werden wichtige B o h r u n g e n tionsdichte den geologischen Bau im Blattgebiet ab. und andere, häufig nur vorübergehend zugängliche Traditionell werden die Karten, in der Regel mit Profil- A u f s c h l ü s s e, wie sie bei Baumaßnahmen schnitten auf dem Blattrand, gedruckt und mit ei- entstehen, geologisch aufgenommen und bearbei- nem meist umfangreichen Erläuterungsheft heraus- tet. Dies dient der Sicherung wertvoller Informatio- gegeben. Diese Karten sind u. a. auch Grundlage nen über den Untergrund, die sonst nicht zu erhal- für die Erstellung von geologischen Übersichts- und ten wären oder verloren gingen. Sonderkarten. Zu den geologischen G r u n d l a g e n u n t e r s u- Die geologische Kartierung wurde im Zeitraum 1997 c h u n g e n zählen neben der Kartierung einzelner bis 1999 in mehreren Landesteilen fortgesetzt, bei Blätter insbesondere Forschungen zur bio- und litho- einigen Blättern der Geologischen Karte von Baden-
a
b
Abb. 13: Ausschnitte aus 1997–1999 neu erschienenen Blättern der GK 25 a – 6724 Künzelsau; b – 8014 Hinterzarten.
24 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Württemberg 1 : 25 000 (GK 25) auch abgeschlos- Unveränderte Neuauflagen (teils mit geänderter To- sen. Unterstützung erhielt das Amt dabei wiederum pographie) erschienen: durch die Mitarbeit von Universitäts- und ehemali- 7024 Gschwend, Erl.: 2. Aufl. (1994) gen Amtsangehörigen. 7122 Winnenden, Erl.: 3. Aufl. (1994) 7420 Tübingen, Kt.: 4. Aufl. (1998) Einige Blätter der GK 25 erfuhren bei Neuauflagen 7517 Dornstetten, Erl.: 4. Aufl. (1997) Verbesserungen, vor allem in Form von Nachträgen 7518 Horb am Neckar, Kt. u. Erl.: 4. Aufl. (1997) bei den Erläuterungen. Außerdem wurden von zahl- 7617 Sulz am Neckar, Kt.: 4. Aufl. (1998) reichen Karten und Erläuterungen, deren geologi- 8018 Tuttlingen, Erl.: 3. Aufl. (1997) sche Überarbeitung zwar notwendig, aber aus Per- 8223 Ravensburg, Kt. u. Erl.: 4. Aufl. (1998) sonalmangel nicht möglich war, unveränderte Neu- auflagen herausgegeben (jedoch im neuen Layout, Neuaufnahmen in kartographischer Bearbeitung (Kt. s. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, In- u. Erl., 1. Aufl.): formationen 9, 1997). 6721 Bad Friedrichshall Die Arbeiten an Blättern der Geologischen Karte von Neuaufnahmen in geologischer Bearbeitung (Kt. u. Baden-Württemberg 1 : 50 000 (GK 50) konnten Erl.): ebenfalls weitergeführt und z. T. abgeschlossen werden. Die Erstellung der noch fehlenden Blätter 6622 Möckmühl der bundesweiten Geologischen Übersichtskarte 6625 Schrozberg-West (von Deutschland) 1 : 200 000 mit baden-württem- 6725 Gerabronn 2 bergischen Gebietsanteilen machte wesentliche 6825 Ilshofen Fortschritte. 7125 Mögglingen 7326 Heidenheim a. d. Brenz3 Folgende geologische Karten und Erläuterungen (je- 7425 Lonsee3 (Überarbeitung der GK 25v) weils Blattnummer und -name sowie aufgedrucktes 7713 Schuttertal Erscheinungsjahr) sind im Zeitraum 1997–1999 her- 7917 Villingen-Schwenningen-Ost (Neubear- ausgegeben worden1 (vgl. Abb. 13) oder befanden beitung der GK 25) sich am Ende dieses Zeitraums im angegebenen 8112 Staufen3 (Überarbeitung der GK 25v) Stand der Bearbeitung: 8113 Todtnau3 (Überarbeitung der GK 25v) 8117 Blumberg2 (Neubearbeitung der GK 25) 8215 Ühlingen-Birkendorf (Überarbeitung der Geologische Karte von Baden-Württemberg GK 25v) 1 : 25 000 (GK 25) Geologische Karte des Kaiserstuhls (Neubearbei- tung der Exkursionskarte) Neuerscheinungen (Karte und Erläuterungen, 1. Auf- lage): Weitere 13 Blätter wurden im Rahmen von Disser- 6324 Tauberbischofsheim-Ost (1999) tationen kartiert (in Abstimmung mit dem LGRB). 6624 Mulfingen (1999) Es ist beabsichtigt, sie nach deren Fertigstellung als 6724 Künzelsau (1998) amtliche GK 25 mit Erläuterungen herauszugeben. 7621 Trochtelfingen (1999) Verbesserte Neuauflagen in geologischer Bearbei- 7919 Mühlheim a. d. Donau (1995) tung: 8014 Hinterzarten (1999) 8316/8416 Klettgau/Hohentengen am Hochrhein 7415 Seebach, Erl.: 5. Aufl. (Karte 1998, Erläuterungen 1997) 7924 Biberach a. d. Riß, Erl.: 3. Aufl.
Verbesserte Neuauflagen erschienen: Mitbetreuung von durch das Amt angeregten Diplom- und Dissertationskartierungen u. ä. auf folgenden 7522 Bad Urach, Erl.: 4., erg. Aufl. (1998) Blättern: 7623 Mehrstetten, Erl.: 2., bericht. Aufl. (1997) 8024 Bad Waldsee, Erl.: 4., erweit. Aufl. (1997) 6422 Walldürn 8118 Engen, Kt. u. Erl.: 2., erg. bzw. überarb. 6423 Ahorn Aufl. (1997) 6523 Boxberg
2 Bearbeitung durch Universitätsangehörige, unter Mitwirkung des 1 Kartographie, Druck und Vertrieb: Landesvermessungsamt Ba- Amtes den-Württemberg, Büchsenstr. 54, D-70174 Stuttgart 3 Bearbeitung durch ehemalige Amtsangehörige
25 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
6526 Creglingen Geologische Übersichtskarte (von Deutschland) 6626 Schrozberg-Ost 1 : 200 000 (GÜK 200) 6725 Gerabronn 6726 Rot am See Blätter in geologischer Bearbeitung: 6923 Sulzbach a. d. Murr CC 7918 Stuttgart-Süd (ganzes Blatt) 7220 Albstadt CC 8710 Freiburg-Süd5 (Teilgebiet) 7226 Oberkochen 7419 Herrenberg 7525 Ulm-Nordwest International Geological Map of Europe and 7618 Haigerloch Adjacent Areas 1 : 5 000 000 7619 Hechingen 7722 Zwiefalten in kartographischer Bearbeitung 8017 Geisingen 8117 Blumberg 8212 Malsburg-Marzell Verkaufsstatistik 8213 Zell im Wiesental Das große Interesse, das Neuerscheinungen der bisherigen klassischen geologischen Karten mit Er- läuterungen auf dem Markt finden, zeigt eine Ver- Geologische Karte von Baden-Württemberg kaufsstatistik der seit 1978 erschienenen 22 GK 25- 1 : 50 000 (GK 50) Blätter mit mindestens zehnjähriger Verkaufszeit Verbesserte Neuauflage erschienen: (Abb. 14a). In den ersten beiden Verkaufsjahren zu- Stuttgart und Umgebung, Kt.: 3. Aufl. (mit erweiter- sammen wurden im Durchschnitt rd. 240 Exemplare tem Blattschnitt) u. Erl.: 6. Aufl. (1998) abgesetzt (min. 130 bei Blatt 6925 Obersontheim, max. 524 bei Blatt 7126 Aalen). Danach sanken die Neuaufnahmen in kartographischer Bearbeitung: Werte stark ab und pendelten sich meist ab dem Heilbronn und Umgebung fünften Jahr auf ein etwa gleichbleibendes Niveau Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald ein. In den ersten zehn Jahren zusammen lagen die Naturpark Stromberg-Heuchelberg Verkaufszahlen meist bei 300–600 Stück pro Blatt (Blatt 7126 Aalen: 964 Stück!). Insgesamt konnten in Neuaufnahmen in geologischer Bearbeitung: den Jahren 1991–1999 von allen GK 25-Blättern Heidelberg und Umgebung2 zusammen im Durchschnitt jährlich knapp 3000 Ex- emplare verkauft werden.
Ein ähnlicher Verkaufsverlauf ist bei der GK 50 fest- Geologische Übersichtskarte von Baden-Würt- zustellen, jedoch auf höherem Niveau (Abb. 14b), temberg 1 : 500 000 (GÜ 500) z. B. wurde das Blatt Freiburg i. Br. und Umgebung (1977) in den ersten beiden Jahren 988mal, in den Neuauflage erschienen, Kt. (ohne Erl.): 2., ergänzte ersten zehn Jahren 2418mal verkauft. Beim Blatt Aufl. (1998) Hegau und westlicher Bodensee (1992) blieben die Zahlen deutlich niedriger, weil diesem Blatt schon zwei Auflagen einer erstmals 1967 erschienenen Geologische Schulkarte von Baden-Württem- Karte des Landkreises Konstanz vorausgegangen berg 1 : 1 000 000 (GSch 1000) waren. Dagegen hatte die Übersichtskarte von Ba- den-Württemberg 1 : 500 000 (1989) in den ersten Neuauflage erschienen, Kt. u. Erl.: 12., überarbeite- zehn Jahren einen Absatz von über 4100 Exempla- te Aufl. (1998) ren (Abb. 14b). Von der Neuauflage der Geologischen Schulkarte von Baden-Württemberg (1998) wurden sogar binnen 15 Monaten (bis Ende 1999) über 4000 Mitarbeit bei länderübergreifenden geologi- Exemplare verkauft. schen Karten 4 Redaktion, Kartographie und Herausgabe: Bundesanstalt für Neben der Bearbeitung landesbezogener Karten war Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover, in Zusammenar- beit mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesre- das Amt auch an der Erstellung länderübergreifender publik Deutschland Karten beteiligt4. Zu nennen sind hier insbesondere: 5 Bearbeitung durch ehemaligen Amtsangehörigen
26 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
a
b
Abb. 14: Verkaufszahlen von Neuerscheinungen geologischer Karten von Baden-Württemberg (einschließlich völlig neubearbeiteter Auflagen) während der jeweils ersten zehn Verkaufsjahre innerhalb des Zeitraums 1978–1999 Das erste Verkaufsjahr ist in der Regel das auf das angegebene Erscheinungsjahr folgende Jahr; a – GK 25; b – GK 50 und GÜ 500
27 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
DV-gestützte geologische Karten meist ohne nennenswerte zusätzliche Geländebege- hungen. Die Unterlagen wurden DV-gerecht aufbe- Um die großen Lücken im amtlichen Kartenwerk der reitet und die Geometrien der Karteninhalte thema- GK 25 provisorisch zu schließen und gleichzeitig den tisch strukturiert in der Datenbank abgelegt (noch Einstieg in eine künftige digitale Bearbeitung geolo- ohne Zuordnung geologischer Sachdaten im Sinne gischer Karten zu erreichen, wurde im damaligen einer Flächendatenbank). Erstmals wurde für die Geologischen Landesamt Anfang der 90er Jahre das DIGGI-Blätter eine einheitliche Generallegende mit Projekt DIGGI („Digitale Geologische Grunddaten standardisierten Legendentexten und Farbcodierun- und Informationen“) konzipiert und in den Jahren gen entwickelt, so daß ein einheitliches Kartenwerk 1993–1997 durchgeführt. entstehen konnte. Dies gilt vor allem hinsichtlich der Struktur, weniger jedoch für den geologischen In- Bei der Bearbeitung dieser neuen Art von Karten im halt. Angesichts der z. T. sehr inhomogenen Unter- Maßstab 1 : 25 000 wurde, im Unterschied zur „re- lagen mußten häufig Vereinfachungen durchgeführt gulären“ amtlichen Kartierung, im wesentlichen nur und z. T. Ungereimtheiten in Kauf genommen wer- das bereits vorhandene Wissen zusammengetragen den. Einer detaillierten Darstellung der geologischen (vor allem Dissertations- und Diplomkartierungen), Verhältnisse waren teilweise auch DV-technische
GK 25v GK 25a
lieferbar (mit Beiheft)
in Bearbeitung
Blattgebiete au§erhalb von Baden-Württemberg sind nicht bearbeitet (Teilblätter), ausgenommen die Blätter 6417, 6221 6222 6223 6224 6526, 6726, 7028, 7128, 7228, 7327, 7412, 7427, 7512, 7625, 7826 und 7926. 63176318 6321 6322 6323 6324 6325
Stand: Jan. 2000 6416641764186419 6420 6421 6422 6423 6424 6425 6426
6516651765186519 6520 6521 6522 6523 6524 6525 6526
6616 661766186619 6620 6621 6622 6623 6624 6625 6626
6716671767186719 6720 6721 6722 6723 6724 6725 6726
6816681768186819 6820 6821 6822 6823 6824 6825 6826 6827
6915 6916691769186919 6920 6921 6922 6923 6924 6925 6926 6927 6928
7014 7015 7016701770187019 7020 7021 7022 7023 7024 7025 7026 7027 7028
7114 7115 7116 711771187119 7120 7121 7122 7123 7124 7125 7126 7127 7128
7213 7214 7215 7216721772187219 7220 7221 7222 7223 7224 7225 7226 7227 7228
7312 7313 7314 7315 7316731773187319 7320 7321 7322 7323 7324 7325 7326 7327 7328
7412 7412/ 7414 7415 7416741774187419 7420 7421 7422 7423 7424 7425 7426 7427 7413
7512 7513 7514 7515 7516751775187519 7520 7521 7522 7523 7524 7525 7526 7527
7612 7613 7614 7615 7616761776187619 7620 7621 7622 7623 7624 7625 7626
7711 7712 7713 7714 7715 7716 771777187719 7720 7721 7722 7723 7724 7725 7726
7811 7812 7813 7814 7815 7816781778187819 7820 7821 7822 7823 7824 7825 7826
7911 7912 7913 7914 7915 7916791779187919 7920 7921 7922 7923 7924 7925 7926 Abb. 15: Übersicht über die im 8011 8012 8013 8014 8015 80168017 80188019 8020 8021 8022 8023 8024 8025 8026 Projekt DIGGI bearbeiteten 8111 8112 8113 8114 8115 8116811781188119 8120 8121 8122 8123 8124 8125 8126 geologischen Karten Bei den als GK 25a bezeichneten 8211 8212 8213 8214 8215 8216821782188219 8220 8221 8222 8223 8224 8225 8226 Blättern handelt es sich um digital
8311 8312 8313 8314 8315 8316831783188319 8320 8321 8322 8323 8324 8325 8326 aufbereitete und teilweise aktuali- sierte Karten, die auch als klassi- 8411 8412 8413 8414 8415 84168422 8423 8424 sche GK 25 mit Erläuterungen vor- liegen.
28 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
a b
Abb. 16: Ausschnitte aus 1997–1999 erschienenen Blättern der GK 25v a – 7327 Giengen an der Brenz; b – 8124 Wolfegg
Probleme im Wege. Zur Angleichung an den Stan- Geologische Karte von Baden-Württemberg dard einer modernen GK 25 sind aus diesen Grün- 1 : 25 000, vorläufige Ausgabe (GK 25v): den in vielen Fällen geologische Nachbearbeitungen einschließlich Geländearbeiten notwendig. Immer- 1., vorläufige Ausgabe: hin wurden für jedes Blatt die vorliegenden Bohr- 6422 Walldürn profile gesichtet, ihre Stammdaten kontrolliert und 6423 Ahorn 6522 Adelsheim viele Schichtenverzeichnisse verschlüsselt in die Da- 6523 Boxberg tenbank eingegeben. Im Beiheft zu jedem Blatt sind 6716 Germersheim6 eine kurze Beschreibung der Kartiereinheiten, eine 6723 Öhringen Zusammenstellung der verwendeten Unterlagen und 6726 Rot am See Literatur, zahlreiche ausgewählte Schichtenverzeich- 6915 Wörth am Rhein6 nisse sowie eine Bohrpunkt-/Aufschlußkarte u. a. 6918 Bretten enthalten. 7327 Giengen a. d. Brenz 7427 Sontheim a. d. Brenz Während des Projektzeitraums (1993–1997) konn- 7624 Schelklingen ten auf diese Weise, bei einer Gesamtbearbeitungs- 7722 Zwiefalten zeit von durchschnittlich nur drei Monaten pro Blatt, 7724 Ehingen (Donau) insgesamt 113 Blätter bearbeitet und davon bisher 7725 Laupheim 105 als „Vorläufige Ausgaben“ der GK 25 (jeweils 7820 Winterlingen mit einem Beiheft) im Vierfarbendruck herausgege- 7912 Freiburg-NW ben werden (GK 25v, Abb. 15, vgl. auch die früheren 8124 Wolfegg Tätigkeitsberichte: Geologisches Landesamt Baden- 8211 Kandern Württemberg, Informationen 7, 1995, und 9, 1997). 8222 Markdorf Die restlichen Blätter befinden sich in abschließen- 8224 Vogt der Bearbeitung. Im Berichtszeitraum sind folgende Blätter mit Beiheft neu erschienen (Abb. 16): 6 nur baden-württembergischer Anteil bearbeitet
29 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
8314 Görwihl Neuaufnahme in geologischer Bearbeitung: 6 8318 Gailingen am Hochrhein Geologische Übersichtskarte des Südschwarzwalds 6 8319 Öhningen 1 : 100 000 8411 Weil am Rhein6 8414 Laufenburg6 Das DIGGI-Projekt bewirkte einen steilen Anstieg 8415 Küssaberg-Dangstetten6 der Zahl lieferbarer Blätter der geologischen Karte 1 : 25 000. Von den 310 Blättern, auf denen sich das Bei einigen Blättern aus der Anfangszeit des Pro- Landesgebiet erstreckt, sind dadurch am Ende des jekts wurden bereits Fortschreibungen vorgenom- Berichtszeitraums 286 Blätter als GK 25 oder GK men und im Berichtszeitraum eine „2., überarbei- 25v verfügbar (entsprechend 92 %). Darin einge- tete vorläufige Ausgabe“ herausgebracht (Kt. u. schlossen sind zehn am Nord- und Ostrand des Beih.): Landesgebiets liegende Blätter, die unter der Regie der Staatlichen Geologischen Dienste von Hessen 7213 Lichtenau-Scherzheim und Bayern als GK 25 herausgegeben worden sind. 7214 Sinzheim6 Die Entwicklung der Herausgabe geologischer Kar- 7323 Weilheim a. d. Teck ten im Maßstab 1 : 25 000 für das Gebiet des heuti- 7324 Geislingen a. d. St.-West gen Landes Baden-Württemberg seit 1894 zeigt 7325 Geislingen a.d. St.-Ost 7412 Strasbourg-Kehl7 Abb. 17. 8 7412/7413 Kehl Auch wenn in einigen Jahren die noch fehlenden 7424 Deggingen Blätter bearbeitet sein werden und digital vorliegen, 7425 Lonsee hat die geologische Landesaufnahme weiterhin gro- 7512 Neuried ße Aufgaben vor sich. So ergibt eine Einstufung al- 7525 Ulm-Nordwest ler GK 25- bzw. GK 25v-Blätter nach der Aktualität 7626 Ulm-Südost6 (Beiheft, 3. Aufl. 1997) ihres Inhalts, daß rund 75 % der Blätter (einschließ- 7711 Weisweil6 lich Erläuterungen) geologisch mehr oder weniger 7712 Ettenheim6 7811 Wyhl6 überarbeitungsbedürftig sind (Tab. 1), um heutigen 7812 Kenzingen Anforderungen zu genügen. Dies gilt insbesondere 7826 Kirchberg a. d. Iller für die 108 über 50 Jahre alten Blätter, von denen 7911 Breisach am Rhein6 viele völlig neu kartiert werden müßten. 8011 Hartheim6 8112 Staufen im Breisgau 8113 Todtnau 8212 Malsburg-Marzell Tab. 1: Aktualisierungsbedarf der baden-württembergi- 8213 Zell im Wiesental schen GK 25-Blätter und der im DIGGI-Projekt bearbei- 8215 Ühlingen-Birkendorf teten GK 25v-Blätter hinsichtlich des geologischen In- 8313 Wehr halts (Stand Dezember 1999) 8315 Waldshut-Tiengen6 8413 Bad Säckingen Kartenwerk Aktualisierungsbedarf Geologische Sonderkarten groß mittel- mäßig gering bis (Neu- groß (Ergän- fehlend * Neuauflagen erschienen: bear- (Überar- zungen (keine oder Stadtkreis Ulm 1 : 25 000 Zusammendrucke meh- beitung beitung erfor- geringe rerer Blätter der GK 25v, erfor- erfor- derlich) Nachträge jeweils mit Beiheft derlich) derlich) erforderlich) Großraum Ulm 1 : 50 000 GK 25 (184 Bl.) Zentrales Stadtgebiet von Freiburg i. Br. 1 : 5 000 Anzahl 34 50 52 48 (Beilage LGRB, Informationen 12,1999) % 19272826 GK 25v (113 Bl.) 7 mit deutscher und französischer Legende; gemeinsam heraus- gegeben mit dem Bureau de Recherches Géologiques et Anzahl 11 42 38 22 Minières (BRGM), Orleans. % 10373419 8 Neue Blattbezeichnung des Landesvermessungsamts für die Kombination der beiden früheren Blätter 7412 Kehl und 7413 Appenweier. * einschließlich der in Bearbeitung stehenden Blätter
30 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Abb. 17: Entwicklung der Verfügbarkeit geologischer Karten im Maßstab 1 : 25 000 für das Landesgebiet von Baden- Württemberg Herausgeber sind die Staatlichen Geologischen Dienste von Baden-Württemberg (einschl. Vorgängerinstitutionen), Bayern und Hes- sen. Die ersten beiden Blätter erschienen im Jahr 1894. Die Summenlinie zeigt den Zuwachs an Neuerscheinungen, bezogen auf die heute lieferbaren Blätter. Das Landesgebiet erstreckt sich über 310 Blätter.
Bohrungen Tab. 2: Im Rahmen der geologischen Landesaufnahme in den Jahren 1994–1999 aufgenommene Bohrprofile Im Rahmen der geologischen Landesaufnahme sind Anzahl in den Jahren 1997–1999 insgesamt rd. 940 Bohr- Jahr Summe Davon entfallen auf der der Forschungsbohrungen profile mit zusammen über 36 000 Bohrmetern auf- Bohr- Bohr- Anzahl Kernmeter genommen und stratigraphisch, z. T. auch mineralo- profile meter (m) gisch-petrographisch und geochemisch bearbeitet 1999 194 11 500 1 100,5 sowie dokumentiert worden. Wie in den Vorjahren 1998 580 16 500 3 76,5 waren die meisten dieser Bohrungen im Zuge hydro- geologischer oder ingenieurgeologischer Vorhaben 1997 168 8 250 7 402 niedergebracht worden, bei denen das Amt größ- 1996 162 7 900 6 327 tenteils beratend tätig war. Zahlreiche Bohrungen 1995 135 4 650 7 378 wurden außerdem in dem rohstoffgeologischen 1994 124 11 800 8 274 Erkundungsprogramm des LGRB in Oberschwaben durchgeführt, vgl. S. 56 f. Tab. 2 illustriert den bedeu- Die tiefsten bearbeiteten Bohrungen stehen im Zu- tenden Umfang, den diese Arbeiten in den letzten sammenhang mit Thermal- und Mineralwasserer- Jahren eingenommen haben. Ihr sprunghafter An- schließungen bei Ulm und Neu-Ulm mit 1035 m, bei stieg im Jahr 1998 geht vor allem auf die intensive Tuttlingen mit 643 m und bei Waldenburg mit 400 m Bohrtätigkeit im Raum Stuttgart zurück (Projekt Stutt- Endteufe. Diesen und einigen anderen Bohrungen gart 21 für die geplante Neuanlage des dortigen kommt der Status von regionalen Referenzprofilen Hauptbahnhofs). Hinzu kamen Aufnahmen einiger zu, d. h., sie können z. B. zur Eichung oder Korrela- übertägiger Großaufschlüsse bei Baumaßnahmen, tion anderer, unvollständiger Profile verwendet wer- z. B. beim Autobahnbau im Dinkelberg (Abb. 18). den.
31 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Tab. 3: Forschungsbohrungen für die Geologische Landesaufnahme in den Jahren 1997–1999 Reihenfolge nach Blattnummern (erster Teil der Archiv-Nr.)
Archiv-Nr. Name der Bohrung Rechtswert End- Erkundungsziel Hochwert teufe (m) BO 6718/193 Rauenberg 2 (1997) 3478 097 109,7 Schichtenfolge des Gipskeupers im 5458 768 Kraichgau (unterer Mittelkeuper) BO 6718/468 Wiesloch, Hägenich (1999) 3478 590 100,5 Schichtenfolge des Gipskeupers und Letten- 5460 904 keupers im Kraichgau (Mittel- und Unterkeuper) BO 6725/10 Kirchberg a. d. Jagst (1997) 3572 245 111,1 Schichtenfolge des Mittleren Muschelkalks 5453 450 (einschl. eventueller Steinsalzvorkommen) BO 7521/231 Pfullingen, 3512 990 47,5 Schichtenfolge des mittleren Mitteljuras Breitenbach (1997) 5367 380 BO 7725/277 Altheim-Staig (1998) 3573 560 26,5 Schichtenfolge in der Graupensandrinne 5351 550 (Brackwassermolasse) BO 7819/76 Nusplingen RP 1/97 3490 510 24,6 5331 910 Schichtenfolge und Verbreitung der Nus- BO 7819/77 Nusplingen RP 2/97 3491 060 18,7 plinger Plattenkalke (höherer Oberjura) 5331 780 BO 7823/329 Uttenweiler, Bischmanns- 3544 500 25,0 Eem-Vorkommen in jungpleistozänem Becken hauser Ried (1998) 5332 900 BO 7917/575 Trossingen (1997) 3474 175 50,7 Schichtenfolge des Knollenmergels (oberer 5328 560 Mittelkeuper) in seiner Typregion BO 7924/631 Mittelbiberach, Jammertal 3554 275 25,0 Eem-Vorkommen in jungpleistozänem Becken (1998) 5329 050 BO 8125/721 Arnach (1997) 3566 500 40,0 Jungpleistozäne Oser-Struktur 5301 500
In den Zahlen für die im Berichtszeitraum aufgenom- Ziel war die genaue Erkundung bestimmter Abschnit- menen Bohrprofile sind, wie in den Vorjahren, eini- te der Schichtenfolge entweder zwecks Aufstellung ge für Grundlagenuntersuchungen (s. S. 36) nieder- von Referenzprofilen für überregionale Korrelationen gebrachte Forschungsbohrungen enthalten (Tab. 3). oder zur Klärung aktueller Fragen bei der Erfor- schung spezieller Gesteinsvorkommen. Das im letzten Tätigkeitsbericht (Geologisches Lan- desamt Baden-Württemberg, Informationen 9, 1997) kurz vorgestellte Kernlager auf dem Gelände des ehemaligen NATO-Flugplatzes Bremgarten mußte bereits wieder aufgegeben werden, weil diese Lie- genschaft in ein Gewerbegebiet umgewandelt wird und die zur Aufbewahrung genutzten beiden frühe- ren Flugzeugbunker abgerissen werden. Als Ersatz konnte im Herbst 1997 eine ehemalige Lagerhalle im Gelände des Freiburger Güterbahnhofs angemie- tet werden, wodurch ein erneuter zeit- und kosten- aufwendiger Umzug nötig wurde. Das neue Kern- lager bietet immerhin den Vorteil unmittelbarer Nähe zum Amtsgebäude Kaiserstuhlstraße 28, in dem ein Kernzwischenlager und die Sammlungen eingerich- Abb. 18: Einschnitt beim Bau der Autobahn A 98 in den tet sind. Dinkelberg (beim Waidhof nahe Lörrach, Lkr. Lörrach) Das Profil reicht vom Schilfsandstein (links unten) bis zu den Der derzeitige Bestand in den beiden Teilen des Oberen Bunten Mergeln (an der Kuppe; Aufnahme Mai 1998). Kernlagers umfaßt 100 Kernbohrungen mit zusam-
32 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
63 20
105 102 104 94 101 6 88 100 62 10 14 11 99 72 18 98 116 70 55 7 19
5 34 57
9 8 12 13 34 32 21 96 73 27 35 85 33
117 118 115 24 22 23 108 28 67 2 26 15 25 1 29 43 45 83 106 39 41 17 44 64 107 47 40 110 103 4642 111 109 77 75 66 76 87 65 112 78 74 113 114 68 30 69 61 60 31 Abb. 19a: Lage der im 56 Kernlager des LGRB 59 58 aufbewahrten Boh- 0 1020304050km rungen
men rd. 7 000 m Kernstrecke und 16 Spülbohrungen gischen Sachdaten zu den einzelnen Geoobjekten mit 3 872 Einzelproben aus 3 756 Bohrmetern. Die der Karte, eine wichtige Aufgabe. Damit sollen zu- stratigraphische Verteilung dieser Bohrprofile zeigt künftig vermehrt GIS-Anwendungen möglich wer- Abb. 19. den, insbesondere auch für Nutzungen im Bereich der Angewandten Geologie (vor allem Hydro-, Inge- nieur- und Rohstoffgeologie). Ein weiteres Ziel ist Fachinformationssystem (FIS) Geologie dabei die Erarbeitung einer landesweiten digitalen GK 50 (GK 50d) im amtlichen Blattschnitt der TK 50 Das breitgefächerte Anwendungsspektrum, das der mit einheitlicher Generallegende und blattschnitt- GIS-Einsatz in den Geowissenschaften bietet, setzt unabhängigem geologischem Inhalt. voraus, daß geologische Basisdaten und Informa- tionen in digitaler Form vorliegen. Ist dies der Fall, Mit den Arbeiten hierfür wurde im Sommer 1999 sind Visualisierungen, Online-Recherchen und Ver- begonnen und dazu das Projekt DAGIS gestartet schneidungen, kartographische Bearbeitungen und („Digitale Aufbereitung der klassischen GK 25/GK Konvertierungen in andere Maßstäbe bis hin zur 50 und Erstellung einer digitalen GK 50 im Rahmen Erzeugung abgeleiteter Auswertungskarten möglich. des Bodeninformationssystems“). Für dieses Pro- Deshalb ist auch die digitale Aufbereitung der klas- jekt konnten zwei Mitarbeiter befristet eingestellt sischen GK 25-Blätter, d. h. die strukturierte Ablage werden. Nach der Erstellung eines grundlegenden ihrer thematischen Inhalte in der Datenbank im Di- Datenmodells wurde zunächst mit der Aufbereitung gitalen Kartenarchiv und die Zuordnung der geolo- der klassischen GK 50-Blätter Stuttgart und Umge-
33 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
q 1 2 17 39 40 41 42 43 44 45 46 47 58 59 65 66 67 68 69 74 103 106 107 108 109 110 111 112 113 114 117 13.2 9.0 12.5 12.5 11.0 9.5 8.0 11.0 11.8 17.0 32.3 130.0 24.0 30.0 55.0 28.0 31.0 26.0 26.0 45.5 45.0 60.0 60.0 29.0 15.6 48.0 118 tOS 201.2 205.2 56.0 230.0 19.5 tOM 94.0 tBM 115
tUS 24.0 tM/tMK 28 29 73 195.0 402.0 14.0 ti1 ki 8 12 13 87
ox 9 172.5 187.4 180.0 cl
bt 235.5 120.0 bj 85 96 48.8 33.5 al 7 64
tc 21 109.8
pb 15.6 si 33 92.5 he 57 ko 6 36.0 km5 32 65.6 75 77
km4 3 4 125.0 34 35 88 20.0 km3 59.0 82.0 5 11 18 16.0 78 15.0 38.8 25.0 km2 70 76 126.0 94 25.8 50.0 29.2 15.0 4.0 15.0 km1 10 14 110.0 102 116
ku 60.0 55.0 55 98 99 101 105
51.5 41.3 48.0 40.0 mo 15 22 23 24 25 26 5.0 72 83 100 99.0 152.7 89.0 64.0 mmDo 25.0 71.0 27.0 76.2 35.0 mmS 27 31 56 104 111.1
mmDu 19 140.0 49.0 17.0 88.5 mu 30 60 147.4 73.0 so 10.5 61 62 63 sm Abb. 19: Angaben zu den im 354.9 su Kernlager des LGRB aufbe- 20.9 566.0 z 20 24.6 wahrten Bohrungen (Stand Dezember 1999) r
151.0 a – Lage; b – Stratigraphische Kristallin Verteilung bung sowie Tübingen und Umgebung begonnen. Die Karten ging das Blatt 6721 Bad Friedrichshall der bisher dabei gemachten Erfahrungen zeigen, daß GK 25 in Bearbeitung. das Vorhaben außerordentlich komplex ist und vol- Voraussetzung für alle diese Arbeiten sind ein ein- ler Tücken im Detail steckt, die z. T. mit der Vergabe heitliches Konzept für die thematische Gliederung von Teilarbeiten an Firmen zusammenhängen. Den- der Geoobjekte in Informationsebenen (flächen-, noch gibt es zu dem begonnenen Vorhaben keine linien-, punktförmige Objekte) sowie eine standardi- sinnvolle Alternative. sierte Zeichengebung für den Ausdruck der in der Auf die geschilderte Weise werden künftig auch bei Datenbank abgelegten Inhalte. Beides wurde für die den neuen geologischen Karten die reingezeich- GK 25 (und GK 50) im Berichtszeitraum erarbeitet und kommt seit 1998 zum Einsatz, wobei für die neten Manuskriptblätter zunächst digitalisiert und Signaturen ARC/INFO-Line- und -Markersets ver- thematisch strukturiert in der Datenbank abgelegt, wendet werden. ehe sie kartographisch bearbeitet und dann (auf Datenträger) zum Druck gegeben werden. Als er- Des weiteren wurden im Berichtszeitraum Prototy- stes Blatt dieser neuen Generation geologischer pen für eine digitale Geochemische Karte von
34 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
5288
5286
Abb. 20: Repräsentative Vanadium- und CaO-Gehalte der Festgesteine in den geologischen Einheiten des Blattes 8215 Ühlingen-Birkendorf (Ausschnitte)
35 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Baden-Württemberg 1 : 50 000 entwickelt und erst- schiedenen stratigraphischen Systeme in Deutsch- mals für das Gebiet des Meßtischblatts 8215 Üh- land. Mehrere Amtsangehörige arbeiten in diesen lingen-Birkendorf im Südschwarzwald im Maßstab Subkommissionen mit. Arbeiten zu folgenden The- 1 : 50 000 bearbeitet (Abb. 20). Prinzip des Karten- menkomplexen sind besonders hervorzuheben: werks ist die Darstellung wichtiger Parameter zur – Stratigraphie und Faziesgliederung der quartären geochemischen Charakterisierung der geologischen Schichtenfolge im Alpenvorland, Hochrheingebiet Einheiten auf der Basis zahlreicher repräsentativer und Oberrheingraben (Zusammenarbeit mit den Gesteinsanalysen (jeweils Bestimmung von rd. 30, Universitäten Bern, Köln und Tübingen sowie dem meist umweltrelevanten Parametern; für das Gebiet Service Géologique Régional Alsace, Strasbourg; des Blattes 8215 mit 210 Analysen). Mitarbeit bei einem damit verknüpften Schwer- Die Arbeiten für eine standardisierte Nomenklatur punktprogramm der Deutschen Forschungsge- zur einheitlichen Beschreibung geologischer Sach- meinschaft (DFG) zur Erforschung klimagekop- verhalte in allen Fachbereichen innerhalb des Am- pelter Prozesse sowie einem Nachfolgeprojekt des tes wurden fortgeführt. Gerade in der Geologie ist Kontinentalen Tiefbohrprogramms), eine solche Standardisierung notwendig (und zwar – Tertiäre Reliktgesteine und Spaltenfüllungen auf unabhängig von den Erfordernissen der digitalen der Schwäbischen Alb als Reste ehemaliger Se- Datenverarbeitung), da es auf vielen Teilgebieten dimente der Kreidezeit (z. T. in Zusammenarbeit unterschiedliche Nomenklaturen und Definitionen mit der Universität Ulm), gibt, die neben- und oft auch durcheinander verwen- – Geologie und Stadtgeschichte im Raum Freiburg det werden. i. Br. (Abb. 21), – Landschafts- und Flußgeschichte in Südwest- Im Symbolschlüssel Geologie Baden-Württemberg deutschland, einschließlich regionaler Beziehun- sind jetzt nach umfangreicher Überarbeitung und gen zur Hydrogeologie (Abb. 22), Erweiterung der 1995 veröffentlichen Fassung rund – Schichtenfolge und Verbreitung der Nusplinger 1500 geologische Einheiten (im wesentlichen litho- Plattenkalke im höheren Oberjura der westlichen stratigraphisch abgrenzbare Schicht- und Gesteins- Schwäbischen Alb (in Verbindung mit einem DFG- einheiten) in hierarchisch gegliederter Abfolge er- Projekt des Staatlichen Museums für Naturkun- faßt, die der Schichtenfolge in der Natur entspricht. de Stuttgart zur Erforschung der Fossillagerstätte Die Arbeiten zur Beschreibung, Attribuierung und De- Nusplingen), finition der Einheiten in Form einer Basistabelle bzw. – Stratigraphie des Alttertiärs im Oberrheingraben Generallegende wurden fortgesetzt. Ebenso wurde sowie des Juras im Oberrheingraben und in der im Berichtszeitraum die Basistabelle „Petrographi- Schwäbischen Alb (z. T. im Rahmen der Mitarbeit sche Begriffe“ zur Definition und Attribuierung der bei der Internationalen Union für Geologische Wis- Gesteinsbezeichnungen weitergeführt. senschaften, IUGS), – Korrelation der Schichtenfolge des Keupers zwi- schen Nordwürttemberg, Kraichgau und Ober- rheingraben mittels Litho- und Leitflächenstrati- Grundlagenuntersuchungen graphie (im Rahmen der Mitarbeit bei der Subkom- mission Perm–Trias der DUGW zur Erarbeitung Wie in den Vorjahren erfolgten im Berichtszeitraum einer bundesweiten Gliederung), über die Kartierung bestimmter Blätter hinaus spe- – Stratigraphie und Strukturgeologie im Verbrei- zielle Forschungsarbeiten zu Fragestellungen der tungsgebiet des Muschelkalks und Keupers in regionalen Geologie. Meist sind diese Untersuchun- Nordwürttemberg (in Zusammenarbeit mit der gen bereits in den Vorjahren begonnen worden und Universität Stuttgart), s. Abb. 23, längerfristig angelegt. Zu nennen sind insbesonde- – Steinsalzvorkommen im Mittleren Muschelkalk re litho- und biostratigraphische, geochemische und und im Oberen Buntsandstein von Südwest- strukturgeologische Untersuchungen, in deren Rah- deutschland, men auch die vorgenannten Forschungsbohrungen – Stratigraphie des Paläozoikums und geologischer abgeteuft worden sind. Viele dieser Untersuchun- Bau der Badenweiler–Lenzkirch-Zone sowie Dek- gen stehen im Zusammenhang mit den Aktivitäten kenbau im Südschwarzwald (Mitarbeit bei einem der Stratigraphischen Subkommissionen der Deut- DFG-Projekt der Universität Tübingen, in Zusam- schen Union der Geologischen Wissenschaften menarbeit mit dem Geologischen Institut Bukarest), (DUGW) zur Aufstellung überregionaler und bundes- – Lithostratigraphische Gliederung der Schwarzwäl- weiter Gliederungen der Schichtenfolgen für die ver- der Gneise und Schiefer (im Rahmen der Mitar-
36 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Abb. 21: Verkleinerter Ausschnitt (Maßstab 1 : 10 000) aus der Geologischen Karte des zentralen Stadtgebiets von Freiburg i. Br. (s. VILLINGER 1999b: Beil. 1)
beit bei der Subkommission Riphäikum–Silur der – Luftbildauswertungen zur Erfassung von Photo- DUGW), lineationen für strukturgeologische Untersuchun- – Mineral- und Erzgänge sowie Spuren alten Berg- gen auf zahlreichen Meßtischblättern im gesam- baus im Südschwarzwald, ten Landesgebiet.
37 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Abb. 22: Flußnetz in Südwestdeutschland im ausgehen- den Obermiozän bis Unterpliozän Der Alpenrhein mündete im Raum Ehingen–Blaubeuren in die Urdonau, deren Hauptzubringer die Aare-Donau mit der Walliser Rhone ist. Auch Urlone und Urmain flossen noch zur Urdonau. Der Urrhein begann nördlich des Kaiserstuhls. Der südlichste Bereich des Oberrheingrabens entwässerte durch die Burgundi- sche Pforte zum Mittelmeer (aus VILLINGER 1998: Abb. 5). A – Augsburg; BE – Bern; BR – Bregenz; BS – Basel; F – Frankfurt; FR – Freiburg; KA – Karlsruhe; MA – Mannheim; MZ – Mainz; N – Nürnberg; NA – Nancy; S – Stuttgart; U – Ulm; ST – Strasbourg; TR – Trier; WÜ – Würzburg; ZH – Zürich
Abb. 23: Tektonische Strukturen in einem Steinbruch im Oberen Muschelkalk bei Herrenberg-Haslach (Lkr. Böblingen) Blick auf die Westwand des Steinbruchs mit der grabenförmigen Haslacher Störungszone (oben mit den untersten Abschnitten des Unterkeupers, Aufnahme August 1996), vgl. KAZMIERCZAK et al. (1999)
38 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Ergebnisse dieser Grundlagenuntersuchungen sind – Petrographische Untersuchung und Bewertung in mehreren Veröffentlichungen und Vorträgen auf von Kiesen aus 48 Abbaubetrieben vor allem im Tagungen der Fachwelt vorgestellt worden (vgl. S. Oberrhein- und Hochrheingebiet. Anlaß für die Un- 86 f.). Das Belegmaterial (Gesteine, Fossilien, Prä- tersuchungen waren Anhaltspunkte, daß zwischen parate, Dünnschliffe usw.) wird den Sammlungen des kieseligen Geröllen im Kiesmaterial der genann- Amtes eingegliedert. Im Berichtszeitraum wurde ten Gebiete und manchen, in den letzten Jahren begonnen, die Sammlungsbestände neu und DV- benutzten Zementen möglicherweise eine Alkali- Kieselsäure-Reaktion abläuft, die zu Betonschä- gerecht zu inventarisieren. den führen kann. Wie sich jedoch herausstellte, wird derartiges Kiesmaterial nur in Ausnahmefäl- len angetroffen. Geologische Beratungen – Ermittlung und Beurteilung möglicher Asbestex- positionen in 13 Abbaubetrieben Baden-Württem- Die Beratungstätigkeit der Abteilungen 1, 3 und 4 bergs. Ziel war es, Kenntnis über eventuelle Vor- wurde im Berichtszeitraum durch Bereitstellung geo- kommen von Asbest und weiteren faserigen Mi- neralen in Gneisen und anderen Metamorphiten logischer Grundlagen und Informationen aus den des Schwarzwalds sowie im Phonolith des Kai- Bereichen Stratigraphie, Mineralogie-Petrographie serstuhls zu erhalten, da das Einatmen derarti- und Strukturgeologie unterstützt. Dazu hat beson- ger Fasern beim Menschen zu Krebserkrankun- ders die Aufnahme und Bearbeitung vieler Bohrun- gen führen kann. Bei den Untersuchungen wur- gen beigetragen (s. S. 31 ff). Darüber hinaus wur- den Asbestfasern im Sinne der Gesetzgebung nur den zahlreiche Stellungnahmen angefertigt, insbe- in einem Steinbruch gefunden. In einigen weite- sondere zu Fragen der regionalen Geologie und zu ren Betrieben konnten andere faserige Minerale Materialuntersuchungen. nachgewiesen werden, die bei der Aufbereitung des Materials z. T. freigesetzt werden. Ob sie, Den bei weitem größten Aufwand erforderten zwei gemäß der Definition der World Health Organi- Aufträge (im Themenbereich Materialuntersuchun- zation (WHO), ein gesundheitsgefährdendes Po- gen), bei denen jeweils umfangreiche Abschlußbe- tential für die Beschäftigten besitzen, ist weitge- richte erstellt wurden: hend ungeklärt.
39 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
Arbeitsbereich Bodenkunde
Bodenkundliche Landesaufnahme
Die bodenkundliche Landesaufnahme ist Teil der geowissenschaftlichen Landesaufnahme. Während die Anfänge der geologischen Landesaufnahme weit in das 19. Jahrhundert zurückreichen, ist mit einer systematischen bodenkundlichen Landesaufnahme in Baden-Württemberg erst im Jahre 1986 begon- nen worden. Daraus und aus der Tatsache, daß die Bodendecke des Landes auch bei gleichem geolo- gischem Untergrund in Abhängigkeit von Klima, Re- lief, Nutzung und Deckschichtenausbildung sehr stark differenziert ist, ergibt sich zwingend ein gro- ßer Rückstand bei der bodenkundlichen Landesauf- nahme. Der Bedarf an großmaßstäbigen Bodenkar- ten von seiten der Wissenschaft, Verwaltung und Planung kann daher in vielen Fällen noch nicht be- friedigt werden. Angesichts der zunehmenden Be- deutung des Umweltmediums Boden ist dieses Informationsdezifit auf die Dauer nicht tragbar.
Bodenkarten
Bodenkarte von Baden-Württemberg 1 : 25 000 (BK 25)
Die Erstellung der Bodenkarte 1 : 25 000 ist Haupt- aufgabe des Arbeitsbereichs Bodenkunde. Die Geo- metrie- und Sachdaten der gedruckten Karten lie- gen auch digital vor. Die Kartiereinheiten der BK 25 sind maßstabsbedingt Bodengesellschaften, die sich aus verschiedenen Bodenformen zusammensetzen. Zu jeder Kartiereinheit gehört daher ein umfangrei- cher Datensatz, in dem Verbreitung, Reliefposition, Genese und Eigenschaften der jeweils auftretenden Bodenformen beschrieben werden.
Diese Flächendaten wurden bislang in tabellarischen Erläuterungen in verschlüsselter Form bereitgestellt. Im Hinblick auf eine nutzerfreundliche und auf die Belange des Bodenschutzes ausgerichtete Darstel- lung bodenkundlicher Informationen erfolgte eine Abb. 24: Ausschnitt aus den Erläuterungen zu Blatt 8016 Neukonzeption des Erläuterungshefts zur BK 25. So Donaueschingen der BK 25, Beschreibung der Kartier- werden zukünftig die Kartiereinheiten nicht mehr wie einheit 35 bisher mit alpha-numerisch kodierten Sachdaten, sondern aus Gründen der Verständlichkeit im Klar- text beschrieben (Abb. 24). Ein einführender Textteil Hierzu wurden, gleichermaßen wie für die Dokumen- in den Erläuterungen enthält einen geologisch-geo- tation der Musterprofile, standardisierte Textvorlagen morphologischen Überblick (Abb. 25 und 26), Anga- entwickelt. Sie finden sowohl Verwendung für digi- ben zum Klima und die Beschreibung der überge- tales Printing als auch für digitale Medien, wie z. B. ordneten Bodenlandschaften. CD-ROM- oder Internet-Anwendungen.
40 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 13
3463 65 67 69 71 73 75 53 Boll yyy 51 51 Lindenhof Bochingen