Kirchliche Nachrichten Bad Suderode & April bis Juni 2020

„Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.“ (1. Könige 8,39) - - „Du allein kennst das Herz dere hinter allgemeinen Sätzen. So sehr ich es auch versuche, manch- aller Menschenkinder.“ mal fällt es mir schwer, einen ande- (1. Könige 8,39) ren Menschen und sein Handeln zu Manchmal verstehe ich verstehen – selbst dann, wenn mir mich selbst nicht: Schon der Mensch nahesteht. Er ist nicht längst wollte ich bei ei- ich. Er hat andere Erfahrungen als ner Freundin nachfra- ich gemacht. Für ihn haben andere

Umschl.Grafik: gen, wie es ihr geht. Dinge eine Bedeutung als für mich. RPiesbergen©Gemei ndebriefDruckerei.de Schon längst hätte ich Er bleibt der Andere, so sehr ich mir einen ersten Schritt machen kön- auch wünschen würde, ihn zu ver- nen, um eine Brücke in einem Kon- stehen. flikt zu bauen. Schon längst wollte Gott, du allein kennst das Herz al- ich meinem Nachbarn, der mir oft ler Menschenkinder. Du kennst auch geholfen hat, etwas Gutes tun. das Herz meiner Mitmenschen. Du Schon längst wollte ich diese eine weißt, warum sie manchmal ganz Verhaltensweise ablegen, mit der anders handeln als ich mir das wün- ich andere vor den Kopf stoße. Ich sche. Du kennst ihre Gründe – bes- wollte vieles schon längst tun. Aber ser als ich es tue, besser als sie es dann handelte ich doch ganz anders tun. und oft entgegen meiner Vorhaben. Ich ließ mich von anderen Impulsen Manchmal komme ich an meine antreiben, nahm mir keine Zeit oder Grenzen. Dann verstehe ich mich o- ging den bequemeren Weg. der meine Mitmenschen nicht, manchmal auch beide. Wie gut tut Gott, du allein kennst das Herz al- mir da das Bekenntnis des Königs ler Menschenkinder. Du kennst auch Salomo, dass Gott das Herz eines je- meins. Du weißt, warum ich man- den Menschen kennt. Er weiß, wie ches getan, anderes gelassen habe. es im Innern eines Menschen aus- Du kennst meine Gründe – besser sieht. Er weiß um die Schönheit des als ich es tue. Herzens und die guten Absichten, Manchmal verstehe ich die ande- aber auch um die Narben, die Sack- ren nicht: Statt einander zu helfen, gassen und Abgründe. Ihm etwas macht jede und jeder sein Ding. vorzumachen ist zwecklos, denn er Statt nach einer Lösung zu suchen, schaut in die Tiefen des Herzens. verharren die anderen auf ihren Po- Und dennoch gilt unerschütterlich: sitionen. Statt ehrlich zu sagen, wie Gott liebt die Menschenkinder, also es ihm geht, versteckt sich der an-- 02 -auch dich und mich. Gott, du allein kennst das Herz al- aber dann hinter unseren eigenen ler Menschenkinder. Du weißt um Ansprüchen zurückblieben, kennst unser Ringen und Suchen nach dem unser Herz und liebst uns. Danke! richtigen Weg in unserem Leben. Du Ihre Pfarrerin Saskia Lieske weißt, wie oft wir es gut meinten,

Stationen Theologie studiert. Im An- schluss daran kehrte ich in meine Heimatstadt zurück und leitete ein Liebe christliches Wohnheim für Studie- Gemeinde, rende. Dort habe ich vor allem den Austausch über den Glauben, aber am 1. Ap- auch gesellschaftliche Fragen ge- ril 2020 nossen. Die letzten drei Jahre ver- beginnt brachte ich in Sichtweite zum : meine Zeit Mein Vikariat absolvierte ich in im Pfarr- Aschersleben und habe besonders bereich in der Arbeit mit Jugendlichen, aber auch mit Seniorinnen und Senioren . mitgewirkt. Die Erfahrungen, die ich Bad Suderode und Friedrichs- dort sammeln konnte, sind für mich brunn sind mir bereits von so man- sehr wertvoll. cher Wanderung bekannt. Land- schaftlich habe ich die Gegend be- Jetzt beginnt bei Ihnen meine reits ins Herz geschlossen, jetzt Entsendungszeit. Ich freue mich da- freue ich mich darauf, auch die rauf, mit Ihnen ins Gespräch zu Menschen vor Ort kennenzulernen kommen, Gottesdienste zu feiern, – also Sie! Zu 75 % werde ich in den über den Glauben und die verschie- Gemeinden im Pfarrbereich tätig denen Wege, ihn zu leben, nachzu- sein. Daneben habe ich auch eine denken. Mit Ihnen gemeinsam Beauftragung für Klinikseelsorge möchte ich das Gemeindeleben ge- stalten und bin gespannt, auf wel- (25%) im Kirchenkreis. che Wege uns Gott führen wird. Gebürtig komme ich aus Halle. Nach dem Abitur und einem kurzen Ich freue mich, Sie kennenzulernen! Abstecher in die Politikwissen- Gottes Segen schaften habe ich an verschiedenen Ihre Saskia Lieske - 03 - Steckbrief

Name: Jonas Max Pfalzgraf

Adresse: Hauptstraße 95c 06502 Thale OT Friedrichsbrunn

Geburtstag: 27. Juni 2006

Schule: Europagymnasium Richard von Weizsäcker Thale

Was ich gern mache: Schwimmen, Reiten, Lesen, Fahrrad fahren

Das fand ich am Konfirmationsunterricht in QLB toll: das Beisammensein, die Gebete, die Zeit dort und dass wir zusammen so viel gemacht und gesehen haben

Warum ich mich konfirmieren lassen will: Meine Familie ist christlich und ich bin ge- tauft und ich wünsche mir ein Bündnis zu Gott und Jesus. Das Mithelfen bei der Entde- ckerzeit in Friedrichsbrunn macht mir sehr viel Spaß, dort bekomme ich viele Anreize und erlebe viel mit anderen Menschen und Gott, und diese Gemeinschaft finde ich sehr toll.

Was für neue Ideen würde ich gerne in den Gottesdienst in Friedrichsbrunn in die Gemeinde einbringen? Durch die Entdeckerzeit habe ich Erfah rung mit Kindern und ich fände es toll, wenn wir Kinder und Jugendliche mehr in die Gottes- dienste eingebunden werden könnten.

- 04 - Aus dem Gemeindeleben

Mit großer Freude haben wir den Gottesdienst zu unserer Goldenen Hochzeit am 11. Januar 2020 er- lebt. Wir sind dankbar für den Se- genszuspruch durch Herrn Pfarrer Lörzer und die musikalische Be- gleitung durch Frau Lörzer. Sehr berührt haben uns auch die Glück- wünsche und das Verbundensein mit der Gemeinde. Johanna und Herbert Peterka

Ein paar Wochen ist unser Krippenspiel, welches wir zur Christvesper an Heilig Abend aufgeführt haben, schon wieder her. Wir sagen Dankeschön, an alle Mitwirken- den ob Gross oder Klein, an die Kirchge- meinde und Carsten Böse. Auch im letz- ten Jahr stellte er uns das Tannengrün für die Kirchendeko zur Verfügung .

Herzliche Grüße Eure Kathrin Henning, Kathi Liesecke und Marlen Krimmling

- 05 - dass sie ihm verziehen haben. Er hatte ihnen geschrieben, dass er kommt und sie gebeten, dass sie ihm vorab ein Zeichen geben, an dem er, wenn der Zug vorbeifährt, sofort erkennen kann, wie sie zu ihm stünden. Wenn sie ihm verzie- hen hätten, dann sollten sie an dem großen Apfelbaum vorm Bahnhof Petrus fragt Jesus: „Herr, ein gelbes Band anbringen. Wenn nicht, dann würde er weiterfahren, wie oft muss ich denn meinem weit weg. Bruder, der an mir sündigt, Als der Zug sich seiner Heimat- vergeben? Ist's genug sieben- stadt nähert, hält er es nicht mehr mal? Jesus spricht zu ihm: Ich aus. Er kann vor Spannung nicht sage dir: nicht siebenmal, son- selbst aus dem Fenster schauen. Die dern siebzigmal siebenmal.“ Frau tauscht den Platz mit ihm und verspricht, auf den Apfelbaum zu (Matthäus 18,21f) achten. Und da sieht sie ihn: Der Eine Frau sitzt während einer ganze Baum – über und über mit Bahnfahrt neben einem jüngeren gelben Bändern behängt. Da ist er, Mann, der bedrückt wirkt. Nervös flüstert sie ihm zu, alles in Ordnung! rutscht er auf seinem Sitz hin und Er sieht hinaus. Tränen füllen seine her und nach einiger Zeit platzt es Augen und die Frau fühlt, dass sie aus ihm heraus: Dass er in den ein Wunder miterlebt hat. 80ern über die Grenze in den Wes- Manchmal bin ich auch bedrückt. ten geflohen ist und nun nach so Dann habe ich das Gefühl, mein vielen Jahren wieder auf der Fahrt Brustkorb ist enger als sonst. nach Hause sei. Seine Eltern waren Manchmal würde ich mich gern ver- damals tief getroffen, weil sie nichts kriechen wie ein kleines Kind. Dann davon wussten und er sich nicht ein- weiß ich, dass ich etwas getan habe, mal verabschiedet hatte. Damals was mich belastet. Ich fühle eine hatte er ihnen eine kurze Nachricht unangenehme Schuld auf meinen mit seiner Adresse zukommen las- Schultern. Sie kann sogar schwerer sen, aber sie hatten sich nie bei ihm werden mit der Zeit. Sie abzu- gemeldet – auch nicht nach der schütteln ist schwierig. Meistens Wende. Trotz allem hofft er nun, - 06 - kommt das Gefühl irgendwann wie- durch das Leben zu gehen! Wir sind der! gemacht für die Freiheit, die Chris- Ehrlich um Entschuldigung zu tus uns schenkt. Wir sind gemacht bitten, ist auch schwer. Entschuldi- für die Freiheit, zu vergeben, um gung zu gewähren, den anderen zu Vergebung zu bitten und sie zu be- entlasten, ist manchmal sogar noch kommen von unserem Kollegen, un- serer Nachbarin oder dem Schwie- schwerer! gersohn. Gott hat uns zur Freiheit Jesus sagt zu Petrus auf die Frage bestimmt, in der wir seine große hin, wie oft wir vergeben sollen, Barmherzigkeit erfahren, die so üp- dass es siebzigmal mehr sein soll, als pig ist, wie ein Baum mit gelben wir denken. 490 Mal scheint unend- Bändern, die leicht im Sommerwind lich viel. Bis nichts mehr von der schweben. Schuld übrig ist. Nirgends! Weder bei mir noch bei dir. Eine leichte Seele wünscht Ihnen Warum? Weil wir Menschen Ihre Pfarrerin Franziska Junge nicht gemacht sind, um gebückt

am 23. April 15.00 Uhr Neue Kirche Bad Suderode

Bitte beteiligt euch, unsere Kirche und das Kirchgelände zum Frühjahr von allen „winterlichen“ Resten zu befreien. Putzutensilien für die Kirche und das Außengelände bitte mitbringen. Wir freuen uns auf euch.

- 07 - Aus dem Gemeindeleben

Bei einem Hauskreis vor vollem Haus in Bad Suderode entführte uns Herr Dr. Hintner in die Karibik - nach Kuba. Passend zu den lebensfrohen Kubanern begann der interessante Vor- trag mit einem Gläschen Sekt, womit ein Jubilar der Kirchgemeinde zum Geburtstag be- glückwünscht wurde. Beides fand großen Anklang. Mit einem großen Dankeschön an Herrn Dr. Hintner wurde der Wunsch nach weiteren Vorträgen bekundet. Fotos:: R. Groß

Renate Vogel 1938 – 2020

Am 15. Januar starb Renate Vogel zu Hause in ihrer Wohnung, Grünstraße 34. Am 29. Februar, vier Tage nach ihrem 82. Geburtstag, versammelten wir uns zur Trauerfeier und Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Bad Suderode. Mit den Jahren wird der Bekanntenkreis immer kleiner. Trotzdem waren viele gekommen, um Abschied zu nehmen. Über dem Tag lag eine traurig- frohe Stimmung. Ihr Sohn hatte eine Bildergalerie aufgebaut, wo sie als Kind und junge Frau zu sehen war. Und natürlich waren auch Bilder aus jüngster Zeit dabei, darunter auch eine kleine handschriftliche Notiz aus ihrem Nachlass, wo ihre Lebensfreude, Zuversicht und Dankbarkeit zum Ausdruck kam (siehe oben). Zuletzt wollte sie aber nur noch sterben. Der Glaube trug sie bis zum letzten Atemzug. Und sie hätte es gern gehabt, wenn auch andere aus dieser Quelle schöpfen würden. Wir sind dankbar für die vergangenen 15 Jahre, wo sie zu unserer Kirchengemeinde in Bad Suderode gehörte, und in der sie uns auf ihre Weise bereicherte.

- 08 - Aus dem Gemeindeleben Den Hauskreis-Abend haben wir Herrn Pfarrer Lörzer zu verdan- ken. Er erinnerte an 30 Jahre friedliche Revolution und stellte den Autor und Liedermacher Matthhias Gehler (geb. 1954) vor. Er machte uns mit einer ganzen Anzahl seiner gesellschaftskriti- schen Liedern bekannt, unter dem Motto: "Wenn die Gedan- ken Flügel hätten". Matthias Gehler ist sehr vielseitig. Zu DDR-Zeiten war er Pfarrer und Autor verschiedener Handbü- cher. Als Journalist war er in der Übergangs-Regierungszeit im Kabinett von de Maisiere als Regierungssprecher, später beim MDR als Programmchef, und jetzt trifft man ihn bei Buch- lesungen und Liederabenden an. Trotz seiner Vielseitigkeit war er doch einigen Zuhörern unbekannt. So konnte Pfarrer Lörzer uns Matthias Gehler an diesem Abend näher bringen. Fotos:: R. Groß

"Komm, Petrus komm! Du sollst So sagte es Jesus und rief nicht länger Fische fangen." damit den Fischer und seine Freunde zur Nachfolge auf. Und so wird es der Ilfelder Gospelchor mit einigen Jugendlichen in Bad Suderode singen.

in der Neuen Kirche „Petrus - das Musical“ Wir erinnern uns noch gern an die Auftritte der "Capella Juventa" aus Ilfeld und sind nun gespannt auf den Gospelchor, der ebenfalls unter der Leitung von Christine Heimrich steht.

- 09 - GOTTESDIENSTPLAN Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten in Bad Suderode

Aufgrund der aktuellen Situation mit dem Corona-Virus sind die Gottesdienste und alle Veranstaltungen bis auf Weiteres ausge ! - setzt. Bei Aufhebung des Verbotes wird rechtzeitig informiert.

5 April 2020 O Mai 2020 Sonntag - Palmarum Sonntag - Exaudi 11.00 Uhr; Gottesdienst 11.00 Uhr; Gottesdienst Gemeindehaus „Heinrich-Hauer“ Gemeindehaus „Heinrich-Hauer“

Predigt: Saskia Lieske Predigt: Saskia Lieske

A April 2020 V Mai 2020 Freitag - Karfreitag Sonntag - Pfingstsonntag 11.00 Uhr; Gottesdienst (s. Friedrichsbrunn) Gemeindehaus „Heinrich-Hauer“ 7 Juni 2020 Predigt: Saskia Lieske Sonntag - Trinitatis C April 2020 11.00 Uhr; Gottesdienst Sonntag - Ostersonntag Kirche 11.00 Uhr; Gottesdienst Predigt: Saskia Lieske Gemeindehaus „Heinrich-Hauer“ E Juni 2020 Predigt: Saskia Lieske Sonntag - 1. Sonntag nach Trinitatis Q April 2020 11.00 Uhr; Gottesdienst Sonntag - Misericordisas Domini Gemeindehaus „Heinrich-Hauer“ 11.00 Uhr; Gottesdienst Predigt: Eberhard Heimrich Gemeindehaus „Heinrich-Hauer“ L Juni 2020 Predigt: Eberhard Heimrich Sonntag - 2. Sonntag nach Trinitatis 3 Mai 2020 11.00 Uhr; Gottesdienst Sonntag - Jubilate Kirche 11.00 Uhr; Gottesdienst Predigt: Saskia Lieske Gemeindehaus „Heinrich-Hauer“ S Juni 2020 Predigt: Saskia Lieske Sonntag - 3. Sonntag nach Trinitatis H Mai 2020 11.00 Uhr; Gottesdienst Sonntag - Rogate Kirche 11.00 Uhr; Gottesdienst Predigt: Saskia Lieske Gemeindehaus „Heinrich-Hauer“ Predigt: Saskia Lieske - 10 - GOTTESDIENSTPLAN Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten in Friedrichsbrunn

Aufgrund der aktuellen Situation mit dem Corona-Virus sind die Gottesdienste und alle Veranstaltungen bis auf Weiteres ausge ! - setzt. Bei Aufhebung des Verbotes wird rechtzeitig informiert.

A April 2020 V Mai 2020 Freitag - Karfreitag Sonntag - Pfingstsonntag 09.30 Uhr; Gottesdienst Konfirmation von Jonas Max Pfalzgraf Gemeinderaum 10.00 Uhr; Gottesdienst Predigt: Saskia Lieske Kirche Predigt: Saskia Lieske D April 2020 Montag - Ostermontag E Juni 2020 11.00 Uhr; Gottesdienst Sonntag Kirche 11.00 Uhr; Gottesdienst Predigt: Saskia Lieske Kirche Predigt: Saskia Lieske Herzliche Einladung zu besonderen Gottesdiensten

D April 2020 A Mai 2020 Montag - Ostermontag Sonntag - Kantate 17.00 Uhr; Bläsergottesdienst Jahresfest der Evangelischen Stiftung des Kirchenkreises Neinstedt Nikolaikirche Ordination von Pfrn. Lieske in Magdeburg J April 2020 Sonntag - Quasimodogeniti L Mai 2020 14.00 Uhr; Sprengelgottesdienst zur Donnerstag - Himmelfahrt Begrüßung von Pfrn. Saskia Lieske Freiluftgottesdienst St. Petri Thale 10.00 Uhr Neinstedt - Osterberg oder Predigt: Saskia Lieske 14.00 Uhr Westerhausen - Königsstein

GEMEINDENACHMITTAGE Herzliche Einladung zu Gemeindenachmittagen in Friedrichsbrunn 9 Mai 2020 R Juni 2020 Samstag - 16.30 Uhr Samstag - 16.30 Uhr Gemeinderaum Gemeinderaum mit Eberhard Heimrich mit Eberhard Heimrich - 11 - Termine - Termine - Termine „Entdeckerzeit“ in Friedrichsbrunn mit Stephan Möhres Nächste Termine: 15.04.; 29.04..; 13.05.; 03.06.; 02.04.; 17.06.; 02.7.

Bau eines Heißlufballons Wir haben Gipsmasken hergestellt „Gemeindesamstag“ mit Stephan Möhres Dieser Samstag soll eine Ergänzung zur Entdeckerzeit in den entsprechen- den Gemeinden sein, bei dem es umfangreichere Angebote wie Bastel- nachmittage, Wanderungen, Kirchenlesenacht etc. gibt. Nächster Termine 27.06. - 13 - 17 Uhr Ausflug in Friedrichsbrunn; Treffpunkt Kirche

Junge Gemeinde in Neinstedt im Sonnenwinkel: i.d.R. samstags 17 Uhr mit Tobias Unglaub Infos: www.jg-neinstedt.de Steuerstraße 26, 06502 Thale OT Neinstedt in Quedlinburg „Haltestelle“ : i.d.R. dienstags 18.30 Uhr mit Pfr. Matthias Zentner (Tel. 03946-9019555) Infos: www.kirchequedlinburg.de Ägidiikirchhof 4 · 06484 Quedlinburg

- 12 - Termine - Termine - Termine „KonfiTüre“ ist das regionale Angebot für Vorkonfirmanden der 5. und 6. Klasse samstags von 9-12 Uhr in Quedlinburg „Haltestelle“, Ägidiikirchhof 6, Telefon Haltestelle: 03946 810 153; Mobil: 0162 267 2047 Nächste Termine: 04.04.; 09.05.; 06.06. Wir freuen uns auf Euch: Anne-Sophie Berthold ([email protected]) Kai Sommer [email protected]) Stephan Möhres Ausflug nach Halberstadt zum ([email protected]) Domschatz

„Konfitreff“ ist der Konfi-Kurs für Kinder der 7. und 8. Klasse

Wir treffen uns in der Regel einmal im Monat an einem Samstag in Quedlinburg Gemeindehaus, Carl-Ritter-Str. 16 verantwortet von den Quedlinburger Pfarrern: Martin Gentz (Tel. 03946 2545), Matthias Zentner (Tel. 03946 9019 55) Christoph Carstens (Tel.03946 9019 078) Nächste Termine: 25.04. - 09 bis 12 Uhr; Gemeindehaus Quedlinburg 09.05. - 09 bis 12 Uhr: Gemeindehaus Quedlinburg 20.06. - 09 bis 12 Uhr; Neinstedt

- 13 - Gewalt im Kloster sofort: „Florentina sei eingesegnet von Edith Jürgens und hätte Gott ewige Reinigkeit ver- sprochen. Daher gebe es kein Zu- Als erste Flugschriftautorin der rück. Sie hätte der Einsegnung wi- Reformationszeit berichtet Florenti- dersprechen können“. Florentina ist na von Oberweimar, geboren im weiterhin der Meinung, dass man Jahr 1506, über Zwänge und Gewalt ein kindliches Gemüt nicht einseg- im Kloster. nen kann. In einem vernünftigen, Hineingeboren in eine alte, adeli- späteren Alter könnten die Jung- ge Familie aus der Region Mansfeld, frauen allein ihren Weg ins Kloster zu der väterlicherseits die Familie wählen. Niemand erhört ihre Ein- von Oberweimar und mütterlicher- wände oder befragt sie. Florentina seits die Familie von Watzdorf, ge- resigniert und fügt sich dem hörten. Mit gerade mal sechs Jah- „Gewaltregiment“ und dem „Baby- ren übergaben die Eltern, auf Anra- lonischen Gefängnis“. Sie durchlief ten der Tante Katharina von Watz- das Noviziat und legte mit 16 Jahren dorf, die kleine Florentina in das Zis- das Ordensgelübde einer Nonne ab. terzienserkloster Helfta, einst die Später, in ihrer Flugschrift, be- „Krone der deutschen Frauenklös- richtet Florentina von Oberweimar ter“, bei Eisleben, zwanzig Kilome- von körperlicher und seelischer Ge- ter von Mansfeld entfernt. Zu da- walt. Sie macht ihre Tante Katheri- maliger Zeit war es durchaus üblich na, Äbtissin des Klosters, dafür ver- die Töchter, sei es aus Frömmigkeit antwortlich. oder aus wirtschaftlichen Gründen in ein Kloster zu geben. So sparte Im Jahre 1523, während der Os- die Familie die Mitgift. terzeit, fliehen aus dem Kloster Nimbschen (ehemaliges Zisterzien- Mit 11 Jahren wird Florentina als serkloster Marienthron, südlich von Braut Christi eingesegnet. Eine Grimma/Mulde) neun Nonnen. Un- Rückkehr in die Familie ist ihr damit ter ihnen ist auch Katharina von Bo- verwehrt. Florentinas Widerstand ra. Der Turauer Bürger Lenhard beginnt mit ihrem 14. Lebensjahr, Koppe diente als Fluchthelfer. Mar- als sie erkennt, dass sie das strenge tin Luther rechtfertigte dieses Han- Klosterleben nicht teilen kann. Sie deln in seiner Schrift: “Ursache und vertraut sich einer weiteren Ver- Antwort“: „Jungfrauen könnten das wandten an, die wiederrum die Äb- Kloster göttlich verlassen.“ Er verur- tissin informiert. Diese antwortet teilt, dass man unerfahrene Kinder

- 14 - in ein Kloster gebe. Nonnen dürften seln im Kerker. Den Willen zu bre- fliehen, auch wenn sie „tausend Eide chen … das war das Ziel von Kathari- und Gelübde“ abgelegt hätten. Das na von Watzdorf. Aus Unachtsam- Weibsbild sei nicht dafür geschaffen keit oder vielleicht aus Mitleid lässt Jungfrau zu sein, sondern Kinder eines Tages eine Zellenbewachung auszutragen. Ganz nach dem ersten die schwere Kerkertür offen. Floren- Buch (Genesis) 1.Mose 1,28 „Seid tina erkannte Gottes Hilfe. Sofort fruchtbar und mehret euch. “ nutzte sie die Gelegenheit und floh Florentina von Oberweimar erfolgreich aus dem Kloster. Wohin nimmt mit Luther schriftlich Kontakt ihr Weg führte, ist leider nicht ein- auf. Der Brief wird abgefangen, und deutig überliefert. Eventuell fand sie Florentina wird vier Wochen bei eisi- in Wittenberg Zuflucht. Um Gerüch- ger Kälte eingesperrt. Vor dem gan- te über ihr angeblich unehrenhaftes zen Kloster muss sie bekennen, dass Leben zu unterbinden, schrieb Flo- sie Verfehlungen begangen hat. rentina das Erlebte auf und verfasste Über Florentina wird ein Bann ver- eine Flugschrift „Eyn geschicht wie Got eyner Erbarn kloster Jungfrawen hängt, und sie wird eingeschlossen. Nur zu Gebetszeiten darf sie die Zel- ausgeholffen hatt.“ le unter Bewachung verlassen. De- Kein geringerer als Martin Luther mütig lag sie ausgestreckt bäuchlings gab die Flugschrift heraus. Er adres- vor dem Altar und alle anderen Non- sierte die Schriften an die fünf Gra- nen stiegen über sie hinweg. Die Äb- fen zu Mansfeld. Sie waren als Lan- tissin erklärte sie erneut zur Gefan- desherren für das Kloster in Helfta genen. Aufrecht zu gehen, wurde ihr zuständig. Luther plädierte für eine untersagt. Nur auf Knien durfte sie freie Entscheidung zum Klosterein- den anderen Nonnen begegnen. Je- tritt. Mönche und Nonnen dürften den Mittwoch und Freitag diszipli- frei entscheiden, ob sie das Kloster nierten ihre Mitschwestern sie mit verließen oder blieben. Schlägen. Erneut versuchte Florenti- Florentinas Spur verliert sich. Ein na einen Brief an ihrem Vetter Todesdatum ist unbekannt. Sie galt Caspar zu Watzdorf aus dem Kloster als erste, geflohene Nonne, die zu senden. Auch diesen Brief fing ih- öffentlich Rechenschaft ablegte, wa- re Tante Katherina ab. Die Strafe fiel rum sie das Kloster verließ und was noch schrecklicher aus. Vier Schwes- sie dort erlebt hatte. tern schlugen sie so lange, bis keiner mehr schlagen mochte. Für acht Ta- Zu Beginn der Neuzeit herrschten ge landet sie erneut an eisernen Fes- in manchen Klöstern durchaus stren- - 15 - ge Regeln. Während des Bauernkrie- Mit der Reformation wurden viele ges 1525 wird das Kloster Neu-Helfta Frauenklöster aufgelöst, und das schwer verwüstet. Frauenbild veränderte sich.

Das Kloster Helfta heute

Eine harte Strafe aufgeschrieben von Carsten Kiehne nach Baars Wilderei war eine gravierende Straftat … und auch, wenn Philipp Nathusius – der mit seiner Gemahlin Frau Marie 1850 den Lindenhof in Neinstedt erworben, daraus ein Knabenrettungshaus errichtet hatte, woraus sich die heutige Evangeli- sche Stiftung Neinstedt mauserte – ein Wohltäter war, er konnte den Frevler nicht einfach laufen lassen!

Philipp hatte einige Äcker um den Lindenhof erworben, war, um sie zu inspizieren, durch die Flure geritten und hatte eben einen Wilderer auf - 16 - frischer Tat ertappt. Der hatte einen Frau Nathusius, dass ich dir die Taler Hasen in seiner Schlinge und wollte gab!“ Erleichtert versprach es der sich gerade trollen, als Philipp ihn Familienvater. stellte. Nun trottete der Mann, ein Zwei Tage waren vergangenen Neinstedter, betröppelt vorm Ross und die Nacht gerade wieder über des Wohltäters und wurde dem Neinstedt hereingebrochen, da Dorfpolizisten überstellt. „Du schon klopfte es wieder an der Tür des ar- wieder!“, rief der Büttel erbost und men Mannes. Er öffnete und vor ihm machte kurzen Prozess: „Ich verhän- stand Marie Nathusius, die meinte, ge folgende Strafe: Wegen Wilderei dass von der viel zu harten Strafe sind 25 Taler fällig, binnen nächster ohnehin nur die armen Kinder be- Woche zu zahlen. Kannst du’s nicht, troffen wären. Sie streckte dem Wil- sitzt du deine Schuld in der Zelle derer also 25 Taler entgegen und ab!“ Traurig eilte der Delinquent nach Hause, den hungrigen Kindern zu berichten, dass es nicht nur nichts zu essen geben würde, der Hase war ja fortgenommen worden, sondern sich die Familie auf schlimme Zeiten einstellen müsste. Wie sollte man nur die gewaltige Summe von 25 Talern auftreiben?… forderte sich das Versprechen ein, Abends klopfte es an der Türe. niemand dürfe davon erfahren, nicht Der Wilderer öffnete und sah mit sein Weib und vor allem nicht der Staunen den Philipp Nathusius vor Herr Nathusius. Das versprach er. sich stehen. Der sprach: „Ich kenne So kam es denn, dass der Delin- dich als gutherzigen Mann. Ich will quent für seine Tat reichlich belohnt darum nicht, dass deine Familie wurde. Und weil er das Wildern nun Hunger leidet. Hier also die 25 Taler, nicht mehr nötig hatte, führte er ein um deine Schuld zu begleichen. Das redliches Leben und verwahrte selig harte Urteil sollte ausreichen, Wilde- lächelnd das Geheimnis, bis zum To- rer abzuschrecken. Du aber ver- destag Philipps. Von da an erzählte sprich mir hoch und heilig, dass du er Jedem, wie großherzig und edel- Niemandem erzählst, auch nicht dei- mütig die Familie Nathusius ihm und nem Weibe und schon gar nicht der seiner Familie einst geholfen hatte.

- 17 - Vergessene Pfingstbräu- gen Handwerkszünften, wie den Bä- ckern, Schuhmachern und Schmie- che in der Vorharzregion den, hatte sich diese Tradition des und ein erhaltener „festlichen Gelages“, auch her- Brauch im Südharz kömmlich als Pfingstzechen bezeich- net, noch lange erhalten. von Eckhard Schobeß Das Pfingstschießen und Christen feiern sieben Wochen Pfingstreiten fand in einigen Orten nach Ostern das Pfingstfest. Als Fest statt. Die Westerhäuser Bauern der Ausgießung des Heiligen Geistes pflegten noch bis Anfang des 20. wurde es in den Ländern des frühen Jahrhunderts das sogenannte Kranz- Christentums um das Jahr 300 ein- reiten. Hier mussten im schnellen geführt. Ritt mit einer Stange aufgehängte Kränze aufgespießt werden. Auf den Pfingsten fällt allgemein in eine Pfingstangern verschiedener Dörfer witterungsmäßig günstigere Zeit als gab es das Pfingsttanzen. Auch in Ostern, deshalb haben sich auch in Ditfurt, Gatersleben, Warnstedt, der Vergangenheit verschiedene Weddersleben, Wegeleben und Bräuche entwickelt, die man an die- Hausneindorf trafen sich die Ein- sem verlängerten Wochenende wohner zu solchen Belustigungen. pflegte. Ein nachweislich uralten Brauch, In Quedlinburg wurden Kirchen der bis in germanische Zeiten zu- und Straßen seit dem frühen Mittel- rückreichen soll, wird heute noch im alter mit Birkengrün, als Maien be- Südharzer Ort Questenberg (Raum zeichnet, geschmückt. So wurde Sangerhausen) begangen. Dienstag 1482 erwähnt, dass vor dem „Fest nach Pfingsten, dem sogenannten der Maien“ eine Laube aus Birken- grün auf dem Markt errichtet wur- de. Hier schenkte man dem Stadt- hauptmann und allen Stadtbe- schäftigten zur Pfingstkirmes das extra gebraute Pfingstbier aus. Die Sitte des Ausschenkens solchen Bie- res gab es noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts im Raum Halberstadt, in einigen Gegenden von Anhalt und in der Grafschaft Mansfeld. In eini- Der Sonnenradbaum in Questenberg/Südharz - 18 - dritten Pfingsttag, wird auf dem Qu- Baum. An den Querbalken werden estenberg des Ortes der Kranzreifen alljährlich die Quasten erneuert. des Sonnenradbaumes mit frischem So feierte man den Beginn der Eichenlaub umwickelt, denn die Ei- wärmeren Jahreszeit schon in alten che galt in Germanien als ein heiliger Zeiten.

Hauskreis Terminvorschau offener „Hauskreis“

Wir treffen uns zum Hauskreis im Gemeindehaus (neben der Neuen Kirche) in Bad Suderode:

Montag, den 27. April 2020 - 19.00 Uhr Pfarrer Matthias Zentner berichtet zum Thema:

„Nächstes Jahr in Jerusalem - Die junge Gemeinde Quedlinburg reist in das Heilige Land“

Montag, den 25. Mai 2020 - 19.00 Uhr Herr Guido Blascheck begeistert uns in Wort und Bild:

„Meine Reise nach Südamerika auf den höchsten Berg der Anden, den Aconcagua“

Montag, den 29. Juni 2020 - 19.00 Uhr Herr Dr. Reimar Lacher, Kunsthistoriker am Gleimhaus in Halberstadt, gestaltet den Abend mit dem Thema:

„Religion und Kunst“

Sie sind herzlich eingeladen! - 19 - Kontakt

GKR-Vorsitzender Kirchspiel Pfarrerin Saskia Lieske Bad Suderode-Friedrichsbrunn Hubertusstraße 2 Stefan Kiehne 06502 Thale Münzenberg 20, E-Mail: pfarramt@ 06484 Quedlinburg evangelischekirchethale.de Telefon: 03946/8 10 873

GKR für Friedrichsbrunn Pfarrer Eberhard Heimrich Birgit Ecke Tempelstraße 5, Hauptstraße 25, 06485 Bad Suderode 06502 Friedrichsbrunn Telefon: 039485/6 68 668 Telefon: 039487/71 236 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

„Gespräch unter der Treppe“ „Offener Hauskreis“ Bad Suderode Paracelsusklinik Bad Suderode Detlef Tiedtke Pfarrer Egbert Grimm Schwedderbergstraße 11, Ostring 7, 06485 Bad Suderode 06502 Neinstedt Telefon: 039485/667404 Telefon: 03947/67092 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

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Impressum: Ev. Kirchspiel Bad Suderode-Friedrichsbrunn, verantwortlich für die Textbeiträge ist der/die Verfasser/in, Druck: Evangelische Stiftung Neinstedt teamwork-wfbm Kreuzhilfe- 20 - Thale, Auflage: 330 Stück