18. Parteitag Der CDU Deutschlands 6.–7
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Protokoll 18. Parteitag der CDU Deutschlands 6.–7. Dezember 2004, Düsseldorf Besser für die Menschen. Protokoll 18. Parteitag der CDU Deutschlands 6.–7. Dezember 2004, Düsseldorf 2 Protokoll 18. Parteitag der CDU Deutschlands 3 INHALT Seite Eröffnung: Dr. Angela Merkel, Vorsitzende der CDU Deutschlands 5 Wahl des Tagungspräsidiums 8 Beschlussfassung über die Tagesordnung 9 Bestätigung der Antragskommission 10 Wahl der Mandatsprüfungskommission 10 Wahl der Stimmzählkommission 10 Grußworte 11 Joachim Erwin, Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf 11 Dr. Jürgen Rüttgers, Landesvorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalen 16 Bericht der Vorsitzenden der CDU Deutschlands und Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Dr. Angela Merkel MdB 24 Aussprache zum Bericht der Vorsitzenden 55 Bericht des Bundesschatzmeisters der CDU Deutschlands, Vorlage des Rechen- schaftsberichts 2002 gem. § 23 Abs. 2 Parteigesetz, Dr. Wolfgang Peiner 94 Bericht der Rechnungsprüfer 99 Bericht der Mandatsprüfungskommission 101 Entlastung des Bundesvorstandes 102 Wahl des Bundesvorstandes 103 Wahl des Vorsitzenden 103 Wahl der 4 Stellvertretenden Vorsitzenden 105 Wahl des Bundesschatzmeisters 106 Wahl der 7 weiteren Mitglieder des Präsidiums 107 Wilfried Martens, Vorsitzender der Europäischen Volkspartei 114 Wahl der weiteren 26 Mitglieder des Bundesvorstandes 134 Beratung und Beschlussfassung über sonstige Anträge 135 4 Protokoll Wahl des Bundesparteigerichts 138 Wahl der CDU-Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder für den Vorstand der Europäischen Volkspartei (EVP) 139 Wahl der Delegierten und stellvertretenden Delegierten zum XVII. EVP-Kongress 139 Beratung und Beschlussfassung über sonstige Anträge 144 Bericht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament 149 Beratung und Beschlussfassung über Anträge auf Änderung des Satzungsrechts der CDU 149 Bericht des Generalsekretärs der CDU Deutschlands, Laurenz Meyer MdB – zugleich Einführung des Leitantrag des Bundesvorstandes 150 Grußwort des Vorsitzenden der Christlich-Sozialen Union in Bayern, Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber MdL 181 Aussprache zum Bericht des Generalsekretärs sowie Aussprache und Beschlussfassung zum Leitantrag des Bundesvorstandes 197 Beratung und Beschlussfassung über sonstige Anträge 228 Schlusswort der Vorsitzenden der CDU Deutschlands, Dr. Angela Merkel 232 ANHANG Beschlussprotokoll 235 Namensverzeichnis 287 18. Parteitag der CDU Deutschlands 5 Montag, 6. Dezember 2004 Erste Plenarsitzung Beginn: 10.41 Uhr Dr. Angela Merkel, Vorsitzende der CDU: Sehr verehrte Damen und Herren! Liebe Delegierte! Liebe Gäste! Hiermit eröffne ich den 18. Parteitag der CDU Deutschlands. Ich darf Sie alle ganz herzlich in Düsseldorf willkommen heißen. (Beifall) Mein erster Gruß gilt selbstverständlich Ihnen, den Delegierten aus den Orts-, Kreis-, Bezirks- und Landesverbänden. Herzlich willkommen hier in Düsseldorf! Ganz besonders möchte ich ei- ne Delegierte begrüßen, Frau Maria Michalk, Delegierte aus Sachsen; denn sie hat heute Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Alles Gute und einen schönen Geburtstag auf dem Parteitag! (Beifall) Natürlich begrüße ich in ganz besonderer Weise den in Düsseldorf zum zweiten Mal zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt gewählten Joachim Erwin. Herzlichen Gruß, Herr Oberbürgermeister! Sie werden gleich ein Grußwort zu uns sprechen. (Beifall) Ich weiß nicht, wer von Ihnen sich noch daran erinnert: Wir sind diesmal zum fünften Mal nach 1965, nach 1971, nach 1977 und nach 1992 in dieser großen und lebendigen Stadt. Ich möchte mit dem Gruß an den Oberbürgermeister einen Gruß an die Stadt verbinden und einen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und die Bürgerinnen und Bürger für die freundliche Aufnahme, die wir alle in Düsseldorf bisher erfahren haben. (Beifall) Ich begrüße natürlich in ganz besonderer Weise den Vorsitzenden der CDU Nordrhein-West- falen, den Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen im nächsten Jahr, unseren Freund Jürgen Rüttgers. (Beifall) Für unsere bayerische Schwesterpartei begrüße ich an diesem Morgen den Generalsekretär Markus Söder. Ich weiß nicht, ob er schon da ist, aber: Herzlich willkommen! (Beifall) Im Verlaufe des Tages wird auch Michael Glos, mein erster Stellvertreter in der CDU/CSU-Bun- destagsfraktion, zu uns kommen. Auch ihn möchte ich sozusagen vorausschauend begrüßen. 6 Protokoll Mit besonderer Freude begrüße ich Wilfried Martens, den Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei. Lieber Wilfried, in alter Tradition: Herzlich willkommen bei uns! (Beifall) Aus unserem Nachbarland Österreich ist der Klubobmann der Österreichischen Volkspartei, Wilhelm Molterer, zu uns gekommen, außerdem der Generalsekretär Reinhold Lopatka sowie der Generalsekretär der tschechischen Christdemokraten, der KDU, Petr Rybar. Herzlich will- kommen zu diesem Parteitag! (Beifall) Besonders begrüße ich, auch im Rückblick auf den Gottesdienst, die Repräsentanten der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Die Repräsentanten der beiden großen Kirchen sind heu- te hier, Prälat Dr. Karl Jüsten und Prälat Dr. Stephan Reimers. Herzlich willkommen und ein herz- licher Dank für den wunderschönen ökumenischen Gottesdienst, den uns die evangelische und die katholische Kirche ausgerichtet haben. (Beifall) Ich begrüße ebenso herzlich den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel. Ein herzliches Willkommen Ihnen in Ihrer Stadt Düsseldorf. (Beifall) Ich begrüße die zahlreichen Vertreter von Gewerkschaften, Wirtschaftsorganisationen und Verbänden. Stellvertretend möchte ich ganz herzlich den Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, und den Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, begrüßen. Herzlich willkommen bei uns! (Beifall) Unter den vielen Gästen, die ich nicht alle einzeln begrüßen kann, möchte ich in ganz besonde- rer Weise einen Gruß an die Tochter von Konrad Adenauer senden, Frau Libeth Werhahn- Adenauer. Schön, dass Sie wieder bei uns sind! Danke, dass Sie hier sind! (Beifall) Natürlich begrüße ich mit besonderer Freude die Vertreter von Presse, Rundfunk und Fernsehen, die von unserem Parteitag sicherlich viel Interessantes und hoffentlich auch sehr viel Gutes berichten können. Wir sind aufeinander angewiesen. Herzlich willkommen! Ich hoffe, Sie haben gute Arbeitsbedingungen! (Beifall) 18. Parteitag der CDU Deutschlands 7 Liebe Freunde, es gehört zur guten Tradition, dass wir zu Beginn unseres Parteitages jener ge- denken, die seit dem letzten Parteitag von uns gegangen sind. (Die Delegierten erheben sich) Von den vielen, die uns verlassen haben, möchte ich Otto Bardong nennen, geboren am 2. Oktober 1935, gestorben am 10. Dezember 2003. Seit 1963 war er Mitglied der CDU. Von 1971 bis 1999 hatte er den Vorsitz des Kreisverbandes Worms-Stadt inne. Seit 1973 gehörte er dem Bezirksvorstand Rheinhessen-Pfalz an. Von 1974 bis 1994 war er Mitglied des Stadtrates Worms, von 1980 bis 1989 Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz und von 1989 bis 1999 Mitglied des Europäischen Parlaments. Ich denke an Max Adenauer, geboren am 21. September 1910, gestorben am 6. Januar 2004. Er war seit Januar 1946 Mitglied unserer Partei und von 1953 bis 1965 Oberstadtdirektor von Köln. Von 1969 bis 1975 gehörte er dem Stadtrat Köln an. Er war von 1979 bis 2001 Mitglied des Beirats der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Ich erinnere an Georg Badeck, geboren am 28. Oktober 1938, gestorben am 14. Februar 2004. Er war seit 1960 Mitglied der CDU, von 1975 bis 1977 Mitglied des Bundesvorstandes, von 1984 bis 1997 Landesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Hessen und von 1990 bis 1998 Mitglied des Präsidiums der Hessischen CDU. Von 1964 bis 1999 gehörte er der Stadtverordnetenversammlung Flörsheim an und von 1970 bis 1999 dem Hessischen Landtag. Zugleich war er von 1978 bis 1995 Stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtags- fraktion. Ich nenne Margarete Kuppe, geboren am 17. Oktober 1917, gestorben am 14. März 2004. Sie war seit 1948 Mitglied unserer Partei. Von 1950 bis 1971 gehörte sie dem Landesvorstand der CDU Württemberg-Hohenzollern an. 1950 war sie Gründungsmitglied der Frauen Union Württem- berg und von 1950 bis 1970 Erste Vorsitzende, zuletzt Ehrenvorsitzende. Ich erinnere an Josef Stingl, geboren am 19. März 1919, gestorben am 19. März 2004. Er war seit 1947 Mitglied unserer Partei. Von 1952 bis 1969 war er Mitglied des Landesvorstandes Berlin, von 1964 bis 1970 Bundesvorsitzender der heutigen Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU sowie von 1964 bis 1973 Mitglied des Bundesvorstandes. Von 1953 bis 1968 gehörte er dem Deutschen Bundestag für Berlin an. Von 1968 bis 1984 war er Präsident der Bundesanstalt für Arbeit. Von 1997 bis 2003 hatte er den Vorsitz des Ältestenrates unserer Partei inne. Ich denke an Ilse Becker-Döring, geboren am 15. September 1912, gestorben am 5. April 2004. Sie war seit 1952 Mitglied der CDU. Sie war von 1961 bis 1972 Mitglied des Rates der Stadt Braun- schweig. Von 1966 bis 1972 war sie Erste Bürgermeisterin von Braunschweig. Von 1970 bis 1978 gehörte sie dem Niedersächsischen Landtag an. 8 Protokoll Ich nenne Herrmann Stell, geboren am 31. Dezember 1944, gestorben am 4. Mai 2004. Er war seit 1987 Mitglied der CDU. Er war von 1993 bis 1999 Bürgermeister und Stadtkämmerer in Flensburg und seit 1999 der erste direkt gewählte Oberbürgermeister dieser Stadt. Ich erinnere an Rolf Hinz, geboren am 15. August 1934, gestorben am 20. Mai 2004. Er war seit 1993 Mitglied unserer Partei. Von 1998 bis