Der Theaterförderverein
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DER THEATERFÖRDERVEREIN Ausgabe: Juli / August 2020 HANS LÖWEL * 11. Juli 1920 † 3. April 1996 Ein treuer Sponsor des EIN LANGERSEHNTER ERFOLG! Theaterballs FÖRDERVEREIN BELEGT ZWEITEN PLATZ Frank Fliegner, Inhaber eines Plau- ener Meisterbetriebes für Glas- und Beim Wettbewerb Deine nächstplatzierten Verein Verein; Post SV Plauen; die Gebäudereinigung, hat auch in Energie für Deinen Ver- die eine Stimme Vor- Dorfgemeinschaft Ober- diesem Jahr dem Theaterball, den ein der Stadtwerke Strom sprung einbrachte und losa; der Verein Vogtlän- der Förderverein gemeinsam mit in Plauen belegte unser damit den 2. Platz. Der ist dische Textilgeschichte dem Vogtlandtheater am 7. März Verein zur Förderung des mit 1 500 Euro dotiert.“ Plauen; der BMX- & Ska- erfolgreich veranstaltete, eine groß- Vogtlandtheaters Plau- teverein 2plus4macht1; zügige Spende zuteilwerden lassen. en in diesem Jahr einen Beworben hatten wir uns der 1. FC Wacker Plau- zweiten Platz. Dazu Helko mit einem Projekt der The- en; der Verein KARO; der Grimm, stellvertretender aterpädagogik am Haus: Tauchclub NEMO Plau- Vorsitzender des Vereins: Inklusives Theaterprojekt en, der VITAL Verein; der „Erfreulicherweise hatten der Gruppe VOLL normal: Verein Tango-plauen; wir um 23 Uhr am letzten „Sterne leuchten nicht nur der Verein Wohn- und Le- Stimmabgabetag noch am Himmel“. bensräume; der Förder- eine Stimme bei der On- verein Komturhof Plauen line-Stimmabgabe er- Weitere Bewerber waren: und der Verein procogni- halten, was uns vor dem VFC Plauen; der Unikat ta. L. B. Foto: Archiv (2012) IMPRESSUM Herausgeber: Verein zur Förderung des Vogtlandtheaters Plauen e.V. Friedrich Reichel, Vereinsvorsitzender (V.i.S.d.P.) Redaktion: Dr. Lutz Behrens Georg-Benjamin-Str. 67, 08529 Plauen Tel.: 0 37 41 / 44 05 92 0170 / 4814689 [email protected] Auflage:1.000 Erscheint: aller zwei Monate Unser Foto zeigt Helko Grimm mit der Theaterpädagogin Steffi Liedke zur Layout, Satz und Druck: Preisübergabe. PCC Printhouse Colour Concept Helko Grimm, Syrauer Straße 5, Der Theaterförderverein bedankt sich bei allen, die erfolgreich abgestimmt 08525 Plauen/Kauschwitz haben. 2 INHALT Seite 2 EIN LANGERSEHNTER ERFOLG! Förderverein belegt zweiten Platz EDITORIAL Seite 3 EDITORIAL Seite 4-6 UNTERNEHMER, MÄZEN, FREUND DES THEATERS Sehr geehrte Damen und Herren, Vor 100 Jahren in Plauen geboren: liebe Freunde des Theaterfördervereins, Hans Löwel seit wenigen Tagen liegt der Spielplan für die neue Spielzeit 2020/2021 vor. Generalin- Seite 7 tendant und die Spartenleiter haben ihn in der Aufsichtsratssitzung vorgestellt. Es war „ICH BIN DER DRACHE!“ eine Herausforderung, ihm ein solches Gewicht zu geben, dass er in Coronazeiten Wie aus drei Rollen nur eine einzige besteht und mögliche Änderungen im Verlauf der Krise meistert. Die Theaterleitung wurde hat uns einen Plan vorgestellt, der die Mühen, die uns alle Corona auferlegt und deren man sich kaum erwehren kann, weggeblasen hat und die Bühne für die möglichen Seite 8/9 Arbeiten freimacht. Schon die Überschrift für die Spielzeit „Miteinander!“ sprengt den WIR BLEIBEN AM BALL ODER THEA- gängigen Rahmen – was für uns scheinbar nicht tragbar ist unter den Krisenbedin- TER WIE ES SINGT UND LACHT gungen, es gibt aber Stücke, die genau diesen Rahmen einhalten und uns zeigen, Ein ganz besonderer Theaterball im was alles möglich wird. Ballett darf nur mit etlichen Metern Abstand zwischen den April des Jahres 1990 Tanzpartnern (!) zueinander auf der Bühne stattfinden - „Auf Abstand“, der moderierte Tanzabend wird es belegen, auch wenn das Glück eines wirklichen Paares den Ab- Seite 9 stand auf Null verkürzen kann. Genauso lässt es die Sinfoniekonzerte erscheinen: Nicht DA STAUNT DER LAIE das große Orchester, wie wir es gewohnt sind, wird uns erwarten, sondern wir werden uns mit den kleineren Formen anfreunden, die es genauso gab und die man wäh- Seite 10-12 rend ihrer Entstehungszeit auch spielte. Dabei wird man mit „Giro di Beethoven“ einer DIE FACHBEZEICHNUNGEN IM zyklischen Konzertreihe in sieben Etappen mit Orchester- bzw. Kammerkonzerten des SCHAUSPIEL großen Komponisten seinen 250. Geburtstages feiern können. Einige von den Gästen, Theaterwissen und einst schier die wir leider seit dem März nicht mehr erleben konnten, stehen jetzt wieder auf dem Unerhörtes Plan – wir freuen uns dabei auf Frank Dupree wie auch auf all´ die Anderen. Mit der zweiten Hälfte hofft man wieder auf mehr Normalität und hat den Spielplan Seite 13 nicht mehr eingeschränkt. Hoffen wir, dass wir“ Corona“ nicht mehr so beachten müs- VOM RECHT AUF IRRTUM ODER sen und wieder aus dem Vollen schöpfen können. Auf jeden Fall hat uns aber die Krise JEDEM EINE ZWEITE CHANCE nicht klein gemacht sondern uns nur einen anderen Plan vorgegeben. Freuen wir uns Ein Gymnasiast auf jedes Geschehen auf der Bühnen – wir brauchen es und die Akteure wollen es. bleibt seinen Überzeugungen treu Am 11. Juli begehen wir Hans Löwel´s 100. Geburtstag. Für uns ein Tag, an dem wir Seite 14/15 helfen wollen, ihn den Plauenerinnen und Plauenern noch etwas besser bekannt zu „ICH SEHE UNS ALLE BEIM machen: An dem Platz Neundorfer Straße / Marienstraße - dem Löwelplatz werden wir eine Gedenktafel anbringen, die seine Leistungen für die Stadt Plauen und das The- SCHLUSSAPPLAUS“ ater aufzeigend würdigen. 11 Uhr soll es geschehen und ich würde mich sehr freuen, Zum Tod von Schauspieler wenn es Ihnen möglich sein sollte, den ersten Augenblick mit uns zu teilen. Otto Mellies Seite 15 Mit freundlichem Gruß CORONA-SPENDENBAROMETER Ihr Friedrich Reichel Vorsitzender DER THEATERFÖRDERVEREIN 3 Lutz Behrens UNTERNEHMER, MÄZEN, FREUND DES THEATERS VOR 100 JAHREN IN PLAUEN GEBOREN: HANS LÖWEL Wer war Hans Löwel? Diese Frage stellen viele Jungen seiner Zeit war er fasziniert die Amerikaner als Dolmetscher und Fah- immer wieder interessierte Plauenerinnen von der Fliegerei. Er wird Segelflieger. Als rer gearbeitet hatte, entschließt sich, in und Plauener, Mitglieder unseres Vereins der Krieg beginnt, Hans Löwel ist gerade den Westen zu gehen. In Bamberg baut und Bürgerinnen und Bürger, die sich mit 19 Jahre alt geworden, meldet er sich zur er sich ein Unternehmen auf. Er vertreibt der jüngeren Stadtgeschichte Plauens Luftwaffe. Das Ende des Krieges erlebt er Ware gegen Waren im Interzonenhan- beschäftigen. Deshalb soll in diesem Bei- als Testpilot in einem Einfliegereibetrieb del. Für Gardinen, Plauener Spitze und trag der Mäzen Hans Löwel vorgestellt der Firma Messerschmidt in Leipheim an Dekorationsstoffe aus Plauen liefert er und seine Stiftung charakterisiert und der Donau. Während des Krieges wird er Textildruckfarben und Garne in seine Hei- dargestellt werden. Zudem jährt sich am zweimal beurlaubt, um in Zwickau und matstadt. Später wird er Generalvertreter 11. Juli der Geburtstag Hans Löwels zum Mittweida das begonnene Studium des für Plauener Spitze und Gardinen in der 100. Male. Maschinenbaus fortzusetzen. Bundesrepublik. Er sagte: „Der Fleiß der Beschäftigten in der Plauener Textilindus- Segelflieger und Testpilot Edith Müller als Gast trie hat mich wohlhabend gemacht.“ Schon in den Jahren der deutschen Tei- Hans Löwel wurde am 11. Juli 1920 in Nach dem Krieg kehrt Hans Löwel nach lung führen Geschäftsreisen Hans Löwel Plauen geboren; er starb am 3. April 1996 Plauen zurück. Er begegnet Edith Müller. nach Plauen, wo er auch gern gesehe- in einem Krankenhaus in Bamberg. Er Frau Müller ist als Gast Sängerin am Thea- ner Gast im Casino ist. Nach dem Fall der wuchs in der Gottschaldstraße auf, das ter in Plauen engagiert und wird vor allem Mauer war es das ausdrückliche Anlie- Haus steht nicht mehr. Das Adressbuch in Operetten eingesetzt. In einer Kritik der gen Hans Löwels, seiner Stadt Gutes zu von 1940 gibt Auskunft: ein „Löwel, H. Operette „Blumen für Gloria“ (Spielzeit tun, ihr Geld für gemeinnützige Zwecke Vertr.“ ist im Haus Nummer 21 eingetra- 1949/50) lesen wir: „Von Horst Arnsberg zukommen zu lassen. gen. und Edith Müller als Pitty ging eine Vita- Wie mir Hans Löwel erzählte, besuchte er lität aus, die alle anderen Kräfte mitriss.“ „Wenig Lärm ums Geld“ die Karlschule, später die Oberrealschule, Aus Edith Müller und Hans Löwel wird ein das heutige Lessing-Gymnasium. Wie so Paar. Hans Löwel, der schon in Plauen für Ich lernte Hans Löwel 1993 bei einem Ter- min im Rathaus kennen. Als berichterstat- tender Redakteur nahm ich im Zimmer des damaligen Beigeordneten Hansjür- gen Fleischer an einer Scheckübergabe teil. 50 000 Mark übergab Hans Löwel, damit „etwas mit Kunst gemacht würde“. Leider hörte der Mäzen danach lange nichts mehr. Nach zwanzig Wochen Schweigen im Walde kam er in die Redaktion des Vogtland-Anzeigers, und es war ihm eher peinlich, als er auf die Frage, was denn nun mit seinem Geld geschehen sei, nichts darüber sagen konnte. So nahm sich der Vogtlandstreicher der Sache an. Löwel-Platz in Plauen Hier, am Löwelplatz in Plauen, wird am 11. Juli, 11 Uhr, dieses Jahres dem Mäzen Hans Löwel und seiner Ehefrau Edith gedacht. Hans Löwel, der an diesem Tag vor 100 Jahren in Plauen geboren wurde, gründete die Löwel-Stiftung, der nach dem Tod seiner Frau Edith auch deren Vermögen zukam. Die Ehrung wird vom Verein zur Förderung des Vogtlandtheaters und dessen vereinseigener Hans und Edith Löwel Stiftung – Vogtland-Theater Plauen vorgenommen. Foto: L. B. 4 * geb. am 11. Juli 1920 in Plauen † gest. am 3. April 1996 in Bamberg Entwurf (siehe Faksimile), des- Verbindungsmann der künfti- sen Original im Privatbesitz des gen Löwel-Stiftung in Plauen Autors ist, legte er erste Leitlini- bestimmte Hans Löwel den Au- en für die Hans-Löwel-Stiftung tor dieses Beitrages; wir waren fest. Er hatte vor, das König-Al- inzwischen Freunde geworden. bert-Denkmal, das bis 1945 auf Leider konnte Hans Löwel am dem Altmarkt stand, wieder 10. März 1996 (Datum des Stif- errichten zu lassen. Dafür wa- tungsentwurfs) nicht ahnen, ren zwei Millionen Mark vorge- dass er keinen Monat mehr zu sehen, Eine Million sollte dem leben hatte. Ich besuchte ihn Stadttheater zugutekommen, am 1. April 1996 im Bamberger 50 000 Mark dem Tierheim Krankenhaus und wusste, als ich Kandelhof, eine Million der mich von ihm verabschiedete, Kunstschule oder einer ande- dass ich ihn nicht wiedersehen ren ähnlichen Einrichtung.